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170329_Faltflyer_KreativStart_RZ.indd 04.— 05.05. 2017 ANMELDUNG Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist begrenzt. Verpflegungspauschale: 25 Euro Anmeldung an: k3@kultur.karlsruhe.de Weitere Infos unter: www.k3-karlsruhe.de VERANSTALTUNGSORT Kulturzentrum Tollhaus Alter Schlachthof 35 76131 Karlsruhe Durlacher Allee TOLLHAUS Tullastraße Messplatz UNTERSTÜTZER VERANSTALTER Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge NETZWERK UND PARTNER Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft ist Teil der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung. www.kultur-kreativ-wirtschaft.de G es ta ltu ng V er on ik a Bi eb ric h Am 4. und 5. Mai 2017 findet in Karlsruhe zum fünften Mal der Kongress KreativStart für kreative Unternehmen statt. Mit seiner gezielten Ausrichtung auf den Kreativbereich ist er in dieser Form einzigartig in Süddeutschland. Zum Jubiläum präsentiert das K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro mit zahl- reichen Partnern ein nochmals deutlich erweitertes Programm mit mehr als 20 Referentinnen und Referenten aus dem ganzen Bundesgebiet. Es geht um neue Arbeitsfelder, kreative Arbeitsformen, recht- liche Rahmenbedingung und gute Vermarktungsmöglichkei- ten – all das, was wichtig ist, um mit der eigenen Geschäfts- idee erfolgreich durchzustarten. KreativStart ist auch ein guter Platz, um Netzwerke zu erweitern und sich aus erster Hand über aktuelle Themen und Trends zu informieren. DONNERSTAG, 04. MAI 12.30 – 18.30 UHR Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup „Einfach mal machen!“ Felix Plötz (Unternehmer und Autor) „Der gute Ruf im digitalen Zeitalter – was Unternehmen wissen müssen“ Prof. Dr. Bernhard Pörksen (Universität Tübingen) „Digitale Sichtbarkeit in der Kreativ-Wirtschaft“ Kixka Nebraska (ProfilAgentin) Best Practice I – „Möbel sind form.bar“ Alessandro Quaranta (Okinlab GmbH) Best Practice II – Dr.-Ing. Björn Hekmati (Olson&Hekmati) Get together und netzwerken ------------------------------------------------------------------------------------ 7x7 – Sieben Kreative in sieben Minuten I 19.00 – 20.30 Uhr lightart-studio // Fluffy Fairy Games // Claudia Gliemann // bunte büffel GmbH // Ole Hoffmann // Melody Scanner // Creepy Lady Productions ------------------------------------------------------------------------------------ Afterwork in der Fettschmelze mit Pizza, Bar und DJ (ab 17.00 Uhr) FREITAG, 05. MAI 10.00 – 16.00 UHR Programmauswahl: „Vom Gründer zum Chef“ André Hellmann (netzstrategen GmbH) „Digitale Marketingstrategien und Tools“ Sebastian Bosch & Theodor Paxino (Geschäftsführer MOSAIQ GmbH) „Urheber – und Vertragsrecht in der vernetzten Kreativbranche“ RA Prof. Dr. Rupert Vogel „LEGO SeriousPlay – Denken mit den Händen – Lego im kreativen Entwicklungsprozess“ Tibor Hoffmann (LEGO SeriousPlayFacilitator) „DIY: Markenrecht für die Praxis“ Dr. Anke Leitner (Patentanwältin, Lemcke – Brommer Partner) „Das Business Model You – Der kreative Weg zu einem persönli- chen Geschäftsmodell“ Sabrina Isaac-Fütterer (K³-Büro) „Der erste Eindruck zählt“ Karen Krönert (Coach für Innovation) P² – PionierGarage trifft Perfekt Futur – vier Gründer stellen sich vor „How to survive in this space.... wie überlebe ich als Filmemacher in der Branche?“ Markus Kambeck (kambeckfilm GmbH) „Effectuation als Praxistool“ Mira Kleine & Stephanie Hock (Medien- und Filmgesellschaft Baden – Württemberg) Pr o g ra m m än d er un g en v o rb eh al te n.
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/34510/170329_faltflyer_kreativstart_rz.pdf
Deklaration von Nancy – 2. Juli 2017 Nach 62 Jahren Städtepartnerschaft, auf dem Fundament einer starken Freundschaftsbande, haben Karlsruhe und Nancy am 2. Juli ein Zeichen für Europa gesetzt. Als Krönung eines Arbeitstreffens in Karlsruhes französischer Partnerstadt, der ersten gemeinsamen Gemeinderats-Sitzung, verlasen und unterzeichneten die Oberbürgermeister Laurent Hénart und Dr. Frank Mentrup folgende Deklaration: „Wir, die Oberbürgermeister von Karlsruhe und Nancy, wie auch unsere Gemeinderäte möchten zunächst unserer großen Befriedigung über die guten Beziehungen Ausdruck verleihen, die bereits seit 1955 zwischen unseren beiden Städten bestehen und deren ständige Weiterentwicklung es den Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte ermöglicht hat, einander besser kennenzulernen und bedeutende Kooperationen zur Förderung der deutsch- französischen Freundschaft zu begründen. Angesichts der Bedeutung der Städte als Garanten für politische Stabilität, freiheitliche Werte und Demokratie ist es Karlsruhe und Nancy ein Anliegen, ihrer Rolle im Rahmen der deutsch- französischen Zusammenarbeit und der Diplomatie zwischen den Städten voll gerecht zu werden. Gemeinsam stehen wir für eine demokratische, pluralistische und offene Gesellschaft ein. Im Bewusstsein der Verantwortung für das Erbe, das ihnen die Väter des modernen Europa hinterlassen haben, haben Karlsruhe und Nancy unermüdlich dafür gewirkt, den Austausch zwischen ihren Bürgerinnen und Bürgern in Gang zu halten und so eine Wertegemeinschaft für Frieden, Demokratie und Brüderlichkeit aufzubauen. Und so sind die beiden Gemeinderäte heute, am Sonntag, dem 2. Juli 2017, zusammengekommen, um an ihre Bürgerinnen und Bürger ein starkes Signal auszusenden. Unterstützt von den zuständigen Botschaften und Konsulaten haben sie feierlich und mit Nachdruck beschlossen, mit allen tragenden gesellschaftlichen Kräften ihrer beiden Städte ihr gemeinsames Wirken noch zu verstärken und es ganz in den Dienst Europas und seiner Weiterentwicklung zu stellen.“
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/36064/deklaration.pdf
Microsoft Word - COVER_1.docx Karlsruher COOLTURFÜHRER für Kinder und Jugendliche Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 1 Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! Ein Projekt der Literarischen Gesellschaft e.V. und des Deutschen Kinderschutzbundes OV Stadt und Landkreis Karlsruhe e.V. in Kooperation mit der Klasse 7c des Max-Planck-Gymnasiums Karlsruhe Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 2 Hrsg. von Adina-Monica Trinca im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe e.V. / Museum für Literatur am Oberrhein und Renate Gissel im Auftrag des Deutschen Kinderschutzbundes OV Stadt und Landkreis Karlsruhe e.V. Redaktion Adina-Monica Trinca, Cornelia Bekendorf und Renate Gissel Gestaltung Adina-Monica Trinca Druck Rathausdruckerei © 2014 Literarische Gesellschaft Karlsruhe e.V. Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe www.literaturmuseum.de Deutscher Kinderschutzbund OV Stadt und Landkreis Karlsruhe e.V. Kaiserallee 109, 76185 Karlsruhe www.kinderschutzbund-karlsruhe.de Projekt und Publikation mit freundlicher Unterstützung des Kulturbüros der Stadt Karlsruhe und der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 3 Vorwort Die Stadt Karlsruhe hat eine lebendige und engagierte Kulturszene, die mit einer beachtlichen Menge an Angeboten für Kinder und Jugendliche, Kindergärten und Schulklassen aufwarten kann. Museen, Theater, Kunst- und Kulturvereine, Kinos, Bibliotheken und Zoo ziehen mit ihren Programmen jährlich zahlreiche junge Besucher an. Alle zwei Jahre setzen sich diese Karlsruher Kulturschaffenden zusammen – insgesamt über 40 Institutionen – und gestalten bei KiX + JuX, dem Festival der Kinder und Jugendlichen des Kulturbüros und Stadtjugendausschusses, ein buntes Ferienprogramm unter dem Motto „Workshops, Spaß und Unterhaltung“. „What’s up in Karlsruhe“ hieß der Workshop der Literarischen Gesellschaft und des Deutschen Kinderschutzbundes bei KiX 2013, bei dem Kinder ihre Kulturhighlights vorstellen konnten. Daraus entstand die Idee, einen spannenden und informativen von Kindern und Jugendlichen erstellten Kulturführer zu gestalten, der euch – und euren Eltern – über viele Jahre hinweg als Wegweiser durch die Vielfalt der kulturellen Angebote in Karlsruhe dient und viele Ideen für eure Freizeitgestaltung bereit hält. Ein schulischer Kooperationspartner für unser Projekt war mit dem Rüppurrer Max-Planck-Gymnasium schnell gefunden. Frau Cornelia Bekendorf konnte die Klasse 7c für die Idee begeistern, so dass sich im Frühling dieses Jahres achtundzwanzig motivierte junge Menschen aufmachten, fünfzehn Karlsruher Kulturorte eingehend zu erkunden. Natürlich gibt es in Karlsruhe noch sehr viel mehr interessante Kulturorte zu entdecken. Warum wurden also gerade diese ausgewählt? Nun, zum einen entspricht die Auswahl den Präferenzen der Klasse, der zu Beginn des Projektes die breite Palette der Karlsruher Kulturlandschaft kurz vorgestellt wurde, darunter sowohl den Schülerinnen und Schülern bekannte als auch noch unbekannte Angebote. Auch Anzahl der Teilnehmenden und nicht zuletzt der zeitliche Rahmen und die zur Verfügung stehenden Mittel setzten uns gewisse Grenzen. Interviews mit Verantwortlichen an den Kulturorten, Führungen und spannende Einblicke hinter die Kulissen, Internetrecherche und aufmerksames Lesen des umfangreichen Infomaterials bildeten die Grundlage für das Verfassen der Texte. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 4 Eine Vielzahl an Eindrücken und Informationen waren zu sondieren – wahrlich keine leichte Aufgabe! Natürlich flossen auch eigene Erfahrungen und Vorlieben mit ein, denn die „persönliche Note“ kommt in diesem Kulturführer nicht zu kurz. Wie das Ergebnis ausfallen sollte, war klar: Spannende, informative Texte mussten geschrieben, witzige Erlebnisse geschildert werden, die Interesse und Neugier der Leserinnen und Leser am Entdecken, Erkunden und Erforschen wecken sollten. Kurz: Texte, die ganz einfach Lust auf Kultur machen! Einfach? Keineswegs. Es wurde diskutiert und beraten, Formulierungen gefunden und verworfen, neu angesetzt, geschrieben, gekürzt und umgestellt, formatiert, bebildert und illustriert. Mit viel Engagement und Herzblut aller Beteiligten wurde dieser Kulturführer erarbeitet, der erstmals aus Sicht der Kinder und Jugendlichen einen Ausschnitt der vielfältigen Karlsruher Kulturangebote für junge Menschen präsentiert. Unser besonderer Dank gilt dem Kulturbüro der Stadt Karlsruhe und der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe für die Bereitstellung von finanziellen Mitteln. Dank den hier vorgestellten Institutionen, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich viel Zeit für unser Projekt genommen haben. Ausdrücklichen Dank an Frau Cornelia Bekendorf, die maßgeblichen Anteil am Gelingen dieses Projektes hat, an Frau Sabine Bentrop und die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe – besonders Selina Fucker und Sonja Gerst –, die die Siebtklässler verantwortungsvoll und umsichtig zu den Kulturorten begleitet, bei der Textarbeit und im Umgang mit dem Computer unterstützt haben, und ebenso an Herrn Karl Heinz Arheidt, der sich mit den Schülerinnen und Schülern der Illustration der vorliegenden Broschüre gewidmet hat. Dank auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderschutzbundes, die als Begleitpersonen mitgewirkt haben und schließlich besonderer Dank an Herrn Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Literarischen Gesellschaft und Leiter des Museums für Literatur am Oberrhein, und Frau Rosel Schumacher-Schlüter, 1. Vorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes OV Stadt und Landkreis Karlsruhe e.V. Und nun viel Spaß beim Erkunden der Karlsruher Kulturorte! Adina-Monica Trinca, Renate Gissel Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Badisches Landesmuseum Karlsruhe 7 Museum für Literatur am Oberrhein 10 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Junge Kunsthalle 12 Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 16 Stadtmuseum Karlsruhe 19 Städtische Galerie Karlsruhe 22 ZKM I Zentrum für Kunst und Medientechnologie 26 Kinder- und Jugendbibliothek 29 Junges Staatstheater Karlsruhe in der Insel 33 marotte Figurentheater 36 Sandkorn-Theater 38 Filmtheater Schauburg 42 jubez Karlsruhe 45 KOHI Kulturraum e.V. 47 Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe 49 Bildnachweis 52 Kulturorte Stadtplan 54 Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 6 Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 7 BADISCHES LANDESMUSEUM KARLSRUHE Karl träumte von einem Schloss, von dem fächerförmig Strahlen abgehen und von dem aus er seine gesamte Stadt (Karlsruhe), die nach ihm benannt wurde, überblicken konnte. Allerdings wusste Karl zu dieser Zeit noch nicht, dass sein prächtiges Schloss im Ersten Weltkrieg zerstört und später wieder neu aufgebaut werden würde. Auch heute sind das Schloss und der Schlosspark sehr attraktiv. Natürlich wohnt heute niemand mehr im Karlsruher Schloss. Das Badische Landesmuseum ist jetzt darin und da gibt’s für Kinder und Jugendliche eine Menge zu entdecken! Der Stadt- und Schlossgründer Markgraf Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach Angebote für Kinder und Jugendliche Kinder- und Familienführungen An jedem ersten Freitag im Monat führen euch geschulte Kinderführer durch die Abteilungen Schloss und Hof. Jeden dritten Monat gibt es interaktive Familienführungen durch alle Sammlungen des Schlosses. Geocaching Jederzeit könnt ihr mit eurer Familie oder euren Freunden und einem GPS- Gerät auf Schatzsuche rund um’s Karlsruher Schloss gehen. Kindergeburtstage im Schloss Begebt euch auf die Spuren der Steinzeitmenschen oder Römer, habt Spaß im Land der Pharaonen, erkundet die Welt der alten Griechen oder probiert aus, wie es sich anfühlt, die Kleider früherer Zeiten zu tragen und die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Es macht sehr viel Spaß! In den Ferien Die Ferienangebote finden immer vormittags statt. Sie haben ein bestimmtes Thema und am Ende gibt es ein Fest für alle Teilnehmer. Sonderveranstaltungen und Feste Natürlich gibt es noch mehr Feste im Museum, zum Beispiel die Museums- nacht und den Museumstag. Am Museumstag ist der Eintritt sogar frei! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 8 Für Kinder von 6 bis 12 Jahren Museumsgespräche: Sucht euch zuerst ein Thema aus, wie z.B.: „Die Steinzeit erleben“, „Reise ins Land der Pyramiden“, „Auf den Spuren der Römer am Oberrhein“, „Die türkische Schatzkammer“, „Von Rittern, Händlern, Bauern – So lebten die Menschen im Mittelalter“, „Prinzen und Prinzessinnen – Kindheit am Badischen Hofe“ oder „Auf Großmutters Spuren“. In den Museumsgesprächen erfahrt ihr etwas über euer Thema und danach könnt ihr je nach Lust und Laune noch basteln oder experimentieren. Für Jugendliche Kinderführer (ab 12 Jahren): Wart ihr schon einmal in einem Museum und habt eine Führung gemacht und dabei gedacht: So etwas würde ich auch gerne einmal machen? Kein Problem! Im Badischen Landesmuseum könnt ihr selbst Kinderführer werden. Geht doch einfach hin und probiert es aus. Ihr bekommt eine Mappe und macht eine Schulung. Und schon seid ihr Kinderführer. Ihr könnt dann Führungen in den Abteilungen Schloss und Hof und Absolutismus und der Kunst- und Wunderkammer machen. Jugendclub (ab 15 Jahren): Ihr wolltet schon immer einmal selbst bei einer Sonderausstellung mitarbeiten oder einem Restaurator über die Schulter blicken und nette Leute treffen? Dann seid ihr im Jugendclub des Badischen Landesmuseums genau richtig! Tritt ein und reise mit! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 9 Unser Highlight Eines der kostbarsten Ausstellungsstücke ist die Großherzoglich Badische Krone. Wenn man hört, aus was sie gefertigt ist, kann man kaum glauben, dass sie so wertvoll sein soll. Sie ist aus Pappmaché und Silberblech! Ja wirklich, aus Pappmaché! Es ist aber das Drumherum, das sie so wertvoll macht, denn es sind ganz viele kleine Diamanten und Edelsteine daran befestigt. Die Großherzoglich Badische Krone Da sie so wertvoll ist, wird sie in einer speziell gesicherten Vitrine aufbewahrt. Text: Lea Gondorf und Felix Prolingheuer INFO Badisches Landesmuseum Karlsruhe Schlossbezirk 10, 76131 Karlsruhe Tel.: 0721 9266514, www.landesmuseum.de Öffnungszeiten Dienstag bis Donnerstag 10-17 Uhr, Freitag bis Sonntag, Feiertage 10-18 Uhr Montag geschlossen Eintritt Erwachsene 4 €, ermäßigt 3 €, Schüler 0,50 €, Jahreskarte 30 € Freitag von 14 bis 18 Uhr ist der Eintritt frei Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 10 MUSEUM FÜR LITERATUR AM OBERRHEIN Wenn du die Karlstraße entlangläufst, triffst du gleich hinter dem Europaplatz auf ein großes, prachtvolles Gebäude mit schön verzierten Torbögen. Dies ist das Prinz-Max-Palais. Wenn du dann durch den Torbogen trittst in den edlen und prächtigen Eingangsbereich, musst du nur noch ein paar Treppen hochlaufen in den zweiten Stock und schon stehst du im Museum für Literatur am Oberrhein. Das Museum wurde schon 1926 vom Scheffelbund gegründet, benannt nach dem berühmten Karlsruher Dichter Joseph Victor von Scheffel. Der Scheffelbund nennt sich heute Literarische Gesellschaft und die verleiht den Scheffel-Preis für besonders gute Leistungen der Abiturienten im Fach Deutsch. Um diesen wichtigen Preis zu bekommen, musst du dich aber richtig anstrengen! Wer Joseph Victor von Scheffel war, erfährst du in der Dauerausstellung des Museums. Die Dauerausstellung erkundest du am besten mit einer Audioführung. Die gibt es auch extra für Kinder. Du wirst seltene Erstausgaben von Dichtern und Autoren des ganzen Oberrheingebietes, Handschriften und besondere alte Briefe, z.B. von Goethe an Schiller, entdecken. Die Dauerausstellung des Museums Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 11 Angebote für Kinder und Jugendliche Du kannst Schreibworkshops besuchen, in denen du von bekannten Autoren und Autorinnen lernst, wie man Poetry Slam Texte, Gedichte, Kurzgeschichten und Erzählungen verfasst. Deine Freunde, Eltern, Lehrer usw. können zur Präsentation kommen, bei der alle ihre Texte dem Publikum vortragen. Meistens werden die Texte danach in einer Broschüre veröffentlicht und so kannst du deine erste Publikation in den Händen halten! Außerdem kannst du dich bei einer Führung auf die Spuren berühmter Karlsruher Dichter begeben und sehen, wo diese gewohnt und geschrieben haben. So beispielsweise Johann Peter Hebel, der erst Schüler, später Lehrer und dann Rektor am Bismarck-Gymnasium war. Für Schulklassen Ihr könnt Seminare und Vorträge besuchen, bei denen ihr unterschied- liche Literaturepochen, bedeutende Dichter und Dichterinnen und deren Werke kennen lernt. Unser Highlight Am besten hat uns gefallen, so viele alte Schriftstücke zu sehen. Es war spannend, zu sehen, wie Bücher früher aussahen. Sie waren aufwändig verziert und teilweise mit Hand geschrieben. Mönche schrieben ungefähr drei Jahre an einem Buch! Wir fanden es auch schön, nicht nur Bücher, sondern auch alte Möbelstücke aus dem Leben der Autoren und Autorinnen zu sehen. Zum Beispiel den großen Sessel, auf dem Joseph Victor von Scheffel saß, als er seine Bücher geschrieben hat. Das Scheffel-Kabinett Text: Vanessa Oheim und Jakob Stang INFO Museum für Literatur am Oberrhein Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 1334087, www.literaturmuseum.de Öffnungszeiten Dienstag, Freitag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-19 Uhr, Samstag 14-18 Uhr, Sonntag 11-18 Uhr, Montag und Mittwoch geschlossen Eintritt frei Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 12 Wusstest du, dass es sogar noch eine Junge Kunsthalle gibt? Die Junge Kunsthalle ist extra für Kinder und Jugendliche. Sie wurde im November 2013 schon 40 Jahre alt. Vielleicht waren sogar schon deine Eltern früher einmal dort! Kinder und Jugendliche können hier speziell für sie gemachte Ausstellungen betrachten und anschließend malen, zeichnen, drucken oder auch spielen. Ist das nicht cool? Der Eintritt in die Junge Kunsthalle ist für Kinder und Jugendliche kostenlos. STAATLICHE KUNSTHALLE KARLSRUHE 1846 wurde die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe gegründet. Sie stellt Kunst vom Mittelalter bis heute aus, vor allem Gemälde und Skulpturen aus Deutschland, Frankreich und den Nieder- landen. Die Kunsthalle war eines der ersten Museen, das Kunst der breiten Öffentlichkeit zugänglich machte. Der Haupteingang der Kunsthalle Karlsruhe Im Jahr 1918/19 wurde die Kunsthalle staatlich, davor war sie im Besitz des Großherzoglichen Hauses. Die Kunstwerke, die Markgräfin Karoline Luise von Baden, eine große Kunstsammlerin, im 18. Jahrhundert kaufte, bilden den Grundstock der heute riesigen Sammlung der Kunsthalle. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 13 Als wir in der Kunsthalle waren, haben wir mit einer Mitarbeiterin ein Interview geführt, um mehr über das Museum zu erfahren. Uns wurde die Sammlung altdeutscher Malerei mit der Tafel der „Kreuzigung Christus“ von Matthias Grünewald als Highlight vorgestellt. Mein persönliches Highlight Vielleicht findest du mein Highlight, das Bild mit den blauen Schwämmen, und es gefällt dir auch so gut wie mir?! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 14 Angebote für Kinder und Jugendliche Malwerkstatt: Zuerst betrachtet ihr ein Bild in der Kunsthalle und dann malt ihr selbst ein Bild in der Malwerkstatt. Das könnt ihr alleine, mit Freunden oder den (Groß-)Eltern machen, sowohl an den Wochenenden als auch in den Sommerferien, wenn ihr zwischen 5 und 12 Jahre alt seid. Ihr müsst einfach ins Programm der Kunsthalle sehen, das ihr als Heft im Museum erhaltet oder auch auf der Homepage der Kunsthalle findet. Und so läuft ein Nachmittag in der Malwerkstatt ab: Als ich das erste Mal in der Malwerkstatt war – das ist schon ein paar Jahre her – sind wir zuerst ins Museum gegangen. Wir haben uns Köpfe von Politikern angeschaut, die aus Ton gefertigt waren und sehr grimmig geguckt haben. Danach haben wir darüber geredet. Wir haben beschrieben, was da zu sehen war und haben uns überlegt, was der Künstler wohl ausdrücken wollte. Danach sind wir alle zusammen in die Malwerkstatt gegangen und haben selbst Köpfe von erfundenen Politikern gestaltet. Was wohl die echten Politiker zu unseren Tonköpfen gesagt hätten? Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 15 „Open Space“ am Wochenende Am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr können Kinder und Jugendliche ohne Anmeldung und bei freiem Eintritt die Ausstellung in der Jungen Kunsthalle besuchen und anschließend malen. „Kunst als Experiment“ ist für alle ab 10 Jahren, die Farbenrausch, Hell-Dunkel-Malerei, Druckgrafik, Collage, Modellieren oder dreidimensionales Arbeiten einmal ausprobieren wollen. Natürlich könnt ihr in der Kunsthalle auch Geburtstage feiern. Ihr betrachtet zuerst ein Bild im Museum und könnt dann in der Malwerkstatt malen oder die Junge Kunsthalle erkunden. Weitere Informationen zu den aktuellen Angeboten für Kinder und Jugendliche findet ihr unter www.kunsthalle-karlsruhe.de. Text: Victoria Dorn und Jonah Pfadt INFO Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Orangerie und Junge Kunsthalle Hans-Thoma-Straße 2-6, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 926 269, www.kunsthalle-karlsruhe.de Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, an Feiertagen 10-18 Uhr Eintritt Erwachsene 8 €, ermäßigt 6 €, Familienkarte 16 €, Schüler 2 € Bei Sonderausstellungen geänderte Preise. Freier Eintritt für Kinder bis 5 Jahren und Inhaber des Oberrheinischen Museumspasses Junge Kunsthalle: Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 16 Wusstest du schon? Die Art des Chinesischen Riesensalamanders gab es schon zu den Zeiten der Dinosaurier! STAATLICHES MUSEUM FÜR NATURKUNDE Wenn man auf dem Friedrichsplatz steht, wundert man sich: „Warum steht ein riesiger Flugsaurier mitten in der Stadt?“ Der Grund dafür ist das Museum für Naturkunde. Blick auf das Naturkundemuseum Im Naturkundemuseum kann man viel über die Natur erfahren sowie über Tiere, Steine, Saurier und Naturspektakel. Die Saurierhalle Im Eingangsbereich sieht man einen Riesenlurch, der das Wappentier des Museums ist. Das Naturkundemuseum existiert seit 1785. Die Markgräfin Karoline Luise von Baden sammelte hauptsächlich Mineralien, Steine, Pflanzen und Tiere. Als ihre Sammlung zu groß wurde, beschloss man, ein neues, eigenes Haus dafür zu bauen. So entstand das jetzige Museum und das ist sehr beliebt. Über 170 000 Besucher verschiedenen Alters kamen 2013, um die Attraktionen zu sehen: lebende Amphibien, Reptilien, Fische und Insekten sowie ausgestopfte Tiere aller Art. Außerdem gibt es Mineralien und Nachahmungen von Naturereig- nissen, zum Beispiel einem Erdbeben. Die Sammlung beinhaltet über vier Millionen Tiere aus aller Welt und die drittgrößte Insektensammlung Deutschlands. In den Dauerausstellungen kann man sich immer über Mineralien, das Klima, Insekten und die Geologie am Oberrhein informieren. Außerdem gibt es zusätzlich noch Sonderaus- stellungen. Welche gerade laufen, steht auf der Webseite. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 17 Eine Echse betrachtet den Besucher: „ Na, wer bist du denn?“ Angebote für Kinder und Jugendliche Du willst etwas Besonderes erleben, bist zwischen 6 und 10 Jahre alt, hast aber keine Lust, allein durch das Naturkundemuseum zu gehen? Dann sind die Kinderkurse genau das Richtige für dich. Dort kannst du erforschen, warum Mineralien so schön sind, wie sich Spinnen fortbewegen und vieles mehr. Wenn du 6 Jahre oder jünger bist, kannst du an spannenden Experimenten teilnehmen. Du bist älter als 10 Jahre und möchtest auch in den Ferien etwas Spannendes erleben und dabei noch viel über die Natur erfahren? Dann besuche das Ferienprogramm. Das Naturkundemuseum veranstaltet immer wieder Aktionstage zu verschiedenen Themen. Dabei hast du die Chance, auch einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Für Kindergärten und Schulklassen bietet das Naturkundemuseum Führungen zu verschiedenen Themen an. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 18 Der freche Krake in Aktion Unser Highlight: Der Krake Im Naturkundemuseum gibt es viele Attraktionen zu sehen, aber eine Sache fanden wir besonders gut: den Kraken! Er bewegt sich wie eine Schlange und man denkt, er hat seine Tentakel nicht unter Kontrolle. Es ist lustig, ihm zuzuschauen, denn er ist sehr neugierig und macht komische Sachen, zum Beispiel kriecht er in eine Flasche. Aber das wirklich Besondere ist, dass er als Jungtier von einem Mitarbeiter im Mittelmeer gefangen wurde. Da er nur zwei Jahre lebt, bleibt er nur ein Jahr im Naturkundemuseum und erfreut die Besucher. Nach diesem Jahr wird er wieder in die freie Natur ausgesetzt, um sich zu paaren. Deswegen kommen jedes Jahr neue Kraken ins Naturkundemuseum. Text: Lara Adam und Anton Lundberg INFO Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe Erbprinzenstraße 13, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 1752111, www.naturkundemuseum-karlsruhe.de Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 9.30-17 Uhr, Samstag, Sonntag, an Feiertagen 10-18 Uhr, Montag geschlossen Eintritt Erwachsene 3 €, ermäßigt 2 €, Familienkarte 6 € Freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren, Inhaber des Oberrheinischen Museumspasses und des Karlsruher Kinderpasses (nicht für Begleitperson) Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 19 STADTMUSEUM KARLSRUHE Das Prinz-Max-Palais und seine Geschichte Ihr müsst mal das prachtvolle Prinz-Max-Palais in der Karlstraße sehen – alles vom Feinsten mit Figurenschmuck und Marmortafeln – da staunt ihr bestimmt! Denn dieses riesige Gebäude war einmal der Altersruhesitz von August Schmieder, einem Bankier. Er ließ sich dieses Palais bauen, um seinen Ruhestand in schöner Umgebung zu verbringen. Es gibt auch einen Garten mit Zierbrunnen. Nach seiner Hochzeit mit Maria von Cumberland kaufte Prinz Max von Baden das Palais und nutzte es als Wohnung für sich und seine Familie. Das Gebäude wurde deshalb auch nach ihm benannt. Allerdings wurde es im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Danach wurde es wieder aufgebaut. Heute ist nicht nur das Stadtmuseum, sondern auch das Museum für Literatur am Oberrhein und die Kinder- und Jugendbibliothek in dem Gebäude untergebracht. Das Stadtmuseum befindet sich im ersten Stock und zeigt die Karlsruher Stadtgeschichte der letzten 300 Jahre. In der Dauerausstellung erfahrt ihr zum Beispiel, wie die Stadt entstanden ist und wer hier gelebt hat. Auch nachgebaute Wohnzimmer und Wohnungen im Empire- und Biedermeier-Stil und eine 50er Jahre Wohnung aus der Karlsruher Waldstadt sind zu sehen. Am Ende des Rundgangs gibt es ein kleines Kino, in dem ihr unter anderem alte Filme über die Geschichte des Zweirads oder aus dem Alltagsleben der 1950er und 1960er Jahre ansehen könnt. An gelben Multimediasäulen kann man zusätzliche Informationen zu verschiedenen Themenbereichen erhalten: kurze Filme, Bilder und Textbeiträge. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 20 Neben der Dauerausstellung kann man immer wieder Sonderausstellungen besuchen, in den letzten Jahren waren das beispielsweise die Ausstellungen „Automobilerfinder Carl Benz“, „900 Jahre Beiertheim“ oder „Dörfle“. Im „Dörfle“ lebten früher die ärmeren Bauern, die nicht innerhalb des Fächers wohnen durften. Die armen Leute waren unter sich und lebten nahe an den Feldern, die sie für die Adeligen bewirtschafteten. Ihre Wohnungen waren eng, niedrig und karg und es mussten viele Leute darin wohnen – also ich stell’ mir das ziemlich anstrengend vor. Da haben wir es heute viel besser! Unsere Highlights Das erste Zweirad Das Karlsruher Stadtmodell Die Stadtapotheke Die „Laufmaschine“ des Freiherrn Carl von Drais aus dem Jahr 1817. Die Stadt Karlsruhe im Jahr 1834, nachgebaut. Die Stadtapotheke aus dem Jahr 1820. Luis: „Ich finde das Stadtmodell besonders toll, weil ich gedanklich ‚durchlaufen‘ und mir zu verschiedenen Gebäuden Informationen abrufen kann.“ Inga: „Ich finde das Stadtmodell auch gut, weil man einen tollen Überblick über Karlsruhe hat, aber mir gefällt auch die Stadtapotheke, weil das noch eine originale Apotheke ist mit verschiedenen Kräutern und Salben, die noch handgefertigt wurden.“ Luis: „Wie vor 200 Jahren“! Inga: „Bald werden im Stadtmuseum noch mehr aktuelle Themen präsentiert. Schon jetzt kann man an interaktiven Stationen spannende Informationen zu wichtigen Themen, wie zum Beispiel Migration und Internationalität, abrufen.“ Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 21 Das Stadtmuseum ist nicht nur etwas für Erwachsene, für Kinder und Jugendliche gibt es auch viel zu entdecken. Angebote für Kinder und Jugendliche Für kleinere Kinder (5 bis 10 Jahre) Um der Geschichte Karlsruhes näher zu kommen, könnt ihr als Schulklasse oder bei Kindergeburtstagen verschiedene Führungen und anschließende Aktionen buchen. So erfahrt ihr zum Beispiel, wozu die Pyramide auf unserem Marktplatz steht. Bei den verschiedenen Aktionen habt ihr sogar die Möglichkeit, euer eigenes kleines Zweirad aus Draht und Pfeifenputzern zu bauen. Für ältere Kinder und Jugendliche (10 bis 15 Jahre) Für euch gibt es Führungen, bei denen ihr mit der ganzen Klasse mehr über die Stadtgeschichte von Karlsruhe lernen könnt. Hier können all eure Fragen zur Planung und Gründung der Fächerstadt geklärt werden. Text: Inga Schmidt und Luis Albus INFO Stadtmuseum Karlsruhe Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 1334230, www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtmuseum Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch, Freitag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-19 Uhr, Samstag 14-18 Uhr, Sonntag 10-18 Uhr, Montag geschlossen Eintritt Sonderausstellungen 2 €, ermäßigt 1 € Eintritt frei für die Dauerausstellung Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 22 STÄDTISCHE GALERIE KARLSRUHE Seid ihr interessiert an Kunst? Wollt ihr spannende Nachmittage erleben oder wisst ihr einfach noch nicht so recht, was ihr an eurem Geburtstag machen wollt? Dann seid ihr hier genau richtig, denn in der Städtischen Galerie könnt ihr mit tollen Führung- en und vielem mehr eine Menge Spaß haben. Und ihr könnt auch selbst kreativ werden! Also kommt vorbei und lasst euch inspirieren! Die Städtische Galerie ist in der Lorenzstraße 27. Sie liegt am Ende des Gebäudes, in dem auch das ZKM (Zentrum für Kunst und Medien- technologie) und die Staatliche Hoch- schule für Gestaltung Karlsruhe untergebracht sind. Der Eingang der Städtischen Galerie Im Erdgeschoss sind regelmäßig spannende Sonderausstellungen zu sehen. Die ständige Sammlung wird im ersten und zweiten Obergeschoss gezeigt. Doch auch da werden jedes Jahr Kunstwerke ausgetauscht, so dass die Besucher immer wieder etwas Neues zu sehen bekommen. Ein Teil der Kunstwerke, die in der ständigen Ausstellung zu sehen sind, kommen von dem Ehepaar Ute und Eberhard Garnatz aus Köln. Die beiden Kunstsammler haben viele bedeutende Kunstwerke gesammelt und sie der Städtischen Galerie als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die meisten Kunstwerke sind von Künstlern aus Karlsruhe und Umgebung. Zum Beispiel das Werk „Lissy im Café“ vom Karlsruher Maler Karl Hubbuch. Mal sehen, ob ihr dieses Kunstwerk in der Ausstellung finden könnt. Mehr über Lissy erfahrt ihr übrigens in der Audioführung. Die ist extra für Jugendliche gemacht worden und zwar von einer 6. Klasse einer Schule aus Rheinstetten. Einige der Kunstwerke wurden von Professoren der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe speziell für die Städtische Galerie gemacht. Franz Ackermann hat sogar einen ganzen Raum gestaltet! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 23 Angebote für Kinder und Jugendliche Die Städtische Galerie bietet viele Workshops und Führungen an für Kindergärten und Schulklassen, bei der ihr mal richtig in die Welt der Kunst eintauchen könnt. Es gibt sogar Workshops, bei denen ihr in der Ausstellung Bilder zu einem bestimmten Thema anguckt und danach in einem großen Werkraum eure eigenen Dinge dazu bastelt oder malt. Wir waren selbst im Werkraum und können sagen, dass es dort viele tolle Materialien gibt mit denen ihr arbeiten könnt. Bilder aus der Malwerkstatt Auch bei KiX + JuX, dem Festival für Kinder und Jugendliche, das alle zwei Jahre stattfindet, ist die Städtische Galerie mit spannenden Workshops dabei. Aber das ist noch lange nicht alles, was ihr in der Städtischen Galerie machen könnt: Jeden Sonntag (außer in den Sommerferien) erwartet euch die Kinderwerkstatt um 15 Uhr, während eure Eltern eine spannende Führung bekommen. Dort könnt ihr richtig kreativ werden. Zu einem Thema passend zur Ausstellung bekommt auch ihr erstmal eine kurze Führung, bevor ihr dann eure eigenen Kunstwerke gestalten könnt. Eure Freunde sind natürlich auch eingeladen. Ihr müsst euch nicht einmal anmelden. Um das Museum selbst zu erkunden gibt es nicht nur die Audioführung, sondern zum Beispiel auch den Museumskoffer, der mit lauter Dingen gefüllt ist, die zur Ausstellung passen und mit denen man kleine Spiele und Kunstwerke machen kann. Blick in den Museumskoffer Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 24 Außerdem ist da noch das „Wirk- und Werkbuch für Kinder“, ein Buch über die ganzen Kunstwerke der Städtischen Galerie. Darin gibt es den Teil „schau mal“, bei dem ihr mehr über Bild und Künstler entdecken könnt, und den Teil „mach mal“, bei dem ihr zum Beispiel eine Anziehpuppe einkleiden könnt oder viele andere spannende Dinge. Ihr könnt auch eine Schnitzeljagd mitmachen oder euch mit einem Bilderrätsel auf die Suche nach bestimmten Kunstwerken begeben. Die Bögen dazu bekommt ihr gleich beim Eingang in die Sonderausstellung. Wenn ihr alle Fragen richtig beantwortet habt, bekommt ihr an der Kasse sogar einen kleinen Preis. Wenn ihr schon 16 Jahre alt seid, dann gibt es für euch den JugendKunstKlub LUX 10, bei dem ihr euer eigenes Programm gestalten könnt und zum Beispiel Gespräche mit Künstlern führen oder diese auch in ihrem Atelier besuchen könnt. Wenn ihr euren Geburtstag im Museum feiern wollt, dann können eure Eltern vorher mit dem Museum besprechen, was ihr machen wollt. Unser persönliches Highlight Bei unserer Führung durch die Städtische Galerie war unser Highlight der selbstgestaltete Raum von Franz Ackermann, den ihr hier links auf dem Bild sehen könnt. Vor allem fanden wir aber auch den Museumskoffer faszinierend. Bevor ihr wieder nachhause geht, werft mal einen Blick in den Museumsshop. Dort könnt ihr nicht nur Bücher und Kataloge kaufen, sondern auch richtige kleine Kunstwerke. Text: Mathis Braun und Jonas Schober Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 25 INFO Städtische Galerie Karlsruhe Lichthof 10, Lorenzstraße 27, 76135 Karlsruhe Tel.: 0721 1334444 (Kasse) www.karlsruhe.de/b1/kultur/kunst_ausstellungen/museen/staedtische_galerie Öffnungszeiten Mittwoch bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag, Sonntag 11-18 Uhr Montag und Dienstag geschlossen Eintritt Sonderausstellung 7 €, ermäßigt 5 € Dauerausstellung 3 €, ermäßigt 2 € Teilnahme an öffentlichen Kinderaktionen: 2 € pro Kind Führung/Workshops für Schulklassen: 2 € pro Person Freitags ab 14 Uhr freier Eintritt! Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Schulklassen in Begleitung einer Lehrkraft sowie Inhaber des Oberrheinischen Museumspasses (auch in die Sonderausstellungen) Franz Ackermann: Zu Hause mit Frontex, 2010 (Ausschnitt) Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 26 ZKM I Zentrum für Kunst und Medientechnologie Der Eingangsbereich des ZKM Was ist das ZKM? Das ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) ist eine einmalige Institution speziell für neue Kunst und Medientechnologie. Es versucht, Kunst und Technik miteinander zu verbinden. Das ZKM ist in zwei Museen unterteilt: Im Medienmuseum werden die Besucher in die Ausstellungsstücke mit eingebunden. Man kann zum Beispiel Computerspiele spielen, Töne erzeugen und vieles mehr. Im Museum für Neue Kunst hängen nicht überall Bilder, wie man es aus anderen Museen kennt, sondern unter anderem Objekte wie beispielsweise ein Flugzeug. Außerdem gibt es im ZKM auch sehr viele andere Veranstaltungen wie Theater oder Filmvorführungen. Ein Tag im ZKM bringt unvergesslich tolle und spannende Erlebnisse für die ganze Familie. Und bitte unbedingt vormerken: Am 19. Juni 2015 eröffnet die GLOBALE im ZKM – Kunst / 300 Tage lang / global gesehen! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 27 Workshops im ZKM Das ZKM ist dafür bekannt, dass es hier viele verschiedene Workshops gibt, in denen man zum Beispiel seine eigene App, Homepage und sein eigenes Computerspiel oder sogar seinen eigenen Roboter programmieren kann. Kurzfilme für Besucher Es gibt auch Workshops zu Schnitt und Vertonung sowie zum Umgang mit Kamera und Greenscreen – das ist eine Leinwand, auf die jeder gewünschte Hintergrund projiziert werden kann. Für Jüngere gibt es die Familien- sonntage, an denen man mit (Groß-) Eltern zum Beispiel Lego-Roboter programmieren kann. Aber das ist noch lange nicht alles. Man kann im ZKM auch Geburtstage feiern und mit Freunden in den Werkstätten des ZKM experimentieren, fotografieren, filmen, malen, basteln und bauen. Und immer wieder gibt es Workshops zu wechselnden Themen. Du bist ein großer Star Wars Fan? Dann ist der Workshop „Die Rückkehr der Jedi Kinder“ genau das Richtige für dich. Bei diesem Workshop wirst du zum Jedi und kannst den Frieden in der Galaxie wieder herstellen und gegen das Böse kämpfen. Hier lernst du, wie du mit der Kamera umgehst, wie man Filme schneidet und vertont. Du kannst aber auch dein eigenes Comicheft gestalten, hier bist du völlig frei, denn du kannst eigene Bilder zeichnen oder fotografieren und die Bilder dann einfügen. Es gibt noch viele andere Workshops. Informiere dich doch einfach auf der Homepage des ZKM, www.zkm.de. Dort steht auch, was die Workshops kosten. Zuse Z22 – der erste Computer, gebaut 1955. Text: Emma Rogge und Leonard Elger Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 28 INFO ZKM I Zentrum für Kunst und Medientechnologie Lorenzstraße 19, 76135 Karlsruhe Tel.: 0721 8100 0, www.zkm.de Öffnungszeiten Mittwoch bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag und Sonntag 11-18 Uhr Eintritt Medienmuseum oder Museum für Neue Kunst: Erwachsene 6 €, Kinder (7 bis 17 Jahre) 2 €, Familien (max. 2 Erwachsene und max. 3 Kinder unter 18 Jahren) 12 € Medienmuseum und Museum für Neue Kunst: Erwachsene 10 €, Kinder (7 bis 17 Jahre) 3 €, Familien (max. 2 Erwachsene und max. 3 Kinder unter 18 Jahren) 19 € Die Aussicht vom Dach des ZKM auf den Kubus. Dort finden regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte des Instituts für Musik und Akustik statt. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 29 KINDER- UND JUGENDBIBLIOTHEK Stellt euch mal vor, dass ihr zwischen 42.000 Büchern, Filmen und Computerspielen auswählen könnt. Und das alles noch kostenlos! Genau so funktioniert die Kinder- und Jugendbibliothek in Karlsruhe (KJB). Diese ist seit 1981 im Prinz-Max-Palais angesiedelt und steht allen Kindern und Jugendlichen offen. In Baden-Württemberg ist es die größte Jugendbibliothek. Dieses tolle Angebot wird auch eifrig genutzt. Über 200 Leute besuchen täglich die KJB, also schnell hin, bevor andere euer gewünschtes Buch ausleihen. In der KJB kann man bis zu 40 Bücher zeitgleich ausleihen, die Leihdauer beträgt vier Wochen. Natürlich braucht man, wie in allen anderen Bibliotheken, auch einen Leseausweis. Man bekommt ihn kostenlos an der Infotheke – allerdings nur mit Unterschrift der Eltern. Beim ersten Besuch in der KJB kommt ihr also am besten mit euren Eltern. So viele Bücher, Filme, Spiele – da ist für euch sicher auch etwas dabei! Die KJB gehört zur Stadtbibliothek Karlsruhe, die mehrere Zweigstellen und auch noch einen Medienbus hat. Der Medienbus fährt durch die ganze Stadt und hält an verschiedenen Stellen, dort könnt ihr natürlich auch Bücher und Hörbücher ausleihen. Jederzeit kann man auch selbst Bücher zur Anschaffung vorschlagen. Und wenn ihr Lust habt, im Freibad ein Buch zu lesen, die KJB ist in den Sommerferien auch dort vertreten. Das ist doch mal ein Service! Doch genug der guten Worte… probiert es einfach selbst aus! