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76133 Karlsruhe
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Für alle Grundschulen in Karlsruhe liegen Schulwegpläne vor, die
den gesamten Einzugsbereich einer Schule umfassen. In ihnen
werden alle für die Sicherung des Schulwegs wesentlichen
Einzelheiten festgehalten.
Der Schulwegplan zeigt den relativ sichersten Weg von und zur
Schule und soll Eltern bei der Wahl eines geeigneten Schulweges
unterstützen, sie aber nicht von ihrer Veranwortung entbinden,
den Schulweg mit ihren Kindern einzuüben und ihre Kinder auf
einen selbständigen Schulweg vorzubereiten.
Jahr für Jahr werden in der Regel sechs Schulen überarbeitet.
Aus Kostengründen ist es leider nicht möglich alle Grundschulen
in einem Jahr zu berücksichtigen. Dementsprechend kann es bis zu
acht Jahren dauern bis ein Schulwegplan neu herausgegeben wird
und veränderte Örtlichkeiten aktualisiert sind.
Hinweis:
Auch für einen Teil der Sonderpädagogischen Bildungs- und
Beratungszentren (SBBZ) mit dem Förderschwerpunkt Lernen liegt
ein Schulwegplan vor:
Schulwegpläne für SBBZ mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Elternbriefe zu den Schulwegplänen
Liebe Eltern... (PDF, 27 KB)
(deutsche Version)
Dear parents... (PDF, 29 KB)
(englische Version)
Estimados padres... (PDF, 26 KB)
(spanische Version)
Cari Genitori... (PDF, 29 KB)
(italienische Version)
Дорогие родители... (PDF, 35 KB)
(russische Version)
Say ın veliler... (PDF, 27 KB)
(türkische Version)
Dragi părinți... (PDF, 45 KB)
(rumänische Version)
،ءﺎﺑﻵا ﻲﺋاﺰﻋأ ... (PDF, 98 KB)
(arabische Version)
Schulwegpläne für Grundschulen:
Adam-Remmele-Schule (PDF, 6.18 MB)
Anne-Frank-Schule (PDF, 4.79 MB)
Augustenburg-Gemeinschaftsschule Grötzingen (PDF, 1.19 MB)
Draisschule (PDF, 1.13 MB)
Eichelgartenschule (PDF, 392 KB)
Eichendorffschule (PDF, 1.19 MB)
Ernst-Reuter-Schule (PDF, 230 KB)
Friedrich-Ebert-Schule (PDF, 1.13 MB)
Gartenschule (PDF, 1.10 MB)
Grundschule am Rennbuckel (PDF, 5.57 MB)
Grundschule am Wasserturm (PDF, 286 KB)
Grundschule Beiertheim (PDF, 1.08 MB)
Grundschule Bergwald (PDF, 4.04 MB)
Grundschule Bulach (PDF, 1.11 MB)
Grundschule Daxlanden (PDF, 6.16 MB)
Grundschule Grünwinkel (PDF, 1.29 MB)
Grundschule Hagsfeld (PDF, 1.01 MB)
Grundschule Rintheim (PDF, 1.04 MB)
Grundschule Knielingen (PDF, 1.38 MB)
Grundschule Stupferich (PDF, 4.47 MB)
Grundschule Wolfartsweier (PDF, 354 KB)
Gutenbergschule (PDF, 3.70 MB)
Hans-Thoma-Schule (PDF, 284 KB)
Hardtschule (PDF, 1.07 MB)
Hebelschule (PDF, 5.74 MB)
Heinrich-Köhler-Schule (PDF, 1.12 MB)
Heinz-Barth-Schule (PDF, 1000 KB)
Leopoldschule (PDF, 893 KB)
Marylandschule (PDF, 1.23 MB)
Nebeniusschule (PDF, 362 KB)
Nordschule Neureut (PDF, 5.33 MB)
Oberwaldschule (PDF, 455 KB)
Pestalozzischule (PDF, 1.55 MB)
Riedschule (PDF, 343 KB)
Schillerschule (PDF, 1.01 MB)
Schloss-Schule (PDF, 1.44 MB)
Schule im Lustgarten (PDF, 4.07 MB)
Südendschule (PDF, 4.44 MB)
Südschule Neureut (PDF, 5.23 MB)
Tullaschule (PDF, 5.09 MB)
Viktor-von-Scheffel-Schule (PDF, 5.60 MB)
Waldschule Neureut (PDF, 4.70 MB)
Weiherwaldschule (PDF, 2.32 MB)
Weinbrennerschule (PDF, 998 KB)
Werner-von-Siemens-Schule (PDF, 1.39 MB)
Weitere Elterninfos
TIPP:
Die für Sie zuständige Grundschule finden Sie ganz leicht
mithilfe der Grundschulsuche
Grundschulsuche
https://www.karlsruhe.de/b2/schulen/eltern_international/schulwegplaene
Version vom 18. Dezember 2020, 12:51 Uhr von Stadtarchiv1 (Diskussion | Beiträge) (→Literatur)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 368.
Inhaltsverzeichnis
1 Alberta (Albertine) von Freydorf
1.1 Quelle
1.2 Werk
1.3 Literatur
Alberta (Albertine) von Freydorf
Schriftstellerin, * 19. Februar 1846 Paris, † 8. November 1923 Karlsruhe, kath., ∞ 6. November 1866 Rudolf von Freydorf, 2 Söhne.
Die Tochter des kurhessischen Freiherrn Otto von Cornberg und der Schauspielerin Wilhelmine Hoene lebte nach der Rückkehr der Familie aus Frankreich zunächst bei Gera und in Braunschweig. 1851 siedelte die Familie wegen eines Engagements der Mutter am Großherzoglichen Hoftheater nach Karlsruhe über. Hier führten sie in der Stephanienstraße gegenüber dem Wohnhaus der Scheffels ein gastfreundliches Haus, in dem unter anderen Anton von Werner, Carl Friedrich Lessing, Hans Gude und Theodor Kotsch verkehrten. 1853-1859 besuchte Freydorf die Höhere Töchterschule sowie die Privatschule der Madame Boisot in Karlsruhe, 1859-1862 die Klosterschule Sacré-Coeur bei Kinzigheim im Elsass.
1866 volontierte Alberta von Freydorf, die bei ihrer Mutter Schauspielunterricht erhalten hatte, am württembergischen Hoftheater in Stuttgart. Im selben Jahr heiratete sie den badischen Außenminister Rudolf von Freydorf. Als Ministergattin nahm sie repräsentative Pflichten auch in Berlin wahr, lernte Englisch und Italienisch. Ferner nahm sie Klavier- und Gesangsunterricht sowie bei Alwine Schroedter Zeichen- und Malunterricht.
Um nach dem Tod ihres Mannes 1882 den Lebensstandard erhalten zu können, verstärkte sie auf Anraten des Dichters Joseph Victor von Scheffel, dem Vormund ihrer beiden Söhne, ihre schriftstellerische Tätigkeit. So verfasste Freydorf zunächst Festgedichte und Festspiele sowie in den folgenden Jahren selbständige Werke, darunter Märchen und historische Romane. Seit Beginn der 1890er-Jahre publizierte sie kleinere Novellen, Erzählungen und Biographien. Ihre meist gegenwartsbezogenen Texte erschienen zudem in Kalendern, Zeitschriften und Zeitungen. Auf ihren Reisen und Wanderungen im In- und Ausland fotografierte sie viel und schuf eine große Sammlung.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit widmete sich Alberta von Freydorf der Wohltätigkeit und unterstützte im Ersten Weltkrieg die vom Badischen Frauenverein getragenen Aktivitäten des Roten Kreuzes. Als Anerkennung für ihren Dienst in den Lazaretten erhielt sie das Badische Kriegshilfskreuz sowie die preußische Rote-Kreuz-Medaille III. Klasse.
