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Version vom 14. November 2018, 15:34 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Joseph Aloys Schmittbaur nach einem Schattenriss, Reproduktion aus: Ekkhart – Jahrbuch für das Badner Land, Freiburg 1969, S. 161. Inhaltsverzeichnis 1 Joseph Aloys Schmittbaur 1.1 Quellen 1.2 Werk 1.3 Literatur Joseph Aloys Schmittbaur Hofkapellmeister, Komponist, Orchesterleiter, Musikpädagoge, * 1. oder 8. November 1718 Bamberg, † 19. Oktober 1809 Karlsruhe, kath., ∞ 1754 Josepha Becht, 8 Kinder. Die erste gesicherte Information über das Leben Joseph Aloys Schmittbaurs, dessen Familiengeschichte völlig im Dunklen liegt, betrifft seine Erziehung, die er als Jugendlicher nach eigenen Angaben von dem Würzburger Hoforgelmacher Johann Philipp Seufert erhielt. Seufert vermittelte ihm zudem umfassende Kenntnisse im Orgelbau und möglicherweise auch in der Musik. Unbestätigt ist dagegen die Angabe, Schmittbaur sei anschließend Schüler des Komponisten Niccolò Jommelli gewesen. Ab 1754 wird Schmittbaur als Schauspieler und Sänger am baden-badischen Hof in Rastatt erwähnt und wird dort um 1759 Konzertmeister. Nach dem Weggang Joseph Ulbrechts war Schmittbaur 1766-1771 Konzert- und Kapellmeister in Personalunion. In diese Zeit fällt die Komposition mehrerer Werke für das Theater sowie das verschollene Oratorium Somnium Sapientiae/Traum der Weisheit anlässlich der Seligsprechung Bernhards II. von Baden. Nach der Wiedervereinigung der beiden Markgrafschaften 1771 wurde Schmittbaur pensioniert, da die Stelle des Kapellmeisters in Karlsruhe mit dem Italiener Giacynto Schiatti besetzt war. Er erhielt schließlich das Angebot, Konzertmeister zu werden und trat die Stelle im Oktober 1772 mangels Alternativen an. Zur Hochzeit des badischen Erbprinzen Carl Ludwig mit Amalie von Hessen-Darmstadt komponierte Schmittbaur die Serenata Endymion. Unzufrieden mit seiner Zurückstufung verließ Schmittbaur 1775 Karlsruhe und wurde Domkapellmeister in Köln, freilich mit der Verabredung, bei einer Vakanz der Stelle des Kapellmeisters nach Karlsruhe zurückkehren und diese einnehmen zu können. Dies war bereits im Januar 1776 nach dem Tod Schiattis der Fall. Als neuer Kapellmeister konnte er mehrere personelle Änderungen durchsetzen wie die Anstellung eines Ersten Violinisten und die Schaffung von Stellen für junge Musiker, die ohne feste Besoldung nur für gelegentliche Gratifikationen in der Hofkapelle mitwirken konnten. In Karlsruhe komponierte Schmittbaur Sinfonien, Flöten- und Streichquartette, Kantanten und Messen. Seine Werke, die nicht nur, aber auch als Auftragsarbeiten für Hoffeste entstanden, verhalfen ihm und der Karlsruher Hofkapelle zu hohem Ansehen. So besuchten zahlreiche Komponisten, Kapellmeister und Musiktheoretiker anderer Herrscherhäuser die badische Residenz, ehe dieser Austausch wegen der Französischen Revolution ab 1790 stark zurückging. 1806 wurde Schmittbaur, der auch als Begründer des Orgelsachverständigenwesens in Baden gilt, zum Oberhofkapellmeister ernannt. Verdienste erwarb sich Schmittbaur außerdem bei der Verbreitung und Weiterentwicklung der 1761 von Benjamin Franklin hergestellten Glasharmonika, die er ab den 1770er-Jahren als erster in Deutschland kommerziell herstellen ließ. Das Instrument, für das Schmittbaur eigene Werke komponierte und auf dem er auch selbst konzertierte, erhielt vor allem Bekanntheit durch Marianne Kirchgessner, eine Schülerin Schmittbaurs. René Gilbert 2015 Quellen GLA 56/969, 973, 1095, Hfk-Hs 33-35, FA 5/40, FA 5A/88. Einige Werke Schmittbaurs befinden sich im Korpus der Karlsruher Musikhandschriften und in der Musikaliensammlung der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek, die beide in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt werden. Werk Die Jugend In dem Alter Oder Der Wieder-gründende Ur-alte Hochfürstliche Stamm von Baden-Baden, Festspiel 1755; L’isola disabitata (Die wüste Insel), Serenata 1762; Lindor und Ismene, Singspiel 1776/77; Die Freude am Grabe des Erlösers bey Gelegenheit seiner Auferstehung, Kantate 1782; Die Selbstverleugnung Cantate von Heinr. Julizs Tode Prediger zu Pritzier in Musik gesetzt von Schmittbauer, Kantate 1783; Betrug aus Liebe, Singspiel 1790; Der Betrug aus liebe. Eine Comische Oper in 3 Aufzügen von F. Möller gesetzt von Joseph Aloys Schmittbaur Baadischen Capellmeister, Singspiel 1791. Literatur Klaus Wolfgang Niemöller: Joseph Aloys Schmittbaurs Werke und ihre Würdigung im 18. Jahrhundert, in: Festschrift Karl Gustav Fellerer zum sechzigsten Geburtstag am 7. Juli 1962, hrsg. von Heinrich Hüschen, Regensburg 1962, S. 377-390; Klaus Häfner: Karlsruher Musikleben im 18. Jahrhundert, in: Leben in der Fächerstadt. Vortragsreihe des Forums für Stadtgeschichte und Kultur zur Gründung der Stadt Karlsruhe vor 275 Jahren, hrsg. von der Stadt Karlsruhe, Karlsruhe 1991, S. 77-93, hier S. 91-93 (= Karlsruher Beiträge Bd. 6); Rüdiger Thomsen-Fürst: Sohn der Harmonie! Joseph Aloys Schmittbaur (1718–1809). Kapellmeister der Markgrafen von Baden, Begleitpublikation zur Ausstellung in der Badischen Landesbibliothek, Karlsruhe 2009. Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:bio-0339&oldid=584264“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Version vom 3. Mai 2016, 14:45 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden Joseph Aloys Schmittbaur nach einem Schattenriss, Reproduktion aus: Ekkhart – Jahrbuch für das Badner Land, Freiburg 1969, S. 161. Inhaltsverzeichnis 1 Joseph Aloys Schmittbaur 1.1 Quellen 1.2 Werk 1.3 Literatur Joseph Aloys Schmittbaur Hofkapellmeister, Komponist, Orchesterleiter, Musikpädagoge, * 1. oder 8. November 1718 Bamberg, † 19. Oktober 1809 Karlsruhe, kath., ∞ 1754 Josepha Becht, 8 Kinder. Die erste gesicherte Information über das Leben Joseph Aloys Schmittbaurs, dessen Familiengeschichte völlig im Dunklen liegt, betrifft seine Erziehung, die er als Jugendlicher nach eigenen Angaben von dem Würzburger Hoforgelmacher Johann Philipp Seufert erhielt. Seufert vermittelte ihm zudem umfassende Kenntnisse im Orgelbau und möglicherweise auch in der Musik. Unbestätigt ist dagegen die Angabe, Schmittbaur sei anschließend Schüler des Komponisten Niccolò Jommelli gewesen. Ab 1754 wird Schmittbaur als Schauspieler und Sänger am baden-badischen Hof in Rastatt erwähnt und wird dort um 1759 Konzertmeister. Nach dem Weggang Joseph Ulbrechts war Schmittbaur 1766-1771 Konzert- und Kapellmeister in Personalunion. In diese Zeit fällt die Komposition mehrerer Werke für das Theater sowie das verschollene Oratorium Somnium Sapientiae/Traum der Weisheit anlässlich der Seligsprechung Bernhards II. von Baden. Nach der Wiedervereinigung der beiden Markgrafschaften 1771 wurde Schmittbaur pensioniert, da die Stelle des Kapellmeisters in Karlsruhe mit dem Italiener Giacynto Schiatti besetzt war. Er erhielt schließlich das Angebot, Konzertmeister zu werden und trat die Stelle im Oktober 1772 mangels Alternativen an. Zur Hochzeit des badischen Erbprinzen Carl Ludwig mit Amalie von Hessen-Darmstadt komponierte Schmittbaur die Serenata Endymion. Unzufrieden mit seiner Zurückstufung verließ Schmittbaur 1775 Karlsruhe und wurde Domkapellmeister in Köln, freilich mit der Verabredung, bei einer Vakanz der Stelle des Kapellmeisters nach Karlsruhe zurückkehren und diese einnehmen zu können. Dies war bereits im Januar 1776 nach dem Tod Schiattis der Fall. Als neuer Kapellmeister konnte er mehrere personelle Änderungen durchsetzen wie die Anstellung eines Ersten Violinisten und die Schaffung von Stellen für junge Musiker, die ohne feste Besoldung nur für gelegentliche Gratifikationen in der Hofkapelle mitwirken konnten. In Karlsruhe komponierte Schmittbaur Sinfonien, Flöten- und Streichquartette, Kantanten und Messen. Seine Werke, die nicht nur, aber auch als Auftragsarbeiten für Hoffeste entstanden, verhalfen ihm und der Karlsruher Hofkapelle zu hohem Ansehen. So besuchten zahlreiche Komponisten, Kapellmeister und Musiktheoretiker anderer Herrscherhäuser die badische Residenz, ehe dieser Austausch wegen der Französischen Revolution ab 1790 stark zurückging. 1806 wurde Schmittbaur, der auch als Begründer des Orgelsachverständigenwesens in Baden gilt, zum Oberhofkapellmeister ernannt. Verdienste erwarb sich Schmittbaur außerdem bei der Verbreitung und Weiterentwicklung der 1761 von Benjamin Franklin hergestellten Glasharmonika, die er ab den 1770er-Jahren als erster in Deutschland kommerziell herstellen ließ. Das Instrument, für das Schmittbaur eigene Werke komponierte und auf dem er auch selbst konzertierte, erhielt vor allem Bekanntheit durch Marianne Kirchgessner, eine Schülerin Schmittbaurs. René Gilbert 2015 Quellen GLA 56/969, 973, 1095, Hfk-Hs 33-35, FA 5/40, FA 5A/88. Einige Werke Schmittbaurs befinden sich im Korpus der Karlsruher Musikhandschriften und in der Musikaliensammlung der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek, die beide in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt werden. Werk Die Jugend In dem Alter Oder Der Wieder-gründende Ur-alte Hochfürstliche Stamm von Baden-Baden, Festspiel 1755; L’isola disabitata (Die wüste Insel), Serenata 1762; Lindor und Ismene, Singspiel 1776/77; Die Freude am Grabe des Erlösers bey Gelegenheit seiner Auferstehung, Kantate 1782; Die Selbstverleugnung Cantate von Heinr. Julizs Tode Prediger zu Pritzier in Musik gesetzt von Schmittbauer, Kantate 1783; Betrug aus Liebe, Singspiel 1790; Der Betrug aus liebe. Eine Comische Oper in 3 Aufzügen von F. Möller gesetzt von Joseph Aloys Schmittbaur Baadischen Capellmeister, Singspiel 1791. Literatur Klaus Wolfgang Niemöller: Joseph Aloys Schmittbaurs Werke und ihre Würdigung im 18. Jahrhundert, in: Festschrift Karl Gustav Fellerer zum sechzigsten Geburtstag am 7. Juli 1962, hrsg. von Heinrich Hüschen, Regensburg 1962, S. 377-390; Klaus Häfner: Karlsruher Musikleben im 18. Jahrhundert, in: Leben in der Fächerstadt. Vortragsreihe des Forums für Stadtgeschichte und Kultur zur Gründung der Stadt Karlsruhe vor 275 Jahren, hrsg. von der Stadt Karlsruhe, Karlsruhe 1991, S. 77-93, hier S. 91-93 (= Karlsruher Beiträge Bd. 6); Rüdiger Thomsen-Fürst: Sohn der Harmonie! Joseph Aloys Schmittbaur (1718–1809). Kapellmeister der Markgrafen von Baden, Begleitpublikation zur Ausstellung in der Badischen Landesbibliothek, Karlsruhe 2009. Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:bio-0339&oldid=348563“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Karlsruhe: Stadt und Verwaltung Briefwahl Das Brief­wahl­büro befindet sich im UG. des Stände­hau­ses, Stände­haus­str. 2, 76124 Karlsruhe (Gebäude der Stadt­bi­blio­thek). Im Zeitraum von vier Wochen vor einer allge­mei­nen Wahl oder Abstimmung bis zum Freitag vor dem Wahltag können Wahlbe­rech­tigte dort Brief­wahl­un­ter­la­gen beantragen oder auch gleich an Ort und Stelle ihre Stimm­ab­gabe vornehmen.
