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Microsoft Word - 2021-09-10-Wahlamt-Durchführung Bundestagswahl 2021.docx G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Stadt Karlsruhe Amt für Stadtentwicklung - Wahlamt Telefon: 0721 133-1250 E-Mail: wahl@karlsruhe.de www.karlsruhe.de Am Sonntag, 26. September 2021, findet die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag statt. Zur Durchführung dieser Wahl wird folgendes bekannt gemacht: 1. Wahlzeit Die Wahlzeit dauert von 8 bis 18 Uhr. 2. Wahlbezirke und Wahlräume Das Stadtgebiet Karlsruhe bildet bei der Bundestagswahl den Wahlkreis Nr. 271 Karlsruhe-Stadt mit insgesamt 124 allgemeinen Wahlbezirken. In den Wahlbenachrichtigungen, die den Wahlberechtigten innerhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraums bis Sonntag, 5. September 2021, übersandt wurden, sind der Wahlbezirk und der Wahlraum angegeben, in dem der Wahlberechtigte zu wählen hat. Außerdem befindet sich ein Vermerk auf der Wahlbenachrichtigung, ob der Wahlraum rollstuhlgerecht zugänglich ist. Wer in einem anderen, als auf der Wahlbenachrichtigung angegebenen, Wahlraum wählen möchte, braucht einen Wahlschein! Eine Stimmabgabe ist sonst nicht möglich. Im Wahlbezirk 004-21 (Südweststadt) im Goethe-Gymnasium, 005-23 (Weststadt) im Lessing-Gymnasium, 006-22 (Nordweststadt) in der Werner-von-Siemens-Schule, 019-33 (Durlach) in der Karlsburg, 025-21 (Palmbach) in der städtischen Kindertagesstätte, 027-23 (Nordstadt) in der Marylandschule sowie in allen Briefwahlbezirken der Waldstadt werden wahlstatistische Auszählungen nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppen der Wähler durchgeführt. Hierfür werden Stimmzettel verwendet, aus denen das Geschlecht und die Geburtsjahresgruppen der Wählerinnen und Wähler zu erkennen sind; andere Stimmzettel sind in diesen Wahlbezirken nicht zugelassen. Das Verfahren ist im Wahlstatistikgesetz (WstatG) geregelt. Es ist sichergestellt, dass das Wahlgeheimnis nicht verletzt wird. Bekanntmachung der Stadt Karlsruhe zur Durchführung der Bundestagswahl am 26. September 2021 im Wahlkreis Nr. 271 Karlsruhe-Stadt – 2 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r 3. Rollstuhlgerechte Wahllokale in Karlsruhe Wähler, deren auf der Wahlbenachrichtigung angegebener Wahlraum in einem nicht rollstuhlgerechten Wahlgebäude untergebracht ist, benötigen für die Stimmabgabe in einem der unten genannten rollstuhlgerechten Wahlgebäude einen Wahlschein. Die den Wählern zugegangene Wahlbenachrichtigung enthält auf der Vorderseite unter der Adressangabe des Wahllokals den Hinweis, ob der Wahlraum rollstuhlgerecht zugänglich ist. Wahlscheine können bis zum 24. September 2021 beim zentralen Briefwahlbüro, Kriegsstraße 100, 76133 Karlsruhe, montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, am 24. September 2021 bis 18 Uhr, schriftlich oder mündlich, nicht jedoch telefonisch oder per SMS beantragt werden (siehe auch Rückseite der Wahlbenachrichtigung). Sehbehinderte Wähler können, wie bereits bei vergangenen Wahlen, für die Bundestagswahl am 26. September 2021 beim Blinden- und Sehbehindertenverein eine Stimmzettelschablone anfordern, die ins Wahllokal mitgebracht und als Hilfsmittel eingesetzt werden kann. Sofern gewünscht, kann sehbehinderten Wählern auch eine Person ihres Vertrauens bei der Stimmabgabe im Wahllokal behilflich sein. Rollstuhlgerechte Wahlgebäude: Stadtteil Wahlgebäude Wahlbezirk(e) Innenstadt-Ost Hans-Thoma-Schule, 001-21, 001-22 Kreuzstraße 15 Innenstadt-West Ständehaus, 002-21 Ständehausstraße 2 Südstadt Friedrich-List-Schule, 003-21, 003-26 Ludwig-Erhard-Allee 3 Uhlandschule, 003-24, 003-25 Schützenstraße 35 003-27 Südweststadt Goethe-Gymnasium, 004-21, 004-22, Gartenstraße 7 004-28 Kimmelmannschule, 004-23, 004-26 Graf-Rhena-Straße 18 Weinbrennerschule, 004-24 Kriegsstraße 141 – 3 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Südendschule, 004-25, 004-27 Südendstraße 35 004-29 (Zugang über Frankenstraße) Weststadt Drais-Gemeinschaftsschule, 005-21 Tristanstraße 1 Helmholtz-Gymnasium, 005-22, 005-28 Kaiserallee 6 Lessing-Gymnasium, 005-23, 005-24, Sophienstraße 147 005-26 Weinbrennerschule, 005-25, 005-27 Kriegsstraße 141 Nordweststadt Werner-von-Siemens-Schule, 006-22 bis 006-24 Kurt-Schumacher-Straße 1 Oststadt Friedrich-List-Schule, 007-21, 007-26 Ludwig-Erhard-Allee 3 Heinrich-Meidinger-Schule, 007-22 Bertholdstraße 1 Betreutes Wohnen Klosterweg, 007-27 Klosterweg 1 Mühlburg Drais-Gemeinschaftsschule, 008-21, 008-25 Tristanstraße 1 Friedrich-Ebert-Schule, 008-22 Staudingerstraße 3 Daxlanden Adam-Remmele-Schule, 009-21, 009-22, August-Dosenbach-Straße 28 009-25 Knielingen Grundschule Knielingen, 010-21 Eggensteiner Straße 3 – 4 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Grünwinkel Feuerwehrhaus Grünwinkel, 011-21 Zeppelinstraße 56 Gaststätte „Siedlerheim“, 011-22 Hohlohstraße 100 Oberreut Anne-Frank-Schule, 012-21 bis 012-23 Bonhoefferstr. 12 Beiertheim- Grundschule Bulach, 013-21, 013-24 Bulach Grünwinkler Straße 10 Weiherfeld- Weiherwaldschule, 014-22 Dammerstock Scheibenhardter Weg 23 Rüppurr Eichelgartenschule, 015-21, 015-25 Rosenweg 1 Waldstadt Otto-Hahn-Gymnasium, 016-21 Im Eichbäumle 1 Eichendorffschule, 016-22, 016-24 Lötzener Straße 2 Ernst-Reuter-Schule, 016-23 Tilsiter Straße 15 B Europäische Schule, 016-25 Albert-Schweitzer-Straße 1 Rintheim Tulla-Realschule, 017-21, 017-22 Forststraße 4 Hagsfeld Sozialer Dienst – 018-21 Bezirksgruppe Ost, Beuthener Straße 42 Grundschule Hagsfeld, 018-22, 018-23 Ruschgraben 17 Durlach Friedrich-Realschule, 019-23 Pfinztalstraße 78 – 5 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Grundschule Bergwald, 019-24 Elsa-Brandström-Straße 7 Karlsburg, 019-25, 019-33 Pfinztalstraße 9 Grötzingen Kindertagesstätte Obere Setz, 020-21 Obere Setz 1 A Begegnungsstätte Grötzingen, 020-22 Niddastraße 9 Augustenburg- 020-23, 020-24 Gemeinschaftsschule, Augustenburgstraße 22 A (Zugang über Kampmannstraße) Stupferich Gemeindezentrum Stupferich, 021-21, 021-22 Werrenstraße 16 Hohenwettersbach Lustgartenhalle 022-21, 022-22 Hohenwettersbach, Kirchplatz 12 (Zugang über Parkdeck) Wolfartsweier Herrmann-Ringwald-Halle, 023-21, 023-22 Schlossbergstraße 12 Grünwettersbach Heinz-Barth-Schule, 024-21 Esslinger Straße 2 Kindertagesstätte Dorfwies, 024-22 Zur Dorfwies 1 Palmbach Städt. Kindertagesstätte, 025-21 Henri-Arnaud-Straße 1 Neureut Kindergarten Neureut-Heide, 026-21 Flughafenstraße 2 Rathaus Neureut, 026-22 Neureuter Hauptstraße 256 – 6 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Nordschule Neureut, 026-23, 026-28 Friedhofstraße 1 Schulzentrum Neureut, 026-24 Unterfeldstraße 6 Südschule Neureut, 026-25 Welschneureuter Straße 14 Waldschule Neureut, 026-26, 026-27 Moldaustraße 37 Nordstadt Marylandschule, 027-21 bis 027-24 Rhode-Island-Allee 70 4. Ausübung des Wahlrechts und Stimmabgabe Das Wahlrecht kann durch persönliche Stimmabgabe im entsprechenden Wahlraum oder durch Briefwahl ausgeübt werden. Jeder Wahlberechtigte mit Ausnahme der Personen, die im Besitz eines Wahlscheines für den Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt sind, kann nur in dem Wahlraum des Wahlbezirkes wählen, in dessen Wählerverzeichnis er eingetragen ist. Die Wähler haben die Wahlbenachrichtigung und ihren Personalausweis oder Reisepass zur Wahl mitzubringen. Die Wahlbenachrichtigung soll bei der Wahl abgegeben werden. Ein Wahlberechtigter, der des Lesens unkundig oder wegen einer Behinderung an der Abgabe seiner Stimme gehindert ist, kann sich der Hilfe einer anderen Person bedienen. Die Hilfeleistung ist auf technische Hilfe bei der Kundgabe einer vom Wahlberechtigten selbst getroffenen und geäußerten Wahlentscheidung beschränkt. Unzulässig ist eine Hilfeleistung, die unter missbräuchlicher Einflussnahme erfolgt, die selbstbestimmte Willensbildung oder Entscheidung des Wahlberechtigten ersetzt oder verändert oder wenn ein Interessenskonflikt der Hilfsperson besteht (§ 14 Abs. 5 Bundeswahlgesetz). Die Hilfspersonen sind zur Geheimhaltung der Kenntnisse verpflichtet, die sie von der Stimmabgabe eines anderen erlangt haben. Gewählt wird mit amtlichen Stimmzetteln, die in den Wahlräumen bereitgehalten werden. Jeder Wähler erhält beim Betreten des Wahlraumes einen Stimmzettel ausgehändigt. – 7 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Jeder Wähler hat eine Erststimme und eine Zweitstimme. Der Stimmzettel enthält jeweils unter fortlaufender Nummer a) für die Wahl im Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt in schwarzem Druck (Erststimme) die Namen der Bewerber der zugelassenen Kreiswahlvorschläge unter Angabe der Partei, sofern sie eine Kurzbezeichnung verwendet, auch dieser, bei anderen Kreiswahlvorschlägen außerdem des Kennworts und rechts von dem Namen jedes Bewerbers einen Kreis für die Kennzeichnung. b) für die Wahl nach Landeslisten in blauem Druck (Zweitstimme) die Bezeichnung der Parteien, sofern sie eine Kurzbezeichnung verwenden, auch diese, und jeweils die Namen der ersten fünf Bewerber der zugelassenen Landeslisten und links von der Parteibezeichnung einen Kreis für die Kennzeichnung. Jeder Wähler gibt seine Erststimme in der Weise ab, dass er auf dem linken Teil des Stimmzettels (Schwarzdruck) durch ein in einen Kreis gesetztes Kreuz oder auf andere Weise eindeutig kenntlich macht, welchem Bewerber sie gelten soll, und seine Zweitstimme in der Weise ab, dass er auf dem rechten Teil des Stimmzettels (Blaudruck) durch ein in einen Kreis gesetztes Kreuz oder auf andere Weise eindeutig kenntlich macht, welcher Landesliste sie gelten soll. Der Stimmzettel muss vom Wähler in einer Wahlkabine des Wahlraumes gekennzeichnet und in der Weise gefaltet werden, dass seine Stimmabgabe nicht erkennbar ist. Auf keinen Fall dürfen Teile des Stimmzettels abgetrennt werden, da dies zur Ungültigkeit des Stimmzettels führt. In der Wahlkabine darf nicht fotografiert oder gefilmt werden. Es wird besonders darauf hingewiesen, dass die Stimmabgabe ungültig ist, wenn der Stimmzettel eine Änderung, einen Vorbehalt oder einen beleidigenden oder auf die Person des Wählers hinweisenden Zusatz erhält. Dasselbe gilt, wenn sich bei der Briefwahl im Stimmzettelumschlag sonst eine derartige Äußerung befindet oder der Stimmzettelumschlag gekennzeichnet ist. – 8 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Der Wähler tritt sodann an den Tisch des Wahlvorstands und übergibt die Wahlbenachrichtigung oder den Wahlschein. Wenn keine Wahlbenachrichtigung vorgelegt wird und der Wähler dem Wahlvorstand nicht persönlich bekannt ist, nennt er seinen Namen und die Anschrift; auf Verlangen hat er sich über seine Person auszuweisen. Nach Feststellung der Wahlberechtigung gibt der Wahlvorsteher die Wahlurne für den Einwurf des nach innen gefalteten Stimmzettels (Wahlgeheimnis) durch den Wähler frei. 5. Öffentlichkeit der Wahl Die Wahlhandlung sowie die im Anschluss an die Wahlhandlung erfolgende Ermittlung und Feststellung des Wahlergebnisses im Wahlbezirk sind öffentlich. Jedermann hat Zutritt, soweit das ohne Beeinträchtigung des Wahlgeschäfts möglich ist. Die Zulassung der Wahlbriefe und die Ermittlung und Feststellung des Briefwahlergebnisses sind gleichfalls öffentlich. 6. Briefwahl und sonstige Regelungen Wähler, die einen vom Amt für Stadtentwicklung – Wahlamt – der Stadt Karlsruhe ausgestellten Wahlschein haben, können an der Bundestagswahl im Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt entweder a) durch persönliche Stimmabgabe in einem beliebigen Wahlbezirk dieses Wahlkreises oder b) durch Briefwahl teilnehmen. Wer durch Briefwahl wählen will, muss sich vom zentralen Briefwahlbüro, Kriegsstraße 100, 76133 Karlsruhe, einen amtlichen Stimmzettel, einen amtlichen Stimmzettelumschlag sowie einen amtlichen Wahlbriefumschlag beschaffen. Der Wähler kennzeichnet persönlich den Stimmzettel, legt diesen in den amtlichen blauen Stimmzettelumschlag für die Briefwahl, verschließt diesen, unterzeichnet die auf der Rückseite des Wahlscheins vorgedruckte Versicherung an Eides statt unter Angabe des Datums, steckt den zugeklebten blauen Stimmzettelumschlag und den unterschriebenen Wahlschein in den roten Wahlbriefumschlag, verschließt diesen und sendet ihn so frühzeitig an die auf dem Wahlbrief angegebene Adresse, dass er dort spätestens am Wahltag (26. September 2021) bis zum Ablauf der Wahlzeit (18 Uhr) eingeht. Die Wahlbriefe können auch bis zu dieser Zeit unter der auf dem Wahlbrief angegebenen Anschrift abgegeben werden oder dort in den Briefkasten geworfen werden. – 9 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Versichert ein Wahlberechtigter glaubhaft, dass ihm der Wahlschein nicht zugegangen ist, kann ihm bis zum Tage vor der Wahl, 12 Uhr, beim Wahlamt, Zähringerstraße 61, 76133 Karlsruhe, ein neuer Wahlschein erteilt werden. Auf keinen Fall dürfen Wahlbriefe am Wahltag bei den Wahlvorständen in den Urnenwahlbezirken abgegeben werden. Die Urnenwahlbezirke sind verpflichtet, die Annahme der Wahlbriefe zu verweigern und auf eine Abgabe beim Wahlamt, Zähringerstraße 61, 76133 Karlsruhe, hinzuweisen. Nähere Hinweise, wie die Briefwahl auszuüben ist, sind dem Merkblatt für die Briefwahl zu entnehmen. Die Briefwahlvorstände treten zur Ermittlung des Briefwahlergebnisses um 15 Uhr in der Gartenhalle, Festplatz 3, 76137 Karlsruhe, sowie in der Schwarzwaldhalle, Festplatz 5, 76137 Karlsruhe, zusammen. Das Briefwahlergebnis wird durch die Briefwahlvorstände ab 18 Uhr an gleicher Stelle öffentlich ermittelt. 7. Wahlberechtigung Jeder Wahlberechtigte kann sein Wahlrecht nur einmal und nur persönlich ausüben. Eine Ausübung des Wahlrechts durch einen Vertreter anstelle des Wahlberechtigten ist unzulässig (§ 14 Abs. 4 des Bundeswahlgesetzes). Hinweis zur Wahlberechtigung Wahlberechtigt sind nach § 12 Bundeswahlgesetz (BWG) alle Deutschen im Sinne des Artikel 116 Abs. 1 des Grundgesetzes, die am Wahltag 1. das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben, 2. seit mindestens drei Monaten in der Bundesrepublik Deutschland eine Wohnung innehaben oder sich sonst gewöhnlich aufhalten, 3. nicht nach § 13 Bundeswahlgesetz vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Wahlberechtigt sind auch diejenigen Deutschen, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland leben, sofern die besonderen Voraussetzungen des § 12 Abs. 2 Bundeswahlgesetz vorliegen. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, darf nicht wählen. Dies gilt auch dann, wenn die betreffende Person aufgrund der Eintragungen im Melderegister eine Wahlbenachrichtigung oder einen Wahlschein erhalten hat. – 10 – G ed ru ck t a uf 1 00 P ro ze nt R ec yc lin gp ap ie r Wer unbefugt wählt oder sonst ein unrichtiges Ergebnis einer Wahl herbeiführt oder das Ergebnis verfälscht, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Unbefugt wählt auch, wer im Rahmen zulässiger Assistenz entgegen der Wahlentscheidung des Wahlberechtigten oder ohne eine geäußerte Wahlentscheidung des Wahlberechtigten eine Stimme abgibt. Der Versuch ist strafbar (§ 107a Abs. 1 und 3 des Strafgesetzbuches). Hinweis: Diese Bekanntmachung bezieht sich auf alle Geschlechter gleichermaßen. Um die Lesbarkeit zu erleichtern, wurde die in den zitierten Rechtsvorschriften verwendete männliche Form der Personenbezeichnungen gewählt. Karlsruhe, 10. September 2021 Dr. Frank Mentrup Oberbürgermeister 2021-09-07T14:24:13+0200 SignMeWebApp / www.sign-me.de 2021-09-10-Wahlamt-Durchführung Bundestagswahl 2021.pdf
https://www.karlsruhe.de/b4/bekanntmachungen/HF_sections/content/ZZpgYHQkl2ex8a/2021-09-10-Wahlamt-Durchf%C3%BChrung%20Bundestagswahl%202021.pdf_signed.pdf
Liebe Besucherinnen und Besucher, das letzte Quartal dieses Jahres steht ganz im Zeichen unserer Sonderausstellung »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe«. Die Werke, die wir hier zeigen, stammen aus der Kunstsammlung der Stadt Karlsruhe, ergänzt durch wenige Dauerleihgaben. Diese Serie der Sammlungspräsentationen, die ich 2009 als Teil unseres Programms einführte, liegt mir auch persönlich sehr am Herzen. Mit ihr fokussieren wir unsere wissenschaftliche, kuratorische und restauratorische Tätigkeit völlig auf die Kunstwerke, die wir in unseren Depots sammeln, um sie im Sinne des kulturellen Erbes zu bewahren. Wir beleuchten damit auch die Kunstgeschichte der Region und nehmen Künstler in den Blick, von denen etliche auch überregional weitaus größere Anerkennung verdienten wie Willi Müller-Hufschmid, Herbert Kitzel oder Walter Becker, um einige beispielhaft zu nennen. Mit diesem Ausstellungsformat handeln wir im besten Sinne nachhaltig. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und freuen uns auf Ihren Besuch! Ihre Brigitte Baumstark und das Team der Städtischen Galerie Karlsruhe W al te r B ec ke r, M us ik , 1 95 7, St äd ti sc he G al er ie K ar ls ru he Jö rg Im m en do rff , C af é D eu ts ch la nd IV , 1 97 8, St äd ti sc he G al er ie K ar ls ru he Tradition und Aufbruch Nachkriegskunst in Karlsruhe 20/07/2019 –19/01/2020 »Tradition als Verpflichtung« – unter diesem Motto stand nicht nur die Karlsruher Kunst aka- demie, als sie nach schweren Kriegszerstörungen 1947 ihren Lehrbetrieb wieder auf nahm, diese Haltung kennzeichnet auch die gesamte Kunstszene der Nachkriegszeit in der Fächer - stadt. Mit der Wiedereinsetzung ihrer 1933 entlassenen Professoren Karl Hubbuch und Wilhelm Schnarrenberger bzw. mit den Berufungen von Erich Heckel und Otto Laible knüpfte die Akademie an ihre eigenen Wurzeln und an anerkannte Richtungen der Klassi schen Moderne an. Als vorbildhaft galten insbesondere die französische Kunst des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts und der deutsche Expressionismus. Auch das Schaffen der hier freiberuflich tätigen Künstler blieb größtenteils einer gegenständlich-figurativen Bildsprache verbunden. Erst mit HAP Grieshaber, der 1955 als Nachfolger Heckels nach Karlsruhe kam, wurden neue Impulse wirksam. Grieshaber begeisterte seine Studierenden für die aktuellen Positionen der internationalen Avantgarde und förderte eine große Zahl junger Talente. Aus seiner Klasse ging die Neue Figuration hervor, zu deren bedeutendsten Vertretern u. a. Horst Antes und Walter Stöhrer zählen. Spannende Gegenüberstellungen individueller Positionen vermitteln einen facettenreichen Einblick in das Kunstgeschehen der Stadt zwischen Kriegsende und 1960. Gezeigt werden ca. 150 Gemälde, Grafiken und Plastiken, die bis auf wenige Aus- nahmen zum Sammlungsbestand der Städtischen Galerie Karlsruhe gehören. Der Rundgang durch die in thematisch-chronologische Abteilungen gegliederte Ausstellung beginnt mit einer Auswahl aus Erwin Spulers Zyklus »Als das Feuer vom Himmel fiel«. Unter dem unmittelbaren Eindruck des Kriegsinfernos schuf der Künstler eine Folge von Gemälden und Gouachen, in denen er den Betrachter nicht nur mit den bis zur Unkenntlichkeit zer - bombten Stadtlandschaften konfrontiert, sondern in drastischen, nahsichtigen Bildfin dun- gen auch die Opfer der Luftangriffe vor Augen führt. Zahlreiche weitere Exponate in diesem ersten Ausstellungsbereich zeigen die enormen Kriegsschäden in Karlsruhe, dessen Innen - stadt zu mehr als 60 Prozent zerstört worden war. Zwei Jahre nach Kriegsende konnte die 1944 vom Bombenhagel getroffene und in der Zwischenzeit notdürftig hergerichtete Karlsruher Kunstakademie wieder eröffnet werden. Zu den Lehrern der ersten Stunde zählten 1947 Hubbuch und Schnarrenberger, im selben Jahr wurde zudem Otto Laible berufen. 1949 übernahm Erich Heckel, der überragende Altmeister des deutschen Expressionismus, ein Lehramt, gefolgt von Walter Becker, der seit 1951 an der Akademie unterrichtete. Im offenen Lichthof werden sie alle mit charak te- ristischen Werken der Nachkriegszeit vorgestellt. In der regionalen Kunstszene der Fächerstadt außerhalb der Akademie entfaltete sich in den Nachkriegsjahren ebenfalls ein facettenreiches Spektrum. Nur wenige Maler und Grafiker – beispielsweise Heinz Barth, Wladimir von Zabotin oder Willi Müller-Hufschmid, der 1959 als einer der ersten Karlsruher Künstler an der documenta in Kassel teilnahm – voll- zogen den Schritt in die Abstraktion. Vorherrschend blieb vielmehr die Auseinandersetzung mit der am Gegenstand orientierten Moderne im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Ge trennt nach den Medien Malerei bzw. Arbeiten auf Papier und gegliedert in die Themen- kreise Stillleben, Landschaft, Figurenbild und Porträt werden die Exponate dieser Abteilun- gen überwiegend in den Unterzügen des Lichthofs präsentiert. Hier lassen sich viele gleichermaßen unerwartete wie spannende Entdeckungen machen. Künstlerinnen und Künstler Horst Antes, Klaus Arnold, Wilhelm Baier-Burcardo, Heinz Barth, Ludwig Barth, Bernhard Karl Becker, Walter Becker, Otto Birg, Karl Brutzer, Walter Büchel, Eberhard Dänzer, Franz Dewald, Max Eichin, Josef Eisele, Hans Martin Erhardt, Ernst Feuerstein, Otto Graeber, Hans Graef, HAP Grieshaber, Fritz Haefelinger, Erich Heckel, Walter Herzger, Mathias Hess, Karl Hubbuch, Herbert Kitzel, Willy Kiwitz, Fritz Klemm, Werner Kornhas, Martha Kropp, Willi Kümpel, August Kutterer, Otto Laible, Helmut Lechner, Hans Lopatta, Wilhelm Loth, Eva Lützenkirchen, Paul Maier-Pfau, Wilhelm Martin, Helmut Meyer-Weingarten, Karin Michelis, Willi Müller- Hufschmid, Wilfried Otto, Adolf Rentschler, Walter Riederer, Albert Rieger, Walter Rosswag, Heinz Schanz, Anneliese Schemmel, Wilhelm Schnarrenberger, Albert Schneller, Erwin Spuler, Walter Stöhrer, Hanfried Streit, Richard Trautmann, Emil Wachter, Else Winnewisser, Wladimir von Zabotin umgehängt 2019 Facetten der Malerei 1960–2010 bis Frühjahr 2020 Seit etwa zehn Jahren präsentiert die Städtische Galerie Karlsruhe ihre Dauerausstellung unter dem bildhaften Begriff »umgehängt«, um unmittelbar deutlich zu machen, dass dieser Bereich im ersten Obergeschoss regelmäßig neu konzipiert wird. Die reichen Bestände der Städtischen Kunstsammlung und der Sammlung von Ute und Eberhard Garnatz mit Werken aus den 1960er- bis in die 2010er-Jahre werden unter immer neuen Vorzeichen und in verschiedenen Konstellationen vorgestellt, so dass die Besucherinnen und Besucher auf ein breites Spektrum von eher selten gezeigten bis zu vertrauten Kunstwerken treffen. Im Mittelpunkt der aktuellen Schau »Facetten der Malerei« steht das traditionsreiche Medium und seine experimentelle Öffnung zu anderen Kunstgattungen. Vor dem Hintergrund der veränderten künstlerischen Haltungen in den 1960er-Jahren mussten sich die Maler neu orientieren. Sie begannen ihr Medium zu hinterfragen, erkundeten seine spezifischen Möglichkeiten und erweiterten diese auf unterschiedlichste Weise. Die Möglichkeiten der Farbe als bestimmendes Element der Malerei untersuchten die Künstler der Nachkriegszeit und nahmen sie als Ausgangspunkt für ihre experimentellen Arbeiten. Emil Schumacher, ein bedeutender Vertreter des Informel, entwickelte aus einer offenen und prozesshaften Arbeitsweise seinen authentischen Stil, indem er Farbe pastos auftrug und ihre Stofflichkeit zur Gestaltung einer reliefhaften Oberfläche nutzte, wie sein spätes Werk »Mansur« von 1998 beispielhaft zeigt. Er gestaltete archaisch anmutende Zeichen und Strukturen, die Assoziationen zu Bodenoberflächen und Landschaft hervorrufen. Otto Piene ging radikal mit dem leuchtend roten, homogenen Grund des Gemäldes »Sky Red, Sun Black« von 1966 um. Mit einer zentral darauf gerichteten, offenen Flamme ließ er die Farbe schmelzen. Das Ergebnis, die blasig-krustige Struktur der Bildoberfläche, fungiert als unmittelbares Sinnbild für Energie und Zerstörung. Piene war Gründungsmitglied der legendären Gruppe ZERO. Ihr Name leitet sich ab vom Countdown des Raketenstarts und symbolisiert einen kompromisslosen Neubeginn. Licht, Bewegung, Raum und Zeit sollten die wesentlichen Elemente ihrer Kunst sein. Das kritische Hinterfragen historischer wie zeitgenössischer Phänomene und Ereignisse prägte die Malerei seit den 1960er-Jahren in besonderem Maße. Ein anspielungsreiches Bei spiel ist die Serie der »Heldenbilder« von Georg Baselitz, aus der wir das Gemälde »Der Exote« von 1966 zeigen. Hierin stellte der Künstler den plakativ formulierten Heroen der national- sozialistischen und später der ostdeutschen Propaganda eine sensibel und verletzlich wirken - de Gestalt in einer offenen Malweise entgegen. Jörg Immendorff setzte sich intensiv mit dem deutsch-deutschen Verhältnis in den Zeiten des Kalten Krieges auseinander. In seiner Serie »Café Deutschland« griff er dieses Thema anspielungsreich und zum Teil karikierend auf. Künstlerinnen und Künstler Margit Abele, Franz Ackermann, Peter Ackermann, Georg Baselitz, Gundula Bleckmann, Peter Brüning, Rolf-Gunter Dienst, Helmut Dorner, Gerd van Dülmen, Sabine Funke, Nele-Marie Gräber, Erwin Gross, Otto Herbert Hajek, Peter Herkenrath, Leni Hoffmann, Jörg Immendorff, Per Kirkeby, Herbert Kitzel, Harald Klingelhöller, Gustav Kluge, Heinrich Klumbies, Harry Kögler, Dieter Krieg, Rainer Küchenmeister, Arnulf Letto, Markus Lüpertz, Heinz Mack, Gerhard Mantz, A. R. Penck, Otto Piene, Sigmar Polke, Hans Peter Reuter, Emil Schumacher, Walter Stöhrer, Günther Uecker, Günter Umberg, Corinne Wasmuht Mittwochs um 11 Mi11 Der besondere Termin am Vormittag mit Führungen in den aktuellen Sonderausstel - lungen oder der Sammlungspräsentation. Sitzgelegenheiten stehen zur Verfügung. Kosten: 2 € + Eintritt Mittwochs um 6 Mi6 Der besondere Abendtermin um 18 Uhr in der Städtischen Galerie Karlsruhe. Dabei wechseln sich Gespräche über Kunst mit Zeitzeugen und Führungen zu aus- gewählten Themen der Dauer- und Sonder- ausstel lungen ab. Kosten: 2 € + Eintritt Kinderwerkstatt – KW Offene Workshops Jeden Sonntag steht ein neues, spannendes Thema der Ausstellungen im Mittelpunkt. Angeregt durch die betrachteten Werke geht es dann an das eigene Gestalten. Für Kinder ab 6 Jahre, ohne Anmeldung, Kosten: 2 € Führungen für Gruppen und Schulklassen und weitere Kunstvermittlungsangebote entnehmen Sie bitte unserem gesonderten Flyer. Anmeldung und Auskunft unter Telefon (0721) 133-4414/-4401, Mo–Fr / 9–15 Uhr »Mit Kindern Ansehen« Interkultureller Eltern-Kind-Workshop In der Regel einmal im Monat laden wir frei- tags in Kooperation mit der vhs Karlsruhe zu einem interkulturellen Eltern-Kind-Work- shop ins Museum ein. Familien mit Kindern (3–12 Jahre) begegnen sich im Schauen, Sprechen und gemeinsamen Kreativsein. Für Eltern mit Migrationshintergrund sind Deutschkenntnisse ab B1-Niveau empfohlen. Anmeldung unter (0721) 3351 608 oder reich.kuk@mail.de. Der Eintritt ist frei. Eintritt Tradition und Aufbruch Nachkriegskunst in Karlsruhe 5 € / 3,50 € ermäßigt umgehängt 2019: Facetten der Malerei 1960–2010 3 € / 2 € ermäßigt Freitags ab 14 Uhr freier Eintritt! Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schulklassen in Begleitung einer Lehrkraft frei, Gruppen ab 10 Personen ermäßigter Eintritt, öffentliche Führungen und Kinder aktionen sowie Führungen für Schulklassen 2 € pro Person. Museums-PASS-Musées Freier Eintritt, auch in die Sonderausstellungen Do 03 15.00 Führung Silke Stimmler M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 04 16.00 Führung Ulrich Steinberg M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 06 15.00 Führung Kiriakoula Damoulakis M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Ulrich Steinberg M.A. »Im Feuerwerk der Farben – Wenn Bilder explodieren« Mi 09 11.00 Mi11 Führung Florentine Seifried M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Do 10 12.15 Kurzführung Margit Fritz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 11 16.00 Führung Thomas Angelou M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 13 15.00 Führung Dr. Martina Wehlte »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Eric Schütt »Karlsruhe – Wir malen unsere Stadt« Do 17 12.15 Kurzführung Dr. Claudia Pohl »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 18 15.00–17.00 »Mit Kindern Ansehen« Interkultureller, kreativer Museumsnachmittag für Eltern und Kinder (3-12 Jahre) mit Eva Wittig (Anmeldung erforderlich, siehe Rückseite unten. Der Eintritt ist frei.) 16.00 Führung Eric Schütt »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 20 15.00 Führung Dr. Martina Wehlte »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Silke Stimmler M.A. »Nach der Natur – Bunte Jahreszeitenbilder« 19.00 Komponistinnen II Chorkonzert mit dem Studio Vocale Karlsruhe Mi 23 11.00 Mi11 Führung Sylvia Bieber M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Do 24 12.15 Kurzführung Hannah Nerlich M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 25 16.00 Führung Dr. Claudia Pohl »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 27 15.00 Führung Margit Fritz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Eric Schütt »Es tanzt der Kreis, es hüpft das Quadrat – Formen und Farben entdecken« Do 31 12.15 Kurzführung Florentine Seifried M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 01 15.00 Führung Ulrich Steinberg M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Sa 02 16.00–18.00 Kreatives Schreiben für Erwachsene mit Carmen Beckenbach M.A. (Kosten: 6 Euro plus ermäßigter Eintritt, Anmeldung erforderlich) So 03 15.00 Führung Silke Stimmler M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt Ulrich Steinberg M.A. »Tape it, baby! – Bilder voll geklebt« Mi 06 18.00 Mi6 »Ein anderer Blick« Rundgang durch die Ausstellung »Tradition und Aufbruch« mit der Gemälderestauratorin Anna Virgin und der Kuratorin Sylvia Bieber M.A. Do 07 12.15 Kurzführung Margit Fritz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 08 16.00 Führung Simone Maria Dietz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 10 15.00 Führung Kiriakoula Damoulakis M.A »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Eric Schütt »Rumgepurzelt und stillgestanden – Stillleben in Bewegung« Mi 13 11.00 Mi11 Führung Sylvia Bieber M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Do 14 12.15 Kurzführung Dr. Claudia Pohl »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 15 16.00 Führung Thomas Angelou M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Sa 16 15.00–18.00 »Experiment Zeichnen« Workshop für Jugendliche ab 16 Jahre und Erwachsene mit Sanne Pawelzyk (Kosten: 6 Euro plus ermäßigter Eintritt, Anmeldung erforderlich) So 17 15.00 Führung Dr. Martina Wehlte »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Silke Stimmler M.A. »Bilder lügen wie gedruckt? Experimentelle Druckwerkstatt« Do 21 12.15 Kurzführung Hannah Nerlich M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 22 15.00–17.00 »Mit Kindern Ansehen« Interkultureller, kreativer Museumsnachmittag für Eltern und Kinder (3-12 Jahre) mit Eva Wittig (Anmeldung erforderlich, siehe Rückseite unten. Der Eintritt ist frei.) 16.00 Führung Ulrich Steinberg M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 24 15.00 Führung Kiriakoula Damoulakis M.A »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Silke Stimmler M.A. »Im Feuerwerk der Farben – Wenn Bilder explodieren« Mi 27 18.00 Mi6 »Ein anderer Blick« Rundgang durch die Ausstellung »Tradition und Aufbruch« mit der Gemälderestauratorin Anna Virgin und der Kuratorin Sylvia Bieber M.A. Do 28 12.15 Kurzführung Dr. Claudia Pohl »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 29 16.00 Führung Thomas Angelou M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Sa 30 16.00–18.00 »Hilfe, wilde Tiere im Museum!« Abenteuertour mit iPad für Kinder ab 10 Jahre mit Carmen Beckenbach M.A. (Kosten: 4 Euro, Anmeldung erforderlich) So 01 15.00 Führung Margit Fritz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Birgit Reich »Drauß vom Walde komm ich her … – Wir basteln Winterwaldklappkarten mit Weihnachtspersonal« Mi 04 18.00 Mi6 Führung Simone Maria Dietz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Do 05 12.15 Kurzführung Hannah Nerlich M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 06 16.00 Führung Thomas Angelou M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 08 15.00 Führung Dr. Martina Wehlte »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Birgit Reich »Weihnachtsgeschichten als Fancy Zines – Überrascht Eure Familie mit einem selbstgemachten Weihnachtsmagazin!« Mi 11 11.00 Mi11 Führung Florentine Seifried M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Do 12 12.15 Kurzführung Margit Fritz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 13 15.00–17.00 »Mit Kindern Ansehen« Interkultureller, kreativer Museumsnachmittag für Eltern und Kinder (3-12 Jahre) mit Eva Wittig (Anmeldung erforderlich, siehe Rückseite unten. Der Eintritt ist frei.) 16.00 Führung Thomas Angelou M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Sa 14 15.00–17.00 »Wilde Weihnachtswesen« Abenteuertour mit iPad für Erwachsene und Kinder ab 8 Jahre mit Carmen Beckenbach M.A. (Kosten: 4 Euro plus ermäßigter Eintritt, Anmeldung erforderlich) So 15 15.00 Führung Kiriakoula Damoulakis M.A »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Birgit Reich »Kunst am Bau(m) – Abstrakte Reliefs für den Weihnachtsbaum!« Do 19 12.15 Kurzführung Margit Fritz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 20 16.00 Führung Simone Maria Dietz M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe«« So 22 15.00 Führung Dr. Martina Wehlte »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Birgit Reich »Porträts, die am Herzen liegen – Porträtanhänger für unsere Liebsten!« Di 24 Heiligabend geschlossen Mi 25 Erster Weihnachtsfeiertag geschlossen Do 26 15.00 Führung Ulrich Steinberg M.A. »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« Fr 27 16.00 Führung Eric Schütt »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« So 29 15.00 Führung Dr. Claudia Pohl »Tradition und Aufbruch. Nachkriegskunst in Karlsruhe« 15.00–16.30 KW Kinderwerkstatt mit Silke Stimmler M.A. »Im Feuerwerk der Farben und Formen – Wir gestalten Neujahrsgrüße!« Di 31 Silvester geschlossen Vorankündigung 6. Januar 2020: Tag der offenen Tür von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei! Städtische Galerie Karlsruhe Lorenzstraße 27, 76135 Karlsruhe Telefon (0721) 133-4401/-4444 Fax (0721) 133-4409 staedtische-galerie@karlsruhe.de www.staedtische-galerie.de www.facebook.com/ StaedtischeGalerieKarlsruhe Öffnungszeiten Mi–Fr / 10–18 Uhr Sa, So / 11–18 Uhr Mo, Di / geschlossen Öffnungszeiten an Feiertagen 03/10/2019 / 10–18 Uhr 01/11/2019 / 10–18 Uhr 24/12/2019 / geschlossen 25/12/2019 / geschlossen 26/12/2019 / 10–18 Uhr 31/12/2019 / geschlossen 01/01/2020 / geschlossen 06/01/2020 / 11–18 Uhr Oktober Komponistinnen II Chorkonzert mit dem Studio Vocale Karlsruhe Sonntag 20/10/2019 / 19 Uhr Das Studio Vocale Karlsruhe lädt am Sonntag, 20. Oktober 2019 um 19 Uhr zu einem besonderen Konzert mit Werken von Kom - ponistinnen aus Nord- und Südamerika ein. Die Konzeption mit Musik ausschließlich von Frauen bei den Europäischen Kultur- tagen Karlsruhe 2018 fand so positive Resonanz, dass sich der Chor dazu entschloss, ein weiteres Programm ausschließlich Komponistinnen zu widmen – dieses Mal aus Amerika. Da die Musik keine avantgardistischen Ansprüche hat, sondern mehrheit- lich aus der Folklore inspiriert ist, dürfen sich die Zuhörer*innen auf spannende Gegensätze der unterschiedlichen Kulturen mit hohem Unterhaltungswert freuen. Aus Nordamerika erklingen Werke von Rosephanye Powell, Eleanor Daley, Elaine Hagenberg, Nancy Telfer und Alice Parker, aus Südamerika von Beatriz Corona, Marta Lambertini, Liliana Cangiano, Modesta Bor und Graciela Tarchini. Manfred Kratzer ergänzt das Programm mit Klaviermusik aus Nord- und Südamerika. Der Eintritt kostet 15 €, ermäßigt 10 €. Die Karten sind nicht nummeriert und werden ausschließlich an der Abendkasse verkauft. November Dezember O kt ob er : Ad ol f R en ts ch le r, Tr üm m er d er S te ph an sk ir ch e in K ar ls ru he , 19 46 , St äd ti sc he G al er ie K ar ls ru he N ov em be r: E ri ch H ec ke l, N eb el w ol ke n, 1 95 3, St äd ti sc he G al er ie K ar ls ru he , Le ih ga be a us P ri va tb es it z D ez em be r: W la di m ir v on Z ab ot in , Ko m po si ti on P 7 , um 1 94 7– 49 , St äd ti sc he G al er ie K ar ls ru he Ti te l: W ilh el m S ch na rr en be rg er , D er K ar ls ru he r B ah nh of , 19 52 , St äd ti sc he G al er ie K ar ls ru he , © V G B ild -K un st , B on n 20 19 10–12 Programm Oktober November Dezember 2019
https://www.karlsruhe.de/b1/kultur/kunst_ausstellungen/museen/staedtische_galerie/fuehrungen/HF_sections/content/ZZodIVmSfDZKNg/MoPro_Okt_Nov_Dez%202019.pdf
Programm_Plan Tag des offenen Denkmals 10. September 2006 Eröffnung: 10 Uhr, Innenstadt, Schlossgarten, Schlossturm Siegfried König Erster Bürgermeister Dr. Johannes Wilhelm Leiter des Referats für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Karlsruhe I N N E N S T A D T Zentraler Info- und Bücherstand der Buchhandlung Mende: Schlossgarten, Schlossturm, 10 - 17 Uhr Vom Lustgarten des Markgrafen Karl Wilhelm bis zum heutigen Schlossplatz Treffpunkt: Schlossgarten, Schlossturm ..... Führungen: 11, 15 Uhr .................................................................... Werner Schuhmann Die Skulpturen des Hofbildhauers Ignaz Lengelacher auf dem Schlossplatz Treffpunkt: Schlossgarten, Schlossturm ..... Führung: 13 Uhr ............................................................................... Helene Seifert Plastiken und Tempel im Schlossgarten und Botanischen Garten Treffpunkt: Schlossgarten, Schlossturm ..... Führungen: 11, 16 Uhr ..................................................................... Helene Seifert Von Tulpenmädchen und Jagdausflügen – Schloss und Schlosspark Treff.: Badisches Landesmuseum, Schloss ...Führung: 15 Uhr ............................................................................... Helene Seifert Exotische Pflanzen und Bäume im Schlossgarten und Botanischen Garten Treffpunkt: Schlossgarten, Schlossturm ..... Führungen: 12, 15 Uhr ..................................................................... Thomas Huber Mediterraner Flair im Botanischen Garten Treffpunkt: Schlossgarten, Schlossturm ..... Führungen: 12, 14 Uhr ..................................................................... Günter Seibert Erhaltene und zerstörte Bauten Heinrich Hübschs: Kunsthalle, Orangerie und Hoftheater Staatliche Kunsthalle, Hans-Thoma-Str. 2 ..... Führungen: 14, 15 Uhr ..................................................................... Dr. Holger Jacob-Friesen, Dr. Elke Allgaier Der Renaissance-Garten in der niederländischen Malerei Staatliche Kunsthalle, Hans-Thoma-Str. 2 ..... Führung: 11 Uhr ................................................................................ Angela Wörner Großherzogliche Grabkapelle im Fasanengarten – Grablege der badischen Großherzöge Klosterweg 11 ...........................................Besichtigung: 11 - 17 Uhr, Führungen: 11, 13, 16 Uhr .................... Barbara Smolarek Der Fasanengarten Treffpunkt: Chinesische Pavillons, Richard-Willstätter-Allee 2 Führungen: 11, 14:30 Uhr ................................................................ Bernd Struck, Michael Gurnik Von alten Schlössern, tiefen Brunnen und stillen Wegen – Friedrichsplatz und Nymphengarten Treffpunkt: Friedrichsplatz, Springbrunnen ..... Führungen: 14, 15:30 Uhr ................................................................ Simone Dietz, stattreisen Karlsruhe e.V. Der Garten des ehemaligen Erbgroßherzoglichen Palais, Bundesgerichtshof Treffpunkt: Herrenstr. 45a, Eingangspforte ...Besichtigung: 10 – 17 Uhr, Führungen nach Bedarf ......................... Monika Hattemer, Karl-Heinz Pieper Der Garten des Prinz-Max-Palais Treffpunkt: Karlstr. 10, Stadtmuseum .......Ausstellung zur Hausgeschichte: 10 – 18 Uhr, Führungen: 14, 16 Uhr .... Dr. Peter Pretsch S Ü D W E S T S T A D T Der Stadtgarten Treffpunkt: Eingang Nord vom Festplatz ...Führungen: 10, 12, 14, 16 Uhr ......................................................... Helmut Kern, Uta Schmitt W E S T S T A D T Der Haydnplatz - Plagiat? Barocke Gartenkunst? Gartenarchitektur? Treffpunkt: Nördliche Hildapromenade, Treppe gegenüber dem Brunnen Führungen: 10:30, 15 Uhr ................................................................ Renate Straub, stattreisen Karlsruhe e.V. N O R D W E S T S T A D T Ehemalige Telegraphenkaserne, Reitinstitut-Egon-von-Neindorff- Stiftung Nancystr. 1 ................................................ Führungen und Reitvorführungen: 11, 12, 15, 16 Uhr ..................... Clemens Blank, Prof. Ulrich Schnitzer D A X L A N D E N Das historische Rheinstrandbad Rappenwört Hermann-Schneider-Allee 50-54 .............. Führungen: 11, 14 Uhr ..................................................................... Christiane Weber Rheinpark Rappenwört – historischer Baustein des zukünftigen Landschaftsparks Rhein 2015 Treffpunkt: Rheinstrandbad Rappenwört, Hermann-Schneider-Allee 50-54, Eingang Führungen mit Schautafeln: 11:45, 14:45 Uhr ................................. Thomas Henz Ehemalige Vogelwarte Rappenwört, Naturschutzzentrum Karlsruhe Hermann-Schneider-Allee 47 ....................Besichtigung, Ausstellung: 10 - 18 Uhr Führungen durch das Haus und den Auenwald: 10, 13 Uhr ............. Harald Dannenmayer Rasen, Rosen und Rabatten – Historische Gärten und Parks in Karlsruhe M Ü H L B U R G Garten der Kindheit – Marie Luise Kaschnitz und die Familie von Seldeneck Treff.: Mühlburger Friedhof, Lerchenstr. .... Führungen: 11:30, 13 Uhr ................................................................ Renate Straub, stattreisen Karlsruhe e.V. Haus und Garten des Bildhauers Carl Egler Treffpunkt: Marktstr. 4 ............................. Ausstellung, Führungen: 10:30, 12, 14:30 Uhr und nach Bedarf ...... Matthias Füner R Ü P P U R R Die Gartenstadtsiedlung Treffpunkt: Ostendorfplatz ....................... Führungen: 11, 13, 15 Uhr ............................................................... Sabine Straßburg B E I E R T H E I M Ehemaliges Stephanienbad, Ev. Gemeindezentrum Paul Gerhardt Breite Str. 49a ............................................ Besichtigung: 11 - 16 Uhr, Führungen nach Bedarf .......................... Hans Becker O S T S T A D T Segensreiches Grün – Der Alte Friedhof an der Kapellenstraße Treffpunkt: Friedhofskapelle, Kapellenstr ..... Führungen: 11, 13, 15 Uhr ............................................................... Tobias Daniel Schröder, stattreisen Karlsruhe e.V. Die Friedhofskapelle auf dem Alten Friedhof Kapellenstr. ............................................... Besichtigung: 11:15 – 17 Uhr ........................................................... Anja Grün Zur Ruhe gebettet – verträumte Pfade in die Vergangenheit auf dem Hauptfriedhof Treff.: Haid-und-Neu-Str. 35-39, Ehrenhof ..... Führungen: 10, 12 Uhr ..................................................................... Simone Dietz, stattreisen Karlsruhe e.V. D U R L A C H Basler-Tor-Turm Basler-Tor-Str. 2 ........................................ Besichtigung: 11 - 17 Uhr, Führungen nach Bedarf .......................... Mirko Felber, Dietmar Glaser Rund um die Stadtmauer Treff.: Basler-Tor-Turm, Basler-Tor-Str. 2 .... Führung: 15 Uhr ............................................................................... Gudrun Mittelhamm Kath. Kirche St. Peter und Paul Kanzlerstr. 2 .............................................. Besichtigung: 13 - 17 Uhr, Turmbesteigung, Führungen nach Bedarf ...... Theo Herbstrith Friedrich Weinbrenners Brunnenhaus Badener Str. 18/Ecke Marstallstr. .............. Besichtigung, Ausstellung: 10 - 17 Uhr, Führungen nach Bedarf ...... Johann Kirsch Der Alte und Neue Schlossgarten Treffpunkt: Karlsburgstr./Ecke Prinzessenstr., Haupteingang Schlossgarten Führung: 13:30 Uhr .......................................................................... Mirko Felber Öffentliche Gärten und Denkmäler Treffpunkt: Pfinztalstr., Marktplatzbrunnen .... Führung: 11 Uhr ............................................................................... Sigrid Malz G R Ö T Z I N G E N Ev. Kirche Kirchstr. 15 ............................................... Besichtigung: 14 - 17 Uhr, Führungen, Turmbegehung: 14, 15, 16 Uhr .... Pfarrer Ulrich Schadt Der Augustenberg – vom markgräflichen Mustergut zur landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt Treffpunkt: Neßlerstr. 23-31, Brunnen im Obsthof Besichtigung: 10 - 15 Uhr, Führungen: 11, 13 Uhr .......................... Brigitte Fasler, Hermann Meschenmoser G R Ü N W E T T E R S B A C H Ev. Kirche Am Steinhäusle 10 .................................... Besichtigung: 11 - 18 Uhr, Führungen: 11, 13, 15 Uhr und nach Bedarf .... Otto Gruschwitz W O L F A R T S W E I E R Ev. Jakobskirche Wettersteinstr. 17 ...................................... Besichtigung: 11 - 15 Uhr, Führungen nach Bedarf .......................... Elga Roellecke A B S C H L U S S V E R A N S T A L T U N G E N im Stadtgarten, Seebühne, und im Karlsruher Schloss, Gartensaal Die Rosen der Liebe in den Märchen der Völker Stadtgarten, Seebühne ................................ Märchenerzählen mit Tanz, Gesang und Musik: 17:30 – 19 Uhr ...... Nana Avingarde (Märchenerzählerin), Miriam Vierthaler (Tänzerin), Susanna Rosea u. a. (Gesang, Goldene Leier) Verschwundene Gärten in Karlsruhe – Schlossgarten, Stadtgarten, Botanischer Garten, Bürgerliche Gärten Karlsruher Schloss, Gartensaal .................. Vortrag mit Lichtbildern: 19 – 20:30 Uhr ......................................... Horst Schmidt, Christoph Schwarzkopf K o n z e p t i o n , K o o r d i n a t i o n : A r m i n S c h u l z , S t a d t k o n s e r v a t o r G r a f i k : D i e t m a r K u p , S t a d t p l a n u n g s a m t D r u c k : H o l l e r , K a r l s r u h e - D u r l a c h I n f o r m a t i o n e n z u m P r o g r a m m : A r m i n S c h u l z , S t a d t k o n s e r v a t o r, Te l . : 0 7 2 1 / 1 3 3 · 6 3 4 0 w w w . k a r l s r u h e . d e / d e n k m a l t a g Regierungspräsidium Karlsruhe - Referat 25, Denkmalpflege - S t a d t K a r l s r u h e B a u o r d n u n g s a m t G a r t e n b a u a m t H a u p t a m t K u l t u r a m t S t a d t p l a n u n g s a m t Ta g de s o ffe ne n D en km al s 1 0. S ep te m be r 2 00 6 K a rt e n g ru n d la g e : St a d t K a rl sr u h e , V LW 2 0 0 6 N IN N EN ST A D T Fr ie d ri ch s- p la tz R ic h ar d -W il ls tä tt er - A ll ee K ri eg ss tr . B 10 K ai se rs tr . Sc h lo ss St ad t- g ar te n O st en d o rf - p la tz Karlstr. Ka pe lle ns tr . Klosterweg A de n au er ri ng + + O S T S TA D T H ai d- u. -N eu -S tr. He rre ns tr. S Ü D - W E S T- S TA D T W E S T- S TA D T N ö rd l. H ild ap ro m en ad e N an cy st r. N O R D W E S T S TA D T M Ü H LB U R G Ler che nstr . M ar kt st r. R h ei n st r. D A X LA N D E N Rhein H er m an n- Sc hn ei de r- A lle e B3 6 B3 B3 A8 A5 A 5 Pu lv er ha us st r. R Ü P P U R R B E IE R T H E IM Ettlinger Str. D ur la ch er A lle e G R Ü N W E T T E R S B A C H W O LF A R T S W E IE R Sü dt an ge nt e Am W ett erba ch A m St ei n h äu sl e Wett erste ins tr. Ti efe ntalst r. + Hans-Thom a-S tr . Zi rk el Br ei te S tr . H B f B1 0 B36 Fe st p la tz R as en , R os en u nd R ab at te n – H is to ris ch e Gä rte n un d Pa rk s in K ar ls ru he In fo rm a ti o n e n z u m P ro g ra m m : A rm in S c h u lz , S ta d tk o n s e rv a to r, T e l. : 0 7 2 1 / 1 3 3 ·6 3 4 0 w w w .k a rl s ru h e .d e /d e n k m a lt a g R eg ie ru ng sp rä si di um K ar ls ru he - R ef er at 2 5, D en km al pf le ge - S t a d t K a r ls r u h e B a u o r d n u n g s a m t G a r t e n b a u a m t H a u p t a m t K u lt u r a m t S t a d t p la n u n g s a m t Ta g de s o ffe ne n D en km al s 1 0. S ep te m be r 2 00 6 R as en , R os en u nd R ab at te n – H is to ris ch e Gä rte n un d Pa rk s in K ar ls ru he Basler- Tor-Str . Ka nz le rs tr . D ur la ch er A lle e Bie nl ei n st or str . St ai g st r. Kirchstr. BH f G rö tz in ge r S tr. B1 0 B1 0 Pf in z Pf in z Bad ene r St r. Marstallstr. Bf Pf in z D u rl ac h - Tu rm b er g Pr in ze ss en - st r. Karls bu rg st r. Sc h lo ss - g ar te n M ar kt - p la tz Pf in zt al st r. N eß le rs tr . K a rt e n g ru n d la g e : St a d t K a rl sr u h e , V LW 2 0 0 6 Alt e W eing artener Str. Rittn ert str . Re ich ar dt st r. N G R Ö T Z IN G E N D U R LA C H + Pf in zs tr . Kil lisfe ldst r.
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/kulturdenkmale/denkmaltag_archiv/denkmaltag_2006/HF_sections/content/ZZkOL3Wg4Qhnw5
Karlsruher Beiträge Nr. 4 Karlsruher Beiträge Richard Wagner und Karlsruhe Prof. Dr. Werner Breig: Eduard Devrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" Eine kommentierte Dokumentation Dr. Werner Schulz: Das Karlsruher Hoftheater, Felix Mottl und Bayreuth Dr. Kurt Pietschmann: Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919- 1985 Dr. Werner Schulz: Rückblick auf die A usstellung " Richard Wagner und Karlsruhe" 17 . Februar bis 7. Mai 1983 ,rt.:. Karlsruher Beiträge Richard Wagner und Karlsruhe Prof. Dr. Werner Breig: Eduard Devrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" Eine kommentierte Dokumentation Dr. Werner Schulz: Das Karlsruher Hoftheater, Felix Mottl und Bayreuth Dr. Kurt Pietschmann: Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919- 1985 Dr. Werner Schulz: Rückblick auf die A usstellung " Richard Wagner und Karlsruhe" 17 . Februar bis 7. Mai 1983 ,rt.:. St4dt6ibliothek Karlsrufi8 - Hoi:wofSl eUe - Herausgebe r: Stadt Karlsruhc Bearbeitun g: Stad tarchiv Ve rl ag und Gesa mtherste llu ng: G . Braun (vorm . G. Braunsehe I-I ofb uchd ruckcrei und Verlag) Gmb H , Karl-Fricdrich-S tr. 14- 18 7500 Karlsruhc I Umschl aggcslaltung: Herben Kacs © 1987 by G . Braun und St,ldt Ka rlsruhe ISBN 3 7650 0403 0 ' ... ' (' '" St4dt6ibliothek Karlsrufi8 - Hoi:wofSl eUe - Herausgebe r: Stadt Karlsruhc Bearbeitun g: Stad tarchiv Ve rl ag und Gesa mtherste llu ng: G . Braun (vorm . G. Braunsehe I-I ofb uchd ruckcrei und Verlag) Gmb H , Karl-Fricdrich-S tr. 14- 18 7500 Karlsruhc I Umschl aggcslaltung: Herben Kacs © 1987 by G . Braun und St,ldt Ka rlsruhe ISBN 3 7650 0403 0 ' ... ' (' '" Geleitwort Als die "Karlsruher Beiträge" im Mai 1981 zum ersten- maI erschienen, kündigte mein Amtsvorgänger Ober- bürgermeister Otto Dullenkopf an, daß di e neue Reihe "aus besonderen Anlässen vor allem kulturelle und stadtgeschichtliche Themen" aufgreifen werde. Dies setzt der nunmehr vie rte Band. fort, der den Beziehun- gen eines der großen deutschen Komponisten des 19 . Jahrhunderts, Richard Wagner , zur Stadt Karlsruhe ge- widmet ist. Die vier Aufsätze ergänzen und vertiefen die Aktivitäten, die 1983 im 100. Todesjahr Wagners in Karlsruhe unternommen wurden. Obwohl Wagner sich letzt lich nicht in Karlsruhe nie- der ließ, was zeitweilig durchaus möglich schien, und auch keines seiner Werke hier uraufgeführt wurde , hat er über ein halbes Jahrhundert wie kein zweiter das mu- sikalische Leben Karlsruhes bestimmt. Rund 700 Wag- ner-Aufführungen seit 1855 belegen dies nachdrück- lich. Die unterschiedlichen Rollen, welche die beiden dominierenden Persönlichkeiten der Karlsruher Thea- tergeschichte des 19. Jahrhundert , Eduard Devrient und Feli x Mottl, für das Verhältnis der Stadt zu Wagner gespielt haben, werden entsprechend untersucht und gewürdigt. Dem Genera lmusikdirektor Felix Mottl ist es vor allem zuzuschreiben , daß Karlsruhe in se iner 22jährigen Amtszeit von 1881 bis 1903 zum " Klein-Bay- reuth" wurde . Daß aber auch nach dem Ende der Mottl-Ära die Wagnerpfl ege fortgesetzt und intensi- viert wurde , beweisen die zahlreichen Aufführungen seiner Werke seit 1919, die ebenfalls dokumentiert wer- den. Nicht zu letzt auch die umfa ngreichen Veranstaltun- gen im Wagnerj ahr 1983, von denen hier di e Ausstel- lung der Badischen Landesbibliothek , des General- landesarchivs und des Stadtarchivs Karlsruhe vorgestellt wird, zeigen, daß unsere Stadt bis in die Gegenwart noch ihren festen Platz unter den Städten hat und behal- ten wird , denen die Pflege de r Werke Richard Wagners ein Anliegen ist. Ich bin sicher, daß dieser Band auf das Interesse der Karlsruher Bürger stößt , aber auch über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung finden wird. Prof. Dr. Gerhard Seiler Oberbürgermeister ,. 3 Geleitwort Als die "Karlsruher Beiträge" im Mai 1981 zum ersten- maI erschienen, kündigte mein Amtsvorgänger Ober- bürgermeister Otto Dullenkopf an, daß di e neue Reihe "aus besonderen Anlässen vor allem kulturelle und stadtgeschichtliche Themen" aufgreifen werde. Dies setzt der nunmehr vie rte Band. fort, der den Beziehun- gen eines der großen deutschen Komponisten des 19 . Jahrhunderts, Richard Wagner , zur Stadt Karlsruhe ge- widmet ist. Die vier Aufsätze ergänzen und vertiefen die Aktivitäten, die 1983 im 100. Todesjahr Wagners in Karlsruhe unternommen wurden. Obwohl Wagner sich letzt lich nicht in Karlsruhe nie- der ließ, was zeitweilig durchaus möglich schien, und auch keines seiner Werke hier uraufgeführt wurde , hat er über ein halbes Jahrhundert wie kein zweiter das mu- sikalische Leben Karlsruhes bestimmt. Rund 700 Wag- ner-Aufführungen seit 1855 belegen dies nachdrück- lich. Die unterschiedlichen Rollen, welche die beiden dominierenden Persönlichkeiten der Karlsruher Thea- tergeschichte des 19. Jahrhundert , Eduard Devrient und Feli x Mottl, für das Verhältnis der Stadt zu Wagner gespielt haben, werden entsprechend untersucht und gewürdigt. Dem Genera lmusikdirektor Felix Mottl ist es vor allem zuzuschreiben , daß Karlsruhe in se iner 22jährigen Amtszeit von 1881 bis 1903 zum " Klein-Bay- reuth" wurde . Daß aber auch nach dem Ende der Mottl-Ära die Wagnerpfl ege fortgesetzt und intensi- viert wurde , beweisen die zahlreichen Aufführungen seiner Werke seit 1919, die ebenfalls dokumentiert wer- den. Nicht zu letzt auch die umfa ngreichen Veranstaltun- gen im Wagnerj ahr 1983, von denen hier di e Ausstel- lung der Badischen Landesbibliothek , des General- landesarchivs und des Stadtarchivs Karlsruhe vorgestellt wird, zeigen, daß unsere Stadt bis in die Gegenwart noch ihren festen Platz unter den Städten hat und behal- ten wird , denen die Pflege de r Werke Richard Wagners ein Anliegen ist. Ich bin sicher, daß dieser Band auf das Interesse der Karlsruher Bürger stößt , aber auch über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung finden wird. Prof. Dr. Gerhard Seiler Oberbürgermeister ,. 