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Karlsruhe: Schulen
Geschwisterkindermäßigung der Flexiblen Nachmittagsbetreuung (16 bis 17.30 Uhr)
Antragsformulare und
Informationen
... finden Sie hier
Kontakt
Ansprechpartner für die Flexible Nachmittagsbetreuung und Ferienbetreuung
Ganztagsgrundschulen
Übersicht der Ganztagsgrundschulen
Entgelte
Informationen zu den Entgelten der Flexiblen Nachmittagsbetreuung
Wenn ein oder mehrere Geschwisterkinder einer Familie
gleichzeitig eine Einrichtung wie Kindertagesstätte,
Schülerhort (Einrichtungen der Jugendhilfe) oder vom
Land geförderte "Flexible Nachmittagsbetreuung" von
freien oder anderen Trägern besuchen, haben Eltern die
Möglichkeit, eine Entgeltermäßigung für das Kind, das die
"Flexible Nachmittagsbetreuung" an einer
Ganztagsgrundschule besucht, zu beantragen.
Eine Ermäßigung ist nur möglich, wenn das Entgelt der oben
genannten Einrichtungen teurer ist als das Entgelt der
"Flexible Nachmittagsbetreuung" vom Schul- und
Sportamt.
In diesem Fall würde sich das Betreuungsentgelt pro
Monat von 30 Euro
bei einem Geschwisterkind auf 24 Euro und
bei jedem weiteren Geschwisterkind auf 20 Euro
reduzieren.
Der Antrag ist schriftlich, mit der Bescheinigung der
Einrichtung für die Geschwisterkinder (siehe
Antragsformular), beim Schul- und Sportamt zu stellen.
Für jedes Geschwisterkind ist eine separate
Bescheinigung auszufüllen.
Eine Ermäßigung wird ab dem Folgemonat der Beantragung
gewährt und gilt bis Ende des laufenden
Schuljahres.
Für eine Weitergewährung im neuen Schuljahr sowie zur
Neubeantragung bei der Einschulung ist Ende Juli eines
jeden Jahres ein schriftlicher Antrag, mit aktueller
Bescheinigung der Einrichtung (ausgestellt frühestens
ab dem 15. Juli eines Jahres) für das Geschwisterkind,
zu stellen.
Der Wegfall der Ermäßigungsgrundlage im laufenden
Schuljahr ist dem Schul- und Sportamt unverzüglich
schriftlich mitzuteilen.
Bildnachweis:
www.hob-design.de
https://www.karlsruhe.de/b2/schulen/schulen_ka/ganztagsgrundschulen_info/flex_nb_betreuung/ermaessigung_flex_nb
Karlsruhe: Hochbau
Jugendtreff Südweststadt
Neubau
Die Jury tagte am 09.12.2009 und setzte die Arbeit
des Architekturbüros plus+ bauplanung
(Neckartenzlingen) einstimmig
auf Rang 1.
plus+ bauplanung GmbH
Hübner · Forster · Hübner · Remes
Freie Architekten
www.plus-bauplanung.de
Dokumentation (PDF, 2.46 MB)
Auszug aus der
Aufgabenbeschreibung
Auf dem Grundstück neben der Heinrich-Hertz-Schule soll
der Neubau des Jugendtreffs entstehen.
Das Raumprogramm sieht zwei Gruppenräume, einen
Intensivraum und Nebenräume vor.
Eine mögliche Erweiterung des Gebäudes um weitere
Gruppen- und Aufenthaltsräume soll gestalterisch und
funktional Teil des Entwurfs sein. Das Gebäude soll jedoch
auch ohne die Erweiterung eine formale Qualität
haben.
Die Anforderungen an die räumlichen Qualitäten
wurden in einem gemeinsamen Workshop mit den
Jugendlichen erarbeitet.
Das Foyer ist zentraler Bereich, der als
Treffpunkt aller Gruppen dient.
Der Eingangsbereich/Foyer soll außen zum
Vorplatz licht, offen und einladend sein.
An einer Stelle im Gebäude soll Platz für
Spiel-/Klettermöglichkeiten vorgesehen sein.
Die räumliche Zuordnung muß unterschiedliche
Nutzungen und altersgetrennte Programme
ermöglichen.
Einer der Gruppenräume ist als "lauter" Raum
auszubilden, d.h. hier finden überwiegend
Aktivitäten rund um die Musik statt.
Der zweite Gruppenraum ist als "leiser" Raum zu
verstehen, in dem vor allem ruhigere Aktivitäten
stattfinden.
Beide Gruppenräume sollen zu einem großen Saal
verbunden werden können.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wird besonderer Wert auf
niedrige Folge- und Betriebskosten
(Bauunterhaltung, Reinigungs- und Pflegeaufwand,
Gebäudetechnik, Energieverbrauch) über den
gesamten Lebenszyklus des Gebäudes gelegt.
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/hochbau/wettbewerbe/wettbewerbe_abgeschl/jugend_suedwest
Dokument1
Beurteilung Preisgericht:
Pool2-Architekten, Kassel
Ankauf
Diese Arbeit versucht, mit der großzügigen Geste eines großen auf wenige Pylonen
abgelasteten Daches ein neues Entrée zur Stadt zu schaffen. So entsteht im westlichen
Bereich des Platzes ein klar definierter funktionaler Schwerpunkt, der viele, aber leider nicht
alle Erfordernisse, die das Warten und Umsteigen mit sich bringen auf einfache Weise erfüllt.
Fraglich bleibt allerdings, ob die Dimension des Daches im Verhältnis zum historischen
Bahnhofsgebäude richtig ist und ob das durch die Größe des Bauwerkes übersteigerte
Ungleichgewicht der gleichgewichtig angelegten Platzanlage gerecht wird.
Diese Zweifel werden von den Verfassern durch eine neben dem Dach beliebig wirkende
Platzmöblierung verstärkt.
Die Ausformulierung der Flächengliederung des Platzes mit einem teppichartigen Belagsfeld,
das unmittelbaren Anschluss an das Bahnhofgebäude findet und zu den übrigen
Platzrändern und zu den reinen Verkehrsflächen Abstand hält, ist ein überzeugender Beitrag
zur Ausformulierung eines zeitgemäßen Bahnhofplatzes. Möblierungs- und
Begrünungselemente werden zwar zurückhaltend in die Streifung des Platzes eingesetzt,
können aber in der Anordnung auf dem Platz nicht überzeugen.
Die Verkehrsabläufe sind funktional richtig und in Einklang mit dem gestalterischen Konzept
in den Platz integriert. Auch die Busstationen in der Victor-Gollancz-Straße sind
selbstverständ-lich und in einem der Platz- und Dachgestaltung verwandten Duktus
angelegt, so dass ein eindeutiger Bezug zur ÖPNV-Station auf dem Bahnhofplatz entsteht.
Der Eingriff der Bushaltestellen in das Privatgrundstück der Bahn stellt allerdings die
Realisierbarkeit in Frage.
Insgesamt stellt die Arbeit einen überzeugenden Beitrag zu dem kontrovers diskutierten
Thema des „großen Daches“ auf dem Bahnhofplatz dar.
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/projekte/wettbewerbe/bahnhofplatz/preise/HF_sections/content/ZZjWna8bdrNwbo/ZZjWncnmTZW9SB/Beurteilung.pdf
Karlsruhe: Kindertageseinrichtungen
Pädagogisches Konzept
Unsere Einrichtung arbeitet nach dem Orientierungsplan
für Bildung und Erziehung Baden-Württemberg und in
Anlehnung an das infans-Konzept. Die Ziele unserer
pädagogischen Arbeit formulieren sich aus den Rechten
und Bedürfnissen der Kinder. Dabei wird die kognitive,
sozial-emotionale und körperliche Entwicklung
berücksichtigt und unterstützt.
Das bedeutet für unsere Arbeit:
Das einzelne Kind wird mit seinen Ressourcen und
Stärken gesehen.
Im Mittelpunkt steht das sich selbst bildende Kind,
die Wertschätzung und Akzeptanz seiner gesamten
Persönlichkeit und die ganzheitliche,
entwicklungsangemessene Begleitung seiner
Persönlichkeit.
Das pädagogische Team gestaltet die direkte Umwelt des
Kindes durch Raum, Material, und pädagogische Impulse.
Wir bieten den Kindern vielfältige Lernerfahrungen
durch ein offenes Konzept mit verschiedenen Bereichen.
Durch Exkursionen können die Kinder die Lernumwelt
ihres Wohnortes kennenlernen und entdecken.
Mit Hilfe von regelmäßiger Beobachtung und
Dokumentation von Lern- und Entwicklungsschritten des
Kindes können wir individuell auf jedes Kind eingehen
und neue Lernerfahrungen anstoßen.
Wir bieten den Kindern ein Raumkonzept, dass ihre
Selbständigkeit unterstützt.
Im Haus Kunterbunt , dem Bereich für Kinder unter drei
Jahren, werden deren Bedürfnisse in besonderer Weise
berücksichtigt.
In Erarbeitung unseres pädagogischen Konzeptes haben
wir verschiedene Erziehungsziele erarbeitet, aus deren
sich weitere Handlungsziele für den
Kindergartenalltag ergeben.
Ziele
Förderung der Selbständigkeit und der
Entscheidungsfähigkeit
Unterstützung des Kindes bei der Umsetzung seiner
Ideen
Neugierde der Kinder fördern
Wissen vermitteln
Umwelterfahrungen ermöglichen
Grob- und Feinmotorik fördern
Vertrauen aufbauen und bewahren
Konfliktfähigkeit entwickeln
Rücksichtnahme üben
Soziale Kompetenzen entwickeln und stärken
Ganzheitliche Unterstützung der Sprachentwicklung
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/kindertagesstaetten/lessingstrasse/konzept
Karlsruhe: Leben und Arbeiten
Pädagogisches Konzept
Hort bedeutet in der Dichtersprache „Schatz“. Für viele
Eltern und Kinder ist er das auch. Vielen ist es ganz
einfach wichtig, ihre Kinder versorgt zu wissen während sie
arbeiten müssen. Doch versteht sich dieser Schatz weit mehr
als nur Hausaufgaben machen und den Kindern eine warme
Mahlzeit bieten. Wir möchten den Kindern etwas mit auf den
Weg geben und die Erziehung der Eltern weiterführen. So
legen wir sehr viel Wert auf Selbstständigkeit. Diese wird
in unserer Einrichtung grundsätzlich durch die Umsetzung des
situationsorientierten Planungsansatzes gefördert. Dazu
gehört unter anderem die Arbeit in offenen Gruppen, welches
den Kindern mehr Selbstbestimmung ermöglicht. Sie können
entscheiden, was sie wann, wo und mit wem machen möchten.