Manfred Koch 2014
Quelle
Generallandesarchiv Karlsruhe 69 von Freydorf (Familienarchiv); Badische Landesbibliothek Karlsruhe Handschriften Karlsruhe 2132, 2134 -2205 (literarischer Nachlass Alberta v. Freydorf).
Werk
Ring, Kranz und Schleier. Ein Märchen als Brautwillkomm, Karlsruhe 1885; Die Rosen der heiligen Elisabeth. Eine Legende in drei Akten, Karlsruhe 1886; Kornblumen und Lorbeerblätter, Leipzig 1889; Heil unserm Fürsten! Ein Lebensbild des Großherzogs Friedrich von Baden. Festgabe zum 9. September 1896, Lahr 1896; Etwas vom Jubiläumsfestzug Karlsruhe 1896, Mannheim 1896; Kaiserin Augusta. Zum Andenken an den hundertjährigen Geburtstag, Karlsruhe 1911.
Literatur
Rudolf von Freydorf: Alberta von Freydorf, geb. Freiin von Cornberg. Ein Lebensbild, Karlsruhe 1930; Chronik der Landeshauptstadt Karlsruhe für die Jahre 1920/23, 36.-39. Jg., Karlsruhe (1930), S.333 f. https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/chronik/HF_sections/content/ZZmmykWtUetaPQ/10_Dq1_Karl_Chronik_1920-23.pdf (Zugriff am 18. Dezember 2020); Kristiane Schmalfeld: Freydorf v., Albertine (Alberta), in: Badische Biographien, NF, Bd. III, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1990, S. 91-92.
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Carl Friedrich Lessing, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS IV 196a/2.
Carl Friedrich Lessing
Maler, Galeriedirektor, * 15. Februar 1808 Breslau, † 5. Juni 1880 Karlsruhe, ev., ∞ 1841 Ida Heuser, 4 Söhne, 1 Tochter.
Carl Friedrich Lessing, Sohn eines Juristen und Großneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, trat 1822 in die von Karl Friedrich Schinkel geleitete Berliner Bauakademie ein, entschied sich aber noch im selben Jahr nach einer Fahrt auf die Insel Rügen für eine Ausbildung zum Kunstmaler. 1822-1826 besuchte Lessing die Berliner Akademie, zuletzt das Meisteratelier von Wilhelm von Schadow. Als Schadow im Herbst 1826 als Direktor an die Düsseldorfer Akademie wechselte, folgte er dem Lehrer nach, lernte noch 1826 den gleichaltrigen Johann Wilhelm Schirmer kennen, mit dem er 1827 den "Landschaftlichen Komponierverein" gründete. Reine Landschaften, Landschaften mit Geschichtsszenen und Historienbilder bestimmten von nun an Lessings Œuvre und machten ihn in den 1830er-Jahren zu einem der gefragtesten Vertreter der "Düsseldorfer Schule". Während er in den Landschaften bis zu seiner Übersiedlung nach Karlsruhe 1858 Eindrücke seiner Reisen durch das Rheinland, die Eifel und den Harz verarbeitete, standen in den Historienbildern vor allem der Konfessionskonflikt und Investiturstreit im Vordergrund.
Die zurückgehende Auftragslage in den 1850er-Jahren veranlasste Lessing 1858, das über Schirmer vermittelte Angebot Großherzog Friedrichs I., als Nachfolger Carl Ludwig Frommels die Leitung der Großherzoglichen Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts zu übernehmen, anzunehmen. Im September 1858 bezog er mit seiner Familie die Dienstwohnung im alten Akademiegebäude. Seine Verpflichtungen ließen ihm ausreichend Zeit zum Malen und Reisen. Neben Harz und Eifel, die er weiterhin bereiste, rückten nun aber auch die Karlsruher Umgebung, der Pfälzer Wald, die Vogesen, der Schwarzwald und der Breisgau in sein Blickfeld.
In Karlsruhe schuf Lessing vorrangig kleinere Landschaftsbilder, weil sie weniger Zeit beanspruchten als die monumentalen Figurenbilder und sich beim Bürgertum großer Beliebtheit erfreuten. An Figurenkompositionen sind vor allem die beiden Gemälde "Die Kreuzfahrer in der Wüste" (1860-1863) und "Martin Luthers Disputation mit Johannes Eck zu Leipzig im Jahre 1519" (1863-1867) zu nennen, die sich beide im Besitz der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe befinden.
Nach Schirmers Tod zeichnete Lessing 1863-1866 für die künstlerische Leitung der Großherzoglichen Kunstschule verantwortlich, während Ludwig Des Coudres die Geschäftsführung oblag. Als der Maler 1868 die angebotene Leitung der Düsseldorfer Akademie ablehnte, verlieh ihm der Großherzog als Zeichen des Dankes das Kommandeurkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen. Zu Lessings engerem Freundeskreis gehörten neben Schirmer und Des Coudres auch Hans Frederik Gude, sein Schwager Adolf Schrödter sowie Anton von Werner. Da sich der Künstler seit 1845 in den USA einen Markt für seine Bilder erschlossen hatte, gelangte bereits 1882 ein Großteil seines künstlerischen Nachlasses in das neu gegründete Cincinnati Art Museum in Ohio/USA.
Katja Förster 2016
Literatur
Carl Friedrich Lessing 1808-1880. Handzeichnungen aus dem Cincinnati Art Museum, Ohio/USA, hrsg. von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 1980; Vera Leuschner: Carl Friedrich Lessing. 1808-1880. Die Handzeichnungen, Diss. Univ. Göttingen, Köln/Wien 1982; Dies.: Lessing, Carl Friedrich, in Neue Deutsche Biographie (NDB), 14 (1985), S. 348 f.
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Version vom 5. Februar 2021, 15:11 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Alberta von Freydorf, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 368.
Inhaltsverzeichnis
1 Alberta (Albertine) von Freydorf
1.1 Quellen
1.2 Werk
1.3 Literatur
Alberta (Albertine) von Freydorf
Schriftstellerin, * 19. Februar 1846 Paris, † 8. November 1923 Karlsruhe, kath., ∞ 6. November 1866 Rudolf von Freydorf, 2 Söhne.
Die Tochter des kurhessischen Freiherrn Otto von Cornberg und der Schauspielerin Wilhelmine Hoene lebte nach der Rückkehr der Familie aus Frankreich zunächst bei Gera und in Braunschweig. 1851 siedelte die Familie wegen eines Engagements der Mutter am Großherzoglichen Hoftheater nach Karlsruhe über. Hier führten sie in der Stephanienstraße gegenüber dem Wohnhaus der Scheffels ein gastfreundliches Haus, in dem unter anderen Anton von Werner, Carl Friedrich Lessing, Hans Gude und Theodor Kotsch verkehrten. 1853-1859 besuchte Freydorf die Höhere Töchterschule sowie die Privatschule der Madame Boisot in Karlsruhe, 1859-1862 die Klosterschule Sacré-Coeur bei Kinzigheim im Elsass.
1866 volontierte Alberta von Freydorf, die bei ihrer Mutter Schauspielunterricht erhalten hatte, am württembergischen Hoftheater in Stuttgart. Im selben Jahr heiratete sie den badischen Außenminister Rudolf von Freydorf. Als Ministergattin nahm sie repräsentative Pflichten auch in Berlin wahr, lernte Englisch und Italienisch. Ferner nahm sie Klavier- und Gesangsunterricht sowie bei Alwine Schroedter Zeichen- und Malunterricht.
