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Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf- Breitscheid-Straße“, Karlsruhe – Oberreut Planungsrechtliche Festsetzungen und örtliche Bauvorschriften - Entwurf - Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 2 - Planverfasser: ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH Maria-Hilf-Straße 15 D-50677 Köln Tel. +49 221 271 806-0 Fax +49 221 310 083-3 info@astoc.de im Auftrag von Stadtplanungsamt Karlsruhe Technisches Rathaus Lammstraße 7 76124 Karlsruhe Tel. +49 721 133-6101 Fax +49 721 133-6109 stpla@karlsruhe.de Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 3 - Inhaltsverzeichnis: I. Planungsrechtliche Festsetzungen .......................................................... 4 1. Art der baulichen Nutzung .......................................................................... 4 1.1 Mischgebiet (MI 1, MI 2) ............................................................................. 4 1.2 Mischgebiet (MI 3) ...................................................................................... 4 1.3 Mischgebiet (MI 4) ...................................................................................... 5 2. Maß der baulichen Nutzung ........................................................................ 5 2.1 Grundflächen und Geschossflächen............................................................. 5 2.2 Wandhöhen................................................................................................ 5 2.3 Bezugshöhe ................................................................................................ 6 3. Überbaubare Grundstücksfläche, Bauweise ................................................. 6 3.1 Offene Bauweise......................................................................................... 6 3.2 Abweichende Bauweise .............................................................................. 6 3.3 Baugrenzen und Baulinien........................................................................... 6 4. Stellplätze ................................................................................................... 6 5. Nebenanlagen............................................................................................. 6 6. Private Grünflächen..................................................................................... 7 7. Grünordnung / Pflanzgebote und Pflanzerhaltung ....................................... 7 7.1 Baumerhalt ................................................................................................. 7 7.2 Begrünung und Bepflanzungen ................................................................... 7 7.3 Dachbegrünung .......................................................................................... 8 7.4 Überdeckung der Tiefgaragen ..................................................................... 9 8. Artenschutz ................................................................................................ 9 9. Flächen für Aufschüttungen und Abgrabungen ........................................... 9 10. Geh-, Fahr- und Leitungsrechte ................................................................. 10 11. Immissionsschutz ...................................................................................... 10 II. Örtliche Bauvorschriften........................................................................ 12 1. Äußere Gestaltung der baulichen Anlagen ................................................ 12 2. Werbeanlagen und Automaten ................................................................. 12 3. Vorzonen der Gebäude, Einfriedigungen, Begrünung, Abfallbehälterstandplätze.......................................................................... 13 3.1 Vorzonen der Gebäude ............................................................................. 13 3.2 Begrünung................................................................................................ 13 3.3 Einfriedigungen......................................................................................... 13 3.4 Abfallbehälterstandplätze.......................................................................... 14 4. Außenantennen ........................................................................................ 14 5. Niederspannungsfreileitungen ................................................................... 14 6. Niederschlagswasser ................................................................................. 14 Sonstige Festsetzungen.......................................................................................... 15 ANLAGE 1 ................................................................................................................ 16 ANLAGE 2 ................................................................................................................ 17 Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 4 - Planungsrechtliche Festsetzungen und örtliche Bauvorschriften des Bebauungs- planes, bestehend aus zeichnerischen und textlichen Regelungen Planungsrechtliche Festsetzungen gemäß § 9 Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634) und örtliche Bauvorschriften gemäß § 74 Landesbauordnung (LBO) in der Fassung vom 5. März 2010 (GBl. S.357, berichtigt S.416) jeweils einschließlich späterer Änderungen und Ergänzungen. In Ergänzung der Planzeichnung wird Folgendes geregelt: I. Planungsrechtliche Festsetzungen 1. Art der baulichen Nutzung 1.1 Mischgebiet (MI 1, MI 2) In den Teilbereichen MI 1 und MI 2 des Mischgebietes sind zulässig: 1. Wohngebäude, 2. Geschäfts- und Bürogebäude, 3. Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, 4. sonstige Gewerbebetriebe, 5. Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesund- heitliche und sportliche Zwecke. In den Teilbereichen MI 1 und MI 2 des Mischgebietes sind unzulässig: 1. Gartenbaubetriebe, 2. Tankstellen, 3. Vergnügungsstätten. 1.2 Mischgebiet (MI 3) Im Teilbereich MI 3 des Mischgebietes sind zulässig: 1. Wohnnutzungen ab dem zweiten Obergeschoss, 2. Geschäfts- und Bürogebäude, 3. Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, 4. sonstige Gewerbebetriebe, 5. Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesund- heitliche und sportliche Zwecke. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 5 - Im Teilbereich MI 3 des Mischgebietes sind unzulässig: 1. Gartenbaubetriebe, 2. Tankstellen, 3. Vergnügungsstätten. 1.3 Mischgebiet (MI 4) Im Teilbereich MI 4 des Mischgebietes sind zulässig: 1. Wohngebäude, 2. Geschäfts- und Bürogebäude, 3. Einzelhandelsbetriebe, 4. sonstige Gewerbebetriebe, 5. Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesund- heitliche und sportliche Zwecke. Im Teilbereich MI 4 des Mischgebietes sind unzulässig: 1. Gartenbaubetriebe, 2. Tankstellen, 3. Vergnügungsstätten 4. Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes. 2. Maß der baulichen Nutzung 2.1 Grundflächen und Geschossflächen Die in der Planzeichnung ausgewiesenen Grundflächen bzw. Geschossflächen sind als Höchstgrenzen in m² festgesetzt. In den Teilbereichen MI 2, 3 und 4 des Mischgebietes darf die zulässige Grund- fläche durch die Grundfläche von Tiefgaragen bis zu einer Grundflächenzahl von 0,9 überschritten werden. Im Teilbereich MI 2 des Mischgebietes kann für Zufahr- ten und Fußwege sowie Tiefgaragen (i. S. d. § 19 Abs. 4 S. 1 BauNVO) die zuläs- sige Grundfläche auf einen Anteil von 0,9 der Grundstücksfläche erhöht werden. 2.2 Wandhöhen Durch Eintrag in die Planzeichnung wird die zulässige Höhe baulicher Anlagen als Höchstmaß der Wandhöhe (WHmax) in m festgesetzt. Dabei gilt als Wandhöhe das Maß zwischen der in Nr. 2.3 festgesetzten Bezugs- höhe und dem oberen Abschluss der Wand (bei Flachdächern: Oberkante der At- tika, bei flachgeneigten Dächern: äußerer Schnittpunkt der Traufwand mit der Dachhaut). Die festgesetzten Wandhöhen dürfen durch notwendige technische Dachaufbau- ten um maximal 2,5 m überschritten werden. Es wird auf Nr. 1 der Örtlichen Bauvorschriften hingewiesen. Bei der Ausbildung von Retentionsdächern dürfen die festgesetzten Wandhöhen um das Maß ihrer Retentionsschicht überschritten werden. Bei gestaffelten Bau- körpern ist die Überschreitungsmöglichkeit einheitlich auf alle Gebäudeteile an- zuwenden, wenn Retentionsdächer auf mindestens 30 % der gesamten Dachflä- che ausgebildet werden. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 6 - 2.3 Bezugshöhe Als Bezugshöhe für die festgesetzten Wandhöhenbegrenzungen wird eine Höhe von 116,00 m ü. NHN festgesetzt. 3. Überbaubare Grundstücksfläche, Bauweise 3.1 Offene Bauweise In den Teilbereichen MI 1 und MI 3 gilt die offene Bauweise. 3.2 Abweichende Bauweise In den Teilbereichen MI 2 und MI 4 gilt die offene Bauweise mit der Abweichung, dass Gebäude ohne Begrenzung ihrer Länge als Einzelhaus oder Hausgruppe er- richtet werden können. 3.3 Baugrenzen und Baulinien Hinter der festgesetzten Baulinie im Teilbereich MI 4 kann im 4. Obergeschoss zu- rückgeblieben werden. Die festgesetzten Baugrenzen und Baulinien dürfen durch Anbauten wie z.B. Er- ker oder Balkone um eine Tiefe von 2 m überschritten werden, sofern der Anteil der vor die Baugrenzen vortretenden Gebäudeteile insgesamt 30% der Breite der Außenwand des jeweiligen Geschosses pro Fassadeeines Gebäudes nicht über- steigt. 4. Stellplätze Stellplätze auf den privaten Grundstücken sind nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen sowie auf den dafür festgesetzten Flächen gemäß Eintrag in der Planzeichnung und in Tiefgaragen zulässig. Im Mischgebiet sind Tiefgaragen durch die das Baugrundstück lediglich unterbaut wird, auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig. 5. Nebenanlagen Außerhalb der überbaubaren Flächen sind auf den privaten Grundstücken ledig- lich folgende bauliche Anlagen zulässig: - Zufahrten und Zuwegungen zu Gebäuden und oberirdischen und unterirdi- schen Stellplatzanlagen sowie ggf. dazu erforderliche Rampen und Treppenan- lagen - Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser - die in § 14 Abs. 2 BauNVO aufgeführten Nebenanlagen, die der Versorgung des Baugebietes dienen - Fahrradabstellplätze (einschließlich Überdachungen), diese sind gesammelt und zugeordnet zu den jeweiligen Gebäudeeingängen herzustellen. Abwei- Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 7 - chend davon sind jeweils südlich der beiden Baufenster im Mischgebietsteilbe- reich MI 3 Überdachungen für Fahrradabstellplätze unzulässig. - im Teilbereich MI 1: Geräteschuppen bis zu einer maximalen Gesamtgrundflä- che von 20 m² und einer maximalen Wandhöhe bis 4 m sowie Spielgeräte und Kinderbetreuungseinrichtungsbedingte bauliche Anlagen - in den Teilbereichen MI 1 und MI 4: Sammelplätze für Abfallbehälter (siehe auch Nummer 3.3 der Örtlichen Bauvorschriften) Weiterhin ist auf der öffentlichen Grünfläche im Südosten des Plangebiets neben den aus Ihrer Zweckbestimmung „Grünanlage“ und „Spielplatz“ hervorgehen- den untergeordneten baulichen Anlagen auch die Errichtung eines raumbilden- den Gestaltelements (z.B. eine Pergola oder ein Flugdach) auf der dafür festge- setzten Fläche zulässig. 6. Private Grünflächen Die in der Planzeichnung festgesetzten privaten Grünflächen sind als Vegetations- fläche anzulegen und dauerhaft zu pflegen und zu erhalten. Vegetationsflächen sind vollständig mit Pflanzen bestandene Flächen. Der Deckungsgrad der Pflanzen im eingewachsenen Zustand muss mindestens 90 % betragen. Lediglich folgende bauliche Anlagen sind innerhalb der privaten Grünflächen zulässig: - Zuwegungen für Fußgänger zu Gebäuden und oberirdischen Stellplatzanlagen - Sammelplätze für Abfallbehälter gemäß Eintrag in der Planzeichnung (siehe auch Nummer. 3.3 der Örtlichen Bauvorschriften). 7. Grünordnung / Pflanzgebote und Pflanzerhaltung 7.1 Baumerhalt Die im zeichnerischen Teil zum Erhalt festgesetzten Bäume sind dauerhaft zu er- halten, zu schützen, fachgerecht zu pflegen und bei Abgang spätestens in der darauffolgenden Pflanzperiode durch eine vergleichbare Ersatzpflanzung zu er- setzen. Die vorhandenen Grünflächen um die zu erhaltenden Bäume sind mindestens in der Größe der Baumkrone (Kronentraufbereich) als solche zu erhalten. 7.2 Begrünung und Bepflanzungen Die gemäß Festsetzung in der Planzeichnung zum Bebauungsplan anzupflanzen- den Einzelbäume sowie anzupflanzenden Einzelbäume mit Baumscheiben sind in ihrer Lage nicht gebunden und können auch in begrenzter Abweichung von max. 6 m angepflanzt werden. Voraussetzung ist, dass der Pflanzort untefachli- chen Gesichtspunkten vertretbar und jeweils mit den öffentlichen Belangen ver- einbar ist. Für Baumpflanzungen, die innerhalb von Parkierungsflächen oder be- festigten Flächen stehen, ist eine offene Baumscheibe von mind. 12 m² vorzuse- Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 8 - hen sowie eine Baumgrube von mind. 12 m³ gemäß den Richtlinien der For- schungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) 1 In den Randbereichen von MI 1 zur Waldlage hin sind einheimische, standortge- rechte Pflanzenarten in Anlehnung an Arten der Buchen-Eichenwälder und Hain- buchenwälder, bzw. mit der heutigen potentiellen natürlichen Vegetation (HPNV) korrespondierende, laubabwerfende standortgerechte Züchtungen und Stauden zu verwenden. Auf den stärker anthropogen veränderten Standorten im MI 2 und 3 können ne- ben den einheimischen Arten, auch stadtklimatolerante Arten und standortge- rechte nicht-einheimische Arten zur optischen Aufwertung und zur Vermittlung des Offenlandcharakters verwendet werden, die nicht invasiv sind. Im gesamten Plangebiet sind nur Gehölze der laubabwerfenden Arten zulässig, wobei bei Hecken und Sträuchern nur heimische Arten zulässig sind. Geeignete Arten für die jeweiligen Bereiche sind den Hinweisen zu entnehmen. 7.3 Dachbegrünung Dachflächen von Flachdächern und von geneigten Dächern bis zu einem Nei- gungswinkel von 15° sind extensiv zu begrünen und dauerhaft zu unterhalten. Die Dachflächen im Bereich technischer Dachaufbauten und Dachterrassen mit ihren Zuwegungen sind hiervon ausgenommen. Die Höhe der Substratschicht muss unabhängig von eventuell zur Verwendung kommender Retentionsdach- aufbauten mindestens 12 cm betragen. Ergänzend zur Dachbegrünung sind Aufbauten für Photovoltaikanlagen und An- lagen zur solarthermischen Nutzung zulässig, sofern die Dachbegrünung und de- ren Wasserrückhaltefunktion dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Ferner sind auch sie um das Maß ihrer Höhe von der Gebäudekante abzurücken. Die Befestigung von Photovoltaikanlagen und Anlagen zur solarthermischen Nut- zung sind so zu gestalten, dass sie nicht zur Reduzierung des Volumens des Schichtaufbaus der Dachbegrünung führen. Siehe dazu auch die Hinweise, Ziffer 4. Alle Begrünungs- und Pflanzmaßnahmen sind zu unterhalten, zu pflegen und bei Abgang in der darauf folgenden Pflanzperiode gleichwertig zu ersetzen. Die Einsaat erfolgt mit einer Mischung (60:40) aus Kräutern und Gräsern aus den nachstehenden Listen. Kräuteranteil 60%: - Allium schoenoprasum Schnittlauch - Anthemis tinctoria Färber-Kamille - Anthyllis vulneraria Wundklee - Campanula rotundifolia. Rundblättrige Glockenblume - Dianthus armeria Rauhe Nelke - Dianthus carthusianorum Kartäuser-Nelke - Echium vulgare Natternkopf 1 Einzusehen während der Dienstzeiten beim Stadtplanungsamt, Bereich Städtebau, Zimmer D 116. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 9 - - Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch - Helianthemum nummular Sonnenröschen - Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut - Jasione montana Berg-Sandglöckchen - Potentilla tabernaemonta. Frühlings-Fingerkraut - Scabiosa columbaria Tauben-Skabiose - Sedum acre Scharfer Mauerpfeffer - Sedum album Weißer Mauerpfeffer - Sedum sexangulare Milder Mauerpfeffer - Silene nutans Nickendes Leimkraut - Silene vulgaris Gemeines Leimkraut - Thymus pulegioides Gewöhnlicher Thymian Gräser (Anteil 40%): - Briza media Zittergras - Carex flacca Blaugrüne Segge - Festuca guestfalica Harter Schafschwingel Im Teilbereich MI 2 des Mischgebietes sind freiliegende Dachflächen der Erdge- schossnutzung auf mindestens 2/3 der zu begrünenden Dachfläche mit einer durchwurzelbaren Substratschichtdecke von mindestens 0,40 m für Rasen, Stau- den sowie Bodendecker und von mindestens 0,70 m für Sträucher und mittel- kronige Bäume zu versehen, intensiv zu begrünen und dauerhaft zu unterhalten. Dachterrassen sind nur auf den tieferliegenden Geschossen bis 2,50 m vor die Gebäudekante und bis zu einer Größe von max. 15 m² je Terrasse zulässig. 7.4 Überdeckung der Tiefgaragen Tiefgaragen sind in Bereichen, in denen sie nicht überbaut werden, mit durch- wurzelbarem Substrat mit einer Mindestaufbauhöhe von 0,40 m zu überdecken und als Vegetationsfläche anzulegen. Bei der Begrünung von Tiefgaragen ist für Rasen, Stauden sowie Bodendecker eine Mindestaufbauhöhe von 0,40 m, und für Sträucher und mittelkronige Bäume eine Mindestaufbauhöhe von 0,70 m vorzusehen. 8. Artenschutz Für die Außenbeleuchtung sind insektenfreundliche LED-Lampen, nach unten ge- richtet und mit geringer Abstrahlung in die Umgebung, zu verwenden. Alternativ können Natriumniederdruck oder -dampflampen verwendet werden. 9. Flächen für Aufschüttungen und Abgrabungen Soweit sich Geschosse von Gebäuden unterhalb der in Nr. 2.3 festgesetzten Be- zugshöhe befinden, dürfen sie nicht, auch nicht abschnittsweise, durch Abbö- schungen freigelegt werden. Ausgenommen hiervon sind Geländemodellierungen, die der Gestaltung des Au- ßengeländes dienen. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 10 - 10. Geh-, Fahr- und Leitungsrechte Die in der Planzeichnung im Teilbereich MI 3 des Mischgebietes festgesetzte Flä- che ist mit einem Geh- (G) und Radfahrrecht (R) zugunsten der Allgemeinheit zu belasten. Die in der Planzeichnung im Teilbereich MI 4 des Mischgebietes festgesetzten Flä- chen sind mit einem Geh- (G) und Fahrrecht (F) zugunsten der Nutzer der anlie- genden Stellplätze zu belasten. Die in der Planzeichnung in den Teilbereichen MI 1, MI 2 und MI 3 des Mischge- bietes entlang von Bestandsleitungen festgesetzten Flächen sind mit einem Lei- tungsrecht (L) zugunsten der Ver- und Entsorgungsträger zu belasten. Die Flächen für Geh- (G), Fahr- (F), Radfahr-(R)- und Leitungsrechte (L) sind von baulichen Anlagen und der Bepflanzung mit Gehölzen freizuhalten. Die Befesti- gung mit Bodenbelägen ist zulässig. 11. Immissionsschutz2 Bereiche ohne Ein- und Ausfahrt An der Westseite der Teilbereiche MI 2 und MI 4 des Mischgebiets sind Ein- und Ausfahrten nicht zulässig. Anforderungen an die Außenbauteile von Gebäuden mit schutzbedürftigen Auf- enthaltsräumen Bei der Errichtung und Änderung von Gebäuden sind die Außenbauteile (d.h. Fenster, Außenwände und Dachflächen) schutzbedürftiger Räume, mindestens gemäß den Anforderungen der in der Anlage 1 und 2 der Planungsrechtlichen Festsetzungen dargestellten maßgeblichen Außenlärmpegel nach der DIN 4109-1 „Schallschutz im Hochbau – Teil 1: Mindestanforderungen“, Juli 2016, Tabelle 7 (DIN 4109-1: 2016-07), auszubilden, s. nachfolgende Tabelle. Anlage 1 der Planungsrechtlichen Festsetzungen zeigt die maßgeblichen Außen- lärmpegel für schutzbedürftige Räume, die nicht zum Nachtschlaf genutzt wer- den. Anlage 2 der Planungsrechtlichen Festsetzungen zeigt die maßgeblichen Außen- lärmpegel für schutzbedürftige Räume, die zum Nachtschlaf genutzt werden (z.B. Schlafräume, Kinderzimmer, Übernachtungsräume in Beherbergungsstätten). 2 Die der Planung zugrunde liegenden DIN-Vorschriften können bei der Stadt Karlsruhe im Stadtpla- nungsamt in Karlsruhe, Bereich Städtebau, Offenlage eingesehen werden. Lärmpegel- bereiche gemäß DIN 4109-1: 2016-07, Tabelle 7 Maßgeblicher Außenlärm- pegel Erforderliches Gesamtschalldämm-Maß des Außenbauteils (erf. R' w, ges in dB) nach DIN 4109-1: 2016-07, Tabelle 7 Bettenräume in Kran- kenanstalten und Sanatorien Aufenthaltsräume in Wohnungen, Übernach- tungsräume in Beher- bergungsstätten, Unter- richtsräume u.Ä. Büroräume* u.Ä. [dB] [dB] [dB] [dB] I bis 55 35 30 - II 56 bis 60 35 30 30 III 61 bis 65 40 35 30 IV 66 bis 70 45 40 35 V 71 bis 75 50 45 40 VI 76 bis 80 ** 50 45 VII > 80 ** ** ** Tabelle 1: Lärmpegelbereiche, maßgeblicher Außenlärmpegel und erforderliches Gesamt- schalldämm-Maß der Außenbauteile nach DIN 4109-1: 2016, Tabelle 7 * An Außenbauteile von Räumen, bei denen der eindringende Außenlärm aufgrund der in den Räumen ausgeübten Tätigkeiten nur einen untergeordneten Beitrag zum Innenraumpegel leistet, werden keine Anforderungen gestellt. ** Die Anforderungen sind hier aufgrund der örtlichen Gegebenheiten festzulegen. Die Einhaltung der Anforderungen ist sicherzustellen und im Rahmen des bau- ordnungsrechtlichen Antragsverfahrens nach DIN 4109-2 „Schallschutz im Hoch- bau – Teil 2: Rechnerische Nachweise der Erfüllung der Anforderungen“, Juli 2016 (DIN4109-2: 2016-07) nachzuweisen. Es können Ausnahmen von dieser Festsetzung zugelassen werden, soweit im bauordnungsrechtlichen Verfahren nachgewiesen wird, dass – insbesondere an gegenüber den Lärmquellen abge- schirmten oder den Lärmquellen abgewandten Gebäudeteilen – geringere maß- gebliche Außenlärmpegel vorliegen. Die Anforderungen an die Schalldämmung der Außenbauteile sind dann entsprechend den Vorgaben der DIN 4109-1: 2016- 07 zu reduzieren. Lüftungskonzept für schutzbedürftige Räume In schutzbedürftigen Räumen, die zum Nachtschlaf genutzt werden, sind fens- terunabhängige, schallgedämmte Lüftungen einzubauen oder bauliche Maß- nahmen vorzusehen, die eine ausreichende Belüftung bei Einhaltung der Anfor- derungen an die Schalldämmung sicherstellen. Es können Ausnahmen von dieser Festsetzung zugelassen werden, soweit im bauordnungsrechtlichen Verfahren nachgewiesen wird, dass der schutzbedürftige Raum über ein Fenster verfügt, an dem der Beurteilungspegel aufgrund des Verkehrslärms einen Wert von 50 dB(A) einhält. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 12 - II. Örtliche Bauvorschriften 1. Äußere Gestaltung der baulichen Anlagen Dachformen Es sind ausschließlich Flachdächer bzw. flachgeneigte Dächer mit einer Neigung bis zu 15° zulässig. Staffelgeschosse Staffelgeschosse haben gemäß § 2 Abs. 6 Satz 3 Nr. 2 LBO zu Außenfassaden mindestens denselben Abstand zu halten, wie sie die Höhe des oberen Fassaden- abschlusses (bei Flachdächern: Oberkante der Attika, bei geneigten Dächern: äu- ßerer Schnittpunkt der Traufwand mit der Dachhaut) überschreiten. Dachaufbauten Es sind ausschließlich technisch notwendige Dachaufbauten zulässig. Dachaufbauten sind um das Maß ihrer Höhe von der Gebäudeaußenkante abzu- rücken. Sie sind räumlich zusammenzufassen und vollständig mit einer einheitlich gestalteten Einhausung zu umgeben. Dachaufbauten dürfen im gesamten Mischgebiet 10 % der Fläche des darunter- liegenden Geschosses nicht überschreiten. Lediglich im Teilbereich MI 2 dürfen Dachaufbauten bis zu 20% der Fläche des darunterliegenden Geschosses ein- nehmen. 2. Werbeanlagen und Automaten Werbeanlagen sind nur am Gebäude bis zur Brüstungskante 1. Obergeschoss, nicht in der Vorgartenzone und nur unter Einhaltung folgender Größen zulässig: - Einzelbuchstaben bis max. 0,50 m Höhe und Breite, - sonstige Werbeanlagen (Schilder, Firmenzeichen, Werbetafeln und derglei- chen) bis zu einer Fläche von je 1,00 m². Unzulässig sind Werbeanlagen mit wechselndem oder bewegtem Licht, drehbare Werbeträger und solche mit wechselnden Motiven, sowie Laserwerbung, Sky- beamer oder Ähnliches. Automaten sind nur am Gebäude zulässig. Anlagen, die zum Anschlagen von Plakaten oder anderen werbewirksamen Ein- richtungen bestimmt sind, sind nicht zulässig. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 13 - 3. Vorzonen der Gebäude, Einfriedigungen, Begrünung, Abfallbehälter- standplätze 3.1 Vorzonen der Gebäude Die Vorzonen der Gebäude sind die Flächen der Baugrundstücke, die auf gesam- ter Grundstücksbreite zwischen der Straßenbegrenzungslinie und der Baugrenze bzw. Baulinie liegen. Bei Grundstücken, die an mehreren Seiten von Straßenbe- grenzungslinien umgeben sind, ist diejenige Seite maßgeblich, auf der die Zufahrt zum Grundstück angelegt ist. Die Vorzonen der Gebäude, die von den öffentlichen Straßen und Wegen aus einsehbar sind, dürfen nicht als Arbeits-, Abstell- oder Lagerfläche genutzt wer- den. In den Teilbereichen MI 1 und MI 3 darf in den Vorzonen der Gebäude sowie im MI 3 jeweils südlich der beiden Baufenster Freiraumgestaltungs- und Stadtmobili- ar entsprechend dem Handbuch Stadtmobiliar der Stadt Karlsruhe in der jeweils gültigen Fassung, wie z.B. Leuchten, Bänke, Papierkörbe oder Spielgeräte aufge- stellt werden. 3.2 Begrünung Das Anlegen von Schotter- und Kiesflächen, außer für den Zweck von Fallschutz- belägen und Aufstellflächen der Feuerwehr, ist unzulässig. 3.3 Einfriedigungen Im Teilbereich MI 1 des Mischgebietes sind entlang des öffentlichen Fuß- und Radweges sowie der öffentlichen Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung nur Einfriedigungen in Form von Holz-Staketen-Zäunen bis zu einer Höhe von 1,50 m zulässig. Im restlichen Teilbereich MI 1 sind nur Einfriedigungen in Form von Stabgitter-Zäunen bis zu einer Höhe von 1,50 m zulässig. Im Teilbereich MI 4 des Mischgebietes sowie im nördlichen Teil des MI 3, abseits der öffentlich zugänglichen Platz- und Wegebereiche, sind Einfriedigungen als Heckenpflanzungen aus standortgerechten Laubgehölzen ggf. in Verbindung mit einem von den umliegenden öffentlichen Straßen und Wegen aus nicht sichtba- ren Drahtgeflecht bis zu einer Höhe von 1,20 m zulässig. Zwischen den Baufens- tern sowie auch im weiteren südlichen Verlauf des MI 3 sind Einfriedigungen un- zulässig. Im Bereich von Zufahrten der Teilbereiche MI 1, MI 2 und MI 4 sind Einfriedigun- gen nur bis zu einer Höhe von 0,80 m zulässig. In den übrigen Teilbereichen und in den privaten Grünanlagen sind Einfriedigun- gen unzulässig. 3.4 Abfallbehälterstandplätze In den Teilbereichen MI 2 und MI 3 des Mischgebietes sind Abfallbehälterstand- plätze in die Gebäudekubatur zu integrieren. Im MI 1 und MI 4 sind diese soweit sie zulässigerweise außerhalb der überbauba- ren Grundstücksflächen angeordnet werden) räumlich zusammenzufassen und entweder mit einem begrünten Sichtschutz zu versehen oder durch andere zuläs- sige bauliche Maßnahmen verdeckt auszubilden. 4. Außenantennen Pro Gebäude ist nur eine Gemeinschaftsantennenanlage oder Satellitenantenne zulässig. 5. Niederspannungsfreileitungen Niederspannungsfreileitungen sind unzulässig. 6. Niederschlagswasser Soweit i. S. § 55 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz schadlos möglich, ist eine mög- lichst große Menge des von Dachflächen oder sonstigen befestigten Flächen ab- fließenden Wassers auf dem Grundstück zu versickern oder anderweitig zu nut- zen. Ggf. verbleibende Restmengen sind möglichst zeitverzögert in das Kanalisa- tionsnetz einzuleiten. Versickerungsmulden müssen eine mindestens 30 cm mächtige Oberboden- schicht mit Rasendecke aufweisen und sind nach dem Regelwerk der "Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V." Arbeitsblatt DWA- A 138 zu bemessen. Bei der Gestaltung der Flächen außerhalb der überbaubaren Flächen ist das Maß der versiegelten Flächen auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Al- le in diesen Bereichen befestigten Flächen sind deshalb wasserdurchlässig auszu- führen. Ausgenommen hiervon sind Zufahrten von Tiefgaragen, Fahrgassen und Fallschutzbeläge in gebundener Bauweise sowie barrierefreie Rampenanlagen. Die Versickerung bzw. Entsorgung des anfallenden Regenwassers wird abschlie- ßend auf Ebene der Baugenehmigung geregelt. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 16 - ANLAGE 1 Maßgebliche Außenlärmpegel / Lärmpegelbereiche nach DIN 4109-1 Schutzbedürftige Räume ohne Nachtschlaf, höchster Pegel an der Fassade Auszug aus dem Schalltechnischen Gutachten (Entwurf) von WSW & Partner GmbH, Kaiserslautern. Bebauungsplan „Oberreut-Waldlage, Änderung im Bereich Otto-Wels- und Rudolf-Breitscheid-Straße“ - 17 - ANLAGE 2 Maßgebliche Außenlärmpegel / Lärmpegelbereiche nach DIN 4109-1 Schutzbedürftige Räume mit Nachtschlaf, höchster Pegel an der Fassade Auszug aus dem Schalltechnischen Gutachten (Entwurf) von WSW & Partner GmbH, Kaiserslautern s5.pdf (p.1) 20180104 Festsetzungen.pdf (p.2-18) 20180104 Festsetzungen.pdf (p.1-17) Scannen0001.pdf (p.18)
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/bebauungsplanung/plaene/oberreut_aenderung/HF_sections/content/ZZlQUHXIkwOZoi/ZZnqUTM3u3ykCs/20180104%20Festsetzungen.pdf
Flächenbilanz Artenschutzrechtliche Prüfung Zur Bebauungsplanänderung Rudolf-Breitscheid-Straße / Otto-Wels-Straße Stadt Karlsruhe, Oberreut Auftraggeber: SNOW LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Weltzienstraße 6a 76135 Karlsruhe Auftragnehmer: THOMAS BREUNIG INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE Kalliwodastraße 3 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 - 9379386 Telefax: 0721 - 9379438 E-mail: info@botanik-plus.de Bearbeitung: Annegret Wahl (Diplom-Geoökologin) Karlsruhe, 11. November 2016 Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 2 Inhalt 1 Einleitung ............................................................................................................. 3 2 Rechtliche Grundlagen der artenschutzrechtlichen Prüfung .......................... 3 3 Methodik ............................................................................................................... 4 4 Gebietsbeschreibung und artenschutzrechtlich relevante Strukturen........... 5 5 Artenschutzrechtliche Prüfung .......................................................................... 6 5.1 Vorbemerkung .......................................................................................................... 6 5.2 Pflanzen .................................................................................................................... 6 5.3 Vögel ........................................................................................................................ 7 5.4 Fledermäuse ............................................................................................................. 8 5.5 Sonstige Artengruppen ............................................................................................. 9 6 Maßnahmen zum Artenschutz .......................................................................... 10 7 Zusammenfassung ............................................................................................ 10 8 Literatur und Arbeitsgrundlagen ..................................................................... 10 Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 3 1 Einleitung Die VOLKSWOHNUNG GMBH, Karlsruhe, plant die bauliche Entwicklung einer etwa 2 ha großen Fläche in Karlsruhe Oberreut an der Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße / Otto-Wels-Straße. Für dieses Vorhaben ist zu prüfen, ob artenschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen sind. Im Juli 2016 wurde das INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, Karlsruhe, von SNOW LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, Karlsruhe, mit der Durchführung einer artenschutzrechtlichen Prüfung beauftragt. Die Planung (Stand Juli 2016) sieht die Umgestaltung und Erweiterung der Kindertagesstätte im Norden vor. In einem späteren Bauabschnitt sind die Errichtung von 2 Wohngebäuden im Bereich der Parklätze im Südwesten sowie die teilweise Überbauung der Grünflächen im Osten geplant. Die vorhandenen Gebäude nördlich des Parkplatzes werden zu einem späteren Zeitpunkt abgerissen und auf gleicher Fläche wird ein neues Gebäude errichtet. Aus dem Jahr 2010 liegt ein Gutachten zur artenschutzrechtlichen Verträglichkeit der Bebauungsplanänderung vor (LEHMANN 2010). Die darin enthaltenen Aussagen werden in die aktuelle Betrachtung miteinbezogen. 2 Rechtliche Grundlagen der artenschutzrechtlichen Prüfung Die artenschutzrechtliche Prüfung ermittelt, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang durch die Planung Verbotstatbestände gemäß § 44 BNatSchG berührt werden. So ist es nach § 44 Abs. 1 BNatSchG „verboten, 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungs- zeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.“ Weiterhin gilt nach § 44 Abs. 5 BNatSchG: „Für nach § 15 zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie nach Vorschriften des Baugesetzbuches zulässige Vorhaben im Sinne des § 18 Abs. 2 Satz 1 gelten die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote nach Maßgabe von Satz 2 bis 5. Sind in Anhang IVa der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführte Tierarten, europäische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 aufgeführt sind, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Abs. 1 Nr. 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeid- bare Beeinträchtigungen wild lebender Tiere auch gegen das Verbot des Abs. 1 Nr. 1 nicht vor, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Soweit erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden. […] Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei Handlungen zur Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens ein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote nicht vor.“ Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 4 Sofern Verbotstatbestände nach § 44 erfüllt sind, gelten nach § 45 Abs. 7 folgende Ausnahmebestimmungen: „Die nach Landesrecht […] zuständigen Behörden sowie im Falle des Verbringens aus dem Ausland das Bundesamt für Naturschutz können von den Verboten des § 44 im Einzelfall weitere Ausnahmen zulassen: 1. Zur Abwendung erheblicher land-, forst-, fischerei-, wasser- oder sonstiger erheblicher wirtschaftlicher Schäden, 2. zum Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, 3. für Zwecke der Forschung, Lehre, Bildung oder Wiederansiedlung oder diesen Zwecken dienende Maßnahmen der Aufzucht und künstlichen Vermehrung, 4. im Interesse der Gesundheit des Menschen, der öffentlichen Sicherheit einschließlich der Landesverteidigung und des Schutzes der Zivilbevölkerung, oder maßgeblich günstiger Auswirkungen auf die Umwelt oder 5. aus anderen zwingenden Gründen des überwiegend öffentlichen Interesses ein- schließlich solcher sozialer und wirtschaftlicher Art. Eine Ausnahme darf nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszustand der Populationen einer Art nicht verschlechtert, soweit nicht Artikel 16 Abs. 1 der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) weitergehende Anforderungen enthält. Artikel 16 Abs. 3 der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) und Artikel 9 Abs. 2 der Richtlinie 79/409/EWG sind zu beachten. Die Landesregierungen können Ausnahmen nach Satz 1 Nr. 1 bis 5 auch allgemein durch Rechtsverordnung zulassen.“ Nach dem Umweltschadensgesetz (USchadG vom 10. Mai 2007) sind unter anderem die Arten der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie sowie die Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie nicht nur innerhalb sondern auch außerhalb von Natura 2000-Gebieten vor Schädigungen zu bewahren. 3 Methodik Am 3. August 2016 fand eine Begutachtung des Planungsgebiets statt, bei der die vorhandenen Habitatstrukturen erfasst wurden. Die Eichen wurden nach Spuren des Heldbocks abgesucht. An den Gebäuden wurde nach Spuren von Fledermäusen (Kot, Geruch, Hangplätze) gesucht. Die Gehölze wurden auf das Vorhandensein von Höhlen hin kontrolliert. Zufallsbeobachtungen geschützter Tier- und Pflanzenarten wurden erfasst. Nach Rücksprache mit dem Amt für Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe (Frau Hahne) wird aufgrund der durchschnittlichen und gut einschätzbaren Habitatausstattung des Gebiets von einer Bestandserhebung einzelner Artengruppen abgesehen. Eine Erforderlichkeit für tiefergehende Erhebungen lässt sich auch aus der Untersuchung aus dem Jahr 2010, bei der unter anderem am 15. Mai 2010 eine Geländebegehung inklusive Fledermausdetektoreinsatz erfolgte, nicht ableiten (LEHMANN 2010). Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 5 4 Gebietsbeschreibung und artenschutzrechtlich relevante Strukturen Das Zentrum des Gebiets wird von drei Flachdachgebäuden eingenommen. Südlich davon befindet sich ein asphaltierter Parkplatz mit jungen Stiel-Eichen (Quercus robur) und umgebenden schmalen Heckenabschnitten. Im Südwesten des Gebiets liegt eine große Freifläche, die von einer Grasreichen ausdauernden Ruderalvegetation eingenommen wird. Ein asphaltierter Fußweg verbindet hier die Rudolf-Breitscheid-Straße und die Otto-Wels- Straße. Entlang der beiden Straßen sind in regelmäßigen Abständen Stiel-Eichen und Spitz- Ahorne (Acer platanoides) gepflanzt. Im Norden des Gebiets liegen eine Gasregelstation und die Kindertagesstätte (Kita) mit angrenzendem Außengelände. Hier finden sich Flächen mit Spielgeräten sowie Rasen, Hecken und Blumenbeete. Nördlich an das Gebäude grenzt ein älterer Gehölzbestand an. Bestandsbildend sind Hainbuche (Carpinus betulus), Somme-Linde (Tilia platyphyllos) und Stiel-Eiche. Zur Umgestaltung der Kita nördlich des derzeitigen Kita-Gebäudes ist die Fällung einiger Bäume geplant. Dies betrifft Exemplare von Sommer-Linde, Hainbuche, Vogel-Kirsche (Prunus avium), Rot-Eiche (Quercus rubra), Stiel-Eiche, Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und Fichte (Picea abies). Es handelt sich überwiegend um junge bis mittelalte Bäume. Einen größeren Stammumfang weisen lediglich die Koniferen, eine Kirsche und eine Stiel-Eiche auf. Die Hainbuchen nördlich des nördlichen Fußwegs sind nicht zur Fällung vorgesehen. Sie weisen mit Rindenspalten und knorrigem Wuchs geeignete Strukturen für Tagesverstecke von Fledermäusen auf. Sollte im weiteren Verlauf eine Fällung dieser Bäume nördlich des nördlichen Fußwegs gewünscht oder erforderlich sein, sind sie durch eine fachkundige Person zu begutachten und ggf. Maßnahmen zur Vermeidung eines Verbotstatbestands nach § 44 BNatSchG zu ergreifen. Der südöstlich des derzeitigen Kita- Gebäudes zur Fällung vorgesehene junge Obstbaum hat lediglich geringes Habitatpotential für Vögel und Fledermäuse, da er nur eine lichte Krone und keine Höhlen aufweist. Die Bäume im Bereich des derzeitigen Parkplatzes sind überwiegend jung. Es handelt sich um Stiel-Eiche, Hainbuche, Rot-Eiche und Robinie (Robinia pseudoacacia) mit geringem Habitatpotential für Vögel und Fledermäuse. Für die Artengruppe Vögel sind die Gehölzstrukturen und die Dachverblendungen der Flachdachgebäude (Gebäudekomplex im Zentrum, Gasregelstation, Kita) von Bedeutung. Baumbestand mit ausladenden Baumkronen findet sich im Südwesten des Gebiets sowie nördlich der Kita. Hecken, Gestrüpp und Gebüsch wachsen nördlich der Gebäude im Zentrum des Gebiets sowie auf dem Außengelände der Kita und nördlich davon. Für Amphibien sind im Untersuchungsgebiet keine geeigneten Strukturen vorhanden. Dies wären dauerhafte oder temporäre besonnte Stillgewässer als Laichhabitate sowie das Unterholz von Gehölzstrukturen in Gewässernähe als Winterquartiere. Für Reptilien sind die besonnten Randstrukturen entlang der Gehölze, Wege und Gebäude von Bedeutung. Gut geeignet sind auch Holzstapel und Steingruppen als Sonnplätze. Solche Strukturen sind im Planungsgebiet jedoch nur in sehr geringem Umfang und nur mit geringer Qualität im Bereich der Kita und geringfügig im Umfeld der anderen Gebäude vorhanden. Fledermäusen können die Gehölzreihen der Parkplätze und entlang der Straßen als mögliche Leitlinien für nächtliche Flugrouten dienen. Die Grünflächen und Gehölzrandbereiche im Gebiet werden mit hoher Wahrscheinlichkeit als Nahrungshabitat (Jagdrevier) genutzt. Ritzen und Spalten unter den Dachverblendungen der Flachdachgebäude (Gebäudekomplex im Zentrum, Gasregelstation, Kita) können Gebäudefledermäusen als Aufenthaltsort dienen, beispielsweise als Tagesverstecke im Sommer oder Überwinterungsquartiere für Einzeltiere. Zugängliche Dachstühle, unterirdische Hohlräume sowie Baumhöhlen sind im Gebiet nicht vorhanden. Untersuchungen der abzubrechenden Gebäude auf Spaltenquartiere und Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 6 Kotspuren ergaben in 2010 keine Quartierhinweise, weshalb ein Vorkommen von Quartieren ausgeschlossen wurde (LEHMANN 2010). An den Gebäudestrukturen hat sich seither nichts geändert. Insekten: Die Stiel-Eichen im Gebiet können potentiell dem Heldbock (cerambyx cerdo) als Lebensraum dienen. 