Sprung zur Navigation. Sprung zum Inhalt. Sprung zur Navigationdieser Seite

Karlsruhe: Impressum

Die Suchmaschine

 

Karlsruhe: Stadtgeschichte Objekt des Monats Januar bis März 2009 Die Stadt­apo­theke Die im Stadt­mu­seum präsen­tierte Laden­ein­rich­tung stammt aus der Stadt­apo­theke, Karlstraße 19. Sie hat dort jahrzehn­te­lang dem Zweck gedient, für den sie herge­stellt wurde. Ursprüng­lich stand sie aber einmal in einem Gebäude in der Herren­straße. Der junge Apotheker Michael Löhle aus Salem hatte 1820 das Privileg erhalten, dort eine Apotheke zu führen. Nach der Hofapo­theke, der heutigen Inter­na­tio­na­len Apotheke und der Kronen­apo­theke war dies die vierte in Karlsruhe. 1883 zog die Stadt­apo­theke in das heutige Gebäude um, das 1816 im Weinbren­ner­stil erbaut worden war. Insofern passte das alte Bieder­mei­ermo­bi­liar aus der Herren­straße vorzüglich zur Archi­tek­tur des neuen Domizils. Es überdau­erte die Zeitläufte in einem Nebenraum der Apotheke, deren Hauptraum im Gründer­zeit­stil einge­rich­tet wurde, was heute noch vor Ort zu sehen ist. Nachdem Peter Theilacker die Apotheke von Herbert und Elisabeth Trumpf­hel­ler übernommen hatte - das Ehepaar führte sie von 1919 bis 1988 - übergab der Hausbe­sit­zer Gunter Müller das Bieder­mei­ermo­bi­liar dem Stadt­mu­seum als Dauer­leih­gabe für die ständige Präsen­ta­tion. Es handelt sich wohl um die einzige erhaltene Karlsruher Laden­ein­rich­tung aus der Weinbrenn­er­zeit. Dr. Peter Pretsch Erläu­te­run­gen zum Objekt des Monats Unter der Rubrik "Objekt des Monats" wird viertel­jähr­lich im Stadt­ar­chiv, Stadt­mu­seum und Pfinz­gau­museum ein ausge­wähl­tes ­Ex­po­nat vorge­stellt. × Stadtapotheke. Foto: ONUK Stadtapotheke. Foto: ONUK
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtmuseum/objekt_monat/stadtapotheke
Version vom 14. November 2018, 19:10 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Gesamtansicht von 1997, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Bildstelle I 7309. Detailansicht von 1997, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Bildstelle I 7309. Narrenbrunnen Nördlicher Kronenplatz. Die Errichtung eines Narrenbrunnens für Karlsruhe wurde 1983 vom CDU-Stadtrat Günther Rüssel angeregt und 1987-1997 unter der Leitung des neuen Präsidenten des Festausschusses Karlsruher Fastnacht (FKF) Jürgen Olm entschieden vorangetrieben. Unmittelbar nach seiner Wahl zum Präsidenten des FKF im September 1987 legte Olm mit einer ersten Spende von 111 DM den "Grundstein" für den Brunnen. In den nächsten zehn Jahren gelang es dem Festausschuss, die Hälfte der veranschlagten Gesamtkosten von 300.000 DM durch Spendengelder zu sammeln, die Voraussetzung dafür, dass die Stadt die andere Hälfte beisteuerte. Für die künstlerische Konzeption konnte der renommierte Künstler Markus Lüpertz gewonnen werden. In Kooperation mit dem Karlsruher Architekturbüro Schmidt & Schmidt und dem auf Terrazzo spezialisierten Eppelheimer Unternehmen Fiorentini entwarf Lüpertz eine blaue Terrazzoschale von sechs Metern Durchmesser als Brunnenbecken, in dem am nordwestlichen Rand ein Harlekin auf einem aus Quadern aufgetürmten Podest sitzt. Die Beine übereinandergeschlagen, ist sein Oberkörper einschließlich der Narrenkappe frontal gegeben, sein Gesicht dagegen ins Profil gekehrt. Das rot-grüne Harlekinkostüm zeigt an Kappe und weitem Kragen das typische Rautenmuster. Die bronzene Figurenkomposition mit Sitzblock und schmaler quadratischer Bodenplatte ist auf einem quadratischen Sockel aus rotbraunem Terrazzo angebracht, dessen zwei Düsen das Becken mit Wasser versorgen. Am nordwestlichen Beckenrand sind an einer Metallbrüstung 27 Majolika-Kacheln angebracht, die neben dem Stadtwappen und zwei Abzeichen des FKF die Embleme aller Karlsruher Fastnachtsvereine wiedergeben. Als Standort wurde der nördliche Kronenplatz gewählt, weil im ehemaligen Dörfle, auch Pfannenstielhausen genannt, 1843 mit dem "Narrenverein von Pfannenstielhausen" der erste Karlsruher Fastnachtsverein gegründet wurde. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Gerhard Seiler, Markus Lüpertz und zahlreichen Mitgliedern der im FKF vertretenen Karnevalsgesellschaften wurde der Brunnen am 11. November 1997 um 11:11 Uhr eingeweiht. Seitdem nimmt der Ansturm auf das Karlsruher Rathaus zur Schlüsselübergabe am 11. November von hier aus seinen Anfang. Katja Förster 2012 Literatur Simone Gramalla: 111 Mark als erste Spende für den Narrenbrunnen. Heute wird Bauwerk auf dem Kronenplatz übergeben / Lüpertz‘ Harlekin schmückt ihn, in: Badische Neueste Nachrichten (BNN), Nr. 260 vom 11. November 1997; „Harlekin setzt dem Platz die Krone auf“. Karlsruhes Fastnachter enthüllten ihren Brunnen. Große, blaue Terrazzoschale als eine Weltneuheit, in: BNN, Nr. 261 vom 12. November 1997, S. 17. Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3194&oldid=585563“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3194&oldid=585563
Version vom 27. Mai 2020, 12:00 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Das Kriegerdenkmal in Grünwinkel, Foto: Marianne Störlein 1987. Kriegerdenkmal in Grünwinkel (Erster Weltkrieg) Rechtes Albufer, bei der Konradin-Kreutzer-Straße. Nachdem die Einwohner von Rintheim 1921 und die Bewohner von Rüppurr 1926 ihren im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten ein ehrendes Denkmal gesetzt hatten, fasste im Sommer 1928 auch der Grünwinkler Bürgerverein den Beschluss, ein solches Denkmal zu errichten. Die Karlsruher Stadtverwaltung bot dem Verein als Aufstellungsort ein nicht näher ausgewiesenes Terrain zwischen der alten Kapelle am Albufer und der auf dem Hochgestade gelegenen Konrad-Kreutzer-Straße an. Nach langwierigen, erfolglosen Verhandlungen um einen im Ortskern gelegenen Standort, nahm das aus Vertretern des Bürgervereins gebildete Denkmalkomitee schließlich am 7. Februar 1930 das Angebot der Stadt an und beauftragte den Bildhauer August Meyerhuber mit dem Entwurf. Das Kriegerdenkmal, welches in der Bildhauerwerkstatt der Gebrüder August und Carl Meyerhuber in der Kronenstraße 7 ausgeführt wurde, setzt sich aus drei kubischen Blöcken aus grauem Muschelkalk zusammen: einem zweistufigen massiven Unterbau, auf dem sich hochkant eine Stele erhebt. Die zum Ortskern ausgerichtete Vorderseite zeigt in erhabenem Relief eine schreitende junge Frau in antikem Gewand, die in ihrer erhobenen Rechten einen Eichenzweig hält, den sie zu Ehren der gefallenen Soldaten, deren 76 Namen an den zwei Schmalseiten eingemeißelt sind, niederlegen wird. Die Rückseite der Stele, die zu der in den 1920er-Jahren entstandenen Albsiedlung zeigt, ziert ein von stilisierten Pflanzenranken hinterfangenes Schwert. Am 18. September 1932 wurde das Kriegerdenkmal, das die in Grünwinkel ansässige Sinner AG zu einem Großteil mitfinanziert hatte, in Anwesenheit von Stadtverordneten, Vertretern der Sinner AG und der Grünwinkler Bürgerschaft feierlich enthüllt. Der Plan, das Ehrenmal zum Mittelpunkt einer kultivierten Grünanlage mit Freitreppe zu machen, konnte aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden. Katja Förster 2013 Literatur Ursula Merkel: Kriegerdenkmal in Grünwinkel (Erster Weltkrieg), in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merke/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 625-628 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3244&oldid=587921“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3244&oldid=587921