3 Vorwort Die Auss tellung " Richard Wagner und Karlsruhe" an- läßlich des 100. Todestages des "Meisters" 1983, ge- meinsam von der Badischen Landesbibliothek, dem Generallandesarchiv Karlsruhe und dem Stadtarchiv Karlsruhe veranstalte t, bot Gelegenheit , sich an hand zahlreicher, von der Wagnerforsc hung lange Zeit recht stiefmütterlich behandelter Dokumente über die Bezie- hungen Wagners zur ehemaligen badischen H aupt- und Residenzstadt zu informieren. E rgänze nd , vertiefend , ist dieses wechselvolle Verhältni s nun Thema und Ge- ge nstand der vorliegenden Ausgabe der "Karlsruher Beiträge" . Richard Wagner und Karlsruhe - das ist, wie die Beiträge der verschiedenen Autoren zeigen , ein vielschichtiges und facetlenreiches Thema. Es erlaubt auch den Versuch einer Annäherung an den Gegen- stand über das kulturhistorische Umfeld: Das 19. Jahr- hundert ist ein Jahrhundert tiefgreifender Veränderun- gen auf fa st allen Gebieten , nicht zule tzt auf dem der äs- thetischen Kultur. Die Welt wird säkularisiert , entchri- stianisiert. Die Religion verliert ihr Monopol als sinn- stiftende Institution, sie wird, so jedenfalls meint Scho- penhauer, für den Geb ildeten wertlos und fristet e in Dasein als bloße Volksmetaphysik. Sinndefizite bedürfen der Auffüllung und die ästheti- sche Kultur , d. h. die Kunst , wird zum T räger dieser Funktion: "Sie nimmt , bis dahin unerhört, einen zen- tralen Platz im bürgerlichen Leben , ja in der Lebensbi- lanz ein ( . . . ) . Sie stift et Sinn oder legt ihn dar , sie nimmt te il an dem neu in Gang gesetzte n Prozeß der Auseinandersetzu ng vo n Individuum und Welt" (Tho- mas Nipperdey). Besonders deutlich wird dies bei Wag- ner: selbst Mitglied der "Gemeinde" Schopenhauers , schafft er sich durch sein Werk eine eigene. Der "Mei- ster" als Messias , seine Kunst als Religion mit Bayreuth als zentralem Wallfahrtsort und Karlsruhe, unter der Ägide Felix Mottls dann später das "Klein-Bayreuth", ei ne wichtige Kulturstätte . Die neue Fun kti on der Kunst ist ohne den Wandel ih- rer Träger, ihres Publikums, ni cht denkbar; der Prozeß ihrer "Verbürgerlichung" beginnt und führt sie heraus aus jene r traditionellen Bindung an die Welt des Adels, der Fürstenhöfe und der Kirche. Sie verliert ihren di e- nenden Charakter - sei es den eines angenehmen Zeit- vertreibs, eines Ergötzens höfischer Gesellschaften oder den einer Verherrlichung der Reli gion , des G lau- bens. Kunst für ein bürgerliches Publikum ist nicht mehr länger Nebensache, Beiwerk, sondern e twas E i- ge nständiges, etwas Wesentliches , e twas, das sein eige- nes Gewicht besitzt , sie ist eine Sache , die ihren Wert in sich selbst trägt. Bei Wagner wird dieses neue Kunst- verständnis vielleicht am deutlichsten , er ist nachge rade seine Inkarnation . Sein Werk erhebt universa len An- spruch , es ist von bisher unbekannter Totalität. Ein sol- ches Opus bedarf, um sich durchsetzen , eines ne uen Pu- blikums, eines Publikums, das sich in einem Schöp- fungsakt selbst zeugen und gebä ren muß . Dies geht nicht , noch nicht , ohne fürstliches Mäzenatentum, wie Wagner erkennen und erfahren muß. In dieser Situa- tion wird di e badische R esidenz, werden Großherzog Fri edrich I. und seine Frau Luise zu Hoffnungsträge rn. - Kann Wagner an den frühen Erfolg des "Tannhäu- sers" im Jahre 1855 in Karlsruhe anknüpfe n? Der traditionelle Künstler, e in in di e ständische Ge- se llschaft eingebundener Handwerker , li efert Auftrags- arbeit, er produziert im allgemeinen für Kirche und Adel. In der Regel in seinen Beruf hineingeboren, aus- geb ildet nach den "Rege ln" der jeweiligen Kunst. Kunst mit Universalitätsanspruch ist ihm fremd , nicht vorstellbar. Dazu bedarf es der E manzipation: Erst als sich der Künstler als Individuum begreift , a ls autono- mes Wesen , wird solches möglich . Der Künstler wirkt nunmehr aus sich heraus, er tritt in Gegensatz zur ihn umgebenden Gesellschaft. Sein Werk bedarf nun auch der theoretischen Reflexion , der R echtfertigung; es kommt zu jenen zeittypischen "G laube nskämpfen" zwi- schen den verschi edenen Kunstrichtungen. Der Zwang zur Originalität, denn di ese wird zum Maßstab lind zur Meßlatte künstl e rischer Qualitiit und Größe, bedingt den Bruch mit den trad ierten Werten. Der Künstler - in der Musik vor allem eben Wagner, 5 Vorwort Die Auss tellung " Richard Wagner und Karlsruhe" an- läßlich des 100. Todestages des "Meisters" 1983, ge- meinsam von der Badischen Landesbibliothek, dem Generallandesarchiv Karlsruhe und dem Stadtarchiv Karlsruhe veranstalte t, bot Gelegenheit , sich an hand zahlreicher, von der Wagnerforsc hung lange Zeit recht stiefmütterlich behandelter Dokumente über die Bezie- hungen Wagners zur ehemaligen badischen H aupt- und Residenzstadt zu informieren. E rgänze nd , vertiefend , ist dieses wechselvolle Verhältni s nun Thema und Ge- ge nstand der vorliegenden Ausgabe der "Karlsruher Beiträge" . Richard Wagner und Karlsruhe - das ist, wie die Beiträge der verschiedenen Autoren zeigen , ein vielschichtiges und facetlenreiches Thema. Es erlaubt auch den Versuch einer Annäherung an den Gegen- stand über das kulturhistorische Umfeld: Das 19. Jahr- hundert ist ein Jahrhundert tiefgreifender Veränderun- gen auf fa st allen Gebieten , nicht zule tzt auf dem der äs- thetischen Kultur. Die Welt wird säkularisiert , entchri- stianisiert. Die Religion verliert ihr Monopol als sinn- stiftende Institution, sie wird, so jedenfalls meint Scho- penhauer, für den Geb ildeten wertlos und fristet e in Dasein als bloße Volksmetaphysik. Sinndefizite bedürfen der Auffüllung und die ästheti- sche Kultur , d. h. die Kunst , wird zum T räger dieser Funktion: "Sie nimmt , bis dahin unerhört, einen zen- tralen Platz im bürgerlichen Leben , ja in der Lebensbi- lanz ein ( . . . ) . Sie stift et Sinn oder legt ihn dar , sie nimmt te il an dem neu in Gang gesetzte n Prozeß der Auseinandersetzu ng vo n Individuum und Welt" (Tho- mas Nipperdey). Besonders deutlich wird dies bei Wag- ner: selbst Mitglied der "Gemeinde" Schopenhauers , schafft er sich durch sein Werk eine eigene. Der "Mei- ster" als Messias , seine Kunst als Religion mit Bayreuth als zentralem Wallfahrtsort und Karlsruhe, unter der Ägide Felix Mottls dann später das "Klein-Bayreuth", ei ne wichtige Kulturstätte . Die neue Fun kti on der Kunst ist ohne den Wandel ih- rer Träger, ihres Publikums, ni cht denkbar; der Prozeß ihrer "Verbürgerlichung" beginnt und führt sie heraus aus jene r traditionellen Bindung an die Welt des Adels, der Fürstenhöfe und der Kirche. Sie verliert ihren di e- nenden Charakter - sei es den eines angenehmen Zeit- vertreibs, eines Ergötzens höfischer Gesellschaften oder den einer Verherrlichung der Reli gion , des G lau- bens. Kunst für ein bürgerliches Publikum ist nicht mehr länger Nebensache, Beiwerk, sondern e twas E i- ge nständiges, etwas Wesentliches , e twas, das sein eige- nes Gewicht besitzt , sie ist eine Sache , die ihren Wert in sich selbst trägt. Bei Wagner wird dieses neue Kunst- verständnis vielleicht am deutlichsten , er ist nachge rade seine Inkarnation . Sein Werk erhebt universa len An- spruch , es ist von bisher unbekannter Totalität. Ein sol- ches Opus bedarf, um sich durchsetzen , eines ne uen Pu- blikums, eines Publikums, das sich in einem Schöp- fungsakt selbst zeugen und gebä ren muß . Dies geht nicht , noch nicht , ohne fürstliches Mäzenatentum, wie Wagner erkennen und erfahren muß. In dieser Situa- tion wird di e badische R esidenz, werden Großherzog Fri edrich I. und seine Frau Luise zu Hoffnungsträge rn. - Kann Wagner an den frühen Erfolg des "Tannhäu- sers" im Jahre 1855 in Karlsruhe anknüpfe n? Der traditionelle Künstler, e in in di e ständische Ge- se llschaft eingebundener Handwerker , li efert Auftrags- arbeit, er produziert im allgemeinen für Kirche und Adel. In der Regel in seinen Beruf hineingeboren, aus- geb ildet nach den "Rege ln" der jeweiligen Kunst. Kunst mit Universalitätsanspruch ist ihm fremd , nicht vorstellbar. Dazu bedarf es der E manzipation: Erst als sich der Künstler als Individuum begreift , a ls autono- mes Wesen , wird solches möglich . Der Künstler wirkt nunmehr aus sich heraus, er tritt in Gegensatz zur ihn umgebenden Gesellschaft. Sein Werk bedarf nun auch der theoretischen Reflexion , der R echtfertigung; es kommt zu jenen zeittypischen "G laube nskämpfen" zwi- schen den verschi edenen Kunstrichtungen. Der Zwang zur Originalität, denn di ese wird zum Maßstab lind zur Meßlatte künstl e rischer Qualitiit und Größe, bedingt den Bruch mit den trad ierten Werten. Der Künstler - in der Musik vor allem eben Wagner, 5 aber auch Liszt - begreift sich als Avantgardist. Sich aus beengenden Ketten und Fesseln zu befreien , ist für Richard Wagner existentiell, seine Beteiligung am gescheiterten Maiaufstand des Jahres 1849 auch ein Zeichen , daß er die zur Kleinheit zwingende Ordnung und Enge nicht erträgt. Zur Flucht genötigt , steckbrief- lich gesucht , erschien ihm , dem Umherirrenden , Karls- ruhe "zeitweise wie ein Leuchtturm , vorübergehend so- ga r wie ein Hafen" (Werner Schulz). Letztendlich aber setzt sich die Erkenntnis durch, daß sich auch hier seine künstlerischen Vorstellungen nicht in der angestrebten Vollkommenheit realisieren lassen. Der Plan sich in der Stadt niederzulassen, wird obsolet. - Warten auf Lud- wig II. , warten auf Bayreuth , heißt es nun. Später dann , nach Wagners Tod , sind jahrelang keine Festspiele ohne Mitwirkung von Solisten , Chor- und Orchester- mitgliedern des Karlsruher Hoftheaters denkbar. Kein Wunder, pflegt man doch an der hiesigen Oper das Werk des "Meisters" in einem solchen Maße und mit einem so lchen Erfolg beim Publikum, daß , wie C. A- mend (und nicht nur er allein) noch 1914, zehn Jahre nach dem Ende der Ära Mottl immerhin , klagt , dieses nicht im wünschenswerten Umfang, "den Weg von den 6 musikalischen Grausamkeiten Richard Wagners fort zu der reinen , lichten Welt Mozartischer Musik" gefunden habe. Wagner und Karlsruhe - auch heute noch bzw. wieder eine höchst lebendige Beziehung. Sein Opus , wie sonst kaum irgendwo, ein fester Bestandteil des Re- pertoires des Badischen Staatstheaters Karlsruhe: Die Feen, Der fli egende Holländer, Tannhäuser (Koproduk- tion mit der Opera du Rhin , Strasbourg), Tristan und Isolde, die Meistersinger, Parsifal und der komplette Ring an läßlich des Jubiläums in der Spielzeit 83/84 und 84/85 (außer den Feen) ; dann, 85/86, Tannhäuser, Tri- stan, Parsifal und Lohengrin. Werke, die auch auf dem gegenwärtigen Spielplan zu finden sind. Ist Karlsruhe also erneut zu einem "Klein-Bayreuth" geworden oder auf dem Wege , eines zu werden? Das Kapitel der Verbindung zwischen Wagne rs Werk und der Stadt ist jedenfalls noch längst nicht abgeschlossen. Mein Dank gilt all jenen, die durch ihre Mitwirkung diese vierte Folge der " Karlsruher Beiträge" ermöglicht haben. Dr. Michael Heck Kulturreferent aber auch Liszt - begreift sich als Avantgardist. Sich aus beengenden Ketten und Fesseln zu befreien , ist für Richard Wagner existentiell, seine Beteiligung am gescheiterten Maiaufstand des Jahres 1849 auch ein Zeichen , daß er die zur Kleinheit zwingende Ordnung und Enge nicht erträgt. Zur Flucht genötigt , steckbrief- lich gesucht , erschien ihm , dem Umherirrenden , Karls- ruhe "zeitweise wie ein Leuchtturm , vorübergehend so- ga r wie ein Hafen" (Werner Schulz). Letztendlich aber setzt sich die Erkenntnis durch, daß sich auch hier seine künstlerischen Vorstellungen nicht in der angestrebten Vollkommenheit realisieren lassen. Der Plan sich in der Stadt niederzulassen, wird obsolet. - Warten auf Lud- wig II. , warten auf Bayreuth , heißt es nun. Später dann , nach Wagners Tod , sind jahrelang keine Festspiele ohne Mitwirkung von Solisten , Chor- und Orchester- mitgliedern des Karlsruher Hoftheaters denkbar. Kein Wunder, pflegt man doch an der hiesigen Oper das Werk des "Meisters" in einem solchen Maße und mit einem so lchen Erfolg beim Publikum, daß , wie C. A- mend (und nicht nur er allein) noch 1914, zehn Jahre nach dem Ende der Ära Mottl immerhin , klagt , dieses nicht im wünschenswerten Umfang, "den Weg von den 6 musikalischen Grausamkeiten Richard Wagners fort zu der reinen , lichten Welt Mozartischer Musik" gefunden habe. Wagner und Karlsruhe - auch heute noch bzw. wieder eine höchst lebendige Beziehung. Sein Opus , wie sonst kaum irgendwo, ein fester Bestandteil des Re- pertoires des Badischen Staatstheaters Karlsruhe: Die Feen, Der fli egende Holländer, Tannhäuser (Koproduk- tion mit der Opera du Rhin , Strasbourg), Tristan und Isolde, die Meistersinger, Parsifal und der komplette Ring an läßlich des Jubiläums in der Spielzeit 83/84 und 84/85 (außer den Feen) ; dann, 85/86, Tannhäuser, Tri- stan, Parsifal und Lohengrin. Werke, die auch auf dem gegenwärtigen Spielplan zu finden sind. Ist Karlsruhe also erneut zu einem "Klein-Bayreuth" geworden oder auf dem Wege , eines zu werden? Das Kapitel der Verbindung zwischen Wagne rs Werk und der Stadt ist jedenfalls noch längst nicht abgeschlossen. Mein Dank gilt all jenen, die durch ihre Mitwirkung diese vierte Folge der " Karlsruher Beiträge" ermöglicht haben. Dr. Michael Heck Kulturreferent Inhalt Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerhard Seiler: Geleitwort 3 Kulturreferent Dr. Michael Heck: Vorwort Prof. Dr. Werner Breig: Eduard D evrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" Eine kommentierte Dokumentati on Dr. Werner Schulz: Das Karlsruher Hoftheater , Felix Mottl und Bayreuth Dr. Kurt Pie tschmann : Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919-1985 Dr. We rne r Schulz : Rückblick auf die A usstellung " Ri chard Wagner und Karlsruhe" 17. Februar bis 7. Mai 1983 5 9 35 75 109 7 Inhalt Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerhard Seiler: Geleitwort 3 Kulturreferent Dr. Michael Heck: Vorwort Prof. Dr. Werner Breig: Eduard D evrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" Eine kommentierte Dokumentati on Dr. Werner Schulz: Das Karlsruher Hoftheater , Felix Mottl und Bayreuth Dr. Kurt Pie tschmann : Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919-1985 Dr. We rne r Schulz : Rückblick auf die A usstellung " Ri chard Wagner und Karlsruhe" 17. Februar bis 7. Mai 1983 5 9 35 75 109 7 Werner Breig Eduard Devrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" Eine kommentierte Dokumentation 9 Werner Breig Eduard Devrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" Eine kommentierte Dokumentation 9 Eduard Devrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" I. Vorbemerkungen Eduard Devrient (l801-1877) gehört durch seine Lei- stungen als Schauspieler, Regisseur , Theaterintendant und Verfasser einer fünfbändigen Geschichte der Schauspielkunst' zu den herausragenden Persönlichkei- ten der deutschen Theatergeschichte des 19. Jahrhun- derts. Daß er darüber hinaus seinen Namen auch in die Musikgeschichte einschreiben konnte, beruht vor al lem auf seinen Verbindungen zu drei Komponisten: Felix Mendelssohn Bartholdy , Heinrich Marschner und Ri- chard Wagner. Devrient begann seine künstlerische Laufbahn als Baritonist. Seine Freundschaft mit Mendelssohn führte dazu , daß er in dessen denkwürdiger Berliner Wieder- aufführung von Bachs Matthäus-Passion im Jahre 1829 die Christus-Partie sang; er war der "Komödiant" , der nach Mendelssohns Ausspruch zusammen mit dem "Ju- denjungen" (Mendelssohn selbst) "den Leuten die größte christliche Musik wiederbringen" mußte (wie Devrient später in seinem Erinnerungsbuch berichtet hat2) . Der Freundschaft mit Mendelssohn verdankt auch Devrients Opernlibretto Hans Heiling seine Entste- hung. Der Text war ursprünglich für Mendelssohn be- stimmt , wurde aber dann VOll Heinrich Marschner kom- poniert , der mit Hans Heiling seinen nachhaltigsten Er- fo lg auf den Operbühnen erringen konnte . Nachdem Devrient zu Anfang der 1830er Jahre durch Überanstrengung seine Singstimme verloren hatte, wurde er Schauspieler und Regisseur. Als solcher kam er 1844 an das Hoftheater in Dresden , an dem seit dem Vorjahr der um zwölf Jahre jüngere Richard Wagner als Kapellmeister tätig war. Damit begann e ine mensch- lich-künstlerische Beziehung, die unter wechselnden Vorzeichen über Jahrzehnte hinweg bestehen blieb - zeitweise schwächer werdend , durch neue Anlässe wie- der aktualisiert und schließlich in tiefer Entfremdung endend. Es ist eine Beziehung, di e noch der detailli erten Be- Eine kommentierte Dokumentation schreibung und der Inte rpretation ihre r theate rge- schichtlichen Bedeutung harrt. Ihre größte Wirkung nach außen hätte sie erl angen können , wenn Devri ent , der 1852 als Intendant an das Karlsruher Hoftheater be- rufen worden war , die Uraufführung von Wagners 1859 vollendetem Zentralwerk Tristan und Isolde in Karls- ruhe ins Werk gesetzt hätte. Daß dieses Projekt , trotz seiner Förderung durch das Großherzogspaar, sche i- terte , dafür trägt Devrient zumindest einen Te il der Verantwortung. Es wäre gewiß falsch zu sagen , daß Devrient die Aufführung verhindert hätte; doch ande- rerseits setzte er sich für die Überwindung der mit de m Tristan-Projekt notwendigerweise verbundenen Schwierigkeiten keineswegs bedingungslos ein. De- vrient befürwortete die Aufführung von Tristan und lsolde in Karlsruhe in dem Maße, als es damit getan sein konnte - wie er Wagner im Verl auf der Verhandlungen darlegte -, "einfach se ine neue Oper hier in Szene zu bringen, ohne besondere welterstaunliche Zurüstungen und Proklamationen als Musterveranstaltungen, inso- fern er Tenor und Sopran dafür finde und seine Orche- sterforderungen für uns erfüllbar seien,,3 Dagegen hatte Devrient größte Bedenken gegen alle Maßnah- men, die den geordneten Ablauf des Theate ralltags zu gefährden drohten. Insbesondere verweigerte er seine Zustimmung zu Wagners Plan , "zwei seiner ne uen Werke, also ,Tristan' und ,Nibelungenring' , mit beson- ders aus Deutschland e rlesenen Talenten einzustudie- ren in einer Zeit , wo diesem Studium das ganze Theater angehören könne , dazu meint er Juli und August". In D evrients Sicht wogen die Nachtei le und Gefahren "solch einer kostspieligen [ . . . ), das heimische Thea- ter ve rwirrenden" Festspiel-Unternehmung schwerer als ihr möglicher E rfolg, der "hinterher alles gering er- scheinen [lassen konnte), was die Bühne mit eigenen Mitte ln tut,,4 Die Diskrepanz zwischen de n neuartigen Aufgaben, die Wagners Werk stellte , und den her- kömmlichen Mitteln , die Devrient zu ihrer Lösung e in- zig einzusetzen bereit war , mußten schließlich zum Scheitern des Karlsruher Tristan -Projektes führen. 11 Eduard Devrient und Richard Wagners "Ring des Nibelungen" I. Vorbemerkungen Eduard Devrient (l801-1877) gehört durch seine Lei- stungen als Schauspieler, Regisseur , Theaterintendant und Verfasser einer fünfbändigen Geschichte der Schauspielkunst' zu den herausragenden Persönlichkei- ten der deutschen Theatergeschichte des 19. Jahrhun- derts. Daß er darüber hinaus seinen Namen auch in die Musikgeschichte einschreiben konnte, beruht vor al lem auf seinen Verbindungen zu drei Komponisten: Felix Mendelssohn Bartholdy , Heinrich Marschner und Ri- chard Wagner. Devrient begann seine künstlerische Laufbahn als Baritonist. Seine Freundschaft mit Mendelssohn führte dazu , daß er in dessen denkwürdiger Berliner Wieder- aufführung von Bachs Matthäus-Passion im Jahre 1829 die Christus-Partie sang; er war der "Komödiant" , der nach Mendelssohns Ausspruch zusammen mit dem "Ju- denjungen" (Mendelssohn selbst) "den Leuten die größte christliche Musik wiederbringen" mußte (wie Devrient später in seinem Erinnerungsbuch berichtet hat2) . Der Freundschaft mit Mendelssohn verdankt auch Devrients Opernlibretto Hans Heiling seine Entste- hung. Der Text war ursprünglich für Mendelssohn be- stimmt , wurde aber dann VOll Heinrich Marschner kom- poniert , der mit Hans Heiling seinen nachhaltigsten Er- fo lg auf den Operbühnen erringen konnte . Nachdem Devrient zu Anfang der 1830er Jahre durch Überanstrengung seine Singstimme verloren hatte, wurde er Schauspieler und Regisseur. Als solcher kam er 1844 an das Hoftheater in Dresden , an dem seit dem Vorjahr der um zwölf Jahre jüngere Richard Wagner als Kapellmeister tätig war. Damit begann e ine mensch- lich-künstlerische Beziehung, die unter wechselnden Vorzeichen über Jahrzehnte hinweg bestehen blieb - zeitweise schwächer werdend , durch neue Anlässe wie- der aktualisiert und schließlich in tiefer Entfremdung endend. Es ist eine Beziehung, di e noch der detailli erten Be- Eine kommentierte Dokumentation schreibung und der Inte rpretation ihre r theate rge- schichtlichen Bedeutung harrt. Ihre größte Wirkung nach außen hätte sie erl angen können , wenn Devri ent , der 1852 als Intendant an das Karlsruher Hoftheater be- rufen worden war , die Uraufführung von Wagners 1859 vollendetem Zentralwerk Tristan und Isolde in Karls- ruhe ins Werk gesetzt hätte. Daß dieses Projekt , trotz seiner Förderung durch das Großherzogspaar, sche i- terte , dafür trägt Devrient zumindest einen Te il der Verantwortung. Es wäre gewiß falsch zu sagen , daß Devrient die Aufführung verhindert hätte; doch ande- rerseits setzte er sich für die Überwindung der mit de m Tristan-Projekt notwendigerweise verbundenen Schwierigkeiten keineswegs bedingungslos ein. De- vrient befürwortete die Aufführung von Tristan und lsolde in Karlsruhe in dem Maße, als es damit getan sein konnte - wie er Wagner im Verl auf der Verhandlungen darlegte -, "einfach se ine neue Oper hier in Szene zu bringen, ohne besondere welterstaunliche Zurüstungen und Proklamationen als Musterveranstaltungen, inso- fern er Tenor und Sopran dafür finde und seine Orche- sterforderungen für uns erfüllbar seien,,3 Dagegen hatte Devrient größte Bedenken gegen alle Maßnah- men, die den geordneten Ablauf des Theate ralltags zu gefährden drohten. Insbesondere verweigerte er seine Zustimmung zu Wagners Plan , "zwei seiner ne uen Werke, also ,Tristan' und ,Nibelungenring' , mit beson- ders aus Deutschland e rlesenen Talenten einzustudie- ren in einer Zeit , wo diesem Studium das ganze Theater angehören könne , dazu meint er Juli und August". In D evrients Sicht wogen die Nachtei le und Gefahren "solch einer kostspieligen [ . . . ), das heimische Thea- ter ve rwirrenden" Festspiel-Unternehmung schwerer als ihr möglicher E rfolg, der "hinterher alles gering er- scheinen [lassen konnte), was die Bühne mit eigenen Mitte ln tut,,4 Die Diskrepanz zwischen de n neuartigen Aufgaben, die Wagners Werk stellte , und den her- kömmlichen Mitteln , die Devrient zu ihrer Lösung e in- zig einzusetzen bereit war , mußten schließlich zum Scheitern des Karlsruher Tristan -Projektes führen. 11 " " ': '. I r I. Eduard De vric nl um 1850 12 I ;,;~. " .,; ) / Im Vergleich zu Tristan und Isolde hat der Ring des Nibelullgen einen geringeren Stellenwert in den Bezie- hungen zwischen Wagner und Devrient , sofe rn man sich auf den Gesichtspunkt des Biographischen im en- geren Sinne beschränkt. Bewertet man jedoch das über- lieferte Quellenmaterial unter dem Aspekt seines Ge- haltes an Information über Wagne rs Werk , so nehmen die Dokumente zum Ring des Nibelullgen , deren Prä- sentation und Kommentierung den Inhalt des vorlie- genden Beitrages bildet, den ersten Rang ein . Die Ta- gebücher Devrients tragen Wesentliches bei zur Erhel- lung der Frühphase von Wagners Arbeit an seinem Ni- belungen-Opus; und Devrients kritische Ratschläge konnten sogar E influß auf di e Gestalt der Dichtung Siegfrieds Tod (später umbenannt in GÖllerdünune- rung) gewinnen. Darüber hinaus sind Devrients Aufzeichnungen wichtige Dokumente der zei tgenössischen Wagner-Re- zeption . In Devrients Kommentare n vermischen sich Anerkennung und Bewunderung (mehrmals ko mmt in den frühen Tagebuch-Notizen das Wort "genial" vor) mit Kritik und Befremden. Anerkennung zollte De- vri ent Wagners gedankliche r Durchdringung seines Stoffes und seiner Fähigkeit zu wirkungssicherer musik- dramatischer Gestaltung. Von Gru nd auf fre md blieb ihm dagegen Wagners neue Konzeption des Wort-Ton- Dramas. Was er nach der Lektüre von Wagners Schrift Das KUllstwerk der Zukunft zur Frage des Zusammen- wirkens des singenden Darstellers mit dem Orchester niederschrieb - die entsprechende Tagebuch-Passage wird unte n in extenso ziti ert werden - , wirkt geradezu wie eine Vorwegnahme von Hanslicks Wagnerkritik . Devrients spätere Kenntnisnahme von Proben der praktischen Verwirklichung dieser Konzeption ver- mochte ihn nur in dem Urteil zu bestätigen , das er sich bereits anhand ihrer theoreti schen A ntizipati on gebil- det hatte. (Dabei bleibt freilich die Frage offen, in wie- weit die Teileindrücke, auf di e Devrient sich beschrän- ken mußte, dazu geeignet ware n, das Ganze zu reprä- sentieren. Dies wird später noch zu erörtern sein .) " " ': '. I r I. Eduard De vric nl um 1850 12 I ;,;~. " .,; ) / Im Vergleich zu Tristan und Isolde hat der Ring des Nibelullgen einen geringeren Stellenwert in den Bezie- hungen zwischen Wagner und Devrient , sofe rn man sich auf den Gesichtspunkt des Biographischen im en- geren Sinne beschränkt. Bewertet man jedoch das über- lieferte Quellenmaterial unter dem Aspekt seines Ge- haltes an Information über Wagne rs Werk , so nehmen die Dokumente zum Ring des Nibelullgen , deren Prä- sentation und Kommentierung den Inhalt des vorlie- genden Beitrages bildet, den ersten Rang ein . Die Ta- gebücher Devrients tragen Wesentliches bei zur Erhel- lung der Frühphase von Wagners Arbeit an seinem Ni- belungen-Opus; und Devrients kritische Ratschläge konnten sogar E influß auf di e Gestalt der Dichtung Siegfrieds Tod (später umbenannt in GÖllerdünune- rung) gewinnen. Darüber hinaus sind Devrients Aufzeichnungen wichtige Dokumente der zei tgenössischen Wagner-Re- zeption . In Devrients Kommentare n vermischen sich Anerkennung und Bewunderung (mehrmals ko mmt in den frühen Tagebuch-Notizen das Wort "genial" vor) mit Kritik und Befremden. Anerkennung zollte De- vri ent Wagners gedankliche r Durchdringung seines Stoffes und seiner Fähigkeit zu wirkungssicherer musik- dramatischer Gestaltung. Von Gru nd auf fre md blieb ihm dagegen Wagners neue Konzeption des Wort-Ton- Dramas. Was er nach der Lektüre von Wagners Schrift Das KUllstwerk der Zukunft zur Frage des Zusammen- wirkens des singenden Darstellers mit dem Orchester niederschrieb - die entsprechende Tagebuch-Passage wird unte n in extenso ziti ert werden - , wirkt geradezu wie eine Vorwegnahme von Hanslicks Wagnerkritik . Devrients spätere Kenntnisnahme von Proben der praktischen Verwirklichung dieser Konzeption ver- mochte ihn nur in dem Urteil zu bestätigen , das er sich bereits anhand ihrer theoreti schen A ntizipati on gebil- det hatte. (Dabei bleibt freilich die Frage offen, in wie- weit die Teileindrücke, auf di e Devrient sich beschrän- ken mußte, dazu geeignet ware n, das Ganze zu reprä- sentieren. Dies wird später noch zu erörtern sein .) Die vorliegende Darste llung stützt sich in erster Linie auf fo lgende Quellen: 1. Eduard D evri ents Tagebücher5, 2. Devrients Briefe an seine Frau6, 3. Briefe Ri chard Wagners7, 4. Wagners Autobiographie Mein Leben8 Die ch ro nologische G liederung des Stoffes e rgibt sich zwanglos aus den Phasen der E ntstehung von Wagners Nibelungen-Tetralogie9 , wobei man unterscheiden kann : die erste dichte rische Konzeption des Werkes al s "Große Heldenoper" unter dem Tite l Siegfrieds Tod im Ja hre 1848 (Abschni tt 11) , das Umkreisen der G rundthematik der Siegfried- Oper durch Dramenproje kte des Jahres 1849 (Ab- schnitt III), die gedankliche Kl ärun g der neuen musikdramati- schen Konzeption in Wagners Z ürcher Kunstschriften und di e E rweiterung des Nibelungen- Projektes auf vier Teile in den Jahren 1849 bis 1853 (A bschnitt IV) , die musika li sche A usführung des Werkes in den Jah- ren 1853-1857 un d 1869-1874, wobei für unser Thema nur die erste Phase der Komposition in Betracht kommt (Abschnitt V). H. Die Dichtung Siegfrieds Tod ( 1848) Noch vor dem A bschluß der Partitur von Lohengrin , der letzten von Wagners Romantischen Opern 10, sprach Wagner zu Devrient zum ersten mal - und es ist der frü- heste bekannte Beleg überhaupt - über sein Nibelun- gen-Proj ekt. A m I. A pril 1848 notie rte D evri ent in sei- nem Tagebuch: "Um 5 U hr ho lte mich Wagner ab , wir gingen durch den G roßen Garten. E r e rzä hlte mir e inen ne uen Opernplan aus der Siegfri edsage. " Feste Formen scheint dieses Projekt zunächst nicht angenommen zu haben. Statt dessen war Wagners Akti- vität im Verl auf des Sommers primär auf Tages fragen 2. Ricl",d Wagnec 1842 13 Die vorliegende Darste llung stützt sich in erster Linie auf fo lgende Quellen: 1. Eduard D evri ents Tagebücher5, 2. Devrients Briefe an seine Frau6, 3. Briefe Ri chard Wagners7, 4. Wagners Autobiographie Mein Leben8 Die ch ro nologische G liederung des Stoffes e rgibt sich zwanglos aus den Phasen der E ntstehung von Wagners Nibelungen-Tetralogie9 , wobei man unterscheiden kann : die erste dichte rische Konzeption des Werkes al s "Große Heldenoper" unter dem Tite l Siegfrieds Tod im Ja hre 1848 (Abschni tt 11) , das Umkreisen der G rundthematik der Siegfried- Oper durch Dramenproje kte des Jahres 1849 (Ab- schnitt III), die gedankliche Kl ärun g der neuen musikdramati- schen Konzeption in Wagners Z ürcher Kunstschriften und di e E rweiterung des Nibelungen- Projektes auf vier Teile in den Jahren 1849 bis 1853 (A bschnitt IV) , die musika li sche A usführung des Werkes in den Jah- ren 1853-1857 un d 1869-1874, wobei für unser Thema nur die erste Phase der Komposition in Betracht kommt (Abschnitt V). H. Die Dichtung Siegfrieds Tod ( 1848) Noch vor dem A bschluß der Partitur von Lohengrin , der letzten von Wagners Romantischen Opern 10, sprach Wagner zu Devrient zum ersten mal - und es ist der frü- heste bekannte Beleg überhaupt - über sein Nibelun- gen-Proj ekt. A m I. A pril 1848 notie rte D evri ent in sei- nem Tagebuch: "Um 5 U hr ho lte mich Wagner ab , wir gingen durch den G roßen Garten. E r e rzä hlte mir e inen ne uen Opernplan aus der Siegfri edsage. " Feste Formen scheint dieses Projekt zunächst nicht angenommen zu haben. Statt dessen war Wagners Akti- vität im Verl auf des Sommers primär auf Tages fragen 2. Ricl",d Wagnec 1842 13 ge richte t, zu denen die Reform des Dresdner Theaters und die Vorbereitung der Feier zum 300jährigen Jubi- läum der Dresdner Hofkapelle (22. September) gehör- ten. In besonderem Maße jedoch ga lt Wagners Inter- esse de n politi schen Ereign issen des Jahres 1.848, in die er sich mit eine m Brief einzuschalten versuchte , den er am 19. Mai, e ine n Tag nach der E röffnung der Frank- furter Nationalversammlung, an den Dresdner Abge- ordneten Franz Jacob Wiga rd schrieb ". Um die gleiche Zeit wurde Wagner mit dem russischen Anarchisten Micha il Bakunin bekannt, der in Dresden Zuflucht ge- sucht hatte, und vom 14. Juni dati ert Wagners berühmt gewordene Rede im Dresdner " Vaterl andsverein" mit dem Titel Wie verhalten sich republikanische Bestrebun- gen dem Königtume gegenüber? ' 2 In dieser Zeit erhielt der Nibelungen-Stoff in Wag- ners Konzeption seine starke Akzentuierung durch so- zia lkritische Ideen. Die Gespräche zwischen Devrient und Wagner kreisten wiede rholt um diese Thematik. Devrient stand zwa r auf der Seite der li beralen Bewe- gung, doch waren ihm Wagners offensichtlich von Ba- kunin beeinflußte politische Vorstellungen zutiefst su- spekt. So heißt es am 1. Juli 1848 im Tagebuch: " Nach Tisch Besuch von Kapellmeister Wagner; wir za nkten uns wieder barbarisch über Politik . Er will zer- stören, um ne u aufzubauen, ich will das Bestehende zu ei ner ne uen Welt verwandeln. " Ein ausführliches Gesprächsprotokoll gibt Devrient am 31. März 1849; es sei a n dieser Stelle eingeschoben, da es das Problem des eigensüchtigen Besitzes berührt , das Wagner zu einem zentrale n Handlungsimpuls im Rillg ge macht hat: "Auf der Terrasse Kapellmeister Wagner getroffen , wieder Debatte über seine weltverbessernden Theo- ri en. Immer meint e r, durch Vernichtung des Besitzes a ll e Versittlichung zu erreichen. Ich behaupte, daß durch solche äußere E inrichtung nichts zu gewinne n ist , sondern nur durch eine re ligiöse Wiedergeburt Euro- pas, durch welche die Selbstsucht, die Mutter aliunse- rer sozia len Laster , vermindert wird . Er denkt an Auf- 14 hebung all er Mangelhaftigkeit, glaubt an die absolute ursprüngliche Vollkommenheit des menschlichen Ge- schl echtes , die nur durch den Staat verlorengegangen sei. Welche Torheit , die sechstausendjährige Mensch- heitsentwicklung als einen Fehler zu betrachten , den äußerer Staatsmechanismus verschuldet! Z uletzt mußte e r mir doch beifallen, daß nur eine sittliche Verbesse- rung unserer Misere abhelfen könne, daß aus ihr die richtigen Staatsformen , nach dem Gesetze der Liebe , sich ergeben würden. " Im Herbst 1848 begann Wagner mit den vorbereiten- den Aufzeichnunge n für den neuen Operntext. Am 4. Oktober wurde der erste Entwurf unter dem Titel Die Nibelungensage (Mythus) niedergeschri eben 13 Diese Aufzeichnung enthält in ihrem ersten Drittel die Vorge- schichte (die später in den ersten drei Teilen der Tetra- logie ebenfalls dramati siert wurde) , darauf in relativ große r Breite den H andlungsablauf von Siegfrieds Tod. Am 8. Oktober stellte Wagner die Reinschrift dieses E ntwurfs (mit dem T itel Die Sage VOll deli Nibelun- gen '4 ) fertig. Bereits wenige Tage spä ter machte er Devrie nt mit dem Expose bekannt. Dieser reagierte al- lerdings mit Skepsis ; im Tagebuch noti erte er unter dem 12. Oktober: "Gegen Abend kam Kapellmeister Wagner, den ich trotz Thereses Widerspruch geladen hatte . Mag er auch jetzt poli tisch anrüchig sein , man darf ihn darum nicht gesellig desavouieren. Er las uns seine Zusammenstel- lung der Siegfriedsagen vor ; es war mit große m Talent gemacht. Er will eine Oper daraus bi lden ; das wird nichts werden , fürchte ich. Die nordische Mythe findet wenig Sympathie, schon weil sie unbekannt ist; und diese rohgeschnittenen Riesengestalten müssen der Einbi ldungskraft überlassen bleiben, die Wirklichkeit unserer Bühne macht sie klein und tändlich . Auch holt Wagner immer zu weit aus und knetet seine modernen Anschauungen ein. " Unmittelbar ansch ließend begann Wagner mit der Ausformung des Stoffes zum Operntext. E r folgte da- bei der von seinen früheren Operndichtungen her ge- ge richte t, zu denen die Reform des Dresdner Theaters und die Vorbereitung der Feier zum 300jährigen Jubi- läum der Dresdner Hofkapelle (22. September) gehör- ten. In besonderem Maße jedoch ga lt Wagners Inter- esse de n politi schen Ereign issen des Jahres 1.848, in die er sich mit eine m Brief einzuschalten versuchte , den er am 19. Mai, e ine n Tag nach der E röffnung der Frank- furter Nationalversammlung, an den Dresdner Abge- ordneten Franz Jacob Wiga rd schrieb ". Um die gleiche Zeit wurde Wagner mit dem russischen Anarchisten Micha il Bakunin bekannt, der in Dresden Zuflucht ge- sucht hatte, und vom 14. Juni dati ert Wagners berühmt gewordene Rede im Dresdner " Vaterl andsverein" mit dem Titel Wie verhalten sich republikanische Bestrebun- gen dem Königtume gegenüber? ' 2 In dieser Zeit erhielt der Nibelungen-Stoff in Wag- ners Konzeption seine starke Akzentuierung durch so- zia lkritische Ideen. Die Gespräche zwischen Devrient und Wagner kreisten wiede rholt um diese Thematik. Devrient stand zwa r auf der Seite der li beralen Bewe- gung, doch waren ihm Wagners offensichtlich von Ba- kunin beeinflußte politische Vorstellungen zutiefst su- spekt. So heißt es am 1. Juli 1848 im Tagebuch: " Nach Tisch Besuch von Kapellmeister Wagner; wir za nkten uns wieder barbarisch über Politik . Er will zer- stören, um ne u aufzubauen, ich will das Bestehende zu ei ner ne uen Welt verwandeln. " Ein ausführliches Gesprächsprotokoll gibt Devrient am 31. März 1849; es sei a n dieser Stelle eingeschoben, da es das Problem des eigensüchtigen Besitzes berührt , das Wagner zu einem zentrale n Handlungsimpuls im Rillg ge macht hat: "Auf der Terrasse Kapellmeister Wagner getroffen , wieder Debatte über seine weltverbessernden Theo- ri en. Immer meint e r, durch Vernichtung des Besitzes a ll e Versittlichung zu erreichen. Ich behaupte, daß durch solche äußere E inrichtung nichts zu gewinne n ist , sondern nur durch eine re ligiöse Wiedergeburt Euro- pas, durch welche die Selbstsucht, die Mutter aliunse- rer sozia len Laster , vermindert wird . Er denkt an Auf- 14 hebung all er Mangelhaftigkeit, glaubt an die absolute ursprüngliche Vollkommenheit des menschlichen Ge- schl echtes , die nur durch den Staat verlorengegangen sei. Welche Torheit , die sechstausendjährige Mensch- heitsentwicklung als einen Fehler zu betrachten , den äußerer Staatsmechanismus verschuldet! Z uletzt mußte e r mir doch beifallen, daß nur eine sittliche Verbesse- rung unserer Misere abhelfen könne, daß aus ihr die richtigen Staatsformen , nach dem Gesetze der Liebe , sich ergeben würden. " Im Herbst 1848 begann Wagner mit den vorbereiten- den Aufzeichnunge n für den neuen Operntext. Am 4. Oktober wurde der erste Entwurf unter dem Titel Die Nibelungensage (Mythus) niedergeschri eben 13 Diese Aufzeichnung enthält in ihrem ersten Drittel die Vorge- schichte (die später in den ersten drei Teilen der Tetra- logie ebenfalls dramati siert wurde) , darauf in relativ große r Breite den H andlungsablauf von Siegfrieds Tod. Am 8. Oktober stellte Wagner die Reinschrift dieses E ntwurfs (mit dem T itel Die Sage VOll deli Nibelun- gen '4 ) fertig. Bereits wenige Tage spä ter machte er Devrie nt mit dem Expose bekannt. Dieser reagierte al- lerdings mit Skepsis ; im Tagebuch noti erte er unter dem 12. Oktober: "Gegen Abend kam Kapellmeister Wagner, den ich trotz Thereses Widerspruch geladen hatte . Mag er auch jetzt poli tisch anrüchig sein , man darf ihn darum nicht gesellig desavouieren. Er las uns seine Zusammenstel- lung der Siegfriedsagen vor ; es war mit große m Talent gemacht. Er will eine Oper daraus bi lden ; das wird nichts werden , fürchte ich. Die nordische Mythe findet wenig Sympathie, schon weil sie unbekannt ist; und diese rohgeschnittenen Riesengestalten müssen der Einbi ldungskraft überlassen bleiben, die Wirklichkeit unserer Bühne macht sie klein und tändlich . Auch holt Wagner immer zu weit aus und knetet seine modernen Anschauungen ein. " Unmittelbar ansch ließend begann Wagner mit der Ausformung des Stoffes zum Operntext. E r folgte da- bei der von seinen früheren Operndichtungen her ge- 3. Das Großhcrloglichc Hofthcntcr K;lrlsruhe von Südosten l5 3. Das Großhcrloglichc Hofthcntcr K;lrlsruhe von Südosten l5 wohnten Arbeitstechnik , bei der die Ausarbeitung in zwei Stufen vorgenommen wurde. Es sind dies: I . der Prosaentwurf, der - zunächst unbelastet von de n Problemen der Versform - den ga nze n szeni schen und dialogischen Ablauf in großer Ausführlichkeit fest- hält (und ste lle nweise schon zu Formulierungen des endgültige n Textes gelangt) , 2. die für die Komposition bestimmte Versform, de- ren Wortlaut a ll e rdings in manchen Fällen (zu denen auch Siegfrieds Tod gehört) in weiteren Niederschriften noch wesentliche Änderungen erhalten kann. Am 20. Oktober bereits wurde der Prosaentwurf Sieg/rieds Tod (Oper in drei Akten) voll endet!5; er en t- hält den Ablauf der Ope r mit Ausnahme der bei den Szenen des "Vorspiels" (über die bald noch genaue r zu sprechen sein wird). Wiede r wurde Devri ent sogleich informiert; unte r dem 21. Oktober heißt es im Tage- buch: " Kapellmeister Wagner brachte mir einen Opernent- wurf, hatte wieder große sozialisti sche Rosi nen im Kopf. Je tzt ist ihm ein einiges Deutschland nicht mehr genug, jetzt geht 's aufs einige Europa, auf die einheitli- che Menschheit los." Knapp eine Woche späte r fand e in für die Weiterent- wick lung des Planes höchst bedeutsames Gespräch zwi- schen Wagne r und Devrient statt. Letzterer berichtet darüber nur mit einer kurzen Notiz vom 27 . Oktober: " Kapellmeister Wagner kam. Ich sagte ihm meine Bedenken gegen seine n Opernplan "Siegfri ed" [ .. . ] " Für Wagner e rwies sich di eses Gespräch als so wich- tig, daß e r in der Autobiographie ausführlich davon be- richtet hat!6: "S taunend nahm Eduard Dellrient, mit welchem ich [ ... ] einzig noch über Thea te r und dramati sche Kunst verkehrte, mein nach seiner Vollendung ihm vorgelese- nes Ged icht auf. Er erkannte die Tendenz , mich hi ermit außer a ll em hoffnungsvoll en Verkehr mit der moder- ne n Theaterwelt zu se tzen, und mochte natürlich di es durchaus nicht billigen . Dagegen versuchte er sich mit me iner Arbeit da hin zu befreunden , daß sie am E nde 16 doch immer noch als ni cht ga r zu befremdlich und wirk- lich aufführbar zu denken sein sollte. Wie ernstlich er d ies meinte, bewies er durch den Nachweis eines Feh- lers, der darin bestehe, daß ich dem Publikum doch gar zuviel zumute , wenn es sich aus kurzen epischen An- deutunge n so sehr viel, was meinem Stoffe das richtige Verständnis geben sollte, zu ergä nzen hätte . Er wies mich darauf hin , daß , ehe man Siegfried und Briinnhilde in ihrem feindseligen Konfli kte vor sich sähe , dieses Paar zuvor in seinem wa hren , ungetrübten Verh ältnis einmal kennengelernt worde n sein müßte. Ich hatte nämlich das Gedicht vo n "Siegfri eds Tod" gerade nu r mit den Szenen, welche auch jetzt noch den ersten Akt der "Götterdämmerung" bilden, begonnen und alles auf das vorange hende Verhältnis Siegfrieds zu Brünn- hilde Deutende nur in einem Zwiegespräch de r e insam zurückge lassenen Gemahlin des Helden mit dem an ih- rem Felsen vorüberziehenden Heere der Walkiiren in einem lyrisch-epische n Dialog de m Z uhörer e rl äutert. Der hi ermit von Devrien! gegebene Wink brachte mich zu meiner Freude sofort auf die Szenen, welche ich im Vorspiel zu diesem Drama ausgefüh rt habe. " Z um genaueren Verständni s diese r Passage mu ß ein Erinne rungsfehler Wagners be ri cht igt werden: Es war nicht "das Gedicht" von SiegfTieds Tod, sondern der Prosaentwurf, auf den sich Devrient s Erweiterungsvor- schlag bezog. Dies ist daraus zu e rsehen, daß der Prosa- entwurf als separaten Nachtrag die Szenen des von Wagner sogenannten "Vorspiels" enthält !7 , a lso die Nornenszene und die Abschiedsszene zwischen Sieg- fried und Brünnhilde; die Urschrift der Dichtung (Abb. 4) beginnt bereits mit diesem " Vorspiel". - Die beiden nachträglich konzipierten Szenen fü gen de m Text in der Tat Wesentliches hinzu : Die Abschieds- szene löst ein von Devrient richtig gesehenes dramatur- gisches Problem , und die Nornenszene gibt e ine Art Prolog zum Ganzen , in dem mit den Gestalten der Nor- nen we nigstens einmal in dieser frühen Version des Werkes das Mythische als Urgrund des Heroendramas direkt szenisch vergegenwä rtigt werden konnte . wohnten Arbeitstechnik , bei der die Ausarbeitung in zwei Stufen vorgenommen wurde. Es sind dies: I . der Prosaentwurf, der - zunächst unbelastet von de n Problemen der Versform - den ga nze n szeni schen und dialogischen Ablauf in großer Ausführlichkeit fest- hält (und ste lle nweise schon zu Formulierungen des endgültige n Textes gelangt) , 2. die für die Komposition bestimmte Versform, de- ren Wortlaut a ll e rdings in manchen Fällen (zu denen auch Siegfrieds Tod gehört) in weiteren Niederschriften noch wesentliche Änderungen erhalten kann. Am 20. Oktober bereits wurde der Prosaentwurf Sieg/rieds Tod (Oper in drei Akten) voll endet!5; er en t- hält den Ablauf der Ope r mit Ausnahme der bei den Szenen des "Vorspiels" (über die bald noch genaue r zu sprechen sein wird). Wiede r wurde Devri ent sogleich informiert; unte r dem 21. Oktober heißt es im Tage- buch: " Kapellmeister Wagner brachte mir einen Opernent- wurf, hatte wieder große sozialisti sche Rosi nen im Kopf. Je tzt ist ihm ein einiges Deutschland nicht mehr genug, jetzt geht 's aufs einige Europa, auf die einheitli- che Menschheit los." Knapp eine Woche späte r fand e in für die Weiterent- wick lung des Planes höchst bedeutsames Gespräch zwi- schen Wagne r und Devrient statt. Letzterer berichtet darüber nur mit einer kurzen Notiz vom 27 . Oktober: " Kapellmeister Wagner kam. Ich sagte ihm meine Bedenken gegen seine n Opernplan "Siegfri ed" [ .. . ] " Für Wagner e rwies sich di eses Gespräch als so wich- tig, daß e r in der Autobiographie ausführlich davon be- richtet hat!6: "S taunend nahm Eduard Dellrient, mit welchem ich [ ... ] einzig noch über Thea te r und dramati sche Kunst verkehrte, mein nach seiner Vollendung ihm vorgelese- nes Ged icht auf. Er erkannte die Tendenz , mich hi ermit außer a ll em hoffnungsvoll en Verkehr mit der moder- ne n Theaterwelt zu se tzen, und mochte natürlich di es durchaus nicht billigen . Dagegen versuchte er sich mit me iner Arbeit da hin zu befreunden , daß sie am E nde 16 doch immer noch als ni cht ga r zu befremdlich und wirk- lich aufführbar zu denken sein sollte. Wie ernstlich er d ies meinte, bewies er durch den Nachweis eines Feh- lers, der darin bestehe, daß ich dem Publikum doch gar zuviel zumute , wenn es sich aus kurzen epischen An- deutunge n so sehr viel, was meinem Stoffe das richtige Verständnis geben sollte, zu ergä nzen hätte . Er wies mich darauf hin , daß , ehe man Siegfried und Briinnhilde in ihrem feindseligen Konfli kte vor sich sähe , dieses Paar zuvor in seinem wa hren , ungetrübten Verh ältnis einmal kennengelernt worde n sein müßte. Ich hatte nämlich das Gedicht vo n "Siegfri eds Tod" gerade nu r mit den Szenen, welche auch jetzt noch den ersten Akt der "Götterdämmerung" bilden, begonnen und alles auf das vorange hende Verhältnis Siegfrieds zu Brünn- hilde Deutende nur in einem Zwiegespräch de r e insam zurückge lassenen Gemahlin des Helden mit dem an ih- rem Felsen vorüberziehenden Heere der Walkiiren in einem lyrisch-epische n Dialog de m Z uhörer e rl äutert. Der hi ermit von Devrien! gegebene Wink brachte mich zu meiner Freude sofort auf die Szenen, welche ich im Vorspiel zu diesem Drama ausgefüh rt habe. " Z um genaueren Verständni s diese r Passage mu ß ein Erinne rungsfehler Wagners be ri cht igt werden: Es war nicht "das Gedicht" von SiegfTieds Tod, sondern der Prosaentwurf, auf den sich Devrient s Erweiterungsvor- schlag bezog. Dies ist daraus zu e rsehen, daß der Prosa- entwurf als separaten Nachtrag die Szenen des von Wagner sogenannten "Vorspiels" enthält !7 , a lso die Nornenszene und die Abschiedsszene zwischen Sieg- fried und Brünnhilde; die Urschrift der Dichtung (Abb. 4) beginnt bereits mit diesem " Vorspiel". - Die beiden nachträglich konzipierten Szenen fü gen de m Text in der Tat Wesentliches hinzu : Die Abschieds- szene löst ein von Devrient richtig gesehenes dramatur- gisches Problem , und die Nornenszene gibt e ine Art Prolog zum Ganzen , in dem mit den Gestalten der Nor- nen we nigstens einmal in dieser frühen Version des Werkes das Mythische als Urgrund des Heroendramas direkt szenisch vergegenwä rtigt werden konnte . Am 12. November 1848 begann Wagner die Auf- zeichn ung der Urschrift der Dichtung, die am 28. No- vember abgeschlossen wurde und der offenbar sofort die Herstellung einer Reinschrift fo lgte ' 8 . Eduard De- vrient dürfte der erste gewesen sein , dem der Text mit- gete ilt wurde . Diesmal li eß er sich überzeugen; unter dem 2. Dezember heißt es im Tagebuch: "Kapellmeister Wagner las mir sein fertiges Opern- ged icht "Siegfri eds Tod" vor. Der Kerl ist e in Poet durch und durch. E ine schöne Arbeit. Die Alliteration , wie er sie gebra ucht , e in wah rer Fund für das Opernge- dicht; sie so llte zu m Grundsatz dafür erhoben werden. Ich konnte ihm mancherlei Veränderungen raten. Ich halte dieses Gedicht für sein bestes und am ersten dra- matisches. Nachher sprachen wir lange über Sprache , Volksb ildung, chri stliche Entwick lung und kamen na- türlich auch auf den Staat , wo er wieder sein Stecken- pferd, di e Vernichtung des Kapitals , bestieg. Aber er ist doch der bedeute ndste Kopf von all en, die ich in Dres- den kenne." In diesem Bericht verdient zweierlei besondere Her- vorheb ung. Es ist einmal die erstaunli ch eindeutige Zu- stimmung zur Allite ration , die sonst häufig A nsatz- punkt der Kritik an Wagners Ring-Dichtung ist; a llem Anschein nach hatte Wagner bereits damals - und ni cht erst nachträglich bei der Abfassung von Oper und Drama - genaue Vorstellunge n über die Möglichkeiten der musikalischen Behandlung des Stabreimverses ent- wickelt und ko nnte mit ihnen Devrient davon überzeu- gen, daß diese Tex tform "zum Grundsatz" für die Operndichtung gemacht werden sollte . Z um anderen ist die Bemerkung über den Rat zu "mancherlei Verän- derungen" wichtig. Wir können daraus entnehmen, daß Devrient auch als A nrege r zu dem anschli eßenden Überarbeitungsprozeß zu gelten hat , der sich in der noch im Dezember 1848 angefertigten Drittschrift der Dichtung ni edergeschlage n hat. Zwar haben wir keine äußeren Belege dafür , welche Erwägungen hinter den zahlreichen und verschiedenartige n Eingriffen bei der Revision stehen; doch scheinen zumindest die Ände- -:- 4. Erste Seite der Urschrift der Dichtung "Siegfrieds Tod" • 17 Am 12. November 1848 begann Wagner die Auf- zeichn ung der Urschrift der Dichtung, die am 28. No- vember abgeschlossen wurde und der offenbar sofort die Herstellung einer Reinschrift fo lgte ' 8 . Eduard De- vrient dürfte der erste gewesen sein , dem der Text mit- gete ilt wurde . Diesmal li eß er sich überzeugen; unter dem 2. Dezember heißt es im Tagebuch: "Kapellmeister Wagner las mir sein fertiges Opern- ged icht "Siegfri eds Tod" vor. Der Kerl ist e in Poet durch und durch. E ine schöne Arbeit. Die Alliteration , wie er sie gebra ucht , e in wah rer Fund für das Opernge- dicht; sie so llte zu m Grundsatz dafür erhoben werden. Ich konnte ihm mancherlei Veränderungen raten. Ich halte dieses Gedicht für sein bestes und am ersten dra- matisches. Nachher sprachen wir lange über Sprache , Volksb ildung, chri stliche Entwick lung und kamen na- türlich auch auf den Staat , wo er wieder sein Stecken- pferd, di e Vernichtung des Kapitals , bestieg. Aber er ist doch der bedeute ndste Kopf von all en, die ich in Dres- den kenne." In diesem Bericht verdient zweierlei besondere Her- vorheb ung. Es ist einmal die erstaunli ch eindeutige Zu- stimmung zur Allite ration , die sonst häufig A nsatz- punkt der Kritik an Wagners Ring-Dichtung ist; a llem Anschein nach hatte Wagner bereits damals - und ni cht erst nachträglich bei der Abfassung von Oper und Drama - genaue Vorstellunge n über die Möglichkeiten der musikalischen Behandlung des Stabreimverses ent- wickelt und ko nnte mit ihnen Devrient davon überzeu- gen, daß diese Tex tform "zum Grundsatz" für die Operndichtung gemacht werden sollte . Z um anderen ist die Bemerkung über den Rat zu "mancherlei Verän- derungen" wichtig. Wir können daraus entnehmen, daß Devrient auch als A nrege r zu dem anschli eßenden Überarbeitungsprozeß zu gelten hat , der sich in der noch im Dezember 1848 angefertigten Drittschrift der Dichtung ni edergeschlage n hat. Zwar haben wir keine äußeren Belege dafür , welche Erwägungen hinter den zahlreichen und verschiedenartige n Eingriffen bei der Revision stehen; doch scheinen zumindest die Ände- -:- 4. Erste Seite der Urschrift der Dichtung "Siegfrieds Tod" • 17 rungen im 11. Akt die Handschrift des Theaterprakti- kers Devrient zu tragen. Otto Strobel hat di e größe ren Eingriffe bei der Revision summarisch wie folgt be- schriebe n 19 : "Der 1. Akt erhielt di e Gestalt des ersten Aktes der he uti ge n ,Götterdämmerung'. Im 2. Akt wurde Siegfrieds R ede am Schlusse de r 4. Szene e twas erweite rt und die 6. Szene, mit Ausnahme des ,Weihge- sanges' der Männer und Frauen, vollständig gestriche n; außerdem wurde der Dreigesa ng Brünnhildes, Gun- thers und Hagens am Schlusse der 5. Szene - mit der der Akt nun ende t - ebenfalls erweitert und diese Erwei te- rung mit dem ,Weihgesa ng' zu einem regelrechten Opernfinale zusammengezogen. Der 3. Akt bl ieb un- verändert . " Mit de r solche rmaßen revidierten Fassung war - wie wir sehe n konnten, unter maßgeblicher beratender Mit- wirkung Eduard D evrie nts - diejenige Textform von Wagners Nibelungen-Oper e rreicht , die für den Autor bis Mai 185 1 gülti g bli eb. Auf sie beziehen sich verein- ze lte Ansätze zur Komposition (über die hi er nicht zu . sprechen ist) sowie die theo re ti schen Erörterungen der Schrift Oper und Drama (dazu unte n in Abschnitt IV) . 111. Die Dramenprojekte de r le tzten Dresdner Monate (1849) In seine r Milteilung an meine Freunde vom Sommer 185 1 schrieb Wagn er, e r habe Siegfrieds Tod "entwor- fen und ausgeführt, e inzig um meinem inne ren Drang Genüge zu tun , keineswegs aber mit de m Gedanken an eine Aufführung auf unseren Theatern"; und er habe "di e d ichterisch-techni sche Vollendung und einzelne Versuche zur musikalischen Ausführung nur für eine innerliche Genugtuung" angesehen20 Diese Darstel- lung findet in den Dokumenten des Jahres 1848 keine Stütze; sie ist , wie es scheint , e ine nachträgliche Um- deutung Wagners, für den das Nibelungen-Projekt 1851 bereits mit dem Festspie l-Gedanken , d. h. mit der Di- stanzierung vom bestehende n Theaterwesen, verknüpft 18 wa r. In Wirklichkeit hat Wagner aller Wahrscheinlich- keit nach, als er d ie Dichtung Siegfrieds Tod verfaßte , die Absicht gehabt , sie anschli eßend auch musikalisch auszua rbeiten und in Dresde n zur Aufführung zu brin- ge n. Daß die Schicksale des Werkes anders verli efen, resulti ert aus mehreren Umständen. Als von außen kommendes Ereignis spielte eine Rolle, daß die Dresd- ne r Intendanz gegen Ende des Jahres 1848 d ie geplante U raufführun g von Lohengrin - woh l als Reaktion auf Wagners politi sche und theaterreformerische Aktivitä- ten - absetzte. (Leider geben die Tagebücher Dev ri ents über Einzelheiten und Hintergründe dieses Vorgangs keine Auskunft.) Dies mu ßte auf di e innere Disposition Wagne rs, seinen Text zu komponieren, lähmend wir- ken , weil damit auch jede Aussicht auf eine Dresdner Aufführung der Siegfried-Oper hinfällig geworden war. D as äußere Hemmnis hat aber möglicherweise nur ein inneres verstärkt , das darin lag , daß der Text Sieg- fr ieds Tod eine Vielza hl von stofflichen und formalen E igenschaften hatte , für di e Wagner eine adäq uate mu- sikali sche A usdrucksweise zu di eser Ze it noch nicht zur Verfügung stand . (Die damit verbundenen Probleme wurde n in den kommenden Jahren Gegenstand einge- hender Refl exion in den Z ürcher Kunstschrifte n.) Und schließli ch steht der Verzicht auf die musikalische Aus- führung zweifellos auch damit in Zusammenhang, daß die inte nsive Zuwendung zu den po li tischen Themen , die in Dresden zu Anfang des Jahres 1849 auf der Ta- geso rdnung standen , mit der Konzentration, die eine kompositorische Arbeit dieses Ausmaßes verlangt hätte, nicht zu vereinbaren war. Die Gedanken, von denen Siegfrieds Tod getragen war , beschäftigten Wagner dennoch weiter und dräng- ten zu künstle rischen Gesta ltungen. Daraus erwuchs die Beschäftigung mit nicht weniger als drei dramati- schen Projekten während Wagners le tzten Dresdner Monaten. Die Belege dafür sind aus verstreute n Hin- weisen zusammenzusuchen. Daß Eduard Devrient auch hinsichtlich dieser Projekte teil weise ins Ver- tra uen gezogen wurde und darüber Tagebuchnotizen rungen im 11. Akt die Handschrift des Theaterprakti- kers Devrient zu tragen. Otto Strobel hat di e größe ren Eingriffe bei der Revision summarisch wie folgt be- schriebe n 19 : "Der 1. Akt erhielt di e Gestalt des ersten Aktes der he uti ge n ,Götterdämmerung'. Im 2. Akt wurde Siegfrieds R ede am Schlusse de r 4. Szene e twas erweite rt und die 6. Szene, mit Ausnahme des ,Weihge- sanges' der Männer und Frauen, vollständig gestriche n; außerdem wurde der Dreigesa ng Brünnhildes, Gun- thers und Hagens am Schlusse der 5. Szene - mit der der Akt nun ende t - ebenfalls erweitert und diese Erwei te- rung mit dem ,Weihgesa ng' zu einem regelrechten Opernfinale zusammengezogen. Der 3. Akt bl ieb un- verändert . " Mit de r solche rmaßen revidierten Fassung war - wie wir sehe n konnten, unter maßgeblicher beratender Mit- wirkung Eduard D evrie nts - diejenige Textform von Wagners Nibelungen-Oper e rreicht , die für den Autor bis Mai 185 1 gülti g bli eb. Auf sie beziehen sich verein- ze lte Ansätze zur Komposition (über die hi er nicht zu . sprechen ist) sowie die theo re ti schen Erörterungen der Schrift Oper und Drama (dazu unte n in Abschnitt IV) . 