Um nach dem Tod ihres Mannes 1882 den Lebensstandard erhalten zu können, verstärkte sie auf Anraten des Dichters Joseph Victor von Scheffel, dem Vormund ihrer beiden Söhne, ihre schriftstellerische Tätigkeit. So verfasste Freydorf zunächst Festgedichte und Festspiele sowie in den folgenden Jahren selbständige Werke, darunter Märchen und historische Romane. Seit Beginn der 1890er-Jahre publizierte sie kleinere Novellen, Erzählungen und Biographien. Ihre meist gegenwartsbezogenen Texte erschienen zudem in Kalendern, Zeitschriften und Zeitungen. Auf ihren Reisen und Wanderungen im In- und Ausland fotografierte sie viel und schuf eine große Sammlung.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit widmete sich Alberta von Freydorf der Wohltätigkeit und unterstützte im Ersten Weltkrieg die vom Badischen Frauenverein getragenen Aktivitäten des Roten Kreuzes. Als Anerkennung für ihren Dienst in den Lazaretten erhielt sie das Badische Kriegshilfskreuz sowie die preußische Rote-Kreuz-Medaille III. Klasse.
Manfred Koch 2014
Quellen
Generallandesarchiv Karlsruhe 69 von Freydorf (Familienarchiv); Badische Landesbibliothek Karlsruhe Handschriften Karlsruhe 2132, 2134 -2205 (literarischer Nachlass Alberta v. Freydorf).
Werk
Ring, Kranz und Schleier. Ein Märchen als Brautwillkomm, Karlsruhe 1885; Die Rosen der heiligen Elisabeth. Eine Legende in drei Akten, Karlsruhe 1886; Kornblumen und Lorbeerblätter, Leipzig 1889; Heil unserm Fürsten! Ein Lebensbild des Großherzogs Friedrich von Baden. Festgabe zum 9. September 1896, Lahr 1896; Etwas vom Jubiläumsfestzug Karlsruhe 1896, Mannheim 1896; Kaiserin Augusta. Zum Andenken an den hundertjährigen Geburtstag, Karlsruhe 1911.
Literatur
Rudolf von Freydorf: Alberta von Freydorf, geb. Freiin von Cornberg. Ein Lebensbild, Karlsruhe 1930; Chronik der Landeshauptstadt Karlsruhe für die Jahre 1920/23, 36.-39. Jg., Karlsruhe (1930), S.333 f. https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/chronik/HF_sections/content/ZZmmykWtUetaPQ/10_Dq1_Karl_Chronik_1920-23.pdf (Zugriff am 18. Dezember 2020); Kristiane Schmalfeld: Freydorf v., Albertine (Alberta), in: Badische Biographien, NF, Bd. III, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1990, S. 91-92.
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Version vom 3. Mai 2021, 09:40 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Gerhard Caemmerer, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger B11/S. 12/Bild 3.
Inhaltsverzeichnis
1 Gerhard Caemmerer
1.1 Quellen
1.2 Werk
1.3 Literatur
Gerhard Caemmerer
Jurist, Gegner des Nationalsozialismus, * 12. August 1905 Durlach, † 8. Januar 1961 Karlsruhe, kath., ∞ 1932 Grete Meier (Witwe), 1 Stiefsohn, 3 Töchter.
Der Sohn eines Ingenieurs und an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe lehrenden Professors legte 1924 am Markgrafen-Gymnasium in Durlach das Abitur ab. Anschließend begann Caemmerer ein Jura-Studium in Köln, das er 1928 in Heidelberg mit dem ersten Staatsexamen und 1932 mit dem Assessorenexamen abschloss. 1931 wurde er in Heidelberg promoviert. Aus seiner Anstellung im badischen Justizministerium wurde er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 entlassen und als Amtsgerichtsrat zum Amtsgericht Durlach versetzt. In der Folgezeit stieg Caemmerer bis zum Oberlandesgerichtsrat auf.
Als sein befreundeter jüdischer Kollege Karl Eisemann aus dem badischen Staatsdienst entlassen wurde und daraufhin in finanzielle Schwierigkeiten geriet, versorgte Caemmerer ihn und weitere Juden bis Kriegsende mit Lebensmitteln. 1939 initiierte Caemmerer in Durlach einen widerständischen Gesprächskreis, dem neben Karl Eisemann verschiedene Rechtsanwälte angehörten. In diesem Kreis wurden Informationen über die Vorgänge in Konzentrationslagern und über die Kriegslage weitergegeben sowie Überlegungen zum politischen Neubeginn in Deutschland nach Kriegsende angestellt. Um keinen Verdacht auf sich zu ziehen, trat Caemmerer im selben Jahr in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Im Februar 1945 erfuhr Caemmerer von einem befreundeten Durlacher Kriminalkommissar von der unmittelbar bevorstehenden Deportation aller in Karlsruhe verbliebenen Juden in das Konzentrationslager (KZ) Theresienstadt. Daraufhin versteckte er Eisemann, der seit 1940 als Leiter der Bezirksstelle Baden-Pfalz der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland amtieren musste, und das jüdische Geschwisterpaar Rudolf und Renate Kahn in einer Gartenhütte auf dem Turmberg. Sie hausten dort, von den Töchtern Caemmerers mit Lebensmitteln versorgt, bis zur Besetzung Durlachs durch französische Truppen am 5. April 1945.
Nach Kriegsende wurde Caemmerer wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft von der amerikanischen Besatzungsmacht aus seinem Amt als Richter entlassen und inhaftiert. Durch die Intervention zahlreicher namhafter Karlsruher Bürger, darunter die von ihm geretteten Juden, wurde Caemmerer, freigelassen und wieder in den Justizdienst eingesetzt. 1947 eröffnete er eine eigene, schnell erfolgreiche Kanzlei. Seinen aufsehenerregendsten Fall übernahm Caemmerer 1954 gemeinsam mit seinem Stiefsohn Hans mit der Verteidigung des wegen Landesverrats angeklagten Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz Otto John.
René Gilbert 2015
Quellen
GLA 507/11942, 11919; KIT-Archiv 28002/540.
Werk
Der Artikel 153 der Reichsverfassung in Rechtswissenschaft und Rechtsprechung des Reichsgerichts, Diss. Heidelberg 1931.
Literatur
Josef Werner: Karlsruhe 1945 – Unter Hakenkreuz, Trikolore und Sternenbanner, Karlsruhe 1985, S. 185; Detlev Fischer: Rechtshistorische Rundgänge durch Karlsruhe, 2., erw. Aufl., Karlsruhe, 2011, S. 29; Clara Hertz/Stefan Nüesch/Julian Reitermann/Johanna Scheib/Nadine Wühl: Gerhard Caemmerer - Biographie. Eine Projektarbeit, Karlsruhe 2014 (= Schriftenreihe Caemmerer Lenz 2).
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Version vom 5. September 2022, 16:20 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Alberta von Freydorf, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 368.
Inhaltsverzeichnis
1 Alberta (Albertine) von Freydorf
1.1 Quellen
1.2 Werk
1.3 Literatur
Alberta (Albertine) von Freydorf
Schriftstellerin, * 19. Februar 1846 Paris, † 8. November 1923 Karlsruhe, kath., ∞ 6. November 1866 Rudolf von Freydorf, 2 Söhne.
Die Tochter des kurhessischen Freiherrn Otto von Cornberg und der Schauspielerin Wilhelmine Hoene lebte nach der Rückkehr der Familie aus Frankreich zunächst bei Gera und in Braunschweig. 1851 siedelte die Familie wegen eines Engagements der Mutter am Großherzoglichen Hoftheater nach Karlsruhe über. Hier führten sie in der Stephanienstraße gegenüber dem Wohnhaus der Scheffels ein gastfreundliches Haus, in dem unter anderen Anton von Werner, Carl Friedrich Lessing, Hans Gude und Theodor Kotsch verkehrten. 1853-1859 besuchte Freydorf die Höhere Töchterschule sowie die Privatschule der Madame Boisot in Karlsruhe, 1859-1862 die Klosterschule Sacré-Coeur bei Kinzigheim im Elsass.
