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Karlsruhe: Wirtschaftsförderung
Schulwettbewerb 5x500 der Wirtschaftsstiftung Südwest
Fördert "innovative Speerspitzen" zu Tage
Der Schulwettbewerb der Wirtschaftsstiftung Südwest lädt
Schülerinnen und Schüler dazu ein, sich mit
naturwissenschaftlich-technischen oder wirtschaftlichen Fragen
zu beschäftigen. Immer mehr Schulen stellen sich der
Herausforderung. In diesem Jahr konnte die Jury aus 28
Bewerbungen fünf Sieger ermitteln, deren Projekte mit jeweils
500 Euro honoriert wurden.
Sie haben sich mit den MINT-Fächern beschäftigt und neue Ansätze
gefunden. Sie sind sich einig, dass mehr Mädchen den Einstieg in
diese Berufe finden sollten. Sie wollen Probleme lösen, auch auf
die Gefahr hin, dass ihre Ansätze in der Expertenwelt umstritten
sind: Schülerinnen und Schüler in Karlsruhe und Umgebung suchen
Antworten auf drängende Fragen.
Ein Schulwettbewerb der Wirtschaftsstiftung Südwest, Karlsruhe, motiviert
seit elf Jahren Schüler, sich mit der Berufsorientierung bzw.
mit wirtschaftlichen oder naturwissenschaftlich-technischen
Fragen zu beschäftigen. Immer mehr Schulen nehmen die
Herausforderungen an. In diesem Jahr konnte die Jury aus 28
Bewerbungen fünf Sieger ermitteln, deren Projekte mit jeweils
500 Euro honoriert wurden.
Ein reines Mädchen-Team des Karlsruher Goethe-Gymnasiums befasste sich mit der
Frage, warum sich so wenige Frauen beruflich für MINT-Fächer
interessieren. Die Ergebnisse sollen jetzt auf einem Kongress
diskutiert und Lösungen erarbeitet werden
.
Mit Methoden zur Beeinflussung des CO2-Ausstoßes, der
Bodenversauerung und der Sonnenintensität setzte sich eine
Gruppe des Max-Planck-Gymnasiums in Karlsruhe auseinander.
Ihre Ansätze, die auch in der Fachwelt kontrovers diskutiert
werden, sorgen bei den Schülern eher für Ansporn, sich noch
intensiver damit zu beschäftigen.
Dass die Jugendlichen nicht nur ihre eigene Generation im Blick
haben, zeigte die Arbeit des Edith-Stein-Gymnasium Bretten. Die
Zehntklässler entwickelten einen Trinkbecher für Senioren. Er
soll Temperatur, Füllmenge, sicheren Stand, Zuckergehalt des
Getränkes usw. messen und an eine Ladestation übermitteln. Die
500 Euro Preisgeld sind bereits verplant. Sie werden in neue
Sensoren und einen 3-D-Drucker investiert, informierten die
Gruppensprecher.
Mädchen haben durchaus Spaß an MINT-Themen, experimentieren
gerne und sind handwerklich begabt. Das konnten Schüler des
Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal feststellen. Die
Schülerinnen haben, getrennt von ihren männlichen
Klassenkameraden, ganztägig einen Technikparcours durchlaufen,
dabei ihr Wissen vertieft und Begabungen entdeckt. Das Projekt
soll nun jährlich als Girls Day fortgesetzt werden.
Wie wichtig Freundlichkeit, rechnen können, Stressbewältigung,
Sauberkeit usw. im Arbeitsleben sind, haben Schüler der Franz-Josef-Mone-Schule in Bad Schönborn
festgestellt. In der sonderpädagogischen Bildungseinrichtung
eröffneten Schüler einen Shop für Pausenverpflegungen und machen
sich seither selbstständig auf den Weg zum Einkauf für den
Verkauf. Das Preisgeld wird in einen neuen Bollerwagen
investiert, entschieden die Schüler.
Potenzial für die Zukunft bescheinigte Erste Bürgermeisterin
Gabriele Luczak-Schwarz den Projekten und gratulierte den
Schülerinnen und Schüler zu ihren Pitches, die sie souverän
absolviert hatten. Als "Sperrspitze an Ideen" bezeichnete
Vorstandsvorsitzender Michael Kaiser von der Wirtschaftsstiftung
Südwest die siegreichen Projekte. "Ihr habt eindrucksvoll
bewiesen, warum ihr Preisträger seid", so Sparkassendirektor
Marc Sesemann bei der Preisverleihung. Als Hausherr hatte er für
die Präsentationen den Konferenzbereich der Sparkasse zur Verfügung gestellt. Gute Ideen
brauchen schließlich einen passenden Rahmen.
Kontakt
Petra Bader
Wirtschaftsstiftung Südwest
Telefon: 0721 133 7330
E-Mail: petra.bader@wirtschaftsstiftung.de
Weitere Informationen:
www.wirtschaftsstiftung.de
https://www.karlsruhe.de/b2/wifoe/aktuelles/archiv/archiv2018/schulwettbewerb
Karlsruhe: Stadtgeschichte
Gedenken an viel besuchtem Ort
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EINE STELE enthüllten gestern der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, David Seldner, und Erster Bürgermeister Wolfram Jäger (von links). Foto: jodo
EINE STELE enthüllten gestern der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, David Seldner, und Erster Bürgermeister Wolfram Jäger (von links). Foto: jodo
Stele am Hauptbahnhof erinnert an die
Deportation vor 75 Jahren nach Gurs
"Appell, stets wachsam zu sein"
Von unserem Redaktionsmitglied Tina Kampf
Am Osteingang des Hauptbahnhofs steht die Stele den
Passanten im Weg. Das Mahnmal aus rotem Sandstein erinnert
an einen dunklen Tag der Karlsruher Geschichte: Gestern
auf den Tag genau vor 75 Jahren wurden mehr als 6 500
Juden aus dem Südwesten in das südfranzösische
Internierungslager Gurs deportiert. Alleine in
Karlsruhe wurden fast 1 000 Menschen am Bahnhof
zusammengetrieben - wo am Jahrestag jetzt ein Denkmal
enthüllt wurde.