Version vom 14. November 2018, 19:19 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Denkmal zur Zerstörung der Synagoge Kronenstraße 15, Foto: Arthur Mehlstäubler 2016, Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/103 DO. Denkmal zur Zerstörung der Synagoge Kronenstraße 15 Am ehemaligen Standort der Synagoge. Anlässlich des 25. Jahrestags der Reichspogromnacht (9./10. November 1938) fand in Karlsruhe eine Veranstaltung zum Gedenken an die Zerstörung der jüdischen Synagoge der liberalen jüdischen Gemeinde in der Kronenstraße statt. Das zu diesem Anlass errichtete Denkmal besteht aus einem halbrunden Bodenpodest aus Beton mit hebräischer Schrift und einer Wandtafel, die an der dahinter liegenden Mauer angebracht ist. Auf dieser Bronzetafel, die 64 Zentimeter hoch, 93 Zentimeter breit und 3 Zentimeter tief ist, steht in bronzenen Lettern: "Hier stand die Synagoge der israelitischen Gemeinde Karlsruhe. Sie wurde am 10. November 1938 unter der Herrschaft der Gewalt und des Unrechts zerstört." Die Vermeidung der konkreten Benennung der Täter ist für die Entstehungszeit der Anlage in den frühen 1960er Jahren typisch. Eingeweiht wird die Gedenkstätte am 11. November 1963. Reden im Rahmen der Veranstaltung hielten Oberbürgermeister Günther Klotz, Rabbiner Lothar Rothschild, Landesbischof Julius Bender, Stadtdekan Karl Fluck und Werner Nachmann, Vorsitzender des Oberrates der Israeliten in Baden. Zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht wurde die Gedenkstätte 1988 um zwei Relieftafeln erweitert. Diese sind links und rechts der bestehenden Wandtafel angebracht und zeigen Ansichten der Synagoge, wobei links die Fassade des intakten, rechts die Fassade des zerstörten Gebäudes zu sehen ist. Diese beiden Tafeln sind 64 Zentimeter hoch, 71 Zentimeter breit und 3 Zentimeter tief. Die Gedenkstätte ist als Kulturdenkmal ausgewiesen. Alljährlich werden beim Denkmal am 9. November Mahnwachen von Karlsruher Schülerinnen und Schülern gehalten. René Gilbert 2017 Quellen Badische Neueste Nachrichten vom 9. und 12. November 1963; Badische Abendzeitung vom 11. November 1963; Karlsruher Monatsspiegel, Folge 69; Datenbank der Kulturdenkmale, https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/detail.php?id=02493 (Zugriff am 8. August 2017). Literatur Ernst Otto Bräunche: Erinnerungskultur in Karlsruhe, in: Geschichte und Erinnerungskultur – 22. Oktober 1940 – die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden in das Lager Gurs, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs durch Ernst Otto Bräunche und Volker Steck, Karlsruhe 2010, S. 83-90, hier S. 87. Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3302&oldid=585616“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-3302&oldid=585616
Version vom 9. Mai 2020, 14:53 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Pfarrstraße Die Pfarrstraße im Karlsruher Stadtteil Daxlanden beginnt im Osten an der Vorderstraße und verläuft in zwei leichten Bögen nach Südwesten über die Pfalzstraße, die Bienenstraße, am Sankt-Valentin-Platz vorbei zur Querstraße und dem Hammweg. An der Goldgrundstraße geht sie in den Fritschlachweg über. Die Straße wurde zur Zeit der Eingemeindung um 1910 benannt. Die Namensgebung erinnert an die Erhebung der St. Valentinskirche zur selbständigen Pfarrkirche im Jahr 1463. In der Pfarrstraße stehen mehrere Häuser unter Denkmalschutz: Haus Nummer 12 ist ein Wohnhaus einer ehemaligen Hofanlage vom Ende des 18. Jahrhunderts. Pfarrstraße 18 ist das ehemalige Gasthaus Krone aus dem frühen 19. Jahrhundert, wobei auch Umbauten zwischen 1903 und den 1920er-Jahren in Form eines malerischen Bauensembles mit Innenausstattung nach Entwürfen des Malers Wilhelm Volz stattfanden. Heute trägt es den Namen Künstlerkneipe. In der Pfarrstraße 30 steht ein weiteres Beispiel schöner Fachwerkarchitektur unter Denkmalschutz: Das Wohnhaus einer ehemaligen Hofanlage aus dem Jahre 1707. Das Alte Rathaus, um 1850 nach Plänen von Bauinspektor Müller erbaut, beherbergt seit 1910 die Federbachschule. Neben der Federbachschule steht ein Wegkreuz, das nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 errichtet wurde. Ebenso unter Denkmalschutz steht das Wohnhaus einer ehemaligen Hofanlage, bezeichnet 1711, in der Pfarrstraße 53. Alfred Becher 2018 Quellen Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 164 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/index.php?suchstring=Pfarrstra%C3%9Fe&Suche+starten=Suche+starten (Zugriff am 29. Juni 2018). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-2166&oldid=587344“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-2166&oldid=587344
Version vom 14. November 2018, 18:54 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Blick in die Rheinstraße von Westen, vorne links Otto Leibhammer, Rheinstraße 48, vorne rechts Gasthaus Zur Krone, Rheinstraße 77, Postkarte um 1910, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIIIb 386. Rheinstraße Die Rheinstraße in Mühlburg bildet ab der Philippstraße die Fortsetzung der 1886 von Mühlburger Landstraße in Kaiserallee umbenannten Straße bis zum Ortseingang von Knielingen. Sie wurde schon vor 1886 benannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Rheinstraße bei Luftangriffen 1942 und 1944 schwer getroffen. Im Gasthaus Zu den drei Linden, Rheinstraße 14, fanden am 4. Dezember 1944 rund 100 Menschen den Tod. In den 1950er Jahren wurde die Bauflucht der östlichen Rheinstraße im Zuge der städtebaulichen Neuordnung in diesem Bereich zurückversetzt. Heute ist die Rheinstraße bis zur Hardtstraße die im Zuge des 2007 begonnenen Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt" modernisierte Haupteinkaufsstraße von Mühlburg. Die Häuser Nr. 36a, 63, 64-68, 105 und 107 werden in der Datenbank der Kulturdenkmale der Stadt Karlsruhe aufgeführt. Stadtarchiv Karlsruhe 2016 Quellen Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 171 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); Adressbuch der Stadt Karlsruhe 2013, S. 1041; Datenbank der Kulturdenkmale, https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/index.php?stadtteil=M%FChlburg&vid=80 (Zugriff am 24. Mai 2016). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-2304&oldid=585465“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-2304&oldid=585465
Version vom 14. November 2018, 18:34 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Ansicht von 1982 mit Blick nach Süden, im Vordergrund Werbetafel Altstadtsanierung, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A43/92/4/20. Blick nach Norden auf das Jugend- und Begegnungszentrum Jubez mit Ladenpassage und Restaurant zwischen Fritz-Erler-Straße und Kronenplatz, im Hintergrund das Hohenzollernhaus, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIIIb 604. Blick nach Südosten auf den Kreuzungsbereich mit der Markgrafenstraße, 1993, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIIIb 677. Fritz-Erler-Straße Die Fritz-Erler-Straße ist eine Verbindungsstraße zwischen Mendelssohnplatz und der Kaiserstraße, die im Zuge der Altstadtsanierung entstand. Sie wurde 1968 nach dem Politiker Fritz Erler (14. Juli 1913–22. Februar 1967) benannt. Stadtarchiv Karlsruhe 2015 Quellen Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 86 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); Adressbuch der Stadt Karlsruhe 2013, S. 837. Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-0842&oldid=585344“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:top-0842&oldid=585344