Unsere Aufgabe besteht hierbei unter anderem, Anreize für
Angebote zu setzen und ihnen Anregungen zum Tun zu geben.
Dies erfolgt in Form von Projektarbeit und unterschiedlichen
Aktionen.
Auch in die Planung und Durchführung des Tages werden die
Kinder miteinbezogen.
Sie haben außerdem die Möglichkeit Freizeitbeschäftigungen
außerhalb des Hortes nachzugehen und verlassen den Hort, um
zum Beispiel Freunde zu besuchen, auf den Spielplatz oder in
das Schwimmbad zu gehen. Dieser Aktionsradius wird stets mit
den Eltern abgesprochen.
Durch gezielte Angebote erlernen die Kinder
Konfliktbewältigung, sinnvolle Kommunikation untereinander
und fairen Umgang miteinander und stärken so ein positives
Gruppengefühl. Das Motto lautet: „Wer früh lernt, sich mit
anderen Bedürfnissen und Wünschen auseinander zu setzen, hat
es später leichter.“ Für die Kinder gibt es Regeln, aber
auch sehr viel Freiheit, welche sie motiviert, neue Dinge zu
entdecken und Spaß an ihnen zu haben. Der positive
Elternkontakt unterstützt unsere Arbeit und hilft mit
Problemen aufzuräumen. So wird der Hort wortwörtlich zu
einem „Schatz“.
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/schuelerhorte/bluetenweg/paedagog._konzept
Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde | Jugendamt | Mobile Jugendarbeit
MOBILE JUGENDARBEIT KONZEPTION Straßensozialarbeit Innenstadt
2 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 3
INHALT
Vorwort 4
1. Standards Mobiler Jugendarbeit Karlsruhe 6
1.1. Grundsätze 6
1.2. Rechtsgrundlagen 6
1.3. Zielgruppen 6
1.4. Ziele 6
1.5. Arbeitsprinzipien 6
1.5.1. Akzeptanz 6
1.5.2. Freiwilligkeit 6
1.5.3. Parteilichkeit 7
1.5.4. Anonymität 7
1.5.5. Transparenz 7
1.6. Handlungsfelder 7
1.6.1. Aufsuchende Sozialarbeit (Streetwork) 7
1.6.2. Einzelfallhilfe 7
1.6.3. Freizeit- und Gruppenangebote 7
1.6.4. Gemeinwesenorientierte Arbeit 7
2. Straßensozialarbeit Innenstadt 8
2.1. Zielgruppen 8
2.2. Handlungsfelder 8
2.3. Ziele und Intention 9
Kontaktdaten 10
4 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 5
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VORWORT „Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen; wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht“. (Johann Wolfgang von Goethe in „Die Wahlverwandschaften“, 19. Jahrhundert)
Auch wenn zu Goethes Zeiten das Arbeitsfeld Mobile Jugendarbeit noch nicht existierte und soziale Arbeit sich in erster Linie in der Speisung von Armen und Hilfebedürftigen niederschlug, macht Johann Wolfgang von Goethe deutlich, dass Menschen nur dann ganzheitlich zu erkennen sind, wenn auch deren Lebensumfeld und Einflüsse bekannt sind.
In Anlehnung an Goethes Zitat begeben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit im Rahmen der aufsuchenden Sozialarbeit in die Lebenswelt von jungen Menschen, die von anderen Angeboten Sozialer Arbeit nicht erreicht, oder sogar ausgegrenzt werden.
Der Arbeitsansatz Mobile Jugendarbeit / Streetwork hat sich in den letzten 30 Jahren in Baden-Württemberg in Städten, Gemeinden und im ländlichen Raum als professionelles Handlungskonzept entwickelt und bewährt. Jugendliche und junge Erwachsene in besonders schwierigen Lebenslagen werden gezielt gefördert und ihre Lebenssituation verbessert. Mobile Jugendarbeit versteht sich als Teil der lokalen Infrastruktur im Zusammenwirken mit Offener Jugendarbeit, Sozialer Arbeit an Schulen, Allgemeinen Sozialen Diensten, Jugendberufshilfen und Beratungsstellen.
Die Mobile Jugendarbeit Karlsruhe ist ein fester Bestandteil der öffentlichen Jugendhilfe und organisatorisch als Sachgebiet dem Jugendamt der Stadt Karlsruhe unterstellt. Das Sachgebiet besteht aus den Einrichtungen (siehe Organigramm):
Mobile Jugendarbeit West (MJA West), die in den Stadtteilen Weststadt und Nussbaumweg mit 160 Prozent Planstellen tätig ist;
Streetwork Oberreut, die im Stadtteil mit 205 Prozent Planstellen zuständig für die aufsuchende Sozialarbeit und den Jugendgarten ist;
Hip Hop Kulturzentrum Combo, das mit 195 Prozent Planstellen ein szenebezogenes Angebot für aktive und interessierte Jugendliche der verschiedenen Bereiche der Hip Hop-Kultur zur Verfügung stellt
Straßensozialarbeit Innenstadt, die mit 100 Prozent Planstellen die aufsuchende Sozialarbeit und die Beratung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen abdeckt.
Direktion Sozial- und Jugendbehörde
Jugendamt
Jugend- gerichtshilfe
Pfl egekinder- dienst und Adoptionsver- mittlungstelle
Kinderbüro
Abteilung B
Jugendhilfe- planung
Kindertages- einichtungen
Wirtschaftliche Jugendhilfe
Mobile Jugendarbeit
Street work Oberreut
Hip Hop Kultur zen trum COMBO
Mobile Jugend ar beit West
Streetwork Innenstadt
6 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 7
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1. STANDARDS MOBILER JUGENDARBEIT KARLSRUHE 1.1. GRUNDSÄTZE
Mobile Jugendarbeit
ist ein professionelles niedrigschwelliges Handlungskonzept mit dem Ziel, die Lebenssituation benachteiligter junger Menschen zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern;
arbeitet mit jugendlichen Szenen und akzeptiert individuelle Lebensstile;
ist Beziehungsarbeit, deren Grundlagen Vertrauen, Klarheit und Zuverlässigkeit sind;
ermöglicht verlässliche, vielfältige und zielgruppenspezifische Beteiligungsformen;
arbeitet präventiv, geschlechtsspezifisch, ressourcen- und bedürfnisorientiert;
reagiert auf gesellschaftliche Entwicklungen;
grenzt sich klar gegen sicherheits- und ordnungspolitische Instrumentalisierung ab.
1.2. RECHTSGRUNDLAGEN
Mobile Jugendarbeit basiert auf den Bestimmungen des Sozialgesetzbuch Achtes Buch (SGB VIII) § 13 (Jugendsozialarbeit) in Verbindung mit § 11 SGB VIII (Jugendarbeit):
„Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern.“ (§ 13 SGB VIII).
1.3. ZIELGRUPPEN
Die Angebote der Mobilen Jugendarbeit richten sich grundsätzlich an junge Menschen von 14 bis 27 Jahren, für die die Straße ein zentraler Sozialisations- und Lebensort ist, die sozial und gesellschaftlich benachteiligt oder ausgegrenzt sind, die von der Gesellschaft als bedrohlich empfunden und von anderen sozialen Angeboten nicht oder unzureichend erreicht werden.
Zielgruppen sind verschiedene Jugendszenen und Cliquen, die sich über ihre Interessen, Weltanschauung und Lebensweise definieren.
1.4. ZIELE
Ziele Mobiler Jugendarbeit sind:
Formen sozialer Benachteiligungen und Stigmatisierungen abzubauen,
Akzeptanz und Toleranz zu vermitteln,
die strukturellen Lebens- und Rahmenbedingungen der jungen Menschen zu verbessern,
Jugendliche zu eigenständigem Handeln zu befähigen,
junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und zu unterstützen,
ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern,
Möglichkeiten und Alternativen der Problembewältigung aufzuzeigen und junge Menschen bei der Konfliktbewältigung/-vermeidung zu unterstützen,
präventiv jungen Menschen die Gefahren und möglichen Folgen ihres riskanten Handelns in verschiedenen Bereichen aufzuzeigen,
jungen Menschen Formen der Beteiligung, Selbstorganisation und Verantwortungsübernahme zu ermöglichen,
Treffpunkte für junge Menschen im öffentlichen Raum zu erhalten und / oder zu schaffen.
1.5. ARBEITSPRINZIPIEN
Die folgenden Arbeitsprinzipien sind zentrale Qualitätskriterien der Mobilen Jugendarbeit Karlsruhe und bestimmen das Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
1.5.1. AKZEPTANZ
Unabhängig von Lebensstil, Einstellung oder Motivation zur Veränderung ihrer Lebenssituation, begegnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den jungen Menschen mit Achtung und Wertschätzung.
1.5.2. FREIWILLIGKEIT
Die jungen Menschen entscheiden über Art und Intensität des Kontakts und der Zusammenarbeit. Die Teilnahme an Angeboten und Projekten ist freiwillig.
1.5.3. PARTEILICHKEIT
Mobile Jugendarbeit setzt sich parteilich für die Interessen und Rechte der jungen Menschen ein. Sie übernimmt zusätzlich eine Interessensvertretungs- und Lobbyfunktion.