https://www.karlsruhe.de/b4/buergerengagement/wahlen/europawahlen/eu_komw_aktuell/eu_komw_aktuell_brief
Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde | Wirtschaftliche Jugendhilfe ZUSCHUSS ZUM ELTERNBEITRAG FÜR KINDER IN TAGESEINRICHTUNGENZUSCHUSS ZUM ELTERNBEITRAG FÜR KINDER IN TAGESEINRICHTUNGEN für Kinder in Tageseinrichtungen ZUSCHUSS ZUM ELTERNBEITRAG WO KANN ICH EINEN ZUSCHUSS BEANTRAGEN? Sie können den Antrag stellen beim:  Jugendamt der Stadt Karlsruhe, Abteilung Wirtschaftliche Jugendhilfe (WJH) und beim  Stadtamt Durlach, Jugend und Soziales, wenn Sie in Durlach, Wolfartsweier, Hohenwettersbach, Stupferich, Grünwettersbach, Palmbach oder Grötzingen wohnen. Bitte beachten Sie: Der Zuschuss wird ab Beginn des Antragsmonats gezahlt. Sie sollten den Antrag daher spätestens in dem Monat stellen, ab dem Ihr Kind die Tageseinrichtung besucht. WELCHE UNTERLAGEN MUSS ICH MITBRINGEN? Damit sofort geprüft werden kann, ob ein Zuschuss möglich ist, sollten Sie vor allem folgende Unterlagen mitbringen:  Wohngeldbescheid  Verdienstbescheinigungen der letzten sechs Monate  Mietvertrag  Bescheid Elterngeld  Bestätigung der Tageseinrichtung Für Empfänger von laufenden Leistungen nach SGB II oder SGB XII:  Bewilligungsbescheid © Stadt Karlsruhe | Stand: Februar 2017 | Layout: Zimmermann | Bild: www.pixelio.de © Detlev Müller SIE ERREICHEN UNS IN UNSEREN BÜROS KARLSRUHE Stadt Karlsruhe | Sozial- und Jugendbehörde Jugendamt | Wirtschaftliche Jugendhilfe Südendstraße 42, 76135 Karlsruhe, 2. Obergeschoss Wer Ihren Antrag bearbeitet, richtet sich nach dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens Ihres Kindes: A – CAN Telefon: 0721 133-5187 CAO – G Telefon: 0721 133-5073 H – K Telefon: 0721 133-5973 L – O Telefon: 0721 133-5191 P – SJ Telefon: 0721 133-5189 SK – Z Telefon: 0721 133-5192 Sprechzeiten Montag bis Mittwoch 8 bis 12 Uhr, Donnerstag 14 bis 17 Uhr. DURLACH Bergwaldsiedlung, Dornwaldsiedlung, Durlach, Durlach- Aue, Grötzingen, Grünwettersbach, Hohenwettersbach, Palmbach, Stupferich, Untermühlsiedlung, Wolfartsweier Stadtamt Durlach – Jugend und Soziales Pfi nztalstraße 33, 76227 Karlsruhe, 1. OG, Zimmer B 105 A – Z Telefon: 0721 133-1962 Vorsprache nur nach telefonischer Terminvereinbarung. Rufen Sie an, wenn Sie noch Fragen haben. Internet www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/wjh/beitragszuschuss www.karlsruhe.de FÜR WELCHE TAGESEINRICHTUNGEN GIBT ES EINEN BEITRAGSZUSCHUSS? Ein Zuschuss kann gewährt werden für:  Kinderkrippen  Kindergärten  Ganztagskindergärten  Schülerhorte KANN ICH EINEN BEITRAGSZUSCHUSS ERHALTEN? Zuschussberechtigt sind Alleinerziehende und Elternpaare, die im Stadtkreis Karlsruhe wohnen und deren Kind eine Tageseinrichtung besucht. IST DER ZUSCHUSS VON MEINEM EINKOMMEN ABHÄNGIG? Ja! Ob Sie einen Zuschuss erhalten, richtet sich nach Ihrem durchschnittlichen monatlichen Familieneinkommen. Hierzu zählen vor allem:  Nettoarbeitslohn plus 1/6 des Weihnachts- und Urlaubsgeldes  Elterngeld  Sozialleistungen wie etwa Arbeitslosenunterstützung, Krankengeld, Rente, Wohngeld, Kindergeld, Kinderzuschlag  Unterhalt oder Unterhaltsvorschuss SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | WIRTSCHAFTLICHE JUGENDHILFE ZUSCHUSS ZUM ELTERNBEITRAG FÜR KINDER IN TAGESEINRICHTUNGEN MEIN MONATLICHES FAMILIENEINKOMMEN BETRÄGT …… EURO. WAS GESCHIEHT NUN? Ihr Einkommen wird einer Einkommensgrenze gegenüber- gestellt. Die Höhe dieser Einkommensgrenze ist abhängig von Ihren persönlichen Familienverhältnissen. Es spielt zum Beispiel eine Rolle, wie viele Personen zu Ihrem Haushalt gehören und wie hoch Ihre Miete ist. Aber auch andere fi nanzielle Belastungen, wie etwa Versicherungsbeiträge können unter bestimmten Voraussetzungen berücksichtigt werden. WIE HOCH IST MEINE PERSÖNLICHE EINKOMMENSGRENZE? Um diese Frage zu beantworten, ist nach den gesetzlichen Bestimmungen für jede Familie eine individuelle Berechnung notwendig. Wir können daher als Einkommensgrenze nur Richtwerte nennen. Diese Richtwerte staffeln sich wie folgt: IHRE FAMILIE BESTEHT AUS IHR RICHTWERT BETRÄGT 2 Personen 1.737 Euro 3 Personen 2.144 Euro 4 Personen 2.555 Euro 5 Personen 2.967 Euro 6 Personen 3.376 Euro MEIN FAMILIENEINKOMMEN IST GENAUSO HOCH ODER GAR GERINGER ALS MEIN RICHTWERT! Wenn Sie alle Ihre Einnahmen zusammenzählen und der Gesamtbetrag nicht höher ist als Ihr Richtwert, können Sie voraussichtlich einen Zuschuss erhalten. Es lohnt sich daher, einen Antrag zu stellen! MEIN FAMILIENEINKOMMEN IST HÖHER ALS MEIN RICHTWERT! Auch wenn Ihr Einkommen höher ist als Ihr Richtwert, sollten Sie prüfen lassen, ob Sie einen Zuschuss bekommen können. Dies gilt vor allem, wenn Ihre Familie besondere fi nanzielle Belastungen tragen muss. WIE HOCH IST DER ZUSCHUSS? Die Höhe des Zuschusses ist abhängig davon, ob und um welchen Betrag Ihr Einkommen Ihre Einkommensgrenze überschreitet. Es ist möglich, dass Sie vom Elternbeitrag befreit werden, beispielsweise wenn Sie Leistungen nach dem SGB II oder SGB XII erhalten. Es könnte aber auch sein, dass Sie als Zuschuss einen Teil Ihres Elternbeitrages erhalten. Grundsätzlich gilt Je mehr Ihr Einkommen über der Einkommensgrenze liegt, umso geringer ist Ihr Zuschuss!
