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() 2 | Fortbildungsprogramm für Ehrenamtliche, März bis November 2019 Hinweise zur Anmeldung Die Fortbildungsangebote 2019 sind nach folgenden Themenbereichen gegliedert: Kommunikation und Organisation Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Finanzen und Recht Anmeldung Die Anmeldung muss schriftlich mit Angabe der vollständigen Anschrift erfolgen. Anschriften mit Postfach können wir nicht annehmen. Sie können die Seminare mit dem Formular auf der letzten Seite, per E-Mail an bme@afsta.karlsruhe.de, per Fax an 0721 133-1279 oder im Internet auf der Seite www.karlsruhe.de/bme buchen. Es können auch mehrere Personen einer Organisation auf einem Formular angemeldet werden, indem die Anzahl der gewünschten Plätze bei der Anmeldung angegeben werden. Bei Tageskursen ist die Anmeldung auf maximal drei Personen einer Organisation begrenzt. Es genügt, wenn eine Person namentlich mit deren Kontaktdaten angegeben wird. Bei hoher Nachfrage behalten wir uns jedoch vor, die Anmeldezahl zugunsten anderer Interessierten auf bis zu eine Person zu reduzieren. Teilnahmebeiträge Die Tagesseminare kosten jeweils 20,00 Euro. Die Abend- veranstaltungen sind in der Regel beitragsfrei. Die Kurs- beiträge beinhalten Kalt- und Warmgetränke sowie die Teilnehmerunterlagen. Ermäßigungen Für engagierte junge Menschen bis 27 Jahre sind die Beiträge auf 10,00 Euro für einen Tageskurs reduziert. Ehrenamtliche, die Grundsicherung beziehungsweise Hilfe zum Lebensunterhalt nach SGB II und XII beziehen oder den Karlsruher Pass besitzen, können vom Teilnahmebeitrag befreit werden. Ein Nachweis muss vorgelegt werden. Rechnung Sie erhalten eine Rechnung, die Sie innerhalb von vier Wochen begleichen sollten. Sie kann an Ihre private Anschrift oder an die Anschrift Ihrer Organisation gesendet werden. Stornierung Bitte teilen Sie uns mindestens drei Wochen vor einer Veranstaltung mit, wenn Sie nicht teilnehmen können. Wir erheben keine Stornogebühr. Nicht erstattet werden Beträge bis zu 20,00 Euro und bei Fernbleiben ohne rechtzeitige Abmeldung. Ausfall eines Seminars Bei zu geringer Teilnehmerzahl, Krankheit der Seminarleitung oder in Fällen höherer Gewalt behalten wir uns die Änderung beziehungsweise die Absage des Seminars vor. Wir werden Sie so früh wie möglich informieren, den Teilnahmebeitrag zurückerstatten oder einen Ersatztermin anbieten. Seminarräume Die Kurse finden an folgenden Orten statt: Amt für Stadtentwicklung, Zähringerstraße 61, 76133 Karlsruhe, Raum 227 Atelier für Gestaltung, Goethestr. 36, 76135 Karlsruhe Begegnungsstätte Waldstadt Glogauerstraße 10 76139 Karlsruhe Bürgerzentrum Mühlburg e. V., Hardtstraße 37 a, Bau 2, 76185 Karlsruhe Bürgerzentrum Südweststadt, Redtenbacherstraße 10 - 14, 76133 Karlsruhe Gästehaus der Stadt, Palais Solms, Bismarckstr. 24, 1. OG, 76133 Karlsruhe Karlsburg Durlach, Pfinztalstraße 9 (Ecke Karlsburgstraße), 76227 Karlsruhe Verband Wohneigentum e. V., Steinhäuserstraße 1, 76135 Karlsruhe (nicht barrierefrei) Volkshochschule Karlsruhe, Kaiserallee 12e, 76133 Karlsruhe Teilnahmebescheinigungen Für die ganztägigen Seminare stellen wir Teilnahme- bescheinigungen aus, auf Wunsch für Abendkurse oder als Zusammenfassung mehrerer Kurse. Datenschutz Ihre Daten werden im Büro für Mitwirkung und Engagement zum Zweck der von Ihnen gewünschten Leistungserbringung gespeichert und an keine andere Stelle weitergegeben. Newsletter Unser Newsletter erscheint einmal pro Quartal. Unter anderem informieren wir darin über Veranstaltungen und Entwicklungen im Ehrenamt, Bürgerbeteilungsverfahren und vieles andere. Sie können den Newsletter auf der Internet- seite der Stadt Karlsruhe www.karlsruhe.de abonnieren.