An diesem Donnerstagnachmittag fahren quietschend
Straßenbahnen vorbei. Reisende hasten zu den Zügen. Die
Stele ist noch verhüllt. Rund 70 Frauen und Männer haben
sich um sie versammelt, warten auf die Einweihung. David
Seldner, der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde,
tritt ans Mikrofon. "Stellen Sie es sich vor: Es klopft an
der Tür und die Polizei kommt in Ihre Wohnung. Sie haben
zwei Stunden Zeit. Sie dürfen 100 Reichsmark mitnehmen und
50 Kilogramm Gepäck. Wer kann das tragen? Was nehmen Sie
mit, was lassen Sie zurück? Sie wissen nicht, wohin es
geht." Die Zuhörer schweigen. Auch dann, als David Seldner
sagt: "Ich frage mich, was in den Köpfen derjenigen
vorging, die damals mit ihrem schnell
zusammengesuchten Gepäck hier standen und nicht
wussten, was ihnen bevorstand."
Von den 6 500 Deportierten starben über 1 000 in Gurs,
darunter 143 Juden aus Karlsruhe. Zwei Tafeln auf der
Stele informieren, dass die meisten der Überlebenden -
167 Männer und Frauen gelang noch die Ausreise - von Gurs
aus in die Vernichtungslager Auschwitz oder Majdanek
kamen. In Gurs wurde 1945 ein Denkmal errichtet. Der
dortige Friedhof wird unter Federführung Karlsruhes von
einer Gruppe badischer Städte, der sich später der
Bezirksverband Pfalz anschloss, instand gehalten. "Am
Hauptbahnhof in Karlsruhe erinnerte bisher nur eine
kleine Tafel am Bahnhofsgebäude an den Ausgangspunkt der
Verschleppung", sagt Erster Bürgermeister Wolfram Jäger.
Das ist jetzt anders, auf Initiative der Stadt. "Nun
erhält das Gedenken an die Deportation vom 22. Oktober
1940 an einer zentralen, viel besuchten Stelle in unserer
Stadt einen konkreten Orientierungspunkt am
historischen Ort. Damit wird die Geschichte, die mit
jedem Jahr in weitere Ferne rückt, im wahrsten Sinne des
Worts greifbar", erklärt Wolfram Jäger. An der Stele ist
ein QR-Code angebracht, so dass jeder mit dem Smartphone
weitere Informationen abrufen kann. David Seldner
erinnert an die Opfer. Er spricht auch von jenen, die das
Grauen überlebten - die erzählen können, was passierte.
"Wer wird uns berichten, wenn die letzten Zeitzeugen nicht
mehr unter uns sind?" Gerade deshalb sei es umso
wichtiger, dass es bleibende Monumente gibt.
Nur durch Gedenken, durch die Errichtung von Mahnmalen und
Stelen könne man verhindern, dass die Namen der Opfer
ausgelöscht werden. "Wir müssen die Nachgeborenen
stetig daran erinnern, was an Grausamkeit möglich ist und
an sie appellieren, stets wachsam zu sein, um allen
Anfängen von Diskriminierung, Unterdrückung und
Terrorismus zu wehren", so David Seldner.
Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE |
23.10.2015
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stelen/deportation/bnn20151023
Karlsruhe: Stadtgeschichte
Objekt des Monats Oktober bis Dezember 2012
Stickmustertuch von Emilie Gerhardt aus dem
Jahr 1880
Heute weitgehend in Vergessenheit geraten, spielten
Stickmustertücher im 19. Jahrhundert eine wichtige
Rolle bei der Erziehung von Mädchen und jungen Frauen.
Diese sollten das Sticken zunächst an den Mustertüchern
üben, bevor sie ihre Fertigkeiten an Wäsche- oder
Kleidungsstücken unter Beweis stellen durften. Neben dem
Üben dienten die Mustertücher aber auch dem Sammeln,
Aufbewahren und Überliefern von Stickarten und Motiven,
die für das Markieren von Wäsche oder das Verzieren von
Kleidungsstücken verwendet wurden. Gestickt wurden
üblicherweise Alphabete und Borten, ergänzt durch
Pflanzen, Tiere, religiöse Motive oder Alltägliches. Das
Anfertigen von Stickmustertüchern war an vielen Schulen
bis nach dem Ersten Weltkrieg Teil des Lehrplans.
Das hier ausgestellte Stickmustertuch fertigte die
Durlacher Schülerin Emilie Gerhardt im Alter von etwa 15
Jahren im Handarbeitsunterricht. Das Tuch ist in zwei
Bereiche gegliedert. Der obere Teil besteht aus zwei
Alphabetreihen, eine in Druckschrift und eine in
Fraktur, sowie den Ziffern eins bis acht. Diese sind
jeweils in verschiedenen Farben gestickt und durch
schmale Borten oder Linien voneinander getrennt. Im
unteren Bereich sind Tiere, insbesondere Vögel, sowie
Pflanzen gearbeitet. Darüber hinaus sind auch eine Krone
und diverse andere Kleinmotive zu erkennen. In der Mitte
befinden sich die Initialen von Emilie Gerhardt, der
Urheberin des Tuchs, sowie die Jahreszahl 1880 für das
Jahr der Fertigung.