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/wjh/infomaterial/HF_sections/content/ZZk6G8mL0m1leq/ZZk6G8AlRRAgiM/Zuschuss%20zum%20Elternbeitrag.pdf
STADT KARLSRUHE Stadt Karlsruhe Der Oberbürgermeister ANFRAGE Stadträtin Sabine Zürn (Die Linke) Stadtrat Niko Fostiropoulos (Die Linke) Vorlage Nr.: 2019/0127 Personalengpässe am Städtischen Klinikum Gremium Termin TOP ö nö Gemeinderat 26.03.2019 26 x Zum 12.12.2017 erhielten wir auf unsere damalige Anfrage zum Städtischen Klinikum (Vorlage 2017/0670) u.a. folgende Auskunft: „Die Anzahl der pro Vollkraftstelle zu versorgenden Patien- tinnen und Patienten hat von 2007 zu 2016 um knapp 0,7 % abgenommen.“ 1. Wie verhält sich diese Aussage zu Alltagserfahrungen des Pflegepersonals sowie zu Aus- sagen der Personalvertretung in den letzten Jahren zu chronischen Überlastungssituati- onen im Klinikalltag? 2. Wie hoch ist/wäre nach Auffassung bzw. Forderungen der Personalvertretung des Städ- tischen Klinikums die obiger Rechnung entsprechende Anzahl bzw. Höchstzahl der pro Vollkraftstelle zu versorgenden Patienten und Patienten? In derselben Anfrage erhielten wir weiterhin die Auskunft, dass bundesweit „sich das Städtische Klinikum Karlsruhe bei der Personalausstattung im obersten Drittel der Gesamtpersonalausstat- tung befindet.“ 3. Welchen Wert misst die Stadt dieser Aussage in Bezug auf den Klinikalltag für Personal - v.a. Pflegepersonal - und Patient/innen zu? 4. Trifft es zu, dass in den letzten Jahren und Jahrzehnten Themen wie unzureichende Per- sonalausstattung und Überlastungsprobleme des Klinikpersonals zu den Standardthe- men zwischen Klinikleitung und Personalvertretung gehören? 5. Wie hoch war/ist im Durchschnitt je in den letzten 5 Jahren das Verhältnis zwischen be- setzten Stellen und nichtbesetzten Stellen (Stelle nominell nicht besetzt plus Personal- ausfall wegen Krankheit oder Anderem) im Pflegebereich gewesen (absolut und in Pro- zent)? In der oben erwähnten Anfrage 2017(0670) erhielten wir zu Frage 3 folgende Auskunft: „Be- züglich der bundesweiten Durchschnittswerte von 11 bis 12 Patientinnen und Patienten pro Pflegekraft pro Schicht (tagsüber) liegt das Städtische Klinikum deutlich niedriger.“ – „Ebenso“ verhalte es sich bei den Durchschnittswerten im Nachtdienst. 6. Welche lebensweltliche Qualität für Pflegepersonal und Patient/innen haben solche sehr günstig erscheinenden Durchschnittswerte aus Sicht der Stadtverwaltung? Ergänzende Erläuterungen Seite 2 In der BNN vom 12.01.19 wird das Klinikum zitiert: „Alle Stellenpläne sind auf Kante genäht“ 7. War das bereits zum 12.12.2017, zum Zeitpunkt unserer damaligen Anfrage, der Fall oder hat dieses „auf Kante nähen“ erst im Jahr 2018 eingesetzt? 8. Welche Aussagen zur Personalfluktuation im Pflegebereich des Klinikums kann die Stadt für je die letzten 5 Jahre machen? 9. Sollten sich die Kommunen bzw. deren Organe wie der Deutsche Städtetag nach Auf- fassung der Stadtverwaltung nachdrücklicher für eine Reform der Krankenhausfinanzie- rung einsetzen? 10. Welche Schritte plant die Stadtverwaltung, um die Situation des Pflegepersonals am Städtischen Klinikum zu verbessern? Im Dez. 2017 erhielten wir in Bezug auf die Personalsituation im Städtischen Klinikum auf unse- re Fragen Antworten, die kaum mit der derzeit in den Medien wahrzunehmenden Lage am Städtischen Klinikum in Einklang zu bringen sind. Nicht hinweg zu diskutieren ist, dass Personalengpässe und Überlastungen v.a. im Pflegebereich seit Jahren und Jahrzehnten Standardthema zwischen Klinikleitung und Personalvertretung sind. Nicht hinweg zu diskutieren ist auch die vom Mainstream der Politik seit Jahren und Jahrzehn- ten verfolgte neoliberale strukturelle Unterfinanzierung der Krankenhauslandschaft. Aus Patien- tensicht und aus Sicht des Krankenhauspersonals ist das eine verhängnisvolle, unverantwortliche und desaströse Entwicklung, die einer grundlegenden Reform bedarf. Dafür müssen die Kom- munen, auch die Stadt Karlsruhe, den Druck auf Bundesregierung und Bundes- Gesundheitsministerium drastisch erhöhen. Stadt und Gemeinderat stehen in der Pflicht umge- hend konsequente Schritte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Personalsituation am Städtischen Klinikum einzuleiten. unterzeichnet von: Sabine Zürn Niko Fostiropoulos Sachverhalt / Begründung:
https://web3.karlsruhe.de/Gemeinderat/ris/ris-bi/getfile.php?id=607924&type=do
Version vom 14. November 2018, 15:22 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 1091. Inhaltsverzeichnis 1 Josef Arthur Valdenaire 1.1 Quellen 1.2 Werk 1.3 Literatur Josef Arthur Valdenaire Architekt, Bauhistoriker, Denkmalpfleger, * 12. März 1883 Bretten, † 15. Januar 1946 Karlsruhe, kath., ∞ 1936 Rosa Anna Maier. Die Familie Valdenaires, deren Vorfahren väterlicherseits im 16. Jahrhundert von Tirol in die Vogesen ausgewandert waren und den Namen "Waldner" in das französische "Valdenaire" abgeändert hatten, ließ sich 1890 in Karlsruhe nieder. Valdenaire besuchte das heutige Kant-Gymnasium und studierte von 1901-1905 an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe unter anderen bei Josef Durm, Friedrich Ratzel, Carl Schäfer, Adolf Weinbrenner und Max Laeuger Architektur. Nach dem Diplom arbeitete er bis 1909 in Baugeschäften in Bergisch-Gladbach und Mannheim sowie bis 1912 im Hochbauamt der Stadt Frankfurt. Um seine Weinbrennerstudien fortführen zu können, nahm er danach bis 1915 eine Lehrtätigkeit in der Baugewerkeschule Offenbach auf. 1914 wurde er am Kunsthistorischen Institut der TH Karlsruhe bei Adolf von Oechelhäuser und Hermann Billing mit einer Arbeit über Friedrich Weinbrenner promoviert. Die erweiterte Dissertation konnte erst nach dem Ersten Weltkrieg erscheinen und ist ein Standardwerk zu Weinbrenners Leben und Werk. Anfang 1915 musste Valdenaire den Kriegsdienst antreten und kam im Wesentlichen in Frankreich zum Einsatz. Ende November 1918 wurde er als Offizier entlassen. Unmittelbar danach erhielt er eine Assistentenstelle bei Laueger an der TH Karlsruhe. Daneben wirkte er als freier Architekt und Autor bauhistorischer Arbeiten unter anderem über Heinrich Hübsch, Gottfried Tulla, die Baukunst Karlsruhes und das Karlsruher Schloss. 