5 Artenschutzrechtliche Prüfung 5.1 Vorbemerkung In den Bestimmungen des § 44 BNatSchG wird zwischen Arten, die aufgrund nationaler Bestimmungen geschützt sind und europäisch geschützten Arten unterschieden. Zu den „nur“ national geschützten Arten zählen alle Tier- und Pflanzenarten nach Anhang A und B der EG-Artenschutzverordnung sowie nach Anlage 1, Spalte 2 und 3 der Bundes- artenschutzverordnung. Dabei wird zwischen besonders und streng geschützten Arten unterschieden. Für alle besonders geschützten Arten, die nicht nur national, sondern zugleich auch nach europäischen Artenschutzrecht geschützt sind, gilt bei nach § 15 BNatSchG zulässigen Eingriffen in Natur und Landschaft und bei Vorhaben, die nach den Vorschriften des BauGB zulässig sind, die so genannte „Legalausnahme“ nach § 44 Abs. 5 BNatSchG, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird und soweit mit dem Eingriff oder Vorhaben verbundene Eingriffe unvermeidbar sind. Für „nur“ national geschützte Arten gilt § 44 Abs. 5 Satz 5 BNatschG, wonach bei Handlungen zur Durchführung eines Eingriffes oder Vorhabens kein Verstoß gegen die speziellen artenschutzrechtlichen Zugriffsverbote vorliegt. Unbeschadet der Legalausnahme des § 44 Abs. 5 BNatSchG sind diese Arten in die Abwägung gemäß Baugesetzbuch (vgl. § 18 Abs. 1 BNatSchG i.V.m. § 1a BauGB) mit einzustellen. Solches ist nur im Falle, dass die Voraus- setzungen des § 13 a Abs. 2 Ziffer 4 BauGB vorliegen, entbehrlich (u.a. Bebauungsplan der Innenentwicklung). Zu den europäisch geschützten Arten gehören alle heimischen europäischen Vogelarten (§ 7 Abs. 1 Ziffer 13 b) bb) BNatSchG) sowie alle Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie (§ 7 Abs. 1 Ziffer 13 a) bb) BNatSchG). Nachfolgend erfolgt eine Beurteilung der Planung im Hinblick auf mögliche Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG. Eine abschließende Prüfung bleibt der zuständigen Behörde vorbehalten. 5.2 Pflanzen Im Zuge der Geländebegehung konnten keine natürlichen Vorkommen von besonders oder streng geschützten Pflanzenarten [§ 7 (1) Nr. 13 und 14 BNatSchG] sowie von seltenen oder bemerkenswerten Arten festgestellt werden. Das Gebiet ist stark anthropogen überprägt und beherbergt keine naturnahen Standorte, die Vorkommen von besonders oder streng geschützten Pflanzenarten erwarten lassen. Artenschutzfachliches und -rechtliches Fazit: Vorkommen von geschützten Arten oder geeigneter Standorte für solche Pflanzen wurden im Gebiet nicht festgestellt. Somit ist davon auszugehen, dass das Gebiet für besonders oder streng geschützte Pflanzenarten keine Bedeutung hat. Dass die Planung zu einem Verstoß gegen § 44 BNatSchG führt, wird nicht erwartet. Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 7 5.3 Vögel Für Vögel hat das Gebiet eine durchschnittliche Habitatausstattung. Von Bedeutung sind der Gehölzbestand im Gebiet, insbesondere im Südwesten und im Norden, sowie die Dach- verblendungen der Gebäude. Die Bäume, Sträucher und Fassadennischen bieten Nist- möglichkeiten für baum- und heckenbrütende sowie an Gebäuden brütende Vogelarten. Spuren von Nestern finden sich an der Dachverblendung der Gasregelstation und an der Südseite des Kita-Gebäudes. Weitere Nistplätze, insbesondere von Hecken- und Gebäude- brütern, werden angenommen. Baumhöhlen wurden im Gebiet nicht festgestellt. Zum Teil ist der Baumbestand jedoch sehr hoch, sodass er nicht vollständig einsehbar war und ein Vorkommen von Höhlenansätzen oder Höhlen nicht ausgeschlossen werden kann. Dies betrifft insbesondere der Baumbestand im Umfeld und nördlich der Kita, nicht jedoch die Bäume im Parkplatzbereich im Süden. Die mehrmalige Beobachtung eines Buntspechts lässt darauf schließen, dass zumindest in der Umgebung mit Höhlen zu rechnen ist. Nördlich und westlich des Planungsgebiets setzt sich der Baumbestand fort. Dieser bietet qualitativ und quantitativ vergleichbare Nistmöglichkeiten für in Baumkronen und in Höhlen brütende Vogelarten. Trotz Wegfall von Brutstätten durch die Fällung von Bäumen im Planungsgebiet bleibt somit die ökologische Funktion dieser Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt. Die durchschnittliche Habitatausstattung des Planungsgebiets lässt insgesamt weit verbreitete Vogelarten der Siedlungsbereiche erwarten. Bei der Geländebegehung wurden folgende Arten als Überflieger oder Nahrungsgast beobachtet: Haussperling (Passer domesticus), Buntspecht (Dendrocopos major), Straßentaube (Columba livia f. domestica), Kohlmeise (Parus major), Rabenkrähe (Corvus corone), Star (Sturnus vulgaris), Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros). Artenschutzfachliches und -rechtliches Fazit: Das Gebiet bietet geeignete Nistmöglich- keiten für baum- und heckenbrütende sowie an Gebäuden brütende Vogelarten. Von einer Nutzung dieser Strukturen wird ausgegangen. Durch die Rodung der Gehölze und den Abriss der Gebäude entfallen diese Fortpflanzungsstätten. Aufgrund des reichlichen Angebots an geeigneten und denen im Planungsgebiet in der Qualität vergleichbaren Ruhe- und Fort- pflanzungsstätten im näheren und weiteren Umfeld wird davon ausgegangen, dass die ökologische Funktion der vom Vorhaben betroffenen potentiellen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird [§ 44 (5) BNatSchG]. Zudem werden im Rahmen der Neugestaltung des Gebiets auch wieder neue geeignete Strukturen geschaffen. Werden Gehölze außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeit, d.h. in der Zeit zwischen 1. Oktober und 29. Februar durchgeführt, so ist davon auszugehen, dass vermeidbare Tötungen oder Verletzungen von Vögeln [§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG] nicht zu erwarten sind. Nach derzeitigem Kenntnisstand und unter Einhaltung der allgemeinen gesetzlichen Fristen zur Gehölzentfernung (vgl. § 39 Abs. 5 BNatSchG) ist davon auszugehen, dass die Planung nicht zu einem Verstoß gegen § 44 BNatSchG führen wird. Sollte sich im Weiteren wider Erwarten eine Konfliktlage ergeben, lässt sich diese voraussichtlich auf der Ebene eines Bau- genehmigungsverfahrens im Wege der Legalausnahme bewältigen. Andernfalls sind nach- stehende vorgezogene Maßnahmen zur Abwendung eines Verbotstatbestands zu ergreifen. Maßnahmen im Falle einer Konfliktlage mit dem Zerstörungsverbot [§ 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG] (Worst-Case): Sollten im weiteren Verlauf der Planung, bei Abriss- oder Bauarbeiten Fortpflanzungs- oder Ruhestätten von europäischen Vogelarten betroffen sein, für die nach gutachterlicher Einschätzung die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang nicht gegeben sind, so sind vorgezogene funktionserhaltende Maßnahmen (CEF) erforderlich. Für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter ist dies die Anbringung entsprechender Nistkästen vor Abriss der Gebäude bzw. Fällung des Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 8 Baumbestands. Je nach betroffener Art ist die Größe des Kastens und des Einflugloches, Anzahl der Kästen (z.B. für Koloniebrüter) sowie Himmelsrichtung und Höhe des Anbringungsorts zu wählen. Geeignet scheinen hierfür die angrenzenden Gebäude und der Baumbestand. Zusätzlich sind in diesem Falle im Zuge der Realisierung der Planung entsprechende Nisthilfen im Planungsgebiet dauerhaft anzubringen und zu unterhalten. 5.4 Fledermäuse Kleine Nischen an den Gebäuden und am Baumbestand können Fledermäusen, wie beispielsweise der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), als Tagesverstecke im Sommer dienen. Nicht auszuschließen ist zudem eine Nutzung der Gebäudeverblendungen als Über- winterungsquartiere für Einzeltiere. Hinweise auf Wochenstubenquartiere, wie Kotspuren oder Geruch, wurden bei der Übersichtsbegehung nicht festgestellt und sind nicht anzunehmen. In der Untersuchung am 14.05.2010 wurde mit dem Detektor zwei Mal eine jagende Zwergfledermaus entlang der Gehölze am Parkplatz erfasst. LEHMANN (2010) stellte die Eignung des Gebiets allenfalls als Jagdhabitat für Zwergfledermaus, Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) und Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) fest. Geeignete Strukturen als Ersatztagesquartiere sind in der Umgebung des Plangebiets reichlich vor- handen, beispielsweise Dachverblendungen an den umliegenden Gebäuden sowie geeignete Rindenstrukturen und Höhlen(ansätze) im alten Baumbestand nördlich und westlich des Gebiets. Es ist davon auszugehen, dass trotz Zerstörung potentieller Ruhestätten im Gebiet der Verbotstatbestand nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG nicht ausgelöst wird, da die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt bleibt. Die Funktion als Jagdhabitat bleibt teilweise erhalten. Durch zusätzliche Bebauung geht die offene Grünfläche im Südosten verloren. Zusätzlich entstehen jedoch durch Gebäude und Gehölzpflanzungen neue Randstrukturen, die sich als Jagdhabitat eignen. Zudem sind in der Umgebung weitere offene Grünflächen sowie Gehölzrandstrukturen vorhanden. Es wird nicht davon ausgegangen, dass das derzeitige Jagdhabitat für die lokalen Fledermauspopulationen essentiell ist und seine potentielle Verschlechterung zu einer erheblichen Beeinträchtigung der lokalen Populationen führen wird. Artenschutzfachliches und -rechtliches Fazit: Fledermäusen dient das Gebiet vermutlich als Jagdhabitat und bietet in geringem Umfang Tagesverstecke für Einzeltiere. Sofern Bäume und Gebäude während der Wintermonate gefällt bzw. abgerissen werden, ist nicht mit der Erfüllung eines Verbotstatbestands zu rechnen. Maßnahmen zur Abwendung eines Verstoßes gegen das Tötungsverbot [§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG]: Die Nutzung der Gebäudeverschalungen als Tages- oder Winterquartiere durch Einzeltiere kann nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden. Zur Vermeidung eines Verstoßes gegen das Tötungsverbot einzelner Individuen sind vor dem Abriss der Gebäude, bzw. vor Beginn der Winterruhe der Fledermäuse (November), die Dachverblendungen zu entfernen, um zu verhindern, dass sich Einzeltiere während der Abrissarbeiten im Gebäude aufhalten. Maßnahmen im Falle einer Konfliktlage mit dem Zerstörungsverbot [§ 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG] (Worst-Case): Sollten im weiteren Verlauf der Planung, bei Abriss- oder Bauarbeiten Fortpflanzungs- oder Ruhestätten von Fledermäusen betroffen sein, für die nach gutachterlicher Einschätzung die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang nicht gegeben sind, so sind vorgezogene funktionserhaltende Maßnahmen (CEF) erforderlich. Hierfür dient die Anbringung von Fledermauskästen an umliegenden Gebäuden oder Bäumen vor dem Abriss der Gebäude. Je nach betroffener Fledermausart ist die Größe des Kastens, Beschaffenheit, Anzahl der Kästen und Höhe des Anbringungsorts zu wählen. Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 9 Zusätzlich sind in diesem Falle im Zuge der Realisierung der Planung entsprechende Fledermausquartiere im Planungsgebiet dauerhaft anzubringen und zu unterhalten. Diese können je nach Bedürfnis der betroffenen Art außen an den Gebäuden angebracht oder in die Fassade bzw. den Dachstuhl integriert werden. 5.5 Sonstige Artengruppen Reptilien Die Habitatstrukturen für Reptilien sind aufgrund der Kleinflächigkeit, schlechten Vernetzung und teilweisen Beschattung von geringer Qualität. Bei der Geländebegehung Anfang August bei geeigneter Witterung (warm, sonnig) wurden keine Tiere beobachtet. Mit Vorkommen geschützter Reptilien ist nicht zu rechnen. Maßnahmen im Falle einer Konfliktlage mit dem Tötungs- und Zerstörungsverbot [§ 44 Abs. 1 Nr. 1 und 3 BNatSchG] (Worst-Case): Sollten im weiteren Verlauf der Planung, bei Abriss- oder Bauarbeiten Fortpflanzungs- oder Ruhestätten von Reptilien betroffen sein, für die nach gutachterlicher Einschätzung die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang nicht gegeben sind, so sind vorgezogene funktionserhaltende Maßnahmen (CEF) erforderlich. Dies erfordert die Neuanlage von geeigneten Habitatstrukturen in der näheren Umgebung, bzw. im Planungsgebiet. Dies kann im Rahmen der Grünplanung erfolgen. Sollte im Verlauf der Planungs- und Bauarbeiten die Gefahr der unvermeidbaren Tötung von Individuen streng geschützter Reptilien bestehen, sind Maßnahmen zur Abwehr eines Verbotstatbestands zu ergreifen. Diese sind die Absicherung der Baustelle mit einem Reptilienzaun, um die Einwanderung von Tieren in die Eingriffsbereiche zu verhindern sowie die Vergrämung oder das Abfangen von Einzeltieren im Eingriffsbereich. Amphibien Für Amphibien weist das Gebiet keine geeigneten Habitatstrukturen auf. Eine Betroffenheit dieser Artengruppe kann ausgeschlossen werden. Geschützte Insekten allgemein Zufallsfunde von geschützten Insektenarten waren nicht zu verzeichnen. Aufgrund der für geschützte Insekten geringen Habitatqualität sind aus fachgutachterlicher Sicht keine Konflikte zu erwarten. Sollten wider Erwarten bei der Verwirklichung der Planung Konflikte hinsichtlich geschützter Insekten auftreten, sind diese auf der Ebene eines Baugenehmigungsverfahrens und voraussichtlich im Wege der Legalausnahme bewältigbar. Heldbock Die Stiel-Eichen im Gebiet sind mittleren bis jungen Alters. Sie weisen keine Spuren einer Besiedelung durch den Heldbock (Cerambyx cerdo) auf. Eine Nutzung durch den Heldbock in den nächsten Jahren ist aufgrund der vergleichsweise jungen Altersstruktur nicht wahrscheinlich. Nachtkerzenschwärmer Typische Nahrungspflanzen für den Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina), wie Nachtkerzen (Oenothera spec.) oder Weidenröschen (Epilobium spec.), sind im Unter- suchungsgebiet nicht vorhanden. Artenschutzfachliches und -rechtliches Fazit: Weitere Artengruppen sind nach derzeitigem Kenntnisstand vom Vorhaben nicht betroffen. Artenschutzrechtliche Prüfung - Rudolf-Breitscheid-Straße Karlsruhe Oberreut INSTITUT FÜR BOTANIK UND LANDSCHAFTSKUNDE, KARLSRUHE 10 6 Maßnahmen zum Artenschutz  Bauarbeiten, die Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Vögel und Fledermäuse betreffen können, werden außerhalb der Fortpflanzungs- und Aufzuchtzeiten (zwischen Oktober und Ende Februar) durchgeführt. Dies betrifft insbesondere die Rodung von Gehölzen und den Abriss von Gebäuden.  Die Anbringung von Nisthilfen für Höhlen- und Nischenbrüter, beispielsweise am neuen Kita-Gebäude, und deren dauerhafte Pflege ist zunächst artenschutzrechtlich nicht zwingend geboten, wird jedoch als allgemeinen Beitrag zur Förderung der heimischen Fauna empfohlen. Das Angebot an Nistplätzen wird erhöht und hierdurch die lokalen Populationen gestärkt.  Zur Vermeidung eines Verstoßes gegen das Tötungsverbot von Fledermäusen sind vor dem Abriss der Gebäude, bzw. vor Beginn der Winterruhe der Fledermäuse (November), die Dachverblendungen zu entfernen, um zu verhindern, dass sich Einzeltiere während der Abrissarbeiten im Gebäude aufhalten.  Wo möglich, werden bestehende Gehölzstrukturen erhalten. Sollten wider Erwarten im weiteren Verlauf der Planung sowie bei Abriss- oder Bauarbeiten Individuen, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten von streng geschützten Arten (insbesondere Vögel, Fledermäuse, Reptilien) betroffen sein, sind je nach Art und Ausmaß der Betroffenheit funktionserhaltende Maßnahmen und ggf. Maßnahmen zum Schutz von Individuen zu ergreifen. Diese sind in Kapitel 5 für die jeweilige Artengruppe aufgeführt. 7 Zusammenfassung Die VOLKSWOHNUNG GMBH, Karlsruhe, plant die bauliche Entwicklung einer etwa 2 ha großen Fläche in Karlsruhe Oberreut an der Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße / Otto-Wels-Straße. Grundlage der artenschutzrechtlichen Prüfung ist die Bewertung der Habitatausstattung des Gebiets, die bei einer Geländebegehung im August 2016 ermittelt wurde. Die Ergebnisse und Bewertungen einer früheren Untersuchung (LEHMANN 2010) wurden mit herangezogen. Der Gehölzbestand und die Dachverblendungen der Gebäude sind von artenschutzrechtlicher Relevanz. Für die Artengruppe Vögel lässt die durchschnittliche Habitatausstattung des Planungsgebiets insgesamt weit verbreitete Vogelarten der Siedlungsbereiche erwarten. Mit seltenen oder gefährdeten Arten ist nicht zu rechnen. Für Fledermäuse eignet sich das Gebiet als Nahrungshabitat. Rindenstrukturen und Dachverblendungen eignen sich potentiell als Tagesverstecke für Einzeltiere. Mit Wochenstubenquartieren wird nicht gerechnet. Für die Artengruppen Reptilien, Amphibien und Insekten ist das Vorhaben nicht von Bedeutung. Das Habitatpotential der näheren Umgebung des Planungsgebiets ist für Vögel und Fledermäuse günstig und bietet ausreichend Ausweichquartiere. Im Falle einer Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten durch die Bauvorhaben bleibt somit die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erhalten. Sofern Bäume und Gebäude während der Wintermonate (Oktober bis Februar) gefällt bzw. abgerissen werden und Dachverblendungen vor dem Abriss der Gebäude entfernt werden, ist nicht von der Erfüllung eines Verbotstatbestands auszugehen. 8 Literatur und Arbeitsgrundlagen LEHMANN J. 2010: Gutachten zur artenschutzrechtlichen Verträglichkeit für den B-Plan in der Rudolf-Breitscheid-Straße in Karlsruhe-Oberreut. – unveröffentlichtes Gutachten des ILN Bühl im Auftrag der Volkswohnung GmbH. – 15 S.; Bühl.
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/bebauungsplanung/plaene/oberreut_aenderung/HF_sections/content/ZZlQUHXIkwOZoi/ZZntXODyHMZdHh/Artenschutzrechtliche%20Pr%C3%BCfung.pdf
Bebauungsplan „Tristanstraße 1 (Draisschule)“, Karlsruhe - Mühlburg Planungsrechtliche Festsetzungen und örtliche Bauvorschriften - Entwurf - Inhaltsverzeichnis: I. Planungsrechtliche Festsetzungen........................................................ 3 1. Art der baulichen Nutzung: ......................................................................... 3 2. Maß der baulichen Nutzung ........................................................................ 3 3. Überbaubare Grundstücksfläche.................................................................. 3 4. Bauweise, Abstandsflächen ......................................................................... 4 4.1 Abweichende Bauweise .............................................................................. 4 4.2 Abstandsflächen ......................................................................................... 4 5. Abfallbehälterstandplätze, Nebenanlagen, PKW-Stellplätze.......................... 4 6. Grünflächen / Pflanzgebote und Pflanzerhaltung ......................................... 4 7. Geh-, Fahr und Leitungsrechte .................................................................... 6 II. Örtliche Bauvorschriften......................................................................... 7 1. Äußere Gestaltung der baulichen Anlagen .................................................. 7 1.1 Dächer ........................................................................................................ 7 2. Werbeanlagen und Automaten ................................................................... 7 3. Unbebaute Flächen, Einfriedigungen ........................................................... 7 3.1 Unbebaute Flächen ..................................................................................... 7 3.2 Einfriedigungen........................................................................................... 7 4. Abfallbehälterstandplätze............................................................................ 7 5. PKW- und Fahrrad-Stellplätze ...................................................................... 7 6. Feuerwehrwege, Grundstückszufahrten ...................................................... 8 7. Außenantennen .......................................................................................... 8 8. Niederspannungsfreileitungen ..................................................................... 8 9. Niederschlagswasser ................................................................................... 8 III. Sonstige Festsetzungen ......................................................................... 9 - 3 - Planungsrechtliche Festsetzungen und örtliche Bauvorschriften des Bebauungs- planes, bestehend aus zeichnerischen und textlichen Regelungen Planungsrechtliche Festsetzungen gemäß § 9 Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414) und örtliche Bauvorschrif- ten gemäß § 74 Landesbauordnung (LBO) in der Fassung vom 5. März 2010 (GBl. S.357, berichtigt S.416) jeweils einschließlich späterer Änderungen und Ergänzungen. In Ergänzung der Planzeichnung wird Folgendes geregelt: I. Planungsrechtliche Festsetzungen 1. Art der baulichen Nutzung: Sondergebiet für Bildungs- und zugeordnete Sporteinrichtungen Zulässig sind Gebäude und Anlagen für - allgemeinbildende, berufsbezogene und weiterbildende Schulen aller Art - Schulsport - Schülerbetreuung - Kinderbetreuung - ein Wohnhaus für den Hausmeister Ausnahmsweise dürfen Anlagen für Schulsport in geschlossenen Räumen (Sport- hallen) auch vereinssportlichen Zwecken dienen, wenn Schallschutzgründe nicht entgegenstehen. 2. Maß der baulichen Nutzung Die Obergrenze der Gebäudehöhe wird durch die Wandhöhe in Verbindung mit Dachform und Dachneigung festgesetzt. Dabei gilt als Wandhöhe (WH) das Maß ab Höhe des Bezugspunkts bis zum oberen Abschluss der Wand bei flachgeneig- ten Dächern und bis zum Schnittpunkt der Außenwand mit der Oberkante Dach- haut bei Satteldächern. Die Wandhöhe wird in der jeweiligen Gebäudemitte ge- messen. Die Grundfläche des Wohnhauses für den Hausmeister darf 100 m² nicht über- schreiten. Die zulässige Grundfläche darf durch die in § 19 (4) Satz 1 Nr. 1-3 BauNVO be- zeichneten Anlagen sowie durch befestigte Flächen für den Schulhof und Sport- anlagen bis zu einer Grundflächenzahl von 0,7 überschritten werden. Staffelgeschosse sind nicht zulässig. 3. Überbaubare Grundstücksfläche Für unterirdische Bauteile dürfen die Baugrenzen bis zu einer Tiefe von 6 m über- schritten werden. - 4 - 4. Bauweise, Abstandsflächen 4.1 Abweichende Bauweise Es können innerhalb der durch Baugrenzen festgesetzten überbaubaren Grund- stücksfläche die Gebäude ohne Begrenzung ihrer Länge errichtet werden. 4.2 Abstandsflächen Einfriedungen für Sportanlagen gemäß 3. 2 der örtlichen Bauvorschriften sowie bauliche Anlagen zum Schallschutz (Lärmschutzwände, Lärmschutzzäune oder ähnliches) sind entlang der nördlichen und östlichen Grundstücksgrenzen inner- halb der Abstandsflächen bis zu einer Höhe von 4,50 m zulässig. 5. Abfallbehälterstandplätze, Nebenanlagen, PKW-Stellplätze Abfallbehälterstandplätze und PKW-Stellplätze sind nur innerhalb der überbauba- ren Grundstücksflächen und auf den jeweils dafür im zeichnerischen Teil festge- setzten Flächen zulässig. Sonstige Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO sind auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig. 6. Grünflächen / Pflanzgebote und Pflanzerhaltung An den in der Planzeichnung festgesetzten Baumstandorten sind Laubbäume zu pflanzen. Abweichungen von bis zu 6 m von den festgesetzten Standorten sind zulässig. Für die Bäume sind offene Baumscheiben von mindestens 10 Quadrat- meter vorzusehen und eine mit Substrat nach FLL (Forschungsgesellschaft Land- schaftsentwicklung Landschaftsbau e. V.)1 zu verfüllende Baumpflanzgrube von mindestens 12 Kubikmeter Größe, mit einer Tiefe von 1,50 Meter. Eine teilweise Überbauung der offenen Baumscheibe ist möglich, wenn der zu überbauende Teil der Baumpflanzgrube mit verdichtbarem Baumsubstrat verfüllt wird. Erforder- lichenfalls sind im überbauten Bereich Belüftungsrohre vorzusehen. Der Stamm- umfang hat 20 -25 Zentimeter zu betragen, die Bäume sind mit einem Dreibock und Arbo-Flex Stammschutzfarbe zu versehen. Die zu pflanzenden Bäume sind dauerhaft zu erhalten, zu schützen, fachgerecht gemäß der zusätzliche Techni- sche Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege (ZTV-Baumpflege) zu pflegen und bei Abgang gleichartig zu ersetzen. Der Wurzelraum des vorhandenen Mammutbaums ist durch eine Wurzelbrücke zu schützen, die den Kronentrauf plus 1,5 m umfasst. Vorgärten sind die Flächen der Baugrundstücke, die auf gesamter Grundstücks- breite zwischen der Grundstücksgrenze entlang der Tristanstraße und den Bau- grenzen liegen . Vorgärten und die unbebauten Grundstücksflächen sind, soweit sie nicht für Zu- wege, Zufahrten, Nebenanlagen, Schulhof oder Sportanlagen in Anspruch ge- nommen werden, vollflächig zu begrünen, das heißt entweder vollflächig einzu- säen und/oder zu bepflanzen. Das Anlegen von Kies-, Splitt-, Schotter- oder ähn- lichen Flächen ist unzulässig. Die Benutzung von Vorgärten als Arbeits-, Abstell- oder Lagerflächen ist nicht zulässig. 1 Während der Dienststunden (8.30 Uhr – 15.30 Uhr) einzusehen beim Stadtplanungsamt der Stadt Karls- ruhe, Bereich Städtebau, (Offenlage), 76133 Karlsruhe. - 5 - Flachdächer sind zu begrünen. Ergänzend zur Dachbegrünung sind Aufbauten für Photovoltaikanlagen und Anlagen zur solarthermischen Nutzung zulässig, so- fern die Dachbegrünung und deren Wasserrückhaltefunktion dadurch nicht we- sentlich beeinträchtigt werden. Ferner sind auch sie um das Maß ihrer Höhe von der Gebäudekante abzurücken. Die Befestigung von Photovoltaikanlagen und Anlagen zur solarthermischen Nutzung sind so zu gestalten, dass sie nicht zur Reduzierung des Volumens des Schichtaufbaus der Dachbegrünung führen. Alle Begrünungs- und Pflanzmaßnahmen sind zu unterhalten, zu pflegen und bei Abgang in der darauf folgenden Pflanzperiode gleichwertig zu ersetzen. Das Dach der Gemeinschaftsschule (Haus D) ist zu begrünen: Die Stärke des Dachbegrünungssubstrats oberhalb einer Drän- und Filterschicht hat mindestens 12 Zentimeter zu betragen. Die Begrünung hat mit einer Mischung aus Sedum, Gräsern und Kräutern zu erfolgen. Dachbegrünung auf der Grundschule (Haus C): Oberhalb einer Drän- und Filter- schicht sind Dachbegrünungssubstrat, Sand, Kies und Oberboden als Standort für verschiedene Pflanzengesellschaften nebeneinander in wechselnder Aufbauhöhe zwischen 10 und 30 cm einzubauen. Das so entstandene Habitatmosaik ist durch Äste und Steine zu ergänzen. Die Einsaat erfolgt mit einer Mischung (60:40) aus Kräutern und Gräsern aus den nachstehenden Listen. Kräuter ( Anteil 60 % ): Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Allium schoenoprasum Schnittlauch Anthemis tinctoria Färber-Kamill Anthyllis vulneraria Wundklee Campanula rotundifolia Rundblätter. Glockenblume Dianthus armeria Rauhe Nelke Dianthus deltoides Heide-Nelke Echium vulgare Natternkopf Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Helianthemum nummular. Sonnenröschen Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Jasione montana Berg-Sandglöckchen Potentilla tabernaemonta Frühlings-Fingerkraut Scabiosa columbaria Tauben-Skabiose Sedum acre Scharfer Mauerpfeffer Sedum album Weißer Mauerpfeffer Sedum sexangulare Milder Mauerpfeffer Silene nutans Nickendes Leimkraut Silene vulgaris Gemeines Leimkraut Thymus pulegioides Gewöhnlicher Thymian - 6 - Gräser ( Anteil 40 % ): Wissenschaftl. Name: Deutscher Name Briza media Zittergras Carex flacca Blaugrüne Segge Festuca guestfalica Harter Schafschwingel 7. Geh-, Fahr und Leitungsrechte Die Flächen für Geh-, Fahr- und Leitungsrechte sind von jeglicher baulichen Nut- zung frei zu halten. Die Flächen für Geh- und Fahrrechte sind von der Nutzung als Lagerfläche frei zu halten. II. Örtliche Bauvorschriften 1. Äußere Gestaltung der baulichen Anlagen 1.1 Dächer Es sind flachgeneigte Dächer und Satteldächer gemäß Planzeichnung mit einer Dachneigung bis zu 30 ° zulässig. 2. Werbeanlagen und Automaten Werbeanlagen sind nur am Gebäude, nicht in der Vorgartenzone und nur unter Einhaltung folgender Größen zulässig. - Einzelbuchstaben bis max. 0,30 m Höhe und Breite, - sonstige Werbeanlagen (Schilder, Firmenzeichen und dergleichen) bis zu einer Fläche von 0,5 m². Unzulässig sind Werbeanlagen mit wechselndem oder bewegtem Licht, drehbare Werbeträger und solche mit wechselnden Motiven, sowie Laserwerbung, Sky- beamer oder Ähnliches. Automaten sind nur am Gebäude und nicht in der Vorgartenzone zulässig. Anlagen, die zu Plakatierungs- oder Werbezwecken Dritter genutzt werden, sind unzulässig. 3. Unbebaute Flächen, Einfriedigungen 3.1 Unbebaute Flächen Die Benutzung als Arbeits-, Abstell- oder Lagerflächen ist nicht zulässig. Fahrrad- Stellplätze, auch mit Überdachung, sind auf dem gesamten Grundstück zulässig. 3.2 Einfriedigungen Entlang der Tristanstraße und Seldeneckstraße sind massive Sandsteinmauern zu- lässig, welche eine Höhe von 1,5 m, gemessen ab Gehweghinterkante, nicht überschreiten dürfen. Einfriedigungen entlang der Sportanlagen sind bis zu einer Höhe von 4,5 m als Maschendrahtzaun mit Sicht- und Blendschutz zulässig. 4. Abfallbehälterstandplätze Abfallbehälterstandplätze sind, sofern diese von den öffentlichen Straßen und Wegen aus sichtbar sind, mit einem Sichtschutz zu versehen. Falls dieser baulich hergestellt wird, muss er begrünt werden. 5. PKW- und Fahrrad-Stellplätze PKW- und Fahrrad-Stellplätze sind wasserdurchlässig auszuführen. Überdachte Fahrrad-Stellplätze müssen nicht begrünt werden. 6. Feuerwehrwege, Grundstückszufahrten Die Feuerwehrzufahrt erfolgt von der Seldeneckstraße an der östlichen Grund- stücksgrenze. Hier befindet sich auch die Zufahrt zu den PKW-Stellplätzen an der östlichen Grundstücksgrenze. Eine weitere Zufahrt befindet sich zum Hausmeis- terhaus an der westlichen Grundstücksgrenze (Tristanstraße). 7. Außenantennen Pro Gebäude ist nur eine Gemeinschaftsantennenanlage oder Satellitenantenne zulässig. 8. Niederspannungsfreileitungen Niederspannungsfreileitungen sind unzulässig. 9. Niederschlagswasser Niederschlagswasser von Dachflächen oder sonstigen befestigten Flächen ist – soweit i. S. § 55 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz schadlos möglich – über Versicke- rungsmulden zur Versickerung zu bringen oder zu verwenden (z. B. zur Garten- bewässerung). Die Mulden müssen eine mindestens 30 cm mächtige Oberboden- schicht mit Rasendecke aufweisen und sind nach dem Regelwerk der "Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V." Arbeitsblatt DWA- A 138 zu bemessen. Im Bereich der Versickerungsmulden sind anthropogene Auffüllungen zu entfernen. Die Schadstofffreiheit ist der Stadt Karlsruhe, Um- welt- und Arbeitsschutz analytisch nachzuweisen (Sohlbeprobung). Die notwen- dige Befestigung von nicht überbauten Flächen der Baugrundstücke ist bevorzugt wasserdurchlässig auszuführen. 20171212 Festsetzung.pdf (p.1-9) U F.pdf (p.10)
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/bebauungsplanung/plaene/tristanstr/HF_sections/content/ZZmBbkeS5oxjkc/ZZnpVZCvqK2gGo/20171212%20Festsetzung.pdf
Bebauungsplan „Tristanstraße 1 (Draisschule)“, Karlsruhe – Mühlburg beigefügt: Begründung und Hinweise - Entwurf - Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 2 - Inhaltsverzeichnis: A. Begründung gemäß § 9 Abs. 8 Baugesetzbuch (BauGB) ....................... 4 1. Aufgabe und Notwendigkeit .................................................................. 4 2. Bauleitplanung ......................................................................................... 4 2.1 Vorbereitende Bauleitplanung ..................................................................... 4 2.2 Verbindliche Bauleitplanung ........................................................................ 4 3. Bestandsaufnahme .................................................................................. 4 3.1 Räumlicher Geltungsbereich ........................................................................ 4 3.2 Naturräumliche Gegebenheiten................................................................... 4 3.3 Artenschutz ................................................................................................ 5 3.4 Vorhandene Nutzung, Bebauung und Erschließung ..................................... 5 3.5 Eigentumsverhältnisse ................................................................................. 5 3.6 Belastungen ................................................................................................ 5 4. Planungskonzept...................................................................................... 6 4.1 Art der baulichen Nutzung .......................................................................... 7 4.2 Maß der baulichen Nutzung ........................................................................ 8 4.3. Erschließung ............................................................................................... 8 4.3.1 ÖPNV.......................................................................................................... 8 4.3.2 Motorisierter Individualverkehr .................................................................... 8 4.3.3 Ruhender Verkehr ....................................................................................... 9 4.3.4 Geh- und Radwege ..................................................................................... 9 4.3.5 Ver- und Entsorgung................................................................................. 10 4.4 Gestaltung ................................................................................................ 10 4.5 Grünordnung / Artenschutz ...................................................................... 10 4.5.1 Grünplanung, Pflanzungen ....................................................................... 10 4.5.2 Eingriff in Natur und Landschaft ................................................................ 11 4.5.3 Artenschutz .............................................................................................. 11 4.6 Belastungen .............................................................................................. 12 4.6.1 Lärm ......................................................................................................... 12 4.6.2 Kampfmittel.............................................................................................. 13 4.6.3 Luftreinhaltung ......................................................................................... 13 4.6.4 Stadtklima/Klimawandel ............................................................................ 13 4.6.5 Klimaschutz .............................................................................................. 14 4.6.6 Altlasten ................................................................................................... 14 4.6.7 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte ................................................................. 14 5. Kulturdenkmale...................................................................................... 14 6. Umweltbericht........................................................................................ 14 7. Sozialverträglichkeit / Sozialplan.......................................................... 14 7.1 Sozialverträglichkeit der Planung ............................................................... 14 7.2 Sozialplan ................................................................................................. 15 8. Statistik ................................................................................................... 15 8.1 Flächenbilanz ............................................................................................ 15 8.2 Geplante Bebauung .................................................................................. 15 8.3 Bodenversiegelung.................................................................................... 15 Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 3 - 9. Bodenordnung ....................................................................................... 16 10. Übersicht der erstellten Gutachten ....................................................... 16 B. Hinweise ................................................................................................. 17 1. Versorgung und Entsorgung ..................................................................... 17 2. Entwässerung ........................................................................................... 17 3. Niederschlagswasser ................................................................................. 17 4. Archäologische Funde, Kleindenkmale....................................................... 18 5. Baumschutz .............................................................................................. 18 6. Altlasten ................................................................................................... 18 7. Erdaushub / Auffüllungen ......................................................................... 19 8. Private Leitungen ...................................................................................... 19 9. Barrierefreies Bauen .................................................................................. 19 10. Erneuerbare Energien................................................................................ 19 11. Oberflächengestaltung .............................................................................. 19 12. Maßnahmen für den Artenschutz.............................................................. 19 Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 4 - A. Begründung gemäß § 9 Abs. 8 Baugesetzbuch (BauGB) 1. Aufgabe und Notwendigkeit Die Drais-Realschule an der Seldeneckstraße (Bereich Fanny-Hensel-Anlage) wird seit dem Schuljahr 2013/14 sukzessive in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt. Die Drais-Grund- und Hauptschule wird als reine Grundschule mit Ganztags-Angebot weitergeführt, die Hauptschule nimmt keine Schüler in der Eingangsstufe mehr auf. Damit wird dieser Bildungsgang am dortigen Standort auslaufen. Die Schulen müssen um ca. 5.500 m² erweitert werden. Dafür hat das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft einen Wettbewerb ausgelobt. Die Jurysitzung fand am 26. Oktober 2015 statt. Das Ergebnis wurde im Planungsausschuss vorgestellt. Durch die zusätzliche Bebauung auf dem Schulgelände ist es erforderlich, für die entfallenden Frei- und Bewegungsflächen qualifizierten Ersatz durch eine abwechslungsreiche Gestaltung der verbleibenden Freiflächen zu schaffen. Das Planungsergebnis soll nun in einen Bebauungsplan überführt werden, da das derzeitige Planungsrecht nicht ausreicht. 2. Bauleitplanung 2.1 Vorbereitende Bauleitplanung Das Planungsgebiet ist im gültigen Flächennutzungsplan des Nachbarschafts- verbandes Karlsruhe (FNP NVK) als „Fläche für Einrichtungen des Gemeinbedarfs (Schule)“ dargestellt. Die Planung ist somit aus dem Flächennutzungsplan entwickelt. 2.2 Verbindliche Bauleitplanung Die Planung liegt innerhalb der Geltungsbereiche der Bebauungspläne Nr. 166 „Hardtstr., Kärcherstr., Stösserstraße“ in Kraft getreten am 13. Juli 1926 und Nr. 220 „Stösserstr., Hardtstr., Seldeneckstraße“ in Kraft getreten am 27. Dezember 1937. Für den Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplans werden diese Pläne aufgehoben. 3. Bestandsaufnahme 3.1 Räumlicher Geltungsbereich Das ca. 2,3 Hektar große Planungsgebiet liegt in Karlsruhe – Mühlburg. Es handelt sich um das Eckgrundstück Tristanstraße 1 mit der Flurstücksnummer 5169. Es wird im Süden durch die Seldeneckstraße und im Westen von der Tristanstraße begrenzt. Maßgeblich für die Abgrenzung des Planungsgebietes ist der zeichnerische Teil des Bebauungsplanes. 3.2 Naturräumliche Gegebenheiten Der Schulhof ist im Bestand durch großzügige, offene, leicht hügelige Freiflächen und einen vielfältigen Baumbestand unter anderem aus Pappeln, Weiden, Linden und Birken geprägt. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 5 - 3.3 Artenschutz Im Rahmen der Kartierung wurden im Bereich südlich des Bestandsgebäudes der Gemeinschaftsschule bis zur Seldeneckstraße zehn Vogelarten nachgewiesen. Von diesen sind sieben Arten aufgrund der Beobachtungen als Brutvögel (Arten mit Brutnachweis oder Brutverdacht) einzustufen. Brutvogelarten mit einem Gefährdungsstatus der Roten Liste wurden nicht festgestellt. Hervorzuheben ist das Brutvorkommen des Stars und des Haussperlings als Arten der Vorwarnliste (RL-BW V). Im Rahmen der Begehungen konnten bei optimalen Erfassungsbedingungen keine Reptilien der relevanten Arten (v.a. Zauneidechse) festgestellt werden. Im Rahmen der Detektorbegehung wurden Fledermausaktivitäten festgestellt. Es kann darauf geschlossen werden, dass es sich um Individuen der Zwergfledermaus handelte. Da die Flugaktivitäten der etwa fünf Tiere gleich bei Anbruch der Dämmerung stattfanden, befinden sich die Quartiere in näherem Umfeld. 3.4 Vorhandene Nutzung, Bebauung und Erschließung Derzeit ist das Grundstück mit einer Grund- und Hauptschule sowie Gemeinschaftsschule bebaut, welche jeweils als Ganztagsschulen betrieben werden. In dem Gebäude entlang der Tristanstraße befindet sich die Grund- und Hauptschule. In dem Riegel quer zur Tristanstraße ist die Gemeinschaftsschule untergebracht. Zudem gibt es zwei Turnhallen und einen Pavillon neben den Sportanlagen an der nördlichen Grundstücksgrenze. Entlang der Tristanstraße ist ein Wohnhaus für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen, welches derzeit für Schulzwecke genutzt wird. Die Zugänge für beide Schulen erfolgen über die Tristanstraße. Die Fahrradabstellanlagen für die Schüler befinden sich ebenfalls entlang der Tristanstraße. Charakteristisch für das gesamte Schulgelände ist ein vielfältiger Baumbestand. der im Süden auch den naturnahen Schulhof, die Bewegungsfläche für die Schulkinder prägt. Aufgrund der starken Beanspruchung sind große Teile der südlichen ohne Vegetationsdecke, während der nördliche Schulhof gepflastert ist. Neben einem der östlichen Schulgebäude befindet sich ein kleiner Ziergarten. Im Umfeld der westlichen Gebäude sind Ziersträucher vorhanden. Im Südosten befindet sich eine Trafostation der Stadtwerke. 