Stickmustertücher wie dieses geben Auskunft über die
Erziehung von Mädchen und jungen Frauen im 19.
Jahrhundert. Diese war stark von den damals
bestehenden, traditionellen Rollenerwartungen an
Frauen und Männer geprägt. Ein wichtiges Erziehungsziel
bestand darin, Mädchen und junge Frauen auf ihre
zukünftige Rolle als Hausfrau und Mutter vorzubereiten.
Daher wurde sowohl im Elternhaus als auch in der Schule
großer Wert auf die Vermittlung von
Handarbeitstechniken gelegt.
Darüber hinaus galt Handarbeit auch als besonders
geeignet, Mädchen und jungen Frauen Disziplin und
Selbstbeherrschung beizubringen. So verlangte man von
ihnen, bei der Arbeit aufrecht zu sitzen, die Beine nicht
übereinander zu schlagen und nur die Arme und Hände zu
bewegen. Die Erziehung der Mädchen unterschied sich somit
deutlich von der der männlichen Kinder und Jugendlichen,
bei der das Turnen und andere körperliche Aktivitäten im
Vordergrund standen.
Die Stickmustertücher blieben oft in den Familien
erhalten, sie dienten als Wandschmuck und wurden von
Generation zu Generation weitergereicht. So auch im Fall
dieses Mustertuches: Es ging von Emilie Gerhardt an
deren Enkelin Emi Enzmann, die es schließlich Ende 2011
dem Pfinzgaumuseum schenkte.
Dr. Ferdinand Leikam
Erläuterungen zum Objekt des Monats
Unter der Rubrik "Objekt des Monats" wird vierteljährlich
im Stadtarchiv, Stadtmuseum und Pfinzgaumuseum ein
ausgewähltes Exponat vorgestellt.
Dieses Objekt wird im jeweiligen Haus präsentiert und kann
vor Ort angeschaut werden.
×
Pfinzgaumuseum O 243
Pfinzgaumuseum O 243
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/pfinzgaumuseum/objektdesmonats/strickmustertuch
Karlsruhe: Stadtgeschichte
"Menschen und Mauern" erzählen von der Karlsburg
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BURGGESCHICHTEN im Museum: In Durlachs altem Residenzbau lässt sich bei einer Führung in die wechselvolle Geschichte der Markgrafenstadt einsteigen. Foto: jodo
BURGGESCHICHTEN im Museum: In Durlachs altem Residenzbau lässt sich bei einer Führung in die wechselvolle Geschichte der Markgrafenstadt einsteigen. Foto: jodo
40 Häuser fallen für die Fürstenresidenz
nin. Zehn Erwachsene und fünf Kinder sind zur Führung mit
Kunsthistorikerin Gabriele Rillig gekommen. Sie beschreibt in
einem Rundgang durch die Dauerausstellung des Pfinzgaumuseums
die historische Entwicklung der Durlacher Residenz. "Die
Durlacher waren nicht begeistert, als Markgraf Karl II im 16.
Jahrhundert hier ein Schloss bauen wollte", so die Historikerin.
"Sie mussten schon damals ihre Fuhrwerke für seine
Jagdgesellschaften zur Verfügung stellen und hinterher aufräumen
- Bezahlung gab es keine." Deshalb erkennen die Kinder schnell,
was an dem Ölgemälde von Karl Roux von 1856 nicht stimmt: Dort
übergibt der Fürst seinen Untertanen Geld, in Wahrheit
arbeiteten sie 300 Jahre zuvor jedoch gratis für ihn und durften
als Gegenleistung die Ländereien bewirtschaften.
1563 begann der Bau der Karlsburg, 40 Häuser der Umgebung
mussten dran glauben, um Platz für die Residenz zu schaffen. Die
Museumsbesucher stellen die ganze Zeit interessiert Fragen. Ob
die Bürger damals enteignet wurden, möchte eine Frau wissen.
"Die Häuser wurden ihnen bezahlt, von daher gingen sie nicht
leer aus", weiß Gabriele Rillig.
An architektonischen Modellen und historischen Zeichnungen
erklärt die Expertin den ursprünglichen Zustand der Anlage. Von
den damaligen Gebäuden sei heute nur noch der Prinzessinnenbau,
ein ehemaliges Torgebäude erhalten. "Der Nachfolgebau, in dem
wir gerade stehen, diente früher als Kavaliersbau, in dem nicht
die Fürstenfamilie, sondern deren Gäste, Beamte oder Angestellte
wohnten. Dahinter gab es einen identischen Bau für Diener, Küche
und Wäscherei."
Ein Junge fragt zum sogenannten Altan, der ehemaligen "Terrasse"
des Schlosses und dem Jungferngarten nach, der sich früher etwa
an der Haltestelle Durlach Schlossplatz befunden haben
muss.
Vorbei an der Standfigur "Karle mit de' Dasch", die einst
Marktbrunnen und Schlossplatz schmückte und lange für den
Markgrafen selbst gehalten wurde, geht es in den nächsten Raum,
der die große Zerstörung Durlachs und der Karlsburg im
Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 und den anschließenden
Wiederaufbau thematisiert. Auch hinauf zum barocken Dachstuhl
des Museums führt die Tour, dort ist es bitterkalt, da bewusst
der Blick zum historischen Gebälk aus dem Jahr 1700 offen
gelassen wurde, über dem die Dachziegel zu sehen sind.
Nach einer Stippvisite zum Prinzessinnenbau mit seinen
aufgemalten Fensterbrettern und den Längsschlitzen für die
ehemalige Zugbrücke ("sie liegt angeblich noch hier unter der
Erde", verrät Gabriele Rillig), geht es abschließend zu einigen
Nachbargebäuden, in denen noch heute alte Mauerreste der
Karlsburg und der original Treppenaufgang zum Altan existieren.
Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE |
26.02.2018
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/pfinzgaumuseum/presse/bnn20180226
Karlsruhe: Hochbau
Neubau Kindertageseinrichtung Geigersberg
Neubau Kindertageseinrichtung Geigersberg
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Anlass und Zweck
Nach der aktuellen Bevölkerungsprognose besteht für den
Stadtteil Karlsruhe-Durlach ein Fehlbedarf an Betreuungsplätzen
für Kinder unter drei Jahren sowie für Kinder ab drei Jahren bis
Schuleintritt.
Der Bedarf soll durch einen Neubau für eine viergruppige
Kindertagesstätte reduziert werden. Die Maßnahme umfasst eine
BGF von ca. 1000 m². Für den Neubau lobte die Stadt Karlsruhe
eine Mehrfachbeauftragung aus. Das Planungsergebnis des
erstplatzierten Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten
wird bis zur Entwurfsplanung mit Kostenberechnung
weiterentwickelt und soll für den Doppelhaushalt 2021/22
vorbereitet werden.
Es wurde ein Entwurf gesucht, der der städtebaulichen,
freiraumplanerischen und topografischen Situation gerecht wird.
Der Entwurf sollte zudem auf funktionale, wirtschaftliche und
nachhaltige Aspekte ausgerichtet sein und durch seine
gestalterische Qualität das Quartier angemessen ergänzen und
aufwerten.
Der Neubau wird als Nullenergiegebäude (Jahresbilanz
Primärenergiebedarf) / Plusenergiegebäude (Jahresbilanz
Endenergiebedarf) das Ziel "Klimaneutrale Verwaltung 2040"
wesentlich unterstützen.
Beurteilung des Siegerentwurfs durch die
Jury
Der Entwurf besticht durch seinen mutigen Ansatz, einen
2-geschossigen Baukörper so in den Hang einzufügen, dass er nur
als leichter eingeschossiger Pavillon wahrgenommen wird. Im
Kontrast zur umgebenden Bebauung wird er unmissverständlich als
ein besonderes Gebäude erkennbar und erhält dadurch eine ganz
besondere Identität.
Die Vorgartenzone ist in Form einer durchgängigen intensiven
Dachbegrünung umgesetzt. Die textlich formulierte Ausbildung der
Bepflanzung mit Felsenbirken ist jedoch in den Plänen nicht
erkennbar. Es bleibt unklar, inwieweit dieses Bepflanzungsthema
mit der Fassadenausbildung des 1.OG korrespondiert.
Der Grundriss im Obergeschoss ist sehr schön gegliedert und
optimal für die vorgesehenen Nutzungen organisiert. Im
Untergeschoss ist diese Klarheit nicht in gleicher Qualität zu
erkennen. Der zentrale Empfangsraum ist uneindeutig hinsichtlich
der Innenwandabwicklung und Belichtung.
Die Wahl einer geschosshohen umlaufenden Glashülle wird von der
Jury ausgesprochen kritisch bewertet. Sowohl hinsichtlich des
sommerlichen als auch winterlichen Wärmeschutzes ist der
Vorschlag unakzeptabel. Aber auch in Bezug auf die Botschaft
nach außen erscheint die Fassade fragwürdig. Bezogen auf die
Haptik der Oberfläche und die Bedürfnisse kleiner Kinder ist es
nach Ansicht der Jury die falsche Materialwahl. Im Fall einer
Realisierung müsste der Entwurf an dieser Stelle grundsätzlich
überarbeitet werden.
Die Nutzung der Erdwärme über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe in
Verbindung mit der Fußbodenheizung wird positiv bewertet. Dass
die Fußbodenflächen über das gleiche System auch einer
sommerlichen Temperierung verfügt, ist ein zusätzlicher Vorteil.
Das Technikkonzept ist insgesamt jedoch plausibel. Lediglich die
bodennahe Luftzuführung birgt die Gefahr von
Zugerscheinungen.
Im Bezug auf die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit liegt der
Entwurf im mittleren Bereich. Der Anteil der Verkehrsflächen ist
allerdings relativ hoch.
Die Jury würdigt diesen schön ausgearbeiteten Beitrag trotz der
beschriebenen Mängel besonders hinsichtlich seiner guten
städtebaulichen Setzung und gestalterischen Qualität.
Die Jury tagte am 19.07.2019 und setzte die Arbeit von
Wittfoht Architekten aus Stuttgart mit Glück
Landschaftsarchitekten aus Stuttgart einstimmig auf Rang
1.
Wittfoht Architekten bda
Zur Uhlandshöhe 4
70188 Stuttgart
Deutschland
www.wittfoht-architekten.com
Glück Landschaftsarchitektur
Ludwigstraße 57
70176 Stuttgart
www.glueck-la.de
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/hochbau/wettbewerbe/wettbewerbe_abgeschl/kita_geigersberg
Karlsruhe: Hochbau
Erweiterung und Modernisierung der Weiherwaldschule
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss OG
Modell
Anlass und Zweck
Die Weiherwaldschule ist eine zweizügige Grundschule im
Stadtviertel Weiherfeld.
Die Schule soll für den Ganztagesbetrieb um einen
Mensabereich mit zugehöriger Küche und Nebenräumen,
sowie um zwei Aufenthaltsräume erweitert werden.
Realisiert werden soll eine Schulerweiterung um einen
Mensa- und Ganztagesbereich, der den Nutzern Räume von
hoher Qualität bietet, wo sie gerne die Mahlzeiten und
Betreuungsangebote wahrnehmen und der der Schule ein
neues Zentrum schenkt.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1961 und soll im Zuge der
Erweiterung auch einer Modernisierung hinsichtlich
Erschließung und Gebäudehülle unterzogen werden.