Karlsruhe: Stadtgeschichte Blick in die Geschichte Nr. 71 vom 16. Juni 2006: Das Ende des "Alten Reiches" und das Kurfürstentum Baden Baden wird Großher­zog­tum (2) Das "Alte Reich" Fast 900 Jahre lang hatte das Deutsche Reich des Mittel­al­ters bestanden, und trotz allen sozialen und wirtschaft­li­chen Verän­de­run­gen, trotz der politi­schen und religiösen Sonder­ent­wick­lun­gen in den Fürsten­staa­ten der Neuzeit, in deren Terri­to­rien sich ein eigen­stän­di­ges Gemein­schafts­be­wusst­sein entwi­ckelte, blieb das "Reich" doch der größte gemeinsame Raum, dem sich alle Deutschen zugehörig fühlten, auch wenn man seine staat­li­che Organi­sa­tion als antiquiert, schwer­fäl­lig, ja zuletzt sogar als unbrauch­bar ansah. Doch das "Heilige Römische Reich deutscher Nation", das "Alte Reich", wie man es im Nachhinein bezeich­nete, blieb ein mit ehrwür­di­gen tradi­tio­nel­len Werten verbun­de­nes Sinnge­bilde, an dem man auch noch festhielt, als es unter den Stürmen aus Ost und West seine Ohnmacht bewiesen hatte, ohne dass es die Reform­pläne verwirk­li­chen konnte, über die man nachdachte. Noch immer wurde der deutsche König von den Kurfürsten des Reichs gewählt und schmückte sich seit Maximilian I. mit dem Kaiser­ti­tel, auch wenn er sich nicht mehr in Rom vom Papst krönen ließ wie die mittel­al­ter­li­chen Kaiser. Die Kaiser aus dem Hause Habsburg, seit Maria Theresia aus dem Haus Habsburg-Lothringen, residier­ten vornehm­lich in Wien, also im Osten des Reichs, wo auch der Reichs­ho­frat seinen Sitz hatte. Die Reichs­stände, also die Vertre­tun­gen der geist­li­chen und weltlichen Fürsten, der Reichs­prä­la­ten und Reichs­städte sowie der Reichs­rit­ter­schaft, tagten in Regensburg und taten sich schwer, zu gemein­sa­men politi­schen Aktionen zu finden, die ihren Eigen­in­ter­es­sen Rechnung trugen, und die Klärung ihrer Rechts­ver­hält­nisse und Streit­fra­gen mussten in langen, manchmal jahrzehn­te­lan­gen Prozessen vor dem Reichs­kam­mer­ge­richt in Wetzlar ausge­tra­gen werden, dessen Arbeit an Schwer­fäl­lig­keit kaum zu überbie­ten war. Der junge Goethe, der sich dort aufhielt, hat sich über dieses höchste Gericht des Reiches mokiert, wie er überhaupt, als er in seiner Heimat­stadt Frankfurt die Wahl eines deutschen Kaisers miterlebte, höchst belustigt über dieses mittel­al­ter­li­che Spektakel zu berichten wusste. Die Reichs­ar­mee schließ­lich rekru­tierte sich in den "Reichs­krei­sen", wo die mächtigs­ten Fürsten als Generäle, als Marschälle des Reichs die der Größe ihres Landes entspre­chen­den Kontin­gente zu stellen hatten und sie komman­dier­ten, doch die Kriege des 18. Jahrhun­derts haben auch gezeigt, wie wenig schlag­kräf­tig diese Armeen waren, ganz anders als jene der großen fürst­li­chen Staaten in Preußen und Österreich. War das "Reich" im 18. Jahrhun­dert nur noch ein Abglanz alter Herrlich­keit, eine ideelle Größe oder stellte es nach wie vor eine wie vor eine wirksame Macht dar, die seinen Mitglie­dern Schutz und Sicherheit bot? Politiker und Staats­recht­ler, aber auch Dichter und Literaten haben darüber heiß diskutiert, und auch heute noch bleibt die Frage, ob das Reich eine Überle­benschance besaß. Am leben­digs­ten tritt es uns vielleicht bei den Reichs­prä­la­ten entgegen, in den Kaiser­sä­len der fürst­bi­schöf­li­chen Residenzen oder der barocken Abteien in Salem, Weingar­ten oder Ottobeuren. Aber auch die weltlichen Fürsten verstan­den sich noch als Glieder des Reichs, und auch in ihren Schlössern, so in Rastatt, beherrschte das Bild des Kaisers den Fürsten­saal. Selbst im protes­tan­ti­schen Karlsruhe konnte man sich von dieser Bindung nicht distan­zie­ren: Markgraf Karl Friedrich war sich als Reichs­fürst seiner Verpflich­tung bewusst, die ihm seine Stellung auferlegte. Im fränki­schen Reichs­kreis war er kreis­aus­schrei­ben­der Fürst, ebenso wie der Herzog von Württem­berg im schwä­bi­schen Kreis. Und selbst die Kleinen, die Reichs­städte und die Reichs­rit­ter, fühlten sich Kaiser und Reich eng verbunden, mussten sich freilich wie die Reichs­ab­teien, die kein Militär besaßen, überlegen, von wem sie sich mehr Schutz und Hilfe verspre­chen konnten, von dem fernen Kaiser und seinen Organen oder doch von dem ihnen am nächsten liegenden Fürsten, mit dem man sich gut stellen musste. So suchte der letzte Abt des Klosters St. Peter auf dem Schwarz­wald Unter­stüt­zung bei Markgraf Karl Friedrich von Baden und gewährte ihm und seinem Histo­ri­ker Johann Daniel Schoepflin den Zugang zum Kloster­ar­chiv, in dem die Dokumente zur Frühge­schichte der Zährin­ger­her­zo­ge des Mittel­al­ters lagen. Schoepflin erkannte diese als die ältesten Vorfahren der Badener und dokumen­tierte damit die Ansprüche Karl Friedrichs auf den "altba­di­schen Besitz" im Breisgau. Doch St. Peter hat dies nicht vor dem Schicksal der "Säku­la­ri­sa­tion" bewahrt, und davon soll nun die Rede sein. Der Friede von Lunéville und der "Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schluss" Die politi­schen und militä­ri­schen Vorgänge im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhun­derts wurden hier schon geschil­dert, das Vorrücken der franzö­si­schen Revolu­ti­ons­trup­pen an den Rhein, die Besetzung des gesamten links­rhei­ni­schen Gebietes, die vergeb­li­chen Versuche der davon betrof­fe­nem Fürsten, sie mit diplo­ma­ti­schem und militä­ri­schen Mitteln aufzu­hal­ten. Schließ­lich musste das Reich im Frieden von Lunéville (1801) das linke Rheinufer definitiv an Frankreich preisgeben. Baden hatte schon vorher einen Separat­frie­den mit Frankreich geschlos­sen (1797) und hatte die Rhein­grenze anerkannt. Der Frieden von Lunéville markiert einen defini­ti­ven Abschluss, und danach war es den Organen des Reichs selbst aufgegeben, seine eigene Liqui­da­tion zu betreiben. Dies geschah zunächst auf Drängen jener Reichs­stände, die auf Entschä­di­gung für ihre verlorenen links­rhei­ni­schen Besit­zun­gen drängten. Dazu gehörte auch Baden. Es hatte ja nicht nur auf die schon bisher unter franzö­si­scher Oberhoheit stehenden luxem­bur­gi­schen Herrschaf­ten und die elsäs­si­sche Herrschaft Beinheim verzichten müssen, sondern auch auf die pfälzi­schen Gebiete der Grafschaft Sponheim und der Herrschaft Rhodt unter Rietburg. Im sogenann­ten "Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schluß" von Regensburg, also einer Deputation der Reichs­stände, die am Ort der bishe­ri­gen Reichstage zusam­men­trat, wurde das riesige Vertrags­werk ausge­han­delt und verab­schie­det, hinter dem nicht nur die weltlichen Stände und besonders die Fürsten mit ihren Gebiets- und Entschä­di­gungs­an­sprü­chen standen, sondern auch die europäi­schen Großmächte, denen an einer tiefgrei­fen­den Neuordnung gelegen war. In Frankreich war inzwischen General Napoleon Bonaparte zum mächtigs­ten Mann aufge­stie­gen, seit 1802 als Erster Konsul an der Spitze des Staats, und in Russland folgte 1801 Zar Alexander I. seinem Vater auf dem Thron. Er war mit Luise, einer Enkelin Markgraf Karl Friedrichs, vermählt, die nun als Zarin Elisabeth ihren Einfluss geltend machte und Baden während der nächsten zweiein­halb Jahrzehnte nach Kräften förderte. Bedeut­sa­mer noch als die Abhän­gig­keit vom russischen Zarenhaus wurde jedoch Badens Einbe­zie­hung in das Klien­tel­sys­tem Napoleons, als sich dieser zwei Jahre später zum Kaiser der Franzosen krönen ließ und sich anschickte, ganz Europa seinen eigenen Ordnungs­vor­stel­lun­gen zu unter­wer­fen. Dies fand seinen Ausdruck in mehreren fürst­li­chen Heiraten, und auch Baden wurde in jenes dynas­ti­sche Konzept des Kaisers einbezogen, das die süddeut­schen Staaten in noch stärkere Abhän­gig­keit von Frankreich bringen sollte: Die von Napoleon adoptier­te Nichte Stephanie Beauhar­nais wurde 1806 mit dem badischen Thron­fol­ger vermählt, dem späteren Großherzog Karl. Die Säkula­ri­sa­tion Doch zurück zu jenem Vertrag, welcher das Ende des Alten Reiches einleitete. Woher sollte man die Besit­zun­gen nehmen, die man den Fürsten als Entschä­di­gungs­gut zuweisen konnte, zumal in der Größen­ord­nung, wie sie von diesen gefordert wurde? Das Rezept freilich war bekannt: Frankreich hatte es vorex­er­ziert, als es die Besit­zun­gen der geist­li­chen