3.5 Eigentumsverhältnisse Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadt Karlsruhe. 3.6 Belastungen Die bioklimatische Belastungssituation im Plangebiet ist mit mittel bis hoch zu beschreiben. Die Hildapromenade als klimatischer Gunstraum befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Plangebiet. Zu berücksichtigen sind die Einwirkungen des Verkehrslärms auf das Plangebiet und die Auswirkungen der Planung auf die umgebende Wohnbebauung, die nach rechtskräftigem Bebauungsplan als Reines Wohngebiet festgesetzt ist. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 6 - Die Schallbelastung durch Verkehr ist verhältnismäßig gering. Die Beurteilungspegel am Tag liegen bei 55 dB(A) und in der Nacht bei 45 dB(A). Es entstehen Immissionen durch den Schulbetrieb und Schulsport sowie die ausnahmsweise zulässige Nutzung der Sportanlagen für Vereinszwecke. Die Vereine nutzen die Turnhallen montags bis freitags von 17 bis 22 Uhr. In den letzten 5 Jahren fanden nur an 3 Tagen Vereinsnutzungen am Wochenende statt. Die außenliegenden Sportanlagen werden nicht durch Vereine genutzt. Derzeit parken die Vereinsmitglieder auf dem Schulgelände. Zukünftig wird dies nicht mehr zulässig sein. Die PKW müssen dann auf den festgesetzten Stellplatzflächen abgestellt werden. Altlasten: Das Grundstück ist bei der Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz unter der Bezeichnung „AA Ludwig-Marum-Straße“ (Objekt- Nummer 01333) erfasst. Das Gelände wurde vermutlich zwischen 1947 und 1949 im Wesentlichen mit Trümmerschutt und Hausmüll aufgefüllt. Informationen über die Auffüllmächtigkeit oder die Qualität des Materials liegen nicht vor. Falls im Rahmen von früheren Nutzungen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde, können Verunreinigungen der Bausubstanz und/oder des Untergrundes nicht ausgeschlossen werden. Derzeit besteht auf dem Gelände kein weiterer Handlungsbedarf. Kampfmittel: Die multitemporale Luftbildauswertung des Regierungspräsidiums Stuttgarts ergab, dass der Geltungsbereich im Laufe des zweiten Weltkriegs mehrmals bombardiert wurde. Es sind mehrere Bombentrichter sowie zwei Blindgängerverdachtspunkte erkennbar. 4. Planungskonzept Die beiden Erweiterungsbauten (Haus C und D) an der Drais- Grund- und Gemeinschaftsschule ergänzen den Gebäudebestand zu einem lockeren Schulquartier, das sich als neue Adresse an der Seldeneckstraße zeigt. Dabei öffnet sich die Schule wie bisher am Mammutbaum nach Süden zur Hildapromenade. Der Übergang vom Geländeniveau des großen, zusammenhängenden Schulhofes mit seinem alten Baumbestand zum tiefer liegenden Gelände, zu der Vorfahrt an der Seldeneckstraße und zu der öffentlichen Grünanlage, erfolgt hier barrierefrei über eine Rampe und über eine großzügige Treppe. Ein überdachter Pausenbereich fasst den Hof und markiert die neuen, geschützten Zugänge zu Grundschule und deren Mensabereich. Die Grundschule (Haus B) erhält einen Anbau mit barrierefreier Anbindung auf allen 4 Ebenen (Haus C). Wettergeschützt erreichbar ist der Zugang zum abgezonten Grundschulbereich der Mensa im Haus D. Der zweigeschossige Bau der Gemeinschaftsschule (Haus D) wird über ein großzügiges Foyer vom großen Hof aus erschlossen. Die Klassenstufen als "Raumgefüge" mit Räumen für Lerngruppen, Lernateliers, Ergänzungsräumen und Kursräumen legen sich im Obergeschoß um einen Innenhof, seitlich ist über einen Steg das Haus A angebunden. Werkraum, bildende Kunst und Schulbibliothek sind im Erdgeschoss angeordnet. Die Erschließungsflächen fungieren als Ergänzung zum Unterricht als Kommunikations- und Lernorte, als Lernlandschaft und zum Erholen. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 7 - Die Mensa im Erdgeschoss ist der zentrale Begegnungsbereich, das "Herz" des neuen Campus. Sie ist auch für Schulveranstaltungen nutzbar und sowohl dem großen Schulhof, als auch dem geschützten Innenhof zugeordnet. Das Bestandsgebäude Haus B bleibt als solches in seinem Habitus und seiner Materialität erhalten. Der Pavillon neben den Sportanlagen an der nördlichen Grundstücksgrenze soll in naher Zukunft ersatzlos abgebrochen werden und erhält daher kein Baufenster. Der zukünftige Schulhof liegt in einem Innenhof, gut zwei Meter oberhalb des sich anschließenden bestehenden Grundschulgebäudes. Der Höhenunterschied wird mit einer Sitzstufenanlage überwunden, in die auch Hochbeete für den Schulgarten integriert sind. Unter den Bäumen im Innenhof selbst laden Holzstege, Balancierstämme und Kletterelemente zu Bewegungsspielen ein. Die Flächen sind nicht versiegelt, sondern mit Holzhackschnitzeln belegt. Bei den Neubauten handelt es sich um städtische Gebäude. Insofern kommen die Energieleitlinien der Stadt zum Tragen, wonach grundsätzlich ein hochwertiger energetischer Standard (im Rahmen der Möglichkeiten Passivhausstandard) angestrebt wird. Gebäudeübersicht 4.1 Art der baulichen Nutzung Festgesetzt wird ein sonstiges Sondergebiet für Bildungs- und zugeordnete Sporteinrichtungen. Zulässig sind Gebäude und Anlagen für allgemeinbildende, berufsbezogene und weiterbildende Schulen aller Art, Schulsport, Schülerbetreuung (Schülerhort), Kinderbetreuung sowie ein Wohnhaus für den Hausmeister. Das bereits vorhandene Wohnhaus für den Hausmeister soll gesichert werden. Erweiterungsmöglichkeiten sind nicht vorgesehen. Aufgrund der Aufhebung der Residenzpflicht für Hausmeister an Schulen, kann das Wohnhaus auch zu anderen zulässigen Nutzungen gemäß dem ersten Absatz genutzt werden. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 8 - Ausnahmsweise kann die vereinssportliche Nutzung der Anlagen für Schulsport in geschlossenen Räumen (Sporthallen) zugelassen werden, wenn Schallschutzgründe nicht dagegen stehen. 4.2 Maß der baulichen Nutzung Die Parameter zum Maß der baulichen Nutzung leiten sich aus der städtebaulichen Zielsetzung entsprechend der Aufgabenstellung zum Plangebiet (Wettbewerbsauslobung) ab. Die festgesetzten Bebauungshöhen und -dichten orientieren sich an der bestehenden Bebauung in der Umgebung und dienen der Fortführung des räumlich-gestalterischen Gebietscharakters. Die überbaubare Grundstücksfläche wird mit einem Höchstwert von 0,4 festgesetzt und deckt damit die Bebauung ab. Die GFZ liegt bei 0,6. Die Gebäudehöhen werden durch Festsetzung der maximalen Wandhöhen bestimmt. Sie fügen sich in die bestehenden Baustrukturen entlang der Seldeneckstraße ein. Sie sind nach Norden hin abgestuft, um den Übergang zur nördlichen und östlichen Wohnbebauung verträglich zu gestalten. Der Bezugspunkt liegt bei 117,35 m NHN. Dies entspricht in etwa der Fußbodenhöhe der bestehenden und entstehenden Gebäude. Aufgrund von Auffüllungen liegt das Grundstück höher als Straßenniveau. Zur Orientierung sind nachrichtlich zwei Bestandshöhen außerhalb des Grundstücks in die Planzeichnung mit aufgenommen worden. Die Grundfläche des Wohnhauses für den Hausmeister darf 100 m² nicht überschreiten, da es sich hier um eine untergeordnete Nutzung im Geltungsbereich handelt. Der Bestand soll daher lediglich für die Zukunft gesichert werden, aber kein Erweiterungspotenzial bieten. Für unterirdische Bauteile dürfen die Baugrenzen bis zu einer Tiefe von 6 m über- schritten werden. Dies wird insbesondere für Revisionsschächte notwendig. Der südliche Teil des Grundstücks weist eine Grünfläche auf, die sich durch einen niedrigwüchsigen Trittpflanzen-Bestand auszeichnet. Aufgrund der starken Beanspruchung durch spielende Schulkinder sind große Teile ohne Vegetationsdecke, eine Befestigung ist daher zukünftig sinnvoll. Die zulässige Grundfläche darf durch die in § 19 (4) Satz 1 Nr. 1-3 BauNVO bezeichneten Anlagen sowie durch befestigte Flächen für den Schulhof, Treppenanlagen, Fahrradabstellanlagen und Sportanlagen bis zu einer Grundflächenzahl von 0,7 überschritten werden. 4.3. Erschließung 4.3.1 ÖPNV Fußläufig sind folgende Straßenbahnlinien erreichbar: Linie 2 „Städt. Klinikum Moltkestraße, Städt. Klinikum Kußmaulstraße“, Kaiserallee sowie die Linien 6, S2, S5/52 an Philippstraße und Händelstraße. 4.3.2 Motorisierter Individualverkehr Das öffentliche Straßennetz ist bereits vorgegeben und wird folglich für die Erschließung übernommen. Erstmals werden Stellplätze für Lehrer auf dem Schulgrundstück errichtet. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen (Zuwachs um Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 9 - ca. 50 Prozent) ist auch von zunehmendem PKW-Verkehr auszugehen. Insgesamt ist der Zuwachs aber als verträglich einzustufen, da ein Großteil der Schüler mit dem Fahrrad oder ÖPNV zur Schule kommt. 4.3.3 Ruhender Verkehr Auf dem Grundstück werden die bauordnungsrechtlich notwendigen Personenkraftwagen- und Fahrradabstellplätze für den Schulbetrieb untergebracht. Der Standort wird als verträglich zu den zu den im Osten angrenzenden Nachbarn bewertet, da sich in diesem Bereich Garagen befinden. Bis zum Endausbau der Schulen werden für maximal 1008 Schülerinnen und Schüler 336 Fahrradabstellplätze und 15 Personenkraftfahrstellplätze notwendig. Für zwei baurechtlich notwendige Personenkraftwagen-Stellplätze werden 9 Fahrradabstellplätze als Ersatz errichtet. Somit werden insgesamt 345 Fahrradabstellplätze notwendig. Diese beanspruchen ein Fläche von in etwa 1100 Quadratmeter. Einzelne Bereiche sollen jedoch nicht festgesetzt werden, damit zukünftig auch noch weitere Fahrradabstellplätze bei Bedarf aufgestellt werden können. Die derzeit geplanten Standorte der benötigten Fahrradabstellplätze sind in der nachfolgenden Skizze dargestellt. Anzahl der geplanten Fahrradabstellplätze 4.3.4 Geh- und Radwege Entlang der Seldeneckstraße existiert ein kombinierter Geh- und Radweg am Grundstück. Entlang der Tristanstraße besteht nur ein Gehweg, Radfahrer in Fahrtrichtung müssen die Fahrbahn nutzen. Direkte Anschlussmöglichkeiten sowohl für den Fuß- als auch für den Radverkehr in das Innere des Plangebietes sind damit gegeben. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 10 - 4.3.5 Ver- und Entsorgung Das Grundstück ist voll erschlossen. Die vorhandene Versorgung mit Strom, Wasser, Wärme wird weiterhin genutzt. Auf die Verwendung von festen und flüssigen Brennstoffen kann wegen des vorhandenen Fernwärmeanschlusses zugunsten des Klimas und der Umwelthygiene verzichtet werden. Das unbedenkliche Niederschlagswasser wird durch die Dachbegrünung reduziert und der verbleibende Anteil in den Mischwasserkanal, wie bisher auch, eingeleitet. Das Grundstück fällt kontinuierlich zur tieferliegenden Seldeneckstraße hin ab. Bei Starkregen fliest das Oberflächenwasser mit etwa 66 l/s ab und gelangt in den Kanal, welcher dieses Volumen aufnehmen kann. Der Abfallbehälterstellplatz für die Schule wird zentral an der östlichen Grundstücksgrenze vor der Trafostation der Stadtwerke eingerichtet. Östlich der Trafostation befindet sich ein Abfallbehälterstellplatz für das angrenzende Wohnhaus Seldeneckstraße 17 auf städtischem Grundstück. 4.4 Gestaltung Zulässig sind flachgeneigte Dächer und Satteldächer. Aus Gründen der Klimaanpassung und zur Reduzierung des Niederschlagswassers durch Verdunstung, gehören flachgeneigte und begrünte Dächer zu den städtischen Standards bei Neubauten. Die Bestandsbauten weisen Satteldächer aus. Im Zuge von eventuell zukünftigen Sanierungen, soll ein Umbau zu Flachdächern nicht unbedingt notwendig werden, wird jedoch begrüßt. Als Einfriedigung werden entlang der Tristanstraße Sandsteinmauern bis zu einer Höhe von 1,50 m zugelassen. Diese Sandsteinmauern bestehen bereits und sollen in ihrem Bestand gesichert werden, um den Charakter des Schulgeländes zu erhalten. Entlang der Sportanlagen werden zum Schutz der Nachbarn Einfriedungen als Maschendrahtzaun mit Sicht- und Blendschutz bis zu einer Höhe von 4,5 m zugelassen. Auch aus Gründen eines geordneten städtebaulichen Erscheinungsbildes werden Vorschriften zum Sichtschutz an öffentlich einsehbaren Abfallbehälterstandplätzen getroffen. Zur Sicherung eines geordneten städtebaulichen Erscheinungsbildes wird die Zulässigkeit der Werbeanlagen entsprechend der allgemeinen für Allgemeine Wohngebiete verwendeten Standards der Stadt Karlsruhe geregelt. 4.5 Grünordnung / Artenschutz 4.5.1 Grünplanung, Pflanzungen Ziel der Grünplanung ist es so viele der vorhandenen Bäume zu erhalten wie möglich und im größtmöglichen Umfang Ersatz für die zu fällenden Bäume zu schaffen. Dennoch können von den 100 vorhandenen Bäumen nur 46 erhalten werden. Es werden 12 Laubbäume neu gepflanzt. Die Erhaltungsgebote für Bäume welche sich innerhalb der überbaubaren Flächen für Überdachungen befinden, sind grundsätzlich nach Aussagen des Fachamts möglich, da die Überdachungen nicht in den Wurzel- oder Kronentraufbereich eingreifen. Sollte dennoch ein Baum abgängig werden, ist er in einem Abstand von bis zu 6 m, gleichartig zu ersetzen. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 11 - Der zusätzlichen Versiegelung durch den Bau weiterer Gebäude wird durch die Begrünung der Dächer entgegengewirkt. Ergänzend zur Dachbegrünung sind Aufbauten für Photovoltaikanlagen und Anlagen zur solarthermischen Nutzung zulässig, sofern die Dachbegrünung und deren Wasserrückhaltefunktion dadurch nicht beeinträchtigt werden. 4.5.2 Eingriff in Natur und Landschaft Bei dem Bebauungsplan handelt es sich um einen Bebauungsplan der Innenentwicklung, der eine Größe der überbaubaren Grundfläche von weniger als 20.000 m² festsetzt. Er wird im beschleunigten Verfahren aufgestellt. Ein Ausgleich der durch den Bebauungsplan zu erwartenden Eingriffe ist deshalb nicht erforderlich. Zudem ist der Eingriff in die Natur und Landschaft als gering zu bewerten. 4.5.3 Artenschutz Die artenschutzrechtliche Prüfung ergibt, dass die Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG unter Berücksichtigung der hier und in den Hinweisen genannten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen sowie der hier beschriebenen möglichen Ausgleichsmaßnahme durch das geplante Bauvorhaben bei der Draisschule nicht ausgelöst werden. Diese haben im Baugenehmigungsverfahren Berücksichtigung zu finden. Mögliche Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen: - Entfernung des Vegetationsbestandes außerhalb der Brutzeit der Vögel und Aktivitätszeit der Fledermäuse (VM 1): Zum Schutz der Nester brütender Vogelarten sowie der Fledermäuse soll die Beanspruchung der Vegetationsbestände außerhalb der Brut- bzw. Aktivitätszeit (Anfang Oktober bis Ende Februar) erfolgen. Vor der Fällung fledermausrelevanter Bäume im Winter ist sicherheitshalber eine Überprüfung auf Besatz vorzusehen. - Gebäuderückbau außerhalb der Brutzeit der Vögel/des Nutzungszeitraums der Fledermäuse (VM 2) Zum Schutz der Nester brütender Vogelarten sowie zur Vermeidung einer Tötung von Fledermäusen soll der Gebäuderückbau außerhalb der Brutzeit der Vögel bzw. im Zeitraum, in dem sich die Fledermäuse noch nicht in ihren Winter- bzw. nicht mehr in ihren Sommerquartieren befinden, erfolgen. Damit ergibt sich eine Bauzeitenbeschränkung, in dem der Abriss der Gebäude erfolgen sollte, auf den Zeitraum zwischen Anfang September und Ende Oktober. Je nach Witterung kann ein Rückbau eventuell auch noch im März erfolgen. Mögliche vorgezogene Ausgleichsmaßnahme: Aufhängen von Nistkästen für den Star Zum Ausgleich des beanspruchten Brutbaums des Stars können drei Nistkästen in der Umgebung als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme im Rahmen der Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 12 - Baugenehmigung aufgehängt werden. Die Nisthilfen wären bis zum Beginn der auf die Gehölzentfernung folgenden Brutperiode aufzuhängen. Zur Erfolgskontrolle ist ein Monitoring zu empfehlen. 4.6 Belastungen 4.6.1 Lärm Wegen der potentiellen Lärmbelastung in den Klassenräumen soll durch eine Schalldämmung im Schulgebäude der Lärm vermindert und die Raumakustik verbessert werden. Die entstehenden Immissionen durch den Schulbetrieb und Schulsport sind grundsätzlich zu dulden und werden sich durch diese Maßnahmen im Vergleich zum Ist-Zustand verbessern. Sicherlich werden Lärmimmissionen durch den Schulbetrieb in der Nachbarschaft wahrnehmbar sein und möglicherweise sogar als Belästigung empfunden werden. Der Schulbetrieb wie auch der dort derzeitig und künftig ausgeübte Schulsport sind von ihrem Umfang aber selbst mit einem reinen Wohngebiet noch verträglich. Insbesondere Größe und Gestaltung der Sportanlagen entsprechen einem üblichen Schulbetrieb, so dass der hiervon ausgehende Lärm als sozialadäquat angesehen werden kann. Festsetzungen zu Lärmschutzmaßnahmen im Bebauungsplan sind daher nicht erforderlich. Sollte es dennoch durch bauliche Änderungen oder Nutzungsänderungen der Schulsportanlage künftig zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen, lässt der Bebauungsplan Lärmschutzmaßnahmen an der Grundstücksgrenze zu, die ausreichend sind, um die umliegende Wohnnutzung zu schützen. Deren genaue Ausformung kann in einem bau- oder immissionsschutzrechtlichen Verfahren geklärt werden. Die ausnahmsweise zulässige Nutzung der Sportanlagen für Vereinszwecke findet zurzeit nach dem Schulbetrieb bis maximal 22 Uhr in den Turnhallen statt. Durch die innen liegende Nutzung ist nur von geringen Auswirkungen für das angrenzende reine Wohngebiet auszugehen. Die außenliegenden Sportanlagen werden nicht durch Vereine genutzt. Derzeit parken die Vereinsmitglieder auf dem Schulgelände. Zukünftig wird dies nicht mehr zulässig sein. Die PKW müssen dann auf den festgesetzten Stellplatzflächen abgestellt werden. Da der Vereinssport nach dem Schulbetrieb stattfindet, können die schulischen Stellplätze dafür genutzt werden. Lärmimmissionen durch diesen PKW-Verkehr werden so gelenkt. Direkt an der Stellplatzfläche angrenzend, befindet sich auf dem Nachbargrundstück ein Garagenhof. Die Lage wird daher als verträglich eingeschätzt. In den letzten fünf Jahren fanden nur an drei Tagen Vereinsnutzungen am Wochenende statt. Gemäß der 18. BImSchV sind diese, wenn sie an höchstens 18 Kalendertagen eines Jahres auftreten, als seltenes Ereignis einzustufen und daher zulässig. Dies gilt unabhängig von der Zahl der einwirkenden Sportanlagen. Die Errichtung von baulichen Anlagen für den Schallschutz wird entlang der nördlichen und östlichen Grundstücksgrenzen ohne Nachweis von Abstandsflächen zugelassen. Auf Baugenehmigungsebene ist zu prüfen, ob und wenn ja welche Art des Schallschutzes erforderlich wird. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 13 - 4.6.2 Kampfmittel Im Rahmen der Bauausführung werden weitere Untersuchungen notwendig, insbesondere beim Entfernen der Fundamente oder bei sonstigen Eingriffen in gewachsenes Erdreich. 4.6.3 Luftreinhaltung Im Hinblick auf die Belastung der Luftqualität besteht nach Aussage des Fachamts kein Handlungsbedarf. 4.6.4 Stadtklima/Klimawandel Ein hoher Anteil an begrünten Freiflächen inklusive eines begrünten Innenhofs sowie die Installation einer extensiven Dachbegrünung führen zu einer Aufwertung der lokalklimatischen Verhältnisse. Begrünte Dachflächen können zudem zur Retention genutzt werden um die Wasserspeicherung zu erhöhen und Abflussspitzen zu reduzieren. Insbesondere für jüngere Menschen ist die Nutzbarkeit von klimatisch begünstigten Ausgleichsräumen von hoher Bedeutung. Um die thermische Belastungssituation im Inneren der Gebäude zu minimieren, wird auf die Verwendung von hellen Farben hingewiesen, so dass bzgl. der Sonneneinstrahlung ein möglichst hohes Reflexionsvermögen und geringes Absorptionsvermögen gewährleistet werden kann (Albedo-Effekt). Im Vergleich zu der bestehenden Bebauung ist durch die Planung keine wesentliche negative klimatische Auswirkung zu erwarten. Die Hildapromenade ist in ihrer Funktion als klimatischer Gunstraum nicht beeinträchtigt. Der zukünftig gebäudeumschlossene Schulinnenhof wird durch seinen vorhandenen Baumbestand geprägt und bietet ausreichend Bewegungsfläche für die Schüler der Grund- und Gemeinschaftsschule. Der vorhandene naturnahe Charakter des Schulgeländes soll wieder hergestellt werden. Der teilweise etwas erhöht liegende Baumbestand wird durch geschwungene, in ihrer Höhe variierende Einfassungen umgrenzt. Die Flächen im Wurzelbereich werden mit versickerungsfähigen Holzhackschnitzeln als Spiel- und Laufzonen gestaltet um, insbesondere am Tag, einen angemessenen Erholungsraum zur Verfügung zu stellen und einer nachteiligen bioklimatischen Belastungssituation entgegenzuwirken Die baumbestandenen Freiflächen bewahren im Sommer vor bioklimatischen Belastungssituationen und bietet den Schulkindern einen angemessenen Erholungsraum. Die angrenzenden Belagsflächen werden als befestigte Flächen mit versickerungsfähigem Betonpflaster ausgeführt um auch hier einen positiven Effekt gegenüber dem Ist-Zustand herzustellen. Der vorhandene Höhenunterschied zwischen Schulhof und Tiefhof der Grundschule wird zu einer Stufenanlage mit Schulgarten umgestaltet (Nutzung für Nachmittagsbetreuung Grundschule). Im Rahmen der Klimaanpassungsstrategien sind die geplanten Gebäude zu begrünen. Im Bereich der Gemeinschaftsschule beträgt der Aufbau aus statischen Gründen ca. 12 cm, im Bereich der Grundschule sind als Standort für Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 14 - verschiedene Pflanzengesellschaften wechselnde Aufbauhöhen von 10-30 cm vorgesehen. 4.6.5 Klimaschutz Die Heizenergieversorgung erfolgt mittels Fernwärme mit geringem Primärenergiebedarf. Emissionen im Gebiet zur Energiegewinnung fallen nicht an. 4.6.6 Altlasten Im Rahmen von Baumaßnahmen ist anfallendes Aushubmaterial abfallrechtlich zu untersuchen. 4.6.7 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte Im Geltungsbereich befindet sich im südöstlichen Grundstücksbereich eine Tra- fostation der Stadtwerke. Es wird zugunsten der Versorger ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht (siehe Planeintrag) festgesetzt. Die Flächen für Geh-, Fahr- und Leitungsrechte sind von jeglicher baulichen Nutzung frei zu halten. Die Flächen für Geh- und Fahrrechte sind von der Nutzung als Lagerfläche frei zu halten. Auf der Fläche für Leitungsrechte dürfen bewegliche Mülltonnen aufgestellt werden. Im Bedarfsfall (Reparaturarbeiten der Leitung durch Stadtwerke etc.) sind diese zu entfernen. 5. Kulturdenkmale Im Geltungsbereich gibt es mehrere Kulturdenkmale. Die bronzenen Brunnenfiguren werden auf dem Schulhof an anderer Stelle aufgestellt (siehe Planeintrag). Die Majolika-Sonnenuhr, an der südlichen Giebelwand des südwestlichen, dreigeschossigen Schulgebäudes, wird an exponierter Stelle in der neuen Fassade des Gebäudes an der südwestlichen Grundstücksgrenze integriert. Die weiteren Majolika-Wandbilder, teilweise mit Brunnenbecken, bleiben unberührt. 6. Umweltbericht Bei dem Bebauungsplan handelt es sich um einen Bebauungsplan der Innenentwicklung, der eine Größe der überbaubaren Grundfläche von weniger als 20.000 m² festsetzt. Er wird im beschleunigten Verfahren aufgestellt. Eine Umweltprüfung ist deshalb nicht durchzuführen. 7. Sozialverträglichkeit / Sozialplan 7.1 Sozialverträglichkeit der Planung Bei der Planung wurden im Hinblick auf Sozialverträglichkeit insbesondere die nachfolgend erörterten Aspekte berücksichtigt: Im Zuge des Umbaus werden alle Bereiche der Schulen barrierefrei ausgebaut. Im Eingangsbereich wird es eine großzügige barrierefreie Rampe geben. Die ersten drei öffentlichen Stellplätze entlang der Seldeneckstraße werden für den Inklusionsbetrieb gewidmet werden. Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 15 - 7.2 Sozialplan Ein Sozialplan ist für diesen Bebauungsplan nicht erforderlich, da keine nachteiligen Auswirkungen auf die persönlichen Lebensumstände der in diesem Gebiet wohnenden oder arbeitenden Menschen zu erwarten sind. 8. Statistik 8.1 Flächenbilanz Sondergebiet ca. 2,3 ha 8.2 Geplante Bebauung Bruttogrundfläche Erweiterungsbau Grundschule 1.600 m² Erweiterungsbau Gemeinschaftsschule 4.300 m² Gesamt 5.900 m ² 8.3 Bodenversiegelung1 Hinweise: - In den Festsetzungen sind wasserdurchlässige Beläge für Wege und Durchfahrten wenn möglich vorgesehen. Der Versiegelungsgrad reduziert sich dementsprechend. - In den textlichen Festsetzungen ist Dachbegrünung bei Flachdächern vorgeschrieben. 1 Die maximal zulässige versiegelte Fläche berechnet sich aus den versiegelten Verkehrsflächen, der maximal überbaubaren (auch mit Nebenanlagen) Grundfläche (in der Regel GRZ + 50 %, max. 80 % der Grundstücksfläche) der Baugrundstücke sowie allen anderen zur Versiegelung vorgesehenen Flächen im öffentlichen Raum. Gesamtfläche ca. 23.099 m² 100,00% Derzeitige Versiegelung ca. 12.710 m² 55,02% Durch den Bebauungsplan max. zulässige versiegelte Fläche ca. 16.169 m² 70,00% Bestand Planung Dachflächen (begrünt) ca. 860 m² 2.979 Dachflächen (ohne Begünung) ca. 5.376 m² 4.729 befestigte Belagsflächen ca. 5.791 m² 6.002 Grünflächen ca. 8.989 m² 7.497 Sportflächen (begrünt) ca. 1.227 m² 1.227 Sportflächen (befestigt) ca. 683 m² 683 Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 17 - B. Hinweise 1. Versorgung und Entsorgung Für Entwässerung und Abfallentsorgung sind die Satzungen der Stadt Karlsruhe in der jeweils gültigen Fassung zu beachten. Die Abfallbehälter sind innerhalb der Grundstücke, nicht weiter als 15 m von der für Sammelfahrzeuge befahrbaren Straße entfernt, auf einem befestigten Standplatz ebenerdig aufzustellen und mit einem zu begrünenden Sichtschutz zu versehen. Der stufenlose Transportweg ist zu befestigen, eine evtl. Steigung darf 5 % nicht überschreiten. Der notwendige Hausanschlussraum soll in möglichst kurzer Entfernung zum erschließenden Weg liegen und 2,50 m bis 3,50 m Abstand von geplanten bzw. vorhandenen Bäumen einhalten. 2. Entwässerung Bei Ausbildung einer Sockelhöhe von 0,30 m über der Gehweghinterkante ist die Entwässerung der Gebäude ab dem Erdgeschoss gewährleistet. Tieferliegende Grundstücks- und Gebäudeteile können nur über Hebeanlagen entwässert werden. Die Entwässerungskanäle werden aus wirtschaftlichen Gründen für einen üblicherweise zu erwartenden Niederschlag (Bemessungsregen) dimensioniert. Bei starken Niederschlägen ist deshalb ein Aufstau des Regenwassers auf der Straßenoberfläche möglich. Grundstücke und Gebäude sind durch geeignete Maßnahmen der Eigentümer bzw. der Anwohner selbst entsprechend zu schützen. 3. Niederschlagswasser Das unbedenkliche Niederschlagswasser soll gem. § 55 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften noch wasserwirtschaftliche Belange entgegenstehen. Eine Versickerung erfolgt über Versickerungsmulden mit belebter Bodenschicht. Die hydraulische Leistungsfähigkeit der Versickerungsmulde ist gemäß Arbeitsblatt DWA-A 138 in der jeweils gültigen Fassung zu bemessen. Die Notentlastung der Versickerungsmulde kann über einen Notüberlauf mit freiem Abfluss in das öffentliche Kanalsystem erfolgen. Bei anstehenden versickerungsfähigen Böden kann die Notentlastung auch durch die Kombination mit einer weiteren Versickerungsmulde erfolgen. Im Bereich der Versickerungsmulden sind anthropogene Auffüllungen zu entfernen. Die Schadstofffreiheit ist der Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz analytisch nachzuweisen (Sohlbeprobung). Ergänzend kann das auf Dachflächen anfallende Niederschlagswasser gesammelt werden. Sofern Zisternen eingebaut werden, ist zur Ableitung größerer Regenereignisse bei gefüllten Zisternen ein Notüberlauf mit freiem Abfluss in das öffentliche Kanalsystem vorzusehen. Ein Rückstau von der Kanalisation in die Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 18 - Zisterne muss durch entsprechende technische Maßnahmen vermieden werden. Bei anstehenden versickerungsfähigen Böden kann die Notentlastung über eine Versickerungsmulde erfolgen. Bei Errichtung bzw. baulicher Veränderung von Wasserversorgungsanlagen sind die Anforderungen der Trinkwasserverordnung 2001 sowie Artikel 1 Infektionsschutzgesetz, § 37 Abs. 1 unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik einzuhalten. Der Betrieb von Zisternen muss beim Gesundheitsamt angezeigt werden. Um eine Verkeimung des öffentlichen Trinkwasserleitungssystems durch Niederschlagswasser auszuschließen, darf keine Verbindung zwischen dem gesammelten Niederschlagswasser und dem Trinkwasserleitungssystem von Gebäuden bestehen. Die Bodenversiegelung soll auf das unabdingbare Maß beschränkt werden. Notwendige Befestigungen nicht überbauter Flächen der Baugrundstücke sollen zur Verringerung der Flächenversiegelung weitgehend wasserdurchlässig ausgebildet werden, z.B. als Pflaster oder Plattenbelag mit breiten, begrünten Fugen (Rasenpflaster), soweit nicht die Gefahr des Eindringens von Schadstoffen in den Untergrund besteht. Nach Möglichkeit soll auf eine Flächenversiegelung verzichtet werden. 4. Archäologische Funde, Kleindenkmale Bei Baumaßnahmen besteht die Möglichkeit, dass historische Bauteile oder archäologische Fundplätze entdeckt werden. Diese sind gemäß § 20 Denkmalschutzgesetz (DSchG) umgehend dem Landesamt für Denkmalpflege (Dienstsitz Karlsruhe, Moltkestraße 74, 76133 Karlsruhe), zu melden. Archäologische Funde (Steinwerkzeuge, Metallteile, Keramikreste, Knochen und so weiter) oder Befunde (Gräber, Mauerreste, Brandschichten, beziehungsweise auffällige Erdverfärbungen) sind bis zum Ablauf des vierten Werktages nach der Anzeige in unverändertem Zustand zu erhalten, sofern nicht das Landesamt für Denkmalpflege einer Verkürzung dieser Frist zustimmt. Auf die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten gemäß § 27 DSchG wird hingewiesen. Bei der Sicherung und Dokumentation archäologischer Substanz ist zumindest mit kurzfristigen Leerzeiten im Bauablauf zu rechnen. Evtl. vorhandene Kleindenkmale (z.B. Bildstöcke, Wegkreuze, historische Grenzsteine, Brunnensteine, steinerne Wegweiser und landschaftsprägende Natursteinmauern) sind unverändert an ihrem Standort zu belassen und vor Beschädigungen während der Bauarbeiten zu schützen. Jede Veränderung ist mit dem Landesamt für Denkmalpflege abzustimmen. 5. Baumschutz Bezüglich der Erhaltung der vorhandenen Bäume wird auf die am 12.10.1996 in Kraft getretene Satzung der Stadt Karlsruhe zum Schutz von Grünbeständen (Baumschutzsatzung) verwiesen. 6. Altlasten Bekannte, vermutete sowie gefundene Bodenbelastungen, bei denen Gefahren für die Gesundheit von Menschen, bedeutende Sachwerte oder erhebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushalts nicht ausgeschlossen werden können, Bebauungsplan Tristanstraße 1 (Draisschule) - 19 - sind unverzüglich der Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz, Markgrafenstraße 14, 76131 Karlsruhe, zu melden. 7. Erdaushub / Auffüllungen Erdaushub soll, soweit Geländeauffüllungen im Gebiet notwendig sind, dafür verwendet werden. Der für Auffüllungen benutzte Boden muss frei von Fremdbeimengungen und Schadstoffen sein. Der anfallende Mutterboden ist zu sichern. Im Übrigen wird auf das Gesetz zum Schutz des Bodens (Bundes- Bodenschutzgesetz) vom 17.03.1998 in der derzeit gültigen Fassung verwiesen. 8. Private Leitungen Private Leitungen sind von der Planung nicht erfasst. 9. Barrierefreies Bauen In die Planung von Gebäuden sind die Belange von Personen mit kleinen Kindern sowie behinderten und alten Menschen einzubeziehen (§ 3 Abs. 4 und § 39 LBO). Geplant ist ein Inklusionsbetrieb. Dafür werden außerhalb des Geltungsbereichs Stellplätze im öffentlichen Raum vorgesehen. In der Planzeichnung ist ein entsprechender Hinweis dargestellt. 10. Erneuerbare Energien Aus Gründen der Umweltvorsorge und des Klimaschutzes sollte die Nutzung erneuerbarer Energien verstärkt angestrebt werden. Auf die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) und des Gesetzes zur Nutzung erneuerbarer Wärmeenergie in Baden-Württemberg (EWärmeG) wird verwiesen. 11. Oberflächengestaltung Bei der Gestaltung von Oberflächen, ebenerdig versiegelten Flächen oder Fassaden sollen helle Farben verwendet werden. Die Reflexion der Sonnenstrahlung (Albedo) kann folglich erhöht werden, so dass insgesamt weniger Wärmeenergie aufgenommen wird. 12. Maßnahmen für den Artenschutz Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen: Entfernung des Vegetationsbestandes außerhalb der Brutzeit der Vögel und Ak- tivitätszeit der Fledermäuse. Vor der Fällung sind fledermausrelevante Bäume im Winter auf Besatz hin zu überprüfen. Gebäuderückbau außerhalb der Brutzeit der Vögel/des Nutzungszeitraums der Fledermäuse. 20171212 Begründung.pdf (p.1-19) U B.pdf (p.20)
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/bebauungsplanung/plaene/tristanstr/HF_sections/content/ZZmBbkeS5oxjkc/ZZnpVZOwPUt7qh/20171212%20Begr%C3%BCndung.pdf
„Resilient durchs Leben“ Inhouse-Fortbildung für Kindertageseinrichtungen im Landkreis Karlsruhe Landratsamt Karlsruhe Psychologische Beratungsstelle Karlsruhe ( 0721/936-8240 E-Mail: pb.karlsruhe@landratsamt-karlsruhe.de (Zuständigkeit: Eggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim-Hochstetten, Pfinz- tal, Rheinstetten, Stutensee, Walzbachtal, Weingarten) Psychologische Beratungsstelle Graben-Neudorf ( 07255/76020 E-Mail: pb.graben-neudorf@landratsamt-karlsruhe.de (Zuständigkeit: Dettenheim, Graben-Neudorf, Linkenheim-Hochstetten, Philippsburg) Gesundheitsamt ( 0721/ 936-5910 E-Mail: gesundheitsfoerderung@landratsamt-karlsruhe.de Psychologische Beratungsstelle Bretten ( 07252/9513-0 E-Mail: bretten@diakonie-laka.de (Zuständigkeit: Bretten, Gondelsheim, Kürnbach, Oberderdingen, Sulz- feld, Zaisenhausen) Psychologische Beratungsstelle Bruchsal ( 07251/91500 E-Mail: bruchsal@diakonie-laka.de (Zuständigkeit: Bruchsal, Forst, Hambrücken, Karlsdorf-Neuthard, Ubstadt-Weiher, Waghäusel) Psychologische Beratungsstelle Ettlingen ( 07243/515-140 E-Mail: pb@caritas-ettlingen.de (Zuständigkeit: Ettlingen, Karlsbad, Malsch, Marxzell, Waldbronn) Psychologische Beratungsstelle e. V. Östringen ( 07253/24343 E-Mail: pbs-oestringen@t-online.de (Zuständigkeit: Bad Schönborn, Kraichtal, Kronau, Oberhausen-Rhein- hausen, Östringen) Eine Kooperation von psychologischen Beratungsstellen, Gesundheitsamt und Fachberatungen Was Kinder stark macht Im Rahmen von Sozialforschungen konnten stärkende Faktoren ausgemacht werden, die Kinder dazu befähigen, sich trotz belastender Ereignisse gut zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wird von Resilienz gesprochen. Darunter wird die Wider- standsfähigkeit eines Menschen verstanden. Das Präventionsangebot vermittelt, wie die Stärkefakto- ren gezielt gefördert werden können. Stärkefaktoren • Selbstwirksamkeit • Selbstregulation • Sozio-emotionale Kompetenz • Selbstvertrauen • Autonomie • Sichere Bindung • Wertschätzende Atmosphäre • u.a.m. Inhalt und Aufbau „Resilient durchs Leben“ richtet sich an alle Kindertageseinrichtungen im Landkreis Karlsruhe Inhouse-Fortbildung für Einrichtungen zur Stärkung der Teams und Hilfen für den Erziehungs- alltag praktische und theoretische Schwerpunkt- themen können gemeinsam ausgewählt werden Ergänzend sind themen-spezifische Veranstaltungen (Vorträge, Workshops) für Eltern vorgesehen. • Kontaktaufnahme mit der zuständigen Beratungsstelle (s. Kontaktdaten) Erster Termin im Kindergarten: Einführung in das Thema und Bedarfsanalyse Vereinbarung weiterer Termine: entsprechend des ermittelten Bedarfs • • • Organisation und Ablauf • • •
https://www.karlsruhe.de/b3/gesundheit/gesundheitfoerdern/gesund_aufwachsen/resilienz/Doku/HF_sections/content/ZZlZACrKwGmpuU/WS%202%20Flyer_Resilient_14102014.pdf