Für die Erweiterung und die Modernisierung des
Bestandes lobte die Stadt Karlsruhe eine
Mehrfachbeauftragung aus.
Gesucht war ein funktional, gestalterisch, technisch und
wirtschaftlich überzeugender Vorentwurf, der sich in
die besondere Struktur des Schulgeländes einfügt und für
das bestehende Gebäude eine architektonisch
anspruchsvolle Aufwertung bietet.
Das Planungsergebnis des Erstplatzierten wird bis zur
Entwurfsplanung mit Kostenberechnung
weiterentwickelt und soll für den Doppelhaushalt
2017/18 vorbereitet werden.
Beurteilung des Siegerentwurfs durch die
Jury
Die Verfasser verfolgen den Ansatz, die von der Albschule
eingefasste offene Mittelzone in Ost-West-Richtung
zwischen den beiden Gebäuderiegeln der Weiherwaldschule
in ganzer Breite weiterzuführen. Und es gelingt
tatsächlich überzeugend, im Erdgeschoss den
Zwischenbereich frei von geschlossenen Einbauten zu
halten und eine qualitätvolle Raumabfolge zu
inszenieren, die bereits von Eingang aus in einem weiten
Durchblick erfahren werden kann.
Der großzügige Vorbereich wird von einem hochgelegten
Vordach geschützt, das gleichzeitig eine markante und
angemessene Eingangsgeste formuliert. Der
Eingangsbereich, dem auch die beiden offenen
Innentreppen zugeordnet sind, wird um einen großen
Atriumhof herum angeordnet und erhält damit ein
großzügiges und lichtes Entrée.
Im Osten schließen die Aufenthaltsräume an, mit der
Mensa, die sich auf eine ebenfalls großzügige Terrasse im
Osten öffnet.
Der Küchenbereich schließt im südlichen Riegel direkt an
die Mensa an. Die Fassadenanbindung wird jedoch nur
teilweise genutzt. Eine weitere Überarbeitung erscheint
sinnvoll.
Auch im Obergeschoss gelingt es, die Mittelzone offen zu
halten und um das Atrium herum zu entwickeln. Nur die
beiden Klassenräume im Osten schaffen einen deutlich
formulierten Abschluss. Als weitere Qualität wird
gesehen, dass eine Erschließung im Kreis ermöglicht wird,
was den offenen und großzügigen Raumeindruck unterstützt.
Der Anteil der Verkehrsfläche liegt allerdings im
Vergleich zu den anderen Arbeiten im oberen Bereich.
Die Verfasser arbeiten mit der vorhandenen Qualität im
Bestand, die Eingriffe in den Bestand fallen daher auch
sehr moderat aus. Der Bauablauf wird mit den üblichen
Einschränkungen den Betrieb auf ein Mindestmaß
beschränken.
Die Verfasser führen konsequenterweise das äußere
Erscheinungsbild fort, werten den Eingangsbereich
erheblich auf und schaffen damit außen- wie innenräumlich
eine neue Qualität.
Das vorgeschlagene Farbkonzept sollte allerdings
überarbeitet werden. Die Verkleidung mit
Fassadenplatten stellt keinen Gewinn dar. Die
vorliegende Arbeit zeigt beispielhaft, dass eine große
Qualität bei der Weiterentwicklung von Bestandsbauten
gerade dann entsteht, wenn an die bereits bestehenden
Qualitäten angeknüpft wird und der Bestand wie im
vorliegenden Entwurf selbstverständlich weitergebaut
wird.
Die Ausbildung einer effektiven Lüftungslösung und des
sommerlichen Wärmeschutzes muss in Bezug auf
Haustechnik und Fassade entwickelt werden.
Die Jury tagte am 07.07.2015 und setzte die Arbeit
der Architekten GJL - Grube Jakel Löffler aus Karlsruhe
einstimmig auf Rang 1.
GJL Architekten BDA
Grube Jakel Löffler
Weinbrennerstrasse 18
76135 Karlsruhe
info@gjl.de
www.gjl.de
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/hochbau/wettbewerbe/wettbewerbe_abgeschl/weiherwaldschule
Microsoft Word - 751_Protokoll_KA Neureut.docx
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb Rahmenplan Karlsruhe Neureut-Zentrum III __________________________________________________________________________________________
Stand: 13.04.2018 kohler grohe architekten 8
1.Preis – 1009 pesch partner architekten stadtplaner GmbH, Stuttgart mit Helleckes Landschaftsarchitektur, Karlsruhe
Der städtebauliche Entwurf ist geprägt von vier Siedlungsabschnitten, die in sich funktionierende
Quartiere bilden und gleichzeitig sehr differenziert auf den vorhandenen heterogenen Baubestand
reagieren. Besonders gelungen ist in dieser Arbeit die in der Landschaftsplanung und
städtebaulichen Entwicklung homogen und insgesamt herausgearbeitete Leitidee einer
differenzierten Öffnung und Verengung der Baustrukturen, öffentlichen Räume und Freiflächen.
Diese nehmen sehr differenziert die Charakteristik und Qualität der Wegeführung aus dem Bestand
auf. Auch aus ökologischer Sicht, hier insbesondere die Öffnung des Landschaftsraums nach
Süden, wird besonders begrüßt, da hierdurch das geschützte Biotop erhalten wird.