1927/28 legte er die Prüfung für das Höhere Lehramt an Gewerbeschulen ab und erhielt Anstellungen in Lahr, Ettlingen und ab 1932 in Karlsruhe. 1934 wurde er als Regierungsrat zum Landesgewerbeamt Karlsruhe versetzt. Hier erhielt er 1936 offiziell den Auftrag, neben seinen Dienstgeschäften eine Bestandsaufnahme der Kunstdenkmäler der Stadt Karlsruhe zu erarbeiten. Seine Einberufung zum erneuten Kriegsdienst 1941 unterbrach die Arbeit. Nach Kriegsende, im August 1945, ernannte ihn die amerikanische Militärregierung zum obersten badischen Beamten für Kunstsammlungen und Museumspflege. Valdenaire erlag wenig später einer schweren Erkrankung. Seine ausführliche und profunde Arbeit über die Karlsruher Kunstdenkmäler konnte erst 2014 gedruckt werden. Manfred Koch 2014 Quellen GLA G-S Valdenaire, Sammlung Dr. Arthur Valdenaire; Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau/saai: Nl Arthur Valdenaire. Werk (Auswahl): Friedrich Weinbrenner. Sein Leben und seine Bauten 1919, (4. Aufl. 1985); Heinrich Hübsch. Eine Studie zur Baukunst der Romantik, Karlsruhe 1926; Karlsruhe. Die klassisch gebaute Stadt (Deutsche Kunstführer, 25), Augsburg 1929; Die Kunstdenkmäler der Stadt Karlsruhe. Der Stadtbau und der Schloßbezirk, bearb. von Arthur Valdenaire, aus dem Nachlass hrsg. von Joachim Kleinmanns, Petersberg 2014 (= Schriften des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau, Bd. 4). Literatur Joachim Kleinmanns: Einführung des Herausgebers, in: Die Kunstdenkmäler der Stadt Karlsruhe. Der Stadtbau und der Schloßbezirk, aus dem Nachlass hrsg. von Joachim Kleinmanns, Petersberg 2014, S. 13-17. Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:bio-0236&oldid=584195“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Version vom 14. November 2018, 16:39 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Universitätsbibliothek Heidelberg. Marie Baum Chemikerin, Politikerin, * 23. März 1874 Danzig, † 8. August 1964 Heidelberg, ev., ledig. Das selbstlose Engagement des Vaters, der als Arzt mittellose Patienten unentgeltlich behandelte, hat Marie Baum, die als Wegbereiterin der Sozialarbeit gilt, entscheidend geprägt. Nach dem Abitur in Zürich studierte sie Chemie am dortigen Eidgenössischen Polytechnikum. 1896 wurde sie diplomiert und 1899 promoviert. Ab 1899 arbeitete sie als Chemikerin bei der Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation (AGFA) in Berlin. Die dort erfahrenen Missstände durch profitorientierte rücksichtslose Unternehmer und daraus resultierende unzumutbare Arbeitsbedingungen veranlassten sie, ihr weiteres Leben in den Dienst der sozialen Fürsorge zu stellen. Sie kündigte bei AGFA und zog 1902 nach Karlsruhe, wo sie als Nachfolgerin von Else Jaffé-von Richthofen beim Badischen Innenministerium die Stelle einer Fabrikinspektorin antrat. Ihre Aufgabe war es, die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen für die etwa 55.000 Frauen und circa 17.000 Jugendlichen in badischen Betrieben zu überwachen. 1906 erschien im G. Braun Verlag Baums erste Publikation über die soziale Lage der Lohnarbeiterinnen in Karlsruhe, die sie für die hohe Säuglingssterblichkeit verantwortlich machte. Wegen ständiger Differenzen mit dem Vorstand der badischen Fabrikinspektion, Karl Bittmann, nahm sie 1907 die Stelle der Geschäftsführerin des "Vereins für Säuglingsfürsorge" im Regierungsbezirk Düsseldorf an, wo sie ihr Konzept einer gezielten Familienfürsorge entwickelte. Als Abgeordnete der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) gehörte Baum der Weimarer Nationalversammlung und als Abgeordnete des Wahlkreises Schleswig-Holstein dem ersten Reichstag der Weimarer Republik an. 1919 kehrte sie als Referentin für Wohlfahrtspflege beim Badischen Arbeitsministerium (ab 1924 Innenministerium) nach Karlsruhe zurück. Für die Betreuung notleidender Kinder der Nachkriegszeit verantwortlich, baute sie ab 1920 auf dem Heuberg in der Schwäbischen Alb ein mustergültiges Kinderdorf für etwa 1.000 Kinder auf, das bis zu seiner Auflösung durch die Nationalsozialisten 1933 über 100.000 Kindern aus ganz Deutschland als Erholungsheim diente. Aufgrund mangelnder Unterstützung von staatlicher Seite gab Baum 1926 die Referentenstelle auf. 1927 veröffentlichte sie ihr Standardwerk zur Familienfürsorge. Von 1928-1933 und 1946-1952 war sie Lehrbeauftragte für soziale Fürsorge und Wohlfahrtspflege an der Universität Heidelberg. Während des Lehrverbots im Dritten Reich aufgrund ihrer jüdischen Großmutter Rebecka Mendelssohn-Bartholdy half sie jüdischen Bürgern bei der Ausreise. Zum 75. Geburtstag 1949 erhielt sie von der Universität Heidelberg die Ehrenbürgerwürde sowie zum 80. Geburtstag 1954 das Bundesverdienstkreuz. Die Marie-Baum-Straße in Karlsruhe wurde 2000 nach ihr benannt. Katja Förster 2014 Werk Drei Klassen von Lohnarbeiterinnen in Industrie und Handel der Stadt Karlsruhe, Karlsruhe 1906; Gesundheitliche Säuglings- und Kleinkinder-Fürsorge, in: Stefan Engel: Grundriss der Säuglings- und Kleinkinderkunde, München 1922, S. 239-315; Familienfürsorge. Eine Studie, Karlsruhe 1927, 2. Aufl. 1928; zusammen mit Alice Salomon: Das Familienleben in der Gegenwart. 