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Karlsruhe: Stadtzeitung Ausgabe vom 11. September 2015 Vereine präsentieren Angebote / Mitmachen ist angesagt / Zirkeltraining lockt Festivalsommer: Karlsruher Sport zeigt seine gesamte Palette Nicht die Musik, sondern der Sport spielt am drittletzten Wochenende des Festivalsommers zum 300.Stadtgeburtstag die erste Geige. Am Sonntag, 13. September, steht das gesamte Gelände rund um das Karlsruher Schloss ganz im Zeichen des Zirkeltrainings. weiterFestivalsommer: Karlsruher Sport zeigt seine gesamte Palette Satellitengestütztes Simultankonzert „Organum“ in Karlsruhe und vier Partnerstädten Festivalsommer: Orgelstimmen klingen über Grenzen „Globale“ im ZKM, Landesjazzfestival im Pavillon im Schlossgarten oder die beiden großen Landesausstellungen zu Karl Wilhelm und Karoline Luise: Der Festivalsommer das 300. Stadtgeburtstags hatte und hat für Liebhaber von Kunst und Kultur jede Menge Leckerbissen unterschiedlicher Geschmacksrichtungen im Sortiment. Ein weiteres, ganz besonderes Bonbon können Musikfreunde am vorletzten Wochenende des Veranstaltungsreigens genießen. weiterFestivalsommer: Orgelstimmen klingen über Grenzen Festivalsommer: Mit dem OB den Stadtsieg ertanzen Seit mehr als zehn Jahren ist die Initiative „Deutschland bewegt sich“ unterwegs, um die Bevölkerung mit regionalen und überregionalen Partnern und vor allem mit vielen prominenten Sportlern zu körperlicher Aktivität zu motivieren. weiterFestivalsommer: Mit dem OB den Stadtsieg ertanzen Tunnelvortrieb als eine Schlüsselaufgabe der Kombilösung am Mühlburger Tor vollendet / Giulias Lebenswerk erfüllt Kombilösung: Giulia hat ihr Ziel erreicht Heureka – „Giulia“ hat das Mühlburger Tor erreicht und am vergangenen Montag die Wand des Zielschachtes durchfahren. Damit konnte der ursprüngliche Zeitkorridor von rund neun Monaten trotz teils mehrwöchiger Unterbrechungen und Herausforderungen doch noch eingehalten werden. weiterKombilösung: Giulia hat ihr Ziel erreicht Bevölkerung finanzierte Tiergarten mit Aktien Zoologischer Stadtgarten: Anfang mit Vögeln Am 8. September 1865 wurde Karlsruhe um eine Attraktion reicher: Beim Sallenwäldchen, rund um den Ludwigsee, öffnete der Tiergarten seine Pforten. Den Schwerpunkt des Tierbestands bildeten diverse Vogelarten, denn der Badische Verein für Geflügelzucht hatte die Initiative zur Gründung gegeben. Doch schon bald kamen, wie von vornherein geplant, weitere Tierarten dazu. weiterZoologischer Stadtgarten: Anfang mit Vögeln Buch 150 Jahre Zoo: Vom Raritätenkabinett zum modernen Zoo Zoologischer Stadtgarten: Historischer Streifzug Der historische Streifzug vom „Thiergarten“ zum „modernen Zoo in Aufbruchstimmung“ sei für ihn das wichtigste Jubiläumswerk, betonte Bürgermeister Michael Obert bei der Buchvorstellung am 8. September – dem Gründungstag des Zoos vor 150 Jahren. weiterZoologischer Stadtgarten: Historischer Streifzug „Wohnen für Hilfe“ bringt Studierende und Bürger zusammen Soziales: Alle haben was davon Beide profitieren – Studierende wohnen billig und haben Anschluss, Ältere, Familien oder Menschen mit Behinderung bekommen Hilfe in Haus und Garten. Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ hat auch OB Dr. Frank Mentrup überzeugt. weiterSoziales: Alle haben was davon Stadtbaugeschichte: Am Sonntag Denkmalstag Unter dem lokalen Schwerpunkt 300 Jahre Karlsruher Stadtbaugeschichte steht am Sonntag, 13. September der Tag des offenen Denkmals. weiterStadtbaugeschichte: Am Sonntag Denkmalstag Karlopolis Höhepunkt / 210 Ehrenamtliche ermöglichten großes Sommerprogramm Ferienangebote: Gefragt wie eh und je Die Sommerferien sind vorbei, der Schulalltag kehrt wieder ein. Was den Kindern bleibt, die bei Ferienangeboten des Jugendfreizeit- und Bildungswerks (JFBW) des Stadtjugendausschusses mit dabei waren, sind sicherlich viele schöne Erinnerungen. weiterFerienangebote: Gefragt wie eh und je Spenden auch per SMS möglich Vesperkirche: Freiwillige Helfer willkommen Die Vesperkirche in der Johanniskirche auf dem Werderplatz geht mit großen Schritten auf ihre dritte Runde zu. Zwar ist es noch eine Weile hin, die Vesperkirche öffnet ihre Tore vom 10. Januar bis zum 7. Februar 2016, doch die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. weiterVesperkirche: Freiwillige Helfer willkommen Hagsfeld und Mühlburg feiern Traditionelle Feste: Kerwe in zwei Stadtteilen Zwei Stadtteile stehen am Wochenende ganz im Zeichen der Kirchweih. weiterTraditionelle Feste: Kerwe in zwei Stadtteilen Folkloria am Friedrichsplatz vom 18. bis 20. September Festival: Schillerndes Tanzevent Exakt 40 Tanz- und Folkloregruppen aus 20 europäischen Nationen sowie den Gastländern Armenien und Tunesien hat der Kulturverein „wirkstatt“ vom 18. bis 20. September zur fünften Folkloria eingeladen. weiterFestival: Schillerndes Tanzevent Zehn Jahre Aktion der Stadtbibliothek in Freibädern Kultur: Lese- trifft Wasserratte Mit ihrem Büchereicontainer hatte die Stadtbibliothek in den gerade zu Ende gehenden Sommerferien wieder in den Freibädern Rappenwört und Rüppurr eine beliebte „Zweigstelle“ aufgemacht. Die mehrwöchige Leseaktion setzte zum „Zehnjährigen“ ganz auf Begeisterung und Neugierde der Mädchen und Jungen. weiterKultur: Lese- trifft Wasserratte Kultur: Vielfalt des Jazz bei Landesfestival Der Karlsruher Jazzherbst hat begonnen – und wie. Zum ersten Teil des Landesjazzfestivals im und am KA300-Pavillon hinterm Schloss strömten am Wochenende nach Angaben der Jazzclub-Verantwortlichen knapp 4.000 Besucher. weiterKultur: Vielfalt des Jazz bei Landesfestival Kultur: Karlsruhe lädt zu Orgelspaziergang Parallel zum „Tag des offenen Denkmals“ findet am Sonntag, 13. September, der „Deutsche Orgeltag“ statt. Karlsruhe beteiligt sich mit Orgelspaziergängen. weiterKultur: Karlsruhe lädt zu Orgelspaziergang Kultur: Staunen an 17 Kunststationen Zum Karlsruher Galerienrundgang können sich Kunstfreunde am Samstag, 12. September, von 15 bis 20 Uhr zu 17 Adressen aufmachen. Die meisten Galerien setzen zum Saisonstart auf Einzelausstellungen. weiterKultur: Staunen an 17 Kunststationen Kulturelles in Kürze Kultur: Kultur kompakt weiterKultur: Kultur kompakt Arbeiten bei der Stadt Karlsruhe Arbeiten bei der Stadt Karlsruhe weiterArbeiten bei der Stadt Karlsruhe Ausschreibungen Ausschreibungen nach VOB und VOL der Stadt Karlsruhe und teilweise der städtischen Unternehmen weiterAusschreibungen
https://presse.karlsruhe.de/db/stadtzeitung/jahr2015/woche37
Karlsruhe: Stadtzeitung Ausgabe vom 17. Juli 2015 Empfinden widerspricht der Realität / Polizei sieht Karlsruhe als sichere Stadt / Blick auf Rolle des KOD Sicherheit: Bürger beurteilen Lage wenig rosig Sicherheit und Ordnung ist ein vielschichtiges Themenfeld. Bei dessen Einschätzung spielen nicht nur reine Fakten, sondern auch Empfindungen, Ängste, Vorurteile eine entscheidende Rolle. Dies wurde bei der jüngsten Sitzung des gemeinderätlichen Hauptausschusses deutlich, bei der zwei Berichte zu unterschiedlichen Bewertungen der Lage in der Fächerstadt kamen. weiterSicherheit: Bürger beurteilen Lage wenig rosig Zoo Karlsruhe feiert 150. Geburtstag / 8. und 9. August: Zooexkursion für Kinder / Aktionsstände Zoologischer Stadtgarten: Zooforscher trifft auf Fred Engagierte Bürger des badischen Vereins für Geflügelzucht bereicherten den 150. Stadtgeburtstag am 9. September 1865 mit einem „Thiergarten“. Und so feiert Karlsruhe gerade einen Sommer lang den 300. Stadtgeburtstag. Und die Geburtstagsfeier zu 150 Jahre Zoo ist natürlich mit eingetaktet. weiterZoologischer Stadtgarten: Zooforscher trifft auf Fred Zoologischer Stadtgarten: Exotenhaus öffnet am 29. Juli „Das größte Geburtstagsgeschenk zum Zoojubiläum ist das Exotenhaus.“ Amtsleiter Dr. Matthias Reinschmidt, selbst erst seit Anfang des Monats für die Geschicke des Zoos zuständig, gerät ins Schwärmen ob dieses neuen Juwels. Beim großen Event-Wochenende am 8. und 9. August ist das Exotenhaus natürlich ein Highlight. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist das Exotenhaus bereits ab dem 29. Juli. weiterZoologischer Stadtgarten: Exotenhaus öffnet am 29. Juli Bürgerforum Entwicklungskonzept Zoologischer Stadtgarten / Zusammenspiel Mensch, Tier und Pflanzen: Stadt informierte aus den Projektgruppen Zoologischer Stadtgarten: Kleinod zukunftsfähig machen „Der Zoologische Stadtgarten ist ein ganz besonderes Kleinod - und ein ganz besonders emotionales Thema“, ist sich OB Dr. Frank Mentrup beim Bürgerforum zum Entwicklungskonzept Zoologischer Stadtgarten der Bedeutung der Aufgabe bewusst, die Anlage in die Zukunft zu führen. weiterZoologischer Stadtgarten: Kleinod zukunftsfähig machen Flusspferd Karl Wilhelm bekam Besuch vom Namensvetter Zoologischer Stadtgarten: Der Markgraf gab sich die Ehre Hoher Besuch kündigte sich vergangenen Samstag im Zoologischen Stadtgarten an. Niemand Geringeres als der Stadtgründer, Markgraf Karl Wilhelm persönlich, gab sich die Ehre. weiterZoologischer Stadtgarten: Der Markgraf gab sich die Ehre Zoologischer Stadtgarten: Durch den Zoo mit Bollerwagen weiterZoologischer Stadtgarten: Durch den Zoo mit Bollerwagen Zoologischer Stadtgarten: Im Zoo Geburtstag feiern weiterZoologischer Stadtgarten: Im Zoo Geburtstag feiern Studis: Für Erstwohnsitz Rad als Geschenk Partymusik, kostenloses Eis und vor allem ein ferrarirotes Draisler-Rad zum Mitnehmen und Behalten: Das vergangene Wochenende begann gut für alle Studentinnen und Studenten, die sich als glückliche Gewinner am Freitagnachmittag auf dem Festplatz einfanden, um eines der rund 300 Fahrräder abzuholen, die als Hommage an Karlsruhe eine imposante 300 bildeten. weiterStudis: Für Erstwohnsitz Rad als Geschenk TRK präsentiert Mobilitätsportal als grenzüberschreitenden Service in Echtzeit TRK-Mobilitätsportal: Regionaler Verkehr auf einen Blick Wo rollt, klemmt, steht der Verkehr? Wie sehen meine Möglichkeiten zum Parken oder Umsteigen aus, welche Baustellen und Tempo-Begrenzungen erwarten mich - wo ist gestreut? Diese Fragen und weitere beantwortet das Mobilitätsportal der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) Pendlern und heutigen sowie künftigen Bürgern auf www.mobilitaet.trk.de: überwiegend in Echtzeit. weiterTRK-Mobilitätsportal: Regionaler Verkehr auf einen Blick Konzepte für Langzeitarbeitslose und Schulverweigerer Soziales: Nach ESF-Strategie 2016 Die Arbeitsmarktentwicklung in Karlsruhe bleibt weitgehend positiv stabil. Umso mehr widmet sich der städtische Arbeitskreis für den Europäischen Sozialfonds (ESF) und Gesamtkonzept Arbeit vor allem Langzeitarbeitsloser und junger Menschen mit Problemen im Übergang zum Beruf. weiterSoziales: Nach ESF-Strategie 2016 Stadt arbeitet an neuen Maßnahmen / Langer Atem nötig Fortschreibung Lärmaktionsplan: Leiser ist das Ziel "Leiser ist unser Ziel" unter diesem Motto arbeitet die Stadt an der Fortschreibung des Lärmaktionsplans. Über die aktuelle Situation und mögliche Maßnahmen informierte Bürgermeister Klaus Stapf kürzlich die Medien. weiterFortschreibung Lärmaktionsplan: Leiser ist das Ziel Vorbild für private und öffentliche Nutzer / Umsetzung des Klimaschutzkonzepts Energieversorgung: Ausschließlich Ökostrom bei Stadt Die Stadt geht entsprechend ihrer "Vorbildrolle im klimaaktiven Karlsruhe mit gutem Beispiel voran", so Bürgermeister Klaus Stapf jüngst vor den Medien im Fichtegymnasium: Sie stellt gemäß ihres Klimaschutzkonzepts komplett auf Ökostrom um. weiterEnergieversorgung: Ausschließlich Ökostrom bei Stadt Schüler und OB auf Zeitreise Historisches Projekt: Den Alltag von 1715 ausprobieren Baumeister genießen seit jeher hohes Ansehen - wenn sie sich gut anstellen. Beides gelang einigen Grundschülern der Weiherwaldschule, als sie unter den Augen des faszinierten Oberbürgermeisters Dr. Frank Mentrup das Prinzip der schwebenden Stadt auf der „Zeitreise Karlsruhe 1715“ rasch verstanden. weiterHistorisches Projekt: Den Alltag von 1715 ausprobieren Tribut an Carl Benz / Rund 400 Fahrzeuge rollen Sonntag als Parade durch die Innenstadt, darunter Legenden Festivalsommer: Ausfahrt in der „Wiege der Mobilität“ Im Jubiläumsjahr rollt am kommenden verkaufsoffenen Sonntag Historisches heran: Vor 300 Jahren war die Entwicklung des Autos noch nicht weit gediehen, aber immerhin führt ein Nachbau des Patent-Motorwagens Nummer 1 von 1886 den rund 400 Fahrzeuge umfassenden Korso „Tribut an Carl Benz“ an, um direkt den berühmten Sohn der Stadt zu ehren und zehntausenden Passanten Freude zu bereiten, Geschichte zu vermitteln. weiterFestivalsommer: Ausfahrt in der „Wiege der Mobilität“ Chorverband Karlsruhe gratuliert mit Konzerten Festivalsommer: Tage der 300 Stimmen Mit einem zweitägigen Konzertmarathon gratuliert der Chorverband Karlsruhe seiner „Heimatstadt“ am Wochenende zum Geburtstag. Am Samstag, 18. Juli, ab 11 Uhr und Sonntag, 19. Juli, ab 10 Uhr fährt der Verband alles auf, was er an unterschiedlichen Formationen zu bieten hat. weiterFestivalsommer: Tage der 300 Stimmen Festivalsommer: Treffen der Jugendorchester Stilistisch vielseitige Grüße ihrer Jugendorchester schicken Karlsruhes Partnerstädte zum Festivalsommer. Los geht´s mit dem "Come together" am Donnerstag, 23. Juli, 20 Uhr, mit einem Serendadenkonzert im Pavillon. weiterFestivalsommer: Treffen der Jugendorchester Verkaufsoffener Sonntag lockt in City und nach Durlach Festivalsommer: Shoppen und Bummeln Ob Fashion, Lifestyle oder gutes Essen: Die Einkaufs- und Erlebnisstadt Karlsruhe bietet auch am zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntag zum 300. Stadtgeburtstag ihr umfangreiches Angebot an Möglichkeiten an. weiterFestivalsommer: Shoppen und Bummeln Festivalsommer: Stadtgeburtstag im SWR-Fernsehen Mit einer TV-Live-Sendung feiert der SWR am Sonntag, 19. Juli, den 300. Stadtgeburtstag. In einem Streifzug durch die Geschichte feiert und porträtiert der Sender von 16 bis 18 Uhr in seinem Fernsehprogramm die badische Metropole mit Einspielern, historischen Figuren, Gesprächspartnern und musikalischen Gästen. weiterFestivalsommer: Stadtgeburtstag im SWR-Fernsehen Stadtteile zeigen in zahlreichen Projekten ihre Kreativität Festivalsommer: Träume an der Alb Auch am vergangenen Wochenende präsentierten zahlreiche Stadtteile ihre Projekte zum 300. Stadtgeburtstag, luden zum Verweilen, Feiern und Mitmachen ein. weiterFestivalsommer: Träume an der Alb Barockes Spektakel für den Nachwuchs rund um den Pavillon Festivalsommer: Schokoladentrank und Fechtkunst Beim historischen Kindergeburtstag am vergangenen Samstag strahlte die Sonne mit den Kindergesichtern geradezu um die Wette. Denn der Festivalsommer bot dem Nachwuchs rund um den Pavillon im Schlossgarten jede Menge. weiterFestivalsommer: Schokoladentrank und Fechtkunst Dankeschön-Aktionstag zur Eröffnung neuer Ruheräume Bäder: Entspannen im Europabad "Jetzt ist wohl endgültig das Ende der Fahnenstange erreicht, was die bauliche Entwicklung des Europabads angeht", meinte Bürgermeister Martin Lenz bei der Eröffnung des neuen Ruhehauses und des Schlafhauses am Dienstag, um hinzufügen: "das dachte ich aber vorher auch schon". weiterBäder: Entspannen im Europabad Aussichtspunkt: OB eröffnet die Turmbergterrasse Die neu gestaltete Turmbergterrasse ist zum 300. Stadtgeburtstag fertig gestellt worden. Im Rahmen eines kleinen Bürgerfests übergeben Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und die Durlacher Ortsvorsteherin Alexandra Ries das Bauwerk am kommenden Dienstag, 21. Juli, um 15.30 Uhr, offiziell an die Bevölkerung. weiterAussichtspunkt: OB eröffnet die Turmbergterrasse Sportausschuss: Erfolgsprogramm Schule-Sportverein Im kommenden Schuljahr 2015/2016 sollen die 150.000 Euro, die im Haushalt der Stadt Karlsruhe für Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen bereitstehen, in 141 Projekte fließen. weiterSportausschuss: Erfolgsprogramm Schule-Sportverein Stadtentwicklung: Diskussionsabend zur idealen Stadt „IDEAL:STADT“: Wie beeinflussen wir die Lebensqualität unserer Städte, wie nehmen wir diese wahr? Im Kontext der bis 26. Juli laufenden Ausstellung „Die Stadt neu denken“ in der Fleischmarkthalle zum Räumlichen Leitbild Karlsruhe steht die Podiumsdiskussion am Dienstag, 21. Juli, im Stadtgeburtstagspavillon beim Schloss. weiterStadtentwicklung: Diskussionsabend zur idealen Stadt Radlerforum: Austausch über Maßnahmen zur Radförderung Radverkehr: Elf neue Fahrradstraßen In Karlsruhe wird immer mehr geradelt, in machen Straßen sind deutlich mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs als Autofahrer. Im Radlerforum nahm man die Information des Stadtplanungsamts, mit der sich auch der Planungsausschuss noch diese Woche befasst, positiv entgegen. weiterRadverkehr: Elf neue Fahrradstraßen Stimmen aus dem Gemeinderat: CDU: SPD, GRÜNE, KULT und FDP lehnen Bürgerbeteiligung ab Ende April 2015 haben sich die Ereignisse in Hagsfeld überschlagen. Ein durch die Stadtverwaltung in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten kam zu dem Ergebnis, dass für die Südumfahrung Hagsfeld in der Variante 1b ein gänzlich neues Baurecht geschaffen werden muss. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: CDU: SPD, GRÜNE, KULT und FDP lehnen Bürgerbeteiligung ab Stimmen aus dem Gemeinderat: SPD: Familienfreundlichkeit zählt In meiner Arbeit als Stadträtin ist es mir wichtig, für ein familien- und bürgerfreundliches Karlsruhe einzutreten. In den letzten Monaten konnten wir auf diesem Weg einige wichtige Erfolge verbuchen. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: SPD: Familienfreundlichkeit zählt Stimmen aus dem Gemeinderat: GRÜNE: Feiern im Grünen Die Menschen in der Stadt sind in Feierlaune. Wir freuen uns, dass die Angebote zum Stadtjubiläum gut ankommen und alle Stadtteile engagiert mitmachen. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: GRÜNE: Feiern im Grünen Stimmen aus dem Gemeinderat: KULT: Den Karlsruher ÖPNV neu denken Auch wenn es viele Entscheider nicht wahrhaben wollen: Der Karlsruher ÖPNV hat sich in den letzten Jahren negativ entwickelt. Ich nenne Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, wechselnde Liniennetze, kräftig steigende Fahrpreise. Aber ohne den ÖPNV ist der Verkehr nicht zu bewältigen. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: KULT: Den Karlsruher ÖPNV neu denken Stimmen aus dem Gemeinderat: FDP: Der Oststadt-„Kreisel“ muss entschärft werden! Allerorten lösen Kreisverkehre Ampelanlagen ab. Die Vorteile: geringe Wartung und der Verkehr regelt sich geradezu von selbst. Nur ein Kreisverkehr, der in Wahrheit gar keiner ist, wehrt sich gegen diese Vorteile. Der sogenannte Oststadt-Kreisel zählt mittlerweile zum Unfallschwerpunkt Nr. 1 in Karlsruhe. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: FDP: Der Oststadt-„Kreisel“ muss entschärft werden! Stimmen aus dem Gemeinderat: AfD: Verkehr: Lösungen statt Ideologie Wir wollen, dass die Bürger über zentrale Frage selbst entscheiden, z.B. über die Lösung der Verkehrsprobleme. Die Altparteien blockieren sich aus ideologischen Gründen gegenseitig: Grüne und SPD wollen eine Ersatzbrücke, die CDU eine zusätzliche Rheinbrücke. Die CDU will eine Nordtangente, Rot-Grün lehnt sie ab. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: AfD: Verkehr: Lösungen statt Ideologie Stimmen aus dem Gemeinderat: Linke: Kein Respekt vor Kita-Personal Immer noch hängt Deutschland beim Kita-Angebot hinterher. Neue Kitas bauen reicht dabei nicht. Denn ist die neue Kita endlich fertig, fehlt Personal. Auch in Karlsruhe, wie die Stadt auf unsere Anfrage hin bestätigt. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: Linke: Kein Respekt vor Kita-Personal Stimmen aus dem Gemeinderat: GfK: Weiteres Kapitel für Familie, Jugend und Bildung Schon in der vergangenen Wahlperiode hatte ich die Möglichkeit als Stadtrat Karlsruhe mit zu gestalten. In der Plenarsitzung im Juni wurde ich als Nachfolger meines Mitstreiters Reinhold Yabo eingesetzt. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: GfK: Weiteres Kapitel für Familie, Jugend und Bildung Gemeinderat: FW: Keine Angst vor Bürgerbeteiligung! Wir Freien Wähler haben, wie die große Mehrheit des Gemeinderats, den CDU-Antrag auf eine durchgehende Nordtangente abgelehnt, da wir der Überzeugung sind, dass die Karlsruher Bevölkerung ebenso entschieden hätte! weiterGemeinderat: FW: Keine Angst vor Bürgerbeteiligung! Stimmen aus dem Gemeinderat: parteiloser Stefan Schmitt: Auf dem Rücken der Mitarbeiter ? Der Gemeinderat hat ein weiteres Großprojekt beschlossen: 53 Millionen für die Sanierung der Stadthalle. weiterStimmen aus dem Gemeinderat: parteiloser Stefan Schmitt: Auf dem Rücken der Mitarbeiter ? Dreck-weg-Wochen gingen mit neuem Rekord zu Ende / 9.020 Teilnehmende in 220 Gruppen Sauberkeit: Immer noch mehr Putzwillige "Wir sind froh, wie wichtig den Karlsruherinnen und Karlsruhern die Sauberkeit ist und dass so viele Kinder mitmachen". Den Beweis lieferte Bürgermeister Klaus Stapf mit dem neuen Rekord von 9.020 Teilnehmenden bei den jüngsten Dreck-weg-Wochen gleich mit. weiterSauberkeit: Immer noch mehr Putzwillige Erstes von rund 15 Waldrefugien offiziell übergeben Umwelt: Wald in Ruhe lassen Bürgermeister Klaus Stapf, Forstamtsleiter Ulrich Kienzler, Ortsvorsteherin Karin Eßrich und Revierförster Jürgen Hartig haben vorigen Freitag nahe des Grötzinger Baggersees das erste Karlsruher Waldrefugium offiziell seiner Bestimmung übergeben. weiterUmwelt: Wald in Ruhe lassen Behinderungen in der nördlichen Reinhold-Frank-Straße Bauarbeiten: Ab Montag wird's eng Die Fahrstreifen in der Reinhold-Frank-Straße zwischen Mühlburger Tor und Bismarckstraße werden ab kommendem Montag, 20. Juli, in beiden Fahrtrichtungen auf drei Meter eingeengt. Denn das Tiefbauamt lässt den östlichen Geh- und Radweg erneuern und die im östlichen Fahrstreifen gelegene über 100 Jahre alte Wasserleitung wird ausgetauscht. weiterBauarbeiten: Ab Montag wird's eng „Back to Bambi“ führt von Stadtgründung bis ins Heute Majolika: Rehkitz auf Zeitreise In den Räumen des Regierungspräsidiums am Rondellplatz sind derzeit 301 Stelen zu sehen. Die stehen für die 300 seit der Stadtgründung zurück gelegten Jahre und das noch gut fünf Monate unvollendete Jubiläumsjahr. weiterMajolika: Rehkitz auf Zeitreise Naturkundemuseum: Im Becken sollen Haie schwimmen Im Westflügel des Naturkundemuseum entsteht das deutschlandweit größte Becken für lebende Korallen, kleinere Fische - und Schwarzspitzriffhaie. Es umfasst 240.000 Liter Wasser und ist damit doppelt so groß wie eine entsprechende Einrichtung in München. weiterNaturkundemuseum: Im Becken sollen Haie schwimmen Rekordzahlen / Sport-Event für Kinderrechte Kinderrechte: 24h-Lauf war ein voller Erfolg Wie in jedem Jahr war auch dieses Mal der 24-Stundenlauf für Kinderrechte eine hervorragende Symbiose von sozialem Engagement und sportlichen Ausdauerleistungen. weiterKinderrechte: 24h-Lauf war ein voller Erfolg Bauwagen Spielgelegenheit für Rintheimer Nachwuchs Kinder: Ideen realisiert Ein bunt bemalter Bauwagen als Spielgelegenheit für Kinder steht unübersehbar im Rintheimer Feld gegenüber dem Staudenplatz. Bei einem Workshop der Volkswohnung (Vowo) brachten Kinder ihre Ideen zu Papier. weiterKinder: Ideen realisiert Demos: Pegida sorgt für Zunahme Im Durchschnitt verzeichnet das Bürger- und Ordnungsamt (OA) im Jahr 170 Anmeldungen von Versammlungen. „Die Mehrzahl davon bringt wenig Einschränkungen für die Bevölkerung mit sich“, betonte OA-Leiter Dr. Björn Weiße, als er am Dienstag dem gemeinderätlichen Hauptausschuss einen Überblick über das Demonstrationsgeschehen in der Stadt gab. weiterDemos: Pegida sorgt für Zunahme Preis der Europäischen Brunnengesellschaft für Claus Kleber Ehrung: ZDF-Moderator ausgezeichnet Ein prominenter Fernsehjournalist war am Wochenende in der Karlsburg zu Gast. Die Europäische Brunnengesellschaft überreichte ZDF-Moderator Claus Kleber den Ehrenpreis der Institution, die 2004 in der Fächerstadt gegründet wurde. weiterEhrung: ZDF-Moderator ausgezeichnet Büro Delugan Meissl mit Sanierung und Erweiterung des Staatstheaters beauftragt Kultur: Alles unter einem neuen Dach Einladend, offen und leicht wird das neue Badische Staatstheater - mit einer großen Freitreppe, etwas goldenem Glanz und einem zeltartigen Dach, das alle Gebäudeteile unter sich vereint. weiterKultur: Alles unter einem neuen Dach Musikfestival „Zeitgenuss“ mit Helmut Lachenmann Kultur: Neue Hör-Welten Jüngst hat Helmut Lachenmann für sein über fünfzigjähriges musikalisches Schaffen als Komponist den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Lebenswerk erhalten. Auch das Karlsruher Festival für Musik unserer Zeit ehrt den Stuttgarter Künstler, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. weiterKultur: Neue Hör-Welten Vergabe der AppArtAwards in vier Kategorien im ZKM Kultur: Individuelle Muster Seit 2011 vergibt das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft den weltweit ersten AppArtAward. Prämiert werden seither die besten Kunstwerke im App-Format für Smartphones und Tablets. weiterKultur: Individuelle Muster Kultur: Leuchtendes Klang-Karussell Wer abends am Naturkundemuseum am Friedrichsplatz vorbeikommt lässt sich normalerweise nicht beirren. Dass Passanten nun während Karlsruhes Festivalsommer inne halten, verweilen und lauschen ist Tim Otto Roths Installation „Heaven´s Carousel“ zu verdanken weiterKultur: Leuchtendes Klang-Karussell Vor-Fest beginnt Kultur: Zum Auftakt Combo Latino Insider wissen es längst: Das „Vor-Fest“ ist mehr als nur ein Geheimtipp. Bei der Miniaturausgabe des großen Fests stehen vom 17. bis 23. Juli bei freiem Eintritt allabendlich bis zu drei Bands auf der Café-Bühne in der Günther-Klotz-Anlage. weiterKultur: Zum Auftakt Combo Latino Kultur: „Drum Night“ als Fest-Special Auch „Das Fest“ kommt auf ein Geburtstagsständchen im KA300-Pavillon vorbei. weiterKultur: „Drum Night“ als Fest-Special Kultur: Waldstadt hat Bücherschrank Der Bürgerverein Waldstadt hat eine ausgediente Telefonzelle aus Dingolfing gekauft und in der Elbinger Straße aufgestellt. Diese Zelle bauten Gerd Mager und Roland Altenbrand zum Bücherschrank aus. weiterKultur: Waldstadt hat Bücherschrank Kultur: „Fürstensitz“ als Sattelschoner In einer Nacht- und Nebelaktion hat das Badische Landesmuseum kürzlich 1.000 Karlsruher Fahrräder zum „Fürstensitz“ erklärt. weiterKultur: „Fürstensitz“ als Sattelschoner Kulturelles in Kürze Kultur: Kultur kompakt weiterKultur: Kultur kompakt Ausschreibungen in der StadtZeitung Ausschreibungen nach VOB und VOL der Stadt Karlsruhe und teilweise der städtischen Unternehmen weiterAusschreibungen in der StadtZeitung Arbeiten bei der Stadt Karlsruhe Aktuelle Stellenausschreibungen weiterArbeiten bei der Stadt Karlsruhe
https://presse.karlsruhe.de/db/stadtzeitung/jahr2015/woche29
Karlsruhe: Stadtzeitung Ausgabe vom 24. Juli 2015 Operativ mit zwei Millionen wieder positives Ergebnis / Patientenwohl hat Vorrang Städtisches Klinikum: Maximalversorgungshaus auf gutem Weg „Das Städtische Klinikum Karlsruhe ist auf einem guten Weg.“ Diese positive Ansicht speiste der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums, Bürgermeister Klaus Stapf, am vergangenen Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz aus einem operativen Gewinn, den das Krankenhaus der Maximalversorgung im Geschäftsjahr 2014 erzielt hat. weiterStädtisches Klinikum: Maximalversorgungshaus auf gutem Weg Kompletter Aushub Mühlburger Tor Kombilösung: Giulias Ankunft wird vorbereitet Ja, sie gräbt weiter. Seit Tunnelvortriebsmaschine „Giulia“ aus misslicher Lage befreit wurde, hat sie sich unter der Kaiserstraße gen Westen vorgearbeitet. Der Bohrer bewegte sich zuletzt im Bereich der oberirdischen Haltestelle Herrenstraße und hat das Mühlburger Tor wieder im Visier. weiterKombilösung: Giulias Ankunft wird vorbereitet Festivalsommer: Chorfestival mit 2.000 Stimmen Geburtstagsständchen, das hört sich klein und niedlich an. Das glatte Gegenteil davon war das zweitägige Chorfestival „Tage der 300 Stimmen für Karlsruhe 300“ mit 70 Chören aus Karlsruhe und der Region und insgesamt rund 2.000 Aktiven im Pavillon im Schlossgarten. weiterFestivalsommer: Chorfestival mit 2.000 Stimmen Festivalsommer: Wuchtige Beats im Schlosspark „Wenn die Gas geben, könnte es hübsch laut werden“ freute sich ein Musikfreak angesichts der Schlagzeuge auf der Pavillion-Bühne. weiterFestivalsommer: Wuchtige Beats im Schlosspark SWR-Live-Sendung vor dem Schloss / Porträt der Fächerstadt zum 300. Geburtstag / Geschichte und Geschichten Festivalsommer: Liebeserklärung an Karlsruhe Zehrt Feiern an den Kräften? Anscheinend nicht. Die Karlsruherinnen und Karlsruher jedenfalls scheinen taufrisch. Das bewiesen sie am vergangenen Wochenende auch als Gäste der SWR-Show „300 Jahre Karlsruhe“ am Sonntagnachmittag live vom Schlossvorplatz. weiterFestivalsommer: Liebeserklärung an Karlsruhe Verkaufsoffener Sonntag kam prima an / Viel Musik erklang in der Fußgängerzone Festivalsommer: Reges Treiben in der Innenstadt Das Kaiserwetter zog die Menschen am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag in Scharen in die City. Überall sah man lange Schlangen, viele Geschäfte boten Rabatt-Aktionen oder Gewinnspiele an. weiterFestivalsommer: Reges Treiben in der Innenstadt Tribut an Carl Benz / Korso durch die City viel umjubelt / Schlossplatz war Dorado von Fans Festivalsommer: Oldtimerkorso als echtes Highlight Wohin man auch schaute – über den ganzen Schlossplatz verteilt sah man am Sonntag edle Karossen vergangener Tage. Rund 350 Vehikel wurden von den zahlreichen Besuchern bestaunt. weiterFestivalsommer: Oldtimerkorso als echtes Highlight Festivalsommer: Sieger bei „StadtFenster“ Am verkaufsoffenen Sonntag in der Karlsruher Innenstadt fand auch das Finale des Schaufenster-Wettbewerbs „StadtFenster“ statt. weiterFestivalsommer: Sieger bei „StadtFenster“ Festivalsommer: Tausendfach Ortskern umarmt Am vergangenen Sonntag um die Mittagszeit schloss sich eine gewaltige Menschenkette um einen guten Teil des alten Ortskerns von Wolfartsweier. weiterFestivalsommer: Tausendfach Ortskern umarmt Festivalsommer: In Kürze Auch am vergangen Wochenende zeigten sich die Stadtteile kreativ, steuerten jede Menge origineller Projekte als ihre Beiträge zum 300. Stadtgeburtstag bei. Und die Resonanz auf die Stadtteilprojekte konnte sich trotz schwül-warmer Witterung allerorten sehen lassen. weiterFestivalsommer: In Kürze Referenzstadtteile: Mühlburg und Knielingen / Breiter Bürgerbeteiligungsprozess / Wissenschaftliche Begleitung Wettbewerb "Zukunftsstadt": Visionen für Stadtteil von morgen entwickeln Karlsruhe richtet den Blick nach vorn. Anfang des Monats startete das Projekt "Zukunfts¬stadt Karls¬ruhe - SmartQuarterVision KA 2030+", vergangene Woche fanden die ersten Workshops statt. Entwickelt werden sollen Visionen für den Stadtteil von morgen. weiterWettbewerb "Zukunftsstadt": Visionen für Stadtteil von morgen entwickeln Das Fest: Heute Start mit Clueso Feste werden während der Sommermonate zuhauf gefeiert und während des Festivalsommers zu Karlsruhes Stadtgeburtstag besonders ausgiebig. Aber es gibt nur ein „Das Fest“ in der Günther-Klotz-Anlage. weiterDas Fest: Heute Start mit Clueso OB übergab neue Terrasse an Bevölkerung / Ensemble korrespondierender Gebäude Turmberg: Aussicht mit Weitblick genießen Seit alters her ist der Turmberg nicht nur Wahrzeichen Durlachs, sondern auch beliebtes Ausflugziel. weiterTurmberg: Aussicht mit Weitblick genießen Verabschiedung von HfG-Rektor Peter Sloterdijk / Philosoph noch zwei Jahre Professor / Führender Intellektueller der Republik Wissenschaft: Den Weltfremden Asyl geben Insgesamt 14 Jahre war Peter Sloterdijk Rektor der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, mit seiner offiziellen Verabschiedung vergangenen Mittwoch ging diese Ära nun zu Ende. Sein Nachfolger wird Siegfried Zielinski, Professor für Medientheorie an der Universität der Künste Berlin. weiterWissenschaft: Den Weltfremden Asyl geben Baden-Marathon nimmt Abschied von der Europahalle Sport: Schön war die Zeit.... Erstmals winken beim 33. Fiducia Gad Baden-Marathon am 20. September keine Preisgelder. Allerdings nicht aus Kostengründen, denn gerade erst hat die Fiducia Gad IT AG als Hauptsponsor den Vertrag vorzeitig um weitere drei Jahre verlängert. weiterSport: Schön war die Zeit.... Fiducia und GAD neues Branchen-Schwergewicht. Wirtschaft: Stärker durch Fusion Mit dem Handelsregistereintrag wurde am 1. Juli der Zusammenschluss der Fiducia IT AG und der GAD eG besiegelt. "Aus zwei gut am Markt positionierten Unternehmen entsteht etwas Stärkeres. Darauf haben wir über ein Jahrzehnt hingearbeitet", zeigte sich der neuen Vorstandsvorsitzende Klaus Peter Bruhns erleichtert. weiterWirtschaft: Stärker durch Fusion Zoologischer Stadtgarten: Am 29. Juli öffnet um 14 Uhr das Exotenhaus Am 29. Juli, 14 Uhr, ist es soweit: Nach einer kurzen Ansprache übergibt OB Dr. Frank Mentrup zusammen mit Vertreterinnen und Vertreter der am Projekt beteiligten Dienststellen die neue Attraktion des Zoologischen Stadtgartens der Öffentlichkeit. weiterZoologischer Stadtgarten: Am 29. Juli öffnet um 14 Uhr das Exotenhaus Rundgang für Preisträger des Wettbewerbs zum Zoojubiläum Zoologischer Stadtgarten: Erinnern an frühe Zoobesuche „Mir war das damals kreuzunangenehm.“ Bürgermeister Michael Obert erinnert sich noch genau: Er als Schuljunge, sitzend auf einer Bank im Zoo, auf dem Schoß ein kleiner niedlicher Löwe, der Zoofotograf in Aktion - und alle schauten ihn an. weiterZoologischer Stadtgarten: Erinnern an frühe Zoobesuche Zoologischer Stadtgarten: Webcam im Exotenhaus Wer bis zur Eröffnung des Exotenhauses nicht mehr warten kann, hat vorab die Möglichkeit, einen Blick hinein zu werfen. weiterZoologischer Stadtgarten: Webcam im Exotenhaus Studie Gehwegparken vorgestellt / Legale Lösungen werden ab Herbst umgesetzt Planungsausschuss: Duldung hat ein Ende Der Verkehrsentwicklungsplan widmet sich in einem Schwerpunkt den Fußgängern, mit dem Konzept „Karlsruher Fußweg“ soll dies in städtisches Handeln umgesetzt werden. Ein Konfliktpunkt: das Gehwegparken. Was hier die Pilotstudie ergeben hat, war jetzt Thema im Planungsausschuss unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert. weiterPlanungsausschuss: Duldung hat ein Ende Mit Belägen und Platzgestaltung befasst Planungsausschuss: Farbkonzept Kaiserstraße Zur Kenntnis nahm der Planungsausschuss unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert vor kurzem, was sich seit der letzten Beratung Ende 2014 beim Konzept zur Neugestaltung der Kaiserstraße und Karl-Friedrich-Straße getan hat. weiterPlanungsausschuss: Farbkonzept Kaiserstraße Planungsausschuss: Bebauungsplan für das Durlach Center Das große Einkaufszentrum an der Durlacher Allee wurde in den späten 1950er Jahren ohne Bebauungsplan errichtet. Im Flächennutzungsplan ist das Durlach Center als „Sondergebiet Einkaufszentrum“ dargestellt. weiterPlanungsausschuss: Bebauungsplan für das Durlach Center Sanierung kostet 27 Millionen / Gemeinderat entscheidet Ende des Jahres Europahalle: Wo künftig Großveranstaltungen? Die Europahalle kann brandschutztechnisch saniert werden. Um weiterhin Veranstaltungen im Bereich Sport, aber auch Konzerte, mit maximal 6.500 Zuschauern, bieten zu können, wäre dafür ein Kostenaufwand von rund 27 Millionen Euro notwendig. weiterEuropahalle: Wo künftig Großveranstaltungen? Prof. Gross hielt Reinhold-Frank-Gedächtnisvorlesung Geschichte: Opfer von Justizmord Der Karlsruher Rechtsanwalt und Zentrumspolitiker Reinhold Frank ist einem Justizmord zum Opfer gefallen. Dies hat der Präsident der Rechtsanwaltskammer am Bundesgerichtshof, Prof. Dr. Dr. Norbert Gross, bei der Reinhold-Frank-Gedächtnisvorlesung vergangenen Freitag im Ständehaussaal ganz unmissverständlich gesagt. weiterGeschichte: Opfer von Justizmord Internationales: Unterstützung für Begegnungszentrum Das Internationale Begegnungszentrum (ibz) ist seit dem Jahre 1995 in der Kaiserallee 12 d untergebracht. In dem Gebäude, das der Volkswohnung gehört, geht das ibz als eingetragenen Verein der Aufgabe nach, der Integration, dem interkulturellen Dialog, dem besseren Verständnis von deutschen und ausländischen Menschen in Karlsruhe zu dienen. weiterInternationales: Unterstützung für Begegnungszentrum Maßgabe für Projektunterstützung aus Flüchtlingsfonds Flüchtlinge: Vier Kriterien festgelegt In Karlsruhe leisten seit vielen Jahren Vereine und Organisationen sowie zahlreiche Bürger ehrenamtliche Flüchtlingshilfe zur Verbesserung der Situation der in der Landeserstaufnahme untergebrachten Menschen. weiterFlüchtlinge: Vier Kriterien festgelegt Verbesserungsvorschläge von Kindern für ihren Stadtteil Kinder: Streifzug durch Durlach-Aue Einen Streifzug durch ihren Ortsteil unternahmen kürzlich Kinder aus Durlach-Aue. Die sechs- bis zehnjährigen Kinder berichteten aus ihrer Warte was in Aue fehlt oder was ihnen missfällt. Der Rundgang zählt zum Bürgerdialog des Sanierungsprozesses, der seit Anfang 2015 mit verschiedenen Beteiligungsangeboten der Bevölkerung läuft. weiterKinder: Streifzug durch Durlach-Aue Ausweichstandort Südstadt-Bürgerzentrum Südwerk Gemeinderat: Nächsten Dienstag tagt das Stadtparlament Zu ihrer nächsten öffentlichen Sitzung treffen sich die Mitglieder des Karlsruher Gemeinderats unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup am Dienstag, 28. Juli, um 15.30 Uhr. Wegen Sanierungsarbeiten im Bürgersaal des Rathauses findet die Sitzung im Südwerk-Bürgerzentrum Südstadt in der Henriette-Obermüler-Straße 10 statt. weiterGemeinderat: Nächsten Dienstag tagt das Stadtparlament Bis Sonntag volles Programm bei „Das Fest“ / Beleuchtete Fahrradparkplätze Kultur: Ein Ort für Tag- und Nachtaktive Sonne und „Das Fest“ - so einfach ist die Rezeptur für einen gelungenen Sommer in Karlsruhe. Und weil sich das herumgesprochen hat, war der Bereich um den Hügel in der Günther-Klotz-Anlage früher denn je ausverkauft. weiterKultur: Ein Ort für Tag- und Nachtaktive Métro und Märchen Kultur: Lesesommer Durlach Lyrisches, Klassisches, Skurriles: Facettenreich tragen Bürger in Durlach vom 4. bis 6. August, Dienstag bis Donnerstag, ab 19.30 „Literatur im Park“ vor. Der 6. Durlacher Lesesommer bietet im Schlosspark ein gutes Dutzend Auszüge aus Lieblingsbüchern: kostenlos und draußen, bei Regen in der Karlsburg. Das Programm verantworten Städtisches Kulturamt, Stadtamt und Stadtteilbibliothek Durlach, „Der Rabe“ und eine Fachjury. weiterKultur: Lesesommer Durlach Kultur: Baustellen im Kalender-Blick Das Nachtlicht bricht vor den gewaltigen Betonsilos auf dem Marktplatz. Dahinter die eingeschalte Pyramide. Ebenfalls von Silos umgeben reitet der Kaiser auf seinem gleichnamigen Platz am Mühlburger Tor. weiterKultur: Baustellen im Kalender-Blick Kultur: „Das ist doch eine Puppe...“ Plötzlich steht sie da. Sixties-Frisur, knallrotes Kleid und ein ebensolches Köfferchen neben sich. Als warte sie auf irgendwas. weiterKultur: „Das ist doch eine Puppe...“ Jugendkunstschule mit 40 Ferienkursen Kultur: Ideen sprudeln lassen Spannende Aktivitäten und jede Menge Spaß für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien verspricht die JUKS-Jugendkunstschule mit ihrem mehr als 40 Angebote fassenden Sommerprogramm. weiterKultur: Ideen sprudeln lassen Kultur: Kulturfrühstück und Partnerstädte Die Kontakte zwischen Karlsruhe und seinen Partnerstädten Nancy Nottingham, Halle, Krasnodar, Temeswar und zur Projektpartnerstadt Rijeka sind lebendig, intensiv und bereichernd. weiterKultur: Kulturfrühstück und Partnerstädte Kulturelles in Kürze Kultur: Kultur kompakt weiterKultur: Kultur kompakt Arbeiten bei der Stadt Karlsruhe Aktuelle Stellenausschreibungen weiterArbeiten bei der Stadt Karlsruhe Ausschreibungen in der StadtZeitung Ausschreibungen nach VOB und VOL der Stadt Karlsruhe und teilweise der städtischen Unternehmen weiterAusschreibungen in der StadtZeitung