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 30 Die Online-Recherche Oh Mann! Ich habe dieses tolle Buch gelesen und stehe jetzt hier vor den großen Bücherregalen der Bibliothek, aber ich kann den zweiten Band nicht finden! Und niemand ist da, um mir zu helfen! Hmmm… vielleicht kann ich ja irgendetwas mit diesen Computern anfangen … „Hast du nicht gewusst, dass du in der Kinder- und Jugendbibliothek alle Bücher und Medien, die es hier gibt, ganz einfach im Computer nachschauen kannst? Da kannst du schnell herausfinden in welchem Regal du sie findest. Wenn du den Titel des Buches, das du ausleihen willst, schon kennst, gibst du einfach den Titel ein und sofort zeigt dir der Computer Suchergebnisse an. Du klickst dann auf das, was du möchtest und der Computer gibt dir die nötigen Informationen, die du brauchst. Willst du es mal versuchen?“ „O.k. Eingeloggt. Jetzt also den Titel eingeben. Oh je, … Ich glaube, ich weiß nicht mehr wie das Buch heißt, es ist schon so lange her … Oh, aber ich habe jetzt die Auswahl zwischen dem Autor und der Art der Geschichte! Also, den Namen des Autors kenne ich nicht, aber die Art der Geschichte natürlich schon!“ „Ja, auch wenn du den Titel des Buches vergessen hast oder du nach keinem bestimmten Buch suchst, können wir dir helfen! Du kannst dann nach dem Autor, den du gut findest, nach der Art der Geschichte, zum Beispiel Vampirgeschichte oder Fantasiegeschichte, oder nach Thema suchen. Gib das Ganze einfach in die entsprechenden Felder ein und sieh dir die Suchergebnisse an. Probier ’ das doch einfach mal!“ „Gut, jetzt wähle ich einfach mal „Fantasiegeschichte“ aus. Oh je, jetzt habe ich 348 Suchtreffer … Das dauert aber ewig, bis ich mein Buch gefunden habe! Ich glaube aber, dass im Titel etwas mit dem „Meer der Nixen“ oder so vorkam. Das gebe ich jetzt auch mal ein! Aha! Nur noch 13 Suchtreffer, da muss es irgendwo sein! „Mary und das Meer der Nixen“, das ist es! Jetzt brauche ich nur noch den zweiten Teil. In diesem Regal muss er sein. Danke für die Hilfe! Das war ja wirklich einfach!“ „Gerne doch! Wir sehen uns!“ Auch ihr könnt die Online-Recherche nutzen. Es ist wirklich einfach und geht total schnell, sogar von zuhause am PC!!! Probiert es aus! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 31 Die Kinder- und Jugendbibliothek bietet nicht nur Medien für euch an, sondern auch tolle Workshops, Programme und Aktionen. Programme und Aktionen für Kinder und Jugendliche Für Kinder ab 3 Jahren Den Wunsch der Kinder, ihnen etwas vorzulesen, wollen die Mitarbeiter der KJB gerne erfüllen. Deshalb findet für die Kleinen immer eine Bilderbuch- Vorleserunde statt. Für Kinder von 4 bis 7 Jahren Für die etwas Größeren bietet die KJB zum Beispiel deutsch-türkische oder deutsch-russische Vorleserunden an. Anschließend werden die Geschichten durch Sprachspiele oder Malen und Basteln kreativ umgesetzt. Einmal im Monat wird ein Märchen vorgelesen und anschließend gebastelt. Das macht wirklich allen Spaß. Für Kinder ab 8 Jahren Für die Spielfans unter euch gibt’s natürlich auch etwas: Unter dem Motto: „Zusammen spielen – Zusammen gewinnen“ seid ihr herzlich eingeladen, viele tolle Spiele auszuprobieren und zu entdecken. Die Auswahl an Spielen ist riesig, hier findet ihr bestimmt etwas Neues zum Ausprobieren! Ihr könnt auch sehr gerne eure Freunde mitbringen. Ein ganzes Regal voller Spiele in der Kinder- und Jugendbibliothek Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 32 Für Kinder von 9 bis 14 Jahren Die KJB macht immer bei den KliK (Kinder-Literaturtage in Karlsruhe) mit, die alle zwei Jahre stattfinden. Dort werden für die Großen Workshops und Aktionen angeboten, wie zum Beispiel 2014 zum Thema Frieden, wo Mitglieder von amnesty international Karlsruhe Geschichten über Krieg und Frieden lasen und von ihrer Arbeit berichteten. Und zu guter Letzt: natürlich kann man in der KJB auch Hausaufgaben machen. Eine ganze Reihe an Nachschlagewerken steht für euch bereit. Mehr Informationen zu den aktuellen Programmen und Aktionen findet ihr auf der Homepage. Text: Mathis Braun und Jonas Schober INFO Kinder- und Jugendbibliothek im Prinz-Max-Palais Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 1334262, www.karlsruhe.de/b2/bibliotheken/zweigstellen/jugendbibliothek.de Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 10-18.30 Uhr, Samstag 10-14 Uhr, Montag geschlossen Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 33 JUNGES STAATSTHEATER KARLSRUHE IN DER INSEL Seid ihr bereit für die „Insel“?! Dann kommt mit! Ihr müsst auch nichts einpacken… Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr daheim sitzt und nicht wisst, was ihr machen könnt? Für dieses Problem gibt es jetzt eine Lösung! Falls euch die Langeweile wieder ergreift, kommt einfach in das Junge Staatstheater, das mit einer Vielzahl von Angeboten eine Menge Spaß und Freude bietet. Die „Insel“ ist sozusagen ein abgebrochenes Stück Festland, das sich Junges Staatstheater nennt. Sie ist ein Ort, der extra für euch gemacht wurde, um euch an planlosen Tagen zu beschäftigen! Das Junge Staatstheater wurde 2011 innerhalb des Badischen Staatstheaters gegründet – es ist also noch ganz schön jung – und will Kinder und Jugendliche für das Theater begeistern. Also euch!! Anfangs wurden die Stücke von nur zwei Schauspielern aufgeführt, mittlerweile hat sich die Zahl der Schauspieler verdoppelt. Stücke, die gespielt werden, sind unter anderem „Stadt Land Fluss“, „Neben Mir“, „Mia schläft woanders“, „FrierSchlotterSchwitz“ und seit September 2014 gibt es auch noch „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“. „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf ist das bisher erfolgreichste und meistgespielte Stück – über 100 Mal wurde es schon aufgeführt. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 34 Ein besonderer Besuch – eine kleine Geschichte Tristan und Ann-Kathrin sind zu einem ganz besonderen Besuch in die Insel eingeladen worden, dem Jungen Staatstheater, weil sie Reporter spielen dürfen für diesen Kulturführer. Nur noch schnell die Schreibsachen richten und die Kamera zücken und schon geht es los. Die Theaterpädagogin führt sie in den zugleich modernen aber auch gemütlichen Eingangssaal. Zunächst betreten sie die Bühne und erfahren einige interessante Sachen, die bei einem Bühnenbild beachtet werden müssen: Wie zum Beispiel, dass es feuerbeständig sein sollte. Aber auch unter dem Bühnenbild befindet sich viel Zubehör: Sogar ein Hohlraum, in dem sich die Schauspieler während der Aufführung umziehen können und die ganzen Requisiten liegen. Danach dürfen Tristan und Ann- Kathrin sogar hoch zur Technik klettern. „Wow, sind das viele Knöpfe!“, sagt Ann-Kathrin. Wahrlich, überall sind Tasten und Computer. Dann werfen sie einen Blick ins Büro, das überfüllt mit Ordnern und Blättern ist. In der Ecke gibt es witziger Weise sogar eine kleine Telefonkabine, in der immer jemand sitzt und Theaterkarten für Schulen und Kindergärten verkauft. Im Büro führt eine kleine Treppe hinunter zur Maske. Als Tristan und Ann-Kathrin dies erfahren, stürmen sie sofort runter, um das zu sehen: Große Spiegel an den Wänden, die umgeben sind von Kleiderständern. An den Wänden sind Schminktische, auf denen eine Menge Perücken stehen. Besonders Tristan findet es abgefahren. Dann gehen sie zum Probenraum, in dem sich gerade eine Schauspielerin aufwärmt. Sie gibt seltsame Laute von sich, die sie auf der Bühne besser und ausdauernder sprechen lassen sollen. Danach werden Tristan und Ann-Kathrin in den Blauen Salon hereingebeten, der Platz für Gespräche und andere Dinge bietet. Er heißt so, weil er aus lauter blauen Möbeln besteht. Zu guter Letzt dürfen sie noch bei einer Aufführung zusehen und die Schauspieler interviewen. Was für ein echt interessanter und spannender Tag!!! Unser Tag im Jungen Staatstheater Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 35 Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung!!! Ich wette, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel Organisation hinter einem Theaterstück steckt. Angefangen mit den Bühnenbildern bis hin zu den Eintrittspreisen muss alles ganz genau durchgeplant sein, Fehler können schwere Folgen haben! Als Erstes wird entschieden, was für ein Stück gespielt wird. Das beschließt die Theaterleitung zusammen mit den Theaterpädagogen und Dramaturgen, die an der Organisation der Spielpläne und dem Aufbau des Stückes beteiligt sind. Danach werden Regisseure kontaktiert, damit sich diese mit den Bühnen- und Kostümbildnern zusammensetzen und das Stück durchplanen können. Wenn das gemacht wurde, werden die Rollen besetzt. Nun wird sechs Tage die Woche je zwei Mal am Tag geprobt. Aber nicht nur Schauspieler, Regisseure und Dramaturgen sind daran beteiligt, sondern unter anderem auch Bühnenbildner, Techniker, Reinigungsmitarbeiter und Maskenbildner. Doch das ist noch lange nicht alles. Bis zu 100 Personen haben damit zu tun. Und das alles nur, damit wir das Theaterstück ohne Probleme genießen können. Workshops, Theatergruppen und mehr Das Junge Staatstheater hat eine Menge zu bieten: In den Schulferien ist das Theater fast immer offen, außer in der Sommerpause. Man kann sich Stücke angucken und manchmal finden auch Workshops statt. Einige Beispiele sind die Theaterworkshops bei KiX, dem Kulturfestival der Kinder, und den Kinderliteraturtagen oder dem Maus-Türöffner-Tag. Aber auch an Werktagen und Wochenenden gibt es jede Menge Programm. In den Theatergruppen kann man sich jede Woche am Nachmittag austoben und Spaß haben! Die Vorstellungen für Schulklassen sind meistens vormittags, sie beginnen um 11.00 Uhr. Das aktuelle Programm und weitere Infos dazu findet ihr hier: www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/paedagogik/ oder auf den Flyern des Badischen Staatstheaters. Text: Ann-Kathrin Braun und Tristan Böckem INFO Junges Staatstheater Karlsruhe in der Insel Karlstraße 49b, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 7258090, www.staatstheater.karlsruhe.de Öffnungszeiten, Spielzeiten und Preise stehen in Abhängigkeit zu den Stücken und können der Internetseite oder den Flyern des Badischen Staatstheaters Karlsruhe entnommen werden. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 36 MAROTTE FIGURENTHEATER Die marotte ist ein cooles, kleines Puppentheater, in dem ihr witzige und tolle Kinderbuchklassiker anschauen könnt. Vor 30 Jahren gründete eine immer in lila gekleidete Frau namens Trude Rehse ein Marionettentheater, das heutige Figuren- theater marotte. Auch heute noch sind die Sitze mit lilafarbenem Samt bezogen, obwohl die marotte schon seit vielen Jahren von Thomas Hänsel geleitet wird. Das Besondere an der marotte ist, dass die Schauspieler das Bühnenbild selbst gestalten und die Texte selbst schreiben. Auch die Puppen sind wirklich einzigartig, so dass es richtig Spaß macht zuzuschauen! Die Figuren gibt es in unterschiedlichen Größen – von der Fingerpuppe bis zu lebensgroßen Figuren! Außerdem werden sie aus den verschiedensten Materialien wie Stoff, Holz, Ton, Wolle gebaut. Die Puppen werden extra für die marotte entworfen. Diese drei großen Friedensengel des Karlsruher Künstlers Guntram Prochaska „bewachen“ den Eingang der marotte! Dabei geben die Puppenspieler ihre Ideen an die Figurenbauer weiter. Diese verwirklichen ihre Ideen und bauen zuerst Modelle, welche dann von den Spielern begutachtet werden. Wenn die Puppenspieler zufrieden sind, werden die Puppen von Hand gefertigt. Bei einem Besuch in der marotte ist die Stimmung mitreißend, denn das Publikum wird in das Stück mit einbezogen. Die Schauspieler verstellen ihre Stimmen so gut, man merkt gar nicht, dass verschiedene Puppen von der gleichen Person gesprochen werden. Die Puppen aus dem Stück „Wickie und die starken Männer“ Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 37 Aber was wird überhaupt in der marotte gespielt? Das Programm ändert sich immer wieder, es gibt aber ein paar Klassiker, die ständig gespielt werden, wie z.B. „Wickie“ oder die „Olchis“. Für die etwas Älteren unter euch gibt es auch ernste Stücke wie z.B. „Romeo und Julia“ oder Vorstellungen wie „Die Ritter der Kokosnuss“, die echt zum Kaputtlachen sind. Szene aus „Wickie“ Einmal im Jahr findet die marottinale statt, bei der ihr viele Stücke von anderen Puppenbühnen anschauen könnt. Angebote für Kinder und Jugendliche In der marotte könnt ihr Workshops besuchen, in denen ihr eure eigene Handpuppe herstellen könnt. Am Ende des Workshops findet dann eine von euch selbst ausgedachte Vorführung statt, bei der ihr als Schauspieler mit eurer Puppe spielt. Unser persönliches Highlight Wir finden es richtig klasse, dass das Publikum durch überraschende Aktionen zum Staunen gebracht wird, beispielsweise durch Lichtblitze, Feuer und die verschiedensten Arten von Geräuschen. Außerdem reagieren die Schauspieler auf Zurufe aus dem Publikum, was das Ganze noch lustiger und interessanter macht. Text: Anna Ruß und Janek Aldus INFO marotte Figurentheater Kaiserallee 11, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 841555, www.marotte-figurentheater.de Kassenöffnungszeiten Montag, Mittwoch, Freitag 9-13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9-16 Uhr Spielzeiten und Preise stehen in Abhängigkeit zu den Stücken und können der Internetseite oder den Flyern des marotte Figurentheaters entnommen werden. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 38 SANDKORN-THEATER Hast du Lust auf einen kleinen Ort, an dem du spannende und lustige Theaterstücke sehen kannst? Dann komm mit und lass uns das Sandkorn-Theater erkunden… Wir waren überrascht, was man aus so einem alten Fabrikgebäude, in dem sich die Bühne seit den 80er Jahren befindet, so alles machen kann. Als wir hinter die Bühne durften, waren wir erst einmal platt, als wir gesehen haben, was man alles auf engstem Raum zustande bringen kann und dass zu jedem Stück die passenden Requisiten gefunden werden. Sogar der Ton- und Lichttechniker hat vor lauter Enge keinen direkten Blick auf die Bühne, sondern nur durch eine Kamera. Toll fanden wir auch, dass das Theater einen speziellen Spielplan für uns Kinder und Jugendliche hat. Bei 16 Stücken, die üblicherweise auf dem Programm stehen, dürfte für jeden und auch für die Eltern etwas dabei sein: Klassiker, Comedy, Kabarett, Zeitgenössisches und Kinder- und Jugendstücke für Kinder ab fünf Jahren. Das Sandkorn-Studiotheater Die Enge der Räume hat den großen Vorteil, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen und den Schauspielern ganz nahe zu sein. Man hat immer einen super Blick auf die Bühne, egal wo man sitzt. Cool fanden wir auch die lässige Atmosphäre. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 39 Ich bin im Sandkorn-Theater und sehe mich um. Angebote für Jugendliche Lust auf Bühne? Wenn ihr bereits 14 Jahre alt seid und nach einem Theaterbesuch im Sandkorn so begeistert seid wie wir, dann habt ihr die Möglichkeit, Mitglied im Jugendclub zu werden. Dort könnt ihr erste Bühnenerfahrung sammeln. Wenn ihr eine Chance sucht, eure in der Schule einstudierten Stücke einmal vor einem anderen Publikum zu spielen, bietet euch das Theater während der Schultheaterwochen die Gelegenheit dazu. Haben wir euer Interesse geweckt? Dann geht doch einfach selbst mal ins Sandkorn! Neulich im Sandkorn-Theater Während ich vor einer Theatervorstellung durch das Sandkorn-Theater schlendere, schreibt mich eine Freundin auf dem Handy an: Hey, wo bist du gerade? Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 40 Das ist ein Theater für alle Altersgruppen ab fünf Jahren. Nein, daher kommt der Name wirklich nicht, der kommt daher, dass das Theater früher eine christliche Laienspielgruppe war, die sich den Namen nach einer Geschichte aus der Bibel gab. Richtig gut. Weil die Theatersäle relativ klein sind, ist hier eine schöne Atmosphäre und man ist sehr nah an der Bühne. Nein, auf keinen Fall! Die Theaterstücke sprechen eigentlich jeden an und behandeln tolle Themen, die sogar nützlich im Alltag sind. Cool, aber was ist das Sandkorn-Theater überhaupt? Und woher kommt der Name Sandkorn? Bei Sandkörnern denke ich an meinen letzten Sommerurlaub am Meer! Oh, darauf wäre ich nicht gekommen. Wie gefällt es dir dort? Das hört sich super an, aber sind wir nicht schon ein bisschen alt für so ein Theater? Und gibt es etwas speziell für Jugendliche, außer dem normalen Spielprogramm? Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 41 Ja. Zum Beispiel einen Jugendclub für Leute ab 14 Jahren. Außerdem gibt es noch eine Schultheaterwoche, in der Schulen ihre Stücke vorführen und sich austauschen können. Das wäre auch was für unsere Schule. Also, es gibt zwei Säle, in den größeren passen ca. 170 Personen, in den kleineren nur ca. 100. Das klingt vielleicht viel, aber wenn man sich dort im Saal umsieht, sitzt man fast direkt am Bühnenrand. Ja, klar. Unter www.sandkorn-theater.de findest du alle Informationen. Text: Sibell Oster und Sven Strasser INFO Sandkorn-Theater Kaiserallee 11, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 848984, www.sandkorn-theater.de Kassenöffnungszeiten Montag bis Donnerstag 10-14 Uhr und 16-18 Uhr, Freitag 11-18 Uhr, Samstag 11-14 Uhr, Mittwochnachmittag geschlossen Spielzeiten und Preise stehen in Abhängigkeit zu den Stücken und können der Internetseite oder den Flyern des Sandkorn-Theaters entnommen werden. Wenn die Theatersäle so klein sind, würden wir da überhaupt alle reinpassen? Wie viele Leute passen da überhaupt rein? Oder gibt es mehrere kleine Säle? Könntest du mir bitte noch die Internetadresse schicken, damit ich mich noch genauer über die Stücke und den Spielplan informieren kann? Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 42 FILMTHEATER SCHAUBURG Lust auf Kino? Lust auf ein anderes Kino? Ein eher ungewöhnliches Kino? Dann folge uns … Inmitten zwischen den Mietshäusern der Südstadt liegt die Schauburg. Gleich hinter den Kassen gelangt man in eine ganz eigene Welt – der geschwungene goldene Treppenaufgang, mit blauem Samt ausgelegt, und der darüber schwebende Kronleuchter in der Mitte des Foyers erinnern an einen Palast… Der berühmte Treppenaufgang – majestätisch! Vorspann: Die Geschichte der Schauburg Die Schauburg gibt es als Kino seit 1906, sie ist damit das älteste Kino in Karlsruhe. Früher bestand das Kino aus nur einem einzigen Vorführraum, der in den 1950er Jahren 1001 Sitzplätze hatte. Seit 1928 trägt das Kino den Namen „Schauburg“. Das Kino ist nicht nur durch sein Alter einzigartig, sondern auch durch seine Filmauswahl, für die es schon häufig ausgezeichnet wurde. Es ist das einzige Kino in Karlsruhe, das nicht so „Mainstream“ ist, und mehr als nur die großen Blockbuster zeigt. Die Schauburg von außen – außergewöhnlich! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 43 Und noch ein Einspieler: Die Kinosäle Es gibt drei Kinosäle, einen großen mit 350, einen mittleren mit 150 und einen kleinen mit 61 Sitzplätzen. Im großen Saal werden hauptsächlich Premieren gezeigt. Die Leinwand ist 17x7 Meter groß und leicht gebogen, das heißt, man hat so das Gefühl, ein Teil des Films zu sein. Im kleinen Saal läuft das Kinderkino, das wöchentlich sein Programm wechselt. Von Disney-Klassikern über „Wickie“ und „Pippi Langstrumpf“ bis zu „Die Monster Uni“ ist hier für jeden etwas dabei. Im Sommer gibt es immer ein Open-Air Kino am Schloss Gottesaue, bei dem viele verschiedene Filme laufen. Blick aus dem Vorführraum auf die Leinwand – einfach königlich! We proudly present: Unser Highlight Unser Highlight war etwas, das normale Besucher nicht zu sehen bekommen, es sei denn man feiert Kinder- geburtstag. Wir bekamen einen Einblick hinter die Kulissen. Dort sahen wir die Maschinen, die die Filme auf die Leinwand projizieren und Filmrollen, die in den zwei älteren Maschinen aufgespult werden. Die neuere Maschine funktioniert über einen Computer, der die in die Maschine eingelegte Kassette steuert. Der Vorführraum – spannend! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 44 Abspann: Preise und Öffnungszeiten Die Preise der Schauburg sind im Gegensatz zu vielen anderen Kinos recht günstig. Es gibt viele Ermäßigungen, z.B. das Kinderkino, das jeden Tag um 15 Uhr anfängt und nur 3 € kostet. Geburtstagskinder kommen kostenlos rein. Ihr könnt aber auch einfach unter www.schauburg.de nach den Preisen gucken. Die Öffnungszeiten variieren unter der Woche von ca. 14 bis 24 Uhr und am Wochenende zwischen 11 und 24 Uhr. Text: Paul Epremian und Constantin Häßner INFO Filmtheater Schauburg Marienstraße 16, 76137 Karlsruhe Tel.: 0721 3500018 (auch Kartenreservierung), www.schauburg.de Kassenöffnungszeiten Montag bis Sonntag von 30 Minuten vor Beginn der ersten Vorstellung bis 20 Minuten nach Beginn der letzten Vorstellung. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 45 JUBEZ KARLSRUHE - Hey, was machst du denn heute? - Ich geh’ ins jubez. - Was ist denn das? - Du hast Lust deinen Tag mit coolem Zeug zu verbringen, doch weißt nicht, wo du hin sollst? Geh einfach ins jubez. Man lernt neue, nette Menschen kennen und kann neue Freundschaften außerhalb der Schule knüpfen. Im jubez ist jeder willkommen, der zwischen 6 und 27 Jahre alt ist. Das Schöne am jubez sind die vielen verschiedenen Aktionen, bei denen für jeden etwas dabei ist. Die Leute empfangen dich richtig nett, man fühlt sich sofort willkommen. Durch das große Feld der Aktionen findet man schnell etwas, das richtig cool ist und Spaß macht. Die Angebote wie Schreinern, Töpfern, das Arbeiten mit dem PC, Fotografie, Kunst und Textilien sind dauerhaft im Programm und sorgen für eine Menge Spaß. - Cool, was? - Wow, richtig geil! Kann ich da mal mitkommen? - Na klar, kostet auch fast nichts! Unser Highlight Klar, DU hast bestimmt eine eigene Meinung oder willst dir noch eine bilden. Aber unser Highlight war: Die Medienwerkstatt! WARUM? Weil man in der Medienwerkstatt sehr viele Computer-Sachen machen kann. Das mit den Computern ist ja schon cool, aber zum Glück kann man in der Werkstatt auch noch ganz andere Dinge rund um Medien machen. Z.B. Trickfilme drehen, Comics erstellen, etwas über Bildbearbeitung lernen, Videos drehen, etwas über analoge Medien lernen und noch viel mehr … Das alles macht die Medienwerkstatt zu einer dicken Empfehlung. Aber natürlich musst du entscheiden, was du im oder am jubez am meisten magst. Alles in allem kann man sagen, dass es diese riesige Vielfalt ist, die das jubez zu so einem besonderen Ort macht. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 46 Angebote und Aktionen für Kinder und Jugendliche Medien: Du kannst Trickfilme gestalten, im Internet surfen oder eigene Comics entwerfen. Fotografie: Hier schießt du deine eigenen Fotos mit einer sehr alten Kamera. Danach kannst du sie im Fotolabor selbst entwickeln. Kunst: Zeichnen, malen, drucken … hier kannst du in künstlerische Welten abtauchen und experimentieren. Töpfern: Du bearbeitest Ton mit professionellen Geräten und kannst töpfern, was du willst. Schreinern: Du arbeitest mit Holz, zum Beispiel kannst du schnitzen und sägen. Textilien: Bei dieser Aktion kannst du Stoff bearbeiten oder deine eigenen Taschen, Kuscheltiere oder Kleider entwerfen. Für Schulklassen Es gibt viele medienpädagogische Angebote, bei denen du mit deiner Schulklasse etwas über Alltagsdinge oder Ähnliches erfahren kannst. Wirf doch einfach einen Blick auf die Homepage www.jubez.de, da findest du alle Aktionen, Kurse, Workshops und Ferienangebote mit Angaben zu den Zeiten und Kosten. Text: Tobias Ehrmann und Anderson Klaue INFO jubez Karlsruhe Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 1335630, www.jubez.de Infos und Kartenvorverkauf Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr zu den Büroöffnungszeiten Öffnungszeiten Die Öffnungszeiten sind unterschiedlich je nach Werkstatt und Veranstaltung. Aktuelle Zeiten sind auf der Homepage aufgelistet. Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 47 KOHI KULTURRAUM e. V. Der Name KOHI stammt aus dem Japanischen, er bedeutet Kaffee. Früher war das KOHI eine Kaffee- und Sushi Bar, heute ist es ein Treffpunkt für Kulturinteressierte. Alle Mitwirkenden am KOHI arbeiten ehrenamtlich. Das KOHI ist für alle offen, jeder kann das Programm mitgestalten Das KOHI am Werderplatz und eigene Ideen einbringen. Seit 2007 finden dort verschiedene Veranstaltungen statt. Den Besuchern wird „freie Kunst“ geboten, zum Beispiel Poetry Slam, Lesungen, Konzerte und Theater. Beim Poetry Slam kann man sein eigenes Gedicht vortragen. Die Gedichte können von allen Themen handeln, z.B. Straßenbahnfahren, im Regen tanzen, unter der Dusche singen und vieles mehr. Viele stehen beim Poetry Slam zum ersten Mal auf der Bühne. Dadurch, dass Poetry Slam im kleinen Rahmen stattfindet, wird den Künstlern die Angst vor dem Auftritt genommen. Im KOHI ist Poetry Slam sehr beliebt. Alternativ können beim Song Slam eigene Lieder vorgetragen werden. KOHI - Ein freier Kulturraum für Karlsruhe und für dich! Der Theater-, Lese-, Konzert- und Vorführraum des KOHI Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 48 Angebote für Schulklassen Wollt ihr mal einen anderen Schultag erleben? Dann geht ins KOHI! Dort könnt ihr mit eurer Klasse Theaterstücke anschauen. Dabei lernt man viel über bekannte Stücke, wie z.B. über Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“, denn die Theater-Jugendgruppe KOHIBIRIS studiert Stücke wie „tell Tell“ ein und führt diese im KOHI auf. Könnt ihr eure Lehrer nicht überreden, ins KOHI zu gehen? Dann holt euch die KOHIBRIS in eure Schule. Die KOHIBRIS sind sehr erfolgreich und haben schon mehrere Preise für ihre Aufführungen gewonnen. Sie sind sogar schon im Ausland aufgetreten. Wenn ihr Lust habt, selbst Theater zu spielen, könnt ihr euch bei den KOHIBRIS bewerben. Nähere Informationen zu den KOHIBRIS sowie den nächsten Aufführungsterminen findet ihr auf der Homepage www.kohibris.de. Text: Leah Felder und Levin Kramer INFO KOHI Kulturraum e.V. Werderstraße 47, 76137 Karlsruhe www.kohi.de Öffnungszeiten und Eintritt Im KOHI gibt es keine Eintrittspreise, sondern man wird Mitglied. Testmitgliedschaft für eine Woche: 5 € Testmitgliedschaft für einen Monat: 12 € Feste Mitgliedschaft monatlich: 10 € Es gibt auch keine regelmäßigen Öffnungszeiten. Wenn du eine Veranstaltung besuchen willst, schaust du am besten vorher auf der Homepage oder im Programmheft nach! Das Programmheft bekommst du kostenlos im KOHI. KOHIBRIS Leitung: Sonja Beil, Theaterpädagogin www.kohibris.de, info@kohibris.de, Tel.: 0176 48302002 Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 49 ZOOLOGISCHER STADTGARTEN KARLSRUHE Wie kam es zur Entstehung des Zoos? Vor 150 Jahren wurde der Zoo von einem Geflügelzüchterverein gegründet. Dieser wollte die Tiere beziehungsweise Vögel vor dem Aussterben schützen. Wie ist es heute im Zoo? Im Zoo kann man eine Menge erleben. Man kann zum Beispiel gefährliche Raubtiere entdecken und niedliche Kleintiere anschauen. Insgesamt besitzt der Zoo 800 Tiere 150 verschiedener Arten. Wir dachten, dass man im Zoo ausschließlich Tiere anschauen kann und es nicht so viele andere Möglichkeiten für Spaß und Erholung gibt. Doch wir haben uns getäuscht. Der Zoo hat unterschiedliche Angebote für Jung und Alt. Schneeleopard im Karlsruher Zoo Hättest du gedacht, dass eine Million Besucher pro Jahr in den Karlsruher Zoo gehen? Wir nicht! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 50 Angebote für Kinder und Jugendliche Im Karlsruher Zoo kannst du mit deinen Freunden deinen Geburtstag feiern. Oder, wenn du mit mehreren Personen da bist, könnt ihr Führungen zu bestimmten Themen buchen. Das können auch Schulklassen oder Kindergar- tengruppen machen und die Tiere Afrikas, der Wüste oder der Polarregionen, die Raub- oder Wassertiere kennen lernen. Bei einer Führung wirst du nicht nur Tiere anschauen und von der Zoopädagogin etwas über sie lernen, sondern du bekommst auch Fell- und Hautproben von verschiedenen Tieren zum Anfassen! Und über die Geschichte des Zoos erfährst du auch etwas. Aber der Karlsruher Zoo bietet noch viele andere Aktivitäten: Du kannst mit der Gondoletta über den ganzen See fahren oder dich auf dem Abenteuer- spielplatz austoben. Auf dem Wachturm kannst du ein Ritter sein, der die Angreifer entdeckt oder du kannst mutig über die wackelige Zugbrücke laufen und das hohe Seilklettergerüst hinaufsteigen. Außerdem gibt es noch für die Kleinen eine Autostrecke um den Spielplatz herum, bei der man sich entscheiden kann, ob man einen großen Oldtimer oder einen kleinen Sportwagen fahren will. Unser persönliches Highlight Unser Highlight waren die Fütterungen, vor allem die der Seehunde und Seelöwen! Diese Fütterungen sind sehr lustig, weil der Tierpfleger mit den Tieren spielt und die Seelöwen Kunststücke machen. Text: Jule Lang und Joshua Hartig Warum sind Pinguine oben schwarz und unten weiß? Pinguine sind die Beute von Raubvögeln. Wenn die Raubvögel auf der Suche nach ihnen über das Wasser fliegen, können sie die Pinguine nur schwer erkennen, da sie auf dem Rücken so dunkel wie das Wasser sind. Auch Feinde aus der Tiefe, z.B. Robben, haben es schwer, die Pinguine zu finden, da ihr weißer Bauch von unten gesehen dem hellen Himmel ähnlich sieht. Gute Tarnung! Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 51 Die Pinguine im Karlsruher Zoo – von oben kaum zu erkennen! INFO Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe Ettlinger Straße 6, 76137 Karlsruhe Tel.: 0721 1336815, www.karlsruhe.de/b3/freizeit/zoo.de Öffnungszeiten Der Zoo hat verschiedene Eingänge. Die Öffnungszeiten richten sich nach den Jahreszeiten. Aktuelle Informationen findest du auf der Homepage. Eintritt Einzelpreise: Kinder von 6 bis 15 Jahren 3,50 €, Erwachsene 7,50 € Gondoletta Rundfahrt: Kinder ab 6 Jahren 1,50 €, Erwachsene 3,50 € Jahreskarte: Kinder von 6 bis 15 Jahren 18 €, Erwachsene 35 € Weitere Informationen zu Kombitickets und Ermäßigungen auf der Homepage. Zoopädagogische Abteilung Tel.: 0721 133 6813, E-Mail: zooschule@zoo.karlsruhe.de Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 52 Bildnachweis S. 7 Badisches Landesmuseum Karlsruhe S. 8, 9, 16, 17, 18, 34, 36, 37, 38, 39, 42, 43, 44, 45, 46, 47 Max-Planck-Gymnasium Karlsruhe S. 10 unten, 11 Museum für Literatur am Oberrhein S. 10 oben (Ausschnitt) ONUK S. 12, 13, 14, 15, 20 oben Mitte, oben rechts, unten, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 49, 51 Adina-Monica Trinca S. 19 Martin Dürrschnabel S. 20 oben links Stadtarchiv Karlsruhe Illustrationen Cover Lara Adam (Klasse 7c, Max-Planck-Gymnasium) S. 6, 53 Diana Buterus (Klasse 9d, Max-Planck-Gymnasium) Comic-Figuren Strichmännchen Anderson Klaue (Klasse 7c, Max-Planck-Gymnasium) Comic-Figuren Pyramide Jakob Nagel (Klasse 7b, Max-Planck-Gymnasium) S. 56 Tobias Ehrmann (Klasse 7c, Max-Planck-Gymnasium) Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 53 Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 54 KULTURORTE Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 55 1 Badisches Landesmuseum Karlsruhe Schlossbezirk 10 2 Museum für Literatur am Oberrhein Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10 3 Stadtmuseum Karlsruhe Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10 4 Kinder- und Jugendbibliothek im Prinz-Max-Palais Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10 5 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Junge Kunsthalle Hans-Thoma-Straße 2-6 6 Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe Erbprinzenstraße 13 7 Städtische Galerie Karlsruhe Lichthof 10, Lorenzstraße 27 8 ZKM I Zentrum für Kunst und Medientechnologie Lorenzstraße 19 9 Junges Staatstheater Karlsruhe in der Insel Karlstraße 49b 10 marotte Figurentheater Kaiserallee 11 11 Sandkorn-Theater Kaiserallee 11 12 Filmtheater Schauburg Marienstraße 16 13 jubez Karlsruhe Kronenplatz 1 14 KOHI Kulturraum e.V. Werderstraße 47 15 Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe Ettlinger Straße 6 Karlsruher Coolturführer für Kinder und Jugendliche! 56 Notizen Deutscher Kinderschutzbund OV Stadt und Landkreis Karlsruhe e.V. Wir sind viele! Über 230 Ehrenamtliche kümmern sich jährlich um mehrere hundert Personen und Familien. Um Kinder, Jugendliche und Familien, die nicht auf der Sonnenseite der Gesellschaft stehen. Unbürokratisch, schnell und effektiv, mit viel Engagement und Menschlichkeit bieten wir auf der persönlichen Ebene konkrete und praktische Hilfe an. Unser Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituation und die Zukunftsperspektiven der Kinder aus Karlsruhe und Umgebung zu verbessern. Außerdem setzen wir uns in der Gesellschaft für die Rechte der Kinder ein, weisen auf gefährdende Entwicklungen für Kinder hin und versuchen, kinderfreundliche Entscheidungen in der Politik herbeizuführen. Wir nehmen die Probleme der Menschen, die zu uns kommen, sehr ernst und bemühen uns, diese Probleme gemeinsam mit ihnen zu lösen. Wir unterstützen unsere Klienten dabei, wieder auf eigenen Füßen stehen zu können und ihr Leben zukünftig ohne Hilfe zu meistern. So unterschiedlich wie unsere Klienten sind auch die Probleme mit denen wir uns beschäftigen. In neun Fachbereichen und zwei Sonderprojekten kümmern wir uns um die unterschiedlichsten Belange. Unsere MitarbeiterInnen verfügen über ein breitgefächertes und fundiertes Wissen in der Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Wir bieten eine Vielzahl von Beratungsangeboten, unterstützende Hilfe sowie Kurse für Eltern und Jugendliche und beteiligen uns an ausgewählten kulturellen Angeboten, wie man an diesem Kulturführer sehen kann. Wir arbeiten ehrenamtlich – unser Verein finanziert sich zu zwei Dritteln aus Spenden, was immer wieder aufs Neue eine große Herausforderung für uns bedeutet. Unsere Angebote sind entweder kostenfrei oder können zu einem geringen Betrag gebucht werden. Nähere Informationen zu unserer Arbeit sind unter www. kinderschutzbund-karlsruhe.de zu finden. Renate Gissel Geschäftsführerin Deutscher Kinderschutzbund OV Stadt und Landkreis Karlsruhe e.V. COVER_1.pdf Kinderkulturführer_Downloadversion_mit Druckerei_10.09.14 COVER_2
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/17126/kinderkulturfuhrer_downloadversion_mit.pdf
Faltblatt_Forum_Nein heißt nein.indd © S ta dt K ar lsr uh e | L ay ou t: St re ec k | B ild : w w w .p ix el io .d e © D ie te r S ch üt z | G ed ru ck t i n de r R at ha us dr uc ke re i a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r. VERANSTALTENDE Stadt Karlsruhe Gleichstellungsbeauftragte Annette Niesyto Rathaus am Marktplatz 76124 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3062 Fax: 0721 133-3069 gb@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gleichstellung Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Karlsruhe-Stadt Dr. Katrin Schulz Am Künstlerhaus 30 76131 Karlsruhe asf-karlsruhe@gmx.de www.asf-karlsruhe.de Deutscher Juristinnenbund Regionalgruppe Karlsruhe Dr. Anna-Dorothea Polzer Friedrichsplatz 1 68165 Mannheim Telefon: 0621 86241112 anna.polzer@t-online.de www.djb.de Frauen Union Karlsruhe-Stadt Dr. Rahsan Dogan Waldstraße 71 a 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 35254-71 Fax: 0721 35254-72 rahsan.dogan@web.de Verein zum Schutz misshandelter Frauen und deren Kinder e. V. Gabriele Schneider Kriegsstraße 148 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 86005775 Fax: 0721 8305831 info@frauenberatungsstelle- karlsruhe.de www.frauenhaus.de Wildwasser & FrauenNotruf Fachberatungsstelle bei sexueller Gewalt gegen Mädchen und Frauen Iris Tischler Kaiserstraße 235 (3. OG) 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 859173 Fax: 0721 859174 info@wildwasser-frauennotruf.de www.wildwasser-frauennotruf.de Forum NEIN HEISST NEIN!? SEXUALSTRAFRECHT ÄNDERN! MITTWOCH, 15. JUNI, 20 UHR JUBEZ-CAFÉ Stadt Karlsruhe Gleichstellungsbeauftragte und Kooperationspartnerinnen NEIN HEISST NEIN!? SEXUALSTRAFRECHT ÄNDERN! Sehr geehrte Damen und Herren, „Nicht alle strafwürdigen Handlungen, mit denen die sexuelle Selbstbestimmung des Opfers verletzt wird, werden von den Straftatbeständen zum Schutz der sexuellen Selbstbestimmung erfasst!“ Dies stellt unsere Bundesregierung in dem Gesetzentwurf zur Reform des Sexualstrafrechts fest, der am 28. April 2016 in erster Lesung im Bundestag beraten wurde. Über die Notwendigkeit einer Reform des Sexualstrafrechts besteht eine breite Einigkeit im Bundestag und darüber hinaus. Über das WIE gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Eines ist sicher: In den nun anstehenden parlamentarischen Beratungen wird sich der vorgelegte Entwurf ändern. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Regierungsfraktionen haben bereits Änderungsbedarf formuliert. Nicht weit genug geht der Entwurf dem breiten Bündnis „Nein heißt Nein“: „Maßgeblich bleibt also das Verhalten der geschädigten Person und nicht das des Täters bei der Be- und Verurteilung.“ In einem offenen Brief fordert das Bündnis eine große Koalition für eine große Reform des Strafrechts, dass ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel vollzogen und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung an sich geschützt wird. Wir laden Sie herzlich ein zu aktuellen Informationen aus erster Hand und zur Gesprächsrunde! Annette Niesyto Gleichstellungsbeauftragte Dr. Rahsan Dogan Frauen-Union Karlsruhe Dr. Anna-Dorothea Polzer Deutscher Juristinnenbund, Regionalgruppe Karlsruhe Gabriele Schneider Verein zum Schutz misshandelter Frauen und deren Kinder Dr. Katrin Schulz Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Karlsruhe Iris Tischler Wildwasser & FrauenNotruf Karlsruhe GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE UND KOOPERATIONSPARTNERINNEN EINFÜHRUNG ZUM GESETZESENTWURF UND AKTUELLEM STAND MdB Ingo Wellenreuther, CDU STELLUNGNAHME AUS SICHT DES DEUTSCHEN JURISTINNENBUNDES Sabine Kräuter-Stockton, Oberstaatsanwältin GESPRÄCHSRUNDE UNTER ANDEREM MIT  MdB Karin Binder DIE LINKE  Dr. Rahsan Dogan Vorsitzende der Frauen-Union Karlsruhe  Gisela Fischer Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)  Sabine Kräuter-Stockton Deutscher Juristinnenbund (djb) www.frauenbeauftragte.org | Hier fi nden Sie den Gesetzentwurf mit Stellungnahmen, den Offenen Brief und weitere Informationen. VERANSTALTUNGSORT jubez-Café | Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe Interessierte Frauen und Männer sind herzlich eingeladen! Die Teilnahme ist kostenfrei. 5.6 1.2.4.5 S2.S4/S41.S5 1.2.4.5 S2.S4/S41.S5 Zirke l JUBEZ Engesserstr. Markgra fenstr. Kreuz- str. Steinstr. Kronenstr. Adlerstr. Ka rl- Fr ie dr .- St r. str.Zähringer- Schlos splat z Am Kün stle rha us La ch ne rs tr. Os ten ds tr. Markgr.-str. Englerstr. Zähringerstr. Kap elle nst r. Fritz-Erler-Str. Kriegsstr. H H H H H H © Stadt Karlsruhe | Liegenschaftsamt | 2016-2144
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/28294/faltblatt_forum_nein_heit_nein_16_0113.pdf
G ed ru ck t au f 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Stadt Karlsruhe Zentral Apotheke (Container Kaiserstraße / zwischen Herren- und Waldstraße) Montag bis Freitag, täglich 9 bis 19 Uhr / Samstag 10 bis 17 Uhr / Sonntag 10 bis 12 Uhr Karl-Apotheke Stephanplatz Montag bis Freitag, täglich 8 bis 18.30 Uhr / Samstag 9 bis 13 Uhr Medicare Testzentrum (im Parkhaus Postgalerie) Montag bis Freitag, täglich 8 bis 20 Uhr / Samstag 9 bis 20 Uhr / Sonntag 10 bis 20 Uhr Stadtapotheke (Karlstraße / Ecke Erbprinzenstraße) Mo – Fr 9 bis 18 Uhr / Sa 10.30 bis 14.30 Uhr Testcenter Ludwigsplatz täglich 11 bis 19 Uhr / 15 bis 16 Uhr geschlossen Löwenapotheke (gegenüber Marktplatz) Montag bis Freitag, täglich 8.30 bis 18.30 Uhr / Samstag 8.30 bis 18 Uhr Corona-Teststelle (Kaiserstraße 125 / vor Friseur Polo’s Cut) Montag bis Samstag, täglich 10 bis 20 Uhr malison Corona-Teststelle (Kaiserstraße 48 / bei Professional Repair) Montag bis Samstag 9.30 bis 19 Uhr / Sonntag 9.30 bis 18 Uhr Teststelle B&D Gebäudemanagement (Kronenstraße 24 / vor der Schlossapotheke) täglich 11 bis 19 Uhr Corona-Testmöglichkeiten rund um den Christkindlesmarkt (Stand: 25. November)
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/70064/corona_testmoglichkeiten_stand_251121.pdf