Insti­tu­tio­nen, der Klöster und Stifter, verstaat­lichte, und auch in Österreich hatte Kaiser Joseph II. jene Klöster aufheben lassen, die er als "über­flüs­sig" ansah, da sie im Zeichen eines rationalen Denkens ihren Wert für Staat und Gesell­schaft eingebüßt hatten. Die geist­li­chen Herrschaf­ten der Bischöfe und der Klöster aller Orden waren in beson­de­rem Maße auf den Schutz durch die weltlichen Organe des Reichs angewiesen, aber gerade diese erblickten in ihnen nun eine Dispo­si­ti­ons­masse, auf die zurück­ge­grif­fen werden konnte. Dieser Vorgang der "Säku­la­ri­sa­tion", der nun einsetzte, war zwar nicht neu, neu hingegen die Radika­li­tät, mit der in der Folgezeit Kirchengut eingezogen und Klöster aufge­ho­ben wurden. Das Reich, das sie hätte schützen können und müssen, beging damit einen Rechts­bruch an einem Teil seiner Glieder, der sich juristisch schwer recht­fer­ti­gen, politisch allenfalls verstehen lässt, wenn man die verzwei­fel­te Notlage in Betracht zieht, die seinem eigenen Ende vorausging. Die Stifter und Klöster, so lautete die Begründung, seien nach ihrem Stiftungs­zweck nicht mehr mit den Ansichten und Bedürf­nis­sen der heutigen Zeit vereinbar sind, was ja auch daran erkennbar sei, dass auch die Nachbar­staa­ten - gemeint war vor allem Frankreich - die gleichen Maßnahmen ergriffen hätten. Vor allem aber könnten die Kontri­bu­tio­nen an Frankreich nur auf diese Weise pünktlich abbezahlt werden, ohne dass man die Unter­ta­nen allzu sehr finanziell belasten müsse. Die von der "Reichs­de­pu­ta­tion" in Regensburg vorge­nom­me­ne und im Februar 1803 verab­schie­dete Aufhebung des geist­li­chen Besitzes stellte einen vielschich­ti­gen und komplexen Vorgang dar, an dem sich jedoch alle Reichs­stände, gleich­gül­tig welcher Konfession, betei­lig­ten, soweit sie sich davon Vorteile verspre­chen konnten. Tausend­jäh­rige Abteien wurden mit einem Feder­strich ausge­löscht und einem neuen Herrn zugeeignet, der zwar ihre Schul­den­last zu übernehmen hatte, die in den meisten Fällen vorhanden war, aber zugleich nicht nur den Güter- sondern auch den Kunst­be­sitz zugespro­chen bekam, der sich versilbern ließ. Vieles, was für uns heute von unschätz­ba­rem Wert ist, wurde damals verschleu­dert und ging verloren. Erst allmählich erkannte man, daß man mehr liquidiert hatte als ein paar hundert Hochstifte und Klöster im ganzen Reich. Mit ihrer Aufhebung endete auch das Mittel­al­ter, dem sie stärker verpflich­tet waren als die fürst­li­chen Staaten der Neuzeit. Wenige Jahre danach hörte denn auch das "Reich" auf zu bestehen, und heute, im Jahr 2006, sind wir dabei, uns daran zu erinnern und uns den tiefen Einschnitt zu verge­gen­wär­ti­gen, den dieses Datum in der deutschen und europäi­schen Geschichte bedeutet. Das Kurfürs­ten­tum Baden Baden gehörte zu den großen Gewinnern dieser Aktion. Für seine relativ geringen Verluste erhielt es Gebiete zugespro­chen, die fast achtmal so groß waren wie das, was man links­rhei­nisch besessen hatte. Auch der Bevöl­ke­rungs­zu­wachs (237 000 Einwohnern aus den geist­li­chen Gebieten gegenüber 25 000, die man verlor) war enorm. Die rechts­rhei­ni­schen Gebiete der Hochstifte Konstanz, Basel, Straßburg und Speyer wurden badisch, ebenso die reichs­un­mit­tel­ba­ren Klöster Salem, Peters­hau­sen und Gengenbach, und aufgehoben wurden auch die Abteien Schwarzach und Frauenalb als landsäs­sige Klöster auf badischem Terri­to­rium; nur in Lichten­thal, dem Grabklos­ter der alten Markgrafen, blieb unter dem Schutz des fürst­li­chen Hauses ein Nonnen­kon­vent bestehen. Die beiden erstge­nann­ten, das bedeutende und besitz­rei­che Zister­zi­enser­klos­ter Salem und die tausend­jäh­rige Benedik­ti­ne­r­ab­tei Peters­hau­sen wurden zum Privatei­gen­tum des markgräf­li­chen Hauses, das in Salem ein Schloss für die jüngeren Prinzen als Hausfi­dei­kom­miß einrich­tete, während die romanische Kloster­kir­che in Peters­hau­sen wenig später abgetragen wurde. Unerwähnt blieb bisher, dass man auch die bisherigen Reichs­städte zugunsten der neuen Herren preisgab. Überlingen und Pfullen­dorf im Boden­see­ge­biet, Offenburg, Gengenbach und Zell am Harmers­bach wurden Baden zugeschla­gen, zunächst auch Wimpfen und das weit abgelegene Biberach, die später an Hessen bzw. an Württem­berg fielen, und wenig später verloren auch die zahlrei­chen Ritter­herr­schaf­ten im Kraichgau und Odenwald, im Schwarz­wald und am Bodensee ihre Reichs­un­mit­tel­bar­keit. Dies stellte angesichts der folgenden Ereignisse nur ein Zwischen­er­geb­nis dar. Von besonderer Bedeutung waren die Dinge, die sich im Norden des Landes abspielten, in der bisherigen Kurpfalz. Dort hatte Kurfürst Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach an seinem Mannheimer Hof eine erfolg­rei­che Aufbau­po­li­tik des von den Kriegen der Vergan­gen­heit so schwer heimge­such­ten Landes geleistet. Doch als 1777 die bayerische Linie des Hauses Wittels­bach ausstarb, trat er das ihm auf Grund beste­hen­der Hausver­trä­ge zufallende bayerische Erbe an und siedelte mit dem Mannheimer Hof und seinen Zentral­be­hör­den nach München über, während Mannheim unter seinem Minister Graf Oberndorf nur noch zu einem Nebenhof Bayerns wurde. Danach wurde die Pfalz mit ihrem überwie­gend links­rhei­ni­schen Gebiet von Frank­reich besetzt, und nach dem Tode Karl Theodors wurde das verblie­bene Restgebiet der rechts­rhei­ni­schen Kurpfalz zur Dispo­si­ti­ons­masse im nun folgenden Länder­scha­cher. In Regensburg fiel dann die Entschei­dung, diesen Teil Baden zuzuschla­gen. Er blieb mit der Kurwürde verbunden, und so erhielt Karl Friedrich nicht nur die Städte Mannheim und Heidelberg, die kurpfäl­zi­schen Ämter Weinheim, Mosbach und Bretten, sondern vor allem die pfälzische Kurwürde (1803). Diese Ranger­hö­hung bedeutete für ihn die Krönung des gesamten Austausch­ge­schäf­tes und schuf ihm zugleich aussichts­rei­che Perspek­ti­ven. Zusammen mit dem ebenfalls zum Kurfürsten erhobenen Herzog Friedrich von Württem­berg erhielte er eine hohe Würde bestätigt, der ihn im Süden Deutsch­lands in die erste Reihe der Fürsten erhob. Man mag dies beurteilen wie man will: Der Reichs­fürst und Markgraf Karl Friedrich von Baden hatte in dieser letzten Todes­pe­ri­ode des Alten Reichs seine eigenen Interessen in kunst­vol­ler Schau­kel­po­li­tik zwischen Frankreich und dem Reich verfolgt, hat dabei eine längst antiquiert gewordene Konstruk­tion der Reichs­ver­fas­sung in Anspruch genommen und hat sich zugleich mit denjenigen Mächten verbündet, die - in den kommenden vier Jahren - das Reich vollends zerstören sollten. So ist das Kurfürs­ten­tum Baden, das von 1803-1806 bestand, eine Durch­gangs­sta­tion in einem zwar vergrö­ßer­ten, aber noch immer minder­mäch­ti­gen Staats­we­sen, das nur mit Hilfe und im Bündnis­sys­tem Napoleons überleben konnte. Immerhin, der Kurstaat Baden reichte nun vom Bodensee bis an den Odenwald, und wenn er im Süden ein sehr zerstückel­tes Gebiet darstellte, da Vorder­ös­ter­reich noch für einige Jahre seine Eigen­staat­lich­keit wahren konnte, so ging man doch in Karlsruhe mit Eifer daran, die Neuer­wer­bun­gen zu integrie­ren und nach einheit­li­chem Muster zu organi­sie­ren. Dann freilich überschlu­gen sich die Ereignisse und Kurfürst Karl Friedrich, inzwischen nahezu 80 Jahre alt, erlebte die Vollendung des neuen badischen Staats. Davon wird abschlie­ßend die Rede sein. Professor Dr. Hansmartin Schwarz­maier, Leitender Direktor des Generallan­des­ar­chivs i.R. Vom Autor erschien: Baden. Dynastie - Land - Staat, Stuttgart 2005. Zu diesem Beitrag vgl. insbes. den Einlei­tungs­ar­ti­kel von Volker Press im Ausstel­lungs­ka­ta­log "Baden und Württem­berg im Zeitalter Napoleons" Band 2, Stuttgart 1987. Zur Säkula­ri­sa­tion und Media­ti­sie­rung vgl. die Ausstel­lungs­ka­ta­loge: "Alte Klöster - Neue Herren. Die Säkula­ri­sa­tion im deutschen Südwesten" (Bad Schus­sen­ried 2003) und "Kirchen­gut in Fürsten­hand. Revolution von oben" (Bruchsal 2003). × Empfang Kaiser Napoleons in Ettlingen am 1. Oktober 1805. Das Ettlinger Schloss wurde aus Anlass der Verhandlungen über die Vermählung von Erbprinz Karl und Napoleons Nichte und Adoptivtochter Stephanie für Napoleon eingerichtet. Lithographie, Generallandesarchiv Karlsruhe Empfang Kaiser Napoleons in Ettlingen am 1. Oktober 1805. Das Ettlinger Schloss wurde aus Anlass der Verhandlungen über die Vermählung von Erbprinz Karl und Napoleons Nichte und Adoptivtochter Stephanie für Napoleon eingerichtet. Lithographie, Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick71/aufsatz2