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Karlsruhe: Stadtzeitung Ausgabe vom 8. Juni 2018 Marktplatz wird zur Eventzone / Lange Einkaufsnacht Mobilitätsfestival: Tunnel offen für zwei Tage „Ein ganz besonders sinnliches Erlebnis der unterirdischen Art“ verspricht OB Dr. Frank Mentrup zum ersten Karlsruher Mobilitätsfestival am 16. und 17. Juni. Denn schließlich werde nicht nur oben, mit dem Markplatz als Zentrum mit Informationen über Mobilität, Mitmach-Aktionen und einer langen Einkaufsnacht viel geboten. Die Röhre der Kombilösung unter der Kaiserstraße ist diesmal der absolute Star. weiterMobilitätsfestival: Tunnel offen für zwei Tage Mobilitätsfestival: Mit dem Fahrrad durch die Röhre Am Sonntag, 17. Juni, öffnet die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft als Bauherrin der Kombilösung zwischen 8 und 12.30 Uhr die Tunnelröhre unter der Kaiserstraße zwischen Mühlbürger und Durlacher Tor sowie die unterirdischen Haltestellen für Radfahrer. weiterMobilitätsfestival: Mit dem Fahrrad durch die Röhre Mess': Volksfest-Finale mit Höhenfeuerwerk Noch bis einschließlich Montag, 11. Juni, geht es rund auf dem Messplatz an der Durlacher Alle. Das Wochenende bietet nochmals ausgiebig Gelegenheit, die Stimmung beim Karlsruher Volksfest zu genießen. weiterMess': Volksfest-Finale mit Höhenfeuerwerk Erster Bauabschnitt betrifft Gerwigstraße und Weinweg Baustellen: Straßenumbau für IKEA In zwei Jahren eröffnet IKEA ein neues Einrichtungshaus an der Durlacher Allee 97 in Karlsruhe. Dafür muss auch die öffentliche Erschließung angepasst werden. Die Tiefbauarbeiten der öffentlichen Erschließung, die von IKEA für die Stadt Karlsruhe übernommen werden, umfassen den Straßenumbau rund um das neu entstehende IKEA-Haus. weiterBaustellen: Straßenumbau für IKEA Karlsruher Nacht-Zoo am 15. und 16. Juni bis 22.30 Uhr Zoologischer Stadtgarten: Abendstimmung im Zoo genießen Was machen eigentlich Rani und die anderen Elefantinnen, wenn es Nacht wird? Und im Exotenhaus: Wer schläft oder wird erst richtig wach? Wenn der Karlsruher Nacht-Zoo am Freitag, 15., und Samstag, 16. Juni, zum zweiten Mal seine Pforten öffnet, können Gäste die ganz besondere Stimmung des Zoos erleben. weiterZoologischer Stadtgarten: Abendstimmung im Zoo genießen Gesundheitssport: Bewegte Apotheke in mehr Stadtteilen Gemeinsam an der frischen Luft unterwegs zu sein, gespickt mit ein paar kleinen Übungen, tut Körper, Geist und Seele gut: Das wissen Mediziner wie Pharmazeuten. Und das Erfolgsmodell „Bewegte Apotheke“ erfasst immer mehr Ecken von Karlsruhe. Seit Längerem in Durlach und Aue etabliert, finden die kostenlosen, anmeldefreien Spaziergänge – unabhängig vom Wetter – auch in der Innenstadt, seit Mai in Rüppurr und seit Juni in Mühlburg statt. weiterGesundheitssport: Bewegte Apotheke in mehr Stadtteilen Bürgermeister Lenz informierte sich in Rijeka Rijeka: Wohnungsbau im Fokus Auf Einladung der Karlsruher Projektpartnerstadt Rijeka war Sozialbürgermeister Martin Lenz in Kroatien. Zum fachlichen Austausch über die Wohnraumversorgung sozial Benachteiligter traf er sich mit dem stellvertretenden Bürgermeister Marko Filipovic und dem Direktor für Sozialen Wohnungsbau, Vladimir Benac. weiterRijeka: Wohnungsbau im Fokus Wettbewerb feierlich vollendet Europäischer Malwettbewerb: Denkmäler für Europa erschaffen Deutschlands ältester Schülerwettbewerb mit bundesweit rund 25000 Teilnehmern war auch für Karlsruhe wieder ein voller Erfolg. Allen voran Bundespreisträgerin Marie Elsner, Neuntklässlerin des Max-Planck-Gymnasiums, erhielten 86 Schüler der Fächerstadt (bei 484 Teilnehmern) Prämierungen für ihre beim 65. Europäischen Wettbewerb („Denk mal – worauf baut Europa?“) eingereichten Werke. weiterEuropäischer Malwettbewerb: Denkmäler für Europa erschaffen Stadthalle: Info zum Sachstand Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz informierte Anfang dieser Woche die Mitglieder des gemeinderätlichen Begleitgremiums „Modernisierung Stadthalle“ über die aktuellen Entwicklungen in der Kosten- und Terminplanung. weiterStadthalle: Info zum Sachstand Beim Wandern über verkehrspolitische Fragen diskutieren Nahverkehr: Quer durch die Stadt Unter dem Titel „Quer durch die Stadt - vom Turmberg zum Rhein“ bietet der Fahrgastbeirat im Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) am Sonntag, 10. Juni, eine Wanderung in drei jeweils sechs Kilometer langen Etappen an. Während des Wanderns diskutiert der Beirat mit den Teilnehmern verkehrspolitische Fragen der einzelnen Bereiche. weiterNahverkehr: Quer durch die Stadt Umwelt: Informationen zur Hohen Ambrosie Die aus Nordamerika eingeschleppte Hohe Ambrosie macht sich seit einigen Jahren auch in unserer Region breit. weiterUmwelt: Informationen zur Hohen Ambrosie Hinterhofwettbewerb: Wieder anmelden Den 32. Hinterhofwettbewerb führt das städtische Gartenbauamt dieses Jahr durch. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, ihr Wohnumfeld zu begrünen und zu erhalten. weiterHinterhofwettbewerb: Wieder anmelden CSD: Diskriminierung entgegenwirken Mehr als 2000 Menschen zogen am vergangenen Samstag bei der Parade zum Christopher Street Day (CSD) in meist bunten, teils schrillen Kostümen durch die Innenstadt. Der CSD war in diesem Jahr nicht nur ein farbenfroher Aufmarsch, bei dem Schwule, Lesben und Transsexuelle auf ihre Anliegen aufmerksam machen. weiterCSD: Diskriminierung entgegenwirken Wirtschaftsspiegel zeigt regionale Innovationskraft Wirtschaftsspiegel: Mut und Aufbruchgefühl Digitalisierungsprojekte ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche. Die neue Ausgabe des Wirtschaftsspiegels widmet sich denen, die Mut beweisen, den digitalen Wandel mitzugestalten: als Katalysator für Karlsruhe und die Region. weiterWirtschaftsspiegel: Mut und Aufbruchgefühl Auftaktveranstaltung Sanierungsgebiet Ortsmitte Grötzingen / Ziel ist städtebauliches Erneuerungsprogramm und so das Schaffen attraktiver Räume Ortsmitte Grötzingen: Brückenschlag über die Pfinz Wie hoch die Identifikation der Grötzinger mit ihrem Malerdorf ist, zeigte die Auftaktveranstaltung „Sanierungsgebiet Ortsmitte Grötzingen“. Mehrere dutzend Bürger nahmen an der Doppelveranstaltung mit Ortsspaziergang und anschließender Runde im Begegnungszentrum teil. Gemeinsam mit Moderator Thomas Sippel, Ortsvorsteherin Karen Eßrich, Stadtplanern und Experten vom Gartenbauamt ging es auf Tour. weiterOrtsmitte Grötzingen: Brückenschlag über die Pfinz Weltkindertagsfest: Spiel(t)räume in der Stadt „Natur des Kindes – Spiel(t)räume in der Stadt“: Motto des Weltkindertagsfests, das am Sonntag, 23. September, von 14 bis 18 Uhr im Otto-Dullenkopf-Park stattfindet. weiterWeltkindertagsfest: Spiel(t)räume in der Stadt Haltestelle Hauptfriedhof: Barrierefreier Ausbau läuft Mit dem Hauptfriedhof in der Haid-und-Neu-Straße wird die nächste Haltestelle der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) barrierefrei. Die Rückbauarbeiten starten in dieser Woche, gebaut wird bis voraussichtlich Mitte Oktober. weiterHaltestelle Hauptfriedhof: Barrierefreier Ausbau läuft Geburtstage: Knielingerin wurde Hundert Über ein stolzes Jubiläum darf sich Elisabetha Ermel freuen. Sie feierte jüngst im Kreise ihrer Lieben 100. Geburtstag. Die rüstige Seniorin lebt in einem Pflegeheim in der Weststadt, hält aber engen Kontakt zur Familie. weiterGeburtstage: Knielingerin wurde Hundert Psychologische Beratungsstelle: Tag der offenen Tür Für Eltern, Kinder und Jugendliche öffnet die städtische Psychologische Beratungsstelle Ost und West am Samstag, 16. Juni von 12.30 bis 17.30 Uhr die Türen zu ihren Räumen in der Otto-Sachs-Straße 6. weiterPsychologische Beratungsstelle: Tag der offenen Tür Stadtwerke: Dr. Olaf Heil ab Januar Technischer Geschäftsführer Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Karlsruhe hat Dr. Olaf Heil zum Nachfolger des zum Jahresende ausscheidenden Technischen Geschäftsführers Dr. Karl Roth bestellt. Der 54-Jährige Heil ist Maschinenbau- und Wirtschafts-ingenieur. Er arbeitete bisher bei verschiedenen großen deutschen Energieunternehmen, aber auch im europäischen Ausland bei internationalen Firmen. Dr. Heil tritt die Nachfolge von Dr. Roth am 1. Januar kommenden Jahres an. weiterStadtwerke: Dr. Olaf Heil ab Januar Technischer Geschäftsführer Alternative Antriebstechniken zum Testen Stadtwerke: Infotag am 9. Juni Bereits eine Woche vor dem Mobilitätsfestival laden die Stadtwerke Karlsruhe am Samstag, 9. Juni, von 11 bis 17 Uhr zum Mobilitätstag auf den Friedrichsplatz ein. Nach dem Motto „Alternativen Antrieb muss man erleben, den Fahrspaß kann man nicht im Internet oder in Broschüren fühlen“ geben die Stadtwerke zusammen mit mehreren Autohäusern und Partnern Gelegenheit, die mobile Zukunft anhand der neuesten Elektro- und Gasfahrzeuge kennenzulernen. weiterStadtwerke: Infotag am 9. Juni Stadtwerke: Trinkwasser-Bar für fünf Schulen Immer genug zu trinken, ist grundsätzlich und mehr noch bei hochsommerlichen Temperaturen ein wichtiger Rat. weiterStadtwerke: Trinkwasser-Bar für fünf Schulen Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Beförderung zukünftig wieder erlaubt VBK: Probezeit für Krippenwagen Bei einem Info-Termin zum strittigen Thema Krippenwagen haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) bekanntgegeben, dass ein „sicheres Abstellen“ der Wagen in bestimmten Bahnen möglich und somit auch wieder erlaubt ist. weiterVBK: Probezeit für Krippenwagen Untermühlstraße: Bürgerantrag mit 507 Unterschriften Die Bürgergemeinschaft Untermühl- und Dornwaldsiedlung fordert mit einem Einwohnerantrag und 507 gesammelten Unterschriften den Bau eines Aufzugs zur Haltestelle Untermühlstraße. weiterUntermühlstraße: Bürgerantrag mit 507 Unterschriften Jetzt anmelden für Workshops der India Summer Days India Summer Days: Mit indischen Experten Unter dem Motto „Baden-Württemberg trifft Maharashtra“ präsentieren sich die India Summer Days am Wochenende des 14. Und 15. Juli in Karlsruhe. Dabei verwandelt sich die Günther-Klotz-Anlage wieder in ein farbenfrohes indisches Dorf mit indischem Basar, indischen Köstlichkeiten, einer Live-Bühne und vielen weiteren kulturellen Darbietungen. weiterIndia Summer Days: Mit indischen Experten Kindertheater: Pettersson und Findus in Durlach Das Wodo Puppentheater aus Mülheim an der Ruhr zeigt am Montag, 11. Juni, um 17 Uhr das Stück „Armer Pettersson“ in der Stadtteilbibliothek Durlach in der Karlsburg. weiterKindertheater: Pettersson und Findus in Durlach Nachhaltigkeit: Auch in Karlsruhe bis Sonntag N!-Tage Bis Sonntag finden die N!-Tage Baden-Württemberg statt, auch in Karlsruhe, Titelträgerin des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2015. Intention ist, die Öffentlichkeit für nachhaltige Themen zu begeistern. weiterNachhaltigkeit: Auch in Karlsruhe bis Sonntag N!-Tage Reservoir im Lauterberg sollte Wasserversorgung sichern Stadtgeschichte: Von Weitem sichtbar Als höchste Geländeerhebung der Karlsruher Kernstadt und markantester Punkt des Zoologischen Stadtgartens überragt der Lauterberg seine Umgebung um knapp 40 Meter. Dabei ist er nicht natürlichen Ursprungs, vielmehr wurde er von 1889 bis 1893 zur Aufnahme eines Wasserhochreservoirs angelegt, um die Wasserversorgung der stark wachsenden Stadt zu sichern. weiterStadtgeschichte: Von Weitem sichtbar Kultur: Kritische Akteure für Gleichgewicht Ein Ornament im Rasen, entwickelt aus den Logos der weltgrößten Hersteller von Pflanzenschutz und (Gen-)Saatgut, ist in Grötzingen zu sehen: „I never promised you a green garden“ heißt die Arbeit von Eva Maria Lopez – und eine Ausstellung. weiterKultur: Kritische Akteure für Gleichgewicht Bestattungskultur im Fokus Kultur: Ewig richtig liegen „Hier liegen Sie richtig“: Zum Nachdenken über viele, oft noch verdrängte Aspekte von Tod und Sterben soll die bis 24. Juni laufende Ausstellung über Friedhofs- und Bestattungskultur im Regierungspräsidium (RP) am Rondellplatz anregen. weiterKultur: Ewig richtig liegen Buch über Frauen aller Schichten in der rund 900-jährigen badischen Geschichte Kultur: Von Anpassung bis Selbständigkeit „Frauen in Baden“, das neueste Buch Annette Borchardt-Wenzels bringt mehr als der Untertitel „biografischer Streifzug durch die Geschichte“ erwarten lässt. Es ist eine 900 Jahre abdeckende badische Geschichte mit Blick auf adlige Damen, Kirchenfrauen, Verbrecherinnen, Revolutionärinnen, Wissenschaftlerinnen, Wohltäterinnen, Politikerinnen, Stars und Stilikonen. weiterKultur: Von Anpassung bis Selbständigkeit Kultur: Spannendes über die 68er Zur Schau „Bewegt euch! 1968 und die Folgen“ im Stadtmuseum, Karlstraße 10, gibt es in der Wagenburg (Haid-und-Neu-Straße 153) am Freitag, 8. Juni einen Open-Air-Kinoabend mit dem Film „Das Gegenteil von Grau“ über selbstorganisierte Projekte im Ruhrgebiet von Matthias Coers, gefolgt von Flammkuchen und Gesprächen. weiterKultur: Spannendes über die 68er Kultur: Schau über Durlacher Kinos Die Sonderausstellung „Durlach flimmert. Kino, Film, Vergnügen 1945-1980“ widmet sich der Kino- und Filmkultur in Durlach, Akteuren und Geschichten vom Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg über die Zeit des Kinobooms bis zur Schließung der letzten Spielstätte in Durlach im Jahr 1980. weiterKultur: Schau über Durlacher Kinos Kultur Kompakt Kulturelles in Kürze weiterKultur Kompakt Arbeiten bei der Stadt Karlsruhe Stellenangebote bei der Stadt Karlsruhe weiterArbeiten bei der Stadt Karlsruhe Ausschreibungen Ausschreibungen nach VOB und VOL der Stadt Karlsruhe und teilweise der städtischen Unternehmen weiterAusschreibungen
https://presse.karlsruhe.de/db/stadtzeitung/jahr2018/woche23
Konzept zur systematischen Bürgerbeteiligung in Karlsruhe Stadt Karlsruhe AG Bürgerbeteiligung Leitung: Amt für Stadtentwicklung Beteiligte Ämter, Dienststellen und Gesellschaften:  Dezernat 1  Dezernat 2  Gartenbauamt  Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft mbH (KASIG)  Kinderbüro  Medienbüro  Presse- und Informationsamt  Schul- und Sportamt  Stabsstelle Projektcontrolling  Stadtjugendausschuss  Stadtkämmerei  Stadtmarketing Karlsruhe GmbH  Stadtplanungsamt  Umweltamt Karlsruhe, April 2012 Inhalt 1 Bürgerbeteiligung im kommunalen Bereich mit repräsentativer Verantwortung................................................................................ 1 1.1 Einführung............................................................................................................. 1 1.2 Ziele von Beteiligungsverfahren............................................................................ 2 1.3 Grenzen von Bürgerbeteiligung............................................................................. 2 1.4 Empfehlungen zur Vorgehensweise...................................................................... 3 2 Instrumente und Verfahren zur Bürgerbeteiligung................................................. 5 2.1 Informelle Bürgerbeteiligungsinstrumente und -verfahren.................................... 5 2.1.1 Bisher in Karlsruhe eingesetzte Instrumente zur Bürgerbeteiligung...................................................................................... 5 2.1.1.1 Bürgerumfrage........................................................................... 6 2.1.1.2 Bürgermeistersprechstunde....................................................... 7 2.1.1.3 Forum, Versammlung, Konferenz.............................................. 8 2.1.1.4 Vor-Ort-Begehung, Spaziergang............................................... 10 2.1.1.5 Arbeitsgruppe, Workshop.......................................................... 11 2.1.1.6 Bürger-Ideenwettbewerb........................................................... 12 2.1.1.7 Mediation................................................................................... 13 2.1.1.8 Zukunftskonferenz..................................................................... 14 2.1.2 In Karlsruhe noch nicht erprobte Instrumente zur Bürgerbeteiligung..................................................................................... 15 2.1.2.1 Bürgerfragestunde.................................................................... 15 2.1.2.2 Bürgerhaushalt......................................................................... 16 2.1.2.3 Planungszelle / Bürgergutachten.............................................. 18 2.1.2.4 Open Space Konferenz............................................................ 20 2.1.2.5 Planning for Real...................................................................... 21 2.1.2.6 Konsensuskonferenz................................................................ 23 2.1.2.7 TRIPLEX-Partizipationsmodell................................................. 25 2.1.2.8 Bürgerrat................................................................................... 26 2.1.3 Bürgerbeteiligungsverfahren in Karlsruhe............................................... 29 2.1.3.1 City 2015................................................................................. 29 2.1.3.2 Karlsruhe Masterplan 2015..................................................... 30 2.1.3.3 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Karlsruhe 2020.......... 31 2.1.3.4 Stadtteilentwicklungsprozesse................................................. 32 2.1.3.5 Spielleitplanung........................................................................ 33 2.1.3.6 Quartierbezogene Kinder- und Jugendbeteiligung................... 35 2.1.3.7 Objektbezogene Kinder- und Jugendbeteiligung..................... 36 2.1.3.8 Verkehrsentwicklungsplan....................................................... 37 2.1.3.9 Stadtteilprojekte zum Stadtjubiläum 2015................................ 39 2.2 Gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung.................................................. 41 2.2.1 Bürgerbegehren mit anschließendem Bürgerentscheid........................... 41 2.2.2 Bürgerentscheid durch Beschluss des Gemeinderats.............................. 41 2.2.3 Bürgerbeteiligung bei BPlan-Verfahren.................................................... 42 2.2.4 Flächennutzungsplan-Verfahren............................................................... 43 2.2.5 Sanierungsverfahren................................................................................ 44 3 Online-Bürgerbeteiligung, E-Partizipation.............................................................. 45 3.1 Grundlagen........................................................................................................... 45 3.2 Instrumente und Verfahren der Online-Bürgerbeteiligung / E-Partizipation........................................................... 47 3.3 Zwischenfazit Online- Bürgerbeteiligung / E-Partizipation.................................... 49 4 Checkliste zur Bürgerbeteiligung............................................................................. 51 4.1 Überlegungen zur Auswahl des Beteiligungsinstruments...................................... 51 4.2 Feinplanung zur Ausgestaltung des Beteiligungsinstruments................................ 52 4.3 Umgang mit den Ergebnissen aus dem Beteiligungsprozess................................ 54 1 1 Bürgerbeteiligung im kommunalen Bereich mit repräsen- tativer Verantwortung 1.1 Einführung In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Vorfeld kommunaler Entscheidungen sehr stark gewandelt. In der Entscheidungsvorbereitung war eine direkte Einflussnahme der Bürgerinnen und Bürger kaum vorgesehen. Über die von Fall zu Fall stattfindende „Anhö- rung der Betroffenen“ dominierte die innere Sachlogik einer nach Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Bedarfsgerechtigkeit zu treffenden Entscheidung. Das „Mitreden“ der Bürgerschaft im Vorfeld einer Sachentscheidung war kein bzw. kein bedeutender Verfah- rensschritt. Dennoch kann die Stadt Karlsruhe mit dem fast 100-jährigen Wirken der Bür- gervereine auf eine lange Phase praktizierter Bürgermitwirkung zurückblicken. Die Karls- ruher Bürgervereine bringen für ihren jeweiligen lokalen Zuständigkeitsbereich kontinuier- lich Bürgerauffassungen zu kommunalen Fragestellungen in Entscheidungsprozesse ein und haben hierfür Rederecht in den gemeinderätlichen Ausschüssen. Kernaufgabe der Verwaltung dabei ist es, Entscheidungen für die politischen Gremien der Kommune vorzubereiten und mögliche Alternativen transparent zu machen. Im Vorder- grund steht weiterhin, dass mit der Wahl der Gemeinde- und Ortschaftsräte durch die Bür- gerinnen und Bürger alle Entscheidungsprozesse in Angelegenheiten der Gemeinde für die jeweilige Amtszeit in die Hände der gewählten Vertreterinnen und Vertreter und der von ihnen beauftragten Verwaltung übergegangen sind. Politische Basisbewegungen, Bürgerinitiativen, aber auch teilweise massive Widerstände in der Bevölkerung gegen bestimmte (auch kommunale) Projekte haben die formale Praxis der repräsentativen Demokratie deutlich verändert. In der Bevölkerung hat sich ein breiter Mitgestaltungswille und eine beachtliche Mitwirkungsbereitschaft in Sachfragen entwickelt. Es ist deutlich geworden, dass eine unterlassene rechtzeitige Einbeziehung der Bürgerin- nen und Bürger in eine Projektentscheidung zu schwerwiegenden Verwerfungen und Blo- ckaden im Projektablauf führen kann. Diese Erkenntnis schlägt sich nicht zuletzt auch in aktuellen Aktivitäten auf Ebene der Bundes- und Landesregierungen nieder. Beispielswei- se will die Bundesregierung bis zum Herbst 2012 mit einer Gesetzesänderung und einem „Handbuch Bürgerbeteiligung“ erreichen, dass die Öffentlichkeit schon vor den klassischen Verwaltungsakten in die Vorhaben eingebunden wird. Umgekehrt liegen in Karlsruhe mit dem Bürgerbeteiligungsprozess City 2015 im Vorfeld des Bürgerentscheids zur Kombi- Lösung sehr gute Erfahrungen vor, die zeigen, dass durch umfassende Bürgermitwirkung ein breiter Konsens in der Bevölkerung hinsichtlich einer komplexen und weit reichenden Projektentscheidung erreicht werden kann. Neben der erzeugten größeren Akzeptanz von Entscheidungen führen Bürgerbeteili- gungsprozesse auch zu einer höheren Transparenz von Prozessen sowie einer Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. Um diesen Nutzen innerhalb der Bürgerschaft auf eine möglichst breite Basis zu stellen, ist es essentiell, bei der Durchführung von Partizipa- tionsprozessen die unterschiedlichen Möglichkeiten der Mitwirkung von z.B. Frauen und Männern, Migrantinnen und Migranten sowie von jungen und alten Menschen zu berück- sichtigen. Darüber hinaus eröffnen sich für Bürgerinnen und Bürger durch den zunehmenden Einsatz des Internets neue Wege, sich stärker in städtische Belange einzubringen, sich unterein- ander zu vernetzen, Informationen auszutauschen und sich zu organisieren. Vor diesem 2 Hintergrund ist dem Thema Online-Bürgerbeteiligung bzw. E-Partizipation ein eigenes Ka- pitel (Kapitel 3) gewidmet. 1.2 Ziele von Beteiligungsverfahren Wenn auch die öffentliche Aufmerksamkeit sich vorwiegend auf (erzwungene) Bürgerent- scheide richtet, wenn Bürgerbeteiligung als „erfolgreich“ herausgestellt wird, so liegt das Gewicht bei der großen Mehrheit der inzwischen überall ablaufenden Beteiligungsverfah- ren darin, im Vorfeld einer Entscheidung gewählter Gremien (z. B. des Gemeinderats) ein möglichst präzises Meinungsbild der Bevölkerung zu einem Thema einzuholen und in den Entscheidungsprozess der gewählten Vertreterinnen und Vertreter einzuspeisen. Bürger- beteiligung bedeutet deshalb vor allem, die Grundlagen einer Sachentscheidung durch das Wissen und die Beiträge der Bevölkerung zu verbreitern und alternativen Lösungsvor- schlägen im Entscheidungsvorfeld eine Chance auf Gehör zu verschaffen. In welchem Umfang und welcher Intensität die Bevölkerung zur Mitwirkung eingeladen wird und wel- ches Beteiligungsformat angemessen erscheint, muss auf den jeweiligen Einzelfall bezo- gen werden. Hierzu bedarf es im Vorfeld einer fundierten Methodenabwägung. Eine all- gemeine Richtschnur gibt es dafür nicht. Die insgesamt anwendbaren Beteiligungsformen sind in Kapitel 2 ausführlich dargestellt. Das Ziel von Beteiligungsverfahren ist nicht und kann auch nicht sein, Entscheidungen von der politischen Ebene auf andere Ebenen – z. B. den Souverän – zu übertragen. Vielmehr muss das repräsentative System unangetastet bleiben, die Grundlagen für die Entschei- dungsfindung sollen aber verbessert werden, indem von Fall zu Fall die dezidierte Auffas- sung der Bevölkerung (oder von Teilen davon) mit geeigneten Methoden erhoben und den übrigen sachbezogenen Entscheidungsgrundlagen hinzugefügt wird. Für die i. d. R. eh- renamtlich tätigen gewählten Vertreter und Vertreterinnen wird es dadurch eher leichter, ihr repräsentativ definiertes Amt auszuüben, da sie sich den durch ein Beteiligungsverfah- ren erzielbaren Erkenntnisgewinn aus Zeit- und Kostengründen kaum in eigenem Kennt- niserwerb verschaffen können. Die Entscheidungs- und Abwägungsfreiheit, z. B. nach § 32 (3) GemO, bleibt deshalb unberührt. Ein imperatives Mandat entsteht nicht. Diese Ü- berlegungen gelten analog für alle innerhalb der Verwaltung getroffenen Entscheidungen im Verhältnis zu einem durchgeführten Beteiligungsverfahren. 1.3 Grenzen von Bürgerbeteiligung Partizipationsprozesse können für alle Beteiligten einen großen Nutzen erbringen. Den- noch sind sie keine Allheilmittel, die immer und überall zur Problemlösung eingesetzt wer- den können. Die Wirkungsgrenzen von Bürgerbeteiligung liegen entsprechend darin, dass die gesetz- lich festgelegten Zuständigkeiten im föderalen System durch Bürgermitwirkungsprozesse nicht ausgehebelt werden können. Dies gilt einmal dahingehend, dass bestimmte Ent- scheidungen bestimmten Ebenen zugeordnet sind (z. B. kommunale Daseinsvorsorge: Gemeinde). Zum anderen muss in Beteiligungsverfahren das Rahmengerüst der überge- ordneten Gesetze und Verordnungen (Kommune, Land, Bund, Europa) als feste „Leitplan- ke“ kommuniziert werden, über die sich Meinungsbildungsprozesse in der Bürgerschaft oder erarbeitete Lösungsvorschläge nicht einfach hinwegsetzen können. Dies führt zwangsläufig zu einer verantwortungsvollen Rolle der Expertinnen und Experten aus den Fachdienststellen in Beteiligungsprozessen. Einerseits werden sie für die beschriebene Rahmensetzung gebraucht, andererseits dürfen sie Beteiligungsprozesse weder mit ihren 3 Ansichten dominieren, noch ein Klima genereller „Alternativlosigkeit“ erzeugen, das die Beteiligungsbereitschaft erlahmen lässt. Grenzen von durch Beteiligung ermittelten Lösungswegen sind auch dort zu sehen, wo durch Partikularinteressen jedweder Art Vorschläge formuliert werden, die das Gemein- wohlprinzip nicht einhalten und bei ihrer Umsetzung zu Ungerechtigkeiten zwischen ver- schiedenen Bevölkerungsgruppen oder städtischen Teilräumen führen würden. Gleichzei- tig besteht die Schwierigkeit, alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen anzusprechen, sie einzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zur Teilhabe zu geben. Damit ist die selektive Wahrnehmung der Angebote in Abhängigkeit sozio-demografischer Eigenschaften eine der bedeutsamsten Grenzen der Bürgerbeteiligung. Hier ist die Gewissensentscheidung der gewählten Mandatsträgerinnen und Mandatsträger bzw. die Gemeinwohlverpflichtung des Verwaltungshandelns als Korrektiv unabdingbar. 1.4 Empfehlungen zur Vorgehensweise Außer bei den gesetzlich festgelegten Beteiligungsformen, denen im vorliegenden Kon- zept ein eigenes Kapitel (Kapitel 2.2) gewidmet ist, gibt es keinen Ablauf, der die Beteili- gung von Bürgerinnen und Bürgern bei einer Projektentscheidung „automatisch“ auslöst. Jedes Einzelprojekt oder -vorhaben ist auf Relevanz und Tauglichkeit für die Einbeziehung der Bürgerschaft zu prüfen. Die städtischen Fachdienststellen wägen daher den Beteili- gungsbedarf eines Projekts frühzeitig ab. Sie schlagen ihrem zuständigen Fachdezernat dazu ein Beteiligungsformat (Kapitel 2.1) zur Ausführung vor. Das Fachdezernat entschei- det im Falle von Beteiligungsprojekten, die nicht extern moderiert werden und keine zu- sätzlichen personellen und finanziellen Ressourcen binden, hierüber direkt in Absprache mit dem Bürgermeisteramt. Umfangreiche Beteiligungsprozesse mit externer Moderation und zusätzlichen Sachaufwendungen werden einem gemeinderätlichen Gremium zur Be- schlussfassung vorgelegt. Bei allen Beteiligungsprojekten wird das Dezernat 2 informiert. Das Dezernat 2 führt als zuständiges Dezernat für Bürgerbeteiligung eine Liste der beschlossenen bzw. in der An- bahnung befindlichen Beteiligungsverfahren. Diese Liste wird im Ratsinformationssystem (RIS) veröffentlicht. Darüber hinaus werden zur Erhöhung der Transparenz und der direk- ten Zugänglichkeit von Beteiligungsprozessen für alle Bürgerinnen und Bürger auf der Startseite karlsruhe.de unter der Rubrik „Beteiligen Sie sich!“ die jeweils aktuellen Beteili- gungsverfahren zeitnah und übersichtlich abrufbar dargestellt. Durch die gute Kenntnis des jeweiligen Projektumfeldes, die bei den städtischen Fach- dienststellen vorliegt, kann in aller Regel davon ausgegangen werden, dass durch diese Verfahrensweise keine Beteiligungsbedarfe unbeachtet bleiben. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, abzuwarten, ob die Notwendigkeit erwächst, zusätzlich Spielregeln für bür- gerinitiierte Beteiligungsverfahren zu entwickeln. Diese müssten sich an die Mechanismen des Bürgerbegehrens nach GemO anlehnen, aber wesentlich niedrigschwelliger und auch teilräumlich handhabbar ausgestaltet sein. Die Verwaltung schlägt vor, mit dem hier auf- gezeigten Verfahren zunächst Erfahrungen zu sammeln und die Erarbeitung von Regeln für (ausschließlich) bürgerseitig ausgelöste Beteiligung zurückzustellen. 4 2 Instrumente und Verfahren zur Bürgerbeteiligung Im Folgenden werden Instrumente und Verfahren zur Bürgerbeteiligung dargestellt, die bezogen auf ein Projekt oder einen Anlass einzusetzen sind. Nicht behandelt werden die für bestimmte kommunale Handlungsfelder zur dauerhaften Mitwirkung berufenen eh- renamtlich wirkenden Fachgremien wie z. B. Stadtseniorenrat, Behindertenbeirat, Migrati- onsbeirat, Forum Ehrenamt, Radlerforum, Naturschutzbeirat, Fahrgastbeirat des KVV oder sachkundige Bürgerinnen und Bürger in gemeinderätlichen Ausschüssen. Seit Jahrzehnten liefert darüber hinaus die Arbeit der Bürgervereine für ihren lokalen Be- reich einen kontinuierlichen Input an Bürgermeinung für kommunalpolitische Entscheidun- gen. Die Arbeit der Bürgervereine ist für die Kommunalpolitik eine wertvolle Bereicherung. Ihre Arbeitsweise ist jedoch in der nachfolgenden Klassifizierung nicht korrekt abzubilden. Deshalb werden sie nicht als Beteiligungsformat aufgeführt. 2.1 Informelle Bürgerbeteiligungsinstrumente und -verfahren Bei informellen Bürgerbeteiligungsinstrumenten handelt es sich um Instrumente und Ver- fahren, welche nicht gesetzlich vorgeschrieben sind. Im Folgenden wird unterschieden zwischen bisher in Karlsruhe eingesetzten Instrumenten zur Bürgerbeteiligung, bisher nicht in Karlsruhe erprobten Instrumenten zur Bürgerbeteiligung und den in Karlsruhe durchgeführten Bürgerbeteiligungsverfahren. Bei Bürgerbeteiligungsverfahren kommen i. d. R. mehrere Instrumente in Kombination zum Einsatz. 2.1.1 Bisher in Karlsruhe eingesetzte Instrumente zur Bürgerbeteiligung Die bisher in Karlsruhe eingesetzten Instrumente zur Bürgerbeteiligung werden im Fol- genden kurz anhand von Steckbriefen vorgestellt. Neben einer Beschreibung des jeweili- gen Instruments, sind den Steckbriefen auch Angaben zu Teilnehmenden, Repräsentativi- tät, Zielen und geschätztem Aufwand zu entnehmen. Darüber hinaus wird exemplarisch dargestellt, zu welchen Anlässen die Instrumente in Karlsruhe eingesetzt werden und wel- che Erfahrungen bis dato vorliegen. 5 2.1.1.1 Bürgerumfrage Beschreibung Einem verkleinerten Abbild der Karlsruher Bürgerschaft oder einer räumlichen bzw. demo- grafischen Teilgruppe (z. B. Stadtteil, Anwohnerinnen und Anwohner) werden Fragen zu einer stadtentwicklungspolitischen Problematik gestellt. Teilnehmende  Rekrutierung der Teilnehmenden durch Stichprobenziehung aus dem Einwohnerre- gister oder Vollerhebung  Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden direkt per Brief oder Telefon kontaktiert Repräsentativität  Die soziale Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommt der Heterogenität der Gesamtbevölkerung nahe.  Aufgrund der relativ hohen Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind die Ergebnisse i. d. R. repräsentativ. Ziel  Einholen eines belastbaren Meinungsbilds Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten eher gering (ca. 20 Minuten) Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Jährliche Durchführung der Bürgerum- frage zu ver- schiedenen Themen  Ergebnisse repräsentativer Umfragen bilden die Auffassungen in der Bürger- schaft zutreffend ab und bieten ein verlässliches politisches Controlling. Das Ergebnis des Bürgerentscheids „Kombilösung“ (2002) wurde in der Bürgerum- frage 2001 exakt vorweggenommen.  Bürgerumfragen können auch teilräumlich bzw. zielgruppenorientiert eingesetzt werden.  Der Umfang des Fragebogens ist begrenzt, da bei „zu langen“ Fragebögen die Rücklaufquote sinkt. 6 2.1.1.2 Bürgermeistersprechstunde Beschreibung Die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister hält eine Sprechstunde zu einem vorher defi- nierten Thema oder einer Problemstellung ab. Teilnehmende  Teilnahme an der Sprechstunde steht i. d. R. allen Interessierten offen Repräsentativität  nicht gegeben, da Teilnahme offen  Risiko, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Einholen eines Meinungsbilds  Sammeln von Anregungen Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten eher gering (ca. 1 bis 2 Stunden) Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Bürger- Sprechstunde des Oberbür- germeisters  Oberbürgermeister Fenrich hat mit Beginn seiner Amtszeit 1998 die Bürger- Sprechstunde eingerichtet. Anfangs fanden in etwa 6-wöchigem Rhythmus Bürger-Sprechstunden mit etwa 6 bis 8 Petenten statt.  Da die Nachfrage sukzessive nachgelassen hat, findet seit 2009 keine Bürger- Sprechstunde mehr statt.  Einzelanliegen nimmt sich der Oberbürgermeister nach wie vor an. 2. Im Rahmen der Beteiligung von Kindern  Der Sozialbürgermeister kommt vor Ort (z. B. Europabad) und die Kinder spre- chen über ihre ortsbezogenen Bedürfnisse oder die Kinder kommen ins Rat- haus.  Der Einsatz erfolgt auch im Rahmen von Stadtteilbeteiligungen als Ende eines Prozesses und zu aktuellen Anlässen wie z. B. dem Weltkindertag.  Die Bürgermeistersprechstunde eignet sich gut für Kinderbeteiligung, wenn sie gezielt mit z. B. Schulklassen vorbereitet wird. Zu einem öffentlich angekündig- ten Termin ist es schwierig, genügend Kinder zusammen zu bekommen. 7 2.1.1.3 Forum, Versammlung, Konferenz Beschreibung Eine Begriffsabgrenzung der Begriffe Forum, Versammlung und Konferenz ist nicht mög- lich. Häufig folgen diese Beteiligungsinstrumente folgendem Schema: 1. Fachvortrag von Verwaltung oder Politik, Darstellung eines Sachverhalts durch Fachleute oder Vorstellung gruppenspezifischer Aktivitäten 2. Diskussion, evtl. unter Hinzuziehung von Expertinnen und Experten, Sach- verständigen sowie Fachkundigen Insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung erfolgt eine zielgruppenspezi- fische Anpassung des Instruments mit Hilfe kind- bzw. jugendgerechter Methoden. Für die Teilnehmenden an einem Forum, einer Versammlung oder einer Konferenz besteht die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben, Wünsche und Ideen einzubringen sowie sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Als Ergebnis werden häufig Empfehlungen bzw. Forderungen an die Lokalpolitik formuliert. Teilnehmende  Das Instrument eignet sich insbesondere für größere Gruppen ab 20 Personen.  