Karlsruhe, 11. Januar 2022 Lichterkette am Samstag | Organisationen im Rettungs- und Sanitätsdienst rufen Menschen in Karlsruhe zum Impfen auf Auf Initiative des ASB Karlsruhe haben sich die Karlsruher Rettungs- und Sanitätsdienst- Organisationen entschlossen, die Bürgerinnen und Bürger an das Einhalten der Corona- Schutzmaßnahmen zu erinnern und zum Impfen aufrufen. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) will so in Karlsruhe auf die Belastung im Gesundheitswesen hinweisen – gemeinsam mit der Ärzteschaft Karlsruhe, den hiesigen Apotheken, Pflegekräften aus Kliniken und Heimen, Praxis- und Labormitarbeitenden, Therapeut*innen und weiteren Fachkräften. Am Samstag, den 15.01.2022, sollen sich nach Einbruch der Dunkelheit Mitarbeitende aus dem Gesundheitswesen in der Innenstadt versammeln. Geplant ist eine Lichterkette in der Kaiserstraße in der Zeit von 17:45 bis 18:15 Uhr. An jeder Kreuzung zwischen Kronen- und Europaplatz soll ein Blaulicht-Fahrzeug stehen, dazwischen das Personal auf Armlängen- Abstand und mit FFP2-Masken, Windlichtern und Transparenten, maximal 1x2 Meter groß. Die Teilnahme soll Kräften aus Rettungsdienst, Pflege, Praxen, Laboren, Reha, Kliniken und Heimen vorbehalten sein, als authentische Veranstaltung nur der Mitarbeitenden aus dem Gesundheitswesen – dem „weißen Feld“, wie Christoph Nießner es nennt. Er ist Arzt und im Ehrenamt Vorsitzender des ASB Region Karlsruhe. Um 18:00 Uhr sollen die Fahrzeuge für drei Minuten ihre Lichter blinken lassen. „Diese Dauer entspricht in etwa der Zeit, die für das korrekte Anziehen von Schutzkleidung erforderlich ist“, wie Nießner erklärt. „Haben uns bislang mit einer Stellungnahme sehr zurück gehalten" Zum Anlass der Initiative sagt Christoph Nießner, Arzt und Vorsitzender des ASB Karlsruhe: „Derzeit berichten die Medien vermehrt von Demonstrationen und ‚Spaziergängen‘, die sich gegen die gültigen Corona-Regelungen richten. Dadurch entsteht ein sehr einseitiges Bild in der Öffentlichkeit. Wir Betroffene im Gesundheitswesen haben uns bislang mit einer Stellungnahme sehr zurück gehalten. Nun wollen wir unsere Stimme erheben und den Bürgerinnen und Bürgern aufzeigen, wo unsere Probleme in der derzeitigen Pandemie liegen.“ Diese skizzieren die Initiatoren wie folgt: Die Belegung der Intensivstationen mit langliegenden Coronapatienten verhindere notwendige operative Eingriffe bei anderen Patienten und binde das Personal stark. „Die Versorgung von isolierten Patienten und Bewohnenden im stationären Bereich gelingt uns nur unter Einschränkung unserer ‚normalen‘ Arbeiten“, so Nießner. Rettungsfahrzeuge müssten nach entsprechenden Transporten aufwändig gereinigt werden und fielen während dieser Zeit für die Notfallrettung aus. Bei Mangel an intensivmedizinischer Kapazität vor Ort seien Verlegungen von Intensivpatienten in andere Städte erforderlich. Da hierfür keine zusätzlichen Ressourcen zur Verfügung stünden, muss dies laut Nießner mit dem vorhandenen Fuhrpark erfolgen. Die wohnortnahe ambulante Betreuung sei „nicht mehr einfach möglich“. Umfangreiche Hygienevorkehrungen in den Praxen und Apotheken behinderten einen reibungslosen Ablauf. „Zusätzliche Aufgaben wie massenhaftes Testen und Impfen“, so Nießner, „gelingt uns nur zu Lasten notwendiger individueller Zuwendung unseren Patienten gegenüber.“ Lichterkette als Appell an Bürgerinnen und Bürger Für den ASB gibt Nießner die Situation so wieder: „Unsere Mitarbeitenden nehmen große persönliche Einschränkungen in Kauf. Sie arbeiten kräftezehrend vielfach unter Vollschutz. Sie sind vermehrt mit anfallenden Reinigungsaufgaben beschäftigt und dadurch gebunden. Quarantäneanordnungen reduzieren die Zahl an einsetzbaren Helfern. Die Versorgung von Coronapatienten ist deutlich umfangreicher und kräftezehrender als die unserer bisherigen Patienten. Sie beeinträchtigt sehr stark die Stabilität unseres Gesundheitswesens.“ Die Lichterkette am Samstag soll dies in aller Deutlichkeit zeigen. Geplant ist sie wie folgt: Für die Zeit von 17:45 - 18:15 Uhr stellen sich die Mitwirkenden aus dem „weißen Feld“ auf die Kaiserstraße. Zwischen Europaplatz und Kronenplatz begleiten Rettungsfahrzeuge sie wie „Perlen einer Kette“. Ein dreiminütiges Aufblinken der Blaulichter um 18:00 Uhr symbolisiert die Zeitdauer, die ein Helfer zum Anlegen von Schutzkleidung benötigt – ein Appell an die Bürgerinnen und Bürgern, Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten und sich impfen zu lassen. __________________________________________________________________________ Der ASB Region Karlsruhe des ASB Baden-Württemberg e.V. im Überblick: Die rd. 22.000 Mitglieder des ASB Region Karlsruhe ermöglichen zahlreiche Dienste unter dem Motto: „Wir helfen hier und jetzt“. Dazu zählen neben der Notfallrettung und dem qualifizierten Krankentransport sechs Pflegeheime in Karlsruhe, Ubstadt-Weiher und Bretten. Hinzu kommen insgesamt sechs Wohnanlagen mit Betreutem Wohnen, eine Sozialstation in Karlsruhe, Tagespflegen in Bretten, Neureut und Durlach sowie ein professioneller Hausnotruf. Über besondere Kompetenz verfügt der ASB neben dem qualifizierten Krankentransport in der Notfallrettung: Im Rettungsdienstbereich Karlsruhe bringt der ASB 2 Notarzteinsatzfahrzeuge und 5 Rettungswagen ein, er unterhält 3 Rettungswachen, davon 2 mit Lehr-Rettungswache, und baut eine neue Rettungswache in Durlach. Kompetenz auch beim Ausbilden im Sanitäts- und Rettungsdienst: Das junge Team in Karlsruhe ist im Arbeiter-Samariter-Bund eine der größten Abteilungen für Erste-Hilfe-Kurse in Baden-Württemberg. Das Spektrum reicht von Erster Hilfe bei Kindernotfällen über betriebliche Ersthelfer, Betriebssanitäter und Brandschutzhelfer bis hin zu speziell angepassten Angeboten etwa für Arztpraxen, Bildungs-, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen. Zum ASB Region Karlsruhe gehören 550 hauptamtliche Mitarbeitende. Darüber hinaus machen gut 120 aktive Ehrenamtliche aus Karlsruhe und Umgebung den Arbeiter-Samariter-Bund als Hilfeträger für Jedermann bekannt: Geschulte Hundebesitzer wenden sich mit ihren Vierbeinern älteren Menschen in Heimen auch ohne Worte zu. Das Netzwerk Pflegebegleitung bietet Menschen, die zu Hause Angehörige pflegen, Rückhalt und ein offenes Ohr. Die Motorrad-, eine Rettungshunde- und eine Drohnenstaffel sowie Schnell-Einsatz-Gruppen sorgen auf freiwilliger Basis für den Bevölkerungsschutz. Das ehrenamtliche Team des ASB-Wünschewagen – ein Samariter-Projekt auf Spendenbasis - erfüllt schwer erkrankten Menschen in ihrer letzten Lebensphase noch einen Herzenswunsch. Weitere Infos unter www.asb-ka.de. __________________________________________________________________________ Kontakt für Medienschaffende: Fragen zur Veranstaltung beantwortet Ihnen gerne Christoph Nießner, Arzt und Vorsitzender des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Karlsruhe unter Telefon 0173 6581971 und per Mail an Weisse-setzen-Zeichen@web.de http://www.asb-ka.de/
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/70672/pressemeldung_asb_lichterkette.pdf
Stadt Karlsruhe Gartenbauamt Offene Pforte 2020 Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 6 18 Gartenbauamt | 32 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Offene Pforte 2020 Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Auch im siebten Jahr „Offene Pforte Karlsruhe“ ist die Begeisterung für die Garten- und Hofkultur bei Bürgerinnen und Bürgern ungebremst. So können dank des großen Engagements der diesjährigen Teilnehmer wieder rund 30 Gärten und Höfe im gesamten Stadtgebiet entdeckt werden. Dieses besondere Gartennetzwerk, dessen Anfänge im England des beginnenden 20. Jahrhunderts liegen, zieht seit Jahren viele Interessierte während der Frühlings- und Sommermonate in die privaten Gärten. Manchmal sind es mehr als 100 Gäste, die im Laufe eines Samstagnachmittags zu Besuch kommen. Dabei finden sie oft Anregungen und Inspiration bei einem Streifzug durch den Garten oder im Gespräch mit den gärtnernden Besitzerinnen und Besitzern. Die Bandbreite reicht von kleinen, intensiv gestalteten, auch prägenden Innenstadtgärten über verwunschene Innenhöfe bis zu weitläufigen, naturbelassenen Anlagen und Hanggärten. Neben Privatleuten nutzen auch Einrichtungen und Institutionen die Möglichkeit im Rahmen der offenen Pforte ihre teils in Gemeinschaft angelegten und gepflegten Gärten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Stadt Karlsruhe dankt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement und ihre Begeisterung für dieses besondere Projekt und wünscht allen Gästen viel Freude bei kommenden Gartenbesuchen! „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ Dieter Kienast 2 1 3 Gartenbauamt | 54 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 1 Gebrüder-Grimm-Straße 9 | Stadtgärtnerei mit Baumschule | Rüppurr Ansprechpersonen: Telefon: Führungen: Andreas Ehmer und Gerald Reinhardt 0721 133-6780 und 133-6783 Donnerstag, 23. April, jeweils um 10 und 13 Uhr (Dauer circa zwei Stunden) Ein Blick hinter die Kulissen, denn hier wird angezogen und gepflegt, was später auf öffentlichen Flächen im Stadtgebiet grünt und blüht. Auf rund 6500 Quadratmetern Anzuchtfläche werden rund 230 000 Pflanzen für die Wechselflorflächen im Stadtgebiet kultiviert, Kübelpflanzen überwintert und vermehrt, außerdem 1500 Jungbäume aufgeschult. Die Führungen finden in der heißen Phase der Auslieferung statt, wenn die Pflanzen die Gewächshäuser verlassen. 2 Holderweg 6 | Rüppurr Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Hildegard Zemsch 0721 891758 Donnerstag, 23. April, 11 bis 19 Uhr und ganzjährig nach telefonischer Vereinbarung Formschnittgehölze wie Buchsbaum und Eibe geben dem Garten seine dauerhafte und klare Struktur. Zu diesem gestalterischen Grundgerüst gesellt sich eine Fülle an Stauden, Sträuchern und Sommerblumen. In dem Zusammenspiel aus ordnenden Gehölzen und malerisch verspielten Pflanzenkombinationen wie Staudenmohn, Sonnenbraut, Phlox, Zinnien und Dahlien liegt der Reiz dieses Gartens. Besonderes Glanzlicht sind die vielen Rosen. Neben einigen Kletterrosen finden sich auch Strauch- und insbesondere verschiedene Edelrosen im Garten. Bildprägend ist zudem ein 40 Jahre alter großer Hänge- Schmetterlingsstrauch. 3 Jahnstraße 8 | Innenstadt-West Ansprechperson: Besichtigung: Hans Gerd Schlaile Samstag, 25. April, 14 bis 18 Uhr Ein verwunschener, leicht verwilderter naturnaher Vor- und Hausgarten, der sich über etwa 400 Quadratmeter erstreckt. Dominierend ist die große alte Eiche aus der Zeit der Stadtgründung. Die Mauern sind begrünt, die Straßenseite des Hauses schmückt eine Glyzinie. Vorgarten und Garten zeigen Frühjahrsblüher, einige Stauden und Ziergehölze wie Strauchpäonie, Forsythie, Scheinquitte und Rosen. 5 4 6 Gartenbauamt | 76 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 4 Fichtestraße 1 a | Innenstadt-West Ansprechpersonen: Besichtigung: Andrea Altenburg und Gerd Crocoll Sonntag, 10. Mai, 15 bis 18 Uhr Innerstädtische Biodiversität – der rund 550 Quadratmeter große Innenstadtgarten befindet sich in einer kleinen Reihenhaussiedlung aus den fünfziger Jahren. Deren Gärten liegen sich im Innern zweier Häuserreihen gegenüber. Alter Baumbestand, Heckenbepflanzung am Rand, extensiv gepflegte Rasenfläche sowie Nischen für Insekten und Vögel, darunter ein etwa sechs Meter hoher, bewachsener Totholzstamm, führen zu einer hohen Biodiversität mit mehr als 200 verschiedenen Arten von Insekten. Darunter 85 Wildbienen-, 60 Käferarten und allerlei Spinnentiere, Weichtiere, Vögel und Säugetiere. Aber auch die Flora setzt mit rund 100 Arten, etwa Rhododendren, Azaleen, Glyzinien und vielen Frühjahrsblumen, farbige Akzente. 5 Seboldstraße 16 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Mina Gabele Dienstag, 12. Mai, 13 bis 19 Uhr Ein kleiner Hof in der Altstadt von Durlach. Die etwa 40 Quadratmeter große Fläche ist intensiv gestaltet mit Wasserbecken und Wandberankung. Auf der sonnigen Terrasse befindet sich eine bestechend artenreiche Pflanzenauswahl, und das ganze Jahr über blüht etwas. 6 Am Schloss Gottesaue | Oststadt Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Angelika Weißer Fächergärtner, BUZO Umweltzentrum, Kronenstraße 9 0721 380575 Samstag, 16. Mai, 15 bis 18 Uhr südlich des Marstallgebäudes, gegenüber der Haltestelle „Schloss Gottesaue“ Urban Gardening – seit Mai 2012 gibt es am Schloss Gottesaue einen Gemeinschaftsgarten der Fächergärtner, der von der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt wurde. Die Weidenbeete wurden 2013 gemeinsam angelegt, weitere Hochbeete entstanden nach und nach. Diese werden größtenteils von einzelnen der circa 30 beteiligten Mitgärtnerinnen und -gärtner gepflegt. Auch wenn sich der Ertrag an dieser exponierten Stelle in Grenzen hält, ist der circa 750 Quadratmeter große Garten doch ein abwechslungsreicher Hingucker mit einer großen Vielfalt an Pflanzen. 9 Gartenbauamt | 98 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 7 August-Kutterer-Straße 25 | Daxlanden Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Monika und Sepp Henkel 0721 66546032 Samstag, 16. Mai, und Sonntag, 17. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung Die rund 400 Quadratmeter große Anlage zieht sich als Skulpturengarten rings um das ganze Haus herum. Eingefügte menschliche Gestalten und Köpfe lassen sich in steinerner und tönerner Ruhe von interessierten Blicken sicher nicht beirren. Der Wohnbereich des Hauses öffnet sich über einen gläsernen, mannigfaltig bepflanzten Wintergarten zum Garten zum Außenraum. Eine Weinrebe verbindet ihn mit dem Haus und bringt im Sommer Schatten. Der Garten besticht, ja berauscht durch eine Vielzahl interessanter Pflanzen. Exemplarisch seien der schlitzblättrige japanische Ahorn, die Rosen, die Hortensien und der gesunde Buchs genannt. Der Garten schmückt das Haus als gleichsam wallende Zierde und bietet vom Wintergarten aus einen schönen, mit Hecken gefassten Raum wie eine natürliche Erweiterung der Wohnung. 8 Karolinenstraße 10 | Beiertheim Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Peter Wentz 0151 51340824 Sonntag, 17. Mai, und Samstag, 1. August, jeweils von 10 bis 17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung Dieser etwa 150 Quadratmeter große Garten ist Teil eines Blockinnenhofs, den ein Mieter achtsam unterhält und pflegt. Die anderen Hausbewohner erfreuen sich so an einem grünen und blühenden Raum vor ihrem Zuhause, der Energie spendet. Während der Besichtigungszeit kann man direkt von der Haustür bis zum Hof durchgehen. Neben einem Sitzplatz ist dort ein Auslauf für die im kleinen Beiertheimer Idyll beheimateten Schildkröten und davor ein Beet mit mehreren Bonsaipflanzen. Ein Teil der Pflanzen in Kübeln oder Töpfen ist nicht winterfest und überwintert im Keller. Im Sommer werden einige Kräuter, Stauden und Gehölze sowie verschiedene Sommerblumen und Tomaten gepflanzt. Einen zweiten Teil des Hofes betreuen Mieter des Nachbarhauses. 9 Im Brühl 6 | Aussiedlerhöfe | Grötzingen Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Roland Schulz 0721 483518 Sonntag, 17. Mai, 11 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung Wo die Aussiedlerhöfe Grötzingens enden, erwartet die Besucher eines rund 700 Quadratmeter großen Hausgartens ein ausladender Teich mit reichem Frosch- und Fischleben. Damit das erhalten bleibt, werden beispielsweise Kois und Goldfische mit einem dünnen Draht vor hungrigen Graureihern geschützt, die sich in der Hoffnung auf fette Beute auch gern sehen lassen. Zur Grundstücksgrenze hin erhält der Teich Halt durch eine Aufhügelung mit Mauern und Steinsetzungen. Von dort fließt malerisch ein kleiner Bach in den Teich. Japanische Steinleuchten setzen Akzente. Über eine Brücke kann man zu einem Sitzplatz auf der anderen Seite des Teiches gelangen, dessen Oberfläche Seerosen zieren. Eine prächtige immergrüne Magnolie, ein dominierender Essigbaum und verschiedene weitere Bäume bereichern und prägen. Hervorzuheben sind aber insbesondere bemerkenswert große Pfingstrosen, die zur bewusst gewählten Besichtigungszeit blühen sollten. Mehrere Stauden und Rosen sorgen für noch mehr Blütenglanz und beruhigende Grüntöne. Am Kinderspielgerät gibt es eine Naschecke mit verschiedenen verlockenden Beeren. Gartenbauamt | 1110 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 10 Weiherstraße | Stichweg zwischen den Häusern 12 und 13 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Gisela von Birckhahn Mittwoch, 20. Mai, und Donnerstag, 21. Mai, sowie Samstag, 26. September, und Sonntag, 27. September, jeweils 11 bis 18 Uhr Das Atelier im Garten. Verborgen hinter den Grundstücken der Weiherstraße ist dieser circa 350 Quadratmeter große Garten über einen Fußweg erschlossen und vor einigen Jahren als Rückzugsort und Sommeratelier angelegt worden. Das schmale Grundstück ist eine Idylle, die zum Verweilen einlädt und Raum für Kunst bietet. Neben Obst und Kräutern steht die Farbe der Staudenblüten im Vordergrund. 11 Fischerstraße 8 | Rüppurr Ansprechperson: Besichtigung: Ulrich Singer Samstag, 23. Mai, 14 bis 17 Uhr Von dünnen Heckenwänden begrenzte Räume unterschiedlicher Dimensionen und Qualitäten verleihen dem rund 250 Quadratmeter großen Garten einer Doppelhaushälfte Charakter. Im Bereich der Einfriedungen dienen die Hainbuchenhecken als Gerüst für Efeu. Der zentrale Aufenthaltsbereich ist geprägt durch einen Zürgelbaum, der ein tragendes Element für eine Ramblerrose „Paul Noel“ darstellt. Die Blüte dieser Rose, die ihre Pracht meist Ende Mai entfacht, ist ein besonderer Höhepunkt dieses Gartens. Um diesen Mittelpunkt herum ordnen sich der Sonnenbereich, der Nutzgarten und eine mit niedrigen Querriegeln aus Buchsbaum gegliederte Zone. Die Zwischenräume sind mit Stauden bepflanzt. Nicht nur Beerensträucher, sondern auch ein Birnbaum und Kiwipflanzen wachsen in diesem Garten. 12 Pfistergund – gegenüber Hausnummer 17 | Durlach, Hanglage Ansprechperson: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Brigitte Dorner Sonntag, 24. Mai, 13 bis 17 Uhr von der Einmündung Bergwaldstraße links in den Pfistergrund, nach 170 Metern auf der rechten Seite Im Gartenhausgebiet Bergfeld, das an die Straße Pfistergrund angrenzt, befindet sich dieses Hanggrundstück. Durch einen weniger bewirtschafteten Teil gelangt man in den höher gelegenen Gartenbereich mit Gartenhäuschen, Blumenbeeten und verschiedenen Sitzplätzen, die je nach Sonnenstand genutzt werden. Ein idealer Rückzugsort, der nicht perfekt sein soll und auch gerade so gefallen kann. 13 Kirchhofstraße 11 | Neureut Ansprechperson: Besichtigung: Juliane Hoerner-Vetter Samstag, 30. Mai, 11 bis 17 Uhr Keramiken verschönern den frühsommerlichen Garten. Eine geschwungene Treppenanlage führt in den circa 500 Quadratmeter großen Garten, der durch einen Nussbaum geprägt wird. Der Teich mit angrenzendem Sitzplatz und Trockenmauer bildet ein eindrucksvolles Ensemble vor der mächtigen Koniferenkulisse. Pflanzbeete mit Stauden sowie Gräsern durchziehen den Garten und bieten vielen Keramiken Raum. Auch Nutzpflanzen wie Kiwis, Kräuter und Tomaten sind in die Anlage integriert. 11 10 16 15 14 Gartenbauamt | 1312 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 14 Rieslingstraße 16 | Stupferich Ansprechpersonen: Besichtigung: Karen und Gert Bührer Samstag, 30. Mai, 13 bis 17 Uhr Ein liebevoll naturnah gepflegter, rustikaler und etwa 500 Quadratmeter großer Garten am leicht ansteigenden Hang. Mit Sandsteinen wurde der Garten unterschiedlich terrassiert, wodurch es einige besondere Bereiche rund um das Wohnhaus zu entdecken gilt. Vielfältige Wildpflanzen, Rosen, Stauden, Kräuter und Gehölze blühen das ganze Jahr über. Ein kleiner Nutzgarten ist stimmig eingefügt, umrahmt von Rosen und Kräutern. Mehrere Sitzplätze und ein kleiner Teich laden zum Verweilen und Erforschen ein. Zur Straße hin wird der Garten durch eine Gehölzpflanzung abgeschirmt. 15 Amthausstraße 22 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Dietmar Glaser Samstag, 6. Juni, 13 bis 18 Uhr Das Anwesen liegt mitten in der Altstadt von Durlach und hatte viele Besitzer, die dem markgräflichen Hof nahestanden. Es wurde nach dem großen Brand von 1689 im Jahr 1704 wieder aufgebaut. Eine Durchfahrt führt in den rund 280 Quadratmeter großen Hof, dessen Gebäude früher Scheune und Ställe waren. Heute sind es Wohnungen und Gewerbeeinheiten mit Terrassen und Grünflächen vor den Eingängen. Die Mauern sind mit Wein und Clematis begrünt. Bäume und Sträucher wie Zierapfel, Trompetenbaum und Holunder verleihen dem Hof ein schützendes Dach. Die Stauden tragen zu einer Idylle bei, die man so im dichtbebauten Zentrum von Durlach nicht vermuten würde. 16 Dürkheimer Straße 6 | Nordweststadt Ansprechperson: Besichtigung: Ingrid Eberhagen Sonntag, 7. Juni, 13 bis 17 Uhr Der Großteil des circa 400 Quadratmeter großen Hausgartens ist als Naturgarten mit Wildwiese und einem Trockenbeet entlang der Einfahrt sowie verschiedenen Wildrosen, Rankpflanzen, Stauden, Kräutern, Sträuchern und Obstbäumen angelegt. Die Wildwiese hat der Naturgartenidee entsprechend viele interessante Wildpflanzen. Durch die Blüten und die Wildwiesenstruktur werden im Laufe des Jahres viele Insekten, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge angelockt. Ganz unterschiedliche heimische Kräuter haben sich an diesem trockenen Standort gut entwickelt, werden laufend weiter ergänzt und gezielt gepflegt. Mediterrane Arten wie der Mönchspfeffer mit seiner prächtigen Blüte runden die Artenvielfalt ab. 19 17 Gartenbauamt | 1514 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 17 Dreikönigstraße 22 | Knielingen Ansprechpersonen: Besichtigung: Claudia und Bernd Schwall Samstag, 27. Juni, 14 bis 18 Uhr Der rund 210 Quadratmeter große Innenhof, zwischen Scheune und Wohnhaus gelegen, wird durch das Ambiente der Gebäude, die Fassadenbegrünungen und eine Vielzahl von Töpfen mit Kübelpflanzen, Kräutern und Sommerblumen geprägt. Der offene Charakter lädt zu Begegnungen ein, was durch das Angebot der vielen Sitzgelegenheiten unterstützt wird. Im Herbst bilden die Weinreben ein Dach, deren Trauben ebenso verkostet werden können wie der selbstgepresste Apfelsaft. Zwischenzeitlich wurde der Garten noch erheblich vergrößert, und die ehemalige Scheune verbindet die Gartenteile. 18 Burgunderstraße 8 | Stupferich Ansprechpersonen: Besichtigung: Helga und Horst Schmidt Samstag, 27. Juni, 14 bis 18 Uhr Der circa 500 Quadratmeter große Hausgarten am leichten Hang gewährt einen Blick über den Kern Stupferichs hinaus auf die Ausläufer des Schwarzwalds. Terrasse und Sitzplatz mit kleinem Teich sind durch große Fenster optisch in die Wohnwelt einbezogen, die Hauswände differenziert begrünt. Zur Gartenseite wächst die Glyzinie, die dem Garten zur Blüte ein besonderes Flair verleiht. Kiefer, Ilex und Eibe haben einen japanischen Formschnitt (Karikomi) erhalten. Der vielfältig bepflanzte Garten bietet überdies Raum für Gemüsebeete, Obstbäume und einen Kompostplatz. 19 Im Brühl, Initial e. V. | Gewann in Wolfartsweier Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Birgit Horstmann und Daniel Schlager 0176 61702292 Samstag, 27. Juni und Samstag 1. August, jeweils von 13 bis 17:30 Uhr über Wettersteinstraße in Richtung Norden, auf der Höhe Talwiesenstraße links, 50 Meter Feldweg zum Garten Der „soziale Garten“ präsentiert einen Schaugarten auf einer Fläche von mehr als 6000 Quadratmetern mit vielen Blumen, einer Kräuterspirale, Heil- und auch ausgefallenen Kräutern sowie Gemüsepflanzen. Im großen Gewächshaus werden Blumen und Kräuter kultiviert. Ein besonderer Augen- und Gaumenschmaus sind die mehr als 60 Tomatensorten. Der „soziale Garten“ ist eine von der Stadt Karlsruhe mitfinanzierte soziale Einrichtung. Im Rahmen der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess arbeiten dort Beschäftigte mit Suchthintergrund und psychischen Erkrankungen. Es fällt überwiegend gärtnerische Handarbeit an. Die tägliche Ernte in Bioqualität wird mit Fahrrad und Anhänger an soziale Einrichtungen ausgeliefert. Der „soziale Garten“ ist Preisträger der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2018 – und die Vielfalt wächst jährlich weiter. Gartenbauamt | 1716 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Lageplan der Gärten und Höfe 21 22 20 Gartenbauamt | 1918 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 20 Siemensallee 59 | Mühlburg Ansprechperson: Besichtigung: Inge Banerjee Sonntag, 5. Juli, und Sonntag, 12. Juli, jeweils von 11 bis 17 Uhr Während der Sommermonate bietet der rund 350 Quadratmeter große Garten reiche Farbnuancen in Rosatönen. Das Glanzlicht stellt der üppig blühende Seidenbaum dar, der an zentraler Stelle eine schirmförmige Krone entwickelt hat. Gesäumt wird die Rasenfläche von Staudenbeeten, einigen Pflanzraritäten sowie einem Kräuterbeet und einem Fischteich als sich an die Terrasse anschließendes Potpourri. 21 Ökologischer Lerngarten der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe | Oststadt Ansprechperson: Besichtigung: Zufahrt | Zugang: Dr. Karlheinz Köhler Freitag, 10. Juli, 10 bis 16 Uhr Weitere Termine auf www.ph-karlsruhe.de/campus/ oekologischer-lerngarten Waldparkplatz KIT, Campus Süd | Adenauerring 20, Garten-Eingang befindet sich auf der Nordseite, an der Einfahrt zum KIT-Parkplatz Der ökologische Lerngarten ist eine Einrichtung der Pädagogischen Hochschule, über die und in der sich Studierende Erfahrungen aneignen können. Der Schulgarten umfasst auf einer Fläche, die mit enormen 9000 Quadratmetern größer ist als ein normales Fußballfeld, Teilbereiche zu den Themen Stadtnatur, Nutzgarten, Garten für die Sinne, Biotope aus zweiter Hand und Sukzessionsflächen mit einer großen Vielfalt typischer Pflanzen. 22 Durlacher Allee 10 | Oststadt Ansprechpersonen: Besichtigung: Rike Riegels-Winsauer und Burkhard Riegels Samstag, 11. Juli, und Sonntag, 12. Juli, jeweils von 12 bis 18 Uhr Aus einem grauen Hinterhof wurde ein blühender Garten – aus einem heruntergekommenen Werkstattgebäude eine lichtdurchflutete Kunstgalerie. Betritt man nun durch die einladende Toreinfahrt des Gründerzeit-Wohnhauses den Garten, verschwinden sofort alle Alltagsgeräusche der Durlacher Allee. Ein geschwungener Naturstein- Weg führt vorbei an blühenden Büschen, einer Mahonie und einem Gingkobaum zu den einladenden roten Toren des Rückgebäudes. Im Zentrum des sonnigen Gartens spendet ein feingliedriger Ahornbaum Schatten. Kletterrosen und Clematis ranken an den Ziegel-Mauern, eine große Glyzinie erklimmt bereits die dritte Etage des Hauptgebäudes. Wo früher rostige Autos vor sich hin dämmerten, lädt nun eine hölzerne Weinlaube zum Verweilen ein. Anlässlich der „Offenen Pforte“ ist in der neuen Galerie „Art Tempto“ auch eine Ausstellung mit Bildwerken und Goldschmiedekunst von Rike Riegels-Winsauer zu sehen. 26 24 Gartenbauamt | 2120 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 23 Tübinger Straße 2 | Grünwettersbach Ansprechperson: Besichtigung: Susanne Riedl Sonntag, 12. Juli, 12 bis 18 Uhr Ein Grundstück am Hang, dessen etwa 350 Quadratmeter großer Garten ein grünes Band entlang des Hauses bildet. Ein kleines Gewächshaus im viktorianischen Stil fügt sich in die von Hortensien, Stauden und Sommerblumen geprägte Pflanzung ein. 24 Zur Ziegelhütte 6 | Grünwettersbach Ansprechpersonen: Besichtigung: Eva und Philipp Klenert Sonntag,12. Juli, 11 bis 17 Uhr Hinter dem alten Scheunengebäude wurde eine ehemalige landwirtschaftliche Betriebsfläche in eine großzügige Gartenfläche umgewandelt. Es ist ein rund 550 Quadratmeter großer Freiraum entstanden. Die teilweise angrenzenden Sandsteingebäude, aber auch die Einbindung des Gemüsegartens mit Blumen und das Hühnerhaus mit Auslauffläche, tragen zum Erhalt des ländlichen Charmes bei. Spalierobst, Wein und Kletterrosen sorgen für lockere Akzente im Grenzbereich und bewahren so den Bewegungsraum mit attraktiven Spielangeboten. 25 Stupfericher Weg 13 | Durlach Ansprechperson: Besichtigung: Karin Dietrich Sonntag, 19. Juli, 13 bis 18 Uhr Anwesen mit besonderem Grundriss und Fernsicht. Am Scheitelpunkt zwischen Durlach und Stupferich (Thomashof) befindet sich dieses etwa 1200 Quadratmeter große Anwesen, das in verschiedene Bereiche gegliedert ist. Der hausnahe, mit einer Hainbuchenhecke eingefriedete Garten bietet viele Sitzgelegenheiten. Von der anschließenden Terrasse, die den Wohnbereich mit dem Garten verbindet, erhält man einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft. Zwischen Wohnhaus, Wirtschaftsgebäude und Weg befindet sich der Nutzgarten mit Obstbäumen und Hühnergehege. 26 Heideweg 14 a | Neureut Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Karin und Lothar Heß 0721 788855 Samstag, 15. August, 14 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung Ein die ganze Vegetationszeit über blühender Hausgarten von etwa 210 Quadratmetern, der von Wohn- und Esszimmer aus gut im Blick liegt. In verschiedene Bereiche aufgeteilt, wird der Garten von einer Rotbuchenhecke eingefasst und weist auch schattige Böschungsteile auf, die mit Stauden bepflanzt sind. Hinter dem Carport gibt es einen Nutzgarten mit Gemüse und einer Feige, die meistens eine gute Ernte bietet. Rosen, Hortensien und Dahlien sind mit einer Vielzahl blühender Stauden und Gräser vergesellschaftet und erzeugen ein lebhaftes Bild. Den Ursprung allen Lebens, das Element Wasser, bringt ein Quellstein in den Garten. 2927 Gartenbauamt | 2322 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 27 Buntestraße 4 | Oststadt Ansprechpersonen: Besichtigung: Hansjürgen Kurz und Heidi Stober-Erhard Samstag, 22. August, 13 bis 18 Uhr, und Sonntag, 23. August, 15 bis 18 Uhr Auf dem ehemaligen Exerzierplatz errichtete der Mieter- und Bauverein Mitte des vorigen Jahrhunderts unter dem Motto „soziales Bauen – gesundes Wohnen“ eine Wohnanlage. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend, wurde jeder Wohnung eine Gartenparzelle zugeordnet, die individuell angelegt, genutzt und gepflegt werden musste. Die Mauern des ehemaligen Exerzierplatzes begrenzten die Gärten und sind heute zu großen Teilen noch erhalten. Obwohl die Parzellenzuordnung weitgehend aufgehoben ist, blieb die Struktur deutlich erkennbar bestehen. Eine ganz besondere Individualität und somit Differenziertheit prägt die gesamte Anlage. Da wurden bereits auf einer Parzelle eine Herberge für Eidechsen gebaut, auf einer anderen Tomaten in üppiger Pracht für die Hausgemeinschaft kultiviert. Selbst der musischen und handwerklichen Entfaltung ist Raum gewidmet. 28 Friedrichstraße 23 | Grötzingen Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Susanne Dahm 0721 4705662 nach telefonischer Vereinbarung In einem ehemaligen Steinbruch erstreckt sich der rund 700 Quadratmeter große Garten auf zwei Ebenen und bietet verschiedene Standorte mit trocken-heißen bis schattig-feuchten Bedingungen, einen Waldsaum und einen circa 100 Quadratmeter großen Dachgarten. Die unterschiedlichen Bereiche sind teils durch Trockenmauern, Gabionen und Sandsteinelemente gegliedert, in denen Stauden, Sommerblumen, Rosen, Gemüse, Wein, Feigen und Obstbäume wachsen. 29 Max-Beckmann-Straße 7 a | Durlach Ansprechpersonen: Telefon: Besichtigung: Anke und Thomas Henz 0721 493683 nach telefonischer Vereinbarung Ein rund 400 Quadratmeter großer Hausgarten am Hang, der durch Gartenräume gegliedert ist, die ineinander übergehen. Unterschiedliche Sitzbereiche machen diese Räume und den Blick in die Umgebung besonders erlebbar. Die Laube aus geschnittenen Hainbuchen wirft einen leichten Schatten. Die Pergola ist ebenfalls ein Gestaltungselement. Das anschließende Wasserbecken nimmt den Platz des früheren Sandkastens ein und ist mit Wasserpflanzen belebt. Die gezielte Verwendung ganz verschiedener Pflanzen sorgt für saisonale Höhepunkte, zu denen die Glyzinienblüte im Frühsommer und die Asternblüte im Herbst gehören. 30 Schwetzinger Straße 119, Bezirksverband der Gartenfreunde e. V. | Hagsfeld Ansprechperson: Telefon: Besichtigung: Alfred Lüthin 0721 352880 Montag, Dienstag, Donnerstag 9 bis 16 Uhr, Mittwoch und Freitag 9 bis 12 Uhr Der Mustergarten der Bezirksstelle befindet sich auf einer Fläche von etwa 2900 Quadratmetern und zeigt anhand von Beispielen die traditionell vielfältige Nutzbarkeit auf sowie die Möglichkeiten, die Natur in den Garten einzubeziehen. Die kleine Streuobstwiese mit alten Obstbaumsorten, eine bunte Blumenwiese, Kräuterspirale, Hügel- und Hochbeet sind besondere Formen im Garten. Der Kompost ist wichtiger Bestandteil. Gartenteich, Trockenmauer, Totholzhaufen, Wildbienenhotel und weitere Biotopansätze verkörpern die Naturverbindung. 30 Gartenbauamt | 2524 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Besichtigungstermine 2020 1 23. April Gebrüder-Grimm-Straße 9 | Rüppurr 2 23. April Holderweg 6 | Rüppurr 3 25. April Jahnstraße 8 | Innenstadt-West 4 10. Mai Fichtestraße 1 a | Innenstadt-West 5 12. Mai Seboldstraße 16 | Durlach 6 16. Mai Am Schloss Gottesaue | Oststadt 7 16. und 17. Mai und nach telefonischer Vereinbarung August-Kutterer-Straße 25 | Daxlanden 8 17. Mai und 1. August und nach telefonischer Vereinbarung Karolinenstraße 10 | Beiertheim 9 17. Mai und nach telefonischer Vereinbarung Im Brühl 6 | Aussiedlerhöfe | Grötzingen 10 20. und 21. Mai, 26. und 27. September Weiherstraße Stichweg zwischen Nr. 12 und 13 | Durlach 11 23. Mai Fischerstraße 8 | Rüppurr 12 24. Mai gegenüber Pfistergrund 17 | Durlach 13 30. Mai Kirchhofstraße 11 | Neureut 14 30. Mai Rieslingstraße 16 | Stupferich 15 6. Juni Amthausstraße 22 | Durlach 16 7. Juni Dürkheimer Straße 6 | Nordweststadt 17 27. Juni Dreikönigstraße 22 | Knielingen 18 27. Juni Burgunderstraße 8 | Stupferich 19 27. Juni und 1. August Im Brühl | Gewann in Wolfartsweier 20 5. und 12. Juli Siemensallee 59 | Mühlburg 21 10. Juli Ökologischer Lerngarten der PH Karlsruhe, Zufahrt Waldparkplatz KIT, Campus Süd | Adenauerring 20 | Innenstadt-Ost 22 11. und 12. Juli Durlacher Allee 10 | Oststadt 23 12. Juli Tübinger Straße 2 | Grünwettersbach 24 12. Juli Zur Ziegelhütte 6 | Grünwettersbach 25 19. Juli Stupfericher Weg 13 | Durlach 26 15. August und nach telefonischer Vereinbarung Heideweg 14 a | Neureut-Kirchfeld 27 22. und 23. August Buntestraße 4 | Oststadt 28 nach telefonischer Vereinbarung Friedrichstraße 23 | Grötzingen 29 nach telefonischer Vereinbarung Max-Beckmann-Straße 7 a | Durlach 30 Montag, Dienstag und Donnerstag 9 bis 16 Uhr, Mittwoch und Freitag 9 bis 12 Uhr Schwetzinger Straße 119 | Hagsfeld Wenn Ihnen das Angebot gefallen hat und Sie Ihren Garten oder Hof für 2021 zur Besichtigung anmelden möchten, schreiben Sie uns bitte oder rufen Sie uns an: Stadt Karlsruhe | Gartenbauamt 76124 Karlsruhe E-Mail: gartentraeume@gba.karlsruhe.de Telefon: 0721 133-6754 oder -6701 www.karlsruhe.de/gruener_wettbewerb Hinweise zum Datenschutz entnehmen Sie bitte: karlsruhe.de/ datenschutz, insbesondere Ziffer 1 f und 1 g. 87 25 13 Gartenbauamt | 2726 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 30 23 28 Gartenbauamt | 2928 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken Wettbewerb Gartenträume Der neue Wettbewerb des Gartenbauamtes „Gartenträume“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Bäume prägen Räume“. Dazu können markante, raumprägende Solitärbäume, aber auch sogenannte Clumps – Baumgruppen – auf privaten Flächen vor und hinter Gebäuden, sowie in Höfen und auf Dächern bis zum 31. Mai zum Wettbewerb angemeldet werden. Die Endbewertung und Vergabe der Preise erfolgt im Herbst 2020. Stadt Karlsruhe | Gartenbauamt 76124 Karlsruhe Telefon: 0721 133-6754 E-Mail: gartentraeume@gba.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/gruener_wettbewerb Gartenträume Wettbewerb Wettbewerbsmotto 2020: Bäume prägen Räume Anmeldeschluss: 31. Mai 2020 Gartenbauamt | 3130 | Offene Pforte 2020 – Private Karlsruher Gärten und Höfe entdecken 11 © Stadt Karlsruhe, Gartenbauamt | Schirmherr: Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup | Redaktion: Marius Blume, Paul Kuhnert | Layout: Zimmermann | Titelfoto: PH-Lehrgarten (21) | Fotos: Monika Müller-Gmelin, Gartenbauamt, private Bildarchive | Druck: Rathausdruckerei, Recyclingpapier | Stand: Februar 2020 Broschürenbestellung: Telefon: 0721 133-6754, E-Mail: gartentraeume@gba.karlsruhe.de
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/59696/2020_03_05_offene_pforte_2020.pdf
Parking Day_digital_flyer KARLSRUHE „Shifting the Paradigm“ designed by Maki Kawaguchi 109 x Parkplätze 34 x Vereine, Initiativen, Gruppen uvm. 34 x den Stadtraum anders gedacht 34 x Möglichkeiten als Gesellschaft zusammenzukommen PARK(ING) DAY 17.09.2021 Vom Wunsch angetrieben, Parkflä- chen anders zu denken und zu nutzen, entstand 2005 die Idee, weltweit am dritten Freitag im September, urbane Flächennut- zung weiterzuentwickeln. Denn der Stadtraum soll nicht nur Autos gehören, sondern allen Menschen. Mit Kunst, Aktivismus, kultureller Vielfalt , urbanen Gestaltungsideen und gesellschaftlichem Austausch wächst der Park(ing) Day immer weiter. 10-21 Uhr je nach Station 17 12 9 2, 3,16, 21, 22, 24, 27 18 14 8 23 5 4 13 15 6, 10, 11, 20 26 1 25 7, 19, 28 1 ADFC KA Welfenstraße 13 11 - 21 Uhr 2 Autofrei e.V. Steinstraße 23 10 - 21 Uhr 3 BUZO Steinstraße 23 10 - 21 Uhr 4 Cafe NUN/ Ritzlerei Georg-Friedrich-Straße 11 10 - 21 Uhr 5 Die Anstoß Fritz-Erler-Straße 7 10 - 21 Uhr 6 Die Linke Durlach Marstallstraße 8 10 - 21 Uhr 7 Die Linke Werderplatz 11 - 20 Uhr 8 Die Linke Schützenstraße 46 11 - 19 Uhr 9 Fridays for Future Sophienstraße 147 11 - 19 Uhr 10 Grüne Durlach Marstallstraße 10-12 11 - 19 Uhr 11 KA Schachfreunde Marstallstraße 10-12 11 - 19 Uhr 12 Grüne KA Waldstraße 66-68 10 - 17 Uhr 13 Leih.Lokal Gerwigstraße 41 10 - 19 Uhr 14 Südstadt Freunde Marienstraße 11, 13, 15, 41, 43, 51, 53, 55, 66, 11 - 20 Uhr 68, 80, 91, 93 Luisenstraße 37 Augartenstraße 43 15 Quartier Zukunft Humboldtstraße 1-2 15 - 19 Uhr GWÖ Karlsruhe | Unverpackt Foodcoop | Weltladen | Viva con Agua | Die Oststadtnachbarn | Tiny House e.V. | Bürgerverein Oststadt | Klimaschutz gemeinsam wagen | Energietransformation im Dialog 16 Querfunk Steinstraße 23 12 - 19 Uhr 17 Scruys Karlstraße 4 12 - 24 Uhr 18 Espresso Stazione Kreuzstraße 17 10 - 14 Uhr 19 SJD Die Falken Werderstraße 32 10 - 21 Uhr 20 SPD Durlach Marstallstraße 4 10 - 21 Uhr 21 Gartenbau Stadt KA Steinstr aße 21 12 - 18 Uhr 22 Stadtplanungsamt Steinstraße 27 10 - 21 Uhr 23 VCD Kreisverband KA Kronenstraße 8-12 10 - 21 Uhr 24 Wohnwerkstatt KA Steinstraße 25 13 - 19 Uhr 25 Gut leben Marie-Alexandra-Straße 44-46 12 - 20 Uhr 26 Lastenkarle e.V. Werderstr 53/Marienstr 41/43 10 - 21 Uhr 27 Töpferei S. Tietze Steinstraße 23 10 - 21 Uhr 28 Klimaliste KA Werderstr 23 11 - 18 Uhr AKTION VERWEILEN MUSIK INFOSTAND SPIELEN genauere Infos: https://www.facebook.com/parkingday.ka/ „SÜDSTADT-FREUNDE“ Anwohner:innen: Marienstraße 11, 13, 15, 51, 53, 55, 91, 93 Luisenstraße 37 Evangelisches Kinder und Jugend- werk Karlsruhe: Marienstraße 41, 43 Gabriele Engelhardt Kunst: Marienstraße 55 Bürger-Gesellschaft der Südstadte.V.: Marienstraße 66/68 Bioweinbier: Augartenstraße 43 Nehemia Initiative Karlsruhe e.V. Marienstraße 80 Stationen am LIDELLPLATZ Autofrei e.V.: Steinstraße 23 BUZO: Steinstraße 23 Querfunk: Steinstraße 23 Wohnwerkstatt Karlsruhe: Steinstraße 25 Töpferei S. Tietze Steinstraße 23 Espresso Stazione: Kreuzstraße 17 Die Linke: Werderplatz Schützenstraße 46 SJD Die Falken: Werderstraße 32 Lastenkarle e.V.: Werderstraße 53 bzw. Marienstraße 41/43 Klimaliste Karlsruhe: Werderstraße 23 Weitere Stationen in der SÜDSTADT noch mehr genauere Infos: Genauere Infos zu Quartieren mit viel Aktivität: Du hast noch Fragen? Dann richte sie gerne an: parkingday_karlsruhe@posteo.de Stationen in DURLACH Die Linke Durlach : Marstallstraße 8 Grüne Durlach: Marstallstraße 10-12 Karlsruher Schachfreunde 1853 e.V.: Marstallstraße 10-12 SPD Durlach: Marstallstraße 4 Ritzlerei & Cafe NUN: Georg-Friedrich-Straße 11 Leih.Lokal: Gerwigstraße 41 Weitere Stationen in der OSTSTADT „QUARTIER ZUKUNFT“ Humboldtstraße 1-2: Gemeinwohlökonomie Karlsruhe Unverpackt Foodcoop Weltladen Karlsruhe Viva con Agua Bürgerverein Oststadt Die Oststadtnachbarn Tiny House e.V. Klimaschutz gemeinsam wagen Energietransformation im Dialog Pfinztalstraße Impressum: Verantwortlich und Genehmigungsinhaber: Johannes Ruf parkingday_karlsruhe@posteo.de Grafik & Gestaltung: Cedrik Hurst (Quartier Zukunft)
https://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/68349/2021_parking_day_digitalflyer.pdf