111. Die Dramenprojekte de r le tzten Dresdner Monate (1849) In seine r Milteilung an meine Freunde vom Sommer 185 1 schrieb Wagn er, e r habe Siegfrieds Tod "entwor- fen und ausgeführt, e inzig um meinem inne ren Drang Genüge zu tun , keineswegs aber mit de m Gedanken an eine Aufführung auf unseren Theatern"; und er habe "di e d ichterisch-techni sche Vollendung und einzelne Versuche zur musikalischen Ausführung nur für eine innerliche Genugtuung" angesehen20 Diese Darstel- lung findet in den Dokumenten des Jahres 1848 keine Stütze; sie ist , wie es scheint , e ine nachträgliche Um- deutung Wagners, für den das Nibelungen-Projekt 1851 bereits mit dem Festspie l-Gedanken , d. h. mit der Di- stanzierung vom bestehende n Theaterwesen, verknüpft 18 wa r. In Wirklichkeit hat Wagner aller Wahrscheinlich- keit nach, als er d ie Dichtung Siegfrieds Tod verfaßte , die Absicht gehabt , sie anschli eßend auch musikalisch auszua rbeiten und in Dresde n zur Aufführung zu brin- ge n. Daß die Schicksale des Werkes anders verli efen, resulti ert aus mehreren Umständen. Als von außen kommendes Ereignis spielte eine Rolle, daß die Dresd- ne r Intendanz gegen Ende des Jahres 1848 d ie geplante U raufführun g von Lohengrin - woh l als Reaktion auf Wagners politi sche und theaterreformerische Aktivitä- ten - absetzte. (Leider geben die Tagebücher Dev ri ents über Einzelheiten und Hintergründe dieses Vorgangs keine Auskunft.) Dies mu ßte auf di e innere Disposition Wagne rs, seinen Text zu komponieren, lähmend wir- ken , weil damit auch jede Aussicht auf eine Dresdner Aufführung der Siegfried-Oper hinfällig geworden war. D as äußere Hemmnis hat aber möglicherweise nur ein inneres verstärkt , das darin lag , daß der Text Sieg- fr ieds Tod eine Vielza hl von stofflichen und formalen E igenschaften hatte , für di e Wagner eine adäq uate mu- sikali sche A usdrucksweise zu di eser Ze it noch nicht zur Verfügung stand . (Die damit verbundenen Probleme wurde n in den kommenden Jahren Gegenstand einge- hender Refl exion in den Z ürcher Kunstschrifte n.) Und schließli ch steht der Verzicht auf die musikalische Aus- führung zweifellos auch damit in Zusammenhang, daß die inte nsive Zuwendung zu den po li tischen Themen , die in Dresden zu Anfang des Jahres 1849 auf der Ta- geso rdnung standen , mit der Konzentration, die eine kompositorische Arbeit dieses Ausmaßes verlangt hätte, nicht zu vereinbaren war. Die Gedanken, von denen Siegfrieds Tod getragen war , beschäftigten Wagner dennoch weiter und dräng- ten zu künstle rischen Gesta ltungen. Daraus erwuchs die Beschäftigung mit nicht weniger als drei dramati- schen Projekten während Wagners le tzten Dresdner Monaten. Die Belege dafür sind aus verstreute n Hin- weisen zusammenzusuchen. Daß Eduard Devrient auch hinsichtlich dieser Projekte teil weise ins Ver- tra uen gezogen wurde und darüber Tagebuchnotizen machte , trägt zur Kl ärun g der Vorgänge wesentlich bei, besonders da Wagners autobiographische Schriften für die zeitliche E inordnung dieser Arbeiten nur un genaue An haltspunkte bieten. Friedrich I. Am 22 . Februar 1849 notierte D evri ent in seinem Tage- buch: "Zu Haus las Kapellmeiste r Wagner eine geschichts- ph ilosophische Arbeit vor, in der er mit außerordent- lich geistreicher und poeti scher Kombination die erha- bene Begeisterun g für di e Weltherrschaft aus den frü- hesten Sagenquellen entwicke lte . Fri edrich I. st ieg als der gewaltigste Träger des ga nzen Inhalts dieser Idee, von riesengroßer , wundervo ll er Schönheit auf. E r will ihn dramatisch behandeln. Es gab gute Gespräche dar- über. " Die "geschichtsphilosophische Abhandlung" war die Abhandlung Die Wibelungen - Weltgeschichte aus der Sage21, die nach Wagners A ngabe in den Gesammelten Schriften bereits im Sommer 1848 geschri eben wurde; sie stellt eine ideell e Verbindung zwischen dem mytho- logischen Nibelungen-Stoff und der hi stori schen Ge- sta lt Friedrich Barbarossas dar22 • Der Plan zur Dramati- sierung dieses Stoffes war, a ls Wagner darüber zu De- vrient sprach , ni cht mehr neu; bereits vom 31. Oktober 1846 ist ei ne Skizze zu einem fünfaktigen Drama Fried- rich l. dati ert23 In der Mitteilung an meine Freu.nde wie auch in Mein L eben hat Wagner später eingehend die Gründe reflektiert, die ihn zur Aufgabe dieses Stoffes zugunsten des Nibelungen-Sujets führteil. Wenn Wag- ner es als das E rgebnis der Niederschrift der Wibelun- gen im Sommer 1848 bezeichnet, daß er sich "von der Neigu ng zur Behandlung eines hi storischen Stoffes für das reziti e rende Drama [ .. . ] gänzlich abwandte ,,24, so wird di es durch die Übe rlieferung vo n Devrient als nicht korrekt erkennbar. Vermutlich gehö ren die unda- tie rten Z usä tze zur Skizze von 1846 in den zeitli chen 5. Uraufführung des Rienzi am 20. Oktober 1842 im Königlichen Hoftheater in Dresden U mkreis des Gespräches vom Februar 1849 . Im Unter- schied zu den anderen Dramensujets de r Dresdner Spätzeit taucht Friedrich f . in der Zürcher Periode ni cht wieder auf; D evrients Tagebuchnotiz bleibt der späte- ste Beleg für Wagners Interesse an ihm. Jesus von Nazareth Für ein Drama Jesus von Nazareth hat Wagner e inen umfangreichen E ntwurf verfaßt , de r im e rsten Te il e i- nen Aufriß der fünfakti gen Handlung, im zweiten Teil Aufzeichnungen zur D eutung von Leben und Le hre Jesu mit zahlreichen Eva ngeli enausz üge n enthält25 Dieser Text ist undati ert; in Mein L eben gibt Wagne r 19 machte , trägt zur Kl ärun g der Vorgänge wesentlich bei, besonders da Wagners autobiographische Schriften für die zeitliche E inordnung dieser Arbeiten nur un genaue An haltspunkte bieten. Friedrich I. Am 22 . Februar 1849 notierte D evri ent in seinem Tage- buch: "Zu Haus las Kapellmeiste r Wagner eine geschichts- ph ilosophische Arbeit vor, in der er mit außerordent- lich geistreicher und poeti scher Kombination die erha- bene Begeisterun g für di e Weltherrschaft aus den frü- hesten Sagenquellen entwicke lte . Fri edrich I. st ieg als der gewaltigste Träger des ga nzen Inhalts dieser Idee, von riesengroßer , wundervo ll er Schönheit auf. E r will ihn dramatisch behandeln. Es gab gute Gespräche dar- über. " Die "geschichtsphilosophische Abhandlung" war die Abhandlung Die Wibelungen - Weltgeschichte aus der Sage21, die nach Wagners A ngabe in den Gesammelten Schriften bereits im Sommer 1848 geschri eben wurde; sie stellt eine ideell e Verbindung zwischen dem mytho- logischen Nibelungen-Stoff und der hi stori schen Ge- sta lt Friedrich Barbarossas dar22 • Der Plan zur Dramati- sierung dieses Stoffes war, a ls Wagner darüber zu De- vrient sprach , ni cht mehr neu; bereits vom 31. Oktober 1846 ist ei ne Skizze zu einem fünfaktigen Drama Fried- rich l. dati ert23 In der Mitteilung an meine Freu.nde wie auch in Mein L eben hat Wagner später eingehend die Gründe reflektiert, die ihn zur Aufgabe dieses Stoffes zugunsten des Nibelungen-Sujets führteil. Wenn Wag- ner es als das E rgebnis der Niederschrift der Wibelun- gen im Sommer 1848 bezeichnet, daß er sich "von der Neigu ng zur Behandlung eines hi storischen Stoffes für das reziti e rende Drama [ .. . ] gänzlich abwandte ,,24, so wird di es durch die Übe rlieferung vo n Devrient als nicht korrekt erkennbar. Vermutlich gehö ren die unda- tie rten Z usä tze zur Skizze von 1846 in den zeitli chen 5. Uraufführung des Rienzi am 20. Oktober 1842 im Königlichen Hoftheater in Dresden U mkreis des Gespräches vom Februar 1849 . Im Unter- schied zu den anderen Dramensujets de r Dresdner Spätzeit taucht Friedrich f . in der Zürcher Periode ni cht wieder auf; D evrients Tagebuchnotiz bleibt der späte- ste Beleg für Wagners Interesse an ihm. Jesus von Nazareth Für ein Drama Jesus von Nazareth hat Wagner e inen umfangreichen E ntwurf verfaßt , de r im e rsten Te il e i- nen Aufriß der fünfakti gen Handlung, im zweiten Teil Aufzeichnungen zur D eutung von Leben und Le hre Jesu mit zahlreichen Eva ngeli enausz üge n enthält25 Dieser Text ist undati ert; in Mein L eben gibt Wagne r 19 an, die Niederschrift des Entwurfs "gegen Neujahr" sei seine " Ietzte künstlerische Beschäftigung [der Dresdner Zeit] geblieben ,,26 Dem widerspricht allerdings eine Tagebucheintragung Eduard Devrients vom 16. April 1849 : " Besuch von Kapellmeister Wagner. Er sagte, er habe die Zeit her an einer Tragödie ,Chri stus' gearbei- tet, das Unternehmen aber aufgegeben. Nun will er nichts tun als gesund werden, und dazu läuft er spazie- ren. Auch recht! Ein toll e r , gescheiter Kerl. " Demnach hätte sich Wagners Beschäftigung mit dem Stoff bis ins Frühjahr erstreckt. Das Devrient mitge- tei lte Aufgeben des Plans war allerdings noch nicht de- finitiv. Im Mai , während des Weimarer Aufenthaltes nach der Flucht aus Dresden, sprach Wagner zu Liszt und der Fürstin von Wiugenstein - nach dem Bericht in Mein Leben - über den "Entwurf einer Tragödie ,Jesus von Nazareth', nach dessen Mitteilung Liszt ein be- denkliches Schweige n beobachtete , die Fürstin von Wittge nstein jedoch lebhaft gegen das Vorhaben , e inen solchen Stoff auf das Theater zu bringe n, sich e re i- ferte'>27 . Und in der zwei ten Hälfte des Jahres tauchte der Gedanke an e ine Ausarbeitung des Stoffes e rn eut auf, diesmal im Zusammenhang mit dem Projekt e iner Oper für Paris28 Erst im Dezember 1849 verdrängte das neu e rwachte Interesse an einem anderen Stoff, Wie- land der Schmied29 , das Jesus- Projek t endgültig . Achilleus Ein drittes Projekt, das Wagner ebenfalls während der le tztcn Dresdner Zeit beschäftigte , soll um des Zusam- menhanges willen e rwähnt werden, obwohl es in den Devrient-Tagebüchern nicht auftaucht. Auf e inen Abend in der Zeit des Dresdner Maiaufstandes (wa hr- scheinlich den des 4. Mai 1849) bezieht sich die folgende Schilderung in de r Autobiographie30 : "So schl enderte ich [ ... ] spät nach meiner Woh- nung zurück und arbeitete unterwegs in mir den se it 20 e llllge r Zeit mich beschäf1igenden Stoff zu einem Drama ,Achilleus' aus. " Der Plan wurde damals, wie es scheint, nicht weiter verfolgt, doch offenbar auch nicht verworfen , wie aus Wagners Korrespondenz des Jahres 1850 hervorgeht31 Erst als Wagner Ende Juli 1850 die Aufnahme der Komposition von SiegJrieds Tod beschloß , scheint das Projekt endgültig hinfä llig geworden zu sein32 Wagners Vorstellungen von einem Achilleus-Drama sind schrift- lich nur in vier Fragmenten dokumentiert , die zusam- men knapp eine Druckseite füllen33 . Im nachhinein -und zwar schon von dem Standpunkt aus, den Wagner selbst seit Herbst 1849 e innahm - stellt sich die Arbeit an den verschiedenen Dramenprojekten der ersten Monate des Jahres 1849 als ein Zeichen für fehlende Klarheit ihres Verfassers über seine eige ntli- chen künstlerischen Aufgaben und Möglichkeiten dar. Für das Verständnis der Dichtung SiegJrieds Tod ist es indessen wichtig , den ge meinsamen Impuls zu sehen, de r a ll en Arbeiten der Ic tzten Dresdner Zeit zugrunde liegt. Alle vier künstlerischen Sujets der Dresdner Zeit nach der Vollendung von Lohengrin sind zentriert auf d ie Frage der "voll e[n] Emanzipation des Mcnschenge- schl eehtes,,34 . Jhre Titelfiguren Siegfried , Friedrich 1. , Jesus und Achilleus sind Heroengesta lten , deren Sein oder Wirken in diesem Sinne von menschheitsge- schichtlicher Bedeutung ist und di e deshalb von Wag- ner als innerlich verwandt aufgefaßt werden . Die innere Beziehung zwischen den beiden e rsteren ist das ze ntrale Thema der Abhandlung Die Wibelullgell; Friedrich wird hie r von Wagner - nach der zusammenfassenden Formu li erung der Mitteilung an meine Freunde - "als eine geschichtliche Wiedergeburt des altheidnischen Siegfried ,,35 gesehen. Auch die Verbindun gslinie von Siegfried/Friedrich zu Jesus ist in den Wibeltmgell gezo- gen: " Im deutschen Volke hat sich das ä lteste urberech- ti gte Königsgeschlecht der Welt erha lten: es stammt vo n e inem Sohne Gottes her, der seinem nächsten Ge- schlechte se lbst Siegfried , den übri gen Völkern der Erde aber Christus heißt; dieser hat für das Heil und an, die Niederschrift des Entwurfs "gegen Neujahr" sei seine " Ietzte künstlerische Beschäftigung [der Dresdner Zeit] geblieben ,,26 Dem widerspricht allerdings eine Tagebucheintragung Eduard Devrients vom 16. April 1849 : " Besuch von Kapellmeister Wagner. Er sagte, er habe die Zeit her an einer Tragödie ,Chri stus' gearbei- tet, das Unternehmen aber aufgegeben. Nun will er nichts tun als gesund werden, und dazu läuft er spazie- ren. Auch recht! Ein toll e r , gescheiter Kerl. " Demnach hätte sich Wagners Beschäftigung mit dem Stoff bis ins Frühjahr erstreckt. Das Devrient mitge- tei lte Aufgeben des Plans war allerdings noch nicht de- finitiv. Im Mai , während des Weimarer Aufenthaltes nach der Flucht aus Dresden, sprach Wagner zu Liszt und der Fürstin von Wiugenstein - nach dem Bericht in Mein Leben - über den "Entwurf einer Tragödie ,Jesus von Nazareth', nach dessen Mitteilung Liszt ein be- denkliches Schweige n beobachtete , die Fürstin von Wittge nstein jedoch lebhaft gegen das Vorhaben , e inen solchen Stoff auf das Theater zu bringe n, sich e re i- ferte'>27 . Und in der zwei ten Hälfte des Jahres tauchte der Gedanke an e ine Ausarbeitung des Stoffes e rn eut auf, diesmal im Zusammenhang mit dem Projekt e iner Oper für Paris28 Erst im Dezember 1849 verdrängte das neu e rwachte Interesse an einem anderen Stoff, Wie- land der Schmied29 , das Jesus- Projek t endgültig . Achilleus Ein drittes Projekt, das Wagner ebenfalls während der le tztcn Dresdner Zeit beschäftigte , soll um des Zusam- menhanges willen e rwähnt werden, obwohl es in den Devrient-Tagebüchern nicht auftaucht. Auf e inen Abend in der Zeit des Dresdner Maiaufstandes (wa hr- scheinlich den des 4. Mai 1849) bezieht sich die folgende Schilderung in de r Autobiographie30 : "So schl enderte ich [ ... ] spät nach meiner Woh- nung zurück und arbeitete unterwegs in mir den se it 20 e llllge r Zeit mich beschäf1igenden Stoff zu einem Drama ,Achilleus' aus. " Der Plan wurde damals, wie es scheint, nicht weiter verfolgt, doch offenbar auch nicht verworfen , wie aus Wagners Korrespondenz des Jahres 1850 hervorgeht31 Erst als Wagner Ende Juli 1850 die Aufnahme der Komposition von SiegJrieds Tod beschloß , scheint das Projekt endgültig hinfä llig geworden zu sein32 Wagners Vorstellungen von einem Achilleus-Drama sind schrift- lich nur in vier Fragmenten dokumentiert , die zusam- men knapp eine Druckseite füllen33 . Im nachhinein -und zwar schon von dem Standpunkt aus, den Wagner selbst seit Herbst 1849 e innahm - stellt sich die Arbeit an den verschiedenen Dramenprojekten der ersten Monate des Jahres 1849 als ein Zeichen für fehlende Klarheit ihres Verfassers über seine eige ntli- chen künstlerischen Aufgaben und Möglichkeiten dar. Für das Verständnis der Dichtung SiegJrieds Tod ist es indessen wichtig , den ge meinsamen Impuls zu sehen, de r a ll en Arbeiten der Ic tzten Dresdner Zeit zugrunde liegt. Alle vier künstlerischen Sujets der Dresdner Zeit nach der Vollendung von Lohengrin sind zentriert auf d ie Frage der "voll e[n] Emanzipation des Mcnschenge- schl eehtes,,34 . Jhre Titelfiguren Siegfried , Friedrich 1. , Jesus und Achilleus sind Heroengesta lten , deren Sein oder Wirken in diesem Sinne von menschheitsge- schichtlicher Bedeutung ist und di e deshalb von Wag- ner als innerlich verwandt aufgefaßt werden . Die innere Beziehung zwischen den beiden e rsteren ist das ze ntrale Thema der Abhandlung Die Wibelullgell; Friedrich wird hie r von Wagner - nach der zusammenfassenden Formu li erung der Mitteilung an meine Freunde - "als eine geschichtliche Wiedergeburt des altheidnischen Siegfried ,,35 gesehen. Auch die Verbindun gslinie von Siegfried/Friedrich zu Jesus ist in den Wibeltmgell gezo- gen: " Im deutschen Volke hat sich das ä lteste urberech- ti gte Königsgeschlecht der Welt erha lten: es stammt vo n e inem Sohne Gottes her, der seinem nächsten Ge- schlechte se lbst Siegfried , den übri gen Völkern der Erde aber Christus heißt; dieser hat für das Heil und Glück se ines Geschlechtes und der aus ihm entsprosse- nen Völker der Erde die he rrlichste Tat vollbracht und um dieser Tat will en auch den Tod erlitten"J6 Und der Bezug zwischen Achilleus und Siegfried besteht darin , daß in Achilleus nach Wagners Deutung sich de r Satz " Der Mensch ist di e Vervo llkommnung Gottes"J? be- wahrhe ite t - ebenso wie von Siegfried , dem freien Hei- den , gilt : "vor diesem Menschen muß alle G ötte rprach t erbleichen" J8 IV. Die Konzeption des musikalischen Dramas in den Z ürche r Kunstschrif1en und die Abrundung des Rillg-Tex tes (1849- 1852) Wagners Teilnahme am Dresdner Maiaufstand von 1849, der daraus resultie rende Verlust seiner bürgerli- chen Existenz und die Flucht nach Zürich schu fe n Le- bensumstände, die das künstl erische Schaffen zunächst zum E rliege n brachten. Statt dessen tra te n zunächst einmal schriftste ll e ri sche Arbeiten in den Vordergrund , die fi nanzielle Erträgnisse e rhoffen ließen . A ls erste in der Reihe von Wagner Zürcher Kunstschri ften entstand bereits im Juli 1849 Die Kunst und die Revollllion; ih r fo lgte die umfan greiche re Arbeit Das Kunstwerk der ZlIklillfi , die am 4. November des gle ichen Jahres abge- schl osse n wurde und An fang 1850 erschi en. War die Themat ik de r ersten Schrift noch allgemein kulturpoli- tisch gewese n, so nahm Das Kuns/werk der Zukunft schon deutlich Z üge e ine r Selbstvergewisserung über die kü nstlerische G estalt des Nibelungen-Projektes an. Noch stärker gilt dies für das umfangre ichste der Zür- cher schriftste llerischen Werke, Oper und Drama (ge- schri eben vo n Herbst 1850 bis Februar 1851), in dessen letztem Teil Wagner ausführli che Betrachtungen über die (spü te r soge nannte) Leitmotivtechnik , über di e dichte ri sche und musikalische Funktion des Stabreims und übe r das Verh äl tni s von Singstimme und Orchester anstellt. Die Reihe der großen Z ürcher Kunstschriften wurde dann in der zwe iten Jahreshä lfte 1851 abge- schlossen mit der Milleilung an meine Freunde, die in Form e ines Vorwortes zur Veröffentlichung der Opern- dichtungen Der Fliegende Hollällder, Tannhäuser und Lohengrin erschien. Mit ihr kündigte Wagner zugleich seine Rückwe ndung zum künstlerischen Schaffen an: Am Schluß machte er seine Leser mit dem inzwischen auf vier T e ile erweiterten Plan seines Nibelungen-Opus bekannt , dessen baldige Ausführung er versrrach: " Nur mit meinem Werke seht ihr mich wiede r! " J Vermutlich hat Wagne r se ine Verl eger dazu veran- laßt, von seinen Schriften jewe il s e in Exemplar an Edu- ard Devrient zu sende n. Jedenfalls las D evrie nt die be i- den e rste n Abhandlungen Wagners sogle ich nach ihrem Erscheinen. Am 18 . September 1849 notie rte er in sei- nem Tagebuch: " Ei ne Broschüre von Richard Wagner, ,Die Kun st und die Revolution' , angefa nge n. " Und am 23. Okto- ber he ißt es: "Therese las mir Wagners Schrift ,Die Kun st und die Revolutio n' zu Ende. Nicht der Wahnsinn , ne in , die Raserei mu ß sie ihm diktiert haben. Da ist ga r nicht mehr zu sagen , alle Dinge zur Fratze verzerrt und die neue christlich-apo llinische Religion a lle in seligma- chend. " (Das Ende der Passage bezieht sich auf Wagners Schlußapotheose : ,,50 laßt uns denn den A lta r de r Z u- ku nft , im Leben wie in der lebendigen Kunst , de n zwei erhabensten Lehrern der Menschheit e rricht en: Jeslls, der für die MellSchheit Iill, und A polIon, der sie zu ihrer f reudevollen Würde erhobf·o) Auch Das Kunstwerk der Zukunft wurde von De- vrient bald nach seiner Veröffentlichung gelese n. Am I . März 1850 notie rte er: " In e inem neu e rschi enenen Buche vo n Richard Wagner gelesen , ,Das Kunstwerk der Z uku nft '. Ich kann den teil s wunderlichen Abstrakti onen - di esem Schachspiel mit Begriffsformeln , wo raus man das Le- ben um so besser begreifen soll - nicht folge n , te il s finde ich in dem, was ich verstehe , lauter falsche Behauptun- gen und die Natur der Dinge verzerrt und auf den Kopf 21 Glück se ines Geschlechtes und der aus ihm entsprosse- nen Völker der Erde die he rrlichste Tat vollbracht und um dieser Tat will en auch den Tod erlitten"J6 Und der Bezug zwischen Achilleus und Siegfried besteht darin , daß in Achilleus nach Wagners Deutung sich de r Satz " Der Mensch ist di e Vervo llkommnung Gottes"J? be- wahrhe ite t - ebenso wie von Siegfried , dem freien Hei- den , gilt : "vor diesem Menschen muß alle G ötte rprach t erbleichen" J8 IV. Die Konzeption des musikalischen Dramas in den Z ürche r Kunstschrif1en und die Abrundung des Rillg-Tex tes (1849- 1852) Wagners Teilnahme am Dresdner Maiaufstand von 1849, der daraus resultie rende Verlust seiner bürgerli- chen Existenz und die Flucht nach Zürich schu fe n Le- bensumstände, die das künstl erische Schaffen zunächst zum E rliege n brachten. Statt dessen tra te n zunächst einmal schriftste ll e ri sche Arbeiten in den Vordergrund , die fi nanzielle Erträgnisse e rhoffen ließen . A ls erste in der Reihe von Wagner Zürcher Kunstschri ften entstand bereits im Juli 1849 Die Kunst und die Revollllion; ih r fo lgte die umfan greiche re Arbeit Das Kunstwerk der ZlIklillfi , die am 4. November des gle ichen Jahres abge- schl osse n wurde und An fang 1850 erschi en. War die Themat ik de r ersten Schrift noch allgemein kulturpoli- tisch gewese n, so nahm Das Kuns/werk der Zukunft schon deutlich Z üge e ine r Selbstvergewisserung über die kü nstlerische G estalt des Nibelungen-Projektes an. Noch stärker gilt dies für das umfangre ichste der Zür- cher schriftste llerischen Werke, Oper und Drama (ge- schri eben vo n Herbst 1850 bis Februar 1851), in dessen letztem Teil Wagner ausführli che Betrachtungen über die (spü te r soge nannte) Leitmotivtechnik , über di e dichte ri sche und musikalische Funktion des Stabreims und übe r das Verh äl tni s von Singstimme und Orchester anstellt. Die Reihe der großen Z ürcher Kunstschriften wurde dann in der zwe iten Jahreshä lfte 1851 abge- schlossen mit der Milleilung an meine Freunde, die in Form e ines Vorwortes zur Veröffentlichung der Opern- dichtungen Der Fliegende Hollällder, Tannhäuser und Lohengrin erschien. Mit ihr kündigte Wagner zugleich seine Rückwe ndung zum künstlerischen Schaffen an: Am Schluß machte er seine Leser mit dem inzwischen auf vier T e ile erweiterten Plan seines Nibelungen-Opus bekannt , dessen baldige Ausführung er versrrach: " Nur mit meinem Werke seht ihr mich wiede r! " J Vermutlich hat Wagne r se ine Verl eger dazu veran- laßt, von seinen Schriften jewe il s e in Exemplar an Edu- ard Devrient zu sende n. Jedenfalls las D evrie nt die be i- den e rste n Abhandlungen Wagners sogle ich nach ihrem Erscheinen. Am 18 . September 1849 notie rte er in sei- nem Tagebuch: " Ei ne Broschüre von Richard Wagner, ,Die Kun st und die Revolution' , angefa nge n. " Und am 23. Okto- ber he ißt es: "Therese las mir Wagners Schrift ,Die Kun st und die Revolutio n' zu Ende. Nicht der Wahnsinn , ne in , die Raserei mu ß sie ihm diktiert haben. Da ist ga r nicht mehr zu sagen , alle Dinge zur Fratze verzerrt und die neue christlich-apo llinische Religion a lle in seligma- chend. " (Das Ende der Passage bezieht sich auf Wagners Schlußapotheose : ,,50 laßt uns denn den A lta r de r Z u- ku nft , im Leben wie in der lebendigen Kunst , de n zwei erhabensten Lehrern der Menschheit e rricht en: Jeslls, der für die MellSchheit Iill, und A polIon, der sie zu ihrer f reudevollen Würde erhobf·o) Auch Das Kunstwerk der Zukunft wurde von De- vrient bald nach seiner Veröffentlichung gelese n. Am I . März 1850 notie rte er: " In e inem neu e rschi enenen Buche vo n Richard Wagner gelesen , ,Das Kunstwerk der Z uku nft '. Ich kann den teil s wunderlichen Abstrakti onen - di esem Schachspiel mit Begriffsformeln , wo raus man das Le- ben um so besser begreifen soll - nicht folge n , te il s finde ich in dem, was ich verstehe , lauter falsche Behauptun- gen und die Natur der Dinge verzerrt und auf den Kopf 21 gestellt. Diesen re ich ausgestatteten Kopf hat di e Revo- lution verdre ht. " Zu dem schon in den Tagebucheintragungen von 1848 erhobene n Vorwurf der revolutionären Verblen- dun g kommt nunmehr der neue - und hi er ni cht züm le tzten mal ausgesprochene - der Abstraktionssucht hinzu . D och hält Devrient immerhin nach Beendigun g der Lektüre am 6. März auch seine positiven E indrücke fest: "Wagners Buch zu E nde gelesen. Wo seine po liti- schen Träumereien und toll en Übertreibungen von ihm lassen, wo er e rfahrungsgemäß zu H aus ist , in dem näm- li ch, was er über das Wesen des Dramas sagt , ist e r geistvoll , tief und bedeutend. " Angesichts solcher zwiespältiger Lektüreeindrücke ist es ve rständlich , daß Devrient dem Autor gegenüber zunächst in Schweige n verharrte . Wagner se inerse its vermißte di e e rwartete Resonanz bei seinem Dresdn er Gesprächspartn er in Theaterfrage n. U nd nachdem im Jahre 1851 Oper und Drama und Drei Operndichtungcn nebst einer Milleilung an meine Freunde als Vorwort er- schienen wa ren'l , schri eb er an seinen Dresdner Freund Theoclo r Uhlig um di e Jahreswende 1851/5242: " Ist Dir denn neuerdings ni emals etwas darüber zu ohren gekommen, ob Eduard Devrient meine schriften liest, un d welchen E indruck sie auf ihn machen? Ich ge- stehe , daß ich doch oft recht unwillkürlich an ihn denke , und wissen möchte ich gern , wie weit e in so lcher mensch durch se inen mange l an innerer Energie und wirkli chem muthe zu rückbl eibt , und wie weit er doch wieder durch seinen guten verstand und redliches Wol- len auf der andren seite vorwärtszubringen ist. A n ihn schreiben kann ich nicht: aber ich würde es gern sehen - mindestens würde es mich interessieren - wenn er m ir schri ebe (: er ist mir auch eigentlich e inen brief schul- dig:) Wie könntest Du nun einmal an ihn kommen? Je- denfa lls möchte ich aber auch, ehe er mir schriebe, daß er das Vorwo rt zu den 3 . Op[ern]d[i] cht[ungen] gelesen habe. " Uhlig hat offenbar ent weder sogleich nach Empfa ng 22 d ieses Briefes oder auf Wagners Nachfrage hin , ob Devrient di e Ausgabe der Operdi chtungen mit der Mi/- teilung erhalten habe (Brief vom 22. Januar 1852) mi t E du ard D evrient Kontakt aufgenommen . Der Brief, in dem er Wagner darüber beri chte te, ist - wi e alle Briefe Uhligs an Wagner - verloren; e r vera nl aßte Wagner je- denfalls zu e iner Reakti on, in der das ursprüngliche In- te resse an weiterer Verbindung mit Devri ent nicht nur in Kälte umgeschlagen ist , sondern soga r nachträglich geleugnet wird (Brief vom 11. März 1852)'3: "Für D eine mittheilungen über I ... ] Devri ent da nke ich Dir ; was ich dami t soll , weiß ich zwar ni cht recht. [ ... ] D evrient macht auf mich einen jämmerli- chen eindruck: das ist so der rechte, aus schwäche grundsätzli ch bornirte; wo er über seine schwäche sich nicht herausfindet ist es für ihn so bequem zu - ve rzwei- feln , und mit der ,unvollkommenheit ' alles irdischen sich zu trösten! Im grunde ist dieser mensch doch recht ve rachtungswürdig. - Du hast zu viel Gewicht auf meine nachfrage nach ihm gelegt. " F ür Dev rient gab das Gespräch mit Uhlig a ll em A n- schein nach den Anstoß , seine Kenntnis vo n Wagners Schriften zu ve rvollständige n. A us de n Tagebüchern geht hervor , daß er zwischen Mitte April und Anfang Juni 1852 a lle ihm inzwischen wgänglichen Arbeiten Wagners las. Er begann mit der Schri ft Ein Theater in Z ürich44 , die im Frühjahr 1851 erschi enen wa r. A m 16. A pril 1852 noti e rte e r: "Richard Wagners Broschüre über das Z üri cher Theater angefa ngen. Welch e in Scharfsinn und fe ines Gefühl! Wieviel Kapazität wird vo m berufenen E influß auf di e Bühn e ferngehalten. " Die Eintragung für den fo lgenden Tag beginnt: " Richard Wagners Broschüre, seine A ufsä tze in der ,Neuen Zeitschrift für Musik' und Verschiedenes darin ge lesen und a ll erle i no ti e rt. " Mit den Aufsätzen in der Neue" Zeitschrif/ f ür Musik si nd ge meint : Über die "Goethestif tung (datiert vom 8. Mai 1851, gedruckt in der Ausgabe vom5. März 1852)45 und Über musikalische Kritik (dati ert vo m 25 . Januar gestellt. Diesen re ich ausgestatteten Kopf hat di e Revo- lution verdre ht. " Zu dem schon in den Tagebucheintragungen von 1848 erhobene n Vorwurf der revolutionären Verblen- dun g kommt nunmehr der neue - und hi er ni cht züm le tzten mal ausgesprochene - der Abstraktionssucht hinzu . D och hält Devrient immerhin nach Beendigun g der Lektüre am 6. März auch seine positiven E indrücke fest: "Wagners Buch zu E nde gelesen. Wo seine po liti- schen Träumereien und toll en Übertreibungen von ihm lassen, wo er e rfahrungsgemäß zu H aus ist , in dem näm- li ch, was er über das Wesen des Dramas sagt , ist e r geistvoll , tief und bedeutend. " Angesichts solcher zwiespältiger Lektüreeindrücke ist es ve rständlich , daß Devrient dem Autor gegenüber zunächst in Schweige n verharrte . Wagner se inerse its vermißte di e e rwartete Resonanz bei seinem Dresdn er Gesprächspartn er in Theaterfrage n. U nd nachdem im Jahre 1851 Oper und Drama und Drei Operndichtungcn nebst einer Milleilung an meine Freunde als Vorwort er- schienen wa ren'l , schri eb er an seinen Dresdner Freund Theoclo r Uhlig um di e Jahreswende 1851/5242: " Ist Dir denn neuerdings ni emals etwas darüber zu ohren gekommen, ob Eduard Devrient meine schriften liest, un d welchen E indruck sie auf ihn machen? Ich ge- stehe , daß ich doch oft recht unwillkürlich an ihn denke , und wissen möchte ich gern , wie weit e in so lcher mensch durch se inen mange l an innerer Energie und wirkli chem muthe zu rückbl eibt , und wie weit er doch wieder durch seinen guten verstand und redliches Wol- len auf der andren seite vorwärtszubringen ist. A n ihn schreiben kann ich nicht: aber ich würde es gern sehen - mindestens würde es mich interessieren - wenn er m ir schri ebe (: er ist mir auch eigentlich e inen brief schul- dig:) Wie könntest Du nun einmal an ihn kommen? Je- denfa lls möchte ich aber auch, ehe er mir schriebe, daß er das Vorwo rt zu den 3 . Op[ern]d[i] cht[ungen] gelesen habe. " Uhlig hat offenbar ent weder sogleich nach Empfa ng 22 d ieses Briefes oder auf Wagners Nachfrage hin , ob Devrient di e Ausgabe der Operdi chtungen mit der Mi/- teilung erhalten habe (Brief vom 22. Januar 1852) mi t E du ard D evrient Kontakt aufgenommen . Der Brief, in dem er Wagner darüber beri chte te, ist - wi e alle Briefe Uhligs an Wagner - verloren; e r vera nl aßte Wagner je- denfalls zu e iner Reakti on, in der das ursprüngliche In- te resse an weiterer Verbindung mit Devri ent nicht nur in Kälte umgeschlagen ist , sondern soga r nachträglich geleugnet wird (Brief vom 11. März 1852)'3: "Für D eine mittheilungen über I ... ] Devri ent da nke ich Dir ; was ich dami t soll , weiß ich zwar ni cht recht. [ ... ] D evrient macht auf mich einen jämmerli- chen eindruck: das ist so der rechte, aus schwäche grundsätzli ch bornirte; wo er über seine schwäche sich nicht herausfindet ist es für ihn so bequem zu - ve rzwei- feln , und mit der ,unvollkommenheit ' alles irdischen sich zu trösten! Im grunde ist dieser mensch doch recht ve rachtungswürdig. - Du hast zu viel Gewicht auf meine nachfrage nach ihm gelegt. " F ür Dev rient gab das Gespräch mit Uhlig a ll em A n- schein nach den Anstoß , seine Kenntnis vo n Wagners Schriften zu ve rvollständige n. A us de n Tagebüchern geht hervor , daß er zwischen Mitte April und Anfang Juni 1852 a lle ihm inzwischen wgänglichen Arbeiten Wagners las. Er begann mit der Schri ft Ein Theater in Z ürich44 , die im Frühjahr 1851 erschi enen wa r. A m 16. A pril 1852 noti e rte e r: "Richard Wagners Broschüre über das Z üri cher Theater angefa ngen. Welch e in Scharfsinn und fe ines Gefühl! Wieviel Kapazität wird vo m berufenen E influß auf di e Bühn e ferngehalten. " Die Eintragung für den fo lgenden Tag beginnt: " Richard Wagners Broschüre, seine A ufsä tze in der ,Neuen Zeitschrift für Musik' und Verschiedenes darin ge lesen und a ll erle i no ti e rt. " Mit den Aufsätzen in der Neue" Zeitschrif/ f ür Musik si nd ge meint : Über die "Goethestif tung (datiert vom 8. Mai 1851, gedruckt in der Ausgabe vom5. März 1852)45 und Über musikalische Kritik (dati ert vo m 25 . Januar 1852, erschienen in der Ausgabe vom 6. Februar 1852)46 . Besonders der letztere Aufsatz erregte D e- vrients Widerspruch , und zwar , wie es scheint , durch die usurpatori sche Art , in der Wagner seine A uffass un g vom Gesamtkunstwerk publizistisch durchzusetzen ge- dachte . (Man hat fas t den E indruck , als habe Dev ri ent genügend Hellhörigkeit besessen , um den Ton , den Wagner in seinen Briefäußerungen über ihn selbst an . Uhlig anschlug, als Unterton auch in dieser Wagner- sehen Schrift herauszuhören .) Wagner dringt in diesem Aufsatz - entsprechend den Thesen seines Kunstwerks der Zukunf t - "auf den Wiedergewinn der wa hresten und einzig rechtfertigenden Bedeutung der ,Musik' wonach sie di e in ni gste Vereinigung der Dichtkunst und Tonkunst [ . . . ] ist." Und als Konsequenz, di e daraus zu ziehe n wäre , fo rdert er , "daß di e vo n uns gemeinte Zeitschrift vo n dem In- halte einer bisheri ge n ,musikalischen Zeitung' durch- aus zu reinige n sei: in ihr dürfen di e E rscheinungen der modernen Sonderkunst ga r keine Berü cksichtigung, ja nur Erwähnung mehr finden, außer dann , wenn entwe- der di e Ri chtung nach de r wirklichen Musik , wie wir sie verstehen, in ihnen nachzuweisen , hervorzuheben, zu stä rken und zu kräft igen, oder aber di e absolut entge- gengesetzte Richtung als das Irrige , Fehlerhafte, Sinn- und Vernunftlose zur Belehrung deutlich aufzudecken ist. 47" Diese Thesen und d ie Zustimmung, di e sie bei Franz Brendel, dem H erausgebe r der Neuen Zeitschrif t, fa n- den, bewogen D evrient zum E inspruch (Fortsetzung der Tagebucheintragu ng vom 17. April) : "Große Anregungen, aber Wagners enormer Irrtum über das Wesen der Musik zerstört ihm jede Wirkung seines außero rdentli chen Geistes . Seine Universa lität macht ihn borni ert. Musik ist ihm in ihrer wahrsten und rechtfe rtigenden Bedeutung nur di e innige Vereinigung von Dicht- und Tonkunst. Selbständigkeit der Musik , als e ine Sonderkunst , läßt er gar nicht gelten. Quartett und Symphonie müssen ihm Irrtümer, unnatürliche 6. Eduard Devrient 1854 23 1852, erschienen in der Ausgabe vom 6. Februar 1852)46 . Besonders der letztere Aufsatz erregte D e- vrients Widerspruch , und zwar , wie es scheint , durch die usurpatori sche Art , in der Wagner seine A uffass un g vom Gesamtkunstwerk publizistisch durchzusetzen ge- dachte . (Man hat fas t den E indruck , als habe Dev ri ent genügend Hellhörigkeit besessen , um den Ton , den Wagner in seinen Briefäußerungen über ihn selbst an . Uhlig anschlug, als Unterton auch in dieser Wagner- sehen Schrift herauszuhören .) Wagner dringt in diesem Aufsatz - entsprechend den Thesen seines Kunstwerks der Zukunf t - "auf den Wiedergewinn der wa hresten und einzig rechtfertigenden Bedeutung der ,Musik' wonach sie di e in ni gste Vereinigung der Dichtkunst und Tonkunst [ . . . ] ist." Und als Konsequenz, di e daraus zu ziehe n wäre , fo rdert er , "daß di e vo n uns gemeinte Zeitschrift vo n dem In- halte einer bisheri ge n ,musikalischen Zeitung' durch- aus zu reinige n sei: in ihr dürfen di e E rscheinungen der modernen Sonderkunst ga r keine Berü cksichtigung, ja nur Erwähnung mehr finden, außer dann , wenn entwe- der di e Ri chtung nach de r wirklichen Musik , wie wir sie verstehen, in ihnen nachzuweisen , hervorzuheben, zu stä rken und zu kräft igen, oder aber di e absolut entge- gengesetzte Richtung als das Irrige , Fehlerhafte, Sinn- und Vernunftlose zur Belehrung deutlich aufzudecken ist. 47" Diese Thesen und d ie Zustimmung, di e sie bei Franz Brendel, dem H erausgebe r der Neuen Zeitschrif t, fa n- den, bewogen D evrient zum E inspruch (Fortsetzung der Tagebucheintragu ng vom 17. April) : "Große Anregungen, aber Wagners enormer Irrtum über das Wesen der Musik zerstört ihm jede Wirkung seines außero rdentli chen Geistes . Seine Universa lität macht ihn borni ert. Musik ist ihm in ihrer wahrsten und rechtfe rtigenden Bedeutung nur di e innige Vereinigung von Dicht- und Tonkunst. Selbständigkeit der Musik , als e ine Sonderkunst , läßt er gar nicht gelten. Quartett und Symphonie müssen ihm Irrtümer, unnatürliche 6. Eduard Devrient 1854 23 Künsteleien sein. Die Musik um ihre r se lbst willen ver- leugne t er. Diese vergeistigte aller Künste , dies Band der Verständigung mit überirdischen Dinge n über Wort und Gedanken hinaus - dies erkennt der Komponist Ri- chard Wagner nicht an! Traurig für ihn und uns. Diese Kunst, welche das Gefü hlte, nicht zu Definierende in all en anderen Künsten ausmacht , soll an sich nicht sein , die e inzige, die , wo sie ga nz sie selbst ist , keinen Ver- gleich mit den anderen zuläßt , übe r die nur nach über- e inst immender Gefü hls- und Geschmacksbildung, nicht nach Verstandesregeln und Vergleichspunkten geurteil t werden kann , die hei ligste , rein ste , de r Ur- que ll a ll e r Künste in G leichmaß und Harmonie, so ll nur da sei n , dem Worte zu dienen, den Ausdruck zu ver- schärfen und zu heben! Das heißt verra nnt sei n in sub- jektiven Grill en und natürlich auch in Widersprüchen. Daß die Musik im Drama nur dessen Ausdruck sein so ll , ist scho n recht , aber wenn se in Verehrer Brendcl sagt, G luck sei nur Re formator der Oper gewese n, Wagner der Schöpfer des neuen Dramas , denn jener habe die Wahrheit des Ausdrucks nur a ls Musiker ge- wollt , dieser woll e sie a ls uni verseller Künstle r , bi sher hätten wir a lle in durch die Musik, insbesondere durch di e charakteristische Wendung der Singstimme, darge- ste llte Charaktere gehabt , Wagner erziele die C harak- teristik durch das Zusammenwirken a lle r künstle ri- schen Elemente - so widerspricht er den Axiomen der Schule . In der Oper ist das Drama die Hauptsache, fo lg- lich muß auch das Inte resse am Individuum , also der Ausdruck des Singe nden das Totalinteresse tragen . Das Orchester darf ihn nur stützen und ergänzen. In der Weise aber , wie Richard Wagner den Ausdruck zwi- schen Gesang und Orchester teilt, schwächt e r das In- teresse am mensch li chen Individuum und verOücht igt es in musikalische Abstraktion , die er doch gerade nicht will , verachtet jedenfalls das Lebenselement des Dra- mas. G luck ist und bleibt das höchste Muste r für drama- ti sche Musik , über ihn hinaus gehn , ist überall gefähr- li ch . Daß aber e in Verdienst darin bestehen so ll , d ie Musik nicht a ls Musiker , sondern als universe ller 24 Künstler zu behandeln, ist ei ne jener Bizarre ri en, die wir auch den neuen philosophischen Schulen und der Schöpfungskraft des abso luten Begriffs zu danken ha- ben. Außerdem ist die ausposaunte Schöpfung des neuen Dramas gar ni chts als die a lt e Natur des Dramas in ihrer künstlerischen Universalität. Heute denke man immer, mit neuen Na men neue Dinge zu schaffen. Wagners Stärke li egt doch auch, wie a lle r unsere r Kriti- ker , wohl der Kritik überhaupt , im Nega ti ven. Über vorh ande ne Z ustände spricht er mi t unwiderstehlichem Scharfsi nn und höchstem Maßstab." Die anschließende Lektüre der Drei Opemdichtllll - gell mit der Mitteilung veran laßte Devrient zu folgen- dem Resümee in se inem Tagebuch (Eintragung vom 22. April 1852): "Wagners Vorrede zu sei nen drei Operngedichten zu Ende gelesen. Ungemei n anregend , zu letzt aber gibt all das ge istvoll Gespo nnene und wieder Ausgefaserte kein e igentliches Resultat. Sein D rama der Z uku nft ist di e weiter ausgebildete G lucksche Oper, ganz befreit von den Opernkonvenienzen, ober besse r , die mit Poesie und Geschmack ausgebildete Haupt- und Staatsaktion oder die fortentwickelt e antike Tragödie. Immer nur Reinigung des A lten von Modewust und Pöbeldienere i. Richard Wagner ist ein gewaltiger Reiniger , vor se iner Geißel, seinem Eifer ist ni chts Gemeines und Schlech- tes versteckt und sicher, darum wäre er ein Segen für d ie Bühne gewesen als praktischer Führer oder als An- reger , als ,der nie zufriedene Geist, der immer Neues will ' . Aber sein Geist ist doch wesentlich krit isch, refor- mierend, nicht ursprüngli ch schöpfe ri sch. Darum wird e r - ausgesetzt wie er ist und ble ibt - nichts Neues selbst schaffen , er wird es nur vorbereiten. " Die Ausführli chkeit der Tagebuch not izen de ute t dar- auf hin , daß Devrient sie a ls Skizzen für e inen spä ter zu schreibenden Brief an Wagner zu verwenden gedachte. Z un ächst äußerte er sich offenba r gege nü ber Theodor Uhlig d il atorisch und kü ndigte e ine e ingehende brieOi- ehe Ste ll ungnahme nach voll stä ndiger Lektüre von Wagners Schriften an. Ei ne entsprechende In formation Kün steleien sein. Die Musik um ihre r se lbst willen ver- leugne t er. Diese vergeistigte aller Künste , dies Band der Verständigung mit überirdischen Dinge n über Wort und Gedanken hinaus - dies erkennt der Komponist Ri- chard Wagner nicht an! Traurig für ihn und uns. Diese Kunst, welche das Gefü hlte, nicht zu Definierende in all en anderen Künsten ausmacht , soll an sich nicht sein , die e inzige, die , wo sie ga nz sie selbst ist , keinen Ver- gleich mit den anderen zuläßt , übe r die nur nach über- e inst immender Gefü hls- und Geschmacksbildung, nicht nach Verstandesregeln und Vergleichspunkten geurteil t werden kann , die hei ligste , rein ste , de r Ur- que ll a ll e r Künste in G leichmaß und Harmonie, so ll nur da sei n , dem Worte zu dienen, den Ausdruck zu ver- schärfen und zu heben! Das heißt verra nnt sei n in sub- jektiven Grill en und natürlich auch in Widersprüchen. Daß die Musik im Drama nur dessen Ausdruck sein so ll , ist scho n recht , aber wenn se in Verehrer Brendcl sagt, G luck sei nur Re formator der Oper gewese n, Wagner der Schöpfer des neuen Dramas , denn jener habe die Wahrheit des Ausdrucks nur a ls Musiker ge- wollt , dieser woll e sie a ls uni verseller Künstle r , bi sher hätten wir a lle in durch die Musik, insbesondere durch di e charakteristische Wendung der Singstimme, darge- ste llte Charaktere gehabt , Wagner erziele die C harak- teristik durch das Zusammenwirken a lle r künstle ri- schen Elemente - so widerspricht er den Axiomen der Schule . In der Oper ist das Drama die Hauptsache, fo lg- lich muß auch das Inte resse am Individuum , also der Ausdruck des Singe nden das Totalinteresse tragen . Das Orchester darf ihn nur stützen und ergänzen. In der Weise aber , wie Richard Wagner den Ausdruck zwi- schen Gesang und Orchester teilt, schwächt e r das In- teresse am mensch li chen Individuum und verOücht igt es in musikalische Abstraktion , die er doch gerade nicht will , verachtet jedenfalls das Lebenselement des Dra- mas. G luck ist und bleibt das höchste Muste r für drama- ti sche Musik , über ihn hinaus gehn , ist überall gefähr- li ch . Daß aber e in Verdienst darin bestehen so ll , d ie Musik nicht a ls Musiker , sondern als universe ller 24 Künstler zu behandeln, ist ei ne jener Bizarre ri en, die wir auch den neuen philosophischen Schulen und der Schöpfungskraft des abso luten Begriffs zu danken ha- ben. Außerdem ist die ausposaunte Schöpfung des neuen Dramas gar ni chts als die a lt e Natur des Dramas in ihrer künstlerischen Universalität. Heute denke man immer, mit neuen Na men neue Dinge zu schaffen. Wagners Stärke li egt doch auch, wie a lle r unsere r Kriti- ker , wohl der Kritik überhaupt , im Nega ti ven. Über vorh ande ne Z ustände spricht er mi t unwiderstehlichem Scharfsi nn und höchstem Maßstab." Die anschließende Lektüre der Drei Opemdichtllll - gell mit der Mitteilung veran laßte Devrient zu folgen- dem Resümee in se inem Tagebuch (Eintragung vom 22. April 1852): "Wagners Vorrede zu sei nen drei Operngedichten zu Ende gelesen. Ungemei n anregend , zu letzt aber gibt all das ge istvoll Gespo nnene und wieder Ausgefaserte kein e igentliches Resultat. Sein D rama der Z uku nft ist di e weiter ausgebildete G lucksche Oper, ganz befreit von den Opernkonvenienzen, ober besse r , die mit Poesie und Geschmack ausgebildete Haupt- und Staatsaktion oder die fortentwickelt e antike Tragödie. Immer nur Reinigung des A lten von Modewust und Pöbeldienere i. Richard Wagner ist ein gewaltiger Reiniger , vor se iner Geißel, seinem Eifer ist ni chts Gemeines und Schlech- tes versteckt und sicher, darum wäre er ein Segen für d ie Bühne gewesen als praktischer Führer oder als An- reger , als ,der nie zufriedene Geist, der immer Neues will ' . Aber sein Geist ist doch wesentlich krit isch, refor- mierend, nicht ursprüngli ch schöpfe ri sch. Darum wird e r - ausgesetzt wie er ist und ble ibt - nichts Neues selbst schaffen , er wird es nur vorbereiten. " Die Ausführli chkeit der Tagebuch not izen de ute t dar- auf hin , daß Devrient sie a ls Skizzen für e inen spä ter zu schreibenden Brief an Wagner zu verwenden gedachte. Z un ächst äußerte er sich offenba r gege nü ber Theodor Uhlig d il atorisch und kü ndigte e ine e ingehende brieOi- ehe Ste ll ungnahme nach voll stä ndiger Lektüre von Wagners Schriften an. Ei ne entsprechende In formation Uhligs muß Wagner Anfang Mai vorlegen haben. Da- bei dürfte U hlig zur Sache selbst a llenfalls Andeutendes mitgeteilt haben, immerhin aber so viel, daß für Wag- ner deutlich wurde, daß er in Devrient keinen Partei- gänger für seine Kunstauffassungen , sondern nur e inen sehr kritischen Gesprächspartner finden konnte. In se i- nem Brief vom 6. oder 7. Mai 1852 versuchte Wagner vor sich selbst und Uhlig diesen Sachverhalt aus der Person Eduard Devrients zu erklären. Dabei ste llte e r sein Verhältnis zu Devrient in einer Roll enverte ilung dar, die di e Konstellati on Siegfried/Mime aus der im Vorjahr entstandene n Dichtung Der junge Siegfried re- flektiert: Das Verhältnis des anarchi stischen Genies zum handwerklichen Könner, der durch sein Speziali- stentum un prod uktiv geworden ist. Nicht e inmal die Analogie zu m gewaltsamen E nde Mimes, den Siegfried "wie in e iner Anwandlung heftige n Ekels,,48 tötet , fehlt 49 : "Devr[ient] hat es weit in se inem fache ge- bracht , und di eß hat ihn eben hartnäckig e ite l ge macht : so lchen menschen muß nun ihr ganzes fach über den haufen geworfen werden, sonst ist auf keinen erfolg zu rechnen , und dieser e rfo lg ist end li ch doch ni cht e r- reichbar, außer durch einen voll ständigen mord. Wie so ll ei n mensch, der durch und durch methode ist, meine natürliche anarchie begreifen können? De- vrli ent] ist durchaus Despot , e r will die leute zwa ngs- weise selig machen: vom revolutionär hat er keine spur. Es feh lt ihm vollständ ig an naivetät , er hat nicht e inen blutstropfen vom künstler in sich: oder ist er künstle r? Er beweist, wie we it es be i vollkommener unprodukti- vität ein klar rechnender kompilator bringen kann: das neue , unwillkürliche muß ihm durchaus fremd bleiben: er hat kei n herz dafür [ ... ] Mein umga ng mit ihm war - so entsinne ich mich jetzt - ei ne fortlaufende Marter. " Bis A nfang Juni 1852 vervo ll ständigte Devrient se ine Kennt nis von Wagners theoretischen Schriften durch die Lektüre von Oper lind Drama, die für ihn verhei- ßungsvoll begann . Am 3. Mai notierte er: "Richard Wagners ,Oper und Drama' angefangen. Ein genialer Kerl! " Die anfängliche Bewunderung wich indessen bald der Kritik , die sich , wie schon vorher, gegen Umstürzler- tum und Abstraktheit richtete. Am 2. Juni 1852 schri eb Devrient an seine Frau50 : " Wagners Buch wird mir sauer. So vie l Bedeutendes, Geniales, neben so vielem Willkürliche n, bloß geist- re ich Zurechtgelegten , um in se ine r Beweisführung nicht gestö rt zu werden. Er ist doch auf dem Kunstge- biete , was er auf dem politi schen war. Einer, der neue Welten bauen will , wozu die a lte aber nicht zu verwen- den ist, und gleichwohl gibt es kein ande res Baumate- ria l. Auch ist e r zu sehr seinen phantastischen Abstrak- tionen ergeben , um wirklichen hi storische n Geist zu ha- ben , und das ist schlimm bei E ntwick lungen , die auf der Geschichte ruhen müssen. Doch was kritisiere ich Dir über ei n Buch , das Du nicht ke nnst und schwe rlich wirst kennen lernen. Ich bin nur gerade zu lebhaft damit be- schäft igt, um davon gegen Dich zu schweige n." U nd im Tagebuch heißt es am 5. Juni: "Fortgelesen. Der gute Wagner wird mir sauer. Er schenkt dem Leser nichts von a ll seiner vermitte lnden Gedankenarbeit. Wir woll en Resultate , e r wi ll aber, daß wir auch sehen , wie mühsam er sie gefunden hat. " Devrients Resümee lautet zwei Tage später: .. Richard Wagners ,Oper und Drama' mit Anstren- gung zu Ende gelesen. Das Buch ist wirklich so klug, daß es darüber dumm wird. Schade, schade um d iese Fü lle von Geist, Kombination und geniale n Momenten; zu le tzt ist's zu nichts . Am deutlichste n tritt zu le tzt doch das Bestreben heraus , auf se ine nächste Oper aufmerk- sam zu machen , de n Stabreim , seine Orcheste rverwen- dung ins Licht zu stell en. Seine Geißel über de n gege n- wärt igen Z uständen ist unwiderste hli ch , aber das Ne ue, das es verheißt , ist te ils das Alte, neu verbrämt , te il s Seifenb lase. " Nicht ohne Überraschun g li est man in Devr ients Ta- gebuch eine am folgenden Tage (8. Juni) einge tragene Bemerkung über e ine Ausstellung von Gene lli s Zeich- nungen Das Leben eines Wüstlings. Sie zeigt, wie sehr Devrient , trotz a ller Krit ik , unter dem Eindruck der 25 Uhligs muß Wagner Anfang Mai vorlegen haben. Da- bei dürfte U hlig zur Sache selbst a llenfalls Andeutendes mitgeteilt haben, immerhin aber so viel, daß für Wag- ner deutlich wurde, daß er in Devrient keinen Partei- gänger für seine Kunstauffassungen , sondern nur e inen sehr kritischen Gesprächspartner finden konnte. In se i- nem Brief vom 6. oder 7. Mai 1852 versuchte Wagner vor sich selbst und Uhlig diesen Sachverhalt aus der Person Eduard Devrients zu erklären. Dabei ste llte e r sein Verhältnis zu Devrient in einer Roll enverte ilung dar, die di e Konstellati on Siegfried/Mime aus der im Vorjahr entstandene n Dichtung Der junge Siegfried re- flektiert: Das Verhältnis des anarchi stischen Genies zum handwerklichen Könner, der durch sein Speziali- stentum un prod uktiv geworden ist. Nicht e inmal die Analogie zu m gewaltsamen E nde Mimes, den Siegfried "wie in e iner Anwandlung heftige n Ekels,,48 tötet , fehlt 49 : "Devr[ient] hat es weit in se inem fache ge- bracht , und di eß hat ihn eben hartnäckig e ite l ge macht : so lchen menschen muß nun ihr ganzes fach über den haufen geworfen werden, sonst ist auf keinen erfolg zu rechnen , und dieser e rfo lg ist end li ch doch ni cht e r- reichbar, außer durch einen voll ständigen mord. Wie so ll ei n mensch, der durch und durch methode ist, meine natürliche anarchie begreifen können? De- vrli ent] ist durchaus Despot , e r will die leute zwa ngs- weise selig machen: vom revolutionär hat er keine spur. Es feh lt ihm vollständ ig an naivetät , er hat nicht e inen blutstropfen vom künstler in sich: oder ist er künstle r? Er beweist, wie we it es be i vollkommener unprodukti- vität ein klar rechnender kompilator bringen kann: das neue , unwillkürliche muß ihm durchaus fremd bleiben: er hat kei n herz dafür [ ... ] Mein umga ng mit ihm war - so entsinne ich mich jetzt - ei ne fortlaufende Marter. " Bis A nfang Juni 1852 vervo ll ständigte Devrient se ine Kennt nis von Wagners theoretischen Schriften durch die Lektüre von Oper lind Drama, die für ihn verhei- ßungsvoll begann . Am 3. Mai notierte er: "Richard Wagners ,Oper und Drama' angefangen. Ein genialer Kerl! " Die anfängliche Bewunderung wich indessen bald der Kritik , die sich , wie schon vorher, gegen Umstürzler- tum und Abstraktheit richtete. Am 2. Juni 1852 schri eb Devrient an seine Frau50 : " Wagners Buch wird mir sauer. So vie l Bedeutendes, Geniales, neben so vielem Willkürliche n, bloß geist- re ich Zurechtgelegten , um in se ine r Beweisführung nicht gestö rt zu werden. Er ist doch auf dem Kunstge- biete , was er auf dem politi schen war. Einer, der neue Welten bauen will , wozu die a lte aber nicht zu verwen- den ist, und gleichwohl gibt es kein ande res Baumate- ria l. Auch ist e r zu sehr seinen phantastischen Abstrak- tionen ergeben , um wirklichen hi storische n Geist zu ha- ben , und das ist schlimm bei E ntwick lungen , die auf der Geschichte ruhen müssen. Doch was kritisiere ich Dir über ei n Buch , das Du nicht ke nnst und schwe rlich wirst kennen lernen. Ich bin nur gerade zu lebhaft damit be- schäft igt, um davon gegen Dich zu schweige n." U nd im Tagebuch heißt es am 5. Juni: "Fortgelesen. Der gute Wagner wird mir sauer. Er schenkt dem Leser nichts von a ll seiner vermitte lnden Gedankenarbeit. Wir woll en Resultate , e r wi ll aber, daß wir auch sehen , wie mühsam er sie gefunden hat. " Devrients Resümee lautet zwei Tage später: .. Richard Wagners ,Oper und Drama' mit Anstren- gung zu Ende gelesen. Das Buch ist wirklich so klug, daß es darüber dumm wird. Schade, schade um d iese Fü lle von Geist, Kombination und geniale n Momenten; zu le tzt ist's zu nichts . Am deutlichste n tritt zu le tzt doch das Bestreben heraus , auf se ine nächste Oper aufmerk- sam zu machen , de n Stabreim , seine Orcheste rverwen- dung ins Licht zu stell en. Seine Geißel über de n gege n- wärt igen Z uständen ist unwiderste hli ch , aber das Ne ue, das es verheißt , ist te ils das Alte, neu verbrämt , te il s Seifenb lase. " Nicht ohne Überraschun g li est man in Devr ients Ta- gebuch eine am folgenden Tage (8. Juni) einge tragene Bemerkung über e ine Ausstellung von Gene lli s Zeich- nungen Das Leben eines Wüstlings. Sie zeigt, wie sehr Devrient , trotz a ller Krit ik , unter dem Eindruck der 25 G ru n d th es en vo n W ag ne rs Z ü rc h er R ef o rm sc hr if te n st a nd : ,, [ . .. ] se lt sa m e E rf in d u n ge n [ . . . ] , di e in s G eb ie t d e s D ra m as ü b e rg re if en , o h n e es e rg re if e n zu k ö n n e n , u n d d ad u rc h d ie N at u r d er M al er [e i] v er le tz en . E s is t, al s o b d ie K ün st e in n er ha lb i h re r b es o n d er en S ch ra n - ke n zu E nd e m it s ic h g ek o m m e n w är en ." D ev ri e nt h a t s ei ne E in d rü ck e ü b e r W ag n er s P ub li ka - ti on e n ba ld d ar a uf d e m A u to r in e in em B ri ef m it ge te il t, de r ni ch t e rh al te n is t. W ag n er s ch ri eb d ar ü b e r sp ät e r in d er A u to b io g ra ph ie 51 : " lc h w ar s ei t m ei n e m F o rt g an g e vo n D re sd en , w en n a uc h m it l an ge n U n te rb re ch u n ge n , m it D ev ri en l i n V er - ke h r ge b lie be n ; er h at te s ic h no ch b ri ef li ch ü b er m ei ne S ch ri ft e n ,D as K un st w er k d er Z u k un ft ' u n d , O p er u n d D ra m a' h öc h st a n er k en n en d g eä uß e rt ." D as i st n un a u f j ed en F al l ei n e V er b ie g u n g d er T at sa - ch en . Z w a r is t an zu n eh m e n , d aß s ic h D ev ri e nt i n se i- ne m S ch re ib e n a n W ag n er v er b in dl ic he r au sg ed rü ck t ha t al s im T ag eb uc h u n d i n d en B ri ef en a n se in e F ra u . D aß W ag ne r in d es se n D e vr ie nt s B ri ef b ei d e r L ek tü re ke in es w eg s al s " hö ch st a n er k e n n en d " em p fu n d e n ha t, e rf a h re n w ir v o n ih m s el b st ; ge ll en ü b e r T h eo d o r U hl ig be k la g te e r si ch a m 2 . Ju li 1 85 2' -: " E d [u ar d] D ev ri e nt h at m ir n u n a uc h ge sc hr ie b en : d a ha b e ic h 's n un : n eu e p ei n! W as f an g e ic h m it d e m m en - sc he n a n ! Z u m ei ne m e nt se tz e n se h e ic h, d aß d e r m an n be i w ei te m o b er fl äc h lic he r u n d s ei ch te r is t, a ls ic h zu vo r no ch g la u b te . V on , O p e r u n d D ra m a ' k a n n e r w oh l n u r d e n e rs te n th e il ge le se n h ab e n , d e nn s e in g a nz e r b ri ef is t fa st n u r ei ne V er lh ei di gu ng d er M u si k ge ge n m ei n e "a ng ri ff e" a u f si e in d ie se m e rs te n th ei le ." W ag ne r an tw o rt et e D ev ri en t e rs t am 9 . S e p te m b er ; d ab ei g in g e r v o r al le m a uf d e n sc ho n ge ge n ü b e r U hl ig h e rv or g e h o b e ne n P u n k t ei n 53 : "W ie k o m m en S ie d az u , b es te r fr e u n d , zu g la u b en , S ie m ü ß te n di e M u si k ge ge n m ic h v er th ei d ig e n? Ic h ka nn n ic ht a nd er s a nn e hm e n , al s d aß S ie d am al s n u r no ch d e n I'' '' b an d v on , O p er u n d D ra m a ' g el es en h at - te n , u n d d ie se n zu n äc h st a uc h n u r un te r d e m E in d ru ck e 26 ei n es g ew is se n S ch m er zg ef üh ls i n F o lg e d es B ek a nn t- w er d en s m it m ei n e n A n si ch te n üb e r d en O p er n g en re , u n d na m en tl ic h üb e r ei ni ge h e ro e n de ss e lb e n. L as en u n d v er st an d en S ie a b er d en I I" " u n d h au pt sä ch li ch d e n lU 'e " th ei l m ei ne s bu ch es , s o k an n ic h - au fr ic ht ig g es ag t - ni ch t b eg re if e n , w ie S ie n ic ht v o r A ll em i n m ir d e n M us ik er , u n d ic h h of fe : d e n M u si k er im w ei te .H en S in n e, er k an n te n . " A ls G es a m tt e nd en z vo n W ag n er s B ri ef is t d ie B em ü- h u n g z u er k en n en , di e ei g en tl ic h k o n tr o v e rs en P un kt e au s d er D is k u ss io n zu z ie he n. D as z ei g t si ch z um e in en in d em Z us a tz " in w ei te st en S in n e" a m E nd e de s o be n zi ti e rt en P as su s - d en n g er ad e di es er E rw ei te ru n g de s M u si kb eg ri ff es h ät te D ev ri en t ni ch t zu ge st im m t. E s ze ig t si ch a b er a u ch i m E in ga ng sa bs a tz d es B ri ef es , in d e m W ag n er s e in e ga nz e sc hr if ts te ll e ri sc he T ät ig ke it d e r vo ra ng eh en de n Ja h re r el at iv ie rt 54 : "D aß i ch e in m al b is z u r w ir k lic he n th eo ri e , bi s zu m S ch re ib e n ü b er d ie K un st , vo rs ch ri tt , ge sc ha h an s ic h m it s o g ro ß em W id er w il le n , d aß ic h je tz t a n je ne d am al s vo n m ir e m p fu n d e ne N o th w en di g ke it m ic h n u r m it w ir kl ic he m S ch m er z er in n er n l as se n ka n n. S ie h ab en d o ch n ic ht e tw a ge g la u b t, e s se i m ir d ar u m z u [h un g e- w es en , ,b ü ch er ' z u sc h re ib en , u n d m ic h al s sc hr if ts te lle r zu z e ig e n ? F as t gi eb t m ir e in e S te lle I h re s br ie fe s, w o S ie m ir d en M an ge l ei n e r zu sa m m e n d rä ng en d en U eb e ra rb ei tu n g v o rw er fe n , d e n V er d ac ht e in , al s ob S ie d ie V e ra nl as su ng z u m ei n en S ch ri ft e n ni ch t ve rs ta n- de n h ät te n! " S o of fe n k un di g ve rq u er W ag ne rs V o rw u rf a n D e- vr ie n t is t, e r ha b e se in e th eo re ti sc he n S ch ri ft e n al s th eo - re ti sc h e S ch ri ft e n zu e rn st g en o m m e n , so e nt sp ra ch e r d o ch d e r S ti m m u n g d es J ah re s 18 52 , in d e m W ag ne r, zu m k ü ns tl er is ch e n S ch af fe n zu rü ck ge k eh rt , di e D ic h- tu n g de s n u n m e h r a u f vi e r T e ile e rw ei te rt e n B üh n en - fe st sp ie ls D er R in g de s N ib el u ng en ab ru nd et e . [m S ch lu ß ab sa tz d es B ri ef es h ei ßt e s5 5 : ,, [ . . . ] i n K ü rz e n u r no ch d ie N ac hr ic ht , d aß i ch i n d ie se m S o m m er d as d ri tt e S tü ck m ei n e r N ib el un ge n (N o : 1: di e W al k ü re ) b ee n d et e , je tz t no ch d as g ro ß e G ru n d th es en vo n W ag ne rs Z ü rc h er R ef o rm sc hr if te n st a nd : ,, [ . .. ] se lt sa m e E rf in d u n ge n [ . . . ] , di e in s G eb ie t d e s D ra m as ü b e rg re if en , o h n e es e rg re if e n zu k ö n n e n , u n d d ad u rc h d ie N at u r d er M al er [e i] v er le tz en . E s is t, al s o b d ie K ün st e in n er ha lb i h re r b es o n d er en S ch ra n - ke n zu E nd e m it s ic h g ek o m m e n w är en ." D ev ri e nt h a t s ei ne E in d rü ck e ü b e r W ag n er s P ub li ka - ti on e n ba ld d ar a uf d e m A u to r in e in em B ri ef m it ge te il t, de r ni ch t e rh al te n is t. W ag n er s ch ri eb d ar ü b e r sp ät e r in d er A u to b io g ra ph ie 51 : " lc h w ar s ei t m ei n e m F o rt g an g e vo n D re sd en , w en n a uc h m it l an ge n U n te rb re ch u n ge n , m it D ev ri en l i n V er - ke h r ge b lie be n ; er h at te s ic h no ch b ri ef li ch ü b er m ei ne S ch ri ft e n ,D as K un st w er k d er Z u k un ft ' u n d , O p er u n d D ra m a' h öc h st a n er k en n en d g eä uß e rt ." D as i st n un a u f j ed en F al l ei n e V er b ie g u n g d er T at sa - ch en . Z w a r is t an zu n eh m e n , d aß s ic h D ev ri e nt i n se i- ne m S ch re ib e n a n W ag n er v er b in dl ic he r au sg ed rü ck t ha t al s im T ag eb uc h u n d i n d en B ri ef en a n se in e F ra u . D aß W ag ne r in d es se n D e vr ie nt s B ri ef b ei d e r L ek tü re ke in es w eg s al s " hö ch st a n er k e n n en d " em p fu n d e n ha t, e rf a h re n w ir v o n ih m s el b st ; ge ll en ü b e r T h eo d o r U hl ig be k la g te e r si ch a m 2 . Ju li 1 85 2' -: " E d [u ar d] D ev ri e nt h at m ir n u n a uc h ge sc hr ie b en : d a ha b e ic h 's n un : n eu e p ei n! W as f an g e ic h m it d e m m en - sc he n a n ! Z u m ei ne m e nt se tz e n se h e ic h, d aß d e r m an n be i w ei te m o b er fl äc h lic he r u n d s ei ch te r is t, a ls ic h zu vo r no ch g la u b te . V on , O p e r u n d D ra m a ' k a n n e r w oh l n u r d e n e rs te n th e il ge le se n h ab e n , d e nn s e in g a nz e r b ri ef is t fa st n u r ei ne V er lh ei di gu ng d er M u si k ge ge n m ei n e "a ng ri ff e" a u f si e in d ie se m e rs te n th ei le ." W ag ne r an tw o rt et e D ev ri en t e rs t am 9 . S e p te m b er ; d ab ei g in g e r v o r al le m a uf d e n sc ho n ge ge n ü b e r U hl ig h e rv or g e h o b e ne n P u n k t ei n 53 : "W ie k o m m en S ie d az u , b es te r fr e u n d , zu g la u b en , S ie m ü ß te n di e M u si k ge ge n m ic h v er th ei d ig e n? Ic h ka nn n ic ht a nd er s a nn e hm e n , al s d aß S ie d am al s n u r no ch d e n I'' '' b an d v on , O p er u n d D ra m a ' g el es en h at - te n , u n d d ie se n zu n äc h st a uc h n u r un te r d e m E in d ru ck e 26 ei n es g ew is se n S ch m er zg ef üh ls i n F o lg e d es B ek a nn t- w er d en s m it m ei n e n A n si ch te n üb e r d en O p er n g en re , u n d na m en tl ic h üb e r ei ni ge h e ro e n de ss e lb e n. L as en u n d v er st an d en S ie a b er d en I I" " u n d h au pt sä ch li ch d e n lU 'e " th ei l m ei ne s bu ch es , s o k an n ic h - au fr ic ht ig g es ag t - ni ch t b eg re if e n , w ie S ie n ic ht v o r A ll em i n m ir d e n M us ik er , u n d ic h h of fe : d e n M u si k er im w ei te .H en S in n e, er k an n te n . " A ls G es a m tt e nd en z vo n W ag n er s B ri ef is t d ie B em ü- h u n g z u er k en n en , di e ei g en tl ic h k o n tr o v e rs en P un kt e au s d er D is k u ss io n zu z ie he n. D as z ei g t si ch z um e in en in d em Z us a tz " in w ei te st en S in n e" a m E nd e de s o be n zi ti e rt en P as su s - d en n g er ad e di es er E rw ei te ru n g de s M u si kb eg ri ff es h ät te D ev ri en t ni ch t zu ge st im m t. E s ze ig t si ch a b er a u ch i m E in ga ng sa bs a tz d es B ri ef es , in d e m W ag n er s e in e ga nz e sc hr if ts te ll e ri sc he T ät ig ke it d e r vo ra ng eh en de n Ja h re r el at iv ie rt 54 : "D aß i ch e in m al b is z u r w ir k lic he n th eo ri e , bi s zu m S ch re ib e n ü b er d ie K un st , vo rs ch ri tt , ge sc ha h an s ic h m it s o g ro ß em W id er w il le n , d aß ic h je tz t a n je ne d am al s vo n m ir e m p fu n d e ne N o th w en di g ke it m ic h n u r m it w ir kl ic he m S ch m er z er in n er n l as se n ka n n. S ie h ab en d o ch n ic ht e tw a ge g la u b t, e s se i m ir d ar u m z u [h un g e- w es en , ,b ü ch er ' z u sc h re ib en , u n d m ic h al s sc hr if ts te lle r zu z e ig e n ? F as t gi eb t m ir e in e S te lle I h re s br ie fe s, w o S ie m ir d en M an ge l ei n e r zu sa m m e n d rä ng en d en U eb e ra rb ei tu n g v o rw er fe n , d e n V er d ac ht e in , al s ob S ie d ie V e ra nl as su ng z u m ei n en S ch ri ft e n ni ch t ve rs ta n- de n h ät te n! " S o of fe n k un di g ve rq u er W ag ne rs V o rw u rf a n D e- vr ie n t is t, e r ha b e se in e th eo re ti sc he n S ch ri ft e n al s th eo - re ti sc h e S ch ri ft e n zu e rn st g en o m m e n , so e nt sp ra ch e r d o ch d e r S ti m m u n g d es J ah re s 18 52 , in d e m W ag ne r, zu m k ü ns tl er is ch e n S ch af fe n zu rü ck ge k eh rt , di e D ic h- tu n g de s n u n m e h r a u f vi e r T e ile e rw ei te rt e n B üh n en - fe st sp ie ls D er R in g de s N ib el u ng en ab ru nd et e . [m S ch lu ß ab sa tz d es B ri ef es h ei ßt e s5 5 : ,, [ . . . ] i n K ü rz e n u r no ch d ie N ac hr ic ht , d aß i ch i n d ie se m S o m m er d as d ri tt e S tü ck m ei n e r N ib el un ge n (N o : 1: di e W al k ü re ) b ee n d et e , je tz t no ch d as g ro ß e Vorspie l di chte n , un d die zwe i älte ren stücke umarbe i- ten will. Vie ll e icht lege ich Ihnen d as G anze gegen Weihnachten vor. " Wenn auch nicht "gegen Weihnachten", so ko nnte Wagner doch imme rhin im Februar des folge nden Jah- res D ev rient ein Exempla r der inzwischen al s Privat- druck vorliegenden Ring-Dichtung zuse nden. D evri ent ließ e inige Monate verstre ichen , bis e r d as Textbuch las, - ve rmutli ch wege n de r Fülle de r G eschäfte, di e das neu übe rno mmene Amt des Intendante n am Ka rl sruhe r Hoftheate r ihm a ufbürd ete56 In den Sommerfe ri en , di e er in Baden-Bade n verbrachte, noti erte Devri ent in sei- nem Tagebuch (14. Juli): "Wagne rs ,Rhe ingold' a usgelese n. Sehr bequeme Breite, nur inte ressa nt für de n, de r sich besonde rs für den Gegenstand inte ressie rt. Wie a uszuführen? Es e r- fo rdert di e außero rdentli chste T heate rm aschine ri e ." Und am 17. Juli he ißt es zusa mmenfassend: "Im Gärtchen ,Siegfri eds Tod ' gelesen. So habe ich nun den vo ll en E indruck des Nibe lungenringes im ga n- zen Umfange de r vie r Stücke. Inte ressant , poetisch , e i- gentümlich , abe r absonde rlich und vo ra ussicht li ch nicht a uszuführen , a uch wenn Wagne r sich zu vi e len A bän- derungen , Kürzu ngen , Z usammendrängun ge n be i de r Kompositio n e ntschließt. Es sprengt , wi e e r mit dem ,H olländer' angefangen, die natürlichen G renzen des Theatra li schen , zie ht Mo ti ve hine in , die nicht in di e Bühnenrealität passen und darum fe hlschlage n. E r ist zu episch und verl angt Dinge da rgeste llt , di e sich nur e r- zähl en und beschre iben lasse n. Abe r e in geni ales G e- dicht ist es ." V. Die Ring-Ko mposition Die nächste Begegnung Devrients mit dem Ring des Ni- belungen e rga b sich durch den Besuch , den e r im Som- mer 1857 Wagner in dessen kurz vo rhe r bezogenen Z ür- che r Domizil auf dem Wesendockschen G run dst ück ab- stattete. Es wa r di e e rste pe rsönliche Wiede rbegegnung 1A.la.. se it Wagners Flucht aus Dresden. 