182 Familienmonographien, Berlin 1930 (= Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit. Forschungen über „Bestand und Erschütterung der Familie in der Gegenwart“, Bd. 1); Rückblick auf mein Leben, Heidelberg 1950; Leuchtende Spur. Das Leben Ricarda Huchs, Tübingen 1950; Ricarda Huch. Briefe an die Freunde, Tübingen 1960; Anna von Gierke. Ein Lebensbild, Weinheim 1954. Literatur Wolfgang Bocks: Baum, Marie, Sozialpolitikerin, Verfolgte des NS-Regimes, in: Baden-Württembergische Biographien, Bd. 1, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1994, S. 9-11; Petra Schaffrodt: Marie Baum. Ein Leben in sozialer Verantwortung. Katalog zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg, hrsg. von Werner Moritz, Ubstadt-Weiher 2000; Angela Borgstedt: Marie Baum. Chemikerin, Sozialwissenschaftlerin und Sozialfürsorgerin, Politikerin und Schriftstellerin, in: Lebensbilder aus Baden-Württemberg 23 (2010), S. 321-349. Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:bio-0958&oldid=584655“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Version vom 30. Juli 2019, 12:15 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Kunigunde Fischer, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/57a. Kunigunde Fischer Politikerin, * 10. November 1882 Speikern/Landkreis Nürnberger Land, † 21. Februar 1967 Karlsruhe, ev., ∞ 1904 Kaspar Fischer, 1 Kind. Kunigunde Fischer, geb. Bachmeyer, war die Tochter eines Landwirts, Mühlen- und Sägewerksbesitzers. Mit ihrem Mann, einem Schriftsetzer der sozialdemokratischen Zeitung "Der Volksfreund", lebte sie nach der Hochzeit in der Karlsruher Südstadt, wo sie die sozialen Probleme der Arbeiterbevölkerung erlebte. Daraus erwuchs ein ihr ganzes Leben prägendes soziales und politisches Engagement. 1909 wurde sie Vorsitzende der neu gegründeten Frauensektion der Karlsruher Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Neben den politischen Themen Frauenstimmrecht, Gleichberechtigung der Frauen in Politik, Gesellschaft und Ehe der Frauensektion galt Fischers Einsatz der Kinder-, Jugend- und Tuberkulosefürsorge. Ab 1912 war sie Mitglied im Armen- und Waisenrat der Stadt und 1914-1916 arbeitete sie im städtischen Kriegsfürsorgeausschuss mit. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Karlsruhe und wurde 1925 bis zum Verbot 1933 deren Vorsitzende. Mit der Schaffung der Republik 1918/19 und der Einführung des aktiven und passiven Frauenwahlrechts war für Fischer, die 1912 am SPD-Parteitag in Chemnitz teilgenommen hatte, der Weg zur parlamentarischen Arbeit frei. Sie wurde 1919 in die Verfassunggebende Versammlung Badens als einzige Sozialdemokratin und danach in den Landtag und in die Karlsruher Stadtverordnetenversammlung gewählt. Beiden Parlamenten gehörte sie bis 1933 an. In Karlsruhe wurde sie 1920-1922 als Stadträtin gewählt, im Ständehaus wirkte sie seit 1921 als Schriftführerin. Ihre Parlamentstätigkeit endete mit der Machtübernahme der Nazis. Am 18. März 1933 kam auch sie, wie alle badischen SPD- und Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)-Landtagsmitglieder, ins Gefängnis und blieb bis Ende März in der Karlsruher Riefstahlstraße, wo sie 1944, nach dem Attentat auf Hitler, erneut inhaftiert wurde. Sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Kunigunde Fischer ihr politisches und soziales Engagement wieder auf. Ende 1945 begann sie mit anderen den Wiederaufbau der AWO und wurde 1946 zweite Vorsitzende. Wie nach dem Ersten Weltkrieg galt ihre Arbeit der Fürsorge für notleidende Kinder. Bei den ersten Kommunalwahlen nach Kriegsende wurde sie 1946 als einzige Frau in das Karlsruher Stadtparlament gewählt, dem sie bis 1959 angehörte. Sie warb für die Beteiligung von Frauen in der politischen Arbeit und Verantwortung. Für ihr politisches und soziales Engagement, das sich mit persönlicher Bescheidenheit, Selbstlosigkeit und Bedürfnislosigkeit verband, erhielt Kunigunde Fischer 1957 das Bundesverdienstkreuz und 1965 verlieh ihr die Stadt als erster Frau die Ehrenbürgerwürde. Das von der Karl-Friedrich-, Leopold- und Sophienstiftung 1966 eröffnete erste Altenheim in Karlsruhe trägt den Namen Kunigunde-Fischer-Haus und 2017 wurde in der Süstadt-Ost die Kunigunde-Fischer-Straße benannt. Manfred Koch 2017 Quellen StadtAK 1/POA 2/1646; 8/ZGS Persönlichkeiten. Literatur Susanne Asche/Barbara Guttmann/Olivia Hochstrasser/Sigrid Schambach/Lisa Sterr: Karlsruher Frauen 1715-1945. Eine Stadtgeschichte, Karlsruhe 1992 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 15) http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/frauengeschichte/frauen1715 (Zugriff am 22. Dezember 2015); Barbara Guttmann: Kunigunde Fischer, in: "Zwischen Trümmern und Träumen": Karlsruherinnen in Politik und Gesellschaft der Nachkriegszeit. Porträts, Karlsruhe 1997, S. 16–21 http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/frauengeschichte/truemmern (Zugriff am 22. Dezember 2015); dies.: Den weiblichen Einfluss geltend machen... Karlsruher Frauen in der Nachkriegszeit 1945-1955, Karlsruhe 2000 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 21) http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/frauengeschichte/guttmann2000 (Zugriff am 22. Dezember 2015); Kunigunde Fischer, in: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933, http://zhsf.gesis.org/ParlamentarierPortal/biosop.htm (Zugriff am 16. Mai 2015). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:bio-0037&oldid=585907“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Karlsruhe: Kultur Das Karlsruher Kulturrad Das Kultur­kon­zept ist ein sehr komplexes Gedan­ken­ge­rüst. Um den Austausch über den Aufbau und die Inhalte des Kultur­kon­zep­tes zu verein­fa­chen, wurde eine grafische Darstel­lung entwickelt, die die fünf wesent­li­chen Bausteine des Kultur­kon­zep­tes beschreibt. Die Bausteine des Kulturrades Die Pyramide: Die Karlsruher Kulturlandschaft Das Kultur­kon­zept kann nur im Kontext der gesamten Karlsruher Kultur­land­schaft erfolg­reich umgesetzt werden. Auch wenn konkrete Maßnahmen nur für die Einrich­tun­gen des Kultu­ram­tes vorge­schla­gen werden können, baut das Konzept doch an vielen Stellen auf die erfolg­rei­che Koope­ra­tion mit anderen Akteuren auf. Um diesen Zusam­men­hang zu zeigen, steht das Karlsruher Kulturrad vor dem Hinter­grund aller Insti­tu­tio­nen, seien es die städtisch geför­der­ten, die von anderen Trägern öffentlich geför­der­ten Insti­tu­tio­nen oder die nicht öffentlich geför­der­ten Kulturak­teure. Das Dach: Karlsruhe als Stadt der Grund- und Menschenrechte Über allem steht das Selbst­ver­ständ­nis der Kultur­stadt Karlsruhe als Stadt der Grund- und Menschen­rechte (siehe auch das Kapitel „Recht auf Kultur - Karlsruhe als Stadt der Grund- und Menschen­rech­te“). Mit diesem Selbst­ver­ständ­nis bezieht sich die Kultur­po­li­tik nicht nur auf die besondere Verknüp­fung der Stadt mit den wichtigs­ten Organen der Recht­spre­chung, sondern beschreibt auch eine eigene gesell­schafts­po­li­ti­sche Position: Für das Verhältnis der Bürge­rin­nen und Bürger zur Kultur ist der Begriff der Teilha­be­ge­rech­tig­keit von besonderer Bedeutung: Nicht nur der Zugang zur Kultur soll allen Bürge­rin­nen und Bürgern offen stehen, auch die Mitge­stal­tung bezie­hungs­weise die Betei­li­gung wird hier zu einem selbst­ver­ständ­li­chen Teil der Kultur­po­li­tik. Die Unter­schiede zwischen verschie­de­nen Bevöl­ke­rungs- und Nutzer­grup­pen wird als Reichtum verstanden. Damit reagiert das Kultur­kon­zept auf den allge­mei­nen Trend einer stärkeren Diver­sifi­zie­rung von Lebens­sti­len und auf die stets neu zu beant­wor­tende Frage nach der Vielfalt der Kulturen. Künst­le­ri­sche Äußerungen und Kultu­r­an­ge­bote basieren auf demBekenntnis zu den Werten der Demokratie und der Menschen­rechteals Bekennen zu den Rechten des Indivi­du­ums. Alle Maßnahmen des Kultur­kon­zep­tes ebenso wie zukünftige Entwick­lungs­li­nien spiegeln die Werte des Dachs wieder. Die Radnabe: Richtungsbestimmung und Alltagsarbeit Das Zentrum der Grafik stellt im übertra­ge­nen Sinn die Achse dar, um die sich die einzelnen Themenschwer­punkte drehen. In dieser Nabe wird die besondere Rolle der Kultur als inhalt­li­cher Motor für die Stadt­ent­wick­lung definiert und zugleich die Alltags­ar­beit des Kultu­ram­tes­mit seinen Abtei­lun­gen benannt (siehe auch das Kapitel „Die städtische Kultur­ver­wal­tung“). Grundlage jeder kommunalen Kultur­po­li­tik ist die Vergan­gen­heit, die als historisch-kultu­rel­les Erbe für die einzig­ar­tige Identität der Stadt steht. Um sie in die Gestaltung der Zukunft einzu­brin­gen, gilt es sie nicht nur zu erforschen, sondern auch zu erinnern und zu vermitteln. Der Bereich Gegenwart beschreibt die alltäg­li­che Arbeit des Kultu­ram­tes. Die wichtigs­ten Aufga­ben­fel­der der Alltags­ar­beit im Kulturamt mit seinen Abtei­lun­gen lassen sich mit den Schlag­wör­tern „Fördern, Veran­stal­ten, Vernetzen, Vermit­teln“ beschrei­ben, da es Kunst und Kultur vielfältig fördert, Ausstel­lun­gen, Festivals, Vortrags­rei­hen oder veran­stal­tet, Publi­ka­tio­nen vorlegt, alle seine Aktivi­tä­ten vernetzend in die Stadt wirken und es umfassende Bildungs- und Vermitt­lungs­an­ge­bote anbietet. In allen Arbeits­be­rei­chen des Kultu­ram­tes geht es auch darum, neueHeraus­for­de­run­gen und zukünftige Entwick­lun­gen auszu­ma­chen, darauf zu reagieren und Strategien zu entwickeln sowie gestaltend in die Stadt­ge­sell­schaft einzu­wir­ken – zum Beispiel durch Publi­ka­tio­nen, Ausstel­lun­gen und Veran­stal­tun­gen zu aktuell relevanten Themen, durch besondere Diskus­si­ons­an­ge­bote zur zukünf­ti­gen Entwick­lung der Stadt oder durch Bereit­stel­lung neuer Bildungs­an­ge­bote. Das Rad: Operative Handlungsfelder der zukünftigen Kulturpolitik Im Ring des Rades sind die Handlungs­fel­der angesie­delt, die in einem umfang­rei­chen Betei­li­gungs­pro­zess als Felder des besonderen Engage­ments der Kultur­po­li­tik definiert wurden. Diese Handlungs­fel­der sind: Kultu­rel­les Erbe Kulturelle und gesell­schaft­li­che Bildung Stärkung der Verbindung von Kunst, Wissen­schaft und Techno­lo­gie Stadt: Raum für Kultur Kultur und Wirtschaft Alle Handlungs­fel­der antworten auf die Heraus­for­de­run­gen der Zukunftund schärfen das Profi l der Kultur­stadt Karlsruhe. Die Schnitt­stel­len: Die Veran­ke­rung der Kultur in der Stadt­po­li­tik Die Handlungs­fel­der der Kultur­po­li­tik sind vielfältig vernetzte Bereiche des städti­schen Lebens. Deshalb finden konti­nu­ier­lich und alltäglichder Austausch und die Koope­ra­tion mit anderen Fachge­bie­ten und Insti­tu­tio­nen über Entwick­lungs­ziele und Projekte statt. Auf diese Weisetragen die besonderen Möglich­kei­ten der kultu­rel­len Arbeit auch zurinhalt­li­chen Weiter­ent­wick­lung anderer Bereiche der Stadt bei: Kulturwird zu einem Motor der Stadt­ent­wick­lung. Das Kulturrad soll Anregung und Richtlinie für die Schwer­punktezukünf­ti­ger Kultur­po­li­tik sein.