Broschüre_Gewalt gegen Frauen_deutsch.indd Rat und Hilfe für Frauen in Not GEWALT GEGEN FRAUEN Stadt Karlsruhe Gleichstellungsbeauftragte GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 32 | GEWALT GEGEN FRAUEN INHALTSVERZEICHNIS Einleitung 4 Informationen über Gewalt 6 Gewalt in Ehe und Partnerschaft 7 Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 9 Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen 11 Zwangsheirat 12 Gewalt gegen Frauen mit Migrationshintergrund 14 Frauenhandel 15 Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 16 Stalking 17 Schutzanordnungen des Gerichts 19 Anzeige und Gerichtsverfahren 20 Beratung 21 Wichtige Adressen und Ansprechpersonen 23 Polizei 23 Frauenhäuser in Karlsruhe 23 Frauenberatungsstellen 24 Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt 24 Spurensicherung nach Gewalt 25 Stadt Karlsruhe 25 Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum für Männer 26 Weitere Karlsruher Beratungsstellen für Frauen und Männer 26 Für Kinder und Jugendliche 28 Weitere wichtige Adressen 28 Amtsgerichte 29 Auswärtige Frauenberatungsstellen für besondere Zielgruppen 29 Für Frauen und Mädchen mit Handicap 30 Weitere Internetadressen 31 GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 54 | GEWALT GEGEN FRAUEN EINLEITUNG Gewalt gegen Frauen geschieht jeden Tag und auf unterschiedliche Weise.  Es ist Gewalt, wenn ein Ehemann seine Frau einsperrt, bedroht, schlägt, verletzt oder vergewaltigt.  Es ist Gewalt, wenn Familienangehörige, Bekannte oder Fremde, Mädchen oder Frauen eine Lebensweise aufzwingen wollen, die sie nicht wünschen.  Es ist Gewalt, wenn Bekannte, Kollegen, Vorgesetzte oder Fremde eine Frau sexuell belästigen, sie verfolgen oder vergewaltigen.  Es ist Gewalt, wenn Frauen zur Prostitution oder zur Ehe gezwungen werden.  Es ist Gewalt, wenn Männer aus der Familie, aus der Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis Mädchen oder Jungen sexuell missbrauchen.  Es ist Gewalt, wenn Männer die Abhängigkeit oder Wehrlosigkeit von Frauen und Mädchen ausnutzen. Mehr als die Hälfte aller Frauen in Deutschland sind in ihrem Leben bereits sexuell belästigt worden. 40 Prozent der Frauen haben seit ihrem sechzehnten Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt, 42 Prozent waren psychischer Gewalt durch Männer ausgesetzt. Im Jahr 2004 hatte rund jede vierte Frau körperliche und/ oder sexuelle Gewalt in der aktuellen oder einer früheren Partnerschaft erlebt. (Aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bundesregierung 2004.)  Sind Sie von Gewalt betroffen? Wehren Sie sich! Scheuen Sie sich nicht, Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen.  Wenn Sie erkennen, dass eine Frau von Gewalt bedroht ist, zeigen Sie Zivilcourage und greifen Sie ein! So können Sie dazu beitragen, dass von Gewalt Betroffene Hilfe bekommen können und Täter nicht unerkannt bleiben.  Diese Broschüre informiert Sie darüber, welche Maßnahmen und Angebote es in Karlsruhe gibt, um Frauen zu schützen und Gewaltopfern zu helfen. Gewalt gegen Frauen ist Unrecht und damit strafbar. Jede Frau hat ein Recht auf körperliche und seelische Selbstbestimmung. Dies ist ein Menschenrecht! Sie fi nden ab Seite 23 Adressen von Frauenhäusern, Notrufen, Polizei, Beratungseinrichtungen und städtischen Stellen. Diese arbeiten zusammen, um betroffenen Frauen kurz- und langfristig zu helfen. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 76 | GEWALT GEGEN FRAUEN INFORMATIONEN ÜBER GEWALT Die Gewalttäter sind überwiegend Männer. Die meisten kommen aus dem familiären Umfeld der Frauen oder aus dem Bekannten- oder Kollegenkreis. Doch es geschehen auch täglich Belästigungen, Bedrohungen und Gewalt durch unbekannte Täter. Gewalt hat auch dann Folgen für die Opfer, wenn es keine sichtbaren Verletzungen gab. Viele Menschen, die Gewalt erlebt haben, leiden unter Angst, Depressionen oder Selbstzweifeln. Frauen in ganz verschiedenen Lebenssituationen erleben Gewalt. Je stärker die Abhängigkeiten sind, in denen sie leben, desto schwieriger ist es, sich aus Gewaltverhältnissen zu befreien. In den letzten Jahren sind Beratungs- und Hilfeangebote entstanden, die differenzierte fachliche und gezielte Unterstützung zu jeweils speziellen Situationen bieten. Es erleichtert das Leben, über das Erlebte zu sprechen. Die MitarbeiterInnen von Fachberatungsstellen verfügen über sehr viel Erfahrung und behandeln alle Informationen vertraulich. In der Vergangenheit kam nur ein Bruchteil aller Gewaltdelikte gegen Frauen bei der Polizei zur Anzeige. Heute bewirken eine verbesserte Rechtslage und mehr Sensibilität in der Öffentlichkeit, dass immer mehr Frauen Gewalt nicht schweigend erdulden. Diese Broschüre geht auf verschiedene Lebenssituationen von Frauen ein. Manche Aspekte von Gewalt gegen Frauen sind noch immer unzureichend erkannt und es fehlen Hilfsangebote. Das Ausmaß an Übergriffen gegen Frauen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind und in Heimen leben oder Pfl ege erhalten, rückte erst in jüngster Zeit in das öffentliche Bewußtsein. Auch hier sind weitere Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen notwendig, um Frauen Schutz zu bieten. GEWALT IN EHE UND PARTNERSCHAFT Am häufi gsten erleiden Frauen Gewalt durch Ehemänner oder Lebenspartner, also in ihrem direkten Umfeld. Täglich suchen viele Frauen Hilfe bei der Polizei oder gehen in ein Frauenhaus, weil sie von ihren Lebensgefährten körperlich und/oder seelisch misshandelt werden. Das Eingeständnis, dass die eigene Partnerschaft nicht glücklich ist, fällt Frauen schwer. Sie fühlen sich für den Zusammenhalt der Familie verantwortlich. Doch die Frau ist nicht schuld am Verhalten des Mannes. Und es ändert sich nichts, wenn sie die Gewalt stumm erduldet. Der beste Weg aus einer gewalttätigen Beziehung ist es, sich Unterstützung zu suchen, die Gewaltsituation zu verlassen und das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Gewalt betrifft auch die Kinder, auch wenn sie nicht geschlagen werden. Sie erleben Angst, Unglück und Aggression in der Familie aus nächster Nähe mit und leiden darunter. Neun von zehn Kindern sind im gleichen oder im Nachbarzimmer, wenn die Mutter Gewalt ausgesetzt ist.  Kein Mann hat das Recht, seine Frau oder Lebensgefährtin zu bedrohen, zu schlagen oder zu vergewaltigen. Gewalt im häuslichen Bereich ist strafbar.  Nehmen Sie Ihre eigene körperliche und seelische Unversehrtheit und die Ihrer Kinder ernst. Holen Sie sich Hilfe! Ausführliche Informationen zum Thema Wohnungsverweis und Näherungsverbot fi nden Sie in der Broschüre “Polizeiliche Anordnungen zum Schutz bei Gewalt im häuslichen Bereich”, herausgegeben von der Stadt und dem Polizeipräsidium Karlsruhe (Projektgruppe „Häusliche Gewalt überwinden“). Die Broschüre liegt auch in englischer, französischer, kroatischer, russischer und türkischer Sprache vor. Bezugsadresse auf Seite 22. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 98 | GEWALT GEGEN FRAUEN WAS TUN? Wenn Sie in Gefahr sind oder wenn Gewalt droht, rufen Sie die Polizei an! Informieren Sie Menschen Ihres Vertrauens und bleiben Sie nicht allein an dem Ort, an dem Sie sich bedroht fühlen. Wenn die Polizei vor Ort ist, entscheiden Sie, ob Sie in der Wohnung bleiben oder in einem Frauenhaus Schutz suchen wollen. Die Polizei entscheidet je nach Gefahrenlage, ob der Gewalttäter aus der Wohnung verwiesen werden kann (Wohnungsverweis). Sie können einen Wohnungsverweis auch direkt, das heißt ohne Beteiligung der „grünen Polizei” beim Ordnungs- und Bürgeramt (OA) beantragen. MASSNAHMEN ZUM SCHUTZ VON GEWALTOPFERN IM HÄUSLICHEN BEREICH Folgende Maßnahmen können kurzfristig im akuten Gefahrenfall von Polizei und Ordnungs- und Bürgeramt ausgesprochen werden. (Längerfristige Schutzanordnungen müssen gerichtlich verfügt werden. Informationen hierzu fi nden Sie auf Seite 19.) Wohnungsverweis Der Mann muss seinen Wohnungsschlüssel abgeben und die Wohnung verlassen. Die Maßnahme ist auch möglich, wenn der gewalttätige Partner (noch) keine körperliche Gewalt ausgeübt, sondern „nur“ mit Körperverletzung oder Freiheitsentzug gedroht hat. Annäherungsverbot Der Mann darf sich der Frau und eventuell betroffenen Kindern nicht nähern, sie nicht anrufen und nicht über Dritte Kontakt herstellen, auch nicht an Arbeitsplatz oder Schule/ Kindergarten. Rufen Sie sofort die Polizei an, wenn der Mann Sie und/oder Ihre Kinder trotzdem weiter bedroht. Wenn der gewalttätige Partner sich nicht an die Anordnungen hält, drohen ihm eine Strafanzeige, Bußgeld und Haft. Die Erfahrung zeigt, dass polizeiliches Eingreifen und die Aussicht auf eine Strafanzeige viele gewalttätige Männer von weiteren Taten abhält. VERGEWALTIGUNG UND SEXUELLE NÖTIGUNG Vergewaltigung und sexuelle Nötigung verletzen das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung der Frau und sind strafbar. Auch dann, wenn der Täter keine massive körperliche Gewalt einsetzt, sondern das Opfer „nur“ bedroht oder auf andere Art hilfl os macht. Die meisten Taten sind geplant und meist hat der Täter Kontakt zum Opfer, bevor er Gewalt, Drohungen oder andere Mittel einsetzt. Die Absichten eines Täters sind selten von vornherein klar durchschaubar. WAS TUN?  Wenden Sie sich an die Polizei. Oft ist schnelles Handeln erforderlich, da der Täter sonst wichtige Beweismittel vernichten kann und Spuren an Ihrem Körper verloren gehen.  Wenn Sie eine Anzeige gegen den Täter erstatten wollen, können Sie das bei jeder Polizeidienststelle tun. Dort müssen Sie zunächst nur Fragen beantworten, die für die Fahndung nach dem Täter wichtig sind und den Sachverhalt fürs Erste klären. Ihre Zeugenaussage wird dann von der Kriminalpolizei aufgenommen. Dort steht Ihnen auf Wunsch eine weibliche Beamtin als Gesprächspartnerin zur Verfügung. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 1110 | GEWALT GEGEN FRAUEN  Gehen Sie nach einer Vergewaltigung so schnell wie möglich zu einer frauenärztlichen Untersuchung in eine Praxis oder Klinikambulanz – auch wenn Sie keine sichtbaren Verletzungen erlitten haben. Die medizinische Spurensicherung sowie ein Bericht über die psychischen und körperlichen Folgen der Gewalttat sind für die Ermittlungen und mögliche rechtliche Schritte sehr wichtig. Die Ärztin/der Arzt unterliegt der Schweigepfl icht. Erfolgt die ärztliche Untersuchung im Auftrag der Polizei, werden die Spuren rechtssicher dokumentiert und die Kosten für die Untersuchung übernommen. Falls Sie die Polizei nicht einschalten möchten, gibt es die Möglichkeit der Anonymisierten Spurensicherung. Hierbei werden die Spuren anonymisiert und anzeigenunabhängig gesichert und für eine mögliche spätere Anzeige aufbewahrt. Dieses Angebot bietet derzeit vor allem die Klinisch-Forensische Ambulanz in Heidelberg (siehe Seite 25). Hier können sich sowohl Betroffene, als auch Ärztinnen und Ärzte zu Fragen der Dokumentation und Beweissicherung beraten lassen.  Heben Sie mögliche Beweisstücke wie Kleidung sorgfältig auf und waschen Sie nichts.  Sexuelle Gewalt ist eine sehr belastende Erfahrung und es ist schwer, darüber zu sprechen. Auf lange Sicht aber ist es noch belastender zu schweigen und unter dem Geschehenen zu leiden, während der Täter unbehelligt bleibt.  Sprechen Sie mit Menschen Ihres Vertrauens oder einer Fachberatungsstelle über das, was Ihnen oder anderen passiert ist. Über die Beraterinnen beziehungsweise Berater erhalten Sie auch Informationen über Ihre rechtlichen Möglichkeiten. SEXUELLE GEWALT GEGEN MÄDCHEN UND JUNGEN Zahlreiche Kinder werden Opfer von sexueller Gewalt. Die Täter sind zumeist der eigene Vater/Lebensgefährte der Mutter, Onkel, Bruder oder ein anderer männlicher Verwandter oder Bekannter. Doch es gibt auch Frauen, die sexuelle Gewalt ausüben. Für Kinder ist es besonders schwer sich zu wehren, weil sie von den Erwachsenen abhängig sind. Sie lieben ihre Bezugspersonen und verstehen deren Verhalten nicht. Aufgrund von großen Schuldgefühlen schweigen sie über das Erlebte. Am veränderten Verhalten von Kindern lässt sich jedoch oft erkennen, dass etwas nicht stimmt. WAS TUN?  Wenn Sie als Erwachsene/r den Verdacht haben, dass ein Kind sexuell missbraucht wird oder wurde, wenden Sie sich an eine Fachberatungsstelle bei sexueller Gewalt (Seite 24). Dort erhalten Sie Informationen über mögliche Hilfen für das Kind.  Manchmal kommen Erlebnisse von sexuellen Übergriffen in der eigenen Kindheit erst im Erwachsenenalter wieder zu Bewusstsein. Es ist auch dann sinnvoll und heilsam, sich Hilfe und sein Recht zu holen.  Oft ist eine Anzeige bei der Polizei zu empfehlen. Zuständig ist die Kriminalpolizei. Die Fachberatungsstellen informieren Sie auch über das mögliche Vorgehen. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 1312 | GEWALT GEGEN FRAUEN ZWANGSHEIRAT Von Zwangsverheiratung ist zu sprechen, wenn Mädchen und junge Frauen sich zur Ehe gezwungen fühlen. Sie fi nden entweder mit ihrer Weigerung kein Gehör oder wagen nicht sich zu widersetzen, weil Eltern, Familie, Verlobter und Schwiegereltern mit unterschiedlichen Mitteln Druck ausüben. Dazu gehören physische und sexualisierte Gewalt, Nötigung durch Drohungen, psychischer und sozialer Druck sowie emotionale Erpressung und andere erniedrigende, entwertende und kontrollierende Handlungen. Neben Zwangsehen gibt es auch arrangierte Ehen, wobei die Grenzen nicht immer klar sind, vor allem wenn zu Gehorsam erzogene Mädchen sich dem Willen der Eltern fügen. Von Zwangsverheiratung sind vereinzelt auch Jungen oder junge Männer betroffen. Ein Viertel der verheirateten türkischen Migrantinnen kannte den zukünftigen Ehemann vor der Heirat nicht, 17 Prozent fühlten sich zu der Ehe gezwungen. (Aus einer Befragung im Auftrag der Bundesregierung 2004.) Durch Zwangsheirat wird Mädchen und jungen Frauen das Recht auf persönliche Freiheit abgesprochen. Sie werden zu ehelichen Pfl ichten (auch im sexuellen Bereich) gezwungen, ihre Arbeitskraft wird ausgebeutet, ihre Bildungschancen gemindert und eine freie Wahl ihrer Lebensgestaltung verhindert. Zwangsheirat ist Unrecht gegenüber den heranwachsenden jungen Erwachsenen, widerspricht dem Selbstbestimmungsrecht und stellt eine Menschenrechtsverletzung dar. Wer andere gegen deren Willen zur Ehe zwingt, macht sich strafbar. Es gibt Hilfsangebote wie Fachberatungsstellen und Schutzwohnungen für junge Frauen, die von Zwangsheirat bedroht oder betroffen sind. WAS TUN?  Suchen Sie das Gespräch, wenn Sie den Verdacht haben, dass ein junger Mensch zur Ehe gezwungen werden soll. Bieten Sie Ihre Unterstützung an!  Wenn Sie von anderen unter Druck gesetzt werden, scheuen Sie sich nicht Unterstützung und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens und nutzen Sie die bestehenden Informations- und Unterstützungsangebote. Für Jugendliche ist hierbei das Karlsruhe Kinderbüro erste Ansprechstelle (Adresse Seite 25). Für volljährige Betroffene steht die Gleichstellungsbeauftragte zur Verfügung (Adresse Seite 25).  Wenden Sie sich im akuten Notfall an die Polizei, den Sozialen Dienst der Stadt Karlsruhe oder an ein Frauenhaus. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 1514 | GEWALT GEGEN FRAUEN GEWALT GEGEN FRAUEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND Je nach ausländerrechtlichem Status ist es für zugewanderte Frauen oft besonders schwierig, sich aus einer Ehe und/oder Familie zu lösen, in der sie Gewalt erfahren. Nicht wenige fürchten, bei einer Trennung ausgewiesen zu werden. Dies passiert jedoch seltener als angenommen. Sprachbarrieren und Informationsdefi zite erschweren es vielen Frauen zusätzlich, ihre Rechte und bestehende Hilfeangebote wahrzunehmen. Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund stehen häufi g unter starkem Druck familiärer Traditionen. Nicht wenige sind direkter oder indirekter Gewalt ausgesetzt. 40 Prozent der türkischen und osteuropäischen Migrantinnen haben seit ihrem sechzehnten Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. (Aus einer Befragung im Auftrag der Bundesregierung 2004.) WAS TUN?  Nutzen Sie das Angebot von Fachberatungsstellen! Diese bieten muttersprachliche Beratung und informieren Sie auch über ausländerrechtliche Regelungen. (Mehr zum Thema Beratung ab Seite 24 und ab Seite 29.)  Sprechen Sie mit Freundinnen und Vertrauenspersonen über das Erlebte und suchen Sie sich Unterstützung. FRAUENHANDEL Oft kommen Frauen unter Zwang, aufgrund falscher Versprechungen oder illegal nach Deutschland. Nicht wenige werden hier zur Prostitution gezwungen. Alle diese Formen von Gewalt sind in Deutschland verboten und strafbar. WAS TUN?  Schutzwohnungen und Beratungseinrichtungen bieten Ihnen Schutz und Hilfe, häufi g auch mit muttersprachlicher Beratung.  Die Beratungsstellen informieren Sie auch über die (ausländer-)rechtliche Lage.  Die Beratung ist streng vertraulich.  Opfer von Frauenhandel, die sich als Zeuginnen zur Verfügung stellen, können unter bestimmten Bedingungen in das Zeugenschutzprogramm der Polizei aufgenommen werden. Sie erhalten dann besonderen Schutz. Adressen ab Seite 23. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 1716 | GEWALT GEGEN FRAUEN SEXUELLE BELÄSTIGUNG AM ARBEITSPLATZ Von Pin-up-Bildern im PC und anzüglichen Bemerkungen über unerwünschte Einladungen und „zufällig“ gezielte körperliche Berührungen bis hin zu Drohungen und massiver körperlicher Gewalt reicht das Spektrum von sexueller Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz. Viele Opfer gehen einem Belästiger anfangs aus dem Weg oder versuchen, die Vorfälle herunterzuspielen. Sexuelle Belästigung ist jedoch meist kein „Ausrutscher“, sondern ein Prozess, bei dem sich die Übergriffe häufen und an Intensität zunehmen. Nicht wenige Frauen kündigen früher oder später aus diesem Grund ihren Arbeitsplatz. Ein Arbeitgeber ist gesetzlich verpfl ichtet, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu schützen und wirkungsvolle Maßnahmen gegen Belästiger zu ergreifen. WAS TUN?  Nehmen Sie die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen ernst, äußern Sie Ihren Unmut und weisen Sie die Belästigungen zurück!  Fertigen Sie ein Protokoll der Vorfälle an und sprechen Sie mit Personen Ihres Vertrauens über das Erlebte.  Lassen Sie sich von einer Fachstelle beraten, zum Beispiel von der städtischen Gleichstellungsbeauftragten oder der Gewerkschaft. Bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz haben Sie auch Anspruch auf Schadensersatz.  Melden Sie die Vorfälle Ihren Vorgesetzten und dem Betriebs- beziehungsweise Personalrat. STALKING (Aus dem Englischen: „heranpirschen”) meint das fortgesetzte Verfolgen, Belästigen und Terrorisieren eines Mitmenschen. Stalking hat nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Kontrolle und Macht. Stalking ist Terror Telefonanrufe im Büro oder privat, bedrohende Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, Verleumdungen, Beleidigungen; ständiges Aufl auern, unerwünschte Geschenke, Liebesbriefe, später mit Beleidigungen, Drohungen, E-Mails und Mailbomben (Cyberstalking), Sachbeschädigung oder Einbruch bis hin zu schwersten Formen von körperlicher Gewalt. Bei abgeschlossenen Fällen dauerte das Stalking durchschnittlich 28 Monate. In 49 Prozent der Fälle war der Stalker der Expartner. 81 Prozent der Verfolger war männlichen Geschlechts. 39 Prozent der Betroffenen gaben an, körperliche Angriffe seitens des Stalkers erfahren zu haben. Jedes fünfte befragte Opfer berichtete sogar über schwerere Formen von Gewalt durch Schläge mit der Faust oder durch Angriffe mit Waffen. (Aus einer aktuellen Studie der Universität Darmstadt, veröffentlicht in: „Stalking in Deutschland“ von Hans-Georg W. Voß, Jens Hoffmann und Isabel Wondrak, Schriftenreihe des Weißen Ringes.) Wenn Expartner nach einer Trennung stalken, sind oft auch Kinder betroffen und werden benutzt, um Kontakt zum Stalkingopfer herzustellen. Stalker können je nach Situation für verschiedene Straftaten belangt werden, zum Beispiel für Beleidigung, Hausfriedensbruch, Nötigung, Freiheitsberaubung, Vortäuschen einer Straftat, Diebstahl und Körperverletzung. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 1918 | GEWALT GEGEN FRAUEN WAS TUN?  Machen Sie dem Täter ein einziges Mal unmissverständlich klar, dass Sie jetzt und in Zukunft keinerlei Kontakt zu ihm wünschen. Blocken Sie jeden weiteren Kontaktversuch ab und lassen Sie sich auf keine „letzte Aussprache“ oder Diskussionen ein.  Dokumentieren Sie alles was der Täter unternimmt und melden Sie es der Polizei.  Rufen Sie die Polizei, wenn Sie sich bedroht fühlen!  Erstatten Sie Anzeige! Die Polizei kann Schutzanordnungen treffen (siehe Seite 8) und Ihnen wichtige sicherheitstechnische Informationen geben.  Beantragen Sie gegebenenfalls eine Schutzanordnung beim Amtsgericht.  Scheuen Sie sich nicht, Unterstützung und Begleitung in Anspruch zu nehmen. Die Frauenberatungsstellen und der Weiße Ring stehen Ihnen während und nach dem Stalking zur Seite. SCHUTZANORDNUNGEN DES GERICHTS Polizei und Ordnungs- und Bürgeramt (OA) treffen nur im ganz akuten Gefahrenfall und für kurze Zeiträume Schutzanordnungen. Danach ist das Amtsgericht zuständig. Es kann zum Beispiel gegenüber einem gewalttätigen Partner oder einem Verfolger folgende Verbote anordnen (Gewaltschutzgesetz):  Die Wohnung zu betreten;  Sich Ihnen oder Ihrer Wohnung bis auf einen vom Gericht festzusetzenden Umkreis zu nähern;  Orte aufzusuchen, an denen Sie sich regelmäßig aufhalten wie zum Beispiel Ihren Arbeitsplatz, Schule oder Kindergarten;  Kontakt zu Ihnen aufzunehmen, auch über Telefon, Brief, E-Mail oder SMS. Schutzanordnungen können auch bereits angeordnet werden, wenn ernsthaft mit Körper-, Gesundheits- oder Freiheitsverletzung gedroht wurde. Gleiches gilt für unzumutbare Belästigung in Form von wiederholten Nachstellungen. Wegen fortdauernder Gefährdung und erheblicher Bedrohung können Schutzanordnungen im Eilverfahren als einstweilige Anordnungen beantragt werden. WAS TUN?  Informieren Sie sich bei den Fachberatungsstellen über Ihre (rechtlichen) Möglichkeiten.  Sie können den Antrag direkt und ohne anwaltliche Vertretung an das Amtsgericht stellen. Beistand durch eine Rechtsanwältin oder eines Rechtsanwalts ist jedoch zu empfehlen. Verfügen Sie über ein geringes Einkommen, können Sie Beratungs- und Prozesskostenhilfe beantragen.  Migrantinnen sollten auf ausführliche Beratung und rechtliche Vertretung nicht verzichten. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 2120 | GEWALT GEGEN FRAUEN ANZEIGE UND GERICHTSVERFAHREN Menschen, die anderen gegenüber Gewalt ausgeübt oder damit gedroht haben, sollten zur Verantwortung gezogen werden, ganz gleich welche Form der Gewalt sie angewendet haben. Bei Gewalt im häuslichen Bereich akzeptieren viele Täter zur Strafmilderung Aufl agen zur Verhaltensänderung (Alkoholentzug, Anti-Gewalt-Training). Straftaten wie sexuelle Belästigung und Vergewaltigung verüben nicht selten Mehrfachtäter, die erst durch die Angaben mehrerer Frauen ermittelt und gefunden werden können. Darum sollten auch solche Übergriffe bei der Polizei gemeldet werden, bei denen das Opfer die Tat abwehren konnte. Das Unrechtsbewusstsein in der Bevölkerung nimmt zu, wenn immer häufi ger Gewalttaten gegen Frauen von den Gerichten verfolgt werden. In Verfahren wegen Sexualstraftaten kommt dem Opfer – oft der einzigen Zeugin – eine wichtige Rolle zu. Es ist daher ratsam, sich eine Anwältin oder einen Anwalt zu nehmen. Die Anwältin oder der Anwalt kann  über das Gerichtsverfahren und die Vorteile einer Nebenklage informieren,  bei Bedarf und auf Wunsch des Opfers Prozesskostenhilfe beantragen und  Forderungen nach Schmerzensgeld für das Opfer stellen. WAS TUN?  Nutzen Sie die Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten.  Frauenberatungsstellen informieren Sie auch über die rechtliche Situation und unterstützen Sie dabei, Ihr Recht zu bekommen!  Der Weiße Ring setzt sich für die Belange der Opfer von Straftaten ein.  In bestimmten Fällen gibt es auch Hilfen nach dem Opferentschädigungsgesetz. BERATUNG Manche Frauen wollen nach einer Gewalterfahrung das Erlebte am liebsten schnell vergessen. Doch das Leben ist anders geworden und oft erfordert die Situation weitere Veränderungen. Das Gespräch mit einer fachlich erfahrenen Beraterin ist fast immer hilfreich. Ob es darum geht, sich jemandem anzuvertrauen, sich in einer neuen Lebenssituation zurechtzufi nden oder ob „nur“ ein guter Rat gebraucht wird. Das Beratungsangebot in Karlsruhe ist vielfältig (Adressen ab Seite 24). Für jede Beratung der Fachberatungsstellen gilt: Alle Informationen werden vertraulich behandelt. Die Frau selbst entscheidet über Umfang und Inhalt der Gespräche. Themen der Beratung können sein  Wie schütze ich mich vor weiterer Gewalt?  Soll ich den Gewalttäter anzeigen? Was passiert vor Gericht? Wo fi nde ich Rechtsbeistand? Welche Kosten entstehen für mich?  Wie kann ich die erlebte Gewalt seelisch und körperlich verarbeiten und mein Selbstvertrauen zurückgewinnen?  Was ist wichtig bei Trennung und Scheidung?  Kann ich mir ein Weiterleben mit dem Mann vorstellen, wenn er sein gewalttätiges Verhalten ablegt? Opfer von häuslicher Gewalt können der Polizei ihre Zustimmung geben, dass eine Mitarbeiterin der “Clearingstelle Häusliche Gewalt” Kontakt mit ihnen aufnimmt. Es ist für viele Frauen eine Erleichterung, wenn sie Rat und Hilfe bekommen, ohne lange suchen und die Umstände erklären zu müssen. Migrantinnen, die Gewalt erleben, sollten auf jeden Fall eine Beratung in Anspruch nehmen! In Karlsruhe gibt es muttersprachliche Beratung, die über Hilfsangebote und die besonderen Regelungen des Ausländergesetzes informiert und Migrantinnen mit Rat und Tat zur Seite steht. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 2322 | GEWALT GEGEN FRAUEN Die Stadt und das Polizeipräsidium Karlsruhe (Projektgruppe „Häusliche Gewalt überwinden“) haben die Broschüre “Polizeiliche Anordnungen zum Schutz bei Gewalt im häuslichen Bereich in Karlsruhe” herausgegeben. Sie ist auch in englischer, französischer, kroatischer, türkischer und russischer Sprache erhältlich. Weitere Informationen über die Maßnahmen zum Schutz bei Gewalt im häuslichen Bereich unter: www.karlsruhe.de/hg Bezugsadresse: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe, 76124 Karlsruhe Männer, die ihr gewalttätiges Verhalten beenden möchten und/oder selbst Opfer von Gewalt wurden, fi nden bei der Karlsruher Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum Beratung und Unterstützung. Frauen, deren Partner gewalttätig ist, können im Kontakt mit der Polizei oder der Staatsanwaltschaft anregen, dass der Mann an diese Beratungseinrichtung verwiesen wird (Adresse Seite 26). Frauen, die eigenes gewalttätiges Verhalten in der Partnerschaft beenden möchten, können seit 2013 Beratung und Training beim Verein für Jugendhilfe in Anspruch nehmen (Adresse Seite 28). WICHTIGE ADRESSEN UND ANSPRECHPERSONEN POLIZEI Notruf (kostenfrei) Telefon: 110 www.polizei-karlsruhe.de FRAUENHÄUSER IN KARLSRUHE Frauenhaus Karlsruhe Telefon: 0721 567824 Fax: 0721 564794 karlsruhe@frauenhaus.de www.frauenhaus.de Frauenhaus SkF Karlsruhe Telefon: 0721 824466 Fax: 0721 8244689 frauenhaus@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de Nachts können die Frauenhäuser keine Frauen aufnehmen. Rufen Sie in diesem Fall direkt die Polizei an. Diese kann Ihnen weiterhelfen. GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 2524 | GEWALT GEGEN FRAUEN FRAUENBERATUNGSSTELLEN Die Fachberatungsstellen der beiden Karlsruher Frauenhäuser verfügen über fachliche Erfahrung, arbeiten parteilich für Frauen und geben schnell, unbürokratisch und kostenfrei Rat bei allen Gewaltproblemen sowie bei Trennung und Scheidung. Hier erhalten Sie auch rechtliche Informationen. Frauenberatungsstelle Karlsruhe Beratung auch in Englisch und Türkisch Kriegsstraße 148, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 849047 Fax: 0721 8305831 info@frauenberatungsstelle-karlsruhe.de www.frauenhaus.de Frauenberatungsstelle SkF Sozialdienst katholischer Frauen e. V. (SkF) Beratung auch in Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Tschechisch und Slowakisch Akademiestraße 15, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 91375-0 oder -18 Fax: 0721 91375-75 frauen@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de FACHBERATUNGSSTELLEN BEI SEXUELLER GEWALT Wildwasser & FrauenNotruf Fachberatungsstelle bei sexueller Gewalt gegen Mädchen und Frauen (auch online-Beratung) Kaiserstraße 235 (3.OG) 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 859173 Fax: 0721 859174 info@wildwasser-frauennotruf.de www.wildwasser-frauennotruf.de AllerleiRauh – Fachberatungsstelle der Stadt Karlsruhe bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-53 81 oder 133-5382 Fax: 0721 133-5449 allerleirauh@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/allerleirauh SPURENSICHERUNG NACH GEWALT Klinisch-Forensische Ambulanz Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg Voßstraße 2, Geb. 4420, 69115 Heidelberg Telefon: 0152 54648393 STADT KARLSRUHE Ordnungs- und Bürgeramt (OA) der Stadt Karlsruhe Allgemeines Polizeirecht (zuständig für die Verfügung von Schutzanordnungen) Kaiserallee 8, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3347 Fax: 0721 133-3229 polizeirecht@oa.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/ordnungsamt Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe Anlaufstelle, Informationen, Projekte Rathaus am Marktplatz, 76124 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3062 Fax: 0721 133-3069 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung Kinderbüro der Stadt Karlsruhe Jugendschutz, Frühe Prävention, Kinderinteressenvertretung, Familienbildung, Karlsruher Bündnis für Familie Südendstraße 42 (3. OG), 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5111 Fax: 0721 133-5139 kinderbuero@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/kinderbuero GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 2726 | GEWALT GEGEN FRAUEN Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe Der Soziale Dienst ist Ansprechpartner für alle Menschen, die in Karlsruhe wohnen. Er berät auch bei Partnerschaft, Trennung, Erziehung und Kinderbetreuung. Der Soziale Dienst hat insbesondere den Auftrag, Kinder und Jugendliche zu schützen. Wenn der Polizei bekannt wird, dass Minderjährige direkt oder indirekt von Gewalt betroffen sind, meldet sie es an den Sozialen Dienst. Dieser nimmt dann von sich aus Kontakt mit der Familie auf. Telefon: 0721 133-5301 sodi@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/sodi BERATUNGSSTELLE BEI GEWALT IM SOZIALEN NAHRAUM FÜR MÄNNER Clearing, Beratung und Training für Männer, die bereit sind, sich mit ihrer Gewalttätigkeit auseinander zu setzen und/oder selbst Opfer von Gewalt wurden. Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Ansprechpartner: Hans-Peter Menke Telefon: 0721 680246-80 Fax: 0721 680246-86 hans-peter.menke@vfj-ka.de www.vfj-ka.de WEITERE KARLSRUHER BERATUNGSSTELLEN FÜR FRAUEN UND MÄNNER brücke Gespräche, Information, Lebensberatung Kronenstraße 23, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 385038 Fax: 0721 3844459 info@bruecke-karlsruhe.de www.bruecke-karlsruhe.de Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle Muttersprachliche Beratung nach Anmeldung in Französisch, Englisch, Russisch, Türkisch und in Spanisch sowie Beratung von Gehörlosen Nelkenstraße 17, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 842288 Fax: 0721 856051 info@eheberatung-karlsruhe.de www.eheberatung-karlsruhe.de pro familia Karlsruhe Amalienstraße 25, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 920505 Fax: 0721 9205060 karlsruhe@profamilia.de www.profamilia.de/index.php?id=523 Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Stadt Karlsruhe Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5360 Fax: 0721 133-5449 pbs@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/pbst Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS), Studierendenwerk Karlsruhe Rudolfstraße 20, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 9334060 Fax: 0721 9334065 pbs@sw-ka.de www.pbs.sw-ka.de Beratungsstelle für Prostituierte Beratung auch mit Dolmetscherin/Dolmetscher Diakonisches Werk Karlsruhe Luisenstraße 53, 76137 Karlsruhe Mobil: 0159 04068510 beratungfuerprostituierte@dw-karlsruhe.de GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 2928 | GEWALT GEGEN FRAUEN Anti-Gewalt-Beratung und Training für Frauen Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Ansprechperson: Anja Pfettscher Telefon: 0721 680246-81 Fax: 0721 680246-86 anja.pfettscher@vfj-ka.de www.vfj-ka.de FÜR KINDER UND JUGENDLICHE „Nummer gegen Kummer“ Darüber reden hilft! Anonyme und vertrauliche Beratung Montag bis Samstag von 14 bis 20 Uhr Telefon: 116111 (kostenlos) E-Mail-Beratung rund um die Uhr unter: www.nummergegenkummer.de Deutscher Kinderschutzbund e. V. Kanalweg 40/42, 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 842208 Fax: 0721 843270 info@kinderschutzbund-karlsruhe.de www.kinderschutzbund-karlsruhe.de Kindergruppe „Nangilima“ Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Ansprechpartnerinnen: Luitgard Gauly, Gabriele Kopp Telefon: 0721 91375-0 Fax: 0721 91375-75 gauly@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de WEITERE WICHTIGE ADRESSEN Opferschutz – Polizeipräsidium Karlsruhe Telefon: 0721 666-1215, 666-1201 karlsruhe.pp.praevention.opferschutz@polizei.bwl.de www.polizei-karlsruhe.de Telefon-Seelsorge Telefon: 0800 1110111 oder 0800 1110222 Tag und Nacht erreichbar (kostenfrei) www.telefonseelsorge-karlsruhe.de Weißer Ring Außenstelle Karlsruhe Postfach 11 15 20, 76065 Karlsruhe Mobil: 0151 55164726 Kostenloses Opfer-Telefon, bundesweit: 116006 weisserring-ka@arcor.de www.weisser-ring.de AMTSGERICHTE Amtsgericht Karlsruhe – Familiengericht Lammstraße 1 – 5, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 926-5000 Fax: 0721 926-6794 www.agkarlsruhe.de Amtsgericht Karlsruhe-Durlach – Familiengericht Karlsburgstraße 10, 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 994-0 Fax: 0721 994-1880 www.amtsgericht-karlsruhe-durlach.de AUSWÄRTIGE FRAUENBERATUNGS- STELLEN FÜR BESONDERE ZIELGRUPPEN Anlauf- und Beratungsstellen für ausländische Frauen, die durch Sextourismus, Menschenhandel oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Diese unterhalten auch Schutzwohnungen oder können diese vermitteln. FreiJa – Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution Diakonisches Werk Kehl Marktstraße 3, 77694 Kehl Telefon: 07851 7086620 Mobil: 0160 92798046 Fax: 07851 7086629 freija@diakonie-ortenau.de GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE | 3130 | GEWALT GEGEN FRAUEN SOLWODI Ludwigshafen Postfach 21 12 42, 67012 Ludwigshafen Telefon: 0621 5291277 Mobil: 0177 2030155 Fax: 0621 5292038 ludwigshafen@solwodi.de www.solwodi.de Frauen-Informationszentrum (FIZ) Urbanstraße 44, 70182 Stuttgart Telefon: 0711 23941-24 Fax: 0711 23941-25 fi z@vij-stuttgart.de www.vij-stuttgart.de/fraueninformationszentrum.html Diakonisches Werk Heilbronn Mitternachtsmission Postfach 26 38, 74016 Heilbronn Telefon: 07131 3901491 oder 84531 Fax: 07131 3900752 mitternachtsmission@diakonie-heilbronn.de www.diakonie-heilbronn.de/_rubric_frauen/index. php?rubric=mitternacht_mission Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V. www.kok-buero.de FÜR FRAUEN UND MÄDCHEN MIT HANDICAP BiBeZ e. V. Ganzheitliches Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch kranker Frauen und Mädchen Alte Eppelheimer Straße 40/1, 69115 Heidelberg Telefon: 06221 600908 Fax: 06221 586778 info@bibez.de www.bibez.de WEITERE INTERNETADRESSEN Karlsruhe Projekt „Häusliche Gewalt überwinden“ www.karlsruhe.de/hg Baden-Württemberg und bundesweit Sozialministerium Baden-Württemberg mit Infos zum Wohnungsverweis www.sozialministerium-bw.de Text des Gewaltschutzgesetzes www.parlamentsspiegel.de Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz www.bmjv.de Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend www.bmfsfj.de Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Frauen gegen Gewalt e. V. www.frauen-gegen-gewalt.de Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen – BIG e. V. mit Hotline www.big-berlin.info Frauenrechte international, Frauenhandel und Heiratsimmigration Terre des Femmes, Menschenrechte für die Frau e. V. www.frauenrechte.de Stalking www.weisser-ring.de www.stalkingforschung.de www.polizei- beratung.de/opferinformationen/stalking.html Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Antidiskriminierungsstelle des Bundes www.antidiskriminierungsstelle.de IMPRESSUM Herausgegeben von Stadt Karlsruhe Gleichstellungsbeauftragte Rathaus am Marktplatz Telefon: 0721 133-3062 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung Diese Broschüre gibt es noch in folgenden Sprachen: Englisch, Französisch, Kroatisch, Russisch, Türkisch Alle Versionen stehen auch im Internet und können heruntergeladen werden: www.karlsruhe.de/hg Text: Annette Niesyto auf der Basis eines Textes von Sabine Zürn Layout: C. Streeck Titelbild: www.fotolia.de © DDRockstar Gedruckt in der Rathausdruckerei auf 100 Prozent Recyclingpapier. Juli 2016
https://www.karlsruhe.de/b4/stadtverwaltung/gleichstellung/informationen_adressen/HF_sections/content/1468230487991/ZZjYt25Hdb2l6b/2016_Juli_Brosch%C3%BCre_Gewalt%20gegen%20Frauen_deutsch.pdf
untitled Advice and Assistance to Women in Need English | Englisch VIOLENCE AGAINST WOMEN Karlsruhe City Council Equal Opportunities Officer EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 32 | VIOLENCE AGAINST WOMEN CONTENT Introduction 4 Information on violence 6 Domestic violence 7 Rape and sexual assault 9 Sexual violence against girls and boys 11 Forced marriage 12 Violence against women with a migrant background 14 Traffi cking in women 15 Sexual harassment at work 16 Stalking 17 Protective court orders 19 Complaining to the police and legal proceedings 20 Counselling 21 Important Addresses and Contacts 23 Police (Polizei) 23 Refuge houses in Karlsruhe (Frauenhäuser in Karlsruhe) 23 Women's Advice Centres (Frauenberatungsstellen) 24 Advice centres in cases of sexual violence (Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt) 24 Safeguarding of evidence after violence (Spurensicherung nach Gewalt) 25 Karlsruhe City Council (Stadt Karlsruhe) 25 Domestic Violence Advice Centre for Men (Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum für Männer) 26 Further advice centres for women and men in Karlsruhe 27 For children and young people 29 Further important addresses 29 Courts (Gerichte) 30 Advice centres outside Karlsruhe for special groups of women 30 For women and girls with disabilities 31 Further links 32 Glossary (Glossar) 34 EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 54 | VIOLENCE AGAINST WOMEN INTRODUCTION Violence against women happens every day and in different ways.  It is violence when a husband locks his wife up, threatens, abuses, hurts or rapes her.  It is violence when family members, acquaintances or strangers try to impose on girls or women a way of life they do not want.  It is violence when acquaintances, colleagues, superiors or strangers sexually harass, stalk or rape a woman.  It is violence when women are forced into prostitution or marriage.  It is violence when male family members, neighbours or acquaintances sexually abuse girls or boys.  It is violence when men take advantage of women's and girls' dependence or vulnerability. More than half of all women in Germany have been victims of sexual harassment in their lives. 40 % of women over 16 have been victim of physical or sexual violence, 42 % have been exposed to psychological violence by men. In 2004 about one woman out of four had experienced physical and/or sexual violence in her present or a previous partnership. (According to a representative survey commissioned by the Federal Government in 2004.)  Are you a victim of violence? Defend yourself! Don't hesitate to seek assistance.  When you see that a woman is threatened by violence, show personal courage and step in! You will help the victim to get support and prevent the offender from remaining unidentifi ed.  This booklet is intended to inform you about the measures and services available in Karlsruhe to protect women and to help victims of violence. Violence against women is an offence and therefore punishable. Every woman has a right to physical and mental self- determination. It is a human right! From page 23 you will fi nd emergency call numbers, addresses of refuge houses, of the police, advice centres and City Council services. They work together to help women in need immediately and on a long-term basis. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 76 | VIOLENCE AGAINST WOMEN INFORMATION ON VIOLENCE Most offenders are men. They mostly come from the women's immediate family, are acquaintances or colleagues. But harassment, threatening or violent behaviour from strangers also happen every day. Violence has consequences for the victims even if there is no visible injury. Many victims of violence suffer from fear, depression or self-doubt. Women with widely varying backgrounds are affected by violence. The more dependent they are in their domestic arrangements, the more diffi cult it is for them to free themselves from violent relationships. In recent years, assistance and counselling services have been created offering appropriate professional support in a wide range of situations. For many people it is a relief to talk about the things they have gone through. The counselling services personnel are very experienced and treat all information as confi dential. In the past, only a fraction of acts of violence against women were reported to the police. As a result of a better legal situation and increasing public sensitivity there are more and more women who won't suffer violence in silence. This booklet deals with women's various living situations. Some aspects of violence against women are not yet suffi ciently known and therefore not covered by the existing counselling centres. Only recently, the public became aware of the high number of assaults against women who depend on help, live in institutions or need care. Additional measures at several levels are required to protect these women. DOMESTIC VIOLENCE Women are mainly subjected to violence in their immediate surroundings by their husbands or partners. Each day many women seek help from the police or go to refuges because they are abused physically or psychologically by their partners. It is diffi cult for women to admit that their partnership is not happy. They feel responsible for the unity of the family. But the woman is not to blame for her husband's behaviour. And nothing changes if she suffers violence in silence. The best way to get out of a violent relationship is to seek assistance, to leave the situation and to take one's life in one's own hands. Violence also affects children even if they are not assaulted. They witness fear, distress and aggression in the family and suffer as a result. Nine out of ten children are in the same room or the next room when their mother is subjected to violence.  No man has the right to threaten, to batter or to rape his partner. Domestic violence is punishable.  Take the physical and mental health and safety of your children and yourself seriously. Seek help! You will fi nd detailed information on the expulsion of violent partners and on the prohibition of approach in the booklet "Police Orders for the Protection of Victims of Domestic Violence in Karlsruhe", published by the Karlsruhe City Council and Karlsruhe police (Domestic Violence Project Team). The booklet is also available in English, Croatian, Russian and Turkish at the address given on page 22. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 98 | VIOLENCE AGAINST WOMEN WHAT SHOULD YOU DO? If you are in danger or if danger threatens, call the police! Inform someone you trust and don't stay alone at the place where you feel threatened. When the police arrive, decide whether you want to stay at home or seek protection in a refuge. According to the risk involved, the police will decide whether the offender can be ordered to leave the home ("expulsion"). You can also contact the City Council's Local Police Authority (Ordnungs- und Bürgeramt, OA) yourself to make an application for such an expulsion without the intervention of the police in green uniforms. MEASURES FOR THE SAFETY OF VICTIMS OF DOMESTIC VIOLENCE In emergency cases the following steps can be taken by the police and the City Council's Local Police Authority (Ordnungs- und Bürgeramt, OA) in the short term. (Long-term protection orders have to be implemented by court decision. You will fi nd further information on page 19.) Expulsion (Wohnungsverweis) The man must hand over the house keys and leave the home. This action can also be taken if the violent partner has not (yet) used physical violence but has "only" threatened violence and restriction of freedom. Prohibition of approach (Annäherungsverbot) The man is prohibited from approaching the woman and any children who might be involved, from calling her by phone and from getting into contact with her through a third party; this includes her workplace and the children's school/kindergarten. If, despite this, the man continues to threaten you and/or your children, call the police immediately. If the violent partner ignores these orders, he is liable to a criminal information, a fi ne and imprisonment. Experience has shown that many violent men are deterred from further violent action where the police intervene and where there is a threat of legal proceedings. RAPE AND SEXUAL ASSAULT Rape and sexual assault violate a woman's right to sexual self- determination and are punishable. This applies even when the offender doesn't use great physical violence but "only" threatens the victim or harasses her in any other way. Most offenders plan their acts and in most cases the offender has had contact with his victim before using violence, threats or other means. It is not usually possible to know the offender's intentions in advance. WHAT SHOULD YOU DO?  Get in touch with the police. Often prompt action is necessary as otherwise the offender may be able to destroy important evidence and clues on your body might be lost.  