Mögliche Teilnehmergruppen: Vertreterinnen und Vertreter von Interessengruppen, der Politik, der Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute  Es besteht auch die Möglichkeit, bestimmte Zielgruppen, wie z. B. Kinder oder Ju- gendliche, einzuladen.  Die Teilnahme kann offen oder restriktiv (nur mit Einladung) erfolgen. Repräsentativität  nicht gegeben, wenn Teilnahme offen  Gegeben, falls die Einladung restriktiv auf Basis einer vorhergehenden Stichpro- benziehung erfolgt und die Anzahl der Teilnehmenden entsprechend hoch ist.  Risiko, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Betroffene in der Stadt sollen zu einem bestimmten Zeitpunkt über Politikaspekte, Pläne und Programme informiert werden.  Meinungen und Vorschläge werden eingeholt und diskutiert.  Erarbeiten von Inhalten Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten variiert je nach Ausgestaltung Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Bürgerver- sammlung nach §20a GemO  Bürgerversammlungen nach §20a GemO werden vom Gemeinderat anberaumt und vom Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin einberufen oder von der Bür- gerschaft beantragt (10 % der Einwohnerschaft). Vorsitz führt der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin. Eine Bürgerversammlung kann per Quorum von der Bürgerschaft beantragt werden. Die Bürgerversammlung ist als Präsentation der Verwaltung angelegt, in der die Verwaltungsspitze ihr Handeln darlegt. Die Kommunikationsstruktur ist vordefiniert.  Die begrenzte Rolle der Bürgerschaft ist deutlich: „Die Vorschläge und Anregun- gen der Bürgerversammlung sollen innerhalb einer Frist von drei Monaten von dem für die Angelegenheit zuständigen Organ der Gemeinde behandelt werden.“  In Karlsruhe gab es bisher relativ wenige Bürgerversammlungen nach §20a. Zu 8 nennen ist an dieser Stelle die Bürgerversammlung zum Neubau des Kongress- hotels am 19.04.2000. 2. Bürgerver- sammlung ge- mäß Überein- kunft zwischen der Stadt Karls- ruhe und den Karlsruher Bür- gervereinen (AKB)  Gemäß der Übereinkunft der Stadt Karlsruhe mit den Karlsruher Bürgervereinen liegt die Initiative zur Einberufung einer Bürgerversammlung beim Bürgerverein. Der Gemeinderat fasst demzufolge keinen Beschluss über die Durchführung ei- ner Bürgerversammlung.  Die Tagesordnungspunkte werden zwischen dem Bürgerverein und der Verwal- tung abgestimmt. Öffentliche Bekanntmachung, pressemäßige Verwertung sowie Koordination der Organisation und Abstimmung der Referenten erfolgen durch städtische Ämter (Presse- und Informationsamt bzw. Hauptamt).  Die Bürgerversammlung findet unter gemeinsamem Vorsitz des Bürgervereins und des (Ober-) Bürgermeisters bzw. der (Ober-) Bürgermeisterin statt. 3. Stadtteilkon- ferenz  Im Stadtteil anstehende oder ablaufende Projekte werden von den Fachdienst- stellen vor der versammelten Bürgerschaft dargestellt und können (begrenzt) dis- kutiert werden.  Stadtteilkonferenzen finden im Laufe von Beteiligungsprozessen statt.  Stadtteilkonferenzen machen das Verwaltungshandeln transparent. Die Bürger- schaft wird aus erster Hand informiert und in das Geschehen eingebunden. Der Verwaltung bietet sich die Möglichkeit, ihr Handeln plausibel darzustellen und die gewählte Vorgehensweise gegenüber anderen Handlungsoptionen zu qualifizie- ren. Der informelle Charakter der Stadtteilkonferenz gestattet große Freiheiten in der Gestaltung des Ablaufs. 4. Forum Kom- bilösung  Neben den aktuellen Sachstandsberichten werden aus diesem Forum auch An- regungen und Ideen mitgenommen und auf Umsetzung geprüft.  Beim Forum Kombilösung kommen neben der Öffentlichkeit auch Fachämter und Politik zusammen. Das Forum stellt somit ein interessensübergreifendes Medium dar. 5. Forum Stadt- jubiläum 2015  Dieses 2009 initiierte Forum trifft sich ein- bis zweimal jährlich. Es besteht aus vom Oberbürgermeister eingeladenen Multiplikatoren sowie ausgewählten Bür- gerinnen und Bürgern.  Im Forum Stadtjubiläum werden die Teilnehmenden über den Sachstand der Ju- biläumsplanungen informiert sowie Arbeitsgruppen und Diskussionen durchge- führt. Die wichtige Rolle der Stadtteile beim Stadtjubiläum 2015 wurde seit des- sen Gründung anerkannt. Das Forum kann dazu dienen, den Nerv der Stadtteile zu treffen und deren Unterschiedlichkeit zu berücksichtigen. 6. Im Rahmen der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen 6.1 Jugendkon- ferenz bzw. Stadtjugend- konferenz  Karlsruher Jugendliche bekommen die Gelegenheit, sich zu sie betreffenden Themen zu äußern, Forderungen an die Lokalpolitik aufzustellen und gleichzeitig darzulegen, was sie zur Umsetzung dieser Forderungen beitragen.  Die 1. Karlsruher Jugendkonferenz wurde am 12.11.2011 vom StJA e.V. veran- staltet; eine Weiterführung ist unter dem Titel „Stadtjugendkonferenz“ geplant.  Die Beteiligten waren von Form und Ergebnissen der Jugendkonferenz begeis- tert. 6.2 Jugendfo- rum bzw. Jugend- stadtteil- konferenz  Jugendforen sind ein Baustein des „Konzept zur Beteiligung von Kindern und Ju- gendlichen in Karlsruhe“ in den Stadtteilen. Meist werden Jugendliche in Pla- nungs- oder Problemlösungsfragen anlassbezogen eingebunden.  Der große Vorteil des Jugendforums ist, dass es für alle Jugendlichen, unabhän- gig ihrer Herkunft oder Bildung, zugänglich ist. Ebenso wichtig ist, dass sich Ju- gendliche spontan und auf vielfältige Weise beteiligen können. Durch Mitreden, kreative Mithilfe bei Präsentation und Gestaltung, aber auch durch ihre alleinige Anwesenheit können sie ihre Unterstützung des Vorhabens demonstrieren. 6.3 Kinderver- sammlung  Ziel ist es, nachhaltige kindgerechte Beteiligungsstrukturen im Stadtteil zu entwi- ckeln. Dazu soll in altersgerechter Umsetzung eine große Kinderversammlung zu verschiedenen Themenbereichen stattfinden.  In Durlach fanden am 14.7.2011 und am 17.11.2011 Kinderversammlungen der Klassenstufen 4 bis 6 statt.  Insgesamt 100 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren der jeweiligen Schulen haben ihre Anliegen der örtlichen Politik und Verwaltung vorgetragen. Um das Thema zu vertiefen, fanden Streifzüge durch den Stadtteil statt. 7. Weitere Beispiele: Stadtbauforum, Kulturfrühstück, ... 9 2.1.1.4 Vor-Ort-Begehung, Spaziergang Beschreibung In Form eines Rundgangs durch einen Stadtteil / Wohngebiet / Nachbarschaft / Baustelle werden Punkte allgemeinen Interesses angelaufen und vor Ort von den Fachdienststellen mit der Bürgerschaft diskutiert. Teilnehmende  Teilnahme kann in einigen Fällen auf Nutzergruppe bzw. Betroffene (z. B. mobili- tätseingeschränkte Personen, Kinder, Jugendliche, Ältere, Anwohnerinnen und An- wohner) beschränkt werden oder für alle Interessierten möglich sein. Repräsentativität  abhängig von der konkreten Ausgestaltung  Risiko, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Aufnahme von Anregungen  Informationsaustausch und gegenseitige Akzeptanz zwischen Betroffenen und pla- nender Verwaltung  Meinungsbild einholen  Inhalte erarbeiten Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten eher gering (ca. 1 bis 2 Stunden) Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Stadtteilspa- ziergänge (Stadt- teile mit Entwick- lungsbedarf, Sa- nierungsgebiete)  Niedrigschwelliges Instrument, vor allem geeignet für Gestaltungsfragen des Verkehrs, des öffentlichen Raums und des Wohnumfelds. Dient zur (erstmali- gen) Aufnahme von Einschätzungen und Problemwahrnehmung der Bürger- schaft.  Die Durchführung von Stadtteilspaziergängen ist wetterabhängig. 2. Kinderbeteili- gung in Rintheim  Gemeinsam mit Kindern wird deren Stadtteil erkundet. Hierbei führen die Kinder die Erwachsenen an ‚ihre Plätze‘ und zeigen Problemlagen auf.  Da die Kinder den Spaziergang führen ist diese Methode sehr aufschlussreich um die Bewegungsräume der Kinder zu erschließen. Um ein valides Bild zu er- halten, ist die Einbindung der Schule(n) im Stadtteil sinnvoll. 3. Architektur- spaziergang  Bei dem „Kritischen Architekturspaziergang“ werden vor Ort mit den Teilneh- menden gebauter Bestand und Planungen eines Stadtteils bzw. Entwicklungs- bereiches diskutiert.  Das Ziel besteht darin, Interessierte zu informieren, Zusammenhänge darzu- stellen und vor Ort eine Diskussionsplattform zu bieten. I. d. R. werden Anre- gungen der Teilnehmenden nicht gezielt gesammelt, jedoch gelegentlich selbst erledigt, in die weitere Arbeit integriert oder weitergegeben.  Bisher trafen die Architekturspaziergänge auf sehr gute Resonanz. In der Pres- se wird regelmäßig und ausführlich berichtet. Architekturspaziergänge sind ein gutes Medium, um nicht nur die Fachöffentlichkeit anzusprechen. 4. Spielflächen- planung  Beim Neubau und der grundlegenden Sanierung von Spielflächen erfolgt eine zweistufige Beteiligung der interessierten Kinder, Eltern sowie der Anwohner- schaft. Im Einzugsbereich liegende Grundschulen und Kindertagesstätten wer- den gezielt einbezogen.  Ein bedarfsgerechtes Spielangebot lässt sich erkennen anhand der Nutzungsin- tensität, der Rückmeldungen von Anwohnerschaft, Kindertageseinrichtungen, Ortsverwaltungen, Bürgervereinen und Trendsportvereinen. 10 2.1.1.5 Arbeitsgruppe, Workshop Beschreibung Im Rahmen einer Arbeitsgruppe bearbeiten mehrere Personen in Form von Gruppenarbeit eine gemeinsame Aufgabe. Inhaltlich werden häufig Maßnahmenvorschläge zu relevanten Entwicklungsthemen eines Stadtteils / Wohngebiets / Sanierungsgebiets erarbeitet und der Verwaltung bzw. dem Gemeinderat zur Umsetzung vorgeschlagen. Bei einem Workshop handelt es sich um eine moderierte Arbeitsgruppe. In einigen Fällen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an einem Workshop vor Beginn auch Wissen vermittelt. Teilnehmende  geeignet für kleinere Gruppen bis 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer  Akteure aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft  Die Berücksichtigung spezifischer Nutzergruppen ist möglich. Repräsentativität  i. d. R. nicht repräsentativ  Risiko, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Erarbeitung von Konzepten  Lösung von Problemen Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten variiert je nach Ausgestaltung Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Beteiligungs- prozesse in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbe- darf  Die Ergebnisse werden von den Beteiligten durchaus gewürdigt und führen zu einer stärkeren Identifikation mit dem Stadtteil.  Häufig wird neues bürgerschaftliches Engagement ausgelöst. Arbeitsweisen, Arbeitsgeschwindigkeit und Ergebnisorientierung von Bürgerarbeitsgruppen weichen jedoch von den Abläufen der Verwaltung deutlich ab. Hierdurch be- steht auf beiden Seiten Frustrationsgefahr.  Für den Erfolg bürgerschaftlicher Anliegen ist es i. d. R. notwendig, dass die Politik ein Thema aufgreift und vorantreibt. 11 2.1.1.6 Bürger-Ideenwettbewerb Beschreibung Ein Bürger-Ideenwettbewerb wird durchgeführt, um die Bürger und Bürgerinnen an der Ausgestaltung eines stadtrelevanten Themas zu beteiligen. Die Teilnehmenden können aus Einzel- oder Gruppenarbeit entstandene Ideen bzw. Projektskizzen einreichen. Die Ideenskizzen können in einem ein- oder zweistufigen Verfahren ausgewählt werden. Bei zweistufigen Verfahren werden in der ersten Stufe die bis zum definierten Einsende- schluss zugesandten Ideen gesichtet und katalogisiert. Eine unabhängige Jury aus Sach- verständigen trifft eine Auswahl. In der zweiten Stufe werden die Finalistinnen und Finalis- ten aufgefordert, ihre Projektskizzen weiter zu konkretisieren und inhaltliche Lücken zu füllen. Anschließend wählt die Jury aus den fortentwickelten Einsendungen den Sieger- entwurf. Im Anschluss daran können diese dann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das tatsächliche Bekenntnis zur Umsetzung sollte von Stadtseite gegeben sein. Der Grad der vorherigen Festlegung der Inhalte variiert themenabhängig. Eine Prämierung bzw. eine vorbehaltliche Realisierungszusage sollte vorab mit publiziert werden, um den Anreiz einer Einreichung zu erhöhen. Die Zulassung von Einreichungen kommerzieller Anbieter sollte bei der Ausschreibung ggf. geklärt werden. Ferner bedarf es der Entschei- dung, ob und wie detailliert Budgetpläne hinzuzufügen sind. Teilnehmende  Beliebig viele Einsenderinnen und Einsender  Die Teilnahme kann offen oder restriktiv (Einladung bestimmter Zielgruppen; inhalt- liche Vorgaben) gestaltet sein. Repräsentativität  nicht gegeben  Es besteht die Gefahr, dass sich besonders ‚gestylte‘ Ideen von Agenturen gegen einfach dargelegte Skizzen normaler Bürgerinnen und Bürger durchsetzen. Ziel  themenbezogene Mitgestaltung der Bürgerschaft Aufwand  Finanzieller Aufwand für Vorbereitung und Durchführung, Preisgelder, Bewertung des Wettbewerbs  Dauer: mehrere Monate Ausschreibung, Auswertung, Absagenmanagement, Sie- gerbetreuung  Aufwand für Ideeneinreicherinnen und -einreicher individuell verschieden  Evtl. Realisierungsbudget, Realisierungsbetreuung Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Ideenwettbe- werb „15 Ideen für KA2015“  Die Planung der Ausschreibung, Findung der Jury, Terminierung von Aus- wahlsitzungen, die öffentlichkeitswirksame Aufbereitung des Fortgangs, die Ausstellung der Siegerentwürfe und die anschließende Betreuung der Ideen- geber in der Umsetzung wurden vom Stadtmarketing geleistet.  Die Fülle der eingesandten Ideen (389 zulässige Einsendungen) illustriert den Gestaltungswillen und die Kreativität der Bürgerinnen und Bürger.  Viele Ideen, die es nicht unter die Finalisten schafften, wurden dennoch als umsetzungswürdig eingestuft. Ist dies im Rahmen des Stadtjubiläums nicht möglich, wurde die Weiterbearbeitung durch Dritte in Erwägung gezogen. 12 2.1.1.7 Mediation Beschreibung Mediation ist ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes. Die Konfliktparteien wollen mit Unterstützung einer dritten "allparteilichen" Per- son zu einem Interessensausgleich bzw. einer gemeinsamen Vereinbarung gelangen. Die Mediatorin bzw. der Mediator trifft dabei keine eigenen Entscheidungen bezüglich des Konflikts, sondern ist lediglich für das Verfahren verantwortlich. Mediation kommt bei konfliktären bzw. divergierenden Interessenlagen zum Einsatz. Teilnehmende  Konfliktparteien, Vertreterinnen und Vertreter der Konfliktparteien Repräsentativität  nicht repräsentativ  Risiko, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Konflikt beenden  Kompromiss finden  objektivieren, versachlichen Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten variiert je nach Ausgestaltung Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Bolzplatz Hil- dapromenade (Mühlburg), Kon- fliktmoderation Werderplatz  Mediation hat eine dämpfende Wirkung auf die Wahl der Mittel, mit denen der Konflikt ausgetragen wird und baut wechselseitiges Verständnis auf.  Die Lösung eines Konflikts in der Sache wurde bislang noch nicht erreicht. 2. Mediationsver- fahren des Kin- derbüros  Bei unterschiedlichen Nachbarschaftskonflikten in welche Kinder involviert sind, wird das Kinderbüro zur Mediation angefragt.  Insbesondere wenn es sich um ganze Viertel handelt, wie z. B. im „Baumeister- carrée“, werden alle Anwohnerinnen und Anwohner gemeinsam mit den Kin- dern zu einer Versammlung einberufen. Dort werden dann Lösungen für die zentralen Konflikte erarbeitet.  In vielen Fällen hat sich diese Vorgehensweise bewährt. 13 2.1.1.8 Zukunftskonferenz Beschreibung (Methode / standardisiertes Programm) Eine Zukunftskonferenz wird dann durchgeführt, wenn eine Gemeinde eine Neuorientie- rung bzw. einen Aufbruch – unter Beteiligung möglichst aller wichtigen Bereiche, Strö- mungen und Interessengruppen – plant. Die Teilnehmenden arbeiten in Arbeitsgruppen bestehend aus ca. acht Personen in einem großen Raum. In sechs Arbeitsschritten werden zu definierten Themen oder Handlungs- feldern die Vergangenheit und die externe und interne Realität untersucht, dann werden Zukunftsbilder entworfen und kreativ inszeniert, gemeinsame Ziele gefunden und schließ- lich Maßnahmen geplant. Teilnehmende  30 bis 80 Personen, ideal sind 64 Personen  neben Bürgerinnen und Bürgern können auch Vertreterinnen und Vertreter von In- stitutionen und aus der Verwaltung teilnehmen  Die Teilnahme kann offen oder restriktiv (nur mit Einladung) gestaltet sein. Repräsentativität  nicht gegeben  Gefahr, dass sich besonders „laute“ Stimmen durchsetzen Ziel  Entwicklung langfristiger Ziele und Maßnahmen Aufwand  Dauer: ca. drei Tage Anwendung in Karlsruhe Erfahrungen / Evaluation 1. Zukunftskon- ferenz im Rah- men der Erarbei- tung des „Karls- ruhe Masterplan 2015“  Zur Zukunftskonferenz wurden 5.000 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger sowie 150 Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Vereinen und Verbänden eingeladen. Davon nahmen rund 400 an der Zukunftskonferenz teil.  Nach der Zukunftskonferenz hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, schrift- lich ein Feedback abzugeben. Insgesamt waren die meisten Teilnehmenden, die ein Feedback gaben, der Meinung, dass die Durchführung der Zukunftskon- ferenz eine sehr gute Idee war und sich ihre Teilnahme gelohnt hat. 2. Sanierungs- verfahren West- stadt  Die Bürgerbeteiligung im Rahmen des Landessanierungsprogramms (LSP) Weststadt war die erste dieser Art in einem städtischen Sanierungsgebiet. Sie wurde durch ein externes Büro moderiert und sollte seinerzeit, nach dem Willen des Gemeinderates, als Standard für informelle Sanierungsverfahren getestet werden.  Der Beteiligungsprozess erwies sich als ebenso dynamisch wie auch konstruk- tiv. Das endgültige Ergebnis hatte zwar nichts mit dem ursprünglich angedach- ten Lösungsweg gemein, erwies sich aber gerade deshalb als wertvoll und ziel- führend. 14 2.1.2 In Karlsruhe noch nicht erprobte Instrumente zur Bürgerbeteiligung Einige Instrumente zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern wurden in Karlsruhe bis- her nicht eingesetzt. Neben Bürgerfragestunden, die auf § 33 der GemO beruhen, und der Aufstellung eines Bürgerhaushalts kamen insbesondere standardisierte Programme bzw. Methoden wie beispielsweise Konsensuskonferenz sowie Planungszelle / Bürgergutachten in Karlsruhe noch nicht zur Anwendung. Neben einer Beschreibung des jeweiligen Instru- ments wird auch auf die Kriterien Teilnehmende, Repräsentativität, Ziel und Aufwand ein- gegangen. Darüber hinaus sind die Instrumente mit Anwendungsbeispielen aus anderen Städten hinterlegt und es wird eine Einschätzung zu deren Einsetzbarkeit in Karlsruhe ab- gegeben. 2.1.2.1 Bürgerfragestunde Beschreibung Die Rechtsgrundlage für Bürgerfragestunden (auch „Einwohnerfragestunde“) ergibt sich aus § 33 GemO. Der Gemeinderat kann bei öffentlichen Sitzungen Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit einräumen, Fragen zu Gemeindeangelegenheiten zu stellen oder Anregungen und Vorschläge zu unterbreiten. Zu den Fragen nimmt der bzw. die Vor- sitzende Stellung. In einer Fragestunde kann keine Diskussion erfolgen. Teilnehmende  Frageberechtigt sind ausschließlich Einwohnerinnen und Einwohner Repräsentativität  nicht gegeben, da Fragestunde für alle Bürgerinnen und Bürger offen  keine Rückschlüsse auf ein „allgemeines Stimmungsbild“ in der Gemeinde möglich  Gefahr, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Direkte Kommunikation zwischen Gemeinderat und Bevölkerung  Bürgerinnen und Bürger (Fragende) erhalten Informationen aus erster Hand Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten eher gering (ca. 1 Stunde) Beispiele  In kleineren Gemeinden gängige Praxis in jeder Gemeinderatssitzung; stets zeitbe- grenzt  In folgenden baden-württembergischen Städten werden Bürgerfragestunden regel- mäßig oder zu bestimmten Anlässen abgehalten: Konstanz, Villingen- Schwenningen, Tübingen, Ludwigsburg, Esslingen, Pforzheim, Heidelberg, ...  In Karlsruhe finden Bürgerfragestunden auf der Ebene der sieben Ortschaftsräte statt. Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe Das Instrument der Bürgerfragestunde als regelmäßiges Element in jeder Gemeinderats- sitzung ist für eine Großstadt wie Karlsruhe nicht zu empfehlen. Es eignet sich eher in kleineren Gemeinden. 15 2.1.2.2 Bürgerhaushalt Beschreibung Kerngedanke des Bürgerhaushalts ist es, größere Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger herzustellen. Das Partizipationsinstrument nimmt die Bürger als Adressaten der kommunalen Leistungen und zugleich als Mitgestalter des Gemeinwesens stärker in den Blick. Das Mitwirken an der kommunalen Haushaltswirtschaft soll die finanziellen Möglich- keiten und begrenzten Ressourcen der Kommune aufzeigen. Die Mitwirkung kann mittels Internet, Bürgerumfragen oder Versammlungen erfolgen. Die Ausgestaltung der Fragen ist sehr komplex, da diese in verständlicher Form für die Bürgerinnen und Bürger aufbereitet werden müssen. Sind die Fragen zu oberflächlich ge- staltet, leidet die Verwertbarkeit für Gemeinderat und Verwaltung. Im Ergebnis werden weitreichende Mehrausgaben häufig befürwortet wohingegen Einsparmöglichkeiten kaum genannt werden. Teilnehmende  Teilnahme ist i. d. R. für alle Interessierten offen Repräsentativität  nicht gegeben  Einfluss von mobilisierten Interessenvertretern manipuliert das Ergebnis. Somit sind gewisse Tendenzen ermittelbar, aber für eine Entscheidungshilfe wenig hilfreich.  Zum Teil relativ geringe Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern Ziel  Ziel ist es, einen Dialog zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung herzustellen und Entscheidungshilfen für die Politik zu schaffen. Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten variiert je nach Ausgestaltung  Verwaltungsintern hoher Ressourceneinsatz an Personal und Sachmitteln. Häufig hohe Anzahl nicht umsetzbarer Vorschläge, die aber alle geprüft, beschrieben und dokumentiert werden müssen. Beispiele  Bürgerhaushalt Rheinstetten (seit 2001) Die Bürgerschaft wird eingeladen, sich über die Haushaltsplanung zu informieren, an Workshops teilzunehmen, mitzudiskutieren und bei der Gewichtung von Themen mitzuwirken. Die Verwaltung lädt über das Amtsblatt zu den Aktivitäten ein.  Beteiligungshaushalt Freiburg (seit 2008) Auf Wunsch des Gemeinderats hat die Verwaltung ein mehrstufiges bürgerschaftli- ches Beteiligungsverfahren durchgeführt, bei dem die Bürgerinnen und Bürger bei Umfragen, Online-Foren und -Rechnern sowie der Stadtkonferenz ihre finanzpoliti- schen Schwerpunkte nennen konnten.  Bürgerhaushalt Stuttgart (erstmals 2011) Beteiligung der Bürgerschaft bei der Aufstellung des Doppelhaushaltes 2012 / 2013. Bürgerinnen und Bürger konnten im Internet Vorschläge abgeben und diese mit ei- ner Stimmabgabe bewerten. 16 Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe Die Erfahrung in anderen Städten hat gezeigt, dass der erhebliche Aufwand zur Aufstel- lung eines Bürgerhaushalts zu den wirtschaftlich, rechtlich oder sachlich umsetzbaren Vorschlägen in keinem vertretbaren Verhältnis steht. Eine Beteiligung der Bürgerschaft in konkreten Projekten wird daher als zielführender angesehen. Zu nennen sind hier z. B. die umfangreichen Partizipationsmöglichkeiten bei der Fortschreibung des Karlsruher Master- plans zu einem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept Karlsruhe 2020“. Zudem bestehen bereits Informations- und Mitwirkungsmöglichkeiten der Karlsruher Bür- gerschaft bei der Entstehung des Haushalts. So werden stets alle Anregungen und Wün- sche, die direkt bei der Stadtverwaltung eingehen, im Verfahren dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. Auch wird von der Möglichkeit, die Anliegen über die Stadträ- tinnen und Stadträte direkt in das gemeinderätliche Beratungsverfahren einzubringen, re- ger Gebrauch gemacht. Die Umsetzung eines Bürgerhaushalts sollte derzeit in Karlsruhe nicht weiter verfolgt werden. Der Gemeinderat hat am 17.11.2009 die Erstellung eines Bürgerhaushaltes abgelehnt. Am 20.09.2011 war das Thema Bürgerhaushalt Gegenstand einer Gemeinderats-Anfrage mit ablehnender Stellungnahme der Verwaltung. 2.1.2.3 Planungszelle / Bürgergutachten Beschreibung (Methode / standardisiertes Programm) Bei der Durchführung einer Planungszelle bzw. eines Bürgergutachtens wird eine konkrete Fragestellung anhand einer Programmstruktur durch Bürgergutachterinnen und Bürger- gutachter bearbeitet. Essentiell bei der Erstellung des Gutachtens ist die Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Fachleute aus Wissenschaft und Verwaltung. Bei der Arbeit der Teilnehmenden in Planungszellen werden intensiv Informationen ge- nutzt. Neben der Einbindung von Expertinnen und Experten können auch Ortsbesichti- gungen stattfinden. Auf Basis der gesammelten Informationen werden Einzel- und Grup- penstellungsnahmen erarbeitet. Die Ergebnisse bzw. Stellungnahmen werden daraufhin in einem Bürgergutachten zusammengefasst. Teilnehmende  bis zu 25 Personen pro Planungszelle  Auswahl durch Zufallsverfahren, Stichprobenziehung aus dem Einwohnerregister Repräsentativität  Die soziale Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollte der He- terogenität der Gesamtbevölkerung nahe kommen.  Aufgrund der relativ geringen Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist das Ergebnis einer einzelnen Planungszelle jedoch nicht repräsentativ. Ziel  Bearbeitung einer konkreten Fragestellung, z. B. eines vorgegebenen Planungs- problems  Erarbeitung von Lösungsvorschlägen Aufwand  Freistellung und Vergütung (Aufwandsentschädigung oder Erstattung für nachweis- baren Verdienstausfall) der Teilnahme  Zeitaufwand für die Beteiligten ca. eine Woche 17 Beispiele  Hannover: Bürgergutachten zum öffentlichen Personennahverkehr Themenschwerpunkte des Bürgergutachtens waren Fragen der Mobilität, des Rei- severhaltens, der subjektiven Sicherheit, der Reisezeiten und der künftigen Tarif- gestaltung. Das Ergebnis war ein 200 Seiten starkes Bürgergutachten mit mehreren hundert Verbesserungsvorschlägen. Die Schwerpunkte lagen dabei auf dem Tarif- system und der Erreichbarkeit des ÖPNV für Personen mit eingeschränkter Mobili- tät (z. B. Behinderte, ältere Menschen, Eltern mit Kinderwagen). Insgesamt beteilig- ten sich 300 Bürgerinnen und Bürger in 16 Planungszellen.  Aachen: Neue Verteilungsregelung für die Abfallwirtschaftssatzung Themenschwerpunkte des Bürgergutachtens waren Gerechtigkeit, ökologische As- pekte sowie Stabilität des Gebührensystems. Darüber hinaus sollten die Teilneh- menden die von den Stadtbetrieben Aachen vorgeschlagenen Gebührenmodelle beurteilen. Die Gesamtkosten des Bürgergutachtens unter Einbindung von 96 Bür- gerinnen und Bürgern in vier Planungszellen beliefen sich insgesamt auf ca. 150.000 Euro. Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe  relativ hoher externer und interner Arbeitsaufwand  Instrument ist in der Praxis umfangreich erprobt  Instrument eignet sich für komplexe Fragestellungen im Zusammenhang mit größe- ren Projekten bzw. Vorhaben 18 2.1.2.4 Open Space Konferenz Beschreibung (Methode / standardisiertes Programm) Eine Open Space Konferenz findet in der Regel zu einem übergeordneten Rahmenthema statt. Es existiert kein fester Themenkatalog. Zunächst wird im Plenum eine Themen- sammlung durchgeführt. Jede bzw. jeder Teilnehmende kann Themen äußern. Daraufhin erfolgt die Eröffnung eines „Ideenmarktplatzes“ bzw. eines „Themen-Marktplatzes“. Die Teilnehmenden können selbst entscheiden, zu welchen Themen bzw. Ideen sie in einer Arbeitsgruppe mitarbeiten möchten. Ein Wechsel zwischen den Arbeitsgruppen ist für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer jederzeit möglich. Zum Abschluss der Open Space Kon- ferenz wird im Plenum noch eine Schlussrunde durchgeführt. Hierbei werden üblicherwei- se die Ergebnisse aus den einzelnen Arbeitsgruppen kurz vorgestellt. Teilnehmende  geeignet für große Gruppen bis zu 2.000 Personen  Teilnahme ist für alle Interessierten offen Repräsentativität  nicht gegeben, da die Teilnahme für alle offen ist  Gefahr, dass insbesondere „laute“ Stimmen gehört werden Ziel  Sammlung neuer Ideen und Informationen zu einem Rahmenthema Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten ca. 1-3 Tage Beispiele  Nürnberg: „Zukunftskonferenz II Nürnberg Südstadt“ Die Südstadt ist ein Nürnberger Stadtteil mit hoher Bevölkerungsdichte und einem überdurchschnittlich hohen Migrantenanteil. Bei der Zukunftskonferenz II nahmen 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Südstadt an 22 im Rahmen eines Ideenmarktplatzes entstandenen Workshops teil. Zahlreiche konkrete Projektideen sind bei dem Treffen entstanden. Dabei reicht die Bandbreite von einem Bewer- bungsbüro über das Musical Southside bis zu einem Senioren-Kompetenz-Center.  Rostock: „Zu Hause in Groß Klein“ Groß Klein ist ein Stadtteil im Nordwesten Rostocks. Nach der Wende hatte sich die Einwohnerzahl der Arbeiter-Siedlung nahezu halbiert, weil viele Bewohnerinnen und Bewohner abwanderten. Daher wurde im November 2001 zu einem offenen Pla- nungstreffen eingeladen, bei dem besprochen werden sollte, wie das Wohnen in Groß Klein wieder attraktiver werden könnte. Bei der Eröffnung des Ideenmarktplat- zes kristallisierten sich mehrere Themen heraus, wie zum Beispiel „Gegen Gewalt“, „Begegnungszentrum – Wachstadt statt Schlafstadt“ oder „Identität“, die in Arbeits- gruppen diskutiert wurden. Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe  Das Instrument eignet sich vor allem bei offenen Fragestellungen zu einem Rah- menthema.  Eine Open Space Konferenz kann sowohl auf Stadtteilebene als auch auf gesamt- städtischer Ebene durchgeführt werden. 19 2.1.2.5 Planning for Real Beschreibung (Methode / standardisiertes Programm) Planning for Real ist ein gemeinwesenorientiertes und mobilisierendes Planungsverfahren. Mit Hilfe eines dreidimensionalen Pappmodells, das einen zu verändernden Stadtteil, Ort oder die Region im Ist-Zustand darstellt, wird eine Verständigung unter möglichst vielen der am Ort lebenden und arbeitenden Menschen über bestehende Mängel, aber auch über ihre Ideen und Vorschläge zur Veränderung angeregt. Die Initiierung eines Planning for Real-Prozesses kann sowohl durch die öffentliche Hand als auch durch Eigeninitiative der Nachbarschaft erfolgen. Zunächst wird aus einfachen Materialien ein Modell von Menschen aus der Nachbarschaft gebaut. Im nächsten Schritt wird das Modell an öffentlichen Orten (z. B. Schule, Freiraum, Haltestelle) ausgestellt. Pa- rallel zur Arbeit mit dem Modell werden Nachbarschaftshilfebögen verteilt. Mit diesen wird erfasst, wer in der Nachbarschaft welchen Beitrag zur Umgestaltung des Ortes leisten kann bzw. möchte. Daraufhin wird eine Ereignisveranstaltung durchgeführt. Bei dieser Veranstaltung wird un- ter Einbeziehung von Expertinnen und Experten am Modell gearbeitet. Nächste Schritte sind der Aufbau von Arbeitsgruppen, die Setzung von Prioritäten und eine konkrete Zeit- planung. Teilnehmende  Interessierte aus dem Stadtteil, Nutzerinnen und Nutzer des Ortes Repräsentativität  nicht gegeben, Prozess ist offen für alle Interessierten  Gefahr, dass sich besonders „laute“ Stimmen durchsetzen Ziel  Mobilisierung lokaler Potenziale: Veränderung eines Ortes / Stadtteils unter Beteili- gung der Nutzerinnen und Nutzer  Die Beteiligungsmöglichkeiten von Bewohnerinnen und Bewohnern bei der Entwick- lung und Verbesserung ihres Stadtteils oder ihrer Region werden erweitert und ge- fördert.  Das Verfahren zielt darauf ab, kurzfristige unaufwändige (bauliche) Lösungen her- beizuführen. Weiterführend können auch nichtbauliche Probleme angegangen wer- den. Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten Beispiele  Berlin Wedding: „Aktiv im Kiez“ Die Initiierung des Planning for Real Prozesses im Berliner Stadtteil Wedding erfolg- te durch die Stadt Berlin. An öffentlichen Bauterminen wurde von Einwohnerinnen und Einwohnern des Stadtteils ein Modell gebastelt, das darstellt, wie das Viertel zukünftig gestaltet sein soll. Das Modell wurde im U-Bahnhof ausgestellt und im Rahmen einer nachgelagerten öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Innerhalb von zwei Stunden kamen mehr als 80 Besucherinnen und Besucher, die am Modell wei- terbauen oder neue Vorschläge machen konnten. 20  Hamburg-Lurup: Neugestaltung der Grünanlage Franzosenkoppel Im Zentrum der Neugestaltung standen der Spielplatz und die Bolzfläche der Grün- anlage. Ein Grundmodell der Grünanlage wurde zunächst von den Moderatorinnen des Verfahrens gebaut und an verschiedenen Orten (z. B. in einer Kindertagesstät- te, vor Supermärkten, in einem Jugendtreff) ausgestellt. Dort konnte das Modell mit Zetteln, auf denen Wünsche und Vorschläge vermerkt waren, beklebt werden. Dar- aufhin fand eine zentrale Planungsveranstaltung statt. Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe  eignet sich für einen konkreten Ort, der verändert werden soll  durch die Verteilung der Nachbarschaftshilfebögen werden die Anwohnerinnen und Anwohner aktiviert 21 2.1.2.6 Konsensuskonferenz Beschreibung (Methode / standardisiertes Programm) Im Rahmen einer Konsensuskonferenz sollen Laien mit Unterstützung von Fachleuten eine vorgegebene Problemstellung bearbeiten. Die Teilnehmenden kommen bereits vor der eigentlichen Konsensuskonferenz an zwei Wochenenden zusammen. An diesen Wochenenden erhalten die Teilnehmenden Grund- informationen zum Thema und formulieren Fragen, die von Fachleuten während der Kon- ferenz beantwortet werden sollen. Ebenso erfolgt eine Auswahl von Fachleuten, die an der Konferenz teilnehmen sollen. Die eigentliche Konsensuskonferenz dauert ca. drei Tage. Zunächst beantworten Exper- tinnen und Experten die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern formulierten Fragen. Daraufhin werten die Teilnehmenden die Antworten gemeinsam aus und formulieren Zu- satzfragen an die Fachleute. Nach Abschluss der zweiten Fragerunde ziehen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurück und formulieren ein Schlussdokument mit ihren Stellungnahmen. Dabei wird ein Konsens aller Beteiligten angestrebt. Teilnehmende  Zwei Möglichkeiten der Rekrutierung: o Interessierte melden sich auf Anzeigen und Bekanntmachungen, daraufhin findet eine Auswahl statt o Stichprobenziehung aus dem Einwohnerregister  12 bis 16 Personen Repräsentativität  Die soziale Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollte der He- terogenität der Gesamtbevölkerung nahe kommen.  Aufgrund der relativ geringen Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist das Ergebnis jedoch nicht repräsentativ. Ziel  konsensuale Lösung einer vorgegebenen Problem- bzw. Fragestellung Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  erheblicher zeitlicher Aufwand für die Beteiligten: zwei Vorbereitungswochenenden, drei Tage dauernde Konferenz 22 Beispiele  Ulmer Umweltdiskurs Im Zentrum des Umweltdiskurses standen drei Leitlinien zur Flächenschonung, zum Klimaschutz und zur weiteren Verkehrsplanung. Zu jeder dieser Leitlinien hatte die Verwaltung konkrete Umsetzungsmaßnahmen ausgearbeitet. Umfangreiche Fach- gutachten zu verschiedenen Maßnahmenblöcken lagen vor. Der Gemeinderat war sich in der Bewertung dieser Maßnahmen und der Leitlinien nicht einig. Um die Bürgerschaft bei der Entscheidungsfindung einzubinden, wurden in Ulm 2.000 zu- fällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger vom Oberbürgermeister angeschrieben und zur Teilnahme an einer Konsensuskonferenz aufgefordert. Gut 20 % sind der Aufforderung gefolgt. Aus dieser Gruppe wurden 20 Personen, geschichtet nach Stadtteil, Geschlecht und Alter, ausgewählt, die die Konsensusgruppe bildeten. Diese erarbeitete für den Gemeinderat eine Bürgerempfehlung. Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe  Die Konsensuskonferenz eignet sich für konkrete, komplexere Fragestellungen.  Eine Anwendung des Instruments ist in Karlsruhe – bei Vorliegen entsprechender Fragestellungen – denkbar. 23 2.1.2.7 TRIPLEX-Partizipationsmodell Beschreibung (Methode / standardisiertes Programm) Die TRIPLEX-Partizipation besteht aus einer Reihe fakultativer sowie fest vorgesehener Elemente. Die Vorbereitungsphase besteht aus zwei Elementen: 1. Vorbereitende Studie, die mittels Fragebögen und Interviews Meinungen sowie Hin- tergründe erhebt. Die erhobenen Daten dienen als Grundlage für die Feinplanung der Beteiligung. 2. Vorbereitender Film, der die Ist-Situation zeigt sowie Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen lässt. Darauf folgen mehrere Veranstaltungen: 1. Auftaktveranstaltung („Bürgerversammlung“) mit Erläuterung von Spielregeln und Rahmenbedingungen des Verfahrens; anschließend iterativ moderierte Diskussion, bis sich ein „kleinstes gemeinsames Vielfaches“ (KGV) herauskristallisiert. 2. Zweite Veranstaltung unter Einbeziehung von Fachleuten („Versammlung mit Ex- perten“), welche die Ideen der ersten Versammlung kommentieren. 3. Die dritte Versammlung ist den Stellungnahmen aus Politik und Verwaltung („Ver- sammlung mit Entscheidern“) gewidmet. Falls, was bei einfachen Fragen erwartbar ist, bereits Einvernehmen über ein Szenario vorherrscht, wird dies dokumentiert und den Entscheiderinnen und Entscheidern aus Verwaltung und Politik die Umset- zung überlassen. Teilnehmende  maximal 200 Personen Repräsentativität  Die soziale Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollte der He- terogenität der Gesamtbevölkerung nahe kommen. Ziel  Das Ziel ist das Finden eines „Kleinen Gemeinschaftlichen Vielfachen“ (KGV) und die Entwicklung von mehrheitsfähigen Handlungsoptionen. Aufwand  keine Vergütung der Teilnahme  Teilnahme der Beteiligten an mindestens drei Veranstaltungen Beispiele:  Stadtteilsanierung, Stadt Brandenburg – Hohenstücken  Dorferneuerungskonzept, Ebertsheim (Rheinland-Pfalz)  Lärmsanierung, Mannheim-Käfertal  Wohnumfeldverbesserung, Kassel Holländischer Platz Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe Für (energetische) Stadtteilsanierungen vorstellbar. 