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Version vom 29. August 2019, 10:12 Uhr von Stadtarchiv1 (Diskussion | Beiträge) (→‎Rheinhafenbesetzung)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Besetzung des Karlsruher Rheinhafens durch französische Soldaten, 3. März 1923, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oVI 352. Rheinhafenbesetzung Das Jahr 1923 ist als Krisenjahr in die deutsche Geschichte eingegangen. Die Inflation erreichte in diesem Jahr ihren Höhepunkt. Verschärft wurde die Lage durch die Ruhrkrise, als Anfang des Jahres 1923 französische Truppen das Ruhrgebiet besetzten. Deutschland war mit der Zahlung der im Versailler Vertrag auferlegten Reparationszahlungen in Verzug geraten. Die deutsche Regierung proklamierte daraufhin den passiven Widerstand in den besetzten Gebieten. Frankreich wiederum besetzte im Februar Offenburg, Appenweier und zwei weitere mittelbadische Orte. Am 3. März besetzten 80 französische Soldaten auch den Karlsruher Rheinhafen.Schon seit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrags war im Rheinhafen ein französisches Wachkommando stationiert, zunächst zwei Marokkaner, dann zwei Franzosen. Das Wachkommando, dass militärsiche Tarnsporte unterbinden sollte, wurde vvon einem Offizier befehligt und wuchs auf zeitweise über 30 Mann an. Offiziell sollte er die Schifffahrt überwachen und erleichtern. Tatsächlich war dies aber mit Behinderungen der Arbeit im Rheinhafen und vermutlich auch mit Handelsspionage durch die Kontrolle sämtlicher Schiffspapiere, verbunden. Die Besetzung traf 1923 einen Lebensnerv der Stadt, konnte sie nun zum Beispiel nicht auf den im Rheinhafengebiet gelagerten Auslandsweizen zurückgreifen, wodurch die ohnehin schwierige Versorgungslage zusätzlich erschwert wurde. Die französischen Truppen beschlagnahmten außerdem weitere Güter, die nach Frankreich gebracht wurden. Der Schaden betrug insgesamt mehrere Millionen Goldmark. Außerdem kam die Arbeit in den Betrieben im Hafengebiet sofort weitgehend zum Erliegen, so dass der Jahresumsatz im Rheinhafen deutlich hinter dem des Vorjahres zurückblieb. Von den rund 2.500 Arbeitern waren fast alle auf die Unterstützung durch die Rhein-Ruhrhilfe angewiesen. Am 12. Mai erweiterten die französischen Truppen die Besatzung bis zum städtischen Elekrizitätswerk. Obwohl der passive Widerstand am 16. September 1923 eingestellt werden musste, dauerte es noch bis zum 21. Oktober 1924, ehe der Rheinhafen wieder geräumt wurde. Ernst Otto Bräunche 2012 Literatur Ernst Otto Bräunche: Residenzstadt, Landeshauptsstadt, Gauhauptstadt. Zwischen Demokratie und Diktatur 1914-1945, in: Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Manfred Koch/Heinz Schmitt/Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 358-502, S. 400 f.Georg Hertweck: Die Geschichte des Rheinhafens von den Anfängen bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs, in: Ernst Otto Bräunche (Hrsg.): Rheinhafen Karlsruhe 1901-2001, Karlsruhe 2001, S. 27-162, S. 144-146 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 22). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:ereig-0227&oldid=585927“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Bewerbung Kunsthandwerkermarkt Stephanplatz am 9. Mai 2020, 10 bis 18 Uhr Bewerbungsschluss 1. Februar 2020 Name, Vorname | Firma Straße PLZ, Ort Telefon Mobil E-Mail Web Vollständige Produkte, Sortiment (erlaubt sind nur selbst gefertigte Waren!) Fügen Sie dieser Bewerbung bitte aussagekräftiges Bildmaterial bei! Das Marktamt trifft danach seine Auswahlentscheidung. Standlänge: _____________ m Standtiefe: _______ m Strombedarf: ja nein Handwerkliche Vorführungen am Stand: ja nein Im Falle einer Zusage erhalten Sie ein Rückantwortformular, mit dem Sie uns Ihre Teilnahme bestätigen. Gleichzeitig erhalten Sie die Rechnung über das Standgeld, welches vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage unter www.karlsruhe.de/b3/maerkte/veranstaltungen/kunsthandwerkermarkt. Bei Rückfragen wählen Sie die Telefonnummer 0721 133-7220. Stadt Karlsruhe | Marktamt Weinweg 43 76137 Karlsruhe Per Fax: 0721 133-7209 Per E-Mail: ma@karlsruhe.de Datenschutzhinweis und Einwilligung in die Datenverarbeitung a) Zwecke der Datenverarbeitung und Rechtsgrundlage aa) Die personenbezogenen Daten werden aufgrund von §§ 68, 69 Gewerbeordnung, der Satzung der Stadt Karlsruhe für