Nahversorgung 2007.indb Stadt Karlsruhe AfSta, Wifö, StPlA Leitprojekt: Forschungsauftrag für eine funktionierende Nahversorgung “Die Sicherung und der Ausbau der Nahversorgung auch als Kommunikationstreffpunkt in allen Stadtteilen werden bis 2015 intensiviert. Eine gesicherte Nahversorgung ist nur möglich, wenn mit den entsprechenden Entscheidungsträgern bei den Nahversorgern ein rechtzeitiger und regelmäßiger Informationsaustausch stattfi ndet. Gespräche mit allen nahversorgungsrelevanten Akteuren sollen die Entwicklungen in diesem Bereich aufdecken und der Kommune ein frühzeitiges Handeln ermöglichen. Neben der bisher bereits laufenden jährlichen Beobachtung der Nahversorgungsent- wicklung in Stadtteilen soll die Karlsruher Entwicklung des Einzelhandels, der kleineren Gewerbe, der Dienstleistungen sowie der sozialen Infrastruktur grundsätzlich mittelfristig wissenschaftlich untersucht werden. Hierfür wird ein entsprechendes, auf Karlsruher Verhältnisse abzielendes Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses soll Möglichkeiten aufzeigen, welche Mittel und welcher Einsatz notwendig werden, um bis zum Jahre 2015 auch unter den sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen eine funktionierende Nahversorgung im gesamten Stadtgebiet Karlsruhes aufrecht zu erhalten.” Karlsruhe Masterplan 2015 Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit Einkaufen und Nahversorgung in Karlsruhe 2007 Aktuelle Trends und Gestaltungsmöglichkeiten Stadt Karlsruhe - Amt für Stadtentwicklung 2008 Stadt Karlsruhe Amt für Stadtentwicklung Wirtschaftsförderung Stadtplanungsamt Projektleitung: Otto Mansdörfer, Amt für Stadtentwicklung Bearbeitung: Christian Fulda, Amt für Stadtentwicklung Andreas Mangold, Wirtschaftsförderung Softwareentwicklung: Anand Ehring, Amt für Stadtentwicklung Datenaufbereitung/Grafik: Ilona Forro, Amt für Stadtentwicklung Umschlaggestaltung: Stefanie Groß. Amt für Stadtentwicklung DTP: Marlis Arz, Amt für Stadtentwicklung E-Mail: otto.mansdoerfer@afsta.karlsruhe.de Internet: http://www.karlsruhe.de/Stadtentwicklung Telefon: 0721 133-1221 Fax: 0721 133-1209 Auflage 400 Stück Karlsruhe, Januar 2008 Vorbemerkung Durch den raschen Strukturwandel im Lebensmitteleinzelhandel ist ein fl ächendeckendes Nahversorgungsangebot auch für eine Großstadt wie Karlsruhe keinesfalls mehr selbstverständlich. Den berechtigten Anliegen der Bürgerinnen und Bürger nach einer (auch) fußläufi g erreichbaren Versorgung und den aus vielen guten Gründen stadtentwicklungs- politisch gebotenen Anstrengungen, die gewachsenen Stadtteilzentren zu erhalten, stehen die auf eine automobile Kundschaft hin optimierten Standort- und Marktkonzepte der Handelskonzerne gegenüber. Die von ihnen präferierten Gebäudekubaturen, Stellplatzanforderungen und die notwendige Verkehrsanbindung sind kaum noch in gewachsene Stadtteilstrukturen einzufügen. Eine fl ächendeckende Nahversorgung marktkonform weiterzuentwickeln, ist deshalb eine schwierige Gratwanderung und lässt in vielen Fällen städtebaulich nur „zweitbeste“ Lösungen zu. Dazu ist im „Karlsruhe Masterplan 2015“ das Leitprojekt „Forschungsauftrag für eine funktionierende Nahversorgung“ verankert. Der vorliegende Bericht liefert die Ergebnisse dieses Forschungsauftrags, der damit abgeschlossen ist. Eine funktionie- rende Nahversorgung im gesamten Stadtgebiet Karlsruhe auch unter sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen mittelfristig bis über das Jahr 2015 hinaus zu gewährleisten, ist weiterhin eine vorrangige Aufgabe der Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit den Akteuren. Bis heute ist es trotz schwieriger Rahmenbedingungen in Karlsruhe gelungen, Erreichbarkeiten in den meisten Stadttei- len abzusichern und eine Konzentration der Lebensmittelmärkte an den Verkehrsachsen zu verhindern. Dafür sorgt in Karlsruhe eine konsequente und vorausschauende Anwendung des Planungs- und Baurechts. Mit den Bürgervereinen wird in den nächsten Jahren auf Basis der Ergebnisse dieses Forschungsauftrags ein intensiver Gedankenaustausch zu- sammen mit den Fachleuten der Verwaltung geführt. Nicht weniger anspruchsvoll ist die Aufgabe, die Karlsruher Innenstadt als ersten Einkaufsort der Region zu stärken, gegen konkurrierende Zentren, die Angebote auf der „grünen Wiese“, Factory Outlets und den Internethandel. Mit der gelungenen Süderweiterung der Einkaufs-City und der konsequenten Aufwertung des öffentlichen Raums wird die Karlsruher Innenstadt in ihrer großstädtischen Vielfalt den Erwartungen der Kunden nach Präsentation und Inszenierung gerecht. Weitere Projekte werden die Innenstadt weiter nach vorne bringen. Dazu tragen auch maßgeblich wichtige Leitprojekte des Masterplans bei, wie die Kombilösung für eine straßenbahnfreie Kaiserstraße, die Neugestaltung und Aufwertung der zentralen Fußgängerzone und die städtebauliche Aufwertung Karlsruhes bis 2015. Der vorliegende Bericht bietet in seiner Zusammenschau des Kundenverhaltens und der Einschätzungen der Bürgerinnen und Bürger, der Stadtteilprofi le zur Nahversorgung und den Empfehlungen des aktuellen GfK PRISMA Einzelhandelsgut- achtens für den Gemeinderat eine solide Grundlage, die Nahversorgung in Karlsruhe unter den heutigen Rahmenbedin- gungen bis zum Jahr 2015 weiterzuentwickeln und die überregionale Marktposition der Innenstadt zu stärken. Heinz Fenrich Oberbürgermeister Inhalt Seite 1. Einführung __________________________________________________________9 2. Einkaufsverhalten der Karlsruher und Handlungsmöglichkeiten der Stadt ___________________________________________________________11 2.1 Einkäufe des periodischen Bedarfs (Nahversorgung) 11 2.1.1 Bevorzugtes Geschäft für den Lebensmitteleinkauf in Karlsruhe 12 2.1.2 Lage des bevorzugten Geschäfts und Bewertung der Nahversorgung 18 2.1.3 Hauszustellung von Lebensmitteln 24 2.2 Einkäufe des aperiodischen Bedarfs und die Bedeutung der Innenstadt 26 2.2.1 Bekleidung und Schuhe 27 2.2.2 Bücher, CD‘s und Schreibwaren 29 2.2.3 Langlebige Geräte (Fernsehgerät, Kühlschrank und Waschmaschine) 30 2.2.4 Möbel und Raumausstattung 30 2.2.5 Einkauf über das Internet 32 2.2.6 Die Karlsruher Innenstadt aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger 33 2.2.7 Perspektiven der Karlsruher Innenstadt 34 3. Nahversorgung in den Stadtteilen und Gestaltungsmöglichkeiten_______39 3.1 Das A-Zentrum Innenstadt 44 3.2 Die B-Zentren Durlach und Mühlburg 48 3.3 Stadtteile mit C-Zentren 52 3.4 Stadtteile mit D-Zentren 62 3.5 Die Nahversorgung in den übrigen Stadtteilen 76 3.6 Perspektiven der Nahversorgung in Karlsruhe 98 1. EINFÜHRUNG 9 Die Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täg- lichen, mittelfristigen und langfristigen Bedarfs sowie mit Dienstleistungen wie Bankfi lialen, Friseuren, Reini- gungen usw. werden von privatwirtschaftlichen Anbie- tern bereitgestellt. Defi zite und Fehlentwicklungen auf diesem Feld zu vermeiden, ist aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger eine der vorrangigen Aufgaben der kommu- nalen Politik. Dabei gehen die Vorstellungen der Kunden von einer „idealen“ Einkaufslandschaft – in der City so- wie dem kleinteiligen Nahversorgungsangebot im Stadt- teil – und die aus der wirtschaftlichen Eigendynamik des Handels erwachsenden Angebotsstrukturen und räum- lichen Standortmuster oft weit auseinander. Dies gilt insbesondere für die Angebote der Nahversorgung, die im Lebensmitteleinzelhandel vom Preiswettbewerb und den sich daraus ergebenden betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt sind. Vor diesem Hintergrund soll der vorliegende Bericht beiden Blickwinkeln (Angebots- und Nachfrageseite) gerecht werden. Auf der Grundlage des Gutachtens von GfK PRISMA liegt eine fundierte Bestandsaufnahme der Angebotsseite im Karlsruher Einzelhandel vor. Durch die zeitgleich mit den GfK-Erhebungen vom Amt für Stadtentwicklung durchgeführte Karlsruher Bürgerum- frage 2006 mit ihren Themenschwerpunkten Einkaufen und Nahversorgung entsteht ein differenziertes Bild der Nachfrageseite. Der Bericht „Einkaufen und Nahversor- gung in Karlsruhe“ stellt die Befunde von GfK PRISMA den Einkaufsgewohnheiten sowie den Beurteilungen der Nahversorgungssituation durch die Bürgerinnen und Bürger gegenüber. Dadurch gelingt es, Disparitä- ten aufzudecken, die bei einer rein angebotsseitigen Betrachtung nicht sichtbar werden. Als überaus wichtiges Hilfsmittel bei dieser Zusammen- schau des Themenfelds Einkaufen und Nahversorgung in Karlsruhe hat sich das in den letzten Jahren vom Amt für Stadtentwicklung und der Wirtschaftsförderung aufgebaute Monitoringsystem zur Nahversorgung in den Karlsruher Stadtteilen erwiesen. Diese jährlich ak- tualisierte Monitoringdatenbank bildet die Veränderung der Einzelhandels- und Dienstleistungslandschaft in den Stadtteilen im Detail ab. Damit kann jederzeit die aktuelle Angebotsstruktur im Stadtgebiet abgerufen werden. Die kartografi sche Darstellung der Nahversor- gungsausstattung im nachfolgenden Bericht ist dem Nahversorgungsmonitoring entnommen. 1. Einführung 1. EINFÜHRUNG10 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 11 2.1 Einkäufe des periodischen Bedarfs1 (Nahversorgung) Die Qualität der Nahversorgung trägt maßgeblich zur Identität eines Stadtteils bei und wird von den Bürgerinnen und Bürgern als wichtiges Kriterium der Lebensqualität angesehen. Unter Nahversorgung ist die Bereitstellung von Waren des periodischen Bedarfs – im Wesentlichen Nahrungs- und Genussmittel sowie kurzfristige Verbrauchsgüter wie Drogeriewaren – zu verstehen. Im Rahmen der Bürgerumfrage wurde schwerpunktmäßig der Lebensmitteleinkauf als die wichtigste Komponente der Nahversorgung untersucht. Darüber hinaus wurde auch die Ausstattung mit wich- tigen Dienstleistungen wie beispielsweise Post, Arztpra- xen, Friseur, Apotheke im Stadtteil abgefragt. Der Lebensmitteleinzelhandel ist von starken Verände- rungen der Einkaufsgewohnheiten wie auch der Ange- botsformen geprägt, die tendenziell die wohnortnahe Versorgung schwächen. Selbstständige Lebensmittel- händler mittlerer Größe können häufi g im Preiswett- bewerb nicht mithalten, während die Handelskonzerne kleinere Märkte zunehmend durch größere Einheiten an Pkw-orientierten Standorten ersetzen. Auch in Zukunft ist mit einer insgesamt steigenden Verkaufsfl äche bei gleichzeitiger Umsatzstagnation und damit sinkender Flächenproduktivität im Lebensmitteleinzelhandel zu rechnen. Daher steht die Branche weiterhin unter einem hohen Rationalisierungsdruck. Gerade im Bereich von Logistikkonzepten und bei der Einführung Kosten spa- render Technologien können vor allem die Großen der Branche Wettbewerbsvorteile realisieren. Auf der anderen Seite entstehen durch neue Nachfra- getrends möglicherweise auch Chancen für innovative kleinere Geschäfte insbesondere in hochfrequentierten Lagen2. Derzeit profi tieren in Deutschland vor allem Tankstellen-Shops von dem Mangel an innovativen Kleinfl ächenkonzepten. Diese bieten als Convenience- Shops bis zu 24-Stunden-Öffnungszeiten und zeitspa- rende Produkte wie Tiefkühlkost, vorgefertigte Lebens- mittel aus dem Kühlregal (chilled food) sowie fertige Snacks und treffen damit auf die wachsende Zahl der „Convenience-Kunden“, die hierfür zum Teil erhebliche Preisaufschläge in Kauf nehmen. Unter dem bundesweit eingeführten Namen „nahkauf“ werden derzeit in Karlsruhe sieben selbständig geführte und von Rewe belieferte kleinfl ächige Nachbarschafts- geschäfte mit 150 bis 500 m² Verkaufsfl äche betrieben. Edeka verfolgt mit der Vertriebslinie „Nah&Gut“ ein ähnliches Konzept. Meist handelt es sich jedoch um Übergangslösungen aufgrund bestehender Mietver- träge. Inwieweit die Geschäfte nach Auslaufen dieser Mietverträge weiter geführt werden, ist ungewiss bzw. von ihrer Wirtschaftlichkeit abhängig. Auch die Markant-Gruppe bietet unterschiedliche Klein- fl ächenkonzepte an: „Shop`n`Go“ (Franchise-Konzept bis 20 m²), „Ihre Kette“ oder „IK - Ihr Kaufmann“ (selbststän dig geführte Nachbarschaftsgeschäfte bis zu 300 m²), „Ums Eck (Franchise-Konzept für convenience- orientierte Nahversorgung mit Servicebausteinen auf 70 bis 350 m²) oder „Nah & Frisch“ (Supermarkt 300 bis 600 m²) (www.nahversorgeroffensive.de). Ein Markant Nah & Frisch Markt mit ca. 300 m² hat beispielsweise in Rüppurr den ehemaligen Spar ersetzt. Ansonsten fi nden sich diese Kleinfl ächenkonzepte jedoch vorwie- gend im ländlichen Raum mit weiten Entfernungen zu großfl ächigen Anbietern oder als Tankstellen- und Bahnhofsshops und sind auf eine mittlere Großstadt wie Karlsruhe nicht anwendbar. Bundesweit ist insbeson dere ein steigender Marktanteil der Lebensmitteldiscounter feststellbar, der bei rund 40 % des gesamten Lebenmitteleinzelhandels liegt (vgl. KPMG3 2006, S. 19). Dahinter steht zum einen die Zunahme der Filialanzahl, zum anderen die wachsende durchschnittliche Filialgröße von mittlerweile ca. 700 m² Verkaufsfl äche. Neue Standorte unter 600 m² sind für Discounter meist uninteressant. Aldi und Lidl benötigen aufgrund ihrer erweiterten Sortimente eher Standorte mit bis zu 1.000 m². Im Zuge der Ausdehnung ihres Fili- 1 Periodischer oder täglicher Bedarf umfasst alle Waren mit kurzfristigem Beschaffungsrhythmus, im Wesentlichen Nahrungs- und Genussmittel sowie kurzfristige Verbrauchsgüter wie z.B. Drogeriewaren. 2 vgl. McKinsey 2006: Rückkehr der Tante-Emma-Läden, www.mckinsey.de 3 Die KPMG Deutsche Treuhandgesellschaft mit Sitz in Köln ist das deutsche Mitgliedsunternehmen des internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG International. 2. Einkaufsverhalten der Karlsruher und Handlungs- möglichkeiten der Stadt 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT12 alnetzes wie auch ihrer Angebotsbreite haben Discoun- ter an einigen Standorten zwischenzeitlich die Funktion der Nahversorgung weitgehend übernommen. Im November 2007 kündigten Edeka und die Tengel- mann-Gruppe an, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung im Sommer 2008 ihre Discount-Sparten Netto und Plus in einem Gemeinschaftsunternehmen mit zusammen rund 4.100 Filialen zu vereinigen. In den nächsten Jahren plant das Unternehmen die Eröffnung von mehr als 300 Filialen jährlich. Nach Einschätzung der Unternehmensberatung KPMG nähern sich die Discounter allerdings einer Sättigungs- grenze. Von derzeit rund 40 % Marktanteil wird ein weiteres Wachstum auf allenfalls 43 bis 45 % für rea- listisch gehalten (KPMG 2006, S. 22). Grund dafür ist zum einen das bereits jetzt sehr engmaschige Filialnetz der Discounter, das kaum zusätzliche Standorte zulässt. Dabei wird es offensichtlich zunehmend schwieriger, neue Kunden zu gewinnen: Wer nicht bereits Kunde ist, steht dem Discount-Konzept eher skeptisch gegenüber. Zum anderen deutet sich ein Wertewandel eines Teils der Konsumenten weg von der reinen Preisorientierung hin zu mehr Qualitätsbewusstsein4, Convenience und ethischen Werten an. Hierauf reagieren Discounter bereits durch Qualitätssicherungsmaßnahmen und die Aufnahme von Bio- und Transfair-Produkten ins Sortiment. Durch den demografi schen Wandel, insbe- sondere die Zunahme der über 50-Jährigen und durch die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen ist künftig mit einer Stärkung der Trends Convenience und Genuss zu rechnen. Demgegenüber ist der Umsatzanteil der Supermärkte als klassische Vollsortimenter kontinuierlich rückläufi g. Hier ist ebenso ein Trend zu fl ächengrößeren Märkten fest- zustellen, während Märkte mit weniger als 700 m² ten- denziell schwächere Umsätze haben (vgl. GfK PRISMA 2007, S. 153). Auch KPMG (2007) sieht für die Zukunft die stärksten Wachstumschancen für selbstständig ge- führte Supermärkte mit über 1.500 m². An Bedeutung gewonnen haben dagegen die Bio-Supermärkte. Der Umsatzanteil der SB-Warenhäuser und großen Verbrauchermärkte (Wal Mart, Real, Hit, famila etc.) stagniert bereits seit einigen Jahren und wird sich nach Einschätzung der KPMG künftig eher rückläufi g entwi- ckeln. „Immer kleinere Haushalte, ein stabiler Trend zu frischen Fertigprodukten für den sofortigen Verzehr (...) sowie der zunehmende Anteil älterer Bevölkerungsgrup- pen sind dem Wocheneinkauf auf der grünen Wiese nur wenig förderlich“ (KPMG 2006, S. 23). Nach einer Befragung von 70 Führungskräften des deut- schen Lebensmitteleinzelhandels und der Lebensmittel- industrie ist zudem eine Zunahme des Online-Shopping auch im Lebensmittelbereich5 zu erwarten (vgl. A.T. Kearney 2007). 2.1.1 Bevorzugtes Geschäft für den Lebens- mitteleinkauf in Karlsruhe Der Lebensmittelsupermarkt hat seine führende Stellung als regelmäßig aufgesuchter Ladentyp in Karlsruhe be- hauptet: Drei Viertel der Karlsruherinnen und Karlsruher (75,4 %) kaufen mindestens einmal pro Woche Lebens- mittel in einem Supermarkt (ABBILDUNG 2.01). An zweiter Stelle in der Kundengunst liegen die Discounter mit 54,7 %, gefolgt von kleinen Läden, Wochenmärk- ten und Verbrauchermärkten. Zu beachten ist dabei, dass allein die Besuchshäufi gkeit noch nichts über den Umsatz des Geschäfts aussagt. Die Direktvermarktung vom Bauernhof/Erzeuger spielt für den regelmäßigen Lebensmitteleinkauf insgesamt eine nur geringe Rolle. Gegenüber der Befragung 2001 hat sich die Besuchs- häufi gkeit beim Supermarkt nur geringfügig verschoben (ABBILDUNG 2.02). Dabei ist der Anteil derjenigen ge- wachsen, die nie einen Supermarkt aufsuchen (6,5 %). Die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen suchen mit ähnlicher Häufi gkeit einen Supermarkt auf, hier gibt es keine signifi kanten Unterschiede. Dagegen haben die Discounter im Kundenzuspruch auch in Karlsruhe erheblich zugelegt: Über die Hälfte der Befragten (54,7 %) kaufen einmal (34,4 %) oder mehrmals (20,3 %) pro Woche in einem Discounter ein, deutlich mehr als noch bei der Bürgerumfrage 2001 (44,5 %, ABBILDUNG 2.03). Auffällig ist dabei, dass jüngere Befragte deutlich häufi ger in einem Discounter einkaufen als ältere (ABBILDUNG 2.04). Ebenso kaufen Ausländer häufi ger im Discounter ein als Deutsche (AB- BILDUNG 2.05). Deutlich geringer ist der Einfl uss des Schulabschlusses sowie des Haushaltsnettoeinkommens auf die Besuchshäufi gkeit von Discountern: Aldi, Lidl etc. werden von allen sozialen Schichten frequentiert. Kleinere Läden (z.B. Obst- und Gemüseläden) werden von 40,5 % der Befragten mindestens einmal pro Wo- che aufgesucht (ABBILDUNG 2.01). Ein Vergleich mit der letzten Befragung ist dabei nicht möglich. Ein spürbarer Rückgang ist bei der Besuchshäufi gkeit von Wochenmärkten und Marktständen in nahezu allen Stadtteilen zu verzeichnen (ABBILDUNG 2.06 und 2.09). Als Gründe für den Rückgang sind unter anderem die 4 Ein wieder deutlich steigendes Qualitäts- und Markenbewusstsein der deutschen Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf hat zuletzt die Studie MarkenProfi le 12 der Zeitschrift Stern ermittelt (www.markenprofi le.de). 5 Beispiele für umfangreiche Online-Shops bieten www.doit24.de, www.kaufwichtel.de, www.lila-se-shop.de, www.le-shop.ch oder www.tesco.com. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 13 3,7% 11,0% 85,3% 21,3% 32,1% 46,6% 32,6% 21,3% 46,1% 40,5% 16,8% 42,8% 54,7% 24,6% 20,7% 75,4% 13,9% 10,6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Bauernhof/Erzeuger Verbrauchermarkt Wochenmarkt kleiner Laden Discounter Lebensmittelsupermarkt mindestens einmal pro Woche zweimal pro Monat bis mehrmals pro Jahr seltener oder nie Basis: 2.230 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.01 Besuchshäufigkeiten der verschiedenen Angebotsformen beim täglichen Bedarf im Abb. 2.01 Überblick 2006 42,5% 40,8% 11,6% 11,9% 5,3% 4,1% 4,7%34,2% 34,6% 2,0% 1,8% 6,5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 2001 2006 mehrmals pro Woche einmal pro Woche 1-2 mal pro Monat mehrmals pro Jahr seltener nie Basis: 2.400/2.239 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.02 Lebensmittel einkaufen bei einem Lebensmittelsupermarkt - Vergleich 2001/2006 14,2% 20,3% 27,7% 21,1% 8,1% 12,6%30,3% 34,4% 3,5% 5,2% 10,1% 12,6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 2001 2006 mehrmals pro Woche einmal pro Woche 1-2 mal pro Monat mehrmals pro Jahr seltener nie Basis: 2.403/2.239 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.03 Lebensmittel einkaufen bei einem Lebensmitteldiscounter wie ALDI oder LIDL Abb. 2.03 Vergleich 2001/2006 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT14 30,7% 33,9% 34,8% 38,3% 25,5% 18,6% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt deutsche Staatsangehörigkeit erworben ausländische Staatsangehörigkeit mehrmals pro Woche 1 mal pro Woche Basis: 2.239 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.05 Lebensmittel einkaufen bei einem Lebensmitteldiscounter wie ALDI oder LIDL - Abb. 2. 05nach Staatsangehörigkeit 2006 12,8% 8,0% 13,3% 15,4% 16,2% 17,1% 23,7% 24,6% 28,9% 5,2% 5,9% 28,9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 2001 2006 mehrmals pro Woche einmal pro Woche 1-2 mal pro Monat mehrmals pro Jahr seltener nie Basis: 2.394/2.234 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.06 Lebensmittel einkaufen auf dem Wochenmarkt oder an einem Marktstand Abb. 2.06 Vergleich 2001/2006 26,1% 24,0% 21,4% 13,2% 18,7% 20,6% 20,6% 26,4% 19,5% 4,3% 4,1% 7,3% 8,4% 9,5% 7,3% 10,9% 14,9% 34,7%6,3% 25,6% 32,0% 34,5% 39,7% 34,9% 3,2% 3,6% 1,8% 10,7% 6,4% 9,5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% unter 30 Jahre 30 bis unter 45 Jahre 45 bis unter 60 Jahre 60 bis unter 75 Jahre 75 Jahre und älter mehrmals pro Woche einmal pro Woche 1-2 mal pro Monat mehrmals pro Jahr seltener nie Basis: 2.233 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.04 Lebensmittel einkaufen in einem Discounter nach Altersgruppen 2006 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 15 Ausweitung des Frische-Sortiments in Supermärkten und Discountern sowie das Preisbewusstsein der Kun- den zu vermuten. Differenziert nach Altersgruppen (ABBILDUNG 2.07) zeigt sich, dass vor allem Personen zwischen 60 und 75 Jahren häufi g Wochenmärkte auf- suchen, gefolgt von den Personen über 75 Jahre und den 45- bis unter 60-jährigen. Auffällig ist auch, dass besonders bei den jüngeren Befragten die Besuchshäu- fi gkeit überdurchschnittlich zurückgegangen ist. Mit steigendem Haushaltseinkommen nimmt dagegen die Besuchshäufi gkeit von Wochenmärkten zu (ABB. 2.08). Auch zwischen den Stadtteilen gibt es erhebliche Un- terschiede, was in hohem Maße auf die räumliche Nähe eines Wochenmarktes sowie auf dessen Beliebtheit zurückzuführen sein dürfte (ABBILDUNG 2.09). Beson- ders hohen Zuspruch fi nden trotz zum Teil erheblicher Verluste die Wochenmärkte in der Weststadt, in Rüppurr sowie in der Waldstadt und der Nordweststadt. Nen- nenswert an Bedeutung gewonnen hat der Besuch von Wochenmärkten/Marktständen in Grünwettersbach und Palmbach, wo seit etwa drei Jahren einmal wöchentlich ein Marktstand Obst und Gemüse anbietet, sowie bei 47,5% 53,3% 44,3% 40,0% 22,2% 50,6% 37,4% 30,0% 13,0% 40,5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% unter 30 Jahre 30 bis unter 45 Jahre 45 bis unter 60 Jahre 60 bis unter 75 Jahre 75 Jahre und älter 2001 2006 Basis: 2.394/2.234 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.07 Lebensmittel einkaufen auf dem Wochenmarkt oder an einem Marktstand nach Abb. 2.07 Altersgruppen - Vergleich 2001/2006 mehrmals pro Woche + einmal pro Woche zusammengefasst 7,6% 8,6% 9,2% 13,9% 15,0% 15,1% 21,0% 18,5% 5,5% 4,2% 21,1% 16,9% 14,6% 43,8% 26,2% 20,5% 21,0% 3,8% 9,5% 22,2% 13,9% 27,8% 30,5% 34,1% 8,3% 4,9% 6,8% 16,4% 10,1% 29,2% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% unter 1.000 € 1.000 bis unter 2.000 € 2.000 bis unter 3.000 € 3.000 bis unter 4.000 € 4.000 € und mehr mehrmals pro Woche einmal pro Woche 1-2 mal pro Monat mehrmals pro Jahr seltener nie Basis: 2.234 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.08 Lebensmittel einkaufen auf dem Wochenmarkt oder an einem Marktstand nach dem Abb. 2.08 monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2006 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT16 66,2% 45,4% 36,4% 35,0% 36,5% 43,2% 52,5% 33,9% 34,6% 32,2% 38,9% 27,4% 19,8% 22,1% 35,3% 34,0% 22,7% 18,2% 25,7% 34,1% 36,3% 48,8% 58,8% 53,1% 31,9% 70,8% 67,1% 28,1% 15,0% 16,3% 18,2% 19,0% 20,0% 21,7% 23,9% 25,4% 26,7% 26,7% 28,5% 30,0% 31,5% 33,8% 33,8% 34,7% 36,5% 38,6% 48,3% 49,5% 52,6% 56,1% 33,3% 33,3% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Weststadt Rüppurr Waldstadt Nordweststadt Weiherfeld-Dammerstock Südstadt Mühlburg Hagsfeld Innenstadt-West Daxlanden Durlach Hohenwettersbach Innenstadt-Ost Nordstadt Südweststadt Neureut Wolfartsweier Grötzingen Oberreut Palmbach Knielingen Beiertheim-Bulach Stupferich Grünwinkel Grünwettersbach Rintheim Oststadt 2001 2006 Basis: 2.398/2.234 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.09 Lebensmittel einkaufen auf dem Wochenmarkt oder an einem Marktstand - Abb. 2.09 Stadtteilergebnisse 2001 /2006 mehrmals pro Woche + einmal pro Woche zusammengefasst 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 17 den Bewohnern Hagsfelds, die überwiegend den Markt in der Waldstadt nutzen. Der Kundenzuspruch der Verbrauchermärkte wie Wal Mart6, Real, famila oder HIT entwickelte sich in Karlsru- he leicht rückläufi g (ABBILDUNG 2.10). Dabei zeigt sich, dass mittlere Altersgruppen dieses Angebotsformat etwas häufi ger aufsuchen, während vor allem ältere Befragte dort seltener anzutreffen sind (ABBILDUNG 2.11). Bewohner der Stadtteile Grünwinkel, Oberreut, Beiertheim-Bulach, Daxlanden sowie Knielingen suchen überdurchschnittlich häufi g Verbrauchermärkte auf, da sie für diese Stadtteile leicht und nah erreichbar sind. Das Einkaufen beim Erzeuger bzw. auf dem Bauernhof hat zwar gegenüber 2001 an Bedeutung gewonnen, spielt jedoch insgesamt eine untergeordnete Rolle. Min- destens einmal im Monat suchen 8,6 % der Befragten diese Anbieter auf. Etwas höheren Zuspruch fi ndet diese Angebotsform in den Stadtteilen mit nahe gelegenen Hofl äden (die Höhenstadtteile sowie Grötzingen, Rüp- purr, Knielingen, Neureut und Beiertheim-Bulach). 6 Nach dem Verkauf des Deutschland-Geschäfts von Wal Mart an die Metro AG werden die beiden ehemaligen Wal Mart-Verbrauchermärkte in Bulach und Rintheim mittlerweile als Real-Märkte betrieben. 6,0% 6,1% 26,1% 23,0% 15,9% 21,3% 15,2% 16,9% 10,1% 9,1% 19,6% 30,7% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 2001 2006 mehrmals pro Woche einmal pro Woche 1-2 mal pro Monat mehrmals pro Jahr seltener nie Abb. 2.10 Lebensmittel einkaufen in einem großen Verbrauchermarkt - Vergleich 2001/2006 Basis: 2.393/2.233 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 5,4% 5,8% 6,9% 6,6% 29,6% 24,9% 21,8% 16,8% 16,9% 9,6% 8,5% 19,5% 16,2% 14,9% 24,9% 26,5% 39,7% 56,6%4,7% 8,0% 13,5% 19,0% 14,1% 16,4% 3,7% 8,9% 11,5% 10,1% 14,4% 24,6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% unter 30 Jahre 30 bis unter 45 Jahre 45 bis unter 60 Jahre 60 bis unter 75 Jahre 75 Jahre und älter mehrmals pro Woche einmal pro Woche 1-2 mal pro Monat mehrmals pro Jahr seltener nie Basis: 2.233 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.11 Lebensmittel einkaufen in einem großen Verbrauchermarkt nach Altersgruppen 2006 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT18 2.1.2 Lage des bevorzugten Geschäfts und Bewertung der Nahversorgung Fast drei Viertel der Befragten (73,4 %) suchen am häu- fi gsten ein Lebensmittelgeschäft „hier in der Nähe im Stadtteil“ auf (ABBILDUNG 2.12). Der Rückgang gegen- über 2001, als noch vier von fünf Befragten vorwiegend im Stadtteil einkauften (81,6 %) belegt einen nicht unerheblichen Bedeutungsverlust der wohnortnahen Versorgung. Eine überdurchschnittliche Stadtteilorien- tierung zeigen Senioren ab 60 Jahren (78,9 %, ab 75 Jahre 81,4 %) und die unter 30-Jährigen (76,0 %) aber auch Singlehaushalte ab 45 Jahre (79,6 %) und Allein- erziehende (76,1 %). Mit steigendem Einkommen sinkt die Stadtteilorientierung. Gegenüber 2001 zugelegt haben insbesondere Stand- orte „in einem anderen Stadtteil innerhalb Karlsruhes“ (13,8 %). Auch die Lebensmittelgeschäfte in Mühlburg und Durlach konnten ihre Anziehungskraft auf Kunden aus anderen Stadtteilen leicht erhöhen, ebenso wie Standorte außerhalb Karlsruhes. Demgegenüber hat die Innenstadt für den Lebensmitteleinkauf durch den Weg- fall der Lebensmittelabteilungen von ehemals Hertie und Kaufhalle gesamtstädtisch an Bedeutung verloren. Während in Durlach, Mühlburg, in der Innenstadt-Ost und in Grünwinkel über 90 % der Befragten ihren täg- lichen Bedarf überwiegend im Stadtteil decken, liegen am unteren Ende der Skala Hagsfeld, Stupferich und Hohenwettersbach mit unter 30 % auf den Stadtteil ori- entierter Kunden (ABBILDUNG 2.13). Auch in Wolfarts- weier, Weiherfeld-Dammerstock und in der Weststadt ist die Stadtteilorientierung unterdurchschnittlich. Der Bedeutungsverlust des eigenen Stadtteils als Ort der Lebensmittelnahversorgung gegenüber 2001 ist in der überwiegenden Zahl der Stadtteile zu beobachten (ABBILDUNG 2.14). Erhebliche Bedeutungsgewinne sind dagegen in Grötzingen und in der Oststadt festzustellen, leichtere auch in Grünwinkel und in Durlach. In Grötzin- gen dürfte die gegenüber 2001 erhöhte Stadtteilori- entierung auf die Eröffnung von Edeka und Lidl in der Eisenbahnstraße zurückzuführen sein. In der Oststadt haben sich die Kunden offenbar zwischenzeitlich neben den Geschäften an der Gerwig- und Georg-Friedrich- Straße auch auf die neueren Märkte im Bereich Ostring, Käppele- und Theodor-Rehbock-Straße orientiert. Die stark abnehmende Bedeutung der Nahversorgung ist in einigen Stadtteilen durch die Schließung von Ge- schäften zwischen der Befragung 2001 und 2006 zu erklären. Dies gilt insbesondere für Grünwettersbach (Schließung Rewe) und Hohenwettersbach (Schließung Pro Inform). In anderen Stadtteilen orientieren sich die Kunden trotz gleich bleibendem Angebot stärker auf Geschäfte außerhalb des Stadtteils. So kaufen beispiels- weise Bewohner von Hagsfeld überwiegend in anderen Karlsruher Stadtteilen (52,9 %) ein, aber auch in höhe- rem Maße außerhalb Karlsruhes (15,7 %) als noch im Jahr 2001. Auch in Neureut haben sich die Einkaufs- gewohnheiten zu Gunsten anderer Stadtteile und – in geringerem Maße – zu Gunsten von Standorten außer- halb Karlsruhes verschoben. Den höchsten Anteil von Befragten, die außerhalb Karlsruhes einkaufen, weist der Höhenstadtteil Stupferich auf (58,5 %). Zu vermu- ten ist eine starke Orientierung der Stupfericher auf den Fachmarktstandort in Karlsbad-Langensteinbach sowie auf die Geschäfte in Waldbronn-Busenbach. Dagegen kaufen die Hohenwettersbacher überwiegend im Durla- cher Zentrum ein (75,6 %). Da die Nahversorgung im Stadtteil für Senioren eine zwar rückläufi ge aber nach wie vor überdurchschnitt- liche Bedeutung hat, ist eine ergänzende Betrachtung der Ergebnisse der Seniorenbefragung aufschlussreich (Stadt Karlsruhe 2005): Dabei gaben nur 7,8 % der befragten Senioren an, beim Einkauf Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das von den Personen ab 60 Jahren am häufi gsten genutzte Verkehrsmittel beim Lebensmittel- einkauf ist das Auto (36,1 %). Ein Viertel (25,1 %) kauft hauptsächlich zu Fuß ein, 15,5 % mit dem Fahrrad und jeder Fünfte (21 %) nutzt dabei die Straßenbahn. Älte- re Frauen kaufen weniger mit dem Auto ein als ältere 8,0% 2,1% 1,6% 1,3% 13,8% 6,2% 2,7% 2,1% 1,8% 5,4% 81,6% 73,4% 0% 20% 40% 60% 80% 100% hier in der Nähe im Stadtteil in einem anderen Stadtteil innerhalb Karlsruhes in der Innenstadt außerhalb Karlsruhes im Zentrum von Durlach im Zentrum von Mühlburg 2001 2006 Basis: 2.398/2.237 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.12 Lage des bevorzugten Geschäfts für Abb. 2.12 den täglichen Bedarf 2001/20061) 1) Befragte in den Stadtteilen Innenstadt-Ost, -West, Mühlburg und Durlach wurden der Rubrik "im Stadtteil" zugeordnet, wenn sie Innenstadt bzw. Mühlburg oder Durlach als bevorzugten Einkaufsort angegeben hatten. Wenn man die Bewohner der Innenstadt, Durlachs und Mühlburgs dagegen ihrem Zentrum zuordnet, ergeben sich höhere Werte: Innenstadt (11,5%), Durlach (12%), Mühlburg (7,2%), "hier in der Nähe im Stadtteil" jedoch nur 52,8%. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 19 Männer, was mit der geschlechtsspezifi schen Pkw-Ver- fügbarkeit in dieser Altersgruppe zusammenhängt. Bei den in den kommenden Jahren in das Seniorenalter eintretenden Jahrgängen ist von einer zunehmenden Angleichung des Mobilitätsverhaltens zwischen den Geschlechtern auszugehen. Mit zunehmendem Alter verliert das Auto an Bedeutung. Im Alter ab 85 Jahren gehen rund 50 % der Befragten zu Fuß zum Einkaufen. Gerade diese Hochbetagten sind daher in hohem Maße auf eine fußläufi ge Nahversorgung angewiesen. Bis zum Jahr 2015 ist mit einer Zunahme der Hochbetagten um 20,1 % bzw. 1.200 Personen zu rechnen. Insgesamt bewerten bei der Bürgerumfrage knapp die Hälfte aller Befragten (49,1 %) die Versorgung ihres Stadtteils mit Einzelhandelsgeschäften als entweder „sehr gut“ (10,9 %) oder „gut“ (38,2 %). Während insbesondere die Bewohner innenstadtnaher Lagen und der beiden B-Zentren Durlach und Mühlburg recht zufrieden mit der Einzelhandelsausstattung sind, liegen die Höhenstadtteile Hohenwettersbach, Stupferich und Grünwettersbach sowie Weiherfeld-Dammerstock am unteren Ende der Zufriedenheitsskala (ABBILDUNG 2.15). ABBILDUNG 2.16 macht dies als Karte noch ein- mal sehr deutlich. Ein Vergleich mit den Befragungsergebnissen von 2001 zeigt, dass einerseits der Anteil der Befragten, welche die Einzelhandelsausstattung ihres Stadtteils als „gut“ oder „sehr gut“ bewerten, von 52,0 % (2001) auf 49,1 % (2006) zurückgegangen ist, andererseits aber auch der Anteil der ausgesprochen unzufriedenen („schlecht“ oder „sehr schlecht“) von 26,5 % auf 23,9 % gesun- ken ist. Alle fünf Bewertungsstufen („sehr gut“, „gut“, „befriedigend“, „schlecht“ und „sehr schlecht“) zu- sammengenommen, ergibt sich gesamtstädtisch somit eine etwas positivere Bewertung als 2001. Um die zeitliche Entwicklung und die Unterschiede zwi- schen den Stadtteilen besser vergleichbar zu machen, wurden alle fünf Bewertungsstufen in einer Gesamt- bewertungsziffer für jeden Stadtteil zusammengefasst. Zahlen über 100 geben eine überdurchschnittliche Zu- friedenheit mit dem örtlichen Einzelhandel an, Zahlen unter 100 hingegen eine relative Unzufriedenheit. Das Ergebnis zeigt, dass insbesondere einige Stadtteile mit zurückliegend sehr schlechten Bewertungen sich stark verbessern konnten (ABBILDUNG 2.17). Zumindest im Fall von Grötzingen ist dies auf die Eröffnung neuer Märkte zurückzuführen. Die Bewertung der Ausstattung mit Dienstleistungen, wie Post, Friseur, Reinigung, Ärzte, Apotheken etc. in den Stadtteilen fällt deutlich positiver aus als die des Einzelhandels: Knapp 70 % bezeichnen diese als „gut“ oder „sehr gut“. Die Bewertung der Dienstleistungen zeigt sich im Vergleich zum Einzelhandel in den unter- schiedlichen Stadtteilen zudem deutlich ausgewogener (ABBILDUNG 2.18). Gegenüber 2001 ist eine leicht ver- besserte Bewertung feststellbar. 19 10 26 20 09 16 18 15 2124 08 07 11 22 06 17 14 04 13 27 12 02 03 23 05 01 25 Stadtteilorientierung beim Lebensmitteleinkauf Stadt Karlsruhe Amt für Stadtentwicklung Datengrundlage: Bürgerumfrage 2006 Zeichenerklärung Stadtgrenze Stadtteilgrenze Stadtviertelgrenze Stadt Karlsruhe: 73,4 % 01 Innenstadt-Ost 02 Innenstadt-West 03 Südstadt 04 Südweststadt 05 Weststadt 06 Nordweststadt 07 Oststadt 08 Mühlburg 09 Daxlanden 10 Knielingen 11 Grünwinkel 12 Oberreut 13 Beiertheim-Bulach 14 Weiherfeld-Dammerstock 15 Rüppurr 16 Waldstadt 17 Rintheim 18 Hagsfeld 19 Durlach 20 Grötzingen 21 Stupferich 22 Hohenwettersbach 23 Wolfartsweier 24 Grünwettersbach 25 Palmbach 26 Neureut 27 Nordstadt Stadtteile unter 30 % 30 % bis unter 60 % 60 % bis unter 90 % 90 % und mehr Wo liegt das Lebensmittelgeschäft, in dem Sie am häufigsten einkaufen? Abb. 2.13 Anteil der Befragten, deren bevorzugtes Lebensmittelgeschäft im eigenen Stadtteil liegt. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT20 95,1% 84,1% 80,3% 87,3% 82,3% 78,0% 77,0% 83,1% 74,8% 86,0% 90,0% 88,2% 77,2% 83,1% 97,2% 91,5% 85,5% 75,8% 65,9% 82,8% 73,2% 36,7% 14,6% 49,0% 65,3% 73,3% 93,5% 52,0% 40,9% 40,0% 93,6% 67,7% 64,8% 63,2% 59,1% 27,5% 7,3% 2,2% 68,7% 69,2% 69,8% 70,0% 72,7% 72,9% 76,0% 76,0% 76,5% 78,3% 79,3% 82,8% 87,9% 90,9% 92,7% 93,3% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Durlach Mühlburg Innenstadt-Ost Grünwinkel Oststadt Grötzingen Innenstadt-West Knielingen Südstadt Waldstadt Beiertheim-Bulach Südweststadt Palmbach Daxlanden Rintheim Rüppurr Neureut Nordstadt Oberreut Nordweststadt Grünwettersbach Weststadt Weiherfeld-Dammerstock Wolfartsweier Hagsfeld Stupferich Hohenwettersbach 2001 2006 Basis: 2.398/2.237 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.14 Lage des bevozugten Geschäfts für den täglichen Bedarf im Stadtteil Abb. 2.14 - Stadtteilergebnisse 2001/2006 1) 1) Befragte in den Stadtteilen Innenstadt-Ost, -West, Mühlburg und Durlach wurden der Rubrik "im Stadtteil" zugeordnet, wenn sie Innenstadt bzw. Mühlburg oder Durlach als bevorzugten Einkaufsort angegeben hatten. Anteil der Befragten, deren bevorzugtes Lebensmittelgeschäft im eigenen Stadtteil liegt. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 21 78,6% 72,3% 70,7% 66,9% 65,7% 63,2% 54,9% 51,4% 50,7% 50,7% 50,0% 49,1% 44,9% 43,5% 40,7% 40,3% 37,2% 31,4% 39,5% 33,3% 35,6% 46,8% 60,0% 54,8% 55,6% 86,7% 46,4% 32,0% 30,2% 26,7% 26,4% 24,2% 13,3% 11,9% 6,7% 2,2% 8,9% 10,9% 7,3% 17,6% 16,2% 16,7% 11,1% 20,8% 20,9% 29,0% 20,0% 23,9% 18,6% 35,9% 24,3% 30,9% 23,4% 16,3% 31,3% 23,5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Innenstadt-Ost Mühlburg Innenstadt-West Oststadt Durlach Südstadt Südweststadt Oberreut Grötzingen Knielingen Beiertheim-Bulach KARLSRUHE Waldstadt Grünwinkel Neureut Daxlanden Rüppurr Palmbach Weststadt Hagsfeld Rintheim Wolfartsweier Nordweststadt Nordstadt Grünwettersbach Stupferich Weiherfeld-Dammerstock Hohenwettersbach sehr gut+gut schlecht+sehr schlecht Basis: 2.240 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.15 Bewertung der Einzellhandelsversorgung in den Stadtteilen 2006 Anteile "sehr gut"+"gut" sowie "schlech"+"sehr schlecht" 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT22 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 H oh en w et te rs ba ch G rü nw et te rs ba ch St up fe ri ch W ei he rf el d- D am m er st . N or ds ta dt Ri nt he im W ol fa rt sw ei er N or dw es ts ta dt W es ts ta dt G rü nw in ke l D ax la nd en H ag sf el d Kn ie lin ge n Rü pp ur r N eu re ut KA RL SR U H E Pa lm ba ch W al ds ta dt G rö tz in ge n Be ie rt he im -B ul ac h O be rr eu t Sü ds ta dt D ur la ch O st st ad t Sü dw es ts ta dt M üh lb ur g In ne ns ta dt -W es t In ne ns ta dt -O st 2001 2006 Abb. 2.17 Bewertung der Einzelhandelsversorgung in den Stadtteilen - Vergleich 2001 - 2006 Basis: 2.240 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Gesamtbewertungsziffer 1) Karlsruhe 2001=100 1) Prozentanteile der jeweiligen Bewertungen wurden multipliziert mit: sehr gut: +4; gut: +2: befriedigend: +1; schlecht: -2; sehr schlecht: -4. Die entstandenen Zahlen wurden addiert und die Summe mit einem Faktor multipliziert, der das Gesamtergebnis (Karlsruhe 2001) auf 100 setzte. 19 10 26 20 09 16 18 15 2124 08 07 11 22 06 17 14 04 13 27 12 02 03 23 05 01 25 Bewertung der Versorgung des Stadtteils mit Einzelhandelsgeschäften Stadt Karlsruhe Amt für Stadtentwicklung Datengrundlage: Bürgerumfrage 2006 Zeichenerklärung Stadtgrenze Stadtteilgrenze Stadtviertelgrenze Stadt Karlsruhe: 49,1 % 01 Innenstadt-Ost 02 Innenstadt-West 03 Südstadt 04 Südweststadt 05 Weststadt 06 Nordweststadt 07 Oststadt 08 Mühlburg 09 Daxlanden 10 Knielingen 11 Grünwinkel 12 Oberreut 13 Beiertheim-Bulach 14 Weiherfeld-Dammerstock 15 Rüppurr 16 Waldstadt 17 Rintheim 18 Hagsfeld 19 Durlach 20 Grötzingen 21 Stupferich 22 Hohenwettersbach 23 Wolfartsweier 24 Grünwettersbach 25 Palmbach 26 Neureut 27 Nordstadt Stadtteile unter 20 % 20 % bis unter 40 % 40 % bis unter 60 % 60 % und mehr Anteil "sehr gut" +"gut" Wie beurteilen Sie die Versorgung Ihres Stadtteils mit Einzelhandelsgeschäften? Abb. 2.16 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 23 93,8% 88,9% 87,4% 82,2% 80,9% 80,6% 79,7% 76,5% 76,1% 75,0% 74,5% 73,8% 70,9% 70,1% 69,7% 68,9% 64,4% 62,2% 58,0% 57,3% 56,0% 53,5% 50,6% 44,7% 40,9% 35,6% 31,8% 20,5% 25,4% 28,9% 24,4% 31,8% 31,6% 18,8% 7,0% 14,0% 8,3% 18,0% 13,3% 6,2% 2,2% 8,7% 7,8% 5,1% 4,8% 2,8% 5,6% 2,8% 9,6% 5,8% 1,5% 2,6% 4,8% 5,9% 1,9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Innenstadt-West Innenstadt-Ost Mühlburg Oststadt Südstadt Grötzingen Knielingen Neureut Oberreut Durlach Südweststadt Stupferich Daxlanden Rüppurr KARLSRUHE Grünwettersbach Weststadt Wolfartsweier Beiertheim-Bulach Waldstadt Hagsfeld Rintheim Nordweststadt Grünwinkel Palmbach Weiherfeld-Dammerstock Nordstadt Hohenwettersbach sehr gut+gut schlecht+sehr schlecht Basis: 2.223 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.18 Bewertung der Dienstleistungsausstattung in den Stadtteilen 2006 Anteile "sehr gut"+"gut" sowie "schlecht"+"sehr schlecht" 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT24 2.1.3 Hauszustellung von Lebensmitteln Die Hauszustellung von Lebensmitteln hat gegenüber 2001 etwas zugenommen: 12,9 % der befragten Karlsruherinnen und Karlsruher lassen sich Lebensmittel direkt ins Haus liefern, vor fünf Jahren waren es 11,3 %. Lieferserviceangebote nutzen verstärkt ältere Menschen und Personen mit höherem Haushaltseinkommen (AB- BILDUNG 2.19). Am häufi gsten werden Getränke, fertig zubereitete Speisen und Tiefkühlkost bezogen (ABBIL- DUNG 2.20). Allerdings unterscheidet sich das Verbrau- cherverhalten zwischen den Altersgruppen erheblich: Während mit zunehmendem Alter insbesondere die Lieferung von Getränken an Bedeutung gewinnt, spie- len fertig zubereitete Speisen vor allem bei den unter 30-jährigen, Tiefkühlkost vor allem in den mittleren Al- tersgruppen eine größere Rolle (ABBILDUNG 2.21). Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich die oben beschriebenen bundesweiten Trends, insbesondere die abnehmende Bedeutung der wohnortnahen Lebensmittelversorgung und ein zunehmender Marktanteil der Discounter, auch in Karlsruhe ablesen lassen. Dennoch bleibt der Le- bensmittelsupermarkt zumindest in Bezug auf die Besuchshäufi gkeit der dominierende Versorger. Um konkurrenzfähige Betriebsformate in wohnort- nahen Lagen zu halten bzw. anzusiedeln, bedarf es entsprechend großer Objekte (700 bis 1.000 m² Verkaufsfl äche für Discounter, 1.000 bis 1.500 m² für Supermärkte) bzw. großer Grundstücke. Aus Sicht der Betreiber sind da rüber hinaus eine gute Anfahrbarkeit und ausreichende Parkmöglichkei- ten äußerst wichtig. Insbesondere zur Stärkung be- stehender Zentren müssen hier alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden (vgl. Kapitel 3). Auf Seiten der Betreiber ist künftig mit weiteren innovativen Kleinfl ächenkonzepten (Convenience-Shops) in hochfrequentierten Lagen zu rechnen sowie even- tuell mit einer Ausweitung der Hauszustellung von Lebensmitteln. Vor dem Hintergrund einer ausge- dünnten Nahversorgung und des demografi schen Wandels dürfte hier künftig eine steigende Nach- frage entstehen, wenn der Verbraucher bereit ist, hierfür höhere Preise zu bezahlen. 13,3% 6,2% 8,5% 12,1% 13,0% 22,4% 12,9% 19,7% 7,5% 15,4% 10,3% 15,3% 18,4% 11,3% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% insgesamt 75 Jahre und älter Ältere Alleinlebende (45 -60 J.) Paare (45-60 J.) mit erwachs./ohne Kinder(n) Nettoeinkommen: unter 1.000 € Nettoeinkommen: 3.000 € bis unter 4000 € Nettoeinkommen: 4.000 € und mehr 2001 2006 Basis: 2.402/2.241 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.19 Hauszustellung von Lebensmitteln ausgewählter Befragtengruppen 2001/2006 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 25 2,8% 4,0% 5,4% 10,2% 29,7% 31,1% 32,4% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% Basis: 2.241 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.20 Hauszustellung von Lebensmitteln - nach Art der Lebensmittel 2006 Eier Getränke Tiefkühlkost Lebensmittel allgemein Obst, Gemüse, Kartoffeln Bioprodukte fertig zubereitete Speisen Bioprodukte ja 12,9% nein 87,1% Mehrfachantworten Basis: 285 Befragte mit Antwort 30,2% 45,6% 60,0% 74,8% 13,9% 11,1% 11,3% 43,2% 36,6% 30,5% 21,9% 17,9% 35,3% 18,6% 25,7% 13,3% 10,1% 15,0% 4,0% 6,8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% unter 30 Jahre 30 bis unter 45 Jahre 45 bis unter 60 Jahre 60 bis unter 75 Jahre 75 Jahre und älter Getränke fertig zubereitete Speisen Tiefkühlkost Lebensmittel allgemein Basis: 285 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.21 Per Lieferservice bezogene Warengruppen 2006 nach Altersgruppen Abb. 2.21 Bezug: Teilgruppe der Befragten, die Lebensmittel per Abb. 2.21 Hauszustellung beziehen (n = 285) 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT26 2.2 Einkäufe des aperiodischen Bedarfs7 und die Bedeutung der Innenstadt Auch im Bereich aperiodischer Güter sind im bundes- deutschen Einzelhandel starke Strukturveränderungen in Bezug auf Konsumverhalten, Betriebsformen, Stand- ort- und Flächenanforderungen zu beobachten. Beim aperiodischen Bedarf gewinnt der fi lialisierte Ein- zelhandel weiterhin Marktanteile hinzu (GfK PRISMA 2007). Dies betrifft zum einen Fachmärkte insbesondere in neueren Sortimentsbereichen (Zooartikel/Tiere, Wei- ne, Erotik), zum anderen die High-Street-Filialisten (z.B. P&C, Bijou Brigitte, H&M, Massimo Dutti), zu denen auch sogenannte Mono-Label-Stores wie Esprit, MEXX, Tommy Hilfi ger oder Nike zählen. Ein Wachstum ist auch im Bereich der Textildiscounter festzustellen. Demgegenüber entwickelt sich der Marktanteil sowohl der traditionellen Fachgeschäfte als auch der Waren- häuser weiter rückläufi g. Auch der herkömmliche Versandhandel büßt weiter an Bedeutung ein. Über alle Vertriebsschienen hinweg gewinnen Online-Einzel- handel und Teleshopping an Bedeutung. Für Waren im Internet gaben die Bundesbürger nach einer Studie des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels im Jahr 2007 rund 10,9 Mrd. Euro aus, 9 % mehr als im Vorjahr (www.versandhandel.org). Häufi g unterschätzt wird die nicht unbedeutende Rolle der Lebensmitteldiscounter auch im Nonfood-Bereich, auch als „Aldisierung“ bezeichnet: Im Jahr 2005 hatten die Discounter einen Anteil von 5 % am gesamten Non- food-Umsatz (Textilien, Elektro, Hardwaren, Baumarkt- sortimente) in Deutschland (KPMG 2006, S. 42). Aller- dings gehen Fachleute davon aus, dass das Geschäft mit Nonfood-Artikeln für die Discounter zunehmend uninteressanter wird. So ging 2006 der Umsatz der Dis- counter beispielsweise im Textilbereich deutlich zurück, während die Umsätze im Textileinzelhandel insgesamt gestiegen sind (TextilWirtschaft 2006). Dennoch bleibt festzuhalten: Tchibo, die Aldi-Gruppe und Lidl liegen mit einem Textilumsatz von jeweils über einer Milliarde Euro auf der Liste der größten Textilein- zelhändler in Deutschland auf den Rangplätzen acht, neun und zehn. Sie sind damit ein erheblicher Faktor bei der Kaufkraftabschöpfung in diesem Segment8. Die zehn größten Textileinzelhändler in Deutschland 2006 Rang Unternehmen Umsatz 2006 in Mill. Euro 1 Arcandor/KarstadtQuelle, Essen 4.207 2 Otto, Hamburg 3.548 3 Metro, Düsseldorf 3.074 4 C&A, Düsseldorf 2.810 5 Hennes&Mauritz, Hamburg 2.175 6 Peek&Cloppenburg, Düsseldorf 1.496 7 Tengelmann, Mühlheim/Ruhr 1.274 8 Tchibo, Hamburg 1.077 9 Aldi-Gruppe, Essen/Mühlheim/ Ruhr 1.050 10 Lidl, Neckarsulm 1.010 Quelle: TextilWirtschaft 2006 Die in den letzten Jahren fortgeschrittene Konzentrati- on im Textileinzelhandel bei gleichzeitiger Konkurrenz durch Lebensmittel- und Textildiscounter (z.B. KiK) sowie Online- und Teleshopping und dem Vormarsch interna- tionaler Ketten geht zu Lasten des Mode-Fachhandels. Entsprechend geht die Zahl der Unternehmen in diesem Bereich weiter zurück. Der Anteil des Textil-Fachhandels am gesamten Textilumsatz in Deutschland lag 2005 bei 54 % (TextilWirtschaft). Wichtige andere Vertriebswege sind Kauf- und Warenhäuser, Versandhandel, Sportge- schäfte und andere Branchen. Dabei ist das Kaufverhal- ten der Kunden zunehmend fl exibel, „immer häufi ger werden die Bestandteile des Outfi ts aus mehreren Quel- len zusammengestellt“ (KPMG 2005). In Bezug auf Einzelhandelslagen werden den Top- City-Lagen regionaler Einkaufsmetropolen bundesweit gute Perspektiven bescheinigt. Demgegenüber gera- ten B-Zentren und Nebenlagen sowie Stadtteilzentren tendenziell unter Druck, sofern sie über keine adäquate Magneteinrichtung und verkehrliche Anbindung ver- fügen (GfK PRISMA 2007). Hier können sich „Trading Down“-Prozesse, z.B. mit Leerständen und Verlust der Lagequalität abzeichnen. Wenn einzelne Standorte aufgrund der Wettbewerbssituation nicht mehr in ihrer gesamten Ausdehnung als Einzelhandelsstandorte funk- tionieren, empfi ehlt GfK PRISMA eine „Konzentration/ Straffung der Einkaufslage bzw. eine grundlegende Neustrukturierung übriger Bereiche“ (ebd., S. 37). 