Karlsruhe: Stadtgeschichte Blick in die Geschichte Nr. 84 vom 18. September 2009 Vereine und Tradi­ti­ons­pflege Die Daxlander "Schlam­pen­ka­pel­le" von Manfred Fellhauer "Karls­ru­hes närrische Moden­schau", so lautete das Motto des Karlsruher Fastnacht­sum­zugs im Jahr 1955. In den BNN vom 23. Februar 1955 ist zu lesen: " Den guten Abschluss bildete eine der tradi­ti­ons­reichs­ten Karls­ru­her Fastnacht­sein­rich­tun­gen, die Daxlander Schlam­pen­ka­pelle. Sie beschloss in ihrer zerlumpten Tracht die närrische Moden­schau". Was ist nun eine Schlampe? Die Schlampe ist unver­kenn­bar weiblichen Geschlechts. Von Schlampe ist schon im 17. Jahrhun­dert die Rede und keines­falls rühmlich, denn sie kennzeich­net ein nachlässig geklei­de­tes Frauen­zim­mer, ausgehend von "schlaff herab­hän­gen", nämlich dem unordent­lich herab­hän­gen­den Frauenrock. Und wenn eine schon schlampig daherkam - eine weibliche Todsünde an sich - so durfte man wohl auch sonst auf Schlam­pe­rei schließen. Das "schlam­per­te" Verhalten deutet darauf hin. Auch das "Schlam­per­mäpp­chen" ist hinläng­lich bekannt. Das "Schlam­pen" oder "Schläm­ple" gehört mit zur Daxlander Fastnacht­stra­di­tion. Dabei erscheinen die als Schlampen verklei­de­ten und maskierten Frauen in den Wirts­häu­sern und sagen denen, die sie dort treffen, mit verstell­ter Stimme ihre Meinung. Natürlich ist es das gute Recht einer Schlampe, auf Kosten des auf's Korn Genommenen zu trinken. Der Daxlander Heimat­dich­ter Ludwig Egler war lange Jahre Mitglied des Musik­ver­eins. Er beschreibt die Schlampen so: "Die Fastnachts-Schlampe schwärme aus die kecke, / weh Sünder, wenn sie dich entdecke! / Sie gilfe dir was Schön's ins Öhrle, / schlotze dei Vertele mit em Röhrle." Auch in anderen Orten der Rheinebene wurde das "Schlam­pen" oder auch "Schnur­ren" als Fastnachts­brauch­tum prakti­ziert. Während die Männer gemütlich beim Abend­schop­pen saßen, kamen die als Schlampen verklei­de­ten Frauen und "schnurr­ten" ihnen mit verstell­ter Stimme ihre offenen und heimlichen "Sünden" zu. In ähnlicher Weise holten sie sie vom Kegeln, aus der Singstunde oder Musikprobe ab, und mancher hat erst zu Hause gemerkt, dass er von einer anderen Frau abgeholt wurde. Dann wurde rasch nach der richtigen gesucht. Heute schreiben viele Wirtschaf­ten "Schnur­ren" aus, doch wird darunter nur der übliche Fastnachts­rum­mel verstanden. Zurück zur Schlampe. Viel Geld für großartige Kostüme hatten die Daxlander Altvor­de­ren nicht. Und so taten es die alten, abgetra­ge­nen Kleider aus Großmut­ters Kleider­truhe. Wenn wir uns die Bilder von Schlampen aus der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg näher ansehen, so ist für das "Outfit" einer urigen Daxlander Schlampe eines kennzeich­nend: das große bunte Kopftuch und der oft weiße und mit Spitzen umnähte Küchen­schurz. Erst später wurden dann die Schlam­pen­ko­stüme etwas aufwän­di­ger. Auch der Hut in jeglicher Form hielt Einzug. Diese Tradition des Fastnachts­brauch­tums griff der Musik­ver­ein nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Julius Kirch­hof­fer, Vereins­vor­sit­zen­der des Jahres 1955 und Willi Speck erzählen: "Fastnacht 1948, noch vor der Währungs­re­form, fand der erste Schlam­pen­ball im Vereins­heim des Fußball­ver­ein Daxlanden statt, damals noch ohne jeglichen Alkohol. Und trotzdem waren wir eine lustige und ausge­las­sene Gesell­schaft. Begeistert aufge­nom­men wurden auch die Schlam­pe­num­züge durch Daxlanden, zu denen viele Karlsruher extra nach Daxlanden kamen." In den darauf folgenden Jahren (1949 bis 1952) führte der Musik­ver­ein jedes Jahr am Rosen­mon­tag, dem ehemaligen Haupttag der Daxlander Fastnacht, einen Schlam­pen­ball durch. Diese Schlam­pen­bälle begannen mit einem Umzug durch Daxlanden - ausgehend vom Kirchplatz, Turner­straße, Römerstaße, Pfalz­straße, Insel­straße, Alter Kirchplatz, Pfarr­straße, Hammweg, Feder­bach­straße - und endeten im Gasthaus "Zum Lamm" (heute Casa Rustica), wo dann der Schlam­pen­ball mit Prämi­ie­rung der origi­nells­ten Kostüme stattfand. Aber auch im "Schwarzen Adler" und in der "Krone" wurden Schlam­pen­bälle durch­ge­führt". Die größten Erfolge mit seiner Schlam­pen­ka­pelle feierte der Musik­ver­ein bei den Fastnacht­sum­zü­gen in Karlsruhe. In den 1950er Jahren war die Schlam­pen­ka­pelle aus Daxlanden bei einem Karlsruher Fastnacht­sum­zug nicht wegzu­den­ken. So legte der Verkehrs­ver­ein der Stadt Karlsruhe größten Wert auf eine Teilnahme der Daxlander Musiker. "Als wir einmal nicht mitmachen wollten, stellte uns der Verkehrs­ver­ein Stoffe zum Nähen von Schlam­pen­ko­stü­men zur Verfügung" erzählt Willi Speck. "Wir trafen uns immer alle im Gasthaus ‚Zur Sonne' und fuhren von dort gemeinsam mit der Straßen­bahn zu unserem Aufstel­lungs­platz in der Ludwig-Wilhelm-Straße. Der Umzug war für uns alle, obwohl sehr anstren­gend, immer ein großar­ti­ges Erlebnis." In den letzten Jahren beteiligt sich der Musik­ver­ein als Schlam­pen­ka­pelle an dem seit 1974 von der Freiwil­li­gen Feuerwehr initi­ier­ten und vom Festaus­schuss Daxlander Fastnacht durch­ge­führ­ten Daxlander Fastnacht­sum­zug. Manfred Fellhauer, Dipl.-Finanzwirt (FH) × Die Schlampenkapelle beim Fastnachtsumzug 1955. Auffallend sind der "Affe" im Vordergrund und das Schild "Schlampen vom Ausland". Die Affenmaske hing zu dieser Zeit als Dekorationsstück im Gasthaus "Daxlander Hof", dem Vereinslokal. Zur Schlampenkapelle zwar nicht ganz passend wurde sie als Referenz an den Gastwirt beim Umzug dennoch mitgeführt. Zur Erläuterung des Begriffs "Ausland" seien zwei von mehreren Versionen genannt. Eine geht auf die französische Besetzung des Rheinhafens im Jahr 1923 zurück. Um von Daxlanden zum Rheinhafen oder zurück zu kommen, brauchte man einen "Laissez-passer", musste also wie bei einer Auslandsreise beim Grenzübertritt einen Pass vorweisen. Weiter zurück in die Zeit der beiden Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden führt der Hinweis, dass damals Daxlanden von Karlsruhe aus gesehen jenseits der Landesgrenze, also im Ausland lag. Foto: Archiv Musikverein Daxlanden Die Schlampenkapelle beim Fastnachtsumzug 1955. Auffallend sind der "Affe" im Vordergrund und das Schild "Schlampen vom Ausland". Die Affenmaske hing zu dieser Zeit als Dekorationsstück im Gasthaus "Daxlander Hof", dem Vereinslokal. Zur Schlampenkapelle zwar nicht ganz passend wurde sie als Referenz an den Gastwirt beim Umzug dennoch mitgeführt. Zur Erläuterung des Begriffs "Ausland" seien zwei von mehreren Versionen genannt. Eine geht auf die französische Besetzung des Rheinhafens im Jahr 1923 zurück. Um von Daxlanden zum Rheinhafen oder zurück zu kommen, brauchte man einen "Laissez-passer", musste also wie bei einer Auslandsreise beim Grenzübertritt einen Pass vorweisen. Weiter zurück in die Zeit der beiden Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden führt der Hinweis, dass damals Daxlanden von Karlsruhe aus gesehen jenseits der Landesgrenze, also im Ausland lag. Foto: Archiv Musikverein Daxlanden