die Jahrmärkte, Volksfeste und Spezialmärkte und der Zulassungsrichtlinien für den Kunsthandwerkermarkt zum Zweck der Durchführung des Bewerbungs- und Zulassungsverfahrens zum Kunsthandwerkermarkt erhoben und verarbeitet. ab) Ihre personenbezogenen Daten können auch für Werbezwecke der Stadt Karlsruhe verwendet werden (§ 4 Landesdatenschutzgesetz Baden-Württemberg). ac) Eine Übersicht mit Namen und Sortiment der zugelassenen Bewerber wird auf digitalen und konventionellen Plattformen der Stadt Karlsruhe, in der örtlichen Presse und am Veranstaltungsort auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO) veröffentlicht. In die Veröffentlichung der Daten willige ich ausdrücklich ein. b) Geplante Speicherdauer Die Daten werden ab sofort bis zum Ablauf von 10 Jahren nach Beendigung der Zulassung beziehungsweise nach Zustellung einer Absage für den Karlsruher Kunsthandwerkermarkt gemäß den Zulassungsrichtlinien für den Kunsthandwerkermarkt gespeichert. c) Empfänger oder Kategorien von Empfängern der Daten (Stellen denen gegenüber die Daten offengelegt werden) Die Daten werden an veranstaltungsrelevante Ämter und Stellen, insbesondere an das Ordnungs- und Bürgeramt und die Branddirektion sowie an die mit Sicherheitsaufgaben betrauten Behörden, insbesondere Polizei, Rettungsleitstellen und Notarzt weitergegeben. d) Verpflichtung, Daten bereitzustellen; Folgen der Verweigerung Sie sind verpflichtet, die zum oben genannten Zweck erforderlichen personenbezogenen Daten bereitzustellen. Andernfalls kann Ihre Bewerbung zur Zulassung auf dem Karlsruher Kunsthandwerkermarkt nicht bearbeitet werden. e) Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie unter www.karlsruhe.de/datenschutz. Sonstige Hinweise: Es werden nur vollständig ausgefüllte Bewerbungsformulare berücksichtigt. Der Veranstalter behält sich vor, einzelne Produkte des aufgeführten Sortiments zu streichen. Ein Rechtsanspruch auf Zulassung besteht nicht. Gleiches gilt für die Zuteilung eines bestimmten Standplatzes. Bei Rückfragen ist eine Terminvereinbarung unter Telefon +49 721 133-7220 möglich. Die Einwilligung in die Datenvereinbarung und die Richtigkeit aller Angaben wird hiermit bestätigt: __________________________________ _______________________________________ Ort, Datum Unterschrift Name Vorname Firma: Straße: PLZ Ort: Telefon: Mobil: EMail: Web: Produkte, Sortiment: Standlänge: Standtiefe: Ort, Datum: Strombedarf ja: Strombedarf nein: Vorführung ja: Vorführung nein:
https://www.karlsruhe.de/b3/maerkte/veranstaltungen/kunsthandwerkermarkt/HF_sections/content/ZZkKkXt7teSnRl/ZZngngZBtHaQ6T/Bewerbungsformular_Kunsthandwerkermarkt_Mai_2020.pdf
Bewerbung Kunsthandwerkermarkt Stephanplatz am 26. September 2020, 10 bis 18 Uhr Bewerbungsschluss 1. Juni 2020 Name, Vorname | Firma Straße PLZ, Ort Telefon Mobil E-Mail Web Vollständige Produkte, Sortiment (erlaubt sind nur selbst gefertigte Waren!) Fügen Sie dieser Bewerbung bitte aussagekräftiges Bildmaterial bei! Das Marktamt trifft danach seine Auswahlentscheidung. Standlänge: _____________ m Standtiefe: _______ m Strombedarf: ja nein Handwerkliche Vorführungen am Stand: ja nein Im Falle einer Zusage erhalten Sie ein Rückantwortformular, mit dem Sie uns Ihre Teilnahme bestätigen. Gleichzeitig erhalten Sie die Rechnung über das Standgeld, welches vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage unter www.karlsruhe.de/b3/maerkte/veranstaltungen/kunsthandwerkermarkt. Bei Rückfragen wählen Sie die Telefonnummer 0721 133-7220. Stadt Karlsruhe | Marktamt Weinweg 43 76137 Karlsruhe Per Fax: 0721 133-7209 Per E-Mail: ma@karlsruhe.de Datenschutzhinweis und Einwilligung in die Datenverarbeitung a) Zwecke der Datenverarbeitung und Rechtsgrundlage aa) Die personenbezogenen Daten werden aufgrund von §§ 68, 69 Gewerbeordnung, der Satzung der Stadt Karlsruhe für die Jahrmärkte, Volksfeste und Spezialmärkte und der Zulassungsrichtlinien für den Kunsthandwerkermarkt zum Zweck der Durchführung des Bewerbungs- und Zulassungsverfahrens zum Kunsthandwerkermarkt erhoben und verarbeitet. ab) Ihre personenbezogenen Daten können auch für Werbezwecke der Stadt Karlsruhe verwendet werden (§ 4 Landesdatenschutzgesetz Baden-Württemberg). ac) Eine Übersicht mit Namen und Sortiment der zugelassenen Bewerber wird auf digitalen und konventionellen Plattformen der Stadt Karlsruhe, in der örtlichen Presse und am