1866 volontierte Alberta von Freydorf, die bei ihrer Mutter Schauspielunterricht erhalten hatte, am württembergischen Hoftheater in Stuttgart. Im selben Jahr heiratete sie den badischen Außenminister Rudolf von Freydorf. Als Ministergattin nahm sie repräsentative Pflichten auch in Berlin wahr, lernte Englisch und Italienisch. Ferner nahm sie Klavier- und Gesangsunterricht sowie bei Alwine Schroedter Zeichen- und Malunterricht.
Um nach dem Tod ihres Mannes 1882 den Lebensstandard erhalten zu können, verstärkte sie auf Anraten des Dichters Joseph Victor von Scheffel, dem Vormund ihrer beiden Söhne, ihre schriftstellerische Tätigkeit. So verfasste Freydorf zunächst Festgedichte und Festspiele sowie in den folgenden Jahren selbständige Werke, darunter Märchen und historische Romane. Seit Beginn der 1890er-Jahre publizierte sie kleinere Novellen, Erzählungen und Biographien. Ihre meist gegenwartsbezogenen Texte erschienen zudem in Kalendern, Zeitschriften und Zeitungen. Auf ihren Reisen und Wanderungen im In- und Ausland fotografierte sie viel und schuf eine große Sammlung.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit widmete sich Alberta von Freydorf der Wohltätigkeit und unterstützte im Ersten Weltkrieg die vom Badischen Frauenverein getragenen Aktivitäten des Roten Kreuzes. Als Anerkennung für ihren Dienst in den Lazaretten erhielt sie das Badische Kriegshilfskreuz sowie die preußische Rote-Kreuz-Medaille III. Klasse.
Manfred Koch 2014
Quellen
Generallandesarchiv Karlsruhe 69 von Freydorf (Familienarchiv); Badische Landesbibliothek Karlsruhe Handschriften Karlsruhe 2132, 2134 -2205 (literarischer Nachlass Alberta v. Freydorf); Chronik der Landeshauptstadt Karlsruhe für die Jahre 1920/23, 36.-39. Jg., Karlsruhe (1930), S. 333 f., Band zum Download (PDF) (Zugriff am 5. September 2022).
Werk
Ring, Kranz und Schleier. Ein Märchen als Brautwillkomm, Karlsruhe 1885; Die Rosen der heiligen Elisabeth. Eine Legende in drei Akten, Karlsruhe 1886; Kornblumen und Lorbeerblätter, Leipzig 1889; Heil unserm Fürsten! Ein Lebensbild des Großherzogs Friedrich von Baden. Festgabe zum 9. September 1896, Lahr 1896; Etwas vom Jubiläumsfestzug Karlsruhe 1896, Mannheim 1896; Kaiserin Augusta. Zum Andenken an den hundertjährigen Geburtstag, Karlsruhe 1911.
Literatur
Rudolf von Freydorf: Alberta von Freydorf, geb. Freiin von Cornberg. Ein Lebensbild, Karlsruhe 1930; Kristiane Schmalfeld: Freydorf v., Albertine (Alberta), in: Badische Biographien, NF, Bd. III, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1990, S. 91-92.
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Version vom 30. August 2015, 13:19 Uhr von Stadtarchiv1 (Diskussion | Beiträge) (→Freydorf, Alberta (Albertine) von)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
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Inhaltsverzeichnis
1 Alberta (Albertine) von Freydorf
1.1 Quelle
1.2 Werk
1.3 Literatur
Alberta (Albertine) von Freydorf
Schriftstellerin, * 19. Februar 1846 Paris, † 8. November 1923 Karlsruhe, kath., ∞ 6. November 1866 Rudolf von Freydorf, 2 Söhne.
Die Tochter des kurhessischen Freiherrn Otto von Cornberg und der Schauspielerin Wilhelmine Hoene lebte nach der Rückkehr der Familie aus Frankreich zunächst bei Gera und in Braunschweig. 1851 siedelte die Familie wegen eines Engagements der Mutter am Großherzoglichen Hoftheater nach Karlsruhe über. Hier führten sie in der Stephanienstraße gegenüber dem Wohnhaus der Scheffels ein gastfreundliches Haus, in dem unter anderen Anton von Werner, Carl Friedrich Lessing, Hans Gude und Theodor Kotsch verkehrten. 1853-1859 besuchte Freydorf die Höhere Töchterschule sowie die Privatschule der Madame Boisot in Karlsruhe, 1859-1862 die Klosterschule Sacré-Coeur bei Kinzigheim im Elsass.
1866 volontierte Alberta von Freydorf, die bei ihrer Mutter Schauspielunterricht erhalten hatte, am württembergischen Hoftheater in Stuttgart. Im selben Jahr heiratete sie den badischen Außenminister Rudolf von Freydorf. Als Ministergattin nahm sie repräsentative Pflichten auch in Berlin wahr, lernte Englisch und Italienisch. Ferner nahm sie Klavier- und Gesangsunterricht sowie bei Alwine Schroedter Zeichen- und Malunterricht.
Um nach dem Tod ihres Mannes 1882 den Lebensstandard erhalten zu können, verstärkte sie auf Anraten des Dichters Joseph Victor von Scheffel, dem Vormund ihrer beiden Söhne, ihre schriftstellerische Tätigkeit. So verfasste Freydorf zunächst Festgedichte und Festspiele sowie in den folgenden Jahren selbständige Werke, darunter Märchen und historische Romane. Seit Beginn der 1890er-Jahre publizierte sie kleinere Novellen, Erzählungen und Biographien. Ihre meist gegenwartsbezogenen Texte erschienen zudem in Kalendern, Zeitschriften und Zeitungen. Auf ihren Reisen und Wanderungen im In- und Ausland fotografierte sie viel und schuf eine große Sammlung.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit widmete sich Alberta von Freydorf der Wohltätigkeit und unterstützte im Ersten Weltkrieg die vom Badischen Frauenverein getragenen Aktivitäten des Roten Kreuzes. Als Anerkennung für ihren Dienst in den Lazaretten erhielt sie das Badische Kriegshilfskreuz sowie die preußische Rote-Kreuz-Medaille III. Klasse.
Manfred Koch 2014
Quelle
Generallandesarchiv Karlsruhe 69 von Freydorf (Familienarchiv); Badische Landesbibliothek Karlsruhe Handschriften Karlsruhe 2132, 2134 -2205 (literarischer Nachlass Alberta v. Freydorf).
Werk
Ring, Kranz und Schleier. Ein Märchen als Brautwillkomm, Karlsruhe 1885; Die Rosen der heiligen Elisabeth. Eine Legende in drei Akten, Karlsruhe 1886; Kornblumen und Lorbeerblätter, Leipzig 1889; Heil unserm Fürsten! Ein Lebensbild des Großherzogs Friedrich von Baden. Festgabe zum 9. September 1896, Lahr 1896; Etwas vom Jubiläumsfestzug Karlsruhe 1896, Mannheim 1896; Kaiserin Augusta. Zum Andenken an den hundertjährigen Geburtstag, Karlsruhe 1911.
Literatur
Rudolf von Freydorf: Alberta von Freydorf, geb. Freiin von Cornberg. Ein Lebensbild, Karlsruhe 1930; Chronik der Landeshauptstadt Karlsruhe für die Jahre 1920/23, 36.-39. Jg., Karlsruhe (1930), S.333 f.; Kristiane Schmalfeld: Freydorf v., Albertine (Alberta), in: Badische Biographien, NF, Bd. III, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1990, S. 91-92.
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Städtische Galerie Karlsruhe Lorenzstraße 27, 76135 Karlsruhe Telefon (0721) 133-4401/-4444 www.staedtische-galerie.de
Öffnungszeiten Mi–Fr / 10–18 Uhr Sa, So / 11–18 Uhr Mo, Di / geschlossen
Anfahrt mit der Stadtbahn Vom Hauptbahnhof und vom Europa platz mit Straßen bahnlinie 2 (Haltestelle ZKM).