Die Freiraumplanung bietet unterschiedliche Räume: die Freihaltetrasse wird durch einen
Gehölzbestand in seiner Linienführung gestaltet, die Wegeführung zur Kirche erfährt mit einer
Öffnung einen besonderen Eintritt in das neue Gebiet. Nach Südosten öffnet sich die Fläche
schrittweise zu einer naturnahen Fläche in den übergeordneten Landschaftsraum und wird aber als
gliederndes Element als öffentlicher Raum in die östliche Siedlungsfläche geführt. An diesem
offenen Platz liegen Einkaufsmöglichkeiten, Versorgungseinrichtungen und Schule, auch eine
Nutzung als Festplatz ist denkbar. Kritisch wurde vermerkt, dass ein Freiraum der Schule jedoch
nicht zugeordnet wurde.
Als Baukörper bilden Kita und Seniorengerechtes Wohnen den südlichen Abschluss zum
Landschaftsraum. Gegenüber liegt bereits ein Mehrgenerationenhaus. Das prägnante und sehr
differenzierte Freiraumkonzept - geprägt durch die Verknüpfung von urbanen Freiräumen zu
Landschaftsräumen- wurde von der Jury deshalb in besonderer Weise positiv hervorgehoben. Auch
bei der schrittweisen Realisierung der Baufelder entstehen von Anbeginn an tragfähige
Freiraumstrukturen.
Die Quartiersstruktur ist geprägt durch kleine, in ihrer Größe angemessenen Quartiersmittelpunkte
und einer Körnung der Bebauung, die sehr unterschiedliche Dichten und Wohnungstypologien
zulässt, auch innovative Wohnformen. Die hohe Dichte wurde kritisch bewertet und deshalb sollte
der Entwurf im Hinblick auf eine höhere Qualität mit geringerer Dichte überarbeitet werden.
Insbesondere betrifft dies die Eckausbildungen der Quartiere. Die Flexibilität des robusten
Grundkonzeptes wird hingegen positiv beurteilt, da hier eine Modifizierung gut denkbar bei der
weiteren Bearbeitung möglich wäre.
Das Mobilitätskonzept sieht Tiefgaragen durchgängig vor, um den Individualverkehr in den
Quartieren zu reduzieren bzw. weitgehend zu vermeiden, ergänzt durch eine Mobilitätsstation mit
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb Rahmenplan Karlsruhe Neureut-Zentrum III __________________________________________________________________________________________
Stand: 13.04.2018 kohler grohe architekten 9
Car/bikesharing dezentral in verschiedenen Quartieren. Dennoch wurde ein höherer
Erschließungsanteil festgestellt, der bei einer weiteren Bearbeitung im Sinn eines nachhaltigen
Mobilitätskonzeptes überprüft und reduziert werden sollte.
Als besonders positiv hebt die Jury die Entscheidung hervor, die Linienführung der Tram in das
Gebiet selbst zu führen. Die Querschnittsgestaltung und die Lage der Haltestellen müsste jedoch
von der Fachplanung überprüft werden und die Konflikte mit den TG Zufahrten deutlich reduziert
werden. Dies gilt in gleicher Weise für die Zuwegung aus Richtung Kirchfeldbrücke in den östlichen
Siedlungsbereich. Um die Anbindung an den ÖPNV für alle neuen Quartiere sinnvoll nutzen zu
können, muss die Zuwegung aus allen Flächen ergänzt werden.
Der Entwurf macht keine Aussage im Falle des Verbleibs des Bades an der heutigen Stelle. Die Jury
geht jedoch davon aus, dass dies bei einer Überarbeitung denkbar wäre.
Der Lärmschutz zu den bestehenden Gewerbeflächen (BNN) ist berücksichtigt worden.
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/projekte/wettbewerbe/neureut_zentrumlll/preise/HF_sections/content/ZZnygQJfDtZhaF/ZZnyr6KXO2Dto4/Preis1_Protokoll.pdf
Microsoft Word - Beurteilung Preisgericht.doc
Beurteilung Preisgericht:
Matthias Irmscher, Architekt, Karlsruhe, Matthias Därr, Landschaftsarchitekt, Halle, 1. Preis
Stadträumlich orientiert sich der Entwurf an der Via Triumphalis; die Neubauten nehmen dabei die Raumkanten an der Ettlinger Straße auf und reagieren behutsam auf die städtebauliche beengte Situation.
Die Baumasse wird in Einzelkörper gegliedert und erzeugt, bezogen auf die umge- bende Solitärbebauung der einzelnen Hallen, eine angemessene Maßstäblichkeit.
Die Arbeit selbst gliedert die Gehege klar vom Eingang Nord kommend in Strei- chelzoo, Spielplatz, Gehege für Elefanten, Kamele und Kropfgazellen. Die große Wiese bleibt fast unberührt, nur der Spielplatz springt über den Weg.
Die Lage der Gehege für die Kropfgazellen und Trampeltiere inklusive der Stallungen ist nicht optimal, aber vertretbar.
Auch wenn der durch die Elefantenhalle entsprechende Platz knapp bemessen und die Zugangssituation unbeholfen erscheint, so scheint der Eingang Ettlinger Straße ("Elefantentor") grundsätzlich günstig zwischen Elefanten, Zooshop, Gastronomie und Tullabad.
Die Elefantenanlage selbst ist optimal gegliedert. Bestechend sind bei dem Entwurf die Organisation der Betriebsabläufe mit einem sehr günstig gelegenen, separaten Betriebshof zwischen dem Stall der Kropfgazellen und Trampeltieren bzw. der Ele- fanten.
Der Besucherbereich erstreckt sich über die Gesamtlänge des Elefantenhauses, stö- rende Blickkontakte zwischen den Besuchergruppen werden dabei vermieden. Der Ausstellungsbereich im Obergeschoss ist über eine Treppe und Fahrstuhl behinder- tengerecht erreichbar. Die Verbindung der Elefantenhalle über die Dachterrasse zum Tullabad lässt eine gut nutzbare und gewünschte Verbindung zu.