If you want to complain to the police you can do this at any police station. At fi rst you only have to answer questions which help in fi nding the offender and establishing the basic facts. Your statement will then be recorded by the Criminal Investigation Department where if you wish you can talk to a female offi cer. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 1110 | VIOLENCE AGAINST WOMEN  After a rape you should undergo a gynaecological examination in a doctor's offi ce or in a hospital as soon as possible even if you have no visible injury. The safeguarding of medical evidence and a report on the psychological and physical effects of the assault are essential for investigation and any legal proceedings. The doctor has a duty to maintain confi dentiality. In case a medical examination is commissioned by the police, medical evidence is documented in a legally binding manner and the examination's costs do not have to be borne by the victim. If you do not want to involve the police you can still opt for an anonymous safeguarding of medical evidence. This means that medical evidence is secured in an anonymous manner and that the process of safeguarding does not depend on a report made to the police and is conserved in case you later on decide to report the crime. Amongst others, this procedure is currently offered by the Heidelberg Clinical Forensic Ambulance (see page 25). Both victims and doctors can seek advice as to issues of documentation and safeguarding of evidence.  Keep any pieces of evidence (like clothes) in a safe place and don't wash them.  Sexual abuse is a harrowing experience and victims fi nd it diffi cult to talk about it. But in the long run it is a greater burden to remain silent and to suffer from what has happened while the offender gets away with it.  Talk about what has happened to you or to others with people you trust or with an advice centre. The counsellors can also advise on the legal proceedings open to you. SEXUAL VIOLENCE AGAINST GIRLS AND BOYS Many children are subjected to sexual violence. The offenders are mostly the victims' own fathers or their mother's partners, their uncles, brothers or other male relatives or acquaintances. But there are also women who commit sexual violence. For children it is particularly diffi cult to defend themselves as they depend on adults. They love their role models and cannot understand their behaviour. Because they feel very guilty, they keep quiet about what has happened to them. However, a change in the children's behaviour often suggests that something is wrong. WHAT SHOULD YOU DO?  As an adult, if you suspect that a child is being or has been sexually abused, contact an advice centre for victims of sexual abuse (page 24 and 25). There you will get advice on how to help the child.  Sometimes memories of sexual assaults suffered in childhood only come back to people in adult life. Even in such cases it is sensible and effective to seek assistance and to get justice.  It is often advisable to complain to the police. The Criminal Investigation Department is the relevant service. You can also get advice on the proceedings from the professional advice centres. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 1312 | VIOLENCE AGAINST WOMEN FORCED MARRIAGE If girls or young women feel that they are being forced to marry it is referred to as "forced marriage". Either their refusal is ignored or they do not dare to resist because their parents, families, fi ancés or parents-in-law put various kinds of pressure on them. These include physical and sexualised violence, compulsion by threat, psychological and social pressure, emotional blackmail and other humiliating, degrading and controlling acts. Besides forced marriages there are arranged marriages. Sometimes it is diffi cult to draw the line between the two, particularly when girls brought up to obey give in to their parents' demands. Boys and young men are occasionally forced into marriage. A quarter of married Turkish immigrants did not know their husbands before marriage, 17 % felt forced into marriage. (According to a survey commissioned by the Federal Government in 2004.) By being forced into marriage, girls and young women are denied the right to individual freedom. They are forced to fulfi l their marital duties (also in a sexual sense), their labour is exploited, their educational opportunities are reduced and they are not allowed to choose their own way of life. Forced marriage is an injustice against young people, infringes their right to self-determination and constitutes a violation of human rights. Anyone who forces another into marriage against their will is liable to prosecution. There are professional advice centres and safe lodgings for young women threatened or affected by forced marriage. WHAT SHOULD YOU DO?  If you suspect that a young person is being forced into marriage, try to talk to them. Offer your support!  If others put pressure on you, don't hesitate to ask for assistance. Talk to someone you trust or use the information and counselling services. For young people the Karlsruhe Kinderbüro is the fi rst service to contact (address page 26). Adults should contact the City Council's Equal Opportunities Offi cer (address page 25).  In emergency cases contact the police, the Karlsruhe City Council's Social Services Offi ces or a refuge. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 1514 | VIOLENCE AGAINST WOMEN VIOLENCE AGAINST WOMEN WITH A MIGRANT BACKGROUND Because of their legal status as foreigners, it is often diffi cult for immigrant women to free themselves from a marriage and/or family in which they are subjected to violence. They are often afraid of being expelled from Germany after a separation. However, this happens less frequently than expected. Language barriers and a lack of information make it even harder for many women to defend their rights and to use counselling services. Family tradition often exerts a lot of pressure on girls and young women with a migrant background. Quite a few of them are victims of direct or indirect violence. 40 % of Turkish and Eastern European female migrants have experienced physical or sexual violence since their 16th birthday. (According to a survey commissioned by the Federal Government in 2004.) WHAT SHOULD YOU DO?  Use the service of the professional advice centres! They offer advice in your own language and information on the special laws for foreigners. (More information on counselling on page 24 and following pages and on page 30.)  Talk to friends and people you trust about the things that have happened to you and seek assistance. TRAFFICKING IN WOMEN Often women are forced to come to Germany, are lured by false promises or get into the country illegally. Once here, many of them are forced into prostitution. All these forms of violence are prohibited and liable to punishment in Germany. WHAT SHOULD YOU DO?  Safe lodgings and advice centres provide protection, assistance and advice often in your own language.  The centres also advice on your legal position under the special laws applying to foreigners.  All counselling is strictly confi dential.  Under certain circumstances, victims of traffi cking in women who agree to testify as a witness can be admitted to the police's Witness Protection Programme. They will then receive special protection. Addresses on page 23 and following pages. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 1716 | VIOLENCE AGAINST WOMEN SEXUAL HARASSMENT AT WORK Sexual discrimination and harassment at work ranges from pin-up pictures on the computer and suggestive remarks to unwanted invitations, "accidental" touching up to threats and actual physical violence. At fi rst, many victims try to stay out of the molester's way or to play the incidents down. But in most cases, sexual harassment is not a "slip-up" but a process in which incidents increase in number and intensity. Sooner or later, quite a few women give up their job for this reason. Employers are under a legal obligation to protect their personnel from sexual harassment at work and to take effective steps against molesters. WHAT SHOULD YOU DO?  Take your own feelings and what you are experiencing seriously, express your annoyance and reject the harassment!  Make a record of the incidents and talk about them with someone you trust.  Get advice from a professional advice centre, for example from the Council's Equal Opportunities Offi cer or a trade union. If you have suffered sexual harassment at work you have a claim for damages.  Report the incidents to your superiors and to the works or staff council. STALKING Stalking means persistently following, harassing and terrorising someone. It has nothing to do with love but is about control and power. Stalking is intimidation Phone calls to the offi ce or at home, frightening messages on the answerphone, verbal abuse, insults; constant lurking, unwelcome gifts, love letters, accompanied later on by insults, threats, emails and cyberstalking, damage to property or burglary and ultimately the severest forms of physical violence. Records on closed cases show that on an average stalking continued for 28 months. In 49 % of cases the stalker was the victim's ex-partner. 81 % of stalkers were male. 39 % of victims stated that they had been subjected to physical assaults by them. One victim out of fi ve even reported more severe forms of violence: blows with the fi st or assaults with weapons. (According to a current study by Darmstadt University, published in "Stalking in Deutschland" by Hans-Georg W. Voß, Jens Hoffmann and Isabel Wondrak, series of publications by "Weißer Ring".) When an ex-partner starts stalking after separation, often children are involved and are used by the stalker to get into contact with the victim. According to the situation, stalkers can be prosecuted for various offences, for example for insult, trespassing, duress, restriction of freedom, simulating a criminal offence, theft and bodily harm. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 1918 | VIOLENCE AGAINST WOMEN WHAT SHOULD YOU DO?  Make it perfectly clear to the offender once for all that now and in future you do not want any contact with him. Refuse any further attempts of contact and don't get involved in any "last talk" or discussions.  Keep a record of everything done by the offender and report it to the police.  Call the police if you feel threatened!  Complain to the police! They can make orders for your protection (see page 8) and give you useful information for your safety.  If necessary apply to "Amtsgericht" (Local Court) for a protection order.  Don't hesitate to seek support! The advice centres for women and the "Weißer Ring" will stand by you while you are the victim of stalking and afterwards. PROTECTIVE COURT ORDERS The police and the City Council's Local Police Authority (Ordnungs- und Bürgeramt, OA) will make protection orders only in emergency cases and for a short time. After that, the relevant authority is the Local Court (Amtsgericht). Under the "Protection against Violence" law (Gewaltschutzgesetz) it may for example prohibit the violent partner or a stalker from:  gaining entry to your home;  coming within a certain distance of your home and yourself, as laid down by the court;  visiting places you visit regularly, for instance: your workplace, school or kindergarten;  contacting you in any way, including telephone, letter, email and text message (SMS). Protection orders can be made as soon as the offender has seriously threatened to physically harm the victim, endanger her health or restrict her freedom. This also applies in cases of unacceptable harassment such as persistent following. In case of continuing danger and severe threats, you may also apply for an injunction to obtain protection orders in a summary proceeding. WHAT SHOULD YOU DO?  Get counselling on your (legal) options from the professional advice centres.  You may make the application to Amtsgericht yourself without being represented by a lawyer. However, representation by a lawyer is recommended. If your income is low, you may want to apply for help to cover the cost of the consultation and legal proceedings (legal aid – "Beratungs- und Prozesskostenhilfe").  Immigrants should in any case call on detailed advice and legal representation. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 2120 | VIOLENCE AGAINST WOMEN COMPLAINING TO THE POLICE AND LEGAL PROCEEDINGS People who have subjected others to violence or have threatened to do so should be called to account, no matter what form of violence they have used. In cases of domestic violence, many offenders will accept obligations imposed by the court to reduce their punishment. These may include treatment for alcohol abuse or aggressive behaviour. Sexual harassment and rape are quite often committed by repeat offenders who can only be identifi ed and found if the police get information from several women. Therefore such assaults should be reported to the police even if the women have been able to fend them off. There will be an increasing awareness of wrong-doing within the population if more and more acts of violence against women are legally prosecuted. In proceedings for sexual offences, the victim (often the only witness) plays an important part. She should therefore take a lawyer. The lawyer can  give information on legal proceedings and the benefi ts of a private criminal action,  apply for legal aid if needed and wished by the victim and  claim damages for pain and suffering on behalf of the victim. WHAT SHOULD YOU DO?  Make use of the information and support offered.  Advice centres for women can also counsel you on the legal situation and assist you in getting justice.  The "Weißer Ring" works for the interests of victims of violence.  In certain cases the victim may get support under the "Law on Compensation for Victims of Violence". COUNSELLING After the experience of violence some women prefer to forget what they have gone through. But their life has changed and their situation often requires further changes. A talk to a professional counsellor is nearly always useful. The victim can entrust herself to her, get help to cope with her new situation or "just" get advice. There is a wide range of counselling services in Karlsruhe (addresses on page 24 and following pages). The services will treat all information strictly confi dential. The woman can decide herself on the extent and the content of the talk. Themes of counselling can be:  How can I protect myself from violence in the future?  Should I report the offender to the police? What will happen before the court? Where can I get legal advice? What are the costs involved?  How can I come to terms emotionally and physically with the experience of violence and regain self-confi dence?  What is important in the case of separation and divorce?  Can I imagine living together again with the man if he stops behaving violently? If a victim of domestic violence agrees, the police will request a female staff member of the "Domestic Violence Clearing Centre" to contact her. For many women it is a relief to get advice and support without having to look for it or explain the circumstances. Immigrants should in any case obtain counselling! There are counselling centres in Karlsruhe that inform female migrants in their your own language on services offered to help them and on the regulations of the special law for foreigners. They assist them in word and deed. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 2322 | VIOLENCE AGAINST WOMEN The City Council and Karlsruhe police (Domestic Violence Project Team) have published the booklet "Police Orders for the Protection of Victims of Domestic Violence in Karlsruhe". The booklet is also available in English, Croatian, Russian and Turkish. Further information on steps for the protection against domestic violence: www.karlsruhe.de/hg Commissioning address: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe, 76124 Karlsruhe Men who want to stop behaving violently and/or are victims of violence can get advice and support from the Karlsruhe "Domestic Violence Advice Centre". Women whose partners behave violently can ask the police or the State Prosecutor to refer their partners to this Advice Centre (adress see page 26). Since 2013, women who want to end their violent behaviour in a relationship can make use of Karlsruhe's Youth Welfare Association's (Verein für Jugendhilfe) counselling and training services (address see page 28). IMPORTANT ADDRESSES AND CONTACTS POLICE (POLIZEI) Emergency call number (free of cost) Telephone 110 www.polizei-karlsruhe.de REFUGE HOUSES IN KARLSRUHE (FRAUENHÄUSER IN KARLSRUHE) Frauenhaus Karlsruhe (Refuge house Karlsruhe) Telephone: +49 721 567824 Fax: +49 721 564794 karlsruhe@frauenhaus.de www.frauenhaus.de Frauenhaus SkF Karlsruhe (Refuge house SkF Karlsruhe) Telephone: +49 721 824466 Fax: +49 721 8244689 frauenhaus@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de The refuges cannot admit women at night. In this case call the police directly. They will assist you. EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 2524 | VIOLENCE AGAINST WOMEN WOMEN'S ADVICE CENTRES (FRAUENBERATUNGSSTELLEN) Both refuges in Karlsruhe have experienced professional counsellors. They represent women and give you prompt, free advice with no bureaucracy in all cases of violence, separation and divorce. They also provide legal information. Frauenberatungsstelle Karlsruhe (Karlsruhe Women's Advice Centre) Counselling also in English and Turkish Kriegsstraße 148, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 849047 Fax: +49 721 8305831 info@frauenberatungsstelle-karlsruhe.de www.frauenhaus.de Frauenberatungsstelle SkF (Women's Advice Centre – Catholic Women's Social Services) Counselling also in Czech, English, French, Slovak, Spanish and Turkish Akademiestraße 15, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 91375-0 or -18 Fax: +49 721 91375-75 frauen@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de ADVICE CENTRES IN CASES OF SEXUAL VIOLENCE (FACHBERATUNGSSTELLEN BEI SEXUELLER GEWALT) Wildwasser & FrauenNotruf (Wildwasser and Women's Emergency Call) Professional advice centre in cases of sexual violence against girls and women (also online counselling) Kaiserstraße 235 (third fl oor), 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 859173 Fax: +49 721 859174 info@wildwasser-frauennotruf.de www.wildwasser-frauennotruf.de AllerleiRauh – Fachberatungsstelle der Stadt Karlsruhe bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche (Karlsruhe City Council's professional advice centre in cases of sexual violence against children and young people) Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 133-53 81 or 133-5382 Fax:+49 721 133-5449 allerleirauh@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/allerleirauh SAFEGUARDING OF EVIDENCE AFTER VIOLENCE (SPURENSICHERUNG NACH GEWALT) Klinisch-Forensische Ambulanz (Clinical Forensic Ambulance) Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg Voßstraße 2, building 4420, 69115 Heidelberg Telephone: +49 152 54648393 KARLSRUHE CITY COUNCIL (STADT KARLSRUHE) Ordnungs- und Bürgeramt (OA) der Stadt Karlsruhe (Local Police Authority) General Police Law Authority responsible for protection orders Kaiserallee 8, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 133-3347 Fax: +49 721 133-3229 polizeirecht@oa.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/ordnungsamt Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe (Karlsruhe City Council's Equal Opportunities Offi cer) Contact point, information, projects Rathaus am Marktplatz, 76124 Karlsruhe Telephone: +49 721 133-3062 Fax: +49 721 133-3069 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 2726 | VIOLENCE AGAINST WOMEN Kinderbüro der Stadt Karlsruhe (Karlsruhe City Council's Advice Centre for Children) Protection of minors, early prevention, representation of children's interests, family support services, Karlsruher Bündnis für Familie (Karlsruhe's Alliance for Families) Südendstr. 42 (third fl oor), 76135 Karlsruhe Telephone: +49 721 133-5111 Fax: +49 721 133-5139 kinderbuero@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/kinderbuero.de Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe (Karlsruhe City Council's Social Services Offi ces) The Social Services Offi ces can be contacted by all Karlsruhe residents. They give advice in all questions concerning partnership, separation, education and child care. They are in particular charged to protect children and young people. Whenever the police are informed that minors are affected directly or indirectly by violence, they will make a report to the Social Services Offi ces. These offi ces will then contact the family. Telephone: +49 721 133-5301 sodi@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/sodi DOMESTIC VIOLENCE ADVICE CENTRE FOR MEN (BERATUNGSSTELLE BEI GEWALT IM SOZIALEN NAHRAUM FÜR MÄNNER) Clearing, counselling and training for men who are prepared to tackle their own violent behaviour and/or for those who are victims of violence. Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Youth Welfare Association) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Advisor: Hans-Peter Menke Telephone: +49 721 680246-80 Fax: +49 721 680246-86 hans-peter.menke@vfj-ka.de www.vfj-ka.de FURTHER ADVICE CENTRES FOR WOMEN AND MEN IN KARLSRUHE brücke (bridge) Communication, information, coping with life Kronenstraße 23, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 385038 Fax: +49 721 3844459 info@bruecke-karlsruhe.de www.bruecke-karlsruhe.de Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle (Marriage, Family and Partnership Advice Centre) Individual counselling in the mother tongue (French, English, Russian, Turkish and Spanish) by appointment as well as counselling for the deaf Nelkenstraße 17, 76135 Karlsruhe Telephone: +49 721 842288 Fax: +49 721 856051 eheberatung-karlsruhe@t-online.de www.eheberatung-karlsruhe.de pro familia Karlsruhe Amalienstraße 25, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 920505 Fax: +49 721 9205060 karlsruhe@profamilia.de www.profamilia.de/index.php?id=523 Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Stadt Karlsruhe (Karlsruhe City Council's Psychological Advice Centre for Parents, Children and Youths) Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 133-5360 Fax: +49 721 133-5449 pbs@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/pbst EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 2928 | VIOLENCE AGAINST WOMEN Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS), Studierendenwerk Karlsruhe (Psychotherapeutic Advice Centre for Students (PBS), Karlsruhe Student Services Association) Rudolfstraße 20, 76131 Karlsruhe Telephone: +49 721 9334060 Fax: +49 721 9334065 pbs@sw-ka.de www.pbs.sw-ka.de Beratungsstelle für Prostituierte (Advice Centre for Prostitutes) Counselling accompanied by interpreters Diakonisches Werk Karlsruhe Luisenstraße 53, 76133 Karlsruhe Mobile: +49 159 04068510 beratungfuerprostituierte@dw-karlsruhe.de Anti-Gewalt-Beratung und Training für Frauen (Anti-violence counselling and training for women) Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Youth Welfare Association) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Advisor: Anja Pfettscher Telephone: +49 721 680246-81 Fax: +49 721 680246-86 anja.pfettscher@vfj-ka.de www.vfj-ka.de FOR CHILDREN AND YOUNG PEOPLE „Nummer gegen Kummer“ (the number against emotional distress) Talking about it helps! Anonymous and confi dential counselling Telephone: 116111 (free of cost) Monday to Saturday from 2 p.m. to 8 p.m. E-mail counselling 24/7: www.nummergegenkummer.de Deutscher Kinderschutzbund e. V. (German Society for the Protection of Children) Kanalweg 40/42, 76149 Karlsruhe Telephone: +49 721 842208 Fax: +49 721 843270 info@kinderschutzbund-karlsruhe.de www.kinderschutzbund-karlsruhe.de Kindergruppe „Nangilima“ (Children's Group "Nangilima") Catholic Women's Social Services (SkF) Advisors: Luitgard Gauly, Gabriele Kopp Telephone: +49 721 91375-0 Fax: +49 721 91375-75 gauly@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de FURTHER IMPORTANT ADDRESSES Opferschutz – Polizeipräsidium Karlsruhe (Protection of victims of violence – Police Headquarters) Telefon: +49 721 666-1215, 666-1201 karlsruhe.pp.praevention.opferschutz@polizei.bwl.de www.polizei-karlsruhe.de Telefon-Seelsorge (Telephone helpline run by the Catholic and Protestant churches) Telephone: 0800 1110111 or 0800 1110222 (on duty day and night – free of cost) www.telefonseelsorge-karlsruhe.de EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 3130 | VIOLENCE AGAINST WOMEN Weißer Ring (Non-profi t organisation that provides assistance to victims of crime) Branch offi ce for Karlsruhe Mobile: +49 151 55164726 National emergency line for victims of crime: 116006 weisserring-ka@arcor.de www.weisser-ring.de COURTS (GERICHTE) Amtsgericht Karlsruhe – Familiengericht (Karlsruhe Local Court – Family Court) Lammstraße 1 – 5, 76133 Karlsruhe Telephone: +49 721 926-5000 www.agkarlsruhe.de Amtsgericht Karlsruhe-Durlach – Familiengericht (Karlsruhe-Durlach Local Court – Family Court) Karlsburgstraße 10, 76227 Karlsruhe Telephone: +49 721 994-0 www.amtsgericht-karlsruhe-durlach.de ADVICE CENTRES OUTSIDE KARLSRUHE FOR SPECIAL GROUPS OF WOMEN Information and advice for foreign women who have come to Germany as a result of sex tourism, human traffi cking or arranged marriage. These centres also provide safe lodgings. FreiJa – Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution (Advice Centre for Victims of Human Traffi cking and Forced Prostitution) Diakonisches Werk Kehl Marktstraße 3, 77694 Kehl Telephone: +49 7851 7086620 Mobile: +49 160 92798046 Fax: +49 7851 7086629 freija@diakonie-ortenau.de SOLWODI Ludwigshafen Postfach 21 12 42, 67012 Ludwigshafen Telephone: +49 621 5291277 Fax: +49 621 5292038 Mobile: +49 177 2030155 ludwigshafen@solwodi.de www.solwodi.de Frauen-Informationszentrum (FIZ) (Women's Information Centre) Urbanstraße 44, 70182 Stuttgart Telephone: +49 711 23941-24 Fax: +49 711 23941-25 fi z@vij-stuttgart.de www.vij-stuttgart.de/fraueninformationszentrum.html Diakonisches Werk Heilbronn Mitternachtsmission (Midnight mission) Postfach 26 38, 74016 Heilbronn Telephone: +49 7131 3901491 or 84531 Fax: +49 7131 3900752 mitternachtsmission@diakonie-heilbronn.de www.diakonie-heilbronn.de/_rubric_frauen/index. php?rubric=mitternacht_mission Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V. (German organisation KOK: national coordiantion group on human traffi cking) www.kok-buero.de FOR WOMEN AND GIRLS WITH DISABILITIES BiBeZ e. V. (Integral Education and Advice Centre for the Support and Integration of Women and Girls with Impairments or Chronic Diseases) Alte Eppelheimer Straße 40/1, 69115 Heidelberg Telephone: +49 6221 600908 Fax: +49 6221 586778 info@bibez.de www.bibez.de EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 3332 | VIOLENCE AGAINST WOMEN International women's rights, traffi cking in women and marriage immigration (Frauenrechte international, Frauenhandel und Heiratsimmigration) Terre des Femmes, Menschenrechte für die Frau e. V. www.frauenrechte.de Stalking www.weisser-ring.de www.stalkingforschung.de www.polizei-beratung.de/opferinformationen/stalking.html German General Law on Equal Treatment (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)) Antidiskriminierungsstelle des Bundes (Federal Anti-Discrimination Body) www.antidiskriminierungsstelle.de FURTHER LINKS Karlsruhe Projekt „Häusliche Gewalt überwinden“ "Overcoming Domestic Violence" Project www.karlsruhe.de/hg In Baden-Württemberg and in other German states Sozialministerium Baden-Württemberg (Baden-Württemberg Ministry of Social Affairs) gives information on the proceedings concerning the expulsion of a violent partner www.sozialministerium-bw.de Text des Gewaltschutzgesetzes "Protection against Violence" law www.parlamentsspiegel.de Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Federal Ministry of Justice and Consumer Protection) www.bmjv.de Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth) www.bmfsfj.de Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Frauen gegen Gewalt e. V. (Women against Violence: national association of women's advice centres and emergency phone numbers for women) www.frauen-gegen-gewalt.de Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen – BIG e. V. (Berlin Initiative against Violence Done to Women – with hotline services) www.big-berlin.info EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 3534 | VIOLENCE AGAINST WOMEN GLOSSARY (GLOSSAR) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz German General Law on Equal Treatment Amtsgericht Karlsruhe Karlsruhe Local Court Annäherungsverbot prohibition of approach anonym anonymous Ansprechperson contact person Anti-Gewalt-Training anti-violence-training Ausländergesetz special laws for foreigners Ausländerrecht legislation on foreigners Beratungs- und Verfahrenskostenhilfe the cost of the consultation and legal proceedings Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum Domestic Violence Advice Centre Beratungsstelle für Frauen und Männer advice centre for men and women Betriebs- oder Personalrat works or staff council Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Federal Offi ce for Family Issues and Civil Society Functions bundesweites Hilfetelefon national support hotline Bußgeld, Zwangsgeld administrative fi ne, fi ne Clearingstelle Häusliche Gewalt Domestic Violence Clearing Centre Cyberstalking Cyberstalking Deutscher Kinderschutzbund German Society for the Protection of Children Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle Marriage, Family and Partnership Advice Centre Fachberatungszentrum professional advice centre Frauenbeauftragte women's representative Frauenberatungsstelle women's Advice Centre Frauenhaus refuge / refuge house Freiheitsberaubung restriction of freedom Gewalt gegen Frauen violence against women Gewaltdelikte acts of violence Gewaltschutzgesetz Protection against Violence law Gewaltverhältnisse violent relationships Gewerkschaft trade union Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe Karlsruhe City Council's Equal Opportunities Offi cer Hausfriedensbruch trespassing Informations- und Unterstützungsangebote information and counselling services Informationsdefi zit lack of information Kinderbüro der Stadt Karlsruhe Karlsruhe City Council's Advice Centre for Children Klinisch-Forensische Ambulanz Clinical Forensic Ambulance Migrationshintergrund migrant background muttersprachliche Beratung advice in your own language auch: counselling by native speakers Nebenklage private criminal action auch: civil action Nötigung assault Nummer gegen Kummer number against emotional distress Opferentschädigungsgesetz Law on Compensation for Victims of Violence Ordnungs- und Bürgeramt (Karlsruhe City Council's) Local Police Authority Polizei (Karlsruher Polizei) the Karlsruhe police Polizeiliche Anordnung police orders Polizeipräsidium the Karlsruhe police headquarters Projektgruppe „Häusliche Gewalt überwinden“ "Overcoming Domestic Violence" Project Team Prostitution prostitution psychische Gewalt psychological violence Psychologische Beratungsstelle Psychological Advice Centre Rechtsbeistand legal advice Rückkehrverbot prohibition of return Schmerzensgeld claim damages for pain and suffering EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 3736 | VIOLENCE AGAINST WOMEN Schutz bei Gewalt im häuslichen Bereich the protection of victims of domestic violence Schutzanordnung police protection order protective court order Schutzwohnung safe lodging Schweigepfl icht duty to maintain confi dentiality sexualles Selbstbestimmungsrecht sexual self-determination sexuelle Diskriminierung sexual discrimination Sozial- und Jugendbehörde Social Services Department Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe The City of Karlsruhe’s Social Services Offices sozialer Nahraum domestic violence (heißt wörtlich Gewalt im sozialen Nahraum) Sozialministerium Baden- Württemberg Baden-Württemberg Ministry of Social Affairs Sprachbarriere language barriers Spurensicherung safeguarding of evidence Stadt Karlsruhe Karlsruhe City Council (als Stadtverwaltung, die agiert), ansonsten City of Karlsruhe Stalking stalking Strafanzeige erstatten complain to the police Telefonseelsorge telephone helpline run by the Catholic and Protestant Churches Unrechtsbewusstsein awareness of wrong-doing Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Anti-Gewalt- Beratung und -Training für Frauen) Youth Welfare Association (Anti-violence counselling and training for women) Vertrauensperson people you trust Vortäuschen einer Straftat simulating a criminal offence Weisser Ring Weißer Ring Wohnungsverweis expulsion Zeugenschutzprogramm Witness Protection Programme Zivilcourage personal courage Zwangsheirat forced marriage NOTES EQUAL OPPORTUNITIES OFFICER | 3938 | VIOLENCE AGAINST WOMEN NOTES NOTES IMPRINT Published by Stadt Karlsruhe Gleichstellungsbeauftragte Rathaus am Marktplatz Telephone: +49 721 133-3062 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung This brochure is also available in the following languages: Croatian, French, German, Russian, Turkish All the versions can be found online and can be downloaded at: www.karlsruhe.de/hg Text: Annette Niesyto based on a text by Sabine Zürn. Layout: C. Streeck Translation: Charlotte Schmitt and others Cover picture: www.fotolia.de © DDRockstar Printed in Germany by the town hall printing service on 100 percent recycled paper. July 2016/Juli 2016
https://www.karlsruhe.de/b4/stadtverwaltung/gleichstellung/informationen_adressen/HF_sections/content/1468230487991/ZZjYt2UZNgPf5I/2016_Juli_%20Gewalt%20gegen%20Frauen_engl_mit%20Glossar_Versand.pdf
Broschüre_Gewalt gegen Frauen_französisch.indd Conseils et aide aux femmes en détresse Français | Französisch VIOLENCE ENVERS LES FEMMES Ville de Karlsruhe Déléguée à l'égalité entre femmes et hommes DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 32 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES TABLE DES MATIÈRES Introduction 4 Informations générales sur la violence 6 La violence dans le couple (marié ou non) 7 Viol et harcèlement sexuel 9 Violence sexuelle envers les enfants (fi lles et garçons) 11 Le mariage forcé 12 La violence envers les femmes issues de l'immigration 14 La traite des femmes 15 Le harcèlement sexuel sur le lieu de travail 16 Stalking (harcèlement persécutif) 17 Mesures de protection ordonnées par le Tribunal d'instance 19 Dépôt de plainte et procédure judiciaire 20 Accueil et conseil 21 Adresses et interlocuteurs importants 23 Police (Polizei) 23 Maisons d'accueil pour femmes à Karlsruhe (Frauenhäuser in Karlsruhe) 23 Centres de consultation pour femmes (Frauenberatungsstellen) 24 Centres spécialisés dans les problèmes de violence sexuelle (Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt) 24 Relevé et conservation des traces après violence 25 Ville de Karlsruhe (Stadt Karlsruhe) 25 Centre de consultation pour hommes en cas de violence dans l'entourage social proche (Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum für Männer) 26 Pour femmes et hommes à Karlsruhe 27 Pour enfants et adolescents 28 Autres adresses importantes 29 Tribunaux (Gerichte) 29 Centres de consultation pour femmes, situés en dehors de Karlsruhe, traitant des problèmes particuliers 30 Pour les femmes et jeunes fi lles handicapées 31 Autres liens 32 Glossaire (Glossar) 34 DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 54 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES INTRODUCTION C'est tous les jours et de différentes manières que s'exerce la violence envers les femmes.  Il y a violence quand un conjoint enferme, menace, frappe, blesse ou viole sa femme.  Il y a violence quand la famille, des connaissances ou des inconnus veulent imposer à une jeune fi lle ou à une femme un mode de vie qu'elle ne souhaite pas.  Il y a violence quand des connaissances, des collègues, un supérieur ou des inconnus harcèlent sexuellement, poursuivent ou violent une femme.  Il y a violence quand on oblige une femme à se prostituer ou à se marier.  Il y a violence quand des hommes de la famille, du voisinage ou parmi les connaissances abusent sexuellement d'un jeune garçon ou d'une jeune fi lle.  Il y a violence quand des hommes profi tent du fait que des femmes ou des jeunes fi lles sont dépendantes et sans défense. En Allemagne, plus de la moitié des femmes ont, au cours de leur vie, été harcelées sexuellement. 40 % des femmes ont, depuis leur seizième année, fait l'expérience de la violence physique et/ou sexuelle, 42 % ont subi le harcèlement mental. En 2004, environ une femme sur quatre avait vécu la violence physique et /ou sexuelle dans son couple présent ou passé (d'après un sondage effectué pour le Gouvernement fédéral en 2004.)  Etes-vous victime de violence ? Défendez-vous ! N'ayez pas peur de demander de l'aide et un soutien.  Si vous voyez qu'une femme risque d'être violentée, faites preuve de courage civique et intervenez ! Vous contribuerez ainsi à ce que les victimes soient secourues et les coupables identifi és.  Cette brochure vous informe sur les procédures et les possibilités permettant de protéger les femmes et d'aider les victimes de violences à Karlsruhe. La violence envers les femmes est un délit puni par la loi. Toute femme a le droit de disposer d'elle-même, physiquement et moralement. C'est un droit de la personne ! A partir de la page 23, vous trouverez les adresses utiles : maisons d'accueil pour femmes, appel d'urgence, police, centres d'écoute et d'accueil spécialisés. Ces institutions coopèrent pour apporter aux femmes une aide à court et à long terme. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 76 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES INFORMATIONS GÉNÉRALES SUR LA VIOLENCE La violence est majoritairement exercée par des hommes. La plupart appartiennent à la sphère familiale, ou font partie des connaissances et des collègues. Cependant, le harcèlement, les menaces et la violence sont aussi très souvent le fait d'inconnus. Pour les victimes, la violence a des conséquences, même en l'absence de blessures visibles. Beaucoup de victimes de la violence souffrent de traumatismes : angoisse, dépression, sentiment de dévalorisation. Les femmes qui font l'objet de violences sont dans des situations très diverses. Plus elles sont précaires, plus il est diffi cile de se sortir d'un contexte de violence. Ces dernières années, se sont créées des structures d'accueil et de conseil qui offrent une aide adaptée à chaque situation. Il devient alors possible de parler de son vécu. Les conseillères de ces centres spécialisés ont une grande expérience de ces problèmes et travaillent en toute confi dentialité. Par le passé, seule une petite partie de ces délits contre les femmes faisait l'objet d'un dépôt de plainte. Aujourd'hui, une législation adaptée et un changement dans l'opinion, font que de plus en plus de femmes n'acceptent plus la violence en silence. Cette brochure traite de différentes situations dans lesquelles se trouvent les femmes. Certains aspects de la violence envers les femmes sont encore trop ignorés et il manque encore une aide spécifi que. On n'a pris conscience que récemment dans l'opinion publique, du nombre d'abus commis sur des femmes en situation de dépendance, vivant dans des foyers. Là aussi, des mesures supplémentaires sont nécessaires, à différents niveaux, pour assurer une protection aux femmes. LA VIOLENCE DANS LE COUPLE (MARIÉ OU NON) Le plus souvent, les femmes sont victimes de violences exercées par leur conjoint ou leur partenaire, donc dans leur entourage le plus immédiat. Chaque jour, des femmes cherchent refuge auprès de la police, dans les maisons de femmes, parce qu'elles ont été maltraitées par leur compagnon, physiquement et/ou moralement. Il est diffi cile pour beaucoup de femmes d'avouer que leur vie de couple n'est pas heureuse. Elles se sentent responsables de la cohésion de la famille. On ne peut cependant leur imputer la conduite de leur conjoint. Subir en silence la violence ne change rien à la situation. Pour sortir d'une relation violente, le meilleur moyen est de chercher de l'aide, partir et prendre sa vie en mains. Les enfants sont aussi concernés par la violence, même s'ils ne sont pas battus. Ils vivent l'angoisse, le malheur, les agressions domestiques en première ligne et en souffrent directement. Neuf enfants sur dix sont dans la même pièce ou dans la pièce voisine quand leur mère subit la violence.  Aucun homme n'a le droit de menacer, de battre ou de violer sa femme ou sa partenaire. La violence domestique est passible de la loi.  