Anfahrt mit dem PKW A5 von Norden bis Ausfahrt Karlsruhe-Mitte, Richtung Landau, über Hinweisschilder ZKM. A5 von Süden bis Ausfahrt Karlsruhe- Süd, über Hinweisschilder ZKM. Parkmöglichkeit in der Tiefgarage des ZKM, Einfahrt Südendstraße.
Programm
2018 Paris, Paris! Karlsruher Künstler an der Seine 1850–1930 08/12/2018–17/03/2019
Blickwechsel Gesichter einer Sammlung 28/07–04/11/2018
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1 / Emil Schumacher, Mansur, 1998, Städtische Galerie Karlsruhe, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
2 / Thomas Bayrle, Kuh-Frau, 1967, Städtische Galerie Karlsruhe, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
3 / Karl Hubbuch, Pariser Bistro, 1926, Städtische Galerie Karlsruhe, © Karl Hubbuch Stiftung, Freiburg/Br.
4 / Marlene Dumas, Female, 1992/93, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz
5 / Rosemarie Trockel, Ohne Titel (Löffel muscheln), 1986, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
6 / Sigmar Polke, Reiherbild IV, 1969, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz, © The Estate of Sigmar Polke / VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Spätestens seit Mitte des 19. Jahr - hunderts galt Paris als führende Kunstmetropole Europas. Bereits um 1800 strömten viele Kunst- schüler in die Stadt an der Seine, um dort die Werke der Alten Meister zu studieren und ihre Kenntnisse in den Ateliers berühmter Maler und Bildhauer zu vertiefen. Mehr und mehr entwickelte sich Paris im Lauf der Jahrzehnte zu einem Schmelz- tiegel der Moderne, in dem vor allem in den Jahren vor dem Ersten Welt- krieg eine Art Treibhausklima für avantgardistische Tendenzen herrschte. War es zunächst der Im- pressionismus, der eine beson dere Anziehungskraft ausübte, so be- geis terten sich die jungen Künstler und Künstlerinnen bald auch an der Malerei Cézannes, der Fauves und Nabis oder an der Bildhauerei Rodins. Sie mieteten sich Ateliers, studierten in Abendkursen an der École des Beaux-Arts oder an einer der renommierten Privatakademien. Paris mit seinen reichen Kunst- schätzen und Sehenswürdigkeiten, mit seinen Cafés und Bars strahlte eine unwiderstehliche Faszination
aus und bot eine Fülle an anre gen- den Motiven. Auch aus Karlsruhe machten sich zahlreiche Künstler auf den Weg in die Metropole des Nachbarlandes: Von Franz Xaver Winterhalter über Anselm Feuer- bach bis zu Hans Thoma, von Karl Albiker über Karl Hubbuch und Otto Laible bis zu Wilhelm Schnarren- berger reicht das Spektrum der mit der Fächerstadt verbundenen Maler, Grafiker und Bildhauer, die sich in und von Paris inspirieren ließen. Mit einer Vielzahl hochkarätiger Exponate beleuchtet die Aus stel- lung erstmals die facettenreichen und vielgestaltigen Spuren, die der Kunsttransfer Paris – Karlsruhe hinterlassen hat.
In der Reihe der Sammlungs aus stel- lungen, die sich jedes Jahr ei nem anderen Thema widmen und aus - schließ lich Werke aus dem eige nen Besitz und aus der renommier ten Kollektion des Kölner Ehepaares Ute und Eberhard Garnatz zeigen, steht dieses Mal das Porträt in Malerei, Grafik und Bildhauerei im Mittelpunkt des Interesses. Aus dem großen Bestand an künstle ri- schen Bildnissen, über den die Städtische Galerie Karlsruhe ver - fügt, werden ausgewählte Arbeiten aus mehr als anderthalb Jahrhun- der ten – von etwa 1850 bis zur Gegenwart – präsentiert. Sie füh - ren eindrucksvoll vor Augen, dass die traditionsreiche Gattung in den letzten 160 Jahren nicht nur tief - greifende Wandlungen erfahren hat, sondern dass sie bis heute auch höchst lebendig und viel - gestaltig geblieben ist. Beteiligte Künstler und Künstlerinnen: Klaus Arnold, Stefan Balkenhol, Georg Baselitz, Thomas Bayrle, Alexandra von Berckholtz, Hans Canon, Friedrich Fehr, Hildegard Fuhrer, Helmut Goettl, HAP Grieshaber,
Gretel Haas-Gerber, Friedemann Hahn, Albert Haueisen, Erich Heckel, Karl Hofer, Karl Hubbuch, Ferdinand Keller, Herbert Kitzel, Willy Kiwitz, Martha Kropp, Rainer Küchen meis- ter, Otto Laible, Harding Meyer, Willi Müller-Hufschmid, Hanna Na - gel, Gerhard Richter, Heinz Schanz, Rudolf Schlichter, Wilhelm Schnar - ren berger, Georg Scholz, Moritz von Schwind, Walter Stöhrer, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Anton von Werner, Gustav Wolf, Ernst Würten- berger, Wladimir von Zabotin und andere.
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Wilhelm Schnarrenberger, Boulevard Montparnasse, 1931, Privatbesitz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Gerhard Richter, Porträt Johannes Wasmuth, 1966, Städtische Galerie Karlsruhe
Benno Blome STILLES LAND 08/02–03/06/2018
Marlene Dumas Rosemarie Trockel Werke aus der Sammlung Garnatz 22/04–24/06/2018
Der Kunstpreis der Werner-Stober- Stiftung für das Jahr 2017 wurde an Benno Blome, Absolvent der Staatlichen Akademie der Bilden - den Künste Karlsruhe, verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium trafen Mitglieder des Professo ren - kollegiums der Akademie. Der in Karlsruhe lebende Künstler, 1979 in Dresden geboren, studier te von 2005 bis 2011 an der Kunst - akademie Karlsruhe, war 2009 Gast- student bei Christian Boltanski und Richard Deacon an der École Nationale Supérieure des Beaux- Arts in Paris und beendete seine Ausbildung als Meisterschüler bei Professor Franz Ackermann an der Karlsruher Akademie. Unter dem Titel STILLES LAND zeigt Benno Blome im ersten Obergeschoss des Museums ein Environment, das sich aus einem raumumspan nen - den Wandbild, Installationen und Tafelbildern zusammensetzt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen frühe Werkkomplexe von Marlene Dumas und Rosemarie Trockel, die jeweils für das gesamte Schaffen der international renommierten Künstlerinnen beispielhaft sind. Die Tuschezeichnungen, Aquarelle und Gemälde von Marlene Dumas sowie die Gemälde, Objekte, Strick bilder und Zeichnungen von Rosemarie Trockel gehören zur hochkarätigen Sammlung des Kölner Ehepaars Ute und Eberhard Garnatz, das mit sicherem Gespür für Qualität und Signifikanz, mit Konsequenz, Weitblick und einer gehörigen Portion Sammelleiden- schaft vor allem in den Jahren um 1990 zahlreiche Arbeiten der Künstlerinnen erwarb. Sowohl Dumas als auch Trockel legen ihrer Kunst feministische Fragestellun- gen zu Grunde, die sie in einen weiteren gesellschaftspolitischen Kontext einbinden. Die Präsenta- tion ist ein Beitrag zu den Euro - päischen Kulturtagen Karlsruhe 2018, die in diesem Jahr unter dem Thema »Umbrüche – Aufbrü- che: Gleiche Rechte für alle« stehen.