Die Anordnung der Innengehege für die Elefantenkühe und -bullen sowie des Bade- beckens ist sehr gut gelöst. Innenboxen mit Zugang zu Innen- und Außengehege und Pflegergang sind mustergültig.
Ein konstruktiv interessantes Flächentragwerk lässt eine angenehme Belichtung des Innengeheges erwarten.
Das Tullabad ist im Bereich Restaurant, Terrasse, Zooschule, Infozentrum, Technik und Nebenräume gut gegliedert.
Der Besucherbereich der Halle fällt im Hinblick auf die Besucherqualitäten etwas ab. Eine Optimierung erscheint möglich. Das Dach der Halle muss geöffnet werden.
Die Nutzung der Gartenhalle als zusätzlicher Kinderbereich stellt ein interessantes Angebot dar. Die gewünschte Nähe von Restaurant, Kinderspielplatz und Strei- chelzoo ist vorhanden, publikumswirksame Elemente können erhalten werden. Un- verständlich erscheint jedoch die unsichere Lage der Stallungen für den Streichelzoo unmittelbar vor der Fassade der Gartenhalle.
Der Entwurf bietet für die äußere Gestaltung der Baukörper ein differenziertes Ange- bot von architektonischen und gestalterischen Elementen, die sich wiederspiegelt in einer Vielzahl von Einzelmaterialien. Es entsteht ein Gestaltungsmix, der im Wider- spruch zu der ansonsten sehr klaren und funktional stringenten Lösung der Aufgabe steht.
Beurteilung Denkmalpflege:
Tullabad: Fragwürdig sind die Veränderung der Südterrasse, die Beseitigung der Kasse, die teilweise Verstellung bzw. Neuverkleidung der Ostfassade.
Freiflächen: Der Erhalt der großen Wiese mit ihren Pergolen ist besonders zu begrü- ßen, die Teilnutzung als Spielplatz erscheint als denkbar. Die Stellung des Stalles des Streichelzoos stört den freien Blick vom Eingangsbereich in den Stadtgarten, aber auch den Blick auf die Schwarzwaldhalle.
Eine angemessene Klarheit und Einfachheit, die funktional sehr überzeugenden und maßstablich gut proportionierten Baukörper prägen das schlüssige Entwurfskonzept. Die Arbeit stellt daher eine ausgewogenen, sensiblen und wichtigen Beitrag für die weitere Entwicklung des Zoologischen Stadtgartens in Karlsruhe dar.
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/projekte/wettbewerbe/wettzookurzinfo/preise/HF_sections/content/ZZjWxOXBe8LYIU/ZZjWy0jKVOg3fq/Beurteilung.pdf
Karlsruhe: Stadionneubau
Bau für die ersten Kioskanlagen ist gestartet
Foto Eigenbetrieb Fußballstadion im Wildpark
Der Karlsruher SC ist in den letzten Zügen der laufenden
Spielzeit. Doch auch wenn bald der Spielbetrieb im
Wildparkstadion ruht, die Bauarbeiten für das neue,
vollumgebaute Stadion laufen auf Hochtouren weiter. Das Ziel ist
klar vor Augen: Im September soll die Osttribüne in Betrieb
gehen können. Zur gleichen Zeit wird dann die Haupttribüne außer
Betrieb genommen, um hier mit dem Vollumbau loslegen zu
können.
Bis zur Übergabe des Neubaus haben die im Auftrag der BAM Sports
GmbH tätigen Handwerker aber noch einiges an Arbeit vor der
Brust. Derzeit laufen die Arbeit an der Dachkonstruktion auf
Hochtouren: Dafür werden zunächst an den Stützen Ankerpunkte
geschaffen, die für die Befestigung der Dachträger dienen. Die
später um das ganze Stadion positionierten Y-Stützen nehmen
dabei die Zug- und Druckkräfte aus der Hebelwirkung der frei
auskragenden Dachkonstruktion auf. Diese Stützen stehen
mittlerweile nicht nur entlang der Osttribüne, sondern auch in
den Kurvenbereichen zur Nord-Tribüne. Zuletzt wurden letzte
Lücken in der Reihe der Stützen geschlossen.
Das Dach selbst besteht aus einer Stahlkonstruktion welches im
vorderen, zum Spielfeld gerichteten Teil mit transparenten
Platten aus Polycarbonat gedeckt wird. Neben dem Schutz vor dem
Wetter wird so auch für viel natürliches Licht im Stadioninneren
gesorgt. Dahinter und damit direkt über den Zuschauerrängen,
besteht die Überdachung aus Trapezblech. Im Stadionring laufen
die Arbeiten für die Sanitäreinrichtungen und Funktionsräume.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Stadionboulevards sind in
der vergangenen Woche die ersten Arbeiten für die Verkaufskioske
angelaufen. Wo es später die Stadionwurst und mehr zu kaufen
geben wird, ist jetzt allerdings erst einmal Betonieren
angesagt. In einem ersten Schritt wird die Bodenplatte
gefertigt, bevor darauf die Mauerarbeiten für die Kioske
starten.
Geschichte ist mittlerweile die provisorische Südtribüne, auf
der in der Bauphase die Gäste-Fans Platz gefunden haben. Früher
als ursprünglich geplant wurde das Provisorium nun demontiert,
um Platz zu schaffen für die Arbeiten an der neuen Südtribüne.
Übrig geblieben ist nur ein Kamerapodest, von wo aus die
Zuschauer vor den Fernsehern die Hintertor-Perspektive einnehmen
können. Das verschwindet dann mit Ende der laufenden Spielzeit
ebenfalls. In einem nächsten Schritt wird hier der Erdwall
modelliert, die Fundamente für das Stützwerk hergestellt und
Leitungen verlegt.