24 2.1.2.8 Bürgerrat Beschreibung (Methode / standardisiertes Programm) Die Einrichtung von Bürgerräten ist ein vom Sozialministerium Baden-Württemberg geför- dertes Projekt. Bürgerräte werden von der Kommunalveraltung einberufen. Die Themen- stellung eines Bürgerrats kann sowohl offen als auch vorgegeben sein. Die Durchführung eines Bürgerrats erfolgt in zwei Stufen: 1. Einmalig stattfindender, ein bis zwei Tage dauernder moderierter Workshop mit dem Ziel, eine gemeinsame Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ver- fassen. Das vorgegebene Moderationsverfahren ist die „Dynamic Facilitation“ Me- thode. Hierbei werden die Beiträge der Teilnehmenden den Kategorien „Probleme“, „Lösungen“, „Bedenken“ und „Daten“ zugeordnet. 2. Gemeinderat und kommunale Verwaltung setzen sich mit den Ergebnissen in einer öffentlichen Diskussion auseinander. Anschließend muss der Gemeinderat ent- scheiden, in welcher Form er mit den Ergebnissen umgehen will. Teilnehmende  Auswahl von 12 bis 15 Bürgerinnen und Bürgern eines Ortes / einer Region / eines Stadtteils Repräsentativität  Die soziale Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollte der He- terogenität der Gesamtbevölkerung nahe kommen.  Aufgrund der relativ geringen Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist das Ergebnis jedoch nicht repräsentativ.  Gefahr, dass vor allem „laute Stimmen“ gehört werden Ziel  bei offener Themenstellung des Bürgerrats: Informationen sammeln, Probleme identifizieren, herausfinden was die Bürgerinnen und Bürger bewegt  bei vorgegebener Themenstellung bzw. Fragestellung: Meinungsbild abfragen, Handlungsoptionen bzw. Empfehlungen erarbeiten, Problemlösung bzw. Sammeln von Lösungsideen Aufwand  Ein Bürgerrat kostet schätzungsweise 8.000 Euro. In den kommenden beiden Jah- ren stehen aus Landesmitteln je 3.000 Euro für insgesamt 10 Bürgerräte, insgesamt also 30.000 Euro, zur Verfügung.  Dauer: ca. 1-2 Tage Beispiele Das Modell der Bürgerräte wurde nach dem Vorbild des Vorarlbergs konzipiert. Beispiele für den Einsatz von Bürgerräten in Baden-Württemberg sind noch nicht bekannt.  Bregenz: Bürgerrat zum Seestadtareal Bei der Planung des Bregenzer Seestadtareals wurden Bregenzer Bürgerinnen und Bürger in Form eines Bürgerrats beteiligt. Per Zufallsauswahl wurden 12 Bürgerin- nen und Bürger eingeladen. Der Bürgerrat trat dann zu einem zweitägigen Work- shop zusammen und erarbeitete konkrete Gestaltungsvorschläge für das Gebiet. Die Ideen des Bürgerrats sollen in die Planung des Gebiets mit einbezogen werden. 25 Einschätzung / Empfehlung für Karlsruhe  In Karlsruhe könnte das Instrument Bürgerrat in einigen Fällen in Konkurrenz zu Stadtteilkonferenzen stehen.  Die in einem Bürgerrat erarbeiteten Ergebnisse stehen evtl. im Widerspruch zu den Interessen der Bürgervereine.  Die Ergebnisse aus anderen Beteiligungsprozessen wie z. B. dem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept Karlsruhe 2020“ könnten mit Hilfe eines Bürgerrats nochmals abgeglichen werden. 26 2.1.3 Bürgerbeteiligungsverfahren in Karlsruhe Bei den in Karlsruhe bisher durchgeführten Bürgerbeteiligungsverfahren kamen die unter Punkt 2.1.1 genannten Instrumente zur Bürgerbeteiligung zum Einsatz. Bürgerbeteili- gungsverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Instrumente miteinander kombiniert werden. 2.1.3.1 City 2015 Beschreibung "City 2015" war ein im Jahr 2002 durchgeführtes Beteiligungsverfahren zur Neugestaltung der Karlsruher Innenstadt. Aus der offenen Diskussion entwickelte sich innerhalb eines halben Jahres eine mit der Bürgerschaft diskutierte und abgestimmte Vorlage für den Ge- meinderat. Diese war Grundlage für die weitere Beschlussfassung und die Zulassung ei- nes Bürgerentscheids am 22.09.2002. Bei diesem votierte eine Mehrheit von 55,55 % für den Bau der Kombilösung. Eingesetzte Instrumente  Arbeitsgruppen / Workshops Planerworkshop (30.11.2001 bis 4.12.2001) mit fünf Planungsbüros, die bisher noch nicht mit der Karlsruher Situation vertraut waren.  Zukunftskonferenz Bildung von 17 Arbeitsgruppen mit ca. 400 Teilnehmenden (Januar 2002 bis März 2002) zu den Themen Entwicklung der Fußgängerzone, Gestaltung von öffentlichen Räumen, Einkaufen in der City, Arbeiten in der City, Wohnen in der City, Entwick- lung des Nahverkehrsnetzes, Gestaltung und Lage von Haltestellen, Auto und Rad fahren in der City, Umgestaltung der Kriegsstraße.  Arbeitsgruppen / Workshops Von Februar 2002 bis April 2002 tagten die Facharbeitskreise "Kammern und Verbände" (fünf Sitzungen) sowie die Bürgervereine (vier Sitzungen). Teilnehmende  In Arbeitsgruppen und Facharbeitskreisen haben von Dezember 2001 bis Septem- ber 2002 über 800 Bürgerinnen und Bürger in über 50 Einzelveranstaltungen ge- meinsam mit Expertengremien die Zukunft der Karlsruher Innenstadt geplant. Repräsentativität  Im Beteiligungsprozess nicht gegeben, aber basisdemokratische Bestätigung durch den Bürgerentscheid. Ziel  Ziel des Beteiligungsprozesses war es, einen Konsens über die Gestaltung der In- nenstadt mit einem gut funktionierenden ÖPNV zu erreichen. Aufwand  Kosten für externe Moderation, Prozessbegleitung, Sachkosten, Bürgerentscheid, Öffentlichkeitsarbeit, Internet etc. Erfahrungen / Evaluation Der Beteiligungsprozess "City 2015" mündete in einen Bürgerentscheid, in dem sich die Mehrheit der Karlsruher Bevölkerung für den Bau der Kombilösung aussprach. Die Akzep- tanz für dieses für Karlsruhe große Verkehrsinfrastrukturprojekt konnte erhöht werden. Mit dem Bau der Kombilösung wurde im Januar 2010 begonnen. 27 2.1.3.2 Karlsruhe Masterplan 2015 Beschreibung Bürgerschaft, Politik, Verwaltung, Institutionen, Vereine und Verbände waren bei der Erar- beitung des „Karlsruhe Masterplan 2015“ beteiligt. Im Januar 2007 beschloss der Karlsru- her Gemeinderat den "Karlsruhe Masterplan 2015" als Orientierungsrahmen, um Perspek- tiven aufzuzeigen, wie sich Karlsruhe entwickeln kann. In 12 Handlungsfeldern wurden für das Jahr 2015 und darüber hinaus 47 Leitprojekte erarbeitet. Eingesetzte Instrumente  1. Phase: Umfragen – September 2005 bis Dezember 2005 o Passantenbefragungen an verschiedenen Standorten in der Innenstadt, In- ternetumfrage, Interviews mit Persönlichkeiten aus Stadt und Region  2. Phase: Forum, Versammlung, Konferenz – Januar 2006 bis Januar 2007 o Zukunftskonferenz: Ideensammlung o Bürgerkonferenz: Aus der Ideensammlung generierte Leitprojekte wurden bei der Bürgerkonferenz diskutiert und priorisiert. Teilnehmende  1. Phase: Umfragen – September 2005 bis Dezember 2005 o Passantenbefragung: 1.000 Beteiligte, Internetumfrage: 128 Beteiligte, Inter- views mit 42 Persönlichkeiten aus Stadt und Region  2. Phase: Forum, Versammlung, Konferenz – Januar 2006 bis Januar 2007 o Zukunftskonferenz: 400 Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter von Institu- tionen, Vereinen und Verbänden o Bürgerkonferenz: 130 Teilnehmende aus der Zukunftskonferenz. Repräsentativität  Zukunftskonferenz: 5.000 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger sowie 150 Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Vereinen und Verbänden wur- den eingeladen. Ziel  Gemeinsame Erarbeitung von Zielen und Leitprojekten, die bis zum Jubiläumsjahr 2015 umgesetzt werden sollen. Aufwand  Sowohl für die Zukunftskonferenz als auch für die Bürgerkonferenz mussten Räum- lichkeiten im Kongresszentrum am Festplatz angemietet werden.  Der Prozess dauerte von September 2005 bis Januar 2007. Für die Organisation des Prozesses und die Erarbeitung des "Karlsruhe Masterplan 2015" wurden ein dreiköpfiges Projektteam und ein verwaltungsinternes Innovationsteam bestehend aus 12 Führungskräften aus der Verwaltung und aus Beteiligungen aller Dezer- natsbereiche eingerichtet. Erfahrungen / Evaluation Beim "Karlsruhe Masterplan 2015" gab es vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten. Es wurde diszipliniert und engagiert gearbeitet. 89 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Bürgerkonferenz fanden ihre Ideen im damaligen Entwurf des "Karlsruhe Masterplan 2015" wieder. Viele Projekte werden bis 2015 fertig gestellt sein. Aus finanziellen Gründen konnten nicht alle Projekte mit gleicher Intensität vorangetrieben werden; ein kleiner Teil an Projekten wurde zurückgestellt oder nicht weiterverfolgt. 28 2.1.3.3 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Karlsruhe 2020 Beschreibung Der „Karlsruhe Masterplan 2015“ (Kapitel 2.1.3.2) wird zu einem „Integrierten Stadtent- wicklungskonzept Karlsruhe 2020“ als ressortübergreifender Orientierungsrahmen für die zukünftige Entwicklung der Stadt Karlsruhe bis 2020 fortgeschrieben. Beim "1. Zukunftsfo- rum Karlsruhe 2020" wurde der Fortschreibungsprozess vorgestellt und ein Überblick über alle Handlungsfelder und Strategien gegeben. Anschließend folgten vier fachliche Zu- kunftsforen, an denen jeweils einige Handlungsfelder zusammengefasst thematisiert wur- den: "2. Zukunftsforum Karlsruhe 2020: Soziales, Bildung und Kultur“, "3. Zukunftsforum Karlsruhe 2020: Freizeit, Stadtgrün und Umwelt“, "4. Zukunftsforum Karlsruhe 2020: Städ- tebau, öffentlicher Raum und Verkehr“ sowie "5. Zukunftsforum Karlsruhe 2020: Image, Wissenschaft, Wirtschaft und regionale Kooperation“. Eingesetzte Instrumente  Forum, Versammlung, Konferenz / Arbeitsgruppe, Workshop: Beim "1. Zukunftsforum Karlsruhe 2020" hatten die Teilnehmenden an 12 Themen- tischen die Möglichkeit, mit Fachleuten über die geplanten Strategien und Leitpro- jekte zu diskutieren. Bei den fachlichen Zukunftsforen stellten städtische Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter im Plenum die strategischen Vorhaben der Stadt vor. An- schließend wurden diese in Arbeitsgruppen vertieft diskutiert. Teilnehmende  Die Zukunftsforen waren öffentlich. Bürgerinnen und Bürger aus dem Masterplanprozess, Institutionen und Verbände sowie 200 zufällig ausgewählte junge Erwachsene unter 30 Jahren erhielten eine persönliche Einladung.  An den fünf "Zukunftsforen Karlsruhe 2020" nahmen im Durchschnitt 50 Bürgerin- nen und Bürger sowie 30 Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen teil. Die Stadtverwaltung war je mit ca. 15 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern ver- treten. Repräsentativität  Die Zusammensetzung der Teilnehmenden war nicht repräsentativ. Ziel  Die Stadtverwaltung wollte die Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen über die strategischen Vorhaben der Stadt Karlsruhe in- formieren. Gleichzeitig sollte eine Rückmeldung erfolgen, ob sie mit ihren strategi- schen Vorhaben auf dem richtigen Weg ist. Aufwand  Für ein Forum muss mit rund 5.000 Euro für das Moderationsteam, die Anmietung von Räumen und die Bewirtung kalkuliert werden.  Dauer: fünf Abende á drei Stunden Erfahrungen / Evaluation Bei der Betrachtung des gesamten Prozesses ist festzustellen, dass gesamtstädtische strategische Themen die breite Öffentlichkeit oft weniger ansprechen als konkrete Projekte und Planungen vor Ort. Dennoch wurde in den Arbeitsgruppen konstruktiv diskutiert. Bei den Foren und über eine Kommentarfunktion im Internet wurden an die 300 Kommentare, Anregungen und Projektideen abgegeben. 29 2.1.3.4 Stadtteilentwicklungsprozesse Beschreibung Breite Beteiligungsprozesse im Rahmen der Stadtteilentwicklung wurden in der Oststadt, Südstadt, Innenstadt-West, Mühlburg und Rintheim durchgeführt. Angeleitet durch ein pro- fessionelles Stadtteilmanagement erarbeiten Bürgerinnen und Bürger Maßnahmenvor- schläge, die der Verwaltung bzw. dem Gemeinderat zur Umsetzung vorgelegt werden. Eingesetzte Instrumente  Umfrage Befragungen im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen  Forum, Versammlung, Konferenz Stadtteilkonferenz, Jugendforum  Arbeitsgruppe, Workshop Insbesondere konkrete soziale und städtebauliche Projekte  Vor-Ort-Begehung, Spaziergang Stadtteilspaziergang  Spielleitplanung Teilnehmende  Bei den Befragungen Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermeldeverzeichnis bzw. Vollerhebung von Wohnungseigentümern und Gewerbetreibenden im Gebiet  Die Veranstaltungen sind i. d. R. öffentlich, zum Teil auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet (Kinder, Jugendliche, Gewerbetreibende, soziale Einrichtungen etc.).  Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen erfolgt teilweise über Jugendeinrich- tungen oder Schulen. Repräsentativität  Nicht gegeben (außer bei Befragung)  Der Dominanz durchsetzungsstarker Bevölkerungsgruppen muss durch gezielte Ansprache durchsetzungsschwächerer Gruppen entgegengewirkt werden. Ziel  Abstimmung städtebaulicher Planungen mit der Bürgerschaft  Aktivierung von lokalem Erfahrungswissen und Ressourcen der Akteure vor Ort für städtebauliche, grünplanerische, soziale und kulturelle Maßnahmen. Aufwand  Kosten für externes Stadtteilmanagement über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren Erfahrungen / Evaluation Umfangreiche städtebauliche Maßnahmen im Rahmen von Sanierungsgebieten werden intensiv mit der Bürgerschaft abgestimmt. Die Beteiligung stärkt die Identifikation mit dem Stadtteil. Häufig gelingt es, bürgerschaftliches Engagement in erheblichem Umfang zu mobilisieren. Der zeitliche Abstand zwischen erster Beteiligung und der Realisierung erster baulicher Maßnahmen trifft vor Ort mitunter auf Unverständnis. 30 2.1.3.5 Spielleitplanung Beschreibung Spielleitplanung ist eine Entwicklungsplanung, die sich an den Bedürfnissen und Sichtwei- sen von Kindern und Jugendlichen orientiert. Sie kann helfen, die Problematik der „Stell- vertreterplanung“ (Erwachsene planen für Kinder) zu lösen. Zur Bewertung stehen alle Orte und Flächen eines definierten Gebietes an. Durch einen Beschluss wird der Spielleit- plan abwägungsrelevant für alle künftigen Planungen im Geltungsbereich, seien es Ver- kehrs-, Bebauungs- oder Grünflächenplanungen. Im Geltungsbereich „Soziale Stadt Mühl- burg“ sowie den angrenzenden Bereichen wurde erstmals in Karlsruhe eine Spielleitpla- nung durchgeführt. Eingesetzte Instrumente  Subjektive Landkarten (Mental Maps) Durch diese Methode wurden Alltagserfahrungen und Nutzungsmuster deutlich. Wichtig waren die Schulen als Kooperationspartner.  Vor-Ort-Begehung, Spaziergang Streifzüge: In Begleitung Erwachsener konnten Kinder selbst und unbeeinflusst Routen und Ziele bestimmen und Einblicke in ihre Lebenswelt gewähren.  Forum, Versammlung, Konferenz Jugendkonferenzen: Im Dialog mit den Jugendlichen wurden Probleme und Wün- sche formuliert. Zukunftswerkstatt: Aus den Ergebnissen der Bestandsanalyse sollten Ideen entwi- ckelt und Projekte abgeleitet werden. Teilnehmende  Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen erfolgte über Schulen und sonstige öffentliche Einrichtungen.  An der Zukunftswerkstatt konnten alle Interessengruppen teilnehmen. Repräsentativität  Mental Maps und Streifzüge wurden mit Schülerinnen und Schülern der 4. bis 6. Klassen durchgeführt.  An den Jugendkonferenzen konnten alle Jugendlichen teilnehmen.  Die Zukunftswerkstatt war eine öffentliche Veranstaltung. Ziel  Ziel der Spielleitplanung ist es, den öffentlichen Freiraum im Interesse von Kindern und Jugendlichen so zu entwickeln, dass die Qualität verbessert und Flächen gesi- chert werden.  Zur Sicherung der Ziele einer Spielleitplanung bedarf es eines gemeinderätlichen Beschlusses. Aufwand Der Zeitraum für die Spielleitplanung in Mühlburg dauerte von Januar 2008 bis Mai 2009. Rund 350 Kinder und Jugendliche waren daran beteiligt. Externe Unterstützung war bei der Durchführung der Streifzüge sowie bei der Auswertung der Kinderbeteiligungen erfor- derlich. Die Jugendkonferenz und die Zukunftswerkstatt wurden extern moderiert. 31 Erfahrungen / Evaluation Der Aufwand für die Grunddatenerhebung, Auswertung und Koordination war sehr hoch und stand nicht im Verhältnis zu den Informationen und Erkenntnissen, die durch diese Verfahren erbracht wurden. Das Verfahren erfordert einen abschließenden gemeinderätli- chen Beschluss. Die Evaluation des Verfahrens ergab, dass für die Stadt Karlsruhe die quartierbezogene Kinder- und Jugendbeteiligung (Kapitel 2.1.3.6) das effektivere Verfah- ren ist. 32 2.1.3.6 Quartierbezogene Kinder- und Jugendbeteiligung Beschreibung Streifzüge, Präsenszeiten der pädagogischen Fachkräfte vor Ort im Stadtteil und Jugend- konferenzen werden überwiegend für die quartiersbezogene Kinder- und Jugendbeteili- gung eingesetzt und dienen zur Aufnahme von Einschätzungen und Problemwahrneh- mung. Die Betrachtung und Wahrnehmung der Umwelt aus Sicht der Kinder ist entschei- dend. Eingesetzte Instrumente  Vor-Ort-Begehung, Spaziergang Streifzüge: Kinder und Jugendliche können selbst und unbeeinflusst Routen und Ziele bestimmen und Einblicke in ihre Lebenswelt gewähren.  Präsenszeiten der pädagogischen Fachkräfte vor Ort: Zu angekündigten Zeiten ist die Person, die den Kindern bereits bekannt ist, im jeweiligen Stadtteil und nimmt dort die Anregungen der Kinder, Jugendlichen und Familien entgegen.  Forum, Versammlung, Konferenz Jugendkonferenzen: Im Dialog mit den Jugendlichen werden Probleme und Wün- sche formuliert. Teilnehmende  Teilnehmen können alle Kinder und Jugendliche Repräsentativität  abhängig von der konkreten Ausgestaltung  Risiko, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Aufnahme von Anregungen  Feststellung von Problemen  Kinder und Jugendliche in einen demokratischen Prozess einbeziehen Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten eher gering Die Streifzüge und Präsenszeiten werden vom Kinderbüro organisiert, durchgeführt und ausgewertet. Schulen und sonstige Einrichtungen sollten eingebunden werden. Die Er- gebnisse werden vom Kinderbüro zusammengefasst und an die Fachämter weitergeleitet. Erfahrungen / Evaluation Eine aufschlussreiche Methode, die in einem vertretbaren Aufwand steht, um die Bewe- gungsräume und Probleme der Kinder zu erfahren. Eine Einbindung der Schulen, Kindertagesstätten und sonstigen Einrichtungen ist für eine Rückkopplung wichtig. Diese Einrichtungen sind oftmals auch Ansprechpartner für die ob- jektbezogene Kinder- und Jugendbeteiligung. 33 2.1.3.7 Objektbezogene Kinder- und Jugendbeteiligung Beschreibung Beim Neubau und bei einer umfassenden Sanierung von Spielplätzen erfolgt eine zweistu- fige Beteiligung der Kinder- und Jugendlichen der Nachbarschaft. Die Organisation und Durchführung erfolgt durch das Gartenbauamt. Eingesetzte Instrumente  Anschauliche Präsentation eines ersten Entwurfs zur Spielflächengestaltung mit Plänen und Abbildungen (Skizzen, Fotos).  Diskussion der ersten Planungsüberlegungen vor Ort und Erfassung von Ände- rungs-, Verbesserungs- und Ergänzungswünschen. Hierbei können die Kinder auch mit selbst gewählten Medien (Zeichnungen, Modelle) ihre Vorstellungen einbringen.  Vorstellung der auf Grundlage der Anregungen überarbeiteten Planung und Kon- sensfindung in einem zweiten Vorort-Termin. Teilnehmende  Teilnehmen können alle Kinder und Jugendlichen (Nachbarschaft, Schulen und Kindertagesstätten im Umfeld werden gezielt eingeladen). Repräsentativität  Die Auswahl der Teilnehmenden ist zufällig. Das Ergebnis muss bei zu geringer Teilnahme am ersten Termin beim zweiten Termin verifiziert werden.  Risiko, dass insbesondere „laute“ Stimmen Gehör finden Ziel  Aufnahme von Anregungen und Erkennen von aktuellen Trends  Feststellung von eventuellen Problemen und Nutzungskonflikten  Kinder und Jugendliche in einen demokratischen Prozess einbeziehen Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten eher gering Erfahrungen / Evaluation Eine praxisnahe, bedarfsgerechte Methode, die zeitnah zur Umsetzung der Planung durchgeführt werden kann und damit die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen erfüllt. Kinder und Jugendliche lernen auch die Wünsche anderer kennen und erfahren die Grün- de, warum nicht alle Wünsche realisierbar sind. 34 2.1.3.8 Verkehrsentwicklungsplan Beschreibung Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) soll Möglichkeiten aufzeigen, wie die Zielvorstellun- gen der Stadt im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung unter Beachtung der wirt- schaftlichen Entwicklung umgesetzt werden können. Er ist auch als Strategie im Karlsru- her ISEK 2020 genannt. Als Rahmenplan wird er Aussagen zu den grundlegenden Netzen und Infrastruktureinrich- tungen im Fuß- und Radverkehr, im öffentlichen Personennahverkehr sowie im motorisier- ten Individualverkehr machen und Maßnahmen zur Umsetzung benennen. Zielhorizont ist das Jahr 2025. Die Erarbeitung des VEP ist als Prozess angelegt, d.h., die Inhalte der einzelnen Bearbei- tungsbausteine werden jeweils durch die Rückkopplung mit den städtischen Gremien, der Fachverwaltung, der Bürgerschaft sowie relevanten Interessensgruppen entwickelt. Eingesetzte Instrumente  Forum / Versammlung / Konferenz o Öffentliche Informationsveranstaltungen: Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Phasen des VEP-Prozesses, im Rahmen der Stadtbauforen. Die Stadtbauforen sind eine Veranstaltungsreihe des Stadtplanungsamts, in der etwa viermal jährlich Themen der Stadtplanung und des Bauens vorge- stellt und diskutiert werden. o VEP-Forum: Mit der Bildung des Forums wurde ein Gremium geschaffen, das die Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes kontinuierlich begleitet und die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsschritte gemeinsam diskutiert. Die Anregungen aus dem Forum fließen in den Verkehrsentwicklungsplan ein. Insgesamt sind sechs Sitzungen mit einer Dauer von je vier Stunden vorge- sehen. o Forum für die Öffentlichkeit: Im Sommer 2012 wird der ausgearbeitete VEP Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Es ist eine Art „Produkttest“, bei dem Hinweise zur Akzeptanz des VEP und zur Priorisierung der Maßnahmen ge- wonnen werden sollen. Teilnehmende  Öffentliche Informationsveranstaltungen: Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über Presse, Einladungsliste Fachpublikum des Stadtplanungsamtes  VEP-Forum: Das Forum gliedert sich in einen „Inneren Kreis“ und „Äußeren Kreis“. o Im Inneren Kreis sitzen ca. 40 Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, die entweder direkt mit dem Verkehrssektor beschäftigt sind, als große Ver- kehrserzeuger gelten oder bestimmte Interessensgruppen vertreten. Sie wurden sorgfältig ausgewählt und persönlich vom Oberbürgermeister einge- laden und benannt. o Der Äußere Kreis besteht aus Verwaltungsangehörigen sowie Politikerinnen und Politikern. Das Forum wird durch externe Moderation geleitet, die VEP- Gutachterinnen und Gutachter liefern den fachlichen Input. Dieser wird in aufbereiteter Form im Vorfeld an die Teilnehmenden verschickt. o Die Teilnehmenden des Inneren Kreises diskutieren an acht „Bänken“ mit- einander und halten die Ergebnisse an Stellwänden fest. Der Äußere Kreis beobachtet die Arbeit der Bänke und steht für Rückfragen und / oder zur Ab- schlussdiskussion zur Verfügung. 35  Forum für die Öffentlichkeit: Die Teilnehmenden werden aus dem Melderegister nach statistischen Gesichtspunkten gezogen (netto ca. 100). Darüber hinaus wer- den Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Presse eingeladen (geschätzter Rücklauf 20 – 40 Personen). Auch die VEP-Forumsteilnehmenden werden gebeten, Personen aus ihren Bereichen zu entsenden (geschätzt ca. 50 Personen). Repräsentativität  Öffentliche Informationsveranstaltungen: Die Stadtbauforen sprechen eher Fach- publikum und höhere Bildungsschichten an, die Teilnehmenden sind nicht reprä- sentativ für die Bevölkerung.  VEP-Forum: Für das VEP-Forum wurde darauf geachtet, alle Gruppierun- gen/Interessensvertretungen abzudecken, jedoch nicht nach einem strengen Re- präsentativitätsschlüssel.  Forum für die Öffentlichkeit: Die Einzuladenden werden repräsentativ aus dem Mel- deregister gezogen, die Gruppe unter 35 wird etwas verstärkt, weil hier mit weniger Zusagen gerechnet wird. Ziel Öffentlichkeitsarbeit, Information, Aufklärung und die gemeinschaftliche Diskussion sind wichtige und unverzichtbare Instrumente einer erfolgreichen Arbeit in der Stadt- und Ver- kehrsplanung. Deshalb soll die Öffentlichkeit bei der Erarbeitung des VEP eingebunden werden. Ziel ist es, eine hohe Akzeptanz für die Maßnahmen und Projekte zu erreichen, sowie Verständnis für die Belange der anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Aufwand Es entstehen Kosten für externe Moderation, Raummiete, Vortragende, Verpflegung, Druck und Gestaltung der Flyer, Versand sowie Aufbereitung vorbereitender Unterlagen. Erfahrungen / Evaluation  Öffentliche Informationsveranstaltungen: Die Stadtbauforen zum Thema Verkehr sind gut besucht und es entstehen interessante Diskussionen.  VEP-Forum: Das VEP-Forum hat eine gewisse Fluktuation der Teilnehmenden zu verzeichnen, der Prozess läuft über mehrere Jahre. Insgesamt gibt es positive Rückmeldungen und die Anregungen werden durch die Gutachterinnen und Gut- achter in den VEP aufgenommen. Die Arbeit an den Bänken wird als interessant und zielführend gesehen. Die externe Moderation hat sich bewährt.  Forum für die Öffentlichkeit: Die Veranstaltung fand noch nicht statt. 36 2.1.3.9 Stadtteilprojekte zum Stadtjubiläum 2015 Beschreibung (Beteiligungsverfahren ist noch in Planung) Hinführend auf das 300-jährige Jubiläum werden vom Stadtmarketing Karlsruhe mögliche neue Formen des Austauschs mit und innerhalb der Bürgerschaft geprüft. Die Karlsruher Stadtteile sollen bereits beim Stadtgeburtstag 2013 mit Eigenprojekten vertreten sein. Dies soll für das Jubiläum 2015 noch ausgebaut werden. Eingesetzte Instrumente  noch nicht definiert Teilnehmende  offene Teilnahme von Bürgerinnen und Bürgern aus den Stadtteilen Repräsentativität  nicht gegeben, da die Teilnahme für alle offen ist Ziel  Ziel ist es, hierbei auch die Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen, die in den Bürgervereinen weniger engagiert sind. Zu diesen Zielgruppen zählen insbesonde- re junge Menschen, Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund sowie Stu- dierende.  Initiierung kleinerer Stadtteilprojekte, die aus konkreten Vorschlägen der Einwoh- nerschaft hervorgehen und möglichst zeitnah, kostengünstig und unter praktischer Einbeziehung der Stakeholder umgesetzt werden sollen. Aufwand  keine finanzielle Entschädigung der Beteiligten  Zeitaufwand für die Beteiligten ca. 1-3 Tage  Projektgelder müssen zeitnah zur Verfügung stehen und transparent kommuniziert werden. Erfahrungen / Evaluation Liegt noch nicht vor, da sich das Beteiligungsverfahren noch in Planung befindet. 37 2.2 Gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung Bei den gesetzlich festgelegten Beteiligungsformen gibt es einen Mechanismus, der die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bei einer Projektentscheidung „automatisch“ auslöst. Im Folgenden werden gesetzlich festgelegte Beteiligungsformen und die mit ihnen in Karlsruhe gemachten Erfahrungen vorgestellt. 2.2.1 Bürgerbegehren mit anschließendem Bürgerentscheid Beschreibung Über eine Angelegenheit des Wirkungskreises der Gemeinde, für die der Gemeinderat zuständig ist, kann die Bürgerschaft einen Bürgerentscheid beantragen (Bürgerbegehren). Hierzu müssen Unterschriften nach Maßgabe § 21 (3) GemO gesammelt werden. Anwendungsbeispiele in Karlsruhe  Bürgerbegehren Kronenplatz 1988  Bürgerbegehren Stadtbahntunnel 1996 jeweils mit anschließendem Bürgerentscheid Erfahrungen / Evaluation Mit Aussicht auf Erfolg nur für Fragestellungen nutzbar,  ... die nach § 21 (2) GemO zulässig sind und  ... die eine hinreichende Mobilisierung der Abstimmenden im Hinblick auf das Quo- rum von 25% § 21 (6) GemO im anschließenden Bürgerentscheid erwarten lassen.  Beispiele für nicht zugelassene Bürgerbegehren sind die Bürgerbegehren zum Bo- tanischen Garten 2004 und zur Kombilösung 2010. 2.2.2 Bürgerentscheid durch Beschluss des Gemeinderats Beschreibung Der Gemeinderat kann mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen aller Mitglieder beschließen, dass eine Angelegenheit des Wirkungskreises der Gemeinde, für die der Gemeinderat zuständig ist, der Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger unterstellt wird (Bürgerentscheid nach § 21 (1) GemO). Dem kann ein Bürgerbegehren vorausgehen. Anwendungsbeispiele in Karlsruhe  Bürgerentscheid Kombilösung 2002 Erfahrungen / Evaluation Bürgerentscheide führen – trotz einer Bindungsfrist von nur drei Jahren – zur Befriedung des Konflikts, da das Ergebnis anerkannt wird. 38 2.2.3 Bürgerbeteiligung bei BPlan-Verfahren Beschreibung Das Baugesetzbuch sieht im Aufstellungsverfahren für Bauleitpläne eine Beteiligung der Öffentlichkeit grundsätzlich zwingend vor (§§ 3 und 13a Abs. 3 Nr. 2 BauGB). Diese ist zweistufig angelegt: 1. Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 1, § 13a Abs. 3 Nr. 2 BauGB) Möglichst frühzeitig soll die Öffentlichkeit in den Planungsprozess zur Bauleitpla- nung mit einbezogen werden. Je nach erwartetem Interesse der Öffentlichkeit wird die Beteiligung als öffentliche Veranstaltung oder in Form einer Darlegung im Amtsblatt mit anschließender zweiwöchiger öffentlichen Auslegung durchgeführt. 2. Öffentliche Auslegung der Planung (§ 3 Abs. 2 BauGB) Hat der Bauleitplan einen in sich stimmigen Planungsstand erreicht, wird er dem Gemeinderat zur Entscheidung über die öffentliche Auslegung vorgelegt. Die öffent- liche Auslegung wird mindestens eine Woche vor Beginn bekannt gegeben. Der Plan liegt dann in der Regel für einen Monat zur Einsicht aus. In dieser Zeit können Stellungnahmen zum Bebauungsplan abgegeben werden. Diese müssen anschlie- ßend von der Verwaltung geprüft werden. Wer eine Stellungnahme abgegeben hat, hat ein Recht darauf, dass ihm das Ergebnis der Prüfung mitgeteilt wird. Teilnehmende  Grundsätzlich stehen die Beteiligungsmöglichkeiten allen Interessierten offen. Repräsentativität  Nicht gegeben, da in der Regel nur Personen teilnehmen, die mit der Planung nicht einverstanden sind.  Die zustimmende oder nicht interessierte Mehrheit ist wenig vertreten und äußert sich nur selten. Erfahrungen / Evaluation  Positiv: Alle Anregungen werden dokumentiert und sind per Gesetz im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen. Auch wenn das Verfahren etwas sperrig erscheint, führt diese Verbindlichkeit dazu, dass sich die Bürgerinnen und Bürger gut aufge- hoben fühlen. Die Verwaltung erarbeitet sich durch dieses Verfahren eine gute Grundlage um Probleme vor Ort zu erkennen und diese in die Planung mit einzube- ziehen.  Negativ: Überzogene Erwartungen, dass das Vorgebrachte nun auch umzusetzen ist. „Gefühlte“ Mehrheiten pro oder contra Planungsentscheidung aufgrund einer Stimmung der Anwesenden bei einer solchen Veranstaltung. Ergänzung Über diese gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung hinaus werden noch weitere zu- sätzliche Beteiligungsmöglichkeiten auf freiwilliger Basis angeboten:  Beteiligung der Bürgervereine als Vertretung der Bürgerschaft im Rahmen der Be- hördenbeteiligung nach § 4 BauGB  Information der Öffentlichkeit auch über Internet mit der Möglichkeit zur Äußerung über Internet-Formular  zusätzliche Informationsveranstaltungen für spezielle Zielgruppen auch außerhalb der Vorschriften des BauGB 39 2.2.4 Flächennutzungsplan-Verfahren (Vorbereitende Bauleitplanung) Beschreibung Wie beim B-Plan Verfahren sind auch beim FNP-Verfahren die Kommunen dazu verpflich- tet, Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände möglichst frühzeitig über allgemeine Ziele und Zwecke der Planung, sowie sich wesentlich unterscheidende Lösungen, die für die Neugestaltung oder Entwicklung eines Gebietes in Betracht kommen, zu unterrichten. Die nach dem Baugesetzbuch vorgesehene Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt in zwei Stu- fen. Der frühzeitigen Beteiligung, die im Stadium des Vorentwurfs angesiedelt ist, und der öffentlichen Auslegung, in der Entwurf, Begründung und aus der frühzeitigen Beteiligung bereits berücksichtigte Stellungnahmen einzusehen sind. Die frühzeitige Beteiligung wird im Falle des FNP, im Gegensatz zum B-Plan Verfahren, nur vereinzelt und projektbezogen als öffentliche Veranstaltung durchgeführt. Zumeist wird ein ähnliches Verfahren wie bei der öffentlichen Auslegung angewendet. Bei der öffentlichen Auslegung liegt der Plan nach öffentlicher Ankündigung im Rathaus zur Ansicht aus. Hier hat die Öffentlichkeit Ge- legenheit, sich zu den unterscheidenden Lösungen und deren voraussichtlichen Auswir- kungen zu äußern. Die eingereichten Stellungnahmen sind von der Verwaltung zu prüfen und mit anderen Interessen abzuwägen. Der FNP wird durch den Nachbarschaftsverband Karlsruhe aufgestellt, dem elf Gemeinden angehören. Die Verbandsversammlung des NVK entscheidet über Fortschreibungen und Änderungen des FNP. Hier stellt Karlsruhe 16 von 41 Vertretern, was gleichbedeutend mit 60 Prozent der Stimmen ist. Der Gemein- derat Karlsruhe hat nur einen mittelbaren Einfluss auf die Verbandsversammlung. Anwendungsbeispiele in Karlsruhe Vorgehensweise zur öffentlichen Auslegung einer geplanten Einzeländerung:  Nachdem Ort und Dauer der Offenlage in den BNN und der Stadtzeitung (gemäß BauGB) mindestens eine Woche vorher veröffentlicht werden, besteht die Möglich- keit, die geplanten Einzeländerungen samt Erläuterungsbericht und FNP für die Dauer eines Monats im Offenlageraum des Rathauses einzusehen.  Zusätzlich findet eine Veröffentlichung im Internet statt.  Anregungen der Öffentlichkeit werden dokumentiert und an die zuständigen Plane- rinnen und Planer weitergeleitet.  Diese prüfen die Anregungen und ändern gegebenenfalls den Vorentwurf. Alle Stel- lungnahmen werden abgewogen und in einer schriftlichen Beschlussempfehlung an das politisch entscheidende Gremium, d.h. der Verbandsversammlung des Nach- barschaftsverbandes Karlsruhe, zur Abstimmung vorgelegt.  Nach positivem Beschluss durch die Verbandsversammlung werden die Stellung- nahmen nochmals der höheren Verwaltungsbehörde, in diesem Fall dem Regie- rungspräsidium Karlsruhe, vorgelegt. Dieses entscheidet über die endgültige Ge- nehmigung der Einzeländerung. Erfahrungen / Evaluation Die Möglichkeiten der Beteiligung werden von Bürgerinnen und Bürgern nur selten wahr- genommen. Dies liegt jedoch nicht am Verfahren, sondern daran, dass der FNP „nur“ für Behörden und nicht für Bürgerinnen und Bürger rechtsverbindlich ist und dessen Vorga- ben nur selten mit Interessen einzelner kollidieren. Ist dies, wie z. B. im Zuge des Verfah- rens zur Genehmigung der Flächen des Fleischwerkes Rheinstetten, doch einmal der Fall, so ist dieses formelle Verfahren zwar ein umständliches, dafür aber auch ein sehr gründli- ches Werkzeug, das dafür sorgt, dass alle Bedenken und Einwände in einem Abwägungs- prozess Gehör finden und dokumentiert werden. 40 2.2.5 Sanierungsverfahren Beschreibung Das förmliche Verfahren für die Durchführung städtebaulicher Sanierungsmaßnahmen (Aufstellung, Änderung, Ergänzung von Maßnahmen im förmlich festzusetzenden Sanie- rungsgebiet) umfasst u. a. die Beteiligung der „Öffentlichkeit“ (gem. § 137 BauGB) sowie der „Behörden und sonstigen Träger[n] öffentlicher Belange“ (gem. § 139 BauGB). Zwei Stufen:  frühzeitige Mitwirkung (Information über die vorab beabsichtigten Sanierungsmaß- nahmen, Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung)  Vertiefung des vorgesehenen Maßnahmenplanes in Stadtspaziergängen, Workshops, Arbeitskreisen etc. i. d. R. vor Ort im Sanierungsbüro moderiert durch nichtstädtische Personen; parallel: Lenkungsgruppe der Verwaltung als Schaltstelle zu den Anregungen aus der Bürgerbeteiligung Anwendungsbeispiele in Karlsruhe  Alle Sanierungsgebiete im Rahmen einer Anhörungsveranstaltung; im informellen Bereich verstärkt insbesondere seit dem Landessanierungsprogramm Weststadt (1997 bis 2007) Erfahrungen / Evaluation Alle Anregungen werden dokumentiert. Das Verfahren ist aufwändig, die Realisierung über mehrere Jahre oft nur schwer zu vermitteln. Dennoch kann dadurch eine i. d. R. höhere Aufmerksamkeit und Konstruktivität erreicht werden; die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich durch die Anpassung von Planungen auf die Bedürfnisse vor Ort bestätigt. Auch die Förderung privater Sanierungsmaßnahmen unterstützt den Beteiligungsprozess und die Bereitschaft, sich einzubringen. 41 3 Online-Bürgerbeteiligung, E-Partizipation Durch den zunehmenden Einsatz des Internets eröffnen sich für Bürgerinnen und Bürger neue Wege, sich in städtische Belange einzubringen, sich untereinander zu vernetzen, Informationen auszutauschen und sich zu organisieren. Vor diesem Hintergrund werden im vorliegenden Kapitel grundlegende Überlegungen zur Online-Bürgerbeteiligung bzw. zu E-Partizipation dargelegt sowie Instrumente und Verfahren erläutert. 