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick84/aufsatz2
Karlsruhe: Stadtgeschichte Digitale Angebote: Stadtchronik Karlsruhe Die Chronik bietet Einträge zur Geschichte der Stadt Karlsruhe von ihrer Gründung als Residenz­stadt im Jahre 1715 an bis in die Gegenwart als Zentrum der Techno­lo­gie­Re­gion Karlsruhe. Stadt­teilchro­ni­ken der einge­mein­de­ten, ehemals selbstän­di­gen Stadtteile, die zum Teil sehr viel älter sind als Karlsruhe, liefern histo­ri­sche Infor­ma­tio­nen über die Entwick­lung des geogra­fi­schen Raumes, den die Großstadt Karlsruhe heute einnimmt. Die den Einträgen zugeord­ne­ten Bilder veran­schau­li­chen auch das jeweilige Zeitko­lo­rit, und an der Folge histo­ri­scher Stadtpläne kann die stadt­pla­ne­ri­sche Entwick­lung nachvoll­zo­gen werden. 11. Januar 1960 Oberbürgermeister Günther Klotz erklärt in einer Pressekonferenz Karlsruhes Gemarkungsgrenzen für "antiquiert", schließt aber Eingemeindungen gegen den Willen der betroffenen Gemeinden aus. Am 18. Mai spricht sich Landrat Joseph Groß im Kreistag gegen Eingemeindungspläne aus. März 1960 Die Städtische Bücherei zieht in die ehemaligen Räume der Sparkasse am Marktplatz um. 11. März 1960 Die Daxlander Appenmühle wird Quartier für etwa 100 italienische "Gastarbeiter". Am 15. Juli trifft der vierte Transport spanischer Arbeiter ein. 26. Juni - 11. September 1960 Der Kunstverein zeigt die Ausstellung "Deutsche Impressionisten: Liebermann-Corinth-Slevogt". 28. Juni 1960 Der Rüppurrer-Tor-Platz erhält wieder den Namen Mendelssohnplatz, den er vor 1933 trug. 20. Juli 1960 Fertigstellung des Neubaus für das Durlacher Finanzamt an der Prinzessenstraße. 3. August 1960 Der Flugplatz Karlsruhe-Forchheim erhält viermal wöchentlich Flugverbindung nach Düsseldorf. 10. August 1960 Eröffnung des Parkhauses Waldstraße auf dem Gelände des ehemaligen Varietétheaters Colosseum. 6. September 1960 Karl Kaufmann vom KSC gewinnt bei den Olympischen Spielen in Rom über 400 m nach Zielfotoauswertung die Silbermedaille zeitgleich mit dem Sieger in der neuen Weltrekordzeit von 44,9 sec. 18. November 1960 Das Preisgericht für einen Theaterneubau am Schlossplatz urteilt über die Entwürfe der elf aufgeforderten Architekten. Der Neubau soll zum Stadtjubiläum 1965 eröffnet werden. Die Planungen werden gegenstandslos, als das Gelände dem Bundesverfassungsgericht für einen Neubau angeboten wird, um eine Verlegung aus Karlsruhe zu verhindern. 1. Dezember 1960 Einweihung der Feuerwache West auf dem ehemaligen Sportplatzgelände des VfB Mühlburg. 6. Dezember 1960 Der Gemeinderat verlängert zur Sicherung der geplanten Altstadtsanierung die Bausperre über das schon 1959 festgelegte Sanierungsgebiet und verfügt ein Vorkaufsrecht der Stadt. Eine Bausperre wird auch für das Gewann Katzenwedelwiesen südlich von Bulach verhängt, wo künftig die Südtangente verlaufen soll. 10. Dezember 1960 Gründung der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein. 22. Dezember 1960 Die Straßenbahn fährt bis zur Waldstadt. 31. Dezember 1960 Im Stadtgebiet sind etwa 20.000 Fernseher und 73.000 Radiogeräte angemeldet. 31. Dezember 1960 Die Einwohnerzahl beträgt etwa 240.000. 8. Januar 1961 Der neue Ölhafen nördlich von Maxau wird mit dem Durchbruch zum Rhein fertig gestellt. 17. Februar 1961 Im seit Februar 1955 produzierenden Karlsruher Heinkel-Werk geht der 100.000. Motorroller vom Fließband. Die Firma geht 1984 in Konkurs. 29. März 1961 Die Vertreter der Kreistagsfraktionen sprechen sich für die Selbständigkeit der Karlsruher Umlandgemeinden aus. Bereits am 3. März hat sich Grötzingen gegen eine Eingemeindung nach Karlsruhe ausgesprochen. 15. April 1961 Eröffnung eines "Centro italiano" für die "Gastarbeiter" aus Italien. Am 7. Oktober 1963 wird eine solche Einrichtung auch für spanische Arbeitskräfte geschaffen. 2. Mai 1961 Westeuropäische und amerikanische Atomwissenschaftler tagen im Kernforschungszentrum, dessen Reaktor am 7. März die erste selbständige Kettenreaktion erreicht. 5. Mai 1961 Um der Personalnot Herr zu werden, stellt die Stadt Straßenbahn-Schaffnerinnen ein. 24. Juni 1961 Die ersten Fälle von Kinderlähmung werden in Karlsruhe verzeichnet. Am 17. Mai 1962 beginnt die Polio-Schluckimpfung. 19. Juli 1961 Uraufführung des Films über Karlsruhe: "Stadt im Umbruch". 20. Juli 1961 Mit der Ernst-Reuter-Schule in der Tilsiter Straße der Waldstadt wird das elfte neue Schulhaus seit 1945 festlich eingeweiht. 13. September 1961 Eröffnung einer Ausstellung von Werken Fritz Wotrubas im Badischen Kunstverein und im Botanischen Garten. 14. Oktober 1961 Inbetriebnahme des Fernheizwerkes in der Waldstadt. 21. Oktober 1961 Die Luftwaffengruppe Süd bezieht ihr neues Stabsquartier an der Rintheimer Allee. 24. Oktober 1961 Der Gemeinderat beschließt den Bebauungsplan für den östlichen Teil des Beiertheimer Feldes, der die Bebauung zwischen der Südweststadt und Bulach ermöglicht. 13. November 1961 Die Ruine des Ständehauses, des ersten eigenständigen Parlamentsbaues in deutschen Ländern, wird abgerissen. 12. Dezember 1961 Der Gemeinderat billigt nach fünfjähriger Planung den Karlsruher Verkehrslinienplan. Dieser sieht u. a. den Ausbau der Kriegsstraße, eine Nord- und eine Südtangente, eine nordwestliche Umgehungsstraße für Durlach und eine Neutrassierung der B 36 zwischen Knielingen und Neureut vor. 18. Dezember 1961 Das vom Abriss bedrohte Weltzien-Haus Ecke Karl-/Herrenstraße bleibt erhalten. Das wohl von einem Schüler Friedrich Weinbrenners errichtete letzte erhaltene bürgerliche Eckwohnhaus an einer der Radialstraßen hat seinen Namen nach dem zeitweiligen Besitzer, dem Chemieprofessor Karl Weltzien. Die Versicherungsgesellschaft errichtet ihren Neubau, der im Dezember 1964 bezogen wird, in gebührendem Abstand. 21. Dezember 1961 Die Statistik verzeichnet seit Kriegsende den Neubau von 35.000 Wohnungen. 27. Dezember 1961 Der Gemeinderat besichtigt die vorgesehenen Trassen der Nord- und Südtangente, die das Regierungspräsidium genehmigt hat. Landrat Joseph Groß votiert gegen die Nordtangente. 1962 Der Umschlag in den Karlsruher Rheinhafen übersteigt erstmals 4 Millionen Tonnen. 12. - 25. Januar 1962 Im Rathaus wird die Ausstellung "Wien - Stadt der Arbeit - Stadt der Kunst" von knapp 40.000 Besuchern gesehen. 23. März 1962 Die "Landessammlungen für Naturkunde am Friedrichsplatz" eröffnen weitere Ausstellungsräume und das neue Vivarium. 1. April 1962 Das Pädagogische Institut, das 1956/57 in die wieder errichteten Gebäude in der Bismarckstraße umgezogen ist, wird in eine Pädagogische Hochschule umgewandelt. 1. August 1962 Die acht Heuer-Ampeln (Uhrzeigerampeln) werden bis 1964 durch moderne Lichtsignalanlagen ersetzt. 5. September 1962 Etwa 8.000 ausländische Arbeitskräfte arbeiten und leben in der Stadt. 9. September 1962 Die Rohölleitung von Marseille nach Karlsruhe zu den neuen Ölraffinerien wird unter dem Rheinbett durchgeführt. Im Dezember beginnt die Weiterverarbeitung des Rohöls, und am 24. April 1963 ist die offizielle Einweihung der Esso-Raffinerie in Anwesenheit von Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger. Am 14. Juni 1963 wird die DEA-Scholven-Raffinerie eingeweiht. Die Erdölraffinerien am Rhein, 1964. StadtAK 8/Alben 391, 360 1. Oktober 1962 Die neue Vogesenbrücke in Mühlburg wird dem Verkehr übergeben. 4. Oktober 1962 Festliche Einweihung des neuen Amtsgerichtsgebäudes am Schlossplatz. In Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Landesregierung und -verwaltung bittet Oberbürgermeister Günther Klotz unter Hinweis auf das Stadtjubiläum und die Bundesgartenschau, die Baulücken am Schlossplatz zu schließen. Die letzte Baulücke wurde 2008 geschlossen. 