Auch im Stadionumfeld geschieht derzeit einiges: Im Bereich des
ehemaligen Amateurstadions, direkt angrenzend zum Adenauerring,
ist mittlerweile die Aufstellfläche für die Gäste asphaltiert.
Noch wird der Platz für die Baubüros der beteiligten Firmen
genutzt. Mit Aufnahme des Spielbetriebs in der zweiten
Jahreshälfte werden hier die TV-Teams und die Polizei ihr Lager
aufschlagen. Nach Ende der Bauarbeiten ist der Bereich dann den
Gästefans vorbehalten, die über eine Brücke in ihren Block im
Stadion gelangen werden. Zudem baut der Karlsruher SC derzeit
angrenzend zur Lärchenallee in Eigenregie einen neuen
Kunstrasenplatz.
Doch nicht nur beim Bau des Stadions am Adenauerring gibt es
Neuigkeiten: Seit Mitte Juni präsentiert sich der Eigenbetrieb
Fußballstadion im Wildpark in den sozialen Netzwerken. Auf
Facebook und Instagram werden nun regelmäßig aktuelle Bilder und
kurze Video-Clips veröffentlicht. Zu finden sind die Kanäle
jeweils unter dem Stichwort "Stadionneubau Karlsruhe".
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/projekte/stadion/kioskbau_startet
Karlsruhe: Hochbau
Anne-Frank-Schule - Erweiterung
Lageplan
Grundriss EG
Fassade
Anlass und Zweck des Wettbewerbs
Die Anne-Frank-Schule ist eine Grund- und Gemeinschaftsschule
und liegt im Stadtteil Oberreut in Karlsruhe.
Sowohl die Grund- als auch die Gemeinschaftsschule haben einen
Raummehrbedarf.
Zudem erfordert der wachsende Ganztagesbetrieb der
Gemeinschaftsschule eine eigene Mensa.
Auf dem Schulareal befinden sich Gebäude aus verschiedenen
Baujahren: vier Pavillons aus dem Jahr 1966, das heutige
Hauptgebäude aus dem Jahr 1968, ein Ganztages-bereich für die
Grundschule aus dem Jahr 2015 und eine Sporthalle aus dem Jahr
1966.
Die baufälligen Pavillons sollen in einem ersten Bauabschnitt
einem Erweiterungsneubau mit Mensa weichen, der zusätzlich das
fehlende Raumprogramm aufnehmen kann.
Im zweiten Bauabschnitt soll das Hauptgebäude umgebaut und
modernisiert werden.
Je nach Entwurfsansatz ist auch ein Neubau oder Teilabriss
denkbar. Für den Erweiterungsbau ist eine Fläche von ca. 2500 m²
BGF umzusetzen.
Mit dem ausgelobten Wettbewerb wird ein Gesamtentwurf gesucht,
der in zwei Bauabschnitten den räumlichen Anforderungen der
vierzügigen Grund- und zweizügigen Gemeinschaftsschule gerecht
wird.
Dem Thema der Nachhaltigkeit wird besondere Bedeutung
beigemessen.
Beurteilung des weiter beauftragten Siegerentwurfs durch
die Jury
Der Entwurf zeigt in sehr konsequenter Weise auf, dass es
möglich ist, das komplette Raumprogramm in den Grenzen des
Bestandsgebäudes umzusetzen. Die Verfasser schließen die offenen
Seiten des H-förmigen Grundrisses, sodass ein nach außen
geschlossener massiver Baukörper mit einem introvertierten
Innenhof entsteht. Die Einfachheit und Klarheit des Gebäudes,
die funktionalen und sorgfältig ausgearbeiteten Grundrisse bis
hin zu den differenziert dargestellten Fassadendetails zeigen
eine große Ernsthaftigkeit im Umgang mit der gestellten
Aufgabe.
Die Verlagerung des Eingangs in den Norden wird begrüßt. Sie
trägt in überzeugender Weise zur besseren Orientierung bei.
Jedoch werden im Umgang mit der Erschließung des Gebäudes auch
die Zwänge sichtbar. So wird zum Beispiel kritisiert, dass der
Höhenversatz zur Erdgeschossebene durch eine zweiseitig
umlaufende Terrasse noch betont wird: eine abweisende Geste,
zumal sich die Räume im Erdgeschoss nicht zur Terrasse hin
öffnen. Besonders für den Bereich der Mensa wird an dieser
Stelle eine vertane Chance gesehen. Auch die konsequente
Beibehaltung der vorhandenen sechs Treppenhäuser führt zu
Zwängen, die nicht unbedingt notwendig gewesen wären.
Die Kriterien der Nachhaltigkeit sind sowohl bezogen auf die
Gebäudegeometrie als auch hinsichtlich des Verhältnisses von
offenen und geschlossenen Flächen erfüllt. Allerdings werden die
Programmflächen überschritten, was sich in Bezug auf die
Wirtschaftlichkeitskenndaten ungünstig auswirkt.
Die Jury lobt den präzisen und gut durchgearbeiteten Entwurf,
der die Anforderungen der Ausloberin sehr gut erfüllt.
Die Jury tagte am 23. Juni 2017 und setzte die Arbeit
der Büros Wulf Architekten aus Stuttgart und Michael Weindel
& Junior aus waldbronn einstimmig beide auf Rang 1.
Als Ergebnis der Verhandlungsgespräche (VgV) wurde Wulf
Architekten mit der weiteren Planung beauftragt.
Wulf Architekten GmbH
Breitschneidstraße 8
70174 Stuttgart
Tel. 0711 2489170
www.wulfarchitekten.com
info@wulfarchitekten.com
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/hochbau/wettbewerbe/wettbewerbe_abgeschl/anne-frank-schule