Seit etwa zehn Jahren präsentiert die Städtische Galerie Karlsruhe ihre Dauerausstellung unter dem bild- haf ten Begriff »umgehängt«, um un - mittelbar deutlich zu machen, dass dieser Bereich im ersten Ober - ge schoss regelmäßig neu konzipiert wird. Die reichen Bestände der Städtischen Kunstsammlung und der Sammlung von Ute und Eberhard Garnatz mit Werken aus den 1960er- bis in die 2010er-Jahre werden un - ter immer neuen Vorzeichen und in unterschiedlichsten Konstellationen vorgestellt, so dass die Besucher- innen und Besucher auf ein breites Spektrum von eher selten gezeigten bis zu vertrauten Kunstwerken tref - fen. Im Mittelpunkt der aktuellen Schau »Facetten der Malerei« steht das traditionsreiche Medium und seine experimentelle Öffnung zu anderen Kunstgattungen. Vor dem Hintergrund der veränderten künst - lerischen Haltungen in den 1960er- Jahren mussten sich die Maler neu orientieren. Sie begannen ihr Medium zu hinterfragen, erkundeten seine spezifischen Möglichkeiten und erweiterten diese auf unter- schied lichste Weise. Sie setzten
sich mit historischen Positionen aus ein an der, nahmen Elemente der All tags kultur in ihr Werk auf und bezogen den realen Raum mit ein. Inhaltlich wandten sie sich einem breiten Spektrum zu – Natur- und Men schen darstellungen gehören ebenso dazu wie Alltags gegen- stände und gesell schaftspolitische Themen.
Marlene Dumas, Magdalena (Patron of Hairdressers), 1995, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz
Rosemarie Trockel, Ohne Titel, 2004, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Mut zur Freiheit Informel aus der Sammlung Anna und Dieter Grässlin im Dialog 16/12/2017–11/03/2018
umgehängt 2018: Facetten der Malerei 1960–2010 31/01/2018– Frühjahr 2019
Krustige Oberflächen, verlaufende Farbspuren, Chaos und Struktur: In der Kunst des Informel, der Avant- garde der 1950er-Jahre, waren die Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg noch präsent. Nach Jahren der nationalsozialisti schen Mal- und Denkverbote begann ins - besondere für die deutschen Künstler eine Phase des Aufbruchs. Sie schöpften aus den Errungen- schaften der klassischen Moderne, vernetzten sich in Künstlergruppen und setzten sich mit der zeitgenös- si schen Szene in Paris und den USA auseinander. Das Unternehmer- ehepaar Anna und Dieter Grässlin aus St. Georgen im Schwarzwald begann schon früh, eine bedeu ten- de Sammlung informeller Kunst aufzubauen, die mit hochkarätigen Werken das breite Spektrum der Ausdrucksformen vor Augen führt. Ausgewählte Exponate aus dem Be - stand der Städtischen Galerie ergän - zen die Schau in einem spannenden Dialog.
Peter Brüning, Ohne Titel, 1960, Sammlung Anna und Dieter Grässlin, St. Georgen, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Georg Baselitz, Der Exote, 1966, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz
Benno Blome, Stilles Land, Zauber- zeichnung, 2018, Teil des Environments in der Städtischen Galerie Karlsruhe
Hanna-Nagel-Preis 2018 05/05–08/07/2018
Dust and Trace Heinz Pelz 21/10/2018– 03/03/2019
Der Hanna-Nagel-Preis wurde 1998 von fünf in Karlsruhe tätigen Präsi - dentinnen gestiftet, um bildende Künstlerinnen ab 40 Jahren im Regierungsbezirk Karlsruhe zu fördern und ihre Arbeit auszu zeich - nen. Mit dem vor 20 Jahren erst - mals vergebenen Preis wird zu- gleich das künstlerische Werk von Hanna Nagel (1907–1975) geehrt, einer bedeutenden Vertreterin der Neuen Sachlichkeit, die 1925 bis 1929 an der Badischen Landes- kunstschule studierte. Die 15. Ver- leihung des Preises erfolgt im Mai 2018 in der Städtischen Galerie Karlsruhe, damit verbunden ist eine Ausstellung der Preisträgerin im Forum des Museums, eine be- gleitende Katalogpublikation und ein Ankauf durch das Regierungs- präsidium Karlsruhe. Mit dem Preis wurden bisher ausgezeichnet: Gerlinde Fertig, Sibylle Wagner, Hannelore Neeb, Ursula Fleisch- mann, Gabi Streile, Bernadette Hörder, Elke Wree, Sabine Funke, Barbara Denzler, Silke Stock, Susanne Ackermann, Mona Breede, Simone Demandt und Gundula Bleckmann.
Vor rund zehn Jahren hat Heinz Pelz die Entscheidung getroffen, ausschließlich auf Papier zu arbeiten. Aber ebenso wie seine zuvor entstandenen Malereien Kon- ventionen und Erwartungs hal tun- gen eher unterwanderten als be- stätigten, lassen sich die neuen Werke kaum als Zeichnun gen kate- gorisieren. Der Aufbau jedes Bildes ist vielschichtig und erwächst aus zahlreichen Arbeits schritten unter Einsatz unter schiedlichster Mate - rialien, Mal mittel, Techniken und Werkzeuge. Der Grund für diese Herangehens weise ist nicht, wie zu erwarten wäre, der Versuch, das Ergebnis möglichst präzise festzu - legen, sondern gerade umgekehrt der Wunsch, Bedingungen zu schaff en, die überraschende Bilder ermöglichen. Das Erscheinungs- bild, die Aufhebung des zeitlichen Nacheinanders in der visuellen Präsenz des Resultats, zeugt vom Wissen und Können, ebenso wie vom Zufall und den Eigen gesetz- lichkeiten der Materie. Die Aus - stellung wird im Forum des Muse - ums gezeigt und ist die neunte Präsentation des Förder kreises in Zusammenarbeit mit der Städti- schen Galerie Karlsruhe.
Heinz Pelz, Ohne Titel, 2016, Mischtechnik auf Bütten
https://www.karlsruhe.de/b1/kultur/kunst_ausstellungen/museen/staedtische_galerie/fuehrungen/HF_sections/content/ZZlWS2ZlTpCxdz/ZZngEAoKZpIChm/Jahresprogramm_2018_St%C3%A4dt.%20Galerie%20Karlsruhe.pdf
Bambi-Preisträger O. W. Fischer, Jean Marais, Maria Schell und Karlheinz Böhm in der Schwarzwaldhalle, 1956, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A4/93/3/5.
Bambiverleihung
Die Bambiverleihung ist eine jährlich stattfindende Gala zur Auszeichnung vornehmlich schauspielerischer Leistungen in deutschen und internationalen Film- und Fernsehproduktionen. Gestiftet wurde der Preis 1948 von dem Karlsruher Verleger Karl Fritz, der die Leserinnen und Leser seiner Zeitschrift Film-Revue über die beliebtesten nationalen und internationalen Schauspielerinnen und Schauspieler des jeweils vorangegangenen Filmjahrs abstimmen ließ.
In der Anfangszeit wurde der Bambi den Ausgezeichneten privat übergeben. Mit der Verleihung im Hamburger Passage-Theater Ende 1953 fand die Preisübergabe erstmals in einem öffentlichen Rahmen statt. Nachdem 1954 wegen der Terminverlegung von Dezember auf März keine Ehrung stattfand, wurde die Bambiverleihung 1955-1964 in Karlsruhe ausgerichtet, erstmals am 6. März 1955 im Konzerthaus (damals Sitz des Badischen Staatstheaters) als öffentliche Gala. Die damaligen Preisträger, die zudem auch am häufigsten mit einem Bambi ausgezeichnet wurden, waren Maria Schell mit insgesamt acht und Otto Wilhelm (O. W.) Fischer mit neun Trophäen. Ihren Gewinn feierten die Stars anschließend regelmäßig im Gasthaus Krone (heute Künstlerkneipe) in Daxlanden.