Veranstaltungsort auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO) veröffentlicht. In die Veröffentlichung der Daten willige ich ausdrücklich ein. b) Geplante Speicherdauer Die Daten werden ab sofort bis zum Ablauf von 10 Jahren nach Beendigung der Zulassung beziehungsweise nach Zustellung einer Absage für den Karlsruher Kunsthandwerkermarkt gemäß den Zulassungsrichtlinien für den Kunsthandwerkermarkt gespeichert. c) Empfänger oder Kategorien von Empfängern der Daten (Stellen denen gegenüber die Daten offengelegt werden) Die Daten werden an veranstaltungsrelevante Ämter und Stellen, insbesondere an das Ordnungs- und Bürgeramt und die Branddirektion sowie an die mit Sicherheitsaufgaben betrauten Behörden, insbesondere Polizei, Rettungsleitstellen und Notarzt weitergegeben. d) Verpflichtung, Daten bereitzustellen; Folgen der Verweigerung Sie sind verpflichtet, die zum oben genannten Zweck erforderlichen personenbezogenen Daten bereitzustellen. Andernfalls kann Ihre Bewerbung zur Zulassung auf dem Karlsruher Kunsthandwerkermarkt nicht bearbeitet werden. e) Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie unter www.karlsruhe.de/datenschutz. Sonstige Hinweise: Es werden nur vollständig ausgefüllte Bewerbungsformulare berücksichtigt. Der Veranstalter behält sich vor, einzelne Produkte des aufgeführten Sortiments zu streichen. Ein Rechtsanspruch auf Zulassung besteht nicht. Gleiches gilt für die Zuteilung eines bestimmten Standplatzes. Bei Rückfragen ist eine Terminvereinbarung unter Telefon +49 721 133-7220 möglich. Die Einwilligung in die Datenvereinbarung und die Richtigkeit aller Angaben wird hiermit bestätigt: __________________________________ _______________________________________ Ort, Datum Unterschrift Produkte, Sortiment: Name, Vorname | Firma: Straße: PLZ, Ort: Telefon: Mobil: E-Mail: Web: Standtiefe: Ort, Datum: Standlänge: Strombedarf ja: Strombedarf nein: Vorführung ja: Vorführung nein:
https://www.karlsruhe.de/b3/maerkte/veranstaltungen/kunsthandwerkermarkt/HF_sections/content/ZZkKkXt7teSnRl/ZZngnh6ih28lKn/Bewerbungsformular_Kunsthandwerkermarkt_Sept_2020.pdf
Karlsruhe: Stadtgeschichte Blick in die Geschichte Nr. 79 vom 27. Juni 2008: Biographie Erna Scheffler "Ich persönlich bin unbedingt der Meinung, dass Frauen im Senat (des BVG) vertreten sein müssen, denn wir Frauen haben zwar dieselbe Art Verstand wie der Mann, aber uns erschei­nen mitunter andere Gesichts­punkte wichtig, und wir setzen manchmal auch andere Wertak­zente bei den Fragen, die zur Beurtei­lung stehen. Auch fällt uns Frauen im Zusam­men­hang mit diesen verschie­de­nen Wertak­zen­ten manchmal etwas ein, was den Männern nicht einfällt." Erna Scheffler 1893 in Breslau geboren, 1983 in London gestorben, erlebte den Wandel der Rechts­stel­lung der Frau im 20. Jahrhun­dert. Sie studierte Jura und promo­vierte 1914. Nachdem Frauen ab 1921 Staats­exa­mina ablegen durften, schloss sie ihre 1925 ab, arbeitete als Rechts­an­wäl­tin an Landge­rich­ten in Berlin. Als so genannte Halbjüdin musste sie aufgrund der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen "Rasse­ge­set­ze" ihr Amt als Amtsge­richts­rä­tin in Berlin-Mitte 1933 nieder­le­gen. Versteckt in einer Berliner Lauben­ko­lo­nie durchlitt sie den Zweiten Weltkrieg. In den jungen Jahren der Bundes­re­pu­blik Deutsch­land war sie von 1951 erste und bis 1963 einzige Richterin am Bundes­ver­fas­sungs­ge­richt in Karlsruhe und wirkte entschei­dend an der recht­li­chen Umsetzung des Gleich­be­rech­ti­gungs­pos­tu­lats des Grund­ge­set­zes mit. Für Aufsehen sorgte auf dem Deutschen Juris­ten­tag 1950 ihre mitrei­ßende Rede über "Die Anpassung der Gesetze an die Forde­run­gen des Grund­ge­set­zes". Sie wurde Grundlage ihrer künftigen Arbeit als Bundes­ver­fas­sungs­rich­te­rin in Karlsruhe. Darin forderte sie eine Reform des seit 1900 gültigen Bürger­li­chen Gesetz­bu­ches und stellte heraus, was sie für verfas­sungs­wid­rig hielt: die Nicht­ver­wirk­li­chung der Gleich­be­rech­ti­gung im Staats­an­ge­hö­rig­keits­recht, die Nicht­an­pas­sung des Beamten­rechts an den Grundsatz der Gleich­be­rech­ti­gung - bekannt als ‚Zöli­bats­klau­sel für Beamtin­nen' - und die Ungleich­heit in der Hinter­blie­be­nen­ver­sor­gung. Für den Grundsatz der Gleich­be­rech­ti­gung im Steuer­recht und im Famili­en­recht kämpfte sie ebenso wie für die Freiheit der Namenswahl, das gemeinsame gleich­be­rech­tigte Eltern­recht und den Güter­stand der Zugewinn­ge­mein­schaft. Im Juli 1958 trat das "1. Gleich­be­rech­ti­gungs­ge­setz auf dem Gebiete des bürger­li­chen Rechts" in Kraft. 