7. Brief Richard Wagners <l1l Eduard Devrient vom <J. September 1852 27 Vorspie l di chte n , un d die zwe i älte ren stücke umarbe i- ten will. Vie ll e icht lege ich Ihnen d as G anze gegen Weihnachten vor. " Wenn auch nicht "gegen Weihnachten", so ko nnte Wagner doch imme rhin im Februar des folge nden Jah- res D ev rient ein Exempla r der inzwischen al s Privat- druck vorliegenden Ring-Dichtung zuse nden. D evri ent ließ e inige Monate verstre ichen , bis e r d as Textbuch las, - ve rmutli ch wege n de r Fülle de r G eschäfte, di e das neu übe rno mmene Amt des Intendante n am Ka rl sruhe r Hoftheate r ihm a ufbürd ete56 In den Sommerfe ri en , di e er in Baden-Bade n verbrachte, noti erte Devri ent in sei- nem Tagebuch (14. Juli): "Wagne rs ,Rhe ingold' a usgelese n. Sehr bequeme Breite, nur inte ressa nt für de n, de r sich besonde rs für den Gegenstand inte ressie rt. Wie a uszuführen? Es e r- fo rdert di e außero rdentli chste T heate rm aschine ri e ." Und am 17. Juli he ißt es zusa mmenfassend: "Im Gärtchen ,Siegfri eds Tod ' gelesen. So habe ich nun den vo ll en E indruck des Nibe lungenringes im ga n- zen Umfange de r vie r Stücke. Inte ressant , poetisch , e i- gentümlich , abe r absonde rlich und vo ra ussicht li ch nicht a uszuführen , a uch wenn Wagne r sich zu vi e len A bän- derungen , Kürzu ngen , Z usammendrängun ge n be i de r Kompositio n e ntschließt. Es sprengt , wi e e r mit dem ,H olländer' angefangen, die natürlichen G renzen des Theatra li schen , zie ht Mo ti ve hine in , die nicht in di e Bühnenrealität passen und darum fe hlschlage n. E r ist zu episch und verl angt Dinge da rgeste llt , di e sich nur e r- zähl en und beschre iben lasse n. Abe r e in geni ales G e- dicht ist es ." V. Die Ring-Ko mposition Die nächste Begegnung Devrients mit dem Ring des Ni- belungen e rga b sich durch den Besuch , den e r im Som- mer 1857 Wagner in dessen kurz vo rhe r bezogenen Z ür- che r Domizil auf dem Wesendockschen G run dst ück ab- stattete. Es wa r di e e rste pe rsönliche Wiede rbegegnung 1A.la.. se it Wagners Flucht aus Dresden. 7. Brief Richard Wagners <l1l Eduard Devrient vom <J. September 1852 27 Seit Nove mber 1853 hatte Wagner an der Ring-Kom- position gea rbeite t und war bis zur 2. Szene des TI. Sieg- Jried-Aktes gelangt , als im Sommer 1857 jene Krise im Werkentste hungsprozeß eintrat bzw. manifest wurde , die zum vorläufigen Abbruch der Komposition führte57 Am 28. Juni 1857, zwei Tage vor dem E intreffen De- vrients, hatte Wagner an Franz Liszt geschrieben58 : " lch habe me inen jungen Siegfried noch in die schöne Waldeinsamkeit ge leite t ; dort hab' ich ihn unter de r Linde gelassen und mit herzlichen Thränen von ihm Abschied genommen: [ ... ]Ieh habe den Plan gefaßt, Tristan und Isolde in geringen, die Aufführung e rleich- ternde n Dimensionen, sofort auszuführen , und heute übe r's Jahr [ .. . ] in Straßburg aufzuführen." Tristan und lsolde, das Projekt , das die Ring-Kompo- sition einstwe il en verdrängt hatte , bildete das folgen- reichste Gesp rächsthema zwischen Wagner und De- vrient. Das Resultat war de r Plan, die Uraufführu ng des Werkes nicht in Straßburg, sondern in Karlsruh e ins Auge zu fassen - ein Plan , über dessen Problematik und schli eßli ches Scheitern einga ngs bereits einiges gesagt wurde. Bei seinem Z ürcher Besuch lernte Devri ent auch ein ige Tei le de r Nibelungen-Komposition kennen . Wagner schrieb darüber später in der A UlObiogra- phie59 : " In beste r Laune bewirtete ich jetzt Devriel1l, so gut ich konnte; an e ine m Vormi ttage spielte und sang ich ihm das ga nze , Rh ei ngo ld ' vor, welches ihm recht gut zu ge fa ll en schi en. Ha lb ernsthaft , halb scherzend sagte ich zu ihm , ich hätte bei dem Mime an ihn gedacht; denn wenn es damit ni cht zu spät würde , sollte er ihn e inmal auszuführen bekom men. " Hier ist an de n oben zitierten B rief Wagners an Uhlig vom Mai 1852 zu erinne rn , in dem Wagner se in De- vrient-Bild mit Mime-Z üge n ausgestattet hatte. Diese r Brief - sofern wir ihn richtig interpretiert habe n - offen- bart den Hintersinn der von Wagner selbst ziti erten Be- merkung zu Devrien t. Nur dieser Hintersinn kann die ,e rnsthafte H,ilfte ' des Aper~us gewesen sein , da Wag- 28 ner sehr wohl wissen mußte , daß Devri ents Sängerlauf- bahn seit Jahrzehnten beendet war. Devri ent berichtete seiner Frau brieflich über das gleiche Ereignis60: "Darauf spielte und sang mir Wagner das große Vor- spiel oder die Voroper seines großen dreiope rigen Wer- kes vor. Es ist in de n verschiedenen Figuren der Nixen , Zwerge, Riesen, des Locke61 (einer dem Merkur ähnli- chen Götterfigur des Lichts) eine außerordentliche Kraft der Charakteristik zu bewunde rn , und Wagner trägt sie mit e iner Virtuosität der Darstellung vor, di e ich noch ga r nicht an ihm kannte . Nun sehe ich wohl , wie tief in seiner künstle ri sche n Individualität sein Grundsatz in der Komposition begründet ist: das Musi- kalische nur in den Dienst des Dramas zu begeben und die Darstellung in seinen Opern voll kommen vo ran zu ste ll en. In Widerspruch damit steht nur se in unmäßiger Gebrauch des Orchesters, der oft an den wi chti gsten Momenten die wö rtliche Darste llung total verdunkelt und ersäuft. Im Ganzen sehe ich dies Werk , schon diese kleine Oper , für fa st unaufführbar an: wie soll es erst mit dem ganzen ungehe ue rliche n vierte ili gen Werke we rden? E r hat über die A uffü hrung d ie ausschwei - fendsten Pläne , zu deren Verwirklichung ich weder Ge ld , noch Ort , noch Zeit , noch kü nstl e ri sche Kräfte und Mittel zu finden wüßte." A us einer späteren Ste lle des Be ri chtes an Thcrcse Devrient erfahren wir , daß Wagne r seinen Gast auch mit Partien aus der Walküre und aus Siegji-ied bekann t machte62 : " Indes las ich nach dem Tee etwas aus dem ,Faust' und dra ng dann in ihn , mir auch noch aus seinen neuen Arbeiten e twas zu zeige n, so daß er mir noch die Szene aus e r ,Walküre' vortrug, in we lcher Bruder und Schwe- ster sich in heftiger Liebe finde n; Zl1 weiterem Lesen , wozu ich getrieben wurde , ließ ich es klügli ch nicht kommen, damit Wagner den Rest des Abends allein habe , und so zeigte er auch noch ein fr isch fertig gewor- denes Stück aus dem jungen ,Siegfried ', da der Zwerg Mime ihn zum Drachen führt , damit er das Fürchten Seit Nove mber 1853 hatte Wagner an der Ring-Kom- position gea rbeite t und war bis zur 2. Szene des TI. Sieg- Jried-Aktes gelangt , als im Sommer 1857 jene Krise im Werkentste hungsprozeß eintrat bzw. manifest wurde , die zum vorläufigen Abbruch der Komposition führte57 Am 28. Juni 1857, zwei Tage vor dem E intreffen De- vrients, hatte Wagner an Franz Liszt geschrieben58 : " lch habe me inen jungen Siegfried noch in die schöne Waldeinsamkeit ge leite t ; dort hab' ich ihn unter de r Linde gelassen und mit herzlichen Thränen von ihm Abschied genommen: [ ... ]Ieh habe den Plan gefaßt, Tristan und Isolde in geringen, die Aufführung e rleich- ternde n Dimensionen, sofort auszuführen , und heute übe r's Jahr [ .. . ] in Straßburg aufzuführen." Tristan und lsolde, das Projekt , das die Ring-Kompo- sition einstwe il en verdrängt hatte , bildete das folgen- reichste Gesp rächsthema zwischen Wagner und De- vrient. Das Resultat war de r Plan, die Uraufführu ng des Werkes nicht in Straßburg, sondern in Karlsruh e ins Auge zu fassen - ein Plan , über dessen Problematik und schli eßli ches Scheitern einga ngs bereits einiges gesagt wurde. Bei seinem Z ürcher Besuch lernte Devri ent auch ein ige Tei le de r Nibelungen-Komposition kennen . Wagner schrieb darüber später in der A UlObiogra- phie59 : " In beste r Laune bewirtete ich jetzt Devriel1l, so gut ich konnte; an e ine m Vormi ttage spielte und sang ich ihm das ga nze , Rh ei ngo ld ' vor, welches ihm recht gut zu ge fa ll en schi en. Ha lb ernsthaft , halb scherzend sagte ich zu ihm , ich hätte bei dem Mime an ihn gedacht; denn wenn es damit ni cht zu spät würde , sollte er ihn e inmal auszuführen bekom men. " Hier ist an de n oben zitierten B rief Wagners an Uhlig vom Mai 1852 zu erinne rn , in dem Wagner se in De- vrient-Bild mit Mime-Z üge n ausgestattet hatte. Diese r Brief - sofern wir ihn richtig interpretiert habe n - offen- bart den Hintersinn der von Wagner selbst ziti erten Be- merkung zu Devrien t. Nur dieser Hintersinn kann die ,e rnsthafte H,ilfte ' des Aper~us gewesen sein , da Wag- 28 ner sehr wohl wissen mußte , daß Devri ents Sängerlauf- bahn seit Jahrzehnten beendet war. Devri ent berichtete seiner Frau brieflich über das gleiche Ereignis60: "Darauf spielte und sang mir Wagner das große Vor- spiel oder die Voroper seines großen dreiope rigen Wer- kes vor. Es ist in de n verschiedenen Figuren der Nixen , Zwerge, Riesen, des Locke61 (einer dem Merkur ähnli- chen Götterfigur des Lichts) eine außerordentliche Kraft der Charakteristik zu bewunde rn , und Wagner trägt sie mit e iner Virtuosität der Darstellung vor, di e ich noch ga r nicht an ihm kannte . Nun sehe ich wohl , wie tief in seiner künstle ri sche n Individualität sein Grundsatz in der Komposition begründet ist: das Musi- kalische nur in den Dienst des Dramas zu begeben und die Darstellung in seinen Opern voll kommen vo ran zu ste ll en. In Widerspruch damit steht nur se in unmäßiger Gebrauch des Orchesters, der oft an den wi chti gsten Momenten die wö rtliche Darste llung total verdunkelt und ersäuft. Im Ganzen sehe ich dies Werk , schon diese kleine Oper , für fa st unaufführbar an: wie soll es erst mit dem ganzen ungehe ue rliche n vierte ili gen Werke we rden? E r hat über die A uffü hrung d ie ausschwei - fendsten Pläne , zu deren Verwirklichung ich weder Ge ld , noch Ort , noch Zeit , noch kü nstl e ri sche Kräfte und Mittel zu finden wüßte." A us einer späteren Ste lle des Be ri chtes an Thcrcse Devrient erfahren wir , daß Wagne r seinen Gast auch mit Partien aus der Walküre und aus Siegji-ied bekann t machte62 : " Indes las ich nach dem Tee etwas aus dem ,Faust' und dra ng dann in ihn , mir auch noch aus seinen neuen Arbeiten e twas zu zeige n, so daß er mir noch die Szene aus e r ,Walküre' vortrug, in we lcher Bruder und Schwe- ster sich in heftiger Liebe finde n; Zl1 weiterem Lesen , wozu ich getrieben wurde , ließ ich es klügli ch nicht kommen, damit Wagner den Rest des Abends allein habe , und so zeigte er auch noch ein fr isch fertig gewor- denes Stück aus dem jungen ,Siegfried ', da der Zwerg Mime ihn zum Drachen führt , damit er das Fürchten lerne. Die charakteristischen Figuren sind vortrefflich und frappant gedacht, e inzelne Stell en der Empfindung und große r Energie ebenfall s sehr ge lungen , aber min- destens ebensoviel klingt es , als ob einer einen Text zur Hand nimmt und wie toll improvisierend singt , e in an- derer abe r dazu auf dem Klavier nicht weniger toll um- hertrommelt. Ein vollständiges Charivari. Der le tzte Abend war damit zu E nde ." Fast noch erstaun licher a ls die Tatsache von Wagners so listischem Vortrag von umfangreiche n Ring-Partie n und soga r des ganzen Rheingoldes ist , daß Devrient ei- nen deutlichen Eindruck von der künstle rischen Gestalt des Werkes erhalten zu haben glaubte . Damit mochte er zu e ine rn Tei l recht haben, doch sind andererse it s die unvermeidlichen Defizite ei ner so lchen Privatwieder- gabe ni cht zu übersehen. Sie lagen wohl weniger im Be- reich der Gesa ngsro ll en, bei denen Wagner di e man- gel nde Professionalität und Stimmlagendifferenzierung durch seine suggestive Gestaltungskraft e rsetzen konnte , a ls vie lmehr im Feh len des Orchesters. Daß für Devrient im Rheingold "unmäßige r Gebrauch des Or- chesters" als tadelnswert ersch ien und daß er bei Sieg- [ried den Eindruck gewa nn , daß einer "auf dem Klavier [ ... ] toll umhertrommelt " , möchte man doch wohl auf das Konto der behelfsmäß igen Ausführung der instru- menta len Werkkomponente setzen . Erst sechs Jahre später erh ielt Devrient Gelegenheit , sich von der neuartigen Orchestersprache von Wagners Werken seit dem Ring des Nibelungen einen Eindruck zu verschaffen. Am 14. November 1863 d irigierte Wag- ner in Karlsruhe ein Konzert mit eigenen Werken , auf dessen Programm neben ei ni gen bere its ausgearbeite- ten Stücken aus den Meistersingern zwei Ausschn itte aus der Walkiirestanden: der "Walkürenritt" und "Wo- tans Abschied und Feuerzauber" . Devrient hat das Ere ign is in se inem Tagebuch aus- führl ich kommenti ert (Eintragung vom 14. November 1863). Sein Gesamtu rte il über d ie neuen Musikstücke (wir zitieren hier nur d ie auf die Walküren-Mu sik be- züglichen Passagen) ist negativ. Um so bemerkenswer- 8 a 11 t n. ~ !t Cl t I ~ r 11 ~ t, 15. !Re\). i)ae grOut ,Rot!!t,t 'Oon IR i ~ Cl t b !ID 11 B 11 t r ifi Blfl:mt in glänAmbtr ®tijt 011 una 'Oorilbtr 9'Aogtn lInb. bai fid,ltr auf aUt Bub8m, {dbfl etui bit, \tl,Id)t Irintt iJUdj1uI1 9 nidjl unblbingt Qn9t~Önn, dnl" tiffm unb nadjbaftlgu\ ~illbru(f ~ct\JOtB'< brodjt, mit Ir ftbnall U!,ugt llltrbm mllO, lUD wir rinn gmlahn .R un fl:tr fdJtiliuna, ritm ll,roaTtigm 6djc\,!nfra!t gfijrnübn lrttfll. IID a 1111 c r 1ft ber 6d)ö\'IH rinn eistllen '.!Dllt in 1:6nm, bmll .\;)rl~ mat~ jene roullbrcba! 4l~(\!l.tajiil~t, tid btbtutung6l.loUr, rd)t btlll jd)r mou~\,or~t brt Eagtnfnilt iji, in bmn muflrl.lli ldj'\lortijd}n I}IIIGII(O ftaltuns tr mit Bo.ubttfrajl roalht. ®aQmt gab unG in lrimm ROIIAtrtr I.l3tobm auG lrimll btrt hbtm, 9 röH lml~rl lG l10d) umbittrß !mHhn: brm 91ibdllnnfl1ring, 'l:rijian unb 3 10lbr unh bm !mtijitrfingtrn, unh br\1.lhG baburd) !uglddj fd) lagmb, lotldjr IJJlalllltglal!illfrit bet 21uiia\lulI\lnrorijt I \lltld)r ~ir l lritl9rtit br(! IlhlGbrudG i~m au Ghbolr jit~l . \i)tf E Il)1 IllädjGI bei i~m oTgo.nijdj ouG bon C5toji ~r r at1{\ . ,311 ben ~Imrinnfinnrrn· ljnr jd)1 rillt bt~ag' Hd)r, brtit Q.lladeg!r tlllb t'ubig fidj enlll.lidtln~c SOarftrUlIlIgl'l wrijr \)or, orpaar! mh rhullI fö jilidjm .l)umor, brr bir \.1oltntbüOlridjm Ullb r~nn, f~ lltll ~tftatlm beG .ellnG SadjG unb Irilut ll tbllll til d)11\ @rnol!m mit hdm 6 ttidjm lridjntl. 3 u .'trillll!l uuh ~io(br" 100ni bit mlidjtißllr mebcGgrul~, 'rinst fim itbm1.'ältigtnbr !.lribrnldlllftlicf)fd l, o,bn getTall tli \.1011 timr ~OQtll 3bta!ilut ber !lm\'fmbung, in brt tbtlften ljorm . SDic .!nibelun[lrn· lOitfm bl.l!\fgm mit ßiganlifd)tr @rlua!tj lRir{m\ltjiallrn nnb ffiitjnlformm lönlm un~ tntgeßcn; ljicr ~at btr '.ffidftu mit beut !llinlcl tineG !I1lid)d 21n9tlo gemalt, 1mb btnnf,\(~ blicb 1I0d) ffiaum für bit oQttr~m pottild)m (!=mll~lIblln ßt1l, loh fit fid) in Sirgmunb'G ~it. br~ßrlallß unb fillot>a n'G ~{bld)i t() lj irmiarnb jdjön a1LGj~r,djrn. !mir müi\f11 IInG ~t1Llt I.1rt!agm, Q.nf (!=i!llt lrtrG tin~lIßt~tI1, IIl1b luo((m Ilur fnq betidjlm , bail bir 21uliübrung tint labtlloG IdJöut, burdjil uG \.Illflenb ttt IUilr j baa baG aUGßcocid)ntlt OulJtftrr mit rilltr mtilri~mlllll Ullb lßltlllofillit I~idlt, bit brr ®trre \Lnb btr gflliol tri, Imbm $)I.lllb btG edjö~jHl3 btr\dbm \.1oflfommm l\.1ürbig rollt j bau oud) bit €längtr (bit S)S) . !StaubtG, lDrnfllot unb Obnljolirr) 111 btn 03eifl ber fIDtr ft mit mfbt unb .l)iugeblinS tingtbtllllßtIi warm unb i1}r mtfleG leijirlm, Ullb bau bh 211l11loljnu '00;1 ISrllul brG il6njiLfl< tm .l)aulc", 1)tm ultlvrrdjmb Qudl rillt btgdftttie lUat. ® 1.1 !I 11 t r lUmbe mit 'luldj unh ,3ubd rmpfaugnt, jaft 1I1.ltf) jtbtm S tinf (oll \\.1itbrrljolt) nrbft brn Sängern gtrulrn unb mit 20rbm getrönl. SOllt j1ütmifdllhll !Sdfof( tlljlfltt1l baG 2:!oljpitl Ilnb fiilla[t QuG .'triftall unb :;)lol~t", brr mlaUiilrnriu, oEigmullb'l1, 5.!ltbtGlitb (nlUalt wi,b"" ~oIt \1.lnbtn) unb mJoblln'G ~lbid}üb \lnb ljmtqaubrr. {)it beftt .Rlitif birirr IJlorma(an!li'lljrulIg ijl luoljl bir, b 1.1 fI fit a \11 [illll1 I d) bta @rofl~eqoßG a1l\ nädjflen \l)cl1 urrjla g (btn 19.\Ro< \.1! mbrr) \\'IitbttQclt l\1 r t~tlljorl, rillt 'l~a t lltd.lf, bit mir mit um 10 mtl)r tjrtube bti'ltü Btl1, alG til1tGlljrilG 10 bebeulwbr !mn ff nlt bti öjtmm j)örm ga ll! nlobt l1ub bn~,lnbtn luubm fönntl1, unb aubrmtl)eilG ~idw, bit htm trihn ROT1~Ht lIidjt bfiluc~n(l\ fonn~ Im, Qinburdj @tledmljdt otbotm luttb, boG lrit~rt !Brtjlillmtt ua~ ' !u1}olrn. (!=ill lo!d}n @mllH filllll nm Oll frilUirTI fi(ft!aßtlI Im .R'nnit grbotm \\.1ttbm, lInb bie ~Illjlrtldjrll !l3m~rtr fillagnet'" jinb ~U(m, bit i}inAu mit\1ouirrl, ;u blübmbun ~anf( \.1rq,l~ idJtrt. 8, Bericht der Karlsruher Zeitung vom 17, November 1863 über Riehard Wagners Konzert am 14, November 29 lerne. Die charakteristischen Figuren sind vortrefflich und frappant gedacht, e inzelne Stell en der Empfindung und große r Energie ebenfall s sehr ge lungen , aber min- destens ebensoviel klingt es , als ob einer einen Text zur Hand nimmt und wie toll improvisierend singt , e in an- derer abe r dazu auf dem Klavier nicht weniger toll um- hertrommelt. Ein vollständiges Charivari. Der le tzte Abend war damit zu E nde ." Fast noch erstaun licher a ls die Tatsache von Wagners so listischem Vortrag von umfangreiche n Ring-Partie n und soga r des ganzen Rheingoldes ist , daß Devrient ei- nen deutlichen Eindruck von der künstle rischen Gestalt des Werkes erhalten zu haben glaubte . Damit mochte er zu e ine rn Tei l recht haben, doch sind andererse it s die unvermeidlichen Defizite ei ner so lchen Privatwieder- gabe ni cht zu übersehen. Sie lagen wohl weniger im Be- reich der Gesa ngsro ll en, bei denen Wagner di e man- gel nde Professionalität und Stimmlagendifferenzierung durch seine suggestive Gestaltungskraft e rsetzen konnte , a ls vie lmehr im Feh len des Orchesters. Daß für Devrient im Rheingold "unmäßige r Gebrauch des Or- chesters" als tadelnswert ersch ien und daß er bei Sieg- [ried den Eindruck gewa nn , daß einer "auf dem Klavier [ ... ] toll umhertrommelt " , möchte man doch wohl auf das Konto der behelfsmäß igen Ausführung der instru- menta len Werkkomponente setzen . Erst sechs Jahre später erh ielt Devrient Gelegenheit , sich von der neuartigen Orchestersprache von Wagners Werken seit dem Ring des Nibelungen einen Eindruck zu verschaffen. Am 14. November 1863 d irigierte Wag- ner in Karlsruhe ein Konzert mit eigenen Werken , auf dessen Programm neben ei ni gen bere its ausgearbeite- ten Stücken aus den Meistersingern zwei Ausschn itte aus der Walkiirestanden: der "Walkürenritt" und "Wo- tans Abschied und Feuerzauber" . Devrient hat das Ere ign is in se inem Tagebuch aus- führl ich kommenti ert (Eintragung vom 14. November 1863). Sein Gesamtu rte il über d ie neuen Musikstücke (wir zitieren hier nur d ie auf die Walküren-Mu sik be- züglichen Passagen) ist negativ. Um so bemerkenswer- 8 a 11 t n. ~ !t Cl t I ~ r 11 ~ t, 15. !Re\). i)ae grOut ,Rot!!t,t 'Oon IR i ~ Cl t b !ID 11 B 11 t r ifi Blfl:mt in glänAmbtr ®tijt 011 una 'Oorilbtr 9'Aogtn lInb. bai fid,ltr auf aUt Bub8m, {dbfl etui bit, \tl,Id)t Irintt iJUdj1uI1 9 nidjl unblbingt Qn9t~Önn, dnl" tiffm unb nadjbaftlgu\ ~illbru(f ~ct\JOtB'< brodjt, mit Ir ftbnall U!,ugt llltrbm mllO, lUD wir rinn gmlahn .R un fl:tr fdJtiliuna, ritm ll,roaTtigm 6djc\,!nfra!t gfijrnübn lrttfll. 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(!=ill lo!d}n @mllH filllll nm Oll frilUirTI fi(ft!aßtlI Im .R'nnit grbotm \\.1ttbm, lInb bie ~Illjlrtldjrll !l3m~rtr fillagnet'" jinb ~U(m, bit i}inAu mit\1ouirrl, ;u blübmbun ~anf( \.1rq,l~ idJtrt. 8, Bericht der Karlsruher Zeitung vom 17, November 1863 über Riehard Wagners Konzert am 14, November 29 9. Eduard Dcvr ic nt. Alte rsbild 30 ter ist , wieviel in der Kritik dennoch an Anerkennung und Bewunderung für die Souveränität des Orchester- le iters und die Charakterisierungskunst des Komponi- sten Wagners aufscheint: " Die Musik war imponierend. Wagners Direktion macht seine Kompositionen kl ar anschaulich und nimmt ihnen dadurch das Anstrengende für den Hörer. Der Walkürenritt ist ei ne grandiose Konzeption [ .. . ]. Die Musikaufführun g machte mir e inen große n Ein- druck von der Gewalt eines fähigen Kopfes übe r so vie le Menschen und musikalische Mittel. Wagne rs Di- rektion ist dem Wunderbaren nah in ihren Wirkungen. Binnen zwei Tagen ein Orchester - und ohne übe rm ä- ßige Mühen - zu solchen Wirkun gen zu bringen , ist er- sta unlich. Aber wie seine Kompositionen fast alle auf e inen Effekt - den des C resce ndos - hinauslaufe n , so wird dieser auch bald mo noton in der A usführun g [ .. . ]. Gewaltig ist der Walkürenritt. Man gla ubt , di e furchtbaren Jungfrauen auf ihre n schn aubend en Ros- sen durch die Luft sause n zu hö ren zur mitleidlosen To- deswahl für Walhalla. Auch Wotan wie e in Gott , aber de r Feuerzaube r ist wieder bis zur äuße rsten La ngwei - ligke it e in dürftiges Thema wiede rh olend. De rgleiche n ist Wagners stehendes Unglück. Ist man übe r den er- sten , oft überwä ltigende n E indruck hina us, so bleibt uns doch nichts Positi ves vo n Kunsteindruck zu rück. Es ist uns wie nach e inem prachtvollen Feue rwerk zu mute , nach e iner Phantasmagorie oder e inem kühnen Gang auf dem Seile. Man hat ni chts für sich gewonn en , nur e i- ne n me rkwürdig begabten Menschen bewundert. " Eine differenzierte Analyse de r nega tive n Kompo- nente von Devrients Urte il wird hi er nicht ei nfach von U nve rständnis sprechen können , sondern im Gegenteil ei n scharfes Bewußtsein für die äs th etische Problematik des Gehörten zu konstatieren ha ben. Die Wurze l dieser P,'oblematik ist weniger in de n Kom pos itio nen an sich zu suche n als darin , daß Wagner, Ulll zu di eser Zeit überhaupt Teile der noch unvollendeten Nibe[ungen- Te tralogie bekannt machen zu können , die a ufgeführ- ten Teile durch ihre Isolie rung a us dem Werkganzen bis 9. Eduard Dcvr ic nt. Alte rsbild 30 ter ist , wieviel in der Kritik dennoch an Anerkennung und Bewunderung für die Souveränität des Orchester- le iters und die Charakterisierungskunst des Komponi- sten Wagners aufscheint: " Die Musik war imponierend. Wagners Direktion macht seine Kompositionen kl ar anschaulich und nimmt ihnen dadurch das Anstrengende für den Hörer. Der Walkürenritt ist ei ne grandiose Konzeption [ .. . ]. Die Musikaufführun g machte mir e inen große n Ein- druck von der Gewalt eines fähigen Kopfes übe r so vie le Menschen und musikalische Mittel. Wagne rs Di- rektion ist dem Wunderbaren nah in ihren Wirkungen. Binnen zwei Tagen ein Orchester - und ohne übe rm ä- ßige Mühen - zu solchen Wirkun gen zu bringen , ist er- sta unlich. Aber wie seine Kompositionen fast alle auf e inen Effekt - den des C resce ndos - hinauslaufe n , so wird dieser auch bald mo noton in der A usführun g [ .. . ]. Gewaltig ist der Walkürenritt. Man gla ubt , di e furchtbaren Jungfrauen auf ihre n schn aubend en Ros- sen durch die Luft sause n zu hö ren zur mitleidlosen To- deswahl für Walhalla. Auch Wotan wie e in Gott , aber de r Feuerzaube r ist wieder bis zur äuße rsten La ngwei - ligke it e in dürftiges Thema wiede rh olend. De rgleiche n ist Wagners stehendes Unglück. Ist man übe r den er- sten , oft überwä ltigende n E indruck hina us, so bleibt uns doch nichts Positi ves vo n Kunsteindruck zu rück. Es ist uns wie nach e inem prachtvollen Feue rwerk zu mute , nach e iner Phantasmagorie oder e inem kühnen Gang auf dem Seile. Man hat ni chts für sich gewonn en , nur e i- ne n me rkwürdig begabten Menschen bewundert. " Eine differenzierte Analyse de r nega tive n Kompo- nente von Devrients Urte il wird hi er nicht ei nfach von U nve rständnis sprechen können , sondern im Gegenteil ei n scharfes Bewußtsein für die äs th etische Problematik des Gehörten zu konstatieren ha ben. Die Wurze l dieser P,'oblematik ist weniger in de n Kom pos itio nen an sich zu suche n als darin , daß Wagner, Ulll zu di eser Zeit überhaupt Teile der noch unvollendeten Nibe[ungen- Te tralogie bekannt machen zu können , die a ufgeführ- ten Teile durch ihre Isolie rung a us dem Werkganzen bis zu e lllem gewissen Grade zu verfälschen gezw un gen wa r. Dabei mußte die Walküren-Szene, im Original d ie in- strumental-vokale E inleitungspartie des TII. Walküren- Ak tes, sogar ni cht unwesentli ch umgeformt werden, um als O rcheste rstück gespielt we rden zu können. Das plaka ti ve, aus der Anfangszeit der Ring-Konzeption stammende Walküren-Thema tra t nun mit seinen dyna- mischen Steigerungen wesentlich mehr in den Vorder- grund als im o ri ginalen dramatischen Z usammenhang. Dev ri ents Vorwurf gegen den Crescendo-Effe kt a ls Mani er dürfte (obwohl e r ni cht ausdrückli ch mit be- stimmten Werken verbunden wird) zumindest te il we ise durch den E indruck des orchestra len "Walküre nrittes" angeregt worden sein. Und auch die Rüge der Wiederholung e ines "dürfti- gen Themas" im "Feuerzauber" - gemeint ist das "Schl umme r-Moti v" - ist ni cht ga nz un verständ lich. Denn im Werkzusammenhang ist diese Parti e der groß- flächi ge Abschluß e ines über mehr als e ine Stunde sich erstreckenden A ktes; was sich im Blick auf d iese F un k- tio n als ko mposi torische Ö konomie da rste llt , muß in de r Isolie rung den Vo rwurf der Mo notonie auf sich zie- hen. D ie Aufführun gssitua tion führte dazu, daß als Opern-Numme r genommen wurde , was a ls Bestandteil e ines weitgespannten d ramatisch-symphoni schen Zu- sammenhanges konzipiert war - ohne daß dieser Um- stand dem Hörer, de r das Ga nze ni cht kannte , durch- schauba r werd en konnte . Bedenkt man di es, so muß man es bedauern , daß Devri ent für seine E rfahrun g von Wagners Ring auf parti e lle E indrücke angewiesen bli eb . Von de n We rken Wagners, die nach der Jahrhundertmitte entstanden , le rnte er nur die Meistersinger durch die Karlsruher Aufführung vo n 1869 kennen ; e r beurte ilte das Werk als e in "erqu ältes , in sich widerspruchsvoll es un d lang- weil iges Mo nstrum " (T agebucheintragung vo m 5. Fe- bruar 1869). Tm Unterschi ed zu d iesem Werk, an dem ihn die D isk repanz zwischen humoristischem Suj e t un d ein er eher "zum Weltunte rgang passenden" Musik (Ta- [0. Richard Wagner um 1870 31 zu e lllem gewissen Grade zu verfälschen gezw un gen wa r. Dabei mußte die Walküren-Szene, im Original d ie in- strumental-vokale E inleitungspartie des TII. Walküren- Ak tes, sogar ni cht unwesentli ch umgeformt werden, um als O rcheste rstück gespielt we rden zu können. Das plaka ti ve, aus der Anfangszeit der Ring-Konzeption stammende Walküren-Thema tra t nun mit seinen dyna- mischen Steigerungen wesentlich mehr in den Vorder- grund als im o ri ginalen dramatischen Z usammenhang. Dev ri ents Vorwurf gegen den Crescendo-Effe kt a ls Mani er dürfte (obwohl e r ni cht ausdrückli ch mit be- stimmten Werken verbunden wird) zumindest te il we ise durch den E indruck des orchestra len "Walküre nrittes" angeregt worden sein. Und auch die Rüge der Wiederholung e ines "dürfti- gen Themas" im "Feuerzauber" - gemeint ist das "Schl umme r-Moti v" - ist ni cht ga nz un verständ lich. Denn im Werkzusammenhang ist diese Parti e der groß- flächi ge Abschluß e ines über mehr als e ine Stunde sich erstreckenden A ktes; was sich im Blick auf d iese F un k- tio n als ko mposi torische Ö konomie da rste llt , muß in de r Isolie rung den Vo rwurf der Mo notonie auf sich zie- hen. D ie Aufführun gssitua tion führte dazu, daß als Opern-Numme r genommen wurde , was a ls Bestandteil e ines weitgespannten d ramatisch-symphoni schen Zu- sammenhanges konzipiert war - ohne daß dieser Um- stand dem Hörer, de r das Ga nze ni cht kannte , durch- schauba r werd en konnte . Bedenkt man di es, so muß man es bedauern , daß Devri ent für seine E rfahrun g von Wagners Ring auf parti e lle E indrücke angewiesen bli eb . Von de n We rken Wagners, die nach der Jahrhundertmitte entstanden , le rnte er nur die Meistersinger durch die Karlsruher Aufführung vo n 1869 kennen ; e r beurte ilte das Werk als e in "erqu ältes , in sich widerspruchsvoll es un d lang- weil iges Mo nstrum " (T agebucheintragung vo m 5. Fe- bruar 1869). Tm Unterschi ed zu d iesem Werk, an dem ihn die D isk repanz zwischen humoristischem Suj e t un d ein er eher "zum Weltunte rgang passenden" Musik (Ta- [0. Richard Wagner um 1870 31 gebucheintragung vom 14. November 1863) störte, hätte Devrient möglicherweise den Ring des Nibelun- gen wesentlich anders beurteilt , wenn er Gelegenheit gehabt hätte , das Werk oder wenigstens größere Teile daraus als musikdramatischen Totaleindruck auf sich wirken zu lassen. Die noch folgenden Berührungen mit Wagners Te- tralogie waren indessen nur Nachklänge. 1869 erfuhr Devrient durch Hermann Levi, den damaligen Hofka- pellmeister in Karlsruhe (und späteren ersten Bayreu- ther Parsifal-Dirigenten) von den Zwistigkeiten um die Münchner Uraufführung des Rheingoldes , die gegen Wagners Willen stattfand (Tagebucheintragllng vom 31. August 1869). Und aus den Briefen des Jahres 1873 geht hervor , daß Devrient mit Interesse von Wagners Bayreuther Festspielplänen Kenntnis nahm63 Als 1876 in Bayrellth der Ring des Nibelungen erstmals aufge- führt wurde , war der Gesundheitszustand des damals Fünfundsiebzigjährigen indessen bereits so schlecht, daß eine persönliche Tei lnahme an diesem Ereignis - abgesehen von der inzwischen eingetretenen menschli- chen Entfremdung64 - nicht in Frage kam. So blieb das Karlsruher Konzert von 1863 für Eduard Devrient die letzte direkte Begegnung mit demjenigen Werk Wag- ners, dessen Anfänge er fünfzehn Jahre zuvor miterlebt und bis zu einem gewissen Grade mitgestaltet hatte. 32 Anmerkungen 1 Ed uard Devricnt : Geschi chte der Schausp iel kunst , Le ipzig 1848- 1874 . 2 Ed uard Devri ent: Meine Erinnerunge n an Felix Mcndclsso hn-ßartholdy und seine Briefe an mich. Leipzig 1869, S. 62. 3 Tagebuche intragung vom 19. April 186 1 (vgl. Anmerkung 5) . 4 Tageb ucheintragun g vom 18. April 186 1 (vgl. Anmerkung 5) . S Eduard Devrient - Aus sc inen Tagebüche rn , hrsg. von R. Kabel. Weimar 1964 18 cl. 1:] . Berlin- Dresden 1836-- 1852 [Bd . 2: 1. Karlsruhe 1852- 1870. Die ziti erten Tagebuchnotize n werden durch Angabe des Datums nach - gewiese n. 6 Briefwechsel zwischen Eduard und Therese Dcvrient , hrsg. von H. De- vrient , Stuttgart 1909 (Kurztite l: Briefwechse l) . 7 Die Briefe bis zum 12. September 1851 liegen vo r in: Richa rd Wagner: Sämtliche Briefe . I-Irsg. von G . Strobel und W . Wolf. Bd. I - I V. Leipzig 1967- 1979 (zitiert als : SBr); die den Originale n folge nde Orthographie diese r Ausgabe wurde in den Zi tate n beibehalten. Für Zi tate aus Briefen späte ren Da tums vgl. di e Nachweise an de n betreffenden Stellen. 8 Richard Wagner: Mein Leben. I-Irsg. von Martin Gregor- Dellin . Mün- chen 1976 (ziti ert a ls: ML). 9 Zur Entstehun g von Wagners T etra logie vgl. : Doku mente zu r Entste- hun gsgeschi chte des Bühnenfestspiels "Der Ring des Ni bel ungen". I-I rsg. von W. Breig und H. Fladt (= Richard Wagner, S~imtli che Werke . Bd. 29/1). Mainz 1976 . 10 Die Partitur von ,. Lohengrin" wurd e am 28. April voll endet. 11 SBr 11 , $ . 89-91. 12 Richard Wagner: Sämtliche Schrift en. Volksausgabe , Bd . XII. Le ipzig o . J. (im folgenden zitiert als: SS) S. 220-229. IJ Veröffentlicht in: Ri chard Wagne r: Skizzen li nd Entwürfe zu r Ring- Dich- tun g. Hrsg . von Q. Strobel. München 1930 (im fol gcnden zi ti e rt als: Skiz- zen und Entwürfe) , S. 26--33. lJ Unte r dem Titel Der Nibelungenm ythus - Al s Entwurf zu eine rn Drama, gedruckt in SS 11 , S. 157-166. 15 Skizzen lind Entwürfe, S. 38-55. 16 ML, S. 394. 17 Skizzen und Entwürfe, S. 56-58. 111 Diese Fassung li egt der Wiederga be in SS 11. S. 176--228 , zugrunde, wobei die ursprüngliche Bezeichnung als "G roße Heldenoper" ge tilgt wurde . 19 Skizzen und Entwürfe , S. 59. '" 55 IV. S. 330. " 5511 , 5. 115-155 . " VgL ML, S. 390. n 55 XI , S. 270--272. lJ ML, S. 390. 2S 55 XI, S. 273-324. 26 ML, S. 403. 27 ML, S. 425. gebucheintragung vom 14. November 1863) störte, hätte Devrient möglicherweise den Ring des Nibelun- gen wesentlich anders beurteilt , wenn er Gelegenheit gehabt hätte , das Werk oder wenigstens größere Teile daraus als musikdramatischen Totaleindruck auf sich wirken zu lassen. Die noch folgenden Berührungen mit Wagners Te- tralogie waren indessen nur Nachklänge. 1869 erfuhr Devrient durch Hermann Levi, den damaligen Hofka- pellmeister in Karlsruhe (und späteren ersten Bayreu- ther Parsifal-Dirigenten) von den Zwistigkeiten um die Münchner Uraufführung des Rheingoldes , die gegen Wagners Willen stattfand (Tagebucheintragllng vom 31. August 1869). Und aus den Briefen des Jahres 1873 geht hervor , daß Devrient mit Interesse von Wagners Bayreuther Festspielplänen Kenntnis nahm63 Als 1876 in Bayrellth der Ring des Nibelungen erstmals aufge- führt wurde , war der Gesundheitszustand des damals Fünfundsiebzigjährigen indessen bereits so schlecht, daß eine persönliche Tei lnahme an diesem Ereignis - abgesehen von der inzwischen eingetretenen menschli- chen Entfremdung64 - nicht in Frage kam. So blieb das Karlsruher Konzert von 1863 für Eduard Devrient die letzte direkte Begegnung mit demjenigen Werk Wag- ners, dessen Anfänge er fünfzehn Jahre zuvor miterlebt und bis zu einem gewissen Grade mitgestaltet hatte. 32 Anmerkungen 1 Ed uard Devricnt : Geschi chte der Schausp iel kunst , Le ipzig 1848- 1874 . 2 Ed uard Devri ent: Meine Erinnerunge n an Felix Mcndclsso hn-ßartholdy und seine Briefe an mich. Leipzig 1869, S. 62. 3 Tagebuche intragung vom 19. April 186 1 (vgl. Anmerkung 5) . 4 Tageb ucheintragun g vom 18. April 186 1 (vgl. Anmerkung 5) . S Eduard Devrient - Aus sc inen Tagebüche rn , hrsg. von R. Kabel. Weimar 1964 18 cl. 1:] . Berlin- Dresden 1836-- 1852 [Bd . 2: 1. Karlsruhe 1852- 1870. Die ziti erten Tagebuchnotize n werden durch Angabe des Datums nach - gewiese n. 6 Briefwechsel zwischen Eduard und Therese Dcvrient , hrsg. von H. De- vrient , Stuttgart 1909 (Kurztite l: Briefwechse l) . 7 Die Briefe bis zum 12. September 1851 liegen vo r in: Richa rd Wagner: Sämtliche Briefe . I-Irsg. von G . Strobel und W . Wolf. Bd. I - I V. Leipzig 1967- 1979 (zitiert als : SBr); die den Originale n folge nde Orthographie diese r Ausgabe wurde in den Zi tate n beibehalten. Für Zi tate aus Briefen späte ren Da tums vgl. di e Nachweise an de n betreffenden Stellen. 8 Richard Wagner: Mein Leben. I-Irsg. von Martin Gregor- Dellin . Mün- chen 1976 (ziti ert a ls: ML). 9 Zur Entstehun g von Wagners T etra logie vgl. : Doku mente zu r Entste- hun gsgeschi chte des Bühnenfestspiels "Der Ring des Ni bel ungen". I-I rsg. von W. Breig und H. Fladt (= Richard Wagner, S~imtli che Werke . Bd. 29/1). Mainz 1976 . 10 Die Partitur von ,. Lohengrin" wurd e am 28. April voll endet. 11 SBr 11 , $ . 89-91. 12 Richard Wagner: Sämtliche Schrift en. Volksausgabe , Bd . XII. Le ipzig o . J. (im folgenden zitiert als: SS) S. 220-229. IJ Veröffentlicht in: Ri chard Wagne r: Skizzen li nd Entwürfe zu r Ring- Dich- tun g. Hrsg . von Q. Strobel. München 1930 (im fol gcnden zi ti e rt als: Skiz- zen und Entwürfe) , S. 26--33. lJ Unte r dem Titel Der Nibelungenm ythus - Al s Entwurf zu eine rn Drama, gedruckt in SS 11 , S. 157-166. 15 Skizzen lind Entwürfe, S. 38-55. 16 ML, S. 394. 17 Skizzen und Entwürfe, S. 56-58. 111 Diese Fassung li egt der Wiederga be in SS 11. S. 176--228 , zugrunde, wobei die ursprüngliche Bezeichnung als "G roße Heldenoper" ge tilgt wurde . 19 Skizzen und Entwürfe , S. 59. '" 55 IV. S. 330. " 5511 , 5. 115-155 . " VgL ML, S. 390. n 55 XI , S. 270--272. lJ ML, S. 390. 2S 55 XI, S. 273-324. 26 ML, S. 403. 27 ML, S. 425. 211 Vgl. Wagne rs Briefe vom 9. August an Theodor Uhlig und vom 19. No- vember und 4. Dezembe r a n Ferd inand H cine (S Br II1 , S. 110, 150 und 178). 29 Vgl. den Bricfan Theodor Uhlig vom 27 . Deze mber (S Br IIl , S. 195 L). JO ML, 5. 410 . 3 1 Vgl. die Briefe an Theodor Uhli g vo1ll 24. Februar und an Ju lie Ritter vom 26.- 27. J uni (SBr 111 , S . 242 und 33 1) . 32 Vgl. den Brief an T heodor U hli g vo m 27. Deze mbe r 1850 (S Br 111 , S.364). 33 5S XII , S. 283 . :l4 55 X II , S. 223 (Wie verhalte n sich republika ni sche Best rebun gen dem Königt um gegenübe r?). 35 55 IV, S.31 3. 36 55 11 , S. 146. 37 55 X II, S. 283. 3S Richard Wagne r an August Röcke!. Eingefü hrt von La Mara. Leipzig 2. Aun. 19 12, S. 39 (Brie f vo m 25 .- 26. Januar 1854) . 39 SS IV,S . 344 . .$0 S5 111 ,S.4 1. ~ 1 Die letzte re Schrift trägt den Ersc he inun gsvcrlllcrk >, 1852", lag aber schon Ende 185 1 vor. H SB r IV, 5 . 24 1 f. Die Kl einsch reibu ng ist e ine Eigenart von Wagne rs Or- tllOgraphic zwischen Dezembcr 1848 und A nfang A pril 185 1; Wagner folgtc hic rin dc m Be isp iel der Brüder Grimm. 43 SB rlV, S . 31 1. 44 S5 V , S. 20-52. 45 SS V, S. 5-19. 46 55 V, S. 53--65 . - Der bere its am 3. und 6 . September 1850 in der Neuen Zeitschrift für Musik e rschie ne ne Aufsatz das J udentum in der Musik wurdc möglicherweise damals wegen des Pseudo nyms " K. Fre igedank" von Devrie nt nich t als Wagnersehe Schrift erkannt ; in den Tageb üchern ist cr jedenfa lls nicht erwähn t. 47 55 V , S. 6 1. 48 55 VI, S. 48. 49 5B r IV, S. 357. 50 Briefwechsel, S. 154 f. (Statt "der neue Welten bauen will " heißt es in der Briefa usgabe , o ffenbar irrtümlich , "de r flllr Welten bauen will".) ~1 ML . S. 560. 51 SBr IV,S.400. 53 SBr IV , S. 463 . 54 5Br IV,S.462. S5 SBr IV , S . 464 f. 56 In seine m Briefan D evrient vom 4 . April 1853 mahnte Wagner eine Emp- fangsbestäti gung für di e Ring-Dichtung an (vgl. SBr IV, S. 465 , Anm. 1924) . 57 Vgl. dazu C. D ahlhaus: Das unt erbroch ene Hauptwe rk - Zu Wagne rs Siegfried. In : D as Drama Richard Wagners als musikali sches Kunstwerk. I-Irsg. von C. Dahlha us (= Studi e n zur Musikgeschichte des 19. Ja hrh un - derts. Bd. 23), Regensb urg 1970, S . 235 - 238. 58 Briefwechsel zwischen Wagne r und Liszl. 3. e rweite rte A un. in volkstü m- liche r Gestalt. Hrsg. von E . Kl oss . Lei pzig 191 0, Tl. 11 , S. 17 1, 172. 59 ML, S. 564. 60 Brie fwechseL S. 282 f. 6 1 Wagners ursprüngliche Schreibweise dieses Name ns war " Loke"; De- vrients ungen au e Orthographie deut e t darauf hin , daß Wagne r das ,,0" kurz aussprach. 61 Briefwechsel , S . 286 f. 63 Briefwechsel, S. 4 15 f. und 424. 6.t Wagner halle Devrient t ief verle tzt durch d ie Rezension, die er 1869 über desse n Mendel ssohn-Erinnerungsbuch (vgl. Anm. 2) schri eb (Eduard Devrient, S5 VIII , S. 226--238) . Cosi ma charak terisiert die Schür fe von Wagne rs Attacke zutre ffend, wenn sie in ih rer Tagebucheintragung vom 13. Februar 1869 sch rei bt: " R[i cha rd ] is t bei se inem A ufsatz , den er un er- wi;lrtet und großarti g vernichtend besch ließt. Es zeigt sich wied erum hie r , wie ihm alles zu He rzen geht und wie er ni emals ei ner Sache nich t ihre ganze. wenn noch so schreck li che und dabei niemandem auffall e nde Be- deutung geben kann. Ich bin förmlich e rschrocken, a ls e r m ir das vorliest" (Cosima Wagner: Die Tagebücher. Bd . I , ediert und komm e nti e rt von Mart in Gregor-Dellin und D. Mack. Mün che n und Zürich 1976, S. 55). 33 211 Vgl. Wagne rs Briefe vom 9. August an Theodor Uhlig und vom 19. No- vember und 4. Dezembe r a n Ferd inand H cine (S Br II1 , S. 110, 150 und 178). 29 Vgl. den Bricfan Theodor Uhlig vom 27 . Deze mber (S Br IIl , S. 195 L). JO ML, 5. 410 . 3 1 Vgl. die Briefe an Theodor Uhli g vo1ll 24. Februar und an Ju lie Ritter vom 26.- 27. J uni (SBr 111 , S . 242 und 33 1) . 32 Vgl. den Brief an T heodor U hli g vo m 27. Deze mbe r 1850 (S Br 111 , S.364). 33 5S XII , S. 283 . :l4 55 X II , S. 223 (Wie verhalte n sich republika ni sche Best rebun gen dem Königt um gegenübe r?). 35 55 IV, S.31 3. 36 55 11 , S. 146. 37 55 X II, S. 283. 3S Richard Wagne r an August Röcke!. Eingefü hrt von La Mara. Leipzig 2. Aun. 19 12, S. 39 (Brie f vo m 25 .- 26. Januar 1854) . 39 SS IV,S . 344 . .$0 S5 111 ,S.4 1. ~ 1 Die letzte re Schrift trägt den Ersc he inun gsvcrlllcrk >, 1852", lag aber schon Ende 185 1 vor. H SB r IV, 5 . 24 1 f. Die Kl einsch reibu ng ist e ine Eigenart von Wagne rs Or- tllOgraphic zwischen Dezembcr 1848 und A nfang A pril 185 1; Wagner folgtc hic rin dc m Be isp iel der Brüder Grimm. 43 SB rlV, S . 31 1. 44 S5 V , S. 20-52. 45 SS V, S. 5-19. 46 55 V, S. 53--65 . - Der bere its am 3. und 6 . September 1850 in der Neuen Zeitschrift für Musik e rschie ne ne Aufsatz das J udentum in der Musik wurdc möglicherweise damals wegen des Pseudo nyms " K. Fre igedank" von Devrie nt nich t als Wagnersehe Schrift erkannt ; in den Tageb üchern ist cr jedenfa lls nicht erwähn t. 47 55 V , S. 6 1. 48 55 VI, S. 48. 49 5B r IV, S. 357. 50 Briefwechsel, S. 154 f. (Statt "der neue Welten bauen will " heißt es in der Briefa usgabe , o ffenbar irrtümlich , "de r flllr Welten bauen will".) ~1 ML . S. 560. 51 SBr IV,S.400. 53 SBr IV , S. 463 . 54 5Br IV,S.462. S5 SBr IV , S . 464 f. 56 In seine m Briefan D evrient vom 4 . April 1853 mahnte Wagner eine Emp- fangsbestäti gung für di e Ring-Dichtung an (vgl. SBr IV, S. 465 , Anm. 1924) . 57 Vgl. dazu C. D ahlhaus: Das unt erbroch ene Hauptwe rk - Zu Wagne rs Siegfried. In : D as Drama Richard Wagners als musikali sches Kunstwerk. I-Irsg. von C. Dahlha us (= Studi e n zur Musikgeschichte des 19. Ja hrh un - derts. Bd. 23), Regensb urg 1970, S . 235 - 238. 58 Briefwechsel zwischen Wagne r und Liszl. 3. e rweite rte A un. in volkstü m- liche r Gestalt. Hrsg. von E . Kl oss . Lei pzig 191 0, Tl. 11 , S. 17 1, 172. 59 ML, S. 564. 60 Brie fwechseL S. 282 f. 6 1 Wagners ursprüngliche Schreibweise dieses Name ns war " Loke"; De- vrients ungen au e Orthographie deut e t darauf hin , daß Wagne r das ,,0" kurz aussprach. 61 Briefwechsel , S . 286 f. 63 Briefwechsel, S. 4 15 f. und 424. 6.t Wagner halle Devrient t ief verle tzt durch d ie Rezension, die er 1869 über desse n Mendel ssohn-Erinnerungsbuch (vgl. Anm. 2) schri eb (Eduard Devrient, S5 VIII , S. 226--238) . Cosi ma charak terisiert die Schür fe von Wagne rs Attacke zutre ffend, wenn sie in ih rer Tagebucheintragung vom 13. Februar 1869 sch rei bt: " R[i cha rd ] is t bei se inem A ufsatz , den er un er- wi;lrtet und großarti g vernichtend besch ließt. Es zeigt sich wied erum hie r , wie ihm alles zu He rzen geht und wie er ni emals ei ner Sache nich t ihre ganze. wenn noch so schreck li che und dabei niemandem auffall e nde Be- deutung geben kann. Ich bin förmlich e rschrocken, a ls e r m ir das vorliest" (Cosima Wagner: Die Tagebücher. Bd . I , ediert und komm e nti e rt von Mart in Gregor-Dellin und D. Mack. Mün che n und Zürich 1976, S. 55). 33 Werner Schulz Das Karlsruher Hoftheater, Felix Mottl und Bayreuth 35 Werner Schulz Das Karlsruher Hoftheater, Felix Mottl und Bayreuth 35 Das Karlsruher Hoftheater , Felix Mottl und Bayreuth Es war in der unruhigsten Zeit seines bewegten Lebens, als Richard Wagner mit Karlsruhe in Verbindung trat. ' Dem nach dem Dresdner Aufstand 1849 geflohenen, steckbriefli ch verfo lgten sächsischen Hofkapellmeiste r mußten Großherzog Fri edrich 1. von Baden und sein Theaterdirektor Eduard Devrient als mögliche Retter in der Not erscheinen. Vom Fürsten erwartete er, daß er ihm die Gnade seines Landesherrn vermitteln und ihm damit die Rückkehr aus dem Exil ermöglichen werde. Der Freund Eduard Devrient hatte ve rspro- chen, sein Werk nach Kräften zu fördern . So entstand dann der Plan, di e neue Oper Tristan und lso/de zuerst in der badischen Reside nz aufzuführen. A ls das Werk vollendet wa r, blieb es jedoch dem Meister verwehrt , auf die Vorbereitungen an Ort und Stelle selbst Einfluß zu nehmen. Zwar besaß das Karlsruher H oftheater ein Sängerpaa r, Ludwig und Malvina Schnorr von Carols- fe ld , das die schwie ri gen Titelrollen hätte bewältigen können und das We rk später, 1865, auch tatsächlich zum Erfolg füh rte. 1859 aber, in Abwesenheit Wagners , erwiesen sich die Hinde rni sse als unüberwindlich. Zu- dem hatte sich das Verhältni s Wagners zu Devrient ver- schlechtert : Der Dichte rkomponist glaubte, nicht zu Unrecht , bei dem Theatermann eine wachsende Di- stanz, persönlich wie künstlerisch, feststellen zu kön- nen. Als Wagner, schli eßlich amnestiert , 1861 selbe r nach Ka rlsruhe kam, war an die Wiederaufnahme des Tri- stan , zumal nach dem Weggang der beiden Schnorr , ernstlich nicht mehr zu denken. Gleichwohl ließ es de r Großherzog an Beweisen se iner Sympathie nicht feh- len. Dies veranlaßte den Meister , die feste Niederl as- sung in Karlsruhe ins Auge zu fassen . Doch scheiterte er an den von ihm selbst gestellten , viel zu hoch ge- schraubten Bedingungen, seinen Vorstellungen von ei- nem festen Gehalt , vor all em aber seinen Forderungen nach Kompetenzen im Theaterbereich , einer Ausnah- mestellung, mit der er Devrient , dem Mann in der amt- lichen Funktion, hätte in die Quere kommen müssen. Der sich immer stärker ausprägende Gegensatz der bei- de n e hemaligen Freunde hat da nn auch zeitwei lig di e Geneigtheit des Fürsten überschattet. Mit offenen Vor- würfen zielte Wagner auf Devrient , vo n dem er seine Werke nicht wunschgemäß interpretiert sah. So wollte er dann auch nicht mehr , wie versprochen, eine n Tann- häuser ode r einen Lohengrin in Karlsruhe dirigieren, und es kam lediglich im November 1863 zu einer kon- zerta nten Aufführung von Werk fragmenten, die aller- dings so erfolgreich verlief, daß sie fün f Tage späte r wiederholt werden mußte. Wagners Sehnsucht nach einem fürstlichen Mäzen, der ihm auch materiell aus der Not hel fe n würde, er- füllte sich wenige Monate später , im Mai 1864. König Ludwig 11. von Bayern gewährte ihm , was Großherzog Friedrich I. von Baden nicht hatte biete n können. Jetzt konnte er auch endlich seinen Traum von e iner pe rfek - te n Tristan-A ufführun g verwirkl ichen. Indes mußte Wagner im Sommer 1865 gewahr we r- den , daß er mit diesem Werk jeder normalen Bühne zu- viel zumutete . Auch in Karlsruhe hatte der Trisum zu- nächst keine Chancen. Aber auch die im Juni 1868 in München erstmals aufgeführten , viel publikumsfreund- li chere n Meistersinger von Nüm berg schienen hi er auf sch wer zu überwindende Schwie rigkeiten zu stoßen. So äußerte sich in einem Gutachten Hermann Levi2, der seit 1864 die Ste lle des Hofkapellmeisters in Karlsruhe versah. Levi stand damals noch nicht im Bann kreis Ri- chard Wagners, hatte noch Vorbehalte gegen seine Kunstrichtung und glaubte das Karl sruher Personal, insbesondere den Chor, dem Werk noch nicht ganz ge- wachsen. Gleichwohl gelangte es am 5. Februar 1869 zur Aufführung, und Levis Pessimismus fand sich ni cht bestätigt. Zu einer Pflanzstätte der Wagnersehen Kunst ist Karlsruhe in diesen späten 1860er Jahren und auch im darauffolgenden Jahrzehnt noch nicht gediehen. Immer noch hatte Richard Wagner selbst keinen Grund, mit der Aufführungspraxis an dieser Stelle zufrieden zu sein , und unmutig registrierte Cosima Wagner in ihrem Tagebuch eine Tannhäuser-Aufführung am 25. Novem- 37 Das Karlsruher Hoftheater , Felix Mottl und Bayreuth Es war in der unruhigsten Zeit seines bewegten Lebens, als Richard Wagner mit Karlsruhe in Verbindung trat. ' Dem nach dem Dresdner Aufstand 1849 geflohenen, steckbriefli ch verfo lgten sächsischen Hofkapellmeiste r mußten Großherzog Fri edrich 1. von Baden und sein Theaterdirektor Eduard Devrient als mögliche Retter in der Not erscheinen. Vom Fürsten erwartete er, daß er ihm die Gnade seines Landesherrn vermitteln und ihm damit die Rückkehr aus dem Exil ermöglichen werde. Der Freund Eduard Devrient hatte ve rspro- chen, sein Werk nach Kräften zu fördern . So entstand dann der Plan, di e neue Oper Tristan und lso/de zuerst in der badischen Reside nz aufzuführen. A ls das Werk vollendet wa r, blieb es jedoch dem Meister verwehrt , auf die Vorbereitungen an Ort und Stelle selbst Einfluß zu nehmen. Zwar besaß das Karlsruher H oftheater ein Sängerpaa r, Ludwig und Malvina Schnorr von Carols- fe ld , das die schwie ri gen Titelrollen hätte bewältigen können und das We rk später, 1865, auch tatsächlich zum Erfolg füh rte. 1859 aber, in Abwesenheit Wagners , erwiesen sich die Hinde rni sse als unüberwindlich. Zu- dem hatte sich das Verhältni s Wagners zu Devrient ver- schlechtert : Der Dichte rkomponist glaubte, nicht zu Unrecht , bei dem Theatermann eine wachsende Di- stanz, persönlich wie künstlerisch, feststellen zu kön- nen. Als Wagner, schli eßlich amnestiert , 1861 selbe r nach Ka rlsruhe kam, war an die Wiederaufnahme des Tri- stan , zumal nach dem Weggang der beiden Schnorr , ernstlich nicht mehr zu denken. Gleichwohl ließ es de r Großherzog an Beweisen se iner Sympathie nicht feh- len. Dies veranlaßte den Meister , die feste Niederl as- sung in Karlsruhe ins Auge zu fassen . Doch scheiterte er an den von ihm selbst gestellten , viel zu hoch ge- schraubten Bedingungen, seinen Vorstellungen von ei- nem festen Gehalt , vor all em aber seinen Forderungen nach Kompetenzen im Theaterbereich , einer Ausnah- mestellung, mit der er Devrient , dem Mann in der amt- lichen Funktion, hätte in die Quere kommen müssen. Der sich immer stärker ausprägende Gegensatz der bei- de n e hemaligen Freunde hat da nn auch zeitwei lig di e Geneigtheit des Fürsten überschattet. Mit offenen Vor- würfen zielte Wagner auf Devrient , vo n dem er seine Werke nicht wunschgemäß interpretiert sah. So wollte er dann auch nicht mehr , wie versprochen, eine n Tann- häuser ode r einen Lohengrin in Karlsruhe dirigieren, und es kam lediglich im November 1863 zu einer kon- zerta nten Aufführung von Werk fragmenten, die aller- dings so erfolgreich verlief, daß sie fün f Tage späte r wiederholt werden mußte. Wagners Sehnsucht nach einem fürstlichen Mäzen, der ihm auch materiell aus der Not hel fe n würde, er- füllte sich wenige Monate später , im Mai 1864. König Ludwig 11. von Bayern gewährte ihm , was Großherzog Friedrich I. von Baden nicht hatte biete n können. Jetzt konnte er auch endlich seinen Traum von e iner pe rfek - te n Tristan-A ufführun g verwirkl ichen. Indes mußte Wagner im Sommer 1865 gewahr we r- den , daß er mit diesem Werk jeder normalen Bühne zu- viel zumutete . Auch in Karlsruhe hatte der Trisum zu- nächst keine Chancen. Aber auch die im Juni 1868 in München erstmals aufgeführten , viel publikumsfreund- li chere n Meistersinger von Nüm berg schienen hi er auf sch wer zu überwindende Schwie rigkeiten zu stoßen. So äußerte sich in einem Gutachten Hermann Levi2, der seit 1864 die Ste lle des Hofkapellmeisters in Karlsruhe versah. Levi stand damals noch nicht im Bann kreis Ri- chard Wagners, hatte noch Vorbehalte gegen seine Kunstrichtung und glaubte das Karl sruher Personal, insbesondere den Chor, dem Werk noch nicht ganz ge- wachsen. Gleichwohl gelangte es am 5. Februar 1869 zur Aufführung, und Levis Pessimismus fand sich ni cht bestätigt. Zu einer Pflanzstätte der Wagnersehen Kunst ist Karlsruhe in diesen späten 1860er Jahren und auch im darauffolgenden Jahrzehnt noch nicht gediehen. Immer noch hatte Richard Wagner selbst keinen Grund, mit der Aufführungspraxis an dieser Stelle zufrieden zu sein , und unmutig registrierte Cosima Wagner in ihrem Tagebuch eine Tannhäuser-Aufführung am 25. Novem- 37 ber 1872: "Tempi vom guten Kapellmeister Kalliwoda entwede r geschlep pt oder gejagt: die Regie von Herrn Devrient datierend, unmöglich lächerlich . .. ,,3 Dage- gen fand der Bayreuther Festspie lgedanke am badi- schen Hof guten Nährboden. Großherzog und Groß- herzogin erwarben alsbald Patronatsscheine und blie- ben dem Unternehmen auch. aus Überzeugung gewo- gen. Bei der E röffnung der Festspiele 1876 waren sie unter den Ersten zugegen, Großherzogin Luise betrat den Grünen Hügel am Arm des erlauchtesten Gastes , ihres Vaters, des Deutschen Kaisers : Hofkapellmeister Hermann Levi war inzwischen 1872 nach München gegangen ; von dort aus fand er spä- te r als begeisterter Anhänger Wagners den Weg nach Bayreuth: 1882 wurde er der erste Dirigent des Parsifal. Seit 1875 hatte a uch Karlsruhe wieder einen bedeuten- den O rchesterchef, Otto Dessoff. E r war kein Wagne- ri aner. Seine Sympathien galten der Kunst von Johan- nes Brahms, der in diese n Jahren zu Karlsruhe in enge Beziehungen trat. G leichwoh l hat Dessoff auch dem We rk Richard Wagners in der badischen Residenz ei- nen große n Dienst ge leistet : Auf seine Fürsprache hin wurde 1880 als Nachfo lger sein Schüler, der junge Felix Mottl , zum Kapellmeister berufen. Fel ix Mottl 5 war am 24. August 1856 in U nter-SI. Veit bei Wien als Soh n eines Kammerdieners gebo ren. Begabt mit einer sehr schönen Stimme fa nd er im Alter von zehn Jahren Aufnahme als Sängerknabe im K.K. Löwenburgischen Konvikt. Das Gymnasium besuchte er ohne Erfolg; seine Neigung gehörte ganz der Musik und dem Theater, und so wechselte er schon bald ans Konservatorium. Neben Dessoff wurde dort unter an- deren auch Anton Bruckner sein Lehrer. Dem Werk Richard Wagners war Mottl schon früh nahegekommen. Bei der Gründung des "Wiener Aka- demischen Richard-Wagnervereins" 1873 stand der Sechzehnjährige in vorderster Front. Die persönliche Bekanntschaft des Meisters machte er bei dessen Be- such zwei Jahre später. Daß Wagner ihn , der inzwi- schen Korrepetitor an der Hofoper geworden war , zur 38 Vorbereitung der ersten Bayreuther Festspiele hinzu- zog, wurde zum bestimmenden Ereignis seines Lebens. Anschaulich beschreibt er in seinem von Will y Krienitz auszugsweise herausgegebenen Tagebuch, wie er sich vom Mai 1876 an in die Umgebung des Meisters ein- lebte 6 Mit Herman Zumpe , Franz Fischer und Anton Seidl bildete Feli x Mottl die sogenannte Nibelungen- Kanzlei , die das Material für die Aufführung der Tetra- logie herzustellen hatte. Auch als Assistent und Hilfsdi- ri gent konnte er sich dann in Bayreuth mit elen persönli- chen Vorstellungen Wagners vertraut machen. 1878 war Mottl kurze Zeit Kapellmeister an der Ko- mischen Oper in Wien, und am 28. März 1880 brachte er es mit Franz Liszts Unterstützung zur Aufführung ei- nes eigenen dreiaktigen Bühnenwerkes Agnes Bernauer in Weimar. Dem 24jährigen Felix Mottl tat sich dann die Position in Karlsruhe auf. Am 30. September 1880 begann sein Dienst, in elem ihm zunächst der schon länger amtie- rende Kapellmeister Josef Ruzek gleichgestellt war, den er aber dann binnen Jahresfrist in den Schatten stellte.' 23 Jahre lang hat Mottl das Karlsruher Musik- theater beherrscht, länger als die meisten , die vor ihm und nach ihm hier wirkten; in lei tender Funktion brach- ten es nur zwei seiner Vorgänger, Josef Alois Schmitt- baur (1776-1804) und Joseph Strauß (1824-1863), auf mehr Dienstjahre S Zuelem war Mottl bis ]892 auch Di- rigent des Philharmonischen Vereines in Karlsruhe . Felix Mott! galt als ein Mensch von bestrickender Liebenswürdigkeit . Kein Grübler, sondern ausgestat- te t , wie er es einmal nannte, mit einer " ruchlosen Hei- terkeit,,9, konnte er übermütig aus sich herausgehen. Vo n der Natur zum Vollblutmusiker bestimmt, verband er mit der Nonchalance des Österreichers Hingabe und Gewissenhaftigkeit an e in Werk, mit dem er sich eins wissen durfte. Die eigenen Kompositionen - seine Opern, ein Festspiel, ein Tanzspiel , ein Streichquartett und einige Lieder - konnten sich nicht durchsetzen. Mott ls Ruhm gründete allein auf der Kunst des Inter- pretierens, der Verwirklichung dessen , was Richarcl ber 1872: "Tempi vom guten Kapellmeister Kalliwoda entwede r geschlep pt oder gejagt: die Regie von Herrn Devrient datierend, unmöglich lächerlich . .. ,,3 Dage- gen fand der Bayreuther Festspie lgedanke am badi- schen Hof guten Nährboden. Großherzog und Groß- herzogin erwarben alsbald Patronatsscheine und blie- ben dem Unternehmen auch. aus Überzeugung gewo- gen. Bei der E röffnung der Festspiele 1876 waren sie unter den Ersten zugegen, Großherzogin Luise betrat den Grünen Hügel am Arm des erlauchtesten Gastes , ihres Vaters, des Deutschen Kaisers : Hofkapellmeister Hermann Levi war inzwischen 1872 nach München gegangen ; von dort aus fand er spä- te r als begeisterter Anhänger Wagners den Weg nach Bayreuth: 1882 wurde er der erste Dirigent des Parsifal. Seit 1875 hatte a uch Karlsruhe wieder einen bedeuten- den O rchesterchef, Otto Dessoff. E r war kein Wagne- ri aner. Seine Sympathien galten der Kunst von Johan- nes Brahms, der in diese n Jahren zu Karlsruhe in enge Beziehungen trat. G leichwoh l hat Dessoff auch dem We rk Richard Wagners in der badischen Residenz ei- nen große n Dienst ge leistet : Auf seine Fürsprache hin wurde 1880 als Nachfo lger sein Schüler, der junge Felix Mottl , zum Kapellmeister berufen. Fel ix Mottl 5 war am 24. August 1856 in U nter-SI. Veit bei Wien als Soh n eines Kammerdieners gebo ren. Begabt mit einer sehr schönen Stimme fa nd er im Alter von zehn Jahren Aufnahme als Sängerknabe im K.K. Löwenburgischen Konvikt. Das Gymnasium besuchte er ohne Erfolg; seine Neigung gehörte ganz der Musik und dem Theater, und so wechselte er schon bald ans Konservatorium. Neben Dessoff wurde dort unter an- deren auch Anton Bruckner sein Lehrer. Dem Werk Richard Wagners war Mottl schon früh nahegekommen. Bei der Gründung des "Wiener Aka- demischen Richard-Wagnervereins" 1873 stand der Sechzehnjährige in vorderster Front. Die persönliche Bekanntschaft des Meisters machte er bei dessen Be- such zwei Jahre später. Daß Wagner ihn , der inzwi- schen Korrepetitor an der Hofoper geworden war , zur 38 Vorbereitung der ersten Bayreuther Festspiele hinzu- zog, wurde zum bestimmenden Ereignis seines Lebens. Anschaulich beschreibt er in seinem von Will y Krienitz auszugsweise herausgegebenen Tagebuch, wie er sich vom Mai 1876 an in die Umgebung des Meisters ein- lebte 6 Mit Herman Zumpe , Franz Fischer und Anton Seidl bildete Feli x Mottl die sogenannte Nibelungen- Kanzlei , die das Material für die Aufführung der Tetra- logie herzustellen hatte. Auch als Assistent und Hilfsdi- ri gent konnte er sich dann in Bayreuth mit elen persönli- chen Vorstellungen Wagners vertraut machen. 1878 war Mottl kurze Zeit Kapellmeister an der Ko- mischen Oper in Wien, und am 28. März 1880 brachte er es mit Franz Liszts Unterstützung zur Aufführung ei- nes eigenen dreiaktigen Bühnenwerkes Agnes Bernauer in Weimar. Dem 24jährigen Felix Mottl tat sich dann die Position in Karlsruhe auf. Am 30. September 1880 begann sein Dienst, in elem ihm zunächst der schon länger amtie- rende Kapellmeister Josef Ruzek gleichgestellt war, den er aber dann binnen Jahresfrist in den Schatten stellte.' 