https://www.karlsruhe.de/b1/kultur/kulturfoerderung/kulturamt/kulturkonzept/kulturrad
Karlsruhe: Stadtgeschichte Seit über 30 Jahren ist er Hüter der Karlsruher Stadtgeschichte: Ernst Otto Bräunche Ernst Otto Bräunche ist bereits seit 1985 der Leiter des Karlsruher Stadtarchivs. | Bild: Julia Wessinger Das Karlsruher Stadtarchiv ist heute in einer ehemaligen Pfandleihe in der Innenstadt-Ost untergebracht. | Bild: Julia Wessinger Leiter Ernst Otto Bräunche präsentiert stolz das älteste Buch im Karlsruher Stadtarchiv. | Bild: cob Das Karlsruher Stadtarchiv hütet insgesamt rund 5.000 Regalmeter Archivalien. | Bild: Julia Wessinger Auch Akten, die sortiert werden: Zeugnisse aus der KSC-Geschichte. Alte Unterlagen des Karlsruher Sportclubs Mühlburg-Phönix. | Bild: cob Karlsruher Geschichte im Stadtarchiv. Pro Jahr kommen zirka 100 laufende Meter an Akten hinzu. | Bild: cob Der "dickste Brocken" im Karlsruher Stadtarchiv.: Ein Buch aus dem Jahr 1706. | Bild: cob Prev Next Das 1885 gegründete Karlsruher Stadt­ar­chiv ist die älteste von der Stadt selbst unter­hal­tene Kulturein­rich­tung. Mit rund 5.000 Re­gal­me­tern Archi­va­lien ist es Aufbe­wah­rungs­ort für die über 300 Jahre alte Stadt­ge­schichte der Fächer­stadt. Gehütet und gepfleg­t wird die Stadt­ge­schichte von Archiv­lei­ter Ernst Otto Bräun­che und seinen Mitar­bei­tern. Ernst Otto Bräunche ist der Leiter des Karlsruher Stadt­ar­chivs. Er legte 1985 seine zweite Staats­prü­fung für den höheren Ar­chiv­dienst ab. Im selben Jahr zog er nach Karlsruhe und bekam hier einen Job als wissen­schaft­li­cher Archivar im Ge­ne­rallan­des­ar­chiv Karlsruhe. Kurze Zeit später wechselte er zur Stadt Karlsruhe und wurde Leiter des Stadt­ar­chivs. Herr Bräunche, wie sind Sie zu Ihrem doch recht au­ßer­ge­wöhn­li­chen Beruf gekommen? Wir müssen ganz vorne anfangen: Ich habe in Freiburg Germa­nis­ti­k und Geschichte studiert - ich wollte eigentlich Lehrer werden. Durch eine Ausstel­lung über die Machter­grei­fung in Freiburg und Süd­ba­den im Jahr 1933, an der ich während meines ­Schul­re­fe­ren­da­ri­ats beteiligt war, habe ich dann aber doch den letz­ten und damit entschei­den­den Anstoß zur Archiv­ar­beit ­be­kom­men. Ich wurde also Archi­vre­fe­ren­dar im Haupt­staats­ar­chiv in Stutt­gart und an der Archivschule in Marburg. Nach meiner kurzen ­Zeit im Generallan­des­ar­chiv übernahm ich die Leitung des Stadt­ar­chivs - bis heute. Sie sind also bereits seit über 30 Jahren in dersel­ben ­Po­si­tion. Was hat sich in dieser Zeit verändert? Meine Arbeit hat sich eigentlich in vielerlei Hinsicht ­ver­än­dert. Am Anfang meiner Zeit im Stadt­ar­chiv haben wir viele ­Pu­bli­ka­tio­nen veröf­fent­licht, zu denen ich auch größere Beiträ­ge ­ver­fasst habe. Es entstanden beispiel­weise Werke zur In­dus­trie­ar­chi­tek­tur von Karlsruhe, zur Geschichte der Juden oder auch viele Ortsge­schich­ten. Meine Möglich­kei­ten, Beiträge selbst mitzu­schrei­ben, sind jetzt aber geringer geworden, da die Aufgaben im Archiv­ma­na­ge­ment ­zu­ge­nom­men haben. Dazu gehören auch die Planung und Durch­füh­rung von Restau­rie­rungs­pro­jek­ten, seit einigen Jahren ein weite­rer Schwer­punkt in der Arbeit des Stadt­ar­chivs. Und welche Verän­de­run­gen hat das Stadt­ar­chiv hinter sich - Stichwort Digita­li­sie­rung? Auch hier haben sich die Aufga­ben­be­rei­che sehr verändert. Das Stadt­ar­chiv war 1985 noch eine ganz kleine Insti­tu­tion - wir waren gerade einmal drei Mitar­bei­ter. Damals hatte das Archi­v noch keine Computer, die ersten wurden 1988 beschafft. 16 Jahre später - also 2004 - haben wir auch die ersten Mittel zur Digita­li­sie­rung unserer Bestände bekommen und sind damit ­glück­li­cher­weise relativ früh auf diesen Zug aufge­sprun­gen. Noch heute sind wir das Kommu­nal­ar­chiv mit den meisten Digita­li­sa­ten in der Deutschen Digitalen Bibliothek. Insgesamt haben wir un­ge­fähr 2,5 Millionen Digita­li­sate - Tendenz steigend. Können Sie allgemein erklären, wie das Stadt­ar­chiv seine ­Be­stände beschafft? Wir sind hier im Stadt­ar­chiv grund­sätz­lich zuständig für die Über­nahme der Akten und Unterlagen, die in der Stadt­ver­wal­tung ­pro­du­ziert werden. Das funktio­niert so: Die städti­schen Ämter und Einrich­tun­gen müssen uns alle Unterlagen anbieten, die sie zur Aufga­ben­er­fül­lung nicht mehr benötigen. Das waren früher Akten, Amtsbücher, Urkunden, Pläne und Fotos - heute sind in steigendem Umfang auch digitale Akten dabei. Wir ent­schei­den dann, was dauernd, sozusagen für die Ewigkeit auf­zu­be­wah­ren ist. Verwal­tungs­ak­ten werden zu Archi­va­lien, wenn sie der Rechts­si­cher­heit der Stadt dienen oder Bedeutung für die Stadt­ge­schichte haben. Insgesamt übernehmen wir ungefähr fünf Prozent von dem, was in den Ämtern erarbeitet wird. Der zweite Teil unserer Aufgabe ist der Sammlungs­auf­trag. Wir inter­es­sie­ren uns also für Vereins- und Firmen­do­ku­mente, für Nachlässe und in vielen Fällen auch für das Privat­fo­to­al­bum, das die Großeltern angelegt haben. Das heißt, wir sind nicht nur das Archiv der Stadt­ver­wal­tung, sondern auch das Archiv der Stadt­ge­sell­schaft. Herr Bräunche, eine abschlie­ßende Frage: War früher wirk­lich alles besser? (lacht) Ich finde nicht, dass früher alles besser war. Aber ich finde, es ist heute wichtig, zu wissen, wie es früher war, zu wissen, dass sich die Menschen, die hier gelebt haben, für die Stadt eingesetzt haben, sie aufgebaut und weiter­ent­wi­ckel­t ha­ben. Es ist wichtig, zu wissen welche Anstren­gun­gen und auch Rück­schläge damit verbunden waren zum Beispiel durch die beiden Welt­kriege des 20. Jahrhun­derts, die Karlsruhe wie alle anderen ­deut­schen Städte betroffen haben. Gerade der Wieder­auf­bau nach 1945 und die Integra­tion zahlrei­cher Flücht­linge und ver­trie­be­ner Menschen war eine große Leistung. Um die Zukunft ­ge­stal­ten zu können, sollte man die Vergan­gen­heit kennen und aus der Geschichte lernen. Quelle: ka-news 22. Mai 2018
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv/ka-news20180522