3.1 Grundlagen Die Verlagerung der Beteiligungsprozesse in das Internet wird verbreitet „E-Partizipation“ genannt. E-Partizipation ist logisch in der hier vorgenommenen Strukturierung weder als „Instrument“ noch als „Verfahren“, sondern eher als ein „Kanal“ zu verstehen, über den Kommunikation läuft. Die Wahl des Kanals „Internet“ hat erhebliche Auswirkungen hin- sichtlich Reichweite, Geschwindigkeit, mögliche Intensität und inhaltliche Tiefe – in allen diesen Dimensionen ist mit dem Internet ein erhebliches Steigerungspotential realisierbar. Die Anwendung des Internets in Beteiligungsprozessen erfolgt in der Regel begleitend und parallel, bislang eher selten substituierend. Praktisch jede Kommunikationsform kann auch im Internet abgebildet werden:  Einer mit Einem: z. B. E-Mail  Einer mit Vielen: z. B. Blog  Viele mit Vielen: z. B. Foren oder Soziale Netzwerke Die Kommunikation kann stark dialogisch gestaltet werden, z. B. im Chat, oder eher asyn- chron, z. B. Foren oder Kommentare. Es überwiegt die Textform, aber prinzipiell sind die Kommunikationsprozesse im Internet auch als Audio- oder Videodialog denkbar (z. B. Podcast oder Webinar). Die Fülle der medialen Möglichkeiten erlaubt zielgruppen- und gegenstandsgerechte Informationsformate. Internet ist ein Alltags-Medium geworden. Weder ist heute der Internetzugang in relevanter Weise sozial selektiv, noch ist die Nutzung des Internets bei der Einführung von Beteili- gungsmöglichkeiten als besonders innovativ oder imagefördernd anzusehen, sieht man von bestimmten Formaten ab, die aufgrund ganz anderer Kriterien derzeit starke Reso- nanz erfahren (z. B. Soziale Netzwerke). Beteiligungsprozesse können verwaltungsinitiiert oder bürgerinitiiert sein. Bürgerinitiiert sind beispielsweise:  Beobachtung von Politik und Verwaltung (z. B. mit „Watchblogs“ oder „Stadtwikis“),  Eingaben, Beschwerden, Petitionen (derzeit meist in Sozialen Netzwerken) und  Aktivismus, Kampagnen und Lobbying (ebenfalls meistens über dezidierte Websei- ten und Soziale Netzwerke). Bürgerinitiierte Beteiligungsformate nutzen heute ausnahmslos, intensiv und teilweise ausschließlich das Internet. Verwaltungsinitiiert sind:  Informations- und Transparenzangebote  Konsultationsverfahren (Dialog / Diskussion)  Kooperationsangebote (Aufgaben der Stadt werden von Bürgerinnen und Bürgern übernommen) 42 Im Folgenden steht die verwaltungsinitiierte Online-Konsultation im Mittelpunkt, also die dialogische und ergebnisorientierte Bürgerbeteiligung. Das Internet eröffnet dabei – bei entsprechender Ausgestaltung des Beteiligungsprozesses – die folgenden Vorteile:  Vereinfachung der gezielten Ansprache und direkte Einbindung der Adressaten, Verringerung der Hürden und Hemmschwellen für eine Mitwirkung  Vereinfachung der Bereitstellung und Abfrage von Informationen bei potentiell end- loser Informationstiefe und großer Vielfalt der Informationsformate  Möglichkeit der transparenten, gleichzeitigen oder zeitversetzten Diskussion unter den Beteiligten und mit der Stadt  Möglichkeit der Auswertung der Beiträge und Herausfilterung der zentralen Anlie- gen durch Kommentar- und Bewertungsfunktionen  Vereinfachte Bekanntmachung und Rückkopplung der Ergebnisse Zu beachten ist allerdings:  Obwohl die Zugangshürden abgebaut wurden, ist es oftmals schwierig, die Teil- nehmenden zur Mitwirkung zu motivieren, wenn die direkte persönliche Ansprache fehlt und der Beteiligungsprozess zeitversetzt abläuft.  Im internetgestützten Kommunikationsprozess sind in der Regel die Beteiligten ört- lich voneinander isoliert, es fehlen verbale und nonverbale wechselseitige Bezug- nahmen. Das kann die Steuerung der Diskussion erschweren und führt mitunter zu übersteigerter Tonlage. Auch deswegen ist es wichtig, ein klares Regelwerk vor- zugeben.  Klare Kommunikation der Regeln vorab: Wie lange wird kommuniziert, was ist er- laubt, wann greift ein Moderator ein, was passiert danach mit den Ergebnissen. Ei- ne aktive und sichtbare Moderation ist empfehlenswert.  Die Aufforderung zur Meinungsäußerung darf nicht überfordern. Je konkreter die Fragestellung, desto größer die Chance, Erfahrungswissen der Teilnehmenden zu gewinnen.  Teilnehmerregistrierung ist mittlerweile ein verstandener Vorgang. Registrierung und Anmeldung nicht mehr Beteiligungshindernis, dafür aber hochwirksamer Filter gegen unernste, beleidigende und dumme Äußerungen. Kein Klarnamenzwang! Ei- ne Registrierung mit Pseudonym sollte zulässig sein und wird vom Landesdaten- schutzbeauftragten empfohlen. 43 3.2 Instrumente und Verfahren der Online-Bürgerbeteiligung / E-Partizipation Wegen der Vielfalt der möglichen Einsatzarten sind Beteiligungsformate umsichtig auszu- wählen.  Soziale Netzwerke Das Potential Sozialer Netzwerke für bürgerinitiierte Beteiligungsprozesse ist hoch, für verwaltungsinitiierte entgegen landläufiger Meinung eher niedrig. Der Grund liegt in der fehlenden Möglichkeit, die Diskussion einer Frage zu strukturieren noch regi- onal einzugrenzen. Hinzu kommen die bekannten Datenschutzprobleme. Soziale Netzwerke sind nicht teilnehmeroffen. Auch ohne Initiative der Stadt findet soziale Diskussion in den sozialen Netzwerken statt. Zwar muss man sich um soziale Netzwerke kümmern, denn sie entwickeln sich zum Sprachrohr der Bürgerinnen und Bürger – als Format für die Bürgerbeteiligung empfiehlt sich eher Zurückhal- tung. Bewährt hat sich der Einsatz als Zuträger.  Chatformate Chatformate sind gut für Fragestunden, als Beteiligungsinstrument dagegen weni- ger geeignet. Mitschriften lesen sich im Nachhinein oft sehr banal, aber eine Doku- mentation ist ohnehin eher selten. Der Gedankenaustausch beschränkt sich auf wenige kurze Sätze, ein Gedanke entwickelt sich selten fort, sondern weicht nur dem nächsten. Chats fehlt die Nachhaltigkeit. Jugendliche sind chataffin – aber sie chatten mit Gleichaltrigen, nicht mit Politikern oder Behörden (Projekt Stadionbad Bremen).  Voting Voting ist beliebt. Voting erlaubt aber nur sehr einfache Fragestellungen. Problema- tisch sind fehlende Repräsentativität, ortferne Teilnahme und hohe Manipulations- gefahr (Bud-Spencer-Tunnel, Europabad). Mit technischen Vorkehrungen lässt sich einiges davon begrenzen. Diese können aber als Spaßbremse wirken. Erfahrungen mit Online-Voting in Karlsruhe liegen bereits vor. Im Rahmen des vom Stadtmarketing im Jahr 2011 ausgelobten Bürger-Ideenwettbewerbs „15 Ideen für KA2015“ bestand die Möglichkeit, die jeweiligen Ersteinreichungen vor der detail- lierten Ausarbeitung in einer dreimonatigen Online-Voting Phase zu bewerten. Auf Basis dieser Bewertungen wurde ein Publikumspreis vergeben. Der Einsatz von Online-Voting fand mit dem Ziel statt, junge, web-affine Zielgruppen zu mobilisieren.  Foren Foren haben gegenüber den Sozialen Netzwerken den Vorteil der Moderierbarkeit. „Out-Of-Topic“-Verbote lassen sich deshalb gut durchsetzen, was allen Beteiligten Zeit spart. Gleichwohl droht auch hier die Diskussion zu mäandern, weil jeder sei- nen eigenen Thread aufmachen kann. Man kann in Foren nichts zum Abschluss bringen, es sei denn man bricht ab. Für Beteiligungsprozesse daher eher mit Be- dacht einzusetzen. Sehr gut geeignet sind Foren im Bereich Kundenbindung und Kundensupport. Softwarehersteller setzen beispielsweise gerne Foren als Instru- ment für den Anwender-Support ein. 44  Weblogs (kurz Blogs) Weblogs sind Journale mit persönlichem oder korporativem Autor. Teilnehmeräuße- rungen sind auf das Kommentieren der einzelnen Journaleinträge beschränkt. Blogs sind gut als Ankermedium innerhalb eines Beteiligungsprozesses einsetzbar, über das der Fortgang des Verfahrens, erreichte Zwischenstände und externe Re- aktionen kommuniziert werden kann. Ein „ewiger“ Blog kann im Beteiligungskontext dazu beitragen, immer einen Kanal für bürgerschaftliche Äußerungen offen zu hal- ten.  Wikis Wikis werden in Beteiligungsprozessen bislang eher als Begleitformat eingesetzt. Ihr Einsatzgebiet ist das Wissensmanagement. Wikis eignen sich auch für das ko- operative Erstellen längerer Texte. Bekanntestes Wiki ist die Wikipedia. Der Erfolg eines Wikis steht und fällt mit der Organisation der Qualitätskontrolle.  Deliberations-Plattformen In letzter Zeit sind neue Softwareprodukte zum Einsatz gekommen, für die eine Gat- tungsbezeichnung noch fehlt. „Dialog Management Systems“, „soziale Software“, „Beteiligungstool“ sind Bezeichnungen, die verschiedentlich dafür im Gebrauch sind. Vorschlag: „Deliberations-Plattform“. Deliberations-Plattformen zeichnen sich durch einen Methodenmix (Wiki, Voting, Foren, Kooperative Textentwicklung, etc.) aus. Aber eine solche Plattform ist mehr als die Summe ihrer Funktionalitäten. Durch vielfältige Einstellungsmöglichkeiten kann beispielsweise der Diskurs durch das Nutzerverhalten selbst strukturiert wer- den und entlastet so die Moderation. Eine Deliberations-Plattform erlaubt die Struk- turierung der Thematik, die Regelung des Beteiligungsprozesses und managt die Lebenszyklen der Topoi. Anders als in Foren können die Diskurse zu Abstimmun- gen führen. Deliberations-Plattformen sind daher viel stärker ergebnisorientiert: die Instrumente zur kooperativen Textentwicklung und zur Beschlussfassung sind Kernelemente. Vorzeigebeispiel für Bürgerbeteiligung ist derzeit die Deliberations- Plattform der Enquetekommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deut- schen Bundestages https://enquete-beteiligung.de/.  Bürgeranliegen Management Starke Verbreitung haben seit Aufkommen der Smartphones spezielle Anwendun- gen (so genannte „Apps“) gefunden, mit denen Bürgerinnen und Bürger vor Ort festgestellte Mängel verzugslos an die Stadtverwaltung melden können. Das Spek- trum umfasst zumeist die Themen Sauberkeit, Verkehrssicherheit und Häufung von Verkehrsverstößen. Entsprechende Anwendungen gibt es auch für stationäre PCs. In Karlsruhe wurde eine entsprechende App „KA-Feedback“ Mitte März 2012 veröf- fentlicht. Solche Mängelmelder zielen auf Beteiligung der Bevölkerung bei der Erle- digung kommunaler Aufgaben (Stichwort „Kooperation“), dagegen weniger auf Mit- wirkung bei der Entscheidungsfindung wie in den Konsultationsverfahren. In Karls- ruhe ist es für eine Evaluation noch zu früh, andernorts wird aber positiv berichtet. 45 3.3 Zwischenfazit Online- Bürgerbeteiligung / E-Partizipation Eine exklusive Nutzung des Internets ist auch bei expliziter Online-Bürgerbeteiligung nicht das Ziel. Vielmehr ist die Mischung von realweltlicher Kommunikation mit internetgestütz- ter eher vorteilhaft und im kleinräumigen Umfeld einer Stadtgesellschaft das Mittel der Wahl. Online-Beteiligungsprozesse skalieren gut. Eine Obergrenze der Zahl der Teilnehmer ist nicht feststellbar – in Online-Petitionen beträgt die Zahl der Petenten gelegentlich schon mehr als 100.000, bei internationalen Kampagnen auch Millionen (z. B. Greenpeace). Eine Untergrenze scheint es aber zu geben. Geht es um sehr kleinräumige lokale Verhältnisse, kann der Einsatz von Online-Instrumenten eher kontraproduktiv wirken. Ein Einwand, der viele Vorhaben zur Beteiligung via Internet schon von vornherein verei- telt hat, ist der Aufwand, der damit einher zu gehen droht. Befürchtet wird zumeist der Mo- derationsaufwand. Dieser verlagert sich von punktueller Veranstaltungsmoderation zu kon- tinuierlicher auf Lebenszeit des Beteiligungsprojekts und ist a priori nicht leicht abzuschät- zen. Die Brisanz der Thematik dürfte dabei die größte Rolle spielen. Während das Maß an Aufwand während einer Beteiligung im Internet nicht sicher vorher- sehbar ist, ist der Aufwand vor Eintritt in die Beteiligung deutlich höher:  Die Verfahrensschritte müssen vorab verbindlich festgelegt werden und sollten im Prozess nicht mehr geändert werden. Zurückliegende und nächste Schritte, Hand- lungsoptionen seitens der Teilnehmenden zum jeweiligen Zeitpunkt, Prozessieren der Ergebnisse etc. sind also genau zu planen und auch zu erläutern.  Das Verfahren muss zu jedem Zeitpunkt weitgehend kontextfrei verstehbar sein. Das elektronische Angebot muss absolut barrierefrei im Sinne der BITV (Barriere- freiheit hinsichtlich der Bedienung durch Personen mit Handikap) als auch hinsicht- lich Nutzerfreundlichkeit und intuitiver Bedienung sein, denn eine Online-Beteiligung ist kompliziert, nicht alltäglich, erfordert vielleicht auch Mut und ist deshalb stark ab- bruchgefährdet.  Elektronische Beteiligungsverfahren sind manipulationsgefährdet. Sie müssen ein hohes Maß an IT-Sicherheit aufweisen. Der Datenschutz ist strikt einzuhalten. Abzuraten ist von halbherzigen Versuchen. Ein bisschen Internetbeteiligung, Aufforderung zum Input ohne Response, generelle Beteiligungsklauseln ohne Einstiegshilfen wird nur enttäuschende Ergebnisse zeigen. 46 4 Checkliste zur Bürgerbeteiligung Die folgende Checkliste ist eine Arbeitshilfe bei der Durchführung von Beteiligungsprozes- sen. Sie zeigt auf, welche Aspekte bei der Auswahl und Ausgestaltung von Beteiligungsin- strumenten in Betracht gezogen werden sollten. Darüber hinaus wird der Umgang mit den Ergebnissen aus dem Beteiligungsprozess thematisiert. 4.1 Überlegungen zur Auswahl des Beteiligungsinstruments Die hier aufgelisteten Fragestellungen sollen als Basis für die Auswahl eines geeigneten Beteiligungsinstruments bzw. -verfahrens dienen.  Was ist der Anlass für die Bürgerbeteiligung? o Initiative der Verwaltung o Beteiligung gesetzlich vorgesehen o Beteiligung wird aus der Bürgerschaft eingefordert o Beteiligung wird vom Gemeinderat / politischen Gremien eingefordert  Welches Thema wird behandelt? o Benennung des Themas o Eingrenzung des Themas o evtl. Aufsplittung in verschiedene Themenblöcke  Wie hoch sind die Einflussmöglichkeiten der Beteiligten? / Was ist der Gestal- tungsspielraum für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer? o Gestaltungsspielraum definieren o Gestaltungsmöglichkeiten identifizieren  Welches Ziel wird mit der Beteiligung verfolgt? o Bürgerinnen und Bürger informieren o „Ventil“ bieten o Meinungsbild einholen o Informationsaustausch / Dialog o Ideen / Anregungen / Vorschläge sammeln o Probleme lösen / Konzepte und Inhalte erarbeiten o Konflikt beenden / Kompromiss finden o Partikularinteressen offen legen / vermeiden  Wer soll beteiligt werden? / Wer ist die Zielgruppe? / Wer ist betroffen? o regionale Begrenzung (Stadtteil, Anwohnerinnen und Anwohner, ...) o soziodemografische Kriterien (Kinder, Rentnerinnen und Rentner, ...) o evtl. verschiedene Zielgruppen für verschiedene Projektphasen o Anforderungen an die Repräsentativität der Ergebnisse Zwischenschritt: Auswahl des geeigneten Instruments/Verfahrens zur Beteiligung 47 4.2 Feinplanung zur Ausgestaltung des Beteiligungsinstruments Nach der Auswahl des Beteiligungsinstruments bzw. des -verfahrens erfolgt die Feinpla- nung zur Ausgestaltung des Beteiligungsinstruments. Folgende Checkliste bietet eine Ba- sis für die mit der Feinplanung einhergehenden Überlegungen und Entscheidungen.  Wenn das Instrument in Karlsruhe bereits erprobt ist: Welche Erfahrungen wurden gemacht? / Gibt es interne Expertise? o Rücksprache halten o Erfahrungen abfragen und berücksichtigen  Wenn das Instrument in Karlsruhe noch nicht zum Einsatz gekommen ist: Gibt es Best Practice Beispiele? / Kann auf Erfahrungen anderer zurückge- griffen werden? o Rücksprache halten o Erfahrungen abfragen und berücksichtigen  Findet eine Veranstaltung statt? Wenn ja: o Veranstaltungsort festlegen o benötigten Platz definieren o Dauer der Veranstaltung festlegen o Catering planen o Ablauf planen  Informationsvermittlung: Fachinformationen, Spielregeln, Gestaltungsspielraum / Verbindlich- keit der Ergebnisse, Rückkopplung der Ergebnisse  Abklärung Erwartungen und Möglichkeiten  „Arbeitsphasen“ der Teilnehmenden o Art der Ergebnisdokumentation o Einladen von Pressevertretern  Muss auf externe Ressourcen zurückgegriffen werden? o Beteiligungsberatung o Moderation  Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind erwünscht bzw. werden benö- tigt? o u. a. abhängig von gewähltem Instrument / Verfahren  Handelt es sich um einen offenen oder um einen exklusiven Beteiligungspro- zess? o u. a. abhängig von gewähltem Instrument / Verfahren 48  Wie sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert / angesprochen wer- den? o bei offenem Prozess  Blitzumfrage / vertiefte Umfrage unter der betroffenen Bürgerschaft für ein erstes / differenziertes Stimmungsbild zum Sachverhalt  Nutzung von Multiplikatoren (Schulen, Vereine, ...)  Printmedien (Zeitungen, Stadtteilzeitschriften, Hauswurfsendungen, ...)  Internet (Soziale Medien, Website www.karlsruhe.de, ...)  Direktansprache per Brief nach Stichprobenziehung im Einwohnerre- gister  aktives Aufsuchen einzelner Gruppen (z.B. Migrantinnen und Migran- ten, Frauen) o bei „exklusiver“ Einladung  Blitzumfrage / vertiefte Umfrage unter der betroffenen Bürgerschaft für ein erstes / differenziertes Stimmungsbild zum Sachverhalt  repräsentative Auswahl der einzubeziehenden Bürgerschaft durch OB-Schreiben  Erfordert die Beteiligung die Einbindung von Expertinnen und Experten? o Fachleute aus der Verwaltung o externe Fachleute (z. B. aus Hochschulen)  Erfordert die Beteiligung die Einbindung von Akteuren aus der Politik?  Erfordert die Beteiligung die Einbindung von Interessengruppen? o Bürgerinitiativen o Bürgervereine o weitere Akteure  Gibt es Informationen, welche die Teilnehmenden (im Vorfeld) benötigen? o Aufbereitung von Fachinformationen o Information über Gestaltungsspielraum / Verbindlichkeit der erzielten Ergeb- nisse o Kommunikation / Übermittlung der Informationen im Vorfeld der Veranstal- tung oder während der Veranstaltung o Spielregeln des Verfahrens  Sollen Teile / Aspekte der Beteiligung im Internet abgebildet werden? Wenn ja, welche? o siehe Kapitel 3  Soll die Presse über die Beteiligung informiert werden? Wenn ja: wann und wie?  Welche internen Ressourcen (personell / finanziell) müssen bzw. sollten ein- gesetzt werden? o Gründung Projektteam / Arbeitsgruppe o Abschätzung finanzieller Aufwand  Welche internen finanziellen Ressourcen stehen zur Verfügung? o Budget www.karlsruhe.de 49 4.3 Umgang mit den Ergebnissen aus dem Beteiligungsprozess Beim Umgang mit den Ergebnissen aus dem Beteiligungsprozess ist die angemessene Information der Beteiligten über den Fortgang des Prozesses und die Verarbeitung der Ergebnisse in Politik und Verwaltung ein wesentlicher Aspekt. Die Ergebnisse von Beteili- gungsprozessen sollten für alle Beteiligten zugänglich sein und entsprechend dokumen- tiert werden. Anhaltspunkte für einen strukturierten Umgang mit den Ergebnissen finden sich in folgender Checkliste.  Wie werden die Ergebnisse an die Beteiligten rückgekoppelt? o Ergebnisprotokoll o Fotodokumentation  Wie werden die Beteiligten über den Fortlauf des Prozesses informiert? o Information durch individuelle Ansprache der Teilnehmenden (z. B. per Brief, Newsletter) o Information durch Veröffentlichungen (z. B. auf der Homepage der Stadt Karlsruhe oder in der Presse) o Durchführung von Informationsveranstaltungen zum Fortlauf des Prozesses  Wie werden die Ergebnisse weiter verarbeitet? o Weiterverarbeitung innerhalb der Verwaltung o Weiterverarbeitung durch die Politik
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Stadt Karlsruhe Stadtplanungsamt Sanierung Mühlburg 2007 bis 2021 2 | Sanierungsgebiet Mühlburg Impressum Stadt Karlsruhe Stadtplanungsamt Lammstraße 7 76133 Karlsruhe Postadresse: 76124 Karlsruhe stpla@karlsruhe.de Auflage: 80 Ansprechpersonen: Redaktion: Marcus Dischinger, Freier Journalist Andreas Lehn, Stadt Karlsruhe, Stadtplanungsamt Mitwirkung: Tiefbauamt, Gartenbauamt, Hochbauamt, Volkswohnung Layout: Cindy Streeck, Stadt Karlsruhe, Presse- und Informationsamt Titelbild: Stadt Karlsruhe, BN 1, Stadtplanungsamt Bilder: Seite 7: Presse- und Informationsamt Stadt Karlsruhe, Seite 10: Stadtarchiv Karlsruhe alle anderen Bilder: BN 1 Monika Müller-Gmelin, Stadtplanungsamt; BN 2 Roland Fränkle (auch Seite 4), Presseamt; BN 3, Stadtplanungsamt; BN 4 Tiefbauamt Druck: Rathausdruckerei auf 100 Prozent Recyclingpapier mailto:stpla@karlsruhe.de Stadtplanungsamt | 3 Sanierung Mühlburg 2007 bis 2021 4 | Sanierungsgebiet Mühlburg Stadtplanungsamt | 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort ...................................................................................................................................................................... 7 Plan Sanierungsgebiet ................................................................................................................................................ 8 Von Mulenberc zu Mühlburg: die wechselhafte Geschichte des heutigen westlichen Stadtteils ............................... 9 Mühlburger Privilegienbrief aus dem Jahr 1670 ist Vorläufer des Karlsruher Privilegienbriefs .......................... 9 Industrielle Entwicklung flankiert vom Bau der Maxau-Bahn vom Karlsruher Hauptbahnhof zum Rhein ......... 9 Mühlburg wird im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und im Anschluss wiederaufgebaut ........................... 10 Vorbereitende Untersuchung legt Defizite im Sanierungsgebiet offen .................................................................... 11 Sozialstruktur ............................................................................................................................................... 11 Eigentumsverhältnisse und städtebauliche Aspekte ...................................................................................... 11 Bausubstanz und Defizite ............................................................................................................................. 12 Nutzungen und Potenziale ........................................................................................................................... 12 Verkehr ........................................................................................................................................................ 12 Die Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner ............................................................................................... 13 Fazit der Vorbereitenden Untersuchung ....................................................................................................... 14 Sanierungskonzept und Ziele ....................................................................................................................... 14 Maßnahmen im Straßenbereich: Große Veränderungen mit viel Nutzen für alle Verkehrsteilnehmer ............ 15 Plätze im Sanierungsgebiet: Aufwertung an vielen Stellen im Stadtteil ......................................................... 22 Klettergerüst und Co: Spielen, Toben und Kicken auf neu gestalteten Arealen ........................................... 25 Runderneuerter und ausgebauter Kinder- und Jugendtreff in Mühlburg erweitert Angebotspalette ...................... 29 Das Bürgerzentrum Mühlburg: Neuer Mittelpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger ..................................... 31 Private Sanierungen steigern Wohnstandards in vielen Mühlburger Gebäuden ...................................................... 33 Bürgerbeteiligung: Große Bereitschaft in Mühlburg, sich für den eigenen Stadtteil einzusetzen ............................ 36 Mehrere Förderprogramme – ein Ziel: Die Aufwertung des Sanierungsgebietes in Mühlburg................................ 39 Resümee ................................................................................................................................................................... 41 6 | Sanierungsgebiet Mühlburg Stadtplanungsamt | 7 Vorwort Die stadtnahe Lage, die hervorragende Verkehrsanbindung und die sehr guten Einkaufsmöglichkeiten zeichnen den Karlsruher Stadtteil Mühlburg aus. Insbesondere diese Einkaufsmöglichkeiten haben Bedeutung über den Stadtteil hinaus. In den Nullerjahren des Jahrhunderts wurden allerdings zunehmend städtebauliche und sozial-strukturelle Probleme wahrgenommen. Dies mündete im Gemeinderatsbeschluss vom Mai 2007, eine Sanierung Mühlburgs durchzuführen. Grundlage dafür bildete das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ von Bund und Land. Ziel war es, die Lebensqualität, das Wohnen und das Stadtbild zu verbessern. Diese Ziele sind in der Zeit zwischen 2008 und 2021 erreicht worden. Das B-Zentrum ist deutlich aufgewertet worden, etwa durch die umfassende Umgestaltung der Rheinstraße. Die modernisierte Einkaufsstraße hat nun mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger und ist dadurch deutlich attraktiver geworden. Mehrere Plätze und Freiräume konnten ebenfalls aufgewertet werden, darunter der Fliederplatz, der neugestaltet wurde. In Verbindung mit der umfassenden Sanierung des Kinder- und Jugendtreffs ist das Areal nun zu einem Treffpunkt für Kinder und Jugendliche ganz verschiedener Altersgruppen geworden. Außerdem wurden verschiedene Spielplätze und der Lindenplatz erneuert. Hinzu kamen bautechnische und energetische Sanierungen in mehr als 500 privaten Wohneinheiten, darunter auch die Hochhäuser der Volkswohnung GmbH in der Weinbrennerstraße. Das ist ein erfreulich hoher Wert. Große Bedeutung in Sanierungsgebieten haben auch immer die sozialen Projekte, die das Miteinander im Stadtteil stärken. Insgesamt konnten in all den Jahren mehr als 20 Projekte für verschiedene Zielgruppen umgesetzt werden. Sie haben viele Menschen nachhaltig zusammengeführt. Mit dem Bürgerzentrum Mühlburg und der dort ebenfalls etablierten neuen Stadtteilbibliothek wurde ein Leuchtturmprojekt umgesetzt. Es ist heute ein sozialer Mittelpunkt Mühlburgs. Gleichzeitig wurde im Außengelände ein neuer Quartiersspielplatz geschaffen. In diesem Sanierungsgebiet wurden im Bereich Bürgerbeteiligung und Partizipation neue Maßstäbe gesetzt. Zum ersten Mal wurde in Karlsruhe das Instrument der Spielleitplanung angewendet. Außerdem wurden Stadtteilspaziergänge und Konferenzen durchgeführt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände und Institutionen beteiligten sich an verschiedenen Arbeitskreisen und –gruppen. Die Ergebnisse des Sanierungsprozesses haben den Stadtteil deutlich nach vorne gebracht und den Bewohnerinnen und Bewohnern eine hohe Aufenthaltsqualität beschert. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere den Bürgerinnen und Bürgern, dafür, dass sie sich in dieser umfassenden Art und Weise eingebracht haben. Dr. Frank Mentrup Oberbürgermeister 8 | Sanierungsgebiet Mühlburg Plan Sanierungsgebiet Plan Stadt Karlsruhe, Liegenschaftsamt Stadtplanungsamt | 9 Von Mulenberc zu Mühlburg: die wechselhafte Geschichte des heutigen westlichen Stadtteils Als Karlsruhe 1715 gegründet wird, ist der Abstand zwischen dem markgräflichen Schloss und den wenigen Gebäuden in Mühlburg noch sehr groß. Der Raum dazwischen ist unbebaut, aber die beiden Orte wachsen aufeinander zu. Mühlburg wird Ende des 19. Jahrhunderts eingemeindet, innerhalb weniger Jahre vervielfacht sich die Bevölkerungszahl. Im Zweiten Weltkrieg wird der Stadtteil schwer getroffen. Heute ist Mühlburg ein bedeutendes B-Zentrum von Karlsruhe. Ein Blick zurück in die Geschichte Mühlburgs. Mulenberc – diesen Namen trägt eine Mühle in der Mitte des 13. Jahrhunderts, die an der Alb liegt, an der Nahtstelle zwischen Hochgestade und Rheinniederung. Genau im Jahre 1248 taucht der Name Mulenberc urkundlich zum ersten Mal auf, vermutet wird aber, dass auf dem Gebiet nahe der Alb beim heutigen Mühlburg die Römer schon viel früher eine Albquerung nutzten und damit ebenfalls Spuren hinterlassen haben. Darauf deutet auch der Fund einer Sandstein-Statue am Albufer mit dem Namen Diana Abnoba hin. Der keltische Name meint in der Antike die Göttin des Schwarzwalds. Heute befindet sie sich im Eigentum des Badischen Landesmuseums. Mühlburger Privilegienbrief aus dem Jahr 1670 ist Vorläufer des Karlsruher Privilegienbriefs Zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert besteht Mühlburg im Wesentlichen aus einem Schloss, sowie wenigen Gebäuden und Bewohnerinnen und Bewohnern. Der Ort gehört zur Markgrafschaft Baden-Durlach, nur wenige hundert Einwohnerinnen und Einwohner leben hier. Das Schloss erlebt mehrere Besitzerwechsel und Zerstörungen. Ende des 17. Jahrhunderts wird es endgültig zerstört und nicht mehr aufgebaut. 1670 verleiht Markgraf Friedrich VI Mühlburg das Stadtrecht, verbunden mit einem Privilegienbrief, der Freiheit von Leibeigenschaft und Frondiensten verspricht, Gewerbe- und Religionsfreiheit zusichert und die Steuern für die kommenden drei Jahrzehnte erlässt. Die Zusicherungen sind quasi eine Vorwegnahme des Privilegienbriefs aus dem Jahr 1715 des Karlsruher Stadtgründers Karl III. Wilhelm. In Mühlburg bleibt der Vorstoß zunächst ohne Erfolg. Der Privilegienbrief wird 1699 von Markgraf Friedrich Magnus erneuert und hat nun mehr Durchschlagskraft. 1714, ein Jahr vor der Karlsruher Stadtgründung, hat Mühlburg immerhin 521 Bewohnerinnen und Bewohner. Allerdings lässt die Stadtgründung die weitere Entwicklung von Mühlburg und auch von Durlach stagnieren. Denn: beide Orte leiden unter der nun folgenden Konzentration der Herrschaft auf Karlsruhe. „Es war bezeichnend, dass die Steine des zerstörten Mühlburger Schlosses zum Neubau in Karlsruhe verwendet wurden“, stellt Heinz Schmitt1 fest. Auch während des ganzen 18. Jahrhunderts kommt Mühlburg kaum über 700 Einwohnerinnen und Einwohner hinaus. Industrielle Entwicklung flankiert vom Bau der Maxau-Bahn vom Karlsruher Hauptbahnhof zum Rhein Zaghaft entwickelt sich Mühlburg auch als Industriestandort, beispielsweise durch die Gründung der Seldeneck‘schen Brauerei im Jahr 1770 durch Prinz Wilhelm Ludwig, dem Bruder des damaligen Badischen Markgrafen Karl Friedrich. 1856 etabliert sich die Eisengießerei und Maschinenfabrik Seneca. Flankiert wird die Entwicklung auch vom Bau der Maxau-Bahn im Jahr 1862, die vom alten Hauptbahnhof am Ettlinger Tor über die Weststadt, die spätere Nordstadt, die Südliche Hildapromenade und dem heutigen Grünzug zum alten Bahnhof am heutigen Fliederplatz, weiter an Knielingen vorbei zum Hafen Maxau führt. Auch die soziale Infrastruktur entwickelt sich: beispielsweise durch den Bau der Evangelischen Kirche im Jahr 1786, die erst bei einer Erweiterung Anfang des 20. Jahrhunderts ihren heutigen Namen Karl-Friedrich-Gedächtniskirche erhält. Die Katholische Kirche St. Peter-und-Paul folgt 1882. Die Hardtschule entsteht 1874. Inzwischen wachsen beide Städte auch baulich rasant aufeinander zu – auch eine Entwicklung der Industrialisierung an anderer Stelle in der sich erweiternden Stadt. Die Eingemeindung Mühlburgs „ohne größere Probleme“2 am 1. Januar 1886 ist die folgerichtige Konsequenz dieser Entwicklung. Zu diesem Zeitpunkt leben in Mühlburg schon 4.110 Einwohnerinnen und Einwohner. Durch die Eingemeindung wächst Karlsruhe um 212 Hektar Fläche. Nur 15 Jahre später sind die baulichen Übergänge zwischen der Karlsruher Weststadt und Mühlburg fließend. Mit dem Rheinhafen und seiner Eröffnung im Jahr 1901 wächst die Bedeutung Mühlburgs als Wirtschaftsstandort weiter. 1 Heinz Schmitt: Der Raum Karlsruhe vor der Stadtgründung. In: Karlsruhe – die Stadtgeschichte, hg. von Stadt Karlsruhe, 1998, Seite 46. 2 Heinz Schmitt: Der Raum Karlsruhe vor der Stadtgründung. In: Karlsruhe – die Stadtgeschichte, hg. von Stadt Karlsruhe, 1998, Seite 59 10 | Sanierungsgebiet Mühlburg PBS_XVI_209 Stadtplan 1865 Mühlburg wird im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und im Anschluss wiederaufgebaut Der Zweite Weltkrieg ist für den Stadtteil ein massiver Einschnitt. In der Nacht vom 5. auf den 6. August 1941 gibt es erste schwere Luftangriffe, am 3. September 1942 werden der Rheinhafen und auch Teile von Mühlburg getroffen. Der schwerste Luftangriff folgt am 4. Dezember 1944 durch 900 englische Flugzeuge. Es gibt rund 100 Tote im eingestürzten Luftschutzkeller unter dem Lokal „Zu den drei Linden“ in der Rheinstraße. Mühlburg wird bei den Luftangriffen großflächig zerstört. Ein Wiederaufbau des Stadtteils ist nötig. Er folgt ab dem Jahr 1952, beispielsweise mit dem Mühlburger Feld als „zügig realisierte Wohnbaumaßnahme“3. Dafür wird das 19 Hektar große Areal zwischen Entenfang und westlicher Kriegsstraße entlang der Alb genutzt, auf dem sich bisher Kleingärten befanden. Umgesetzt wird das Projekt als aufgelockertes Wohngebiet für 4.000 Personen mit starker Durchgrünung. Insgesamt umfasst das Mühlburger Feld 1.325 Wohnungen. Es ist damit die letzte umfangreiche bauliche Erweiterung Mühlburgs nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen. Die Rheinstraße wird auf 39 Meter verbreitert und gleichzeitig zum Geschäftszentrum von Mühlburg. Auch eine umfassende Sanierung der zerstörten oder überalterten Häuser ist Teil der Planungen. Zwischen 1954 und 1969 entstehen am Entenfang, nahe des Mühlburger Felds, drei Hochhäuser. PBS_oXIIIb_68 Ecke Hardtstraße / Rheinstraße 1950 Alben3_Bd 4_XV_3 Blick von Westen Ende der 50er 3 Manfred Koch: Trümmerstadt. Residenz des Rechts. Zentrum der Technologieregion. Wechselvoller Weg in die Gegenwart. In: Karlsruhe – die Stadtgeschichte, hg. von Stadt Karlsruhe, 1998, Seite 574 Stadtplanungsamt | 11 Vorbereitende Untersuchung legt Defizite im Sanierungsgebiet offen Städtebauliche Mängel, eine große Verkehrsbelastung und die Notwendigkeit, etliche Straßen und Plätze neu zu ordnen: auf diesen kurzen Nenner kann man die Ergebnisse der Vorbereitenden Untersuchung durch das Büro Voegele + Gerhardt bringen. Gleichzeitig ergab die Vorab-Analyse aus dem Jahr 2006, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner zu einem hohen Grad mit ihrem Stadtteil identifizieren. Das Soziale Stadt-Programm (SSP) existiert seit 1999 und ist für Stadtteile gedacht, in denen sich Benachteiligungen und Belastungen häufen, die sich negativ auf ein Quartier auswirken. SSP soll Revitalisierungs- und Entwicklungsprozesse anstoßen. Mit Blick auf dieses Programm wurden im Januar 2005 auf Grundlage einer Strukturuntersuchung städtebauliche Missstände in Mühlburg festgestellt. Sie mündeten in den Beginn einer Vorbereitender Untersuchung (VU), die vom Gemeinderat der Stadt Karlsruhe am 24. Januar 2006 beschlossen wurde. Die VU ist Voraussetzung für die Aufnahme in das SSP. Die für die VU notwendigen Bestandsaufnahmen und Analysen wurden zwischen Februar und Mai 2006 vorgenommen. Bestandteil waren schriftliche Erhebungen bei den Haus- und Wohnungseigentümerinnen und -eigentümern, eine Befragung von Betrieben, Handel- und Gewerbetreibenden sowie Bewohnerinnen und Bewohner. Ein beauftragtes externes Büro ermittelte durch eine Ortsbegehung die praktische Nutzung von Gebäuden und Flächen. Im April 2006 fand ein öffentlicher Stadtteilrundgang statt. Zusätzlich wurde eine große Menge sozialstatistischer Daten ausgewertet, was ergänzt wurde durch eine Gesprächsrunde mit vielen Trägern sozialer Einrichtungen im Stadtteil. Letztlich wurde am 22. Mai 2007 durch Gemeinderatsbeschluss auf Grundlage der VU-Ergebnisse folgende Begrenzung des Sanierungsgebiets mit dem offiziellen Namen „SSP Mühlburg“ festgelegt: Hardtstraße, Seldeneckstraße, Philippstraße, Bachstraße, Händelstraße, Herder- und Wichernstraße, Radweg entlang der Straßenbahnlinie 5, Am Entenfang, Südtangente und Starckstraße, nördliche Begrenzung des Grünzugs Hildapromenade, Feldstraße, Steubenstraße und Neugrabenstraße. Damit fiel das Sanierungsgebiet (76,2 Hektar Fläche) gegenüber dem ursprünglichen Untersuchungsgebiet 3,4 Hektar größer aus. Ein Teil des Gebietes war bereits länger zuvor im abgeschlossenen PES-Programm (Programm einfache Stadterneuerung) enthalten. Alle folgenden Angaben, Zahlen und Fakten beziehen sich entweder auf das Untersuchungsgebiet, das Gegenstand der VU war, oder treffen Aussagen über den ganzen Stadtteil, wenn dies nicht anders möglich war. Sozialstruktur Insgesamt lebten zum 31. Dezember 2005 knapp 11.000 wohnberechtigte Einwohnerinnen und Einwohner in rund 5.900 Wohnungen im Sanierungsgebiet. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren betrug 13,1 Prozent – etwas weniger als in der Gesamtstadt (15,8 Prozent). Demgegenüber lag der Anteil von Menschen von 65 Jahren und älter bei 22,1 Prozent und damit etwas höher als in der Gesamtstadt (19,3 Prozent). Das galt mit 19,3 Prozent auch für den Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund (Gesamtstadt: 14,3 Prozent). Gekennzeichnet war das Gebiet durch einen überdurchschnittlichen Anteil von Einpersonenhaushalten und Alleinerziehenden, nämlich 59 Prozent (Karlsruhe: 51 Prozent). In der VU wurde festgestellt, dass Kita- und Kindergartenplätze fehlen. Bei den Sozialdaten zeichneten sich im Vergleich zur Gesamtstadt eine erhöhte Arbeitslosenquote und ein erhöhter Transfer von Sozialleistungen ab bei gleichzeitig großer Wohnungsfluktuation und vielen Räumungsklagen. Mit Blick auf die Situation in den Schulen kam die VU damals unter anderem zum Ergebnis, dass die Gewaltbereitschaft von Schülerinnen und Schüler in Mühlburg deutlich zugenommen habe. Eine massive Zunahme sei auch im Bereich des regelmäßigen unentschuldigten Fehlens in der Schule zu beobachten. Schon vor Beginn der Sanierung wurde deswegen ein „Runder Tisch des Sports“ oder das Projekt „Kinder in Bewegung“ der Sportjugend Karlsruhe gestartet. Die VU stellte aber auch fest, dass Schulsozialarbeit ausgebaut und Drogenprävention forciert werden müsse. Eigentumsverhältnisse und städtebauliche Aspekte Ein Großteil der Gebäude im späteren Sanierungsgebiet befand sich im Allein- und Gemeinschaftseigentum mehrerer Personen oder im Eigentum von Wohnungsunternehmen. Die großen Kriegsschäden Anfang der 1950er Jahre leiteten größere städtebauliche Maßnahmen ein. Die Rheinstraße wurde saniert, die Lameystraße und das Seldeneck’sche Feld neu bebaut, das Mühlburger Feld als neue Siedlung mit mehr als 1.300 Wohnungen in Zeilenhäusern errichtet, etliche Baulücken wurden geschlossen. Letzteres gilt auch für zahlreiche Stellen im Mühlburger Zentrum. Am Entenfang entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg drei Hochhäuser. Dennoch erschienen Straßenzüge in den Nullerjahren des neuen Jahrhunderts städtebaulich problematisch. Beispiele waren hier die Breite der Rheinstraße mit ihrer Funktion als Durchgangsstraße und einem fehlenden attraktiven Platz. In Alt-Mühlburg, also beispielsweise entlang der westlichen Rheinstraße und in der Hardtstraße entstanden schon im 19. Jahrhundert eingeschossige Häuschen, die 12 | Sanierungsgebiet Mühlburg durch mehrgeschossige Bauten aus dem vergangenen Jahrhundert ergänzt wurden. Der Grad der Überbauung betrug im untersuchten Gebiet 39,3 Prozent, in einzelnen Bereichen wie entlang der Rheinstraße, der Sedanstraße oder der Hardtstraße erreichte dieser Überbauungsgrad aber Werte von teilweise mehr als 80 Prozent. Insgesamt standen 37 Gebäude im untersuchten Gebiet unter Denkmalschutz. Bausubstanz und Defizite Eine Abfrage bei rund 700 Eigentümerinnen und Eigentümern im Gebiet ergab, dass in rund jedem zehnten Gebäude deutliche Mängel festzustellen waren. Für 58 Prozent der Gebäude gaben die Befragten an, es gebe geringe Mängel, bei 31 Prozent der Gebäude seien keine Mängel nachzuweisen. Darüber hinaus gab es Hinweise auf einen Sanierungsstau. Bei jedem fünften Gebäude lagen die letzten größeren Modernisierungen länger als zehn Jahre zurück. Für den Sanitärbereich galt das nur teilweise. So waren nur noch in etwa zwei Prozent der Fälle Toiletten außerhalb der eigentlichen Wohnung, also etwa auf einer Zwischenetage untergebracht. Das galt auch für Badezimmer, die sich lediglich in drei Prozent der Fälle nicht in der Wohnung befanden. Defizite gab es bei der Heizungsausstattung. So verfügten 61,5 Prozent der Wohnungen über eine Zentralheizung, 34 Prozent über Etagenheizungen und noch knapp 16 Prozent über Einzelöfen mit Kaminanschluss. Modernisierungspotenziale entdeckte die VU im Bereich der Wärmedämmung. Sie fehlte in 42 Prozent der Fälle. Mehr als die Hälfte der Hinterhöfe konnten von den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht genutzt werden. Grund war entweder die Größe des Hofs oder die Belegung als Pkw-Stellplatz. Rund 45 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner selbst sahen Mängel an ihrem Gebäude. Gebäude in der Rheinstraße; wurde ersetzt durch Neubau (BN1) Nutzungen und Potenziale Im B-Zentrum Mühlburg wurden zum Zeitpunkt der VU 277 Gewerbebetriebe in einem Erdgeschoss gezählt – darunter 21 Lebensmittelgeschäfte, 29 Fachhändler oder 13 Bekleidungsgeschäfte. Insgesamt fanden sich in Mühlburg 162 Dienstleistungs- und 30 Gastronomiebetriebe sowie 21 Handwerksunternehmen. Es zeichnete sich eine hohe Zufriedenheit mit dem Standort ab: knapp zwei Drittel der Befragten Betriebe waren entweder „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Gründe für Unzufriedenheit waren ein „schlechtes soziales Umfeld“ oder die „abgelegene Lage mit geringer Frequenz“. Bei der offenen Frage nach Verbesserungen im Stadtteil gaben die befragten Gewerbetreibenden besonders häufig an, die Parksituation müsse verbessert werden. Insbesondere gab es damals den Wunsch, die so genannte Brötchentaste über den Versuchszeitraum hinaus zu verlängern. Angeregt wurden außerdem ein besserer Branchenmix und die vermehrte Ansiedlung von Cafés, Bistros oder Biergärten. Verkehr Die VU kam zum Ergebnis, dass große Teile von Mühlburg „in erheblichem Maße vom Verkehr, insbesondere dem Kfz-Verkehr belastet und geprägt“ seien. Als hoch frequentierte Hauptstraßen galten damals die Bundesstraße 36, Rhein-, Lamey- und Hardtstraße – mit Immissionsbelastung und hoher Trennwirkung. So fuhren allein auf der Rheinstraße mehr als 25.000 KfZ in 24 Stunden, was als sehr starke Belastung gilt. Gleichzeitig stellte die Rheinstraße eine bedeutsame zentrale Erschließungsstraße für Mühlburg selbst und die Weststadt dar. Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs konnte in Mühlburg von einer sehr guten Erschließung gesprochen werden. Die Fußgänger hingegen hatten Schwierigkeiten, die Rheinstraße zu queren. Das war abseits der ampelgeregelten Übergänge kaum möglich. Der Radverkehr hatte zum damaligen Zeitpunkt keine eigenen Flächen zur Verfügung. Bedeutsam und problematisch zugleich war in diesem Zusammenhang der Entenfang mit seiner ganz besonderen Erschließungsfunktion und einer „extremen Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen Nutzungen und Verkehrsträgern“. Dies begann beim motorisierten Individualverkehr: der (über)regionale Pkw- und Lkw-Verkehr verursachte eine hohe Frequenz mit Stadtplanungsamt | 13 teilweise langen Wartezeiten und Rückstaus. Zusätzlich erschwert wurde die Situation durch die Vielzahl von Straßenbahn- und Buslinien, die am Entenfang Station machen. Radwege existierten bis dahin nur bruchstückhaft, Fußgänger konnten diesen Bereich nicht in einem Stück überqueren. Wenig attraktiv für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmende waren auch die Bereiche Lameystraße und Lameyplatz sowie der Abschnitt der Rheinstraße bis zur Bundesstraße 36. Das umfangreiche Verkehrsaufkommen führte dazu, dass Mühlburg durch Schallimmissionen hoch belastet ist. Die Wohn- und Aufenthaltsqualität sei erheblich beeinträchtigt, lautet die Analyse in der VU. Vorgeschlagen wurde, ein noch zu definierendes Maßnahmenbündel umzusetzen, um die Situation zu verbessern. Weiter wurde ein Stellplatz-Problem identifiziert: davon ausgehend, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung pro Wohneinheit ein Stellplatz angenommen wurde, ergab sich ein Fehlbedarf von 3.450 Stellplätzen. Kleine Rheinstraße vor Sanierung (BN1) Große Rheinstraße vor der Sanierung (BN1) Die Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner Um die Einschätzungen der im Untersuchungsgebiet lebenden Menschen über ihren Stadtteil zu erfahren, wurde eine repräsentative Stichprobe unter 600 Bewohnerinnen und Bewohnern vorgenommen. 91 Prozent der Befragten lebten zum damaligen Zeitpunkt gerne in Mühlburg. Gelobt wurden vor allem die guten Einkaufsmöglichkeiten, die stadtnahe, zentrale Lage, die Verkehrsanbindung oder die Grünanlagen. Genannt wurden auch die Überschaubarkeit und die generelle Infrastruktur im Stadtteil. Kritisiert wurden die Verkehrs- und Lärmbelastungen sowie zu viel Dreck und Müll. Die generelle Wohnqualität wurde von 56 Prozent der Befragten für „sehr gut“ oder „gut“ befunden, 35 Prozent fanden sie noch befriedigend. Die Durchschnittsnote lag bei 2,5. Seit 1996 hatte dieser Wert um 0,2 Prozentpunkte abgenommen. Die Mühlburgerinnen und Mühlburger wünschten sich vor allem weniger Verkehrslärm, mehr Pkw-Stellplätze, mehr Grünflächen, Straßenbäume und Ruhezonen. In geringerem Umfang wurden auch mehr Kinderspielbereiche, mehr Sauberkeit und langsamerer Verkehr genannt. Festzustellen war außerdem, dass die sozialen Kontakte unter den Bewohnerinnen und Bewohnern eher unterdurchschnittlich entwickelt sind. Knapp ein Viertel hatte keine Bekannten oder Freunde im Stadtteil. Gegenüber einer Bürgerumfrage aus dem Jahr 2002 hatte sich die Anonymität im Stadtteil verstärkt. Auch das Zusammenleben der Menschen wurde unterdurchschnittlich bewertet: rund 56 Prozent hielten es für „befriedigend“ oder „ausreichend“. In den Vorbereitenden Untersuchungen wurde aber auch deutlich, dass sich eine überdurchschnittliche Zahl von Menschen aus dem Stadtteil eigenen Angaben zufolge in einen Sanierungsprozess einbringen würde. Zudem plante jeder dritte Eigentümer in den beiden darauffolgenden Jahren Investitionen am Gebäude oder auf dem Grundstück. Konkret ging es dabei um Wohnungssanierungen, Fassadenarbeiten und Arbeiten an Fenstern, Heizung, Wärmedämmung oder Balkon. Rund 56 Prozent bekundeten ein grundsätzliches Interesse, im Rahmen der Sanierung eine mögliche Förderung in Anspruch zu nehmen. Jeder fünfte Eigentümer konnte sich vorstellen in einem Bürgerarbeitskreis mitzuarbeiten. 14 | Sanierungsgebiet Mühlburg Fazit der Vorbereitenden Untersuchung Die VU hatte erhebliche strukturelle, städtebauliche und sozialstrukturelle Mängel im gesamten Untersuchungsgebiet aufgezeigt. Das Ergebnis rechtfertige für weite Teile des Gebiets die Ausweisung als Sanierungsgebiet. Die Missstände hatten folgende Schwerpunkte:  sozialstrukturell: hoher Anteil an sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen, Förderbedarf bei Kindern und Jugendlichen, Mangel an Betreuungsplätzen, Defizite im sozialen und kulturellen Miteinander  städtebaulich: viele Nutzungskonflikte, hohe Lärmbelastung durch Verkehr, bauliche Mängel vieler Straßen, Stellplatzmangel, unzureichende Radwegeverbindungen, mangelhafte Aufenthaltsqualität, veraltete Substanz der Wohnhäuser, ungeordnete Baustruktur, hoher Versiegelungsgrad Sanierungskonzept und Ziele Insgesamt hatten sich in der VU vier Handlungsfelder herauskristallisiert:  Soziale und kulturelle Integration: Stärkung des Wir-Gefühls, Sicherung und Stärkung des kulturellen Angebots, Förderung der Integration von Migrantengruppen, Verbesserung der Situation für benachteiligte Gruppen, Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Stadtteilentwicklung  Wohnen und Wohnumfeld: Sanierung von Wohngebäuden, Steuerung von Nachverdichtungsmöglichkeiten, Aufwertung des Wohnumfelds, stärkere Begrünung von Straßenzügen, Freiflächen für Spiel, Bewegung und Begegnung  Plätze, Grünflächen, Verkehr: übersichtliche Verkehrsflächen am Lameyplatz, Erneuerung Grün- und Spielfläche auf dem Lindenplatz, Straßenumgestaltung, Verkehrsberuhigung und Verbesserung für Fußgänger in der Rheinstraße, Verbesserungen für Radfahrer in der Kaiserallee und in der Rheinstraße, Verbesserung des Lärmschutzes im Bereich Hardtschule  Nahversorgung und lokales Gewerbe: Stabilisierung des Versorgungsangebots, Steigerung der Attraktivität von Geschäften, Imageverbesserung Stadtplanungsamt | 15 Maßnahmen im Straßenbereich: Große Veränderungen mit viel Nutzen für alle Verkehrsteilnehmer/-innen Umbau und Verbesserung, neue Zuschnitte, Neuordnung Parkierung, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden und höhere Aufenthaltsqualität – auf diesen Nenner lassen sich die Straßenbaumaßnahmen im Rahmen der Sanierung Mühlburgs bringen. Über einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren wurde in insgesamt zwölf Straßen die Situation verbessert. Im Fokus waren dabei die Rhein- und die Lameystraße. Rheinstraße Die Rheinstraße hat im Sanierungsgebiet die größten Veränderungen mit Blick auf die Straßenbaumaßnahmen erfahren. Sie wurde in vier Teilbereichen und zu verschiedenen Zeitpunkten umgestaltet:  Abschnitt 1: zwischen Lameyplatz und Hardtstraße (Mai 2013 bis Oktober 2013) („Kleine Rheinstraße“)  Abschnitt 2: zwischen Am Entenfang und Hardtstraße (Juni 2014 bis November 2014) („Kleine Rheinstraße“)  Abschnitt 3: zwischen Lameyplatz und Neureuter Straße (April 2013 bis November 2013) („westliche Rheinstraße“)  Abschnitt 4: zwischen Philippstraße und Am Entenfang (März 2014 bis Oktober 2015) („Große Rheinstraße“) Dieser letzte Abschnitt war in der Umsetzung besonders anspruchsvoll, weil eine Vielzahl von Menschen beteiligt und betroffen waren. Hier waren die Anforderungen und Interessen des motorisierten Verkehrs, des Radverkehrs, des ÖPNV und der Gewerbetreibenden im B-Zentrum in Einklang zu bringen. Der gesamte Straßenquerschnitt ist neugestaltet worden, gleichzeitig sind der Parkraum neu geordnet und die Gehwege verbreitert worden. Auf der Südseite gliedern neue Bäume zusätzlich den Parkraum, der nicht reduziert wurde. Zusätzlich entstanden an drei Stellen zuvor nichtexistierende Anlieferzonen, neue Abstellplätze für Räder, ausreichend Parkplätze für Menschen mit Handicap sowie neue Grünflächen. Die Neuordnung führte auch dazu, dass Geschäfte und Gastronomie jetzt über mehr Freiflächen vor den Läden verfügen, was nicht zuletzt positive Auswirkungen auf die Aufenthaltsqualität für Fußgängerinnen und Fußgänger hat. Die Verkehrsbetriebe wechselten Gleise aus und verlegten durchgängig ein Rasengleis, was den durch Straßenbahnen entstehenden Lärm minimiert. Die Haltestelle Philippstraße ist nun barrierefrei, gleichzeitig erhielt die Haltestelle am westlichen Ende eine weitere Querungsmöglichkeit für Fußgängerinnen und Fußgänger. Zusätzlich wurden die bestehenden Überwege verbreitert. Speziell in der westlichen Rheinstraße bis zur Bundesstraße 36 wurden auf der westlichen Seite die Längsparkstände in senkrechten Parkraum umgewandelt. In diesem Zusammenhang wurde auch der Kreuzungsbereich Bundesstraße 36/ Neureuter Straße/ Starckstraße neu hergestellt – inklusive Erneuerung der Signalanlage. Für zu Fuß gehende Menschen wurden im Bereich der Dreiecksinseln Bedarfsampeln ergänzt. Gleichzeitig wurde die Radverkehrsführung vereinfacht. Die so genannte kleine Rheinstraße zwischen Hardtstraße und Lameyplatz wurde niveaugleich ausgebaut, so dass die parkenden Fahrzeuge näher an die Hauswände rückten. Zu Fuß gehende und mit dem Rad fahrende Menschen sowie Fahrzeuge teilen sich jetzt den verbleibenden Straßenraum in der Mitte. Es lässt sich festhalten, dass die Maßnahmen in ihrer Gesamtheit die Verkehrssicherheit für die Verkehrsteilnehmenden erhöht haben. Parallel zur Neugestaltung der Fahrbahn-, Gleis- und Gehwegflächen erfolgten umfangreiche Kanal- und Leitungsverlegungen. Der bestehende Untergrund erwies sich dabei als besondere Herausforderung. Dies betrifft die frühere Bebauung entlang der Rheinstraße, die während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war. Teile der mit Bauschutt verfüllten Keller sind heute noch im Untergrund anzutreffen. Deswegen waren umfangreiche Sondierungen notwendig. Wie in vielen Sanierungsgebieten gibt es auch Maßnahmen, die am Ende nicht umgesetzt werden konnten. Für die Rheinstraße war ein Lichtdach als besondere Inszenierungsmöglichkeit des B-Zentrums angedacht. Es konnte aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden. 16 | Sanierungsgebiet Mühlburg Große Rheinstraße vor Umbau (BN 3) … und während des Umbaus (BN1) Stadtplanungsamt | 17 Große Rheinstraße nach Fertigstellung (BN1) Kleine Rheinstraße nach Umbau (BN3) 18 | Sanierungsgebiet Mühlburg Lameystraße Die Lameystraße wurde in zwei Abschnitten zwischen August 2013 und März 2015 umgebaut. Dabei wurde der gesamte Straßenquerschnitt neugestaltet. Dies umfasst etwa die Neuordnung der Parkierung für den ruhenden Verkehr und die Markierung von Radstreifen in beide Richtungen. Für den motorisierten Individualverkehr steht stadteinwärts ein Fahrstreifen zur Verfügung, stadtauswärts sind es zwei. Die Haltestelle „Lameyplatz“ wurde im Zuge der Maßnahmen barrierefrei umgebaut. Erst durch die Neugestaltung des Querschnitts konnte der Platz in seiner heutigen Form geschaffen werden. Der Verkehr auf der Lameystraße rollt jetzt zudem auf lärmoptimiertem Asphalt. Schon im Jahr 2010 hatten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe im Bereich Entenfang/ Lameystraße die Gleise erneuert und ein Rasengleis eingebaut. Gleichzeitig wurde die zu kurze Haltestelle der Linie 5 südöstlich des Entenfangs nach Nordwesten in die Lameystraße verlegt und auf 80 Meter verlängert, so dass nun auch Züge in Doppeltraktion dort halten können. Lameystraße stadteinwärts (BN3) Hardtstraße Die Hardtstraße im Norden des Sanierungsgebiets wurde in zwei Abschnitten zwischen Herbst 2014 und Herbst 2015 sowie zwischen Juni 2016 und November 2016 umgebaut. Sie erhielt einen neuen Fahrbahnbelag und in jede Richtung einen Radstreifen. Gehwege und Parkplätze sind jetzt niveaugleich. Bei der Maßnahme musste besonders darauf geachtet werden, dass die zahlreichen mittelständischen Gewerbetriebe während der Bauzeit weiterhin zugänglich bleiben konnten. Auf der Hardtstraße verkehrt auch die Buslinie 70 zwischen dem Entenfang und dem Heidehof in der Nordstadt, die auch in der Bauphase aufrechterhalten wurde. In Höhe des Gasthauses „Ritter“ wurde schon im Jahr 2009 ein Fußgängerüberweg eingerichtet. Im Jahr 2010 folgte eine Querungshilfe auf Höhe des Lindenplatzes nach dessen Umgestaltung. Die Unterführung, die von der Hardtstraße abgehend die Südtangente quert, wurde neugestaltet und besser ausgeleuchtet. Hardtstraße (BN3) Stadtplanungsamt | 19 Wichernstraße Der Umbau der Wichernstraße inklusive des Neubaus eines Kreisverkehrs an der bisherigen Kreuzung Wichernstraße/Sophienstraße erfolgte zwischen Oktober 2014 und Dezember 2015. In einer gemeinsamen Ausschreibung zwischen Tiefbauamt und Stadtwerken wurden zum einen die Neugestaltung der Oberfläche und zum anderen umfangreiche Leitungsverlegungen im Gas- und Wassernetz ausgeführt. Während der Umbaumaßnahme musste die Erreichbarkeit eines Stützpunkts für Rettungsfahrzeuge gewährleistet werden. Wichernstraße während Umbau (BN3) Wichernstraße (Kreisel zur Sophienstraße) nach Umbau (BN3) Weinbrennerstraße Der Abschnitt der Weinbrennerstraße zwischen Rheinstraße und Staudingerstraße konnte wegen der Verlängerung des Förderzeitraums noch in den Maßnahmenkatalog aufgenommen und zwischen Juli 2019 und Mitte 2020 realisiert werden. Dort wurden die Verkehrsflächen vollständig neu geordnet. Die Fahrbahn in diesem Bereich ist nun auf 5,70 Meter reduziert worden. Der ruhende Verkehr findet nun auf Senkrechtparkplätzen seinen Raum. Wie bisher wird der Radverkehr in dieser Tempo-30-Zone auf der Straße abgewickelt. Im Zuge der Sanierung wurde allerdings der noch bestehende Radweg parallel zum Gehweg aufgegeben, so dass die Neuordnung der Straße vollzogen werden konnte. Es eröffnete die Möglichkeit, den Gehweg auf das heute übliche Breitenmaß von 3,5 bis 4 Metern auszubauen. Auch der vorhandene Baumbestand musste aufgrund der Verlagerung der Fahrbahnränder neu geordnet werden. Teilweise konnten die Bäume erhalten werden, andere mussten aber entfernt werden. Sie wurden durch Neupflanzungen ersetzt. Die Bauarbeiten wurden in vier Bauabschnitten jeweils unter Vollsperrung des Verkehrs vorgenommen. Weinbrennerstraße vorher/nachher (BN1) 20 | Sanierungsgebiet Mühlburg Gellertstraße und Klopstockstraße Die Gellertstraße wurde im Abschnitt zwischen Peter-und-Paul-Platz und Herderstraße, die Klopstockstraße zwischen Sophienstraße und Kaiserallee saniert. Die Maßnahmen wurden zwischen September 2019 und Juni 2020 umgesetzt. Ausgangspunkt war der insgesamt schlechte Zustand der Straßenabschnitte verbunden mit einer unübersichtlichen Parksituation, die Konflikte mit Fußgängerinnen und Fußgängern hervorrief. Der Umbau und die damit verbundene Neuaufteilung des Straßenraums führte zu einer klaren Zuordnung der Verkehrsflächen. In beiden Straßen wurde im Zuge der Maßnahme auch die Beleuchtung erneuert. Um die Bäume in diesem Bereich zu erhalten, wurden die Parkflächen mit Rasengittersteinen belegt, eine Abgrenzung der Baumquartiere durch Bordsteine gibt es nicht. Stattdessen kommen Baumschutzbügel zum Einsatz. Gellertstraße nach Umbau (BN1) Klopstockstraße nach Umbau (BN4) Herderstraße Ebenfalls wegen der Verlängerung des Förderzeitraums der Sanierung konnte auch die Herderstraße umgebaut werden. Die Maßnahmen wurden zwischen Juni 2020 und April 2021 umgesetzt. Auch hier erfolgte eine komplette Neuaufteilung des Straßenquerschnitts. Im Zuge des Umbaus durch das Tiefbauamt erneuerte auch die Netzservice GmbH der Stadtwerke Karlsruhe das Leitungsnetz und die dazugehörigen Hausanschlüsse. Herderstraße vorher und nachher (BN1 und BN4) Stadtplanungsamt | 21 Weitere Maßnahmen Sonnenstraße: In der Sonnenstraße zwischen Zietenstraße und Bundesstraße 36 waren parkende Lastkraftwagen auf der Südseite das Ausgangsproblem. Zwischen den Bäumen wurde im Jahr 2011 deshalb eine Längsparkierung für Pkw eingerichtet. Mit diesen Maßnahmen konnte der Parkplatzmangel für Friedhofsbesucherinnen und –besucher entschärft werden. Die Lkw sind auf die Nordseite verdrängt worden, wo sie von den Besucherinnen und Besuchern aber nicht mehr als so störend empfunden wurden. Ein Lkw-Parkverbot konnte aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden. Angepasst wurde auch der übergroße Einmündungs- bereich in die Bodelschwinghstraße. Zudem wurden die Gehwege in diesem Bereich erweitert und die Straßenentwässerung neu angelegt. Sonnenstraße (BN3) Südtangente/Vogesenbrücke: Als Lärmschutz für die Hardtschule wurden in einem ersten Schritt Lärmschutzwände zwischen den Fahrbahnen der direkt angrenzenden Südtangente realisiert. In einem zweiten Schritt folgten Lärmschutzwände auf der Vogesenbrücke in deren westlichem Teil. Diese Maßnahmen wurden allerdings nicht im Rahmen der Städtebauförderung bezuschusst. Lärmschutz Vogesenbrücke (BN3) 22 | Sanierungsgebiet Mühlburg Plätze im Sanierungsgebiet: Aufwertung an vielen Stellen im Stadtteil Plätze in einem Stadtteil haben große Bedeutung für die Aufenthaltsqualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Im Sanierungsgebiet wurden der Lameyplatz, der Fliederplatz und der Lindenplatz umfassend neugestaltet. Die Ausgangssituationen waren zum Teil herausfordernd, weil verschiedene Interessen zu vereinbaren waren. In allen Fällen ist es gelungen, diese Interessen auszutarieren. Die Aufwertung der Plätze hat zu einem besseren Wohnumfeld für die Menschen im Sanierungsgebiet geführt. Lameyplatz Um den Lameyplatz städtebaulich aufzuwerten, wurde im Jahr 2009 zunächst ein Planerworkshop mit drei ausgewählten Stadtplanungsbüros durchgeführt. Die komplexe und schwierige Ausgangssituation hing mit der Verkehrsbelastung des Knotenpunkts zusammen. Der Platz bildet zum einen den Auftakt des Kerns des Stadtteils, zum anderen ist er Verbindung und Übergang in die Honsellstraße zum Rheinhafen. Die Bundesstraße 36 führt über den Lameyplatz stadteinwärts in Richtung Entenfang und weiter in Richtung Daxlanden und Rheinstetten. Die Herausforderung bestand darin, trotz des umfangreichen Verkehrs die Aufwertung des Platzes zu realisieren. Die Aufwertung gelang ab dem Jahr 2012 durch eine Neuordnung des Straßenraums (siehe Kapitel Straßen) und durch das Schaffen von zusammenhängenden Grünräumen insbesondere auf der Nordseite des Knotenpunkts. Zusätzlich wurden neue Bäume gepflanzt. Der bestehende Gehweg vor den Häusern mit den Nummern 62 bis 70 in der Rheinstraße wurde zu einer großzügigen grünen Vorfläche umgestaltet. Zugunsten dieser Vorfläche sind dort zwölf Parkplätze entfallen. Auf diesem Raum findet nun Außengastronomie statt. Zur Abschirmung des Verkehrs wurde zwischen Vorfläche und dem Knoten Lameyplatz/Rheinstraße ein grüner Erdwall geschaffen, der zusätzliche Aufenthaltsqualität bringt. Die entfallenen Parkplätze wurden im Zuge einer Neuordnung in den südlichen Bereich der Lerchenstraße verlagert. Es existieren nun drei Parkplätze mehr als zuvor. Neu geschaffen wurde im Zuge der Platzumgestaltung auch eine neue Linksabbiegemöglichkeit von der Honsellstraße in die westliche Rheinstraße für Verkehrsteilnehmende, die aus Richtung Rheinhafen kommen. Lameyplatz während der Umbaumaßnahmen und nach Fertigstellung (BN3, BN1) Fliederplatz Am Fliederplatz ergab sich ein Handlungsbedarf, die Situation für alle Verkehrsteilnehmenden und für Kinder sowie Jugendliche zu verbessern. Die dort verlaufende Glümerstraße war von ihrem Zuschnitt her so eng, dass sich Radfahrerinnen und Radfahrer auf der einen Seite und der Kfz-Verkehr auf der anderen Seite nicht ohne Gefahr begegnen konnten. In den Sommermonaten gab es zudem großen Fußgängerverkehr über die Glümerstraße zur Eisdiele, was wegen der Parksituation zu zusätzlichen Gefahrenmomenten führte. Der Fliederplatz selbst war durch die Fliederstraße in zwei Teile getrennt. In der Bürgerbeteiligung wurde der Wunsch geäußert, diese Trennung aufzuheben. Ein daraus entwickelter Verkehrsversuch brachte zunächst nicht die erhoffte Wirkung. Denn: Die Sperrung der Fliederstraße zwischen Geibelstraße und Ludwig-Marum-Straße für den Kfz-Verkehr führte zu einer weiteren Verlagerung des Verkehrs auf die Glümerstraße. In der Folge wurde die Glümerstraße noch einmal genauer betrachtet und die Planungen verbessert. Umgesetzt wurden sie ab dem Jahr 2012. Der Parkraum auf der Nordseite wurde weiter in Richtung Mauer verschoben, so dass zunächst ein gefahrloser Begegnungsverkehr zwischen Autos und Rad erfolgen konnte. Der Abschnitt ist verkehrsberuhigt und wurde mit einer zwölf Meter breiten roten Pflasterfläche ausgestattet, um den Bereich hervorzuheben. Die erwähnte Mauer gegenüber der Eisdiele wurde großzügig geöffnet, so dass ein Publikumsverkehr zwischen Spielplatz und Eisdiele stattfinden kann. Parken ist im Bereich des Übergangs nun nicht mehr möglich, so dass die Situation für alle Verkehrsteilnehmenden gut einsichtig und damit sicherer für querende Fußgängerinnen und Fußgänger ist. Sie dient gleichzeitig als Stadtplanungsamt | 23 Ausweichstelle für den Begegnungsverkehr zwischen Autos. Parallel dazu wurde ein Rückbau der Fliederstraße auf Höhe des Fliederplatzes umgesetzt. Damit endet die Straße an der Einmündung zur Geibelstraße. Dies schafft eine zusammenhängende Fläche zwischen dem neu gestalteten Kinder- und Jugendtreff (siehe Kapitel Kinder- und Jugendtreff) und der Eisdiele in der Glümerstraße. So gab es die Möglichkeit, den Platz zu einer großen Spielfläche für alle Generationen umzubauen (siehe Kapitel Spielplätze). Der Umbau des Fliederplatzes selbst und die Umbaumaßnahmen/Querung Glümerstraße konnte allerdings nicht mit Städtebaufördermitteln gefördert werden, da der Platzbereich bereits Gegenstand der ehemaligen Förderung im PES Programm des Landes war. Neu gestalteter Querungsbereich zum Fliederplatz an der Glümerstraße und anschließender Aufenthaltsbereich (BN3) Lindenplatz Im Herbst 2010 wurde die Umgestaltung des Lindenplatzes abgeschlossen. Er erfuhr auf Basis der Wünsche aus der Bürgerbeteiligung eine zeitgemäße Aufwertung mit dem platzprägenden Element der Karl-Friedrich-Gedächtniskirche. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass am Boden die vorhandene Bepflanzung aus Bodendeckern und Sträuchern die Nutzungsmöglichkeiten und Sichtbeziehungen einschränkten. Vermisst wurden von den Bürgerinnen und Bürgern attraktive und sichere Aufenthaltsräume auf diesem Platz. Auch der vorhandene Kinderspielplatz bot in Größe und Ausstattung lediglich eingeschränkte Spielmöglichkeiten. Ziel der Umgestaltung war, den Lindenplatz wieder an sein ursprüngliches Erscheinungsbild anzunähern. Dies beinhaltete auch, den Platz wieder bis an die Hauskanten der umgebenden Bebauung heranzuführen. Im Zuge der Umgestaltung wurden deshalb zunächst die Sedanstraße, die Straße Am Lindenplatz und die Glümerstraße niveaugleich umgebaut. Die Stellplätze für Autos wurden im Belag gekennzeichnet und gegenüber der zentralen Platzfläche durch Hecken abgeschirmt. Der Platz selbst wurde mit einer wassergebundenen Decke ausgestattet. Die vorhandenen Pflanzbeete wurden entfernt und durch Staudenbeete mit blühenden Pflanzen ersetzt. Als zentrales Element ist eine große, attraktiv beleuchtete Rundbank installiert worden. Der Kinderspielbereich wurde durch „Spielpunkte“ ersetzt – auch deshalb, weil auf dem unmittelbar in der Nähe gelegenen Fliederplatz ein umfangreiches Angebot für jüngere Kinder bis sechs Jahre geschaffen wurde. Das „Dach“ aus Bäumen wurde zum Teil erhalten. Insgesamt wurden 17 Linden durch 13 Winterlinden ersetzt. Auch die Beleuchtung ist neugestaltet: installiert wurden etwa Strahlergruppen, die abwechslungsreich die Bäume durchleuchten – quasi in Form eines „Mondlichts“. Die Schinkelleuchten rund um den Platz ergeben einen orangefarbenen Lichtrahmen. Die bisherigen Quecksilberdampflampen dort wurden durch energieeffiziente Natriumdampflampen ersetzt. Die Sitzgruppe ist unterleuchtet, ebenso wie der obere Teil des Kirchturms, der nun illuminiert ist. Lindenplatz vor Umbau (BN1) 24 | Sanierungsgebiet Mühlburg … und nach dem Umbau (BN3) Platz bei der St. Peter und Paul Kirche Im Zuge des Umbaus der Rheinstraße wurde im dortigen Bereich auch der im Eigentum der katholischen Kirche stehende Platz neu geordnet und mit umgebaut. Er lädt heute ebenfalls zum kurzen Verweilen nahe den Stufen zu den Eingangsportalen der Kirche ein. Platz bei St. Peter und Paul vor der Umgestaltung (BN1) … während des Umbaus im Abschnitt der Rheinstraße (BN3) Stadtplanungsamt | 25 Klettergerüst und Co: Spielen, Toben und Kicken auf neu gestalteten Arealen Spielplätze und Bolzplätze sind ein wichtiger Bestandteil von Stadtteilen und Quartieren. Hier treffen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für gemeinsames Spiel und Aktivitäten. Im Mühlburger Sanierungsgebiet gab es großen Nachholbedarf, was Ausstattung und Zustand der Spielplätze angeht. Im Zuge der Sanierungen gab es deshalb etliche Erneuerungen. Ein Bolzplatz wurde auch neu eingerichtet. Spielplatz auf dem Fliederplatz Die neue Verkehrskonzeption rund um das Areal Fliederstraße, Glümerstraße und Kinder- und Jugendtreff (siehe Kapitel Plätze) ermöglichte erst die Schaffung eines Platzes, der seit 2014 zu einem wichtigen Anziehungspunkt für verschiedene Generationen in Mühlburg und darüber hinaus geworden ist. Die neu gewonnene Fläche durch den Rückbau der Fliederstraße auf Höhe des Kinder- und Jugendtreffs wird von dieser Einrichtung auch aktiv für dessen Zielgruppe bespielt (siehe auch Kapitel Kinder- und Jugendtreff). Hinzu kommen neue gestaltete Spielflächen für verschiedene Altersgruppen. Insgesamt umfasst der Platz eine Fläche von 6 100 Quadratmetern. Das Grundkonzept beinhaltet eine großzügige und offene Fläche, die multifunktional für alle Generationen nutzbar ist. Die Fläche ist mit einer wassergebundenen Decke ausgestattet, lediglich Bereiche mit besonderen Nutzungen, wie etwa der Kinderspielbereich oder die Basketballfläche weichen davon ab. Im neuen Zentrum des Platzes befindet sich eine kreisförmige Aktionsfläche in Form eines erhöhten Plateaus. Weitere Nutzungen finden sich an den jeweiligen Rändern. Im nördlichen Bereich gibt es Angebote für ältere Kinder und Jugendliche, im östlichen Bereich die schon erwähnte Basketballfläche. Sie sind räumlich dem Kinder- und Jugendtreff zugeordnet. Der Süden der Fläche gehört dann mit einer eigens abgetrennten Fläche den kleineren Kindern. Sie finden dort Sand- und Wasserspielbereiche vor. Dieser Kinderspielbereich wurde außerhalb der Sanierung realisiert – ausschließlich mit städtischen Mitteln. Die Voraussetzungen für eine Förderung lagen in diesem Fall nicht vor. Ergänzt wurden im südlichen und westlichen Platzbereich außerdem auf Betonflächen integrierte Holzbänke als Sitzmöglichkeiten. Spielplatz Fliederplatz (BN3 Fliederplatz, Spielplatz und Jugendtreff (BN3) 26 | Sanierungsgebiet Mühlburg Spielplatz südlich der Weinbrennerstraße Der Spielplatz befindet sich in der Grünverbindung zwischen Sophienstraße und der Alb. Er ist die Fortsetzung des Spielplatzes zwischen Sophien- und Weinbrennerstraße. Mit einer Größe von rund 3.500 Quadratmetern gehört er zu den großen Spielplätzen im Sanierungsgebiet. Ausgehend von den Ergebnissen der Spielleitplanung (siehe Kapitel Bürgerbeteiligung) wurde dieser Spielplatz mit Beteiligung aus der Bürgerschaft im Jahr 2009 grundlegend aufgewertet. Diese Runderneuerung wurde im Jahr 2010 abgeschlossen. Er verfügt nun über verschiedene Spielhäuser, Klettergerüste, Gerätekombinationen, Balanciergeräte, Hängematten, eine Korbschaukel und eine Wasserspielanlage. Spielplatz südlich Weinbrennerstraße (BN1) Außenanlagen beim Schülerhort Weinbrennerstraße 69 a Mit der Sanierung der Außenanlagen beim Schülerhort in der Weinbrennerstraße im Frühjahr 2011 wurde die Spielfläche nach Norden erweitert. Dort konnten neue Spielangebote ergänzt werden. Spielplatz (BN3) Spielplatz Sternstraße Im Februar 2011 konnte der Spielplatz, der neben der Hardtschule liegt, saniert und durch neue Spielgeräte ergänzt werden. Die Fläche mit einer Größe von insgesamt 620 Quadratmetern wird von den Schülerinnen und Schülern quasi als erweiterter Pausenhof genutzt. Die Maßnahme wurde zwischen November 2010 und Februar 2011 umgesetzt. Das Areal ist der einzige Spielplatz zwischen Lameystraße und Südtangente in diesem Quartier. Stadtplanungsamt | 27 Bolzplatz im Albgrün Im Rahmen der Sanierung gab es vor allem unter der jüngeren Bevölkerung den Wunsch nach einer Aufwertung des Bolzplatzes an der Draisschule. Aus rechtlichen Gründen war dies aber nicht möglich. Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich deutlich gegen solche Schritte ausgesprochen. Als Ausgleich gelang es aber im Jahr 2010, einen neuen Bolzplatz im Albgrün in der Nähe des Vereinsgeländes des Karlsruher Eislauf- und Tennisvereins (KETV) einzurichten. Obwohl sich dieses Areal eigentlich außerhalb des offiziell festgelegten Sanierungsgebiets befindet, erhielt die Maßnahme aufgrund der hohen Relevanz und Bedeutung für den Stadtteil eine Förderung aus dem SSP. Dort wo der neue Bolzplatz in einer Größe von 22 mal 40 Metern entstand, war zuvor eine Grünfläche als Teil des Grünzugs entlang der Alb und auf Höhe des Mühlburger Felds. Die unmittelbare Nähe zu den Haltestellen Mühlburger Feld und Kühler Krug machen den Platz gut erreichbar. Ausgestattet ist er mit einem Kunstrasen und einem Metallgitterzaun. Der Bolzplatz entlang der Südlichen Hildapromenade wurde zu einer Ballspielfläche in der Größe 13 mal 24 Meter verkleinert. Neuer Bolzplatz im Albgrün (BN 3) 28 | Sanierungsgebiet Mühlburg Neuer Spielplatz beim Bürgerzentrum und der Stadtteilbibliothek Im Zuge des Neubaus des Bürgerzentrums (siehe Kapitel „Bürgerzentrum“) wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein neuer Quartiersspielplatz auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern errichtet, der insbesondere für die jüngeren Besucherinnen und Besucher des Zentrums und für das Quartier in Mühlburg eine schöne neue Spielplatzlandschaft bietet. Die Errichtung wurde im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramm des Bundes und Landes „Soziale Integration im Quartier“ und mit städtischen Zuschüssen gefördert. Neuer Quartiersspielplatz neben dem Bürgerzentrum (BN 1) Stadtplanungsamt | 29 Runderneuerter und ausgebauter Kinder- und Jugendtreff in Mühlburg erweitert Angebotspalette Der Kinder- und Jugendtreff Mühlburg am Fliederplatz ist mit seinen Angeboten ein wichtiger Anlaufpunkt für sehr viele junge Menschen im Stadtteil. Innerhalb der Sanierung wurde eine umfangreiche Innensanierung sowie ein Ausbau des Dachgeschosses vorgenommen. Das hat die Möglichkeiten des Jugendzentrums deutlich erweitert, was gut ankommt bei den Kindern und Jugendlichen. Der Kinder- und Jugendtreff in Mühlburg des Stadtjugendausschusses (stja) e. V. hat eine traditionsreiche Heimat. Er liegt an der früheren Bahnstrecke von Karlsruhe nach Maxau. Mehr noch: das Jugendzentrum befindet sich im ehemaligen Mühlburger Bahnhof, der bis 1913 in Betrieb war. Das Gebäude selbst stammt aus dem 19. Jahrhundert. Nachdem die Funktion als Bahnhofsgebäude aufgegeben worden war, zog in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts die „werkstatt 68“ ein, auch ein Motorradclub war hier untergebracht. Im Jahr 1979 zog schließlich der heutige Kinder- und Jugendtreff Mühlburg ein. Im Rahmen der Sanierung wurde das Gebäude nicht nur umfangreich erneuert, sondern auch ausgebaut. Dies eröffnete die Chance von weiteren Nutzungen, die bis dahin nicht durchführbar waren. Der komplette Umbau des Erdgeschosses ermöglichte beispielsweise das Einrichten eines selbst organisierten und barrierefrei zugänglichen Jugend- und Schülercafés. Durch den Ausbau des Dachgeschosses wird das Angebot des Jugendtreffs entschieden erweitert. Auch eine parallele Nutzung des Treffs für verschiedene Altersgruppen ist nun möglich geworden. Umgebaut und saniert wurden sämtliche Geschosse vom Keller bis zum Dachgeschoss. In diesem Zuge war es notwendig, den Wärme-, Brand- und Schallschutz sowie die sanitären Anlagen umfassend zu erneuern. Bei den Toiletten steht jetzt ein Behinderten-WC zur Verfügung. Erneuert wurde auch die baufällige Kellerdecke, die durch eine Stahlbetondecke ersetzt wurde. An der Nord- und Südseite des charakteristischen Gebäudes am Fliederplatz wurden jeweils drei große Fenster- und Türelemente eingebaut. Sie verleihen dem Jugendtreff große Transparenz und Helligkeit. Der Umbau an dieser Stelle lässt die frühere Nutzung als Bahnhofsgebäude wieder deutlicher erscheinen. Beheizt wird der Jugendtreff jetzt über einen neuen Fernwärmeanschluss. Abgestimmt werden musste die Planung auch mit der Denkmalschutzbehörde und der Branddirektion. Deren Auflagen waren bei Sanierung und Umbau ebenfalls zu berücksichtigen. Innerhalb der Sanierung Mühlburgs lohnt es sich besonders, den Kinder- und Jugendtreff Mühlburg zu betrachten. Ursprünglich waren der Umbau des Kellers und der Dachgeschossaufbau nicht geplant gewesen. Im Zuge einer Jugendkonferenz des stja im Jahr 2008 war aber ein dringender Bedarf für ein Jugendcafé nachgewiesen worden, so dass hier zusätzliche Planungsüberlegungen angestellt wurden. Sie wurden im Zuge der Sanierung dann eingebracht. Um die neuen Planungen umsetzen zu können, wurden konzeptionell Aktionsflächen in das Dachgeschoss verlegt. Außerdem befinden sich Abstell- und Lagerbereiche nun im Keller. Die Sanierung und Umbau des Kinder- und Jugendtreffs in der Übersicht:  Austausch der drei großen Fensterelemente auf der Nord- und Südseite  Neue Briefkastenanlage  Einbau einer Küche und eines Thekenbereichs  Neue Bodenbeläge im Erd- und Obergeschoss und im WC  Neuer Anstrich der Wände und der Türen  zum Teil neue Türen  abgehängte Decken sowie abgehängte Akustik- und Brandschutzdecke im Jugendcafé  Einbau einer neuen Treppe vom Unter- bis zum Dachgeschoss (zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss nur neue Stufen und Geländer)  Neue Sanitäranlagen und Trennwände in den Toiletten  Neue Beleuchtung  Neue Einbaumöbel im Erd- und Dachgeschoss  Neue Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallation  Fernwärmeanschluss Der Umbau und die Modernisierung des Kinder- und Jugendtreffs konnte mit Mitteln aus dem Investitionsprogramm „Zukunftsinvestitionsplan ZIP“ mit Städtebaufördermitteln gefördert werden. 