23 Jahre lang hat Mottl das Karlsruher Musik- theater beherrscht, länger als die meisten , die vor ihm und nach ihm hier wirkten; in lei tender Funktion brach- ten es nur zwei seiner Vorgänger, Josef Alois Schmitt- baur (1776-1804) und Joseph Strauß (1824-1863), auf mehr Dienstjahre S Zuelem war Mottl bis ]892 auch Di- rigent des Philharmonischen Vereines in Karlsruhe . Felix Mott! galt als ein Mensch von bestrickender Liebenswürdigkeit . Kein Grübler, sondern ausgestat- te t , wie er es einmal nannte, mit einer " ruchlosen Hei- terkeit,,9, konnte er übermütig aus sich herausgehen. Vo n der Natur zum Vollblutmusiker bestimmt, verband er mit der Nonchalance des Österreichers Hingabe und Gewissenhaftigkeit an e in Werk, mit dem er sich eins wissen durfte. Die eigenen Kompositionen - seine Opern, ein Festspiel, ein Tanzspiel , ein Streichquartett und einige Lieder - konnten sich nicht durchsetzen. Mott ls Ruhm gründete allein auf der Kunst des Inter- pretierens, der Verwirklichung dessen , was Richarcl Wagner gefordert und ge lehrt hatte, des völligen Ver- schmelzens von musikalischer Idee und szenischem Ge- stus. So sehr erfüllte ihn die Konzeption des Musikdra- mas, daß er auch Mozarts Bühnenwerke in sie einbe- gri ff und erst vi el später zu ihrer artgemäßen Wieder- gabe fand . In seine erste Karlsruher Zeit fiel die Wiederbele- bung vo n Peter Corn elius' Barbier von Bagdad. Nach- dem er bereits zwei O pern vo n H ector Berlioz, Benve- nulo Ce/fin i und Beatrice und Benedikt, auf die Bühne ge bracht hatte, wagte er sich als erster überhaupt, am 6. und 7. Dezembe r 1890, an die vollständige Wiede rgabe von dessen Trojanern. A uch anderen modern en Fran- zosen, so Bizet und Chab rier , galt sein Bemühen. Von den Meistern des deutschen Sprachraumes pflegte er auf der Bühne und im Konze rt Ludwig van Beethoven , Franz Schu bert und Johann Sebasti an Bach. Die A uf- füh rung der unge kürzten Matthäus-Passion am Karfrei- tag 1903 war eines der letzten großen musikalischen E r- eignisse der Ära Mottl. F ranz Liszt und Anton Bruck- ner waren ihm , wie wir gesehen haben , persönlich ver- trau t. Ferner stand ihm Johannes Brahms, und auch mi t dem We rk des jüngeren Zeitgenossen Richard Strauss, dem er ko llegial zugetan war, ve rm ochte er sich , wenig- stens in seiner Karlsruh er Zeit , ni cht zu befreunden. A ll e Gena nnten trate n jedoch we it zu rück hin ter dem einen, der wohl im mer bei seinem Wirken zugege n ge- wese n ist: Zwar beherrschte Richard Wagner un bestrit- te n all e deutschen Bühnen in diesen Jahrzehn ten. A ber in ganz besonderer Weise wa r d ies hi er der Fall , be i di e- sem Dirigenten und in d iese r Stadt , die durch ihn und mit ihm de n vielsagenden Namen eines "Kl ein-Bay- reuth" erwe rben sollte. Obwohl der Ring das Wagnersehe Werk war , an dem Mottl schon als Zwanzigjähriger sein Ta lent erpro bt hatte, blieb ihm ve rsagt, es als erster in Karlsruhe diri- gieren zu dürfen. Für e ine Abend an Abend gereihte Darstellung des gesamten Riesenopus hätten d ie Kräfte des Hoftheaters zu nächst noch nicht ausgere icht. D aß sie dennoch das l l . Fclix Mottl während seiner Karl sruhcr Zeit 39 Wagner gefordert und ge lehrt hatte, des völligen Ver- schmelzens von musikalischer Idee und szenischem Ge- stus. So sehr erfüllte ihn die Konzeption des Musikdra- mas, daß er auch Mozarts Bühnenwerke in sie einbe- gri ff und erst vi el später zu ihrer artgemäßen Wieder- gabe fand . In seine erste Karlsruher Zeit fiel die Wiederbele- bung vo n Peter Corn elius' Barbier von Bagdad. Nach- dem er bereits zwei O pern vo n H ector Berlioz, Benve- nulo Ce/fin i und Beatrice und Benedikt, auf die Bühne ge bracht hatte, wagte er sich als erster überhaupt, am 6. und 7. Dezembe r 1890, an die vollständige Wiede rgabe von dessen Trojanern. A uch anderen modern en Fran- zosen, so Bizet und Chab rier , galt sein Bemühen. Von den Meistern des deutschen Sprachraumes pflegte er auf der Bühne und im Konze rt Ludwig van Beethoven , Franz Schu bert und Johann Sebasti an Bach. Die A uf- füh rung der unge kürzten Matthäus-Passion am Karfrei- tag 1903 war eines der letzten großen musikalischen E r- eignisse der Ära Mottl. F ranz Liszt und Anton Bruck- ner waren ihm , wie wir gesehen haben , persönlich ver- trau t. Ferner stand ihm Johannes Brahms, und auch mi t dem We rk des jüngeren Zeitgenossen Richard Strauss, dem er ko llegial zugetan war, ve rm ochte er sich , wenig- stens in seiner Karlsruh er Zeit , ni cht zu befreunden. A ll e Gena nnten trate n jedoch we it zu rück hin ter dem einen, der wohl im mer bei seinem Wirken zugege n ge- wese n ist: Zwar beherrschte Richard Wagner un bestrit- te n all e deutschen Bühnen in diesen Jahrzehn ten. A ber in ganz besonderer Weise wa r d ies hi er der Fall , be i di e- sem Dirigenten und in d iese r Stadt , die durch ihn und mit ihm de n vielsagenden Namen eines "Kl ein-Bay- reuth" erwe rben sollte. Obwohl der Ring das Wagnersehe Werk war , an dem Mottl schon als Zwanzigjähriger sein Ta lent erpro bt hatte, blieb ihm ve rsagt, es als erster in Karlsruhe diri- gieren zu dürfen. Für e ine Abend an Abend gereihte Darstellung des gesamten Riesenopus hätten d ie Kräfte des Hoftheaters zu nächst noch nicht ausgere icht. D aß sie dennoch das l l . Fclix Mottl während seiner Karl sruhcr Zeit 39 Karlsruher Publikum schon so bald erleben durfte, ve r- dankte es dem geni ale n Impresario Angelo Neumann , der 1881 ein Richard-Wagner-Gastspieltheate r gegrün- det hatte und mit e inem E nsemble hervorrage nder Künstl e r sowie mit de n Bayre uther Originalrequisiten Deutschl and und we ite re Teile Europas bereiste; An- ton Seidl , Mottls Ko llege aus der Nibelungen-Kanzlei , hatte di e musika lische Le itung. Mit Karlsruh e schloß Neumann seinen Vertrag am 10. Februar 1883, drei T age, bevo r der Tod den Meister in Venedig ereilte lO So wurde di e vo llständige Aufführung des Ring in den ersten Märztagen zur e ige ntlichen To ten- und G edächt- nisfeier an di eser Stätte. Mottl selbst hatte dann noch im selben Jahr Gelegen- heit , seine e igene Walküre vorzuführe n, am 3. Dezem- ber 1883 zu r Feier des Geburtstages von Großherzogin Luise . Es fo lgten aus gleiche m A nlaß di e übrige n Teil e der Tetralogie , Rheingold , Siegfried und Götterdämme- rung in den Jahre n 1885, 1886 und 1887. Z uvor schon , am 3. Dezember 1884, hatte e r den Karlsruhern den so lange vo re nthaltenen Tristan vermitte lt. E ine me rkwür- dige Verfl echtung ließ dieses Musikdrama für Felix Mottl mehrfach zu e inem Schicksalswerk werden : Zu- nächst e inmal fa nd er mit ihm den Weg zurück nach Bayreuth. Cos ima Wagner war willens, dem verewigten G atten mit der Fo rtsetzung der Bayreuther Festspiele e in un- vergängliches D enkmal zu setzen. Mit ungeheurer E ne rgie und Hingabe, hart gegen sich selbst wie gegen ande re, hat sie sich di eser A ufgabe unterzogen. Tre ue gegen Treue hieß ihr Gebot a ll denen gegenüber , die schon vom Meister selbst die Weihen empfangen hat- ten. Unter den Auserwählten am Dirigentenpult war Felix Mottl der jüngste. Für den e rsten Bayreuther Tristan des Jahres 1886 waren Hans Richter , der musikalische Leite r der Fest- spiele 1876, aber auch Anton Seidl nicht abkömmlich . H ans von Bülow, der die Uraufführung 1865 dirigiert ha tte, mußte aus persönlichen Gründen - er war der er- ste E hemann von Cosima Wagner gewesen - außer Be- 40 tracht ble iben. So kam Mottls große Stunde . Schon bei den Proben zeigte sich , daß Frau Cosima den ihr gemä- ßen Dirigenten gefunden hatte. Mottl ha t dann achtmal in dieser Festspi elsaison gan z all e in den Stab geführt , und nach deren Abschluß nannte Frau Wagner Mottl "das schönste E rgebnis unseres We rkes und als das schaffende E lement , welches es zum Tageslicht fö r- dert"ll. 20 Jahre daue rte hinfort di ese Z usammenarbeit. Mottl war, so lange er der Karl sruher Bühne angehörte, an a llen Bayreuther Festspielen, das Jahr 1899 ausge- nommen, be te iligt l2 , e r hat nach dem Tristllll auch den Tannhäuser, den Lohengrin und den Fliegenden Hol- länder als e rste r in das Haus auf dem Grünen Hügel ge- bracht. Der Name Mottl stand in dieser Zeit für den Bayre uther A uffü hrungsstil schlechthin . Die Z uneigung vo n Cosima Wagner, der "geli ebten Meisterin", zu ihrem "Spielmann", dem sie sich ve r- wandt fühlt e 13 und den sie wie e inen Sohn behandelte, verschaffte Mottl in Wahnfried e ine " Beliebtheit bis zu m Siedegrad,,14 E r wa r der kongeniale Freund, der "Glückste rn ,,15, mit dem sie am liebsten plauderte und mit dem sie a lles besprach 16. Von ihm fand sie sich ganz verstanden und "freut sich unaussprechlich, daß er ihr so unendlich gut ist,,17 Ihren "einzige n, guten, lieben FeJix" machte sie zum Vertrauten ihres geheimsten D enkens und Woll ens. Zeitweilig, 1888, wollten Ge- rüchte soga r davon wissen, Cosimas Tochter Isolde sei für Mottl bestimmt18 Es konnte nicht ausbleiben, daß man Mottl vo rhielt , er habe sich von Frau Cosima auch künstle risch zu sehr le iten lassen19 In diesem Sinne schrieb später Felix Weinga rtner , Mottl hätte weniger nachgiebig sein sol- len, selbst auf die G efahr hin , damit anzustoßen20 Ge- wiß trug Cosima in sich e ine unbeugsame A uffassung vom Werke des Meisters, die sie natürlich von diesem selbst he rle ite te , und unbestreitbar ist , daß Mottl bereit war , ganz im Dienst von Bayreuth aufzugehen. So schrieb e r ihr doch einmal höchst aufschlußreich: "Ver- fügen Sie vollständig über mich ; ich bin ebenso bereit , Karlsruher Publikum schon so bald erleben durfte, ve r- dankte es dem geni ale n Impresario Angelo Neumann , der 1881 ein Richard-Wagner-Gastspieltheate r gegrün- det hatte und mit e inem E nsemble hervorrage nder Künstl e r sowie mit de n Bayre uther Originalrequisiten Deutschl and und we ite re Teile Europas bereiste; An- ton Seidl , Mottls Ko llege aus der Nibelungen-Kanzlei , hatte di e musika lische Le itung. Mit Karlsruh e schloß Neumann seinen Vertrag am 10. Februar 1883, drei T age, bevo r der Tod den Meister in Venedig ereilte lO So wurde di e vo llständige Aufführung des Ring in den ersten Märztagen zur e ige ntlichen To ten- und G edächt- nisfeier an di eser Stätte. Mottl selbst hatte dann noch im selben Jahr Gelegen- heit , seine e igene Walküre vorzuführe n, am 3. Dezem- ber 1883 zu r Feier des Geburtstages von Großherzogin Luise . Es fo lgten aus gleiche m A nlaß di e übrige n Teil e der Tetralogie , Rheingold , Siegfried und Götterdämme- rung in den Jahre n 1885, 1886 und 1887. Z uvor schon , am 3. Dezember 1884, hatte e r den Karlsruhern den so lange vo re nthaltenen Tristan vermitte lt. E ine me rkwür- dige Verfl echtung ließ dieses Musikdrama für Felix Mottl mehrfach zu e inem Schicksalswerk werden : Zu- nächst e inmal fa nd er mit ihm den Weg zurück nach Bayreuth. Cos ima Wagner war willens, dem verewigten G atten mit der Fo rtsetzung der Bayreuther Festspiele e in un- vergängliches D enkmal zu setzen. Mit ungeheurer E ne rgie und Hingabe, hart gegen sich selbst wie gegen ande re, hat sie sich di eser A ufgabe unterzogen. Tre ue gegen Treue hieß ihr Gebot a ll denen gegenüber , die schon vom Meister selbst die Weihen empfangen hat- ten. Unter den Auserwählten am Dirigentenpult war Felix Mottl der jüngste. Für den e rsten Bayreuther Tristan des Jahres 1886 waren Hans Richter , der musikalische Leite r der Fest- spiele 1876, aber auch Anton Seidl nicht abkömmlich . H ans von Bülow, der die Uraufführung 1865 dirigiert ha tte, mußte aus persönlichen Gründen - er war der er- ste E hemann von Cosima Wagner gewesen - außer Be- 40 tracht ble iben. So kam Mottls große Stunde . Schon bei den Proben zeigte sich , daß Frau Cosima den ihr gemä- ßen Dirigenten gefunden hatte. Mottl ha t dann achtmal in dieser Festspi elsaison gan z all e in den Stab geführt , und nach deren Abschluß nannte Frau Wagner Mottl "das schönste E rgebnis unseres We rkes und als das schaffende E lement , welches es zum Tageslicht fö r- dert"ll. 20 Jahre daue rte hinfort di ese Z usammenarbeit. Mottl war, so lange er der Karl sruher Bühne angehörte, an a llen Bayreuther Festspielen, das Jahr 1899 ausge- nommen, be te iligt l2 , e r hat nach dem Tristllll auch den Tannhäuser, den Lohengrin und den Fliegenden Hol- länder als e rste r in das Haus auf dem Grünen Hügel ge- bracht. Der Name Mottl stand in dieser Zeit für den Bayre uther A uffü hrungsstil schlechthin . Die Z uneigung vo n Cosima Wagner, der "geli ebten Meisterin", zu ihrem "Spielmann", dem sie sich ve r- wandt fühlt e 13 und den sie wie e inen Sohn behandelte, verschaffte Mottl in Wahnfried e ine " Beliebtheit bis zu m Siedegrad,,14 E r wa r der kongeniale Freund, der "Glückste rn ,,15, mit dem sie am liebsten plauderte und mit dem sie a lles besprach 16. Von ihm fand sie sich ganz verstanden und "freut sich unaussprechlich, daß er ihr so unendlich gut ist,,17 Ihren "einzige n, guten, lieben FeJix" machte sie zum Vertrauten ihres geheimsten D enkens und Woll ens. Zeitweilig, 1888, wollten Ge- rüchte soga r davon wissen, Cosimas Tochter Isolde sei für Mottl bestimmt18 Es konnte nicht ausbleiben, daß man Mottl vo rhielt , er habe sich von Frau Cosima auch künstle risch zu sehr le iten lassen19 In diesem Sinne schrieb später Felix Weinga rtner , Mottl hätte weniger nachgiebig sein sol- len, selbst auf die G efahr hin , damit anzustoßen20 Ge- wiß trug Cosima in sich e ine unbeugsame A uffassung vom Werke des Meisters, die sie natürlich von diesem selbst he rle ite te , und unbestreitbar ist , daß Mottl bereit war , ganz im Dienst von Bayreuth aufzugehen. So schrieb e r ihr doch einmal höchst aufschlußreich: "Ver- fügen Sie vollständig über mich ; ich bin ebenso bereit , den Tristan zu leiten , wie das Öffnen und Schließen des Vorhangs zu überwachen. ,,2 1 Cosimas Biograph Du Moulin Eckart sah das Ver- hältnis wenig problematisch: Mottl habe sofort aus ih- ren Angaben das Richtige erkannt , "und sie wirkten auf ihn wie eine Inspira tion , die sich unmittelbar mit sei- nem eigenen künstlerischen Empfinden und Können verband" 22 Doch mag Mottl, der le tztlich ein weicher Charakter war, in dem Bestreben, es Cosima recht zu machen , manchmal des Guten zuviel getan haben . Als er 1888 an Stelle des erkrankten Levi den Parsifal übe r- nahm , wählte e r so feierlich langsame Zeitmaße, daß e r damit auch bei Freunden Befremden hervorrief. Natür- lich sah man, ausgeprägt bi s zum Weltanschaulichen, den Einfluß von Frau Cosima23 • Daß Mottl wirklich ge- glaubt hatte, in ihrem Sinne zu dirigieren , verriet seine Bekümmernis, als ihm , wenige Monate später , der Par- sifal des Jahres 1889 versagt schien: "Sie se lbst habe n mir Ihre unbedingte Zufriedenheit mit meiner Direk- tion des Parsifa l so unumwunden schriftlich und münd- lich bezeugt, daß ich wirklich nicht einsehe, warum ich jetzt davon di spensiert werden so ll ... Ich bin maßlos verstimmt ... ,,24 Doch dauerte dieser Ärger nur ganz kurze Zeit , denn Cosima verstand es, de n Gekränkten alsbald zu begütigen. Daß ihre Übereinstimmung aber ni cht immer eine vollständige war , weiß man von dem Besuch einer Karlsruher Aufführung der Göuerdäm- merung im Januar 1888, wo ihr die ebenfalls sehr ge- dehnte Wiedergabe des Trauermarsches auffiees. Es war abzusehen , daß Felix Mottl mit wachsendem Ruhme für andere, bedeutendere Residenzen attraktiv werden mußte. Anhänger der Wagnersehen Kunst am Berliner Hof hatten Ende 1886 den neuen General- intendanten Graf Hochherg so weit gebracht, daß er die Berufung Mottls in die Wege leitete26• Dieser zeigte sich auch bereit , und sein Weggang von Karlsruhe schien besch lossene Sache. Er selbst stellte seine bishe- rige Position Felix Weingartner in Aussicht, dem ein Ruf an den badischen Hof willkommen gewesen wäre27 • Da machte in Berlin der Generalintendant durch unge- 12. Cosima Wagner um 1900 41 den Tristan zu leiten , wie das Öffnen und Schließen des Vorhangs zu überwachen. ,,2 1 Cosimas Biograph Du Moulin Eckart sah das Ver- hältnis wenig problematisch: Mottl habe sofort aus ih- ren Angaben das Richtige erkannt , "und sie wirkten auf ihn wie eine Inspira tion , die sich unmittelbar mit sei- nem eigenen künstlerischen Empfinden und Können verband" 22 Doch mag Mottl, der le tztlich ein weicher Charakter war, in dem Bestreben, es Cosima recht zu machen , manchmal des Guten zuviel getan haben . Als er 1888 an Stelle des erkrankten Levi den Parsifal übe r- nahm , wählte e r so feierlich langsame Zeitmaße, daß e r damit auch bei Freunden Befremden hervorrief. Natür- lich sah man, ausgeprägt bi s zum Weltanschaulichen, den Einfluß von Frau Cosima23 • Daß Mottl wirklich ge- glaubt hatte, in ihrem Sinne zu dirigieren , verriet seine Bekümmernis, als ihm , wenige Monate später , der Par- sifal des Jahres 1889 versagt schien: "Sie se lbst habe n mir Ihre unbedingte Zufriedenheit mit meiner Direk- tion des Parsifa l so unumwunden schriftlich und münd- lich bezeugt, daß ich wirklich nicht einsehe, warum ich jetzt davon di spensiert werden so ll ... Ich bin maßlos verstimmt ... ,,24 Doch dauerte dieser Ärger nur ganz kurze Zeit , denn Cosima verstand es, de n Gekränkten alsbald zu begütigen. Daß ihre Übereinstimmung aber ni cht immer eine vollständige war , weiß man von dem Besuch einer Karlsruher Aufführung der Göuerdäm- merung im Januar 1888, wo ihr die ebenfalls sehr ge- dehnte Wiedergabe des Trauermarsches auffiees. Es war abzusehen , daß Felix Mottl mit wachsendem Ruhme für andere, bedeutendere Residenzen attraktiv werden mußte. Anhänger der Wagnersehen Kunst am Berliner Hof hatten Ende 1886 den neuen General- intendanten Graf Hochherg so weit gebracht, daß er die Berufung Mottls in die Wege leitete26• Dieser zeigte sich auch bereit , und sein Weggang von Karlsruhe schien besch lossene Sache. Er selbst stellte seine bishe- rige Position Felix Weingartner in Aussicht, dem ein Ruf an den badischen Hof willkommen gewesen wäre27 • Da machte in Berlin der Generalintendant durch unge- 12. Cosima Wagner um 1900 41 schicktes Vorgehen das Projekt zunichte . Hochberg hatte nämlich für die KapellmeistersteIle an der König- lichen Oper einen eigenen Kandidaten gehabt , den we- sentlich älteren Konzertdirigenten und Musikpädago- gen Ludwig Deppe , den er neben Mottl zu verpflichten gedachte. D eppe war, wie auch durch die Presse ver- breitet wurde , für das klass ische Repertoire , Mottl aus- schließlich für die Wagner-Oper ausersehen. Damit aber konnte Mottl ga nz und gar nicht einverstanden sein , da er sich nicht von Mozart und Beethoven ab- drängen lassen wo llte. So verfiel Hochberg auf den Ge- danken , Mottl im Tausch gegen die Meistersinger die Za"berf/öte und Fidelio zu übertragen . Dies jedoch fand Mottl erst recht unerträglich, er erachtete die Vor- aussetzungen für sein Engagement als nicht mehr gege- ben und tra t vom Kontrakt zurück. Die Wagnerianer , di e sich mit Berlin schon im Besitz e iner ne ue n Bastion gewähnt hatten , mochte di ese r Rückzug verdr ießlich stimmen. Hatte sogar Frau Co- sima für Mottls Übersiedelung Glückwünsche bereitge- halt en28 Doch wußte sie sich mit der E insicht zu trö- sten , daß ihr Mott l in Karlsruhe eigentlich viel dienli- cher se in könn e . Schon einmal hatte sie ihm gesagt , wie wichtig es sei, daß er sich mit Karlsruhe begnüge , wei- ches ihr wirklich a ls eine Art Idylle im Ve rgleich zu an- derem gelte29 Hier konnte er seine Kraft uneinge- schränkt für die Festspiele bewahre n30. D as gute per- sönliche Einvernehmen mit de m badischen Hof, das sich unter de m seit 1889 amtiere nden Inte ndanten Al- bert Bürklin und besonde rs auch durch den Einfluß des Kabinettsrates im Hof-Staat der Großherzogin , Ri- chard von Chelius, noch vertiefte, kam Frau Wagner ebenso zustatten wie Mottls einzigart ige Stellung, di e di esem alle Mittel zur Hand gab. Gleichwohl sah e r, daß auch an den Karlsruher Verhältnissen ni cht a lles idea l war , und li eß es an wenige r respektierlichen Äu- ßerun gen über diese .,Bettelwirtschaft ,,31, diesen .,ve- nusberg de r Ta lentlosigkei t und Spießbürge rei ,,32, kei- neswegs fehlen , verständlich bei einem Manne, der da- mals und zeitl ebens di e Sehnsucht nach einem Ru f aus 42 der Heimatstadt Wien im Herze n trug. Zunächst ein- mal lohnte der badische Hof dem Hofkapellmeister seine gegenüber Berlin bewiesene Standfestigkeit mit der Ernennung zum " Direktor der Hofoper und Hof- kapelle,,33 Künftig wurde fast jeder Lockruf aus einer der großen Metropolen zum Anlaß , neue Würden oder Gehaltszulagen zu vergeben und entgegenzunehmen. Karlsruhe hielt Mottl fest und wollte ihn nicht mehr her- geben. Es ist woh l nicht abwegig zu sagen, daß Groß- herzog Friedrich , der einst Richard Wagner gegen den Willen seines Theaterdirektors Eduard Devrient nicht hatte gewinnen können , jetzt den Wagner-Dirigenten Fe lix Mottl mit Hilfe se ines Intendanten Albert Bürklin um so enger an sich binden wollte . Am Ende des Wett- laufes zwische n den Gunstbezeigunge n des Hofes und den immer wiederkehrenden Anreizen, anderswo ein noch glänzenderes G lück zu machen , stand schli eß lich doch die schmerzliche Trennung, aber auch di e Kata- strophe im privaten Umfeld des Künstlers. Bis es soweit war, folgten einander a ll e rdings noch einige Jahre, die von E rfolg und Anerk ennung gesegnet waren. Die persönlichen Kontakt e mit der Herrin in Wahnfried wurden enger und enger. Cosima Wagner kehrte imme r wieder in Karl sruh e ein , um über die Festspiele Absprachen zu tre ffen , aber auch um bera- tend auf Projek te an Ort und Stelle Einfluß zu nehmen. Nachdem am 26. Dezember 1887 mit der GÖllerdämme- r"ng der Schlußstein der Karlsruher Tetralogie gesetzt wo rde n war , kam Frau Cosima einen Monat später zu Besuch, als e rstmals der gesamte Ring in geschl ossener Folge über die Bühne ging. Am 13. Januar 1889 gab es einen neuen Rienzi, und am 19. Mai "1889 den Tal/nhäu- set in der Pariser Fassung. Ganz besonders ange legen se in ließ sich Cos ima Wagne r die Legende der Heiligen Elisabeth , ein Oratorium ihres Vaters Franz Liszt ; e ine Bühnenversion gelangte am 2 1. Oktober zur Auffüh- rung, nachdem das Werk schon im Jahr zuvor kon zer- tant dargeboten worden war. Wenige Wochen später folgte dann di e be reits erwähnte Großtat der Trojaner von Hec[or Berlioz, die von der gesamten Musikwelt schicktes Vorgehen das Projekt zunichte . Hochberg hatte nämlich für die KapellmeistersteIle an der König- lichen Oper einen eigenen Kandidaten gehabt , den we- sentlich älteren Konzertdirigenten und Musikpädago- gen Ludwig Deppe , den er neben Mottl zu verpflichten gedachte. D eppe war, wie auch durch die Presse ver- breitet wurde , für das klass ische Repertoire , Mottl aus- schließlich für die Wagner-Oper ausersehen. Damit aber konnte Mottl ga nz und gar nicht einverstanden sein , da er sich nicht von Mozart und Beethoven ab- drängen lassen wo llte. So verfiel Hochberg auf den Ge- danken , Mottl im Tausch gegen die Meistersinger die Za"berf/öte und Fidelio zu übertragen . Dies jedoch fand Mottl erst recht unerträglich, er erachtete die Vor- aussetzungen für sein Engagement als nicht mehr gege- ben und tra t vom Kontrakt zurück. Die Wagnerianer , di e sich mit Berlin schon im Besitz e iner ne ue n Bastion gewähnt hatten , mochte di ese r Rückzug verdr ießlich stimmen. Hatte sogar Frau Co- sima für Mottls Übersiedelung Glückwünsche bereitge- halt en28 Doch wußte sie sich mit der E insicht zu trö- sten , daß ihr Mott l in Karlsruhe eigentlich viel dienli- cher se in könn e . Schon einmal hatte sie ihm gesagt , wie wichtig es sei, daß er sich mit Karlsruhe begnüge , wei- ches ihr wirklich a ls eine Art Idylle im Ve rgleich zu an- derem gelte29 Hier konnte er seine Kraft uneinge- schränkt für die Festspiele bewahre n30. D as gute per- sönliche Einvernehmen mit de m badischen Hof, das sich unter de m seit 1889 amtiere nden Inte ndanten Al- bert Bürklin und besonde rs auch durch den Einfluß des Kabinettsrates im Hof-Staat der Großherzogin , Ri- chard von Chelius, noch vertiefte, kam Frau Wagner ebenso zustatten wie Mottls einzigart ige Stellung, di e di esem alle Mittel zur Hand gab. Gleichwohl sah e r, daß auch an den Karlsruher Verhältnissen ni cht a lles idea l war , und li eß es an wenige r respektierlichen Äu- ßerun gen über diese .,Bettelwirtschaft ,,31, diesen .,ve- nusberg de r Ta lentlosigkei t und Spießbürge rei ,,32, kei- neswegs fehlen , verständlich bei einem Manne, der da- mals und zeitl ebens di e Sehnsucht nach einem Ru f aus 42 der Heimatstadt Wien im Herze n trug. Zunächst ein- mal lohnte der badische Hof dem Hofkapellmeister seine gegenüber Berlin bewiesene Standfestigkeit mit der Ernennung zum " Direktor der Hofoper und Hof- kapelle,,33 Künftig wurde fast jeder Lockruf aus einer der großen Metropolen zum Anlaß , neue Würden oder Gehaltszulagen zu vergeben und entgegenzunehmen. Karlsruhe hielt Mottl fest und wollte ihn nicht mehr her- geben. Es ist woh l nicht abwegig zu sagen, daß Groß- herzog Friedrich , der einst Richard Wagner gegen den Willen seines Theaterdirektors Eduard Devrient nicht hatte gewinnen können , jetzt den Wagner-Dirigenten Fe lix Mottl mit Hilfe se ines Intendanten Albert Bürklin um so enger an sich binden wollte . Am Ende des Wett- laufes zwische n den Gunstbezeigunge n des Hofes und den immer wiederkehrenden Anreizen, anderswo ein noch glänzenderes G lück zu machen , stand schli eß lich doch die schmerzliche Trennung, aber auch di e Kata- strophe im privaten Umfeld des Künstlers. Bis es soweit war, folgten einander a ll e rdings noch einige Jahre, die von E rfolg und Anerk ennung gesegnet waren. Die persönlichen Kontakt e mit der Herrin in Wahnfried wurden enger und enger. Cosima Wagner kehrte imme r wieder in Karl sruh e ein , um über die Festspiele Absprachen zu tre ffen , aber auch um bera- tend auf Projek te an Ort und Stelle Einfluß zu nehmen. Nachdem am 26. Dezember 1887 mit der GÖllerdämme- r"ng der Schlußstein der Karlsruher Tetralogie gesetzt wo rde n war , kam Frau Cosima einen Monat später zu Besuch, als e rstmals der gesamte Ring in geschl ossener Folge über die Bühne ging. Am 13. Januar 1889 gab es einen neuen Rienzi, und am 19. Mai "1889 den Tal/nhäu- set in der Pariser Fassung. Ganz besonders ange legen se in ließ sich Cos ima Wagne r die Legende der Heiligen Elisabeth , ein Oratorium ihres Vaters Franz Liszt ; e ine Bühnenversion gelangte am 2 1. Oktober zur Auffüh- rung, nachdem das Werk schon im Jahr zuvor kon zer- tant dargeboten worden war. Wenige Wochen später folgte dann di e be reits erwähnte Großtat der Trojaner von Hec[or Berlioz, die von der gesamten Musikwelt und besonders natürlich in Frankreich beachtet und an- erkannt wurde. Dies geschah in den Tagen, da Mottl s Jahresgehalt von 7000 Mark auf 10 000 Mark erhöht (sein Anfangsgehalt 1880 hatte 4000 Mark betragen) und ihm der signaturmäßige Status eines Hofbeamten verliehen wurde3'. In Bayreuth dirigierte Mottl 1888, wir erinnern uns, den Parsifal , im Jahr darauf wieder den Tristan und 1891 den neu ins Programm genommenen Tannhäuser. Die e rsten Meistersinger waren 1888 Hans Richter, dem Dirigenten des Ring-Zyklus von 1876, übertragen. Hierfür stellte Karlsruhe auf Mottls Empfehlung den Spielleiter, August Harl acher. Es verstand sich freilich , daß diesem bei dem strengen Regiment von Frau Co- sima ungleich weniger Handlungsfreiheit eingeräumt war als den meisten späteren Regisseuren 35 Heller erstrahlt e der Ruhm anderer aus Karl sruhe zu- gezogener Festspielteilnehmer. Früheste Gesangssoli- stin aus der badischen Residenz war Luise Belce, eines der Blumenmädchen im Parsifal vo n 1882 noch unter Richard Wagners persönlicher Leitung. In der gleichen Ro lle sah und hörte man sie wieder 1883, 1884 und 1886. Luise Belce , eigentli ch Luise Baumann , war am 24. Oktober 186036 in Wien geboren und gehörte dem Karlsruher Hofthea ter seit dem 1. September 1881 an . 1883 wa r sie hier die erste Sieglinde, am 8. Juni 1885 heiratete sie den Pianisten Eduard Reuss, der e in Schü- ler vo n Franz Liszt gewesen war. Ihre Bayreuther Lauf- bahn setzte Frau Rcuss-Belce dann als Eva in den Mei- stersillgern 1889 fo rt. Zur ersten Bayreuther Ga rnitur gehörte sieben Fest- spielsommer lang, von 1884 bis 1897 , der Bariton Fritz Plank , der den Klingsor, den Kurwenal, Hans Sachs und Veit Pogner darstellte. He rvorragend bewährte sich auch die Vertreterin des hochdramatischen Faches , Pauline Mailhac, di e 1891 und 1892 als Kundry und als erste Bayreuther Venus überhaupt 1891,1892 und 1894 auftrat . 1892 stellte Karlsruhe auch einen Beckmesser in dem Baßbuffo Karl Nebe. Allen diesen Künstlern hat Mottl den Weg nach Bayreuth geebnet , wo sie sich an maßgebender Stelle mit dem musikdramatischen Stil vertraut machen konnten , den sie dann an die Karlsru- her Bühne weitervermittelten 37 Eine Mentorrolle besonderer Art so llte Mottl bei dem jungen Siegfried Wagner zufall en. Der Sohn des Meisters hatte zunächst , seiner Neigung folgend , das Studium de r Architektur aufgenommen. Nach zwei Se- mestern an der Technischen Hochschule in Berlin ließ er sich im Herbst 1891 in Karlsruhe immatrikuli eren38 Mottl hatte ihn dorthin gezogen, und er war es auch, der seinem Lebensweg die entscheidende Wende gab. Schon nach wenigen Wochen in Karl sruhe wurde Sieg- fried seinem Studienziel untreu , eine Reise nach Ost- asien ließ ihn seines E ntschlusses sicher werden , und als e r zurückkam, hatte e r sich , sehr zum Wohlgefallen von Haus Wahnfried , gänzlich der Musik und dem Bay reu- ther E rbe verschrieben . Im Festspielsommer 1892 dirigierte Mottl in Bay- reuth außer dem Tristan und dem Tannhäuser auch di e Meistersinger. Diesmal überspannte er seine physischen Kräfte. Dr. Schweninger , bekannt als Leibarzt Bis- marcks , aber auch der Familie Wagner zu Diensten, stellte am 15 . August eine Diagnose, die Mottl strenge Schonung vorschrieb3". Seine Beschwerden, nervöse Störungen, die sich in leichter Erregbarkeit , häufigem Herzklopfen und öfters auftretenden hypochondri- schen Stimmungen äußerten , könnten sonst zu unhe il- barem Leiden führen. Mottl sah sich - "be i der etwas leidenschaftlichen Art , mit der ich nun e inmal di e Mu- sik behandle" - gewarnt. Er mußte in Karlsruhe, sehr zu seinem Leidwesen, um e inen Urlaub bis Mitte Okto- ber nachsuchen40• Er sei bereit , so schrieb e r, so lange auf seine Bezüge vom Hoftheater zu verzichten, "um ja niemandem Anlaß zu ei ner feindlichen Beurteilung zu geben" . Doch waren Intendant und Landesherr großzü- gig genug, diesem A nerbieten nicht Folge zu le isten4 ! . War somit viell eicht zum erstenmal ein ernsthaftes Anzeichen der späte ren tödli chen Krankheit zu Tage getreten , so tat Mottl im sei ben Spä tjahr 1892 einen freiwilligen Schritt , der, unter scheinbar glücklichen 43 und besonders natürlich in Frankreich beachtet und an- erkannt wurde. Dies geschah in den Tagen, da Mottl s Jahresgehalt von 7000 Mark auf 10 000 Mark erhöht (sein Anfangsgehalt 1880 hatte 4000 Mark betragen) und ihm der signaturmäßige Status eines Hofbeamten verliehen wurde3'. In Bayreuth dirigierte Mottl 1888, wir erinnern uns, den Parsifal , im Jahr darauf wieder den Tristan und 1891 den neu ins Programm genommenen Tannhäuser. Die e rsten Meistersinger waren 1888 Hans Richter, dem Dirigenten des Ring-Zyklus von 1876, übertragen. Hierfür stellte Karlsruhe auf Mottls Empfehlung den Spielleiter, August Harl acher. Es verstand sich freilich , daß diesem bei dem strengen Regiment von Frau Co- sima ungleich weniger Handlungsfreiheit eingeräumt war als den meisten späteren Regisseuren 35 Heller erstrahlt e der Ruhm anderer aus Karl sruhe zu- gezogener Festspielteilnehmer. Früheste Gesangssoli- stin aus der badischen Residenz war Luise Belce, eines der Blumenmädchen im Parsifal vo n 1882 noch unter Richard Wagners persönlicher Leitung. In der gleichen Ro lle sah und hörte man sie wieder 1883, 1884 und 1886. Luise Belce , eigentli ch Luise Baumann , war am 24. Oktober 186036 in Wien geboren und gehörte dem Karlsruher Hofthea ter seit dem 1. September 1881 an . 1883 wa r sie hier die erste Sieglinde, am 8. Juni 1885 heiratete sie den Pianisten Eduard Reuss, der e in Schü- ler vo n Franz Liszt gewesen war. Ihre Bayreuther Lauf- bahn setzte Frau Rcuss-Belce dann als Eva in den Mei- stersillgern 1889 fo rt. Zur ersten Bayreuther Ga rnitur gehörte sieben Fest- spielsommer lang, von 1884 bis 1897 , der Bariton Fritz Plank , der den Klingsor, den Kurwenal, Hans Sachs und Veit Pogner darstellte. He rvorragend bewährte sich auch die Vertreterin des hochdramatischen Faches , Pauline Mailhac, di e 1891 und 1892 als Kundry und als erste Bayreuther Venus überhaupt 1891,1892 und 1894 auftrat . 1892 stellte Karlsruhe auch einen Beckmesser in dem Baßbuffo Karl Nebe. Allen diesen Künstlern hat Mottl den Weg nach Bayreuth geebnet , wo sie sich an maßgebender Stelle mit dem musikdramatischen Stil vertraut machen konnten , den sie dann an die Karlsru- her Bühne weitervermittelten 37 Eine Mentorrolle besonderer Art so llte Mottl bei dem jungen Siegfried Wagner zufall en. Der Sohn des Meisters hatte zunächst , seiner Neigung folgend , das Studium de r Architektur aufgenommen. Nach zwei Se- mestern an der Technischen Hochschule in Berlin ließ er sich im Herbst 1891 in Karlsruhe immatrikuli eren38 Mottl hatte ihn dorthin gezogen, und er war es auch, der seinem Lebensweg die entscheidende Wende gab. Schon nach wenigen Wochen in Karl sruhe wurde Sieg- fried seinem Studienziel untreu , eine Reise nach Ost- asien ließ ihn seines E ntschlusses sicher werden , und als e r zurückkam, hatte e r sich , sehr zum Wohlgefallen von Haus Wahnfried , gänzlich der Musik und dem Bay reu- ther E rbe verschrieben . Im Festspielsommer 1892 dirigierte Mottl in Bay- reuth außer dem Tristan und dem Tannhäuser auch di e Meistersinger. Diesmal überspannte er seine physischen Kräfte. Dr. Schweninger , bekannt als Leibarzt Bis- marcks , aber auch der Familie Wagner zu Diensten, stellte am 15 . August eine Diagnose, die Mottl strenge Schonung vorschrieb3". Seine Beschwerden, nervöse Störungen, die sich in leichter Erregbarkeit , häufigem Herzklopfen und öfters auftretenden hypochondri- schen Stimmungen äußerten , könnten sonst zu unhe il- barem Leiden führen. Mottl sah sich - "be i der etwas leidenschaftlichen Art , mit der ich nun e inmal di e Mu- sik behandle" - gewarnt. Er mußte in Karlsruhe, sehr zu seinem Leidwesen, um e inen Urlaub bis Mitte Okto- ber nachsuchen40• Er sei bereit , so schrieb e r, so lange auf seine Bezüge vom Hoftheater zu verzichten, "um ja niemandem Anlaß zu ei ner feindlichen Beurteilung zu geben" . Doch waren Intendant und Landesherr großzü- gig genug, diesem A nerbieten nicht Folge zu le isten4 ! . War somit viell eicht zum erstenmal ein ernsthaftes Anzeichen der späte ren tödli chen Krankheit zu Tage getreten , so tat Mottl im sei ben Spä tjahr 1892 einen freiwilligen Schritt , der, unter scheinbar glücklichen 43 13. August Harlacher 44 Auspizien , e in ga nz anders gea rtetes Verhängnis in sich barg. Am 6. November schrieb er an Cosima Wagner: "Stehen Sie jetzt Ihrem Spielmann bei, lassen sie ihn nicht all e in und richten Sie ihn auf in e iner große n Frage seines Lebens! Ich stehe in he llen Flammen für Hen- riette Standthartner! ", und er setzte beschwörend hinzu: "Aber Sie dürfe n mir nicht Ne in sagen!" .2 Er, den sich di e Freunde ni cht anders denn als Junggesellen vorstellen konnten , trat am 17. Dezember in Wien in den Stand der Ehe. Die Erwählte, eine 26jährige Sänge- rin, Tochter e ines fürst lich-Ii echtensteinischen Guts- verwa lters , war Mitgli ed der Wiener Hofoper sei t 188943 . Es hieß, Mottl habe sie in Bayreuth kennen und lieben gelernt . Dort wa r sie bis dahin nur im Jahre 1889 als eines der Blumenmädchen im Parsifa/ in E rschei - nung getreten. Cosima Wagner hatte sich überraschen lassen, nahm sich aber dann des Paa res an , kümmerte sich um a lles, sogar um d ie Hochzeitsreise, un d sie so ll sch li eßli ch auch die "schwere Aufgabe" auf sich genommen haben, der Mutter Mott ls die Braut ge nehm zu mach e n~ . Waru m eine schwe re Aufgabe? Eine Erk lärung dafür findet sich in e inem vo n Franz Strauss an se ine n Sohn Richard gerichtete n Brief, in dem er auf Henrie ttes "ge- trübte Vergangenheit" anspielte45 Frau Cosima be- grüßte abe r die Verehelichung ihres Schützlings noch aus e inem anderen, persönlich motivierten Grund : " Mottl ist", so schri eb sie am 16. Dezember 1892 an ih- ren späte ren Schwiegersohn Houston Stewart Cham- berlain , " im Grunde des Herzens e ine der besten Natu- ren , die mir je vorgekommen. Sein sehr üppiges Natu- re ll hat ihn , vo n seinem 20ten Jahre an, von einer Bezie- hung in die andere gewo rfen , und er ist , bei scheinbarer Leichtfertigkeit , doch so ernst , daß er sich Vorwürfe ge- macht hat und in scheinbare r fre ie r Beziehung sich ge- fesselt gefühlt hat ... Nun kam seine Freundschaft zu mir , und ich stehe nicht an zu glauben , daß sein Ent- schluß zur E he (vor welcher e r sonst e in Gra uen emp- fand) in e inigem Zusammenhang mit di ese r Freund- schaft steht. ,,46 13. August Harlacher 44 Auspizien , e in ga nz anders gea rtetes Verhängnis in sich barg. Am 6. November schrieb er an Cosima Wagner: "Stehen Sie jetzt Ihrem Spielmann bei, lassen sie ihn nicht all e in und richten Sie ihn auf in e iner große n Frage seines Lebens! Ich stehe in he llen Flammen für Hen- riette Standthartner! ", und er setzte beschwörend hinzu: "Aber Sie dürfe n mir nicht Ne in sagen!" .2 Er, den sich di e Freunde ni cht anders denn als Junggesellen vorstellen konnten , trat am 17. Dezember in Wien in den Stand der Ehe. Die Erwählte, eine 26jährige Sänge- rin, Tochter e ines fürst lich-Ii echtensteinischen Guts- verwa lters , war Mitgli ed der Wiener Hofoper sei t 188943 . Es hieß, Mottl habe sie in Bayreuth kennen und lieben gelernt . Dort wa r sie bis dahin nur im Jahre 1889 als eines der Blumenmädchen im Parsifa/ in E rschei - nung getreten. Cosima Wagner hatte sich überraschen lassen, nahm sich aber dann des Paa res an , kümmerte sich um a lles, sogar um d ie Hochzeitsreise, un d sie so ll sch li eßli ch auch die "schwere Aufgabe" auf sich genommen haben, der Mutter Mott ls die Braut ge nehm zu mach e n~ . Waru m eine schwe re Aufgabe? Eine Erk lärung dafür findet sich in e inem vo n Franz Strauss an se ine n Sohn Richard gerichtete n Brief, in dem er auf Henrie ttes "ge- trübte Vergangenheit" anspielte45 Frau Cosima be- grüßte abe r die Verehelichung ihres Schützlings noch aus e inem anderen, persönlich motivierten Grund : " Mottl ist", so schri eb sie am 16. Dezember 1892 an ih- ren späte ren Schwiegersohn Houston Stewart Cham- berlain , " im Grunde des Herzens e ine der besten Natu- ren , die mir je vorgekommen. Sein sehr üppiges Natu- re ll hat ihn , vo n seinem 20ten Jahre an, von einer Bezie- hung in die andere gewo rfen , und er ist , bei scheinbarer Leichtfertigkeit , doch so ernst , daß er sich Vorwürfe ge- macht hat und in scheinbare r fre ie r Beziehung sich ge- fesselt gefühlt hat ... Nun kam seine Freundschaft zu mir , und ich stehe nicht an zu glauben , daß sein Ent- schluß zur E he (vor welcher e r sonst e in Gra uen emp- fand) in e inigem Zusammenhang mit di ese r Freund- schaft steht. ,,46 Die Verbindung mit einem der bede utendsten Musikinterpreten der Zeit mochte Henriettes E hrgeiz gespornt habe n. Sie, die über eine sehr schöne Stimme verfügte und sich in Wien in einer "glänzenden Stel- lun g"47 wußte, dachte ni cht daran, ihre Karriere ei e r E he zu opfe rn. Auch Mottl selbst meinte, sie ihre r künstle ri schen Berufung nicht entziehen zu sollen. So- mit stellte sich die Frage nach einer gemeinsamen Wir- kungsstätte . Zuniichst widerstrebte Mottl e in E ngage- ment Henrie ttes in Karlsruhc "aus vie len Gründen" . Noch am 14. Februar 1893 trug er sich, wie er dem be- freu nde ten Violonce llisten Hugo Becker anvertra ute48 , mit dem Geda nken einer Übersiedlung nach Frankfurt. Doch neigte sich schl ießlich die Waage wieder nach Karlsruhe . Bü rklin bekundete - auf Mottls Vorschl ag hin - die Bereitschaft, mit Henriette in Verhandlungen ei nzutreten. Die Forderungen , mit denen diese dann am 22. Fe- bruar hervonrat49 , zeugten von großem Sclbstbewußt- sein. Sie werde keine Ste llung annehmen , die ihr nicht wenigste ns ein Äquivalent für die in Wien aufgegebene Position biete. Es sei ihr bekannt , daß ihr Fach noch für eine Saiso n besetzt se i. Dennoch müsse sie mindestens die Geha ltsbezüge von Frau Reuss, nämli ch 7200 Mark , ansprechen, sodann bestehe sie auch darauf, daß ihr be- stimmte Rollen kontrakt lich zugesichert würden. Der Vertrag so lle nicht länger a ls zwe i Jahre dauern ; im zweiten Jahr e rwarte sie e ine Gehaltssteigerung auf 12000 Mark , dazu ei nen jährlichen Winterurlaub von zweimal 14 Tagen. Im Blick auf seinen Operndirektor schien dem Intendan ten e ine nur zwe ij äh rige Verpflich- tang zu kurz . Zwar e rkl ä rte sich Frau Mottl umgehend bereit , auf drei Jahre abzuschließen, verlangte aber dann für die dritte Sp ie lzeit e ine weitere Aufbesserung auf 13 000 Mark. Da sie noch am Abend des 23. Fe- bruar nach Wien zurückfahren wollte, hi e lt es der In - tendant für ratsam, "die Dame dingfest zu machen" 50 Bürklin sah sich in einer schwie rigen Situation. Die Sache wurde publik, die deutsche Theaterwelt, Mottls Kollegen horchten auf. Denn Frau Mottl hatte ihm ge- 14. Fr; tz Plank 45 Die Verbindung mit einem der bede utendsten Musikinterpreten der Zeit mochte Henriettes E hrgeiz gespornt habe n. Sie, die über eine sehr schöne Stimme verfügte und sich in Wien in einer "glänzenden Stel- lun g"47 wußte, dachte ni cht daran, ihre Karriere ei e r E he zu opfe rn. Auch Mottl selbst meinte, sie ihre r künstle ri schen Berufung nicht entziehen zu sollen. So- mit stellte sich die Frage nach einer gemeinsamen Wir- kungsstätte . Zuniichst widerstrebte Mottl e in E ngage- ment Henrie ttes in Karlsruhc "aus vie len Gründen" . Noch am 14. Februar 1893 trug er sich, wie er dem be- freu nde ten Violonce llisten Hugo Becker anvertra ute48 , mit dem Geda nken einer Übersiedlung nach Frankfurt. Doch neigte sich schl ießlich die Waage wieder nach Karlsruhe . Bü rklin bekundete - auf Mottls Vorschl ag hin - die Bereitschaft, mit Henriette in Verhandlungen ei nzutreten. Die Forderungen , mit denen diese dann am 22. Fe- bruar hervonrat49 , zeugten von großem Sclbstbewußt- sein. Sie werde keine Ste llung annehmen , die ihr nicht wenigste ns ein Äquivalent für die in Wien aufgegebene Position biete. Es sei ihr bekannt , daß ihr Fach noch für eine Saiso n besetzt se i. Dennoch müsse sie mindestens die Geha ltsbezüge von Frau Reuss, nämli ch 7200 Mark , ansprechen, sodann bestehe sie auch darauf, daß ihr be- stimmte Rollen kontrakt lich zugesichert würden. Der Vertrag so lle nicht länger a ls zwe i Jahre dauern ; im zweiten Jahr e rwarte sie e ine Gehaltssteigerung auf 12000 Mark , dazu ei nen jährlichen Winterurlaub von zweimal 14 Tagen. Im Blick auf seinen Operndirektor schien dem Intendan ten e ine nur zwe ij äh rige Verpflich- tang zu kurz . Zwar e rkl ä rte sich Frau Mottl umgehend bereit , auf drei Jahre abzuschließen, verlangte aber dann für die dritte Sp ie lzeit e ine weitere Aufbesserung auf 13 000 Mark. Da sie noch am Abend des 23. Fe- bruar nach Wien zurückfahren wollte, hi e lt es der In - tendant für ratsam, "die Dame dingfest zu machen" 50 Bürklin sah sich in einer schwie rigen Situation. Die Sache wurde publik, die deutsche Theaterwelt, Mottls Kollegen horchten auf. Denn Frau Mottl hatte ihm ge- 14. Fr; tz Plank 45 gen über angedeutet , daß sie noch über andere attrak- tive Angebote verfügte; deren Annahme aber hätte den Weggang Mottls von Karl sruhe nach sich gezogen. Im fernen Kairo, wo er sich eines hartnäck igen Ka- tarrhs wegen aufhielt , vernahm Richard Strauss, Mottl wolle zwar nicht , werde nun aber nach München wech- seln , da der Karlsruher Intendant das E ngagement sei - ner Frau abgelehnt habe5' . Strauss war an seiner Nach- folge in Karl sruhe interessiert; um sich zu vergewissern , wandte er sich an Mottl selbst. Doch als er von di esem, bei der weiten Distanz erst nach Wochen, Antwort er- hi elt , war die En tscheidung gefallen: Mott l sollte mit seiner Frau in Karlsruhe bleiben52 Henriette hatte sich weitgehend durchgesetzt: Zwar ah der auf drei Jahre geschlossene Vertrag nominell nur ein aufsteigendes Gehalt von 6700, 8200 und 9200 Mark (dazu ein Spiel honorar von jeweils 30 Mark bei 60 ga ranti erten Auftritten) vor. Denn Bürklin mußte dar- auf bedacht sein , daß die "Gagenverhältnisse des Solo- personals ke ine unerwünschte mit a llerlei Konsequen- zen verknüpfte Verschiebung" erlitten53 Die um 2000 Mark höher laute nde Forderung war aber dennoch er- füllt. Sie wurden einfach als Funktionsgehalt den Bezü- gen des E heman nes zugeschlagen , die sich damit von Mai 1893 an auf 12 000 Mark beliefen. Dem Intendan- ten mochte di es a lles zuwider sein. E r konnte noch hin- nehmen, daß Henriettes mehrmaliges Gastspiel zur Probe nur mehr forme lle Bedeutung hatte. Für den hö- heren Aufwand im Personaletat galt es aber einen Aus- gleich zu finden. Z unächst einmal schien die Anstellung von Frau Mottl das E ngageme nt einer jugendlich -dramatischen Sängerin überflüssig zu machen . Aber mehr noch: Sie wurde zum Anlaß , einer anderen Künstlerin den Lauf- paß zu geben. Der Name des Opfers war in den Ver- handlunge n gefa llen: Frau Luise Reuss-Belce. Deren Vertrag li ef zwar noch bis Ende der Spielzeit 1893/94. Aber beim Aushandeln E nde 1892 hatte es Schwierig- keiten gegeben. Frau Reuss, die sich mit der angebote- ne n Gehaltsaufbesserung von 1000 Mark nicht zufrie- 46 den geben wollte , hatte , wohl nur um ein nicht unü bli- ches Druckmittel zu gebrauchen, das E nde ihrer Tätig- keit in Karlsruhe in Aussicht gestellt5'. Schließlich war man aber doch noch zu einem E invern ehmen ge langt, und es en tbehrt nicht der Pikanterie, daß Mottl seIber- wenige Tage vor se iner E heschließung - mit seinem Entgegenkommen eine "höchst wünschenswerte Ent- scheidung"55 bewirkt hatte. Jetzt , wo es auf einmal darum ging, Frau Reuss loszuwerden , stand die Thea- terleitung am längeren Hebel. Was half es der Sängerin, daß sie sich von der einst ausgesprochenen Absicht di- stanzierte?56 Sie sah Frau Mott l unwiderruflich kom- men, die anberaumten Gastspiele konnten daran kei- nen Zweifel mehr lassen . Am 24. Mai 1893 kam es zum ersten viel beachteten Auftreten von Henrie tte Mottl. Ihr Gastspiel war zu- gleich die Uraufführung einer Oper ihres Gatten Fürst und Sänger. Während das Stück nur zurückhaltend auf- genommen wurde, durfte die Sängerin mit ihrer Stimme und Darstellungsweise Lob einheimsen5'. Freundlich äußerte sich auch Cosima Wagner , die bei den Proben zugegen gewesen war und einen glück li chen Mottl erlebt hatte : " Das Karlsruher Theater repräsen- ti ert für mich immer ein Idyll , durch den gu tmütigen, ehrlichen Zug, den Mottl hineingebracht hat. ,,58 Was Henriette Mottl wirklich zu leisten vermochte, das mußte aber dann die neue Saison erweisen. Am 9. Oktober 1893 schrieb Siegfried Wagner an Ri- cha rd Strauss aus Karlsruhe: " Ich erl ebte gestern hier eine herrliche, ganz vom Bayreuther Geiste getragene Tannhäuser-Auffü hrung. Das Orchester, die Chöre wa- ren herrli ch , die Mailhac ganz gewaltig und Henri ette Mottl sehr gut. ,,59 Etwas anders laute te der Bericht an seine Mutter ; ihr meldete Siegfried , Frau Mottl "habe im Spiel noch alles zu lernen - und er wisse nicht , ob die Stimme fü r E isa reiche,,6o Das waren auch die Beden- ken , die Frau Cosima ihrem Spielmann mittei lte : Es sei ihr größter Wunsch, Henriette bald einmal - und sie dachte schon an die kommende Festspielsaison - als E lisabeth und Eisa auftre ten zu lassen: doch müsse sie gen über angedeutet , daß sie noch über andere attrak- tive Angebote verfügte; deren Annahme aber hätte den Weggang Mottls von Karl sruhe nach sich gezogen. Im fernen Kairo, wo er sich eines hartnäck igen Ka- tarrhs wegen aufhielt , vernahm Richard Strauss, Mottl wolle zwar nicht , werde nun aber nach München wech- seln , da der Karlsruher Intendant das E ngagement sei - ner Frau abgelehnt habe5' . Strauss war an seiner Nach- folge in Karl sruhe interessiert; um sich zu vergewissern , wandte er sich an Mottl selbst. Doch als er von di esem, bei der weiten Distanz erst nach Wochen, Antwort er- hi elt , war die En tscheidung gefallen: Mott l sollte mit seiner Frau in Karlsruhe bleiben52 Henriette hatte sich weitgehend durchgesetzt: Zwar ah der auf drei Jahre geschlossene Vertrag nominell nur ein aufsteigendes Gehalt von 6700, 8200 und 9200 Mark (dazu ein Spiel honorar von jeweils 30 Mark bei 60 ga ranti erten Auftritten) vor. Denn Bürklin mußte dar- auf bedacht sein , daß die "Gagenverhältnisse des Solo- personals ke ine unerwünschte mit a llerlei Konsequen- zen verknüpfte Verschiebung" erlitten53 Die um 2000 Mark höher laute nde Forderung war aber dennoch er- füllt. Sie wurden einfach als Funktionsgehalt den Bezü- gen des E heman nes zugeschlagen , die sich damit von Mai 1893 an auf 12 000 Mark beliefen. Dem Intendan- ten mochte di es a lles zuwider sein. E r konnte noch hin- nehmen, daß Henriettes mehrmaliges Gastspiel zur Probe nur mehr forme lle Bedeutung hatte. Für den hö- heren Aufwand im Personaletat galt es aber einen Aus- gleich zu finden. Z unächst einmal schien die Anstellung von Frau Mottl das E ngageme nt einer jugendlich -dramatischen Sängerin überflüssig zu machen . Aber mehr noch: Sie wurde zum Anlaß , einer anderen Künstlerin den Lauf- paß zu geben. Der Name des Opfers war in den Ver- handlunge n gefa llen: Frau Luise Reuss-Belce. Deren Vertrag li ef zwar noch bis Ende der Spielzeit 1893/94. Aber beim Aushandeln E nde 1892 hatte es Schwierig- keiten gegeben. Frau Reuss, die sich mit der angebote- ne n Gehaltsaufbesserung von 1000 Mark nicht zufrie- 46 den geben wollte , hatte , wohl nur um ein nicht unü bli- ches Druckmittel zu gebrauchen, das E nde ihrer Tätig- keit in Karlsruhe in Aussicht gestellt5'. Schließlich war man aber doch noch zu einem E invern ehmen ge langt, und es en tbehrt nicht der Pikanterie, daß Mottl seIber- wenige Tage vor se iner E heschließung - mit seinem Entgegenkommen eine "höchst wünschenswerte Ent- scheidung"55 bewirkt hatte. Jetzt , wo es auf einmal darum ging, Frau Reuss loszuwerden , stand die Thea- terleitung am längeren Hebel. Was half es der Sängerin, daß sie sich von der einst ausgesprochenen Absicht di- stanzierte?56 Sie sah Frau Mott l unwiderruflich kom- men, die anberaumten Gastspiele konnten daran kei- nen Zweifel mehr lassen . Am 24. Mai 1893 kam es zum ersten viel beachteten Auftreten von Henrie tte Mottl. Ihr Gastspiel war zu- gleich die Uraufführung einer Oper ihres Gatten Fürst und Sänger. Während das Stück nur zurückhaltend auf- genommen wurde, durfte die Sängerin mit ihrer Stimme und Darstellungsweise Lob einheimsen5'. Freundlich äußerte sich auch Cosima Wagner , die bei den Proben zugegen gewesen war und einen glück li chen Mottl erlebt hatte : " Das Karlsruher Theater repräsen- ti ert für mich immer ein Idyll , durch den gu tmütigen, ehrlichen Zug, den Mottl hineingebracht hat. ,,58 Was Henriette Mottl wirklich zu leisten vermochte, das mußte aber dann die neue Saison erweisen. Am 9. Oktober 1893 schrieb Siegfried Wagner an Ri- cha rd Strauss aus Karlsruhe: " Ich erl ebte gestern hier eine herrliche, ganz vom Bayreuther Geiste getragene Tannhäuser-Auffü hrung. Das Orchester, die Chöre wa- ren herrli ch , die Mailhac ganz gewaltig und Henri ette Mottl sehr gut. ,,59 Etwas anders laute te der Bericht an seine Mutter ; ihr meldete Siegfried , Frau Mottl "habe im Spiel noch alles zu lernen - und er wisse nicht , ob die Stimme fü r E isa reiche,,6o Das waren auch die Beden- ken , die Frau Cosima ihrem Spielmann mittei lte : Es sei ihr größter Wunsch, Henriette bald einmal - und sie dachte schon an die kommende Festspielsaison - als E lisabeth und Eisa auftre ten zu lassen: doch müsse sie noch viel arbeiten, und es bedürfe dazu auch ganz be- sonders ihrer, Cosimas, An leitung61 Während man so dabei war, Henriette Mottl den Weg in höhere E tagen zu ebnen, wurde Frau Kam mer- sängerin Reuss davon in Kenntnis gesetzt, daß nach .dem Engagement von Frau Mottl vom 1. September 1894 an für sie kein Platz mehr in Karlsruhe se i 6~ . Daran änderte auch nich ts, daß ihr von seiten der Theaterle i- tung Worte des Bedauerns und der Anerkennung nicht versagt werden konnten. In eben diesen letzten Tagen des Jahres 1893 gelangte Felix Mottl auf e inen neuen Gipfelpunkt seiner Karls- ruher Karrie re. Wieder kam der Anstoß von auswärts. "Die Bemühungen einiger größerer Theater , besonders aber des Hoftheaters in München , die ausgezeichnete Kraft des Direktors Felix MOIlI für sich zu gewinnen", berichtete A lbert Bürklin , der selber erst am 5. Septem- ber die Würde eines Generalintendan ten erlangt hatte , "dauern in e iner Weise fort , daß wir es für unsere Pflicht halten, dieser Angelegenheit unausgesetzt die größte Aufmerksamkei t zu widmen ,,63 Mottl habe der Karlsruher Hofbühne über die Grenze n Deutschlands hinaus e inen großen Ruf verschafft; e r sei "a ls e iner der bedeutendsten Dirige nten unserer Zeit anerkannt und dürfte binnen kurzem in alle rerster Linie stehen" . Da- her und "gegenüber den Bemühungen des Münchener Hoftheaters" e rscheine es no twendig, ihm einen Titel zu verleihen, der dem ebendort und in Dresden ge- bräuchlichen entspräche: Levi sei "Generaldirektor" , Hofrat Schuch "Generalmusikdirektor" . Auch sei eine Auszeichnung Mottls um so erwünschter , a ls e r gele- ge ntlich der letzten Festvorstellungen vor dem Kaiser mit ei nem Orden ni cht bedacht worden sei. Das G esuch Bürklins wurde auch prompt vom Großherzog bewil- ligt , und so bekam Karl sruhe an Weihnachten 1893 sei- nen ersten Generalmusikdirektor. Auch das Jahr 1894 begann für Mottl verheißungs- voll . Am 5. Januar brachte d ie Karlsruher Bühne we- nige Tage nach der Weimarer Uraufführung die Mär- chenoper Hiinsel und Gre/el. Der Komponist Engelbert 15. Lu;sc Reuss-ße\ce 47 noch viel arbeiten, und es bedürfe dazu auch ganz be- sonders ihrer, Cosimas, An leitung61 Während man so dabei war, Henriette Mottl den Weg in höhere E tagen zu ebnen, wurde Frau Kam mer- sängerin Reuss davon in Kenntnis gesetzt, daß nach .dem Engagement von Frau Mottl vom 1. September 1894 an für sie kein Platz mehr in Karlsruhe se i 6~ . Daran änderte auch nich ts, daß ihr von seiten der Theaterle i- tung Worte des Bedauerns und der Anerkennung nicht versagt werden konnten. In eben diesen letzten Tagen des Jahres 1893 gelangte Felix Mottl auf e inen neuen Gipfelpunkt seiner Karls- ruher Karrie re. Wieder kam der Anstoß von auswärts. "Die Bemühungen einiger größerer Theater , besonders aber des Hoftheaters in München , die ausgezeichnete Kraft des Direktors Felix MOIlI für sich zu gewinnen", berichtete A lbert Bürklin , der selber erst am 5. Septem- ber die Würde eines Generalintendan ten erlangt hatte , "dauern in e iner Weise fort , daß wir es für unsere Pflicht halten, dieser Angelegenheit unausgesetzt die größte Aufmerksamkei t zu widmen ,,63 Mottl habe der Karlsruher Hofbühne über die Grenze n Deutschlands hinaus e inen großen Ruf verschafft; e r sei "a ls e iner der bedeutendsten Dirige nten unserer Zeit anerkannt und dürfte binnen kurzem in alle rerster Linie stehen" . Da- her und "gegenüber den Bemühungen des Münchener Hoftheaters" e rscheine es no twendig, ihm einen Titel zu verleihen, der dem ebendort und in Dresden ge- bräuchlichen entspräche: Levi sei "Generaldirektor" , Hofrat Schuch "Generalmusikdirektor" . Auch sei eine Auszeichnung Mottls um so erwünschter , a ls e r gele- ge ntlich der letzten Festvorstellungen vor dem Kaiser mit ei nem Orden ni cht bedacht worden sei. Das G esuch Bürklins wurde auch prompt vom Großherzog bewil- ligt , und so bekam Karl sruhe an Weihnachten 1893 sei- nen ersten Generalmusikdirektor. Auch das Jahr 1894 begann für Mottl verheißungs- voll . Am 5. Januar brachte d ie Karlsruher Bühne we- nige Tage nach der Weimarer Uraufführung die Mär- chenoper Hiinsel und Gre/el. Der Komponist Engelbert 15. Lu;sc Reuss-ße\ce 47 Humpe rdinck war ja auch e in Jünger des Bayreuther Meisters, und Frau Cosima kam eigens nach Karlsruhe , wo sie am 21. Januar vom Großherzog empfangen wurde64 und am 23. Januar e iner Vorstellung bei- wohnte. Am 17. Apri l gastie rte Mottl e rstmals mit e inem gro- ßen Wagner-Ko nze rt in der Queen 's H all in London. Z u dieser Zeit sah Henri e tte Mottl ihrer Niederkunft entgege n. Am 21. Januar war sie zum le tzten Mal aufge- treten , am 24. Mai wurde der Sohn Wolfgang geboren. Dieses Ere igni s, das Henriette bis zum E nde der Spiel- zeit vo n der Bühne fe rn hi elt , mochte bewirkt haben , daß im März di e Kündigung vo n Frau Reuss zurückge- nommen und ihr Vertrag , wenn auch mit vorüberge- he nder Kürzung de r Bezüge, um zwei Jahre verlängert wurde6s. Ein gewichtiger Gru nd dürfte aber auch gewe- sen sein , daß sie in ihrem Rollenfach noch nicht zu ent- behren war. Bei den Bayreuther Festspielen des Jahres 1894 stand erstmals der Lohengrill auf dem Programm. Neben Pauline Mailhac und Fritz Plank sollte diesmal auch der junge, im Vorjahr nach Karlsruhe verpfli chte te Hel- dentenor Emil Gerhäuser zum Z uge kommen. Die Ge- nera ldi rekt ion hatte Gerh äuser den U rl aub nach Bay- reuth für e in vierm ali ges Auftreten als Walther von der VogcJweide im Tallllhäuser bewilligt, ihm e in weiterge- hendes Mitwirken aber unte rsagt66 . Gerhäuser trug dar- aufhin die Bi ll e vor, man möge ihm auch andere Aufga- be n nicht vorenthalte n, ge lte es doch auch , "den Ruhm und die Ehre der großhe rzoglichen Bühne nach außen zu ve rtre ten" 67 Die Anwesenheit von Molt l biete di e Gewü hl' , daß er ke ine n zu großen Anstrengungen aus- gese tzt werde . Dem Ansuchen Gerhäusers trat dann auch Mott l selbst bei , und Bürklin ließ sich umst immen. So fand dann auch Gerhäuser , zunächst in Reserve ge- halten , Gelegenheit , für zwei e rkrankte Darste ll e r a ls Lohengrin in die Bresche zu springen&! . Am 22 . September 1895 sang Henriette Mottl zum er- sten Mal in Karlsruh e die Sieglinde. Die Kritik sprach von e inem ziemli ch bedeutenden E indruck , glaubte 48 aber auch vor bestimmten Gefa hren warnen zu müssen: " Mit e iner lyrisch angelegten Stimme hochdramatisch singen wo llen" , schri eb die "Karlsruher Zeitung" , "das zieht den Ruin des Organes nach sich. ,,69 Das Publikum nahm Frau MOlli s Leistung mit Wärme auf und be- stärkte sie im Bewußtsein , e ine Schlüsselposition er- kämpft zu haben. Das bedeutete , daß nun wiederum die Z ukunft von Frau Reuss auf dem Spiel stand. Frau Re uss hatte nicht den Willen erkennen lassen, von sich aus das Feld zu räumen. Es lag a lso be i der Genera ldirektion , die Vorzüge der beiden Damen ge- geneinander abzuwägen70 Die Entscheidung schi en ihr e infach: "Frau Reuss ist in Folge des durch die Um- stände geboten gewesenen Engagements der Frau Mottl überzählig geworden; Frau MOlll behe rrscht nicht nur das ga nze Reperto ire der Frau Re uss ... , sondern e rstreckt