1991 folgte z.B. die Entschei­dung des BVG zum ehelichen Namens­recht - die Ehegatten können ihre Geburts­na­men behalten. 1994 wurde der GG-Artikel 3.2 "Männer und Frauen sind gleich­be­rech­tigt" um den Satz "Der Staat fördert die tatsäch­li­che Durch­set­zung der Gleich­be­rech­ti­gung von Frauen und Männern und wirkt auf die Besei­ti­gung beste­hen­der Nachteile hin" erweitert. Seit 1996 werden alle zwei Jahre junge Wissen­schaft­le­rin­nen mit dem "Erna-Scheffler-Förder­preis" des Sorop­ti­mist Club Karlsruhe ausge­zeich­net. Ein fiktiver Dialog "Marie Elisabeth Lüders und Erna Scheffler erinnern sich…" (Rita Fromm, 2007) zur Entstehung des 1. Gleich­be­rech­ti­gungs­ge­setz von 1957 lässt die "Anwäl­tin­nen für Frauen­rech­te" und "Mütter der Gleich­be­rech­ti­gung" zu Wort kommen. Die "Lex Lüders" der Reichstags- und Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ten Marie Elisabeth Lüders, die Arbeit der vier "Mütter des Grund­ge­set­zes" und Erna Schefflers bahnbre­chen­de Recht­spre­chung reichen bis heute und ebnen den Weg in eine künftige geschlech­ter­ge­rech­tere Gesell­schaft. Rita Fromm, Stadträtin × Erna Scheffler 1893 - 1983 Foto: Stadtarchiv Erna Scheffler 1893 - 1983 Foto: Stadtarchiv
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick79/scheffler
Karlsruhe: Stadtgeschichte Blick in die Geschichte Nr. 69 vom 9. Dezember 2005: Biographie Fritz Spannagel Heute sind der Name und das Werk des Archi­tek­ten Fritz Spannagel in Karlsruhe nahezu unbekannt, obwohl er fast ein Jahrzehnt, von 1920 bis 1928, als Professor die Fachklas­se für Archi­tek­tur an der Landes­kunst­schule (Akade­mie) leitete. 1891 in Basel geboren, wuchs Spannagel in Freiburg auf und durchlief nach der Schule eine Schrei­ner­lehre. Im Anschluss daran besuchte er die Kunst­ge­wer­be­schu­len in Nürnberg und München sowie die TH in München. 1917 machte er sich dort als Architekt selbstän­dig. Ein halbes Jahr lang leitete er das Zeichen­büro der Deutschen Werkstät­ten in Hellerau, die als wichtiger Impuls­ge­ber für die Reform­be­we­gung um 1900 schlichte Maschi­nen­mö­bel für einen breiten Abneh­mer­kreis herstell­ten. Kurz vor seiner Berufung nach Karlsruhe erschien in der Zeitschrift "Deko­ra­ti­ve Kunst" ein umfang­rei­cher Artikel über Spannagel und seine Arbeit. Neben den Plänen für eine Klein­haus­sied­lung wird seine persön­li­che Wohnungs­ein­rich­tung vorge­stellt. In den schlichten, gelb gefassten Möbeln klingt die Formen­spra­che des Bieder­meier an. Im Rahmen der Karlsruher Herbst­wo­che organi­sier­te Spannagel 1921 die "Badische Möbel­schau" in der städti­schen Ausstel­lungs­halle, die gemeinsam vom Verband der Holzin­dus­trie, dem Badischen Kunst­ge­wer­be­ver­ein und der Stadt Karlsruhe veran­stal­tet wurde. In übersicht­lich angeord­ne­ten Kojen konnten Schrei­ne­reien aus Baden ganze Raumein­rich­tun­gen präsen­tie­ren, die mit Gemälden Karls­ru­her Künstler, aber auch mit Leuchtern, Vasen, Schalen, Tisch­de­cken und Kissen wohnlich einge­rich­tet waren. Etliche der präsen­tier­ten Textilien entstanden an der Landes­kunst­schule. Eine zentral gelegene Koje blieb den Vertretern des badischen Kunst­ge­wer­bes vorbe­hal­ten. Kollegen an der Landes­kunst­schule unter­stütz­ten Spannagel bei der Vorbe­rei­tung: Sein Freund Albert Haueisen beriet ihn bei der Auswahl der Gemälde und zeigte selbst an promi­nen­ter Stelle das Bild "Heimkehr". Wilhelm Schnar­ren­ber­ger entwarf das Plakat mit stark farbigen, flächig reduziert darge­stell­ten Möbeln. Spannagel, der von 1933 an zahlreiche Bücher zur Holzbe­ar­bei­tung in hohen Auflagen publi­zie­ren sollte, begann diese Tätigkeit 1925 als er im Auftrag des Karls­ru­her Landes­ge­wer­be­am­tes die Mappe I der Reihe "Vorbilder für das Handwerk" mit beispiel­haf­ten Wohnungs­ein­rich­tun­gen veröf­fent­lichte. Schnar­ren­ber­ger fertigte die Schmuck­rah­men der Textblät­ter. Während Spannagel für die Vorbilder dieselbe Formen­spra­che verwendete wie für seine Möbel von 1919, erinnert der behäbige Dielen­schrank, der im selben Jahr im Jahrbuch "Kunst und Handwerk am Oberrhein" abgebildet ist, an barocke Formen. Die Entwürfe der floralen Intarsien stammen wieder von