7 Zum aperiodischen Bedarf zählen insbesondere Bekleidung und Schuhe und die Bereiche Technik (Elektro/Unterhaltungselektronik, Multimedia/ Foto/Optik), Haushalts- und persönlicher Bedarf (Bücher/Schreibwaren, Hausrat/Glas/Porzellan/Geschenkartikel, Spielwaren/Sport/Camping/Hobby/ Fahrräder, Uhren/Schmuck), Heimwerker- und Gartenbedarf inkl. Autozubehör und zoologischer Bedarf sowie Möbel/Einrichtungsbedarf/Haus- und Heimtextilien (GfK 2007). 8 Im Jahr 2003 hatte Aldi mit einem Textilumsatz i.H.v. 1,4 Milliarden auf Platz sechs dieser Rangliste gelegen. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 27 Für Neuansiedlungen verliert die „grüne Wiese“ nach Einschätzung von GfK PRISMA aufgrund der planungs- und raumordnungsrechtlichen Instrumente zunehmend an Bedeutung. Dagegen behaupten sich professionell entwickelte und gemanagte Shoppingcenter als relativ erfolgreiche Einzelhandelsstandorte und nehmen seit Jahren in Anzahl und Fläche kontinuierlich zu. In nahezu allen Branchen und Warengruppen ist ein Trend zu größeren Flächen erkennbar. In besonderem Maße gilt dies für die Branchen Bekleidung und Schuhe: Die so genannten vertikalen Anbieter9 wie H&M, Zara oder Esprit präsentieren ihre Ware in Geschäften mit über 1.000 m² Verkaufsfl äche. Bei den Mono-Label- Stores sind Flächen von einigen 100 m² üblich, in den so genannten Flagship-Stores werden auch 1.000 m² und mehr erreicht (GfK PRISMA 2007). Gestützt wird dieser Trend zu größeren Flächen auch durch die Zunahme an Shop-In-Shop- oder Flächenkonzepten10. Derzeit herrscht in der Karlsruher Innenstadt jedoch ein gewis- ser Mangel an attraktiven Einzelhandelsimmobilien in der Größenordnung ab 1.000 m². Im Folgenden wird dargestellt, inwieweit sich diese ge- nerellen Trends auch im Verbraucherverhalten der Karls- ruherinnen und Karlsruher niederschlagen und welche Handlungsmöglichkeiten sich daraus ableiten lassen. 2.2.1 Bekleidung und Schuhe Für den Einkauf von Bekleidung und Schuhen gehen die Karlsruherinnen und Karlsruher in erster Linie in die Innenstadt. 62 % der Befragten kaufen diese Wa- ren häufi g in der Innenstadt, weitere 31,9 % gehen manchmal zum Einkauf von Bekleidung in die Innen- stadt (ABBILDUNG 2.22). Damit hat die Karlsruher Innenstadt gegenüber der Befragung 2001 erheblich an Bedeutung gewonnen (ABBILDUNG 2.23): Im Jahr 2001 kauften nur 53 % der Befragten Bekleidung und Schuhe häufi g in der Innenstadt. Im eigenen oder be- nachbarten Stadtteil kaufen 10,7 % der Befragten diese Waren häufi g und 21,9 % manchmal, deutlich weniger als im Jahr 2001. 9 Vertikale Anbieter kontrollieren die gesamte Wertschöpfungskette vom Entwurf über die Produktion bis hin zum Verkauf. 10 Diese Form der Kooperation zwischen Herstellern und Handel ermöglicht den Produzenten eine bessere Produktpräsentation und Markenprofi lierung, indem die Marke auf eigenen Flächen, zum Teil auch mit fi rmeneigener Ausstattung präsentiert wird. 6,9% 6,7% 5,6% 5,6% 23,5% 17,9% 16,1% 14,6% 20,1% 15,8% 8,3% 10,7% 62,0% 5,0% 2,9% 2,6% 0,8% 3,0% 4,2% 28,2% 29,8% 31,6% 31,9% 21,9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Innenstadt im Stadtteil in einer anderen Stadt Bekleidungsmarkt innerhalb Karlsruhes herkömmlicher Versandhandel Discounter wie ALDI oder LIDL Internet im Zentrum von Durlach 1) gebraucht Verbrauchermarkt innerhalb Karlsruhes im Zentrum von Mühlburg 1) Verbrauchermarkt außerhalb Karlsruhes häufig manchmal Basis: 2.241 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.22 Einkauf von Bekleidung, Schuhen - an verschiedenen Einkaufsorten 2006 1) Bewohner von Durlach oder Mühlburg, die "Zentrum Durlach" bzw. "Zentrum Mühlburg" angegeben haben, werden der Kategorie "im Stadtteil" zugeordnet. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT28 0,8% 3,6% 2,9% 4,0% 6,8% 6,0% 53,0% 12,1% 3,4% 0,8% 2,6% 5,6% 6,9% 2,9% 3,0% 10,7% 4,2% 62,0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Innenstadt im Stadtteil oder einem benachbarten Stadtteil in einer anderen Stadt herkömmlicher Versandhandel im Zentrum von Durlach gebraucht Verbrauchermarkt innerhalb Karlsruhes im Zentrum von Mühlburg Verbrauchermarkt außerhalb Karlsruhes 2001 2006 Basis: 2.396/2.241 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.23 Einkauf von Bekleidung und Schuhen - Vergleich der Einkaufsorte 2001/2006 1) Von den Befragten kaufen häufig Bekleidung und Schuhe an folgenden Einkaufsorten 1) Die Einkaufsorte Bekleidungsmarkt, Discounter und Internet wurden 2001 nicht abgefragt, so dass hier kein Zeitvergleich möglich ist. 19 10 26 20 09 16 18 15 21 24 08 07 11 22 06 17 14 04 13 27 12 02 03 23 05 01 25 102 91 201 263 161 193 211 101 262 241 181 191 83 197 221 151 171 72 73 22 261 132 154 195 11 71 32 272 231 142 43 121 61 52 41 114 64 62 182 251 202111 21 81 141 94 264 42 153 82 51 162 92 63 115 194 113 192 271 122 31 33 93 131 112 1284 152 196 172 Einzugsbereiche der B - Zentren Durlach und Mühlburg beim aperiodischen Bedarf Stadt Karlsruhe Amt für Stadtentwicklung Datengrundlage: Bürgerumfrage 2006 01 Innenstadt-Ost 02 Innenstadt-West 03 Südstadt 04 Südweststadt 05 Weststadt 06 Nordweststadt 07 Oststadt 08 Mühlburg 09 Daxlanden 10 Knielingen 11 Grünwinkel 12 Oberreut 13 Beiertheim-Bulach 14 Weiherfeld-Dammerstock 15 Rüppurr 16 Waldstadt 17 Rintheim 18 Hagsfeld 19 Durlach 20 Grötzingen 21 Stupferich 22 Hohenwettersbach 23 Wolfartsweier 24 Grünwettersbach 25 Palmbach 26 Neureut 27 Nordstadt Stadtteile 10 % bis unter 20 % 20 % bis unter 40 % 40 % bis unter 90 % 4 % bis unter 10 % Stadtweit Durlach: 8,2 % Mühlburg: 5,5 % Zeichenerklärung Stadtgrenze Stadtteilgrenze Stadtviertelgrenze Anteile der Befragten, die häufig ein Geschäft für den aperiodischen Bedarf in Durlach oder Mühlburg aufsuchen. Wie häufig kaufen Sie Bekleidung/Schuhe oder Bücher/CDs/Schreibwaren im Zentrum von Mühlburg oder im Zentrum von Durlach? Abb. 2.24 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 29 Besonders die jüngeren Befragten unter 30 Jahren frequentieren häufi g die Innenstadt (häufi g: 75,1 %), während die Orientierung auf die City mit zunehmen- dem Alter abnimmt (Befragte ab 60 Jahren: 52 %). Mit steigendem Einkommen nimmt dagegen auch die Innenstadt-Orientierung zu. Andere Städte außerhalb Karlsruhes spielen für den Einkauf von Bekleidung und Schuhen eine gewisse Rolle (häufi g: 6,9 %, manchmal: 31,6 %). Aber auch Bekleidungsmärkte wie Adler, KiK oder Reno-Schuh- markt sowie Discounter werden aufgesucht. Dagegen spielen Verbrauchermärkte in diesem Segment eine eher untergeordnete Rolle. Der herkömmliche Versandhandel hat im Textilbereich zwar wie im bundesweiten Trend gegenüber 2001 an Bedeutung verloren, liegt aber noch deutlich vor dem Bezug über das Internet. Die unter 30- jährigen bestellen Bekleidung allerdings häufi ger im Internet als im herkömmlichen Versandhandel. Die B-Zentren Durlach und Mühlburg spielen bei Beklei- dung und Schuhen für die Gesamtstadt außerhalb ihres engeren Einzugsgebietes eine eher geringe Rolle (4,2 % bzw. 2,6 % häufi g)11. In ihren spezifi schen Einzugsbe- reichen können die B-Zentren jedoch durchaus einen re- levanten Anteil der Kaufkraft im aperiodischen Bereich binden. ABBILDUNG 2.24 zeigt, dass sich insbesondere Durlach bei den aperiodischen Gütern Bekleidung, Schuhe sowie Bücher, CDs und Schreibwaren eines re- lativ hohen Zuspruchs aus Durlach, Grötzingen und den Höhenstadtteilen erfreut. Das Einzugsgebiet Mühlburgs umfasst neben Mühlburg selbst besonders Daxlanden, Knielingen, die West- und Nordweststadt sowie Teile Grünwinkels. 2.2.2 Bücher, CD’s und Schreibwaren Auch Bücher, CD’s und Schreibwaren kaufen die Karls- ruherinnen und Karlsruher vorrangig in der Innenstadt (ABBILDUNG 2.25). Fast die Hälfte der Befragten (49,7 %) kaufen diese Dinge häufi g in der City ein, 34,4 % manchmal. Der eigene oder ein benachbar- 11 Befragte in Durlach bzw. Mühlburg, die „Zentrum Durlach“ bzw. „Zentrum Mühlburg“ angegeben haben, wurden der Kategorie „im Stadtteil/ benachbarten Stadtteil“ zugeordnet. 15,5% 10,4% 11,7% 17,6% 13,2% 14,4% 15,4% 2,8% 2,2% 0,2% 1,8% 2,1% 14,0% 6,5% 5,3% 3,9% 3,1% 49,7% 28,6% 34,4% 21,0% 9,9% 28,3% 5,0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Innenstadt im Stadtteil oder einem benachbarten Stadtteil Internet im Zentrum von Durlach 1) in einem Fachmarkt in Karlsruhe außerhalb der City im Zentrum von Mühlburg 1) herkömmlicher Versandhandel in einer anderen Stadt gebraucht Verbrauchermarkt in Karlsruhe außerhalb der City Discounter wie ALDI oder LIDL Verbrauchermarkt außerhalb Karlsruhes häufig manchmal Basis: 2.212 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.25 Einkauf von Büchern, CD's oder Schreibwaren - an verschiedenen Einkaufsorten 2006 1) Bewohner von Durlach oder Mühlburg, das "Zentrum Durlach" bzw. Zentrum Mühlburg" angegeben haben, werden der Kategorie "im Stadtteil" zugeordnet. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT30 ter Stadtteil hat als Einkaufsort für Bücher, CD’s und Schreibwaren leicht an Bedeutung verloren: 15,5 % kaufen hier häufi g, 28,6 % manchmal. Eine überdurch- schnittliche Stadtteilorientierung zeigen ältere Men- schen, aber auch Alleinerziehende. In diesem Sortiment spielt die Bezugsquelle Internet eine größere Rolle als bei der Bekleidung: 14 % der Befragten bestellen Bü- cher oder CD’s häufi g, 21,0 % manchmal im Internet, bei der Befragung 2001 waren es 5 % (häufi g) bzw. 16 % (manchmal). Der Bezug über das Internet ist unter den Befragten bis 45 Jahre deutlich stärker ausgeprägt als bei den Älteren. Alle weiteren Einkaufsorte spielen eine vergleichsweise geringe Rolle. 2.2.3 Langlebige Geräte (Fernsehgerät, Kühlschrank und Waschmaschine) Der Kauf langlebiger Geräte geschieht nur in großen zeitlichen Abständen. Abgefragt wurden deshalb hier nur die beiden wichtigsten Einkaufsorte. Die Karlsruher Bürgerinnen und Bürger kaufen Elektrogeräte haupt- sächlich in Fachmärkten außerhalb der Innenstadt wie Media Markt, ProMarkt, Mescher etc. ein (ABBILDUNG 2.26). An zweiter Stelle folgt die Karlsruher Innenstadt, die gegenüber der Befragung 2001 in diesem Bereich deutlich zulegen konnte, was in besonderem Maße auf die Eröffnung von Saturn (Post Galerie) und Media Markt (Ettlinger Tor Center) zurückzuführen sein dürfte. Demgegenüber haben die Stadtteile und die B-Zentren im Bereich Elektrogeräte an Bedeutung verloren. Be- deutsam sind darüber hinaus die Karlsruher Verbrau- chermärkte und der herkömmliche Versandhandel, während Discounter, andere Städte, das Internet und Gebrauchtwaren in diesem Bereich nur eine unterge- ordnete Rolle spielen. Gleichwohl ist es gut möglich, dass bei den letztgenannten Angebotsformen gele- gentlich „Schnäppchen“ gemacht werden, wenn auch die Hauptbezugsquellen Fachmärkte außerhalb der City und Geschäfte in der Innenstadt sind. 2.2.4 Möbel und Raumausstattung Beim Einkauf von Möbeln und Raumausstattung do- minieren Karlsruher Möbel- und Verbrauchermärkte, 35,3% 29,7% 3,4% 4,7% 5,8% 6,3% 8,0% 0,7% 0,7% 0,6% 2,2% 2,6% 0,9% 1,5% 1,6% 4,3% 2,5% 2,4% 0,4% 4,7% 5,6% 4,0% 15,8% 17,1% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% in einem Fachmarkt in Karlsruhe außerhalb der City Innenstadt im Stadtteil oder einem benachbarten Stadtteil herkömmlicher Versandhandel Verbrauchermarkt in Karlsruhe außerhalb der City im Zentrum von Durlach 1) in einer anderen Stadt Internet gebraucht Discounter wie ALDI oder LIDL Verbrauchermarkt außerhalb Karlsruhes im Zentrum von Mühlburg 1) hauptsächlich hin und wieder Basis: 2.150 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.26 Einkauf von Fernsehgerät, Kühlschrank, Waschmaschine ... - an verschiedenen Abb. 2.26 Einkaufsorten 2006 1) Bewohner von Durlach oder Mühlburg, das "Zentrum Durlach" bzw. Zentrum Mühlburg" angegeben haben, werden der Kategorie "im Stadtteil" zugeordnet. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 31 gefolgt von Möbelmärkten außerhalb Karlsruhes (AB- BILDUNG 2.27). Während die Karlsruher Märkte ähn- lich häufi g genannt wurden wie bereits im Jahr 2001, haben die Märkte außerhalb Karlsruhes, beispielsweise GLOBUS, Wilferdinger Höhe in Pforzheim oder IKEA gegenüber 2001 deutlich an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig sind Möbel und Raumausstattung die ein- zige Warengruppe, bei der die Karlsruher Innenstadt gegenüber 2001 Kundenzuspruch verloren hat und mittlerweile mit dem Einkauf in einer anderen Stadt ver- gleichbar ist. Auch die Stadtteile und B-Zentren haben an Bedeutung verloren. Diese Ergebnisse stützen die Aussagen des GfK-Gut- achtens (2007), das in Karlsruhe in der Waren grup pe Möbel/Einrichtungsbedarf/Haus- und Heimtextilien eine mit 71 % vergleichsweise geringe Abschöpfung des gesamtstädtischen Nachfragevolumens konstatiert und in diesem Bereich Entwicklungsmöglichkeiten von min- destens 11.200 m² Verkaufsfl äche sieht (vgl. ebd. S. 61 und S. 150). Über alle Warengruppen hinweg gilt, dass die Stadtteil- orientierung der älteren Befragten stärker ausgeprägt ist, als die der jüngeren. Speziell in Bezug auf Möbel ist darüber hinaus auffallend, dass mit zunehmenden Alter die Karlsruher Innenstadt an Bedeutung gewinnt, während die jüngeren Befragten bevorzugt Märkte au- ßerhalb Karlsruhes aufsuchen. 45,4% 23,9% 3,1% 3,8% 3,8% 8,1% 8,8% 0,2% 1,0% 1,9% 0,2% 1,9% 1,0% 3,3% 2,7% 3,2% 7,6% 6,2% 17,5% 20,1% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Verbrauchermarkt/Möbelmarkt innerhalb Karlsruhes Möbelmarkt außerhalb Karlsruhes in einer anderen Stadt Innenstadt herkömmlicher Versandhandel im Stadtteil oder einem benachbarten Stadtteil gebraucht im Zentrum von Durlach 1) Internet im Zentrum von Mühlburg 1) hauptsächlich hin und wieder Basis: 2.240 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.27 Einkauf von Möbel, Raumausstattung ... - an verschiedenen Einkaufsorten 2006 1) Bewohner von Durlach oder Mühlburg, das "Zentrum Durlach" bzw. Zentrum Mühlburg" angegeben haben, werden der Kategorie "im Stadtteil" zugeordnet. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT32 2.2.5 Einkauf über das Internet Über alle Warengruppen hinweg ist künftig von einem wachsenden Anteil des Einkaufens über das Internet auszugehen. Daher wurde in der Bürgerumfrage die Be- deutung des Interneteinkaufs vertieft abgefragt. 69,4 % der Befragten haben regelmäßig Zugang zum Internet, deutlich mehr als in den zurückliegenden Befragungen (ABBILDUNG 2.28). Markant ist weiterhin eine erheb- liche Differenzierung nach Altersgruppen, die deutlich macht, dass gerade in der Kommunikation mit älteren Menschen klassische Medien wichtig bleiben. Unter den Befragten mit regelmäßigem Internetzugang ist der Interneteinkauf sehr viel selbstverständlicher ge- worden als noch im Jahr 2001 (ABBILDUNG 2.29). Nur noch 28 % der Internetnutzer haben innerhalb eines Jahres nichts über das Internet gekauft, 2001 waren es noch fast die Hälfte (48,6 %). Allerdings zeigen sich auch hier soziodemografi sch bedingte Unterschiede: Personen im Alter bis 45 Jahre kaufen häufi g, ältere seltener über das Internet ein. Männer shoppen häu- fi ger als Frauen online und Besserverdienende eher als Bezieher niedriger Einkommen. Neben dem Online-Shopping wird das Internet von vie- len Befragten auch genutzt, um sich über das Einkaufs- angebot in Karlsruhe (z.B. Angebote, Veranstaltungen oder Öffnungszeiten) zu informieren. Deutlich über die Hälfte (57,0 %) derjenigen, die über einen Internetzu- gang verfügen, informieren sich auch online über das Karlsruher Einkaufsangebot. Insgesamt hat auch bei den aperiodischen Gütern der wohnortnahe Einkauf in Karlsruhe an Bedeutung ver- loren. Demgegenüber konnte die Karlsruher Innenstadt gegenüber der Befragung 2001 sowohl beim Einkauf von Bekleidung und Schuhen als auch bei Elektroge- räten zulegen. Diese Stärkung der Innenstadt ist auch in Zukunft das vorrangige Ziel der Stadt Karlsruhe (vgl. Kap. 2.2.7). 87,2% 77,5% 7,1% 2,9% 51,3% 70,2% 15,4% 73,6% 49,6% 40,9% 69,4% 87,6% 0% 20% 40% 60% 80% 100% alle Befragten 18-29 Jahre 30-44 Jahre 45-59 Jahre 60-75 Jahre 75 Jahre und älter 2001 2006 Basis: 2.406/2.241 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.28 Internetnutzung - Vergleich 2001/2006 5,9% 18,8% 20,3% 22,2% 48,6% 28,0%16,2% 8,9% 16,3% 14,8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 2001 2006 >20 mal 10 - 20 mal 3 - 10 mal < 3 mal nie Basis: 1.186/1.544 Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.29 Häufigkeit des Interneteinkaufs - Vergleich 2001/2006 Abb. 2.29 Bezug: Befragte mit regelmäßigem Internetzugang Wie oft haben Sie in diesem Jahr schon über das Internet etwas eingekauft? 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 33 2.2.6 Die Karlsruher Innenstadt aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger Befragt wurden die Bürgerinnen und Bürger nicht nur nach ihrem Einkaufsverhalten, sondern auch nach ihrer Bewertung der Karlsruher Innenstadt. Diese Fragen wurden auch den Bewohnern der Region Karlsruhe außerhalb des Stadtgebietes gestellt. Die Ergebnisse sind im Bericht „Zukunftsfähige Innenstadt“ ausführlich dokumentiert (vgl. Stadt Karlsruhe 2007a) und werden daher im Folgenden nur kurz zusammengefasst. Die Frage nach den bevorzugten Einkaufsorten in der Innenstadt hat ergeben, dass nur eine kleine Minderheit der Karlsruherinnen und Karlsruher ausschließlich im Einkaufszentrum Ettlinger Tor einkauft (2,8 %), wäh- rend mehr als die Hälfte der Befragten sowohl die Kai- serstraße und Postgalerie als auch das Ettlinger Tor auf- suchen (ABBILDUNG 2.30). 41,8 % der Karlsruher sind ganz überwiegend auf die Kaiserstraße orientiert. Bei der Regionsbevölkerung ist weiterhin die Kaiserstraße/ Postgalerie der bevorzugte Einkaufsbereich (56,9 %). Auch der Anteil der ausschließlichen ECE-Besucher liegt in der Region höher (7,9 %) als unter den Karlsruher Bürger innen und Bürgern (2,8 %). Besonders ältere Kunden bevorzugen die Kaiserstraße, während jüngere etwas stärker auf das Ettlinger Tor orientiert sind. Die Bewertung der Karlsruher Innenstadt als attraktives Stadtzentrum durch die Regionsbevölkerung fällt deut- lich positiver aus als durch die Karlsruher Bürgerinnen und Bürger. In der Region bewertet deutlich über die Hälfte der Befragten (57,4 %) die Karlsruher Innenstadt als attraktives Stadtzentrum, in der Stadt selbst sind es 40,4 % (ABBILDUNG 2.31). Bei der Frage, welche Verbesserungen als notwendig erachtet werden, steht sowohl bei den Karlsruherinnen und Karlsruhern als auch in der Region die Entlastung der Kaiserstraße vom Straßenbahnverkehr an oberster Priorität, gefolgt von „bessere Einkaufsmöglichkeiten/ mehr Fachgeschäfte, weniger Billigläden“ und „bessere Stadtgestaltung, Flair, mehr Sitzmöglichkeiten“. Weitere Vorschläge beziehen sich auf mehr bzw. bessere gastro- nomische Angebote und Cafés sowie auf mehr Grün und Blumen. Die Befragten in der Region wünschen sich außerdem bessere bzw. günstigere Parkmöglichkeiten. Die Entwicklung der Karlsruher Innenstadt in den letzten ein bis zwei Jahren wird von den Befragten überwie- gend positiv bewertet. Allerdings zeigt sich auch hier, dass die Stadtbevölkerung ihre City kritischer beurteilt als die Bewohner der Region (ABBILDUNG 2.32). Wäh- rend in der Stadt zusammen 44,3 % die Entwicklung eher positiv (39,0 %) oder sehr positiv (5,3 %) bewer- ten, äußern sich in der Region mehr als die Hälfte der Befragten (51,3 %) positiv. Auf die konkrete Nachfrage nach positiven Veränderungen wurden in Stadt und Re- gion übereinstimmend das Ettlinger Tor Center an erster Stelle genannt. An zweiter Stelle folgen die verbesserten Einkaufsmöglichkeiten, die ebenfalls in erster Linie im Zusammenhang mit dem neuen Einkaufszentrum zu se- hen sind. Die dritthäufi gsten Nennungen entfallen auf Aspekte der Stadtbildverbesserung (Gebäude, Plätze, Beleuchtung, Flair). 41,8% 2,8% 56,9% 31,8% 7,9% 3,4% 53,1% 2,3% 0% 20% 40% 60% Fußgängerzone Kaiserstraße, Postgalerie beides Kaiserstraße/ Postgalerie und ECE- Center nur ECE-Center woanders hin Regionsbefragung 2006 Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.30 Bevorzugte Einkaufsorte der Karlsruher/ Abb. 2.30 -innen und der Regionsbevölkerung 2006 Basis: 2.189 (Bürgerumfrage2006) 1.074 (Regionsbefragung2006) Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006/ Regionsbefragung 2006 4,1% 38,5% 57,4% 3,1% 56,5% 40,4% 0% 20% 40% 60% entspricht den Vorstellungen es fehlt einiges, Verbesserungen nötig keine Angabe, kenne Karlsruhe kaum Regionsbefragung 2006 (Bezugsraum 2003) Bürgerumfrage2006 Abb. 2.31 Einschätzung der Innenstadt als attraktives Abb. 2.31 Stadtzentrum in Stadt und Region 2006 Basis: 2.251 (Bürgerumfrage2006) 853 (Regionsbefragung) Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006/ Regionsbefragung 2006 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT34 Die Befragten mit negativer Bewertung der Innenstadt- entwicklung in den letzten ein bis zwei Jahren wurden ebenfalls gebeten, ihre Einschätzung zu konkretisieren. Auch bei den Negativnennungen herrscht ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen Stadt und Region: Der mit großem Abstand häufi gste Kritikpunkt bezieht sich auf fehlende Fachgeschäfte bzw. die Zunahme von Filialen großer Einzelhandelsketten und Billigläden. Erst weit dahinter folgt der zweite Kritikpunkt, das Ettlinger Tor Center habe negative Auswirkungen auf die Ge- schäfte in der Kaiserstraße, gefolgt von der als störend empfundenen Straßenbahn in der Fußgängerzone und weiteren Einzelaspekten mit einer vergleichsweise gerin- gen Anzahl von Nennungen. Zur detaillierten Beurteilung der Innenstadt wurden ein- zelne Eigenschaften und Angebote von den Befragten mit Schulnoten bewertet. Auffällig ist dabei, dass alle abgefragten Einzelaspekte sowohl von der Stadtbevöl- kerung als auch aus Sicht der Region besser bewertet werden als bei zurückliegenden Befragungen. Geordnet nach den höchsten Anteilen der Noten 1 (sehr gut) und 2 (gut) ergeben sich die in ABBILDUNG 2.33 und 2.34 dargestellten Rangfolgen. Der hervorragend bewerteten Erreichbarkeit mit dem ÖPNV und dem Fahrrad folgen ebenfalls sehr gute Noten für die Cafés und Restaurants und für das Warenangebot. Die deutlich verbesserten Bewertungen der Gestaltung der Geschäfte, des Ge- samteindrucks der Straßen, Plätze und Gebäude, der Sitzmöglichkeiten und Ruhezonen sowie der Verbin- dungswege und Passagen zeigen, dass die Aktivitäten zur Aufwertung der Innenstadt bereits Wirkung zeigen. Gleichwohl ist die Bewertung der Ausgestaltung der Fußgängerzone noch nicht zufrieden stellend. Ebenfalls am unteren Ende aller bewerteten Einzelfaktoren liegt die Beratung durch das Verkaufspersonal, auf das die Stadt keinen Einfl uss hat. Bei beiden Aspekten wird – trotz bereits verbesserter Werte – offensichtlich noch Nachholbedarf gesehen. Die durchgehend besser bewerteten Einzelaspekte der Karlsruher Innenstadt zeigen, dass die Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung positiv wahrgenommen werden. Andererseits spiegelt sich im eher verhaltenen Gesamturteil das Unbehagen über den bislang nicht veränderbaren Straßenbahnverkehr in der Kaiserstraße und über den generellen Wandel der Einzelhandelsland- schaft wider. In diesem letztgenannten Punkt ist sicher- lich der Einzelhandel selbst gefordert, die Qualitäten der Einkaufswelt City noch stärker in den Köpfen der Kun- den zu verankern. Andererseits haben die Kundinnen und Kunden einen nicht unwesentlichen Anteil an der Entwicklung, da jede individuelle Kaufentscheidung die ökonomische Tragfähigkeit unterschiedlicher Angebots- formen mitbeeinfl usst. 2.2.7 Perspektiven der Karlsruher Innenstadt Die Karlsruher Innenstadt hat gesamtstädtische und über die Stadtgrenzen hinausgehende Funktionen in den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen und Kultur. Durch das Einkaufszentrum Ettlinger Tor, die Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt, durch vielfältige Aktionen und Veranstaltungen unterschied- licher Akteure konnte die Karlsruher Innenstadt ihre oberzentrale Funktion behaupten und sogar ausbau- en (vgl. Bericht „Zukunftsfähige Innenstadt“, Stadt Karlsruhe 2007a; GfK PRISMA 2007). Insbesondere ist es offensichtlich gelungen, das Ettlinger Tor so in das innerstädtische Gefüge einzubinden, dass die gesamte Innenstadt von der Süd erweiterung der Einkaufs-City profi tiert. Künftig sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die oberzentrale Funktion Karlsruhes in der Region zu stär- ken (vgl. „Karlsruher Masterplan 2015: Handlungsfel- der Zukunftssicherung Innenstadt sowie Stadtbild und Städtebau“). Die Umsetzung der Kombi-Lösung wird positive Impulse insbesondere für die Kaiserstraße brin- gen. Dieser Punkt wurde sowohl bei der Bürgerumfrage Karlsruhe 2006 als auch bei der Regionsbefragung 2006 erneut als häufi gster Verbesserungswunsch benannt. Zur weiteren Aufwertung des öffentlichen Raums sol- len weitere Straßen niveaugleich ausgebaut sowie die private Möblierung in der Kaiserstraße unter Qualitäts- gesichtspunkten vereinheitlicht werden. Die Umsetzung des Lichtplans ist ein weiterer Baustein für eine attrak- 8,2% 37,1% 0,7% 43,1% 10,9% 2,5% 5,3% 39,0% 28,6% 24,6% 0% 20% 40% 60% sehr positiv eher positiv gleich bleibend eher negativ sehr negativ Regionsbefragung 2006 Bürgerumfrage 2006 Abb. 2.32 Bewertung der Innenstadtentwicklung Abb. 2.31 in den letzten ein bis zwei Jahren (2006) Basis: 2.147 (Bürgerumfrage2006) 1.024 (Regionsbefragung2006) Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 2006/ Regionsbefragung 2006 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 35 32,7% 84,5% 60,3% 59,6% 59,4% 58,8% 56,7% 54,0% 53,7% 53,8% 46,1% 64,9% 62,5% 83,5% 92,5% 55,9% 45,9% 48,2% 40,1% 27,1% 31,7% 34,1% 55,6% 54,4% 42,1% 47,0% 64,3% 78,5% 61,2% 47,3% 94,4% 50,8% 38,2% 37,1% 97,2% 77,8% 67,2% 54,5% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Erreichbarkeit mit Straßenbahn und Bus Erreichbarkeit mit dem Fahrrad Ausstattung mit Cafés, Restaurants Warenangebot Öffentliche Sicherheit auf der Straßen und Plätzen der Innenstadt Gestaltung der Geschäfte Gesamteindruck der Straßen, Plätze und Gebäude Gestaltung der Verbindungswege und Passagen Ruhezonen, Sitzmöglichkeiten, Treffpunkte im Freien Erreichbarkeit mit dem Auto Service der Geschäfte rund ums Einkaufen 1) Sauberkeit auf den Straßen, Plätzen und Grünanlagen 1) Ausgestaltung der Fußgängerzone Beratung durch Verkaufspersonal 1999 2001 2006 Abb. 2.33 Bewertungen wichtiger Eigenschaften der Innenstadt durch die Karlsruher/-innen Abb. 2.31 1999/2001/2006 (Bewertung mit "gut" und "sehr gut") Basis: 1.435(1999) 2.408(2001) 2.254(2006) Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Bürgerumfrage 1999/2001/2006 1) Wurde in 1999/2001 nicht gefragt 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT36 65,5% 60,2% 63,3% 50,3% 42,6% 43,6% 61,2% 61,5% 63,8% 90,3% 68,9% 72,0% 64,1% 48,9% 61,6% 63,8% 66,6% 51,0% 55,0% 64,3% 91,4% 60,4% 74,4% 76,1% 68,3% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Erreichbarkeit mit Straßenbahn und Bus Ausstattung mit Cafés, Restaurants Warenangebot Gestaltung der Verbindungswege und Passagen Gestaltung der Geschäfte Öffentliche Sicherheit auf der Straßen und Plätzen der Innenstadt Sauberkeit auf den Straßen, Plätzen und Grünanlagen Gesamteindruck der Straßen, Plätze und Gebäude Erreichbarkeit mit dem Auto Service der Geschäfte rund ums Einkaufen 1) Ruhezonen, Sitzmöglichkeiten, Treffpunkte im Freien Beratung durch Verkaufspersonal Ausgestaltung der Fußgängerzone Regionsbefragung 2003 Regionsbefragung 2006 (Bezugsraum 2003) Abb. 2.34 Bewertungen wichtiger Eigenschaften der Innenstadt durch die Region 2003/2006 Abb. 2.34 (Bewertung mit "gut" und "sehr gut") Basis: 1.060(2003) 885(2006) Befragte mit Antwort Amt für Stadtentwicklung - Regionsbefragung 2003/2006 1) Wurde in 2003 nicht gefragt 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT 37 tive Innenstadt. Auch die Vermittlung urbanen Erlebens durch Einzelhandel, Stadtmarketing, Stadt und andere Akteure kann die Innenstadt weiter stärken. Im Sanierungsgebiet City-West wird darüber hinaus die Aufwertung innerstädtischer Lieferhöfe angestrebt, um hier verbesserte Aufenthalts- und Wohnqualitäten zu schaffen. Ziel ist es, durch Maßnahmen der öffentlichen Hand auch Investitionen privater Eigentümer anzuregen. Entscheidend dabei ist eine enge Abstimmung öffentli- cher und privater Maßnahmen. Auch in der Kaiserstraße westlich des Europaplatzes ist im Zuge der Sanierung eine Aufwertung mit dem Ziel vorgesehen, auf der nördlichen Straßenseite gegenüber der Sparkasse eine Qualitätssteigerung zu induzieren. Da die westliche Kaiserstraße durch die erneute Be- lebung der Erdgeschosszone der Sparkasse nach dem Umbau (Bio-Supermarkt) wieder stärker an den Europa- platz „heranrückt“, könnte sich dieser Standort durch eine stärkere Profi lierung noch besser positionieren12 Im Rahmen der Bürgerbeteiligung City-West wurden ausgehend vom derzeitigen Geschäftsbesatz folgende Schwerpunktprofi le vorgeschlagen: • Lebensmittel und Gastronomie, • Gesundheit, Wellness, Beratung • Computerbranche und Beratung Die westliche Kaiserstraße wird zudem von der im Zuge der U-Strab geplanten Haltestelle am Ende der Kaiser- straße sowie von einer Aufwertung des Kaiserplatzes profi tieren. Entwicklungsspielräume für den Einzelhandel in der Innenstadt bestehen sowohl in quantitativer Hinsicht (Verkaufsfl äche) als auch bezüglich derzeit nicht in Karlsruhe angesiedelter Markengeschäfte und Betrei- ber (vgl. GfK PRISMA 2007). Insbesondere im Bereich größerer und attraktiver Flächen gibt es jedoch einen gewissen immobilienseitigen Engpass. Am Europaplatz bietet sich durch eine Neuentwicklung der ehemaligen Breuninger-Immobilie die Möglichkeit, hier einen Mag- netbetrieb anzusiedeln. Ebenso bietet die Neustrukturie- rung des ehemaligen Volksbankgebäudes die Möglich- keit, das „Einkaufsdreieck“ – Ettlinger Tor - Marktplatz - Europaplatz/Postgalerie – zu stärken. Angesichts der exponierten Standorte ist eine hohe städtebauliche Qualität dieser und weiterer Projekte unabdingbar. Die Einbindung des Ettlinger Tor Centers in das inner- städtische Einkaufsgefüge könnte nach Einschätzung von GfK PRISMA (2007) weiter verbessert werden, wenn es gelingt, die Überwindung bestehender „Durst- strecken“ in Bezug auf den Einzelhandel (Karl-Friedrich- Straße, Lammstraße und Erbprinzenstraße) attraktiver zu machen. Aufgrund von Grünanlagen und öffentlichen Einrichtungen wird dies jedoch allenfalls mittelfristig bei Nutzungsänderungen möglich. Ein weiteres Anliegen ist die engere Anbindung der Geschäfte am Zirkel an die Kaiserstraße. Durch die geplante Umgestaltung der nördlichen Waldstraße ergeben sich hier interessante Perspektiven. Südlich der Kaiserstraße sind insbesondere die Waldstraße und die Karlstraße gelungene Beispiele für erfolgreiche Ge- schäftslagen abseits der 1-A-Lagen. Die östliche Kaiser- straße zwischen C&A und Berliner Platz wird nur noch als C-Lage eingestuft. In den Nebenlagen der Innenstadt sind mitunter kleinteilige Ladenleerstände feststellbar. Teilweise ist hier realistischerweise über Alternativnutzungen an Stelle von Einzelhandel nachzudenken. Nach wie vor übersteigt die Nachfrage nach attraktivem innerstädti- schem Wohnen in Karlsruhe das vorhandene Angebot. Gerade in den Obergeschossen könnten daher nicht mehr nachgefragte Dienstleistungsnutzungen durch Wohnen ersetzt werden. Eine solche Umnutzung wird im Sanierungsgebiet City-West zudem bezuschusst. Die Stärkung innerstädtischen Wohnens trägt ebenfalls zu einer belebten Innenstadt bei. 12 Die zentrale Lage der westlichen Kaiserstraße bei gleichzeitiger Anfahrbarkeit mit dem Auto wird von den ansässigen Einzelhändlern überwiegend als Standortvorteil gesehen, so dass diese eine Weiterführung der Fußgängerzone über den Europaplatz hinaus nach Westen derzeit nicht wünschen. 2. EINKAUFSVERHALTEN DER KARLSRUHER UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN DER STADT38 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 39 Im Folgenden wird die (Lebensmittel-)Nahversorgung in den Karlsruher Stadtteilen auf Grundlage des GfK PRISMA-Gutachtens sowie städtischer Erhebungen und der Bürgerumfrage 2006 analysiert. Die Darstellung ori- entiert sich an dem vierstufi gen Zentrensystem A-Zen- trum Innenstadt, B -Zentren (Stadtteilzentren) Durlach und Mühlburg, C-Zentren und D-Zentren (siehe Tabelle S. 41 und Karte S. 42). Die Analyse des vorhandenen Angebots bezieht sich dabei immer auf den gesamten Stadtteil, nicht nur auf den Zentrumsbereich. Damit werden auch die Sondergebiete bzw. großfl ächigen (Fachmarkt-) Standorte und die Geschäfte in Streulage erfasst. Außerdem werden auch die Stadtteile darge- stellt, denen keine Zentrumsfunktion zugeordnet ist. Zur kontinuierlichen Beobachtung der Nahversorgung in den Karlsruher Stadtteilen hat das Amt für Stadtent- wicklung in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung das intranetbasierte Monitoringsystem „Nahversor- gung“ entwickelt, in dem die nahversorgungsrelevanten Einrichtungen und Geschäfte mit ihrer Verkaufsfl äche erfasst sind. Dieses Monitoringsystem bildet die Grund- lage für die folgenden Stadtteilprofi le. In Karlsruhe stehen nach Analyse des Amts für Stadt- entwicklung und der Wirtschaftsförderung insgesamt rund 104.000 m² Lebensmittelverkaufsfl äche1) inklusive Bäckereien, Metzgereien, Obst und Gemüse, Getränke und Tank-Shops zur Verfügung. Das entspricht 0,35 m² Lebensmittelverkaufsfl äche pro Wohnberechtigtem, und damit exakt dem bundesweiten Durchschnitt (BBE Unternehmensberatung 2006, S. 6). Zur besseren Vergleichbarkeit der Stadtteile wurde ein Versorgungsgrad der Bevölkerung berechnet. Dieser Versorgungsgrad vergleicht die Lebensmittelverkaufs- fl äche inklusive Bäckereien, Metzgereien, Obst und Gemüse, Getränke und Tank-Shops pro Wohnberech- tigtem im Stadtteil mit dem Karlsruher Durchschnitt von 0,35 m². Ein Versorgungsgrad von über 100 % zeigt eine überdurchschnittliche Lebensmittelverkaufs- fl ächenausstattung pro Wohnberechtigtem an, Zahlen unter 100 % zeigen eine unterdurchschnittliche Versor- gung an. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Stadtteile mit groß- fl ächigem Lebensmitteleinzelhandel sowie auch die In- nenstadt den durchschnittlichen Versorgungsgrad stark erhöhen. Allein auf die vier großen SB-Warenhäuser (Hit, famila und zwei Real-Märkte) entfallen insgesamt 18.200 m² und damit 17 % der Lebensmittelverkaufs- fl äche Karlsruhes. Insofern sind die Stadtteile außerhalb der Innenstadt und ohne SB-Warenhaus mit einem Versorgungsgrad von unter 100 % je nach Qualität und Lage der bestehenden Geschäfte nicht durchweg als un- terversorgt anzusehen, vor allem dann nicht, wenn die räumliche Nähe zu einem großen Anbieter gegeben ist. Diese Großanbieter versorgen selbstverständlich nicht nur den Stadtteil, in dem sie liegen, sondern besonders auch die benachbarten Stadtteile. Bei der Berechnung des Lebensmittelversorgungsgrades wurden jedoch nur die im Stadtteil gelegenen Geschäfte berücksichtigt. Sehr geringe Lebensmittelversorgungsgrade in Hohen- wettersbach, Weiherfeld-Dammerstock und Grünwet- tersbach aber auch in Knielingen, der Nordweststadt und Stupferich zeigen eine relative Unterversorgung dieser Stadtteile an. Einen weit überdurchschnittlichen Versorgungsgrad weisen dagegen die Innenstadt-West mit ihren zahlreichen großen und kleineren Lebens- mittelgeschäften sowie Stadtteile mit großen SB-Wa- renhäusern wie Rintheim, Grünwinkel und Beiertheim- Bulach auf. Dargestellt ist auch die von GfK PRISMA ermittelte Ein- zelhandelszentralität der Stadtteile im periodischen Bereich. Diese periodische Einzelhandelszentralität, auch Bindungsquote genannt, beschreibt das Verhältnis des im Stadtteil getätigten Einzelhandels umsatzes im Bereich der Warengruppen 1 (Nahrungs- und Genussmittel) und 2 (Gesundheit und Körperpfl ege) zu dem im Stadtteil vorhandenen Kaufkraftpotenzial in diesem Segment. Werte über 100 bedeuten, dass per Saldo Kaufkraft aus anderen Stadtteilen oder aus dem Umland in den be- treffenden Stadtteil fl ießt, Werte unter 100 signalisieren Kaufkraftabfl üsse (netto) aus dem Stadtteil. Bei den A-, B- und C-Zentren wird im Text zusätzlich die Einzelhan- delszentralität für den aperio dischen Bedarf genannt, um die Bedeutung der Anbieter mittel- und langfristi- 1 Die Differenz zu der von GfK PRISMA (2007) angegebenen Verkaufsfl äche von 89.900 m² für Nahrungs- und Genussmittel hat mehrere Ursachen: Zum einen haben seit der Erhebung von GfK PRISMA einige Geschäfte wie beispielsweise Rewe in Neureut Kirchfeld oder Basic Bio in der Innenstadt-West neu eröffnet. Zum anderen wird im städtischen Nahversorgungsmonitoring nur bei Geschäften mit mehr als 1.000 m² die Verkaufsfl äche nach Lebensmittel, Drogerieware und aperiodischem Bedarf unterschieden, GfK PRISMA hat diese Differenzierung auch bei den Lebensmitteldiscountern vorgenommen. Auf der anderen Seite umfasst die Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel von GfK PRISMA auch Kioske sowie Kaffee-, Tee- und Süßwarengeschäfte. 3. Nahversorgung in den Stadtteilen und Gestaltungsmöglichkeiten 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN40 ger Güter deutlich zu machen. In den drei Stadtteilen Hohenwettersbach, Wolfartsweier und Palmbach kann aufgrund der geringen Anzahl von Geschäften aus Datenschutzgründen nur eine Gesamteinzelhandelszen- tralität für alle Branchen ohne weitere Differenzierung dargestellt werden (vgl. GfK PRISMA 2007). Die Stadtteile mit der niedrigsten Einzelhandelszen- tralität sind Hohenwettersbach, Grünwettersbach, Wolfartsweier, Weiherfeld-Dammerstock, die Nord- weststadt und Knielingen. Weit überdurchschnittliche Kaufkraftbindungsquoten im periodischen Bereich er- reichen neben der Innenstadt-West (hier spielen neben Lebensmittelgeschäften auch Parfümerien, Drogerien und Apotheken eine Rolle) wiederum die Stadtteile mit großen Fachmarktstandorten Rintheim, Grünwinkel und Beiertheim-Bulach. Dies verdeutlicht den großen Ein- zugsbereich und damit die gesamtstädtische Bedeutung der großen SB-Warenhäuser. Wesentlich für die Stadtteilanalyse sind darüber hinaus die Bewertungen der Bürgerinnen und Bürger zu Einzelhandel und Dienstleistungen im Stadtteil und die Stadtteilorientierung der Karlsruher beim Lebensmit- teleinkauf, die in der Bürger umfrage 2006 ermittelt wurden. Dargestellt wird der Anteil der Befragten im Stadtteil, der die Ausstattung mit Einzelhandel bzw. Dienstleistungen mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet. Die Stadtteilorientierung wird im Prozentsatz der Be- wohner gemessen, deren am häufi gsten aufgesuchtes Lebensmittelgeschäft im Stadtteil liegt (vgl. Kap. 2.12). Besonders negativ wird die Einzelhandelsausstattung in Hohenwettersbach, Weiherfeld-Dammerstock, Stup- ferich und Grünwettersbach bewertet. Aber auch in der Nordstadt, der Nordweststadt, Wolfartsweier und Rintheim ist die Unzufriedenheit relativ hoch. Gerade das Beispiel Rintheim zeigt, dass eine sehr hohe quanti- tative Ausstattung mit Lebensmittelverkaufsfl äche nicht unbedingt zu einer hohen Zufriedenheit der Bewohner führt, was sicherlich auf die periphere Lage des Real- Marktes an der Durlacher Allee zurückzuführen ist, während die fußläufi ge Nahversorgung relativ klein- teilig ist. Weit überdurchschnittlich zufrieden mit dem Einzelhandelsangebot in ihrem Stadtteil sind dagegen die Bewohner der Innenstadt, Mühlburgs, der Oststadt, Durlachs, der Süd- und der Südweststadt. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Stadtteilorientierung: In Durlach, Mühlburg, der Innenstadt-Ost, Grünwinkel, der Oststadt, Grötzingen und der Innenstadt-West liegt für rund 80 bis 94 % der Befragten das am häufi gsten aufgesuchte Lebensmittelgeschäft im eigenen Stadtteil. Weit unterdurchschnittlich ist die Stadtteilorientierung in der Weststadt (52 %), Weiherfeld-Dammerstock (40,9 %), Wolfartsweier (40,0 %), Hagsfeld (27,5 %), Stupferich (7,3 %) und Hohenwettersbach (2,2 %). Bei der Prüfung der fußläufi gen Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften wurden auf Grund der unter- schiedlichen Bevölkerungsdichte zwei verschiedene Ra dien zu Grunde gelegt: Während im innerstädtischen Bereich ein Radius von 500 m Luftlinie um ein Lebens- mittelgeschäft als fußläufi ger Einzugsbereich gelten kann (vgl. Nachbarschaftsverband Karlsruhe 2004: Flä- chennutzungsplan 2010), wurde in der äußeren Stadt zusätzlich ein Radius von 700 m geprüft, was einem 800 bis 900 m langen bzw. einem ca. 15-minütigen Fußweg entspricht. Ein 700 m Radius ist in der Regel die maximal zumutbare fußläufi ge Entfernung für die Bürger eines Stadtteils. Lücken in der fußläufi gen Lebensmittelversorgung be- stehen demnach neben den bekannten unterversorgten Bereichen Weiherfeld, Stupferich, Hohenwettersbach und Grünwettersbach auch in Teilbereichen der West- stadt und der Nordweststadt, in Knielingen (Verbes- serung geplant) und Oberreut Feldlage (Verbesserung geplant), im nördlichen Hagsfeld, in Teilen von Durlach (Bergwald, Killisfeld, Hanggebiet, Dornwald- und Un- termühlsiedlung, Durlach-Aue) sowie - aufgrund der geringeren Anzahl betroffener Bewohner weniger gra- vierend - in Daxlanden, Grünwinkel Heidenstückersied- lung, Bulach, Teilen der Waldstadt sowie in Grötzingen und Neureut. Allerdings ist an einigen der genannten Standorte die wirtschaftliche Tragfähigkeit für eine Neu- ansiedlung aufgrund geringer Bevölkerungszahlen oder starker Konkurrenz nicht gegeben. Unter Berücksichtigung der unsicheren Zukunftsper- spektive relativ kleinfl ächiger Lebensmittelgeschäfte könnte sich die fußläufi ge Nahversorgung künftig in der Südweststadt (südlicher Teil) und damit verbunden in Beiertheim (östlicher Teil), in der westlichen Oststadt, Mühlburg, Daxlanden, Alt-Knielingen, Dammerstock, Rüppurr, Waldstadt Waldlage, Rintheim, Lohn-Lissen und Durlach-Aue sowie Palmbach und der Nordstadt (südlicher Teil) verschlechtern. Durch die folgende Analyse der Karlsruher Stadtteile werden Defi zite und Handlungsbedarfe ermittelt und - soweit möglich - entsprechende Vorschläge für Maß- nahmen zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versor- gung aufgezeigt. 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 41 Zentrenstruktur in Karlsruhe Zentrale Stufe Ausstattung Einzugsbereich Einstufung der Stadtteile nach GfK-Gutachten 2007 A Güter und Dienstleistungen der höchsten Zentralitätsstufe, u.a. Warenhäuser, Fachkaufhäuser, hochspezialisierter Facheinzelhandel, Schwerpunkt Gastronomie, Vergnügungsstätten, Kinos Gesamtstadt, Region, angrenzende Regionen, PAMINA-Raum Innenstadt-Ost Innenstadt-West B Güter und Dienstleistungen des mittel- und längerfristigen Bedarfs, u.a. Kleinkaufhaus oder SB-Warenhaus, spezialisierter Facheinzelhandel, Wochenmarkt Mehrere Stadtteile, angrenzende Gemeinden Durlach Mühlburg C Güter und Dienstleistungen des mittel- und längerfristigen Bedarfs: mindestens 10 Läden, u.a. der Sortimente: Schuhe, Textil, Haushaltswaren, Elektro und Wochenmarkt sowie Dienstleistungen der selteneren Nachfrage wie Reisebüro, Fahrschule oder Videothek Ein oder mehrere Stadtteile Südweststadt Rüppurr Waldstadt Grötzingen Neureut D Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs (Nahversorgung) Mindestausstattung: Lebensmittelmarkt und/oder Bäckerei, Metzgerei, Drogerie, Papier- und Schreibwaren, Blumen, Kiosk, Tankstellenshop sowie 1-2 Läden mit Sortimenten des mittelfristigen Bedarfs, z.B. Elektro, Textil, private Dienstleistungen der täglichen Nachfrage wie Post, Bank, Friseur, Reinigung, Gaststätte, Apotheke u.ä. - Großer Lebensmittelmarkt kann auch mehrere kleinere Geschäfte ersetzen. Stadtteil, Ortsteil, soweit Tragfähigkeit gegeben, Einzugsbereich: 5-15.000 EW, in isoliert liegenden Außenstadtteilen mit starker Eigenständigkeit ab 3-4.000 EW Südstadt Oststadt Daxlanden Knielingen Oberreut Hagsfeld Grünwettersbach Alle höherrangigen Zentren enthalten auch die Angebote der D-Stufe zur Nahversorgung ihres unmittelbaren Umfelds. Quelle: GfK-Gutachten 2007, Flächennutzungsplan 2010 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN42 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 43 Stadtteilprofi le Nahversorgung 3.1 Das A-Zentrum Innenstadt 44 3.2 Die B-Zentren Durlach und Mühlburg 48 3.3 Stadtteile mit C-Zentren 52 3.4 Stadtteile mit D-Zentren 62 3.5 Die Nahversorgung in den übrigen Stadtteilen 76 3.6 Perspektiven der Nahversorgung in Karlsruhe 98 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN44 Die Innenstadt hat als A-Zentrum mit seinem breitgefä- cherten Branchenmix eine vorrangige Stellung im Einzel- handel insgesamt sowie gesamtstädtische und regionale Bedeutung. Dabei ist auch die Nahversorgung ebenfalls sehr gut. Die vorhandenen Lebensmittelgeschäfte in der Innenstadt-Ost sind vorwiegend kleinteilig strukturiert. Das Angebot wird neben dem Edeka-Markt in der Fritz-Erler-Straße durch mehrere ausländisch geführte Geschäfte mit Schwerpunkt Obst und Gemüse geprägt. Der bereits in der Südstadt gelegene Scheck-In dient ebenfalls der Versorgung der Bewohner der Innenstadt- Ost. Darüber hinaus bieten Marktstände auf dem Kro- nenplatz täglich frisches Obst und Gemüse an. Vor die- sem Hintergrund ist das Fehlen eines reinen Obst- und Gemüsegeschäfts kein Defi zit. Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche pro Wohnberechtigtem liegt mit 96,6 % nur geringfügig unter dem Karlsruher Durchschnitt. Aufgrund seiner Lage in der Südstadt fl ießt der Scheck-In-Markt nicht in die Berechnung des Versorgungsgrades der Innenstadt-Ost ein, er trägt aber wesentlich zur Versorgung auch dieses Stadtteils bei. Auch eine Drogerie, Apotheken, viele Bankfi lialen und eine Postfi liale sind im Stadtteil vorhanden. Dem guten Angebot entsprechend sind sowohl die Zu- friedenheit der Stadtteilbevölkerung mit dem Einzelhan- del (78,6 % gut und sehr gut) und den Dienstleistungen (88,9 %) als auch die Stadtteilorientierung bei der Nah- versorgung sehr hoch: 92,7 % der Befragten geben an, das am häufi gsten aufgesuchte Lebensmittelgeschäft für den täglichen Bedarf liege im Stadtteil. Die Einzelhandelszentralität für den periodischen Bedarf liegt mit 128,8 über dem Karlsruher Durchschnitt von 104,1 und zeigt, dass auch Kunden aus anderen Stadt- teilen bzw. aus der Region teilweise ihren kurzfristigen Bedarf in der Innenstadt-Ost decken. Die Einzelhandelszentralität beim aperiodischen Bedarf ist mit 434,4 city-typisch weit überdurchschnittlich (Karlsruhe gesamt: 159,2), wird aber in der Innenstadt- West (2.463,2) bei weitem übertroffen. In der Innenstadt-Ost herrscht bezüglich der Nah- versorgung eine sehr hohe Zufriedenheit, die auf die überdurchschnittliche Ausstattung des Stadt- teils und die Mitversorgung über den randlich gele- genen Scheck-In-Markt zurückzuführen ist. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. A-Zentrum Innenstadt-Ost Fläche Anzahl Lebensmittel 1.605 qm 13 Bäckerei 189 qm 7 Metzgerei 70 qm 2 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 400 qm 1 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 2.264 qm 23 Drogerie(-abteilung)1) 360 qm 1 Apotheke 122 qm 3 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 660 qm 13 Bemerkungen: Obst und Gemüse tägl. Kronenplatz, Einzugsgebiet Scheck-In Mendelssohnplatz Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Innenstadt- Ost Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 6.768 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 96,6 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 6.768 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 2.256 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 6.768 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 521 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 78,6 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 88,9 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 92,7 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 128,8 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 45 Innenstadt-Ost Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN46 Die Innenstadt-West weist von allen Karlsruher Stadt- teilen den nach Rintheim zweithöchsten Versorgungs- grad im Le bens mittelbereich (300,7 %) auf. Insgesamt gibt es im Stadtteil knapp 10.800 m² Verkaufsfl äche im Lebens mittel bereich, davon entfallen etwa 90 % (9.650 m²) auf Lebensmittelgeschäfte. Die hohe Zahl von 31 Lebensmittelgeschäften ist neben großen Märk- ten wie Rewe, Aldi, Lidl, die Lebensmittelabteilung von Karstadt und drei Bio-Supermärkten vor allem auf eine Vielzahl kleiner Spezial- und Feinkostgeschäfte zurückzuführen. Zudem fi ndet dreimal pro Woche ein Wochenmarkt auf dem Stephanplatz statt. Die entsprechend sehr hohe Einzelhandelszentralität im periodischen Bereich (576,3) differenziert sich in einen Wert von 402,0 für die Warengruppe „Nahrungs- und Genussmittel“ und von 1.299,7 für die Warengruppe „Gesundheit und Körperpfl ege“, wobei letzterer den umsatzstarken Drogeriemärkten und Parfümerien in 1 a Einkaufslage sowie der hohen Zahl von zwölf Apothe- ken zu verdanken ist. Im aperiodischen Bedarfsbereich liegt die Einzelhandelszentralität sogar bei 2.463,2. Dadurch ist die Zufriedenheit mit dem Einzelhandelsan- gebot im Stadtteil ausgesprochen hoch (70,7 %) und hat sich seit 2001 mit einer Zufriedenheit von 63,5 % noch einmal deutlich erhöht. Rund vier Fünftel (79,3%) der Befragten geben an, das am häufi gsten aufgesuchte Lebensmittelgeschäft befi nde sich im Stadtteil (Stadtteil- orientierung). Das Dienstleistungsangebot ist aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger hervorragend (93,8 %). In Bezug auf die Nahversorgung besteht in der Innenstadt-West kein Handlungsbedarf. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. A-Zentrum Innenstadt-West Fläche Anzahl Lebensmittel 9.646 qm 31 Bäckerei 748 qm 22 Metzgerei 248 qm 5 Obst-/Gemüse 30 qm 2 Getränkemarkt 0 qm 0 Tank-Shop 90 qm 2 Summe Lebensmittel 10.762 qm 62 Drogerie(-abteilung)1) 4.163 qm 10+(2) Apotheke 925 qm 12 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 1.300 qm 23 Bemerkungen: Wochenmarkt Stephansplatz 3 x pro Woche. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Innenstadt- West Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 10.334 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 300,7 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 861 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 861 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 10.334 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 449 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 70,7 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 93,8 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 79,3 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 576,3 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 47 Innenstadt-West Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN48 Durlach weist einen leicht überdurchschnittlichen Versor- gungsgrad mit Lebensmittelgeschäften auf (105,9 %) und zeichnet sich durch eine hohe Stadtteilorientierung der Durlacher bei der Nahversorgung aus (93,6 %). Die Zufriedenheit mit dem Einzelhandels- (65,7 %) und Dienstleistungsangebot (75,0 %) ist höher als im städtischen Durchschnitt. Täglich fi ndet auf dem Marktplatz ein Wochenmarkt statt, ergänzt durch einen Bauernmarkt am Mittwochnachmittag. Im periodischen Bereich verzeichnet der Stadtteil mit einer Zentralität von 108,4 Kaufkraftzufl üsse, im aperiodischen Bereich wird ein Wert von 41,7 erreicht. Insgesamt ist Durlach ein gut funktionierendes B-Zentrum mit Ausstrahlung über den Stadtteil hinaus. Gleichwohl weisen die Siedlungsbereiche Bergwald, Killisfeld, Hanglage (Geigersberg), Dornwald- und Untermühl siedlung und der Süden von Durlach-Aue keine zufriedenstellende fußläufi ge Versorgung auf (s. auch Flächennutzungsplan 2010). Die vormals als D- Zentrum bezeichnete Einzelhandelslage Aue kann auf- grund der geringen Verkaufsfl ächenausstattung nicht mehr als D-Zentrum eingestuft werden (GfK PRISMA 2007). In der Bergwaldsiedlung existieren lediglich das „Lädle“ (Lebensmittel und Backwaren) mit 40 m² und ein Schlecker Drogeriemarkt. Aufgrund der geringen Einwohnerzahl (knapp 1.400 Wohnberechtigte) ist ein Vollversorger hier jedoch wirtschaftlich nicht tragfähig. Für Bewohner der Untermühl- und Dornwaldsiedlung gibt es auch unter Berücksichtigung des jenseits der Autobahn A 5 gelegenen Real-Marktes kein Lebensmit- telgeschäft in bis zu 500 m Luftlinie. Erweitert man den Einzugsbereich der Lebensmittelmärkte auf einen Radius von 700 m, werden beide Siedlungsbereiche weitestge- hend abgedeckt. Allerdings wirken die vorhandenen Verkehrsachsen (Autobahn, Durlacher Allee, Eisenbahn- linie) als starke Barrieren und machen zum Teil Umwege erforderlich. Teilbereiche des Hanggebietes im Osten des Stadtteils, von Durlach-Aue im Süden und Killisfeld im Südwesten liegen außerhalb der 700 m Einzugsbereiche der Geschäfte. Vor dem Hintergrund der prognostizier- ten Zunahme älterer Menschen zeichnen sich in diesen unterversorgten Stadtvierteln Probleme ab. Mit Blick auf die geringe Bevölkerungsdichte und das vorhandene Angebot sind zusätzliche Anbieter in diesen Bereichen jedoch kaum realistisch. Für das B-Zentrum Alt-Durlach empfi ehlt GfK PRIS- MA (2007), das Zentrum klar abzugrenzen und ein „Ausfransen“ an den Endpunkten der Pfi nzstraße zu vermeiden. Zur Stärkung des B-Zentrums unter- stützt das Stadtmarketing die Aktionen der Ge- schäftsleute unter dem Motto „Durlach erleben“ (Weihnachtsaktionen, verkaufsoffener Sonntag etc.), um den Fachhandel zu stärken und die Vernet- zung der Wirtschaft mit den Vereinen zu fördern. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. B-Zentrum Durlach Fläche Anzahl Lebensmittel 9.550 qm 22 Bäckerei 425 qm 18 Metzgerei 80 qm 2 Obst-/Gemüse 55 qm 2 Getränkemarkt 1.250 qm 4 Tank-Shop 240 qm 4 Summe Lebensmittel 11.555 qm 52 Drogerie(-abteilung)1) 1.800 qm 6+(1) Apotheke 275 qm 8 Postfiliale 80 qm 1 Bankfiliale 660 qm 11 Bemerkungen: Wochenmarkt tägl. auf dem Marktplatz / Bergwald: Einwohnerzahl zu gering- bessere wohnortnahe Versorgung nicht möglich. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Durlach Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 31.496 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 105,9 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 4.499 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 3.937 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 31.496 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.863 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 65,7 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 75,0 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 93,6 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 108,4 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 49 Durlach Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN50 Mühlburg verfügt über zwei unterschiedlich struktu- rierte Einzelhandelsschwerpunkte: Zum einen das eher kleinteilig geprägte B-Zentrum mit hervorragender Stra- ßenbahn- und Pkw-Erreichbarkeit entlang der Rhein- straße / Entenfang, zum anderen ein als Sondergebiet 7 bezeichneter Pkw-orientierter Fachmarktstandort an der Neureuter Straße (vgl. GfK PRISMA 2007). Die Ein- zelhandelszentralität für den gesamten Stadtteil beim periodischen Bedarf liegt mit 91,9 unter der von Dur- lach (108,4). Dabei wird auch im periodischen Bereich ein nicht unbedeutender Anteil am Fachmarktstandort unter anderem mit Aldi und Lidl umgesetzt. Die relativ hohe Zentralitätsziffer beim aperiodischen Bedarf von 110,9 (Durlach: 41,7) resultiert insbesondere aus den Segmenten Heimwerker- und Gartenbedarf sowie Haus- halts- und persönlicher Bedarf (inklusive Spielwaren) und dürfte in hohem Maße dem Fachmarktstandort unter anderem mit einem Baumarkt, einem Gartenmarkt und einem großen Spielwarengeschäft geschuldet sein. Das eigentliche B-Zentrum spielt für die Stadtteil-Identi- tät eine herausragende Rolle. Die Zufriedenheit mit der Einzelhandelsausstattung in Mühlburg (72,3 %) ist nach wie vor höher als in Durlach (65,7 %), wenn sie auch gegenüber 2001 (86,9 %) etwas abgenommen hat. Die fußläufi ge Erreichbarkeit eines Lebensmittelgeschäfts (500 m Radius) ist praktisch für den gesamten Stadtteil gewährleistet. Allerdings agieren im B-Zentrum Mühl- burg derzeit ausschließlich relativ kleinfl ächige Lebens- mittelanbieter (alle unter 500 m², nur ein Discounter mit gut 600 m²), während Aldi und Lidl an der Borsig- bzw. Neureuter Straße 800 bzw. 1.000 m² aufweisen. Mit Blick auf eine nachhaltige Nahversorgung im B-Zentrum wäre daher aus Sicht von GfK PRIS- MA (2007) ein größerer Lebensmittelversorger in integrierter Lage mit entsprechendem Stellplatz- angebot wünschenswert. Vor dem Hintergrund der geringen Flächenverfügbarkeit und des nahe gelegenen Famila-Warenhauses (Grünwinkel) dürfte eine solche Ansiedlung allerdings schwierig umsetzbar sein. Freitags fi ndet am Entenfang ein Wochenmarkt statt. Einige Bewohner würden einen Standort mit „mehr At- mosphäre“ vorziehen, beispielsweise den Fliederplatz, der allerdings verkehrlich deutlich schlechter erreichbar ist. Alternativ wäre eine Aufwertung des gegenwärtigen Marktstandortes als Platz wünschenswert. Mit der Einführung der Brötchentaste, die ein kostenlo- ses Kurzzeitparken ermöglicht, wurde ein wichtiges An- liegen der Mühlburger Einzelhändler umgesetzt. In Ab- stimmung mit den Einzelhändlern und Eigentümern soll 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. B-Zentrum Mühlburg Fläche Anzahl Lebensmittel 4.540 qm 13 Bäckerei 395 qm 15 Metzgerei 65 qm 3 Obst-/Gemüse 110 qm 3 Getränkemarkt 150 qm 2 Tank-Shop 150 qm 5 Summe Lebensmittel 5.410 qm 41 Drogerie(-abteilung)1) 590 qm 3 Apotheke 115 qm 4 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 480 qm 8 Bemerkungen: Wochenmarkt 1 x wö. am Entenfang Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Mühlburg Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 16.824 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 92,8 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 5.608 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 3.365 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 16.824 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.103 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 72,3 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 87,4 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 93,3 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 91,9 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 51 im Rahmen des Sanierungsprogramms „Soziale Stadt“ das Vorfeld der Geschäfte entlang der Rheinstraße ins- besondere durch eine bessere Beleuchtung aufgewertet werden. Darüber hinaus wurde in Mühlburg im Rahmen des Bundesprogramms ExWoSt die Internet-Plattform www.muehlburg-live.de zur Werbung und Vernetzung lokaler Unternehmen entwickelt. Ziel ist die Stärkung der Lokalen Ökonomie Mühlburgs. In diesem Zusam- menhang wären auch eine stärkere Profi lierung des B-Zentrums, beispielsweise mit seniorenfreundlichem Service o.ä. sowie eine attraktive Gastronomie hilfreich. Wichtig wäre die Schaffung eines größeren Voll- sortimenters durch Verlagerung oder Neuansied- lung. Eine Aufwertung von Rheinstraße und En- tenfang sowie der Geschäftsfronten könnten das B-Zentrum ebenfalls stärken. Mühlburg Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN52 Aufgrund seiner Qualitäten ist die Südweststadt künftig als C-Zentrum zu sehen (vgl. GfK PRISMA 2007). Im Flächennutzungsplan 2010 (Karlsruhe 2004) wurde die Südweststadt dagegen noch als D-Zentrum eingestuft. Im Zentrumsbereich entlang der Karlstraße sind neben Nahversorgungsbetrieben mit Baby Walz, kik und Ate- lier Küchen & Hausgeräte auch einige größere Anbieter langfristiger Güter vertreten. Insgesamt verfügt die Südweststadt über alle Angebote der Nahversorgung. Bezüglich der Lebensmittelver- kaufsfl äche je Einwohner ist der Stadtteil zwar unter- durchschnittlich ausgestattet (55,7 %); etwas weitere Wege zu Lebensmittelgeschäften müssen aber nur die Bewohner der wenigen Wohnstandorte westlich der Brauerstraße in Kauf nehmen, die zudem diese wich- tige Verkehrsachse queren müssen. Der südliche Teil der Südweststadt liegt teilweise auch im erweiterten Einzugsbereich des ALDI in Beiertheim bzw. des Real in Bulach. Die Zufriedenheit mit der Einzelhandelsausstattung ist leicht überdurchschnittlich (54,9 %) und hat sich ge- genüber 2001 erhöht. Auch im Dienstleistungsbereich ist die Zufriedenheit recht hoch. Die Stadtteilorientie- rung beim Lebensmitteleinkauf (72,9 %) liegt etwa im gesamtstädtischen Durchschnitt: Für fast drei von vier Befragten befi ndet sich das am häufi gsten aufgesuchte Lebensmittelgeschäft in der Südweststadt. Die Einzel- handelszentralität im periodischen Bereich liegt bei 69,0, im aperiodischen Bereich bei 41,0. Da die Geschäfte entlang der Karlstraße auch von Pkw-Kunden genutzt werden, ist die Stellplatzsituation knapp. Die Folge sind Zweite-Reihe-Parker im Liefer- wie auch im Kundenverkehr, was bei einem relativ hohen Verkehrsaufkommen und fehlenden Radwegen mitun- ter zu Problemen führt. Teilweise weichen Radfahrer auf die mitunter schmalen Fußwege aus. Insgesamt verfügt die Südweststadt über eine gute Nahversorgung, es besteht derzeit kein Hand- lungsbedarf. Allerdings sollte alles getan werden, um die zum Teil kleinteiligen Lebensmittelanbieter besonders im Süden des Stadtteils zu halten. In Bezug auf die beengte Stellplatzsituation und die zum Teil engen Gehwege (insbesondere in der Vorzone des Edeka) an der Karlstraße sind kaum Verbesserungen vorstellbar. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. C-Zentrum Südweststadt Fläche Anzahl Lebensmittel 3.026 qm 15 Bäckerei 467 qm 17 Metzgerei 35 qm 1 Obst-/Gemüse 135 qm 4 Getränkemarkt 100 qm 1 Tank-Shop 160 qm 3 Summe Lebensmittel 3.923 qm 41 Drogerie(-abteilung)1) 1.300 qm 4+(1) Apotheke 300 qm 7 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 700 qm 13 Bemerkungen: Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Südwest- stadt Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 20.343 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 55,7 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 4.069 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 2.906 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 20.343 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.356 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 54,9 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 74,5 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 72,9 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 69,0 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 53 Sü d w es ts ta d t Q ue lle : A m t fü r St ad te nt w ic kl un g, W irt sc ha ft sf ör de ru ng 9 /2 00 7 - N ah ve rs or gu ng sm on ito rin g - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN54 Rüppurr wird aktuell als C-Zentrum bewertet (vgl. GfK PRISMA 2007). Im Flächennutzungsplan 2010 (Karlsruhe 2004) wird der Stadtteil noch als D-Zentrum eingestuft. Das Stadtteilzentrum Rüppurr liegt im Umfeld der Hal- testelle Tulpenstraße. Die verkehrliche Erreichbarkeit ist mit Pkw und Straßenbahn sehr gut. Zweimal wöchent- lich wird hier an der Christ-König-Kirche ein sehr belieb- ter Markt abgehalten. Ein weiterer kleinerer Einzelhan- delsschwerpunkt ist der Ostendorfplatz. Darüber hinaus gibt es einige Einzelstandorte. Allerdings liegen weite Teile des Märchenviertels außerhalb der 700 m Einzugs- bereiche der bestehenden Lebensmittelgeschäfte. Der Versorgungsgrad des gesamten Stadtteils mit Lebensmittelverkaufsfl äche pro Einwohner liegt mit 57,0 % unter dem städtischen Durchschnitt (100 %) und ist mit dem der Südweststadt (55,7 %) vergleich- bar. Die Zufriedenheit mit der Einzelhandelsausstattung ist mit 40,3 % niedriger als im Durchschnitt aller Stadt- teile und hat sich seit 2001 (53,6 %) verringert. Auch die Stadtteilorientierung (69,2 %) ist leicht unterdurch- schnittlich. Die vorhandenen Lebensmittelgeschäfte in Rüp- purr agieren auf relativ kleinen Flächen unter 700 m². Nach den in Kapitel 2 dargestellten Trends haben es Anbieter in dieser Größenordnung zu- nehmend schwerer. GfK PRISMA hält daher und vor dem Hintergrund des überdurchschnittlichen Kaufkraftniveaus in Rüppurr die Ansiedlung ei- nes qualitativ höherwertigen Vollversorgers für wünschenswert. Die Einzelhandelszentralität für den ausschließlich periodischen Bedarf von 50,5 belegt einen nicht unerheblichen Kaufkraftabfl uss auch bei diesen Warengruppen. Ein attraktiverer Anbieter hätte hier sicherlich die Möglichkeit, eine höhere Kaufkraftbindung zu realisieren. Beim aperiodischen Bedarf liegt die Zentralität mit 36,9 unter der der Südweststadt. Wünschenswert wäre die Platzierung eines grö- ßeren attraktiven Vollsortimenters im Bereich des Stadtteilzentrums (Tulpenstraße) oder am Osten- dorfplatz sowie eine erleichterte Querung der Herrenalber Straße. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. C-Zentrum Rüppurr Fläche Anzahl Lebensmittel 1.665 qm 8 Bäckerei 131 qm 6 Metzgerei 22 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 310 qm 3 Tank-Shop 55 qm 2 Summe Lebensmittel 2.183 qm 20 Drogerie(-abteilung)1) 350 qm 2 Apotheke 103 qm 3 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 260 qm 5 Bemerkungen: Wochenmarkt 2 x wö. / Auch Einzugsgebiet von Real Ettlingen Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Rüppurr Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 11.063 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 57,0 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 5.532 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 3.688 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 11.063 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.213 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 40,3 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 70,1 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 69,2 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 50,5 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 55 Rüppurr Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN56 Das Waldstadtzentrum (C-Zentrum) befi ndet sich im Bereich Lötzener Straße / Neisser Straße. Hier fi ndet dreimal wöchentlich ein Markt statt. Weitere Nahver- sorgungsschwerpunkte befi nden sich an der Schneide- mühler und Elbinger Straße, wo insgesamt drei kleinere Discounter, ein Drogerie- und ein Getränkemarkt sowie Bäcker, Metzger und ein Obst-/Gemüse-Geschäft ange- siedelt sind. Während das Waldstadtzentrum vollständig vermietet ist, sind in den kleinen Versorgungslagen in der Waldlage Leerstände festzustellen, zumal im Novem- ber 2007 (nach dem Erhebungszeitraum) auch der Treff Discount in der Schneidemühler Straße geschlossen hat. Es ist zu erwarten, dass sich diese Negativentwicklung im kleinteiligen Einzelhandelsbesatz fortsetzt. Die südliche Waldstadt und das Wohngebiet neben der Europaschule liegen außerhalb von 700 m Radien um die bestehenden Lebensmittelgeschäfte. Der Versor- gungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche je Einwohner liegt in der Waldstadt insgesamt mit 58,8 % geringfü- gig höher als in der Südweststadt und in Rüppurr. Die Zufriedenheit mit dem Einzelhandelsangebot (46,4 %) ist ebenfalls höher als in Rüppurr, aber geringfügig niedriger als im Karlsruher Durchschnitt und hat sich gegenüber 2001 (65,3 %) verschlechtert: Nur noch knapp jeder zweite Bewohner der Waldstadt beurteilt das Einzelhandelsangebot als gut bis sehr gut. Gleichwohl ist die Stadtteilorientierung bei der Nah- versorgung relativ hoch (76,0 %). Die periodische Ein- zelhandelszentralität beträgt immerhin 66,9 und liegt damit geringfügig unter der Südweststadt aber deutlich über Rüppurr. Die Zentralität beim aperiodischen Bedarf ist mit 6,6 kaum gegeben. Aus Sicht von GfK PRISMA ist die innere verkehrli- che Erschließung der Waldstadt nicht optimal, weil die von der Theodor-Heuss-Allee abzweigenden Erschließungsstraßen überwiegend als Sackgassen mit Wendeschleifen konzipiert sind, so dass die Pkw-Zufahrt aus dem westlichen Teil des Wohn- gebiets ins Waldstadtzentrum vergleichsweise umständlich ist. Bezüglich der Leerstände in der westlichen Waldstadt ist eine Nutzung durch Dienstleister wie beispielsweise Gesundheits- und Pfl egedienste anzustreben. Bei langfristigen Leerständen ist eine Umnutzung in Wohnraum in Erwägung zu ziehen. Denkbar wäre auch ein stärkerer städtebaulicher Eingriff zur Neuordnung und Konzentration des Einzelhandels in diesem Be- reich. Anbieten würde sich etwa eine Reduzierung der Einzelhandelsfl äche in der Insterburger und Königsberger Straße zugunsten einer Konzentrati- on an der Elbinger und Schneidemühler Straße. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. C-Zentrum Waldstadt Fläche Anzahl Lebensmittel 2.290 qm 7 Bäckerei 110 qm 5 Metzgerei 120 qm 3 Obst-/Gemüse 50 qm 1 Getränkemarkt 80 qm 1 Tank-Shop 40 qm 2 Summe Lebensmittel 2.690 qm 19 Drogerie(-abteilung)1) 820 qm 3+(1) Apotheke 150 qm 3 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 260 qm 5 Bemerkungen: Wochenmarkt 3 x wö. beim Waldstadtzentrum. Außerdem: Aldi/Lidl in Büchig und Real-Einzugsgebiet. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Waldstadt Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 13.214 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 58,8 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 3.304 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 4.405 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 13.214 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.643 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 46,4 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 57,3 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 76,0 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 66,9 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 57 Waldstadt Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN58 Das zuvor als D- nunmehr als C-Zentrum bewertete Zen- trum von Grötzingen befi ndet sich im Bereich Rathaus- platz, Mühl-, Kirch-, Niddastraße und sollte nach GfK PRISMA auch die beiden neuen Lebensmittelgeschäfte südlich der Bahnlinie an der Eisenbahnstraße mit ein- beziehen. Das Zentrum wurde durch die Eröffnung des Lidl und des Edeka-aktiv-Marktes deutlich gestärkt, was sich auch in der gegenüber 2001 stark verbesserten Be- wertung der Einzelhandelsausstattung durch die Bürger- innen und Bürger widerspiegelt (von 20,9 % auf jetzt 50,7 % gut und sehr gut), obgleich die Entfernungen für die äußeren Wohngebiete zum Teil recht weit sind. Besonders der nörd liche Siedlungsbereich liegt deutlich außerhalb eines 700 m Radius um die Lebensmittelge- schäfte. Dennoch ist durch die neuen Märkte die noch im Flächennutzungsplan 2010 konstatierte Unterversor- gung weitgehend behoben. Der Versorgungsgrad im Lebensmittelbereich liegt nun bei 72,7 %. Die Stadt- teilorientierung beim periodischen Bedarf ist recht hoch (82,8 %). Die periodische Einzelhandelszentralität liegt mit 54,8 unter den Werten in der Südweststadt (69,0) und der Waldstadt (66,9), aber über der Zentralität Rüp- purrs (50,5). Das Dienstleistungsangebot in Grötzingen wird über- durchschnittlich positiv bewertet (80,6 %). Die bemer- kenswert hohe Zentralität im aperiodischen Bereich (45,5) ist zum großen Teil dem Polstermöbelgeschäft Otten zu verdanken. Durch die Ansiedlung der beiden Lebensmittel- märkte hat sich die Versorgungssituation deutlich verbessert. Derzeit besteht kein Handlungsbedarf. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. C-Zentrum Grötzingen Fläche Anzahl Lebensmittel 2.046 qm 5 Bäckerei 125 qm 4 Metzgerei 70 qm 2 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 269 qm 5 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 2.510 qm 16 Drogerie(-abteilung)1) 230 qm 2+(1) Apotheke 81 qm 3 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 140 qm 3 Bemerkungen: Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Grötzingen Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 9.974 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 72,7 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 3.325 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 3.325 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 9.974 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 3.325 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 50,7 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 80,6 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 82,8 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 54,8 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 59 Grötzingen Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN60 Das C-Zentrum Neureut befi ndet sich im Bereich Ba- dner land-Halle, Bärenweg und Dürerstraße und stellt mit Edeka/Neukauf, Plus, dm-Drogeriemarkt, einem Wochenmarkt, Apotheke, Banken, Post und Bäckerei- en eine gute Versorgung sicher. Allerdings besteht ein ca. 500 m² großer Leerstand, nachdem der ehemalige Getränkemarkt in den Vollsortimenter integriert wurde. Neben dem C-Zentrum gibt es eine weitere bislang als D-Zentrum eingestufte Einzelhandelslage entlang der Donauschwabenstraße in Neureut-Kirchfeld. Diese erfüllt nach Einschätzung von GfK PRISMA mit nur ca. 300 m² Verkaufsfl äche in Streulage allerdings bereits heute nicht mehr die Funktion als Nahversorgungszent- rum und hat durch die Eröffnung des Rewe-Supermark- tes weiter an Bedeutung verloren. Möglicherweise kann im Zuge der weiteren Bebauung des Konversionsgebiets (insgesamt Wohnraum für ca. 1.700 Einwohner) im Um- feld des neuen Rewe ein künftiges Zentrum entstehen. Durch das Konversionsgebiet und durch weitere kleine- re Baugebiete wird die Anzahl der Wohnberechtigten in Neureut bis 2015 per Saldo um rund 1.200 Personen und bis 2030 sogar um 2.600 Personen ansteigen, ein Zuwachs von rund 15 % gegenüber 2005 (Stadt Karls- ruhe 2007b). Dabei wird die Zahl der Senioren und der Hochbetagten überdurchschnittlich wachsen. Außerdem befi ndet sich in Neureut ein kleineres Fach- marktzentrum (Sandfeld Shopping Center) mit nahe ge- legenem Penny und einem Bettenhaus. Dieser Bereich wird als Sondergebiet 2 mit ca. 3.300 m² Verkaufsfl äche zusammengefasst, davon 1.900 m² im periodischen Be- reich. Darüber hinaus verteilen sich mehrere kleinteilige Anbieter (Lebensmittel, Getränke, Metzgereien und Bä- cker sowie Aldi und Netto) über den Stadtteil. Insofern ist Neureut insgesamt recht gut ausgestattet und weist mit 134,6 % einen überdurchschnittlichen Versorgungs- grad mit Lebensmittelverkaufs fl äche auf. Gleichwohl ist die Zufriedenheit mit der Einzelhandels- ausstattung unterdurchschnittlich und hat sich gegen- über 2001 verschlechtert. Lebensmittel kaufen 68,7 % der befragten Neureuter am häufi gsten im eigenen Stadtteil ein, etwas weniger als im Karlsruher Durch- schnitt (73,4 %). Dennoch zeigt die noch vor Eröffnung des Rewe ermittelte Zentralität im periodischen Bereich von 101,5, dass die lokalen Anbieter die vorhandene Kaufkraft per Saldo vollständig ausschöpfen - tatsäch- lich beinhaltet dieser Nettowert wie in allen Stadtteilen Kaufkraftzu- und -abfl üsse über die Stadtteilgrenzen hinweg. Im aperiodischen Bereich liegt die Zentralität bei 40,7 und ist mit der Südweststadt vergleichbar. Die 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. C-Zentrum Neureut Fläche Anzahl Lebensmittel 6.186 qm 12 Bäckerei 354 qm 13 Metzgerei 90 qm 3 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 1.270 qm 4 Tank-Shop 140 qm 3 Summe Lebensmittel 8.040 qm 35 Drogerie(-abteilung)1) 850 qm 2+(1) Apotheke 160 qm 4 Postfiliale 40 qm 2 Bankfiliale 320 qm 6 Bemerkungen: Wochenmarkt 1 x wö. auf dem Neureuter Platz. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Neureut Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 17.250 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 134,6 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 5.750 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 4.313 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 8.625 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.875 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 43,5 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 76,5 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 68,7 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 101,5 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 61 Zufriedenheit mit dem Dienstleistungs angebot ist über- durchschnittlich (76,5%). Die fußläufi ge Erreichbarkeit eines Lebensmittelge- schäfts (700 m Radius) ist nicht für alle Wohngebiete Neureuts gewährleistet. Die zum Teil sehr kleinen An- bieter im nördlichen Teil Neureuts bieten keine ausrei- chende Nahversorgung, so dass von hier recht große Entfernungen zum nächsten größeren Geschäft beste- hen. Neureut-Heide verfügt zwar nur über einen Aldi in randlicher Lage, wird jedoch zusätzlich durch den in der benachbarten Nordstadt gelegenen und gut erreichba- ren Maxikauf mitversorgt. Künftig ist auch eine teilweise Orientierung der südwestlichen Wohngebiete Neureuts auf den neuen Standort Sudetenstraße (Knielingen) denkbar. Im Hinblick auf die fortschreitende Bebauung von Kirchfeld-Nord, empfi ehlt sich die Entwicklung ei- nes Zentrums im Umfeld des neuen Rewe. Neureut Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN62 Das D-Zentrum in der Südstadt ist rund um den Wer- derplatz und in den angrenzenden Straßen lokalisiert. Hier befi nden sich kleinteilige Anbieter mit einer Ver- kaufsfl äche von insgesamt gut 2.000 m² (periodischer und aperiodischer Bedarf) sowie drei mal wöchentlich ein Wochenmarkt. Darüber hinaus gibt es mit dem Scheck-In-Center am Mendelssohnplatz einen weiteren bedeutenden Einzelhandelsschwerpunkt sowie mehrere Anbieter in Streulage, darunter auch ein Lidl und ein Raiffeisen Markt. Insgesamt weist die Südstadt eine fl ächendeckende fuß- läufi g erreichbare Nahversorgung und eine überdurch- schnittliche Ausstattung mit Lebensmittelverkaufsfl äche (119,6 %) auf. Auch die Zufriedenheit mit dem Einzel- handel ist weit überdurchschnittlich (63,2 %) und hat sich gegenüber 2001 (31,7 %) verbessert. Entsprechend hoch ist die Stadtteilorientierung beim Lebensmittelein- kauf (76,5 %). Das Dienstleistungsangebot wird eben- falls positiv bewertet. Die periodische Einzelhandelszen- tralität beträgt 135,4, d. h. die Einzelhandelsgeschäfte der Südstadt decken z. T. auch den Bedarf benachbarter Stadtteile, insbesondere der Innenstadt-Ost und der südlichen Oststadt mit ab. Im aperiodischen Bereich liegt sie bei 60,6. Durch den Zuzug in das Neubaugebiet „City-Park“ auf dem ehemaligen Bahngelände in der östlichen Südstadt wird die Einwohnerzahl des Stadtteils bis 2015 um rund 6.000 Personen oder 38 % zunehmen. Hier sind planerisch weitere kleinteilige Geschäfte vorgesehen, allerdings hat sich bislang kein Investor für eine entspre- chende Entwicklung gefunden. Künftig wird es vor allem darum gehen, die posi- tive Entwicklung rund um den Werderplatz weiter zu stärken, um dieses lebendige Zentrum langfris- tig zu sichern. Nach Einschätzung von GfK PRISMA könnte dann sogar eine Einstufung als C-Zentrum geprüft werden. Der Lidl sollte nach Möglichkeit abgesichert werden, da er eine wichtige Funktion insbesondere für Bewohner der südlichen Süd- stadt hat. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. D-Zentrum Südstadt Fläche Anzahl Lebensmittel 5.835 qm 13 Bäckerei 355 qm 13 Metzgerei 30 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 500 qm 1 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 6.720 qm 28 Drogerie(-abteilung)1) 800 qm 2+(1) Apotheke 205 qm 6 Postfiliale 0 qm 0 Bankfiliale 440 qm 8 Bemerkungen: Wochenmarkt Werderplatz 3 x pro Woche; Lidl (Stuttgarter Str.) sucht größeren Ersatzstandort Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Daten zur Nahversorgung Südstadt Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 16.218 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 119,6 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 5.406 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 2.317 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale ( - ) 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.621 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 63,2 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 80,9 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 76,5 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 135,4 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 63 Südstadt Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN64 Das D-Zentrum Oststadt befi ndet sich im Kreuzungs- bereich Gerwigstraße/Georg-Friedrich-Straße sowie entlang dieser Straßen und der Ludwig-Wilhelm- und Essenweinstraße. Hier sorgen Tengelmann, Schlecker, ein weiteres Drogeriegeschäft sowie kleinteilige Lebens- mittelanbieter für die fußläufi ge Nahversorgung. Am Gottesauer Platz fi ndet dreimal wöchentlich ein Markt statt. Darüber hinaus befi ndet sich ein großer Handels- schwerpunkt im Bereich Ostring, Theodor-Rehbock- Straße als Teil des Sondergebietes 1 Rintheim/Oststadt. Hier konzentrieren sich Filialen von Rewe, Aldi, Lidl und Alnatura, sowie ein Plus in der Striederstraße. Teile der Oststadt liegen zudem im erweiterten Einzugsbereich von Real im Osten (Rintheim) und Scheck-In im Südwes- ten (Südstadt). Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche ist aufgrund der großen Märkte im Sondergebiet 1 leicht überdurchschnittlich (106,8 %). Neben Lebensmittel- geschäften, Getränkemärkten und Drogerien sind auch Bäcker, Metzger, Apotheken, Banken und eine Post- fi liale in der Oststadt vorhanden. Die Zufriedenheit mit der Einzelhandels ausstattung (66,9 %) und die Stadttei- lorientierung (87,9 %) sind überdurchschnittlich hoch. Die periodische Einzelhandelszentralität liegt mit 104,6 im gesamtstädtischen Durchschnitt und belegt einen geringen Kaufkraftzufl uss. Die relativ hohe Zentralität im aperiodischen Bereich (76,9) ist insbesondere auf die Märkte im Sondergebiet 1, vor allem auf den Baumarkt zurückzuführen. Obwohl die Oststadt recht gut mit fußläufi ger Nahver- sorgung ausgestattet ist, könnte im dicht besiedelten westlichen Teil der Oststadt mittelfristig Handlungsbe- darf entstehen, da alle bestehenden Lebensmittelanbie- ter auf unter 600 m² Verkaufsfl äche agieren. Auch die Stellplatzsituation ist beengt. GfK PRISMA hält daher zur mittelfristigen Ab- sicherung der Nahversorgung einen Betrieb in marktgängiger Größenordnung für wünschens- wert (Verlagerung, Erweiterung). Allerdings be- steht erhebliche Konkurrenz aufgrund der Lage zwischen Real und Scheck-In sowie der Nähe zu den Lebensmittelgeschäften im Bereich Theodor- Rehbock-Straße. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. D-Zentrum Oststadt Fläche Anzahl Lebensmittel 5.520 qm 12 Bäckerei 303 qm 13 Metzgerei 30 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 1.230 qm 5 Tank-Shop 360 qm 4 Summe Lebensmittel 7.443 qm 35 Drogerie(-abteilung)1) 1.050 qm 3+(1) Apotheke 115 qm 4 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 300 qm 5 Bemerkungen: Markt auf dem Gottesauer Platz 3 x wö. / Einzugsbereich Real, Durlacher Allee sowie Scheck-In-Center, Mendelssohnplatz Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Oststadt Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 20.117 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 106,8 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 5.029 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 5.029 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 20.117 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 4.023 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 66,9 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 82,2 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 87,9 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 104,6 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 65 Oststadt Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN66 Das D-Zentrum Daxlanden konzentriert sich im Umfeld des Kirchplatzes und in den angrenzenden Straßen. Hier sind neben einem Treff Discount und einem Schlecker Bäcker, Metzger, Getränkemarkt und Apotheken ange- siedelt. Zudem fi ndet vor der Kirche zweimal wöchent- lich ein Markt statt. Außerhalb des D-Zentrums agieren insbesondere im östlichen Teil des Stadtteils weitere Anbieter des periodischen Bedarfs, darunter Edeka Nah&Gut, Penny und Rewe sowie ein weiterer Schle- cker. Insgesamt ist in Daxlanden von einer gewissen Ori- entierung auf den Hit-SB-Markt in der Pulverhausstraße und auf Famila (beide Grünwinkel) auszugehen, wie die starke Frequentierung von Verbrauchermärkten der Be- fragten in Daxlanden nahe legt (vgl. Kap. 2.1.1). Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche ist mit 54,9 % unterdurchschnittlich: Den rund 12.300 Wohnberechtigten stehen nur 2.330 m² Lebensmittel- verkaufsfl äche zur Verfügung. Die bestehenden Lebens- mittelgeschäfte weisen Verkaufsfl ächen unterhalb der heute gängigen Marktzutrittsgrößen auf. Penny ist mit 600 m² noch der größte Anbieter. Die Stadtteilorientie- rung beim täglichen Lebensmitteleinkauf ist nur leicht unterdurchschnittlich (70,0 %). Dennoch geben die Daxlander einen großen Teil ihres periodischen Bedarfs- budgets außerhalb des Stadtteils aus, wie die niedrige Zentralitätsziffer von 48,1 belegt. Die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Einzel- handelsausstattung ist etwas unterdurchschnittlich (40,7 %) und hat sich gegenüber 2001 (49,5 %) leicht verschlechtert. Insbesondere Teile der westlichen Sied- lungsbereiche liegen außerhalb eines Radius von 700 m um die Lebensmittelgeschäfte, so dass die Entfernung in diesem Fall zum Treff Discount recht weit ist. Die Einzel- handelszentralität im aperiodischen Bereich ist mit 29,2 weit unterdurchschnittlich. Mit Blick auf die relativ kleinteiligen Lebensmittel- geschäfte ist die derzeit noch befriedigende Nah- versorgung in Daxlanden nicht als langfristig ge- sichert anzusehen. Für den Erhalt des D-Zentrums ist die Sicherung des Treff Discounts von großer Bedeutung. Überlegungen hinsichtlich eines neu- en Einzelhandelsstandorts auf dem ehemaligen Bauhof-Areal Ecke Kirsch-/Valentinstraße werden derzeit geprüft. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. D-Zentrum Daxlanden Fläche Anzahl Lebensmittel 1.450 qm 4 Bäckerei 170 qm 7 Metzgerei 90 qm 3 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 620 qm 3 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 2.330 qm 17 Drogerie(-abteilung)1) 350 qm 2 Apotheke 95 qm 3 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 200 qm 4 Bemerkungen: Wochenmarkt 2 x wö. (Turnerstr. vor der Kirche) Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Daxlanden Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 12.255 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 54,9 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 6.128 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 4.085 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 12.255 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 3.063 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 40,7 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 70,9 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 70,0 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 48,1 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 67 Daxlanden Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN68 Das D-Zentrum Knielingen umfasst den Bereich Elsässer Platz und die angrenzende Saarlandstraße und sollte nach der Empfehlung von GfK PRISMA um den Standort an der Herweghstraße (u.a. Penny) erweitert werden. Neben den Leitbetrieben Spar und Schlecker ist hier die Nahversorgung durch Bäckereien, Metzgereien, Apothe- ke, Banken und Postfi liale gewährleistet. Darüber hinaus fi ndet hier einmal wöchentlich ein Markt statt. Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche pro Einwohner liegt mit 34,5 % bzw. nur 1.113 m² weit unter dem Karlsruher Durchschnitt. Die äußerst niedri- ge periodische Zentralitätsziffer (36,6) signalisiert den hohen Kaufkraft abfl uss. Dennoch sind die Knielinger ähnlich zufrieden mit der Nahversorgung (50,7 %) wie der Durchschnitt der Karlsruher Bürgerinnen und Bürger (49,1 %). Die Bewertung der Einzelhandelsausstattung hat sich gegenüber 2001 (32,1 %) verbessert. Die Stadt- teilorientierung ist sogar leicht überdurchschnittlich (78,3 %). Im aperiodischen Bereich weist Knielingen eine Zentralität von 20,7 auf. Die nördlichen und westlichen Bereiche Knielingens lie- gen außerhalb eines 700 m Radius um die bestehenden Lebensmittelanbieter. Die auch im Flächennutzungsplan 2010 konstatierte Unterversorgung von Knielingen- Nord wird durch den geplanten neuen Nahversorgungs- standort an der Sudetenstraße mit einer Verkaufsfl äche von ca. 4.000 m² behoben. Damit wird auch die Versor- gung der rund 2.000 in die Neubaugebiete ziehenden Einwohner gewährleistet. Per Saldo wächst Knielingen bis 2015 voraussichtlich um rund 1.050 Einwohner. Die geplante Aufwertung des Elsässer Platzes könnte das bestehende D-Zentrum stärken, was im Hinblick auf die künftige Konkurrenzsituation sinnvoll ist. Neben dem neuen Standort Sudetenstraße mit ca. 4.000 m² Ver- kaufsfl äche ist besonders das neue Fachmarktzentrum auf der anderen Rheinseite in Wörth-Maximiliansau mit insgesamt ca. 26.000 m² (u.a. Marktkauf-SB-Waren- haus, Müller-Drogeriemarkt, Globus-Baumarkt, C&A) zu nennen. Neben der Entwicklung des neuen Standorts im Konversionsgebiet kommt der Stärkung des D-Zentrums insbesondere durch eine Aufwertung des Elsässer Platzes große Bedeutung zu, um auch weiterhin für Alt-Knielingen eine fußläufi ge Nah- versorgung zu sichern. Auch die Erweiterung eines der bestehenden Lebensmittelmärkte würde die- ses Zentrum stärken. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. D-Zentrum Knielingen Fläche Anzahl Lebensmittel 910 qm 3 Bäckerei 73 qm 3 Metzgerei 70 qm 2 Obst-/Gemüse 20 qm 1 Getränkemarkt 0 qm 0 Tank-Shop 40 qm 2 Summe Lebensmittel 1.113 qm 11 Drogerie(-abteilung)1) 160 qm 2 Apotheke 75 qm 2 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 200 qm 4 Bemerkungen: Wochenmarkt 1 x wö. auf dem Elsässer Platz; neuer Nahversorgungsstandort mit ca. 4.000 m² im Konversionsgebiet an der Sudetenstr. geplant Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Knielingen Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 9.320 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 34,5 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 4.660 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 4.660 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 9.320 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.330 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 50,7 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 79,7 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 78,3 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 36,6 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 69 Knielingen Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN70 Das Stadtteilzentrum an der Otto-Wels-Straße im Be- reich des Gemeindezentrums bildet das D-Zentrum Oberreut. Hier befi nden sich ein MIX-Markt und ein Treff-Discount sowie Bäcker, Apotheke, Bankfi lialen und eine Postfi liale. Freitags fi ndet am Julius-Leber-Platz ein Wochenmarkt statt. Ein kleinerer Nahversorgungsbe- reich besteht in der Rudolph-Breitscheid-Straße (Plus, Schlecker, Bäcker). Insgesamt verfügt der Stadtteil über ein kleinteilig strukturiertes Angebot. Entsprechend un- terdurchschnittlich ist der Lebensmittelversorgungsgrad (49,5 %). Die Zufriedenheit mit der Nahversorgung (51,4 %) liegt geringfügig über dem gesamtstädtischen Durchschnitt (49,1 %). Die Stadtteilorientierung ist jedoch unter- durchschnittlich (64,8 %). Für fast ein Drittel (31,0 %) der Befragten in Oberreut liegt das Lebensmittelge- schäft, in dem sie am häufi gsten einkaufen in einem anderen Karlsruher Stadtteil. Dies belegt eine starke Außenorientierung der Oberreuter bei der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Die geringe periodi- sche Einzelhandelszentralität von 40,2 belegt ebenfalls erhebliche Kaufkraftabfl üsse. Diese dürften in erster Linie dem Real (Bulach) zugute kommen, wie die starke Frequentierung großer Verbrauchermärkte durch die Oberreuter nahe legt (vgl. Kapitel 2.1.1). Auch Aldi und Norma in der Herrmann-Leichtlin-Straße (Grünwinkel) sind für Teile Oberreuts recht gut erreichbar. Die Einzel- handelszentralität Oberreuts beim aperiodischen Bedarf ist mit 7,9 sehr niedrig. Teile von Oberreut-Feldlage liegen außerhalb eines 700 m Radius um das Stadtteilzentrum und sind da- mit als unterversorgt einzustufen (s. auch Flächennut- zungsplan 2010). Durch den geplanten Neubau eines Lebensmittelmarktes im Bereich Badeniaplatz wird die Versorgung verbessert. Trotz eines relativ geringen Lebensmittelversor- gungsgrads im Stadtteil sind die Oberreuter mit der Einzelhandelsausstattung relativ zufrieden. Die derzeit noch bestehende Unterversorgung in Oberreut-Feldlage wird durch den Bau des neuen Lebensmittelmarktes künftig behoben. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. D-Zentrum Oberreut Fläche Anzahl Lebensmittel 1.600 qm 3 Bäckerei 135 qm 4 Metzgerei 0 qm 0 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 0 qm 0 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 1.735 qm 7 Drogerie(-abteilung)1) 200 qm 1 Apotheke 65 qm 2 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 100 qm 3 Bemerkungen: Wochenmarkt 1 x wö. Julius-Leber- Platz. Einzugsgebiet Real / Neubau eines Lebensmittelmarktes am Badeniaplatz geplant Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Oberreut Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 10.128 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 49,5 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 10.128 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 5.064 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 10.128 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 3.376 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 51,4 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 76,1 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 64,8 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 40,2 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 71 Oberreut Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN72 Das Stadtteilzentrum befi ndet sich an der Karlsruher Straße zwischen Bahnhof und Kreuzung Karlsruher Straße / Brückenstraße. Hier befi nden sich insbesondere ein Edeka-Aktiv-Markt mit Bäckerei, ein Schlecker, eine Metzgerei, Apotheke und Bankfi lialen. Der Einzelhan- delsbesatz ist in diesem Bereich allerdings nicht durch- gehend. Darüber hinaus gibt es in die Wohngebiete integriert drei weitere Bäckereien, einen Getränkemarkt und eine Postfi liale. Ein bedeutender Einzelhandels- schwerpunkt in Hagsfeld ist außerdem das Sondergebiet 6 im Bereich Am Storrenacker (u.a. Hornbach, Praktiker, Möbelmarkt Roller). Bezüglich der Nahversorgung ist hier ein Penny vertreten. Der Versorgungsgrad der knapp 7.400 Wohnberech- tigten mit Lebensmittelverkaufsfl äche liegt mit 92,9 % nur geringfühgig unter dem Karlsruher Durchschnitt. Dennoch ist die Zufriedenheit mit der Einzelhandels- ausstattung unterdurchschnittlich (31,4 %) und hat sich gegenüber 2001 (51,2 %) verschlechtert. Dies ist sicherlich durch die zum Teil weiten Wege insbeson- dere für die Bewohner der nördlichen Wohngebiete (Geroldsäcker, Reitschulschlag) erklärbar, die außerhalb eines 700 m Radius um die bestehenden Lebensmittel- geschäfte liegen. Diese Bereiche sind möglicherweise stärker auf das Waldstadtzentrum und nach Stutensee Büchig orientiert. Die Stadtteilorientierung beim täglichen Bedarf ist mit 27,5 % sehr niedrig. Damit weist Hagsfeld die nach Hohenwettersbach und Stupferich niedrigste Stadtteil- orientierung auf. Für viele Hagsfelder liegt das am häu- fi gsten besuchte Lebensmittelgeschäft in einem anderen Karlsruher Stadtteil (52,9 %), für einige auch außerhalb Karlsruhes (15,7 %). Vor diesem Hintergrund ist die pe- riodische Einzelhandelszentralität von Hagsfeld mit 82,2 überraschend hoch, was auf Kunden von außerhalb des Stadtteils, beispielsweise Beschäftigte in den großen Ge- werbegebieten schließen lässt. Die überdurchschnittlich hohe Zentralität von 498,2 im aperiodischen Bereich ist auf das Sondergebiet 6 mit insgesamt ca. 40.800 m² Verkaufsfl äche zurückzuführen. Der Flächennutzungsplan 2010 sieht eine Erweiterung des D-Zentrums nach Norden sowie die Verdichtung der lückenhaften Geschäftslagen vor. GfK PRISMA (2007) spricht sich jedoch gegen eine Erweiterung nach Norden aus, und empfi ehlt ausschließlich eine Verdichtung des Einzelhandelsbesatzes innerhalb des D-Zentrums. Trotz eines relativ guten Versorgungsgrads hin- sichtlich der Lebensmittelverkaufsfl äche ist die Zu- friedenheit der Hagsfelder unterdurchschnittlich. Ziel für Hagsfeld ist die Stärkung und Aufwertung des bestehenden Zentrums. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. D-Zentrum Hagsfeld Fläche Anzahl Lebensmittel 1.750 qm 2 Bäckerei 9 qm 4 Metzgerei 30 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 400 qm 1 Tank-Shop 100 qm 2 Summe Lebensmittel 2.370 qm 10 Drogerie(-abteilung)1) 100 qm 1 Apotheke 8 qm 1 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 120 qm 4 Bemerkungen: Überlegungen Geroldsäcker vorerst zurückgestellt, da kein Betreiber Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Hagsfeld Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 7.368 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 92,9 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 7.368 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 7.368 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 7.368 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.842 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 31,4 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 56,0 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 27,5 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 82,2 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 73 Hagsfeld Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN74 Das D-Zentrum Grünwettersbach erstreckt sich vom Rathaus entlang der Straße „Am Wetterbach“ bis zum Kreuzungsbereich „Zur Ziegelhütte“. Obgleich hier ausschließlich kleinteilige Anbieter vorzufi nden sind, handelt es sich doch um die Haupteinkaufslage des Stadtteils mit wichtiger Nahversorgungsfunktion (Lebensmittel, Bäcker, Metzger, Apotheke, Bank). Zu erwähnen ist auch ein Marktstand, der einmal wöchent- lich die Nahversorgung ergänzt. Große Teile des Sied- lungsbereichs liegen allerdings außerhalb eines 700 m Radius um das kleine Lebensmittelgeschäft (50 m²). Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl ä- che ist mit 25,8 % sehr gering, was sich auch in der niedri gen Zentralitätsziffer im periodischen Bereich von 19,5 niederschlägt. Entsprechend niedrig sind auch die Zufriedenheit mit dem Angebot (13,3 %) und die Stadtteilorientierung (59,1 %). Die Zufriedenheit mit der Nahversorgung hat sich gegenüber 2001 (23,4 %) infolge der Aufgabe des Rewe in der Wiesenstraße ver- schlechtert. Der im benachbarten Stadtteil Palmbach liegende Ede- ka-aktiv-Markt kann die unzureichende Versorgung abmildern. Insgesamt muss Grünwettersbach dennoch als nicht ausreichend versorgt gelten (vgl. Flächennut- zungsplan 2010). Die relativ starke Orientierung auf Lebensmittelgeschäfte außerhalb Karlsruhes (13,6 %) überrascht daher nicht. Ziele sind in erster Linie das Fachmarktzentrum Karlsbad-Langensteinbach sowie Edeka, Rewe und Aldi in Waldbronn-Busenbach. Die Zufriedenheit mit dem Dienstleistungsangebot (68,9 %) liegt etwa im Karlsruher Durchschnitt. Die Einzelhan- delszentralität im aperiodischen Segment beträgt 29,3. Wenn der am südöstlichen Ortsrand von Palmbach angedachte neue Versorgungsstandort mit ca. 4.000 bis 5.000 m² Verkaufsfl äche realisiert wird (s. auch Palmbach), würde dieser die Versorgung absehbar verbessern. Andererseits wäre auch mit einem starken (Verlagerungs-)Druck auf die Betriebe im D-Zentrum Grünwettersbach zu rechnen. Eine fußläufi ge Nahver- sorgung aller Höhenstadtteile ist nach Einschätzung von GfK PRISMA unter betriebswirtschaftlichen Gesichts- punkten nicht realistisch. Eine unmittelbare Verbesserung der Nahversor- gung in Grünwettersbach ist kaum realistisch. Ein neuer Standort in Palmbach würde die Versorgung zwar verbessern, aber gleichzeitig die vorhande- nen kleinteiligen Anbieter gefährden. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. D-Zentrum Grünwettersbach Fläche Anzahl Lebensmittel 50 qm 1 Bäckerei 80 qm 2 Metzgerei 40 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 150 qm 1 Tank-Shop 60 qm 1 Summe Lebensmittel 380 qm 6 Drogerie(-abteilung)1) 0 qm 0 Apotheke 30 qm 1 Postfiliale 0 qm 0 Bankfiliale 120 qm 2 Bemerkungen: Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Grün- wetters- bach Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 4.248 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 25,8 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) ---------- 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 4.248 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale ---------- 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.124 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 13,3 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 68,9 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 59,1 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 19,5 104,1 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 75 Grünwettersbach Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN76 Im Flächennutzungsplan 2010 ist der Bereich rund um den Gutenbergplatz noch als D-Zentrum Weststadt eingestuft. Aufgrund der in diesem Bereich vergleichs- weise geringen Verkaufsfl äche von ca. 900 m² und der fehlenden räumlichen Konzentration kann jedoch nach Ansicht von GfK PRISMA (2007) lediglich von einer Ein- zelhandelslage, nicht mehr von einem D-Zentrum ge- sprochen werden, obwohl der Treffpunktcharakter des Gutenbergplatzes mit seinem beliebten Wochenmarkt und den ansässigen Gastronomiebetrieben von großer Bedeutung ist. Die größeren Märkte Cap Markt (Kaiserallee), Lidl (Kriegsstraße) und Tengelmann (Hans-Sachs-Straße) stellen für den zentralen Bereich der Weststadt eine fuß- läufi ge Nahversorgung sicher. Die Wohngebiete nördlich der Hildapromenade, südlich der Weinbrennerstraße und westlich der Yorckstraße liegen jedoch außerhalb von 500 m Radien, teilweise sogar außerhalb von 700 m Radien um die Lebensmittelgeschäfte. Bewohner der westlichen Weststadt sind vermutlich teilweise nach Mühlburg orientiert (u.a. Nahkauf Gellertstraße). In Streulage über die Weststadt verteilt fi nden sich kleinere Lebensmittelgeschäfte, Spezialgeschäfte (z.B. Wein und Feinkost), Bäcker, Metzger, Getränkemärkte und Apo- theken sowie drei Schlecker Drogeriemärkte. Der Lebensmittelversorgungsgrad ist mit 57,3 % mit der Südweststadt, Rüppurr und der Waldstadt vergleichbar. Die Zufriedenheit mit der Einzelhandelsausstattung ist allerdings recht gering (32 %) und hat sich gegenüber 2001 (72,9 %) deutlich verschlechtert, was sicherlich unter anderem mit der Schließung des HL-Marktes in der Yorckstraße zusammenhängt. Die Stadtteilorien- tierung beim Lebensmitteleinkauf (52,0 %) und die periodische Einzelhandelszentralität (57,0 %) sind un- terdurchschnittlich. Obgleich die Weststadt nicht als unterversorgt gel ten kann, wäre ein weiterer Lebensmittelmarkt in der westlichen oder südwestlichen Weststadt wünschenswert. Allerdings fehlt es derzeit an ge eig neten Flächen, da der Standort Yorckstraße (ca. 240 m²) von den Betreibern abgelehnt wird. Die (Wieder-)Ansiedlung von Postdienstleistungen würde die Nahversorgung ebenfalls bedeutend verbessern. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Weststadt Fläche Anzahl Lebensmittel 3.350 qm 12 Bäckerei 310 qm 15 Metzgerei 80 qm 3 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 320 qm 3 Tank-Shop 40 qm 1 Summe Lebensmittel 4.100 qm 34 Drogerie(-abteilung)1) 530 qm 3+(1) Apotheke 225 qm 8 Postfiliale 0 qm 0 Bankfiliale 420 qm 7 Bemerkungen: Wochenmarkt 3x wö. Gutenbergplatz Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Weststadt Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 20.644 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 57,3 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 5.161 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 2.293 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale ( - ) 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.949 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 32,0 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 64,4 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 52,0 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 57,0 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 77 W es ts ta d t Q ue lle : A m t fü r St ad te nt w ic kl un g, W irt sc ha ft sf ör de ru ng 9 /2 00 7 - N ah ve rs or gu ng sm on ito rin g - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN78 Die Nordweststadt verfügt im Lebensmittelbereich ledig- lich über zwei kleinere Discounter Penny (300 m²) und Plus (400 m²) im Osten des Stadtteils sowie Metzgerei- en, Bäckereien und zwei Getränkemärkte in Streulage. Darüber hinaus gibt es zwei Schlecker Drogeriemärkte und eine Apotheke. Derzeit befi ndet sich ein Neubau- gebiet für rund 700 Einwohner im Bereich Nancystraße in Planung. Langfristig könnte – die Bebaubarkeit des westlichen ehemaligen Flugplatzes vorausgesetzt – die Einwohnerzahl der Nordweststadt bis 2030 sogar um rund 1.600 Personen wachsen. Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche pro Einwohner ist mit 38,3 % unterdurchschnittlich. Entsprechend niedrig ist auch die Zufriedenheit mit der Nahversorgung (26,4 %), die sich gegenüber 2001 (35,5 %) verschlechtert hat. Die unterdurchschnittliche Stadtteilorientierung (63,2 %) und die sehr niedrige Einzelhandelszentralität im periodischen Bedarfsbereich (32,6) weisen ebenfalls auf eine unbefriedigende Situa- tion hin. Da es in der Nordweststadt nur eine Apotheke gibt, weist der Stadtteil die meisten Einwohner pro Apotheke auf (11.733). Lediglich Grünwinkel verfügt ebenfalls als größerer Stadtteil (10.681 Wohnberechtig- te) über nur eine Apotheke (in Palmbach und Hohen- wettersbach gibt es gar keine). Die Schließung des Intermarché in der Neureuter Straße sowie des Eurospar und eines nur kurzzeitig betriebenen Plus in der Daimlerstraße hat die Versorgungssituation insbesondere der westlichen Nordweststadt deutlich verschlechtert. Große Bereiche liegen damit außerhalb eines 700 m Radius um die beiden Discounter. Im Frühjahr 2008 wird sich jedoch das Angebot durch die Eröffnung eines Plus Marktes mit 800 m² Verkaufsfl äche in der Daimlerstraße erweitern. Die Situation in der Nordweststadt könnte durch die im Flächennutzungsplan 2010 vorgesehe ne Entwicklung eines D-Zentrums im Bereich der Stadtbahn haltestelle Kurt-Schumacher-Straße weiter verbessert wer den. Dies würde sich vor allem im Falle einer Bebauung des westli- chen ehemaligen Flugplatzes anbieten. Ansonsten wäre ein Standort in zentraler Lage im Stadtteil vorzuziehen. Für die Nordweststadt empfi ehlt sich die Ent- wicklung eines Nahversorgungskonzepts, das die Anforderungen der Betreiber berücksichtigt. Dabei ist das Konzept einer Konzentration ent- lang der Stadtbahntrasse, an dem sich die beiden Discounter-Standorte wie auch das im Flächennut- zungsplan vorgesehene D-Zentrum orientieren, zu überprüfen. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Nordweststadt Fläche Anzahl Lebensmittel 700 qm 2 Bäckerei 120 qm 4 Metzgerei 95 qm 3 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 550 qm 2 Tank-Shop 90 qm 2 Summe Lebensmittel 1.555 qm 13 Drogerie(-abteilung)1) 360 qm 2 Apotheke 40 qm 1 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 220 qm 5 Bemerkungen: Wochenmarkt Walther-Rathenau-Platz 2x wö. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Nordwest- stadt Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 11.733 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 38,3 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 5.867 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 11.733 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 11.733 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.347 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 26,4 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 50,6 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 63,2 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 32,6 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 79 Nordweststadt Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN80 Die Lebensmittelversorgung in Grünwinkel ist geprägt von SB-Warenhäusern (Hit im Sondergebiet 5 Durmers- heimer Straße / Pulverhausstraße, Famila im Sonderge- biet 8 Carl-Metz-Straße) und Discountern (zwei Aldi, Norma). In dem neuen - zum Zeitpunkt der Erhebung noch nicht eröffneten - Zentrum auf dem Moninger Are- al agieren ein Lidl, ein Drogerie- und ein Getränkemarkt sowie ein Bäcker, Friseur, Kiosk mit Bistro und künftig ein Schuh- und Schlüsseldienst. Darüber hinaus gibt es in Grünwinkel weitere Bäckereien, Drogeriemärkte, Weinhandlung, Getränkemarkt, Tankstellenshops und Bankfi lialen. Die einzige Apotheke Grünwinkels für ca. 10.700 Wohnberechtigte und eine Postfi liale befi nden sich in Streulage südlich der Pulverhausstraße. Das Sondergebiet 4 Pulverhausstraße (Hornbach Bau- und Gartenmarkt) umfasst im erweiterten Sinne auch den Standortverbund von Aldi und Norma. Aufgrund der großfl ächigen Anbieter ist der Versor- gungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche bereits ohne das neue Zentrum sehr hoch (257,2 %) und wird nur noch in der Innenstadt-West und in Rintheim übertrof- fen. Die Zufriedenheit mit der Einzelhandelsausstattung (ebenfalls vor Eröffnung des neuen Zentrums) ist leicht unterdurchschnittlich (44,9 %), die Stadtteilorientierung beim Lebensmitteleinkauf jedoch sehr hoch (90,9 %). Die ebenfalls sehr hohe Einzelhandelszentralität beim periodischen Bedarf (324,5) wird lediglich in Rintheim und in der Innenstadt-West übertroffen und belegt, dass die großfl ächigen Anbieter in Grünwinkel erhebli- che Kaufkraftzufl üsse aus anderen Stadtteilen bzw. aus dem Umland realisieren können. Auch im aperiodischen Bedarfsbereich profi tieren die Fachmarktstandorte in Grünwinkel von starken Kaufkraftzufl üssen (Zen- tralitätsziffer von 314,5). Die Zufriedenheit mit dem Dienstleistungsangebot in Grünwinkel ist weit unter- durchschnittlich (44,7 %). Trotz der hohen Ausstattung mit Lebensmittelverkaufs- fl äche ist eine fußläufi ge Versorgung nicht überall in Grünwinkel gegeben, so dass Teile der Hardeck- und der Heidenstückersiedlung sowie von Alt-Grünwinkel und der Albsiedlung außerhalb von 700 m Radien um die Lebensmittelgeschäfte liegen, die sich zudem an au- toorientierten und zum Teil durch Verkehrsachsen von den Wohngebieten getrennten Standorten befi nden (s. auch Flächennutzungsplan 2010). Insbesondere für Alt-Grünwinkel und Teilbereiche der Albsiedlung verbessert das neue Zentrum auf 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Grünwinkel Fläche Anzahl Lebensmittel 8.580 qm 6 Bäckerei 155 qm 6 Metzgerei 30 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 650 qm 3 Tank-Shop 100 qm 2 Summe Lebensmittel 9.515 qm 18 Drogerie(-abteilung)1) 1.310 qm 5+(1) Apotheke 40 qm 1 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 200 qm 4 Bemerkungen: Hit-Markt u. Famila beherrschend / nicht dargestellt ist das im Okt. 2007 eröffnete Zentrum (Ecke Durmersheimer/ Zeppelinstr.) mit Discounter, Drogerie, Getränke. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Grünwinkel Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 10.681 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 257,2 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 1.780 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 10.681 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 10.681 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.670 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 44,9 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 44,7 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 90,9 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 324,5 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 81 dem Moninger Areal die Nahversorgungssituation entscheidend. Im Bereich der Alten und Neuen Heidenstückersiedlung wäre die Ansiedlung eines kleinen Lebensmittelgeschäfts wünschenswert, allerdings ist die betriebswirtschaftliche Tragfä- higkeit aufgrund der Bevölkerungszahl (ca. 4.560 Wohnberechtigte) und der starken Konkurrenzsi- tuation kaum darstellbar. Wünschenswert wäre die Stärkung des neuen Zen- trums auf dem Moninger Areal durch die Ansied- lung weiterer Anbieter, wie Obst und Gemüse oder ein Metzger. Denkbar wären zudem Postdienst- leistungen und eine Apotheke, aber auch weitere Dienstleister, so dass die fußläufi ge Erreichbarkeit wieder für mehr Einwohner von Grünwinkel Rea- lität wird. Grünwinkel Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN82 Die Einzelhandelssituation stellt sich in Beiertheim (ca. 4.100 Wohnberechtigte) und Bulach (ca. 2.800 Wohn- berechtigte) unterschiedlich dar: Während in Bulach zwei Bäcker und zwei Bankfi lialen die einzige Nahversor- gung in integrierter Lage darstellen, verfügt Beiertheim mit Aldi, Schlecker, Apotheke, Metzgerei, drei Bäckerei- en und einer Postfi liale über eine gute Nahversorgung, die jedoch keinen Zentrumsbereich ausbildet. Beiert- heim wird zudem durch die nördlich der Ebert straße und damit in der Südweststadt gelegenen Geschäfte (u.a. Nahkauf) mitversorgt. Der überwiegende Teil der nahversorgungsrelevanten Verkaufsfl äche befi ndet sich jedoch im Pkw-orientierten Bulacher Sondergebiet 3 mit einem großen Real-SB-Warenhaus. Busse und die ca. 400 m entfernte Straßenbahn gewährleisten eine gewisse ÖPNV-Erreichbarkeit dieses Standortes, an dem neben dem Real auch Anbieter aperiodischer Bedarfs- güter (Bekleidung, Technik, Möbel/Einrichtungsbedarf) agieren. Insgesamt ergibt sich für Beiertheim-Bulach ein weit über durchschnittlicher Lebensmittelversorgungsgrad (184,1 %). Die ebenfalls sehr hohe periodische Einzel- handelszentralität (252,6) verdeutlicht, dass die Einzugs- bereiche insbesondere von Real aber auch von Aldi über den Stadtteil hinaus reichen. Im aperiodischen Be- darfsbereich beträgt die Zentralität dank der Fachmarkt- agglomeration sogar 456,8. Die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Einzelhandels- ausstattung (50,0 %) entspricht etwa dem Karlsruher Durchschnitt (49,1 %), die Stadtteilorientierung beim Lebensmitteleinkauf ist leicht überdurchschnittlich (76,0 %): Gut drei Viertel der Befragten geben an, am häufi gsten ein Lebensmittelgeschäft im Stadtteil auf- zusuchen. Die Zufriedenheit mit dem Dienstleistungs- angebot ist dagegen unterdurchschnittlich (58,0 %). Der Osten von Beiertheim und Randbereiche im Süd- osten von Bulach liegen außerhalb von 700 m Radien um die Lebensmittelgeschäfte. Unter Berücksichtigung des Nahkauf an der Ebertstraße (Südweststadt) ist Bei- ertheim jedoch gut abgedeckt. Der südliche Teil Bulachs wird künftig auch durch den neuen Standort am Bade- nia-Platz (Oberreut) mitversorgt. Die Ansiedlung eines kleineren Lebensmittelge- schäfts in integrierter Lage in Bulach wäre zwar wünschenswert, ist jedoch mit Blick auf die gerin- ge Einwohnerzahl und die Lage zwischen Aldi und Real wenig aussichtsreich. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Beiertheim-Bulach Fläche Anzahl Lebensmittel 3.710 qm 3 Bäckerei 167 qm 6 Metzgerei 18 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 400 qm 1 Tank-Shop 80 qm 1 Summe Lebensmittel 4.375 qm 12 Drogerie(-abteilung)1) 380 qm 1+(1) Apotheke 40 qm 1 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 200 qm 4 Bemerkungen: Versorgung wird bestimmt durch dezentralen Real / keine wohngebietsnahe Versorgung in Bulach Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Beiertheim -Bulach Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 6.860 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 184,1 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 3.430 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 6.860 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 6.860 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.715 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 50,0 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 58,0 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 76,0 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 252,6 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 83 B ei er th ei m -B u la ch Q ue lle : A m t fü r St ad te nt w ic kl un g, W irt sc ha ft sf ör de ru ng 9 /2 00 7 - N ah ve rs or gu ng sm on ito rin g - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN84 Weiherfeld-Dammerstock weist eine insgesamt un- zureichende Nahversorgung auf (s. auch Flächennut- zungsplan 2010). Den rund 6.460 Wohnberechtigten stehen lediglich ein kleines Lebensmittelgeschäft (ca. 150 m²) sowie vier Bäckereien, zwei Metzgereien und ein kleiner Obst- und Gemüse-Anbieter zur Verfügung. Darüber hinaus befi nden sich im Stadtteil zwei Schle- cker, eine Apotheke, eine Post- und drei Bankfi lialen. Das Wohngebiet Weiherfeld (3.000 Wohnberechtigte) liegt außerhalb eines 700 m Radius um das kleine Le- bensmittelgeschäft. Der Versorgungsgrad mit Lebens- mittelverkaufsfl äche pro Einwohner ist mit 18,0 % der nach Hohenwettersbach (13,9 %) zweitniedrigste aller Karlsruher Stadtteile. Der Anteil der Bewohner, welche die Einzelhandels- ausstattung als gut oder sehr gut empfi nden (6,7 %), ist ebenfalls nur in Hohenwettersbach noch geringer (2,2 %), hat sich allerdings gegenüber 2001 (0 %) et- was erhöht. Der Situation entsprechend niedrig fallen die periodische Einzelhandelszentralität (24,5) und die Stadtteilorientierung beim Lebensmitteleinkauf (40,9 %) aus. Auch die Bewertung des Dienstleistungsangebotes (28,9 %) ist unterdurchschnittlich. Trotz der unzureichenden Versorgung insbesondere von Weiherfeld ist der nachfrageseitige Spielraum für ein weiteres Lebensmittelgeschäft begrenzt (vgl. GfK PRISMA 2007). Daher ist die Sicherung des bestehenden Supermarktes als obers tes Ziel anzusehen. Ein größerer Anbieter wäre allenfalls an der Verkehrsachse Ettlinger Allee denkbar un- ter Einbeziehung von Kaufkraft aus Rüppurr, eine Lösung die allerdings vermutlich zu Lasten des dortigen C-Zentrums ginge. Der Ostendorfplatz als möglicher Kompromissstandort für einen größe- ren Lebensmittelmarkt liegt zwar außerhalb einer fußläufi gen Distanz von Weiherfeld, ist jedoch zumindest mit dem Fahrrad und dem ÖPNV recht gut erreichbar. Eine solche Entwicklung könnte allerdings die Tragfähigkeit des Geschäfts in der Nürnberger Straße gefährden. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Weiherfeld-Dammerstock Fläche Anzahl Lebensmittel 150 qm 1 Bäckerei 86 qm 4 Metzgerei 66 qm 2 Obst-/Gemüse 20 qm 1 Getränkemarkt 0 qm 0 Tank-Shop 80 qm 1 Summe Lebensmittel 402 qm 9 Drogerie(-abteilung)1) 308 qm 2 Apotheke 58 qm 2 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 180 qm 3 Bemerkungen: Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Weiherfeld- Dammerstock Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 6.456 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 18,0 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 3.228 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 3.228 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 6.456 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 2.152 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 6,7 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 28,9 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 40,9 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 24,5 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 85 Weiherfeld-Dammerstock Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN86 In Rintheim ist die fußläufi ge Nahversorgung der rund 5.950 Wohnberechtigten im Wesentlichen auf den Bereich Staudenplatz (Nahkauf, Schlecker, Bäcker) und Hirtenweg/Mannheimer Straße (Naturkost, Postfi liale, Apotheke, Bäckerei, Bankfi lialen) konzentriert. Mit Ausnahme eines kleinen Wohngebiets im Bereich Wein- weg liegt der Stadtteil weitestgehend innerhalb eines 700 m Radius um die beiden kleinen wohngebietsna- hen Lebensmittelanbieter. Unter Berücksichtigung der Fachmarktagglomeration im Bereich Theodor-Rehbock- Straße/Käppelestraße (Oststadt) kann auch der Bereich Weinweg als bedingt abgedeckt (Trennwirkung des Ostrings) bezeichnet werden. Rintheim hat darüber hinaus Anteil am Sondergebiet 1 Rintheim/Oststadt. Damit befi ndet sich insbesonde- re das Real-SB-Warenhaus mit Bäcker, Postfi liale und Apotheke auf Rintheimer Gemarkung, was rechnerisch den mit 412,4 % höchsten Versorgungsgrad aller Karls- ruher Stadtteile im Lebensmittelbereich mit sich bringt. Dementsprechend sehr hoch ist auch die periodische Zentralitätsziffer (506,5), die nur in der Innenstadt-West (576,3) übertroffen wird. Noch bedeutender sind die Kaufkraftzufl üsse im aperiodischen Bereich (845,7). Gleichwohl bewerten nicht einmal ein Drittel der Rint- heimer die Einzelhandelsausstattung als gut oder sehr gut (30,2 %). Auch die Stadtteilorientierung beim Le- bensmitteleinkauf ist unterdurchschnittlich (69,8 %). Nachdem von städtischer Seite der öffentliche Raum am Staudenplatz aufgewertet wurde, wäre zur weiteren Stärkung dieses Standorts eine Aufwertung der Gebäude durch die Eigentümer wichtig. Zu prüfen wäre auch, inwieweit die Beschäftigten des ca. 500 m Luftlinie entfernten Technologieparks, in dem es außer einer Kantine keine Versorgungsangebote gibt, als zusätzliches Kundenpotenzial für den Bereich Hirtenweg und Staudenplatz erschlossen werden können. Hierzu wären ein auf diese Zielgruppe zugeschnittenes Angebots- und Marketingkonzept sowie eine Öff- nung / Erweiterung der Einkaufslage in Richtung Haid-und-Neu-Straße denkbar. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Rintheim Fläche Anzahl Lebensmittel 8.180 qm 3 Bäckerei 150 qm 4 Metzgerei 102 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 64 qm 1 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 8.496 qm 9 Drogerie(-abteilung)1) 500 qm 1+(1) Apotheke 116 qm 2 Postfiliale 40 qm 2 Bankfiliale 200 qm 4 Bemerkungen: Versorgung wird durch Real bestimmt. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Rintheim Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 5.948 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 412,4 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 2.974 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 2.974 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 2.974 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.487 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 30,2 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 53,5 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 69,8 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 506,5 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 87 Rintheim Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN88 In Stupferich konzentrieren sich die wenigen Einzel- handelsgeschäfte im Ortszentrum zwischen Post und Rathaus entlang der Kleinsteinbacher Straße und der Ortsstraße. Außer dem Landmarkt und dem Schlecker handelt es sich ausschließlich um sehr kleinteilige Anbie- ter. Zwar ist mit dem bestehenden Angebot eine Grund- versorgung sichergestellt, große Teile Stupferichs liegen jedoch außerhalb eines 700 m Radius um den Land- markt. Der Lebensmittelversorgungsgrad ist mit 39,6 % recht niedrig. Die niedrige periodische Einzelhandels- zentralität von 39,9 signalisiert einen entsprechenden Kaufkraftabfl uss. Die geringe Stadtteilorientierung der Stupfericher (7,3 %) und die starke Orientierung auf Lebensmittelgeschäfte außerhalb Karlsruhes (58,5 %) sowie in anderen Karlsruher Stadtteilen (17,1 %) lassen vermuten, dass diese Kaufkraft insbesondere den Stand- orten Langensteinbach und Busenbach sowie in zweiter Linie Palmbach oder Durlach zugute kommt. Die Zufriedenheit mit der Einzelhandelsausstattung ist mit 11,9 % die nach Hohenwettersbach und Weiher- feld-Dammerstock drittniedrigste aller Karlsruher Stadt- eile. Dennoch fällt die Bewertung bereits besser aus, als noch 2001 (2,5 %). Der Flächennutzungsplan 2010 stuft Stupferich eben- falls als unterversorgten Bereich ein und sieht eine Ver- dichtung der Streulage zu einem D-Zentrum im Bereich Ortsstraße, Werrenstraße, Kleinsteinbacher Straße vor. Dieses Vorhaben ist bei einer Fortschreibung des Flä- chennutzungsplans auf seine Realisierbarkeit zu prüfen. Das Vorhaben, auf dem ehemaligen Küchen-Becker- Areal einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln, hat sich bislang als nicht durchführbar erwiesen, da der Standort von Betreiberseite abgelehnt wird. Eine Verbesserung der fußläufi gen Nahversorgung in Stupferich ist derzeit kaum realistisch. Aussichts- reicher erscheint möglicherweise ein größerer Ver- sorgungsstandort für alle Höhenstadtteile (s. auch Palmbach). 