14. November 1962 In Karlsruhe wird das 50.000. Kraftfahrzeug zugelassen. 18. Januar 1963 Eine städtische Ölwehr wird aufgebaut. 30. Januar 1963 Für die Vorbereitung der Bundesgartenschau 1967 richtet die Stadtverwaltung ein selbständiges Gartenbauamt ein, das es 1905 - 1940 schon einmal gegeben hatte. Februar 1963 Enorme Schneefälle und eine Grippewelle führen zu Belastungen der Bürger und Störungen des öffentlichen Lebens. 1. Februar 1963 Die Landkreisgemeinden stimmen einer Raumplanungsgemeinschaft des Stadt- und Landkreises Karlsruhe zu, der sich am 26. August auch die Stadt Ettlingen und am 10. September der Landkreis Bruchsal anschließen. 2. Februar 1963 Die Stadt erhält für ihre Förderung der deutsch-französischen Beziehungen die Ehrenfahne des Europarates. 12. März 1963 Der Gemeinderat beschließt die Verlegung der Denkmäler von Karl Friedrich Drais von Sauerbronn, Carl Benz und Franz Grashof an der Kriegsstraße zwischen Lamm- und Karl-Friedrich-Straße, da diese dem bereits begonnenen Ausbau für den wachsenden Verkehr im Wege stehen. Die Denkmäler finden an der Beiertheimer Allee einen neuen Standplatz. 26. März 1963 Einweihung der Gedenkstätte und des Friedhofs im südfranzösischen Gurs, wohin 1940 die badischen und saarpfälzischen Juden deportiert wurden. 32 kommunale Körperschaften Badens unter maßgeblicher Beteiligung Karlsruhes tragen zur Errichtung und Unterhaltung der Gedenkstätte bei. 3. Mai 1963 Der Gemeinderat beschließt über das neue Baugebiet "Bergwald" im Osten der Stadt. Die Erschließungsarbeiten beginnen noch in diesem Monat. 22. Juni 1963 Im Bahnhof Karlsruhe-Durlach hält erstmals ein Auto-Reisezug. 14. Juli 1963 Karlsruhe hat 250.000 Einwohner. 12. Oktober 1963 Festliche Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes der Landesversicherungsanstalt Baden am Weinbrennerplatz. Die Pläne für das 21-geschossige Hochhaus fertigte Prof. Erich Schelling. 11. November 1963 Am Platz der ehemaligen Synagoge in der Kronenstraße wird eine Gedenktafel enthüllt. Sie erinnert an die Zerstörung des Gebäudes "am 10. November 1938 unter der Herrschaft der Gewalt und des Unrechts". 22. Februar 1964 Offizielle Einweihung der Europa-Schule, die seit September 1962 den Unterricht in der Werner-von-Siemens-Schule aufgenommen hatte. Am 24. Oktober 1969 bezieht sie ihren Neubau in der Waldstadt. 27. Februar - 20. März 1964 In diesen Wochen finden fünf Richtfeste für Kirchenbauten statt. St.-Johannes-Baptista (katholisch) in Durlach-Aue (27. Februar), Lukaskirche (evangelisch) in der Seldeneckstraße (28. Februar), Abschluss des Wiederaufbaus der Altkatholischen Kirche (12. März), St.-Michaels-Kirche (katholisch) am Barbarossaplatz (19. März) und Evangelische Kirche Durlach-Aue in der Brühlstraße (20. März). St. Michaelskirche 3. April 1964 Erstmals sind uniformierte Polizeibeamtinnen im Dienst. 19. April 1964 Die Bambi-Filmpreise für 1963, das Rehkitz war 1957 von Emil Sutor neu gestaltet worden, werden zum letzten Mal in Karlsruhe verliehen. Den neuen Besitzer der "Film-Revue", Franz Burda, veranlasste die Kritik der "Badischen Neuesten Nachrichten" an der neu konzipierten Gala und an seiner bewusst provozierenden Rede zur deutschen Filmförderung, die Bambi-Preise an wechselnden Orten zu verleihen. Filmstar und Bambipreisträgerin 1961 Sophia Loren auf dem Rathausbalkon. Foto: Bildstelle der Stadt Karlsruhe 24. April 1964 Bei der Landtagswahl gewinnt die CDU erstmals die Stimmenmehrheit in Karlsruhe, die sie bis 1988 behält. 7. Mai 1964 Einweihung der Adam-Remmele-Schule in Daxlanden. 12. Mai 1964 Die Stadt erwirbt vom Land Baden-Württemberg die Karlsburg in Durlach. Der Westflügel soll abgerissen werden für die Erweitung der Schlossschule. 10. Juni 1964 Das Bolschoi-Ballett aus Moskau gastiert im Badischen Staatstheater. 11. Juli 1964 Eröffnung des "Wellenbades" in Rappenwört. Die zunehmende Verschmutzung des Rheinwassers hat die Neuanlage von Schwimmbecken notwendig gemacht. 17. Juli 1964 Richtfest für den Ausbau des städtischen Elektrizitätsversorgungwerks am Rheinhafen zum Heizkraftwerk. August 1964 In der neuen "Trabantenstadt Oberreut" bei Bulach beziehen die ersten Bewohner ihre neuen Wohnungen. 2. Oktober 1964 Eröffnung der Karlsruher Kulturtage, deren Thema "... und anders kehrten sie heim" lautet. Anwesend sind Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger und der französische Autor Gabriel Marcel, dessen Stück "Ein Gerechter" im Insel-Theater uraufgeführt wird. 29. Oktober 1964 Eröffnung des Park-Hotels an der Ettlinger Straße. 31. Oktober 1964 Zu Ehren der Karlsruher Euthanasieopfer des nationalsozialistischen Deutschland weiht die Stadt auf dem Hauptfriedhof ein Mahnmal, das Karl Egler entworfen hat, und ein Ehrenfeld ein. 386 geistig Behinderte sind Opfer dieses Mordens geworden. 31. Dezember 1964 Das "Durlacher Tagblatt" stellt sein Erscheinen ein. 16. Februar 1965 Planung einer "Rheinstadt" durch die Stadt bei Maxau. Sie soll 29.000 Menschen beherbergen. Rückläufige Bevölkerungsziffern führen nach 1970 zur Einstellung des Projektes. 23. Februar 1965 Der Stadtrat stimmt dem Ausbau des Flughafens Forchheim zu und genehmigt am 27. April den Ankauf eines Teils des Flugplatzgeländes. 20. März 1965 Eröffnung des "Oberrheinischen Dichtermuseums" im Haus des "Volksbundes für Dichtung" (Scheffelbund) in der Röntgenstraße. 7. Mai 1965 Feierliche Übergabe des neuen Gebäudes mit dem Lesesaal der Badischen Landesbibliothek im Nymphengarten. 13. Mai 1965 Das Badenwerk feiert mit einem Essen für die Belegschaft den Umzug in seinen Verwaltungsneubau, das Hochhaus am Ettlinger Tor. Geplant hat es die Architektengemeinschaft Norbert Schmidt und Klaus Möckel (Karlsruhe), Theodor Ketter (Köln). 18. Mai 1965 Nach einem wilden Streik entlässt die Firma Junker & Ruh 700 Arbeiter, das sind etwa 50 % der Gesamtbelegschaft. Der Arbeitskampf begann nach einer Änderung der Akkordzeiten, die der seit etwa zwei Monaten neue Firmeninhaber, die Neffwerke Bretten, festgesetzt hat. Am 29. Mai enden die Auseinandersetzungen mit der Rücknahme der geänderten Akkordzeiten. 18. Mai 1965 Die Stadt Karlsruhe beschließt eine Partnerschaft mit der Stadt Phoenix/Arizona in den USA, die jedoch vor allem wegen der großen Entfernung nicht mit Leben gefüllt werden kann. 28. Mai 1965 Einweihung des 1955 begonnenen und in drei Bauabschnitten fertig gestellten Neubaus für das Landesgewerbeamt an der Karl-Friedrich-Straße. 20. Juni 1965 Im Kunstverein beginnt die Ausstellung "Romantiker und Realisten" zum 250. Stadtjubiläum. 23. Juni 1965 Festakt zum 250-jährigen Stadtjubiläum in Anwesenheit des Bundespräsidenten Heinrich Lübke, dem zusammen mit vier anderen Persönlichkeiten das Ehrenbürgerrecht verliehen wird. 1. Juli 1965 Demonstration der Studenten in Karlsruhe für eine Änderung der Bildungspolitik, die zu besseren Studienbedingungen beitragen soll. 9. Juli - 3. Oktober 1965 Jubiläumsausstellung "Karlsruhe gestern - heute - morgen" im Landesgewerbeamt eröffnet. Die von dem Architekturprofessor Otto Haupt und dessen Sohn konzipierte Schau zieht 25.000 Besucher an. 15. Juli 1965 Uraufführung des Jubiläumsfilms über Karlsruhe "Lebenslauf einer Stadt" (Regie Wolf Hart) in der Schwarzwaldhalle. 23. Juli 1965 Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks im Hardtwald. 30. Juli 1965 Die Gaskokerei des Gaswerks Ost wird stillgelegt. 4. August 1965 Einweihung des neuen Verbindungskanals zwischen den beiden Stadtgartenseen. Die alte Tiergartenbrücke, die durch eine neue ersetzt wird, war am 13. Januar nach drei vergeblichen Versuchen gesprengt worden. 3. November 1965 Die Unterführung der Kriegsstraße am Ettlinger Tor wird für den Verkehr freigegeben. 