1.5.4. ANONYMITÄT
Auf Wunsch können sich junge Menschen anonym beraten lassen. Ohne vorheriges Mandat werden keine personenbezogenen Informationen/Daten erhoben beziehungsweise an Dritte weitergegeben.
1.5.5. TRANSPARENZ
Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit den jungen Menschen sind Voraussetzung für transparentes Arbeiten. Die Verfahrensweisen werden offengelegt und die Einflussmöglichkeiten realistisch dargestellt
Die Einhaltung der Arbeitsprinzipien Mobiler Jugendarbeit erleichtert den Aufbau von nachhaltigen Beziehungen zu jungen Menschen. Des Weiteren verdeutlichen sie den niedrigschwelligen Arbeitsansatz.
1.6. HANDLUNGSFELDER
Für die Mobile Jugendarbeit stellen die folgenden vier Handlungsfelder zentrale Schwerpunkte dar. In welchem Umfang die Handlungsfelder von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingesetzt werden, wird jeweils nach den aktuellen Bedarfen der jungen Menschen entschieden.
1.6.1. AUFSUCHENDE SOZIALARBEIT (STREETWORK)
Durch die regelmäßige und zuverlässige aufsuchende Sozialarbeit tritt Mobile Jugendarbeit in Beziehung zu Jugendlichen und jungen Menschen im öffentlichen Raum.
Aufsuchende Sozialarbeit vermindert Schwellenängste und stellt ein dauerhaftes Kontaktangebot dar. Dadurch eröffnen sich neue qualitative Begegnungsmöglichkeiten in Bezug auf Regelsetzung, und die beidseitige Steuerung von Dauer und Intensität des Kontaktes.
Virtuelle Zugänge sind Bestandteil der aufsuchenden Arbeit.
1.6.2. EINZELFALLHILFE
bietet Hilfen, Unterstützung und Beratung zur Lösung aller individuellen Probleme und Krisen an, die die Jugendlichen bearbeiten wollen;
motiviert und unterstützt junge Menschen bei der Bewältigung ihrer individuellen Problemlagen und berücksichtigt dabei sowohl die Ressourcen der jungen Menschen, als auch die Vielschichtigkeit der Problem- und Konfliktkonstellationen;
vermittelt und begleitet junge Menschen an andere Fachdienste und Institutionen
1.6.3. FREIZEIT- UND GRUPPENANGEBOTE
Organisation und Durchführung von sozialpädagogischen, erlebnisorientierten Freizeitaktionen, Projektarbeiten und Veranstaltungen unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten sind ein fester Bestandteil der Angebote Mobiler Jugendarbeit.
Ziele dieser Angebote sind:
Vermittlung alternativer Freizeitmöglichkeiten,
Einübung solidarischer Verhaltensweisen und demokratischer Umgangsformen
Erwerb sozialer Kompetenzen,
Beteiligung, Verantwortungsübernahme und Selbstorganisation als informeller Bildungsweg.
1.6.4. GEMEINWESENORIENTIERTE ARBEIT
Die gemeinwesenorientierte Arbeit zielt darauf, die Lebensbedingungen für die jungen Menschen in ihrem Gemeinwesen zu verbessern und die Beziehung zwischen den Generationen tragfähiger zu gestalten.
Sie
aktiviert und unterstützt junge Menschen, ihre Interessen und Anliegen öffentlich zu machen und diese umzusetzen;
vertritt die Belange der jungen Menschen in Gremien, Netzwerken, Verwaltung und gegenüber politischer Instanzen;
beteiligt junge Menschen am Prozess der Verbesserung der sozialen Infrastruktur;
initiiert und begleitet Prozesse der Jugendbeteiligung und Bürgeraktivierung.
8 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 9
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2. STRASSENSOZIALARBEIT INNENSTADT Die Innenstadt, insbesondere die Kaiserstraße vom Mühlburger Tor bis zum Durlacher Tor, ist seit 1985 das Einsatzgebiet der Straßensozialarbeit.
Aufgrund der vielfältigen kulturellen und gastronomischen Angebote und der beiden Knotenpunkte des Öffentlichen Nahverkehrs auf dem Markt- und dem Europaplatz übt die Innenstadt eine Anziehungskraft für verschiedene Szenen aus.
Tagsüber sind die verschiedenen Plätze der Innenstadt Anlaufpunkte für wohnungslose ältere Menschen, für Punks, für Konsumierende illegaler Drogen, aber auch für die Schülerinnen und Schüler der Karlsruher Schulen.
In den Abendstunden, insbesondere am Wochenende, ist die Innenstadt ein Anlaufpunkt für die Partyszene, die aus den verschiedenen Stadtteilen und dem Umland in die Innenstadt drängt.
2.1. ZIELGRUPPEN
Zielgruppe der Straßensozialarbeit Innenstadt sind im Allgemeinen Jugendliche und junge Erwachsene aus Karlsruhe, die unter die Zielgruppendefinition Mobiler Jugendarbeit fallen. Im Besonderen arbeitet die Straßensozialarbeit auf der einen Seite szeneorientiert mit Angehörigen der Karlsruher „Punkszene“ und auf der anderen Seite mit jungen Menschen, die keiner Jugendgruppe zuzuordnen sind und deren Anliegen im Kontakt zur Mobilen Jugendarbeit in der Beseitigung ihrer individuellen Problemlagen liegt.
2.2. HANDLUNGSFELDER
AUFSUCHENDE SOZIALARBEIT
Die Aufsuchende Sozialarbeit (Streetwork) in der Innenstadt findet täglich statt. Es werden regelmäßig zu verlässlichen Zeiten Jugendliche an ihren Treffpunkten aufgesucht. Hierbei, wie auch in den weiteren Arbeitsbereichen, gilt das Prinzip der Freiwilligkeit, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Gästen an den jeweiligen Treffpunkten macht. Zusätzlich sucht die Straßensozialarbeit ein- bis zweimal pro Woche andere Stadtteile zum Zwecke der Bedarfserkundung auf.
Durch diese Arbeitsform können Schwellenängste vermindert, neue Kontakte hergestellt und bereits bestehende Kontakte erhalten oder weiter ausgebaut werden. Die aufsuchende Arbeit im Stadtteil ermöglicht nicht zuletzt das Miterleben und Kennenlernen der Lebenswelt der jungen Menschen.
Weiterhin ergeben sich aus diesem Handlungsfeld zusätzliche Anknüpfungspunkte für die folgenden Arbeitsformen.
EINZELFALLHILFE
Ziel der Einzelfallhilfe ist die Auseinandersetzung mit der persönlichen Situation des Einzelnen sowie die gemeinsame Entwicklung von Handlungsalternativen und -strategien. Grundlage hierfür ist eine bestehende tragfähige Beziehung zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Jugendlichen, die auf Transparenz und Vertrauen beruht.
Die Einzellfallhilfen beinhalten Beratung, Unterstützung sowie Begleitung von Jugendlichen und jungen Menschen und werden in unterschiedlichen Bereichen angeboten.
Schwerpunkte der Hilfen sind zum einen die Beratung bei Fragen zu den Sozialgesetzbüchern, insbesondere des SGB II, und zum anderen die Begleitung und Unterstützung bei Ämtergängen (zum Beispiel Jobcenter). Daneben ist die Straßensozialarbeit Ansprechpartner für Jugendliche bei Problemen in den Bereichen Sucht, Gesundheit, Polizei, Justiz, Schulden sowie Wohnungslosigkeit. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft, politischer Einstellung und Aussehen handelt es sich bei Wohnungslosigkeit um eine maßgebliche Problemlage, insbesondere wenn diese mit Arbeitslosigkeit einhergeht.
Richtung und Intensität der gemeinsamen Arbeit werden von den Jugendlichen entschieden und von Seiten der Mobilen Jugendarbeit akzeptiert.
Grundsätzlich orientiert sich die Straßensozialarbeit bei der Bewältigung der Problemlagen an den vorhandenen Ressourcen der jungen Menschen, mit dem Ziel eine Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
FREIZEIT- UND GRUPPENANGEBOTE
Die Straßensozialarbeit Innenstadt bietet neben der oben gennanten Einzelfallhilfe auch Freizeit- und Gruppenangebote an. Hierbei orientiert sie sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Jugendlichen und jungen Menschen. Die jungen Menschen werden an der Planung und Umsetzung solcher Angebote beteiligt und es wird Verantwortung an sie übertragen.
Ziel dieser Freizeit- und Gruppenangebote ist es, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, außerhalb ihres normalen Sozialraumes Erfahrungen zu sammeln und ihnen Alternativen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung aufzuzeigen.
GEMEINWESENARBEIT
Die Straßensozialarbeit Innenstadt arbeitet sozialraumorientiert und benutzt hierfür die Ansätze der klassischen Gemeinwesenarbeit. Sozialraumorientierte Arbeit trägt dazu bei, diese Sozialräume für unsere Zielgruppen zu erhalten und Anwohnerinnen und Anwohner, Zielgruppen und andere Beteiligte ins Gespräch zu bringen.
Die Straßensozialarbeit Innenstadt leistet gezielt Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von praktizierter Lobbyarbeit, im Sinne einer Interessensvertretung für die Belange der jungen Menschen sowie zum Thema Jugend an sich. Mobile Jugendarbeit wagt sich damit nicht nur in jugendliche Lebenswelten vor, sondern arbeitet gleichzeitig an der Verbindung zur Gesellschaft.
Dies geschieht auf mehreren Ebenen. Öffentlichkeitsarbeit wird, unter Einbeziehung der Jugendlichen, nicht nur auf Stadtteil- oder Bezirksebene betrieben, sondern darüber hinaus auch im Sinne sozialpolitischer Lobbyarbeit Die Sichtweisen und Problemstellungen von Jugendlichen in ihrem Lebensumfeld sollen in gesellschaftspolitischen Zusammenhängen transportiert werden
Die Straßensozialarbeit Innenstadt kooperiert mit der IGLU, einer Anlaufstelle, die sich gezielt um junge Menschen unter 26 Jahren kümmert, die wohnungslos sind oder unterschiedliche Probleme im Bereich Wohnen haben.