Das enorme Interesse von Bürgern und Presse sowie die immer größere Zahl an geladenen Gästen machten 1956 den Umzug der Gala in die Schwarzwaldhalle erforderlich. Wie im Jahr zuvor gewann Jean Marais den Bambi als bester internationaler Schauspieler und nahm den Preis diesmal als erster nicht-deutschsprachiger Mime auch persönlich entgegen. Zu den weiteren bekannten Darstellern, die in der Karlsruher Zeit einen Bambi erhielten, gehören Liselotte Pulver, Ruth Leuwerik, Gina Lollobrigida, Sophia Loren, Horst Buchholz, Karlheinz Böhm, Hansjörg Felmy, Heinz Rühmann und Rock Hudson, der zwischen 1958 und 1963 fünfmal gewann und erst zur Verleihung seines vorletzten Bambis 1962 nach Karlsruhe anreiste. Oberbürgermeister Günther Klotz empfing die Siegerinnen und Sieger regelmäßig im Rathaus der Stadt. Weltstars, die ebenfalls gewannen, jedoch nicht in die Fächerstadt kamen, waren Ingrid Bergman und Tony Curtis.
Der Bambi bestand bis 1957 aus Keramik und geht auf eine aus Ton geformte Reh-Figur zurück, die die Bildhauerin Else Bach 1936 in der Karlsruher Majolika-Manufaktur geschaffen hatte. Anlässlich des zehnten Jubiläums wurde der Bildhauer Emil Sutor 1958 damit beauftragt, ein Reh aus vergoldeter Bronze anzufertigen, dessen Form bis heute im Wesentlichen erhalten geblieben ist.
Ende 1962 verkaufte Karl Fritz die Mehrheit seines Verlags an den Offenburger Verleger Franz Burda, wodurch die Film-Revue und damit auch die Bambiverleihung in dessen Verantwortung übergingen. Burda stand der Verleihung in Karlsruhe kritisch gegenüber, weil die Stadt wegen des fehlenden Flughafens und der zu wenigen Hotels seiner Ansicht nach für eine Veranstaltung dieser Größe nicht geeignet sei. Aus Gründen der Tradition hielt er jedoch zunächst an der Ausrichtung in Karlsruhe fest.
Nachdem sich Burda an der Organisation der Gala von 1963 nicht beteiligt hatte, überraschte er die Öffentlichkeit im Folgejahr mit einigen Neuerungen wie einer Weinprobe für die Prominenten oder dem Einfliegen der weltbekannten Jazzsängerin Ella Fitzgerald für einen exklusiven Live-Auftritt. Auf die darauf folgenden kritischen Berichte der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) über das selbstherrliche Auftreten des Veranstalters und dessen provokative Rede über den deutschen Film bei der Bambiverleihung 1964 reagierte Burda gekränkt und verlegte die Veranstaltung 1965 nach München, wo sie in der Folge auch blieb. Zum 50. Jubiläum des Preises fand die Bambiverleihung 1998 ein weiteres Mal in Karlsruhe statt.
René Gilbert 2016
Quellen
Karlsruher Monatsspiegel, Folgen 5, 14, 26, 38, 70, 74.
Literatur
Manfred Koch: Trümmerstadt – Residenz des Rechts – Zentrum der Technologieregion, in: Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Manfred Koch/Heinz Schmitt/Christina Wagner: Karlsruhe – Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 520-673, hier S. 613 f., Buch zum Download (PDF) (Zugriff am 2. September 2022); Hans Frey/Erich Höll: Die Gasthäuser und Wirtschaften in Geschichte und Gegenwart, in: Werner Burkart/Gottfried Ganz/Manfred Fellhauer/Manfred Koch/Edgar Morrison-Cleator (Hrsg.): Daxlanden – Die Ortsgeschichte, Karlsruhe 2007, S. 397-409, hier S. 405; Geschichte der Bambiverleihung: https://www.burda.com/de/bambi/ (Zugriff am 2. September 2022).
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Karlsruhe: Stadtgeschichte
Blick in die Geschichte Nr. 94 vom 16. März 2012
nur online
Neuzugänge in der Bibliothek des Stadtarchivs
vorgestellt von Manfred Koch
Asche, Susanne / Bräunche, Ernst Otto (Hg.): Die
Straße der Demokratie. Ein Routenbegleiter auf den
Spuren der Freiheit, 2. überarbeitete Auflage,
Karlsruhe 2011, 300 S.
Mit der Straße der Demokratie soll die "Tradition der
Demokratie" gestärkt werden. Für die beteiligten Städte
werden Stadtrundgänge auf den Spuren der
Demokratiegeschichte präsentiert. Mit dabei Frankfurt,
Homburg, Zweibrücken, Karlsruhe, Lörrach, Mannheim,
Neustadt, Offenburg, Philippsburg, Rastatt, Sinsheim und
Stuttgart. In der Erstauflage von 2007 waren noch
Bruchsal, Freiburg, Heidelberg, Landau und Mainz mit von
der Partie neu hinzugekommen sind Homburg, Zweibrücken,
Philippsburg, Sinsheim und Stuttgart.
Bickel, Kurt: Luise von Baden. Die vergessene
Mutter des Roten Kreuzes. Hg.: DRK-
Kreisverband Karlsruhe, Karlsruhe 2011, 63 S.
Der Autor, selbst lange im DRK engagiert, spürt dem
Einfluss der badischen Großherzogin auf die Gründung des
Internationalen Roten Kreuzes (IRK) nach. Sie hatte
schon 1859 den Badischen Frauenverein gegründet, der -
wie wenig später das IRK - die Hilfe und Unterstützung für
infolge von Kriegen in Not geratene, verwundete oder
erkrankte Militärpersonen zu seiner Aufgabe machte.
Borchardt-Wenzel, Annette: Kleine Geschichte
Badens, Regensburg 2011
In einem knappen Überblick werden auf 200 Seiten Aspekte
der jetzt 900-jährigen Geschichte Badens nacherzählt.
Themenfelder sind Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und
Kultur, wobei die Rolle der Frauen besondere Beachtung
findet. Den größten Raum nimmt die Zeit des Großherzogtums
(S. 77-132) ein, gefolgt von der Markgrafschaft (S.
34-76) und der Geschichte Badens im Südweststaat (S.
165-185).
Breitkopf, Bernd (Bearb.): Presse- und
Sportfotografie in der Region Karlsruhe 1969-
1979, von Heini-Werner Seith (reporta), Hg.:
Kreisarchiv des Landkreises Karlsruhe), Heidelberg /
Ubstadt-Weiher / Basel 2011, 69 S.
Die Übergabe des umfangreichen Fotoarchivs von
Heini-Werner Seith an das Kreisarchiv und dessen 80.
Geburtstag waren Anlass dieser Publikation. Für den
Zeitraum von 1969 - 1979 wird in 80 Aufnahmen ein
Kaleidoskop sportlicher und gesellschaftlicher
Ereignisse jener bewegten Jahre präsentiert.
Breitkopf, Bernd / Dussel, Konrad: Schloss
Stutensee. Vom Jagdschloss zur
Jugendeinrichtung (= Beiträge zur Geschichte
des Landkreises Karlsruhe, hrsg. vom Kreisarchiv
Karlsruhe, Bd. 9), Karlsruhe 2012, 184 S.
Seit dem Bau 1749 diente die auf Geheiß des jungen
Markgrafen Karl Friedrich errichtete Schlossanlage nur
zwei Nutzungen: Als Jagdsitz, Mustergut und Gestüt für die
badische Herrscherfamilie bis zum Ende der Monarchie
1918 und dann bis heute als Sitz einer
Jugendeinrichtung unter verschiedener Trägerschaft,
seit 2005 des Landkreises Karlsruhe. Die wechselvolle
Geschichte beider Nutzungen wird ausführlich beschrieben.