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Stupferich Fläche Anzahl Lebensmittel 270 qm 1 Bäckerei 65 qm 2 Metzgerei 60 qm 2 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 0 qm 0 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 395 qm 5 Drogerie(-abteilung)1) 250 qm 1 Apotheke 40 qm 1 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 140 qm 3 Bemerkungen: Weiterer Lebensmittelhandel aufgrund der Bevölkerungszahlen nicht tragfähig. / Einzugsbereich von Waldbronn. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Stupferich Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 2.879 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 39,6 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 2.879 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 2.879 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 2.879 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 960 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 11,9 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 73,8 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 7,3 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 39,9 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 89 Stupferich Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN90 Hohenwettersbach (ca. 2.900 Wohnberechtigte) verfügt nach der Schließung von Pro Inform in der Tiefentalstra- ße nur noch über eine rudimentäre Nahversorgung mit Bäckerei und Metzgerei. Darüber hinaus gibt es eine Getränke- und eine Weinhandlung sowie eine Post- und zwei Bankfi lialen. Dementsprechend weist der Stadtteil sowohl den niedrigsten Lebensmittelversorgungsgrad (13,9 %) als auch die niedrigste Einzelhandelszentralität (3,6) auf, wobei letztere von GfK PRISMA aus Daten- schutzgründen für alle Warengruppen zusammenge- fasst ermittelt wurde. Eine Differenzierung nach perio- dischem und aperiodischem Bedarf ist daher in diesem Stadtteil nicht möglich. Lediglich 2,2 % der Befragten in Hohenwettersbach bewerten die Einzelhandelsausstattung ihres Stadtteils als gut. Auch die Stadtteilorientierung beim Lebensmit- teleinkauf ist äußerst niedrig (2,2 %). Die Nahversorgung in Hohenwettersbach ist unzurei- chend (s. auch Flächennutzungsplan 2010). Eine Lösung zeichnet sich bislang allerdings nicht ab. Die noch im Flächennutzungsplan 2010 vorgesehene Planung für ein neues Grundversorgungszentrum im Ortskern nach Aus- bau der neuen Wohngebiete muss trotz bereit gestellter Mischgebietsfl äche nach Gesprächen der Wirtschafts- förderung mit potenziellen Investoren und Betreibern als derzeit nicht realisierbar eingestuft werden. Eine Verbesserung der fußläufi gen Nahversor gung in Hohenwettersbach ist derzeit kaum realistisch. Der angedachte neue Versorgungsstandort für alle Höhenstadtteile in Palmbach würde die Situation in Hohenwettersbach aufgrund der ungünsti gen Erreichbarkeit nur bedingt verbessern (s. Palm- bach). 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Aufgrund der geringen Anzahl von Geschäften hat GfK PRISMA in diesem Stadtteil nur eine Einzelhandelszentralität über alle Branchen hinweg, also sowohl für den periodischen als auch für den aperiodischen Bedarf exkl. Kfz, Tankstellen, Brennstoffe und Versandhandel ermittelt. Hohenwettersbach Fläche Anzahl Lebensmittel 0 qm 0 Bäckerei 30 qm 1 Metzgerei 30 qm 1 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 80 qm 2 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 140 qm 4 Drogerie(-abteilung)1) 0 qm 0 Apotheke 0 qm 0 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 120 qm 2 Bemerkungen: Lebensmittelmarkt nicht tragfähig / Entwicklung Neubaugebiet Fünfzig Morgen abwarten. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Hohen- wettersbach Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 2.918 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 13,9 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) ---------- 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke ---------- 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 2.918 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.459 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 2,2 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 20,5 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 2,2 % 73,4 % Einzelhandelszentralität insgesamt 3) 3,6 3) 132,1 3) Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 91 Hohenwettersbach Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN92 Wolfartsweier (ca. 3.460 Wohnberechtigte) verfügt über einen Edeka in integrierter Lage. Der größte Teil der Siedlungsfl äche befi ndet sich innerhalb eines 700 m Radius um das Geschäft. Darüber hinaus gibt es in Wolfartsweier eine Bäckerei, eine Apotheke, eine Postfi liale und zwei Bankfi lialen. Der Lebensmit- telversorgungsgrad von 52,6 % liegt zwar unter dem Karlsruher Durchschnitt (100 %) ist im Vergleich mit den Höhenstadtteilen aber relativ hoch. Aufgrund der geringen Anzahl an Geschäften hat GfK PRISMA auch hier die Einzelhandelszentralität für alle Warengruppen zusammengefasst (19,9). In Wolfartsweier beurteilt gut jeder Vierte (26,7 %) die Einzelhandelsausstattung als gut oder sehr gut. Damit fällt die Bewertung zwar besser aus als in Hohenwet- tersbach, Stupferich und Grünwettersbach, aber deut- lich schlechter als im Karlsruher Durchschnitt (49,1 %). Rund 40 % der Befragten geben an, Lebensmittel am häufi gsten bei einem Geschäft im Stadtteil zu kaufen (Stadtteilorientierung), deutlich weniger als im Karlsru- her Durchschnitt (73,4 %). Um die Versorgungssituation langfristig abzu sichern, gab es Überlegungen, einen neuen Standort am öst lichen Ortseingang von Wolfartsweier im Bereich der Straßen bahnwendeschleife zu entwickeln. Dieser Stand ort wäre auch Hohenwettersbach, dem Bergwald und Durlach-Aue zugute gekommen, musste jedoch zurück gestellt werden, da die Verhandlungen zwi- schen Grundstücks eigentümer und Investor zu keinem Ergebnis geführt haben. Das Grundstück wird derzeit anderweitig genutzt. Derzeit ist die Nahversorgung in Wolfartsweier befriedigend. Im Sinne einer dauerhaften Absiche- rung sind mögliche Erweiterungspläne des Markt- betreibers zu unterstützen. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Aufgrund der geringen Anzahl von Geschäften hat GfK PRISMA in diesem Stadtteil nur eine Einzelhandelszentralität über alle Branchen hinweg, also sowohl für den periodischen als auch für den aperiodischen Bedarf exkl. Kfz, Tankstellen, Brennstoffe und Versandhandel ermittelt. Wolfartsweier Fläche Anzahl Lebensmittel 600 qm 1 Bäckerei 30 qm 1 Metzgerei 0 qm 0 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 0 qm 0 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 630 qm 2 Drogerie(-abteilung)1) 0 qm 0 Apotheke 46 qm 1 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 180 qm 3 Bemerkungen: Weitere Märkte nicht tragfähig / Einzugsgebiet von Durlach und Ettlingen Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Wolfarts- weier Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 3.458 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 52,6 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) ---------- 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 3.458 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 3.458 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.153 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 26,7 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 62,2 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 40,0 % 73,4 % Einzelhandelszentralität insgesamt 3) 19,9 3) 132,1 3) Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 93 Wolfartsweier Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN94 In Palmbach (ca. 1.800 Wohnberechtigte) konzentriert sich die Nahversorgung auf den Edeka-Markt mit Bäcker und Metzger sowie Postfi liale in der Talstraße. Dieser Standort versorgt den gesamten Stadtteil und strahlt auch auf Grünwettersbach aus. Lediglich der südöst- liche Ortsrand Palmbachs liegt außerhalb eines 700 m Einzugsbereichs. Die nächste Apotheke befi ndet sich im benachbarten Grünwettersbach, ein Drogeriemarkt ist in keinem der beiden Stadtteile vorhanden. Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl äche pro Wohnberechtigtem liegt mit 100,8 % im Karlsru- her Durchschnitt. Die Zufriedenheit mit der Einzelhan- delsausstattung ist mit 37,2 % unterdurchschnittlich, jedoch höher als in den übrigen Stadtteilen im Südosten Karlsruhes. Die Stadtteilorientierung beim Lebensmit- teleinkauf bewegt sich mit 72,7 % etwa im Karlsruher Durchschnitt (73,4 %). Die für den periodischen und aperiodischen Bedarf zusammengefasste Einzelhandels- zentralität liegt bei 40,1. Zur langfristigen Absicherung des Versorgungsange- botes wird über einen neuen größeren Standort am südöstlichen Ortsrand Palmbachs („Untere Kohlplatte“) mit 4.000 bis 5.000 m² Verkaufsfl äche nachgedacht. Dieser Standort könnte auch Versorgungsfunktion für die Höhenstadtteile übernehmen. Der entscheidende Wettbewerbsstandort befi ndet sich in der Nachbarge- meinde Karlsbad-Langensteinbach (Fachmarktstandort mit u.a. Edeka-aktiv Markt, Lidl, dm-Drogeriemarkt, Baumarkt, Gartencenter, Schuhe, Bekleidung u.a.m.). Dieser Standort übt eine hohe Anziehungskraft auf die Karlsruher Stadtteile im Südosten aus: In Stupferich decken über die Hälfte der Befragten ihren periodischen Bedarf überwiegend außerhalb von Karlsruhe (vgl. Kap. 2.1.2), auch in Wolfartsweier, Grünwettersbach und Palmbach liegt der Anteil relativ hoch. Insgesamt ist die Versorgungssituation in Palm- bach knapp befriedigend. Ein größeres Lebensmit- telgeschäft mit Ergänzungsanbietern (Apotheke, Drogerie, Metzgerei etc.) könnte die Versorgung Palmbachs absichern und verbessern und wäre gleichzeitig ein Beitrag zur Versorgung der Höhen- stadtteile. Der damit verbundene Kaufkraftentzug von teilweise noch vorhandenen kleinteiligen Anbietern insbesondere in Grünwettersbach und Stupferich würde die bereits laufende Umstruktu- rierung dieser Einzelhandelslandschaft allerdings beschleunigen. Eine fußläufi ge Nahversorgung in allen Höhenstadtteilen ist dagegen aufgrund des geringen Nachfragepotenzials unrealistisch. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Aufgrund der geringen Anzahl von Geschäften hat GfK PRISMA in diesem Stadtteil nur eine Einzelhandelszentralität über alle Branchen hinweg, also sowohl für den periodischen als auch für den aperiodischen Bedarf exkl. Kfz, Tankstellen, Brennstoffe und Versandhandel ermittelt. Palmbach Fläche Anzahl Lebensmittel 600 qm 1 Bäckerei 30 qm 1 Metzgerei 0 qm 0 Obst-/Gemüse 0 qm 0 Getränkemarkt 0 qm 0 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 630 qm 2 Drogerie(-abteilung)1) 0 qm 0 Apotheke 0 qm 0 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 20 qm 1 Bemerkungen: Zusammen mit Grünwettersbach zu betrachten. Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Palmbach Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 1.805 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 100,8 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) ---------- 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke ---------- 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 1.805 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 1.805 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 37,2 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 40,9 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 72,7 % 73,4 % Einzelhandelszentralität insgesamt 3) 40,1 3) 132,1 3) Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 95 Palmbach Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN96 Die Nordstadt (9.830 Wohnberechtigte) verfügt über einen wichtigen Nahversorgungsbereich in der New- York-Straße (Maxikauf mit integriertem Back-Shop und Postfi liale sowie ein Getränkemarkt). Darüber hinaus gibt es einen Edeka Nah&Gut in der Erzbergerstraße, einen kleineren Penny in der Knielinger Allee sowie drei Bäcker und ein Obst- und Gemüsegeschäft. Die einzige Apotheke befi ndet sich am Südrand des Stadtteils. Der östliche Bereich der ehemaligen Amerikanersiedlung (Lousianaring, Kentuckyallee, Tennesseeallee) liegen außerhalb von 700 m Einzugsbereichen der Lebensmit- telgeschäfte. Der Versorgungsgrad mit Lebensmittelverkaufsfl ä- che mit 67,1 % weist zwar nicht auf eine deutliche Unterversorgung hin, die Zufriedenheit mit der Ein- zelhandelsausstattung (24,2 %) ist jedoch stark unter- durchschnittlich und hat sich gegenüber 2001 (49,1 %) erheblich verschlechtert. Diese geringere Zufriedenheit ist möglicherweise auf den Zuzug zahlreicher Familien mit Kindern nach Smiley-West sowie auf die Umfi rmie- rung des großen Lebensmittelmarktes von Intermarché über Spar zu Maxikauf zurückzuführen. Gegenüber Maxikauf mit seinem Schwerpunkt auf russischen und osteuropäischen Produkten gibt es nach wie vor ge- wisse Vorbehalte in weiten Teilen der Bevölkerung. Da der Penny heutigen Kundenanforderungen nur bedingt gerecht wird, kaufen viele Bewohner entweder bei Ede- ka Nah&Gut oder Aldi in Neureut-Heide bzw. an weiter entfernten Standorten ein. Die Stadtteilorientierung beim Lebensmitteleinkauf liegt mit 67,7% leicht unter dem städtischen Durchschnitt. Auch die Zufriedenheit mit dem Dienstleistungsangebot liegt mit 25,4 % weit unter dem Durchschnitt (69,7 %). Die Einzelhandelszentralität im periodischen Bedarfs- segment ist weit unterdurchschnittlich (50,7) und zeigt, dass ein erheblicher Anteil des im Stadtteil verfügbaren Kaufkraftpotenzials nicht im Stadtteil gebunden werden kann. Trotz einer relativ guten Ausstattung der Nord- stadt mit Lebensmittelverkaufsfl äche liegt die Zufriedenheit mit der Nahversorgung deutlich unter dem Durchschnitt. Wünschenswert wäre ein attraktiver Lebensmittelmarkt in zentraler Lage, wie er planerisch im C-Areal westlich der Erzber- ger Straße vorgesehen ist, möglichst im Standort- verbund mit weiteren Anbietern (Bäcker, Metzger, Apotheke, Drogerie etc.). Von großer Bedeutung ist zudem die Sicherung des Nah & Gut in der Erz- bergerstraße. 1 Die Verkaufsfl äche größerer Lebensmittelmärkte ab 1.000 m² wurde nach Lebensmitteln und Drogerieware differenziert. Soweit es sich um nicht eigenständige Drogeriemärkte, sondern um Drogerieabteilungen handelt, sind diese in Klammern aufgeführt. 2 Versorgungsgrad mit Verkaufsfl äche zur Lebensmittelnahversorgung je Einwohner (Karlsruher Durchschnitt=100). Folgende Geschäfte wurden berücksichtigt: Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Obst/Gemüse, Getränkemarkt, Tank-Shop. 3 Die Einzelhandelszentralität von GfK PRISMA bezieht sich auf den periodischen Bedarf. Dieser umfasst die Warengruppen „Nahrungs- und Genussmittel“ sowie „Gesundheit und Körperpfl ege“. Nordstadt Fläche Anzahl Lebensmittel 1.850 qm 3 Bäckerei 105 qm 4 Metzgerei 0 qm 0 Obst-/Gemüse 30 qm 1 Getränkemarkt 300 qm 1 Tank-Shop 0 qm 0 Summe Lebensmittel 2.285 qm 9 Drogerie(-abteilung)1) 50 qm 1 Apotheke 30 qm 1 Postfiliale 20 qm 1 Bankfiliale 80 qm 2 Bemerkungen: Nahversorgungsangebot Quelle: AfSta, Wifö Erhebung im Sept. 2007 Daten zur Nahversorgung Nordstadt Karlsruhe Wohnberechtigte am 31.12.2006 9.832 300.134 Versorgungsgrad im Stadtteil 2) 67,1 % 100 % Wohnberechtigte je Drogerie(-abteilung) 9.832 4.111 Wohnberechtigte je Apotheke 9.832 3.573 Wohnberechtigte je Post-Filiale 9.832 11.544 Wohnberechtigte je Bank-Filiale 4.916 1.962 Anteil der Bürger, die das Einzelhandels- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 24,2 % 49,1 % Trend seit 2001 aus Bürgersicht Anteil der Bürger, die das Dienstleistungs- angebot mit gut oder sehr gut bewerten 25,4 % 69,7 % Anteil der Befragten, die für den tägl. Bedarf überwiegend im Stadtteil einkaufen 67,7 % 73,4 % Einzelhandelszentralität period. Bedarf 3) 50,7 104,1 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 97 Nordstadt Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung 9/2007 - Nahversorgungsmonitoring - 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN98 3.6 Perspektiven der Nahversorgung in Karlsruhe Nachfrageseite Nachfrageseitig zeigt die Auswertung der Bürgerum- frage zum Thema Lebensmitteleinkauf und Nahversor- gung (Kapitel 2.1), dass sich die bundesweiten Trends einer stärkeren Preisorientierung (Frequentierung der Discounter) und einer zurückgehenden Bedeutung der wohnungsnahen Versorgung auch in Karlsruhe ablesen lassen. Insbesondere ist festzuhalten: • Der Lebensmitteleinkauf im Stadtteil verliert an Be deu tung, bleibt aber weiterhin wichtig – für knapp drei Viertel der Befragten liegt das am häufi gsten aufgesuchte Lebensmittelgeschäft im eigenen Stadt teil. • Ältere Menschen, insbesondere die über 75-jährigen, sind beim Einkauf stärker auf den Stadtteil orientiert als jüngere. Auch Lieferserviceangebote von Ge tränken, Tiefkühlkost, Lebensmitteln etc. nutzen ver stärkt ältere Menschen über 75 Jahre, und zwar jeder fünfte. • Die Karlsruher kaufen häufi ger bei Lebens mittel dis - cou tern ein als noch 2001. • Die Besuchshäufi gkeit bei Wochenmärkten hat ab ge nommen. • Die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Einzel - handels ausstattung ihrer Stadtteile ist gegenüber der Befragung 2001 nahezu gleich geblieben bzw. hat sich insbesondere in der Südstadt, in Oberreut, Weiherfeld-Dammerstock und Grötzingen verbessert. • Die Zufriedenheit mit der Einzelhandelsausstattung ist auch dann recht hoch, wenn der Versorgungsgrad im Stadtteil zwar unterdurchschnittlich, in der Nähe aber ein Discounter oder ein SB-Warenhaus erreichbar ist (zum Beispiel Oberreut, Knielingen). Umgekehrt sorgt ein hoher Versorgungsgrad nicht zwangsläufi g für eine hohe Zufriedenheit (z.B. Rintheim). • Die Zufriedenheit mit den Dienstleistungsangeboten im Stadtteil ist recht hoch und hat sich gegenüber 2001 verbessert. Im Zuge des demografi schen Wandels wird bis 2030 die Zahl der Hochbetagten im Alter von 85 Jahren und älter, die in besonderem Maße auf eine fußläufi ge Nahver- sorgung angewiesen sind, um ca. 45 % bzw. ca. 2.700 Personen auf dann ca. 8.800 Hochbetagte zunehmen. Dieser Anstieg von 2.700 Personen, der sich auf 27 Karlsruher Stadtteile verteilt, wird das Nachfragepoten- zial für eine fußläufi ge Nahversorgung voraussichtlich kaum signifi kant verändern, so dass die Tragfähigkeit kleinteiliger Nahversorgungsangebote hierdurch nicht entscheidend verbessert wird. Angebotsseite Auf der Angebotsseite des Lebensmitteleinzelhandels sind weiterhin zunehmende Marktzutrittsgrößen fest- stellbar: • Neu eröffnete Discounter verfügen heute meist über 800 bis 1.000 m² Verkaufsfl äche, neue Supermärkte über 1.200 bis 1.500 m². • Eine Mantelbevölkerung von ca. 4.000 Einwohnern wird als notwendig für die einzelbetriebliche Trag - fähigkeit eines solchen Marktes erachtet. • Weiteres Ansiedlungskriterium für Marktbetreiber ist eine sehr gute Autoanfahrbarkeit und die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl von Stellplätzen. • Daraus ergibt sich eine Präferenz der Anbieter für autoorientierte Standorte, die sich häufi g schlecht in die gewachsene Zentrenstruktur integrieren lassen. • Auf Seiten der Betreiber ist künftig mit weiteren Kleinfl ächenkonzepten mit Convenience-Angeboten in hochfrequentierten Lagen zu rechnen sowie eventuell mit einer Ausweitung der Hauszustellung von Lebensmitteln. Vor dem Hintergrund einer ausgedünnten Nahversorgung und des demografi schen Wandels dürfte hier künftig eine steigende Nachfrage entstehen, wenn der Verbraucher bereit ist, hierfür höhere Preise zu bezahlen. Angebotssituation in den Karlsruher Stadtteilen Insgesamt ist die Versorgungssituation in den meisten Karlsruher Wohngebieten mindestens befriedigend in vielen Bereichen auch gut und sehr gut. Zudem ist es in der Vergangenheit gelungen, die zuvor unbefriedigen- de Situation in Grötzingen, Alt-Grünwinkel/Albsiedlung und Neureut-Kirchfeld durch die Ansiedlung neuer Märkte deutlich zu verbessern. Gleichwohl ist in folgenden Stadtteilen nicht in al- len Teilbereichen eine fußläufi ge Nahversorgung gewährleistet (fett gedruckt die Stadtteile mit ausge- prägter Unterversorgung): Weststadt, Nordweststadt (Neueröffnung im Frühjahr 2008 geplant), Knielingen-Nord (neuer Standort in Planung), Grünwinkel-Heidenstückersiedlung, Ober reut-Feldlage (neuer Standort in Planung), Bulach (z.T. mitversorgt über geplanten Standort in Ober reut-Feld lage), 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 99 Weiherfeld, Hagsfeld, Durlach-Hang lage, Durlach-Aue und Durlach-Killisfeld, Grötzingen, Stu pferich, Hohenwettersbach, Grün wettersbach, Neureut, Nordstadt. Die relativ hohe Zufriedenheit mit dem lokalen Einzel- handel in Durlach und Grötzingen sowie auch in Bei- ertheim-Bulach (nahe gelegener Real) deutet allerdings darauf hin, dass nicht in allen genannten Stadt teilen unmittelbarer Handlungsbedarf besteht. In der Nord- weststadt sowie in Knielingen-Nord und Oberreut-Feld- lage sind zudem Verbesserungen der Angebotssituation absehbar. Neben unterversorgten Bereichen gibt es Stadtteile, die gegenwärtig noch recht gut versorgt sind, in denen aber aufgrund ausschließlich kleinteiliger Anbie- ter (Lebensmittelmärkte unter 800 m²) eine langfristige Tragfähigkeit nur bedingt gegeben ist oder in denen eine Verschärfung bestehender Probleme droht: B-Zentrum Mühlburg, Südliche Südweststadt, West liche Oststadt, Daxlanden, Alt-Knielingen, Dammerstock, Waldstadt Waldlage, Rintheim, Rüppurr, Dur lach-Aue, Wolfartsweier, Palmbach und Nordstadt. Hier gilt es, die Rahmenbedingungen für die Nahversor- gung durch die städtebauliche Auf wertung der Zentren und verkehrliche Maßnahmen zu verbessern. Lebens- mittelmärkte in langfristig tragfähigen Größenordnun- gen sind vorrangig durch Erweiterung oder Verlagerung bestehender Betriebe anzustreben und nur in Ausnah- mefällen durch Neuansiedlungen. Zielsetzung Ziel einer Nahversorgungsstrategie ist das Setzen von Rahmenbedingungen, die unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Tragfähigkeit eine möglichst bedarfsgerechte Versorgung der Karlsruher Bevölkerung mit Gütern des täglichen und mittelfristigen Bedarfs ge- währleisten. Angestrebt wird eine „Stadt der kurzen Wege“, die für alle Wohnstandorte eine Möglichkeit zur Nahversorgung in maximal 500 bzw. 700 m Luft- linie bietet, soweit es die städtebauliche Situation und die betrieblichen Schwellenwerte (Nachfragepotenzial) zulassen. Daher ist die hierarchische Zentrenstruktur zu erhalten und zu stärken. Von Bedeutung ist auch die Einbindung der Nahversorgungsschwerpunkte in das ÖPNV-Netz. Strategie In B-, C- und D-Zentrumslagen (s. Karte S. 42) setzt die Stadt Karlsruhe darauf, Aktivitäten des ansässi- gen Einzelhandels zu unterstützen und durch städte- bauliche Aufwertungen und Veränderungen sowie ge ge benenfalls durch eine Verbesserung der verkehrli- chen Erreichbarkeit die Akzeptanz seitens der Kunden nachhaltig zu sichern. Diese Maßnahmen werden in Ko- operation mit Einzelhändlern, Immobilieneigentümern und Investoren entwickelt und umgesetzt. Zur Stärkung bestehender Versorgungslagen/Zentren können sowohl die Ansiedlung neuer Magnetbetriebe als auch die Ansiedlung stark frequentierter Funktionen dienen. In Einzelfällen kann das Nachfragepotenzial durch die Er- gänzung von Siedlungsbereichen gestärkt werden. Neuansiedlungen oder Erweiterungsverlagerungen sind gezielt in unterversorgte Bereiche bzw. in solche Zentren zu steuern, die dadurch in ihrem Bestand ge- stärkt werden. Entsprechend berät und informiert die Wirt schafts förderung Investoren und Betreiber gezielt hinsichtlich der Möglichkeiten an verschiedenen B-, C- und D-Zentrenstandorten. Voraussetzung dafür ist die baurechtliche Ausweisung entsprechender Flächen in in- tegrierten Lagen bzw. Gespräche mit Eigentümern von Potenzialfl ächen zur Stärkung der Versorgungslagen. In Einzelfällen kann die Stadt auch eigene Grundstücke zur Ansiedlung von Nahversorgungseinrichtungen be- reitstellen oder eine Bereitstellung aktiv unterstützen. Allerdings ist in einigen der unterversorgten Bereiche nach derzeitiger Einschätzung der Betreiber ein zusätz- licher Standort aufgrund des geringen Nachfragepoten- zials und/oder der vorhandenen Konkurrenzsituation betriebswirtschaftlich nicht tragfähig. Da auch innovati- ve Kleinfl ächenkonzepte eher hoch frequentierte Lagen oder Standorte mit geringem Wettbewerbsdruck (ländli- cher Raum) bevorzugen, ist eine Verbesserung in diesen Bereichen wenig aussichtsreich. Ziel ist es gleichwohl, wenigstens eine Minimalversorgung vorzuhalten (z.B. „Shop in Shop“-Kooperation verschiedener Anbieter, Bringdienst bestehender Märkte, mobiler Einzelhandel, Kooperation mit der Wohnungswirtschaft etc.). 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN100 Oberste Priorität haben die Stärkung und der Schutz gewachsener Zentren. Daher sind Ansiedlungen zen- trenrelevanter Sortimente in nicht integrierter Lage nach Möglichkeit auszuschließen, soweit diese durch Kaufkraftabschöpfung zu einer Schwächung bestehen- der Zentren und Nahversorgungslagen führen würden. Hierzu bedarf es einer strengen Anwendung der Leitlini- en des Karlsruher Märktekonzepts. Gegebenenfalls sind Änderungen, Ergänzungen oder Neuaufstellungen von Bebauungsplänen erforderlich. 3. NAHVERSORGUNG IN DEN STADTTEILEN UND GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN 101 Quellen A.T. Kearney GmbH 2007: Laufen den Supermärkten die Kunden davon? www.atkearney.de BBE Unternehmensberatung 2006: Regionales Einzelhandelskonzept für das Bergische Städte- dreieck - Zusammenfassung (www. bergisches-staedtedreieck.de/zusammenfassung_endbericht- stand_25-8-06.pdf) GfK PRISMA 2007: Einzelhandelsgutachten und Zentrenkonzept für die Stadt Karlsruhe. KPMG 2006: Status Quo und Perspektiven im deutschen Lebensmitteleinzelhandel 2006. KPMG 2005: Textil-Discounter ziehen weniger Kunden an als etablierte Häuser, Pressemitteilung vom 13. September 2005. www.kpmg.de McKinsey 2006: Rückkehr der Tante-Emma-Läden. www.mckinsey.de Stadt Karlsruhe 2007a: Zukunftsfähige Innenstadt - Entwicklung der Karlsruher City. Stadt Karlsruhe 2007b: Kleinräumige Bevölkerungsvorausrechnung der Stadt Karlsruhe 2005 – 2030. Beiträge zur Stadtentwicklung Nr. 22. Stadt Karlsruhe 2007a: Die Lebenssituation der älteren Menschen 2005. Beiträge zur Stadtent- wicklung Nr. 19. TextilWirtschaft 2006: Die größten Textileinzelhändler in Deutschland 2006. www.twnetwork.de www.nahversorgeroffensive.de stellt die unterschiedlichen Konzepte der Markant Gruppe vor. 102 Karlsruher Beiträge zur Stadtentwicklung: Heft 5 - 1997 Regional-Monitoring '97 Ergebnisse der Imagebefragung zu Karlsruhe in den Gemeinden der Region Bearbeitung: Dr. E. Wiegelmann-Uhlig Heft 5a - 1997 Karlsruhe im Urteil seiner Bürgerinnen und Bürger Ergebnisbericht der Umfrage zur Stadtentwicklung 1996 Projektleitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 6 - 1998 Motive der Stadt-Umland-Wanderung in der Region Karls ru he 1997 Ergebnisse einer Befragung zu den Wanderungsmotiven der Fortgezogenen von Karlsruhe in die Region Bearbeitung: Dr. E. Wiegelmann-Uhlig Heft 7 - 1999 Das Sicherheitsempfi nden der Bevölkerung in Karlsruhe Karlsruhe und seine Stadtteile im Überblick Bearbeitung: Dipl.Geograph Otto Mansdörfer, Amt für Stadtentwicklung, Statistik und Stadtforschung Franz Raab, Polizeipräsidium Karlsruhe Heft 8 - 2000 Karlsruhe im Urteil seiner Bürgerinnen und Bürger 1999 Repräsentative Bürgerumfrage zur Stadtentwicklung 1999 - Teil 1 Projektleitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 9 - 2000 Karlsruhe im Urteil seiner Bürgerinnen und Bürger 1999 Repräsentative Bürgerumfrage zur Stadtentwicklung 1999 - Teil 2 Projektleitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 10 - 2001 Regionalmonitoring 2000 Ergebnisse der Imagebefragung über die Stadt Karlsruhe in den Ge mein den der Region Bearbeitung: Dr. E. Wiegelmann-Uhlig Heft 11 - 2002 Die Wahlbeteiligung bei der Gemeinderatswahl 1999 in Karlsruhe Ergebnisse einer Umfrage zum Wahlverhalten Bearbeitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 12 - 2003 Nachfrage nach Freizeit- und Sportangeboten in Karlsruhe Ergebnisse einer Umfrage zum Sport- und Freizeitverhalten Bearbeitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 13 - 2003 Bürgerumfrage 2001 Ergebnisbericht Bearbeitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 14 - 2003 Integrierte Bevölkerungsvorausrechnung für die Stadt Karlsruhe 2003 - 2015 Bearbeitung: Dr. Hans-Heinrich Hartung Heft 15 - 2003 Regionalmonitoring 2003 Ergebnisse der Imagebefragung über die Stadt Karlsruhe in den Ge mein den der Region Bearbeitung: Dr. E. Wiegelmann-Uhlig 103 Heft 16 - 2004 Cityprofi le 2003 Ergebnisse einer Passantenbefragung in der Karlsruher Innenstadt Projektleitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Bearbeitung: Markus Winkelmann Heft 17 - 2004 Bürgerumfrage 2002 Ergebnisbericht Bearbeitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 18 - 2005 Bürgerumfrage 2003 Ergebnisbericht Bearbeitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 19 - 2005 Die Lebenssituation der älteren Menschen 2005 Bearbeitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Heft 20 - 2006 Wohnen im Zentrum 2006 Rückkehr in die zentralen Stadtteile Bearbeitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer/Tanja Kronenwett Heft 21 - 2006 Erste Ergebnisse der kleinräumigen Bevölkerungsprognose 2005 - 2030 Bearbeitung: Dr. Hans-Heinrich Hartung Heft 22 - 2007 Kleinräumige Bevölkerungsvorausrechnung der Stadt Kalsruhe 2005 bis 2030 Bearbeitung: Dr. Hans-Heinrich Hartung / Daniel Götz Mai 2007 Zukunftsfähige Innenstadt Entwicklung der Karlsruher City In Zusammenarbeit mit: Wirtschaftsförderung und Stadtplanungsamt Projektleitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer / Sigrun Hüger (StPlA) Heft 23 - 2007 Einkaufen und Nahversorgung in Karlsruhe 2007 Aktuelle Trends und Gestaltungsmöglichkeiten In Zusammenarbeit mit: Wirtschaftsförderung Bearbeitung: Christian Fulda / Andreas Mangold (Wifö) 1 - 2002 Stadtteilentwicklung Südstadt Vorbereitung des Stadtteilentwicklungsverfahrens - Bestandsaufnahme und Zielvorstellungen Projektleitung: Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig Bearbeitung: Anja Gefken 2 - 2003 Stadtteilentwicklung Südstadt Beteiligungsprozess Südstadt - Erster Zwischenbericht Projektleitung: Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig Bearbeitung: Christian Fulda 3 - 2004 Stadtteilentwicklung Südstadt Beteiligungsprozess Südstadt - Zweiter Zwischenbericht Januar - Dezember 2003 Projektleitung: Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig Bearbeitung: Christian Fulda In Zusammenarbeitung mit: Büro GRiPS Ute Kinn 104 4 - 2005 Stadtteilentwicklung Südstadt Beteiligungsprozess Südstadt - Abschlussbericht 2002 - 2004 Projektleitung: Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig Bearbeitung: Christian Fulda In Zusammenarbeitung mit: Büro GRiPS Ute Kinn 1 - 2005 Stadtteilentwicklung Innenstadt-West Zwischenbericht 2004 / 2005 Projektleitung: Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig Bearbeitung: Christian Fulda In Zusammenarbeitung mit: Arbeitsgemeinschaft Ortsnetz / PLANzeit Edith Koschwitz / Axel Fricke 2 - 2006 Stadtteilentwicklung Innenstadt-West Abschlussbericht 2006 Projektleitung: Dipl.Geograph O. Mansdörfer Bearbeitung: Christian Fulda In Zusammenarbeitung mit: Arbeitsgemeinschaft Ortsnetz / PLANzeit Edith Koschwitz / Axel Fricke Heft 23 2007-Titel.pdf Seite1
https://web3.karlsruhe.de/Stadtentwicklung/afsta/Stadtentwicklung/download/afsta_heft_23_Nahversorgung%202007.pdf
KULTUR IN KARLSRUHE.Freitag, 9. Mai 2014 Ausgabe Nr. 106 – Seite 28 Mit und ohne Propaganda Carl Laemmle und Erich von Stroheim sind zentrale Figuren im EKT-Filmprogramm Ein preußischer Offizier wirft ein Kind aus dem Fens- ter, weil es ihn bei der Vergewaltigung einer Rot-Kreuz- Schwester stört. Es gibt kaum eine Sze- ne aus den Propa- gandafilmen des Ersten Weltkriegs, die sich derart ins Gedächtnis des amerikanischen Publikums einge- brannt hat. Dabei kam der Film „The Heart Of Humani- ty“ eigentlich ein Jahr zu spät: 1919 waren die Schlach- ten des Ersten Weltkriegs schon geschlagen mit all- gemein bekanntem Ausgang. Aber der amerikanischen Volksseele mochte es gutgetan haben, bestätigt zu bekommen, dass es ein ge- rechter Krieg gewesen war gegen diese „Hunnen“, wie die Deutschen genannt wurden. Ausgerechnet ein gebürtiger Wiener, Erich von Stroheim, verkörperte dieses Zerrbild eines deutschen Offiziers. Es war seine Standardrolle, die er dann noch einmal mit ganz anderen Vorzei- chen und ohne schrille propagandisti- sche Begleitmusik in Jean Renoirs Film „Die große Illusion“ (1937) verkörperte. Die Kinemathek, die ihr Programm zu den Europäischen Kulturtagen (EKT) gestern mit dem Renoir-Film eröffnete, zeigt am Sonntag um 19 Uhr den hier- zulande kaum bekannten Stummfilm „The Heart Of Humanity“ mit der mu- sikalischen Begleitung von Günter A. Buchwald. Produziert wurde das Pro- pagandawerk erstaunlicherweise von einem Deutschen, der in dieser Branche seinen amerikanischen Traum realisiert hat. Das mag auch erklären, warum Carl Laemmle (1867 bis 1939) Filme wie diese produziert hat: Seine Loyalität gegenüber den USA war größer als ge- genüber Deutschland, das er mit 17 Jahren verlassen hatte. Seiner Geburts- stadt Laupheim in Oberschwaben und insbesondere der dortigen jüdischen Gemeinde blieb er aber verbunden. Der Gründer der Universal Studios galt als der am we- nigsten glamouröse und unneurotischs- te aller Hollywood- Filmmogule. Die Filmhistorikerin Cristina Stanca- Mustea, Verfasserin der Biografie „Carl Laemmle – Der Mann, der Holly- wood erfand“, wird in ihrem Vortrag am Mittwoch (14. Mai, 19 Uhr) den Filmpionier aus- führlich vorstellen. Im Anschluss da- ran ist der Film zu sehen, der am stärksten mit dem Namen Carl Laemmle verbunden ist: „Im Westen nichts Neues“ (1930), die grandiose Verfilmung des Anti-Kriegs- Romans von Erich Maria Remarque, mit der sich Laemmle den Hass von Hitler, Goebbels und Konsorten zuzog. Berücksichtigt man, dass die Holly- woodkarriere von Starregisseur William Wyler ohne die Unterstützung von On- kel Carl, der ein Cousin seiner Mutter war, kaum möglich gewesen wäre, er- weist sich Laemmle als die zentrale Hin- tergrundfigur der EKT-Filmreihe. Von Wyler ist am Freitag, 16. Mai, um 19 Uhr das Kriegsheimkehrer-Epos „Die besten Jahre unseres Lebens“ (1946) zu sehen. Peter Kohl DEUTSCHER HOLLYWOOD-PIONIER: Carl Laemmle emigrierte mit 17 aus Oberschwaben in die USA und gründete dort die Universal Studios. Foto: Kinemathek Nichts von der Gassenhauer-Tauglichkeit verloren Nahezu in Originalbesetzung: Die einstigen Stadionrocker Saga begeisterten ihre Fans in der Festhalle Durlach Es beginnt mit sphärischen Synthesi- zerläufen, dann setzt der Gesang in den oberen Tonlagen ein. Nach ein paar Tak- ten folgt das erste krachende Gitarren- riff und spätestens beim Chorgesang des hymnischen Refrains ist die musikali- sche Zeitreise in die frühen 1980er Jahre in vollem Gange. Sieben Minuten dauert der melodische Parforceritt mit exzessi- ven Soli, kongenialen Keyboardduellen und surreal anmutenden Lichteffekten. Mit ihrem Hit „Don’t Be Late“ stellte Saga in der Durlacher Festhalle gleich zu Beginn unter Beweis, warum sie in der glorreichen Zeit des Progressive Rocks zu den angesagtesten Bands ge- hörten und mit ihren auf Bombast ge- trimmten Shows auch die großen Sta- dien füllte. Und Saga haben nichts verlernt, daran ließen die fünf Musiker beim zweiten Auftritt in Durlach innerhalb von an- derthalb Jahren keinen Zweifel. Quasi in Originalbesetzung brachten die alten Herren des Art Rock die Festhalle zum Beben, Sänger Michael Sadler glänzte als charismatischer Frontmann mit glasklarer Stimme sowie gekonnten Einlagen an Bass und Keyboard, die Brüder Jim und Ian Crichton bewiesen Fingerfertigkeit an den Saiteninstru- menten, Jim Gilmour sorgte an Key- board und Synthesizer für den passen- den Klangteppich und Mike Thorne ver- waltete schlagsicher die wummernde Rhythmuszentrale. Nach etlichen Umbesetzungen, Tren- nungen und einigen schwächeren Alben haben sich Saga auf ihre Wurzeln beson- nen, und seit bis auf Schlagzeuger Steve Negus wieder die prägenden Köpfe der Bandgeschichte mit an Bord sind, wird Progressive Rock in Reinkultur zeleb- riert. Dass diese teilweise überladene Rockrichtung be- reits unzählige Male totgeschrie- ben wurde und die alten Platten von Weggefährten wie Genesis, Yes oder Emerson, Lake und Palmer heute vor allem wegen ihrer kunstvoll gestalteten Covers als Samm- lerstücke gehandelt werden, scheint Sadler und seine Mitmusiker nicht im Geringsten zu stören. Im Gegenteil, mit „Careful Where You Step“, „Humble Stance“, „You’re Not Alone“ und dem ewig krachenden „Wind Him Up“ lassen sie die Hits aus der Zeit der Konzeptal- ben wieder aufleben und die meisten da- von haben bis heute nichts von ihrer Gassenhauer-Tauglichkeit verloren. Was Saga bis heute auszeichnet ist die Perfektion und Professionalität auf der Bühne. Musikalisch sind die fünf Kana- dier noch absolut auf der Höhe und selbst vor den lediglich 650 begeisterten Fans in der Festhalle wirft sich Sadler immer wieder in Stadionposen und hat das Publikum von den ersten Takten an fest im Griff. Und erst als Gilmour bei „Scratching The Surface“ nicht mehr jeden Ton trifft, wird deutlich, dass Sad- ler stimmlich noch immer in der ersten Liga der ewigen Rockstars spielt. Das einzige was man Saga vorwerfen könn- te, wäre der mangelnde Mut zu Interpre- tationen. Aber was bereits perfekt insze- niert ist, kann eben schlecht besser ge- macht werden. Ekart Kinkel Sänger Sadler spielt immer noch in erster Liga AUFNAHMEN IN NEW YORK: Gregor Meyle spielte Teile seines neuen Albums in den Avatar Studios ein, wo schon Bruce Springsteen zugange war. Foto: pr Gregor Meyle gastiert in Karlsruhe Von New York über Südafrika nach Karlsruhe – so ungefähr führt die Route von Gregor Meyle, der am Mon- tag, 12. Mai, ab 19.30 Uhr im Kam- mertheater in der Reihe „Edo Zanki präsentiert …“ auftritt. Der deutsche Songpoet hat wesentliche Teile seiner neuen Platte „New York – Stintino“, deren Vorabsingle „Hier spricht dein Herz“ heute erscheint, in den Avatar Studios aufgenommen, wo u. a. schon Bruce Springsteen zugange war. Für die RTL-Show „Sing meinen Song“ hatte Xavier Naidoo ihn nach Süd- afrika eingeladen – nun kommt Meyle mit Band nach Karlsruhe. BNN Früher war Frank Goosen die eine Hälfte des Duos Tresenlesen, die andere war Jochen Malmsheimer. Aber auch ge- trennt gelingt es beiden, die Säle voll zu bekommen. Jedenfalls konnte sich Frank Goosen nicht über mangelnden Zuspruch beim Karlsruher Publikum beschweren, denn das kam zuhauf und verfolgte die Texte des gebürtigen und überzeugten Bochumers im Tollhaus mit Hingabe. Goosen las aus seinem frisch erschienen Werk „Raketen- männer“. Wer jetzt denkt, dass sich der Kabarettist, Autor und be- kennende Fan des VfL in den Bereich der Science-Fiction-Literatur begeben hat und über Raumfahrer, Raum- schlachten und Strahlenwaffen schreibt, der irrt sich. Raketenmänner sind bei ihm Männer der Gegenwart, die in leid- lich miteinander verwobenen Geschich- ten auftauchen und eines gemeinsam haben: Von allen kennt man nur den Nachnamen. Vornamen sind in Goosens Geschichten nur für die Frauen vorgese- hen. Die Männer aber heißen Frohnberg, Ritter, Kamerke, Sabbo oder Turbo- Krupke. Allen hat das Leben mitge- spielt. Nicht unbedingt so, dass sie auf- fällig an irgendeiner Großkatastrophe zu leiden hätten, aber eben mit der Zeit durchs Leben leicht lädiert ihr Dasein verbringen. Da fehlt die Frau, da be- kommt man nichts gebacken, oder es er- Platzwart statt Bayern-Karriere Lädiertes Leben: Frank Goosen las im Tollhaus geht einem wie besagtem Turbo-Krup- ke, der beinahe eine Spielerkarriere beim FC Bayern München hätte machen können, aber nun seine Lebenszeit als Platzwart in der Provinz abwartet. Dass solcherlei Schicksal nicht ins Wehleidige abgleitet, liegt an den uner- warteten Wendungen und skurrilen Be- gebenheiten, die Goosen seinen Helden widerfahren lässt. Da wird der Kampf mit den Spaghetti im Schnellkoch- topf zum Streben nach Glück, da kommen tote Maulwürfe mit dem Luftballon eingeschwebt und Tur- bo-Krupke, der einfach weiß, dass er den letzten Tag seines Lebes durch- macht, lässt die Tür für den Sensen- mann unverschlossen, der auch pünkt- lich nachts um halb zwölf anklopft. Goosens Figuren haben Frieden mit ih- rem Dasein geschlossen – zwar eher ei- nen erzwungenen Frieden, aber das ist ja besser als nichts. Das waren schon zwei Stunden ge- mächlich heitere und entspannende Un- terhaltung. Eine Unterhaltung, die auch dadurch an Qualität gewann, dass Goo- sen ein gewitzter Improvisator ist und so seine Überleitungen und Gespräche mit dem Publikum das ihrige zum Abend beitrugen. Statt einer Zugabe gab’s dann dementsprechend eine gut halb- stündige Fragerunde mit dem Autor. Auch nicht alltäglich. Jens Wehn Pünktlich um halb zwölf klopft der Sensenmann an Das verrückte, atemberaubende und schließlich auch tragische Le- ben des literarischen Helden Till Eulenspiegel auf die Bühne bringt das Theater „Die Käuze“ mit Pascal Paul-Harangs Stück „Till Eulen- spiegel – Reloaded“. Erst jüngst war man damit in Karlsruhes Partner- stadt Nottingham zu Gast, nun wird den Mai über wieder für das hiesige Publikum gespielt – zum Beispiel heute und morgen, jeweils um 19.30 Uhr im Theater in der Königsberger Straße 9 in der Waldstadt. Wer den Besuch noch aufschieben will, sollte nicht zu lange warten, denn für den 24. Mai ist die letzte Aufführung an- gesetzt. BNN Durlacher Vernissage mit Michael Schneider Im Gewölbekeller des Durlacher Rat- hauses wird im Rahmen der „Durlacher Vernissage“ heute von 16 bis 22 Uhr so- wie am Samstag, 10. Mai, von 10 bis 20 Uhr Kunst von Michael Schneider aus- gestellt. BNN Jan Wittmer tritt im Jubez auf „Die Taube“ heißt das zweite Album des Karlsruher Singer/Songwriters Jan Wittmer, das im vergangenen Jahr er- schienen ist. Am morgigen Freitag, 9. Mai, gastiert der Musiker mit seiner Band im Jubez am Kronenplatz. Das Konzert, das um 20.30 Uhr beginnt, wird von Lea LaDoux als Support-Act eröffnet. BNN
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