Daneben ist die Straßensozialarbeit Innenstadt Mitglied des Arbeitskreises Wohnungslosenhilfe, der sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Träger in diesem Bereich zusammensetzt. Die Straßensozialarbeit erhält hierdurch rechtzeitig Informationen über die verschiedenen Hilfsangebote der Wohnungslosenhilfe und kann gleichzeitig die Probleme der unter 25-jährigen Wohnungslosen einem Fachpublikum näher bringen.
2.3. ZIELE UND INTENTION
Die Intention der Straßensozialarbeit Innenstadt ist vorrangig die Verbesserung und Unterstützung der Lebenssituation und Akzeptanz der Jugendlichen im öffentlichen Raum und im Einzelnen die Sicherstellung der Deckung primärer Grundbedürfnisse (Essen, Finanzen, Wohnen), das heißt konkret die Verbesserung der aktuellen Lebenssituation.
Gleichzeitig ist es Ziel, den jungen Menschen rechtzeitig Gefahren und Folgen ihres Handelns in verschiedenen Bereichen aufzuzeigen, das heißt Straßensozialarbeit verfolgt einen präventiven Ansatz in den Bereichen Gesundheit, Drogen und Kriminalität.
Daneben verfolgt die Straßensozialarbeit das Ziel einer Interessensvertretung für unterschiedliche Jugendgruppen und -cliquen.
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KONTAKTDATEN Mobile Jugendarbeit Helmholtzstraße 1 76133 Karlsruhe Telefon 0721 133-5134 E-Mail: mobile.jugendarbeit@sjb.karlsruhe.de
Straßensozialarbeit Innenstadt Telefon 0721 133-5134
Streetwork Oberreut Telefon 0721 133-5471
Mobile Jugendarbeit West Telefon 0721 133-5064
Hip Hop Kulturzentrum Combo Haid-und-Neu-Straße 165 76131 Karlsruhe Telefon 0721 613625
Links
www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/mobile_jugendarbeit
www.lag-mobil.de/on
team-combo.de
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/mobile_jugendarbeit/innenstadt/HF_sections/content/ZZlXL3EEOZrnsW/ZZlXL42UexVFZ8/Konzeption%20Mobile%20Jugendarbeit%20-%20Stra%C3%9Fensozialarbeit%20Innenstadt.pdf
Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde | Jugendamt | Mobile Jugendarbeit
MOBILE JUGENDARBEIT KONZEPTION COMBO – Hip Hop Kulturzentrum Karlsruhe
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INHALT
Vorwort 4
1. Standards Mobiler Jugendarbeit Karlsruhe 6
1.1. Grundsätze 6
1.2. Rechtsgrundlagen 6
1.3. Zielgruppen 6
1.4. Ziele 6
1.5. Arbeitsprinzipien 6
1.5.1. Akzeptanz 6
1.5.2. Freiwilligkeit 6
1.5.3. Parteilichkeit 7
1.5.4. Anonymität 7
1.5.5. Transparenz 7
1.6. Handlungsfelder 7
1.6.1. Aufsuchende Sozialarbeit (Streetwork) 7
1.6.2. Einzelfallhilfe 7
1.6.3. Freizeit- und Gruppenangebote 7
1.6.4. Gemeinwesenorientierte Arbeit 7
2. COMBO – Hip Hop Kulturzentrum Karlsruhe 8
2.1. Zielgruppen 8
2.2. Handlungsfelder 8
2.3. Ziele und Intention 9
Kontaktdaten 10
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VORWORT „Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen; wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht“. (Johann Wolfgang von Goethe in „Die Wahlverwandschaften“, 19. Jahrhundert)
Auch wenn zu Goethes Zeiten das Arbeitsfeld Mobile Jugendarbeit noch nicht existierte und soziale Arbeit sich in erster Linie in der Speisung von Armen und Hilfebedürftigen niederschlug, macht Johann Wolfgang von Goethe deutlich, dass Menschen nur dann ganzheitlich zu erkennen sind, wenn auch deren Lebensumfeld und Einflüsse bekannt sind.
In Anlehnung an Goethes Zitat begeben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit im Rahmen der aufsuchenden Sozialarbeit in die Lebenswelt von jungen Menschen, die von anderen Angeboten Sozialer Arbeit nicht erreicht, oder sogar ausgegrenzt werden.
Der Arbeitsansatz Mobile Jugendarbeit / Streetwork hat sich in den letzten 30 Jahren in Baden-Württemberg in Städten, Gemeinden und im ländlichen Raum als professionelles Handlungskonzept entwickelt und bewährt. Jugendliche und junge Erwachsene in besonders schwierigen Lebenslagen werden gezielt gefördert und ihre Lebenssituation verbessert. Mobile Jugendarbeit versteht sich als Teil der lokalen Infrastruktur im Zusammenwirken mit Offener Jugendarbeit, Sozialer Arbeit an Schulen, Allgemeinen Sozialen Diensten, Jugendberufshilfen und Beratungsstellen.
Die Mobile Jugendarbeit Karlsruhe ist ein fester Bestandteil der öffentlichen Jugendhilfe und organisatorisch als Sachgebiet dem Jugendamt der Stadt Karlsruhe unterstellt. Das Sachgebiet besteht aus den Einrichtungen (siehe Organigramm):
Mobile Jugendarbeit West (MJA West), die in den Stadtteilen Weststadt und Nussbaumweg mit 160 Prozent Planstellen tätig ist;
Streetwork Oberreut, die im Stadtteil mit 205 Prozent Planstellen zuständig für die aufsuchende Sozialarbeit und den Jugendgarten ist;
Hip Hop Kulturzentrum Combo, das mit 195 Prozent Planstellen ein szenebezogenes Angebot für aktive und interessierte Jugendliche der verschiedenen Bereiche der Hip Hop-Kultur zur Verfügung stellt
Straßensozialarbeit Innenstadt, die mit 100 Prozent Planstellen die aufsuchende Sozialarbeit und die Beratung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen abdeckt.
Direktion Sozial- und Jugendbehörde
Jugendamt
Jugend- gerichtshilfe
Pfl egekinder- dienst und Adoptionsver- mittlungstelle
Kinderbüro
Abteilung B
Jugendhilfe- planung
Kindertages- einichtungen
Wirtschaftliche Jugendhilfe
Mobile Jugendarbeit
Street work Oberreut
Hip Hop Kultur zen trum COMBO
Mobile Jugend ar beit West
Streetwork Innenstadt
6 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 7
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1. STANDARDS MOBILER JUGENDARBEIT KARLSRUHE 1.1. GRUNDSÄTZE
Mobile Jugendarbeit
ist ein professionelles niedrigschwelliges Handlungskonzept mit dem Ziel, die Lebenssituation benachteiligter junger Menschen zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern;
arbeitet mit jugendlichen Szenen und akzeptiert individuelle Lebensstile;
ist Beziehungsarbeit, deren Grundlagen Vertrauen, Klarheit und Zuverlässigkeit sind;
ermöglicht verlässliche, vielfältige und zielgruppenspezifische Beteiligungsformen;
arbeitet präventiv, geschlechtsspezifisch, ressourcen- und bedürfnisorientiert;
reagiert auf gesellschaftliche Entwicklungen;
grenzt sich klar gegen sicherheits- und ordnungspolitische Instrumentalisierung ab.
1.2. RECHTSGRUNDLAGEN
Mobile Jugendarbeit basiert auf den Bestimmungen des Sozialgesetzbuch Achtes Buch (SGB VIII) § 13 (Jugendsozialarbeit) in Verbindung mit § 11 SGB VIII (Jugendarbeit):
„Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern.“ (§ 13 SGB VIII).
1.3. ZIELGRUPPEN
Die Angebote der Mobilen Jugendarbeit richten sich grundsätzlich an junge Menschen von 14 bis 27 Jahren, für die die Straße ein zentraler Sozialisations- und Lebensort ist, die sozial und gesellschaftlich benachteiligt oder ausgegrenzt sind, die von der Gesellschaft als bedrohlich empfunden und von anderen sozialen Angeboten nicht oder unzureichend erreicht werden.
Zielgruppen sind verschiedene Jugendszenen und Cliquen, die sich über ihre Interessen, Weltanschauung und Lebensweise definieren.
1.4. ZIELE
Ziele Mobiler Jugendarbeit sind:
Formen sozialer Benachteiligungen und Stigmatisierungen abzubauen,
Akzeptanz und Toleranz zu vermitteln,
die strukturellen Lebens- und Rahmenbedingungen der jungen Menschen zu verbessern,
Jugendliche zu eigenständigem Handeln zu befähigen,
junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und zu unterstützen,
ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern,
Möglichkeiten und Alternativen der Problembewältigung aufzuzeigen und junge Menschen bei der Konfliktbewältigung/-vermeidung zu unterstützen,
präventiv jungen Menschen die Gefahren und möglichen Folgen ihres riskanten Handelns in verschiedenen Bereichen aufzuzeigen,
jungen Menschen Formen der Beteiligung, Selbstorganisation und Verantwortungsübernahme zu ermöglichen,
Treffpunkte für junge Menschen im öffentlichen Raum zu erhalten und / oder zu schaffen.
1.5. ARBEITSPRINZIPIEN
Die folgenden Arbeitsprinzipien sind zentrale Qualitätskriterien der Mobilen Jugendarbeit Karlsruhe und bestimmen das Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
1.5.1. AKZEPTANZ
Unabhängig von Lebensstil, Einstellung oder Motivation zur Veränderung ihrer Lebenssituation, begegnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den jungen Menschen mit Achtung und Wertschätzung.
1.5.2. FREIWILLIGKEIT
Die jungen Menschen entscheiden über Art und Intensität des Kontakts und der Zusammenarbeit. Die Teilnahme an Angeboten und Projekten ist freiwillig.