Schnar­ren­ber­ger. Mit der Einrich­tung für das Arbeits­zim­mer des Konstan­zer Oberbür­ger­meis­ters 1927 wandte sich Spannagel einer expres­si­ven Formen­spra­che zu (Werke Spannagels z.Zt. in der Ausstel­lung "20er Jahre in Karlsruhe", Städt. Galerie). Während seiner Karlsruher Zeit war Spannagel auch als Architekt tätig. So plante er 1928 die Wohnan­la­ge "Rosen­gar­ten­block" in Heidelberg im Stil der "Neuen Sachlich­keit". Von 1928 bis 1933 leitete er als Direktor die höhere Schrei­ner­fach­schule in Berlin. Nach seiner Entlas­sung 1933 zog er sich an den Bodensee zurück, wo er als Architekt und Autor arbeitete. Er starb 1957. Dr. Brigitte Baumstark, stellv. Leiterin der Städti­schen Galerie × Fritz Spannagel 1891 - 1957. Foto: Städt. Galerie Fritz Spannagel 1891 - 1957. Foto: Städt. Galerie
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick69/spannagel
Karlsruhe: Stadtgeschichte Blick in die Geschichte Nr. 71 vom 16. Juni 2006: Biograhie Otto Levis Otto Levis wurde am 7. April 1872 in Karlsruhe als Sohn jüdischer Eltern geboren. Kindheit und Jugend verbrach­te Levis in der badischen Landes­haupt­stadt. Nach dem Abitur am [heutigen] Bismarck-Gymnasium studierte er an den Univer­si­tä­ten Heidelberg, Genf, Berlin und Straßburg Rechts­wis­sen­schaf­ten. Den juris­ti­schen Vorbe­rei­tungs­dienst absol­vierte Levis in Baden. Das Asses­sor­ex­amen legte er 1898 als Jahrgangs­bes­ter in Karlsruhe ab. Dort erhielt er auch seine erste Anstellung als Gericht­sas­ses­sor. Ein Jahr später wurde er an das Amtsge­richt Pforzheim versetzt, an dem er überwie­gend im Vormund­schafts­recht tätig war. 1902 hat er auf diesem Rechts­ge­biet eine Abhandlung mit dem Titel "Die Entmün­di­gung Geistes­kran­ker" veröf­fent­licht. 1914 heiratete Otto Levis. Aus der Ehe sind eine Tochter und ein Sohn hervor­ge­gan­gen; beide Kinder wurden bei Schulein­tritt evange­lisch getauft. Seit 1919 gehörte Levis dem Oberlan­des­ge­richt Karlsruhe als Oberlan­des­ge­richts­rat an. Mit der Aufwer­tungs­pro­ble­ma­tik der infla­ti­ons­ge­schwäch­ten Reichs­wäh­rung befasste sich Levis eingehend. Im Herbst 1925 führte er für badische Richter und Rechts­an­wälte eine Vortrags­reihe durch, aus der seine Monogra­phie "Die Aufwertung von Hypothe­ken" entstand. 1927 wurde Levis zum Senats­prä­si­den­ten am Oberlan­des­ge­richt ernannt und ihm der Vorsitz im 1. Zivilsenat übertragen. Im Jahre 1929 erstellte Levis im Auftrag des badischen Justiz­mi­nis­te­ri­ums ein eindrucks­vol­les Gutachten über die katastro­phale Lage der damaligen Justiz mit weitrei­chen­den Reform­vor­schlä­gen, das ihn als unabhän­gi­gen Denker auswies. Kurz nach der NS-Machter­grei­fung wurde Levis als ranghöchs­ter Richter jüdischer Herkunft aus dem Oberlan­des­ge­richt verdrängt. Als vor 1914 einge­stell­ter Richter konnte er nach den modifi­zier­ten Regelungen des NS-Beamten­rechts nicht sofort aus dem Staats­dienst entlassen, sondern nur in eine rangnie­dere Position umgesetzt werden. Gegen eine Weiter­ver­wen­dung als Oberlan­des­ge­richts­rat hat sich ausdrück­lich der damalige Präsident Karl Buzen­gei­ger [1872-1948] ausge­spro­chen, wobei seine Beweg­gründe nicht ohne weiteres klar zu bestimmen sind. Da er mit Levis bereits seit der gemein­sa­men Studi­en­zeit eng verbunden gewesen war, war hierfür wohl eher der Gesichts­punkt ausschlag­ge­bend, Levis die Arbeit in einer eindeutig herab­ge­setz­ten Tätigkeit am Oberlan­des­ge­richt zu ersparen. Die hierauf vom Justiz­mi­nis­te­rium angebo­te­ne Stelle als Amtsge­richts­rat musste Levis als schwere Kränkung empfunden haben. Konsequent hat er dies abgelehnt und den Antrag auf vorzeitige Zurru­he­set­zung gestellt. Der wissen­schaft­lich hochqua­li­fi­zierte Richter, der sich zuletzt mit Fragen des Inter­na­tio­na­len Privat­rechts beschäf­tigte, blieb in seiner Geburts- und Heimat­stadt Karlsruhe weiterhin wohnhaft. Am 22. Oktober 1940 wurde er mit vielen anderen südwest­deut­schen Bürgern jüdischer Abstammung in das südfran­zö­si­sche Inter­nie­rungs­la­ger Gurs verschleppt. Von dort wurde er am 17. März 1941 ins Lager Récébédou verbracht, wo er aufgrund der menschenun­wür­di­gen Lager­be­din­gun­gen erkrankte. Am 7. Mai 1941 ist Senats­prä­si­dent Dr. Otto Levis im Kranken­haus in Toulouse verstorben. Dr. Detlev Fischer, Richter am Bundes­ge­richts­hof × Otto Levis (1872 - 1941). Otto Levis (1872 - 1941).