4. November 1965 Einweihung der neuen Volksschule am Rennbuckel. Vorangegangen sind die Einweihungen der Neubauten der Eichelgartenschule Rüppurr (21. Oktober) und der Volksschule Aue (3. November). 15. Dezember 1965 Aufstellung des Karl-Friedrich-Denkmals an seinem neuen heutigen Standort auf dem Schlossplatz. Es hat den Bauarbeiten für die Tiefgarage unter dem Schlossplatz weichen müssen. 31. Dezember 1965 Laut Statistik sind in diesem Jahr in der Stadt etwa je 50.000 Personenkraftwagen und Fernseher zugelassen bzw. angemeldet. 11. März 1966 Mit einer Blumenschau wird die von Prof. Erich Schelling geplante Nancyhalle am Festplatz eröffnet. Sie soll die Ausstellungsfläche und damit Karlsruhes Attraktivität für Messen und Kongresse vergrößern. 6. Juni 1966 Nach einem Gerichtsbeschluss muss die Stadtverwaltung der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands Räume für ihren Parteitag vermieten. Gegen den Parteitag organisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund am 17. Juni einen Demonstrationsmarsch mit anschließender Kundgebung. 30. Juni 1966 Einweihung der Albtalbahn-Strecke nach Langensteinbach. 29. Juli 1966 Die Fußgängerunterführung am Ettlinger-Tor-Platz und die Unterführung vom Theater zur Kreuzstraße wird eingeweiht. Die Fußgängerbrücke über die Kriegsstraße bei der Lammstraße ist im Bau. 25. August 1966 Nach grundlegender Modernisierung (Umstellung auf elektrischen Betrieb) wird die Durlacher Turmbergbahn wieder eröffnet. 11. Oktober 1966 Der Gemeinderat beschließt Rationalisierungsmaßnahmen in den Verkehrsbetrieben ("automatischer Schaffner") und im Hinblick auf die Sanierungsvorhaben eine Konzentrierung der Prostitution in der Altstadt. 16. Dezember 1966 Bundesverkehrsminister Georg Leber übergibt die neue Rheinbrücke bei Maxau dem Verkehr. 12. Januar 1966 Die Straßenunterführung am Schlossplatz wird dem Verkehr übergeben. Am 12. August wird die dortige Tiefgarage eröffnet. 10. Januar 1967 Das letzte Karlsruher Pferdegespann für den Fuhrbetrieb (Firma Steffelin) wird außer Dienst gestellt. 15. Februar 1967 Einweihung des Neubaus der Urologischen und Chirurgischen Klinik der Städtischen Krankenanstalten nach fünfjähriger Bauzeit. 23. Februar 1967 Eröffnung der neuen Großmarkthalle am Weinweg. 14. April 1967 Bundespräsident Dr. Heinrich Lübke eröffnet die Bundesgartenschau in Karlsruhe, die schon am 27. April den 500.000. und am 11. Mai den 1.000.000. Besucher bzw. Besucherin zählt. Neben den Besuchern zieht die Bundesgartenschau auch in größerer Zahl als sonst Jahresversammlungen verschiedener Organisationen nach Karlsruhe. Zur Bundesgartenschau 1967 wurden Stadt- und Schlossgarten neu gestaltet. Auf dem Festplatz stand von April bis Oktober ein Aussichtsturm. Das Foto zeigt ihn vom Stadtgarten aus. StadtAK 8/Alben 125, 19 19. April 1967 Einweihung der Richt-Wohnanlage in Durlach mit vier 16-geschossigen Hochhäusern und viergeschossigen Wohnungen bauten. Der Privatunternehmer Robert Richt erstellt in diesem ersten Bauabschnitt 400 Wohnungen. 20. Juni 1967 Der Gemeinderat beschließt die Umbenennung des Parkrings in Konrad-Adenauer-Ring. 23. Oktober 1967 Mit einem Großfeuerwerk endet die Bundesgartenschau, die über 6.000.000 Besucher angezogen hat. 10. November 1967 Einweihung der neuen Schlossschule in Durlach. 24. November 1967 Der neue Wasserhochbehälter Luß in Durlach wird in Betrieb genommen. 21. Dezember 1967 Die südliche Fahrbahn der Umgehungsstraße Durlach wird freigegeben. Am 13. Oktober 1969 sind beide Richtungsfahrbahnen fertig gestellt. 21. April 1968 Mit 30° Celsius verzeichnen die Meteorologen den heißesten Apriltag seit 100 Jahren. 14./15./17./28. Mai 1968 Demonstrationen von Studenten gegen die Notstandsgesetzgebung, durch die zeitweilig bestimmte Artikel des Grundgesetzes außer Kraft gesetzt werden können. 27. Mai 1968 Die Karl Friedrich-, Leopold- und Sophienstiftung weiht ihr neuestes, insgesamt drittes Altersheim ein. Das Wilhelmine-Lübke-Altersheim liegt in der Trierer Straße der Nordweststadt. Juni/Juli 1968 Die Firma Singer, vormals Haid & Neu, verlegt die Fertigung der Industrienähmaschinen in das neue Werk in Blankenloch, das 1.000 Arbeitsplätze hat. Die Haushaltsnähmaschinen werden mit 1.600 Beschäftigten weiter in der Stadt hergestellt. 3. August 1968 Die Neff-Werke Bretten teilen mit, dass bis zum Jahresende die Produktion bei Junker & Ruh schrittweise eingestellt werden muss. Betroffen sind 1.300 Arbeitnehmer. Im Dezember 1975 werden die Fabrikhallen abgerissen. 8. August 1968 Wilhelmine Lübke eröffnet den Weltkongress der Internationalen Akademikerinnen-Föderation. 5. September 1968 Im Übergangslager Gottesaue sind geflüchtete Bürger aus der Tschechoslowakei untergebracht. 5. September 1968 Eröffnung des Wertkauf-Centers des Karlsruher Unternehmers Hugo Mann an der Autobahnausfahrt Karlsruhe-Durlach. Am 26. August 1969 werden große Teile des Einkaufszentrums durch einen Großbrand zerstört und danach wieder aufgebaut. Großbrand des Karlsruher Wertkauf-Centers durch Explosion einer Propangasflasche. StadtAK 8/BA Schlesiger A18 57a/3/18A 8. November 1968 Die im Zuge der Altstadtsanierung angelegte Fritz-Erler-Straße zwischen dem Mendelssohnplatz und der Kaiserstraße wird in Anwesenheit von Frau Erler für den Verkehr freigegeben. 25. November 1968 2.000 Jugendliche demonstrieren wegen zweier Leitartikel vom 13. und 19. November gegen die "Badischen Neuesten Nachrichten". Unter dem Titel "Aufstand der Unmündigen" war darin kritisch zur Haltung der Jugend und der Studenten Stellung genommen worden. 10. Dezember 1968 Der Gemeinderat entscheidet sich mit einer Stimme Mehrheit gegen die erneute Ausrichtung einer Bundesgartenschau im Jahre 1975. 22. April 1969 Zur 150. Wiederkehr der ersten Sitzung des badischen Landtags tritt der baden-württembergische Landtag zu einer Festsitzung in Karlsruher zusammen. 6. Mai 1969 Feierliche Schlüsselübergabe für den von Prof. Paul Baumgarten geplanten Neubau des Bundesverfassungsgericht am Schlossplatz. 23. Mai 1969 Das Amtsgericht Durlach ordnet nach einer Klage der Stadt die Räumung des Basler-Tor-Turmes zum 31. Juli an. Verklagt war der Mieter, die "Deutsche Jungenschaft", die dort ein "Antiautoritäres Jugendheim Basler-Tor-Turm" eingerichtet hat. Am 27. Mai demonstrieren die Betroffenen und Sympathisanten im Amtsgericht und im Rathaus in Durlach, wobei es zu Sachbeschädigungen und Festnahmen kommt. 22. Juni 1969 Einweihung des Jugendzentrums des Stadtjugendausschuss in Baerenthal/Lothringen in den Vogesen. 21. - 25. Juli/27. - 31. Oktober Mit dem Besuch einer Delegation der Stadt Nottingham in Karlsruhe wird eine Partnerschaftsverbindung eingeleitet, die mit dem Gegenbesuch einer Karlsruher Delegation in Nottingham besiegelt wird. 28. September 1969 Bei der Bundestagswahl gewinnt die SPD erstmals das Direktmandat. 24. Oktober 1969 Einweihung der Europaschule in der Waldstadt. 19. November 1969 Bei seiner Haushaltsrede gibt Oberbürgermeister Günther Klotz bekannt, nicht mehr für das Amt kandidieren zu wollen. 29. Dezember 1969 Vom Rheinhafen wird mit acht Millionen Tonnen ein neuer Jahresumschlagrekord gemeldet. Weitere Links zum Thema Ausführliche Informationen zur Stadtchronik Stadtteilchroniken Kurze Karlsruher Stadtgeschichte Suche in der Chronik 1715 - 1719 1720 - 1729 1730 - 1739 1740 - 1749 1750 - 1759 1760 - 1769 1770 - 1779 1780 - 1789 1790 - 1799 1800 - 1809 1810 - 1819 1820 - 1829 1830 - 1839 1840 - 1849 1850 - 1859 1860 - 1869 1870 - 1879 1880 - 1889 1890 - 1899 1900 - 1909 1910 - 1919 1920 - 1929 1930 - 1939 1940 - 1949 1950 - 1959 1960 - 1969 1970 - 1979 1980 - 1989 1990 - 1999 2000 - 2007
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/chronik/?epoche=196%25&title=Die%20