1.5.3. PARTEILICHKEIT
Mobile Jugendarbeit setzt sich parteilich für die Interessen und Rechte der jungen Menschen ein. Sie übernimmt zusätzlich eine Interessensvertretungs- und Lobbyfunktion.
1.5.4. ANONYMITÄT
Auf Wunsch können sich junge Menschen anonym beraten lassen. Ohne vorheriges Mandat werden keine personenbezogenen Informationen/Daten erhoben beziehungsweise an Dritte weitergegeben.
1.5.5. TRANSPARENZ
Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit den jungen Menschen sind Voraussetzung für transparentes Arbeiten. Die Verfahrensweisen werden offengelegt und die Einflussmöglichkeiten realistisch dargestellt
Die Einhaltung der Arbeitsprinzipien Mobiler Jugendarbeit erleichtert den Aufbau von nachhaltigen Beziehungen zu jungen Menschen. Des Weiteren verdeutlichen sie den niedrigschwelligen Arbeitsansatz.
1.6. HANDLUNGSFELDER
Für die Mobile Jugendarbeit stellen die folgenden vier Handlungsfelder zentrale Schwerpunkte dar. In welchem Umfang die Handlungsfelder von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingesetzt werden, wird jeweils nach den aktuellen Bedarfen der jungen Menschen entschieden.
1.6.1. AUFSUCHENDE SOZIALARBEIT (STREETWORK)
Durch die regelmäßige und zuverlässige aufsuchende Sozialarbeit tritt Mobile Jugendarbeit in Beziehung zu Jugendlichen und jungen Menschen im öffentlichen Raum.
Aufsuchende Sozialarbeit vermindert Schwellenängste und stellt ein dauerhaftes Kontaktangebot dar. Dadurch eröffnen sich neue qualitative Begegnungsmöglichkeiten in Bezug auf Regelsetzung, und die beidseitige Steuerung von Dauer und Intensität des Kontaktes.
Virtuelle Zugänge sind Bestandteil der aufsuchenden Arbeit.
1.6.2. EINZELFALLHILFE
bietet Hilfen, Unterstützung und Beratung zur Lösung aller individuellen Probleme und Krisen an, die die Jugendlichen bearbeiten wollen;
motiviert und unterstützt junge Menschen bei der Bewältigung ihrer individuellen Problemlagen und berücksichtigt dabei sowohl die Ressourcen der jungen Menschen, als auch die Vielschichtigkeit der Problem- und Konfliktkonstellationen;
vermittelt und begleitet junge Menschen an andere Fachdienste und Institutionen
1.6.3. FREIZEIT- UND GRUPPENANGEBOTE
Organisation und Durchführung von sozialpädagogischen, erlebnisorientierten Freizeitaktionen, Projektarbeiten und Veranstaltungen unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten sind ein fester Bestandteil der Angebote Mobiler Jugendarbeit.
Ziele dieser Angebote sind:
Vermittlung alternativer Freizeitmöglichkeiten,
Einübung solidarischer Verhaltensweisen und demokratischer Umgangsformen
Erwerb sozialer Kompetenzen,
Beteiligung, Verantwortungsübernahme und Selbstorganisation als informeller Bildungsweg.
1.6.4. GEMEINWESENORIENTIERTE ARBEIT
Die gemeinwesenorientierte Arbeit zielt darauf, die Lebensbedingungen für die jungen Menschen in ihrem Gemeinwesen zu verbessern und die Beziehung zwischen den Generationen tragfähiger zu gestalten.
Sie
aktiviert und unterstützt junge Menschen, ihre Interessen und Anliegen öffentlich zu machen und diese umzusetzen;
vertritt die Belange der jungen Menschen in Gremien, Netzwerken, Verwaltung und gegenüber politischer Instanzen;
beteiligt junge Menschen am Prozess der Verbesserung der sozialen Infrastruktur;
initiiert und begleitet Prozesse der Jugendbeteiligung und Bürgeraktivierung.
8 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 9
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2. COMBO – HIP HOP KULTURZENTRUM KARLSRUHE Im September 2005 eröffnete die Mobile Jugendarbeit des Jugendamtes Karlsruhe das Hip Hop Kulturzentrum „Combo“. Die Initiative zu diesem Kulturzentrum ging von der regionalen Hip-Hop-Szene aus. Konzeptionelle Schwerpunkte und kulturelle Angebote sowie der Um- beziehungsweise Ausbau des Hauses wurde von den Aktivistinnen und Aktivisten erarbeitet.
Das Zentrum versteht sich als stadtteilübergreifendes, szeneorientiertes Angebot an junge Menschen, die in dieser Jugendkultur aktiv sind beziehungsweise sich in diese einbringen möchten.
Das „Combo“ bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich in den Hip Hop-Elementen Tanz (Schwerpunkt Breakdance), Musik (Schwerpunkt Rap und Dj‘ing) sowie Bildende Kunst (Schwerpunkt Graffiti) zu betätigen.
Das Kulturzentrum wird von „Farbschall e. V. – Verein zur Förderung der Hip Hop Kultur“ unterstützt. Dieser Förderverein ist, ausgehend von der Arbeit der Mobilen Jugendarbeit mit der Karlsruher Hip-Hop-Szene, im Jahr 2001 gegründet worden. Diese Vereinsgründung war eine methodische Herangehensweise der Mobilen Jugendarbeit, um Aktivistinnen und Aktivisten aus der Karlsruher Hip Hop- Szene in ihrer Selbstorganisation zu stärken und diente als Basisorganisation um ein Hip Hop Kulturzentrum aufzubauen.
Das Hip Hop-Kulturzentrum ist ein niedrigschwelliges Angebot. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen und keine Voraussetzungen zur Nutzung. Bildungsstand, Herkunft und finanzielle Möglichkeiten sind unerheblich. Dauer und Intensität der Teilnahme sind frei wählbar.
Das Combo arbeitet nach den Richtlinien und Standards der Mobilen Jugendarbeit Karlsruhe.
2.1. ZIELGRUPPEN
Aktive Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Gestaltung, Tanz und Musik.
Jugendliche und junge Erwachsene aus Karlsruhe, die Interesse an der Hip Hop-Kultur haben.
Aktivisten und Aktivistinnen aus der ganzen Welt, die durch ihre Besuche Vielfalt und Kompetenzen ins Haus tragen und damit für den Aufbau und Erhalt von internationalen Netzwerken sorgen.
Insbesondere möchte das Kulturzentrum junge Menschen erreichen, die aufgrund von mangelnder Bildung, Armut, kultureller Herkunft, ungünstigen familiären Bedingungen und Arbeits- beziehungsweise Beschäftigungslosigkeit soziale Benachteiligung erfahren oder denen Orte für ihre Freizeitgestaltung fehlen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Ansprechpersonen für Jugendliche, die Halt suchen in der Lebensphase der Loslösung vom Elternhaus, des Übergangs von Schule zum Beruf und der Identitätsfindung beziehungsweise Orientierungslosigkeit.
2.2. HANDLUNGSFELDER
AUFSUCHENDE SOZIALARBEIT
Die aufsuchende Arbeit des Kulturzentrums bezieht sich auf die Orte außerhalb des Combo, an denen Aktivitäten der regionalen Hip Hop-Szene stattfinden. Dies sind zum einen die freigegebenen Graffiti-Flächen (Hall of Fames) in Karlsruhe und in der Region, zum anderen sämtliche szenerelevanten Veranstaltungen und Treffpunkte.
Im Rahmen der aufsuchenden Szenearbeit werden persönliche Kontakte zu den jungen Menschen aufgebaut beziehungsweise gepflegt. Zudem können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Szene neue Entwicklungen und Veränderungen erkennen und diese gegebenenfalls an die Arbeit des Kulturzentrums anpassen.
EINZELFALLHILFE
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten den jungen Menschen niedrigschwellige Beratung zur Bewältigung ihrer individuellen Problemlagen an.
Hauptthemen der Beratung sind Konflikte beziehungsweise Probleme im Zusammenhang mit Schule/Ausbildung/ Beruf, Finanzen, Wohnung, Familie/Beziehung, Sucht/ Gesundheit und Polizei/Justiz. Die Hilfen werden in Form von Beratungsgesprächen, Krisenintervention, Ämterbegleitung und Vermittlung an weiterführende Fachdienste angeboten.
Im Fokus der individuellen und präventiven Beratung stehen nicht die Probleme, die Jugendliche machen oder Defizite, die sie mit sich führen, sondern die vorhandenen Ressourcen und Stärken.
Die Besucherinnen und Besucher des Kulturzentrums erhalten individuelle Unterstützung in ihren Aktivitäten in der Hip Hop- Szene und bei ihrer Freizeitgestaltung.
FREIZEIT- UND GRUPPENANGEBOTE
Szenebezogene Tätigkeiten werden in allen Hip Hop- Elementen aber auch unter freizeitpädagogischen Gesichtspunkten angeboten.
Dazu gehört die Organisation und Umsetzung von Combo- Veranstaltungen, der Besuch und die Teilnahme an Hip Hop- Events und Angebote von erlebnispädagogischen Freizeiten.
BETEILIGUNG, VERANTWORTUNGSÜBERNAHME, SELBSTORGANISATION
Derzeit besitzen neun junge Erwachsene einen Hausschlüssel für das Combo. Damit soll zum einen die Verantwortung für das Haus an die Jugendlichen übertragen, zum anderen langzeitige Öffnungszeiten gewährleistet werden.
Anregungen und Initiativen der Jugendlichen im Combo werden vom Kulturzentrum aufgegriffen, mit dem Ziel, dass sie sich aktiv an deren Umsetzung beteiligen und bereit sind, dafür Verantwortung zu übernehmen.
Angebote des Zentrums in Form von Workshops, Präsentationen und Auftritten werden mit der Unterstützung des Zentrums von den Aktivisten eigenverantwortlich umgesetzt.
Grundsätzlich unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jegliche Ansätze von Formen der Selbstorganisation innerhalb der Karlsruher Hip Hop-Szene.