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick71/levis
Karlsruhe: Stadtgeschichte Mediterranes Flair im Botanischen Garten beim Karlsruher Schloss Innenstadt Heinrich Hübsch: Italienischer Garten, Grundriss und Ansicht, aquarellierter Entwurf , 1852 (GLA 424f 058/2.5) Die Gebäude des Botani­schen Gartens (Orangerie, Palmenhaus, Torhaus und "Italie­ni­scher Garten") stammen aus den Jahren 1853-57. An derselben Stelle wurde bereits um 1800 anstelle des Holzplat­zes ein Botani­scher Garten angelegt. 1843 erhielt Baudi­rek­tor Heinrich Hübsch vom Großher­zog­li­chen Minis­te­rium der Finanzen den Auftrag, eine Ergänzung der Einfassung des Botani­schen Gartens vorzu­schla­gen. Dies war durch den Neubau des Wohnhauses für den Garten­di­rek­tor und den Abbruch der bisherigen Wohnung notwendig geworden. Heinrich Hübsch fertigte einen Vorschlag mit einer "eisernen Grillage". 1844 wurde dies mit folgender Begründung abgelehnt: "Soviel uns bekannt, ist es die Absicht der großh. Hofdomänen Intendanz, die den botani­schen Garthen, gegenüber der Acade­mie­straße eine Anlage herzu­stel­len, die keiner Einfassung durch ein eisernes Gitter bedarf." Mit diesem Beschluss kündigte sich vielleicht schon der Plan des Großher­zogs an, den Botani­schen Garten mit neuen Gewächs­häu­sern und Gebäuden einfassen zu lassen. Bis zur Umgestal­tung vergingen allerdings noch mehrere Jahre. Der Theater­brand vom 28.02.1847 brachte alles durch­ein­an­der. Die vorhan­de­ne Orangerie an der Hans-Thoma-Straße wurde zum Theater umgebaut. Baubeginn des neuen Theaters war 1851, und im Jahr 1853 sah man der Fertig­stel­lung entgegen. Literatur "Allerley Sorten Orangerie", Schrif­ten­reihe des Arbeits­krei­ses Orangerien in Deutsch­land e.V., Bd. 3, Potsdam 2001 Hibiscus Im Januar des selben Jahres erhielt Hübsch die Pläne für die "neu herzu­stel­len­den Gewächs­häu­ser im Botani­schen Garten" zurück. Er wurde angewiesen, "alle jene Vorar­bei­ten vornehmen zu lassen, welche gestatten, die Baulich­kei­ten gleich nach Beendi­gung des neuen Hofthea­ters zu beginnen". Am 1. April 1853 wurde der Bauplatz abgesteckt. Agapanthus Einige Entwurfspläne sind bereits im Spätjahr 1852 entstanden: zum einen der Plan der "bedeckten Orangerie längs der Linken­hei­mer Thorstra­ße", zum anderen die "Ansicht des warmen Hauses mit Bassin" sowie die "Ansicht des italie­ni­schen Gartens mit dem Pavillon und dem Durchgang in den Schloss­gar­ten". 1857 schließ­lich war die Gesamt­an­lage fertig gestellt. Die großen Gewächs­häu­ser bildeten jetzt eine fortlau­fende Linie von 375 m Länge. Die Orangerie war 87 m, der Winter­gar­ten 120 m lang. Cassia Bei der ursprüng­li­chen Anlage wurde großer Wert auf den italie­ni­schen Garten gelegt. Die Pflanzen wie Oleander, Zypressen und Citrus wurden nicht in Kübeln gehalten, sondern direkt in die Erde ausge­pflanzt. Im Winter­gar­ten wurde das Glas im Oktober aufgelegt und im folgenden Frühjahr wieder entfernt. Alle mediter­ra­nen Pflanzen werden heute in Kübeln gehalten, im Frühjahr aus der Gärtnerei an den entspre­chen­den Stellen aufge­stellt und Mitte Oktober wieder zurück­trans­por­tiert. Text: Thomas Huber, Vermögen und Bau Baden-Württem­berg, Amt Karlsruhe
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/kulturdenkmale/denkmaltag_archiv/2009/botan_garten_09
Version vom 14. November 2018, 19:10 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Najaden-Brunnen um 1896, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVa 1320. Najaden-Brunnen Schlossplatz, in der Mitte der Anlagen auf der Ost- und Westseite des Platzes. Im Zuge der zwischen 1813 und 1820 erfolgten Neugestaltung des Schlossplatzes nach Plänen des großherzoglichen Gartendirektors Johann Michael Zeyher entstanden an der West- und Ostseite des Paradeplatzes zwei identische Grünanlagen. Vierreihige Baumalleen fassten die trapezförmigen Terrains ein, die im Inneren mit Rasen begrünt und in der Mitte jeweils durch einen Najaden-Brunnen akzentuiert waren. Ein vermutlich 1813 angefertigter Vorentwurf von unbekannter Hand zeigt bereits die endgültige Konzeption des figurativen Brunnenstocks. Friedrich Weinbrenner, der als Baudirektor auch für die Brunnenanlagen verantwortlich zeichnete, beauftragte Hofbildhauer Joseph Kayser mit der Übertragung des Entwurfs in ein Modell. Dieses diente wiederum dem erst 19-jährigen Bildhauer Aloys Raufer als Vorlage für die zwei aus hellen Sandsteinblöcken herauszuarbeitenden monumentalen Brunnenplastiken. Die Arbeit ging nur schleppend voran und auch die instabilen politischen Verhältnisse bis zur Neuregelung der europäischen Grenzen auf dem Wiener Kongress sowie die Neukonzeption der zwei Bassins nach 1816 verzögerten die für Mai 1814 geplante Fertigstellung der Brunnenanlagen bis zum Jahresende 1817. Die Figurengruppen, die im Zentrum großer kreisrunder