ihre Le istungsfähi gke it auch auf Par- tien im jugendlich-dramatischen Gebiete, die sich der Darstellung durch Frau Reuss entziehen; Frau Mottl ist sohin nicht nur in bezug auf Umfang und Schönhei t der St imme, Gesangswe ise, Erscheinung und Jugendlich- keit , sondern auch hinsichtlich ihres Repertoires der Frau Reuss bei weitem vorzuziehen." Ja, die anste hen- den Verhandlungen mi t Frau Mottl könnten gefährdet sein , "wenn ein Wiederengagement der Frau Reuss e r- fo lgen müßte ." Fortgesetzte Kompetenzstre it igkeiten, unausbleibliche Kabalen und Intrigen würden e in Ne- beneinanderwirken dieser beide n Künstlerinnen be- gleiten. Dann laufe man wieder die Gefahr , daß glän- ze nde Angebot anderer Bühnen Frau MOlll und dann gewiß auch ihren E hegatten von hier fort ziehen wür- den. Frau Reuss dagegen sei entbehrli ch ; da sie aber so lange dem Hoftheater mit Auszeichnung angehört und Gnade nbeweise empfange n habe, wo ll e man die E nt- scheidung der höchste n Willensmeinung des Landes- he rrn anheimstellen. Auch sah man für Frau Reuss e ine Parte inahme des Publi kums und der Presse vora us und rechnete mit Angriffen "gegen den in dieser A ngelegen- heit e ine n VÖllig unparte ii schen und korrekten Stand- punkt ei nnehmenden Ge neralmusikd irektor Mottl ". Humpe rdinck war ja auch e in Jünger des Bayreuther Meisters, und Frau Cosima kam eigens nach Karlsruhe , wo sie am 21. Januar vom Großherzog empfangen wurde64 und am 23. Januar e iner Vorstellung bei- wohnte. Am 17. Apri l gastie rte Mottl e rstmals mit e inem gro- ßen Wagner-Ko nze rt in der Queen 's H all in London. Z u dieser Zeit sah Henri e tte Mottl ihrer Niederkunft entgege n. Am 21. Januar war sie zum le tzten Mal aufge- treten , am 24. Mai wurde der Sohn Wolfgang geboren. Dieses Ere igni s, das Henriette bis zum E nde der Spiel- zeit vo n der Bühne fe rn hi elt , mochte bewirkt haben , daß im März di e Kündigung vo n Frau Reuss zurückge- nommen und ihr Vertrag , wenn auch mit vorüberge- he nder Kürzung de r Bezüge, um zwei Jahre verlängert wurde6s. Ein gewichtiger Gru nd dürfte aber auch gewe- sen sein , daß sie in ihrem Rollenfach noch nicht zu ent- behren war. Bei den Bayreuther Festspielen des Jahres 1894 stand erstmals der Lohengrill auf dem Programm. Neben Pauline Mailhac und Fritz Plank sollte diesmal auch der junge, im Vorjahr nach Karlsruhe verpfli chte te Hel- dentenor Emil Gerhäuser zum Z uge kommen. Die Ge- nera ldi rekt ion hatte Gerh äuser den U rl aub nach Bay- reuth für e in vierm ali ges Auftreten als Walther von der VogcJweide im Tallllhäuser bewilligt, ihm e in weiterge- hendes Mitwirken aber unte rsagt66 . Gerhäuser trug dar- aufhin die Bi ll e vor, man möge ihm auch andere Aufga- be n nicht vorenthalte n, ge lte es doch auch , "den Ruhm und die Ehre der großhe rzoglichen Bühne nach außen zu ve rtre ten" 67 Die Anwesenheit von Molt l biete di e Gewü hl' , daß er ke ine n zu großen Anstrengungen aus- gese tzt werde . Dem Ansuchen Gerhäusers trat dann auch Mott l selbst bei , und Bürklin ließ sich umst immen. So fand dann auch Gerhäuser , zunächst in Reserve ge- halten , Gelegenheit , für zwei e rkrankte Darste ll e r a ls Lohengrin in die Bresche zu springen&! . Am 22 . September 1895 sang Henriette Mottl zum er- sten Mal in Karlsruh e die Sieglinde. Die Kritik sprach von e inem ziemli ch bedeutenden E indruck , glaubte 48 aber auch vor bestimmten Gefa hren warnen zu müssen: " Mit e iner lyrisch angelegten Stimme hochdramatisch singen wo llen" , schri eb die "Karlsruher Zeitung" , "das zieht den Ruin des Organes nach sich. ,,69 Das Publikum nahm Frau MOlli s Leistung mit Wärme auf und be- stärkte sie im Bewußtsein , e ine Schlüsselposition er- kämpft zu haben. Das bedeutete , daß nun wiederum die Z ukunft von Frau Reuss auf dem Spiel stand. Frau Re uss hatte nicht den Willen erkennen lassen, von sich aus das Feld zu räumen. Es lag a lso be i der Genera ldirektion , die Vorzüge der beiden Damen ge- geneinander abzuwägen70 Die Entscheidung schi en ihr e infach: "Frau Reuss ist in Folge des durch die Um- stände geboten gewesenen Engagements der Frau Mottl überzählig geworden; Frau MOlll behe rrscht nicht nur das ga nze Reperto ire der Frau Re uss ... , sondern e rstreckt ihre Le istungsfähi gke it auch auf Par- tien im jugendlich-dramatischen Gebiete, die sich der Darstellung durch Frau Reuss entziehen; Frau Mottl ist sohin nicht nur in bezug auf Umfang und Schönhei t der St imme, Gesangswe ise, Erscheinung und Jugendlich- keit , sondern auch hinsichtlich ihres Repertoires der Frau Reuss bei weitem vorzuziehen." Ja, die anste hen- den Verhandlungen mi t Frau Mottl könnten gefährdet sein , "wenn ein Wiederengagement der Frau Reuss e r- fo lgen müßte ." Fortgesetzte Kompetenzstre it igkeiten, unausbleibliche Kabalen und Intrigen würden e in Ne- beneinanderwirken dieser beide n Künstlerinnen be- gleiten. Dann laufe man wieder die Gefahr , daß glän- ze nde Angebot anderer Bühnen Frau MOlll und dann gewiß auch ihren E hegatten von hier fort ziehen wür- den. Frau Reuss dagegen sei entbehrli ch ; da sie aber so lange dem Hoftheater mit Auszeichnung angehört und Gnade nbeweise empfange n habe, wo ll e man die E nt- scheidung der höchste n Willensmeinung des Landes- he rrn anheimstellen. Auch sah man für Frau Reuss e ine Parte inahme des Publi kums und der Presse vora us und rechnete mit Angriffen "gegen den in dieser A ngelegen- heit e ine n VÖllig unparte ii schen und korrekten Stand- punkt ei nnehmenden Ge neralmusikd irektor Mottl ". Mit solchen Argumenten hatte sich di e Generaldirek- tion für den mündlichen Vortrag ge rüstet. Noch aber war zuvor der neue Kontrakt mit Frau Mottl unter Dach zu bringen. Dabei kam es zu einer Zerreißprobe . Henri ette wurde selber aktiv. Sie bitte darum , schrieb sie dem Generalintendanten am 2. Oktober, ihr nur dann den Vertrag zuste llen zulassen , wenn es seine innerste Überzeugung sei, daß sie das von ihr vertre- tene Fach voll und ganz, und zwar allein , auszufüllen imstande sei7 ' . Es li ege ihr fern (und diese E rkl ärung gewann durch ihre Wiederholung nicht an Glaubwür- digkeit ), irgend jemanden verdrängen zu wollen , "aber ich bin andere rseits fest entschlossen, nur dann an der hiesigen Bühne zu verbleiben , wen n ich di e sichere Ge- währ habe , daß ich für die fe rne re Zukunft hie r mit gu- tem Mut und unbehindert vo n boshaften und verl eum- deri schen Umtri ebe n solcher, welchen mein Hiersein als eine Ungerechtigkeit erscheint , meine Pflicht nach Kräften erfüll en kann" . Ihre Vorstellunge n zielten auf einen Vertrag für nicht länge r als drei Jahre, eine Erhö- hung der Gage um je 1000 Mark pro Jahr und den bisher zugesicherten Urlaub von je zweimal 14 Tagen . Die von Frau Mottl erbetene Schlußbesprechung am 9. November verli ef für sie unbefri edigend72 Der Ge- nera lintendant war nicht gewillt , der Gagenforderung nachzugeben. Die Ve rstimmung Henriettes äußerte sich in einem Schreiben vom nächsten Tag, das bezeich- nenderweise nicht an Bürklin , sondern an de n Ökono- miebeamten des Hoftheaters, den Rat Leopold Rup- pen , gerichtet wa r. Sie habe sich sofort bere it erk lärt , auf ihre erste Forderung zu verzichten und den neuen Vertrag auf drei Jahre mit 14000 Mark jährlich abzu- schließen, die wie bisher auf ih re und ihres Mannes Be- züge ve rteilt werden so llten. Beharren müsse sie jedoch auf der kontrak tliche n Z usage, daß ihr das ganze ju- gendlich-dramatische Fach e inschli eßlich der Sieglinde alle in verbleibe . Gerade dies aber sei de r Punkt , an dem die Di ffe renzen eine Übe reinkunft kaum mehr erhoffen li eßen. Die bi sher von ihr eingesetzte schärfste Waffe, die Drohung nämlich , ihr Mann werde sich im Fa ll e ei- nes Scheiterns der Verhandlungen mit ihr andernorts umsehen, stand ihr diesmal nicht zu Gebote . Er hatte ihr led iglich, "wenn auch ungern" , darin recht gege ben , daß ihr di e Sicherung ihrer künstlerischen Z ukunft am Herzen liege. Bürklin ließ durch Ruppert antworten73 : Er halte am Angebot eines neuen Kon traktes zu den bishe rigen Be- dingungen fest. Eine Erhöhung des Einkommens könne vorläufig nicht stattfinden, da es nicht angehe, sie besse r zu stellen als di e erste dramatische Sängerin (gemeint war PaulineMailhac).Beider münd lich ge- machten Z usage, daß ihr das ga nze jugendlich-dramati- sche Fach zufa lle , müsse es sein Bewenden haben; de- ren Aufnahme in den schriftlichen Vertrag sei überflüs- sig und auch mit den Satzungen des Deutschen Bühnen- vereins nicht vereinbar. Frau Mottl wurde zu eine r ra- schen Entscheidung gedrängt : Das Schreiben ging am 13. November mittags 12 Uhr hinaus, eine A ntwort so ode r so wurde von ihr für den nächsten Tag erwartet. Die Sache stand auf des Messers Schneide. Da gab das E ingreifen des E hemannes den A usschlag . Feli x Mott l kehrte in der Nacht zum 14. November morgens 5 Uhr von einem Gastspiel in London nach Hause zu- rück, und noch in den Morgenstu nden - um 10 Uhr schon hatte er wieder bei den Proben zu sei n - scheint er Henriette zum Ein lenken bestimmt zu haben. Die vo m gelte nden Recht vorgeschri ebene Maßgabe , daß be i Verträgen mit einer verheira te ten weiblichen Bühnen- angehörigen der E hemann ein wi lligen mußte, hatte den drohenden Bruch abgewendet. Nun endlich konnte man Frau Reuss, wirkli ch und un widerruflich , vor vollzogene Tatsachen ste ll en. Wie sehr aber merkt man dem Kündigungsschreiben des Gene ralintendanten 74 die Verlegenheit an! "Es ist uns ein Bedürfni s, Ihnen bei diesem Anlasse zu sagen, daß wir die Mitwirkung einer so he rvorragenden und sym- pathischen Künstlerin , wie Sie , sehr ungern vermissen und daß es nur die zwinge nde Macht der Ve rhültnisse war , welche uns vera nl assen konn te, auf Ihre so lang bewährte ausgeze ichnete Tätigkeit nach Ablauf Ihres 49 Mit solchen Argumenten hatte sich di e Generaldirek- tion für den mündlichen Vortrag ge rüstet. Noch aber war zuvor der neue Kontrakt mit Frau Mottl unter Dach zu bringen. Dabei kam es zu einer Zerreißprobe . Henri ette wurde selber aktiv. Sie bitte darum , schrieb sie dem Generalintendanten am 2. Oktober, ihr nur dann den Vertrag zuste llen zulassen , wenn es seine innerste Überzeugung sei, daß sie das von ihr vertre- tene Fach voll und ganz, und zwar allein , auszufüllen imstande sei7 ' . Es li ege ihr fern (und diese E rkl ärung gewann durch ihre Wiederholung nicht an Glaubwür- digkeit ), irgend jemanden verdrängen zu wollen , "aber ich bin andere rseits fest entschlossen, nur dann an der hiesigen Bühne zu verbleiben , wen n ich di e sichere Ge- währ habe , daß ich für die fe rne re Zukunft hie r mit gu- tem Mut und unbehindert vo n boshaften und verl eum- deri schen Umtri ebe n solcher, welchen mein Hiersein als eine Ungerechtigkeit erscheint , meine Pflicht nach Kräften erfüll en kann" . Ihre Vorstellunge n zielten auf einen Vertrag für nicht länge r als drei Jahre, eine Erhö- hung der Gage um je 1000 Mark pro Jahr und den bisher zugesicherten Urlaub von je zweimal 14 Tagen . Die von Frau Mottl erbetene Schlußbesprechung am 9. November verli ef für sie unbefri edigend72 Der Ge- nera lintendant war nicht gewillt , der Gagenforderung nachzugeben. Die Ve rstimmung Henriettes äußerte sich in einem Schreiben vom nächsten Tag, das bezeich- nenderweise nicht an Bürklin , sondern an de n Ökono- miebeamten des Hoftheaters, den Rat Leopold Rup- pen , gerichtet wa r. Sie habe sich sofort bere it erk lärt , auf ihre erste Forderung zu verzichten und den neuen Vertrag auf drei Jahre mit 14000 Mark jährlich abzu- schließen, die wie bisher auf ih re und ihres Mannes Be- züge ve rteilt werden so llten. Beharren müsse sie jedoch auf der kontrak tliche n Z usage, daß ihr das ganze ju- gendlich-dramatische Fach e inschli eßlich der Sieglinde alle in verbleibe . Gerade dies aber sei de r Punkt , an dem die Di ffe renzen eine Übe reinkunft kaum mehr erhoffen li eßen. Die bi sher von ihr eingesetzte schärfste Waffe, die Drohung nämlich , ihr Mann werde sich im Fa ll e ei- nes Scheiterns der Verhandlungen mit ihr andernorts umsehen, stand ihr diesmal nicht zu Gebote . Er hatte ihr led iglich, "wenn auch ungern" , darin recht gege ben , daß ihr di e Sicherung ihrer künstlerischen Z ukunft am Herzen liege. Bürklin ließ durch Ruppert antworten73 : Er halte am Angebot eines neuen Kon traktes zu den bishe rigen Be- dingungen fest. Eine Erhöhung des Einkommens könne vorläufig nicht stattfinden, da es nicht angehe, sie besse r zu stellen als di e erste dramatische Sängerin (gemeint war PaulineMailhac).Beider münd lich ge- machten Z usage, daß ihr das ga nze jugendlich-dramati- sche Fach zufa lle , müsse es sein Bewenden haben; de- ren Aufnahme in den schriftlichen Vertrag sei überflüs- sig und auch mit den Satzungen des Deutschen Bühnen- vereins nicht vereinbar. Frau Mottl wurde zu eine r ra- schen Entscheidung gedrängt : Das Schreiben ging am 13. November mittags 12 Uhr hinaus, eine A ntwort so ode r so wurde von ihr für den nächsten Tag erwartet. Die Sache stand auf des Messers Schneide. Da gab das E ingreifen des E hemannes den A usschlag . Feli x Mott l kehrte in der Nacht zum 14. November morgens 5 Uhr von einem Gastspiel in London nach Hause zu- rück, und noch in den Morgenstu nden - um 10 Uhr schon hatte er wieder bei den Proben zu sei n - scheint er Henriette zum Ein lenken bestimmt zu haben. Die vo m gelte nden Recht vorgeschri ebene Maßgabe , daß be i Verträgen mit einer verheira te ten weiblichen Bühnen- angehörigen der E hemann ein wi lligen mußte, hatte den drohenden Bruch abgewendet. Nun endlich konnte man Frau Reuss, wirkli ch und un widerruflich , vor vollzogene Tatsachen ste ll en. Wie sehr aber merkt man dem Kündigungsschreiben des Gene ralintendanten 74 die Verlegenheit an! "Es ist uns ein Bedürfni s, Ihnen bei diesem Anlasse zu sagen, daß wir die Mitwirkung einer so he rvorragenden und sym- pathischen Künstlerin , wie Sie , sehr ungern vermissen und daß es nur die zwinge nde Macht der Ve rhültnisse war , welche uns vera nl assen konn te, auf Ihre so lang bewährte ausgeze ichnete Tätigkeit nach Ablauf Ihres 49 50 Ve rtrages zu verzichten. " Frau Re uss reagierte wieder mit Würde78 Sie sei all erdings über ihre E ntl assung "wie aus Wolken ge fall en" , nachde m sie anderth alb Jahre zuvo r von ihm , Bürklin , wie auch von Mottl zum Ble iben veranlaßt worden sei. So bald danach wieder vor die T ür gesetzt zu werden, kö nne ihren Chancen, anderswo ein E ngagement zu fin den, nur abträglich sein , "da man es nicht für möglich hält , daß e in ver- dienstvolles Mitgli ed nach 15jähriger A nwesenheit all e zwei J ahre hinausgewiesen wird" . Und au ch sie ziti erte a ls den wahren Grund di e " Macht de r Verhältnisse", deren wirklicher Name der o ffenen Benennung nicht mehr bedurfte . In der Folge trat das e in , wo mit man gerechnet hatte. Die Presse bemächtigte sich des Fa lles, und nun bli es auch dem Ehepaar Mottl de r Wind ins Gesicht. Das O pern leben in Karl sruhe, so schrieb der "Badi sche Landesbo te " , werde seit der Verheiratung des Genera l- musikdirektors d urch dessen G attin mehr oder weni ger beherrscht76 "Frau Mottl singt ... alles, was gut un d teuer ist und sie singt durchaus ni cht alles gut. Frau Mottl singt aber ni cht nur a lles, so ndern sie macht auch das Reperto ire in der H auptsache ." Und es müsse o ffe n gesagt werden , daß sich Frau Mottl zur Inte rpreti n hoch dramati scher Partien ni cht e igne . A ber: "Mit der E ntl assung de r Frau Reuss glaubt F rau Mottl die Bahn fTe i zu sehen, auf der ihre Lorbeeren e rblühen sollen. " Und ga nz kurz und unum wunden: "Mit de r Kündigung der Frau Reuss wird dem hi esige n Publikum ge radezu ein Schl ag ins Gesicht versetzt. " Von "zuständiger Ste lle" lanciert , erschien in einem Presseo rgan die Behauptun g, Frau R eussens Stim me habe eine E ntwicklung genommen, di e sie für die Ro l- len des jugendlich-dramati sche n Faches " ni cht mehr recht gee igne t e rscheinen" lasse78 D a die Parti en, auf d ie sie nunmehr mit ihrem voluminösen Mezzosopran 16 . He nri ettc Mott l als EIsa 50 Ve rtrages zu verzichten. " Frau Re uss reagierte wieder mit Würde78 Sie sei all erdings über ihre E ntl assung "wie aus Wolken ge fall en" , nachde m sie anderth alb Jahre zuvo r von ihm , Bürklin , wie auch von Mottl zum Ble iben veranlaßt worden sei. So bald danach wieder vor die T ür gesetzt zu werden, kö nne ihren Chancen, anderswo ein E ngagement zu fin den, nur abträglich sein , "da man es nicht für möglich hält , daß e in ver- dienstvolles Mitgli ed nach 15jähriger A nwesenheit all e zwei J ahre hinausgewiesen wird" . Und au ch sie ziti erte a ls den wahren Grund di e " Macht de r Verhältnisse", deren wirklicher Name der o ffenen Benennung nicht mehr bedurfte . In der Folge trat das e in , wo mit man gerechnet hatte. Die Presse bemächtigte sich des Fa lles, und nun bli es auch dem Ehepaar Mottl de r Wind ins Gesicht. Das O pern leben in Karl sruhe, so schrieb der "Badi sche Landesbo te " , werde seit der Verheiratung des Genera l- musikdirektors d urch dessen G attin mehr oder weni ger beherrscht76 "Frau Mottl singt ... alles, was gut un d teuer ist und sie singt durchaus ni cht alles gut. Frau Mottl singt aber ni cht nur a lles, so ndern sie macht auch das Reperto ire in der H auptsache ." Und es müsse o ffe n gesagt werden , daß sich Frau Mottl zur Inte rpreti n hoch dramati scher Partien ni cht e igne . A ber: "Mit der E ntl assung de r Frau Reuss glaubt F rau Mottl die Bahn fTe i zu sehen, auf der ihre Lorbeeren e rblühen sollen. " Und ga nz kurz und unum wunden: "Mit de r Kündigung der Frau Reuss wird dem hi esige n Publikum ge radezu ein Schl ag ins Gesicht versetzt. " Von "zuständiger Ste lle" lanciert , erschien in einem Presseo rgan die Behauptun g, Frau R eussens Stim me habe eine E ntwicklung genommen, di e sie für die Ro l- len des jugendlich-dramati sche n Faches " ni cht mehr recht gee igne t e rscheinen" lasse78 D a die Parti en, auf d ie sie nunmehr mit ihrem voluminösen Mezzosopran 16 . He nri ettc Mott l als EIsa verwiese n sei, scho n von anderen wahrgenommen wür- den, ble ibe ihr nur e in so beschränktes Betätigungsfe ld , "daß die Genera ldirektion nicht mehr in der Lage wäre, dafür die Bezüge , welche Frau Re uss als erste Sängerin beanspruchen kann , vorzusehen" . Dies war eine Aus- sage . die um so mehr auf Unglauben stieß a ls di e Künst- lerin eben e rst be i e inem Gastspiel in Berlin als Adriano im Rienzi größten Beifall be i Publikum und Kritik ge- funden hatte79 Die gegen se ine G attin , aber auch gegen ihn selbst gerichte ten Angriffe hatte n Mottl empfindl ich getrof- fe n. Und wieder e inmal nahte die Versuchung aus Mün- chen. Diesmal brachte Mottl vo n einer Gastspielrei se soga r e inen Vertragsentwurf nach Hause , dessen Inhalt a lles von Karl sruhe Gebotene in den Schatten ste llte80 Mochte man auch am badischen Hof das Ve rh alten der Hofthea te rintendanz in München tadeln , die sich nicht scheute , festangeste llte Mitgli eder e inem anderen Hof- theate r abspensti g zu mache n81, so ände rte di es nichts an der No twendigkeit , wi eder einmal tiefe r in die Ta- sche zu gre ifen. Um den Generalmusikdirekto r zu befri edi gen, war ihm e ine G ehalt se rh öhung vo n gle ich 5000 Mark zu ge- währen, womit sich sein festes Salä r e inschli eßlich der ihm für seine Frau zukommenden Fun ktio nszul age auf 17 000 Mark be li eCS2 Schon vo rh er , am 12. März 1896, war Henrie tte, ebenfall s e in Z ugeständnis nach den er- littenen Kränkungen , zur G roßh erzoglichen Kammer- sänge rin e rn annt wo rdens3 Das war e in Tite l, der ihr wohl einmal zustand , auf den andere aber weitaus län- ger hatten warten müssen. Aber auch Luise Reuss e rlebte noch e ine Genugtu- un g. Im Bes itz e ines neuen, mit Wiesbaden abgesch los- senen Engagement s nahm sie am 31. Mai 1896 Ab- schied vo n de r Karlsruher Bühne84 Nach e iner vom zweiten Kapellmeiste r Albert G o rte r geleite ten Auf- 17. Hcnri ctte MOIII als Elisabeth 51 verwiese n sei, scho n von anderen wahrgenommen wür- den, ble ibe ihr nur e in so beschränktes Betätigungsfe ld , "daß die Genera ldirektion nicht mehr in der Lage wäre, dafür die Bezüge , welche Frau Re uss als erste Sängerin beanspruchen kann , vorzusehen" . Dies war eine Aus- sage . die um so mehr auf Unglauben stieß a ls di e Künst- lerin eben e rst be i e inem Gastspiel in Berlin als Adriano im Rienzi größten Beifall be i Publikum und Kritik ge- funden hatte79 Die gegen se ine G attin , aber auch gegen ihn selbst gerichte ten Angriffe hatte n Mottl empfindl ich getrof- fe n. Und wieder e inmal nahte die Versuchung aus Mün- chen. Diesmal brachte Mottl vo n einer Gastspielrei se soga r e inen Vertragsentwurf nach Hause , dessen Inhalt a lles von Karl sruhe Gebotene in den Schatten ste llte80 Mochte man auch am badischen Hof das Ve rh alten der Hofthea te rintendanz in München tadeln , die sich nicht scheute , festangeste llte Mitgli eder e inem anderen Hof- theate r abspensti g zu mache n81, so ände rte di es nichts an der No twendigkeit , wi eder einmal tiefe r in die Ta- sche zu gre ifen. Um den Generalmusikdirekto r zu befri edi gen, war ihm e ine G ehalt se rh öhung vo n gle ich 5000 Mark zu ge- währen, womit sich sein festes Salä r e inschli eßlich der ihm für seine Frau zukommenden Fun ktio nszul age auf 17 000 Mark be li eCS2 Schon vo rh er , am 12. März 1896, war Henrie tte, ebenfall s e in Z ugeständnis nach den er- littenen Kränkungen , zur G roßh erzoglichen Kammer- sänge rin e rn annt wo rdens3 Das war e in Tite l, der ihr wohl einmal zustand , auf den andere aber weitaus län- ger hatten warten müssen. Aber auch Luise Reuss e rlebte noch e ine Genugtu- un g. Im Bes itz e ines neuen, mit Wiesbaden abgesch los- senen Engagement s nahm sie am 31. Mai 1896 Ab- schied vo n de r Karlsruher Bühne84 Nach e iner vom zweiten Kapellmeiste r Albert G o rte r geleite ten Auf- 17. Hcnri ctte MOIII als Elisabeth 51 führung der Carmen wurde sie in voll besetztem Hause mit Beifall überschüttet. Allein 26 Lorbeerkränze und 12 Blumenkörbe zählte man , als die Künstlerin , zu Trä- nen gerührt , dem Karlsruher Publikum , und "ihrer zwei ten Heimat" Lebewohl sagte. Vor dem Theater spannten Anhänger ihrem Wagen die Pferde aus, und im Triumph wurde sie zu ihrem Heim in der Stepha- nienstraße gezogen. Mottl aber ha tte a lles erreicht , was Karlsruhe über- haupt zu bieten ha tte : Titel und Orden, E influß und Ruhm , e in Höchstgehalt und a lle Freiheit im Wahrneh- men lu krativer Gastspielengagements in den Haupt- städte n Europas8s Mit goldenen Fesseln glaubte man ihn gebunden. Es mochte ihm aber auch zu dieser Zeit das Versprechen abge nomme n worden sein , solange der alte Großherzog lebe, in Karlsruhe zu bleiben , es sei denn, es ergi nge e in Ruf aus Wien , dem Folge zu lei- sten, Mottlniemals entsagen wollte. Ein Jahr später , '1 897, schien diese r Fa ll einzutreten. Wien suchte für seinen scheidenden Hofoperndirektor Wilhelm Jahn einen Nachfolger. Doch mußte Mottl hinter Gustav Mah ler zurückstehen. Zwar hatte sich Cosima Wagner für ihren Spielmann nachdrücklich e in- gesetzt. Aber hier e rwies sich der Segen aus Bayreuth eher als Nachtei l. Noch herrschte in Wien der a lte Wag- nerfe ind Eduard Hanslick86 , und noch lebte dort , wenn auch a uf den Tod erkrankt , Wagners großer Antipode Joha'lIl es Brahms. Erneut kam Bewegung in die Dirigentenelite. Ri - chard Strauss sah , nach Mah lers Einzug in Wien , wie- derum Mott l a ls Favoriten in München und schöpfte daraus Hoffnung für Karlsnrhe : Sein "d ringender Wunsch" ging dorthin , wo er fest überzeugt war, "erst wirklich das leisten zu können, was ich überhaupt zu lei- sten imstande bi n"s7 Auch dabei sollte die Herrin von Bayreuth das ihrige tun. Frau Cosima versprach auch, He rrn von Chelius anzuschreiben88 , mußte aber bald darauf mitte ilen , daß Mott l wahrscheinlich in Karlsruhe ble iben werde; "denn nirgends wird er das finden , was er dort hat"S9 . 52 Es vermehrten sich nun abe r auch für Bayreuth die Anzeichen, daß Mottl sich auch persönlich nicht mehr so glücklich fühlt e . Schon zu Beginn dieses Jahres 1897 befürchtete Frau Cosima, daß - viel Schlimmeres gab es für sie nicht - Mottl untreu werde90 Schon sah sie ihre E rwartung, er könne Siegfrieds kräftigste Stütze wer- de n, getä uscht. D en Grund für diese Krise sah sie in Mottls privaten Verhältnissen : "Seine Mutter starb in diesem Winter. Ich fürchte , mit ihr is t die Liebe aus sei- nem Leben geschwunden . ,,9' Und bald sollte sie sich ih- rer Freundin, der Gräfin Wolkenstein , gar noch deutli- cher äußern : "Was Du von seiner Ehe mir meldest, habe ich zuerst geahnt , dann beobachtet , endlich ist es mir mitgeteilt worden. Er zitte rt vor dieser ungebändig- ten Natur ... Hast Du vielle icht ihr Kinn bemerkt , es ist völlig das einer Hexe , und dazu diese starren Augen , vo n denen man annehmen kö nnte , daß sie e inen ver- ste inern; der arme weiche Spie lman n dazu. Ich glaube, das ehrbare Leben , welches sie a ls hoffäh ige Direktrice in Karlsruhe führen muß, hat aus ih rer übermütigen Natur eine unbefriedigte und harte gemacht. Nun hat sie auch Macht und terrorisie rt das ga nze Theater ... sie dominiert unter allen Umständen, und das ist für Bayreuth eine üble Sache, da er sie hi er um keinen Preis haben wi 11. ,,93 In der Spielzei t 1897/98 karn es zu einem großen Ek lat. Mottl sah sich schon seit e iniger Zeit nicht nur von der Presse unfreundlich behandelt , sondern auch von se iten des Hofopernpersonals mit Verdächtigungen konfrontiert: Seine Frau wolle weitere Partien, jetzt auch so lche der Primadonna Pauline Mailhac, an sich reißen. Infolgedessen wurde diese von Vorstellung zu Vorstellung ostentat iv mit besonderem Beifa ll bedacht. Im Bewußtsein seiner persön lichen Integrität glaubte Mottl zunächst, diese Angriffe ignorieren zu können. Da zwang ihn schli eßli ch e in besonders häßl icher Vor- fall aus der Reserve. Am 18. Apri l 1898 fand in Gegen- wart des Deutschen Kaisers eine Aufführung von Glucks Orpheus Ulld Ellrydike statt , in de r Frau Mottl zuliebe - um ihr , der Vielbeschäftigten , nichts Übermä- führung der Carmen wurde sie in voll besetztem Hause mit Beifall überschüttet. Allein 26 Lorbeerkränze und 12 Blumenkörbe zählte man , als die Künstlerin , zu Trä- nen gerührt , dem Karlsruher Publikum , und "ihrer zwei ten Heimat" Lebewohl sagte. Vor dem Theater spannten Anhänger ihrem Wagen die Pferde aus, und im Triumph wurde sie zu ihrem Heim in der Stepha- nienstraße gezogen. Mottl aber ha tte a lles erreicht , was Karlsruhe über- haupt zu bieten ha tte : Titel und Orden, E influß und Ruhm , e in Höchstgehalt und a lle Freiheit im Wahrneh- men lu krativer Gastspielengagements in den Haupt- städte n Europas8s Mit goldenen Fesseln glaubte man ihn gebunden. Es mochte ihm aber auch zu dieser Zeit das Versprechen abge nomme n worden sein , solange der alte Großherzog lebe, in Karlsruhe zu bleiben , es sei denn, es ergi nge e in Ruf aus Wien , dem Folge zu lei- sten, Mottlniemals entsagen wollte. Ein Jahr später , '1 897, schien diese r Fa ll einzutreten. Wien suchte für seinen scheidenden Hofoperndirektor Wilhelm Jahn einen Nachfolger. Doch mußte Mottl hinter Gustav Mah ler zurückstehen. Zwar hatte sich Cosima Wagner für ihren Spielmann nachdrücklich e in- gesetzt. Aber hier e rwies sich der Segen aus Bayreuth eher als Nachtei l. Noch herrschte in Wien der a lte Wag- nerfe ind Eduard Hanslick86 , und noch lebte dort , wenn auch a uf den Tod erkrankt , Wagners großer Antipode Joha'lIl es Brahms. Erneut kam Bewegung in die Dirigentenelite. Ri - chard Strauss sah , nach Mah lers Einzug in Wien , wie- derum Mott l a ls Favoriten in München und schöpfte daraus Hoffnung für Karlsnrhe : Sein "d ringender Wunsch" ging dorthin , wo er fest überzeugt war, "erst wirklich das leisten zu können, was ich überhaupt zu lei- sten imstande bi n"s7 Auch dabei sollte die Herrin von Bayreuth das ihrige tun. Frau Cosima versprach auch, He rrn von Chelius anzuschreiben88 , mußte aber bald darauf mitte ilen , daß Mott l wahrscheinlich in Karlsruhe ble iben werde; "denn nirgends wird er das finden , was er dort hat"S9 . 52 Es vermehrten sich nun abe r auch für Bayreuth die Anzeichen, daß Mottl sich auch persönlich nicht mehr so glücklich fühlt e . Schon zu Beginn dieses Jahres 1897 befürchtete Frau Cosima, daß - viel Schlimmeres gab es für sie nicht - Mottl untreu werde90 Schon sah sie ihre E rwartung, er könne Siegfrieds kräftigste Stütze wer- de n, getä uscht. D en Grund für diese Krise sah sie in Mottls privaten Verhältnissen : "Seine Mutter starb in diesem Winter. Ich fürchte , mit ihr is t die Liebe aus sei- nem Leben geschwunden . ,,9' Und bald sollte sie sich ih- rer Freundin, der Gräfin Wolkenstein , gar noch deutli- cher äußern : "Was Du von seiner Ehe mir meldest, habe ich zuerst geahnt , dann beobachtet , endlich ist es mir mitgeteilt worden. Er zitte rt vor dieser ungebändig- ten Natur ... Hast Du vielle icht ihr Kinn bemerkt , es ist völlig das einer Hexe , und dazu diese starren Augen , vo n denen man annehmen kö nnte , daß sie e inen ver- ste inern; der arme weiche Spie lman n dazu. Ich glaube, das ehrbare Leben , welches sie a ls hoffäh ige Direktrice in Karlsruhe führen muß, hat aus ih rer übermütigen Natur eine unbefriedigte und harte gemacht. Nun hat sie auch Macht und terrorisie rt das ga nze Theater ... sie dominiert unter allen Umständen, und das ist für Bayreuth eine üble Sache, da er sie hi er um keinen Preis haben wi 11. ,,93 In der Spielzei t 1897/98 karn es zu einem großen Ek lat. Mottl sah sich schon seit e iniger Zeit nicht nur von der Presse unfreundlich behandelt , sondern auch von se iten des Hofopernpersonals mit Verdächtigungen konfrontiert: Seine Frau wolle weitere Partien, jetzt auch so lche der Primadonna Pauline Mailhac, an sich reißen. Infolgedessen wurde diese von Vorstellung zu Vorstellung ostentat iv mit besonderem Beifa ll bedacht. Im Bewußtsein seiner persön lichen Integrität glaubte Mottl zunächst, diese Angriffe ignorieren zu können. Da zwang ihn schli eßli ch e in besonders häßl icher Vor- fall aus der Reserve. Am 18. Apri l 1898 fand in Gegen- wart des Deutschen Kaisers eine Aufführung von Glucks Orpheus Ulld Ellrydike statt , in de r Frau Mottl zuliebe - um ihr , der Vielbeschäftigten , nichts Übermä- ßiges zuzumuten - di e Parti e der we iblichen Titelrolle so sehr ge kürzt worden wa r, daß , wie es in der Presse hi eß, "der ga nze letzte Akt voll ständig ve rl oren ging" .93 Da geschah es denn , daß Mottl von einem anonymen Absende r (verschiede ne Umstände wiesen auf einen Angehöri ge n der "gebildeten Stände") ein Paket mit Exkrementen und dem Zettel "Dies für Orpheus!" zu- gestellt wurde94 Mottl versuchte, die Sache geheim zu halten, vergeblich , sie wurde, wohl auf Betre iben der Anstifter, in di e Öffentlichke it gebracht. Tief in seiner Ehre getroffen , sah sich Mottl veranlaßt, al s Hofbeam- te l' de n Großherzog förmlich um Entl assung ZU bitten . Das Abschiedsgesuch, dati ert vo m 4. Mai95 , war zehn Tage lang Tagesgespräch in Karl sruhe. Mottl schien un- ersetzlich verlo ren. Worte höchsten Bedauerns wurden laut , aber auch der Kri ti k, daß er, "Herak les im Dienst der Omphale", sich den Ambi ti onen der E hefrau ge- beugt un d dort nachlässig gewirkt habe, wo sie sich nicht habe in Geltu ng setzen können96 In Anbetracht seiner ungehinderten Entfaltung in Karlsruhe, seiner "geradezu fabe lhafte n" Doti erung und lebe nslangen Anstellung als Generalmusikdi rektor wurde e r sogar der Untreue und Undankbarkeit bezichtigt97 Ä hnli ch mochte es auch G roßherzog Friedrich gesehen haben , als er das Gesuch Mottl s abschlägig beschied: Gegen den Willen des hohen Herrn aber wollte diese r dann doch sein Am t ni cht niederlegen. Immerhin erfuh r Mott l darauf eine Art Ehrenerkl ärung, als ihm eine städ tische Deputation als Zeichen der Wertschätzung eine Dankad resse übe rreichte und ihm von den Ge- sangvereinen "Liederhall e" lind "Liederkranz" zusam- men mit der Kapelle des Leibgrenadierregiments ein Ständchen dargebracht wurde98 Im Sommer 1898 hatte Bayre uth seine Pforten ge- schlossen. Doch schon im Spätjahr begannen die Vor- bereitungen fü r d ie nächsten Festspiele 1899. Pressebe- 18. Albert Bürk lin 53 ßiges zuzumuten - di e Parti e der we iblichen Titelrolle so sehr ge kürzt worden wa r, daß , wie es in der Presse hi eß, "der ga nze letzte Akt voll ständig ve rl oren ging" .93 Da geschah es denn , daß Mottl von einem anonymen Absende r (verschiede ne Umstände wiesen auf einen Angehöri ge n der "gebildeten Stände") ein Paket mit Exkrementen und dem Zettel "Dies für Orpheus!" zu- gestellt wurde94 Mottl versuchte, die Sache geheim zu halten, vergeblich , sie wurde, wohl auf Betre iben der Anstifter, in di e Öffentlichke it gebracht. Tief in seiner Ehre getroffen , sah sich Mottl veranlaßt, al s Hofbeam- te l' de n Großherzog förmlich um Entl assung ZU bitten . Das Abschiedsgesuch, dati ert vo m 4. Mai95 , war zehn Tage lang Tagesgespräch in Karl sruhe. Mottl schien un- ersetzlich verlo ren. Worte höchsten Bedauerns wurden laut , aber auch der Kri ti k, daß er, "Herak les im Dienst der Omphale", sich den Ambi ti onen der E hefrau ge- beugt un d dort nachlässig gewirkt habe, wo sie sich nicht habe in Geltu ng setzen können96 In Anbetracht seiner ungehinderten Entfaltung in Karlsruhe, seiner "geradezu fabe lhafte n" Doti erung und lebe nslangen Anstellung als Generalmusikdi rektor wurde e r sogar der Untreue und Undankbarkeit bezichtigt97 Ä hnli ch mochte es auch G roßherzog Friedrich gesehen haben , als er das Gesuch Mottl s abschlägig beschied: Gegen den Willen des hohen Herrn aber wollte diese r dann doch sein Am t ni cht niederlegen. Immerhin erfuh r Mott l darauf eine Art Ehrenerkl ärung, als ihm eine städ tische Deputation als Zeichen der Wertschätzung eine Dankad resse übe rreichte und ihm von den Ge- sangvereinen "Liederhall e" lind "Liederkranz" zusam- men mit der Kapelle des Leibgrenadierregiments ein Ständchen dargebracht wurde98 Im Sommer 1898 hatte Bayre uth seine Pforten ge- schlossen. Doch schon im Spätjahr begannen die Vor- bereitungen fü r d ie nächsten Festspiele 1899. Pressebe- 18. Albert Bürk lin 53 richte erreichten Frau Cosima, aus denen sie entneh- men mußte , das Karlsruher Hoftheater plane nach E nde der Saison ein Gesamtgastspiel in London99 . Das machte ihr Sorge, da sie fest damit rechnete, wie in den Jahren zuvor eine größere Zahl von Mitgl iedern des Chores und des Orchesters aus Karlsruhe für di e Zeit vom 15 . Juni bis 20. August zur Verfügung zu haben. Auch wurde aus Brüsse l von Musikliebhabern der Wunsch vorgetragen, di e ga nze Karl sruhe r Oper unter de r Leitung Mottls zu einer Reihe von Mustervorstel- lunge n zu verpflichten 100 Doch konnte d iesem Antrag , so ehrenvoll er war, mit Rücksicht auf Bayreuth keine Folge gegeben werden. Die Korrespondenz zeigt uns, wie übe raus freundli ch die Beziehungen zwischen Bayreuth und Karlsruhe wa- ren. Frau Cosima und ihr Verwaltungsrat Adolf von Groß äußerte n sich stets dankbar übe r ein Entgegen- kommen , das so weit ging wie immer nur möglich. Be- denken und Widerstände ergaben sich nur daraus, daß die Spielzeit in Karlsruhe erst am 30. Juni endigte , wäh- rend Bayreuth seine Kräfte schon Mitte des Monats zur Stelle habe n wo llte. Um dem zu entsprechen , mußte Karlsruhe sich in den letzten Wochen der Saison zu ei- nem sta rk eingeschränk ten Spielbetrieb ve rstehen 101. Das Hoftheater war keine übermäßig dotierte Bühne und konnte den A usfa ll an Einnahmen ni cht eben leicht verschme rzen. Die Tei lnahme der Karl sruher Künstl er war sch ließ- lich auch diesmal zugesagt und ges ichert, doch Felix Mottl selbst sollte in diesem Sommer, erstmals seit 1886, dem G rünen Hügel fern bleiben. Cosima Wagner hatt e Frau Henriette MOltl , deren Karlsruher Vertrag übrigens für die Jahre 1899 bis 1903 mit einer Gehalts- aufbesserung ve rlängert worden war , zum ersten Mal in Bayreuth eine tragende Rolle , die Eva in den Meister- singern, zugedacht. Der erste Kontakt Anfang Juni , oh- nehin auf nur zwei Tage beschränkt, erwies sich als FehlschIagiO'. Die ihr noch ganz fremde Probenarbeit mit Frau Cosima ließ , wie ve rl autete, He nrie tte, zumal auch stimmlich indisponiert, an der Aufgabe verzagen . 54 Der Verdruß hat dann wohl di e Absage bedingt. Den Vorwand liefe rte Mottl die ihm nicht genehme Termi- nierung der Bayreuther Vorstellungen , zumal er auch schon Ende August , dann ohne ausreichenden Urlaub, wegen eines zu erwartenden Kaiserbesuchs in der badi- schen Residenz wieder bereitstehen müßte. Eine anstrengende Saison hatte di e Nerven bean- sprucht , man bedurfte der Schonung. Statt am Fest- spielort e rschien das Ehepaar Mitte Juni im Salzkam- mergut - es hieß, die Dame sei an Keuchhusten er- krankt lO3 -, die Mottls hatten sich für dieses Mal von Bayreuth zurückgezogen . Hingegen erging dann noch ganz kurzfristig eine Einladung an den Karl sruh er Heldentenor Emil Gerhäuserl(>', der als Siegmund und Parsifal einspringen mußte. Mottl kam wieder nach Bayreuth zu den Festspielen des Jahres 1901 , wo er - als erster - den Fliegenden Hol- länder dirigierte, dazu noch 1902 als musikalischer Lei- ter des Parsifal. Inzwischen hatten sich in Karlsruhe tiefgreifende Änderungen im Personal des Hoftheaters ergeben . Am 21. Dezember 1899 tat Fritz Plank bei ei- ner Probe e inen furchtbaren Sturz in die Bühnenver- senkung und erlitt dabei Verletzungen , denen er drei Wochen später erlag. Am 14. Juni 1901 verabschiedete sich Pauline Mailhac von der Bühne mit der seltenen Würde eines E hrenmitgliedes des Karlsruher Hofthea- ters und wid mete sich fortan mit ihren Schwestern in Burghausen an der Salzach einem landwirtschaftlichen Anwesen l05 Und schli eß lich verli eß zur gleichen Zeit E mil Gerhäuser Karlsruhe für ein E ngagement am Münchener Hoftheater. Andere Na men zie rten jetzt die Programme des Wagner-Repertoires: Der Bassist Hans Keller (Bayre uthe r Fasolt 189911904) , der Bariton Max Büttner als Nachfolger Planks , Fritz Remond , Heldentenor seit 1902, der 1904 in Bayreuth , jeweils einmal , den Parsifal und den Tannhäuser sang, und vor allem der neue Stern im hochdramatischen Fach , se it 1899, Zdenka Faßbender, die Fe\ix Mott! dereinst schicksa lhaft in seine le tzte n Lebenstage begleiten sollte. richte erreichten Frau Cosima, aus denen sie entneh- men mußte , das Karlsruher Hoftheater plane nach E nde der Saison ein Gesamtgastspiel in London99 . Das machte ihr Sorge, da sie fest damit rechnete, wie in den Jahren zuvor eine größere Zahl von Mitgl iedern des Chores und des Orchesters aus Karlsruhe für di e Zeit vom 15 . Juni bis 20. August zur Verfügung zu haben. Auch wurde aus Brüsse l von Musikliebhabern der Wunsch vorgetragen, di e ga nze Karl sruhe r Oper unter de r Leitung Mottls zu einer Reihe von Mustervorstel- lunge n zu verpflichten 100 Doch konnte d iesem Antrag , so ehrenvoll er war, mit Rücksicht auf Bayreuth keine Folge gegeben werden. Die Korrespondenz zeigt uns, wie übe raus freundli ch die Beziehungen zwischen Bayreuth und Karlsruhe wa- ren. Frau Cosima und ihr Verwaltungsrat Adolf von Groß äußerte n sich stets dankbar übe r ein Entgegen- kommen , das so weit ging wie immer nur möglich. Be- denken und Widerstände ergaben sich nur daraus, daß die Spielzeit in Karlsruhe erst am 30. Juni endigte , wäh- rend Bayreuth seine Kräfte schon Mitte des Monats zur Stelle habe n wo llte. Um dem zu entsprechen , mußte Karlsruhe sich in den letzten Wochen der Saison zu ei- nem sta rk eingeschränk ten Spielbetrieb ve rstehen 101. Das Hoftheater war keine übermäßig dotierte Bühne und konnte den A usfa ll an Einnahmen ni cht eben leicht verschme rzen. Die Tei lnahme der Karl sruher Künstl er war sch ließ- lich auch diesmal zugesagt und ges ichert, doch Felix Mottl selbst sollte in diesem Sommer, erstmals seit 1886, dem G rünen Hügel fern bleiben. Cosima Wagner hatt e Frau Henriette MOltl , deren Karlsruher Vertrag übrigens für die Jahre 1899 bis 1903 mit einer Gehalts- aufbesserung ve rlängert worden war , zum ersten Mal in Bayreuth eine tragende Rolle , die Eva in den Meister- singern, zugedacht. Der erste Kontakt Anfang Juni , oh- nehin auf nur zwei Tage beschränkt, erwies sich als FehlschIagiO'. Die ihr noch ganz fremde Probenarbeit mit Frau Cosima ließ , wie ve rl autete, He nrie tte, zumal auch stimmlich indisponiert, an der Aufgabe verzagen . 54 Der Verdruß hat dann wohl di e Absage bedingt. Den Vorwand liefe rte Mottl die ihm nicht genehme Termi- nierung der Bayreuther Vorstellungen , zumal er auch schon Ende August , dann ohne ausreichenden Urlaub, wegen eines zu erwartenden Kaiserbesuchs in der badi- schen Residenz wieder bereitstehen müßte. Eine anstrengende Saison hatte di e Nerven bean- sprucht , man bedurfte der Schonung. Statt am Fest- spielort e rschien das Ehepaar Mitte Juni im Salzkam- mergut - es hieß, die Dame sei an Keuchhusten er- krankt lO3 -, die Mottls hatten sich für dieses Mal von Bayreuth zurückgezogen . Hingegen erging dann noch ganz kurzfristig eine Einladung an den Karl sruh er Heldentenor Emil Gerhäuserl(>', der als Siegmund und Parsifal einspringen mußte. Mottl kam wieder nach Bayreuth zu den Festspielen des Jahres 1901 , wo er - als erster - den Fliegenden Hol- länder dirigierte, dazu noch 1902 als musikalischer Lei- ter des Parsifal. Inzwischen hatten sich in Karlsruhe tiefgreifende Änderungen im Personal des Hoftheaters ergeben . Am 21. Dezember 1899 tat Fritz Plank bei ei- ner Probe e inen furchtbaren Sturz in die Bühnenver- senkung und erlitt dabei Verletzungen , denen er drei Wochen später erlag. Am 14. Juni 1901 verabschiedete sich Pauline Mailhac von der Bühne mit der seltenen Würde eines E hrenmitgliedes des Karlsruher Hofthea- ters und wid mete sich fortan mit ihren Schwestern in Burghausen an der Salzach einem landwirtschaftlichen Anwesen l05 Und schli eß lich verli eß zur gleichen Zeit E mil Gerhäuser Karlsruhe für ein E ngagement am Münchener Hoftheater. Andere Na men zie rten jetzt die Programme des Wagner-Repertoires: Der Bassist Hans Keller (Bayre uthe r Fasolt 189911904) , der Bariton Max Büttner als Nachfolger Planks , Fritz Remond , Heldentenor seit 1902, der 1904 in Bayreuth , jeweils einmal , den Parsifal und den Tannhäuser sang, und vor allem der neue Stern im hochdramatischen Fach , se it 1899, Zdenka Faßbender, die Fe\ix Mott! dereinst schicksa lhaft in seine le tzte n Lebenstage begleiten sollte. Es waren Jahre erregter Besorgtheit für Bayreuth l06 Ungemach drohte aus München. Die Stadt hatte e inst für Richard Wagner die glückliche Wende seines Le- bens bedeutet , doch schließlich war von dort über ihn und seine Gemahlin Verdruß auf Verdruß gekommen , und Cosima konnte ihre Aversion nie mehr loswerden. Hier sah sie Kräfte am Werk, die in schnöder G ewinn- sucht keine Bedenken trugen , die geheili gte Festspiel- idee zum Zerrbild zu entste llen. Wurden schon die se it .1893 vom Hofth ea terintendanten E rnst von Possart ar- rangierten Wagner-Musteraufführungen mit Argwohn bedacht, so tri eb dann der Plan eines eigenen Münche- ner Festspielhauses den Groll im H ause Wahnfried auf die Spitze. Jense its der Isar entstand das Prinzregenten- theater, so ungefähr , wie es sich e inst Wagner selbst und sein Freund Gottfried Semper ausgedacht hatten. Doch jetzt, inmitten e ines spekul ationsträchtige n Neu- bauviertels, stellte es sich nicht anders denn als ein ge- fäh rliches Konk urrenzunternehmen dar. Wohl kamen von den höchsten Stellen im Lande begütigende Zusi- cherunge n, Bayreuth so ll e dadurch keine E inbuße er- fah ren , Abmachungen wurden getroffen, daß man sich weder mit den Spielplänen noch mit dem Künstlerper- sonal ins Gehege käme. Doch Cosima Wagner hörte nicht auf, in Ernst von Possart e inen Verderber wie we i- land Klingso r zu sehen 107 Den An laß hi erfür bot ihr auch der jetzt en tbren- nende Streit um des Meisters kostbarstes E rbe, de n Pars;fal. Das Bühnenweihfestspiel hatte Richard Wag- ner allei n für Bayreuth bestimm t. Doch warteten auf das Jahr 1913 , den Ablauf der dreißigjährigen Schutz- frist , begierig andere Bühn en, allen voran das Hof1hea- ter in Mü nchen, das von Kö ni g Ludwig TI. her e igene Rechte darauf herleitete . Das Jahr 1901 hindurch betä- tigte Cosima Wagner a ll e Hebel, um vom Re ichstag le- 19. P<lulinc Mailhac als Brüllllhildc 55 Es waren Jahre erregter Besorgtheit für Bayreuth l06 Ungemach drohte aus München. Die Stadt hatte e inst für Richard Wagner die glückliche Wende seines Le- bens bedeutet , doch schließlich war von dort über ihn und seine Gemahlin Verdruß auf Verdruß gekommen , und Cosima konnte ihre Aversion nie mehr loswerden. Hier sah sie Kräfte am Werk, die in schnöder G ewinn- sucht keine Bedenken trugen , die geheili gte Festspiel- idee zum Zerrbild zu entste llen. Wurden schon die se it .1893 vom Hofth ea terintendanten E rnst von Possart ar- rangierten Wagner-Musteraufführungen mit Argwohn bedacht, so tri eb dann der Plan eines eigenen Münche- ner Festspielhauses den Groll im H ause Wahnfried auf die Spitze. Jense its der Isar entstand das Prinzregenten- theater, so ungefähr , wie es sich e inst Wagner selbst und sein Freund Gottfried Semper ausgedacht hatten. Doch jetzt, inmitten e ines spekul ationsträchtige n Neu- bauviertels, stellte es sich nicht anders denn als ein ge- fäh rliches Konk urrenzunternehmen dar. Wohl kamen von den höchsten Stellen im Lande begütigende Zusi- cherunge n, Bayreuth so ll e dadurch keine E inbuße er- fah ren , Abmachungen wurden getroffen, daß man sich weder mit den Spielplänen noch mit dem Künstlerper- sonal ins Gehege käme. Doch Cosima Wagner hörte nicht auf, in Ernst von Possart e inen Verderber wie we i- land Klingso r zu sehen 107 Den An laß hi erfür bot ihr auch der jetzt en tbren- nende Streit um des Meisters kostbarstes E rbe, de n Pars;fal. Das Bühnenweihfestspiel hatte Richard Wag- ner allei n für Bayreuth bestimm t. Doch warteten auf das Jahr 1913 , den Ablauf der dreißigjährigen Schutz- frist , begierig andere Bühn en, allen voran das Hof1hea- ter in Mü nchen, das von Kö ni g Ludwig TI. her e igene Rechte darauf herleitete . Das Jahr 1901 hindurch betä- tigte Cosima Wagner a ll e Hebel, um vom Re ichstag le- 19. P<lulinc Mailhac als Brüllllhildc 55 gal di e Verl ängerung de r Schutzfrist oder gar e ine Aus- nahme regelung für Wagners" Vermächtni s an die deut- sche Nation " zu erwirken. Es waren Bemühungen, de- nen der Erfolg versagt blieb. Mehr noch , Bayreuth war in Gefahr, den Parsifal schon vie l früher zu verlieren. Der neue Pächte r der Metropolitan Opera von New York , Heinrich Conried , e in gebürtiger Schlesier , hatte sich di e Partitur anzueigne n verstanden und plante, das We rk als e rste r außerhalb der geweihten Stätte in Szene zu setzen. Es kam ihm zustatten , daß die Vereinigten Staaten der Be m er Konvention zum Schutz von We r- ken de r Literatur und Kunst noch nicht beigetre te n wa- ren. Die prozessual en Schritte des Hauses Wahnfri ed zur Verhinderung der Aufführung mußten daher aus- sichtslos ble iben. Hinter a llem sah Frau Cosima die fre- velhahe Hand des mit Conried befreundeten E rnst von Possa rt. Weil Bay reuth unerbittlich gewillt war, jeden, der an dem New Yorker Unternehmen mitwirken würde, für immer in Acht und Bann zu tun , stand zu be- fürchten, e in T e il der Bayreuther E lite könne als le ichte Beute Possa rt billig anheimfallen . Auch noch anderes führe Possart im Schilde: War der Parsifal e rst e inmal im Ausland aufgeführt , dann war jedes weitere Bemü- hen um e in Schutzgesetz umsonst , dann war München wieder am Z uge lOS . Das Münchener Prinzregententheater ha tte sich nicht verhindern lassen , es e röffnete am 21. August 190 I mit den Meistersingern. Dem New Yorker Parsifa l vo m 24. Dezember 1903 folgten noch viele Aufführun- gen in Amerika , und der Gra lsraub wiede rholte sich zwei Jahre später auch auf europäischem Boden , in Amsterdam. Heute weiß man, daß weder de m Werk Richard Wagners noch den Finanzen seiner Erben dar- aus e in ble ibende r Schaden erwachsen ist ' 09 . Doch wollte es das Gesch ick, daß Felix Mottl hi e r wie dort , in New York und in München , auf seine eigene Weise in di e Dinge verstrickt wurde. Durch das Schreiben e iner Theater-Agentur vom 10. Juni 1903 erhi elt Genera lintendant Bürklin davon Kenntnis, daß Mottl mit Conried wegen eines Engage- 56 ments in Amerika in Verbindung stehe I 10. Darauf ange- sprochen erklärte Mottl, es handele sich dabei um ein Anerbieten, das er "ohne weiteres" abgelehnt habe. Wenige Tage später ze igte sich jedoch alles in einem ga nz anderen Licht. Der Abgesandte Conri eds hatte e in neues Angebot ge macht: Statt e ines Engagements auf fünf Jahre bei 6-7monatiger ta tsächli cher Verpflich- tun g für 120000 Mark pro Jahr e ine nur kurzfristige Bindung von Mitte Oktober 1903 bis Mitte Mai 1904 für d ieselbe Vergütung II I. "Es ist mir die Möglichkeit gege- ben" , schri eb Mottl am 17. Juni an Bürklin , "mir inner- halb von sechs Monaten ungefähr so viel zu verdienen als ich , selbst mit meiner Frau, hi er in vier Jahren ver- d iene n könnte .. . Ich müßte ve rrückt sein , wenn ich nicht zugreifen wollte ." Er habe , um zuzusagen , nur bis zum 24. Juni Frist; dann werde Generalmusikdirek tor Schuch in Dresden eintre ten . Oder er, Mottl, werde ge- zwungen sein , ganz gege n se ine ausgesprochene Nei- gung doch auf fünf Jahre abzuschli eßen. Bei e inem nur 6Y2monatigen Urlaub von Karlsruhe - natürlich ohne Bezüge - könne er seinem deutschen Vaterland treu bleiben und "dort , wo er di e beste Kraft seiner Jugend eingesetzt habe , auch weiterhin wirken. " In diesen Worten schwa nge n Untertöne von ernster Bedrängnis mit. Es war ja kein Geheimnis mehr, daß Mottl sich ob der Ausgabenfreudigkeit seiner Gattin in Schwierigkeiten befand. Daher das Betonen der finan - zie llen Vorteile des amerikani schen A ngebotes bei ihm , der sonst als die Bescheidenheit in Person galt. In dem Schreiben an Bürklin kamen zwa r nicht diese, aber an- dere Sorgen um Henriette zur Sprache, litt doch deren Stimme se it ei niger Zeit unte r Belastun gen, vo n denen wir bald noch Näheres hö ren werden. Um die ihm gewährte Frist keinesfall s zu versäumen, und weil e r den von Karl sruhe abwesenden Bürklin zu verfehlen fürchte te, wandte sich Mottl auch noch an de n für Gesuche an den Landesherrn höchstZlIständi- gen Präsidenten der Generalintendanz der Großher- zoglichen Zivilliste, Eduard Nico laill2 . Es war klar , Mottl würde sich nicht mehr von Amerika abhalten las- gal di e Verl ängerung de r Schutzfrist oder gar e ine Aus- nahme regelung für Wagners" Vermächtni s an die deut- sche Nation " zu erwirken. Es waren Bemühungen, de- nen der Erfolg versagt blieb. Mehr noch , Bayreuth war in Gefahr, den Parsifal schon vie l früher zu verlieren. Der neue Pächte r der Metropolitan Opera von New York , Heinrich Conried , e in gebürtiger Schlesier , hatte sich di e Partitur anzueigne n verstanden und plante, das We rk als e rste r außerhalb der geweihten Stätte in Szene zu setzen. Es kam ihm zustatten , daß die Vereinigten Staaten der Be m er Konvention zum Schutz von We r- ken de r Literatur und Kunst noch nicht beigetre te n wa- ren. Die prozessual en Schritte des Hauses Wahnfri ed zur Verhinderung der Aufführung mußten daher aus- sichtslos ble iben. Hinter a llem sah Frau Cosima die fre- velhahe Hand des mit Conried befreundeten E rnst von Possa rt. Weil Bay reuth unerbittlich gewillt war, jeden, der an dem New Yorker Unternehmen mitwirken würde, für immer in Acht und Bann zu tun , stand zu be- fürchten, e in T e il der Bayreuther E lite könne als le ichte Beute Possa rt billig anheimfallen . Auch noch anderes führe Possart im Schilde: War der Parsifal e rst e inmal im Ausland aufgeführt , dann war jedes weitere Bemü- hen um e in Schutzgesetz umsonst , dann war München wieder am Z uge lOS . Das Münchener Prinzregententheater ha tte sich nicht verhindern lassen , es e röffnete am 21. August 190 I mit den Meistersingern. Dem New Yorker Parsifa l vo m 24. Dezember 1903 folgten noch viele Aufführun- gen in Amerika , und der Gra lsraub wiede rholte sich zwei Jahre später auch auf europäischem Boden , in Amsterdam. Heute weiß man, daß weder de m Werk Richard Wagners noch den Finanzen seiner Erben dar- aus e in ble ibende r Schaden erwachsen ist ' 09 . Doch wollte es das Gesch ick, daß Felix Mottl hi e r wie dort , in New York und in München , auf seine eigene Weise in di e Dinge verstrickt wurde. Durch das Schreiben e iner Theater-Agentur vom 10. Juni 1903 erhi elt Genera lintendant Bürklin davon Kenntnis, daß Mottl mit Conried wegen eines Engage- 56 ments in Amerika in Verbindung stehe I 10. Darauf ange- sprochen erklärte Mottl, es handele sich dabei um ein Anerbieten, das er "ohne weiteres" abgelehnt habe. Wenige Tage später ze igte sich jedoch alles in einem ga nz anderen Licht. Der Abgesandte Conri eds hatte e in neues Angebot ge macht: Statt e ines Engagements auf fünf Jahre bei 6-7monatiger ta tsächli cher Verpflich- tun g für 120000 Mark pro Jahr e ine nur kurzfristige Bindung von Mitte Oktober 1903 bis Mitte Mai 1904 für d ieselbe Vergütung II I. "Es ist mir die Möglichkeit gege- ben" , schri eb Mottl am 17. Juni an Bürklin , "mir inner- halb von sechs Monaten ungefähr so viel zu verdienen als ich , selbst mit meiner Frau, hi er in vier Jahren ver- d iene n könnte .. . Ich müßte ve rrückt sein , wenn ich nicht zugreifen wollte ." Er habe , um zuzusagen , nur bis zum 24. Juni Frist; dann werde Generalmusikdirek tor Schuch in Dresden eintre ten . Oder er, Mottl, werde ge- zwungen sein , ganz gege n se ine ausgesprochene Nei- gung doch auf fünf Jahre abzuschli eßen. Bei e inem nur 6Y2monatigen Urlaub von Karlsruhe - natürlich ohne Bezüge - könne er seinem deutschen Vaterland treu bleiben und "dort , wo er di e beste Kraft seiner Jugend eingesetzt habe , auch weiterhin wirken. " In diesen Worten schwa nge n Untertöne von ernster Bedrängnis mit. Es war ja kein Geheimnis mehr, daß Mottl sich ob der Ausgabenfreudigkeit seiner Gattin in Schwierigkeiten befand. Daher das Betonen der finan - zie llen Vorteile des amerikani schen A ngebotes bei ihm , der sonst als die Bescheidenheit in Person galt. In dem Schreiben an Bürklin kamen zwa r nicht diese, aber an- dere Sorgen um Henriette zur Sprache, litt doch deren Stimme se it ei niger Zeit unte r Belastun gen, vo n denen wir bald noch Näheres hö ren werden. Um die ihm gewährte Frist keinesfall s zu versäumen, und weil e r den von Karl sruhe abwesenden Bürklin zu verfehlen fürchte te, wandte sich Mottl auch noch an de n für Gesuche an den Landesherrn höchstZlIständi- gen Präsidenten der Generalintendanz der Großher- zoglichen Zivilliste, Eduard Nico laill2 . Es war klar , Mottl würde sich nicht mehr von Amerika abhalten las- sen. So wurde ihm denn der erbetene unbezahlte Ur- laub bewi ll igt; zunächst bis zum 15. Mai 1904, in der Er- wart ung, daß er dann wieder zu r Stelle sein würde; schli eßli ch aber doch bis zum 1. September wegen der Bayreuther Festspiele , fü r die schon eine Z usage ergan- gen war11J A lsbald wurde auch e in Ersatzmann für Mott l verpfli chtet , der e rste Kapellmeister am Stadt- theater in Leipzig , A lbert Gorter , der , wie wir wissen , schon frü her in Karlsruhe tätig gewese n war und nun die Arbeit mit dem jüngeren Kapellmeister Alfred Lo- ren tz teilen sollte. Noch wa r di e Rü ckkeh r Mottls nach Karlsruh e offi- ziell nicht in Frage gestellt , da re ifte schon eine neue , we ite rführende E ntscheidung. Der Zufall wo ll te es , daß just in di esen Tagen , am 4.September 1903 , der Münchener Generalmusikdirekto r Herman Z umpe plötzlich verstarb. Ei ne der ganz großen Posi ti onen im de utschen Musik- und Theaterleben war über Nacht fre i. In München war Mottl immer noch Wunschkandi- dat , der einzige , den man den hoch gesetzten Erwartun- gen gewachsen glaubte li'. Seine Beurl aubung nach Amerika erschien wie e ine Bresche, d ie es ga nz zu durchstoßen galt. Wann ist die E ntscheidung darüber gefallen? Gewiß schon vor dem 8. Oktober, dem Tage , da Bürklin vom Müncllener Hofmusikintendanten Karl vo n Perfa ll die te leg raphische Anfrage e rhi elt: "B itte vertrau li che Mitteil ung, ob die Verpflichtungen Mott ls in Karlsruhe gestatten , vo m Mai 1904 an ei ne con trak t- liche Vereinbarung mit ihm abzuschließen"; worauf Bürkl in e rwiderte: " Mottl hat lediglich Urlaub für Amerika und Bayreuth erh alten, nach dessen Ablauf E nde A ugust 1904 er zum Wiederantritt seines Dienstes dahier verpflichtet ist ,, 11 5 Doch dürfte zu di esem Zeit- punkt MOlll bereits e ine Zusage gegeben habe n; de nn schon am 9. Oktober te ilte das Hofsekre tari at in Mün- 20. Emil O crhiillser als Sic:gfri cd 57 sen. So wurde ihm denn der erbetene unbezahlte Ur- laub bewi ll igt; zunächst bis zum 15. Mai 1904, in der Er- wart ung, daß er dann wieder zu r Stelle sein würde; schli eßli ch aber doch bis zum 1. September wegen der Bayreuther Festspiele , fü r die schon eine Z usage ergan- gen war11J A lsbald wurde auch e in Ersatzmann für Mott l verpfli chtet , der e rste Kapellmeister am Stadt- theater in Leipzig , A lbert Gorter , der , wie wir wissen , schon frü her in Karlsruhe tätig gewese n war und nun die Arbeit mit dem jüngeren Kapellmeister Alfred Lo- ren tz teilen sollte. Noch wa r di e Rü ckkeh r Mottls nach Karlsruh e offi- ziell nicht in Frage gestellt , da re ifte schon eine neue , we ite rführende E ntscheidung. Der Zufall wo ll te es , daß just in di esen Tagen , am 4.September 1903 , der Münchener Generalmusikdirekto r Herman Z umpe plötzlich verstarb. Ei ne der ganz großen Posi ti onen im de utschen Musik- und Theaterleben war über Nacht fre i. In München war Mottl immer noch Wunschkandi- dat , der einzige , den man den hoch gesetzten Erwartun- gen gewachsen glaubte li'. Seine Beurl aubung nach Amerika erschien wie e ine Bresche, d ie es ga nz zu durchstoßen galt. Wann ist die E ntscheidung darüber gefallen? Gewiß schon vor dem 8. Oktober, dem Tage , da Bürklin vom Müncllener Hofmusikintendanten Karl vo n Perfa ll die te leg raphische Anfrage e rhi elt: "B itte vertrau li che Mitteil ung, ob die Verpflichtungen Mott ls in Karlsruhe gestatten , vo m Mai 1904 an ei ne con trak t- liche Vereinbarung mit ihm abzuschließen"; worauf Bürkl in e rwiderte: " Mottl hat lediglich Urlaub für Amerika und Bayreuth erh alten, nach dessen Ablauf E nde A ugust 1904 er zum Wiederantritt seines Dienstes dahier verpflichtet ist ,, 11 5 Doch dürfte zu di esem Zeit- punkt MOlll bereits e ine Zusage gegeben habe n; de nn schon am 9. Oktober te ilte das Hofsekre tari at in Mün- 20. Emil O crhiillser als Sic:gfri cd 57 chen nach Bayre uth mit , daß Mottl will ens sei, an Zum- pes Stelle zu tre ten , fall s ihm seine ferne re Mitwirkung in Bayreuth e rmöglicht werde und Frau Cosima seiner neuen Verpflichtung zustimme l16 Ganz ohne Zweifel stand der Wunsch Mottls, jetzt München zu akzeptie ren und Karl sruhe endgültig zu ve rl assen , im Zusammenhang mit der Entscheidung, d ie übe r H enrie ttes künst le rische Zukun ft gefallen war. Be i ihrem e rsten Auftreten in de r neuen Saison, al s Un- dine (am 6. September) und a ls EIsa (am 9. Septembe r) hatt e sich e rwi esen , daß ihre Indisposition nicht nur vorübergehe nd war. Nach e iner Carmen. am 13 . Sep- te mber konnte sich auch die so nst bedächtige " Karlsru- he r Zcitung" ni cht mehr zurückhalten: "Die Anstren- gunge n, durch Übern ahme von Partien . welche dem Stimmcharakter Frau Mottls nun e inmal absolut nicht zusagten , sind an dem e inst so he rrlichen Organ nicht spurlos vorübergega ngen. Soll d ies aber ni cht in kürze- ste r Fri st se inem un ausble ibli chen Verde rben entge- genste ue rn , so müßte di e Künstl erin de r unbed ingten Schonung und Ruhe pflegen." 