INTERNATIONALE JUGENDARBEIT
Bei Projekten und Aktionen des Combo werden, wenn möglich, internationale Künstlerinnen und Künstler und Netzwerke der internationalen Hip Hop-Kultur einbezogen.
Das Hip Hop Kulturzentrum veranstaltet internationale Jugendbegegnungen beziehungsweise nimmt an interkulturellen Meetings im Ausland teil.
2.3. ZIELE UND INTENTION
Hip Hop ist eine weltweite multikulturelle Jugendbewegung, in der Bildungsstand und kulturelle Herkunft nicht relevant sind. Armut ist kein Ausschlusskriterium für die Betätigung in dieser Kultur.
Kulturelle Vielfalt und kollektive Aktivität sind erwünscht, damit Diskriminierungen ausgeschlossen werden und ein Klima aus Toleranz und Akzeptanz entstehen kann.
Durch die Aktivität der jungen Menschen im Kulturzentrum soll ihre Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden. Ein positives Selbstwertgefühl und eine stabile Lebenssituation gehören zu den primären Zielen.
Beteiligung, Verantwortungsübernahme und Selbstorganisation der jungen Menschen sind bei allen Aktivitäten ein zentrales Anliegen. Aufgrund ihres Engagements erfahren sie Selbstwirksamkeit und Anerkennung.
Bei den Betätigungen in- und außerhalb des Hauses werden Beschäftigungspotenziale berücksichtigt. Die Jugendlichen können sich mit ihren Kenntnissen und Talenten einbringen beziehungsweise ihre Fähigkeiten ausprobieren, um alternative Freizeitgestaltungen kennenzulernen und berufliche Perspektiven zu erarbeiten.
Internationale Begegnungen und grenzüberschreitender Austausch sind weitere Intentionen des Kulturzentrums. Dabei soll die interkulturelle Kompetenz sowie der Aufbau und die Pflege von internationalen Netzwerken und Freundschaften gefördert werden.
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KONTAKTDATEN Mobile Jugendarbeit Helmholtzstraße 1 76133 Karlsruhe Telefon 0721 133-5134 E-Mail: mobile.jugendarbeit@sjb.karlsruhe.de
Straßensozialarbeit Innenstadt Telefon 0721 133-5134
Streetwork Oberreut Telefon 0721 133-5471
Mobile Jugendarbeit West Telefon 0721 133-5064
Hip Hop Kulturzentrum Combo Haid-und-Neu-Straße 165 76131 Karlsruhe Telefon 0721 613625
Links
www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/mobile_jugendarbeit
www.lag-mobil.de/on
team-combo.de
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/mobile_jugendarbeit/combo/HF_sections/content/ZZlXLb5pMAI9dS/ZZlXLbouvtJaoX/Konzeption%20Mobile%20Jugendarbeit%20-%20COMBO.pdf
Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde | Jugendamt | Mobile Jugendarbeit
MOBILE JUGENDARBEIT KONZEPTION Mobile Jugendarbeit West
2 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION
SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 3
INHALT
Vorwort 4
1. Standards Mobiler Jugendarbeit Karlsruhe 6
1.1. Grundsätze 6
1.2. Rechtsgrundlagen 6
1.3. Zielgruppen 6
1.4. Ziele 6
1.5. Arbeitsprinzipien 6
1.5.1. Akzeptanz 6
1.5.2. Freiwilligkeit 6
1.5.3. Parteilichkeit 7
1.5.4. Anonymität 7
1.5.5. Transparenz 7
1.6. Handlungsfelder 7
1.6.1. Aufsuchende Sozialarbeit (Streetwork) 7
1.6.2. Einzelfallhilfe 7
1.6.3. Freizeit- und Gruppenangebote 7
1.6.4. Gemeinwesenorientierte Arbeit 7
2. Mobile Jugendarbeit West (MJA West) 8
2.1. Zielgruppen 8
2.2. Handlungsfelder 8
2.3. Ziele und Intention 9
Kontaktdaten 10
4 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION
VORWORT „Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen; wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht“. (Johann Wolfgang von Goethe in „Die Wahlverwandschaften“, 19. Jahrhundert)
Auch wenn zu Goethes Zeiten das Arbeitsfeld Mobile Jugendarbeit noch nicht existierte und soziale Arbeit sich in erster Linie in der Speisung von Armen und Hilfebedürftigen niederschlug, macht Johann Wolfgang von Goethe deutlich, dass Menschen nur dann ganzheitlich zu erkennen sind, wenn auch deren Lebensumfeld und Einflüsse bekannt sind.
In Anlehnung an Goethes Zitat begeben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit im Rahmen der aufsuchenden Sozialarbeit in die Lebenswelt von jungen Menschen, die von anderen Angeboten Sozialer Arbeit nicht erreicht, oder sogar ausgegrenzt werden.
Der Arbeitsansatz Mobile Jugendarbeit / Streetwork hat sich in den letzten 30 Jahren in Baden-Württemberg in Städten, Gemeinden und im ländlichen Raum als professionelles Handlungskonzept entwickelt und bewährt. Jugendliche und junge Erwachsene in besonders schwierigen Lebenslagen werden gezielt gefördert und ihre Lebenssituation verbessert. Mobile Jugendarbeit versteht sich als Teil der lokalen Infrastruktur im Zusammenwirken mit Offener Jugendarbeit, Sozialer Arbeit an Schulen, Allgemeinen Sozialen Diensten, Jugendberufshilfen und Beratungsstellen.
Die Mobile Jugendarbeit Karlsruhe ist ein fester Bestandteil der öffentlichen Jugendhilfe und organisatorisch als Sachgebiet dem Jugendamt der Stadt Karlsruhe unterstellt. Das Sachgebiet besteht aus den Einrichtungen (siehe Organigramm):
Mobile Jugendarbeit West (MJA West), die in den Stadtteilen Weststadt und Nussbaumweg mit 160 Prozent Planstellen tätig ist;
Streetwork Oberreut, die im Stadtteil mit 205 Prozent Planstellen zuständig für die aufsuchende Sozialarbeit und den Jugendgarten ist;
Hip Hop Kulturzentrum Combo, das mit 195 Prozent Planstellen ein szenebezogenes Angebot für aktive und interessierte Jugendliche der verschiedenen Bereiche der Hip Hop-Kultur zur Verfügung stellt
Straßensozialarbeit Innenstadt, die mit 100 Prozent Planstellen die aufsuchende Sozialarbeit und die Beratung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen abdeckt.
SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 5
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Direktion Sozial- und Jugendbehörde
Jugendamt
Jugend- gerichtshilfe
Pfl egekinder- dienst und Adoptionsver- mittlungstelle
Kinderbüro
Abteilung B
Jugendhilfe- planung
Kindertages- einichtungen
Wirtschaftliche Jugendhilfe
Mobile Jugendarbeit
Street work Oberreut
Hip Hop Kultur zen trum COMBO
Mobile Jugend ar beit West
Streetwork Innenstadt
6 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION
1. STANDARDS MOBILER JUGENDARBEIT KARLSRUHE 1.1. GRUNDSÄTZE
Mobile Jugendarbeit
ist ein professionelles niedrigschwelliges Handlungskonzept mit dem Ziel, die Lebenssituation benachteiligter junger Menschen zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern;
arbeitet mit jugendlichen Szenen und akzeptiert individuelle Lebensstile;
ist Beziehungsarbeit, deren Grundlagen Vertrauen, Klarheit und Zuverlässigkeit sind;
ermöglicht verlässliche, vielfältige und zielgruppenspezifische Beteiligungsformen;
arbeitet präventiv, geschlechtsspezifisch, ressourcen- und bedürfnisorientiert;
reagiert auf gesellschaftliche Entwicklungen;
grenzt sich klar gegen sicherheits- und ordnungspolitische Instrumentalisierung ab.
1.2. RECHTSGRUNDLAGEN
Mobile Jugendarbeit basiert auf den Bestimmungen des Sozialgesetzbuch Achtes Buch (SGB VIII) § 13 (Jugendsozialarbeit) in Verbindung mit § 11 SGB VIII (Jugendarbeit):
„Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern.“ (§ 13 SGB VIII).
1.3. ZIELGRUPPEN
Die Angebote der Mobilen Jugendarbeit richten sich grundsätzlich an junge Menschen von 14 bis 27 Jahren, für die die Straße ein zentraler Sozialisations- und Lebensort ist, die sozial und gesellschaftlich benachteiligt oder ausgegrenzt sind, die von der Gesellschaft als bedrohlich empfunden und von anderen sozialen Angeboten nicht oder unzureichend erreicht werden.
Zielgruppen sind verschiedene Jugendszenen und Cliquen, die sich über ihre Interessen, Weltanschauung und Lebensweise definieren.
1.4. ZIELE
Ziele Mobiler Jugendarbeit sind:
Formen sozialer Benachteiligungen und Stigmatisierungen abzubauen,
Akzeptanz und Toleranz zu vermitteln,
die strukturellen Lebens- und Rahmenbedingungen der jungen Menschen zu verbessern,
Jugendliche zu eigenständigem Handeln zu befähigen,
junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und zu unterstützen,
ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern,
Möglichkeiten und Alternativen der Problembewältigung aufzuzeigen und junge Menschen bei der Konfliktbewältigung/-vermeidung zu unterstützen,
präventiv jungen Menschen die Gefahren und möglichen Folgen ihres riskanten Handelns in verschiedenen Bereichen aufzuzeigen,
jungen Menschen Formen der Beteiligung, Selbstorganisation und Verantwortungsübernahme zu ermöglichen,
Treffpunkte für junge Menschen im öffentlichen Raum zu erhalten und / oder zu schaffen.
1.5. ARBEITSPRINZIPIEN
Die folgenden Arbeitsprinzipien sind zentrale Qualitätskriterien der Mobilen Jugendarbeit Karlsruhe und bestimmen das Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
1.5.1. AKZEPTANZ
Unabhängig von Lebensstil, Einstellung oder Motivation zur Veränderung ihrer Lebenssituation, begegnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den jungen Menschen mit Achtung und Wertschätzung.