Bassins aufgestellt sind, zeigen jeweils drei überlebensgroße Frauengestalten, die Schulter an Schulter den Brunnenstock umstehen. Mit erhobenem linken Arm tragen sie über ihren Köpfen eine kreisrunde Wasserschale, über deren Rand das Wasser wie ein transparenter Schleier in das Bassin hinab fällt, während sie mit ihrer rechten Hand nach ihrem antikisierenden Gewand greifen. Zu ihren Füßen sind kleinere Felsblöcke aus Tuffstein angeordnet, die mit Schilf, Moos und Farnen bepflanzt das Postament der Figuren – einen rechteckigen Sockel mit runder Plinthe – verbergen. Die Figuren stellen Najaden dar – nach der griechischen Mythologie Nymphen, die in Quellen, Flüssen, Sümpfen, Teichen und Seen leben und über das Wasser wachen. Die Najaden-Brunnen waren zunächst an das Brunnenhaus in der Lammstraße angeschlossen, das aber weder über den erforderlichen Druck noch über die nötige Wassermenge verfügte. Daher konnten die Brunnen erst mit der Inbetriebnahme des Hofwasserwerkes 1866 ihre volle Wirkung entfalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die bewachsenen Felsblöcke im Zentrum des Beckens entfernt; der massive Sockel steht seitdem in auffallendem Kontrast zu dem filigran gestalteten Figurenensemble. Für die Bundesgartenschau 1967 wurden die Bassins erneuert, wobei man ihre identische Ausformung aufgab. Katja Förster 2014 Literatur Gerhard Kabierske: Najaden-Brunnen, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 162-166 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3193&oldid=585562“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Version vom 14. November 2018, 19:13 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Blick gegen das Rathaus, 1987, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 771. Blick nach Süden, 2012, Fotoarchiv Regierungspräsidium Karlsruhe, Ref. 26. Großherzog-Ludwig-Denkmal Marktplatz, zwischen Stadtkirche und Rathaus. Erst mit dem Bau einer Quellwasserleitung von Durlach nach Karlsruhe 1822/23 verbesserte sich die städtische Wasserversorgung so, dass an verschiedenen Stellen der Stadt künstlerisch ausgebildete Brunnenanlagen errichtet werden konnten. Das von Friedrich Weinbrenner entworfene Großherzog-Ludwig-Denkmal auf dem Marktplatz stellte die wichtigste dieser Brunnenanlagen dar, fiel ihm doch als Teil der Via Triumphalis neben seiner wasserspendenden und ästhetischen Funktion auch noch eine städtebauliche Bedeutung zu. In der Mitte des achteckigen, mit figürlichen Reliefs geschmückten Wasserbeckens ragt ein hohes, architektonisch ausgebildetes Postament auf, dessen untere Hälfte als geschlossener Würfel und die obere Hälfte mit Basis, Schaft und Abakus als Säule ausgebildet ist. Darauf steht das überlebensgroße Standbild des mit Uniform und Mantel bekleideten Großherzogs Ludwig. Weinbrenner schuf mit dem Großherzog-Ludwig-Denkmal nicht nur einen geräumigen Nutzbrunnen, sondern vor allem auch ein monumentales Denkmal für jenen Landesfürsten, während dessen Regierungszeit die städtische Quellwasserleitung konzipiert und realisiert worden war. Seine exponierte Position innerhalb der städtischen Hauptachse unterstreicht noch die denkmalhafte Funktion. Mit der Eröffnung der Quellwasserleitung am 5. Januar 1824 wurde auch der Marktplatzbrunnen in Betrieb genommen, der zu diesem Zeitpunkt aber nur in seinem architektonischen Aufbau fertig gestellt war. Aloys Raufer, der mit den bildhauerischen Arbeiten sämtlicher neuer Brunnen betraut worden war, konnte die vier bronzenen, als Wasserspeier dienenden Löwenmasken erst im Verlauf des Jahres 1824 vollenden; seine Arbeit an dem zunächst in Bronze vorgesehenen, dann aber aus Kostengründen in Sandstein ausgeführten Standbild dauerte bis 1833 an, so dass weder Friedrich Weinbrenner († 1. März 1826) noch Großherzog Ludwig († 30. März 1830) die Fertigstellung des Brunnens erlebten. Bis 1926 diente er als Marktbrunnen. Bei einem Fliegerangriff wurde das Brunnenbecken 1944 beschädigt, die Statue wurde kurz nach Kriegsende mutwillig zerstört; 1950-1955 erfolgte die Wiederherstellung des Großherzog-Ludwig-Denkmals durch den Bildhauer Fritz Moser und den Steinmetz Hans Schoch. Sieben der acht Beckenreliefs sind seit 1983 durch Epoxydharzabgüsse ersetzt. Katja Förster 2012 Literatur Manfred Großkinsky: Großherzog-Ludwig-Denkmal, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 195-201 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7); Katja Förster: Märkte und ihre Brunnen in Karlsruhe, in: Katja Förster/Markus Gruber/Matthias Maier: Märkte und ihre Brunnen, Karlsruhe 2011, S. 18-21 (= Häuser- und Baugeschichte. Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe Bd. 11). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3233&oldid=585581“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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