117 Wie kritisch die Dinge standen , zeigte der Verl auf von ga nz wenige n nachfo lge nde n Tagen. Der Artikel wa r am 16. Septembe r erschienen. Am 17. September scho n te ilte Henrie tt e dem Ge nera lintendanten ihre Kündigung auf I . Januar 1904 mit"8 Sie stand auch ni cht mehr am 20. September a ls Eva in den Meistersin - gern auf der Bühne, nachdem Mottl selbst darum nach- gesucht ha tte, d ie Tätigkeit seiner Frau von nun an a uf e in Minimum ZU beschränken" 9 Wie es in e ine r Z u- schrift an di e "Frankfurte r Zeitung" hi eß, habe e r sie während seiner Abwesenheit " nicht den Wechselfällen dcs Theaterlebcns ausgesctzt wissen woll en,,12o. Schli eß lich ste llte dann das E hepaar schon e inige Tage später, Anfa ng Oktober , das Ansuchen, daß Frau Mottl bere its mit dem Tage des Urlaubsantrittes ihres Ga tten aus dem Verband des Hoftheaters aussche iden dürfc , was o hne weiteres bewilligt wurde l21 . Hämische Stimmen , auch in der Presse, hatten H enrie tte zusam- men mit ihrem Gatten in die Neue Welt gewünscht 122 . 58 Zwar fo lgte sie ihm nun nich t, aber ihre Bühnenkar- rie re hatte o hnedi es je tzt e in E nde gefu nden. Am 11 . Oktober le itete Mottl zum le tzten Mal in Karlsruh e e in Bühnenwerk , Die Meistersinger von Nürnberg. Den Ovatio nen am Schluß de r Vorste llung entzog er sich , o hnehin dem Starkult abho ld , indcm er nicht mehr vor dem Vorhang e rschien. Was er , der in diesen Tage n so bedrängte Mann , seinen Anhängern dam it vorenthielt , wurde wieder tadelnd in der Presse vermerkt l23 Dre i Tage später , in e inem Abonnement- konzert (a uf dem Programm standen Werke von Wag- ner, Liszt und Beethoven), nahm er endgültig A bschied vo n se inem Publikum , am 15. Oktober war e r seiner künstlerischen Verpfli chtun gen led ig. Es fol gte di e Re- ge lung offizie ller und persönlicher Angelege nheiten - am 17. Ok tober die eheliche Gütertrennung'24, am sel- ben T ag die Abschi edsa udienz beim Großherzo? und dabe i auch die Besprechung de r Nachfo lgefrage l2 . E in Wichtiges jedoch war, wie sich he rausste llte, ver- absä umt. Mottl hatte geglaubt , vo m Großherzog in der Audienz forme ll seinen Abschied erha lten zu haben . Er befand sich gerade auf hoher See, a ls H enrie tte, ., in Verzweiflung darüber , daß ihr Mann unterwegs nach Amerika nicht mehr zu erre ichen ist", um e ine Mittei- lung vorstellig wurde, daß ihr Ma nn entlassen seil26 München hatte sich gemeldet und wollte e ine schriftli- che Bestätigung , daß Mott l se ine Karlsruher Bind un gen ge löst habe . So mußte de nn um das fö rmliche Entl as- sungsgesuch noch e ine Korrespondenz übe r den Atlan- tik hin weg geführt werden, bis schließli ch am 12. No- vember 1903 der Austritt Mottls aus dem badischen Hofdienst perfekt war127 Auf diese nicht ga nz ange- messene Weise kam e ine Ära des Karlsru he r Musik- und Theaterlebens zum Abschlu ß, wie sie ruhm voller in d iese r Stad t nie mehr e rl ebt wo rd en ist. Wunden gab es auch in Bayreuth. Zwa r konnte und so ll te Mottl sich für den New Yorkcr Parsi/al ni cht her- ge ben: "Gla uben Sie mir doch und haben Sie Vertrauen zu mi r! Ich bin ja doch ke in Wi lder! ,,128 Darauf verli eß sich auch Cosima Wagner , als sie ihm schri eb: .. Bitt e ge- chen nach Bayre uth mit , daß Mottl will ens sei, an Zum- pes Stelle zu tre ten , fall s ihm seine ferne re Mitwirkung in Bayreuth e rmöglicht werde und Frau Cosima seiner neuen Verpflichtung zustimme l16 Ganz ohne Zweifel stand der Wunsch Mottls, jetzt München zu akzeptie ren und Karl sruhe endgültig zu ve rl assen , im Zusammenhang mit der Entscheidung, d ie übe r H enrie ttes künst le rische Zukun ft gefallen war. Be i ihrem e rsten Auftreten in de r neuen Saison, al s Un- dine (am 6. September) und a ls EIsa (am 9. Septembe r) hatt e sich e rwi esen , daß ihre Indisposition nicht nur vorübergehe nd war. Nach e iner Carmen. am 13 . Sep- te mber konnte sich auch die so nst bedächtige " Karlsru- he r Zcitung" ni cht mehr zurückhalten: "Die Anstren- gunge n, durch Übern ahme von Partien . welche dem Stimmcharakter Frau Mottls nun e inmal absolut nicht zusagten , sind an dem e inst so he rrlichen Organ nicht spurlos vorübergega ngen. Soll d ies aber ni cht in kürze- ste r Fri st se inem un ausble ibli chen Verde rben entge- genste ue rn , so müßte di e Künstl erin de r unbed ingten Schonung und Ruhe pflegen." 117 Wie kritisch die Dinge standen , zeigte der Verl auf von ga nz wenige n nachfo lge nde n Tagen. Der Artikel wa r am 16. Septembe r erschienen. Am 17. September scho n te ilte Henrie tt e dem Ge nera lintendanten ihre Kündigung auf I . Januar 1904 mit"8 Sie stand auch ni cht mehr am 20. September a ls Eva in den Meistersin - gern auf der Bühne, nachdem Mottl selbst darum nach- gesucht ha tte, d ie Tätigkeit seiner Frau von nun an a uf e in Minimum ZU beschränken" 9 Wie es in e ine r Z u- schrift an di e "Frankfurte r Zeitung" hi eß, habe e r sie während seiner Abwesenheit " nicht den Wechselfällen dcs Theaterlebcns ausgesctzt wissen woll en,,12o. Schli eß lich ste llte dann das E hepaar schon e inige Tage später, Anfa ng Oktober , das Ansuchen, daß Frau Mottl bere its mit dem Tage des Urlaubsantrittes ihres Ga tten aus dem Verband des Hoftheaters aussche iden dürfc , was o hne weiteres bewilligt wurde l21 . Hämische Stimmen , auch in der Presse, hatten H enrie tte zusam- men mit ihrem Gatten in die Neue Welt gewünscht 122 . 58 Zwar fo lgte sie ihm nun nich t, aber ihre Bühnenkar- rie re hatte o hnedi es je tzt e in E nde gefu nden. Am 11 . Oktober le itete Mottl zum le tzten Mal in Karlsruh e e in Bühnenwerk , Die Meistersinger von Nürnberg. Den Ovatio nen am Schluß de r Vorste llung entzog er sich , o hnehin dem Starkult abho ld , indcm er nicht mehr vor dem Vorhang e rschien. Was er , der in diesen Tage n so bedrängte Mann , seinen Anhängern dam it vorenthielt , wurde wieder tadelnd in der Presse vermerkt l23 Dre i Tage später , in e inem Abonnement- konzert (a uf dem Programm standen Werke von Wag- ner, Liszt und Beethoven), nahm er endgültig A bschied vo n se inem Publikum , am 15. Oktober war e r seiner künstlerischen Verpfli chtun gen led ig. Es fol gte di e Re- ge lung offizie ller und persönlicher Angelege nheiten - am 17. Ok tober die eheliche Gütertrennung'24, am sel- ben T ag die Abschi edsa udienz beim Großherzo? und dabe i auch die Besprechung de r Nachfo lgefrage l2 . E in Wichtiges jedoch war, wie sich he rausste llte, ver- absä umt. Mottl hatte geglaubt , vo m Großherzog in der Audienz forme ll seinen Abschied erha lten zu haben . Er befand sich gerade auf hoher See, a ls H enrie tte, ., in Verzweiflung darüber , daß ihr Mann unterwegs nach Amerika nicht mehr zu erre ichen ist", um e ine Mittei- lung vorstellig wurde, daß ihr Ma nn entlassen seil26 München hatte sich gemeldet und wollte e ine schriftli- che Bestätigung , daß Mott l se ine Karlsruher Bind un gen ge löst habe . So mußte de nn um das fö rmliche Entl as- sungsgesuch noch e ine Korrespondenz übe r den Atlan- tik hin weg geführt werden, bis schließli ch am 12. No- vember 1903 der Austritt Mottls aus dem badischen Hofdienst perfekt war127 Auf diese nicht ga nz ange- messene Weise kam e ine Ära des Karlsru he r Musik- und Theaterlebens zum Abschlu ß, wie sie ruhm voller in d iese r Stad t nie mehr e rl ebt wo rd en ist. Wunden gab es auch in Bayreuth. Zwa r konnte und so ll te Mottl sich für den New Yorkcr Parsi/al ni cht her- ge ben: "Gla uben Sie mir doch und haben Sie Vertrauen zu mi r! Ich bin ja doch ke in Wi lder! ,,128 Darauf verli eß sich auch Cosima Wagner , als sie ihm schri eb: .. Bitt e ge- hen Sie nicht ungern nach Amerika , denn Sie kö nnen uns dort e inen großen Dienst le isten , und zwar lediglich durch die Tatsache Ihre r Nichtbeteiligung an der Auf- fü hrun g."129 Aber München' Noch wenige T age zuvor hatte Cosim a Mottl beschworen: "Dieses Theater ist die Affenfratze unseres e rn sten , mühseligen Stre- bens . .. Dahin gehören Sie ni cht , mein Spielmann , da- fü r sind Sie zu gut, und ich sähe Sie lieber in Köln , wo das neue Theater sehr schön se in so ll . .. ,.130 Nun hatte er es doch über sich gebracht! Mottls E ntschluß mußte ihr als Verrat vorkommen . Sie ließ ihm mitteil en , daß e r ihrer Z ustimmung nicht bedürfe , daß er fre i walten könne I3 ' . E rst auf Mottl s Dränge n hat sich F rau Cosima am 15. Deze mber deutlicher e rkl ärt : "Warum gö nnen Sie mir das Schweigen ni cht? ... Warum mußte es so kommen, daß Sie gerade nach Amerika ziehen mußten in de m Jahr , wo Parsifa l dort entweiht wurde, und Sie zu Ihrem Brotherrn den erhi elten , de r den Frevel be- geht? Warum mußte es München sein , wo hin Sie sich von Karlsruh e begeben? U nd wenn Sie schon so vie l er- tragen und dahinn ehmen, warum konnten Sie Karls- ruhe ni cht fe rn er e rtragen? .. . Sie werden es mir nach- füh len, daß ich traurig bin , so traurig , daß ich eben schweige n wollte , denn Sie sind in Situa tionen geraten , wo Sie treul os e rscheinen müssen." Und wie e ine Geste letzter Beschwörung: "Wenn es Ihnen gl ücken könnte, das Prinzregenten-Thea te r a ls Festspie ltheate r aufzu- heben und e iner anderen Bestimmung zuzuführen, würde ich Ihre Berufung nach München als göttliche Fügung begrüßen. " Doch dazu bestand keine rle i Aus- sicht , und so war das Schreiben vo n Ado lf vo n Groß am 19. Februar 1904 ni cht anders als konsequent: "Daß uns allen Dei n Wirken in München nicht gle ichgültig sein ka nn , wirst Du selbst verstehen, und daß es schwer sein wird , unte r den veränderten Verhältni ssen zusammen- zuwirken, ist auch begre ifli ch. " ' 32 D as hi eß, mit Mottl war bei den Festspielen 1904 nicht mehr zu rechne n. Karl sruhe suchte nun e inen Nachfolger. Feli x Wein- gartner , der Wunschkandidat , war nicht zu haben. So fiel di e Wahl auf den Kapellmeister des Stadttheaters in Breslau , Michael Balling, für den sich beso nders der Großherzog von H essen , aber auch Mottl selbst ver- wendet hatte '33 Er sollte allerdings noch e inige Monate wa rten müssen , bis ihm die erste Kapellmei sterste Il e zufie l. In Karisruhe war Balling kein U nbeka nn ter , hatte er doch scho n e inmal , 1897 , dem Orcheste r a ls Bratschi st angehört. Was aber noch mehr für ihn sprach , e r hatte lange im Bayre uther Festspie lorcheste r mitgewirkt und war dort in den Jahre n 1896, 1899, 1901 und 1902 musikalischer Assistent gewesen. Seine Beru - fung nach Karlsruh e fand also auch bei de r Familie Wagner Zustimmung. Balling hat in der Tat viel dazu beigetragen, daß die persönlichen Beziehungen zwischen Wahnfri ed und dem badischen Hof unverändert fre undli ch blieben. 1m Jahre 1905 weilte Frau Cosima wiede r e inmal in Karls- ruhe, und sie be ri chtete darüber e ntzückt: " .. . ich ge- stehe , daß ich sehr gern e in Karlsruhe leben wü rde .. . Großherzog und Großherzogin ware n di e G üte selbst, so daß ich mich seit langer Ze it ke ines Aufenthaltes au- ßerhalb Bayreuths erinnere , welcher mich so wohltätig berüh rt hätte . - Es ist merkwürdig ge nug, daß Mottl den O rt verlassen mußte, um daß e r für uns diese Be- deu tung gewänne !"'34 Balling war bere its 1904 Parsifal-Dirigent in Bay- reuth, und e r kam Ja hr für Jahr do rthin, auch wieder 1924 nach de r durch den Weltkrieg ve rursachten U nter- brechung der Festspiele. Karlsruhe aber war rür ihn nur e ine Zwischenstati on. E ine Krankheit, fam ili äre Schwierigkei ten und schließli ch auch mangelnde Har- moni e mit der Theaterle itung ware n die Grü nde, warum seine Tätigkeit in der badischen Residenz schon nach der Spie lzeit 1906/07 ihr E nde fand 135 Es war nicht mehr Albert Bürklin , der zu di eser Zeit an der Spitze des Institu ts stand. Durch ei n se iner Gat- ti n zugefa llenes E rbe war e r zu e inem bedeutenden Be- sitztum in der Rheinpfalz gelangt , das ihn , der auch po- li tisch stark engagiert wa r l36 , so sehr beanspruchte, daß er seine Kraft nicht mehr wie e rforderlich dem T heater zuwenden kon nte. So erbat e r a ls Genera lintendant se i- 59 hen Sie nicht ungern nach Amerika , denn Sie kö nnen uns dort e inen großen Dienst le isten , und zwar lediglich durch die Tatsache Ihre r Nichtbeteiligung an der Auf- fü hrun g."129 Aber München' Noch wenige T age zuvor hatte Cosim a Mottl beschworen: "Dieses Theater ist die Affenfratze unseres e rn sten , mühseligen Stre- bens . .. Dahin gehören Sie ni cht , mein Spielmann , da- fü r sind Sie zu gut, und ich sähe Sie lieber in Köln , wo das neue Theater sehr schön se in so ll . .. ,.130 Nun hatte er es doch über sich gebracht! Mottls E ntschluß mußte ihr als Verrat vorkommen . Sie ließ ihm mitteil en , daß e r ihrer Z ustimmung nicht bedürfe , daß er fre i walten könne I3 ' . E rst auf Mottl s Dränge n hat sich F rau Cosima am 15. Deze mber deutlicher e rkl ärt : "Warum gö nnen Sie mir das Schweigen ni cht? ... Warum mußte es so kommen, daß Sie gerade nach Amerika ziehen mußten in de m Jahr , wo Parsifa l dort entweiht wurde, und Sie zu Ihrem Brotherrn den erhi elten , de r den Frevel be- geht? Warum mußte es München sein , wo hin Sie sich von Karlsruh e begeben? U nd wenn Sie schon so vie l er- tragen und dahinn ehmen, warum konnten Sie Karls- ruhe ni cht fe rn er e rtragen? .. . Sie werden es mir nach- füh len, daß ich traurig bin , so traurig , daß ich eben schweige n wollte , denn Sie sind in Situa tionen geraten , wo Sie treul os e rscheinen müssen." Und wie e ine Geste letzter Beschwörung: "Wenn es Ihnen gl ücken könnte, das Prinzregenten-Thea te r a ls Festspie ltheate r aufzu- heben und e iner anderen Bestimmung zuzuführen, würde ich Ihre Berufung nach München als göttliche Fügung begrüßen. " Doch dazu bestand keine rle i Aus- sicht , und so war das Schreiben vo n Ado lf vo n Groß am 19. Februar 1904 ni cht anders als konsequent: "Daß uns allen Dei n Wirken in München nicht gle ichgültig sein ka nn , wirst Du selbst verstehen, und daß es schwer sein wird , unte r den veränderten Verhältni ssen zusammen- zuwirken, ist auch begre ifli ch. " ' 32 D as hi eß, mit Mottl war bei den Festspielen 1904 nicht mehr zu rechne n. Karl sruhe suchte nun e inen Nachfolger. Feli x Wein- gartner , der Wunschkandidat , war nicht zu haben. So fiel di e Wahl auf den Kapellmeister des Stadttheaters in Breslau , Michael Balling, für den sich beso nders der Großherzog von H essen , aber auch Mottl selbst ver- wendet hatte '33 Er sollte allerdings noch e inige Monate wa rten müssen , bis ihm die erste Kapellmei sterste Il e zufie l. In Karisruhe war Balling kein U nbeka nn ter , hatte er doch scho n e inmal , 1897 , dem Orcheste r a ls Bratschi st angehört. Was aber noch mehr für ihn sprach , e r hatte lange im Bayre uther Festspie lorcheste r mitgewirkt und war dort in den Jahre n 1896, 1899, 1901 und 1902 musikalischer Assistent gewesen. Seine Beru - fung nach Karlsruh e fand also auch bei de r Familie Wagner Zustimmung. Balling hat in der Tat viel dazu beigetragen, daß die persönlichen Beziehungen zwischen Wahnfri ed und dem badischen Hof unverändert fre undli ch blieben. 1m Jahre 1905 weilte Frau Cosima wiede r e inmal in Karls- ruhe, und sie be ri chtete darüber e ntzückt: " .. . ich ge- stehe , daß ich sehr gern e in Karlsruhe leben wü rde .. . Großherzog und Großherzogin ware n di e G üte selbst, so daß ich mich seit langer Ze it ke ines Aufenthaltes au- ßerhalb Bayreuths erinnere , welcher mich so wohltätig berüh rt hätte . - Es ist merkwürdig ge nug, daß Mottl den O rt verlassen mußte, um daß e r für uns diese Be- deu tung gewänne !"'34 Balling war bere its 1904 Parsifal-Dirigent in Bay- reuth, und e r kam Ja hr für Jahr do rthin, auch wieder 1924 nach de r durch den Weltkrieg ve rursachten U nter- brechung der Festspiele. Karlsruhe aber war rür ihn nur e ine Zwischenstati on. E ine Krankheit, fam ili äre Schwierigkei ten und schließli ch auch mangelnde Har- moni e mit der Theaterle itung ware n die Grü nde, warum seine Tätigkeit in der badischen Residenz schon nach der Spie lzeit 1906/07 ihr E nde fand 135 Es war nicht mehr Albert Bürklin , der zu di eser Zeit an der Spitze des Institu ts stand. Durch ei n se iner Gat- ti n zugefa llenes E rbe war e r zu e inem bedeutenden Be- sitztum in der Rheinpfalz gelangt , das ihn , der auch po- li tisch stark engagiert wa r l36 , so sehr beanspruchte, daß er seine Kraft nicht mehr wie e rforderlich dem T heater zuwenden kon nte. So erbat e r a ls Genera lintendant se i- 59 21. Michael ßalling 60 nen Abschied, der ihm am 5. Jun i 1904 gewährt wurde l 37 Es folgte ihm August Bassermann, der anders a ls Bürklin an de r Bühne groß geworden und zuletzt in seiner Vaterstadt Mannheim Intendant des National- thea ters gewesen war. In diesen Jahren des Generati onswechsels traten noch zwei andere Hauptgestalten aus dem Rampen- licht. Ende 1906 erli tt Cosima Wagner e inen Schlagan- fa ll , der sie veranl aßte, die Leitung der Bayreuther Festspiele ihrem Sohn Siegfried anzuvertrauen. Und am 28. Septemher 1907 starb nach eine r langen segens- reichen Regierung Großherzog Friedrich I. vo n Baden , der auch die Kunst , das Werk Richard Wagners, die Bayreuther Festspiele und Fel ix Mottl so nachhaltig ge- fö rdert hatte. Der neue Großherzog Fri ed rich 11. stand dem all em viel ferner. Es so llte aber noch aus e inem anderen, höchst äußerlichen G runde die gute Z uammenarbeit zwische n Karlsruh e und Bayreuth beeinträchtigt wer- den . Es war unter Friedrich I. Brauch gewese n, daß das Hoftheater, seiner Funktion entsprechend , den Ge- burtstag des Landesherrn mit e iner festlichen Opern- aufführung beging. Der 9. September jeden Jahres hatte sich auch zum gla nzvollen Auftakt der neuen Sai- son geeignet. Bei dem neuen Großherzog dagegen er- gaben sich für den gleichen Anlaß viel ungü nstigere Voraussetzungen. Der 9. Juli fiel bisher in die Monate der Sommerpause, denn am 30. Juni wurden die Pfor- ten des Theaters geschlossen, und wer vo m Personal nach Bayreuth geladen war, hatte sich schon längst an O rt und Stelle begeben; anders li eß sich aus Termin- gründen gar nicht verfahren. 1908 war die Tradition der Geburtstagsvorstellungen unterbrochen gewesen. Doch noch im Novembe r desselben Jahres erging eine a ll erhöchste Entschließung, daß sie künftig wieder be- achte t werde l38 E rst nach dem 9. Juli sollt en dann die Thea terferien beginnen und dafür dann zehn Tage spä- ter a ls sonst , am 10. September, zu Ende gehen. Davon hatte nun Intendant Bassermann in Hinblick 21. Michael ßalling 60 nen Abschied, der ihm am 5. Jun i 1904 gewährt wurde l 37 Es folgte ihm August Bassermann, der anders a ls Bürklin an de r Bühne groß geworden und zuletzt in seiner Vaterstadt Mannheim Intendant des National- thea ters gewesen war. In diesen Jahren des Generati onswechsels traten noch zwei andere Hauptgestalten aus dem Rampen- licht. Ende 1906 erli tt Cosima Wagner e inen Schlagan- fa ll , der sie veranl aßte, die Leitung der Bayreuther Festspiele ihrem Sohn Siegfried anzuvertrauen. Und am 28. Septemher 1907 starb nach eine r langen segens- reichen Regierung Großherzog Friedrich I. vo n Baden , der auch die Kunst , das Werk Richard Wagners, die Bayreuther Festspiele und Fel ix Mottl so nachhaltig ge- fö rdert hatte. Der neue Großherzog Fri ed rich 11. stand dem all em viel ferner. Es so llte aber noch aus e inem anderen, höchst äußerlichen G runde die gute Z uammenarbeit zwische n Karlsruh e und Bayreuth beeinträchtigt wer- den . Es war unter Friedrich I. Brauch gewese n, daß das Hoftheater, seiner Funktion entsprechend , den Ge- burtstag des Landesherrn mit e iner festlichen Opern- aufführung beging. Der 9. September jeden Jahres hatte sich auch zum gla nzvollen Auftakt der neuen Sai- son geeignet. Bei dem neuen Großherzog dagegen er- gaben sich für den gleichen Anlaß viel ungü nstigere Voraussetzungen. Der 9. Juli fiel bisher in die Monate der Sommerpause, denn am 30. Juni wurden die Pfor- ten des Theaters geschlossen, und wer vo m Personal nach Bayreuth geladen war, hatte sich schon längst an O rt und Stelle begeben; anders li eß sich aus Termin- gründen gar nicht verfahren. 1908 war die Tradition der Geburtstagsvorstellungen unterbrochen gewesen. Doch noch im Novembe r desselben Jahres erging eine a ll erhöchste Entschließung, daß sie künftig wieder be- achte t werde l38 E rst nach dem 9. Juli sollt en dann die Thea terferien beginnen und dafür dann zehn Tage spä- ter a ls sonst , am 10. September, zu Ende gehen. Davon hatte nun Intendant Bassermann in Hinblick auf den Bayreuther Sommer vo n 1909 die Festspielle i- tung in Kenntnis zu setzen. !39 E ine Beurlaubung von Karlsruher Künstlern sei nunmehr vor Schluß der Spiel- zeit nicht mehr möglich. Doch sei man bereit , im näch- sten Jahr vier namentlich bezeichnete Orchestermit- gli ede r und vier Mitglieder des Singehores (deren Aus- wah l man , um einer Klage wegen Bevorzugung vorzu- beugen , dem Los überlasse n wo ll e) schon vom 15. Juni an fre izugeben. "Da d ie übrigen Mitglieder fest studiert sind , so werden dieselben sich auch bei ih rem späteren Eintreffen am 10. Juli le icht den Intentionen der Fest- spielleitung angepaßt haben. " Darauf wollte sich Siegfried Wagner nichl ein lassen. Unwirsch reagierte e r in seiner Antwort vom 12. De- zember mit dem Verzicht auf die Mitwirkung sämtli- cher Karlsruher Kräfte!40 A ls Gründe hierfür nannte er die zu befürchtenden Konsequenzen bei anderen Büh- nen , aber auch die Notwendigke it uneingeschränkter Lohengrinproben , für die er rechtzeitig das gesamte Personal beisammen haben müsse. "Nicht leichten Her- zens , das können Sie versichert sein , hochgeehrter Herr Geheimrat , se hen wir ihre treffliche Künstlerschar aus Bayreuth scheiden. " Doch ist es zu e inem so herben Abbruch der Bezie- hungen nicht geko mmen. Noch gab es am Hofe e influß- reiche Freunde Bayreuths, wie H errn von Chelius , de- nen zu dank en war, daß weiterhin Karlsruher bei den Festspie len mitwirkten. 1909 waren es vier Chor- und fünf Orchestermitglieder , 1911 nur Chorsänger, 1912 und 1914 vier bzw. sieben Musiker und so fort bei den Nachkriegsspielen in wechselncler Anzahl!41 Nie mehr aber sollte Karlsruhe , zumal nach dem Verlust der Re- siclenz 1918 und der Minderung de r Funktionen seines Theaters , für Bayreuth die Bedeutung zurückerlangen, die es in Fel ix Mottl s und noch in Michael Ballings Zei - ten gehabt hatte. Es bleibt uns nur noch, ga nz kurz , den weiteren Le- bensweg Mottls , se ine r Frau und deren bedeutendster Riva lin zu betrachten. 22. August Basscrmann 6] auf den Bayreuther Sommer vo n 1909 die Festspielle i- tung in Kenntnis zu setzen. !39 E ine Beurlaubung von Karlsruher Künstlern sei nunmehr vor Schluß der Spiel- zeit nicht mehr möglich. Doch sei man bereit , im näch- sten Jahr vier namentlich bezeichnete Orchestermit- gli ede r und vier Mitglieder des Singehores (deren Aus- wah l man , um einer Klage wegen Bevorzugung vorzu- beugen , dem Los überlasse n wo ll e) schon vom 15. Juni an fre izugeben. "Da d ie übrigen Mitglieder fest studiert sind , so werden dieselben sich auch bei ih rem späteren Eintreffen am 10. Juli le icht den Intentionen der Fest- spielleitung angepaßt haben. " Darauf wollte sich Siegfried Wagner nichl ein lassen. Unwirsch reagierte e r in seiner Antwort vom 12. De- zember mit dem Verzicht auf die Mitwirkung sämtli- cher Karlsruher Kräfte!40 A ls Gründe hierfür nannte er die zu befürchtenden Konsequenzen bei anderen Büh- nen , aber auch die Notwendigke it uneingeschränkter Lohengrinproben , für die er rechtzeitig das gesamte Personal beisammen haben müsse. "Nicht leichten Her- zens , das können Sie versichert sein , hochgeehrter Herr Geheimrat , se hen wir ihre treffliche Künstlerschar aus Bayreuth scheiden. " Doch ist es zu e inem so herben Abbruch der Bezie- hungen nicht geko mmen. Noch gab es am Hofe e influß- reiche Freunde Bayreuths, wie H errn von Chelius , de- nen zu dank en war, daß weiterhin Karlsruher bei den Festspie len mitwirkten. 1909 waren es vier Chor- und fünf Orchestermitglieder , 1911 nur Chorsänger, 1912 und 1914 vier bzw. sieben Musiker und so fort bei den Nachkriegsspielen in wechselncler Anzahl!41 Nie mehr aber sollte Karlsruhe , zumal nach dem Verlust der Re- siclenz 1918 und der Minderung de r Funktionen seines Theaters , für Bayreuth die Bedeutung zurückerlangen, die es in Fel ix Mottl s und noch in Michael Ballings Zei - ten gehabt hatte. Es bleibt uns nur noch, ga nz kurz , den weiteren Le- bensweg Mottls , se ine r Frau und deren bedeutendster Riva lin zu betrachten. 22. August Basscrmann 6] Mottls Verpflichtung in New York , wo e r sich nicht woh l gefühlt hat, neigte sich im Frühjahr 1904 dem E nde zu . Aber auch von seiner alten Wirkungsstätte hatte er sich innerli ch gelöst; er gro llte dem "ele nden Nest Karlsruhe" und de n " Karl sruher Schöpsen", de- nen e r di e " paar li eben Leute" , so auch den befreunde- ten Tenorbuffo Hans Bussard , abzuwerben ge- dachte' 42 G leichwo hl hie lten sich G erüchte, Mottl wolle wieder in Karlsruhe Fuß fassen'43 Großherzogin Luise se i a ls Fü rsprecherin angega ngen wo rd en. Die Presse reagie rte geradezu fe indselig und zeigte sich wie e rleichtert , a ls zur Gewißhe it wurde, daß Mott l am L8. Mai zu m königlich-bayerischen Generalmusikdirektor ernannt worden war. Mottls Position in München war äußerlich gla nzvoll , zu mal zu den Funktionen des Generalmusikdirektors , des Leiters der Ko nzerte de r Musikali schen Akademie und des Direktors der Kön iglichen Akademie der Ton- kunst L907 auch noch die Würde eines Hofoperndirek- tors hinzukam . So etwas wie die Karlsruher Id yll e fand er abe r nicht wiede r. Die schwe re n privaten Sorgen , die Schuldenmachere i se ine r Gattin, dauerten fort: Am 4. Dezember J 910 wurde die Ehe mit Henri e tte geschie- den, der Sohn Wolfga ng dem Vater zugesprochen. Auch a ls Künstler blieb Mottl nicht unangefoch te n. "Erschütt ert kö nnen wir d iese letzten Lebensjahre des e inzigen Ma nnes betrachten", schrieb Walter Braunfe ls 1911. "Trost lose häusliche Verhältnisse zwa nge n ihn , seiner o hnehin scho n große n Bürde immer neue Lasten hin zuzufügen .. . Er se lbst spürte gewiß , daß er hier se ine Kräfte an ihm une rfüllbare Aufgaben setzte , und daß darum ... das verschwenderi sche Schenken, das e ine n Hauptrei z seines kü nstlerischen Wesens ausge- macht hatte, ihm nicht mehr so mögli ch wa r wie in se i- ner Blütezeit.,,'44 Nach Bayreuth kehrte Mottl nur noch e inmal, 1906 zum TrislC/lI , zurück. Es war der letzte Festspielsommer Cosima Wagners, von der er sich dann , in Distanz und Wehmut , am 20. August vo n Starnbergaus, verabschie- dete: "lch habe Ihnen nichts zu sagen, als ein Wort aus 62 dem tiefsten Herzen und dieses Wo rt heißt ,Dank ' ... Dieses Gefühl beseelt mich nun seit 30 Jahren und ist nicht wen iger geworden in a ll en Lagen, di e uns das Le- ben auferlegt ... ,,'45 Die herzli chen Beziehun gen hat- ten sich abgek ühlt. Er vernahm erst wieder einen Gruß von ihr auf dem Sterbebe tt , und es hi eß , das se i se ine letzte Freude gewesen. '46 Denn am Abend des 21. Juni 1911 kam es zu einem der großen tragischen Momente der deutschen Theater- geschichte. [m ersten Akt des Trislan (eben war Isolde, Zdenka Faßbender, an die Stelle gelangt: "Das Schwert - ich ließ es fallen! ") versagte das Herz dem Hofopern- direktor Felix Mott l die Dienste, und e r mu ßte den Stab seinem Konzertm eiste r übergeben. Sein Zustand ließ sogle ich das Schlimmste befürchten. Tags darauf wurde er mit Zdenka Faßbende r vermählt, und nach zehntägi- gem Ringen , am 2. Juli , erlosch d ieses Leben , das so vie l He ite rkeit verströmt , aber auch Bitternis gekostet hatte. Aus Felix Mottl , dem "G lück lichen", e inem Sieg- mund , war zuletzt ein Wehwalt geworden . Erschütte rnd tief hinabgle iten sicht der Betrachter den Lebensweg von Mottls e rster Gattin Henriette '47 Nach de r Scheidung war sie alle r A nsprüche an ihren Ma nn verlustig gega ngen. Sie mußte mit e iner Pension vo n 857 Mark jährlich vorlieb nehmen, auf die sie sich durch ihre zehnjährige Tät igkeit am KarisruherTheater e in Anrecht e rworben hatte . Der Plan, in Prag e ine Opernschule zu gründen , blieb unausgeführt. Der Erste Weltkrieg stieß sie dann noch weiter ins Elend . Von Barmitte ln gä nzlich en tblößt - auch ihr Ruhegehalt war schli eßli ch verpfände t -, sah sie keinen anderen A us- weg, a ls sich wiederum nach Karlsruhe, an die Stätte ih- res e inst igen Ruhmes, zu wenden. Eine Eingabe um U nte rstützun g gab dem General- intendanten August Basse rm ann am 26. August 1919 Gelegenheit , unbarmherzig de n Stab über d ie Künstle- rin zu brechen' 4". Das Badische Landestheater, hieß es, sei Frau Mottl-Standthartner kein en Dank schuldig. Ihre kra nkhafte Verschwendungss ucht habe ni cht nur die Scheidung ihrer Ehe verursacht , sie habe auch Mottls Verpflichtung in New York , wo e r sich nicht woh l gefühlt hat, neigte sich im Frühjahr 1904 dem E nde zu . Aber auch von seiner alten Wirkungsstätte hatte er sich innerli ch gelöst; er gro llte dem "ele nden Nest Karlsruhe" und de n " Karl sruher Schöpsen", de- nen e r di e " paar li eben Leute" , so auch den befreunde- ten Tenorbuffo Hans Bussard , abzuwerben ge- dachte' 42 G leichwo hl hie lten sich G erüchte, Mottl wolle wieder in Karlsruhe Fuß fassen'43 Großherzogin Luise se i a ls Fü rsprecherin angega ngen wo rd en. Die Presse reagie rte geradezu fe indselig und zeigte sich wie e rleichtert , a ls zur Gewißhe it wurde, daß Mott l am L8. Mai zu m königlich-bayerischen Generalmusikdirektor ernannt worden war. Mottls Position in München war äußerlich gla nzvoll , zu mal zu den Funktionen des Generalmusikdirektors , des Leiters der Ko nzerte de r Musikali schen Akademie und des Direktors der Kön iglichen Akademie der Ton- kunst L907 auch noch die Würde eines Hofoperndirek- tors hinzukam . So etwas wie die Karlsruher Id yll e fand er abe r nicht wiede r. Die schwe re n privaten Sorgen , die Schuldenmachere i se ine r Gattin, dauerten fort: Am 4. Dezember J 910 wurde die Ehe mit Henri e tte geschie- den, der Sohn Wolfga ng dem Vater zugesprochen. Auch a ls Künstler blieb Mottl nicht unangefoch te n. "Erschütt ert kö nnen wir d iese letzten Lebensjahre des e inzigen Ma nnes betrachten", schrieb Walter Braunfe ls 1911. "Trost lose häusliche Verhältnisse zwa nge n ihn , seiner o hnehin scho n große n Bürde immer neue Lasten hin zuzufügen .. . Er se lbst spürte gewiß , daß er hier se ine Kräfte an ihm une rfüllbare Aufgaben setzte , und daß darum ... das verschwenderi sche Schenken, das e ine n Hauptrei z seines kü nstlerischen Wesens ausge- macht hatte, ihm nicht mehr so mögli ch wa r wie in se i- ner Blütezeit.,,'44 Nach Bayreuth kehrte Mottl nur noch e inmal, 1906 zum TrislC/lI , zurück. Es war der letzte Festspielsommer Cosima Wagners, von der er sich dann , in Distanz und Wehmut , am 20. August vo n Starnbergaus, verabschie- dete: "lch habe Ihnen nichts zu sagen, als ein Wort aus 62 dem tiefsten Herzen und dieses Wo rt heißt ,Dank ' ... Dieses Gefühl beseelt mich nun seit 30 Jahren und ist nicht wen iger geworden in a ll en Lagen, di e uns das Le- ben auferlegt ... ,,'45 Die herzli chen Beziehun gen hat- ten sich abgek ühlt. Er vernahm erst wieder einen Gruß von ihr auf dem Sterbebe tt , und es hi eß , das se i se ine letzte Freude gewesen. '46 Denn am Abend des 21. Juni 1911 kam es zu einem der großen tragischen Momente der deutschen Theater- geschichte. [m ersten Akt des Trislan (eben war Isolde, Zdenka Faßbender, an die Stelle gelangt: "Das Schwert - ich ließ es fallen! ") versagte das Herz dem Hofopern- direktor Felix Mott l die Dienste, und e r mu ßte den Stab seinem Konzertm eiste r übergeben. Sein Zustand ließ sogle ich das Schlimmste befürchten. Tags darauf wurde er mit Zdenka Faßbende r vermählt, und nach zehntägi- gem Ringen , am 2. Juli , erlosch d ieses Leben , das so vie l He ite rkeit verströmt , aber auch Bitternis gekostet hatte. Aus Felix Mottl , dem "G lück lichen", e inem Sieg- mund , war zuletzt ein Wehwalt geworden . Erschütte rnd tief hinabgle iten sicht der Betrachter den Lebensweg von Mottls e rster Gattin Henriette '47 Nach de r Scheidung war sie alle r A nsprüche an ihren Ma nn verlustig gega ngen. Sie mußte mit e iner Pension vo n 857 Mark jährlich vorlieb nehmen, auf die sie sich durch ihre zehnjährige Tät igkeit am KarisruherTheater e in Anrecht e rworben hatte . Der Plan, in Prag e ine Opernschule zu gründen , blieb unausgeführt. Der Erste Weltkrieg stieß sie dann noch weiter ins Elend . Von Barmitte ln gä nzlich en tblößt - auch ihr Ruhegehalt war schli eßli ch verpfände t -, sah sie keinen anderen A us- weg, a ls sich wiederum nach Karlsruhe, an die Stätte ih- res e inst igen Ruhmes, zu wenden. Eine Eingabe um U nte rstützun g gab dem General- intendanten August Basse rm ann am 26. August 1919 Gelegenheit , unbarmherzig de n Stab über d ie Künstle- rin zu brechen' 4". Das Badische Landestheater, hieß es, sei Frau Mottl-Standthartner kein en Dank schuldig. Ihre kra nkhafte Verschwendungss ucht habe ni cht nur die Scheidung ihrer Ehe verursacht , sie habe auch Mottls Weggang nach sich gezogen , da er sich in Karl s- ruhe finanziell ni cht mehr habe halten können, nach- dem die Frau se in ga nzes Vermögen verbraucht und darüber hinaus maßlos Schulden gemacht hatte . Auch habe sie mit ihre m Ehrgeiz, der keinen Stern neben sich dulden wollte , verschiedene tüchtige Künstl e rinn en vertrieben, und somit se i auch der a llmähliche Verfall der Karlsruher Oper ihrem schädlichen Einfluß anzula- ste ll. Ihre Lage se i ohne Zweifel bemitleidenswert: "Aber Credi t verdient die Dame nicht , in ihren Händen zerrinnt das Geld wie Eis in Feuersglut. " Nur dem An- denken ihres verdienstvollen Gatten zuliebe und um die schlimmste Not zu wenden, befürworte er e ine e inma- lige E ntschuldungssu mme von etwa 500 Mark und dann zusätzlich zum Ruhegehalt e ine in monatli chen Raten zu gewä hrende widerrufliche Teuerungszulage von etwa 1200 Mark jährlich. Bassermann schri eb dies we- nige Tage, bevor e r , auf elen I. September 1919 , aus sei- nem Amt schi ed. Sein Nachfolger Stanislaus Fuchs war dann nicht e inmal mit der Teuerungszulage einve rstan- den ("Auf diese hin würele sie wahrschein lich neue Schulden machen"), sondern erkl ärte sich lediglich für eine e inmalige, nicht zu große Summe zur Tilgung eier allerdrückendsten Verpflichtungen. Es blieb nicht aus, was Bassermann als zu befürchten vorausgesagt hatte: Frau Mottl war nicht zu befriedi- gen, kam, un ablässig an ihre Vergangenheit a ls groß- herzogl ich badische Kammersängerin und als "Witwe" Felix Mottls e rinn ernd , immer wieder und nahm auch, eine Zeitl ang und unt er kläglichen Umständen, ihren Wohnsitz in der Stadt. Mit kleinen Summen abgefun - den , sonst mitt e ll OS, e insam, von Gläubigern ste ts be- drängt und schli eß li ch auch gesu ndheitli ch niederge- wo rfen, fand sie nach langen Irrwegen in St. Florian bei Linz e ine Bleibe. Ihr Leben endete am 27. März 1933, als sie nach ei ner schweren Operati on in einer Münche- ner Klinik aus der Narkose nicht mehr e rwachte. Luise Reuss, ihrer Gegenspielerin , aber stand nach ihrem Scheiden aus Ka rl sruhe noch eine reiche künstle- rische Ernte bevor. Sie hatte zu nächst, wir erwähnten 23. Zdcnka Faßbender es, e ine Anstellung in Wies baden ge fund en. Wie ihr Ga tte Eduard Reuss wirkte sie zwische n 190 1 und 1903 e ine Zeitl ang in Amerika . Vor das Karl sruhe r Theater- publikum aber trat sie wieder am 8. Mai 1904, wie e inst a ls Sieglinde in der Walküre"9 G roßzügig verzichtete sie auf das ihr zustehende Gasthonora r von 250 Mark zugunsten der Hoftheate r-Pensionsanstalt ; dafür wurde ihr e in Bildnis des Großherzogs mit Widmung zu teil. So fand sie denn auch offenes Gehör , a ls sie zwe i Jahre 63 Mottls Weggang nach sich gezogen , da er sich in Karl s- ruhe finanziell ni cht mehr habe halten können, nach- dem die Frau se in ga nzes Vermögen verbraucht und darüber hinaus maßlos Schulden gemacht hatte . Auch habe sie mit ihre m Ehrgeiz, der keinen Stern neben sich dulden wollte , verschiedene tüchtige Künstl e rinn en vertrieben, und somit se i auch der a llmähliche Verfall der Karlsruher Oper ihrem schädlichen Einfluß anzula- ste ll. Ihre Lage se i ohne Zweifel bemitleidenswert: "Aber Credi t verdient die Dame nicht , in ihren Händen zerrinnt das Geld wie Eis in Feuersglut. " Nur dem An- denken ihres verdienstvollen Gatten zuliebe und um die schlimmste Not zu wenden, befürworte er e ine e inma- lige E ntschuldungssu mme von etwa 500 Mark und dann zusätzlich zum Ruhegehalt e ine in monatli chen Raten zu gewä hrende widerrufliche Teuerungszulage von etwa 1200 Mark jährlich. Bassermann schri eb dies we- nige Tage, bevor e r , auf elen I. September 1919 , aus sei- nem Amt schi ed. Sein Nachfolger Stanislaus Fuchs war dann nicht e inmal mit der Teuerungszulage einve rstan- den ("Auf diese hin würele sie wahrschein lich neue Schulden machen"), sondern erkl ärte sich lediglich für eine e inmalige, nicht zu große Summe zur Tilgung eier allerdrückendsten Verpflichtungen. Es blieb nicht aus, was Bassermann als zu befürchten vorausgesagt hatte: Frau Mottl war nicht zu befriedi- gen, kam, un ablässig an ihre Vergangenheit a ls groß- herzogl ich badische Kammersängerin und als "Witwe" Felix Mottls e rinn ernd , immer wieder und nahm auch, eine Zeitl ang und unt er kläglichen Umständen, ihren Wohnsitz in der Stadt. Mit kleinen Summen abgefun - den , sonst mitt e ll OS, e insam, von Gläubigern ste ts be- drängt und schli eß li ch auch gesu ndheitli ch niederge- wo rfen, fand sie nach langen Irrwegen in St. Florian bei Linz e ine Bleibe. Ihr Leben endete am 27. März 1933, als sie nach ei ner schweren Operati on in einer Münche- ner Klinik aus der Narkose nicht mehr e rwachte. Luise Reuss, ihrer Gegenspielerin , aber stand nach ihrem Scheiden aus Ka rl sruhe noch eine reiche künstle- rische Ernte bevor. Sie hatte zu nächst, wir erwähnten 23. Zdcnka Faßbender es, e ine Anstellung in Wies baden ge fund en. Wie ihr Ga tte Eduard Reuss wirkte sie zwische n 190 1 und 1903 e ine Zeitl ang in Amerika . Vor das Karl sruhe r Theater- publikum aber trat sie wieder am 8. Mai 1904, wie e inst a ls Sieglinde in der Walküre"9 G roßzügig verzichtete sie auf das ihr zustehende Gasthonora r von 250 Mark zugunsten der Hoftheate r-Pensionsanstalt ; dafür wurde ihr e in Bildnis des Großherzogs mit Widmung zu teil. So fand sie denn auch offenes Gehör , a ls sie zwe i Jahre 63 später mit der Bitte vorste llig wurde , am O rt ihres e rst- malige n Auftretens das 25jährige Bühnenju bil äum be- gehen zu dürfen. G ern e gewährte man ihr e ine Rolle , in der sie hi e r zuvor noch nie gehört worden war: Am 28. April 1906 wa r sie die Brünnhilde in der Göllerdämme- rung. A uch diesmal e rfuh r sie eine o ffi zie lle Ehrung, mit der silbern en Medaille für Kunst und Wissenschaft. Lui se Reuss hatte zu dieser Zeit ke in festes E ngage- ment mehr. Ihre Bemühungen ga lten e iner Stilbil- dungsschule im Sinne Bayreuths . So wa r sie ihrer Dar- ste llungskunst wegen auch in der Festspie lstadt hoch geschätzt, wo sie lange Jahre , vo n 1899 bis 1912, di e Fricka verkörperte. Dazu wirk te sie do rt se it 1908 auch als Regieassistentin , we it über den E rsten Welt krieg hinaus, bis 1933. Cosima Wagner gedachte ihrer noch in ih ren le tzten Lebenstagen vo ll A nerkennung '50 Luise Reuss wohn te um jene Zeit in Berlin , wohin sie 19 11 , nach dem Tode des Gatten, von Dresden überge- siedelt war. Zwar kehrt e sie do rthin im La ufe des Zwei- ten Weltkrieges zu rück. Doch d ie schwere n Luftan- griffe im Febru ar 1945 vert rieben sie auch aus d ieser ih- rer le tzten Heimstä tte . Noch einmal mußte sie sich, je tzt im 85. Lebensjahr, auf den Weg machen . Den Strapaze n de r Flucht war sie ni cht mehr gewachsen. A m 5. Mä rz 1945 fand man sie tot in e inem Eise nbahn- waggo n bei A ichach in O be rbayern. Sie war di e le tzte überl ebende Sänge rin , die noch unter Ri chard Wagner in Bayrcuth aufgetrete n wa r un d d ie Uede nfa ll s unter de n Solisten) am längsten , von 1882 bis 1933 , be i den Festspielen a kti v gewesen ist. Zde nka MOlll-Faßbender, die Witwe Mo ttls, heira- te te 19 19 in zwe ite r Ehe de n Münchener Kunstverlege r Franz Hanfstaengl. Sie sta rb am 14 . März 1954 als letzte von all en, di e uns in di esem Bericht als dramatis perso- nae begegnet sind . 151 64 A nmerkungen I Dazu We rnc r Schulz: Richa rd Wagne r und Karlsruhc. In : Zeitsc hrift für die Geschichte des Oberrhe ins 129. 198 1, S. 399-444. - Dass . Karlsruh e: Badische Landesbiblio th ek 1983. 2 7.8. 1868. G LA (Genera llandesarch iv Karlsruhc) 57/438. J Cosi ma Wagne r: Die T agebücher. Band I. 1869- 1877. Ediert und kom- ment ie rt von Mart in G rcgo r· Dcl li n und Die trich Mack. Mü nchen - Z ü- rich 1976. S. 601. 4 Ka rl sru hc r Ze itung VOIll 15.8. 1876. S Ku rzbiographien, Nachrufe und Würdigun ge n: Edgar ISle l: Fe li x Molt l t In: Die Musik. Jg. 10 . Band 39. 1910/11. S. II Sf. Ri cha rd Balb: Fe li x Mott l t In: Der Kun stwarl, Jg. 24. 4. Vie rtel. 19 11. S. 159- 162. Walte r Braunfels: Felix Mou L In: Süddeutsche Monalshcfte, Jg. 8. Band 2. 19 11 .S.254-259. Wolfgang Goctz: Felix Mott l t In: Ncue Zeitschrift flir Musik. Jg. 78. Tei l 2. 19 11 . S. 422f. Geo rg Schaum berg: Fclix Mon l t In: Bühne und Welt. Jg. 13.2. lI alb- jahr. 1911. S. 380 f. Will y Krienitz: Fel ix Mottl t in: R icha rd-Wag ner-Jahrbuch 4. 19 12. S. 202-209. A. Eltl inge r: Felix MolIl. In: Biog raphi sches Ja hrbuch und Deutscher Ne krolog. Band 16: 19 1!. Berlin 1914. S. 72-78. Heinrich Ordenste in : Dic Musik. In: Die Stad t Ka rlsruhe. ih rc Ge- schichte und ihre Verwa ltung. Festsch rift ... Karlsruhc 1915. S. 370 ff. F. Schwci kc rt : Dem Andenke n Mot1l s. In: Die Pyrami de. Sonntags- Bei- lage des Ka rl sruhe r Tagblatts 19 16. Nr. 35. A nnette Kolb : E rinnc rungen an Fel ix Mott l. In: Die Neue Rundscha u. Jg. 37. Band 2. 1926. S. 188- 195. Luise Re llss-ß e lce: Fe lix Mou l. In: Bayrcuth e r Fcstspiclfüh rer. Hrsg. vo n Paul Pre tzsch 1930, S. 138 ff. A. Mi ngoni: In memo riam Fc li x MOIl I. In: Festsc hrift zu m 150jiihrigen Jubi liiu m , 18 11- 196 1, Musika lische A kademie. Baye ri!>ches Staa tsorche- ster. München 196 1. S. 28-30. Hansmart in Schwarzmaie r: Von Richard Wagner zu Richard Stfauss. In: Karlsruhe r Thcilt crgeschicht c. Vom Hoftheatc r ZUIll Staatstheater. Be- a rh. vo n Gün th er Haas u. H . Ka rlsruhe 1982. S. 83 ff. (, Will y KrienilZ: Feli x Mottl s Tagebuchaufzeichnungc n a lls den Jahren 1873- 1876. In : Neue Wagner-Fo rschungen. Hrsg. von Du o Strobel. I. Folgc. Ka rl sru hc 1943. S. 167-234. 7 GCll c rald irektion des Hofth eate rs. 11. 12.1903. GLA 57a/427. 11 Verze ichn is dcr Karlsru he r Hofkapcll meistc r, Generalmusikdi rek toren li nd I. Opc rnkape ll mcistcr. In : Karlsruhe r T hcatc rgcsch ich tc. S. 160. (J .A . Schmittba ur wurde schon 1804 zu r Ruhe gcse tzt.) 9 17. 11 . 1901. Die trich Mack: AlIs dcn Briefen Fc lix Mottls an Cosima Wag- ne r. In : Bayrc llthc r Festspi cJe 197 1. Programm heft 5 .. Siegfricd··, S. 4-1. 10 Vcrtra g zwischcn dem Hofthcate r Karlsruhe und Angela Ne um ann . G LA 57a/34. später mit der Bitte vorste llig wurde , am O rt ihres e rst- malige n Auftretens das 25jährige Bühnenju bil äum be- gehen zu dürfen. G ern e gewährte man ihr e ine Rolle , in der sie hi e r zuvor noch nie gehört worden war: Am 28. April 1906 wa r sie die Brünnhilde in der Göllerdämme- rung. A uch diesmal e rfuh r sie eine o ffi zie lle Ehrung, mit der silbern en Medaille für Kunst und Wissenschaft. Lui se Reuss hatte zu dieser Zeit ke in festes E ngage- ment mehr. Ihre Bemühungen ga lten e iner Stilbil- dungsschule im Sinne Bayreuths . So wa r sie ihrer Dar- ste llungskunst wegen auch in der Festspie lstadt hoch geschätzt, wo sie lange Jahre , vo n 1899 bis 1912, di e Fricka verkörperte. Dazu wirk te sie do rt se it 1908 auch als Regieassistentin , we it über den E rsten Welt krieg hinaus, bis 1933. Cosima Wagner gedachte ihrer noch in ih ren le tzten Lebenstagen vo ll A nerkennung '50 Luise Reuss wohn te um jene Zeit in Berlin , wohin sie 19 11 , nach dem Tode des Gatten, von Dresden überge- siedelt war. Zwar kehrt e sie do rthin im La ufe des Zwei- ten Weltkrieges zu rück. Doch d ie schwere n Luftan- griffe im Febru ar 1945 vert rieben sie auch aus d ieser ih- rer le tzten Heimstä tte . Noch einmal mußte sie sich, je tzt im 85. Lebensjahr, auf den Weg machen . Den Strapaze n de r Flucht war sie ni cht mehr gewachsen. A m 5. Mä rz 1945 fand man sie tot in e inem Eise nbahn- waggo n bei A ichach in O be rbayern. Sie war di e le tzte überl ebende Sänge rin , die noch unter Ri chard Wagner in Bayrcuth aufgetrete n wa r un d d ie Uede nfa ll s unter de n Solisten) am längsten , von 1882 bis 1933 , be i den Festspielen a kti v gewesen ist. Zde nka MOlll-Faßbender, die Witwe Mo ttls, heira- te te 19 19 in zwe ite r Ehe de n Münchener Kunstverlege r Franz Hanfstaengl. Sie sta rb am 14 . März 1954 als letzte von all en, di e uns in di esem Bericht als dramatis perso- nae begegnet sind . 151 64 A nmerkungen I Dazu We rnc r Schulz: Richa rd Wagne r und Karlsruhc. In : Zeitsc hrift für die Geschichte des Oberrhe ins 129. 198 1, S. 399-444. - Dass . Karlsruh e: Badische Landesbiblio th ek 1983. 2 7.8. 1868. G LA (Genera llandesarch iv Karlsruhc) 57/438. J Cosi ma Wagne r: Die T agebücher. Band I. 1869- 1877. Ediert und kom- ment ie rt von Mart in G rcgo r· Dcl li n und Die trich Mack. Mü nchen - Z ü- rich 1976. S. 601. 4 Ka rl sru hc r Ze itung VOIll 15.8. 1876. S Ku rzbiographien, Nachrufe und Würdigun ge n: Edgar ISle l: Fe li x Molt l t In: Die Musik. Jg. 10 . Band 39. 1910/11. S. II Sf. Ri cha rd Balb: Fe li x Mott l t In: Der Kun stwarl, Jg. 24. 4. Vie rtel. 19 11. S. 159- 162. Walte r Braunfels: Felix Mou L In: Süddeutsche Monalshcfte, Jg. 8. Band 2. 19 11 .S.254-259. Wolfgang Goctz: Felix Mott l t In: Ncue Zeitschrift flir Musik. Jg. 78. Tei l 2. 19 11 . S. 422f. Geo rg Schaum berg: Fclix Mon l t In: Bühne und Welt. Jg. 13.2. lI alb- jahr. 1911. S. 380 f. Will y Krienitz: Fel ix Mottl t in: R icha rd-Wag ner-Jahrbuch 4. 19 12. S. 202-209. A. Eltl inge r: Felix MolIl. In: Biog raphi sches Ja hrbuch und Deutscher Ne krolog. Band 16: 19 1!. Berlin 1914. S. 72-78. Heinrich Ordenste in : Dic Musik. In: Die Stad t Ka rlsruhe. ih rc Ge- schichte und ihre Verwa ltung. Festsch rift ... Karlsruhc 1915. S. 370 ff. F. Schwci kc rt : Dem Andenke n Mot1l s. In: Die Pyrami de. Sonntags- Bei- lage des Ka rl sruhe r Tagblatts 19 16. Nr. 35. A nnette Kolb : E rinnc rungen an Fel ix Mott l. In: Die Neue Rundscha u. Jg. 37. Band 2. 1926. S. 188- 195. Luise Re llss-ß e lce: Fe lix Mou l. In: Bayrcuth e r Fcstspiclfüh rer. Hrsg. vo n Paul Pre tzsch 1930, S. 138 ff. A. Mi ngoni: In memo riam Fc li x MOIl I. In: Festsc hrift zu m 150jiihrigen Jubi liiu m , 18 11- 196 1, Musika lische A kademie. Baye ri!>ches Staa tsorche- ster. München 196 1. S. 28-30. Hansmart in Schwarzmaie r: Von Richard Wagner zu Richard Stfauss. In: Karlsruhe r Thcilt crgeschicht c. Vom Hoftheatc r ZUIll Staatstheater. Be- a rh. vo n Gün th er Haas u. H . Ka rlsruhe 1982. S. 83 ff. (, Will y KrienilZ: Feli x Mottl s Tagebuchaufzeichnungc n a lls den Jahren 1873- 1876. In : Neue Wagner-Fo rschungen. Hrsg. von Du o Strobel. I. Folgc. Ka rl sru hc 1943. S. 167-234. 7 GCll c rald irektion des Hofth eate rs. 11. 12.1903. GLA 57a/427. 11 Verze ichn is dcr Karlsru he r Hofkapcll meistc r, Generalmusikdi rek toren li nd I. Opc rnkape ll mcistcr. In : Karlsruhe r T hcatc rgcsch ich tc. S. 160. (J .A . Schmittba ur wurde schon 1804 zu r Ruhe gcse tzt.) 9 17. 11 . 1901. Die trich Mack: AlIs dcn Briefen Fc lix Mottls an Cosima Wag- ne r. In : Bayrc llthc r Festspi cJe 197 1. Programm heft 5 .. Siegfricd··, S. 4-1. 10 Vcrtra g zwischcn dem Hofthcate r Karlsruhe und Angela Ne um ann . G LA 57a/34. 11 An Felix Mottl, 1.9.1 886. Cosima Wagner: Das zweite Leben. Briefe un d Aufze ichnungen 1883- 1930. I-Irsg. von Dietrich Mack. München - Zürich 1980. S. 62 . 12 Übe rsich t bei Egon Voß: Die Dirigen te n der Bayreuther Festspi ele . Re- ge nsburg 1976, S. 11 5. Die Bayreuther Festspi e le fanden vor 1936 nicht alljä hrlich statt. In der Regel folgte zwei Festspie lso mme rn ei n Ruh ejahr. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es Festspi e le in den J ahren IS76, 1882. 18S3, 1884, 1886, 1888, 1889. 1891. 1892, 1894. 1896, 1897 , [899 , [901 , 1902, 1904 , 1906.1908, 1909,1911,191 2, 1914. 13 Richard Graf Du Moulin Eckart: Die He rrin von Bayreu lh. München - Berlin 1931. S. 170. H Felix Wein g,lrtne r: Lebe nserinne run ge n. Erste r Band. 2., urngea rb. Aun. Zürich und Le ipzig 1928, S. 272. 15 Du Moulin Eckart. S. 100. ll! Du Moulin Eckart , S. 125 und 128. 17 Willy Krie nitz: Cosima Wagner und Felix MolIl. In: Allge meine Musik- ze itung, Jg. 64. 1937. S. 578. 111 Cosima Wagne r: Das zwe it e Leben, S. 17 (Vorwort). 1\1 Dazu Egon Voß: Die Dirige nten de r Bayre uther Festspiele . Rege nsburg 1976. S. 25 ff. 20 Felix Wcinga rtner: Lebenserinnerungen. Band I , S. 272. 21 14.6. 1886. Dietri ch Mack: Aus de n Briefen Fe lix Mottl s an Cosima Wag- ne r. In : Bayreu th er Fes tspiele 1971, Programmheft 3 .. Das Rhein gold" . S.65. 22 Du Moulin Eckart. S. 78. 2.1 Dazu Diet rich Maek: Von der C hri stianisie rung des Parsifal in Bayreuth. Ein Brie f Felix We inga rtne rs an He rmann Levi. In : Neue Zeit schrift für Musik 130. [969, S. 467 f. 24 Dietrich Mack: Aus den Briefen Felix Mottls an Cosillla Wagn er. In: ß ay- reulh er Festspi ele 197 1, Prog ramm he ft 3 " Das Rhein go!d "', S. 74 f. 25 Du Moulin Eckart, S. 193. 2(' Dazu Albert von Pult kal11er: 50 Jahre Bayre uth. ß e rlin 1927. S. [09 fL 17 Fel ix We in ga rtner: Lebe nserinnerunge n. Band I , S. 21)5 f. 2ll Du Moulin Eckart , S. 110. 29 Du Mou lin Eckart. S. !04. _l{l Du Moulin Eckart, S. 123. 31 Fe lix Mottl an Cosima Wagne r, 29 .11.1891. Dietrich Mack: Aus den Brie- fen Fe1 ix Mou[s an Cosim<i Wagne r. In : Bayre uth er Festspiele [971, Pro- grammhcft 4 .. Die Walküre". S. 7 1. 32 Felix Molt! an Cosima Wagner. 12. 10.1892. Ebenda , Programmhcft 3 " Das Rbe ingo!d" , S . 64 .75 (Anrn.). JJ 19.2. 1887. GLA 57a/l435. J.> 30. 11 . 1890.GLA57a/l435. J~ Dazu Dietrich Mack: Der Bayreuther Insze ni eru ngsst il. Münc hen 1976. S.25. 36 So in de r Karlsruh cr He iratsurkunde: Nicht 1862 oder 1863, wie mehrfach in der Litera tur angegebe n, 37 Gise!a Koppmaye r verehelichte Staudigl gelangte, als Brangäne und Mag- dalena. zu Bayreuth er Ehren, nachde m sie 1885 nach zweijährigem Enga- gemc llt das Ka rlsruher Hoftheate r verlassen hatl e. 3H Dazu Zdenko von Kraft: Der Sohn. Siegfried Wagners Le be n und Um- we lt. Graz 1969, S. 60 f. - Siegfr ied Wagner: Erinnerun ge n. Stuttgart 1923, S. 43. 39 GLA 57a/1435. -I(J 17.8.1892. GLA 57a/l435. Siehe Anlage I. " 22 .8. 1892. GLA 56/363. 42 Dietrich Mack : Aus den Briefen Felix Mottls a n Cosirna Wa gne r. In: ßay- reuther Fes tspi e le [971 , Program mh eft 4 .,Die Walküre", S. 72 . ~J Deutsches Bühne n-Jahrbuch 1934, S. !05. 4~ Du Mou!in Eckart. S. 440. 45 Richard Strauss: Briefe an di e Eltern. 1882- 1906. Ilrsg. von Willi Schuh. Zürich - Freiburg 1954, S, 168 . 46 Cosima Wagner und Houston Stcwart Chal11bcrlain im Briefwechsel 1888-1908. Hrsg. von Paul Prelzsch. Lei pzig 1934, S. 307. 47 Henrie tt c MolIl an Albert Bürklin , 22.2 .1 H93 . GLA 57<111436. 4lj Felix Mottl an Hugo Becker , 6.2.1893. Badi sche Landesbib li othek: K 2741. 49 GLA 57a/1436. 5(1 Albert Bürklin an Leopold Ruppe rt , 23 .2 .1 893. GLA 57a/1436. 51 Ri chard Strauss an Franz Strauss, 23.3. 1893. Richard Strauss: Bric fc an dic Eltcrn , S . 169. 52 Richard Strauss an Franz Strauss, 4.4.1 893 . Ebcnda , S. 170. 53 12.5.1893. GLA 57a/l436. 54 An Albert Bürklin. 5. 11.1 892. GLA 57a/2Ioo. 55 Telegramm an Albert Bürklin , 11,12.1892. GLA 57al2l00. " 25.4.1893. GLA 57a/2 100. 57 Karlsruh e r Zeitung vom 27.5. [893. 5S An E rnst Erbprinz zu Hohenl ohe- Langenburg, 21.5.1893. Cosi1llit Wag- ne r: Das zweite Leben, S. 338. 5\1 Cos im <l Wagncr- Richard Strauss. Ein Brie fwechsel . TUlzing 1978, S. 27 [. (,u Cosima Wagner an Adolf von Groß, [2.10.1893. Cosima Wagne r: Das zwe it e Leben. S. 349 . (,1 Cosima Wagner an Fclix MOIII , 22 .1 1. 1893. Cosillla Wagne r: Das zweit e Leben , S. 353 f. '" 27.11.1 893.GLA57a/2 100. (~, 4.12.1893. GLA 57a/ 1435. Siehe Anlage 2. 6-l Hof tagebuch. GLA 47/2102. fi5 21.3.1894. GLA 57al2loo. "" 31.5.1894. GLA 57/132 . 67 3 .6.1894. G LA 57/ 132 . 68 Du Moulin Eckart , S. 478 . I!') Karlsruher Zeitung vom 23.9.1895. 70 September 1895. GLA 57a/2 Ioo. " GLA 57a/1436. n G LA 57a/1436. 73 GLA 57a/ 1436. 7~ 26. 11.1 895 .GLA 57a/2 100. 65 11 An Felix Mottl, 1.9.1 886. Cosima Wagner: Das zweite Leben. Briefe un d Aufze ichnungen 1883- 1930. I-Irsg. von Dietrich Mack. München - Zürich 1980. S. 62 . 12 Übe rsich t bei Egon Voß: Die Dirigen te n der Bayreuther Festspi ele . Re- ge nsburg 1976, S. 11 5. Die Bayreuther Festspi e le fanden vor 1936 nicht alljä hrlich statt. In der Regel folgte zwei Festspie lso mme rn ei n Ruh ejahr. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es Festspi e le in den J ahren IS76, 1882. 18S3, 1884, 1886, 1888, 1889. 1891. 1892, 1894. 1896, 1897 , [899 , [901 , 1902, 1904 , 1906.1908, 1909,1911,191 2, 1914. 13 Richard Graf Du Moulin Eckart: Die He rrin von Bayreu lh. München - Berlin 1931. S. 170. H Felix Wein g,lrtne r: Lebe nserinne run ge n. Erste r Band. 2., urngea rb. Aun. Zürich und Le ipzig 1928, S. 272. 15 Du Moulin Eckart. S. 100. ll! Du Moulin Eckart , S. 125 und 128. 17 Willy Krie nitz: Cosima Wagner und Felix MolIl. In: Allge meine Musik- ze itung, Jg. 64. 1937. S. 578. 111 Cosima Wagne r: Das zwe it e Leben, S. 17 (Vorwort). 1\1 Dazu Egon Voß: Die Dirige nten de r Bayre uther Festspiele . Rege nsburg 1976. S. 25 ff. 20 Felix Wcinga rtner: Lebenserinnerungen. Band I , S. 272. 21 14.6. 1886. Dietri ch Mack: Aus de n Briefen Fe lix Mottl s an Cosima Wag- ne r. In : Bayreu th er Fes tspiele 1971, Programmheft 3 .. Das Rhein gold" . S.65. 22 Du Moulin Eckart. S. 78. 2.1 Dazu Diet rich Maek: Von der C hri stianisie rung des Parsifal in Bayreuth. Ein Brie f Felix We inga rtne rs an He rmann Levi. In : Neue Zeit schrift für Musik 130. [969, S. 467 f. 24 Dietrich Mack: Aus den Briefen Felix Mottls an Cosillla Wagn er. In: ß ay- reulh er Festspi ele 197 1, Prog ramm he ft 3 " Das Rhein go!d "', S. 74 f. 25 Du Moulin Eckart, S. 193. 2(' Dazu Albert von Pult kal11er: 50 Jahre Bayre uth. ß e rlin 1927. S. [09 fL 17 Fel ix We in ga rtner: Lebe nserinnerunge n. Band I , S. 21)5 f. 2ll Du Moulin Eckart , S. 110. 29 Du Mou lin Eckart. S. !04. _l{l Du Moulin Eckart, S. 123. 31 Fe lix Mottl an Cosima Wagne r, 29 .11.1891. Dietrich Mack: Aus den Brie- fen Fe1 ix Mou[s an Cosim<i Wagne r. In : Bayre uth er Festspiele [971, Pro- grammhcft 4 .. Die Walküre". S. 7 1. 32 Felix Molt! an Cosima Wagner. 12. 10.1892. Ebenda , Programmhcft 3 " Das Rbe ingo!d" , S . 64 .75 (Anrn.). JJ 19.2. 1887. GLA 57a/l435. J.> 30. 11 . 1890.GLA57a/l435. J~ Dazu Dietrich Mack: Der Bayreuther Insze ni eru ngsst il. Münc hen 1976. S.25. 36 So in de r Karlsruh cr He iratsurkunde: Nicht 1862 oder 1863, wie mehrfach in der Litera tur angegebe n, 37 Gise!a Koppmaye r verehelichte Staudigl gelangte, als Brangäne und Mag- dalena. zu Bayreuth er Ehren, nachde m sie 1885 nach zweijährigem Enga- gemc llt das Ka rlsruher Hoftheate r verlassen hatl e. 3H Dazu Zdenko von Kraft: Der Sohn. Siegfried Wagners Le be n und Um- we lt. Graz 1969, S. 60 f. - Siegfr ied Wagner: Erinnerun ge n. Stuttgart 1923, S. 43. 39 GLA 57a/1435. -I(J 17.8.1892. GLA 57a/l435. Siehe Anlage I. " 22 .8. 1892. GLA 56/363. 42 Dietrich Mack : Aus den Briefen Felix Mottls a n Cosirna Wa gne r. In: ßay- reuther Fes tspi e le [971 , Program mh eft 4 .,Die Walküre", S. 72 . ~J Deutsches Bühne n-Jahrbuch 1934, S. !05. 4~ Du Mou!in Eckart. S. 440. 45 Richard Strauss: Briefe an di e Eltern. 1882- 1906. Ilrsg. von Willi Schuh. Zürich - Freiburg 1954, S, 168 . 46 Cosima Wagner und Houston Stcwart Chal11bcrlain im Briefwechsel 1888-1908. Hrsg. von Paul Prelzsch. Lei pzig 1934, S. 307. 47 Henrie tt c MolIl an Albert Bürklin , 22.2 .1 H93 . GLA 57<111436. 4lj Felix Mottl an Hugo Becker , 6.2.1893. Badi sche Landesbib li othek: K 2741. 49 GLA 57a/1436. 5(1 Albert Bürklin an Leopold Ruppe rt , 23 .2 .1 893. GLA 57a/1436. 51 Ri chard Strauss an Franz Strauss, 23.3. 1893. Richard Strauss: Bric fc an dic Eltcrn , S . 169. 52 Richard Strauss an Franz Strauss, 4.4.1 893 . Ebcnda , S. 170. 53 12.5.1893. GLA 57a/l436. 54 An Albert Bürklin. 5. 11.1 892. GLA 57a/2Ioo. 55 Telegramm an Albert Bürklin , 11,12.1892. GLA 57al2l00. " 25.4.1893. GLA 57a/2 100. 57 Karlsruh e r Zeitung vom 27.5. [893. 5S An E rnst Erbprinz zu Hohenl ohe- Langenburg, 21.5.1893. Cosi1llit Wag- ne r: Das zweite Leben, S. 338. 5\1 Cos im <l Wagncr- Richard Strauss. Ein Brie fwechsel . TUlzing 1978, S. 27 [. (,u Cosima Wagner an Adolf von Groß, [2.10.1893. Cosima Wagne r: Das zwe it e Leben. S. 349 . (,1 Cosima Wagner an Fclix MOIII , 22 .1 1. 1893. Cosillla Wagne r: Das zweit e Leben , S. 353 f. '" 27.11.1 893.GLA57a/2 100. (~, 4.12.1893. GLA 57a/ 1435. Siehe Anlage 2. 6-l Hof tagebuch. GLA 47/2102. fi5 21.3.1894. GLA 57al2loo. "" 31.5.1894. GLA 57/132 . 67 3 .6.1894. G LA 57/ 132 . 68 Du Moulin Eckart , S. 478 . I!') Karlsruher Zeitung vom 23.9.1895. 70 September 1895. GLA 57a/2 Ioo. " GLA 57a/1436. n G LA 57a/1436. 73 GLA 57a/ 1436. 7~ 26. 11.1 895 .GLA 57a/2 100. 65 " 30.1 1. 1895. 7ft Badischer LandcsbOlc vom 3. 12. 1895. n Bad ische r Landcsbolc vom 7.12. 1895. 7il Bad ischer LandcsbOlc vom 13. 12. 1895 . 79 Karlsrllh c r Zeit ung vom 13. 12. 1895. ~I G LA 57a/l435. "' 4.3. 1896. GLA 561363. R2 1.4. 1896. GLA 57:111435 . !O 12.3. 1896. GLA 57a11 436. !\oI Ka rlsruh cr Ze itun g vom 2.6 .1 896. !I.'i Zusammenste llung der Gastspie le Mottls 1895 bis 1899. GLA 57a11435. R(, Fe li x \Vcinga nll c r: Lebense rinnerunge n. 2 . Ba nd. Zü rich und Leipzig 1929. S. 162. !l7 Richa rd St rauss an Cosima Wagner, 9.4. 