1.5.2. FREIWILLIGKEIT
Die jungen Menschen entscheiden über Art und Intensität des Kontakts und der Zusammenarbeit. Die Teilnahme an Angeboten und Projekten ist freiwillig.
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1.5.3. PARTEILICHKEIT
Mobile Jugendarbeit setzt sich parteilich für die Interessen und Rechte der jungen Menschen ein. Sie übernimmt zusätzlich eine Interessensvertretungs- und Lobbyfunktion.
1.5.4. ANONYMITÄT
Auf Wunsch können sich junge Menschen anonym beraten lassen. Ohne vorheriges Mandat werden keine personenbezogenen Informationen/Daten erhoben beziehungsweise an Dritte weitergegeben.
1.5.5. TRANSPARENZ
Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit den jungen Menschen sind Voraussetzung für transparentes Arbeiten. Die Verfahrensweisen werden offengelegt und die Einflussmöglichkeiten realistisch dargestellt
Die Einhaltung der Arbeitsprinzipien Mobiler Jugendarbeit erleichtert den Aufbau von nachhaltigen Beziehungen zu jungen Menschen. Des Weiteren verdeutlichen sie den niedrigschwelligen Arbeitsansatz.
1.6. HANDLUNGSFELDER
Für die Mobile Jugendarbeit stellen die folgenden vier Handlungsfelder zentrale Schwerpunkte dar. In welchem Umfang die Handlungsfelder von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingesetzt werden, wird jeweils nach den aktuellen Bedarfen der jungen Menschen entschieden.
1.6.1. AUFSUCHENDE SOZIALARBEIT (STREETWORK)
Durch die regelmäßige und zuverlässige aufsuchende Sozialarbeit tritt Mobile Jugendarbeit in Beziehung zu Jugendlichen und jungen Menschen im öffentlichen Raum.
Aufsuchende Sozialarbeit vermindert Schwellenängste und stellt ein dauerhaftes Kontaktangebot dar. Dadurch eröffnen sich neue qualitative Begegnungsmöglichkeiten in Bezug auf Regelsetzung, und die beidseitige Steuerung von Dauer und Intensität des Kontaktes.
Virtuelle Zugänge sind Bestandteil der aufsuchenden Arbeit.
1.6.2. EINZELFALLHILFE
bietet Hilfen, Unterstützung und Beratung zur Lösung aller individuellen Probleme und Krisen an, die die Jugendlichen bearbeiten wollen;
motiviert und unterstützt junge Menschen bei der Bewältigung ihrer individuellen Problemlagen und berücksichtigt dabei sowohl die Ressourcen der jungen Menschen, als auch die Vielschichtigkeit der Problem- und Konfliktkonstellationen;
vermittelt und begleitet junge Menschen an andere Fachdienste und Institutionen
1.6.3. FREIZEIT- UND GRUPPENANGEBOTE
Organisation und Durchführung von sozialpädagogischen, erlebnisorientierten Freizeitaktionen, Projektarbeiten und Veranstaltungen unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten sind ein fester Bestandteil der Angebote Mobiler Jugendarbeit.
Ziele dieser Angebote sind:
Vermittlung alternativer Freizeitmöglichkeiten,
Einübung solidarischer Verhaltensweisen und demokratischer Umgangsformen
Erwerb sozialer Kompetenzen,
Beteiligung, Verantwortungsübernahme und Selbstorganisation als informeller Bildungsweg.
1.6.4. GEMEINWESENORIENTIERTE ARBEIT
Die gemeinwesenorientierte Arbeit zielt darauf, die Lebensbedingungen für die jungen Menschen in ihrem Gemeinwesen zu verbessern und die Beziehung zwischen den Generationen tragfähiger zu gestalten.
Sie
aktiviert und unterstützt junge Menschen, ihre Interessen und Anliegen öffentlich zu machen und diese umzusetzen;
vertritt die Belange der jungen Menschen in Gremien, Netzwerken, Verwaltung und gegenüber politischer Instanzen;
beteiligt junge Menschen am Prozess der Verbesserung der sozialen Infrastruktur;
initiiert und begleitet Prozesse der Jugendbeteiligung und Bürgeraktivierung.
8 | MOBILE JUGENDARBEIT – KONZEPTION
2. MOBILE JUGENDARBEIT WEST (MJA WEST) SIEDLUNG NUSSBAUMWEG
Die Siedlung im Nußbaumweg hat etwa 200 Bewohnerinnen und Bewohner mit einem hohen Anteil an Kindern, Jugendlichen aus Sinti-Familien. Die Mitarbeiterinnen der Mobilen Jugendarbeit West arbeiten dort gemeinwesenorientiert. Der Kontakt zu den verschiedenen Generationen in der Siedlung ermöglicht es, die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner kennen zu lernen und damit zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen beizutragen. Im Fokus der Arbeit stehen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Siedlung.
Das Siedlungszentrum der MJA West befindet sich im Nußbaumweg und besteht aus einem Gruppenraum mit einer Theke und Sitzgelegenheiten, einem Büro für Beratung und Einzelfallhilfe. Es kann von allen Personen im Nußbaumweg genutzt werden und wird seit März 2011 selbst verwaltet (siehe unten).
WESTSTADT
Die Mobile Jugendarbeit West ist im südlichen Teil der Weststadt tätig, in dem überwiegend Familien mit türkischem Migrationshintergrund leben. Haupttreffpunkt der Jugendlichen ist das ehemalige Stadtwerkegelände, die heutige Nottingham Anlage, welche geprägt ist durch einen Bolz- und Basketballplatz und den angrenzenden Kinderspielplatz.
2.1. ZIELGRUPPEN
Die Jugendlichen und ihre Familien aus den oben gennanten Stadtteilen sind gesellschaftlich ausgegrenzt, das heißt sie sind von Armut, sozialer Benachteiligung und geringeren Bildungschancen betroffen.
NUSSBAUMWEG
Jugendliche und junge Erwachsene vorwiegend aus Sinti-Familien
Bewohnerinnen und Bewohner vorwiegend aus Sinti- Familien
WESTSTADT
männliche Jugendliche mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund.
türkische Mädchen- und Frauengruppe
2.2. HANDLUNGSFELDER
AUFSUCHENDE SOZIALARBEIT
Die aufsuchende Sozialarbeit erfolgt regelmäßig einmal wöchentlich und nach Bedarf. Die Mitarbeiterinnen sind zu festen, verlässlichen Zeiten in den jeweiligen Stadtteilen unterwegs.
Durch die aufsuchende Sozialarbeit im öffentlichen Raum lernen die Mitarbeiterinnen die Lebenswelt der Jugendlichen kennen und haben die Möglichkeit, den Arbeitsansatz der Mobilen Jugendarbeit bekannt zu machen.
Zusätzlich ergeben sich aus diesem Ansatz weitere Anknüpfungspunkte für Hilfen und Beratung.
EINZELFALLHILFE
Die MJA West bietet den Jugendlichen Beratung an. Häufige Fragen befassen sich mit den Themen wie Familie, Schule, Beruf, Ausbildung, Arbeitslosigkeit, Sucht, Gewalt und Justiz. Bei Bedarf werden die Jugendlichen an Beratungsstellen und Fachdienste weiter vermittelt beziehungsweise begleitet.
Die MJA West bietet zusätzlich einmal wöchentlich eine Sprechstunde im Siedlungszentrum an. Der Arbeitsansatz schlägt sich positiv auf die Quantität und Qualität der Einzelfallhilfen nieder. So werden während der Sprechstunde viele Jugendliche erreicht und beraten, für die die Beratung in den Büros der Innenstadt eine zu hohe Schwelle darstellt.
FREIZEIT UND GRUPPENANGEBOTE
Die MJA West führt regelmäßige Freizeit- und Gruppenangebote durch. Diese ermöglichen den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, neue Erfahrungen in der Clique zu sammeln. Sie entdecken an sich selbst Potentiale und lernen sich untereinander besser kennen.
SOZIAL- UND JUGENDBEHÖRDE | JUGENDAMT | JUGENDSOZIALARBEIT | 9
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Dies gibt dem Gruppenprozess neue Impulse. Darüber hinaus ergeben sich aus diesen Angeboten oft ein Anstoß für Beratung und Begleitung.
Die Gruppenangebote werden mit den Jugendlichen gemeinsam geplant und durchgeführt. Kleine Tagesaktionen entstehen nachmittags und abends auf der Straße auch ganz spontan.
GEMEINWESENORIENTIERTE ARBEIT IM NUSSBAUMWEG
Kooperationen mit den Einrichtungen vor Ort verbessern die soziale Infrastruktur und machen diese durch die Arbeit im Siedlungszentrum für alle Gruppen nutzbar.
Das Siedlungszentrum wird für Vermietungen, Gruppenangebote, Bewohnerversammlungen, gemeinsame Feste und Gesprächsrunden genutzt.
BETEILIGUNG, VERANTWORTUNGSÜBERNAHME UND SELBSTORGANISATION
„Projekt NBW 22“
Die Idee eines Siedlungszentrums in Selbstverwaltung wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern entwickelt. Zwei Mütter aus der Siedlung übernehmen im Rahmen des Projektes „NBW 22“ seither ehrenamtlich die Verantwortung. Daneben unterstützen Jugendliche und andere Eltern das Projekt. Die Öffnungszeiten am Nachmittag und frühen Abend bestimmen sie selbst. Die Angebote richten sich an Jugendliche, die in Eigenverantwortung die Räume zum Beispiel zum Sport, Filme schauen oder zum Musikhören nutzen. Kinder können mit den Ehrenamtlichen kochen, spielen oder basteln. Oft ist das Siedlungszentrum auch Treffpunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner zum Austausch und Kaffee trinken. Alle Angebote sind kostenlos und unverbindlich.