Votre intégrité physique et morale, et celle de vos enfants sont à prendre au sérieux. Cherchez de l'aide ! Dans la brochure "Directives policières pour la protection des victimes de violence domestique à Karlsruhe", publiée par la ville et le commissariat central de Karlsruhe (projet "Surmonter la violence domestique"), vous trouverez toutes les informations sur les mesures d'éloignement des conjoints violents. Cette brochure existe en anglais, croate, russe et turc. Adresse page 22. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 98 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES QUE FAIRE ? Si vous êtes en danger, sous la menace, appelez la police ! Informez des personnes de confi ance, ne restez pas seule là où vous êtes en danger. Quand la police est sur place décidez si vous voulez rester dans votre logement ou si vous voulez la protection d'une maison d'accueil pour femmes. Selon l'urgence de la situation, la police décide d'éloigner le conjoint violent du domicile (éviction). Vous pouvez demander ce type de mesure sans intervention de la police du Land, auprès la police municipale de Karlsruhe (Ordnungs- und Bürgeramt, OA). MESURES DE PROTECTION DES VICTIMES DE VIOLENCE DOMESTIQUE En cas de danger immédiat, les mesures suivantes peuvent être prises à court terme par la police du Land et la police municipale de Karlsruhe (Ordnungs- und Bürgeramt, OA) (Des mesures de protection à plus long terme doivent être ordonnées par un tribunal. Pour plus d'informations voir page 19.) Éviction du logement (Wohnungsverweis) L'homme doit remettre sa clé du logement et le quitter. Cette mesure s'applique aussi quand le partenaire violent n'a pas encore exercé physiquement la violence, mais "seulement" menacé de voies de fait ou de privation de liberté. Interdiction d‘approcher (Annäherungsverbot) L'homme ne doit pas s'approcher de la victime ou des enfants concernés, ni leur téléphoner, ni établir le contact par un tiers, pas plus au travail qu'à l'école ou au jardin d'enfants. Avertissez immédiatement la police si le partenaire continue à vous menacer, vous ou vos enfants. Si le partenaire violent ne respecte pas les mesures prises, il s'expose au dépôt d'une plainte, à une amende, à l'emprisonnement. On sait par expérience que l'intervention de la police et la perspective d'un dépôt de plainte ont un effet dissuasif sur les auteurs de violences. VIOL ET HARCÈLEMENT SEXUEL Le viol et le harcèlement sexuel sont contraires au droit de la femme à disposer d'elle-même et leurs auteurs sont susceptibles de poursuites judiciaires. Et ceci même si l'auteur ne recourt pas massivement à la violence physique, et qu'il "ne fait que" menacer sa victime ou la tenir à sa merci. La plupart des actes de violence sont prémédités et leur auteur a généralement des contacts préalables avec sa victime, avant de recourir à la violence ou à la menace etc. Ses intentions sont rarement évidentes pour la victime. QUE FAIRE ?  Adressez-vous à la police. Il est nécessaire d'agir vite, sinon le coupable peut détruire des preuves importantes et les traces sur votre corps risquent de s'effacer.  Si vous voulez porter plainte contre le coupable, vous pouvez le faire dans n'importe quel commissariat de police. Il vous suffi ra de répondre à des questions permettant de rechercher l'auteur des faits, et de décrire la situation. Votre témoignage sera ensuite recueilli par la police criminelle. A votre demande, une femme policier sera votre interlocutrice. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 1110 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES  Après un viol, allez faire réaliser un examen gynécologique le plus vite possible soit dans un cabinet médical, soit dans un hôpital – même si vous n'avez aucune trace visible de blessure. Le constat médical et le rapport détaillé des conséquences psychiques et physiques du viol sont de première importance pour l'enquête et pour les poursuites éventuelles. Le médecin est tenu au secret médical. Si l'examen médical est ordonné par la police, les traces sont conservées tout en respectant les contraintes juridiques et les frais de l'examen sont pris en charge. Au cas où vous ne souhaiteriez pas faire intervenir la police, il est possible de procéder au revelé et à la conservation des traces sous une forme anonyme. Lors de ce procédé, les résultats de l‘examen médical sont anonymisés et conservés -même si le crime n'a pas été denoncé à la police – pour permettre aux victimes de pouvoir déposer plainte plus tard. Pour profi ter de cette offre, vous pouvez recourir à la clinique médico-légale de Heidelberg (Klinisch-Forensische Ambulanz Heidelberg, voir page 25). Victimes, mais aussi médecins peuvent y trouver des informations concernant la documentation et la conservation des preuves.  Conservez soigneusement toute preuve matérielle, comme un vêtement, sans le laver.  La violence sexuelle est une expérience très lourde à porter, et il est très diffi cile d'en parler. Mais, à long terme, il est encore plus lourd de se taire et d'en souffrir, alors que le coupable n'a pas été inquiété.  Parlez à des personnes de confi ance ou à des spécialistes de ce qui est arrivé, à vous ou à une autre. Les conseillers ou conseillères vous informeront sur vos droits. VIOLENCE SEXUELLE ENVERS LES ENFANTS (FILLES ET GARÇONS) De nombreux enfants sont victimes de violence sexuelle. Les auteurs de ces violences sont généralement le propre père, le compagnon de la mère, un oncle, un frère ou tout autre parent ou connaissance de sexe masculin. Il y a aussi des femmes coupables de violence sexuelle. Pour les enfants, il est particulièrement diffi cile de se défendre, parce qu'ils dépendent de ces adultes. Ils ont un lien affectif avec ces personnes et ne comprennent pas leur attitude. Par sentiment de culpabilité, ils taisent ce qu'ils ont vécu. Un changement dans l'attitude d'un enfant peut permettre de comprendre qu'il y a un problème. QUE FAIRE ?  Si comme adulte vous soupçonnez qu'un enfant subit ou a subi des violences sexuelles, adressez-vous à un centre spécialisé dans les problèmes de violence sexuelle (page 24 et 25).Vous y trouverez les informations sur les possibilités d'aider l'enfant.  Quelquefois, ce n'est qu'à l'âge adulte que l'on prend conscience des abus sexuels vécus pendant son enfance. Là aussi, demander de l'aide et faire valoir son droit a un sens et un effet bénéfi que.  Souvent, il est recommandé de porter plainte, auprès de la police criminelle. Les centres de conseil spécialisés vous informent sur la procédure. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 1312 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES LE MARIAGE FORCÉ On parle de mariage forcé quand des jeunes fi lles ou des jeunes femmes se sentent obligées de se marier. Soit on ne veut pas entendre leur refus du mariage, soit elles n'osent pas s'y opposer, parce que les parents, la famille, le fi ancé, les futurs beaux-parents exercent une pression, par tous les moyens. Il peut s'agir de violence physique, sexuelle, de harcèlement sous forme de menaces, de pression morale et sociale, de chantage affectif et d'autres formes humiliantes, dévalorisantes de déni de liberté. A côté du mariage forcé existe aussi le mariage arrangé, la limite entre les deux n'étant pas toujours très claire, surtout quand des jeunes fi lles dressées à l'obéissance se plient à la volonté des parents. Le mariage forcé concerne quelquefois aussi de jeunes hommes. Un quart des migrantes turques mariées ne connaissaient pas leur futur époux avant le mariage, 17% d'entre elles se sentaient en situation de mariage forcé. (Sondage effectué à la demande du Gouvernement fédéral en 2004.) Par le mariage forcé, les jeunes femmes se voient privées de leur droit à la liberté individuelle. Elles se trouvent soumises aux devoirs conjugaux (entre autres sexuels), leur force de travail est exploitée, leurs chances de formation sont réduites et elles ne peuvent choisir et maîtriser librement leur vie. Le mariage forcé est une injustice envers les jeunes adultes, il est en contradiction avec le droit de disposer de soi-même, il attente aux droits de l'homme. Recourir au mariage forcé tombe sous le coup de la loi. Il y a possibilité de trouver de l'aide, auprès des centres de conseil spécialisés et de foyers protégés pour les jeunes femmes menacées ou en situation de mariage forcé. QUE FAIRE ?  Essayez d'aborder la question si vous soupçonnez qu'un jeune adulte risque d'être forcé au mariage. Offrez votre aide.  Si vous êtes l'objet de telles pressions, n'ayez pas peur de demander de l'aide et du soutien. Parlez avec une personne de confi ance, faites appel aux institutions d'aide et d'information. Pour les adolescents, c'est le Bureau de l'enfance à Karlsruhe qui est compétent (adresse page 26). Pour les femmes majeures, c'est la Déleguée à l'égalité entre femmes et hommes (adresse page 25).  En cas d'urgence, adressez-vous à la police, au Service social de la Ville de Karlsruhe ou à une maison d'accueil pour femmes. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 1514 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES LA VIOLENCE ENVERS LES FEMMES ISSUES DE L'IMMIGRATION En raison de leur statut d'étrangères, il est particulièrement diffi cile pour les femmes immigrées de s'échapper d'un couple ou d'une famille où elles sont soumises à la violence. Beau- coup craignent l'expulsion du pays à la suite d'une séparation : cela est beaucoup moins fréquent qu'on le suppose. La barrière linguistique et le manque d'information font qu'il est encore plus diffi cile pour ces femmes de faire valoir leurs droits et de profi ter des aides existantes. Les jeunes fi lles et jeunes femmes issues de l'immigration sont souvent soumises au poids des traditions familiales. Beaucoup subissent des violences, directes ou indirectes. 40 % des immigrées turques ou d'Europe de l'Est ont, depuis leur seizième année, subi des violences physiques ou sexuelles. (Sondage effectué pour le Gouvernement fédéral en 2004.) QUE FAIRE ?  Adressez-vous aux centres de conseil spécialisés ! Vous y trouverez une assistance, dans votre langue maternelle, ainsi que des informations sur la législation concernant les étrangers (voir sur ce sujet les pages 24 et 30).  Parlez de votre expérience, avec des amies et des personnes de confi ance, cherchez de l'aide. LA TRAITE DES FEMMES Souvent, sous la contrainte, des femmes arrivent en Allemagne, illégalement, attirées par de fausses promesses. Elles sont contraintes de se prostituer. Toutes ces formes de violence sont, en Allemagne, interdites et passibles de poursuites. QUE FAIRE ?  Des foyers protégés et des centres de conseil offrent protection et secours, souvent avec une assistance dans votre langue maternelle.  Ces centres informent aussi sur la législation, en particulier sur le statut des étrangers.  Les consultations sont totalement confi dentielles.  Les victimes de la traite des femmes qui acceptent de témoigner peuvent, sous certaines conditions, bénéfi cier d'un programme de protection des témoins. Adresses page 23 et suivantes. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 1716 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES LE HARCÈLEMENT SEXUEL SUR LE LIEU DE TRAVAIL L'éventail des actes de discrimination sexuelle et de harcèlement sur le lieu de travail va des images porno sur l'écran d'ordinateur accompagnées de commentaires, jusqu'aux menaces et à la violence physique caractérisée, en passant par les invitations non désirées et les contacts corporels "involontaires". Beaucoup de victimes cherchent au début à éviter la présence du harceleur ou essaient d'ignorer ses tentatives. Le harcèlement sexuel n'est pourtant pas une action isolée, involontaire, mais un processus dont les actes augmentent en fréquence et en intensité. Beaucoup de femmes sont amenées, tôt ou tard, à quitter leur emploi pour cette raison. Un employeur a le devoir légal de protéger son personnel contre le harcèlement sexuel sur le lieu de travail et de prendre des mesures effi caces contre le harceleur. QUE FAIRE ?  Prenez au sérieux vos sentiments et exprimez clairement votre mécontentement, opposez-vous au harcèlement !  Faites un résumé des faits et parlez de votre expérience avec une personne de confi ance.  Prenez conseil auprès de l'autorité compétente, par exemple la Déléguée à l'égalité entre femmes et hommes, ou auprès du syndicat. En cas de harcèlement sexuel sur le lieu de travail, vous avez droit à une indemnisation.  Informez des faits votre supérieur hiérarchique et le représentant du personnel. STALKING (HARCÈLEMENT PERSÉCUTIF) Terme anglais signifi ant"traque". Il s'agit d'une persécution, de surveillance, d'imposition de communications qui terrorisent la victime. Le "stalking" n'a rien de commun avec de l'amour, il s'agit d'exercer un contrôle, un pouvoir. Le "stalking" est une forme de terrorisme Appels téléphoniques au bureau ou au domicile, messages de menaces sur le répondeur, calomnies, injures, fi latures, cadeaux indésirables, lettres d'amour, puis injures, menaces, e-mails, mailbombs (cyberstalking), destructions matérielles, effraction du domicile,violences physiques graves. Les cas élucidés ont montré que le "stalking" durait en moyenne 28 mois. Dans 49 % des cas le harceleur était l'ex-partenaire, dans 81 % des cas de sexe masculin. 39 % des victimes déclaraient avoir subi des atteintes à leur intégrité physique. Une victime sur cinq parlait même d'agression grave, avec coup de poing ou usage d'une arme. (Selon une étude récente de l'université de Darmstadt, publiée dans "Le stalking en Allemagne" par Hans-Georg W. Voss, Jens Hoffmann et Isabel Wondrak, publications du "Weisser Ring".) Quand un ex-partenaire se met à harceler, les enfants sont très souvent concernés et sont utilisés comme intermédiaires. Les harceleurs, selon la situation, tombent sous le coup de la loi, par exemple pour injures, violation de domicile, persécution, atteinte à la liberté individuelle, simulation d'acte délictuel, vol et coups et blessures. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 1918 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES QUE FAIRE ?  Expliquez clairement, une fois pour toutes, au harceleur que vous ne souhaitez, ni au présent, ni à l'avenir, le moindre contact avec lui. Faites barrage à toute tentative de contact et n'acceptez aucune "dernière explication".  Notez tout ce que le harceleur entreprend et informez la police.  Appelez la police si vous vous sentez menacée !  Portez plainte ! La police peut prendre des mesures de protection (voir page 8), et vous donner des informations importantes concernant votre sécurité.  Déposez éventuellement une demande de protection auprès du Tribunal.  N'hésitez pas à demander de l'aide et un accompagnement. Les centres de consultation pour femmes, ainsi que l'association "Weisser Ring" seront à vos côtés pendant et après le "stalking". MESURES DE PROTECTION ORDONNÉES PAR LE TRIBUNAL D'INSTANCE La police du Land et la police municipale de Karlsruhe (Ordnungs- und Bürgeramt, OA) ne peuvent prendre des mesures de protection qu'en cas de danger immédiat et pour une période limitée. Ensuite, c'est le Tribunal d'instance qui est compétent. Il peut par exemple, face à un partenaire violent ou à un harceleur, prendre les mesures suivantes (loi anti-violence) :  Interdiction de pénétrer dans le logement.  interdiction de s'approcher de la victime ou du logement à moins d'une certaine distance, fi xée par le tribunal.  interdiction de fréquenter les mêmes lieux que la victime, son lieu de travail, l'école ou le jardin d'enfants.  interdiction d'entrer en contact avec vous, même par téléphone, lettre, e-mail ou sms. Les mesures de protection peuvent déjà être prises en cas de menaces sérieuses sur l'intégrité physique, la santé ou la liberté de la victime. Il en est de même en cas de harcèlement répété. En cas de danger permanent et de menaces réitérées, les mesures de protection peuvent faire l'objet d'une demande de procédure d'urgence. QUE FAIRE ?  Informez-vous auprès des centres de conseil de vos droits.  Vous pouvez faire une demande directement auprès du Tribunal d'instance, sans avocat. Il est cependant recommandé de vous faire assister par un/une avocat/e. Si vos revenus sont faibles, vous pouvez demander l'aide juridictionnelle.  Les immigrées ne devraient pas renoncer à se faire conseiller et se faire représenter par un juriste. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 2120 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES DÉPÔT DE PLAINTE ET PROCÉDURE JUDICIAIRE Les individus qui ont fait usage de la violence ou ont menacé de le faire, doivent être mis devant leur responsabilité, quelle que soit la forme de violence exercée. En cas de violence domestique, les coupables acceptent souvent, afi n que leur peine soit adoucie, de se soumettre à un traitement pour modifi er leur comportement (cure de désintoxication, entraînement à la non-violence). Les délits tels que harcèlement sexuel et viol sont souvent commis par des récidivistes, qu'on ne peut identifi er et rechercher que grâce à la déposition de plusieurs femmes. C'est pour cela que les cas où les victimes ont réussi à éviter le pire devraient faire l'objet d'un dépôt de plainte. La prise de conscience progresse dans la société si les tribunaux traitent de plus en plus souvent les affaires de violence faite aux femmes. Dans les affaires de délits sexuels, c'est la victime, souvent le seul témoin, qui joue un grand rôle. Il est donc important de prendre un ou une avocate. L'avocat/e peut  informer sur la procédure judiciaire et les avantages qu'il y a à se constituer partie civile,  demander l'aide juridictionnelle, si necessaire et si la victime le souhaite, et  demander l'indemnisation de la victime. QUE FAIRE ?  Faites usage des possibilités d'information et de soutien.  Les centres de consultation pour femmes vous informent sur la législation et vous aident à obtenir votre droit !  L'association "Weißer Ring" défend les droits des victimes de crimes et délits.  Dans certains cas, on peut obtenir des aides grâce à la loi d'indemnisation des victimes. ACCUEIL ET CONSEIL Après avoir subi un acte de violence, certaines femmes veulent l'oublier le plus vite possible. Mais la vie n'est plus comme avant, et souvent la situation exige certains changements. Avoir un entretien avec une conseillère expérimentée est presque toujours d'une grande aide. Qu'il s'agisse de se confi er à quelqu'un, d'essayer de faire face à une situation nouvelle ou de "seulement" chercher un bon conseil. A Karlsruhe, les possibilités sont multiples (adresses à partir de la page 24). Pour tous les centres d'accueil et de conseil, une seule règle : la confi dentialité. C'est la femme elle-même qui décide du contenu des entretiens. Les entretiens peuvent avoir pour thème :  Comment me protéger d'autres actes de violence ?  Dois-je porter plainte contre le coupable ? Que se passe-t-il au tribunal ? Où trouver l'assistance juridique ? Quels frais aurai-je à supporter ?  Comment traiter l'expérience de la violence, sur le plan physique et psychique, et reprendre confi ance en moi ?  Qu'est-ce qui est important lors d'une séparation, d'un divorce ?  Est-il possible d'envisager une vie commune avec le même homme, s'il tourne le dos à la violence ? Les victimes de violence domestique peuvent donner leur accord à la police pour qu'une conseillère du bureau "Violence domestique" prenne contact avec elles. Pour beaucoup de femmes, cela facilite les choses si elles trouvent de l'aide sans avoir à chercher et donner beaucoup d'explications. Les immigrées victimes de violence devraient dans tous les cas faire appel à une conseillère ! A Karlsruhe, il y a possibilité d'être conseillée dans sa langue maternelle, et d'être ainsi informée concrètement sur les aides et la réglementation concernant les étrangers. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 2322 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES La Ville de Karlsruhe et la Préfecture de police ont publié la brochure "Directives policières pour la protection des victimes de violence domestique à Karlsruhe", dans le cadre du projet "Surmonter la violence domestique". Elle existe aussi en anglais, croate, turc et russe. Pour plus d'informations sur les mesures de protection des victimes de violence domestique, voir : www.karlsruhe.de/hg Pour commander la brochure, s'adresser à : Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe, 76124 Karlsruhe Les hommes, qui veulent mettre fi n à la pratique de la violence et/ou ont été eux-mêmes victimes de violence, trouveront de l'aide auprès du "Centre de consultation pour hommes en cas de violence dans l'entourage social proche". Les femmes dont le partenaire est violent peuvent obtenir, par l'intermédiaire de la police ou de la justice, que celui-ci soit adressé à cette institution (adresse voir page 26). Depuis 2013, des femmes souhaitant changer leur comportement violent en couple peuvent recourir à un service de consultation et d'entraînement anti-violence auprès de l'Association de Soutien aux Jeunes (Verein für Jugendhilfe, adresse voir page 28). ADRESSES ET INTERLOCUTEURS IMPORTANTS POLICE (POLIZEI) Appel d'urgence (gratuit) Téléphone : 110 www.polizei-karlsruhe.de MAISONS D'ACCUEIL POUR FEMMES À KARLSRUHE (FRAUENHÄUSER IN KARLSRUHE) Frauenhaus Karlsruhe (Maison d‘accueil pour femmes à Karlsruhe) Téléphone : +49 721 567824 Fax : +49 721 564794 karlsruhe@frauenhaus.de www.frauenhaus.de Frauenhaus SkF Karlsruhe (Maison d'accueil pour femmes SkF à Karlsruhe) Téléphone : +49 721 824466 Fax : +49 721 8244689 frauenhaus@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de La nuit, les maisons d'accueil pour femmes ne peuvent accueillir de nouvelles femmes. Il faut donc téléphoner directement à la police qui vous aidera. DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 2524 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES CENTRES DE CONSULTATION POUR FEMMES (FRAUENBERATUNGSSTELLEN) Les services de consultation des deux centres d'accueil pour femmes de Karlsruhe disposent de spécialistes expérimentées, qui travaillent dans l'intérêt des femmes et donnent, rapidement, de manière non bureaucratique et gratuitement des conseils aux femmes, dans tous les contextes de violence, en cas de séparation et de divorce. On y trouve aussi des renseignements juridiques. Frauenberatungsstelle Karlsruhe (Centre de consultation pour femmes de Karlsruhe) Consultation possible en anglais et turc Kriegsstraße 148, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 849047 Fax : +49 721 8305831 info@frauenberatungsstelle-karlsruhe.de www.frauenhaus.de Frauenberatungsstelle SkF (Centre de consultation pour femmes SKF) Service social des femmes catholiques (SkF) Akademiestraße 15, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 91375-0 ou -18 Fax : +49 721 91375-75 frauen@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de CENTRES SPÉCIALISÉS DANS LES PROBLÈMES DE VIOLENCE SEXUELLE (FACHBERATUNGSSTELLEN BEI SEXUELLER GEWALT) Wildwasser & FrauenNotruf (Wildwasser, & appel d'urgence pour femmes) Centre spécial de consultation en cas de violence sexuelle Kaiserstraße 235 (3ème étage), 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 859173 Fax : +49 721 859174 info@wildwasser-frauennotruf.de www.wildwasser-frauennotruf.de AllerleiRauh – Fachberatungsstelle der Stadt Karlsruhe bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche AllerleiRauh – Centre spécial de consultation en cas de violence sexuelle envers les enfants et adolescents (avec un service de consultation en ligne) Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 133-53 81 ou 133-5382 Fax : +49 721 133-5449 allerleirauh@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/allerleirauh RELEVÉ ET CONSERVATION DES TRACES APRÈS VIOLENCE Klinisch-Forensische Ambulanz Clinique médico-légale de Heidelberg Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg Voßstraße 2, bâtiment 4420, 69115 Heidelberg Téléphone : +49 152 54648393 VILLE DE KARLSRUHE (STADT KARLSRUHE) Ordnungs- und Bürgeramt (OA) der Stadt Karlsruhe (Police municipale de Karlsruhe) Compétent pour la prise des mesures de protection Droit policier général Kaiserallee 8, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 133-3347 Fax : +49 721 133-3229 polizeirecht@oa.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/ordnungsamt Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe (Déléguée à l'égalité entre femmes et hommes de la Ville de Karlsruhe) Rathaus am Marktplatz, 76124 Karlsruhe Téléphone : +49 721 133-3062 Fax : +49 721 133-3069 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 2726 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES Kinderbüro der Stadt Karlsruhe (Bureau des enfants de la Ville de Karlsruhe) Protection des mineurs, prévention précoce, représentation des intérêts des enfants, services de soutien familial, Karlsruher Bündnis für Familie (Alliance pour la famille à Karlsruhe) Südendstraße 42 (3ème étage), 76135 Karlsruhe Téléphone : +49 721 133-5111 Fax : +49 721 133-5139 kinderbuero@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/kinderbuero Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe (Service social de la Ville de Karlsruhe) Le Service social s'adresse à tous les habitants de Karlsruhe. Il conseille dans le domaine conjugal (séparation), de l'éducation et de la garde des enfants. Son devoir principal est la protection des enfants et adolescents. Si la police a connaissance du fait que des mineurs sont directement ou indirectement menacés de violence, elle informe le Service social qui prend alors contact avec la famille. Téléphone :+49 721 133-5301 sodi@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/sodi CENTRE DE CONSULTATION POUR HOMMES EN CAS DE VIOLENCE DANS L'ENTOURAGE SOCIAL PROCHE (BERATUNGSSTELLE BEI GEWALT IM SOZIALEN NAHRAUM FÜR MÄNNER) Consultation, assistance et entraînement pour hommes qui veulent lutter contre leur comportement violent et/ou ont été eux-mêmes victimes de violence. Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Association de Soutien aux Jeunes) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Interlocuteur : Hans-Peter Menke Téléphone : +49 721 680246-80 Fax : +49 721 680246-86 hans-peter.menke@vfj-ka.de www.vfj-ka.de POUR FEMMES ET HOMMES À KARLSRUHE brücke Entretiens, informations, conseils Kronenstraße 23, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 385038 Fax : +49 721 3844459 info@bruecke-karlsruhe.de www.bruecke-karlsruhe.de Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle Centre de consultation pour familles et couples (mariés ou pas) Consultation (sur rendez-vous) en langue maternelle, c.a.d. en français, anglais, russe, turque et espagnol ainsi que consultation pour personnes sourdes. Nelkenstraße 17, 76135 Karlsruhe Téléphone : +49 721 842288 Fax : +49 721 856051 info@eheberatung-karlsruhe.de www.eheberatung-karlsruhe.de pro familia Karlsruhe Amalienstraße 25, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 920505 Fax : +49 721 9205060 karlsruhe@profamilia.de www.profamilia.de/index.php ?id=523 Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Stadt Karlsruhe (Centre de consultation psychologique de la Ville de Karlsruhe pour parents, enfants et adolescents) Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 133-5360 Fax : +49 721 133 5449 pbs@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/pbst DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 2928 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS), Studierendenwerk Karlsruhe (Centre de consultation psychothérapeutique pour étudiants du centre des œuvres universitaires à Karlsruhe) Rudolfstraße 20, 76131 Karlsruhe Téléphone : +49 721 9334060 Fax : +49 721 9334065 pbs@sw-ka.de www.pbs.sw-ka.de Beratungsstelle für Prostituierte (Centre de consultation pour prostituées) Consultation en présence d'interprètes possible Diakonisches Werk Karlsruhe Luisenstraße 53, 76133 Karlsruhe Portable : +49 159 04068510 beratungfuerprostituierte@dw-karlsruhe.de Anti-Gewalt-Beratung und Training für Frauen (Consultation et entraînement anti-violence pour femmes) Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Association de Soutien aux Jeunes) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Interlocutrice : Anja Pfettscher Téléphone : +49 721 680246-81 Fax : +49 721 680246-86 anja.pfettscher@vfj-ka.de www.vfj-ka.de POUR ENFANTS ET ADOLESCENTS "Nummer gegen Kummer" Accompagnement par téléphone (gratuit) Du lundi au samedi de 14h00 – 20h00 Téléphone : 116111 Consultation par courriel 7/7: www.nummergegenkummer.de Deutscher Kinderschutzbund e. V. (Association allemande pour la protection de l'enfance) Kanalweg 40/42, 76149 Karlsruhe Téléphone : +49 721 842208 Fax : +49 721 843270 info@kinderschutzbund-karlsruhe.de www.kinderschutzbundkarlsruhe.de Kindergruppe „Nangilima“ (Groupe pour enfants "Nangilima"; Service social des femmes catholiques (SkF) Interlocutrices : Luitgard Gauly, Gabriele Kopp Téléphone : +49 721 91375-0 Fax : +49 721 91375-75 gauly@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de AUTRES ADRESSES IMPORTANTES Opferschutz – Polizeipräsidium Karlsruhe (Protection des victimes - préfecture de police Karlsruhe) Téléphone : +49 721 666-1215 ou +49 721 666-1201 karlsruhe.pp.praevention.opferschutz@polizei.bwl.de www.polizei-karlsruhe.de Telefon-Seelsorge SOS détresse - permanence téléphonique jour et nuit (gratuit) Téléphone : 0800 1110111 ou 0800 1110222 www.telefonseelsorge-karlsruhe.de Weißer Ring Antenne Karlsruhe Postfach 11 15 20, 76065 Karlsruhe Portable : +49 151 55164726 Numéro national d'urgence pour victimes : 116006 (service gratuit) weisserring-ka@arcor.de www.weisser-ring.de TRIBUNAUX (GERICHTE) Amtsgericht Karlsruhe – Familiengericht (Tribunal d'instance – Tribunal des affaires familiales) Lammstraße 1 – 5, 76133 Karlsruhe Téléphone : +49 721 926-5000 Fax : +49 721 926-6794 www.agkarlsruhe.de DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 3130 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES Amtsgericht Karlsruhe-Durlach – Familiengericht (Tribunal d'instance – Tribunal des affaires familiales) Karlsburgstraße 10, 76227 Karlsruhe Téléphone : +49 721 994-0 Fax : +49 721 994-1880 www.amtsgericht-karlsruhe-durlach.de CENTRES DE CONSULTATION POUR FEMMES, SITUÉS EN DEHORS DE KARLSRUHE, TRAITANT DES PROBLÈMES PARTICULIERS Ces centres accueillent les femmes étrangères venues en Allemagne pour des raisons variées – tourisme sexuel, traite des femmes ou promesses de mariage. Ils disposent de foyers protégés ou peuvent fournir des adresses. FreiJa – Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution (Centre de consultation pour victimes de traite des êtres humains et de prostitution forcée) Diakonisches Werk Kehl Marktstraße 3, 77694 Kehl Téléphone : +49 7851 7086620 Portable : +49 160 92798046 Fax : +49 7851 7086629 freija@diakonie-ortenau.de SOLWODI Ludwigshafen Postfach 21 12 42, 67012 Ludwigshafen Téléphone : +49 621 5291277 Portable : +49 177 2030155 Fax : +49 621 5292038 ludwigshafen@solwodi.de www.solwodi.de Frauen-Informationszentrum (FIZ) (Centre d'information pour femmes) Urbanstraße 44, 70182 Stuttgart Téléphone : +49 711 23941-24 Fax : +49 711 23941-25 fi z@vij-stuttgart.de www.vij-stuttgart.de/fraueninformationszentrum.html Diakonisches Werk Heilbronn Mitternachtsmission (Mission de minuit) Postfach 26 38, 74016 Heilbronn Téléphone : +49 7131 3901491 ou 84531 Fax : +49 7131 3900752 mitternachtsmission@diakonie-heilbronn.de www.diakonie-heilbronn.de/_rubric_frauen/index.php ?rubric=mitternacht_mission Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V. (L'organisme allemand KOK: Cercle national de coordination contre la traite des personnes) www.kok-buero.de POUR LES FEMMES ET JEUNES FILLES HANDICAPÉES BiBeZ e. V. (Centre de conseil et de formation intégrale pour les femmes et fi lles handicapées ou atteintes d'une maladie chronique) Alte Eppelheimer Straße 40/1, 69115 Heidelberg Téléphone : +49 6221 600908 Fax : +49 6221 586778 info@bibez.de www.bibez.de DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 3332 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES AUTRES LIENS Karlsruhe Projekt „Häusliche Gewalt überwinden“ (Projet "Surmonter la violence domestique") www.karlsruhe.de/hg Baden-Württemberg et Allemagne entière Sozialministerium Baden-Württemberg (Ministère des Affaires sociales du Bade-Wurtemberg) Informations sur la procédure d'éviction du conjoint www.sozialministerium-bw.de Text des Gewaltschutzgesetzes Texte de la loi anti-violence allemande www.parlamentsspiegel.de Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Ministère fédéral de la Justice et de la Protection des Consommateurs) www.bmjv.de Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Ministère fédéral de la Famille, des Personnes âgées, de la Femme et de la Jeunesse) www.bmfsfj.de Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Frauen gegen Gewalt e. V. (Coordination des centres d'aide aux femmes) www.frauen-gegen-gewalt.de Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen – BIG e. V. (Initiative berlinoise contre la violence faite aux femmes, avec service téléphonique) www.big-berlin.info Droit international des femmes, Traite des femmes, Immigration pour mariage Terre des Femmes, Menschenrechte für die Frau e. V. www.frauenrechte.de Stalking www.weisser-ring.de www.stalkingforschung.de www.polizei- beratung.de/opferinformationen/stalking.html La loi allemande relative à la protection contre la discrimination (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Antidiskriminierungsstelle des Bundes (Agence fédérale de l'Anti-Discrimination) www.antidiskriminierungsstelle.de DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 3534 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES GLOSSAIRE (GLOSSAR) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Loi allemande relative à la protection contre la discrimination Amtsgericht Karlsruhe Tribunal d’Instance de Karlsruhe Annäherungsverbot Interdiction d‘approcher anonym sous (une) forme anonyme Ansprechperson Interlocuteur / interlocutrice Anti-Gewalt-Training entraînement à la non-violence und / oder entraînement anti- violence Ausländergesetz réglementation concernant les étrangers Ausländerrecht législation concernant les étrangers Beratungs- und Verfahrenskostenhilfe aide juridictionnelle Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum Centre de consultation en cas de violence dans l'entourage social proche Beratungsstelle für Frauen und Männer Centre de consultation pour femmes et hommes Betriebs- oder Personalrat représentant du personnel (geht für Vertreter beider Institutionen) und / oder Comité d'entreprise ou du personnel (als reine Institution) Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Offi ce fédéral de la famille et des fonctions à la société civile bundesweites Hilfetelefon Numéro national d'urgence Bußgeld, Zwangsgeld Amende, astreinte Clearingstelle Häusliche Gewalt Bureau "Violence domestique" Cyberstalking cyberstalking Deutscher Kinderschutzbund Association allemande pour la protection de l'enfance Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle Centre de consultation pour familles et couples (mariés ou pas) Fachberatungszentrum bei Gewalt Centre de consultation und / oder Centre spécialisé dans les problèmes de voilence Frauenbeauftragte Déléguée à l'égalité entre femmes et hommes Frauenberatungsstelle Centre de consultation pour femmes Frauenhaus Maison d'accueil pour femmes Freiheitsberaubung atteinte à la liberté individuelle Gewalt gegen Frauen violence envers les femmes Gewaltdelikte Délits de violence Gewaltschutzgesetz Loi anti-violence allemande Gewaltverhältnisse contexte de violence und / oder rapports de violence Gewerkschaft syndicat Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe Déléguée à l'égalité entre femmes et hommes de la Ville de Karlsruhe Hausfriedensbruch violation de domicile Informations- und Unterstützungsangebote Offres d'aide et d'information Falls Institutionen gemeint sind institutions d'aide et d'information Informationsdefi zit manque d'information Kinderbüro der Stadt Karlsruhe Bureau des enfants de la Ville de Karlsruhe Klinisch-Forensische Ambulanz Clinique médico-légale Migrationshintergrund issues de l'immigration (bei Frauen) / issus de l'immigration (bei Männern) muttersprachliche Beratung Consultation en langue maternelle Nebenklage se constituer partie civile Nötigung harcèlement Nummer gegen Kummer Accompagnement par téléphone Opferentschädigungsgesetz Loi d'indemnisation des victimes Ordnungs- und Bürgeramt Police municipale de Karlsruhe Polizei (Karlsruher Polizei) Police de Karlsruhe Polizeiliche Anordnung Directives policières Polizeipräsidium Préfecture de police de Karlsruhe Projektgruppe „Häusliche Gewalt überwinden“ projet "Surmonter la violence domestique" DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 3736 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES Prostitution Prostitution psychische Gewalt violence psychologique und / oder violence psychique Psychologische Beratungsstelle Centre de consultation psychologique Rechtsbeistand assistance juridique Rückkehrverbot interdiction de retourner Schmerzensgeld indemnisation de la victime Schutz bei Gewalt im häuslichen Bereich Protection des victimes de violence domestique Schutzanordnung Mesures de protection Schutzwohnung foyers protégés Schweigepfl icht Arzt : être tenu au secret médical sexualles Selbstbestimmungsrecht Droit de la femme à disposer d'elle-même sexuelle Diskriminierung discrimination sexuelle Sozial- und Jugendbehörde Service Social et Jeunesse Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe Service social de la Ville de Karlsruhe sozialer Nahraum entourage social proche Sozialministerium Baden- Württemberg Ministère des Affaires sociales du Bade-Wurtemberg Sprachbarriere Barrière linguistique Spurensicherung Conservation des traces Stadt Karlsruhe Ville de Karlsruhe Stalking Stalking (harcèlement persécutif) Strafanzeige erstatten déposer une plainte Telefonseelsorge Accompagnement par téléphone Unrechtsbewusstsein prise de conscience (de l'injustice) Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Anti-Gewalt- Beratung und Training für Frauen) Association de Soutien aux Jeunes (Consultation et entraînement anti-violence pour femmes) Vertrauensperson Personne de confiance Vortäuschen einer Straftat simulation d'acte délictuel Weisser Ring L'association "Weißer Ring" Wohnungsverweis Éviction du logement Zeugenschutzprogramm programme de protection des témoins Zivilcourage courage civique Zwangsheirat mariage forcé DÉLÉGUÉE À L’ÉGALITÉ ENTRE FEMMES ET HOMMES | 3938 | VIOLENCE ENVERS LES FEMMES REMARQUES REMARQUES ÉDITEUR Responsables de l'édition et du contenu Stadt Karlsruhe Gleichstellungsbeauftragte Rathaus am Marktplatz Téléphone : 0721 133-3062 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung Cette brochure existe aussi en : allemand, anglais, croate, russe, turque Toutes les versions sont à consulter sur internet et peuvent être téléchargées sous : www.karlsruhe.de/hg Texte : Annette Niesyto sur la base d'un texte de Sabine Zürn Traduction : Charlotte Schmitt sur la base de traductions de Isabelle Hornik Mise en page : C. Streeck Photo de couverture : www.fotolia.de © DDRockstar Impression : Imprimerie de la mairie de Karlsruhe, 100% papier recyclé Juillet 2016 / Juli 2016
https://www.karlsruhe.de/b4/stadtverwaltung/gleichstellung/informationen_adressen/HF_sections/content/1468230487991/ZZjYt3IamIBl4s/2016_Juli_Gewalt%20gegen%20Frauen%20franz%C3%B6_mit%20Glossar_Versand.pdf