30 | Sanierungsgebiet Mühlburg Jugendzentrum Mühlburg beim Fliederplatz (BN1) Ausgebautes Dachgeschoss im Jugendzentrum Mühlburg (BN3) Einbau eines Teeküchenbereichs im Jugendzentrum (BN3) Stadtplanungsamt | 31 Das Bürgerzentrum Mühlburg: Neuer Mittelpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger Das Bürgerzentrum Mühlburg ist eines der Kernelemente der Sanierung Mühlburgs. Erst nach intensiver Diskussion konnte eine Interimslösung auf dem Gelände der ehemaligen Seldeneck’schen Brauerei gefunden werden. Schließlich konnte das aus Sicht der Bürgerschaft so wichtige Projekt in ganz zentraler Lage in der Nähe des Entenfangs realisiert werden und, in Kombination mit der neuen Stadtteilbibliothek, gleich zwei, für Mühlburg wichtige Einrichtungen, an einem Standort vereint werden. Das neu errichtete Bürgerzentrum Mühlburgs in der Weinbrennerstraße 79a nahe des Entenfangs ist Ergebnis eines umfangreichen bürgerschaftlichen Engagements über viele Jahre hinweg, der von der Stadt mitbegleitet und nachhaltig unterstützt wurde. Ausgangspunkt waren Überlegungen aus der Bürgerschaft für ein Bürgerzentrum, das Anlaufstelle, Treffpunkt und Mittelpunkt für verschiedene Gruppen und Menschen werden sollte. In der Bürgerbeteiligung war herausgearbeitet worden, dass ein Bürgerzentrum ein Haus für alle Kulturen und Generationen sein soll, Raumangebote für Vereine und ehrenamtliches Engagement beinhalten soll, Erwachsenen- und Elternbildungs- und andere Beratungsangebote macht und eine neue Heimat für die Stadtbibliothek wird. Die bisherigen Räumlichkeiten der Stadtteilbibliothek, waren ehemals im Hochhaus nahe dem Lameyplatz, Rheinstraße 95, untergebracht. Diese Räumlichkeiten entsprachen baulich und energetisch und mit Blick auf die Barrierefreiheit nicht mehr dem heutigen Standard. Mit der jetzigen Kombination der beiden Einrichtungen in einem Gebäude wurde ein optimaler Standort an repräsentativer Stelle im Quartier gefunden In einem ersten Schritt konnte im Jahr 2010 zunächst für ein temporäres Bürgerzentrum eine Interimslösung in der Hardtstraße 37a, dem Bau 2 der ehemaligen Seldeneck‘schen Brauerei gefunden werden. Dafür wurde der Verein Bürgerzentrum Mühlburg e. V. gegründet. Darin hatten sich alle Interessengruppen zusammengefunden, die ein solches Zentrum inhaltlich tragen. Zur Verfügung standen darin unter anderem ein Mehrzweckraum, mehrere Räume für Besprechungen und Büroarbeit. Per Hublift wurde ein behindertengerechter Zugang geschaffen. Ab dem Jahr 2011 machten der Caritasverband Karlsruhe, der CJD Karlsruhe, die Familienheim Karlsruhe, das Projekt In Schwung, das Kulturnetzwerk Mühlburg, der Soziale Dienst der Stadt, Pro Familia und die Arche Noah Angebote im Bürgerzentrum. Bis Mai 2013 wurde das Bürgerzentrum an diesem Ort als Modellvorhaben im Rahmen des Programms Soziale Stadt gefördert. Die jährlichen Mietkosten wurden zu 60 Prozent über das Programm finanziert, 40 Prozent stammten aus städtischen Mitteln. In einer Standortuntersuchung wurden zunächst neun Orte in Mühlburg untersucht, die für ein Bürgerzentrum in Frage kommen könnten. Darunter waren etwa das ehemalige Fischer-Areal oder das Post-Areal am Entenfang, die Ecke Rheinstraße/Hardtstraße („Rheingold“), die Hardtstraße 13, das Jochen-Klepper-Heim oder ein Areal am Lameyplatz. Am Ende ließ sich aus ganz unterschiedlichen Gründen keine der Optionen umsetzen – unter anderem, weil nicht genügend Platz für das vorgesehene Raumprogramm zur Verfügung stand oder weil ein Areal generell nicht zur Verfügung stand. Eine Chance zur Realisierung ergab sich ganz in der Nähe des Entenfangs am westlichen Ende der Weinbrennerstraße. Die Volkswohnung Karlsruhe gab das zwischen den drei Hochhäusern gelegene Parkdeck aus den 1950er Jahren auf und errichtete dort in zweijähriger Bauzeit das neue eingeschossige Bürgerzentrum Mühlburg. Eröffnet wurde es im Juni 2019. Insgesamt hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft rund 5,3 Millionen Euro investiert. Der Standort war zwar bis dahin gar nicht Gegenstand der Untersuchung gewesen. Mit der Aufgabe des Parkdecks wurde aber die Basis für das spätere Bürgerzentrum geschaffen. Die Volkswohnung fungierte als Bauherr und veräußerte das Gebäude nach Fertigstellung an die Stadt Karlsruhe. Vorgeschaltet war ein Architektenwettbewerb, aus dem das Karlsruher Büro Klinkott als Sieger hervorging. Das Bürgerzentrum beinhaltet heute auf insgesamt 850 Quadratmetern Räume verschiedener Größe, unter anderem auch einen Veranstaltungssaal und die Mühlburger Stadtteilbibliothek. Im neuen Stadtteilzentrum werden auch verschiedene Betreuungsangebote unterschiedlicher Träger durchgeführt. Um Bedenken von Anwohnenden auszuräumen, gab es Maßnahmen zum Schallschutz. Das Flachdach des Neubaus ist begrünt, es wurden neue Bäume gepflanzt, außerdem ist ein Quartiersspielplatz entstanden. Das Gebäude besitzt auch eine Tiefgarage mit 36 Plätzen. Zusätzlich stehen 30 Parkmöglichkeiten an der Weinbrennerstraße zur Verfügung. Hinzu kommen elf Stellplätze für Gäste des Bürgerzentrums auf einem städtischen Grundstück am Entenfang. Mit der Aufnahme in das 2017 aufgelegte Bund- und Länderprogramm zum Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ konnte der Neubau des Bürgerzentrums mit Stadtteilbibliothek sowie anliegendem Quartiersspielplatz mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert werden. 32 | Sanierungsgebiet Mühlburg Zu Beginn der Bauphase (2017) (BN1) … und während der Bauphase (BN1) Das 2019 fertiggestellte Gebäude des Bürgerzentrums und Stadtteilbibliothek (BN 1) Stadtplanungsamt | 33 Private Sanierungen steigern Wohnstandards in vielen Mühlburger Gebäuden Die Sanierung in Mühlburg zeichnete sich durch eine hohe Nachfrage an privaten Modernisierungen aus. In mehr als 500 Wohneinheiten wurde eine Maßnahme zur Verbesserung des bautechnischen oder energetischen Zustands umgesetzt. Besonders wichtig war in diesem Zusammenhang die vollständige Sanierung der drei Hochhäuser in der Weinbrennerstraße 77 bis 81 durch die Volkswohnung GmbH. Im Rahmen der Sanierung konnten zahlreiche private Maßnahmen umgesetzt werden. Die Nachfrage nach Modernisierungszuschüssen, gerade in den ersten Jahren des Sanierungszeitraums, war sehr hoch. Dies zeigt auch den zum Teil erheblichen Modernisierungsbedarf in Häusern und Wohnungen. Insgesamt konnte die hohe Anzahl von 518 Wohneinheiten im Rahmen der Förderung an die heutigen Anforderungen angepasst werden. Betrachtet man diese Anzahl im Kontext anderer Sanierungen der vergangenen Jahre in Karlsruhe, liegt Mühlburg damit an der Spitze. Der Schwerpunkt der Modernisierungen lag im Bereich der bautechnischen und energetischen Instandsetzungen – etwa der Austausch von Heizungen oder Maßnahmen zur Dämmung des Daches oder Fassaden. Festzustellen war, dass Heizanlagen oder zu erneuernde Fenster oft veraltet waren und die nach heutigen Gesichtspunkten gestellten Anforderung zur Energieeinsparung nicht mehr erfüllten. In einigen Fällen waren auch Speicherbereiche noch vollständig ohne Dämmung. Konkret wurden Einzelofenheizungen gegen Etagenheizungen oder zentrale Heizsysteme ausgetauscht. Alte Fenster wurden gegen wärmeschutzverglaste Fenster getauscht. Eher geringer ausgeprägt war der Bedarf an generellen Grundrissverbesserungen. Das ist dann der Fall, wenn beispielsweise die sanitären Einrichtungen einer Wohnung wie Bad oder WC noch außerhalb liegen, etwa auf einem Zwischengeschoss. Das war in Mühlburg seltener der Fall. Insgesamt war in Mühlburg zu beobachten, dass viele Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden und Wohnungen das Gesamtgebäude in den Blick genommen und weniger einzelne Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt haben. Vor allem Eigentümerinnen und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern haben Förderungen beantragt. Umfassende Maßnahmen wurden in vielen Fällen durchgeführt, in denen nach dem Verkauf eines Gebäudes die neuen Eigentümer oder Bauträger eine grundlegende Sanierung vornahmen. Sie beseitigten damit einen seit Jahrzehnten bestehenden Modernisierungsrückstand. Am Ende dieser Skala liegen üblicherweise Wohnungseigentümergemeinschaften, weil in solchen Gemeinschaften oftmals unterschiedliche Zielrichtungen zutage treten, was Sanierungen angeht. Zu Beginn des Sanierungszeitraums gab es für Antragstellerinnen und Antragsteller eine 25-prozentige Förderung. Der Anteil wurde auf 35 Prozent erhöht, wenn über die Gesamtmaßnahmen ein erhöhter energetischer Standard erreicht wurde. Insgesamt wurde ein Fördervolumen von 1,9 Millionen Euro erreicht. Hiervon wurden 60 Prozent aus Städtebaufördermitteln refinanziert. Untersuchungen zeigen, dass ein Euro an Sanierungszuschuss in der Folge sieben bis acht Euro an tatsächlichen Investitionen auslösen. Diese Investitionen fließen in den meisten Fällen in die regional ansässigen Handwerksbetriebe. Rein räumlich lässt sich feststellen, dass die Sanierungen gut und gleichmäßig über das Gebiet verteilt waren. Vermehrt wurden Anträge von Eigentümerinnen und Eigentümern in der Rheinstraße, der Sophienstraße und in der Glümerstraße gestellt. Schwerpunktmäßig wurden Häuser und Wohnungen aus den 1950er Jahren saniert. Eine Art Leuchtturmfunktion und Initialzündung für das Sanierungsgebiet hatte die bereits recht früh zu Beginn des Sanierungsgebietes erfolgte umfassende Sanierung zunächst der Hochhäuser in der Weinbrennerstraße 77 und 81 durch die Eigentümerin Volkswohnung GmbH. Die Gebäude stammen aus den 1950er Jahren. Sowohl die Hülle der Gebäude als auch die Wohnungen selbst waren in die Jahre gekommen. In den 17-stöckigen Hochhäusern wurden 64 Mietwohnungen – in der Regel Dreizimmerwohnungen mit einer Größe von 75 Quadratmetern – strangsaniert. Das bedeutet, dass sämtliche Wasser- und Abflussrohre erneuert wurden. Das Verfahren sieht vor, dass die Leitungen bis vor die einzelnen Wohnungen verlegt werden, so dass die Sanitäranlagen und Bäder innerhalb der Wohneinheiten an die Frisch- und Abwasserversorgung angeschlossen werden können. Außerdem wurden Heizungs- bzw. Trinkwasseranlagen sowie Fenster und Wärmedämmung erneuert. Die Hochhäuser erhielten eine neue Belüftungsanlage, die Treppenhäuser eine neue Verglasung. Zudem wurde die Sicherheitsbeleuchtung erneuert. Das oberste Geschoss ist mit einer Fassade aus Aluminiumpaneelen neugestaltet worden. In Folge der Erneuerungen wurden auch zahlreiche Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Die Wohnungen wurden komplett erneuert. Das gilt beispielsweise für die Bäder und die Bodenbeläge. Die Hochhaussanierung konnte mit Mitteln aus dem Förderprogramm Soziale Stadt finanziert werden. Außerdem wurden Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau für die energetische Sanierung eingesetzt. Im weiteren Verlauf des Sanierungsgebietes wurden danach auch das Hochhaus an der Weinbrennerstraße 79 (hinter dem jetzigen Bürgerzentrum) umfassend saniert. 34 | Sanierungsgebiet Mühlburg Beispiele für modernisierte Gebäude in der Geibelstraße (jeweils vorher/nachher) (BN 3) Stadtplanungsamt | 35 … und in der Herderstraße (nach Modernisierung) (BN3) Hochhäuser Weinbrennerstraße (Nr. 81, rechts bereits fertig) (BN1) Weinbrennerstraße 79 (während Modernisierung) (BN3) 36 | Sanierungsgebiet Mühlburg Bürgerbeteiligung: Große Bereitschaft in Mühlburg, sich für den eigenen Stadtteil einzusetzen Stadtteilkonferenzen oder Stadtteilspaziergänge gehören zum festen Bestandteil von Sanierungsprojekten. So auch in Mühlburg. Die Beteiligung der Bürgerschaft war über drei Jahre lang hoch – ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Stadtteil identifizieren. In zahlreichen Workshops und Arbeitsgruppen wurden wichtige Grundlagen für Sanierungsprojekte erarbeitet. Hinzu kam der Einsatz von Fördermitteln für Projekte im sozialen Bereich. In Mühlburg wurde eines der umfangreichsten Bürgerbeteiligungsprogramme im Rahmen einer Sanierung durchgeführt, das es in Karlsruhe bisher in diesem Bereich gegeben hat. Ziel des Beteiligungsverfahrens war es, langfristig tragfähige Beteiligungs- und Vernetzungsstrukturen in Mühlburg zu etablieren. Insgesamt über drei Jahre gab es viele verschiedene Formate – angeleitet und moderiert vom Büro GRiPS aus Ettlingen in Kooperation mit dem Büro Voegele & Gerhardt aus Karlsruhe. Die Büros übernahmen in der Phase ab 2007 auch das Stadtteilmanagement. In diesem Rahmen wurden im Sommer 2007 Interviews mit Schlüsselpersonen im Stadtteil durchgeführt. Ziel der Interviews war eine erste Kontaktaufnahme und die Identifikation von Themen, Problemlagen und Ansatzpunkten in der weiteren Arbeit. Schon im Spätsommer 2007 wurde im gemeinsamen Büro des Bürgervereins Mühlburg und der Interessengemeinschaft Attraktives Mühlburg ein Stadtteilbüro eingerichtet. Dort fanden auch die Treffen der später eingerichteten Arbeitskreise und Gruppen statt. Die erste von drei Stadtteilkonferenzen fand im Oktober 2007 in der Aula der Draisschule statt. Insgesamt nahmen an der Veranstaltung rund 300 Bürgerinnen und Bürger teil. Folgende vier Arbeitskreise bildeten sich heraus:  Kinder und Jugendliche (1)  Soziales und kulturelles Miteinander (2)  Einzelhandel, Gewerbe und Image (3)  Wohnen, Stadtgestaltung und Verkehr (4) Die etwa 30 bis 40 Personen, die jeweils Teil der Arbeitskreise waren, ermittelten für ihr Thema die Stärken und Schwächen des Stadtteils. Daraus folgten Verbesserungsvorschläge und konkrete Projekte, die nach Priorität geordnet wurden. Die Teilnehmenden an den Arbeitskreisen eins bis drei arbeiteten auch an der Umsetzung von Projekten mit. Im Arbeitskreis vier ging es vor allem darum, die Vorschläge der Stadtverwaltung zu diskutieren. An einer zweiten Stadtteilkonferenz im Juni 2009 beteiligten sich 70 Personen, am zuvor durchgeführten Stadtteilspaziergang nahmen rund 100 Bürgerinnen und Bürger teil. Ergänzt wurde das Beteiligungsprogramm durch zahlreiche weitere Aktivitäten, beispielsweise zwölf Projektgruppen, die sich aus den vier Arbeitskreisen gebildet hatten, unter anderem zu den Themen „Bürgerzentrum“ und „Leitbild“. Aus letzterer entwickelte sich das Kulturnetzwerk, das in der Folge unter anderem das Brahmsplatzfest organisierte. Mehrere Treffen und Planungsworkshops gab es zu verschiedenen Spielplätzen. Im Bereich Verkehr gab es einen „Runden Tisch“, der verschiedene Einzelvorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation diskutierte. Workshops wurden mit Beteiligung aus der Bürgerschaft auch zu den Themen Lameyplatz und Fliederplatz durchgeführt. Spielleitplanung Das Instrument der Spielleitplanung wurde im Jahr 2008 in Mühlburg zum ersten Mal in der Fächerstadt angewendet. Die Spielleitplanung richtete den Blick auf den Stadtteil als Spiel-, Erlebnis- und Erfahrungsraum für Kinder. Öffentliche Freiräume, in denen sich die Zielgruppe aufhält, wurden erfasst, bewertet und berücksichtigt. Einbezogen war das Gebiet zwischen Grünzügen der Hildapromenade im Norden und der Alb im Süden. Beide Grünbereiche verlaufen in Ost-West-Richtung. Im Westen wurde das Betrachtungsgebiet von der Südtangente, im Osten von der Händelstraße begrenzt. Zur Anwendung kamen zum einen Mental Maps und Streifzüge durch das Gebiet. Mental Maps beschreiben die Darstellung von individuellen Eindrücken einer Umgebung in subjektiven Landkarten. Beteiligt waren daran die damaligen Klassen 5 und 6 der Friedrich-Ebert-Schule und der Draisschule. Bei den Streifzügen nahmen Architekturstudierende mit Kindern aus dem Stadtteil deren „schönste“ und „schlimmste“ Plätze genauer unter die Lupe. Die begangenen Wege wurden in Karten eingetragen. Die Ergebnisse der Stadtteil-Analyse durch die Kinder boten Ansatzpunkte, diese in die Planungen einzubeziehen. ExWoSt Mühlburg Das Bundesförderprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ konnte zusätzlich zu den Städtebau-Fördermitteln akquiriert werden. Ziel des Programms war es, das Image des Quartiers aufzuwerten und ein einheitliches Vermarktungsdesign zu schaffen, Existenzgründungen zu fördern und ein Netzwerk aus Gewerbe, Kunst und Kultur sowie sozialen Einrichtungen Stadtplanungsamt | 37 aufzubauen. Entstanden sind daraus unter anderem das Portal www.muehlburg-live.de, das die Gewerbetreibenden vernetzte. Außerdem wurde ein gemeinsamer Gewerbestammtisch mit Unternehmen aus dem Rheinhafen und Mühlburg durchgeführt. STÄRKEN vor Ort Über das Förderprogramm STÄRKEN vor Ort des damaligen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend konnten in den Jahren 2009 bis 2011 insgesamt 20 soziale Projekte mit einem Volumen von 186.000 Euro finanziert werden. Rund 200 Jugendliche und 130 Frauen wurden über diese Projekte erreicht.  Jugendcafé im Kinder- und Jugendhaus Mühlburg  Schülernachhilfeprojekt für Jugendliche der damaligen Drais-Hauptschule  Quali-Café des Türkischen Elternvereins  Nähprojekt der Arbeiterwohlfahrt zur Qualifizierung von Frauen  JobFit für Jugendliche von Elke Vienken durch CJD Karlsruhe und Arbeitsförderungsbetriebe  Stadtteilmütter von Elke Vienken  Internetkurse für Seniorinnen und Senioren EU-Modellprojekt „Q-Ageing – mehr Lebensqualität in der zweiten Lebenshälfte“ Im Rahmen des EU-Projekts „Quality Ageing – mehr Lebensqualität in der zweiten Lebenshälfte“ wurden durch das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung aus Freiburg etliche Angebote für ältere Menschen gemacht. Unter anderem wurde die Veranstaltungsreihe „Mühlburger Gespräche“ durchgeführt. Dabei ging es etwa um Themen wie Altersmanagement oder Älter werden in Mühlburg. Zum selben Thema gab es im Jahr 2011 in Mühlburg einen Fotowettbewerb mit Ausstellung. Höhepunkt des Projekts war ein „Marktplatz der guten Geschäfte“ im Oktober 2010 im Kulturzentrum Tempel. Dabei konnten Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen Partnerschaften zum beiderseitigen Nutzen ohne den Einsatz von Geld schließen. Insgesamt gab es zehn solcher „Engagement-Vereinbarungen“ über den Austausch fachlicher Kompetenzen oder personellen Leistungen. Nichtinvestive Städtebauförderung (NIS) Gewissermaßen als Teilneuauflage der vorangegangenen Programme, wie zum Beispiel „LOS“ (Lokales Kapital für Soziale Zwecke oder auch „STÄRKEN vor Ort“) wurde auf Landesebene das Programm zur Nichtinvestiven Städtebauförderung (NIS) etabliert. Ziel ist es zeitlich begrenzte Maßnahmen, die den sozialen Zusammenhalt in den entsprechenden Wohnquartieren stärken, zu fördern. Des Weiteren sollen das bürgerschaftliche Engagement und insbesondere auch Kooperationsprojekte im Quartier gefördert werden. Hierbei soll eine möglichst schnelle, unbürokratische Projektumsetzung erfolgen. Das Sanierungsquartier Mühlburg wurde ab 2019 in das Programm der Nichtinvestiven Städtebauförderung aufgenommen. Die Laufzeit endet im Jahr 2023. Die Fördermittel werden über einen so genannten Verfügungsfonds eingesetzt. Verwaltende Stelle ist hier die Stadtteilkoordination der Sozial- und Jugendbehörde. Über die Vergabe der jeweiligen Projektmittel aus dem Verfügungsfonds beschließt das Entscheidungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern aus dem Stadtteil und der Stadt. Bisher konnten insgesamt neun Projekte unterstützt werden. Die Projekte sind beispielsweise „Lesen im Grünen“ für Ältere, in Kooperation mit der Stadtbibliothek/Bürgerzentrum, oder ein Videosoundprojekt für Jugendliche im Kinder- und Jugendhaus Mühlburg aber auch ein Sprach- und Poesieprojekt für Menschen mit Migrationsgeschichte. Weitere sind: „Alt & Jung: Gemeinsam kochen hält gesund!“, Nachbarschaftswerkstatt Mühlburg, Sozialbörse Mühlburg oder ein Theaterprojekt mit Kindern und Jugendlichen im Kulturzentrum Tempel. http://www.muehlburg-live.de/ 38 | Sanierungsgebiet Mühlburg Stadtteilerkundung und Kinder- und Jugendbeteiligung im Rahmen der Spielleitplanung für Mühlburg (BN3) Lenkungsgruppensitzung „Sanierung“ in den Räumlichkeiten des Bürgervereins Mühlburg (BN 3); Infostand Sanierung (BN3) Stadtplanungsamt | 39 Mehrere Förderprogramme – ein Ziel: Die Aufwertung des Sanierungsgebietes in Mühlburg Bundes-/Landessanierungsprogramm „Soziale Stadt“ in Mühlburg Die förderfähigen städtischen Investitionen: Ausgaben Tausend Euro Vorbereitung der Sanierung (Vorbereitende Untersuchungen, Bürgerdialog/-beteiligung, Öffentlichkeitsarbeit und anderes) 218 Kostenerstattungsbeiträge für private Modernisierungen Ordnungsmaßnahmen 1.900 Spiel und Grünflächen (Lindenplatz, Spielplatz Sophien-/Weinbrennerstraße, Bolzplatz Albgrün, Spielweg südlich der Weinbrennerstraße, Spielplatz Sternstraße, Lameyplatz (siehe unten) Straßenumgestaltung (Sonnenstraße (Teil), Straßen um den Lindenplatz, westliche Rheinstraße (Teil), Hardtstraße (zwischen Lamey-/Neugrabenstraße und Teil bis Stösserstraße), Große Rheinstraße (zwischen Philippstraße/Am Entenfang) Kleine Rheinstraße (zwischen Lerchen- und Hardtstraße und Am Entenfang), Lameystraße/-platz (zwischen Am Entenfang und Rhein-/Honsellstraße), Wichernstraße/Kreisverkehr Sophien-/Herderstraße, Weinbrennerstraße (zwischen Entenfang und Nuitstraße und Einmündungsbereich Staudingerstraße, Umbau Klopstock-/Herder-/Gellertstraße) 10.390 Grunderwerb Weinbrennerstraße 79 a (Bodenanteil Bürgerzentrum/Stadtteilbibliothek) und Nebenkosten 607 Ergebnis 13.115 Einnahmen Tausend Euro Fördermittel Bund/Land 7.741 Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes Bereich Städtebau (ZIP) Die förderfähigen städtischen Investitionen: Modernisierung „Kinder- und Jugendtreff Mühlburg“ im SSP Gebiet Mühlburg Ausgaben Tausend Euro Anteilige Umbau-/Modernisierungskosten ZIP Vorhaben (85 Prozent) 602 Einnahmen Tausend Euro Fördermittel Bund 361 40 | Sanierungsgebiet Mühlburg Investitionspakt Soziale Integration im Quartier (SIQ) Die förderfähigen städtischen Investitionen: „Errichtung-/Erwerb des Bürgerzentrums mit Bibliothek und Errichtung Quartiersspielplatz“ im SSP Gebiet Mühlburg Ausgaben Tausend Euro Anteilige Erwerbskosten; Kosten der Errichtung 1.171 Herstellung Quartiersspielplatz 48 Einnahmen Tausend Euro Fördermittel Bund 1.098 NIS Nichtinvestive Städtebauförderung (als Verfügungsfond) (noch bis 2023 laufend) Einnahmen Tausend Euro Fördermittel Bund 27 Darüber hinaus wurden ebenfalls auch Fördermittel unter anderem im Rahmen des Modellvorhabens „Bürgerzentrum“ und weitere zum Beispiel im „ExWost Programm (Bund), „LOS“ und „Stärken vor Ort“ (beides ESF Programme) während der Laufzeit der Sanierung eingesetzt. Stadtplanungsamt | 41 Resümee Mit der Sanierung im Stadtteil Mühlburg ist eines der umfangreichsten Sanierungsprojekte in Karlsruhe durchgeführt worden. Über einen langen Zeitraum von 14 Jahren wurden zahlreiche Straßen neu geordnet, Plätze aufgewertet, Spielplätze neugestaltet und Modernisierungsmaßnahmen in Privathäusern durchgeführt. Hinzu kommen zwei Leuchttürme der Sanierung: der Bau des Bürgerzentrums Mühlburg und die grundlegende Sanierung des Kinder- und Jugendhauses Mühlburg. Mit Beschluss vom 22. Mai 2007 hatte der Gemeinderat die Entscheidung getroffen, den Sanierungsprozess in Mühlburg zu starten. Dem vorausgegangen war die Vorbereitende Untersuchung (VU), die zahlreiche städte-bauliche Mängel und sozialstrukturelle Defizite zutage gefördert hatte, so dass das Gebiet in das Bund-/Länderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen werden konnte. Die Sanierung startete mit einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprogramm, das in über zwei Jahren mehrere hundert Personen einbezog. Unter anderem wurde zum ersten Mal in Karlsruhe die Spielleitplanung eingesetzt. Dafür wurden zahlreiche Kinder und Jugendliche im Stadtteil befragt. Aus der Bürgerbeteiligung entwickelten sich mehrere Arbeitskreise mit Bürgerinnen und Bürgern. Mit der Aufwertung von etlichen Straßenabschnitten konnten städtebauliche Modernisierungsakzente für den Stadtteil gesetzt, außerdem konnten die Abschnitte für heutige verkehrliche Anforderungen fit gemacht werden. Das gilt unter anderem für die Rheinstraße, die neu geordnet und erneuert wurde – sowohl für den motorisierten Individualverkehr als auch für Rad fahrende Menschen. Fußgängerinnen und Fußgänger haben nun deutlich mehr Platz als zuvor. Eine grundlegende Überarbeitung erfuhr auch der Lameyplatz – mit der Schaffung von mehr Grünflächen. Das gilt auch für die Straßenbahn, die nun in der Rheinstraße und in der Lameystraße auf einem Grüngleis unterwegs ist. Bei den Plätzen ist auch der Lindenplatz zu nennen, der modernisiert und zeitgemäß umgestaltet wurde. Mit der Erneuerung von Spielplätzen hat die Sanierung ganz intensiv Kinder und Jugendliche in den Blick genommen. Zu nennen ist hier unter anderem der neu geschaffene Bolzplatz am Albgrün. Vor allem der Fliederplatz ist nun zur Anlaufstelle von jungen Menschen aus dem Stadtteil und darüber hinaus geworden. Voraussetzung für die Umgestaltung des Fliederplatzes war der Rückbau eines Teils der Fliederstraße vor dem Kinder- und Jugendhaus und die Umgestaltung der Verkehrssituation in der Glümerstraße. Das Kinder- und Jugendhaus Mühlburg selbst ist im Zuge der Sanierung grundlegend erneuert, umgebaut und erweitert worden. Jetzt steht zum ersten Mal ein Dachgeschoss für weitere Angebote zur Verfügung. Im Erdgeschoss ist ein Jugendcafé entstanden, das moderne Kinder- und Jugendarbeit ermöglicht. Das Bürgerzentrum Mühlburg gehört unbestritten zu den Highlights der Sanierung. Erbaut wurde es zwischen den Hochhäusern der Volkswohnung in der Weinbrennerstraße in unmittelbarer Nähe des Entenfangs. Es beherbergt nun zahlreiche Angebote von und für Bürgerinnen und Bürger, etwa für Kinder, für Migrantinnen und Migranten und weitere Gruppen aus dem Stadtteil, die sich zum Teil aus dem Bürgerbeteiligungsprozess herausgebildet haben. Das Bürgerzentrum Mühlburg ist nun auch neue Heimat der Stadtteilbibliothek, die dort – in zentraler Lage – zeitgemäße Bibliotheksangebote machen kann. In ungewöhnlich hohem Maße haben Eigentümerinnen und Eigentümer auch von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine Förderung für private Modernisierungen in ihren Häusern und Wohnungen zu erhalten. Über 60 Maßnahmen im Rahmen von Rest- und umfangreichen Modernisierungen wurden im Laufe der Sanierung bezuschusst. Damit hat dieses Instrument maßgeblich zum Erreichen des Ziels der Erneuerung im Sanierungsgebiet beigetragen. Schwerpunktmäßig ging es hier um die Verbesserung des bautechnischen und energetischen Zustands von Gebäuden. Hervorzuheben ist auch die umfassende Sanierung der drei Hochhäuser der Volkswohnung in der Weinbrennerstraße 79 bis 81. Mit dem Abschluss der Sanierung Mühlburg lässt sich erkennen, dass der Sanierungsprozess den Stadtteil städtebaulich und soziostrukturell fit gemacht hat für das 21. Jahrhundert. Straßen wurden saniert, erneuert und umgestaltet, Plätze wurden hergerichtet und Spielplätze neu- oder umgebaut und mit modernem Spielgerät ausgestattet. Mit dem erneuerten Kinder- und Jugendhaus am Fliederplatz ist auch die Kinder- und Jugendarbeit in Mühlburg deutlich attraktiver geworden. Das Bürgerzentrum mit der Stadtbibliothek als wichtigem „Anker“ ist zum Zentrum für die Bürgerschaft des Stadtteils geworden. 42 | Sanierungsgebiet Mühlburg Stadtplanungsamt | 43 44 | Sanierungsgebiet Mühlburg
https://www.karlsruhe.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE2ODc5NzEyOTcsImV4cCI6MzMyMTc2MjY0NTYsInVzZXIiOjAsImdyb3VwcyI6WzAsLTFdLCJmaWxlIjoiZmlsZWFkbWluL3VzZXJfdXBsb2FkLzA1X01vYmlsaXRhZXRfU3RhZHRiaWxkLzA1Ml9TdGFkdHBsYW51bmcvMl9TYW5pZXJ1bmcvTXVlaGxidXJnX0Rva3VtZW50YXRpb25fMjEtMDQ2MC5wZGYiLCJwYWdlIjoxMTY3fQ.y3dh0viv4nMod7ZyuxiHkom9zAPPkjePCAy5Fp3Wu8A/Muehlburg_Dokumentation_21-0460.pdf
Version vom 27. Dezember 2020, 11:31 Uhr von Stadtarchiv1 (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Stand der Eisengießerei Nerlinger & Seneca auf der Großen Badischen Landes-Industrie-Ausstellung Carlsruhe, August - September 1861, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XII 104. F. Seneca Eisengießerei GmbH, 1910, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 174/236. Auf dem Areal der Eisengießerei Seneca befinden sich heute Wohnhäuser, Foto: Kurt Ernst 1998. Eisengießerei Seneca 1859 übernahmen der Kaufmann August Nerlinger und der Ingenieur Ferdinand Seneca die 1856 gegründete und im Promenadehaus an der Kriegsstraße angesiedelte Galvanoplastische Anstalt G. L. von Kress & Co nach dem Tod eines Mitinhabers und wandelten diese in eine Eisengießerei um. Nach Nerlingers Ausscheiden hieß der Betrieb Eisen- und Metallgießerei Seneca. Produziert wurden Kleingussprodukte, Zier- und Bauguss, Nähmaschinengestelle, gusseiserne Kandelaber, Zierbrunnen und Geländer. Die Firma florierte, so dass 1886-1888 eine neue Fabrik beim Mühlburger Bahnhof im Bereich der Kärcherstraße 6/7 gebaut wurde. Nach 1871 fertigte Seneca die in der Stadt neu aufgestellten Nutzbrunnen. Bis heute ist die von Seneca 1890/91 produzierte Hirschbrücke ein Beleg für die Leistungsfähigkeit der Eisengießerei. Nach dem Tode des Firmengründers übernahm 1908 sein Sohn Ferdinand die Leitung der nun als GmbH betriebenen Firma. Nach dessen frühem Tod 1915 führte die Familie selbst den Betrieb noch bis zum Verkauf an den Fabrikanten Albert Krämer 1919 weiter. Als Folge des verlorenen Ersten Weltkriegs war die Firma zu Rationalisierungsmaßnahmen und Umstrukturierungen gezwungen und arbeitete nun als reine Kundengießerei weiter. Auch schwierige Jahre in der Weltwirtschaftskrise der Endphase der Weimarer Republik überstand die Firma. Sie stabilisierte sich mit der Erweiterung um eine Maschinenbauabteilung 1932, womit die Produktion der Fleischereimaschinen Sema (Seneca Maschinenbau) möglich wurde. Der 1936 von dem neuen geschäftsführenden Gesellschafter Franz Meese in eine Kommanditgesellschaft umgewandelte Betrieb wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwer getroffen. Trotz der Demontage der Maschinenbauabteilung erholte sich die Firma nach dem Krieg und beschäftigte im Jahr des 100. Jubiläums 1956 insgesamt 280 Personen. 1967 wurde die Gießerei, 1975 auch der Maschinenbau eingestellt. Auf dem Gelände entstanden Wohnhäuser. Ernst Otto Bräunche 2015 Quelle Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Eisengießerei F. Seneca, Karlsruhe 1965. Literatur Gerhard Kabierske: Nutzbrunnen der städtischen Wasserversorgung, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, Karlsruhe 1989, 2. Aufl., S. 287-291 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7) https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/stadtarchiv/HF_sections/content/ZZmmY1PdXpuoNV/Denkm%C3%A4ler%20Brunnen%20und%20Freiplastiken%20in%20Karlsruhe%201715-1945.pdf (Zugriff am 23. Dezember 2020); Thomas Meyer: Die Eisengießerei F. Seneca, in: Ernst Otto Bräunche (Hrsg.): Mühlburg. Streifzüge durch die Ortsgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 115-119 https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/stadtarchiv/HF_sections/content/ZZmplbnO0zo9UD/M%C3%BChlburg_Streifz%C3%BCge.pdf (Zugriff am 27. Dezember 2020). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:ins-0110&oldid=589927“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Karlsruhe: Stadtgeschichte Publikationen des Stadtarchivs außerhalb der Reihen Gegen die Macht des Vergessens Gedenkbuch für die Karlsruher Euthanasie-Opfer der Aktion T4. Heraus­ge­ge­ben von der DGSP-Gruppe Karlsruhe und dem Stadt­ar­chiv Karlsruhe durch Maria Rave-Schwank, Info Verlag, Karlsruhe 2020, € 10,00 Dammerstock-Katalog Ausstel­lung Karlsruhe Dammer­stock-Siedlung. Die Gebraucht­woh­nung, unver­än­der­ter Nachdruck des Original-Katalogs von 1929. Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe, koordi­niert von Nina Rind, 2019, € 5,00 Hanna Meyer-Moses. Reise in die Vergan­gen­heit. Eine Überle­bende des Lagers Gurs erinnert sich an die Verfolgung während der NS-Diktatur.Neuauflage, heraus­ge­ge­ben vom Stadt­ar­chiv KarlsruheVerlag Regio­nal­kul­tur, Ubstadt-Weiher 2019, ISBN 978-3-89735-560-6, 112 Seiten, € 12,00 Blick in die Geschichte, Karlsruher Stadt­his­to­ri­sche Beiträge 2013-2018.Hrsg: Stadt Karlsruhe, Stadt­ar­chiv.INFO Verlag, Karlsruhe 2018, ISBN 978-3-96308-027-2, 331 Seiten und 184 Abbil­dun­gen, € 24,80 Ludwig Marum. Das letzte Jahr in Briefen hrsg. von den Stadt­ar­chi­ven Karlsruhe und Mannheim, Von Loeper Litera­tur­ver­lag, Karlsruhe 2016, € 19,90 (Soft­co­ver), € 29,90 (Hard­co­ver) weiter zur Seite Ludwig Marum. Das letzte Jahr in Briefen Anita Awosusi: Vater unser. Eine Sinti-Familie erzählt. Verlag regio­nal­kul­tur, Ubstadt-Weiher 2016, 96 Seiten, 29 Abbil­dun­gen, fester Einband, € 12,- weiter zur Seite Anita Awosusi: Vater unser Ferdinand Leikam: Karlsruhe so wie es war Bildband mit vielen erstmalig veröf­fent­lich­ten Fotos der Stadt. Zum 300. Geburtstag von Karlsruhe. Droste Verlag GmbH, Düsseldorf 2015, 176 Seiten gebunden, € 26,99 weiter zur Seite Ferdinand Leikam: Karlsruhe so wie es war Der Zweite Weltkrieg – Last oder Chance der Erinnerung? Wider­spruch gegen das Ehrenmal der 35. Infanterie-Division in Karlsruhe Symposium am 6. November 2014 in der Erinne­rungs­stätte Ständehaus Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe, Info Verlag, Karlsruhe 2015, 136 Seiten, € 10,- weiter zur Seite Der Zweite Weltkrieg – Last oder Chance der Erinnerung? Michail Krausnick: Abfahrt Karlsruhe 16.5.1940. Die Depor­ta­tion der Karlsruher Sinti und Roma.Stadt­ar­chiv Karlsruhe (Hrsg.), Verlag regio­nal­kul­tur, Ubstadt-Weiher 2015, 100 Seiten, € 12,- Erweiterte Neuausgabe der Publi­ka­tion von 1990 mit einem Beitrag von Ernst Otto Bräunche: Sinti und Roma - Geschichte und Erinne­rungs­kul­tur in Karlsruhe. weiter zur Seite Michail Krausnick: Abfahrt Karlsruhe 16.5.1940. KARLSRUHE. Der Film. Die Geschichte Städte­por­trät über Karlsruhe.Haus des Dokumen­tar­films, Stuttgart 2014, Länge: ca. 45 Minuten, € 19,95 weiter zur Seite KARLSRUHE. Der Film. Die Geschichte Atlas Karlsruhe 300 Jahre Stadt­ge­schichte in Karten und Bildern. Hrsg. von Ernst Otto Bräunche, Caroline Kramer, Peter Ludäscher, Dorothea Wiktorin, Angelika Zibart, emons-Verlag, Köln 2014, 240 Seiten, € 49,95 Horst Schmidt: Der Japan­gar­ten in Karlsruhe Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe, Info Verlag, Karlsruhe 2014, 72 Seiten, € 12,80 Blick in die Geschichte, Karlsruher Stadt­his­to­ri­sche Beiträge, Band 5, 2008-2013 Hrsg. von Manfred KochInfo Verlag, Karlsruhe 2013, 320 Seiten, € 24,80 weiter zur Seite Blick in die Geschichte Band 5 Das Dörfle. Altstadt Karlsruhe. Streifzüge durch die Ortsge­schichte Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe und dem Bürger­ver­ein Altstadt durch Peter Pretsch, Info Verlag, Karlsruhe 2012, 128 Seiten, € 8,40 Zur Rezension Ferdinand Leikam: Stadt, Land, Plan. Durlach und Umgebung in histo­ri­schen Karten und Plänen. Hrsg. vom Pfinz­gau­museum und Stadt­ar­chiv Karlsruhe durch Anke Mührenberg, Info Verlag, Karlsruhe 2012, 59 Seiten, € 5,- Die Karlsruher Mess Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe und dem Marktamt Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche, Info Verlag, Karlsruhe 2012, 71 Seiten, € 9,80 "Zur Geschichte der Karlsruhe Messe bis 1945" Aufsatz von Dr. Ernst Otto Bräunche in: Blick in die Geschich­te Nr. 95 vom 15. Juni 2012 Hohen­wet­ters­bach. Streifzüge durch die Ortsge­schichte Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe und der Ortsver­wal­tung Hohen­wet­ters­bach durch Anke Mührenberg, Info Verlag, Karlsruhe 2012, 104 Seiten, € 8,40 Zur Rezension Peter Pretsch / Meinrad Welker: Carl Benz und Carlsruhe Hrsg. vom Förder­ver­ein Karlsruher Stadt­ge­schichte und Stadt­ar­chiv Karlsruhe, (Mit einem Beitrag von Klaus Nippert), Info Verlag, Karlsruhe 2011, 60 Seiten, € 8,00 Die Straße der Demokratie. Revolution, Verfassung und Recht Ein Routen­be­glei­ter auf den Spuren der Freiheit nach Frankfurt, Homburg und Zweibrücken, Karlsruhe, Lörrach, Mannheim, Neustadt, Offenburg, Philipps­burg, Rastatt, Sinsheim und Stuttgart - 2. überar­bei­tete Auflage Hrsg. von Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche für die Arbeits­gruppe Straße der Demokratie. Regio Guide im Info Verlag Bd. 7, Karlsruhe 2011, 300 Seiten, Paperback mit Übersichts­karte, € 18,48 Beiertheim. Streifzüge durch die Orts­ge­schichte Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe und dem Bürger­ver­ein Beiert­heim ­durch Peter Pretsch, Info Verlag, Karlsruhe 2010, € 8,40 Zur Rezension Geschichte und Erinne­rungs­kul­tur. Die Depor­ta­tion der badischen und saarpfäl­zi­schen Juden in das Lager Gurs Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe im Auftrag der Ar­beits­ge­mein­schaft zur Unter­hal­tung der Pflege des De­por­tier­ten­fried­hofs in Gurs durch Ernst Otto Bräunche und Volker Steck. Linde­manns Bibliothek Band 116, Karlsruhe 2010, 240 Seiten, zahlr. Abb., erhältlich im Buchhandel Zur Rezension Stadt­ar­chiv Karlsruhe. Gedächtnis der Stadt Sonder­ver­öf­fent­li­chung des Karlsruher Stadt­ar­chivs, hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche. Info Verlag, Karlsruhe 2010, 88 Seiten, zahlr. Abb. Zur Rezension Rintheim. Streifzüge durch die Orts­ge­schichte Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe und dem Bürger­ver­ein Rintheim ­durch Anke Mührenberg. Info Verlag, Karlsruhe 2010, € 8,40 Zur Rezension Blick in die Geschichte, Karls­ru­her Stadt­his­to­ri­sche Beiträge, Band 4, 2003-2008 Hrsg. von Manfred Koch Info Verlag, Karlsruhe 2009, 332 Seiten, € 24,80 Durlacher Geschich­te(n). Der 5. April 1945 - Zeitzeugen berichten Hrsg. von Anke Mührenberg Lindemanns Bibliothek Band 85, Karlsruhe 2009, 112 Seiten, € 12,80 Grünwinkel. Gutshof - Gemeinde - Stadtteil Hrsg. vom Bürger­ver­ein Grünwinkel durch Manfred Fellhauer, Manfred Koch, Gerhard Strack Info Verlag, Karlsruhe 2009, 512 Seiten, über 300 Abb., € 24,80 Zur Rezension Gedenkbuch für die Grötzinger Juden Hrsg. von der Ortsver­wal­tung Grötzingen und dem Stadt­ar­chiv Karlsruhe. Karlsruhe 2008, 56 Seiten, € 7,50 1933 - Karlsruhe und der Beginn des Dritten Reiches Hrsg. von Frank Engehausen und Ernst Otto Bräunche. G. Braun Verlag, Karlsruhe 2008, 152 Seiten, € 12,90 Daxlanden. Die Ortsge­schichte Hrsg. vom Bürger­ver­ein Daxlanden durch Werner Burkart, Gottfrie­d ­Ganz, Manfred Fellhauer, Manfred Koch, Edgar ­Mor­ri­son-Cleator. Info Verlag, Karlsruhe 2007, 704 Seiten, 300 Abb., € 29,90 Zur Rezension Die Straße der Demokratie Hrsg. von Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche für die Arbeits­gruppe Straße der Demokratie. Info Verlag, Karlsruhe 2007, 300 Seiten, 200 Abb., Paperback mit Übersichts­karte, € 18,48 Karlsruhe einst und heute. Verglei­chen­de ­Stadt­an­sich­ten Hrsg. von David Depenau, Ernot Drücke, Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv. Verlag Regio­nal­kul­tur, Ubstadt-Weiher 2006, € 19,90 Karlsruhe - Nancy. Eine deutsch-franzö­si­sche ­Städ­te­part­ner­schaft; Une Jumela­ge ­franco-allemande Manfred Koch, Elisabeth Schraut (Red.) Info Verlag, Karlsruhe 2005, Text deutsch - franzö­sisch, 160 Seiten, € 5,- Zur Rezension Eine Vision und ihre Geschichte Peter Pretsch: Führer durch die Ausstel­lung zum Werdegang der Stadt, hrsg. vom Stadt­mu­seum. Badenia-Verlag, 2. Auflage, Karlsruhe 2004, € 5,- Blick in die Geschichte, Karls­ru­her Stadt­his­to­ri­sche Beiträge, Band 3, 1998-2003 Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Forum für Stadt­ge­schichte und Kultur. Info Verlag, Karlsruhe 2004, € 10,- Palmbach. Streifzüge durch die Ortsge­schichte Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe in Verbindung mit der Ortsver­wal­tung Wetters­bach durch Ernst Otto Bräunche. Info Verlag, Karlsruhe 2001, € 8,40 Im Mittel­punkt der Mensch. Parla­ments­re­den Karls­ru­her SPD-Abgeord­ne­ter Hrsg. vom SPD-Kreis­ver­band Karlsruhe durch Manfred Koch. Info Verlag, Karlsruhe 2001, 232 S., € 5,- Akkre­di­tiert in Paris, Wien, Berlin, Darmstadt ... Badische Gesandte zwischen 1771 und 1945 Jürgen Schuhladen-Krämer, hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv. Info Verlag, Karlsruhe 2000, 80 S. mit 48 sw-Abbil­dun­gen, € 5,- Zwischen Autor und Leser. Karlsruher Verlage von der Stadt­grün­dung bis heute Hrsg. vom Stadt­mu­seum, Red. Susanne Asche und Ernst Otto Bräunche. Info Verlag, Ausstel­lungs­ka­ta­log, Karlsruhe 1999, € 2,- Von Graspisten zum Baden-Airport: Luftfahrt in Mit­tel­ba­den Hrsg. von Manfred Koch, Jürgen Morlok G. Braun Verlag, Karlsruhe 1999, € 15,20 Zur Rezension Karlsruhe. Die Stadt­ge­schichte Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv mit Beiträgen von Su­sanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner. Badenia Verlag, Karlsruhe 1998, 792 Seiten vergriffen Zur Rezension Mühlburg. Streifzüge durch die Orts­ge­schichte Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv durch Ernst Otto ­Bräun­che. Info Verlag, Karlsruhe 1998, 299 Seiten vergriffen Zur Rezension 1898-1998. Vom Versi­che­rung­s­pa­last zum Rathaus West Fest­schrift. Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe, mit Beiträgen von Ute Grau, Ulrike Plate. Karlsruhe 1998, 36 Abb., 77 S. vergriffen Zur Rezension Blick in die Geschichte, Karlsruher Stadt­his­to­ri­sche ­Bei­träge, Band 2, 1993-1998 Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Forum für Stadt­ge­schichte und Kultur. Badenia Verlag, Karlsruhe 1998 vergriffen Auf dem Weg zur Großstadt. Karlsruhe in Plänen, Karten und Bildern 1834-1915 Manfred Koch, Katalog zur Ausstel­lung anläßlich des 81. Geodä­ten­ta­ges / INTERGEO in Karlsruhe im Neuen Ständehaus vom 16. September bis 16. Oktober 1997. Badenia Verlag, Karlsruhe 1997 vergriffen Zur Rezension Revolution im Südwesten Stätten der Demokra­tie­be­we­gung 1848/49 in Baden- Würt­tem­berg Hrsg. von der Arbeits­ge­mein­schaft haupt­amt­li­cher Archivare im Städ­te­tag Baden-Württem­berg. Info Verlag, Karlsruhe 1997, 782 Seiten, € 20,- Zur Rezension Zwischen Trümmern und Träumen, Karls­ru­he­rin­nen in Politik und Gesell­schaft der Nachkriegs­zeit Barbara Guttmann. Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Frauen­be­auf­tragte und Stadt­ar­chiv, Karlsruhe 1997, € 2,50 Zur Rezension Von der Hirsch­brücke zum ZKM: 1896 - 1996; hundert Jahre ­Bür­ger­ver­ein der Südwest­stadt Hrsg. Bürger­ver­ein der Südwest­stadt, 1996, € 10,- Zur Rezension Die Badische Verfassung von 1818. Südwest­deutsch­land auf dem Weg zur Demokratie Hrsg. von Ernst Otto Bräunche und Thomas Schnabel. Verlag Regio­nal­kul­tur, Ubstadt-Weiher 1996 vergriffen Zur Rezension Gurs gestern, Gurs heute Dokumen­ta­tion Jugendcamp Gurs. Stadt­ju­gend­aus­schuss, Karlsruhe 1996, € 1,- Ludwig Marum. Biogra­phi­sche Skizzen Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv. Karlsruhe 1996, Broschüre, € 2,60 Reinhold Frank. Zum fünfzigs­ten Todestag Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv, Karlsruhe 1995. Broschüre, € 2,60 Straßen­na­men in Karlsruhe Karls­ru­her Beiträge Nr. 7 Hrsg. von Stadt Karlsruhe, bearb. von Stadt­ar­chiv und Ver­mes­sungs- und Liegen­schaft­samt. G. Braun Verlag, Karlsruhe 1994, € 5,- Zur Rezension Komplet­tes ­Ver­zeich­nis der Stras­sen­na­men Auf den Spuren Karlsruher Frauen. Ein histo­ri­scher Stadt­rund­gang Olivia Hochstras­ser Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Frauen­be­auf­tragte, Karlsruhe 1994, € 2,50 Blick in die Geschichte, Karls­ru­her Stadt­his­to­ri­sche Beiträge, Band 1, 1988-1993 Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Forum für Stadt­ge­schichte und Kultur. Karlsruhe 1994, € 10,- Das neue Ständehaus. Stadt­bi­blio­thek und Erin­ne­rungs­stätte Fest­schrift zur Eröffnung des neuen Stände­hau­ses in Karlsruhe am 21. August 1993 Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­bi­blio­thek, Archiv, Samm­lun­gen. Badenia Verlag, Karlsruhe 1993 vergriffen Aufstieg der NSDAP und Widerstand, Vorträge zur Stadt­ge­schichte Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv. Karlsruhe 1993, Broschüre € 2,60 175 Jahre Badische Verfassung Hans Fenske Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv. Badenia Verlag, Karlsruhe 1993, € 5,- Zur Rezension Leben in der Fächer­stadt. 275 Jahre Karlsruhe Karlsruher Beiträge Nr. 6 Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Forum für Stadt­ge­schichte und Kultur. G. Braun Verlag, Karlsruhe 1991, € 12,80 Volks­be­we­gung und Demokra­ti­sche Neuordnung in Baden 1918/19 Peter Brandt, Reinhard Rürup Hrsg. von den Stadt­ar­chi­ven Karlsruhe und Mannheim. Jan Thorbecke Verlag, Sigma­rin­gen 1991 vergriffen Zur Rezension Durlacher Geschichte. Fünf Vorträge in der Karls­burg Karls­ru­her Beiträge Nr. 5 Hrsg. von Stadt Karlsruhe - Stadt­ar­chiv G. Braun Verlag, Karlsruhe 1990, € 8,80 Zur Rezension Ludwig Marum. Briefe aus dem Konzen­tra­ti­ons­la­ger Kislau Ausgew. und bearb. von Elisabeth Lunau-Marum und Jörg Schadt. Mit einem Lebensbild von Joachim W. Storck. Hrsg. von den Stadt­ar­chi­ven Karlsruhe und Mannheim Verlag C. F. Müller, 2. durch­ge­se­hene Auflage, Karlsruhe 1988, € 12,70
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Stadt Karlsruhe Gartenbauamt Offene Pforte 2020 Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 6 18 Gartenbauamt | 32 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Offene Pforte 2020 Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Auch im siebten Jahr „Offene Pforte Karlsruhe“ ist die Begeisterung für die Garten- und Hofkultur bei Bürgerinnen und Bürgern ungebremst. So können dank des großen Engagements der diesjährigen Teilnehmer wieder rund 30 Gärten und Höfe im gesamten Stadtgebiet entdeckt werden. Dieses besondere Gartennetzwerk, dessen Anfänge im England des beginnenden 20. Jahrhunderts liegen, zieht seit Jahren viele Interessierte während der Frühlings- und Sommermonate in die privaten Gärten. Manchmal sind es mehr als 100 Gäste, die im Laufe eines Samstagnachmittags zu Besuch kommen. Dabei finden sie oft Anregungen und Inspiration bei einem Streifzug durch den Garten oder im Gespräch mit den gärtnernden Besitzerinnen und Besitzern. Die Bandbreite reicht von kleinen, intensiv gestalteten, auch prägenden Innenstadtgärten über verwunschene Innenhöfe bis zu weitläufigen, naturbelassenen Anlagen und Hanggärten. Neben Privatleuten nutzen auch Einrichtungen und Institutionen die Möglichkeit im Rahmen der offenen Pforte ihre teils in Gemeinschaft angelegten und gepflegten Gärten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Stadt Karlsruhe dankt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement und ihre Begeisterung für dieses besondere Projekt und wünscht allen Gästen viel Freude bei kommenden Gartenbesuchen! „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ Dieter Kienast 2 1 3 Gartenbauamt | 54 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 1 Gebrüder-Grimm-Straße 9 | Stadtgärtnerei mit Baumschule | Rüppurr Ansprechpersonen: Telefon: Führungen: Andreas Ehmer und Gerald Reinhardt 0721 133-6780 und 133-6783 Donnerstag, 23. April, jeweils um 10 und 13 Uhr (Dauer circa zwei Stunden) Ein Blick hinter die Kulissen, denn hier wird angezogen und gepflegt, was später auf öffentlichen Flächen im Stadtgebiet grünt und blüht. Auf rund 6500 Quadratmetern Anzuchtfläche werden rund 230 000 Pflanzen für die Wechselflorflächen im Stadtgebiet kultiviert, Kübelpflanzen überwintert und vermehrt, außerdem 1500 Jungbäume aufgeschult. Die Führungen finden in der heißen Phase der Auslieferung statt, wenn die Pflanzen die Gewächshäuser verlassen. 2 Holderweg 6 | Rüppurr Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Hildegard Zemsch 0721 891758 Donnerstag, 23. April, 11 bis 19 Uhr und ganzjährig nach telefonischer Vereinbarung Formschnittgehölze wie Buchsbaum und Eibe geben dem Garten seine dauerhafte und klare Struktur. Zu diesem gestalterischen Grundgerüst gesellt sich eine Fülle an Stauden, Sträuchern und Sommerblumen. In dem Zusammenspiel aus ordnenden Gehölzen und malerisch verspielten Pflanzenkombinationen wie Staudenmohn, Sonnenbraut, Phlox, Zinnien und Dahlien liegt der Reiz dieses Gartens. Besonderes Glanzlicht sind die vielen Rosen. Neben einigen Kletterrosen finden sich auch Strauch- und insbesondere verschiedene Edelrosen im Garten. Bildprägend ist zudem ein 40 Jahre alter großer Hänge- Schmetterlingsstrauch. 3 Jahnstraße 8 | Innenstadt-West Ansprechperson: Besichtigung: Hans Gerd Schlaile Samstag, 25. April, 14 bis 18 Uhr Ein verwunschener, leicht verwilderter naturnaher Vor- und Hausgarten, der sich über etwa 400 Quadratmeter erstreckt. Dominierend ist die große alte Eiche aus der Zeit der Stadtgründung. Die Mauern sind begrünt, die Straßenseite des Hauses schmückt eine Glyzinie. Vorgarten und Garten zeigen Frühjahrsblüher, einige Stauden und Ziergehölze wie Strauchpäonie, Forsythie, Scheinquitte und Rosen. 5 4 6 Gartenbauamt | 76 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 4 Fichtestraße 1 a | Innenstadt-West Ansprechpersonen: Besichtigung: Andrea Altenburg und Gerd Crocoll Sonntag, 10. Mai, 15 bis 18 Uhr Innerstädtische Biodiversität – der rund 550 Quadratmeter große Innenstadtgarten befindet sich in einer kleinen Reihenhaussiedlung aus den fünfziger Jahren. Deren Gärten liegen sich im Innern zweier Häuserreihen gegenüber. Alter Baumbestand, Heckenbepflanzung am Rand, extensiv gepflegte Rasenfläche sowie Nischen für Insekten und Vögel, darunter ein etwa sechs Meter hoher, bewachsener Totholzstamm, führen zu einer hohen Biodiversität mit mehr als 200 verschiedenen Arten von Insekten. Darunter 85 Wildbienen-, 60 Käferarten und allerlei Spinnentiere, Weichtiere, Vögel und Säugetiere. Aber auch die Flora setzt mit rund 100 Arten, etwa Rhododendren, Azaleen, Glyzinien und vielen Frühjahrsblumen, farbige Akzente. 5 Seboldstraße 16 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Mina Gabele Dienstag, 12. Mai, 13 bis 19 Uhr Ein kleiner Hof in der Altstadt von Durlach. Die etwa 40 Quadratmeter große Fläche ist intensiv gestaltet mit Wasserbecken und Wandberankung. Auf der sonnigen Terrasse befindet sich eine bestechend artenreiche Pflanzenauswahl, und das ganze Jahr über blüht etwas. 6 Am Schloss Gottesaue | Oststadt Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Angelika Weißer Fächergärtner, BUZO Umweltzentrum, Kronenstraße 9 0721 380575 Samstag, 16. Mai, 15 bis 18 Uhr südlich des Marstallgebäudes, gegenüber der Haltestelle „Schloss Gottesaue“ Urban Gardening – seit Mai 2012 gibt es am Schloss Gottesaue einen Gemeinschaftsgarten der Fächergärtner, der von der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt wurde. Die Weidenbeete wurden 2013 gemeinsam angelegt, weitere Hochbeete entstanden nach und nach. Diese werden größtenteils von einzelnen der circa 30 beteiligten Mitgärtnerinnen und -gärtner gepflegt. Auch wenn sich der Ertrag an dieser exponierten Stelle in Grenzen hält, ist der circa 750 Quadratmeter große Garten doch ein abwechslungsreicher Hingucker mit einer großen Vielfalt an Pflanzen. 9 Gartenbauamt | 98 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 7 August-Kutterer-Straße 25 | Daxlanden Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Monika und Sepp Henkel 0721 66546032 Samstag, 16. Mai, und Sonntag, 17. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung Die rund 400 Quadratmeter große Anlage zieht sich als Skulpturengarten rings um das ganze Haus herum. Eingefügte menschliche Gestalten und Köpfe lassen sich in steinerner und tönerner Ruhe von interessierten Blicken sicher nicht beirren. Der Wohnbereich des Hauses öffnet sich über einen gläsernen, mannigfaltig bepflanzten Wintergarten zum Garten zum Außenraum. Eine Weinrebe verbindet ihn mit dem Haus und bringt im Sommer Schatten. Der Garten besticht, ja berauscht durch eine Vielzahl interessanter Pflanzen. Exemplarisch seien der schlitzblättrige japanische Ahorn, die Rosen, die Hortensien und der gesunde Buchs genannt. Der Garten schmückt das Haus als gleichsam wallende Zierde und bietet vom Wintergarten aus einen schönen, mit Hecken gefassten Raum wie eine natürliche Erweiterung der Wohnung. 8 Karolinenstraße 10 | Beiertheim Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Peter Wentz 0151 51340824 Sonntag, 17. Mai, und Samstag, 1. August, jeweils von 10 bis 17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung Dieser etwa 150 Quadratmeter große Garten ist Teil eines Blockinnenhofs, den ein Mieter achtsam unterhält und pflegt. Die anderen Hausbewohner erfreuen sich so an einem grünen und blühenden Raum vor ihrem Zuhause, der Energie spendet. Während der Besichtigungszeit kann man direkt von der Haustür bis zum Hof durchgehen. Neben einem Sitzplatz ist dort ein Auslauf für die im kleinen Beiertheimer Idyll beheimateten Schildkröten und davor ein Beet mit mehreren Bonsaipflanzen. Ein Teil der Pflanzen in Kübeln oder Töpfen ist nicht winterfest und überwintert im Keller. Im Sommer werden einige Kräuter, Stauden und Gehölze sowie verschiedene Sommerblumen und Tomaten gepflanzt. Einen zweiten Teil des Hofes betreuen Mieter des Nachbarhauses. 9 Im Brühl 6 | Aussiedlerhöfe | Grötzingen Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Roland Schulz 0721 483518 Sonntag, 17. Mai, 11 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung Wo die Aussiedlerhöfe Grötzingens enden, erwartet die Besucher eines rund 700 Quadratmeter großen Hausgartens ein ausladender Teich mit reichem Frosch- und Fischleben. Damit das erhalten bleibt, werden beispielsweise Kois und Goldfische mit einem dünnen Draht vor hungrigen Graureihern geschützt, die sich in der Hoffnung auf fette Beute auch gern sehen lassen. Zur Grundstücksgrenze hin erhält der Teich Halt durch eine Aufhügelung mit Mauern und Steinsetzungen. Von dort fließt malerisch ein kleiner Bach in den Teich. Japanische Steinleuchten setzen Akzente. Über eine Brücke kann man zu einem Sitzplatz auf der anderen Seite des Teiches gelangen, dessen Oberfläche Seerosen zieren. Eine prächtige immergrüne Magnolie, ein dominierender Essigbaum und verschiedene weitere Bäume bereichern und prägen. Hervorzuheben sind aber insbesondere bemerkenswert große Pfingstrosen, die zur bewusst gewählten Besichtigungszeit blühen sollten. Mehrere Stauden und Rosen sorgen für noch mehr Blütenglanz und beruhigende Grüntöne. Am Kinderspielgerät gibt es eine Naschecke mit verschiedenen verlockenden Beeren. Gartenbauamt | 1110 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 10 Weiherstraße | Stichweg zwischen den Häusern 12 und 13 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Gisela von Birckhahn Mittwoch, 20. Mai, und Donnerstag, 21. Mai, sowie Samstag, 26. September, und Sonntag, 27. September, jeweils 11 bis 18 Uhr Das Atelier im Garten. Verborgen hinter den Grundstücken der Weiherstraße ist dieser circa 350 Quadratmeter große Garten über einen Fußweg erschlossen und vor einigen Jahren als Rückzugsort und Sommeratelier angelegt worden. Das schmale Grundstück ist eine Idylle, die zum Verweilen einlädt und Raum für Kunst bietet. Neben Obst und Kräutern steht die Farbe der Staudenblüten im Vordergrund. 11 Fischerstraße 8 | Rüppurr Ansprechperson: Besichtigung: Ulrich Singer Samstag, 23. Mai, 14 bis 17 Uhr Von dünnen Heckenwänden begrenzte Räume unterschiedlicher Dimensionen und Qualitäten verleihen dem rund 250 Quadratmeter großen Garten einer Doppelhaushälfte Charakter. Im Bereich der Einfriedungen dienen die Hainbuchenhecken als Gerüst für Efeu. Der zentrale Aufenthaltsbereich ist geprägt durch einen Zürgelbaum, der ein tragendes Element für eine Ramblerrose „Paul Noel“ darstellt. Die Blüte dieser Rose, die ihre Pracht meist Ende Mai entfacht, ist ein besonderer Höhepunkt dieses Gartens. Um diesen Mittelpunkt herum ordnen sich der Sonnenbereich, der Nutzgarten und eine mit niedrigen Querriegeln aus Buchsbaum gegliederte Zone. Die Zwischenräume sind mit Stauden bepflanzt. Nicht nur Beerensträucher, sondern auch ein Birnbaum und Kiwipflanzen wachsen in diesem Garten. 12 Pfistergund – gegenüber Hausnummer 17 | Durlach, Hanglage Ansprechperson: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Brigitte Dorner Sonntag, 24. Mai, 13 bis 17 Uhr von der Einmündung Bergwaldstraße links in den Pfistergrund, nach 170 Metern auf der rechten Seite Im Gartenhausgebiet Bergfeld, das an die Straße Pfistergrund angrenzt, befindet sich dieses Hanggrundstück. Durch einen weniger bewirtschafteten Teil gelangt man in den höher gelegenen Gartenbereich mit Gartenhäuschen, Blumenbeeten und verschiedenen Sitzplätzen, die je nach Sonnenstand genutzt werden. Ein idealer Rückzugsort, der nicht perfekt sein soll und auch gerade so gefallen kann. 13 Kirchhofstraße 11 | Neureut Ansprechperson: Besichtigung: Juliane Hoerner-Vetter Samstag, 30. Mai, 11 bis 17 Uhr Keramiken verschönern den frühsommerlichen Garten. Eine geschwungene Treppenanlage führt in den circa 500 Quadratmeter großen Garten, der durch einen Nussbaum geprägt wird. Der Teich mit angrenzendem Sitzplatz und Trockenmauer bildet ein eindrucksvolles Ensemble vor der mächtigen Koniferenkulisse. Pflanzbeete mit Stauden sowie Gräsern durchziehen den Garten und bieten vielen Keramiken Raum. Auch Nutzpflanzen wie Kiwis, Kräuter und Tomaten sind in die Anlage integriert. 11 10 16 15 14 Gartenbauamt | 1312 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 14 Rieslingstraße 16 | Stupferich Ansprechpersonen: Besichtigung: Karen und Gert Bührer Samstag, 30. Mai, 13 bis 17 Uhr Ein liebevoll naturnah gepflegter, rustikaler und etwa 500 Quadratmeter großer Garten am leicht ansteigenden Hang. Mit Sandsteinen wurde der Garten unterschiedlich terrassiert, wodurch es einige besondere Bereiche rund um das Wohnhaus zu entdecken gilt. Vielfältige Wildpflanzen, Rosen, Stauden, Kräuter und Gehölze blühen das ganze Jahr über. Ein kleiner Nutzgarten ist stimmig eingefügt, umrahmt von Rosen und Kräutern. Mehrere Sitzplätze und ein kleiner Teich laden zum Verweilen und Erforschen ein. Zur Straße hin wird der Garten durch eine Gehölzpflanzung abgeschirmt. 15 Amthausstraße 22 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Dietmar Glaser Samstag, 6. Juni, 13 bis 18 Uhr Das Anwesen liegt mitten in der Altstadt von Durlach und hatte viele Besitzer, die dem markgräflichen Hof nahestanden. Es wurde nach dem großen Brand von 1689 im Jahr 1704 wieder aufgebaut. Eine Durchfahrt führt in den rund 280 Quadratmeter großen Hof, dessen Gebäude früher Scheune und Ställe waren. Heute sind es Wohnungen und Gewerbeeinheiten mit Terrassen und Grünflächen vor den Eingängen. Die Mauern sind mit Wein und Clematis begrünt. Bäume und Sträucher wie Zierapfel, Trompetenbaum und Holunder verleihen dem Hof ein schützendes Dach. Die Stauden tragen zu einer Idylle bei, die man so im dichtbebauten Zentrum von Durlach nicht vermuten würde. 16 Dürkheimer Straße 6 | Nordweststadt Ansprechperson: Besichtigung: Ingrid Eberhagen Sonntag, 7. Juni, 13 bis 17 Uhr Der Großteil des circa 400 Quadratmeter großen Hausgartens ist als Naturgarten mit Wildwiese und einem Trockenbeet entlang der Einfahrt sowie verschiedenen Wildrosen, Rankpflanzen, Stauden, Kräutern, Sträuchern und Obstbäumen angelegt. Die Wildwiese hat der Naturgartenidee entsprechend viele interessante Wildpflanzen. Durch die Blüten und die Wildwiesenstruktur werden im Laufe des Jahres viele Insekten, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge angelockt. Ganz unterschiedliche heimische Kräuter haben sich an diesem trockenen Standort gut entwickelt, werden laufend weiter ergänzt und gezielt gepflegt. Mediterrane Arten wie der Mönchspfeffer mit seiner prächtigen Blüte runden die Artenvielfalt ab. 19 17 Gartenbauamt | 1514 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 17 Dreikönigstraße 22 | Knielingen Ansprechpersonen: Besichtigung: Claudia und Bernd Schwall Samstag, 27. Juni, 14 bis 18 Uhr Der rund 210 Quadratmeter große Innenhof, zwischen Scheune und Wohnhaus gelegen, wird durch das Ambiente der Gebäude, die Fassadenbegrünungen und eine Vielzahl von Töpfen mit Kübelpflanzen, Kräutern und Sommerblumen geprägt. Der offene Charakter lädt zu Begegnungen ein, was durch das Angebot der vielen Sitzgelegenheiten unterstützt wird. Im Herbst bilden die Weinreben ein Dach, deren Trauben ebenso verkostet werden können wie der selbstgepresste Apfelsaft. Zwischenzeitlich wurde der Garten noch erheblich vergrößert, und die ehemalige Scheune verbindet die Gartenteile. 18 Burgunderstraße 8 | Stupferich Ansprechpersonen: Besichtigung: Helga und Horst Schmidt Samstag, 27. Juni, 14 bis 18 Uhr Der circa 500 Quadratmeter große Hausgarten am leichten Hang gewährt einen Blick über den Kern Stupferichs hinaus auf die Ausläufer des Schwarzwalds. Terrasse und Sitzplatz mit kleinem Teich sind durch große Fenster optisch in die Wohnwelt einbezogen, die Hauswände differenziert begrünt. Zur Gartenseite wächst die Glyzinie, die dem Garten zur Blüte ein besonderes Flair verleiht. Kiefer, Ilex und Eibe haben einen japanischen Formschnitt (Karikomi) erhalten. Der vielfältig bepflanzte Garten bietet überdies Raum für Gemüsebeete, Obstbäume und einen Kompostplatz. 19 Im Brühl, Initial e. V. | Gewann in Wolfartsweier Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Birgit Horstmann und Daniel Schlager 0176 61702292 Samstag, 27. Juni und Samstag 1. August, jeweils von 13 bis 17:30 Uhr über Wettersteinstraße in Richtung Norden, auf der Höhe Talwiesenstraße links, 50 Meter Feldweg zum Garten Der „soziale Garten“ präsentiert einen Schaugarten auf einer Fläche von mehr als 6000 Quadratmetern mit vielen Blumen, einer Kräuterspirale, Heil- und auch ausgefallenen Kräutern sowie Gemüsepflanzen. Im großen Gewächshaus werden Blumen und Kräuter kultiviert. Ein besonderer Augen- und Gaumenschmaus sind die mehr als 60 Tomatensorten. Der „soziale Garten“ ist eine von der Stadt Karlsruhe mitfinanzierte soziale Einrichtung. Im Rahmen der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess arbeiten dort Beschäftigte mit Suchthintergrund und psychischen Erkrankungen. Es fällt überwiegend gärtnerische Handarbeit an. Die tägliche Ernte in Bioqualität wird mit Fahrrad und Anhänger an soziale Einrichtungen ausgeliefert. Der „soziale Garten“ ist Preisträger der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2018 – und die Vielfalt wächst jährlich weiter. Gartenbauamt | 1716 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Lageplan der Gärten und Höfe 21 22 20 Gartenbauamt | 1918 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 20 Siemensallee 59 | Mühlburg Ansprechperson: Besichtigung: Inge Banerjee Sonntag, 5. Juli, und Sonntag, 12. Juli, jeweils von 11 bis 17 Uhr Während der Sommermonate bietet der rund 350 Quadratmeter große Garten reiche Farbnuancen in Rosatönen. Das Glanzlicht stellt der üppig blühende Seidenbaum dar, der an zentraler Stelle eine schirmförmige Krone entwickelt hat. Gesäumt wird die Rasenfläche von Staudenbeeten, einigen Pflanzraritäten sowie einem Kräuterbeet und einem Fischteich als sich an die Terrasse anschließendes Potpourri. 21 Ökologischer Lerngarten der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe | Oststadt Ansprechperson: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Dr. Karlheinz Köhler Freitag, 10. Juli, 10 bis 16 Uhr Weitere Termine auf www.ph-karlsruhe.de/campus/ oekologischer-lerngarten Waldparkplatz KIT, Campus Süd | Adenauerring 20, Garten-Eingang befindet sich auf der Nordseite, an der Einfahrt zum KIT-Parkplatz Der ökologische Lerngarten ist eine Einrichtung der Pädagogischen Hochschule, über die und in der sich Studierende Erfahrungen aneignen können. Der Schulgarten umfasst auf einer Fläche, die mit enormen 9000 Quadratmetern größer ist als ein normales Fußballfeld, Teilbereiche zu den Themen Stadtnatur, Nutzgarten, Garten für die Sinne, Biotope aus zweiter Hand und Sukzessionsflächen mit einer großen Vielfalt typischer Pflanzen. 22 Durlacher Allee 10 | Oststadt Ansprechpersonen: Besichtigung: Rike Riegels-Winsauer und Burkhard Riegels Samstag, 11. Juli, und Sonntag, 12. Juli, jeweils von 12 bis 18 Uhr Aus einem grauen Hinterhof wurde ein blühender Garten – aus einem heruntergekommenen Werkstattgebäude eine lichtdurchflutete Kunstgalerie. Betritt man nun durch die einladende Toreinfahrt des Gründerzeit-Wohnhauses den Garten, verschwinden sofort alle Alltagsgeräusche der Durlacher Allee. Ein geschwungener Naturstein- Weg führt vorbei an blühenden Büschen, einer Mahonie und einem Gingkobaum zu den einladenden roten Toren des Rückgebäudes. Im Zentrum des sonnigen Gartens spendet ein feingliedriger Ahornbaum Schatten. Kletterrosen und Clematis ranken an den Ziegel-Mauern, eine große Glyzinie erklimmt bereits die dritte Etage des Hauptgebäudes. Wo früher rostige Autos vor sich hin dämmerten, lädt nun eine hölzerne Weinlaube zum Verweilen ein. Anlässlich der „Offenen Pforte“ ist in der neuen Galerie „Art Tempto“ auch eine Ausstellung mit Bildwerken und Goldschmiedekunst von Rike Riegels-Winsauer zu sehen. 26 24 Gartenbauamt | 2120 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 23 Tübinger Straße 2 | Grünwettersbach Ansprechperson: Besichtigung: Susanne Riedl Sonntag, 12. Juli, 12 bis 18 Uhr Ein Grundstück am Hang, dessen etwa 350 Quadratmeter großer Garten ein grünes Band entlang des Hauses bildet. Ein kleines Gewächshaus im viktorianischen Stil fügt sich in die von Hortensien, Stauden und Sommerblumen geprägte Pflanzung ein. 24 Zur Ziegelhütte 6 | Grünwettersbach Ansprechpersonen: Besichtigung: Eva und Philipp Klenert Sonntag,12. Juli, 11 bis 17 Uhr Hinter dem alten Scheunengebäude wurde eine ehemalige landwirtschaftliche Betriebsfläche in eine großzügige Gartenfläche umgewandelt. Es ist ein rund 550 Quadratmeter großer Freiraum entstanden. Die teilweise angrenzenden Sandsteingebäude, aber auch die Einbindung des Gemüsegartens mit Blumen und das Hühnerhaus mit Auslauffläche, tragen zum Erhalt des ländlichen Charmes bei. Spalierobst, Wein und Kletterrosen sorgen für lockere Akzente im Grenzbereich und bewahren so den Bewegungsraum mit attraktiven Spielangeboten. 25 Stupfericher Weg 13 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Karin Dietrich Sonntag, 19. Juli, 13 bis 18 Uhr Anwesen mit besonderem Grundriss und Fernsicht. Am Scheitelpunkt zwischen Durlach und Stupferich (Thomashof) befindet sich dieses etwa 1200 Quadratmeter große Anwesen, das in verschiedene Bereiche gegliedert ist. Der hausnahe, mit einer Hainbuchenhecke eingefriedete Garten bietet viele Sitzgelegenheiten. Von der anschließenden Terrasse, die den Wohnbereich mit dem Garten verbindet, erhält man einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft. Zwischen Wohnhaus, Wirtschaftsgebäude und Weg befindet sich der Nutzgarten mit Obstbäumen und Hühnergehege. 26 Heideweg 14 a | Neureut Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Karin und Lothar Heß 0721 788855 Samstag, 15. August, 14 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung Ein die ganze Vegetationszeit über blühender Hausgarten von etwa 210 Quadratmetern, der von Wohn- und Esszimmer aus gut im Blick liegt. In verschiedene Bereiche aufgeteilt, wird der Garten von einer Rotbuchenhecke eingefasst und weist auch schattige Böschungsteile auf, die mit Stauden bepflanzt sind. Hinter dem Carport gibt es einen Nutzgarten mit Gemüse und einer Feige, die meistens eine gute Ernte bietet. Rosen, Hortensien und Dahlien sind mit einer Vielzahl blühender Stauden und Gräser vergesellschaftet und erzeugen ein lebhaftes Bild. Den Ursprung allen Lebens, das Element Wasser, bringt ein Quellstein in den Garten. 2927 Gartenbauamt | 2322 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 27 Buntestraße 4 | Oststadt Ansprechpersonen: Besichtigung: Hansjürgen Kurz und Heidi Stober-Erhard Samstag, 22. August, 13 bis 18 Uhr, und Sonntag, 23. August, 15 bis 18 Uhr Auf dem ehemaligen Exerzierplatz errichtete der Mieter- und Bauverein Mitte des vorigen Jahrhunderts unter dem Motto „soziales Bauen – gesundes Wohnen“ eine Wohnanlage. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend, wurde jeder Wohnung eine Gartenparzelle zugeordnet, die individuell angelegt, genutzt und gepflegt werden musste. Die Mauern des ehemaligen Exerzierplatzes begrenzten die Gärten und sind heute zu großen Teilen noch erhalten. Obwohl die Parzellenzuordnung weitgehend aufgehoben ist, blieb die Struktur deutlich erkennbar bestehen. Eine ganz besondere Individualität und somit Differenziertheit prägt die gesamte Anlage. Da wurden bereits auf einer Parzelle eine Herberge für Eidechsen gebaut, auf einer anderen Tomaten in üppiger Pracht für die Hausgemeinschaft kultiviert. Selbst der musischen und handwerklichen Entfaltung ist Raum gewidmet. 28 Friedrichstraße 23 | Grötzingen Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Susanne Dahm 0721 4705662 nach telefonischer Vereinbarung In einem ehemaligen Steinbruch erstreckt sich der rund 700 Quadratmeter große Garten auf zwei Ebenen und bietet verschiedene Standorte mit trocken-heißen bis schattig-feuchten Bedingungen, einen Waldsaum und einen circa 100 Quadratmeter großen Dachgarten. Die unterschiedlichen Bereiche sind teils durch Trockenmauern, Gabionen und Sandsteinelemente gegliedert, in denen Stauden, Sommerblumen, Rosen, Gemüse, Wein, Feigen und Obstbäume wachsen. 29 Max-Beckmann-Straße 7 a | Durlach Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Anke und Thomas Henz 0721 493683 nach telefonischer Vereinbarung Ein rund 400 Quadratmeter großer Hausgarten am Hang, der durch Gartenräume gegliedert ist, die ineinander übergehen. Unterschiedliche Sitzbereiche machen diese Räume und den Blick in die Umgebung besonders erlebbar. Die Laube aus geschnittenen Hainbuchen wirft einen leichten Schatten. Die Pergola ist ebenfalls ein Gestaltungselement. Das anschließende Wasserbecken nimmt den Platz des früheren Sandkastens ein und ist mit Wasserpflanzen belebt. Die gezielte Verwendung ganz verschiedener Pflanzen sorgt für saisonale Höhepunkte, zu denen die Glyzinienblüte im Frühsommer und die Asternblüte im Herbst gehören. 30 Schwetzinger Straße 119, Bezirksverband der Gartenfreunde e. V. | Hagsfeld Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Alfred Lüthin 0721 352880 Montag, Dienstag, Donnerstag 9 bis 16 Uhr, Mittwoch und Freitag 9 bis 12 Uhr Der Mustergarten der Bezirksstelle befindet sich auf einer Fläche von etwa 2900 Quadratmetern und zeigt anhand von Beispielen die traditionell vielfältige Nutzbarkeit auf sowie die Möglichkeiten, die Natur in den Garten einzubeziehen. Die kleine Streuobstwiese mit alten Obstbaumsorten, eine bunte Blumenwiese, Kräuterspirale, Hügel- und Hochbeet sind besondere Formen im Garten. Der Kompost ist wichtiger Bestandteil. Gartenteich, Trockenmauer, Totholzhaufen, Wildbienenhotel und weitere Biotopansätze verkörpern die Naturverbindung. 30 Gartenbauamt | 2524 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Besichtigungstermine 2020 1 23. April Gebrüder-Grimm-Straße 9 | Rüppurr 2 23. April Holderweg 6 | Rüppurr 3 25. April Jahnstraße 8 | Innenstadt-West 4 10. Mai Fichtestraße 1 a | Innenstadt-West 5 12. Mai Seboldstraße 16 | Durlach 6 16. Mai Am Schloss Gottesaue | Oststadt 7 16. und 17. Mai und nach telefonischer Vereinbarung August-Kutterer-Straße 25 | Daxlanden 8 17. Mai und 1. August und nach telefonischer Vereinbarung Karolinenstraße 10 | Beiertheim 9 17. Mai und nach telefonischer Vereinbarung Im Brühl 6 | Aussiedlerhöfe | Grötzingen 10 20. und 21. Mai, 26. und 27. September Weiherstraße Stichweg zwischen Nr. 12 und 13 | Durlach 11 23. Mai Fischerstraße 8 | Rüppurr 12 24. Mai gegenüber Pfistergrund 17 | Durlach 13 30. Mai Kirchhofstraße 11 | Neureut 14 30. Mai Rieslingstraße 16 | Stupferich 15 6. Juni Amthausstraße 22 | Durlach 16 7. Juni Dürkheimer Straße 6 | Nordweststadt 17 27. Juni Dreikönigstraße 22 | Knielingen 18 27. Juni Burgunderstraße 8 | Stupferich 19 27. Juni und 1. August Im Brühl | Gewann in Wolfartsweier 20 5. und 12. Juli Siemensallee 59 | Mühlburg 21 10. Juli Ökologischer Lerngarten der PH Karlsruhe, Zufahrt Waldparkplatz KIT, Campus Süd | Adenauerring 20 | Innenstadt-Ost 22 11. und 12. Juli Durlacher Allee 10 | Oststadt 23 12. Juli Tübinger Straße 2 | Grünwettersbach 24 12. Juli Zur Ziegelhütte 6 | Grünwettersbach 25 19. Juli Stupfericher Weg 13 | Durlach 26 15. August und nach telefonischer Vereinbarung Heideweg 14 a | Neureut-Kirchfeld 27 22. und 23. August Buntestraße 4 | Oststadt 28 nach telefonischer Vereinbarung Friedrichstraße 23 | Grötzingen 29 nach telefonischer Vereinbarung Max-Beckmann-Straße 7 a | Durlach 30 Montag, Dienstag und Donnerstag 9 bis 16 Uhr, Mittwoch und Freitag 9 bis 12 Uhr Schwetzinger Straße 119 | Hagsfeld Wenn Ihnen das Angebot gefallen hat und Sie Ihren Garten oder Hof für 2021 zur Besichtigung anmelden möchten, schreiben Sie uns bitte oder rufen Sie uns an: Stadt Karlsruhe | Gartenbauamt 76124 Karlsruhe E-Mail: gartentraeume@gba.karlsruhe.de Telefon: 0721 133-6754 oder -6701 www.karlsruhe.de/gruener_wettbewerb Hinweise zum Datenschutz entnehmen Sie bitte: karlsruhe.de/ datenschutz, insbesondere Ziffer 1 f und 1 g. 87 25 13 Gartenbauamt | 2726 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 30 23 28 Gartenbauamt | 2928 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Wettbewerb Gartenträume Der neue Wettbewerb des Gartenbauamtes „Gartenträume“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Bäume prägen Räume“. Dazu können markante, raumprägende Solitärbäume, aber auch sogenannte Clumps – Baumgruppen – auf privaten Flächen vor und hinter Gebäuden, sowie in Höfen und auf Dächern bis zum 31. Mai zum Wettbewerb angemeldet werden. Die Endbewertung und Vergabe der Preise erfolgt im Herbst 2020. Stadt Karlsruhe | Gartenbauamt 76124 Karlsruhe Telefon: 0721 133-6754 E-Mail: gartentraeume@gba.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gruener_wettbewerb Gartenträume Wettbewerb Wettbewerbsmotto 2020: Bäume prägen Räume Anmeldeschluss: 31. Mai 2020 Gartenbauamt | 3130 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 11 © Stadt Karlsruhe, Gartenbauamt | Schirmherr: Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup | Redaktion: Marius Blume, Paul Kuhnert | Layout: Zimmermann | Titelfoto: PH-Lehrgarten (21) | Fotos: Monika Müller-Gmelin, Gartenbauamt, private Bildarchive | Druck: Rathausdruckerei, Recyclingpapier | Stand: Februar 2020 Broschürenbestellung: Telefon: 0721 133-6754, E-Mail: gartentraeume@gba.karlsruhe.de
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/59696/2020_03_05_offene_pforte_2020.pdf
Karlsruhe: Stadtgeschichte Stadtmuseum: Kataloge und Publikationen Vom Lichtbild zum Schnapp­schuss. Fotografie in Karlsruhe 1840 bis 1990 Stadt­mu­seum im Prinz-Max-Palais, Karlsruhe 2019, 51 Seiten, € 6,00 Peter Pretsch / Meinrad Welker: Carl Benz und Carls­ruhe Hrsg. vom Förder­ver­ein Karlsruher Stadt­ge­schichte und Stadt­ar­chiv Karlsruhe. (Mit einem Beitrag von Klaus Nippert), Info Verlag, Karls­ru­he 2011, 60 Seiten, € 8,00 Beiertheim. Streifzüge durch die Orts­ge­schichte Hrsg. vom Stadt­ar­chiv Karlsruhe und dem Bürger­ver­ein Beiert­heim ­durch Peter Pretsch, Info Verlag, Karlsruhe 2010, € 8,40 Zur Rezension Peter Pretsch: Eine Vision und ihre Geschichte. Führer ­durch die Ausstel­lung zum Werdegang der Stadt­ ­Karls­ruhe, Stadt­mu­seum im Prinz-Max-Palais, Badenia-Verlag, 2. Auflage, Karlsruhe 2004, € 5,- Peter Pretsch: Karlsruher Stadtteile. Stup­fe­rich. Ausstel­lung des Pfinz­gau­muse­ums in der Karls­burg Durlach, Badenia Verlag, Karlsruhe 2000, € 2,- Peter Pretsch: Karlsruher Stadtteile. Daxlanden. Ausstel­lung des Stadt­mu­se­ums im Prinz-Max-Palais, INFO Verlag, Karlsruhe 1999, € 2,- Peter Pretsch: Karlsruher Stadtteile. Bulach. Ausstel­lung der Stadt­ge­schichte im Prinz-Max-Palais zur 800-Jahrfeier, Badenia-Verlag, Karlsruhe 1993, € 2,- Peter Pretsch: Karlsruher Stadtteile. Hagsfeld. Ausstel­lung der Stadt­ge­schichte im Prinz-Max-Palais, Badenia-Verlag, Karlsruhe 1988, € 2,- Peter Pretsch: Karlsruher Stadtteile. Knie­lin­gen. Ausstel­lung der Stadt­ge­schichte im Prinz-Max-Palais zur 1200-Jahr-Feier, Badenia-Verlag, Karls­ru­he 1986, € 2,- Heinz Schmitt: Karlsruher Stadtteile. Mühlburg. Ausstel­lung der Stadt­ge­schichte im Prinz-Max- Palais, Badenia-Verlag, Karlsruhe 1982, € 2,-
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtmuseum/publikationen