Ziele
Die Selbstverwaltung ermöglicht die Umsetzung von eigenen Ideen. Die Selbstbestimmung und das Engagement wirken sich positiv auf den Einzelnen und die Gemeinschaft aus. Die Menschen aus der Siedlung werden wertgeschätzt und
in ihren Anliegen ernst genommen. Sie konsumieren keine fremden Angebote, sondern arbeiten in einem Projekt, das sie selbst auf ihre Bedürfnisse hin entwickelt haben.
Die ehrenamtlich tätigen erwachsenen und jugendlichen Bewohnerinnen und Bewohner entdecken ihre eigene Handlungs- und Entscheidungsfähigkeiten und gewinnen dadurch ein neues positives Selbstwertgefühl.
Ein weiteres Ziel der MJA West ist die Verbesserung der Innen- und Außenwahrnehmung des Nußbaumwegs.
MÄDCHENARBEIT
„Türkische Mädchen- und Frauengruppe Weststadt“
Aufgrund ihres kulturellen Selbstverständnisses nehmen türkische Mädchen und junge Frauen eine Sonderstellung in der Gesellschaft ein und zeigen einen großen Bedarf, ihre Freizeit in einer gleichgeschlechtlichen Gruppe zu verbringen. Aus diesem Grund wurde die „Türkische Mädchen- und Frauengruppe Weststadt“ gegründet, um themenbezogene Abende, mehrtägige Freizeiten und Sportprojekte planen, organisieren und durchführen zu können.
Ziele:
Den Mädchen und Frauen werden durch die Angebote der MJA West neue Erfahrungen und positive Erlebnisse ermöglicht. Durch die Aktivitäten im öffentlichen Raum fühlen sich die Teilnehmerinnen als Teil der Gesellschaft und werden im Gegenzug als deren Mitglieder wahrgenommen. Zudem sind sie stets mit der deutschen Sprache in Kontakt und verbessern dadurch ihre Sprachkenntnisse. Dies alles stärkt das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl und erleichtert die Integration in die Gesellschaft. Die Unterstützung der Mädchen und jungen Frauen in ihrer Selbständigkeit verschafft ein autonomeres Rollenbild innerhalb der Familie.
2.3. ZIELE UND INTENTION
Ziel ist es den Jugendlichen alternative Lebensentwürfe aufzuzeigen, ihre Wünsche ernst zu nehmen und ihnen in schwierigen Lebenslagen Hilfe und Beratung anzubieten.
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KONTAKTDATEN Mobile Jugendarbeit Helmholtzstraße 1 76133 Karlsruhe Telefon 0721 133-5134 E-Mail: mobile.jugendarbeit@sjb.karlsruhe.de
Straßensozialarbeit Innenstadt Telefon 0721 133-5134
Streetwork Oberreut Telefon 0721 133-5471
Mobile Jugendarbeit West Telefon 0721 133-5064
Hip Hop Kulturzentrum Combo Haid-und-Neu-Straße 165 76131 Karlsruhe Telefon 0721 613625
Links
www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/mobile_jugendarbeit
www.lag-mobil.de/on
team-combo.de
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/mobile_jugendarbeit/mja-west/HF_sections/content/ZZlXL6gGl4Yu2a/ZZlXL6tRM9feVl/Konzeption%20Mobile%20Jugendarbeit%20-%20Mobile%20Jugendarbeit%20West.pdf
Industrie- und Handelskammer Karlsruhe Claudia Nehm Tel. claudia.nehm@karlsruhe.ihk.de
0721 174 - 212
ANMELDUNG
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
Unternehmen
PLZ, Ort
Telefon / Fax
E-Mail
Ja, ich nehme definitiv an der kostenlosen Veranstaltung teil!
Anmeldung an:
Datum, Unterschrift*
*Ich bin damit einverstanden, dass meine Anmeldedaten zur Abwicklung verarbeitet werden.
Sind Sie damit einverstanden, dass wir Sie über weitere aktuelle Angebote der Veranstalter auch per E-Mail informieren?
Wir werden Ihre Daten (Name, Anschrift, Telekommunikationsdaten) zu diesem Zweck speichern und verarbeiten. Die Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit für die Zu- kunft gegenüber den Veranstaltern unter den genannten Kontaktdaten schriftlich wider- rufen werden. Eine über diesen Zweck hinausgehende Datenverarbeitung findet nur statt, wenn dies aufgrund gesetzlicher Regelungen vorgeschrieben ist.
Datum, Unterschrift
Ja Nein
Boxenstopp Väter in der Elternzeit
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Montag, 25. Juli 2016 17.00 bis 20.30 Uhr
IHK Haus der Wirtschaft Lammstr. 13-17, Saal Baden
Arbeitgeber ArbeitnehmerIch bin...
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Programm
17.00 Uhr BEGRÜSSUNG IHK KARLSRUHE
ÜBERSICHT ÜBER DIE NEUEN GESETZLICHEN REGELUNGEN DER ELTERNZEIT
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Petra Mackroth, Abteilungsleiterin Familie
BEST PRACTICE Robert Bosch GmbH, Karlsruhe Manfred Geigle GmbH, Mühlacker SRH Berufliche Rehabilitation GmbH
18.30 Uhr PAUSE MIT STÄRKUNG
19.00 Uhr WORKSHOP FÜR ARBEITGEBER Betriebliche Arbeitsorganisation Mitarbeitergewinnung Attraktiver Arbeitgeber
WORKSHOP FÜR ARBEITNEHMER Betriebliche Kommunikation Arbeitsplatzsuche Rolle als Vater
20.30 Uhr ABSCHLUSS UND AUSKLANG
Boxenstopp – Väter in der Elternzeit Väter wünschen sich bessere Vereinbarkeit
Die Zeiten ändern sich. Auch Väter wünschen sich zunehmend eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mittlerweile rückt unter dem Stichwort „Väterorientierung“ die Familie deutlich stärker ins Blickfeld der Arbeitswelt.
Um Vätern den Wunsch nach mehr Familien- zeit zu erfüllen, kann an mehreren Stellen an- gesetzt werden: Zum einen können Unterneh- men Väterfreundlichkeit stärker in den Fokus der Personalpolitik rücken. Zum anderen ist eine vätersensible Kommunikation wichtig, da- mit sich nicht nur Mütter, sondern auch Väter von Vereinbarkeitsangeboten angesprochen fühlen. Vor allem aber können Unternehmen Führungskräfte ermutigen, familienunterstüt- zende Angebote in Anspruch zu nehmen. Denn sie haben eine wichtige Vorbildfunktion – gera- de für Männer.
Lösungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden in der gemeinsamen Veranstaltung des Karlsruher Bündnisses für Familie, der IHK Karlsruhe, der Handwerkskammer Karlsruhe, der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt und der Ehe-, Familien- und Partnerschaftsbera- tungsstelle Karlsruhe e.V. in Form von Work- shops angeboten. Zum Auftakt wird über das ElterngeldPlus informiert und Best Practice- Beispiele geben Einblicke in die bereits erfolg- reiche Väterarbeit von Unternehmen.
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/kinderbuero/familienbildung/vaetertreffpunkt/HF_sections/content/ZZjZILeiufHSeo/ZZmCuoRed52kEL/Flyer%20V%C3%A4ter.pdf
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Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 1745.
Inhaltsverzeichnis
1 Elias Willstätter
1.1 Quellen
1.2 Werk
1.3 Literatur
Elias Willstätter
Rabbiner, * 2. Mai 1796 Karlsruhe, † 14. November 1842 Karlsruhe, jüd., ∞ 1824 Babette-Bela Wormser verw. Marx, kinderlos.
Der erste Sohn eines Kaufmanns, seine Mutter starb kurz nach der Geburt, besuchte ab dem 14. Lebensjahr verschiedene Talmudhochschulen, lernte bei Ascher Löw in Karlsruhe und studierte ab 1821 an der Universität in Würzburg. Die Rabbinerprüfung legte er beim Oberrat der Israeliten Badens ab. 1825 erhelt er als Nachfolger von Jakob Ettlinger dessen Stelle bei der "Wormser'schen" Stiftung in Karlsruhe, wo er jüdische Schulkinder unterrichtete und die religiöse Ausbildung der etwa sechs bis acht jüdischen Absolventen des evangelischen Lehrerseminars betreute. Elias Wormser war seit 1827 infolge der Erblindung des Landesrabbiners Ascher Löw dessen rechte Hand und führte seit 1835 praktisch das Stadt- und Bezirksrabbinat. Nach Löws Tod 1837 fungierte er offiziell als Rabbinatsverweser für Karlsruhe und Bühl. Seine Bezüge waren deutlich geringer als die seines Vorgängers, weshalb er in ärmlichen Verhältnissen leben musste.
Wormser versuchte die bisherige traditionelle Amtsführung der Vorgänger gemäß den modernisierenden Bestrebungen im Judentum moderat zu reformieren, vermied aber den offenen Konflikt mit den Traditionalisten und Vertretern der Orthodoxie. Das förderte seinen Stand in Karlsruhe nicht. Zur amtlichen Übertragung der Rabbiner-Stelle kam es nie.
Er starb früh, sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof an der Kriegsstraße. Sein Halbbruder Benjamin Willstätter trat an seine Stelle als Rabbinatsverweser.
Jürgen Schuhladen-Krämer 2013
Quellen
Jüdisches Museum Berlin - Willstätter-Sammlung; Benjamin Willstätter: Rede am Grabe des seligen Rabbiners Elias Willstätter, gehalten zu Karlsruhe, den 16. Nov. 1842, Karlsruhe 1843.
Werk
Predigt, gehalten bei dem Trauergottesdienste wegen Ablebens Sr. Kgl. Hoh. des Großherzogs Ludwig v. Baden, Karlsruhe 1830; Abriss der gesamten jüdischen Theologie und ihre Geschichte, Karlsruhe 1837.
Literatur
Elias Willstätter, in: Friedrich von Weech (Hrsg.): Badische Biographien, Bd. 2, Heidelberg 1875, S. 491; Carsten Wilke/Michael Brocke (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 1. Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781−1871, bearb. von Carsten Wilke, Bd. 2, München 2004.
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