Bunk, Veronika: Karlsruhe -
Friedenstein. Family,
cosmopolitanism and political culture at the courts of
Baden and Sachsen-Gotha-Altenburg (1750-1790), (=
Friedenstein-Forschungen, hrsg. vom Forschungszentrum
Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien
der Universität Erfurt, Band 7), Stuttgart 2011, 259 S.
Diese englischsprachige Dissertation befasst sich im
Wesentlichen mit dem Badischen Hof und nur am Rande mit
dem in Gotha. Untersucht werden die Verschmelzung von
Kultur und Macht am badischen Hof, das Nebeneinander
von herrschaftlicher Haushaltung und Regierung - hierzu
wird als Quelle die Hofordnung des Markgrafen von 1750 im
Anhang (S. 215-234) in deutscher Sprache abgedruckt - und
der Übergang der Herrschaftsausübung vom ancien régime
zur beginnenden Neuzeit.
Fiess, Peggy: Die Geschichte von 200 Jahren
Sparkasse. Hrsg. von der Sparkasse Karlsruhe
Ettlingen, Karlsruhe 2012, 180 S.
Dieser im Din-A4-Format gut gestaltete und mit vielen
Abbildungen ausgestattete Band gibt einen
verlässlichen auf Quellenarbeit basierenden Einblick
in die Geschichte einer wichtigen Institution der
kommunalen Daseinsvorsorge. Sie ist eingebettet in die
Lokalgeschichte und die des Sparkassenwesens, wobei
auch die NS-Zeit angemessene Berücksichtigung findet.
Goel, Balbir / Stober, Karin (Hg.): Karlsruhe
meets India. 50 Jahre Deutsch-Indische Gesellschaft
Karlsruhe - 50 Years Indo-German Society
Karlsruhe, Karlsruhe 2010, 192 S.
Anlass dieser zweisprachigen Publikation war das
50-jährige Jubiläum der Deutsch-Indischen Gesellschaft in
Karlsruhe und die 60. Wiederkehr der Gründung der Republik
Indien. Von den 19 Beiträgen befasst sich einer mit der
Arbeit der DIG in Karlsruhe, die anderen sind vor allem
dem wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland
und Indien gewidmet.
Homberg, Rüdiger: Vom Stadtgas zum Erdgas. Aufbau
der Karlsruher Gasversorgung, herausgegeben
von den Stadtwerken Karlsruhe, Karlsruhe 2011, 93 S.
Begleitend zur Ausstellung des Stadtmuseums "Karlsruhe
gibt Gas - Vom Stadtgas zum Erdgas" erschien diese
Publikation. Sie bietet eine kurze, reich bebilderte
Chronik der Gasversorgung von allzu knapp behandelten
Anfängen 1844 zur Übernahme durch die Stadt 1869 und der
wechselvollen Entwicklung bis in die Gegenwart. Zu Wort
kommen in Interviews leitende Mitarbeiter der
Stadtwerke.
Niedermann, Paul: Auf Hass lässt sich nicht
bauen. Erinnerungen eines Überlebenden,
Karlsruhe 2011, 175 S.
Dieser Band bietet die Erinnerungen des
Holocaust-Überlebenden Autors, die vom Stadtarchiv
Karlsruhe bereits in der umfangreichen zweisprachigen
Edition der Briefe einer badisch-jüdischen Familie aus
französischen Internierungslagern veröffentlicht
wurden.
Oechslin, Werner / Sonja Hildebrand (Hrsg.): Karl
Moser. Architektur für eine neue Zeit: 1880 bis
1936. 2 Bände, Zürich 2010, 363 und 423 S.
Im Band 1 dieser großzügig gestalteten und bebilderten
Publikation werden von 14 Fachkennern einzelne Aspekte
des Wirkens von Karl Moser behandelt. Darunter findet sich
ein Rundgang in Karlsruhe auf den Spuren von Curjel &
Moser (Hans Kollhoff), ein Beitrag zur Arbeit des
Architekturbüros Curjel & Moser in Karlsruhe (Ernst
Strebel) und einer über die Wechselwirkungen von Curjel
& Moser und Hermann Billing (Gerhard Kabierske). Band
2 bietet neben einem Verzeichnis des Gesamtwerkes (583
Bauten und Projekte) eine ausführlichere Beschreibung und
Bebilderung von 111 ausgewählten Bauten. Eine
tabellarische Biografie, eine Bibliografie der
Schriften Karl Mosers, ein Verzeichnis der
Sekundärliteratur und jeweils ein Register in beiden
Bänden vervollständigen das Werk.
Patzer, Georg: "... hier noch unbekannt
..." Rainer Maria Gerhardt in
Karlsruhe. Spuren 81, Marbach am Neckar 2011, 16
S.
Die Geschichte des kurzen Lebens eines in Karlsruhe
geborenen und hier durch Selbsttötung aus dem Leben
geschiedenen Dichters, Verlegers und Übersetzers, der
sich der Dichtung der Moderne verschrieben hatte.
Railton, Nicholas M.: Pietismus und Revolution.
Der badische Pfarrer Jakob Theodor Plitt (1815-1886) und
seine Beziehung nach England (=
Sonderveröffentlichung des Vereins für
Kirchengeschichte in der Evangelischen Landeskirche
in Baden), Heidelberg / Ubstadt-Weiher / Neustadt a.d.
Weinstraße / Basel 2012, 143 S.
Der Theologe Plitt war seit 1842 Pfarrverweser und von
1845-1850 Stadtpfarrer von Karlsruhe. Er war 1846
Mitgründer der Evangelischen Allianz, die als erste
ökumenische Organisation der Welt gilt. Die
Teilbiografie hat ihren Schwerpunkt auf den
Revolutionsjahren, die Plitt als Karlsruher
Stadtpfarrer erlebte. Abgedruckt sind die im GLA
aufbewahrten "Erinnerungen an die Revolution im
Großherzogtum Baden im Jahre 1849" von Th. Plitt (S.
86-132).
robert curjel & karl moser. ein karlsruher
architekturbüro auf dem weg in die moderne.
Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung in der
Städtischen Galerie Karlsruhe (5.3.2011-6.4.2011). In
Zusammenarbeit mit dem saai / südwestdeutsches archiv
für architektur und ingenieurbau und dem Institut für
Geschichte und Theorie der Architektur / gta an der ETH
Zürich. Konzept: Gerhard Kabierske; Texte: Ulrich Schumann
(saai), Gerhard Kabierske (saai), Sonja Hildebrand (gta),
karlsruhe o.J. (2011), 34 S.
Eine konzentrierter und zugleich informativer
Überblick zum Schaffen der beiden Architekten, von deren
Wirken in Karlsruhe trotz Kriegszerstörungen noch
zahlreiche das Stadtbild prägende Bauten erhalten sind.
Thalmann, Heinrich (Hg.): Das Gruftenbuch
Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien,
Karlsruhe 2011
Mehrere Schülergruppen der Friedrich-List-Schule
beschäftigten sich mit den Grabstätten des Alten
Friedhofs, der direkt an ihre Schule angrenzt. Das
Gruftenbuch dokumentiert die Namen der im 19.
Jahrhundert in den Grabgrüften des Friedhofs
Bestatteten.
Zudem präsentieren die Schüler ihre
Rechercheergebnisse zu den verzeichneten Personen:
verwandtschaftliche Beziehungen, Lebensläufe und
Wohnadressen in Karlsruhe sowie Abbildungen (Wappen,
Portraits, Grabsteine, Todesanzeigen etc.). Hierbei
haben sich leider Fehler und Ungenauigkeiten
eingeschlichen, sodass vor einer Weiterverwertung der
Angaben eine kritische Überprüfung angeraten
ist.
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick94/bibliothek