Broschüre_Gewalt gegen Frauen_kroatisch.indd Savjeti i pomoć za žene u nevolji Hrvatski | Kroatisch NASILJE NAD ŽENAMA Grad Karlsruhe Ured za ravnopravnost spolova URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 32 | NASILJE NAD ŽENAMA SADRŽAJ Uvod 4 Informacije o nasilju 6 Nasilje u braku i partnerskoj vezi 7 Silovanje i seksualna prisila 9 Seksualno nasilje nad djevojčicama i dječacima 11 Prisilno vjenčanje 12 Nasilje nad ženama migrantkinjama 14 Trgovina ženama 15 Seksualno uznemiravanje na radnom mjestu 16 Stalking 17 Sudske naredbe zaštite 19 Prijava i sudski postupak 20 Savjetovanje 21 Važne adrese i sugovornici 23 Policija (Polizei) 23 Sigurne kuće za žene u Karlsruheu (Frauenhäuser in Karlsruhe) 23 Savjetovališta za žene (Frauenberatungsstellen) 24 Stručno savjetovanje kod seksualnog nasilja (Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt) 24 Osiguranje tragova poslije nasilja (Spurensicherung nach Gewalt) 25 Grad Karlsruhe (Stadt Karlsruhe) 25 Savjetovalište kod nasilja u bliskom socijalnom okruženju za muškarce (Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum für Männer) 26 Ostala savjetovališta za žene i muškarce u Karlsruheu 27 Za djecu i mladež (Für Kinder und Jugendliche) 28 Ostale važne adrese 29 Općinski sudovi (Amtsgerichte) 30 Savjetovališta za žene za posebne ciljne skupine u drugim mjestima (Auswärtige Frauenberatungsstellen für besondere Zielgruppen) 30 Za žene i djevojke s hendikepom (Für Frauen und Mädchen mit Handicap) 31 Ostale adrese na internetu 32 Glosar (Glossar) 34 URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 54 | NASILJE NAD ŽENAMA UVOD Nasilje nad ženama događa se svakoga dana i na različite načine.  Nasilje je kada muž svoju suprugu zatvori, kada joj prijeti, kada je udari, povrijedi ili siluje.  Nasilje je kada članovi obitelji, poznanici ili nepoznati nastoje djevojkama ili ženama nametnuti način života koji one ne žele.  Nasilje je kada poznanici, kolege, pretpostavljeni ili nepoznati jednu ženu seksualno uznemiravaju, kada je slijede ili siluju.  Nasilje je kada se žene prisiljava na prostituciju ili brak.  Nasilje je kada muškarci iz obitelji, iz susjedstva ili iz kruga poznanika seksualno zlostavljaju djevojčice ili dječake.  Nasilje je kada muškarci iskorištavaju ovisnost ili bespomoćnost žena i djevojaka. Više od polovice svih žena u Njemačkoj već je u svom životu bilo seksualno uznemiravano. 40% žena je od njihove šesnaeste godine doživjelo tjelesno i/ili seksualno nasilje, 42% bilo je izloženo psihičkom nasilju od strane muškaraca. U godini 2004. svaka je četvrta žena doživjela tjelesno i/ili seksualno nasilje u aktualnoj ili jednoj ranijoj partnerskoj vezi. (Iz jedne reprezentativne ankete po nalogu njemačke Savezne vlade 2004. god.)  Da li ste pogođeni nasiljem? Branite se! Ne ustručavajte se koristiti pravo na pomoć i podršku.  Kada prepoznate da je jedna žena ugrožena nasiljem, pokažite građansku hrabrost i intervenirajte! Tako možete doprinijeti tome da osobe pogođene nasiljem dobiju pomoć i da počinitelji ne ostanu nepoznati.  Ova brošura informira Vas o tome kakve mjere i mogućnosti postoje u gradu Karlsruhe kako bi se zaštitile žene i pomoglo žrtvama nasilja. Nasilje nad ženama je nepravda i time kažnjivo. Svaka žena ima pravo na tjelesno i duševno samoodređenje. To je jedno od ljudskih prava! Od strane 23 nadalje naći ćete adrese sigurnih kuća za žene, telefonske brojeve za poziv u pomoć, adrese policije, savjetovališta i gradskih ustanova. Svi oni rade zajedno kako bi se ženama pogođenim nasiljem kratkoročno i dugoročno pomoglo. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 76 | NASILJE NAD ŽENAMA INFORMACIJE O NASILJU Počinitelji nasilja su pretežno muškarci. Oni najčešće dolaze iz obiteljske sredine žena ili iz kruga prijatelja i radnih kolega. Pored toga se svakodnevno dešavaju uznemiravanja, prijetnje i nasilja od strane nepoznatih počinitelja. Nasilje ima i tada posljedica za žrtve kada ne postoje nikakve vidljive povrede. Mnogi ljudi koji su doživjeli nasilje pate od straha, depresija ili nedostatka samopouzdanja. Žene doživljavaju nasilje u potpuno različitim životnim situacijama. Što su veće ovisnosti u kojima žene žive, to je teže osloboditi se tih nasilnih prilika. Zadnjih godina osnovana su savjetovališta i centri za pomoć koji ovisno o situaciji nude različitu stručnu potporu. Govoriti o doživljenom olakšava život. Suradnice u stručnim savjetovalištima raspolažu s jako mnogo iskustva i sve informacije obrađuju povjerljivo. U prošlosti je samo jedan mali dio svih nasilnih prekršaja nad ženama bio prijavljen policiji. Bolji pravni položaj i više senzibiliteta u javnosti danas utječu na to da sve više žena ne trpi nasilje šuteći. Ova brošura obrađuje različite životne situacije žena. Neki aspekti nasilja nad ženama još uvijek su nedovoljno poznati i za takve nedostaju ponude pomoći. Tek u zadnje vrijeme javnost je postala svjesna toga kako je velik broj napada na žene koje ovise o tuđoj pomoći i koje žive u domovima ili im se pruža njega. I ovdje su na različitim razinama nužne nove mjere pomoći kako bi se ženama ponudila zaštita. NASILJE U BRAKU I PARTNERSKOJ VEZI Žene najčešće dožive nasilje od strane bračnog druga ili životnog suputnika, dakle direktno u njihovoj užoj sredini. Svakodnevno mnoge žene traže pomoć kod policije ili idu u sigurnu kuću za žene zato što ih njihovi životni suputnici tjelesno ili duševno zlostavljaju. Priznanje da vlastita veza s partnerom nije sretna ženama pada vrlo teško. One se osjećaju odgovornima za slogu u obitelji. Ali žena nije kriva za ponašanje svoga muža. I ništa se neće promijeniti ako ona šuti i trpi nasilje. Najbolji put iz jedne veze s nasiljem je potražiti pomoć, napustiti nasilnu situaciju i život uzeti u svoje ruke. Nasilje pogađa i djecu, pa i tada kada ih se ne tuče. Djeca doživljavaju strah, nesreću i agresiju u obitelji iz najbliže blizine i pate zbog toga. Devetero od desetoro djece je u istoj ili susjednoj sobi kada je majka izložena nasilju.  Nijedan muškarac nema pravo da svojoj ženi ili partnerici prijeti, da je tuče ili siluje. Nasilje u obiteljskoj sredini je kažnjivo.  Shvatite Vašu osobnu tjelesnu i duševnu nepovredivost i nepovredivost Vaše djece ozbiljno. Potražite pomoć! Opsežne informacije o temi zabrana mjesta i zabrana približavanja naći ćete u brošuri „Policijske zaštitne mjere protiv nasilja u obitelji”, izdatoj od Grada i Policijske uprave Karlsruhe (Projektna grupa „Prevladavanje nasilja u obitelji“). Brošura se može naći i na engleskom, francuskom, hrvatskom, ruskom i turskom jeziku. Adresa za narudžbu je na strani 22. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 98 | NASILJE NAD ŽENAMA ŠTO ČINITI? Kada ste u opasnosti ili kada Vam prijeti nasilje, pozovite policiju! Informirajte osobe u koje imate povjerenja i nemojte ostajati sami na tom mjestu na kojem se osjećate ugroženi. Kada policija dođe da intervenira, odlučite se da li želite ostati u stanu ili želite potražiti zaštitu u sigurnoj kući za žene. Ovisno o veličini opasnosti policija odlučuje da li će počinitelj nasilja biti odstranjen iz stana sa zabranom povratka u stan. Zabranu mjesta možete zatražiti direktno, tj. bez sudjelovanja „zelene policije“, kod Ureda za javni red i građane (Ordnungs- und Bürgeramt, OA). MJERE ZAŠTITE ŽRTAVA NASILJA U OBITELJI U hitnom slučaju opasnosti policija i Ured za javni red i građane (Ordnungs- und Bürgeramt, OA) mogu kratkoročno narediti sljedeće mjere. (Dugoročne mjere mora odrediti sud. Informacije u vezi s tim naći ćete na strani 19.) Zabrana mjesta (Wohnungsverweis) Muž svoj ključ od stana mora predati i napustiti stan. Ova mjera je isto tako moguća kada nasilni partner (još) nije upotrijebio tjelesno nasilje, nego je “samo” prijetio s tjelesnim ozljedama ili oduzimanjem slobode. Zabrana približavanja (Annäherungsverbot) Muž se ne smije približavati ženi i eventualno nasiljem pogođenoj djeci, ne smije ih nazivati telefonom ni pokušavati pomoću treće osobe uspostaviti kontakt. To važi i za radno mjesto, za školu i dječji vrtić. Pozovite odmah policiju ako muž Vama i/ili Vašoj djeci i dalje prijeti. Ako se nasilni partner ne pridržava donesenih odredaba, prijeti mu kaznena prijava, novčana kazna i pritvor. Iskustva pokazuju da intervencija policije i mogućnost kaznene prijave mnoge nasilne muškarce odvraća od daljih nasilnih djela. SILOVANJE I SEKSUALNA PRISILA Silovanje i seksualna prisila vrijeđaju pravo žene na seksualno samoodređenje i to su kažnjiva djela. I onda kada počinitelj ne upotrijebi grubo tjelesno nasilje nego žrtvi „samo“ zaprijeti ili je na neki drugi način učini bespomoćnom. Najveći broj ovakvih djela je planiran i najčešće počinitelj uspostavi kontakt sa žrtvom prije nego što upotrijebi nasilje, prijetnje ili neka druga sredstva. Namjere počinitelja nasilja rijetko se odmah mogu jasno prepoznati. ŠTO ČINITI?  Obratite se policiji. Često je neophodno brzo reagiranje, jer inače počinitelj nasilja može uništiti važan dokazni materijal, a tragovi na vašem tijelu mogu nestati.  Ako želite podnijeti prijavu protiv nasilnika, možete to učiniti kod svake policijske postaje. Tamo najprije morate odgovoriti na pitanja koja su važna za potragu za počiniteljem nasilja i koja su važna da se razjasni stvarno stanje. Kriminalna policija će sastaviti zapisnik o Vašem svjedočenju. Tu Vam, ako želite, na raspolaganju stoji ženska službenica kao partnerica u razgovoru. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 1110 | NASILJE NAD ŽENAMA  Idite nakon silovanja što je moguće prije na ginekološki pregled u liječničku ordinaciju ili u bolničku ambulantu - pa i onda kada nemate nikakvih vidljivih ozljeda. Medicinsko osiguranje tragova kao i izvještaj o psihičkim i tjelesnim posljedicama nasilnog čina jako su važni za istragu i moguće pravne korake. Liječnik ili liječnica podliježu obavezi šutnje. Ako se liječnički pregled obavlja po nalogu policije, dokumentiraju se tragovi kao pravni dokazi i troškovi za pregled su preuzeti od strane policije. Ukoliko Vi ne želite uključiti policiju, postoji mogućnost anonimiziranog osiguranja tragova. Pri tom se tragovi anonimiziraju i osiguravaju neovisno o tome da li će uslijediti prijava te se oni čuvaju za kasnije moguću prijavu. Ova ponuda za sada postoji prije svega kod kliničko-forenzične ambulante u Heidelbergu (vidi stranu 25). Tamo mogu ići na savjetovanje osobe pogođene nasiljem ali i liječnice i liječnici kako bi se informirali o dokumentaciji i osiguranju dokaza.  Brižljivo sačuvajte mogući dokazni materijal kao npr. odjeću i nemojte ništa prati.  Seksualno nasilje je jedno jako opterećujuće iskusto i o tome je teško govoriti. Ali, dugoročno gledano, opterećenje je još veće ako žena šuti i pati zbog doživljenog iskustva, dok počinitelj ostaje nekažnjen.  Razgovarajte s osobama u koje imate povjerenja ili se obratite stručnom savjetovalištu kako biste rekli što se Vama ili nekom drugom dogodilo. Kod savjetovališta također možete dobiti informacije o Vašim pravnim mogućnostima. SEKSUALNO NASILJE NAD DJEVOJČICAMA I DJEČACIMA Mnogobrojna djeca su žrtve seksualnog nasilja. Počinitelji su najčešće vlastiti otac/majčin partner, stric ili ujak, brat ili neki drugi muški rođak ili poznanik. Ali ima i žena koje čine seksualno nasilje. Za djecu je posebno teško da se brane zato što su ona ovisna o odraslima. Djeca vole svoje najbliže i ne razumiju njihovo ponašanje. Zbog osjećaja krivnje djeca ne govore o doživljenom. Po promijenjenom ponašanju djece može se ipak često prepoznati da tu nešto nije u redu. ŠTO ČINITI?  Ako Vi kao odrasla osoba sumnjate da se jedno dijete seksualno zlostavlja ili je bilo seksualno zlostavljano, obratite se stručnom savjetovalištu za seksualno nasilje (strana 24). Tamo ćete dobiti informacije o mogućnostima pomoći za dijete.  Ponekad doživljaji seksualnog zlostavljanja u vlastitom djetinjstvu tek mnogo kasnije ponovno dođu u svijest. I u tom slučaju je pametno i spasonosno zatražiti pomoć i svoja prava.  Često se preporučava prijava policiji. Za to je nadležna kriminalna policija. Stručna savjetovališta informiraju Vas i o mogućem postupku. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 1312 | NASILJE NAD ŽENAMA PRISILNO VJENČANJE O prisilnom vjenčanju govori se kada djevojke i mlade žene osjećaju da su prisiljene na brak. Njihovo protivljenje ne nailazi na razumijevanje ili se ne usuđuju protiviti jer roditelji, obitelj, zaručnik i njegovi roditelji na različite načine vrše pritisak. U to spadaju psihičko i seksualno nasilje, prisila pomoću prijetnji, psihički i socijalni pritisak kao i emocionalno ucjenjivanje i druge ponižavajuće, obezvrijeđujuće i kontrolirajuće radnje. Pored prisilnih brakova postoje i aranžirani brakovi, pri čemu granice nisu uvijek jasne, prije svega kada se djevojke odgojene na poslušnost pokoravaju volji roditelja. U pojedinačnim slučajevima su i mladići ili mladi muškarci pogođeni prisilnim vjenčanjem. Četvrtina svih vjenčanih turskih migrantkinja nije prije vjenčanja poznavala svog budućeg supruga, 17% ih se osjeća prisiljeno na brak. (Iz jedne ankete po nalogu njemačke Savezne vlade 2004.) Putem prisilnog vjenčanja se djevojkama i mladim ženama osporava pravo na osobnu slobodu. Njih se prisiljava na bračne obaveze (i na seksualnom području), izrabljuje se njihova radna snaga, umanjuju se njihove obrazovne prilike i onemogućuje im se slobodan izbor oblikovanja vlastitog života. Prisilno vjenčanje je nepravda prema narastajućim mladim generacijama, suprotstavlja se pravu na samoodređenje i predstavlja povredu ljudskih prava. Tko drugoga protiv njegove volje prisiljava na brak, počinitelj je kažnjivog djela. Postoje ponude pomoći kao što su savjetovališni centri i stanovi za zaštitu mladih žena kojima prijeti prisilno vjenčanje ili koje su već prisilno vjenčane. ŠTO ČINITI?  Potražite razgovor kada sumnjate da će jedan mladi čovjek ili žena biti prisiljeni na brak. Ponudite Vašu podršku!  Ako ste izloženi pritisku od strane drugih, ne ustručavajte se zatražiti podršku i pomoć. Razgovarajte s osobom u koju imate povjerenje i koristite postojeće informacije i ponude podrške. Za mlade je Ured za djecu Grada Karlsruhe prva adresa na koju se mogu obratiti (adresa na strani 25). Za punoljetne osobe koje su pogođene ovim problemom stoji na raspolaganju Ured za ravnopravnost spolova (adresa na strani 25).  U hitnom slučaju obratite se policiji, Socijalnoj službi Grada Karlsruhe ili jednoj od sigurnih kuća za žene. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 1514 | NASILJE NAD ŽENAMA NASILJE NAD ŽENAMA MIGRANTKINJAMA Ovisno od pravnog statusa pojedinog stranca vrlo često je doseljenim ženama teško da se odvoje od braka i/ili obitelji u kojima doživljavaju nasilje. Nemalo njih se boji da će nakon razvoda biti prognane iz Njemačke. To se pak dešava mnogo rjeđe nego što se misli. Jezična barijera i pomanjkanje informacija dodatno otežavaju mnogim ženama da koriste njihova prava i postojeće ponude pomoći. Djevojke i mlade žene migrantkinje vrlo često stoje pod jakim pritiskom obiteljske tradicije. Mnoge od njih su direktno ili indirektno izložene nasilju. 40% turskih i istočnoeuropskih migrantkinja je od njihove šesnaeste godine doživjelo tjelesno ili seksualno nasilje. (Iz jedne ankete po nalogu njemačke Savezne vlade 2004.) ŠTO ČINITI?  Koristite ponudu stručnih savjetovališta! Ona nude savjetovanje na materinskom jeziku i informiraju Vas o pravima i propisima za strance. (Više o temi savjetovanje od strane 24 i od strane 29 nadalje.)  Razgovarajte s prijateljicama i osobama u koje imate povjerenja o tome što ste doživjeli i tražite podršku. TRGOVINA ŽENAMA Često žene dođu u Njemačku pod prisilom, zbog lažnih obećanja ili ilegalno. Nemalo njih ovdje bude prinuđeno na prostituciju. Svi ovi oblici nasilja u Njemačkoj su zabranjeni i kažnjivi. ŠTO ČINITI?  Stanovi za zaštitu i savjetovališta nude Vam zaštitu i pomoć, često i sa savjetovanjem na materinskom jeziku.  Savjetovališta Vas također informiraju o pravnom položaju.  Savjetovanje je strogo povjerljivo.  Žrtve trgovine ženama koje su spremne svjedočiti mogu pod određenim uvjetima ući u policijski program zaštite svjedoka. One će u tom slučaju biti posebno zaštićene. Adrese od strane 23 nadalje. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 1716 | NASILJE NAD ŽENAMA SEKSUALNO UZNEMIRAVANJE NA RADNOM MJESTU Od pin-up slika na računalu i uvredljivih primjedaba preko nepoželjnih poziva i „slučajnih“ tjelesnih dodira, pa sve do prijetnji i masivnog tjelesnog nasilja, to sve spada u široki spektar seksualnog diskriminiranja i uznemiravanja na radnom mjestu. Mnoge žrtve najprije pokušavaju izbjegavati napastovatelja i ne pridodati važnost neugodnim događajima. Seksualno uznemiravanje najčešće nije nikakva slučajnost nego proces kod kojega napadi postaju sve češći i intenzitet im se povećava. Mnoge žene prije ili kasnije iz tog razloga otkažu svoje radno mjesto. Svaki poslodavac je zakonski dužan da štiti svoje suradnice od seksualnog uznemiravanja na radnom mjestu i da poduzme efi kasne mjere protiv napastovatelja. ŠTO ČINITI?  Shvatite ozbiljno Vaše osobne osjećaje i vaša zapažanja, pokažite Vaše negodovanje i usprotivite se uznemiravanjima!  Sastavite protokol svih neugodnih događaja koje ste doživjeli i razgovarajte o tome s osobama u koje imate povjerenja.  Potražite savjetovanje kod stručne službe, na primjer kod gradskog Ureda za ravnopravnost spolova ili kod sindikata. Kod seksualnog uznemiravanja na radnom mjestu također imate pravo na naknadu štete.  Prijavite doživljene slučajeve Vašim pretpostavljenima i personalnom vijeću. STALKING (Iz engleskog: „prikradati se“) misli se na uhođenje, uznemiravanje i teroriziranje jedne osobe. Stalking nema nikakve veze s ljubavlju, nego s kontrolom i vlašću. Stalking je teror Telefonski pozivi u uredu ili privatno, prijeteće obavijesti na telefonskoj sekretarici, klevetanja, uvrede; konstantno vrebanje, nepoželjni pokloni, ljubavna pisma, koja su kasnije puna uvreda i prijetnji, E-pošta i zatrpavanje emailovima (cyberstalking), oštećivanje stvari ili provala, pa sve do najtežih oblika tjelesnog nasilja. Kod zaključenih slučajeva stalking je trajao prosječno 28 mjeseci. U 49% slučajeva počinitelj je bio bivši partner. 81% progonitelja bilo je muškog roda. 39 % pogođenih je izjavilo da su doživjeli tjelesne napade od strane počinitelja. Svaka peta ispitana žrtva izjavila je da je doživjela čak teže oblike nasilja, od udaraca šakom pa do napada oružjem. (Iz jedne aktualne studije Sveučilišta Darmstadt, objavljene u: „Stalking in Deutschland“ od Hansa-Georga W. Voßa, Jensa Hoffmanna i Isabel Wondrak, izdavač organizacija Weißer Ring.) Kada bivši partneri poslije rastanka koriste stalking često su i djeca time pogođena jer budu korištena za uspostavljanje kontakta sa žrtvom stalkinga. Počinitelji stalkinga mogu ovisno od situacije biti optuženi za različita krivična djela, na primjer za uvrede, kućno uznemiravanje, prisilu, oduzimanje slobode, lažno prikazivanje krivičnog djela, krađe i tjelesne ozljede. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 1918 | NASILJE NAD ŽENAMA ŠTO ČINITI?  Objasnite nasilniku jedamput sasvim jasno da s njim ne želite imati nikakvog kontakta, ni sada a ni u budućnosti. Blokirajte svaki daljnji pokušaj uspostavljanja kontakta i ne upuštajte se ni u kakve „posljednje razgovore“ ili diskusije.  Dokumentirajte sve što nasilnik poduzima i prijavite to policiji.  Pozovite policiju ako imate osjećaj da Vam prijeti opasnost!  Podnesite prijavu! Policija može donijeti mjere zaštite (vidi stranu 8) i može Vam dati važne informacije koje se tiču Vaše sigurnosti.  Zatražite u eventualnom slučaju nalog za zaštitu kod Općinskog suda (Amtsgericht).  Ne ustručavajte se da zatražite pomoć. Savjetovališta za žene i organizacija Weißer Ring stoje Vam za vrijeme i nakon stalkinga na raspolaganju. SUDSKE NAREDBE ZAŠTITE Policija i Ured za javni red i građane (Ordnungs- und Bürgeramt, OA) donose samo u potpuno hitnim opasnim situacijama i za kratko vrijeme naredbe zaštite. Nakon toga za to je nadležan Općinski sud. Općinski sud nasilnom partneru ili progonitelju može izreći sljedeće zabrane prema Zakonu o zaštiti od nasilja (Gewaltschutzgesetz):  Dolazak u stan;  Približavanje Vama ili Vašem stanu do blizine koju određuje sud;  Potraživanje mjesta na kojima se Vi redovno zadržavate, kao na primjer Vaše radno mjesto, škola ili vrtić;  Uspostavljanje kontakta s Vama, također i putem telefona, pisma, e-pošte ili SMS-a. Naredbe zaštite mogu isto tako biti naređene ako se ozbiljno prijetilo povredom Vašeg tijela, zdravlja ili slobode. Isto važi i za neprihvatljivo uznemiravanje u obliku stalnog uhođenja. Zbog trajnog ugrožavanja i znatne prijetnje mogu se naredbe zaštite zatražiti i po brzom postupku kao privremene naredbe. ŠTO ČINITI?  Informirajte se kod stručnih savjetovališta o Vašim (pravnim) mogućnostima.  Zahtjev možete podnijeti direktno i bez odvjetnika kod Općinskog suda, ali se preporučava pomoć odvjetnika ili odvjetnice. Raspolažete li s malim osobnim dohotkom, možete zatražiti novčanu pomoć za savjetovanje i za sudski postupak (Beratungs- und Prozesskostenhilfe).  Migrantkinje se ne bi trebale odreći svog prava na detaljno savjetovanje i pravno zastupanje. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 2120 | NASILJE NAD ŽENAMA PRIJAVA I SUDSKI POSTUPAK Osobe koje su upotrijebile nasilje protiv drugih ili su time prijetile trebaju biti pozvane na odgovornost, bez obzira na to koji su oblik nasilja upotrijebile. Kod nasilja u obiteljskom krugu mnogi počinitelji akceptiraju obavezu promjene ponašanja (liječenje od alkohola, anti-nasilje-trening) kako bi im se ublažila kazna. Krivična djela kao što su seksualno uznemiravanje i silovanje nerijetko su počinjena od počinitelja koji tek nakon izjava od strane više žena mogu biti pronađeni i osuđeni. Zato policiji trebaju biti prijavljeni i takvi napadi kod kojih se žrtva uspjela obraniti. U narodu se svijest o nepravdi povećava ako nasilje protiv žena što česće dođe pred sud. U postupcima zbog seksualnih krivičnih djela žrtvi – često jedinom svjedoku – pripada veoma bitna uloga. Zbog toga je preporučljivo uzeti odvjetnicu ili odvjetnika. Odvjetnica ili odvjetnik može:  informirati o sudskom postupku i prednostima sporedne tužbe,  po potrebi i po želji žrtve zatražiti oslobađanje od parničnih troškova i  tražiti novčanu naknadu za pretrpljenu bol. ŠTO ČINITI?  Koristite mogućnosti informiranja i potpore.  Savjetovališta za žene informiraju Vas i o pravnoj situaciji i pomažu Vam da dođete do svog prava!  Organizacija Weißer Ring zalaže se za interese žrtava kaznenih djela.  U određenim slučajevima postoje i pomoći prema Zakonu o naknadi štete žrtvama. SAVJETOVANJE Neke žene žele nakon što su doživjele nasilje najrađe sve što prije zaboraviti. Ali, život je postao drugačiji i često nova situacija zahtijeva još veće promjene. Razgovor s jednom stručno iskusnom savjetnicom je gotovo uvijek od pomoći. Bilo da se radi o tome nekome se povjeriti, snaći se u novoj životnoj situaciji ili „samo“ dobiti dobar savjet. Ponuda savjetovališta u gradu Karlsruhe je mnogostruka (adrese od strane 24 nadalje). Za svako savjetovanje stručnih savjetovališta važi sljedeće: sve informacije obrađuju se povjerljivo. Svaka žena samostalno odlučuje o opsegu i sadržaju razgovora. Teme savjetovanja mogu biti:  Kako ću se ubuduće zaštititi od nasilja?  Trebam li prijaviti nasilnika? Što se dešava na sudu? Gdje ću naći pravnog zastupnika? Koliki troškovi me tu očekuju?  Kako ću duševno i tjelesno preraditi doživljeno nasilje i kako ću povratiti izgubljeno samopouzdanje?  Što je bitno kod rastavljanja i razvoda braka?  Mogu li si zamisliti daljnji život s tim čovjekom, ako on prestane da se nasilnički ponaša? Žrtve obiteljskog nasilja mogu policiji dati odobrenje da jedna suradnica „Ureda za savjetovanje kod obiteljskog nasilja“ („Clearingstelle Häusliche Gewalt“) s njima stupi u kontakt. Za mnoge je žene olakšanje kada savjete i pomoć dobiju bez dugog traženja i objašnjavanja okolnosti. Migrantkinje koje dožive nasilje trebaju u svakom slučaju iskoristiti svoje pravo na savjetovanje! U gradu Karlsruhe postoji savjetovanje na materinskom jeziku koje informira o mogućnostima pomoći i posebnim odredbama Zakona o strancima i koje migrantkinjama pomaže savjetima i djelima. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 2322 | NASILJE NAD ŽENAMA Grad i Policijska uprava Karlsruhe (Projektna grupa „Prevladavanje nasilja u obitelji“) izdali su brošuru „Policijske zaštitne mjere protiv nasilja u obitelji u Karlsruheu“. Brošura se može dobiti i na engleskom, francuskom, hrvatskom, turskom i ruskom jeziku. Više informacija o mjerama zaštite kod nasilja u obiteljskom krugu naći ćete na internet stranici: www.karlsruhe.de/hg Adresa za narudžbu: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe, 76124 Karlsruhe Muškarci koji žele prekinuti sa svojim nasilnim ponašanjem i/ili koji su sami bili žrtve nasilja naći će u Karlsruheu savjetovanje i potporu u Savjetovalištu za nasilje u užem socijalnom krugu. Žene čiji su partneri nasilni mogu u kontaktu s policijom ili državnim odvjetništvom pokrenuti inicijativu da partner bude upućen u to savjetovalište (adresa na strani 26). Žene koje žele prekinuti sa svojim nasilnim ponašanjem u partnerskoj vezi mogu od 2013. godine ići na savjetovanje ili sudjelovati na treningu kod Udruge za pomoć mladim ljudima (Verein für Jugendhilfe, adresa na strani 28). VAŽNE ADRESE I SUGOVORNICI POLICIJA (POLIZEI) Hitni poziv (poziv je besplatan) Telefon: 110 www.polizei-karlsruhe.de SIGURNE KUĆE ZA ŽENE U KARLSRUHEU (FRAUENHÄUSER IN KARLSRUHE) Frauenhaus Karlsruhe (Sigurna kuća za žene Karlsruhe) Telefon: 0721 567824 Faks: 0721 564794 karlsruhe@frauenhaus.de www.frauenhaus.de Frauenhaus SkF Karlsruhe (Sigurna kuća za žene SkF Karlsruhe) Telefon: 0721 824466 Faks: 0721 8244689 frauenhaus@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de Sigurne kuće za žene noću ne mogu primiti nove žene. U tom slučaju pozovite direktno policiju. Ona Vam može pomoći. URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 2524 | NASILJE NAD ŽENAMA SAVJETOVALIŠTA ZA ŽENE (FRAUENBERATUNGSSTELLEN) Stručna savjetovališta obadviju sigurnih kuća za žene u Karlsruheu raspolažu sa stručnim iskustvom, rade za žene i daju brzo, nebirokratski i besplatno savjete kod svih problema vezanih za nasilje kao i kod razvoda. Tu možete dobiti i pravne informacije. Frauenberatungsstelle Karlsruhe (Savjetovalište za žene Karlsruhe) Savjetovanje na engleskom i turskom jeziku Kriegsstraße 148, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 849047 Faks: 0721 8305831 info@frauenberatungsstelle-karlsruhe.de www.frauenhaus.de Frauenberatungsstelle SkF (Savjetovalište za žene SkF) Socijalna služba katoličkih žena (SkF) Savjetovanje na engleskom, francuskom, španjolskom, turskom, češkom i slovačkom jeziku Akademiestraße 15, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 91375-0 oder -18 Faks: 0721 91375-75 frauen@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de STRUČNO SAVJETOVANJE KOD SEKSUALNOG NASILJA (FACHBERATUNGS- STELLEN BEI SEXUELLER GEWALT) Wildwasser & FrauenNotruf Stručno savjetovalište kod seksualnog nasilja nad djevojkama i ženama (i online-savjetovanje) Kaiserstraße 235 (3. OG) 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 859173 Faks: 0721 859174 info@wildwasser-frauennotruf.de www.wildwasser-frauennotruf.de AllerleiRauh – Fachberatungsstelle der Stadt Karlsruhe bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche (AllerleiRauh, stručno savjetovalište Grada Karlsruhe kod seksualnog nasilja nad djecom i mladima) Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-53 81 oder 133-5382 Faks: 0721 133-5449 allerleirauh@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/allerleirauh OSIGURANJE TRAGOVA POSLIJE NASILJA (SPURENSICHERUNG NACH GEWALT) Klinisch-Forensische Ambulanz (Kliničko-forenzična ambulanta) Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg Voßstraße 2, Geb. 4420, 69115 Heidelberg Telefon: 0152 54648393 GRAD KARLSRUHE (STADT KARLSRUHE) Ordnungs- und Bürgeramt (OA) der Stadt Karlsruhe (Ured za javni red i građane Grada Karlsruhe) Opće policijsko pravo (nadležnost za donošenje naredbi zaštite) Kaiserallee 8, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3347 Faks: 0721 133-3229 polizeirecht@oa.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/ordnungsamt Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe (Koordinatorica za ravnopravnost spolova) Mjesto za prvi kontakt, informacije, projekti Rathaus am Marktplatz, 76124 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3062 Faks: 0721 133-3069 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 2726 | NASILJE NAD ŽENAMA Kinderbüro der Stadt Karlsruhe (Ured za djecu Grada Karlsruhe) Zaštita mladih, rana prevencija, predstavništvo interesa djece, obrazovanje obitelji, Karlsruher Bündnis für Familie (Savez za obitelj u Karlsruheu) Südendstraße 42 (3. kat), 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5111 Faks: 0721 133-5139 kinderbuero@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/kinderbuero Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe (Socijalna služba Grada Karlsruhe) Socijalna služba je služba kojoj se mogu obratiti sve osobe nastanjene u gradu Karlsruhe. Ona daje savjete i kod partnerstva, razvoda, odgajanja i čuvanja djece. Socijalna služba ima prije svega zadatak da štiti djecu i mlade. Ako policija dođe do saznanja da su maloljetne osobe direktno ili indirektno pogođene nasiljem, prijavljuje to Socijalnoj službi. Socijalna služba tada uspostavlja kontakt s obitelji. Telefon: 0721 133-5301 sodi@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/sodi Savjetovalište kod nasilja u bliskom socijalnom okruženju za muškarce (Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum für Männer) Savjetovanje, pomoć i trening za muškarce koji su spremni da se suoče sa svojim nasilnim ponašanjem i/ili koji su sami bili žrtve nasilja. Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Udruga za pomoć mladima Karlsruhe) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Ansprechpartner: Hans-Peter Menke Telefon: 0721 68024680 Faks: 0721 68024686 hans-peter.menke@vfj-ka.de www.vfj-ka.de OSTALA SAVJETOVALIŠTA ZA ŽENE I MUŠKARCE U KARLSRUHEU brücke (most) Razgovori, informacije, savjetovanja Kronenstraße 23, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 385038 Faks: 0721 3844459 info@bruecke-karlsruhe.de www.bruecke-karlsruhe.de Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle (Savjetovalište za ljude u braku ili partnerstvu i za obitelji) Savjetovanje na materinskom jeziku prema dogovoru na francuskom, engleskom, ruskom, turskom i španjolskom te savjetovanje za gluhe osobe. Nelkenstraße 17, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 842288 Faks: 0721 856051 info@eheberatung-karlsruhe.de www.eheberatung-karlsruhe.de pro familia Karlsruhe Amalienstraße 25, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 920505 Faks: 0721 9205060 karlsruhe@profamilia.de www.profamilia.de/index.php?id=523 Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Stadt Karlsruhe (Psihološko savjetovalište za roditelje, djecu i mlade Grada Karlsruhe) Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5360 Faks: 0721 133-5449 pbs@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/pbst URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 2928 | NASILJE NAD ŽENAMA Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS), Studierendenwerk Karlsruhe (Psihoterapeutsko savjetovalište za studente, Ured za studente) Rudolfstraße 20, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 9334060 Faks: 0721 9334065 pbs@sw-ka.de www.pbs.sw-ka.de Beratungsstelle für Prostituierte (Savjetovanje za prostitutke) Savjetovanje s tumačem ili tumačicom Diakonisches Werk Karlsruhe Luisenstraße 53, 76137 Karlsruhe Mobil: 0159 04068510 beratungfuerprostituierte@dw-karlsruhe.de Anti-Gewalt-Beratung und Training für Frauen (Savjetovanje i trening protiv nasilja za žene) Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Udruga za pomoć mladima) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Sugovornica: Anja Pfettscher Telefon: 0721 68024681 Faks: 0721 68024686 anja.pfettscher@vfj-ka.de www.vfj-ka.de ZA DJECU I MLADEŽ (FÜR KINDER UND JUGENDLICHE) „Nummer gegen Kummer“ (Broj protiv briga) Razgovor pomaže! Anonimno i povjerljivo savjetovanje od ponedjeljka do subote od 14 do 20 sati Telefon: 116111 (besplatno) Savjetovanje putem e-maila 24 sata na dan www.nummergegenkummer.de Deutscher Kinderschutzbund e. V. (Njemački savez za zaštitu djece) Kanalweg 40/42, 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 842208 Faks: 0721 843270 info@kinderschutzbund-karlsruhe.de www.kinderschutzbund-karlsruhe.de Kindergruppe „Nangilima“ (Dječja grupa “Nangilima“) Socijalna služba katoličkih žena (SkF) Sugovornice: Luitgard Gauly, Gabriele Kopp Telefon: 0721 91375-0 Faks: 0721 91375-75 gauly@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de OSTALE VAŽNE ADRESE Opferschutz – Polizeipräsidium Karlsruhe (Zaštita žrtava – Policijska uprava Karlsruhe) Telefon: 0721 666-1215, 666-1201 karlsruhe.pp.praevention.opferschutz@polizei.bwl.de www.polizei-karlsruhe.de Telefon-Seelsorge (Telefonska dušobrižnička služba) Telefon: 0800 1110111 ili 1110222 radi i danju i noću (besplatno) www.telefonseelsorge-karlsruhe.de Weißer Ring Podružnica Karlsruhe Postfach 11 15 20, 76065 Karlsruhe Mobilni telefon: 0151 55164726 Besplatni pozivi za žrtve u cijeloj zemlji: 116006 weisserring-ka@arcor.de www.weisser-ring.de URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 3130 | NASILJE NAD ŽENAMA OPĆINSKI SUDOVI (AMTSGERICHTE) Amtsgericht Karlsruhe – Familiengericht (Općinski sud Karlsruhe - Obiteljski sud) Lammstraße 1 – 5, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 926-5000 Faks: 0721 926-6794 www.agkarlsruhe.de Amtsgericht Karlsruhe-Durlach – Familiengericht (Općinski sud Karlsruhe-Durlach – Obiteljski sud) Karlsburgstraße 10, 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 994-0 Faks: 0721 994-1880 www.amtsgericht-karlsruhe-durlach.de SAVJETOVALIŠTA ZA ŽENE ZA POSEBNE CILJNE SKUPINE U DRUGIM MJESTIMA (AUSWÄRTIGE FRAUENBERATUNGSSTELLEN FÜR BESONDERE ZIELGRUPPEN) Adrese i savjetovališta za strankinje koje su putem seksualnog turizma, trgovinom ljudima ili ženidbenim posredništvom došle u Njemačku. Ova savjetovališta posjeduju i stanove za zaštitu ili mogu posredovanjem pomoći pri traženju stana. FreiJa – Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution (Savjetovalište za žrtve trgovine ljudima i prisilne prostitucije) Diakonisches Werk Kehl Marktstraße 3, 77694 Kehl Telefon: 07851 7086620 Mobil: 0160 92798046 Faks: 07851 7086629 freija@diakonie-ortenau.de SOLWODI Ludwigshafen Postfach 21 12 42, 67012 Ludwigshafen Telefon: 0621 5291277 Mobilni telefon: 0177 2030155 Faks: 0621 5292038 ludwigshafen@solwodi.de www.solwodi.de Frauen-Informationszentrum (FIZ) (Informacijski centar za žene) Urbanstraße 44, 70182 Stuttgart Telefon: 0711 23941-24 Faks: 0711 23941-25 fi z@vij-stuttgart.de www.vij-stuttgart.de/fraueninformationszentrum.html Diakonisches Werk Heilbronn Mitternachtsmission Postfach 26 38, 74016 Heilbronn Telefon: 07131 3901491 oder 84531 Faks: 07131 3900752 mitternachtsmission@diakonie-heilbronn.de www.diakonie-heilbronn.de/_rubric_frauen/index. php?rubric=mitternacht_mission Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V. (Savezni koordinacijski ured protiv trgovine ljudima) www.kok-buero.de ZA ŽENE I DJEVOJKE S HENDIKEPOM (FÜR FRAUEN UND MÄDCHEN MIT HANDICAP) BiBeZ e. V. Integralni prosvjetni i savjetovališni centar za unapređenje i integraciju invalidnih ili kronično bolesnih žena i djevojaka Alte Eppelheimer Straße 40/1, 69115 Heidelberg Telefon: 06221 600908 Faks: 06221 586778 info@bibez.de www.bibez.de URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 3332 | NASILJE NAD ŽENAMA OSTALE ADRESE NA INTERNETU Karlsruhe Projekt „Häusliche Gewalt überwinden“ (Projekt „Prevladavanje nasilja u obitelji“) www.karlsruhe.de/hg Baden-Württemberg i Njemačka Sozialministerium Baden-Württemberg (Ministarstvo socijalne skrbi Baden-Württemberg) s informacijama o postupku zabrane pristupa www.sozialministerium-bw.de Text des Gewaltschutzgesetzes (Tekst Zakona o zaštiti od nasilja) www.parlamentsspiegel.de Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Savezno ministarstvo pravosuđa i za zaštitu potrošača) www.bmjv.de Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Savezno ministarstvo za obitelj, starije osobe, žene i mladež) www.bmfsfj.de Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Frauen gegen Gewalt e. V. (Savezna udruga savjetovališta za žene i za hitne pozive žena, žene protiv nasilja) www.frauen-gegen-gewalt.de Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen – BIG e. V. (Berlinska inicijativa protiv nasilja nad ženama) s hotline-telefonom www.big-berlin.info Internacionalna ženska prava, trgovina ženama i imigracija vezana za udaju (Frauenrechte international, Frauenhandel und Heiratsimmigration) Terre des Femmes, Menschenrechte für die Frau e. V. (Terre des femmes, ljudska prava za ženu) www.frauenrechte.de Stalking www.weisser-ring.de www.stalkingforschung.de www.polizei- beratung.de/opferinformationen/stalking.html Opći zakon o suzbijanju diskriminacije (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)) Antidiskriminierungsstelle des Bundes (Savezni ured za suzbijanje diskriminacije) www.antidiskriminierungsstelle.de URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 3534 | NASILJE NAD ŽENAMA GLOSAR (GLOSSAR) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Opći zakon o suzbijanju diskriminacije Amtsgericht Karlsruhe Općinski sud Karlsruhe Annäherungsverbot zabrana približavanja anonym anonimno Ansprechperson sugovornik Anti-Gewalt-Training trening protiv nasilja Ausländergesetz Zakon o strancima Ausländerrecht pravo / zakon za strance Beratungs- und Verfahrenskostenhilfe novčana pomoć za savjetovanje i za sudski postupak Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum Savjetovalište kod nasilja u bliskom socijalnom okruženju Beratungsstelle für Frauen und Männer savjetovalište za žene i muškarce Betriebs- oder Personalrat savjet poduzeća i personalno vijeće Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Savezni ured za obitelj i civilnodruštvena pitanja bundesweites Hilfetelefon Telefon za pomoć za cijelu Njemačku Bußgeld, Zwangsgeld globa, prisilna novčana kazna Clearingstelle Häusliche Gewalt Ured za savjetovanje u slučaju nasilja u obitelji Cyberstalking uhođenje preko interneta Deutscher Kinderschutzbund Njemački savez za zaštitu djece Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle Savjetovalište za ljude u braku ili partnerstvu i za obitelji Fachberatungszentrum stručno savjetovalište Frauenbeauftragte -------------------------------- Frauenberatungsstelle Savjetovalište za žene Frauenhaus Sigurna kuća za žene Freiheitsberaubung protupravno oduzimanje slobode Gewalt gegen Frauen nasilje nad ženama Gewaltdelikte nasilna krivična djela Gewaltschutzgesetz Zakon o zaštiti od nasilja Gewaltverhältnisse prilike s nasiljem Gewerkschaft sindikat Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe Koordinatorica za ravnopravnost spolova Grada Karlsruhe Hausfriedensbruch protupravno prodiranje u stan Informations- und Unterstützungsangebote ponuda za informacije i potporu Informationsdefi zit pomanjkanje informacija Kinderbüro der Stadt Karlsruhe Ured za djecu Grada Karlsruhe Klinisch-Forensische Ambulanz Kliničko-forenzična ambulanta Migrationshintergrund migracijska pozadina muttersprachliche Beratung savjetovanje na materinskom jeziku Nebenklage sporedna tužba Nötigung prisila Nummer gegen Kummer Broj protiv briga Opferentschädigungsgesetz Zakon o naknadi štete žrtvama Ordnungs- und Bürgeramt Ured za javni red i za građane Polizei (Karlsruher Polizei) Policija (policija u Karlsruheu) Polizeiliche Anordnung policijska naredba Polizeipräsidium Policijska uprava Projektgruppe „Häusliche Gewalt überwinden“ Projektna grupa "Prevladavanje nasilja u obitelji" Prostitution prostitucija psychische Gewalt psihičko nasilje Psychologische Beratungsstelle Psihološko savjetovalište Rechtsbeistand pravni zastupnik, odvjetnik Rückkehrverbot Zabrana povratka Schmerzensgeld naknada za pretrpljenu bol Schutz bei Gewalt im häuslichen Bereich zaštita kod obiteljskog nasilja URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 3736 | NASILJE NAD ŽENAMA Schutzanordnung der Polizei: Zaštitna naredba policije des Gerichts: Zaštitna naredba suda Schutzwohnung stan za zaštitu Schweigepfl icht obveza šutnje sexualles Selbstbestimmungsrecht pravo na seksualno samoodređenje sexuelle Diskriminierung seksualna diskriminacija Sozial- und Jugendbehörde Ured za socijalnu skrb i za mlade Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe (Sozialer Dienst:) Socijalna služba sozialer Nahraum blisko socijalno okruženje Sozialministerium Baden- Württemberg Ministarstvo socijalne skrbi Baden-Württemberg Sprachbarriere jezična barijera Spurensicherung osiguranje tragova Stadt Karlsruhe Grad Karlsruhe Stalking stalking, uhođenje Strafanzeige erstatten podnijeti tužbu Telefonseelsorge Telefonska dušobrižnička služba Unrechtsbewusstsein svijest o nepravdi Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Anti-Gewalt- Beratung und –Training für Frauen) Udruga za pomoć mladima (Savjetovanje i trening protiv nasilja za žene) Vertrauensperson osoba povjerenja Vortäuschen einer Straftat lažno prikazivanje krivičnog djela Weisser Ring organizacija Bijeli Prsten Wohnungsverweis Zabrana povratka u stan Zeugenschutzprogramm Program zaštite svjedoka Zivilcourage građanska hrabrost Zwangsheirat prisilno vjenčanje BILJEŠKE URED ZA RAVNOPRAVNOST SPOLOVA | 3938 | NASILJE NAD ŽENAMA BILJEŠKE BILJEŠKE IZDAVAČ Grad Karlsruhe Gleichstellungsbeauftragte Rathaus am Marktplatz Telefon: 0721 133-3062 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung Ova brošura može se dobiti i na sljedećim jezicima: njemačkom, engleskom, francuskom, ruskom, turskom Sve verzije su također na internetu i mogu se skinuti s interneta: www.karlsruhe.de/hg Tekst: Annette Niesyto na osnovi teksta Sabine Zürn Layout: C. Streeck Prijevod: Dragan Buzov, Mirjana Diminic, Milkica Hildenbrand Slika na naslovnoj stranici: www.fotolia.de © DDRockstar Tiskano u tiskari Gradske vijećnice na sto posto recikliranom papiru. Juli 2016 | Srpanj 2016.
https://www.karlsruhe.de/b4/stadtverwaltung/gleichstellung/informationen_adressen/HF_sections/content/1468230487991/ZZjYt5ZJi893kr/2016_Juli_Brosch%C3%BCre_Gewalt%20gegen%20Frauen_kroatisch_mit%20Glossar_Versand.pdf
Broschüre_Gewalt gegen Frauen_russisch.indd Советы и помощь женщинам, попавшим в беду по-русски | Russisch НАСИЛИЕНАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ Город Карлсруэ Уполномоченная по вопросам равноправия УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 32 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ СОДЕРЖАНИЕ Вступление 4 Информация о насилии 6 Насилие в браке или партнёрстве 7 Изнасилование и сексуальное домогательство 9 Сексуальное насилие в отношении девочек и мальчиков 11 Принудительное заключение брака 12 Насилие над женщинами с миграционным прошлым 14 Торговля женщинами 15 Сексуальные домогательства на рабочем месте 16 Сталкинг (преследование) 17 Судебные распоряжения о защите граждан 19 Заявление в полицию и судебное производство 20 Консультация 21 Важные адреса и контактные лица 23 Полиция (Polizei) 23 Женские дома в Карлсруэ (Frauenhäuser) 23 Консультационные пункты для женщин (Frauenberatungsstellen) 24 Специализированные консультационные пункты по вопросам сексуального насилия (Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt) 25 Фиксация следов нанесенного насилия (Spurensicherung nach Gewalt) 25 Город Карлсруэ (Stadt Karlsruhe) 26 Консультационный пункт в случае насилия в социальном окружении для мужчин (Beratungsstelle bei Gewalt im sozialen Nahraum für Männer) 27 Другие консультационные пункты города Карлсруэ для женщин и мужчин (Weitere Karlsruher Beratungsstellen für Frauen und Männer) 28 Для детей и подростков (Für Kinder und Jugendliche) 30 Другие важные адреса (Weitere wichtige Adressen) 30 Участковые суды (Amtsgerichte) 31 Иногородние женские консультационные пункты для особенных целевых групп (Auswärtige Frauenberatungsstellen für besondere Zielgruppen) 31 Для женщин и девочек с недостатками (Für Frauen und Mädchen mit Handicap) 33 Другие адреса в интернете (Weitere Internetadressen) 34 глоссарий (Glossar) 36 УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 54 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ВСТУПЛЕНИЕ Насилие над женщинами совершается ежедневно различными способами.  Насилие – это, когда супруг запирает, бьёт, насилует свою супругу, угрожает ей или наносит ей телесные повреждения.  Насилие – это, когда члены семьи, знакомые или посторонние лица хотят навязать девочкам или женщинам образ жизни, с которым они не согласны.  Насилие – это, когда знакомые, коллеги, начальники по работе или посторонние лица пристают к женщине на сексуальной почве, преследуют или насилуют ее.  Насилие – это, когда женщин принуждают к проституции или к заключению брака.  Насилие – это, когда мужчины из членов семьи, из круга знакомых или соседи совершают развратные действия с девочками или мальчиками.  Насилие – это, когда мужчины используют зависимость или беззащитность женщин и девочек. В Германии больше половины женского населения испытало на себе сексуальные домогательства. 40% женщин с шестнадцатилетнего возраста пережили телесное или сексуальное насилие. 42% были подвергнуты психологическому насилию со стороны мужчин. В 2004 году почти каждая четвертая женщина в существующих или предшествующих партнерских отношениях с мужчинами пережила физическое или сексуальное насилие (по данным репрезентативного опроса по заданию Федерального правительства, 2004 год).  Вас коснулось насилие? Защитите себя! Не стесняйтесь принять помощь и поддержку в затруднительной для вас ситуации.  Если Вы узнали, что какая-то женщина находится под угрозой насилия, проявите гражданское мужество и примите меры! Таким образом вы будете способствовать тому, что столкнувшаяся с насилием женщина получит помощь, а преступник не останется неизвестным.  Настоящая брошюра даст вам информацию о том, какие мероприятия по защите женщин и оказанию помощи жертвам насилия проводятся в Карлсруэ. Насилие над женщинами противозаконно и, тем самым, наказуемо. Каждая женщина имеет право на физическое и духовное самоопределение. Это право каждого человека! Начиная с страницы 23 вы найдёте адреса и телефонные номера женских домов, срочного вызова в случаях необходимости, полиции, консультативных учреждений и муниципальных служб. Они работают совместно и оказывают нуждающимся женщинам как одноразовую так и долгосрочную помощь. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 76 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ИНФОРМАЦИЯ О НАСИЛИИ В роли насильников чаще всего выступают мужчины. Это могут быть родственники, знакомые или коллеги.Также нередко встречаются домогательства, угрозы и насилие со стороны незнакомых мужчин. Даже в случае отсутствия видимых телесных повреждений, насилие влечет за собой определенные негативные последствия. Многие люди, пережившие насилие, испытывают страх, страдают от депрессий и неуверенности в себе. Насилие над женщинами встречается в самых разных жизненных ситуациях. Чем сильнее зависимость, в которой находится женщина, тем сложнее освободиться от взаимоотношений, связанных с насилием. В последние годы организуются различные формы профессиональной помощи и целенаправленной защиты в различных сугубо индивидуальных ситуациях. Рассказать о пережитом уже облегчает состояние потерпевших. Сотрудницы специализированных консультационных пунктов располагают большим опытом и не разглашают конфиденциальную информацию. В прошлом только небольшая часть правонарушений, связанных с насилием над женщинами, заявлялась в полицию. А сегодня, в связи с изменившейся правовой ситуацией и повышенной информированностью общества, все больше женщин отказываются молча терпеть насилие. В настоящей брошюре рассказывается о различных жизненных ситуациях женщин. Некоторые аспекты насилия в отношении женщин всё ещё недостаточно известны и не хватает предложений о помощи. Например, на объём злоупотреблений в отношении женщин, которым приходится рассчитывать только на постороннюю помощь и жить в специальных учреждениях или получать уход, общественность обратила внимание только в последнее время. Здесь также необходимы дальнейшие мероприятия по защите женщин на различных уровнях. НАСИЛИЕ В БРАКЕ ИЛИ ПАРТНЁРСТВЕ Чаще всего женщины страдают от насилия со стороны супруга или партнера, т.е. от их непосредственного окружения. Ежедневно многие женщины обращаются за помощью в полицию или приходят в женские дома, т.к. они подвергаются физическим и/или душевным надругательствам со стороны супруга или партнера. Признание того, что их собственные партнёрские взаимоотношения являются несчастными, даётся женщинам нелегко. Они чувствуют себя ответственными за сохранение семьи. Но женщины не виноваты в поведении мужчин, и ничего не изменится, если они будут безмолвно переносить насилие. Наилучший выход из подобной ситуации – это разорвать такие взаимоотношения, найти себе поддержку и взять свою жизнь в свои руки. Насилие касается также и детей, даже в том случае, если сами они не подвергаются побоям. Дети видят страх, несчастье и агрессию непосредственно в своей семье и страдают от этого. Девять из десяти детей находятся в той же или в соседней комнате, в то время как их мать подвергается насилию.  Ни один мужчина не имеет права угрожать своей жене или спутнице жизни, а также избивать её или насиловать. Домашнее насилие наказуемо.  Отнеситесь серьёзно к вашей собственной, а также ваших детей, физической и душевной неприкосновенности. Воспользуйтесь помощью! Подробную информацию на тему выселения из квартиры и запрета на приближение Вы найдете в брошюре «Распоряжение полиции города Карлсруэ по защите от насилия и побоев в семье», изданной городским управлением и управлением полиции города Карлсруэ (проектная группа «Преодоление насилия в семье») Данная брошюра имеется также на английском, французском, хорватском и турецком языках. Источник получения см. стр 22. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 98 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ? Если вы находитесь в опасности или вам угрожает насилие, позвоните в полицию! Расскажите об этом людям, которым Вы доверяете. Не оставайтесь одна в том месте, где вы чувствуете себя под угрозой. Когда подъедет полиция, решите, хотите ли вы остаться в квартире или искать защиты в одном из женских домов. В зависимости от опасности ситуации, полиция решит, нужно ли лицо, совершающее насилие, выселять из квартиры (процедура выселения из квартиры). Вы можете также обратиться с ходатайством о выселении из квартиры напрямую в ведомство правопорядка и по делам граждан (Ordnungs- und Bürgeramt – OA), без участия полиции. МЕРЫ ПО ЗАЩИТЕ ЖЕРТВ НАСИЛИЯ МЕРЫ ПО ЗАЩИТЕ ЖЕРТВ НАСИЛИЯ В СЕМЕЙНОМ КРУГУВ СЕМЕЙНОМ КРУГУ В случае острой опасности со стороны полиции или ведомства правопорядка и по делам граждан краткосрочно могут быть приняты следующие меры (более долгосрочные распоряжения защитного характера обязательно налагаются в судебном порядке. Информацию об этом вы найдете на стр. 19) Выселение из квартиры Муж или партнёр должен отдать ключ и покинуть квартиру. Данное мероприятие возможно даже в том случае, если партнёр, имеющий склонность к насилию, еще не совершал прямого физического насилия, а «только» угрожал нанести телесные повреждения или ограничить свободу. Запрет на приближение. Мужчина не имеет права приближаться к жене или к детям, которых, возможно, коснулось данное правонарушение, запрещается звонить им по телефону, а также искать контакт через третье лицо, также на рабочем месте, в школе или в детском саду. Звоните немедленно в полицию, если муж, несмотря на это, продолжает угрожать вам и/или вашим детям. Если совершавший насилие партнёр не выполняет распоряжения, ему грозят заявление в правозащитные органы о правонарушении, денежный штраф и лишение сободы. Опыт показывает, что вмешательство полиции и перспектива подачи заявления в правозащитные органы останавливают большинство совершавших насилие мужчин от дальнейших противоправных действий. ИЗНАСИЛОВАНИЕ И СЕКСУАЛЬНОЕ ДОМОГАТЕЛЬСТВО Изнасилование и сексуальное домогательство нарушают право на сексуальное самоопределение женщины и уголовно наказуемы. Даже в том случае, если насильник не применяет массивного физического насилия, а «только» угрожает или любыми другими способами делает жертву беспомощной. Большинство преступлений являются заранее запланированными и чаще всего преступник, ещё до совершения насилия, вступает в контакт с жертвой до того, как он применяет насилие, угрозы или иным способом воздействует на жертву. Намерения преступника редко удаётся распознать заранее. ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Обратитесь в полицию. Часто необходимо срочное вмешательство, так как в противном случае преступник может уничтожить важные вещественные доказательства, а следы телесных повреждений исчезнут с вашего тела.  Заявить о правонарушении вы можете в любом полицейском участке. Там Вы должны будете сначала ответить на вопросы, необходимые для розыска преступника, и изложить обстаятельства дела. Ваши свидетельские показания будут записаны уголовной полицией. По Вашему желанию, для разговора с Вами будет выделена женщина-полицейский. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 1110 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ  После совершенного изнасилования как можно скорее обратитесь к гинекологу в частную практику или в амбулаторное отделение клиники, даже если у Вас нет видимых телесных повреждений. Медицинское освидетельствование, также как и заключение о психических или физических последствиях насильственных действий очень важны для расследования дела и дальнейших правовых действий. Врач обязан сохранять врачебную тайну. Если врачебное обследование проводится по поручению полиции, следы юридически обоснованно документируются и расходы за обследование покрываются. В случае, если Вы не хотите обращаться в полицию, есть возможность анонимизированной фиксации следов. Следы фиксируют в анонимном порядке и вне зависимости от подачи заявления в полицию и сохраняются для воможной более поздной подачи такого заявления. Сейчас такую возможность предоставляет в частности Судебно-медицинская амбулатория в Гейдельберге (см. также стр. 25). Там потерпевшие, а также врачи могут получить консультацию по вопросам фиксации и документации доказательств.  Тщательно сохраните возможные вещественные доказательства, например, такие, как одежда. Не стирайте её.  Сексуальное насилие является крайне угнетающим опытом и говорить об этом нелегко. Но в долгосрочной перспективе более обременительно молчать и страдать от случившегося, в то время как виновник остаётся безнаказанным.  Поговорите с людьми, которым вы доверяете, или с консультантами одного из специализированных консультационных пунктов о том, что произошло с вами или другими людьми. Через консультантов Вы получите также информацию о ваших правовых возможностях. СЕКСУАЛЬНОЕ НАСИЛИЕ В ОТНОШЕНИИ ДЕВОЧЕК И МАЛЬЧИКОВ Большое число детей становятся жертвами сексуального насилия. Причём в роли насильника часто выступает собственный отец или партнер матери ребенка, дядя, брат или какой-то другой родственник или знакомый мужского пола. Встречается также сексуальное насилие со стороны женщин. Детям особенно трудно оказывать сопротивление, т.к. они находятся в полной зависимости от взрослых. Они любят своих близких и не понимают их поведения. Нередко дети испытывают чувство вины и из-за этого молчат о пережитом. По изменившемуся поведению детей порой удаётся определить, что что-то не так. ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Если у Вас, как у взрослого, есть подозрение, что какой-то ребенок подвергается или подвер- гался сексуальному насилию, обратитесь в один из специализированных консультационных пунктов по вопросам сексуального насилия (стр. 24).Там вы получите информацию о том, как можно помочь ребёнку.  Иногда людям, пережившим в детстве опыт сексуального насилия, уже во взрослом возрасте приходят на память воспоминания о пережитом. В таких случаях также имеет смысл обратиться за помощью к специалистам и затребовать соблюдения своих прав.  Часто рекомендуется сделать заявление в полицию. Подобными правонарушениями занимается уголовная полиция. Специализированные консультационные пункты также информируют Вас о возможных шагах. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 1312 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ПРИНУДИТЕЛЬНОЕ ЗАКЛЮЧЕНИЕ БРАКА О принудительном заключении брака говорится в том случае, когда девушки или молодые женщины чувствуют себя вынужденными вступать в брак. Они или не находят отклика в своем отказе, или не отваживаются сопротивляться, поскольку родители, семья, жених и его родители различными способами оказывают на них давление. Это может быть физическое и сексуализированное насилие, принуждение посредством угроз, психическое и социальное давление, а также эмоциональный шантаж и другие унижающие и контролирующие методы воздействия. Наряду с браками по принуждению встречаются также браки по договорённости, причём между ними не всегда можно провести чёткие границы, особенно в случаях, когда воспитанные в послушании девушки подчиняются воле родителей. Встречаются отдельные случаи, когда принудительное заключение брака касается также юношей или молодых мужщин. Четверть из числа турецких эмигранток до замужества не была знакома со своими будущими мужьями, 17 % чувствовали себя принуждёнными к вступлению в брак. (Из опроса по заданию Федерального правительства, 2004 год.) Принудительное заключение брака нарушает право девушек и молодых женщин на личную свободу. Они принуждаются к выполнению супружеских обязанностей (а также и в сексуальной сфере), их рабочая сила подвергается эксплуатации, возможности получении образования для них сокращаются и нарушается их право на свободу выбора образа жизни. Принудительное заключение брака – это противоправное действие в отношении молодых взрослых, оно противоречит праву на самоопределение и является нарушением прав человека. Тот, кто принуждает других к заключению брака, совершает уголовно наказуемое деяние. Имеются специализированные консультационные пункты, где вам в случае необходимости будет оказана помощь Существуют квартиры, где девушкам, которых коснулось или которым угро-жает принудительное заключение брака, обеспечивается защита и безопасность. ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Попытайтесь поговорить с девушкой или юношей, если у вас есть подозрение, что ей или ему угрожает принудительное заключение брака. Предложите свою поддержку.  Если на вас оказывается давление, не бойтесь обратиться за помощью и поддержкой. Поговорите с человеком, которому вы доверяете и воспользуйтесь существующей информацией и предложениями о помощи. Для несовершеннолетних работает Служба по делам детей города Карлсруэ (Karlsruher Kinderbüro) (адрес см. стр. 25). Совершеннолетние могут обратиться к уполномоченной по делам равноправия (адрес см. стр. 25).  В случае острой необходимости, обращайтесь в полицию, социальные службы города Карлсруэ или в один из женских домов. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 1514 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ С МИГРАЦИОННЫМ ПРОШЛЫМ В зависимости от имеющегося правового статуса женщинам, приехавшим из зарубежных стран, бывает особенно трудно вырваться из супружеских взаимоотношений или семьи, в которых они испытавают насилие. Многие из них боятся в результате расторжения брака быть высланными из страны. Это происходит, однако, гораздо реже, чем предполагается. Кроме того, языковые барьеры и дефицит информации усложняют для многих женщин возможность воспользоваться своими правами и принять существующие предложения помощи. Девушки и молодые женщины с миграционным прошлым часто находятся под тяжелым давлением семейных традиций. Многие из них напрямую или косвенно подвергаются насилию. 40 % эмигранток из Турции и стран Восточной Европы с шестнадцатилетнего возраста подвергались физическому или сексуальному насилию. (Из опроса по заданию Федерального правительства 2004 год.) ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Воспользуйтесь помощью специализированных консультационных пунктов! Там Вам будет предложена консультация и информация о правовых нормах для иностранцев на родном языке (см. по теме «Консультация» также стр. 24 и 30).  Поговорите с подругами и другими людьми, которым Вы доверяете, о пережитом и найдите себе поддержку. ТОРГОВЛЯ ЖЕНЩИНАМИ Часто женщины приезжают в Германию по принуждению, в результате ложных обещаний или в нелегальном порядке. Немалое число из них принуждается здесь к проституции. В Германии все вышеуказанные формы насилия запрещены и уголовно наказуемы. ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Квартиры для жертв насилия и консультационные учреждения предлагают Вам защиту и помощь, часто с консультациями на родном языке. В консультационных пунктах вы получите также информацию о правовом положении иностранцев.  Консультация строго конфиденциальна.  Жертвы торговли женщинами, выступающие в качестве свидетелей, в определенных условиях включаются в программу полиции по защите свидетелей и получают особую защиту Адреса см. со стр. 23. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 1716 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ СЕКСУАЛЬНЫЕ ДОМОГАТЕЛЬСТВА НА РАБОЧЕМ МЕСТЕ Спектр сексуальной дискриминации и домогательств на рабочем месте простирается от фотографии полуобнаженных девушек в компьютере, недвусмысленных намёков, нежелательных приглашений и «случайных» телесных прикосновений до угроз и грубого физического насилия. Многие жертвы домогательств сначала пытаются избегать домогающегося или свести инцидент на нет. Сексуальное домогательство является, однако, чаще всего не единичным случаем, а процессом, в котором злоупотребления учащаются и становятся более интенсивными. Немалое число женщин рано или поздно по этой причине увольняется с работы. Закон обязывает работадателя защищать сотрудниц от сексуальных домогательств на рабочем месте и принимать действенные мероприятия в отношении лиц, занимающихся вышеуказанными злоупотреблениями. ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Отнеситесь к Вашим собственным чувствам и восприятиям серьёзно. Открыто выразите Ваше недовольство и воспрепятствуйте дальнейшим домогательствам!  Подготовьте протокол происшествия и поговорите о пережитом с лицами, которым Вы доверяете.  Проконсультируйтесь у одного из специалистов, например, у городской уполномоченной по вопросам равноправия или в профсоюзе. При сексуальных домогательствах на рабочем месте Вы имеете также право потребовать возмещения ущерба.  Уведомите о происшествиях ваше начальство и совет предприятия. СТАЛКИНГ (ПРЕСЛЕДОВАНИЕ) Сталкинг (англ. «подкрадываться») - под этим понятием подразумевается продолжающееся преследование, домогательство и терроризирование окружающих. Сталкинг не имеет ничего общего с любовью, а напротив, предполагает контроль и власть. Сталкинг - это террор: телефонные звонки на работу или домой, угрожающие сообщения на автоответчик, злословие и оскорбления, постоянные подкарауливания, нежеланные подарки, любовные письма, позже с оскорблениями, угрозами, сообщения по электронной почте и преследование по интернету (киберсталкинг), повреждение имущества или взлом вплоть до тяжелейших форм телесного насилия. По результатам анализа закрытых дел подобного рода преследования продолжались примерно на протяжении 28 месяцев. В 49 % случаев преследователем был бывший партнёр.В 81 % - преступником являлось лицо мужского пола. 39 % столкнувшихся с сталкингом, указали на то, что они подвергались физическим нападениям со стороны преследователя. Каждая пятая из опрошенных жертв сообщила даже о тяжёлых формах насилия с избиением кулаками и вооружёнными нападениями. (Из актуального исследования Дармштадского университета, опубликованного в «Сталкинг в Германии», авторы: Ганс-Георг В.Фос, Йенс Хоффман и Изабель Вондрак, издание «Белое кольцо».) Если после прекращения отношений бывший партнёр занимается сталкингом, часто это затрагивает также и детей, которые используются для установления контакта с жертвой сталкинга. В зависимости от ситуации, преследователи могут быть привлечены к ответственности за различные правонарушения, например, за оскорбление, нарушение неприкосновенности жилища, принуждение, лишение свободы, симуляцию преступления, кражу и телесное повреждение. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 1918 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ЧТО ДЕЛАТЬ? ЧТО ДЕЛАТЬ?  Дайте преступнику один единственный раз совершенно однозначно понять, что Вы ни в настоящий момент, ни в будущем не желаете иметь с ним никакого контакта. Прерывайте каждую следующую попытку установления контакта и не идите на уговоры о «последней беседе» или на дискуссии.  Документируйте всё, что предпринимает преступник и сообщайте об этом в полицию.  Звоните в полицию, если Вы чувствуете себя в опасности!  Подайте заявление в полицию, которая может издать распоряжение о защите (см. стр. 8) и дать Вам необходимую информацию по технике безопасности.  В случае необходимости подайте заявление об издании распоряжения о защите в участковый суд.  Не стесняйтесь воспользоваться поддержкой и сопровождением. Консультационные пункты для женщин и общество «Белое кольцо» оказывают Вам поддержку во время и после подобных преследований. СУДЕБНЫЕ РАСПОРЯЖЕНИЯ О ЗАЩИТЕ ГРАЖДАН Полиция и Ведомство правопорядка и по делам граждан (Ordnungs- und Bürgeramt – OA) издают распоряжения о защите только в особо опасных ситуациях и на краткий срок. В дальнейшем такие дела входят в компетенцию участкового суда. Он может, например, установить в отношении совершающего насилие партнёра или преследователя следующие запреты (Закон о защите от насилия):  Входить в квартиру.  Приближаться к Вам или к Вашей квартире на расстояние менее того, что указано в судебном постановлении.  Посещать места, в которых Вы постоянно бываете, как, например, рабочее место, школа или детский сад.  Устанавливать с вами контакт, также по телефону, через письма, электронную почту или SMS. Распоряжения о защите могут издаваться также в случаях, когда Вам серьёзно угрожают применением физической силы, ущемлением здоровья или лишением свободы. То же самое относится к случаям неприемлемых домогательств в форме повторяющихся преследований. В случаях продолжающейся опасности и значительной угрозы можно ходатайствовать о выдаче распоряжения о защите по ускоренной процедуре в форме временного постановления суда. ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Проконсультируйтесь в специализированных консультационных пунктах о Ваших (правовых) возможностях.  Вы можете подать заявление напрямую в районный суд без адвокатского представительства. Помощь адвоката, однако, рекомендуется. Если Вы имеете невысокий заработок, то можете ходтайствовать о помощи в оплате консультаций и судебных издержек.  Мигранткам не стоит отказываться от подробной консультации и правового представительства. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 2120 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ЗАЯВЛЕНИЕ В ПОЛИЦИЮ И СУДЕБНОЕ ПРОИЗВОДСТВО Люди, которые применяют насильственные действия или угрожают ими, должны быть привлечены к ответственности, неважно, какие формы насилия они применили. В случае насилия в семейном кругу многие виновники преступлений для смягчения наказания берут на себя обязательство изменить поведение (лечение от алкоголизма, тренинг по освобождению от склонности к насилию). Такие уголовно наказуемые деяния, как сексуальные домогательства и изнасилование, нередко совершают серийные преступники, личность которых может быть установлена и разыскана лишь по показаниям нескольких женщин. Поэтому нужно заявить в полицию и о таких нападениях, от которых жертва смогла защититься. Сознание неправомерности вышерассмотренных правонарушений в обществе усиливается, если всё большее число совершающих насилие над женщинами преследуется судом. В производстве по делам сексуальных преступлений важную роль играет жертва преступления часто в качестве единственного свидетеля. В связи с этим целесообразно заручиться помощью адвоката. Адвокат может:  информировать о судебном производстве и о пользе дополтинетлного иска,  при необходимости и по желанию жертвы ходатайствовать о помощи в выплате судебных издержек,  предъявлять требования о компенсации морального ущерба, причинённого жертве. ЧТО ДЕЛАТЬ?ЧТО ДЕЛАТЬ?  Воспользуйтесь имеющимися возможностями получения информации и поддержки.  Консультационные пункты для женщин проин- формируют Вас также о правовой ситуации и поддержат в отстаивании Ваших прав.  Общество «Белое кольцо» выступает в защиту интересов пострадавших от преступлений.  В определённых случаях предлагается также помощь согласно закону о возмещении вреда потерпевшим. КОНСУЛЬТАЦИЯ Некоторые женщины, испытав насилие, стараются поскорее забыть о пережитом. Но жизнь изменилась и ситуация требует дальнейших перемен. Беседа с опытным специалистом почти всегда приносит помощь. Идет ли речь о том, чтобы просто с кем-то поделиться, разобраться в новой жизненной ситуации или получить «только» хороший совет. В Карлсруэ Вы можете получить разносторонние консультации (адреса см. со стр. 24). Для любой консультации специализированного консультационного пункта действуют правила: сохраняется полная конфиденциальность любой информации; объём и содержание беседы женщина определяет сама. Темами консультации могут быть:  Как я могу защитить себя от дальнейшего насилия?  Следует ли заявлять в полицию о совершающем насилие? Что происходит перед судом? Где найти правовую помощь и защиту? Какие расходы придётся понести?  Как душевно и физически справиться с пос- ледствиями пережитого насилия и вернуть уве- ренность в себе?  Что важно при разводе?  Могу ли я себе представить дальнейшую жизнь с этим мужчиной, если он откажется от применения насильственных действий? Жертвы домашнего насилия могут дать полиции согласие на то,что одна из работниц «Консультационного пункта против насилия в семье» вступит в Вами в контакт. Многим женщинам становится легче, когда они получают совет и помощь без долгих поисков и необходимости рассказа всех обстоятельств дела. Мигранткам, пережившим насилие, следует в любом случае обратиться за консультацией! В Карлсруэ проводятся консультации на родном языке, на которых Вас проинформируют о предложениях помощи и особых положениях Закона об иностранцах. Консультанты советом и действием поддерживают интересы мигранток. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 2322 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ Городское управление и Управление поли- ции города Карлсруэ (проектная группа «Преодоление насилия в семье») издали брошюру «Распоряжение полиции города Карлсруэ по защите от насилия и побоев в семье». Эта брошюра переведена на английский, французский, хорватский, турецкий и русский языки. Дальнейшую информацию о мероприятиях по защите от насилия в домашнем кругу Вы найдете на сайте: www.karlsruhe.de/hg Адрес, по которому вы можете обратиться: Уполномоченная по вопросам равноправия города Карлсруэ (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe), 76124 Karlsruhe. Мужчины, которые желают отказаться от насильственного поведения и/или сами стали жертвами насилия, могут обращаться за помощью и поддержкой в консультационный пункт города Карлсруэ в случае насилия в социальном окружении. Женщины, чьи партнёры совершают насильственные действия, могут в контакте с полицией или прокуратурой добиться направления мужчины в этот консультационный пункт (Адрес см. стр. 26). Женщины, желающие отказаться от собственного насильственного поведения в семье, начиная с 2013 г. могут обращаться за консультацией в общество помощи молодёжи и участвовать в проводимых им тренингах. . ВАЖНЫЕ АДРЕСА И КОНТАКТНЫЕ ЛИЦА ПОЛИЦИЯ (POLIZEI) ПОЛИЦИЯ (POLIZEI) Срочный вызов (бесплатно) Телефон: 110 www.polizei-karlsruhe.de ЖЕНСКИЕ ДОМА В КАРЛСРУЭ ЖЕНСКИЕ ДОМА В КАРЛСРУЭ (FRAUENHÄUSER)(FRAUENHÄUSER) Frauenhaus Karlsruhe (Женский дом Карлсруэ) Телефон: 0721 567824 Факс: 0721 564794 karlsruhe@frauenhaus.de www.frauenhaus.de Frauenhaus SkF Karlsruhe (Женский дом SkF Карлсруэ) Телефон: 0721 824466 Факс: 0721 8244689 frauenhaus@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de Ночью женские дома закрыты для приёма. В таких случаях звоните напрямую в полицию, сотрудники которой окажут Вам дальнейшую помощь. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 2524 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ ДЛЯ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ ДЛЯ ЖЕНЩИН (FRAUENBERATUNGSSTELLEN)ЖЕНЩИН (FRAUENBERATUNGSSTELLEN) Специалисты консультационных пунктов женских домов города Карлсруэ имеют большой профессиональный опыт, работают в интересах женщин и дают консультации оперативно, небюрократично и бесплатно по любым проблемам, касающимся насилия, а также в случаях расторжения брака или партнёрских отношений. В консультационных пунктах вы получите также информацию по правовым вопросам. Frauenberatungsstelle Karlsruhe (Консультационный пункт для женщин г. Карлсруэ) Консультации также на английском и турецком языках Kriegsstraße 148, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 849047 Факс: 0721 8305831 info@frauenberatungsstelle-karlsruhe.de www.frauenhaus.de Frauenberatungsstelle SkF (Консультации для женщин при социальной службе католических женщин) Консультации также на английском, французском, испанском, турецком, чешском и словацком языках Akademiestraße 15, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 91375-0 или -18 Факс: 0721 91375-75 frauen@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de СПЕЦИАЛИЗИРОВАННЫЕ СПЕЦИАЛИЗИРОВАННЫЕ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ ПО ВОПРОСАМ СЕКСУАЛЬНОГО ПО ВОПРОСАМ СЕКСУАЛЬНОГО НАСИЛИЯ (FACHBERATUNGSSTELLEN НАСИЛИЯ (FACHBERATUNGSSTELLEN BEI SEXUELLER GEWALT)BEI SEXUELLER GEWALT) Wildwasser & FrauenNotruf (Вильдвассер и срочная помощь женщинам) Специализированный консультационный пункт по вопросам сексуального насилия в отношении девочек и женщин (также онлайн-консультации) Kaiserstraße 235 (3-й этаж), 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 859173 Факс: 0721 859174 info@wildwasser-frauennotruf.de www.wildwasser-frauennotruf.de AllerleiRauh – Специализированный консультационный пункт г. Карлсруэ по вопросам сексуального насилия в отношении детей и несовершеннолетних Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 133-53 81 или 133-5382 Факс: 0721 133-5449 allerleirauh@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/allerleirauh ФИКСАЦИЯ СЛЕДОВ НАНЕСЕННОГО НАСИЛИЯ ФИКСАЦИЯ СЛЕДОВ НАНЕСЕННОГО НАСИЛИЯ (SPURENSICHERUNG NACH GEWALT)(SPURENSICHERUNG NACH GEWALT) Klinisch-Forensische Ambulanz (Судебно-медицинская амбулатория) Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg (Институт судебной медицины и транспортной медицины университетской клиники Гейдельберг) Voßstraße 2, Geb. 4420, 69115 Heidelberg Телефон: 0152 54648393 УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 2726 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ГОРОД КАРЛСРУЭ (STADT KARLSRUHE)ГОРОД КАРЛСРУЭ (STADT KARLSRUHE) Ordnungs- und Bürgeramt – OA (Ведомство правопорядка и по делам граждан) Общее полицейское право (ведомство компетентно за выдачу распоряжений о защите) Kaiserallee 8, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 133-3347 Факс: 0721 133-3229 polizeirecht@oa.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/ordnungsamt Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe (Уполномоченная по вопросам равноправия города Карлсруэ) Координационный пункт, информация, проекты Rathaus am Marktplatz, 76124 Karlsruhe Телефон: 0721 133-3062 Факс: 0721 133-3069 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung Kinderbüro der Stadt Karlsruhe (Служба по делам детей города Карлсруэ) Охрана прав молодежи, ранняя профилактическая работа, защита интересов детей, просветительская работа с семьями Karlsruher Bündnis für Familie (Союз г. Карлсруэ в пользу интересов семьи) Südendstraße 42 (3-й этаж), 76135 Karlsruhe Телефон: 0721 133-5111 Факс: 0721 133-5139 kinderbuero@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/kinderbuero Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe (Социальная служба города Карлсруэ) В Cоциальную службу города может обратиться любой человек, проживающий в Карлсруэ. Здесь Вы получите советы в том числе по вопросам партнёрских взаимоотношений, развода, воспитания и ухода за ребёнком. Социальная служба уделяет особое внимание вопросам защиты прав детей и молодёжи. Если в полицию поступили сведения о том, что какого- то несовершеннолетнего прямо или косвенно коснулось насилие, об этом сообщается в Социальную службу. Она, в свою очередь, вступает в контакт с семьёй потерпевшего. Телефон: 0721 133-5301 sodi@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/sodi КОНСУЛЬТАЦИОННЫЙ ПУНКТ В СЛУЧАЕ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЙ ПУНКТ В СЛУЧАЕ НАСИЛИЯ В СОЦИАЛЬНОМ ОКРУЖЕНИИ ДЛЯ НАСИЛИЯ В СОЦИАЛЬНОМ ОКРУЖЕНИИ ДЛЯ МУЖЧИН (BERATUNGSSTELLE BEI GEWALT МУЖЧИН (BERATUNGSSTELLE BEI GEWALT IM SOZIALEN NAHRAUM FÜR MÄNNER)IM SOZIALEN NAHRAUM FÜR MÄNNER) Консультационный пункт по вопросам насилия в непосредственном социальном окружении Выяснение ситуации, консультация и тренинг для мужчин, желающих преодолеть свою склонность к насилию и/или ставших жертвами насилия. Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Общество помощи молодёжи г. Карлсруэ) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Ansprechpartner: Hans-Peter Menke Телефон: 0721 680246-80 Факс: 0721 680246-86 hans-peter.menke@vfj-ka.de www.vfj-ka.de УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 2928 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ДРУГИЕ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ ДРУГИЕ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ ГОРОДА КАРЛСРУЭ ДЛЯ ЖЕНЩИН И МУЖЧИН ГОРОДА КАРЛСРУЭ ДЛЯ ЖЕНЩИН И МУЖЧИН (WEITERE KARLSRUHER BERATUNGSSTELLEN (WEITERE KARLSRUHER BERATUNGSSTELLEN FÜR FRAUEN UND MÄNNER)FÜR FRAUEN UND MÄNNER) brücke (Мост) собеседования, информация, консультации по жизненным вопросам Kronenstraße 23, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 385038 Факс: 0721 3844459 info@bruecke-karlsruhe.de www.bruecke-karlsruhe.de Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle (Консультационный пункт по вопросам брака, семьи и партнёрства) По заявке консультации проводятся на французском, английском, русском, турецком и испанском языках, предлагается также консультация для глухих. Nelkenstraße 17, 76135 Karlsruhe Телефон: 0721 842288 Факс: 0721 856051 info@eheberatung-karlsruhe.de www.eheberatung-karlsruhe.de pro familia Karlsruhe (За права семьи Карлсруэ) Amalienstraße 25, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 920505 Факс: 0721 9205060 karlsruhe@profamilia.de www.profamilia.de/index.php?id=523 Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Stadt Karlsruhe (Психологический консультационный центр для родителей, детей и молодёжи г. Карлсруэ) Otto-Sachs-Straße 6, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 133-5360 Факс: 0721 133-5449 pbs@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/pbst Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende – PBS (Психотерапевтический консультационный центр для студентов) Studentenwerk Karlsruhe (Организация содействия студентам) Rudolfstraße 20, 76131 Karlsruhe Телефон: 0721 9334060 Факс: 0721 9334065 pbs@sw-ka.de www.pbs.sw-ka.de Beratungsstelle für Prostituierte (Консультационный пункт для проституток) Консультации также с привлечением переводчика Diakonisches Werk Karlsruhe (Диаконическая служба Карлсруэ) Luisenstraße 53, 76137 Karlsruhe Mobil: 0159 04068510 beratungfuerprostituierte@dw-karlsruhe.de Anti-Gewalt-Beratung und Training für Frauen (Консультация и тренинг против насилия для женщин) Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Общество помощи молодёжи г. Карлсруэ) Karlstraße 154, 76135 Karlsruhe Ansprechperson: Anja Pfettscher Телефон: 0721 680246-81 Факс: 0721 680246-86 anja.pfettscher@vfj-ka.de www.vfj-ka.de УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 3130 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ДЛЯ ДЕТЕЙ И ПОДРОСТКОВ (FÜR ДЛЯ ДЕТЕЙ И ПОДРОСТКОВ (FÜR KINDER UND JUGENDLICHE)KINDER UND JUGENDLICHE) «Nummer gegen Kummer» (телефон доверия) Анонимная и конфиденциальная консультация Пн.-суб. с 14 до 20 часов (бесплатно) Телефон: 116111 (kostenlos) E-Mail-Beratung rund um die Uhr unter: www.nummergegenkummer.de Deutscher Kinderschutzbund e. V. (Немецкий союз по защите детей) Kanalweg 40/42, 76149 Karlsruhe Телефон: 0721 842208 Факс: 0721 843270 info@kinderschutzbund-karlsruhe.de www.kinderschutzbund-karlsruhe.de Kindergruppe «Nangilima» (Детская группа «Нангилима») Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) (Социальная служба католических женщин) Контактные лица: Luitgard Gauly, Gabriele Kopp Телефон: 0721 91375-0 Факс: 0721 91375-75 gauly@skf-karlsruhe.de www.skf-karlsruhe.de ДРУГИЕ ВАЖНЫЕ АДРЕСА ДРУГИЕ ВАЖНЫЕ АДРЕСА (WEITERE WICHTIGE ADRESSEN)(WEITERE WICHTIGE ADRESSEN) Opferschutz – Polizeipräsidium Karlsruhe (Защита жертв – Управление полиции города Карлсруэ) Телефон: 0721 666-1215, 666-1201 karlsruhe.pp.praevention.opferschutz@polizei.bwl.de www.polizei-karlsruhe.de Telefon-Seelsorge (Психологическая помощь по телефону) Телефон: 0800 1110111 или 0800 1110222 Днём и ночью – звонок бесплатный www.telefonseelsorge-karlsruhe.de Weißer Ring – Außenstelle Karlsruhe (Общество «Белое кольцо», филиал Карлсруэ) Postfach 11 15 20, 76065 Karlsruhe Мобильный телефон: 0151 55164726 Бесплатный вызов для жертв насилия по всей территории Германии: 116006 weisserring-ka@arcor.de www.weisser-ring.de УЧАСТКОВЫЕ СУДЫ (AMTSGERICHTE)УЧАСТКОВЫЕ СУДЫ (AMTSGERICHTE) Amtsgericht Karlsruhe – Familiengericht (Участковый суд города Карлсруэ, семейный суд) Lammstraße 1 – 5, 76133 Karlsruhe Телефон: 0721 926-5000 Факс: 0721 926-6794 www.agkarlsruhe.de Amtsgericht Karlsruhe-Durlach – Familiengericht (Участковый суд Карлсруэ-Дурлах, семейный суд) Karlsburgstraße 10, 76227 Karlsruhe Телефон: 0721 994-0 Факс: 0721 994-1880 www.amtsgericht-karlsruhe-durlach.de ИНОГОРОДНИЕ ЖЕНСКИЕ ИНОГОРОДНИЕ ЖЕНСКИЕ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ КОНСУЛЬТАЦИОННЫЕ ПУНКТЫ ДЛЯ ОСОБЕННЫХ ЦЕЛЕВЫХ ГРУПП ДЛЯ ОСОБЕННЫХ ЦЕЛЕВЫХ ГРУПП (AUSWÄRTIGE FRAUENBERATUNGSSTELLEN (AUSWÄRTIGE FRAUENBERATUNGSSTELLEN FÜR BESONDERE ZIELGRUPPEN)FÜR BESONDERE ZIELGRUPPEN) Координационные и консультационные пункты для иностранок, которые попали в Германию в результате секс-туризма, торговли людьми или через брачные агентства. Организации имеют в своем распоряжении защищенное жилье для женщин или могут рекомендовать соответствующие адреса. УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 3332 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ FreiJa – Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution (Специализированный консультационный пункт для жертв торговли людьми и принудительной проституции) Diakonisches Werk Kehl (Диаконическая служба г. Кель) Marktstraße 3, 77694 Kehl Телефон: 07851 7086620 Мобильный телефон: 0160 92798046 Факс: 07851 7086629 freija@diakonie-ortenau.de SOLWODI Ludwigshafen (Общество солидарности с женщинами, попавшими в бедственное положение) Postfach 21 12 42, 67012 Ludwigshafen Телефон: 0621 5291277 Мобильный телефон: 0177 2030155 Факс: 0621 5292038 ludwigshafen@solwodi.de www.solwodi.de Frauen-Informationszentrum (FIZ) (Информационный центр для женщин) Urbanstraße 44, 70182 Stuttgart Телефон: 0711 23941-24 Факс: 0711 23941-25 fi z@vij-stuttgart.de www.vij-stuttgart.de/fraueninformationszentrum.html Diakonisches Werk Heilbronn (Диаконическая служба Хайльбронн) Mitternachtsmission («Полуночная миссия») Postfach 26 38, 74016 Heilbronn Телефон: 07131 3901491 oder 84531 Факс: 07131 3900752 mitternachtsmission@diakonie-heilbronn.de www.diakonie-heilbronn.de/_rubric_frauen/index. php?rubric=mitternacht_mission KOK: Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V. (Федеральный координационный центр против торговли людьми) www.kok-buero.de ДЛЯ ЖЕНЩИН И ДЕВОЧЕК С НЕДОСТАТКАМИ ДЛЯ ЖЕНЩИН И ДЕВОЧЕК С НЕДОСТАТКАМИ (FÜR FRAUEN UND MÄDCHEN MIT HANDICAP)(FÜR FRAUEN UND MÄDCHEN MIT HANDICAP) BiBeZ e. V. – Ganzheitliches Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch kranker Frauen und Mädchen (Комплексный образовательный и консультационный центр по содействию и интеграции девочек и женщин – инвалидов и хронически больных) Alte Eppelheimer Straße 40/1, 69115 Heidelberg Телефон: 06221 600908 Факс: 06221 586778 info@bibez.de www.bibez.de УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 3534 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ДРУГИЕ АДРЕСА В ИНТЕРНЕТЕ (WEITERE INTERNETADRESSEN) Karlsruhe (Карлсруэ) Проект «Преодоление насилия в семье» www.karlsruhe.de/hg Baden-Württemberg und bundesweit (Баден-Вюртемберг и по всей территории Германии) Sozialministerium Baden-Württemberg (Mинистерство социального обеспечения Баден–Вюртемберга) с информацией о процедуре выселения из квартиры www.sozialministerium-bw.de Text des Gewaltschutzgesetzes (Текст закона о защите от насилия) www.parlamentsspiegel.de Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Федеральное министерство юстиции и защиты потребителей) www.bmjv.de Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Федеральное министерство по делам семьи, пожилых граждан, женщин и молодёжи) www.bmfsfj.de Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Frauen gegen Gewalt e. V. (Федеральное объединение женских консультационных пунктов и служб экстренного вызова для женщин, Женщины против насилия) www.frauen-gegen-gewalt.de Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen – BIG e. V. ((Берлинская инициатива против насилия над женщинами – БИГ с «горячей» линией) mit Hotline www.big-berlin.info Frauenrechte international, Frauenhandel und Heiratsimmigration (Права женщин в аспекте международного права, торговля женщинами и иммиграция, связанная с заключением брака) Terre des Femmes, Menschenrechte für die Frau e. V. (Общество) www.frauenrechte.de Stalking (Сталкинг) www.weisser-ring.de www.stalkingforschung.de www.polizei- beratung.de/opferinformationen/stalking.html Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) (Общий закон о равном обращении) Antidiskriminierungsstelle des Bundes (Федеральный антидискриминационный пункт) www.antidiskriminierungsstelle.de УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 3736 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ГЛОССАРИЙ (GLOSSAR) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Общий закон о равном обращении Amtsgericht Karlsruhe Участковый суд города Карлсруэ Annäherungsverbot Запрет на приближение Beratungsstelle für Frauen und Männer Консультационный пункт для мужчин и женщин Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Консультационный пункт в случае насилия в социальном окружении bundesweites Hilfetelefon Всегерманский телефон доверия Clearingstelle Häusliche Gewalt Консультационный пункт против насилия в семье Cyberstalking uhođenje preko interneta Deutscher Kinderschutzbund Немецкий союз по защите детей Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatungsstelle Консультационный пункт по вопросам брака, семьи и партнёрства Fachberatungszentrum Специализированный консультационный центр Frauenberatungsstelle Женский консультационный пункт Консультационный пункт для женщин Frauenhaus Женский дом Gewaltschutzgesetz Закон о защите от насилия Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe Уполномоченная города Карлсруэ по вопросам равноправия Kinderbüro der Stadt Karlsruhe Служба по делам детей города Карлсруэ Nummer gegen Kummer Телефон доверия Ordnungs- und Bürgeramt Ведомство правопорядка и по делам граждан Polizei (Karlsruher Polizei) Полиция Polizeipräsidium – управление полиции города Карлсруэ Projektgruppe „Häusliche Gewalt überwinden“ Проектная группа «Преодоление насилия в семье» Psychologische Beratungsstelle Психологический консультационный центр Rückkehrverbot Запрет на возвращение Schutzanordnung der Polizeit Schutzanordnung des Gerichts Распоряжение о защите Судебное распоряжение о защите Schutzwohnung Защищенная квартира Sozial- und Jugendbehörde ------------------------ Sozialer Dienst der Stadt Karlsruhe Социальная служба Sozialministerium Baden- Württemberg Министерство социального обеспечения Баден- Вюртемберга Stadt Karlsruhe Город Карлсруэ, городское управление Telefonseelsorge Психологическая помощь по телефону Verein für Jugendhilfe Karlsruhe e. V. (Anti-Gewalt- Beratung und –Training für Frauen) Общество помощи молодёжи Карлсруэ Wohnungsverweis Выселение из квартиры Выдворение из квартиры Запрет на проживание в совместной квартире Zeugenschutzprogramm Программа защиты свидетелей УПОЛНОМОЧЕННАЯ ПО ВОПРОСАМ РАВНОПРАВИЯ | 3938 | НАСИЛИЕ НАД ЖЕНЩИНАМИ ПРИМЕЧАНИЯ ПРИМЕЧАНИЯ ВЫХОДНЫЕ ДАННЫЕВЫХОДНЫЕ ДАННЫЕ Издатель: Город Карлсруэ, уполномоченная по вопросам равноправия Rathaus am Marktplatz Телефон: +49 721 133-3062 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung Настоящая брошюра издана на следующих языках: Немецкий, Английский, Французский, Хорватский, Русский, Турецкий Все версии выложены также в Интернет, их можно скачать по адресу: www.karlsruhe.de/hg Текст: Аннетте Низыто, на основании текста Сабины Цюрн Оформление: С. Штрек Перевод: Ирина Капралова и Галина Вагнер Фото на обложке: www.fotolia.de c DDRockstar Печать: типография ратуши на 100% вторичной бумаге июль 2016 г / Juli 2016.
https://www.karlsruhe.de/b4/stadtverwaltung/gleichstellung/informationen_adressen/HF_sections/content/1468230487991/ZZjYt5x9D1z39Z/2016_Juli_Brosch%C3%BCre_Gewalt%20gegen%20Frauen_russisch_mit%20Glossar_Versand_11_04_17.pdf