1897. Cosima Wagncr - Richard Strauss, S. 225. u 10.4. 1897. Ebenda , S. 226. 11'1 18.4. 1897. Ebe nda. S. 228 f. <,111 17.2. 1897. Briefwec hse l zwisc hen Cos ima Wagne r lind Fürst Ernst ZU Ilohcn lohc- Langcnburg. Stultgart 1937, S. 144 f. 91 O ll Mou lin Eckart , S. 537. 92 Du Mou lin Ecka rt . S. 557 f. 'JJ Badische r La ndesbote vom 20.4.1 898. 9.1 Badischer Landesbote vom 28.4. 1898. 9~ GLA 56/363. Siehe A nlage 3. 96 Badische r Landesbote vo m 1.5.1898. '17 Badische Lalldcszc ilung vom 4.5. 1898. 'i~ Mottl woh nt e von 1893 bis 1903 in Karlsruhc. Westendstraße 44. Besitzer des Hauses war Stefan Moningc r . Braue reidirektor. - Im Februar 1900 wurde e ine Chorsii ngerin wege n Bele idigung Felix Mottls und sei ner Gatt in vom Schöffe ngericht zu e inem Monat Gcfiingni s ve rurteilt. Badi- scher Beobachte r vom 17.2. 1900, GLA 56/363. o,IOJ Cosi ma Wagner an Fel ix Mottl. 25. 10.1898. GLA 57/132. 100 Schreiben de r G rä fi n Mari e von Flande rn geb. Prin zessi n von Hohenzol- le rn .24. 11.1 898. G LA 571132. 101 Dazu Generaldirekt ion des Ho ftheate rs "Die Bayre llthcr Festspiele im Sommer 190 1 betr. ". 18. 1.1901. li nd .. Die Bayreuthe r Festspiele 1902 bctr .... 25. 10.19U I. GLA 571132. 102 Du Moulin Eckart. S. 580 H. UlJ Badische r Landesbote vom 16.6. 1899. 104 2 1.6. 1899. GLA 57a/855. W~ Pau lineMai lhacwaram4.Mai l858 in Wien gcboren. Sie starb in Burg- hausen am 9. Miirz 1946. 11>1\ Dazu Michael Karbaum: Studien zu r Geschi ch te der ß[l yre uther Fest- spie le (1876-- 1976). Regensburg 1976, S. 46 ff. 1117 Daw Cosima Wagner an Ri chard vo n Chelius, ! .3. 1900. Cosima Wa g- ner: L>as zwe ite Leben , S. 5 14 ff. II~ Cosima Wagner an Hans Richter, 23.9.1903. Cosima Wagner: Das zwe it e Leben, S. 6.J I f. 66 un Cosima Wagner: Das zweite Leben. S. 15 (Vorwo rt ). 110 GLA 57a/ 1435. 111 Siehe A nl age 4. '" 18.6.1903. GLA 57a/1435. '" 23.6. 1903 und 27.6. 1903. G LA 57a1l435. 114 Du Moulin Eckart. S. 735. ll~ GLA 57a/l435. 116 Du Moulin Eckart. S. 734 f. 117 Karlsruhe r Zeitung vo m [6.9 .1903. 1111 GLA 57a1l435. 119 Ka rl sruh er Zeitung vom 20.9. 1903. 120 Badisc her ulndesbote vom 30.9. 1903. '" 7.10. 1903. GLA 57a/1436 . 122 Badischer Landesbotc vom 28.6. 1903: "Wi r haben nichts e inzuwenden gege n den Urlaub MO llls, de r jedenfa lls seine Gemahlin auch mitneh- men wird. 123 Karlsruher Ze it ung vom 13. 10. 1903. 114 KarlsruherTagblall Nr. 308 vom6.11 1903. Zweites Blatt , Amt liche Be- ka nn tmachungen. m Felix Monl an Edua rd Nicolai, 17.10. 1903. G LA 56/363. 126 Eduard Nicolai an Albe rt Bürk lin , 25.10.1903. GLA 57a/ 1435. 127 GLA 57a1l435. 12R Cosim<l Wagner: Das zwei te Leben. S. 857. 119 Du Moulin Eckart. S. 733. 130 Cosima Wagner an Felix MOIII. 28.9.1903. Cosima Wagner: Dns zweite Leben , S. 643. lJI Du Moulin Eckart. S. 736 f. 132 Du Moulin Eckart , S. 747 f. lJ3 GLA 57<1/427. IJ.l Du Moulin Ecka rt. S. 766. 05 GLA 56/2 14. 1.'6 Bürklin wa r Mitglied des Re ichstags bis 1898. Chronik der I-I aupt- und Residenzstach Karl sruhc für das Jahr 1904. S. 5 1. 137 GLA 56/234. ,,, GLA 57/133. 0'1 18.11. 1908. GLA 57/ 133. IJO Siehe Anlage 5. IJI Diese Zah len nach einer handschriftlichen Aufstellung vcrdanke ich Herrn Dr. Manfred Egcr, dem Direktor des Richard-Wagner-Muscutns. Zum Verg leich: in den besten Zeifen. so etwa 190 1. waren aus Karl sruhe 16 Mitglieder des Orcheste rs. 27 Mitgl ieder dcs Chores und e in SoufOcur zugesagt. 142 Felix Mott l an Hans Bussard. I1 1. 1903 (vielmeh r 1904). Badische Lan- desbiblio thek: K 274 1. 14) GLA 56/363. l.w Walter BraunfcIs: Felix Motl!. In: Süddeutsche Monatsheftc, Jg. 8, Band 2. 1911. S. 257 f. 145 Dietrich Mack: Aus den Briefen Fel ix Mottls an Cosima Wagner. In: " 30.1 1. 1895. 7ft Badischer LandcsbOlc vom 3. 12. 1895. n Bad ische r Landcsbolc vom 7.12. 1895. 7il Bad ischer LandcsbOlc vom 13. 12. 1895 . 79 Karlsrllh c r Zeit ung vom 13. 12. 1895. ~I G LA 57a/l435. "' 4.3. 1896. GLA 561363. R2 1.4. 1896. GLA 57:111435 . !O 12.3. 1896. GLA 57a11 436. !\oI Ka rlsruh cr Ze itun g vom 2.6 .1 896. !I.'i Zusammenste llung der Gastspie le Mottls 1895 bis 1899. GLA 57a11435. R(, Fe li x \Vcinga nll c r: Lebense rinnerunge n. 2 . Ba nd. Zü rich und Leipzig 1929. S. 162. !l7 Richa rd St rauss an Cosima Wagner, 9.4. 1897. Cosima Wagncr - Richard Strauss, S. 225. u 10.4. 1897. Ebenda , S. 226. 11'1 18.4. 1897. Ebe nda. S. 228 f. <,111 17.2. 1897. Briefwec hse l zwisc hen Cos ima Wagne r lind Fürst Ernst ZU Ilohcn lohc- Langcnburg. Stultgart 1937, S. 144 f. 91 O ll Mou lin Eckart , S. 537. 92 Du Mou lin Ecka rt . S. 557 f. 'JJ Badische r La ndesbote vom 20.4.1 898. 9.1 Badischer Landesbote vom 28.4. 1898. 9~ GLA 56/363. Siehe A nlage 3. 96 Badische r Landesbote vo m 1.5.1898. '17 Badische Lalldcszc ilung vom 4.5. 1898. 'i~ Mottl woh nt e von 1893 bis 1903 in Karlsruhc. Westendstraße 44. Besitzer des Hauses war Stefan Moningc r . Braue reidirektor. - Im Februar 1900 wurde e ine Chorsii ngerin wege n Bele idigung Felix Mottls und sei ner Gatt in vom Schöffe ngericht zu e inem Monat Gcfiingni s ve rurteilt. Badi- scher Beobachte r vom 17.2. 1900, GLA 56/363. o,IOJ Cosi ma Wagner an Fel ix Mottl. 25. 10.1898. GLA 57/132. 100 Schreiben de r G rä fi n Mari e von Flande rn geb. Prin zessi n von Hohenzol- le rn .24. 11.1 898. G LA 571132. 101 Dazu Generaldirekt ion des Ho ftheate rs "Die Bayre llthcr Festspiele im Sommer 190 1 betr. ". 18. 1.1901. li nd .. Die Bayreuthe r Festspiele 1902 bctr .... 25. 10.19U I. GLA 571132. 102 Du Moulin Eckart. S. 580 H. UlJ Badische r Landesbote vom 16.6. 1899. 104 2 1.6. 1899. GLA 57a/855. W~ Pau lineMai lhacwaram4.Mai l858 in Wien gcboren. Sie starb in Burg- hausen am 9. Miirz 1946. 11>1\ Dazu Michael Karbaum: Studien zu r Geschi ch te der ß[l yre uther Fest- spie le (1876-- 1976). Regensburg 1976, S. 46 ff. 1117 Daw Cosima Wagner an Ri chard vo n Chelius, ! .3. 1900. Cosima Wa g- ner: L>as zwe ite Leben , S. 5 14 ff. II~ Cosima Wagner an Hans Richter, 23.9.1903. Cosima Wagner: Das zwe it e Leben, S. 6.J I f. 66 un Cosima Wagner: Das zweite Leben. S. 15 (Vorwo rt ). 110 GLA 57a/ 1435. 111 Siehe A nl age 4. '" 18.6.1903. GLA 57a/1435. '" 23.6. 1903 und 27.6. 1903. G LA 57a1l435. 114 Du Moulin Eckart. S. 735. ll~ GLA 57a/l435. 116 Du Moulin Eckart. S. 734 f. 117 Karlsruhe r Zeitung vo m [6.9 .1903. 1111 GLA 57a1l435. 119 Ka rl sruh er Zeitung vom 20.9. 1903. 120 Badisc her ulndesbote vom 30.9. 1903. '" 7.10. 1903. GLA 57a/1436 . 122 Badischer Landesbotc vom 28.6. 1903: "Wi r haben nichts e inzuwenden gege n den Urlaub MO llls, de r jedenfa lls seine Gemahlin auch mitneh- men wird. 123 Karlsruher Ze it ung vom 13. 10. 1903. 114 KarlsruherTagblall Nr. 308 vom6.11 1903. Zweites Blatt , Amt liche Be- ka nn tmachungen. m Felix Monl an Edua rd Nicolai, 17.10. 1903. G LA 56/363. 126 Eduard Nicolai an Albe rt Bürk lin , 25.10.1903. GLA 57a/ 1435. 127 GLA 57a1l435. 12R Cosim<l Wagner: Das zwei te Leben. S. 857. 119 Du Moulin Eckart. S. 733. 130 Cosima Wagner an Felix MOIII. 28.9.1903. Cosima Wagner: Dns zweite Leben , S. 643. lJI Du Moulin Eckart. S. 736 f. 132 Du Moulin Eckart , S. 747 f. lJ3 GLA 57<1/427. IJ.l Du Moulin Ecka rt. S. 766. 05 GLA 56/2 14. 1.'6 Bürklin wa r Mitglied des Re ichstags bis 1898. Chronik der I-I aupt- und Residenzstach Karl sruhc für das Jahr 1904. S. 5 1. 137 GLA 56/234. ,,, GLA 57/133. 0'1 18.11. 1908. GLA 57/ 133. IJO Siehe Anlage 5. IJI Diese Zah len nach einer handschriftlichen Aufstellung vcrdanke ich Herrn Dr. Manfred Egcr, dem Direktor des Richard-Wagner-Muscutns. Zum Verg leich: in den besten Zeifen. so etwa 190 1. waren aus Karl sruhe 16 Mitglieder des Orcheste rs. 27 Mitgl ieder dcs Chores und e in SoufOcur zugesagt. 142 Felix Mott l an Hans Bussard. I1 1. 1903 (vielmeh r 1904). Badische Lan- desbiblio thek: K 274 1. 14) GLA 56/363. l.w Walter BraunfcIs: Felix Motl!. In: Süddeutsche Monatsheftc, Jg. 8, Band 2. 1911. S. 257 f. 145 Dietrich Mack: Aus den Briefen Fel ix Mottls an Cosima Wagner. In: Bayreulher Festspiele 1971, Programm heft 5 .. Siegfri ed" , S. 47 . 146 Cosima Wagner an Hugo \'on Tschudi , 6.8. 1911. Cosima Wagn er: Das zweite Leben, S. 724. 1 ~7 G LA 57a/ 1436. 148 Siehe Anlage 6. 149 G LA 57a/2100. 150 Cosima Wagner: Das zwe it e Leben, S. 759 f. 151 Zdenka Faß ben der wurde um 12. November [879 in Tetsen/Böhmcn ge- boren. Ihr Engageme1l1 in Karlsfuhe dauerte vom I. November 1899 bis Ende der Spielzeit 1905/ 1906. Anlage I Felix Moul sucht um einen längeren Urlaub zur Wieder- herstellung seiner Gesundheit nach. (GLA 57al /435) Bayreuth , 17 . 8 . 92 Hochverehrter Herr Intendant ! Hie r also ist das Zeugnis Schweningers! Er beurthe il t meinen Zustand vie l ernster a ls mein Wien e r Freund und verlangt vo n mir , ich solle von Ihnen e inen unbe- stimmten U rl aub erbitten , der so lange zu währen hätte, bi s ich völli g wieder frisch und gesund mit meinen Nerven bin. E r sagt , e ine je tzt e nergisch durchgeführte Cur wird mich für lange , lange Zeit vo n a ll en meinen Z uständen befre ien , wogegen ein zu frühes Wiede rauf- nehme n meiner Thätigke it , (bei der etwas leidenschaft- lichen Art , mit der ich nun di e Musik e inmal behandle) , mich nicht nur wieder a llen meinen nervösen U nan- nehmlichkeiten zuführen, so ndern viell eicht zu e inem ganz schweren , intensiven Leiden führen kön nte , das mich unfähig mache , meinen Beruf we iter auszu üben. E r hat mich e inen ganze n Vo rmittag lang unte rsucht , ausgefragt und beo bachte t und gab mir schli eß lich ga nz genaue Verha ltungsbefeh le , denen ich je tzt gewissen- haft zu folge n gedenke. Er ist gege n jede Kaltwasser- Behandlung und will nur hauptsächli ch Ruhe, mäßige Bewegung und e ine gewisse bestimmte Diät ! Was soll ich a lso unter diesen Verh ältni ssen anfangen, a ls Sie bitten , mir e inen längeren Urlaub zu gewä hren? Ich denke , daß ich gegen Mitte des October sicher so we it se in werde, meine ganze Thätigkeit in Karlsruh e wieder aufn ehmen zu können. Schweninger meinte, ich so ll e bis Weihnachten aussetzen und e twa in den Winte rm o- naten nach dem Süden ge hen. Doch davo n kann keine Rede sein , denn ich hie lte das Leben o hne Beschäfti - gung nicht aus. Wenn ich aber etwa bis 15. October U r- laub erhalte , so bin ich siche r , daß bis dahin All es gut 67 Bayreulher Festspiele 1971, Programm heft 5 .. Siegfri ed" , S. 47 . 146 Cosima Wagner an Hugo \'on Tschudi , 6.8. 1911. Cosima Wagn er: Das zweite Leben, S. 724. 1 ~7 G LA 57a/ 1436. 148 Siehe Anlage 6. 149 G LA 57a/2100. 150 Cosima Wagner: Das zwe it e Leben, S. 759 f. 151 Zdenka Faß ben der wurde um 12. November [879 in Tetsen/Böhmcn ge- boren. Ihr Engageme1l1 in Karlsfuhe dauerte vom I. November 1899 bis Ende der Spielzeit 1905/ 1906. Anlage I Felix Moul sucht um einen längeren Urlaub zur Wieder- herstellung seiner Gesundheit nach. (GLA 57al /435) Bayreuth , 17 . 8 . 92 Hochverehrter Herr Intendant ! Hie r also ist das Zeugnis Schweningers! Er beurthe il t meinen Zustand vie l ernster a ls mein Wien e r Freund und verlangt vo n mir , ich solle von Ihnen e inen unbe- stimmten U rl aub erbitten , der so lange zu währen hätte, bi s ich völli g wieder frisch und gesund mit meinen Nerven bin. E r sagt , e ine je tzt e nergisch durchgeführte Cur wird mich für lange , lange Zeit vo n a ll en meinen Z uständen befre ien , wogegen ein zu frühes Wiede rauf- nehme n meiner Thätigke it , (bei der etwas leidenschaft- lichen Art , mit der ich nun di e Musik e inmal behandle) , mich nicht nur wieder a llen meinen nervösen U nan- nehmlichkeiten zuführen, so ndern viell eicht zu e inem ganz schweren , intensiven Leiden führen kön nte , das mich unfähig mache , meinen Beruf we iter auszu üben. E r hat mich e inen ganze n Vo rmittag lang unte rsucht , ausgefragt und beo bachte t und gab mir schli eß lich ga nz genaue Verha ltungsbefeh le , denen ich je tzt gewissen- haft zu folge n gedenke. Er ist gege n jede Kaltwasser- Behandlung und will nur hauptsächli ch Ruhe, mäßige Bewegung und e ine gewisse bestimmte Diät ! Was soll ich a lso unter diesen Verh ältni ssen anfangen, a ls Sie bitten , mir e inen längeren Urlaub zu gewä hren? Ich denke , daß ich gegen Mitte des October sicher so we it se in werde, meine ganze Thätigkeit in Karlsruh e wieder aufn ehmen zu können. Schweninger meinte, ich so ll e bis Weihnachten aussetzen und e twa in den Winte rm o- naten nach dem Süden ge hen. Doch davo n kann keine Rede sein , denn ich hie lte das Leben o hne Beschäfti - gung nicht aus. Wenn ich aber etwa bis 15. October U r- laub erhalte , so bin ich siche r , daß bis dahin All es gut 67 ist! - Seit Jahren füh le ich , namentlich nach größeren Aufführungen , daß e twas mit meinen Nerven nicht richtig ist, je tzt hat mich Schw. leider darüber voll kom- men aufgek lärt! Schweninger kommt im September nach Baden . Er hat mir versprochen , Ihnen dort alles hie r Mitgetheilte zu bestät ige n! Denn wie sehr schwer es mir wird , Sie , der Sie immer so freundlich und wohl- wollend gegen meine Bitten sind , nun mit eine r so gro- ßen Bitte zu belästigen , kann ich Ihnen nicht sagen. Ich möchte so ungern unve rschämt erscheinen, und doch muß ich diesmal Ihre Güte in Anspruch nehmen. Ich will gerne während der Zeit meines Urlaubes , de r ja e in auße rordentliche r ist , auf meine Bezüge vom Hofthea- ~ er ve rzichten, um ja Niemandem Anlaß zu e ine r fe ind- seli gen Beurthe ilung meines Gesuches zu geben! Ich bin auch überzeugt , daß , wenn Sie, hochve rehrter Herr Intendant , dem Großherzog darüber Vortrag machen, e r di e außergewöhnli chen Umstände anerkennen wird. - Wie gesagt , zum 17 . Sept. (Lohengrin) käme ich na- türli ch, wenn Sie es wünschen , wie ich mich Ihnen ge- ge nüber ve rpflichte t habe . Sollten Sie glauben , daß - wegen de r G ründe, die mich zu dem G esuch um einen außero rdentlichen U rlaub ve ranlassen - es besse r ge- rathen wä re, auch da nicht zu erscheinen, so bitte ich um Ihre Mittheilung. U nter allen Umstände n abe r e r- ho ffe ich baldigst vo n Ihnen Nachricht , denn Sie kön- ne n sich vo rste lle n, daß die E rwägunge n, wie Sie me in no thgedrun genes E rsuchen aufnehmen we rden , mich beunruhi ge n und aufrege n! Lassen Sie mich al so nicht zu lange auf Antwo rt wa rten und seien versichert , daß ich in Z ukunft mit doppeltem Eifer und Fleiß das je tzt Versä umte nachzu holen suchen werde! Ich bin bi s 21. A ugust hi e r (Bayreuth , Hintere Dammallee 8), vo n da ab zunächst I-lie tzing be i Wien, 14 l-I e tze ndo rfe rstraße. Für jede Nachri cht wird Ihnen sehr dankbar se in Ihr sehr betrü bte r Feli x Mottl 68 Anlage 2 Generalil1lendal1l Bürklin beantragt die Ernennung Mal/ls zum Generalmusikdirektor. (G LA 57a/1435) Gene raldire ktion des Hoftheaters Karlsruhe , den 4. Dezembe r J 893 Den Direktor Mottl be tr. Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog zur General- Inte ndanz der Großh. Civilliste beehren wir uns unter- thänigst vorzutragen: Die Be mühungen einiger größerer Theater , beson- de rs abe r des Hoftheaters in München, di e ausgezeich- nete Kraft des Direktors Felix Mottl für sich zu gewin- nen, dauern , wie wir mit Bestimmtheit erfahren haben, in e iner Weise fo rt , daß wir es für unse re pnicht halten, di ese r Angelegenheit unausgesetzt di e größte Auf- merksamkeit zu widmen und nichts zu versäumen, was geeignet e rsche inen könnte, den Ge nannten gege nüber unse rer Hofbühne zu verpflichte n. Erst kürzli ch bei Gelegenheit der Ve ranstaltung ei- nes Berlioz-Cyklus hat D irek to r Mo ttl und durch ihn unse re Hotbühne vor der musika li schen Wel t e in glän- zendes Beispiel von Le istun gs fähi gkeit und Hingabe an e ine große Aufgabe abgelegt. Die Leistungen unseres Opernensembles genießen dank der ge ni alen Le itung Mottls über di e Grenzen Deut schlands hinaus e inen ausgezeichneten Ruf und unsere Opern bühne rangiert in Folge dessen neben den ersten viel re icher do tie rten Theatern Deutschl ands . Moltl ist a ls e iner der bedeu- te ndsten Dirige nten unserer Ze it anerk annt und dü rfte binnen kurzem in a ll e rerste r Linie stehen. Es e rscheint uns besonders gege nü ber de n Bemühun- gen des Münchener H ofth eate rs von ni cht zu unter- schätzendem We rth e, de m Direkt o r Mottl e inen Tite l zu verle ihen, welcher den an den Hoftheate rn in Mün- chen und Dresden für di e be tre ffe nde Stellung ge- bräuchlichen entspricht. Der Leite r der Mün cl, ener ist! - Seit Jahren füh le ich , namentlich nach größeren Aufführungen , daß e twas mit meinen Nerven nicht richtig ist, je tzt hat mich Schw. leider darüber voll kom- men aufgek lärt! Schweninger kommt im September nach Baden . Er hat mir versprochen , Ihnen dort alles hie r Mitgetheilte zu bestät ige n! Denn wie sehr schwer es mir wird , Sie , der Sie immer so freundlich und wohl- wollend gegen meine Bitten sind , nun mit eine r so gro- ßen Bitte zu belästigen , kann ich Ihnen nicht sagen. Ich möchte so ungern unve rschämt erscheinen, und doch muß ich diesmal Ihre Güte in Anspruch nehmen. Ich will gerne während der Zeit meines Urlaubes , de r ja e in auße rordentliche r ist , auf meine Bezüge vom Hofthea- ~ er ve rzichten, um ja Niemandem Anlaß zu e ine r fe ind- seli gen Beurthe ilung meines Gesuches zu geben! Ich bin auch überzeugt , daß , wenn Sie, hochve rehrter Herr Intendant , dem Großherzog darüber Vortrag machen, e r di e außergewöhnli chen Umstände anerkennen wird. - Wie gesagt , zum 17 . Sept. (Lohengrin) käme ich na- türli ch, wenn Sie es wünschen , wie ich mich Ihnen ge- ge nüber ve rpflichte t habe . Sollten Sie glauben , daß - wegen de r G ründe, die mich zu dem G esuch um einen außero rdentlichen U rlaub ve ranlassen - es besse r ge- rathen wä re, auch da nicht zu erscheinen, so bitte ich um Ihre Mittheilung. U nter allen Umstände n abe r e r- ho ffe ich baldigst vo n Ihnen Nachricht , denn Sie kön- ne n sich vo rste lle n, daß die E rwägunge n, wie Sie me in no thgedrun genes E rsuchen aufnehmen we rden , mich beunruhi ge n und aufrege n! Lassen Sie mich al so nicht zu lange auf Antwo rt wa rten und seien versichert , daß ich in Z ukunft mit doppeltem Eifer und Fleiß das je tzt Versä umte nachzu holen suchen werde! Ich bin bi s 21. A ugust hi e r (Bayreuth , Hintere Dammallee 8), vo n da ab zunächst I-lie tzing be i Wien, 14 l-I e tze ndo rfe rstraße. Für jede Nachri cht wird Ihnen sehr dankbar se in Ihr sehr betrü bte r Feli x Mottl 68 Anlage 2 Generalil1lendal1l Bürklin beantragt die Ernennung Mal/ls zum Generalmusikdirektor. (G LA 57a/1435) Gene raldire ktion des Hoftheaters Karlsruhe , den 4. Dezembe r J 893 Den Direktor Mottl be tr. Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog zur General- Inte ndanz der Großh. Civilliste beehren wir uns unter- thänigst vorzutragen: Die Be mühungen einiger größerer Theater , beson- de rs abe r des Hoftheaters in München, di e ausgezeich- nete Kraft des Direktors Felix Mottl für sich zu gewin- nen, dauern , wie wir mit Bestimmtheit erfahren haben, in e iner Weise fo rt , daß wir es für unse re pnicht halten, di ese r Angelegenheit unausgesetzt di e größte Auf- merksamkeit zu widmen und nichts zu versäumen, was geeignet e rsche inen könnte, den Ge nannten gege nüber unse rer Hofbühne zu verpflichte n. Erst kürzli ch bei Gelegenheit der Ve ranstaltung ei- nes Berlioz-Cyklus hat D irek to r Mo ttl und durch ihn unse re Hotbühne vor der musika li schen Wel t e in glän- zendes Beispiel von Le istun gs fähi gkeit und Hingabe an e ine große Aufgabe abgelegt. Die Leistungen unseres Opernensembles genießen dank der ge ni alen Le itung Mottls über di e Grenzen Deut schlands hinaus e inen ausgezeichneten Ruf und unsere Opern bühne rangiert in Folge dessen neben den ersten viel re icher do tie rten Theatern Deutschl ands . Moltl ist a ls e iner der bedeu- te ndsten Dirige nten unserer Ze it anerk annt und dü rfte binnen kurzem in a ll e rerste r Linie stehen. Es e rscheint uns besonders gege nü ber de n Bemühun- gen des Münchener H ofth eate rs von ni cht zu unter- schätzendem We rth e, de m Direkt o r Mottl e inen Tite l zu verle ihen, welcher den an den Hoftheate rn in Mün- chen und Dresden für di e be tre ffe nde Stellung ge- bräuchlichen entspricht. Der Leite r der Mün cl, ener Oper, Levi , führt den Titel "Generaldirektor" , jene r der Dresdener Oper , Hofrath Schuch, den Titel "Gene- ralmusikdirektor" . Wir ges tatten uns hi e rnach , den Direktor Felix Mott l, welchem aus An laß seine r besonderen Leistun gen gele- gentlich der letzten Festvorstellungen vor Seiner Maje- stät dem Kaiser im Gegensatz zu der in anderen Ver- wa ltungszweige n geübten Praxis eine Ordensauszeich- nung nicht zu Theil geworden ist , Euerer Königlichen Hoheit zur gnädigste n Verleihung des Titels "Gene- ralmusikdirektor" etwa auf Weihnachten dieses Jahres unterth äni gst zu empfehle n. Blürklin] A nlage 3 Felix MOIII bilIeI, nach erliuenen Kränkungen, Großher- zog Friedrich I. um Ell/lassung aus badischen Dienslel1 . (GLA 56 /363) Karlsruhe, 4. 5.1898 Ew. Köni gliche Hoheit , Durchlauchtigster Großherzog , Allergnädigster Fürst und Herr! Als ich vor mehreren Wochen der Gnade theilha fti g wurde, von E uerer Königlichen Hoheit in Audienz empfange n zu werden, erlaubte ich mir di e Gründe , we lche mich damals auf den Geda nken brachte n, meine Karlsruh er Stellung mit e iner anderen zu vertauschen, mündlich darzulegen. Ich führte an , wie ich in dem le tz- ten Jahr von e inem großen Theil des Karl sruhe r Publi- kums Unfre undliches und He rzloses zu e rleben hattc. wogege n der andere, kl e inere, woh lwollende Theil gleichgültig blieb , so daß für mich nur das Unfreun dli- che in Erscheinung trat. D ie dadurch erhaltenen Ei n- drücke veran laßten mich zum Nachdenken darüber, ob ich nicht e inen Platz räumen sollte, der schli eßlich zur Zufriedenheit der Meisten mit e inem Andern zu beset- zen wäre . Ew. Königlichen Hoheit gnädige Worte und Versi- cherung Ihres allerhöchste n Vertrauens ermuthigte n mich dama ls zu glaube n, daß ich es hier mit ei ner vo r- übe rgehenden Stimmung, welche vielle icht von Übel- wollenden ge nährt , zu thun hätte, die sich endli ch wie- der lege n würde , um einer besonneneren Auffass ung der Sache in der Öffentlichkeit Platz zu mache n. Ich habe in diesem Sinne auch damals Ew. Köni gli chen Ho- heit versprochen , daß ich abwarten und keine rl e i an- dere Absichte n aufkomme n lassen will , al s di ejeni gen, welche mir eine hoffnungsvolle fernere Thätigkeit in Karl sruhe ve rbürgen. Leider mußte ich hier e ine schmerzliche E nttäuschung e rl eben. Nicht nur anonyme Zuschrifte n der verle tzendsten Art , ni cht nur fortwährende A ngriffe de r Karl sruh er Presse auf meine Anständigkeit in meiner die nstlichen Stellung, nicht nur offen ausgesprochene Verläumdun- gen innerhalb des Theaterpersonals habe ich se itdem andaue rnd zu erdulden ge habt - auch das Publikum hat keine Gelegenhe it versäumt , um durch a ll e rl ei Demon- strati onen, seine Gesinnung zu bekunden. Diese sehr deutlichen Vorgänge datiren vom letzten September her. Es wurde damals ausgestreut , daß meine Frau sich in di e Fächer anderer Sängerinnen, u. a. in das des Frl. Ma ilhac, zu dränge n beabsichtige , daß ich diesen Wunsch meiner Frau unterstütze und daß dadurch die übrigen we iblichen Mitglieder der Oper geschäd igt würde n. In wie weit ich di esen Vorwurf ve rd ie ne, wird der Herr Generalintendant zu bestätigen in der Lage se in . Obwohl nun meiner Frau ni cht e ine e inzige Ro ll e z. B. aus dem Fache des Frl. Mailhac zugewiesen wurde , trug der Samen dieses ausgestreutc n Gerüchtes doch bald seine Früchte. Von Vorstellung zu Vorste l- lung wurden die Ovationen für Frl. Mailhac , der ihre Erfolge ni emand mehr vergön nt als ich und meine Frau , demonstrativer. Dazu beeilten sich die Preßorga ne, die 69 Oper, Levi , führt den Titel "Generaldirektor" , jene r der Dresdener Oper , Hofrath Schuch, den Titel "Gene- ralmusikdirektor" . Wir ges tatten uns hi e rnach , den Direktor Felix Mott l, welchem aus An laß seine r besonderen Leistun gen gele- gentlich der letzten Festvorstellungen vor Seiner Maje- stät dem Kaiser im Gegensatz zu der in anderen Ver- wa ltungszweige n geübten Praxis eine Ordensauszeich- nung nicht zu Theil geworden ist , Euerer Königlichen Hoheit zur gnädigste n Verleihung des Titels "Gene- ralmusikdirektor" etwa auf Weihnachten dieses Jahres unterth äni gst zu empfehle n. Blürklin] A nlage 3 Felix MOIII bilIeI, nach erliuenen Kränkungen, Großher- zog Friedrich I. um Ell/lassung aus badischen Dienslel1 . (GLA 56 /363) Karlsruhe, 4. 5.1898 Ew. Köni gliche Hoheit , Durchlauchtigster Großherzog , Allergnädigster Fürst und Herr! Als ich vor mehreren Wochen der Gnade theilha fti g wurde, von E uerer Königlichen Hoheit in Audienz empfange n zu werden, erlaubte ich mir di e Gründe , we lche mich damals auf den Geda nken brachte n, meine Karlsruh er Stellung mit e iner anderen zu vertauschen, mündlich darzulegen. Ich führte an , wie ich in dem le tz- ten Jahr von e inem großen Theil des Karl sruhe r Publi- kums Unfre undliches und He rzloses zu e rleben hattc. wogege n der andere, kl e inere, woh lwollende Theil gleichgültig blieb , so daß für mich nur das Unfreun dli- che in Erscheinung trat. D ie dadurch erhaltenen Ei n- drücke veran laßten mich zum Nachdenken darüber, ob ich nicht e inen Platz räumen sollte, der schli eßlich zur Zufriedenheit der Meisten mit e inem Andern zu beset- zen wäre . Ew. Königlichen Hoheit gnädige Worte und Versi- cherung Ihres allerhöchste n Vertrauens ermuthigte n mich dama ls zu glaube n, daß ich es hier mit ei ner vo r- übe rgehenden Stimmung, welche vielle icht von Übel- wollenden ge nährt , zu thun hätte, die sich endli ch wie- der lege n würde , um einer besonneneren Auffass ung der Sache in der Öffentlichkeit Platz zu mache n. Ich habe in diesem Sinne auch damals Ew. Köni gli chen Ho- heit versprochen , daß ich abwarten und keine rl e i an- dere Absichte n aufkomme n lassen will , al s di ejeni gen, welche mir eine hoffnungsvolle fernere Thätigkeit in Karl sruhe ve rbürgen. Leider mußte ich hier e ine schmerzliche E nttäuschung e rl eben. Nicht nur anonyme Zuschrifte n der verle tzendsten Art , ni cht nur fortwährende A ngriffe de r Karl sruh er Presse auf meine Anständigkeit in meiner die nstlichen Stellung, nicht nur offen ausgesprochene Verläumdun- gen innerhalb des Theaterpersonals habe ich se itdem andaue rnd zu erdulden ge habt - auch das Publikum hat keine Gelegenhe it versäumt , um durch a ll e rl ei Demon- strati onen, seine Gesinnung zu bekunden. Diese sehr deutlichen Vorgänge datiren vom letzten September her. Es wurde damals ausgestreut , daß meine Frau sich in di e Fächer anderer Sängerinnen, u. a. in das des Frl. Ma ilhac, zu dränge n beabsichtige , daß ich diesen Wunsch meiner Frau unterstütze und daß dadurch die übrigen we iblichen Mitglieder der Oper geschäd igt würde n. In wie weit ich di esen Vorwurf ve rd ie ne, wird der Herr Generalintendant zu bestätigen in der Lage se in . Obwohl nun meiner Frau ni cht e ine e inzige Ro ll e z. B. aus dem Fache des Frl. Mailhac zugewiesen wurde , trug der Samen dieses ausgestreutc n Gerüchtes doch bald seine Früchte. Von Vorstellung zu Vorste l- lung wurden die Ovationen für Frl. Mailhac , der ihre Erfolge ni emand mehr vergön nt als ich und meine Frau , demonstrativer. Dazu beeilten sich die Preßorga ne, die 69 bereits genährte Stimmung weiter anzufachen und bald mußte ich lesen , daß ich meine dienstli che Stellung miß- brauche und eine Parteilichke it durch mich in unseren Opern verhältni ssen Platz gegriffen hätte, die e igent lich unverantwortlich sei. Dieses Thema wurde nun andau- ernd in de n verschiedensten Variationen dem Karlsru- her Publikum vorgeführt , ohne daß auch nur e in e inzi- ges Mal von irgend einer Seite e in energischer Schritt gethan wurde , um diese Verl äumdungen zu unterdrük- ken. Heute, wo es der Mehrza hl zweife ll os ist , daß hier ni cht Verl äumdungen im Spiele, sondern - doch mehr oder weniger - die mir gemachten Vorwürfe jedesfa lls auf Thatsachen beruhen müßten , ist es zu spät , e inen so lche n Schritt zu thun. Nachdem - kurz nach meiner Audienz bei Ew. Kö- niglichen Hoheit - die anonymen Sendungen ausgebli e- ben waren, begannen dieselben in der le tzten Zeit wie- der aufs Neue und gipfelten in einer überaus schmähli- chen Z ustellung, welche von e iner Karte "Als Ze ichen tie fster Verachtung" begleitet war. Ich konnte di e Ankunft dieses Pakets glückli cher- weise vo r meiner Frau verbergen und e rzä hlte Nieman- dem davo n, ausgenommen dem H errn Genera linten- danten , dem ich davon Meldung machte . Als ich ne u- lich nach Hause kam , erzählte mir mei ne Frau , daß die ga nze Sache in einer Karl sruher Zeitung breit und be- hagli ch e rzä hlt sei. Die Veröffentlichung kann nur durch den Absender selbst veran laßt worden sei n, die Absicht e iner öffentlichen Beschimpfung ist deutli ch; offenbar hatte mein Schweige n eine E nttä uschung her- vorge rufen. Habe ich mir hi er gestatte t, die E rlebnisse (nach di eser peinlichen Richtung hin) dieses Jahres kurz zu schildern , so komme ich nun auf di e Wirkung derselben, wie sie in meinem Inneren hervorgerufen wurde, zu sprechen. Von jeher gegen Klatsch und auch gegen Zeitungsnörge leien ziemlich unempfindlich , be- ga nn ich alle n di esen Dingen überhaupt e rst da e ine Aufmerksamkeit zuzuwenden , wo sie anfinge n, gegen meine Anständigkeit und Pflichterfüllung sich zu rich- ten. Ich mußte schließlich den Muth und di e Frische 70 verlieren , welche nöthig sind , um das mir anvertraute Amt auszufü llen, und bei Besprechung dienstlicher Fragen habe ich mir in der le tzten Zeit o ft Reserven auf- e rlegt , wo ich glaubte in Gefahr kommen zu können , mich auch nur dem Schatten e ines Vorwurfes aussetzen zu müssen . Das ist aber e in Z ustand , der nicht hal tbar ist. Der Herr Generalintendant ist mit mir darüber einig, daß unse r Opernpersonale durchaus e ine r E rneuerung mit jungen Kräften bedarf. Das Wiener Burgtheater, vo r 6-8 Jahren noch ein Kunstinstitut a ll e rersten Ran- ges, ist durch das Princip , di e alten Mitglieder so lange spielen zu lassen (ohne für junge n Nachwuchs zu sor- gen!), bis sie unfähig waren , ihre Aufgaben voll und ga nz zu erfüllen , heute bereits auf e inen sehr bedenkli- chen Standpunkt herabgesunken. Unsere Oper leide t an der gleichen Krankheit. Wir habe n mehrere erste Mitglieder, an denen der Zahn de r Zeit ni cht vergebl ich ge nagt hat und für die baldigst e in Ersatz oder we ni g- stens e ine Ergä nzung gefunden werden mu ß, wollen wir ni cht einer schlimmen Zukunft entgegensehen. Sobald diese Veränderungen eintreten werden, und es ist meine Pflicht darauf zu dringen, wird mich der Vorwurf treffen, daß ich wieder e inen neuen, und diesmal sehr eclatanten Beweis meiner Gesinnung zu U ngunsten äl- terer Mitglieder gegeben habe. Ich bin in di esem Fa ll e fe st davon überzeugt , daß ein A nderer, der sich in der Stellung e ines Opernvorstandes fre i und unbehelligt vo n Vorurtheilen bewegen kann , alle diese Dinge weit le ichter , erfolgreicher und wirksa mer wird durchführen kön nen. Was meine Frau betrifft, so ist sie nach den ge mach- te n E rfahrungen so ni ede rged rückt und ge kränkt , daß sie kaum zu eine r gerade n E ntwicklung ihrer künstleri- schen Fähigkeiten gelangen kann. Nachdem ich nun a lle di ese Umstände reiflich überl egt habe und sich uns gerade je tzt e in günsti ges Anerbieten von München aus eröffnet , so stell e ich die unte rthänigste Bitte , Ew. Kö- ni gliche Hohe it möchten uns gnäd igst vom 1. October an unserer Verpflichtungen gege n das Großherzogliehe bereits genährte Stimmung weiter anzufachen und bald mußte ich lesen , daß ich meine dienstli che Stellung miß- brauche und eine Parteilichke it durch mich in unseren Opern verhältni ssen Platz gegriffen hätte, die e igent lich unverantwortlich sei. Dieses Thema wurde nun andau- ernd in de n verschiedensten Variationen dem Karlsru- her Publikum vorgeführt , ohne daß auch nur e in e inzi- ges Mal von irgend einer Seite e in energischer Schritt gethan wurde , um diese Verl äumdungen zu unterdrük- ken. Heute, wo es der Mehrza hl zweife ll os ist , daß hier ni cht Verl äumdungen im Spiele, sondern - doch mehr oder weniger - die mir gemachten Vorwürfe jedesfa lls auf Thatsachen beruhen müßten , ist es zu spät , e inen so lche n Schritt zu thun. Nachdem - kurz nach meiner Audienz bei Ew. Kö- niglichen Hoheit - die anonymen Sendungen ausgebli e- ben waren, begannen dieselben in der le tzten Zeit wie- der aufs Neue und gipfelten in einer überaus schmähli- chen Z ustellung, welche von e iner Karte "Als Ze ichen tie fster Verachtung" begleitet war. Ich konnte di e Ankunft dieses Pakets glückli cher- weise vo r meiner Frau verbergen und e rzä hlte Nieman- dem davo n, ausgenommen dem H errn Genera linten- danten , dem ich davon Meldung machte . Als ich ne u- lich nach Hause kam , erzählte mir mei ne Frau , daß die ga nze Sache in einer Karl sruher Zeitung breit und be- hagli ch e rzä hlt sei. Die Veröffentlichung kann nur durch den Absender selbst veran laßt worden sei n, die Absicht e iner öffentlichen Beschimpfung ist deutli ch; offenbar hatte mein Schweige n eine E nttä uschung her- vorge rufen. Habe ich mir hi er gestatte t, die E rlebnisse (nach di eser peinlichen Richtung hin) dieses Jahres kurz zu schildern , so komme ich nun auf di e Wirkung derselben, wie sie in meinem Inneren hervorgerufen wurde, zu sprechen. Von jeher gegen Klatsch und auch gegen Zeitungsnörge leien ziemlich unempfindlich , be- ga nn ich alle n di esen Dingen überhaupt e rst da e ine Aufmerksamkeit zuzuwenden , wo sie anfinge n, gegen meine Anständigkeit und Pflichterfüllung sich zu rich- ten. Ich mußte schließlich den Muth und di e Frische 70 verlieren , welche nöthig sind , um das mir anvertraute Amt auszufü llen, und bei Besprechung dienstlicher Fragen habe ich mir in der le tzten Zeit o ft Reserven auf- e rlegt , wo ich glaubte in Gefahr kommen zu können , mich auch nur dem Schatten e ines Vorwurfes aussetzen zu müssen . Das ist aber e in Z ustand , der nicht hal tbar ist. Der Herr Generalintendant ist mit mir darüber einig, daß unse r Opernpersonale durchaus e ine r E rneuerung mit jungen Kräften bedarf. Das Wiener Burgtheater, vo r 6-8 Jahren noch ein Kunstinstitut a ll e rersten Ran- ges, ist durch das Princip , di e alten Mitglieder so lange spielen zu lassen (ohne für junge n Nachwuchs zu sor- gen!), bis sie unfähig waren , ihre Aufgaben voll und ga nz zu erfüllen , heute bereits auf e inen sehr bedenkli- chen Standpunkt herabgesunken. Unsere Oper leide t an der gleichen Krankheit. Wir habe n mehrere erste Mitglieder, an denen der Zahn de r Zeit ni cht vergebl ich ge nagt hat und für die baldigst e in Ersatz oder we ni g- stens e ine Ergä nzung gefunden werden mu ß, wollen wir ni cht einer schlimmen Zukunft entgegensehen. Sobald diese Veränderungen eintreten werden, und es ist meine Pflicht darauf zu dringen, wird mich der Vorwurf treffen, daß ich wieder e inen neuen, und diesmal sehr eclatanten Beweis meiner Gesinnung zu U ngunsten äl- terer Mitglieder gegeben habe. Ich bin in di esem Fa ll e fe st davon überzeugt , daß ein A nderer, der sich in der Stellung e ines Opernvorstandes fre i und unbehelligt vo n Vorurtheilen bewegen kann , alle diese Dinge weit le ichter , erfolgreicher und wirksa mer wird durchführen kön nen. Was meine Frau betrifft, so ist sie nach den ge mach- te n E rfahrungen so ni ede rged rückt und ge kränkt , daß sie kaum zu eine r gerade n E ntwicklung ihrer künstleri- schen Fähigkeiten gelangen kann. Nachdem ich nun a lle di ese Umstände reiflich überl egt habe und sich uns gerade je tzt e in günsti ges Anerbieten von München aus eröffnet , so stell e ich die unte rthänigste Bitte , Ew. Kö- ni gliche Hohe it möchten uns gnäd igst vom 1. October an unserer Verpflichtungen gege n das Großherzogliehe Hofthea ter in Karl sruh e entheben. Ich füge hinzu , daß ich in München keine bindende Zusage gemacht habe, sondern dort das Versprechen gab, im Falle daß wir hi er unsere Ent lassung von allerhöchster Seite genehmigt bekämen und vorausgesetzt , daß sich e in passender E r- satz für uns findet , do rt e inzutreten. Wir können dies, wa nn wi r wollen. Ich glaube nun , daß bis zum October dieser Ersatz gefunden werden kann. Die geplanten Septemberaufführungen könnten wir so noch mitmachen, und ich könnte meinem Nach- fo lger während dieses Septembermonates manche Winke und Aufklärungen geben, die für ihn von Wich- tigkeit sein dürften. Aber, wie ich schon sagte, wir sind ni cht etwa für de n October verpflichtet, so daß unse r Abga ng ga nz nach den Umständen, wie sie sich hi er a ls am vorteilhaftesten ze igen, erfolgen könnte. Euerer Köni gli chen Hoheit gestatte ich mir hi er nochmals zu versichern , daß es unse r Beider schönste Hoffnung war, in ferne Zukunft hinein hi er in Karl s- ruhe durch gewissenhafte Ausübung unserer Pfli chte n, Ew. Köni glichen Hoheit e inen sehr schwachen Beweis unserer innigsten Dankbarkeit geben zu können. Wir werden es nie vergessen , welche Gnade und Huld das alle rhöchste großherzogliche H aus uns Bei- den ste ts zu Theil werden li eß, und Ew. Königli che Ho- heit mögen ve rsichert se in , daß der Entschluß , Karls- ruhe zu verlassen, uns schwerer ankommt, a ls es in Worten zu sagen ist. Es ist gewiß nicht e in oberfläch li- cher Grund, etwa eine äußere Verbesserung ode r der- gleichen, der dieses Gesuch veranlaßt, sondern led ig- li ch das Bewußtsein , daß unter den waltenden Umstän- den eine ersprießliche Thätigkeit für uns sehr er- schwert , wenn nicht ausgeschlossen erscheint. Deshalb finde ich auch den Muth , Ew. Königli chen Hoheit zu bitten , uns auch fernerhin eine gnäd ige Ges innung nicht zu versagen. Der Gedanke , die Gnade de r allerhöchste n Herr- schaften zu verli e re n und e twa undankbar zu erschei- nen , würde für uns e in Schmerz sein , gegen welchen die traurigen Erlebnisse, welche das Gesuch veranlaßten , le icht erträglich erscheinen müßten. Indem ich der gnä- dige n Entscheidung meines Gesuches entgegensehe , bin und bleibe ich für immer Euerer Königlichen Hoheit dankschuldigster, unterthänigste r Diener Feli x Mottl Anlage 4 Felix MOIII unterrichtet Generalintendant ßürklin fiber das Angebot eines Engagements an der New Yorker Metropolüan Opera. (GLA 57(11435) Karl sruhe, 17. 6.1903 Euer Exzell enz. Wiederho lt habe ich Ihnen bereit s mitgetheilt , daß ich amerikanische Anträge erh alten habe. Ich habe densel- ben bisher , so verlockend sie wa ren, stets widersta n- den . Nun kam neulich wieder e ine A ufforde rung an mich, welche mir in 5 Jahren - bei jährlicher 7- 8monat- licher Beschäftigung - jährlich ungefähr 120000 Mark zusichert. Dazu frei e Reise hin und her und völlige Si- cherste llung durch Deponirung in ei nem deutschen Bankhause. Ich habe auch , so wenig praktisch dies von mir war, abgelehnt. Gestern ka m ein Bevollmäch ti gter der New Yorker Metropolitan-Gese ll schaft zu mir und proponirte , da ich ein vollständiges Aurgeben meiner deutschen Thätigke it nicht zugeben will , mir Folgen- des: Kommen Sie vo m halben October bi s halben Mai (incl usive Reise) zu uns; wir bieten Ihne n für dieses ei ne Jahr , d. h. für diese 7 Monate (i nclusive Re ise), diese l- ben Bedingungen, wie wir sie Ihne n für 7-8 Monate a n- gebothen haben. Das ist nun e twas ga nz A nderes. Es ist mir die Möglichkeit gegeben , mir innerhalb 6 Monaten 71 Hofthea ter in Karl sruh e entheben. Ich füge hinzu , daß ich in München keine bindende Zusage gemacht habe, sondern dort das Versprechen gab, im Falle daß wir hi er unsere Ent lassung von allerhöchster Seite genehmigt bekämen und vorausgesetzt , daß sich e in passender E r- satz für uns findet , do rt e inzutreten. Wir können dies, wa nn wi r wollen. Ich glaube nun , daß bis zum October dieser Ersatz gefunden werden kann. Die geplanten Septemberaufführungen könnten wir so noch mitmachen, und ich könnte meinem Nach- fo lger während dieses Septembermonates manche Winke und Aufklärungen geben, die für ihn von Wich- tigkeit sein dürften. Aber, wie ich schon sagte, wir sind ni cht etwa für de n October verpflichtet, so daß unse r Abga ng ga nz nach den Umständen, wie sie sich hi er a ls am vorteilhaftesten ze igen, erfolgen könnte. Euerer Köni gli chen Hoheit gestatte ich mir hi er nochmals zu versichern , daß es unse r Beider schönste Hoffnung war, in ferne Zukunft hinein hi er in Karl s- ruhe durch gewissenhafte Ausübung unserer Pfli chte n, Ew. Köni glichen Hoheit e inen sehr schwachen Beweis unserer innigsten Dankbarkeit geben zu können. Wir werden es nie vergessen , welche Gnade und Huld das alle rhöchste großherzogliche H aus uns Bei- den ste ts zu Theil werden li eß, und Ew. Königli che Ho- heit mögen ve rsichert se in , daß der Entschluß , Karls- ruhe zu verlassen, uns schwerer ankommt, a ls es in Worten zu sagen ist. Es ist gewiß nicht e in oberfläch li- cher Grund, etwa eine äußere Verbesserung ode r der- gleichen, der dieses Gesuch veranlaßt, sondern led ig- li ch das Bewußtsein , daß unter den waltenden Umstän- den eine ersprießliche Thätigkeit für uns sehr er- schwert , wenn nicht ausgeschlossen erscheint. Deshalb finde ich auch den Muth , Ew. Königli chen Hoheit zu bitten , uns auch fernerhin eine gnäd ige Ges innung nicht zu versagen. Der Gedanke , die Gnade de r allerhöchste n Herr- schaften zu verli e re n und e twa undankbar zu erschei- nen , würde für uns e in Schmerz sein , gegen welchen die traurigen Erlebnisse, welche das Gesuch veranlaßten , le icht erträglich erscheinen müßten. Indem ich der gnä- dige n Entscheidung meines Gesuches entgegensehe , bin und bleibe ich für immer Euerer Königlichen Hoheit dankschuldigster, unterthänigste r Diener Feli x Mottl Anlage 4 Felix MOIII unterrichtet Generalintendant ßürklin fiber das Angebot eines Engagements an der New Yorker Metropolüan Opera. (GLA 57(11435) Karl sruhe, 17. 6.1903 Euer Exzell enz. Wiederho lt habe ich Ihnen bereit s mitgetheilt , daß ich amerikanische Anträge erh alten habe. Ich habe densel- ben bisher , so verlockend sie wa ren, stets widersta n- den . Nun kam neulich wieder e ine A ufforde rung an mich, welche mir in 5 Jahren - bei jährlicher 7- 8monat- licher Beschäftigung - jährlich ungefähr 120000 Mark zusichert. Dazu frei e Reise hin und her und völlige Si- cherste llung durch Deponirung in ei nem deutschen Bankhause. Ich habe auch , so wenig praktisch dies von mir war, abgelehnt. Gestern ka m ein Bevollmäch ti gter der New Yorker Metropolitan-Gese ll schaft zu mir und proponirte , da ich ein vollständiges Aurgeben meiner deutschen Thätigke it nicht zugeben will , mir Folgen- des: Kommen Sie vo m halben October bi s halben Mai (incl usive Reise) zu uns; wir bieten Ihne n für dieses ei ne Jahr , d. h. für diese 7 Monate (i nclusive Re ise), diese l- ben Bedingungen, wie wir sie Ihne n für 7-8 Monate a n- gebothen haben. Das ist nun e twas ga nz A nderes. Es ist mir die Möglichkeit gegeben , mir innerhalb 6 Monaten 71 ungefiihr so viel zu verdienen, als ich , selbst mit meiner Frau , hie r in 4 Jahren verdienen könnte. Daß aber me ine Frau in der letzten Saison stimmlich nicht glück- lich disponirt war , wissen E w. Exzellenz ebenso gut wie ich. Ich hoffe, das wird wieder gut. We nn abe r nicht , so kann ich mich darauf e inrichte n, 8 Jahre lang für meine Familie zu a rbeiten , um dasselbe zu verdienen , was ich je tzt in 6 Monaten erwe rben kann. Ich mü ßte verrückt sein , wenn ich ni cht zugre ife n wollte . Ich habe mir Be- denk zeit bis 24. Juni ausgebeten und di eselbe zugesagt e rh alten. Meine Bitte an Ew. Exzellenz geht nun dahin , Ew. Exze ll enz möge n di e Güte haben , bei S. K. Hoheit dem Großherzog mein G esuch zu befürworten, daß ich vom 15. October J903 bis 15. Mai 1904 e inen außeror- dentli chen Urlaub für A merika erh alte . Natürlich mit Einste llung meine r Bezüge. Am 15. Mai stehe ich hier wieder zu Die nsten. Ich muß auf das All erentschi eden- ste auf d ie gnädi ge Gewährung di ese r meiner Bitte hof- fen. ScllllCh in Dresde n ist vom 24. Juni ab bereit , wenn ich absage , meine Ste ll e für 6 Monate zu übern ehmen , di e Z usage für seinen U rl aub hat e r bere it s in de r T a- sche , wie e in Brief von ihm , den ich gestern gelesen habe, bestä tigt. Ew. Exze ll enz geben mir , mit der Be- fü rwortun g meines - a ll e rd ings auße rgewö hnliche n - Gesuches di e Mögli chkeit , meinem deutsche n Vater- lande treu zu ble iben , auch in Z ukunft dort , wo ich di e beste Kraft meine r Jugend ei ngesetzt habe, auch wei- te rhin wirken zu kön nen. Eine Ablehnung meines Ge- suches würde mich un bed ingt zu e iner A nnahme der Bedi ngunge n für 5 Jahre ve ranl assen müssen un d ob ich das späte rhin ni cht be reuen müßte, will ich jetzt - trotz de r großen äußeren Vortheil e - ni cht behaupten . Deß- halb bitte ich Ew. Exzelle nz dringend und herzlich, in A nbetracht der treue n Dienste, d ie ich durch 23 Jahre dem Großhe rzogl. Hoftheater geleiste t habe, me in Ge- such zu unterstützen. Ein e inmaliger 6 >1monatl icher Url aub ist in A nbetracht der außergewöhnli chen U m- stände schließlich nichts so U nmögli ches. E inen E rsatz für mich werden Ew . Exzelle nz für di e Ze it meine r Ab- wese nheit unschwe r finden. Und ich habe die Möglich- 72 keit nach Absolvirung meiner amerikanischen Tour wiede r in schöne, künstle ri sche Verhältni sse in Karls- ruhe zu kommen , zu de nen im Laufe der Jahre ich das Meinige beige tragen zu haben mir schmeicheln darf. Ich muß aber bis 24. Juni meine Entscheidung geben können. Habe ich bis dahin dieselbe nicht , so treiben Sie mich selbst auf 5 Jahre fo rt , was ich nur mit großem Bange n und ohne eigentli che Herze nfreude, da mir in der "neuen Welt" Alles fremd ist , unternehmen müßte. Ich zä hl e auf di e mir ste ts gütigst bewährte Gesinnung Ew. Exzell enz und bitte um freundliche rasche E rledi- gung der Angelegenheit. In Verehrung Ew. E xzell enz ste ts dankbar gebliebener Fe li x Mottl Alllage 5 Siegfried Wagner verzichtet allf die Mitwirkung der Karlsruher Künstler bei deli Bayreurher Festspielen 1909. (CLA 57/ 133) Bayre uth , 12. 12. 1908 Hochgeehrter He rr Geheim rat! E mpfangen Sie den A usd ruck meines wärmsten Dan- kes für Ihr li ebenswürd iges te ilwe ises Entgegenkom- men! Di e G ründe, weshalb wir de nnoch unt er diesen Umständen auf die Mitwirkung sämtli cher Karisruher Mitgli eder des Chors und des Orchesters ve rzichten müssen , sind fo lge nde: I. Das Beispie l und di e Konsequenz. 2. Wir haben in d iesem Jahr 30 neue Chormitgli eder engag iert. D as mu ßte aus künstl e rischen und mo- ungefiihr so viel zu verdienen, als ich , selbst mit meiner Frau , hie r in 4 Jahren verdienen könnte. Daß aber me ine Frau in der letzten Saison stimmlich nicht glück- lich disponirt war , wissen E w. Exzellenz ebenso gut wie ich. Ich hoffe, das wird wieder gut. We nn abe r nicht , so kann ich mich darauf e inrichte n, 8 Jahre lang für meine Familie zu a rbeiten , um dasselbe zu verdienen , was ich je tzt in 6 Monaten erwe rben kann. Ich mü ßte verrückt sein , wenn ich ni cht zugre ife n wollte . Ich habe mir Be- denk zeit bis 24. Juni ausgebeten und di eselbe zugesagt e rh alten. Meine Bitte an Ew. Exzellenz geht nun dahin , Ew. Exze ll enz möge n di e Güte haben , bei S. K. Hoheit dem Großherzog mein G esuch zu befürworten, daß ich vom 15. October J903 bis 15. Mai 1904 e inen außeror- dentli chen Urlaub für A merika erh alte . Natürlich mit Einste llung meine r Bezüge. Am 15. Mai stehe ich hier wieder zu Die nsten. Ich muß auf das All erentschi eden- ste auf d ie gnädi ge Gewährung di ese r meiner Bitte hof- fen. ScllllCh in Dresde n ist vom 24. Juni ab bereit , wenn ich absage , meine Ste ll e für 6 Monate zu übern ehmen , di e Z usage für seinen U rl aub hat e r bere it s in de r T a- sche , wie e in Brief von ihm , den ich gestern gelesen habe, bestä tigt. Ew. Exze ll enz geben mir , mit der Be- fü rwortun g meines - a ll e rd ings auße rgewö hnliche n - Gesuches di e Mögli chkeit , meinem deutsche n Vater- lande treu zu ble iben , auch in Z ukunft dort , wo ich di e beste Kraft meine r Jugend ei ngesetzt habe, auch wei- te rhin wirken zu kön nen. Eine Ablehnung meines Ge- suches würde mich un bed ingt zu e iner A nnahme der Bedi ngunge n für 5 Jahre ve ranl assen müssen un d ob ich das späte rhin ni cht be reuen müßte, will ich jetzt - trotz de r großen äußeren Vortheil e - ni cht behaupten . Deß- halb bitte ich Ew. Exzelle nz dringend und herzlich, in A nbetracht der treue n Dienste, d ie ich durch 23 Jahre dem Großhe rzogl. Hoftheater geleiste t habe, me in Ge- such zu unterstützen. Ein e inmaliger 6 >1monatl icher Url aub ist in A nbetracht der außergewöhnli chen U m- stände schließlich nichts so U nmögli ches. E inen E rsatz für mich werden Ew . Exzelle nz für di e Ze it meine r Ab- wese nheit unschwe r finden. Und ich habe die Möglich- 72 keit nach Absolvirung meiner amerikanischen Tour wiede r in schöne, künstle ri sche Verhältni sse in Karls- ruhe zu kommen , zu de nen im Laufe der Jahre ich das Meinige beige tragen zu haben mir schmeicheln darf. Ich muß aber bis 24. Juni meine Entscheidung geben können. Habe ich bis dahin dieselbe nicht , so treiben Sie mich selbst auf 5 Jahre fo rt , was ich nur mit großem Bange n und ohne eigentli che Herze nfreude, da mir in der "neuen Welt" Alles fremd ist , unternehmen müßte. Ich zä hl e auf di e mir ste ts gütigst bewährte Gesinnung Ew. Exzell enz und bitte um freundliche rasche E rledi- gung der Angelegenheit. In Verehrung Ew. E xzell enz ste ts dankbar gebliebener Fe li x Mottl Alllage 5 Siegfried Wagner verzichtet allf die Mitwirkung der Karlsruher Künstler bei deli Bayreurher Festspielen 1909. (CLA 57/ 133) Bayre uth , 12. 12. 1908 Hochgeehrter He rr Geheim rat! E mpfangen Sie den A usd ruck meines wärmsten Dan- kes für Ihr li ebenswürd iges te ilwe ises Entgegenkom- men! Di e G ründe, weshalb wir de nnoch unt er diesen Umständen auf die Mitwirkung sämtli cher Karisruher Mitgli eder des Chors und des Orchesters ve rzichten müssen , sind fo lge nde: I. Das Beispie l und di e Konsequenz. 2. Wir haben in d iesem Jahr 30 neue Chormitgli eder engag iert. D as mu ßte aus künstl e rischen und mo- ralischen Gründen sein (Ungenügende stimmliche Leistungen, Unregelmäßigke iten, die wir nicht durchgehen lassen dürfen, ebenso wie an jedem anderen Theater). Diese Neuengagements erfor- dern nun ebensoviele Lohengrinproben wie im vo- rigen Jahr. Ich muß am 15. Juni mit den szeni- schen Proben beginnen. Am 12. Juli beginnen be- rei ts die Generalproben; ein Eintreffen 2 Tage vorher hat also ga r keinen Zweck. 3. Ich habe außerdem für unseren nächstj ährigen Lohengrin noch einige Neuordnungen vor, die ich nur ausführen kann , wenn ich das ganze Personal beisammen habe. So leid es uns tut und so leid es gewiß auch den Karl s- ruher Mitgliedern tun wird , welche nun schon seit 1882 hier mitwirken und sich der größten Beliebtheit bei dem ganzen Personal erfreuen, so müssen wir doch definitiv auf deren Mitwirkung verzichten. Ich werde mich je tzt sofort mit Dr. Muck und Professor Rüdel in Verbin- dung setzen, um Ersa tz aus anderen Theatern zu be- schaffen. Gottlob , daß es jetzt ge rade noch ge ht. Hätte ich diese unerfreu liche Wendung der Dinge später er- fahren, wären wir wo hl in e inige Verlegenheit geraten . Nicht leichten Herzens, das können Sie versichert se in , hochgeehrter Herr Geheimrat, sehen wir Ihre trefOiche Künstlerschar aus Bayreuth scheiden. Darf ich Sie bitten , mich Ihrer Frau Gemahlin ange- legentlichst zu e mpfehlen. Mit dem Ausdruck vorzüg- lichster Hochachtung bin ich , hochgeehrter Herr Ge- heimrat Ihr sehr ergebe ner Siegfried Wagner An/age 6 Generalil1lenclant Bassermann nimmt Stellung zum Un terslützungsgesuch von Frau MOll/-Stanclharfner. (G LA 57a11436) Generaldirektion des Landestheaters Karlsruhe, den 26. Aug.1919 Die Kammersängerin Henriette Mottl-Standhartner betr. I. Z u den Akten: Wie die Bittstellerin in ihrer angeschlossenen Eingabe (eingek. 25. 8. 1919) be me rkt , hat dieselbe unter dem 4. d. Mts. eine gleichlautende Bitte an die Hauptkasse ge- richtet. Diese, anher gelei tet, wurde unter dem 14. Au- gust No. 3797 dem Kultus-Ministerium mit dem Bemer- ken vorgelegt , daß vielleicht die Zuweisun g einer Un- terstützung anstelle einer Teuerungszu lage in Betracht kommen könne. Frau Mottl-Standhartner ist geschiedene Ehefrau des verstorbenen Direktors Felix Mo ttl. Die Ehe wurde etwa 2 Jahre nach Mottls Übersiedelung nach München auf A ntrag Mottls geschieden. Aus der Ehe ist der heute noch lebende, e inzige Sohn Mottl s, Wolfgang Mottl , hervorgegangen. Feli x Mottl hat sich kurz vor seinem Tode mit Zdenka Faßbender (jetzt verehelichte Hanfstiingl) verheiratet. Die Trennung der E he mit Henriette Standhardtner wa r in Fo lge der krankhaften Verschwendungssucht dieser Frau notwendig geworde n. Mottl hat sich nur aus diesem Grunde zu diesem ihm sonst sehr widerstreben- den Schritte entschlossen. Auch Mottls Austritt aus dem hiesigen Hoftheater war durch die Verschwe n- dungssucht seiner Frau unmitte lbar ve ranl aßt. Mottl konnte sich hier finanziell nicht mehr halt en , nachdem die Frau sein ganzes Vermögen verbraucht und darüber 73 ralischen Gründen sein (Ungenügende stimmliche Leistungen, Unregelmäßigke iten, die wir nicht durchgehen lassen dürfen, ebenso wie an jedem anderen Theater). Diese Neuengagements erfor- dern nun ebensoviele Lohengrinproben wie im vo- rigen Jahr. Ich muß am 15. Juni mit den szeni- schen Proben beginnen. Am 12. Juli beginnen be- rei ts die Generalproben; ein Eintreffen 2 Tage vorher hat also ga r keinen Zweck. 3. Ich habe außerdem für unseren nächstj ährigen Lohengrin noch einige Neuordnungen vor, die ich nur ausführen kann , wenn ich das ganze Personal beisammen habe. So leid es uns tut und so leid es gewiß auch den Karl s- ruher Mitgliedern tun wird , welche nun schon seit 1882 hier mitwirken und sich der größten Beliebtheit bei dem ganzen Personal erfreuen, so müssen wir doch definitiv auf deren Mitwirkung verzichten. Ich werde mich je tzt sofort mit Dr. Muck und Professor Rüdel in Verbin- dung setzen, um Ersa tz aus anderen Theatern zu be- schaffen. Gottlob , daß es jetzt ge rade noch ge ht. Hätte ich diese unerfreu liche Wendung der Dinge später er- fahren, wären wir wo hl in e inige Verlegenheit geraten . Nicht leichten Herzens, das können Sie versichert se in , hochgeehrter Herr Geheimrat, sehen wir Ihre trefOiche Künstlerschar aus Bayreuth scheiden. Darf ich Sie bitten , mich Ihrer Frau Gemahlin ange- legentlichst zu e mpfehlen. Mit dem Ausdruck vorzüg- lichster Hochachtung bin ich , hochgeehrter Herr Ge- heimrat Ihr sehr ergebe ner Siegfried Wagner An/age 6 Generalil1lenclant Bassermann nimmt Stellung zum Un terslützungsgesuch von Frau MOll/-Stanclharfner. (G LA 57a11436) Generaldirektion des Landestheaters Karlsruhe, den 26. Aug.1919 Die Kammersängerin Henriette Mottl-Standhartner betr. I. Z u den Akten: Wie die Bittstellerin in ihrer angeschlossenen Eingabe (eingek. 25. 8. 1919) be me rkt , hat dieselbe unter dem 4. d. Mts. eine gleichlautende Bitte an die Hauptkasse ge- richtet. Diese, anher gelei tet, wurde unter dem 14. Au- gust No. 3797 dem Kultus-Ministerium mit dem Bemer- ken vorgelegt , daß vielleicht die Zuweisun g einer Un- terstützung anstelle einer Teuerungszu lage in Betracht kommen könne. Frau Mottl-Standhartner ist geschiedene Ehefrau des verstorbenen Direktors Felix Mo ttl. Die Ehe wurde etwa 2 Jahre nach Mottls Übersiedelung nach München auf A ntrag Mottls geschieden. Aus der Ehe ist der heute noch lebende, e inzige Sohn Mottl s, Wolfgang Mottl , hervorgegangen. Feli x Mottl hat sich kurz vor seinem Tode mit Zdenka Faßbender (jetzt verehelichte Hanfstiingl) verheiratet. Die Trennung der E he mit Henriette Standhardtner wa r in Fo lge der krankhaften Verschwendungssucht dieser Frau notwendig geworde n. Mottl hat sich nur aus diesem Grunde zu diesem ihm sonst sehr widerstreben- den Schritte entschlossen. Auch Mottls Austritt aus dem hiesigen Hoftheater war durch die Verschwe n- dungssucht seiner Frau unmitte lbar ve ranl aßt. Mottl konnte sich hier finanziell nicht mehr halt en , nachdem die Frau sein ganzes Vermögen verbraucht und darüber 73 hinaus maßlos Schulden ge macht hatte. Mottl würde sonst sein dem Großhe rzog Friedri ch I. gege benes Ver- spreche n, auf Lebenszeit in Karlsruhe zu bleiben , unbe- dingt gehalten haben. Das Karl sruhe r Theater ist demnach der Bittstellerin keine n Dank schuldig. Außerdem hat ihr maßloser Ehrgeiz verschiedene tüchtige Künstlerinne n von hi er ve rtri eben, da sie ke ine n Stern neben sich dulden wollte und als Ehe frau des Generalmusikdirektors eine ge- wisse Macht besaß. Der noch unter Mottl e inge tre tene allmiihliche Verfall unse rer e inst vortreffli chen Oper ist ihrem schäd li che n Einflusse mitzuzuschreiben. Von persönlicher Dankbarkeit kann also keine Rede sein , dagege n betont die Bittstellerin mit Recht die Dankesschuld , welche in Hinblick auf den Namen "Mottl " beste ht , e inen Namen , de n Frau Standhardtner leider so sehr befleckt hat. Aber vo n dem Ruhme des Namens Mottl ist e in ·gut Tei l auf das hi es ige Theater gekomme n. Noch heute lebt Mottls Geist lebend ig in unse rm tüchtigen Orche- ste r. Frau Mottl bezieht auf G rund ihrer 10jährigen Mit- gliedschaft e inen Ruhegehalt von 857 M. 14 Pf. jährlich. Witwengehalt bezieht sie selbstverständlich ni cht. Die- ser Ruh egehalt ist ve rpfändet. Nach ihre r Eingabe ist sie vo n sämtlichen Barmitteln ent blößt. Auch vo n ihrem Sohne hat sie offenbar nichts zu erwarten. Ih re Lage ist ohne Zweifel in hohem Maße bemi tlei- denswert. Aber credit verdi ent die Dame nicht , in ihren Händen ze rrinnt das Geld wie Eis in Feue rsglut. Es kann auch ni cht wünschenswert se in , die Bittstellerin in den Stand zu setze n, ihren Aufenthalt hier ode r in der Nä he unsere r Stadt zu nehmen . Nach ihre r Eingabe an die Hauptkasse hat sie vermutlich e twas Ähnliches vor. Eine ständige Sekkatur würde dann vo r der Türe ste- hen. A uch aus d iesem G rund könnte ni cht empfo hle n we rde n, ihr ei ne größere Summe in die H and zu geben. Wenn aber die Möglichkeit bestehn sollte , der Bitt- ste llerin , welche nun einmal de n Namen Mottl trägt , 74 aus der schlimmsten Not zu helfen, so dürfte dies zu be- fürworten sein . Hilfe im e igentlichen Sinn des Wortes ist bei di eser Frau frucht los, de nn sie ist ihre eige ne schlimmste Feindin . Wenn sich das Ministerium entschließen könnte, der Dame eine einmalige E ntschuldungssumme vo n etwa 500 M zu gewähren , um di e notwendigsten Pfandstücke einzul ösen , und ihr dann zu ihrem Ruhegehalte eine in monatlichen Raten zu gewährende, wide rrufliche Teuerungszulage von etwa '1200 M jährlich zu bewilli- gen, so könnte sich Frau Mottl eine neue Existenz grün- den und wäre der schlimmsten Not ent hoben. Ihr aber mehr Geld in die Hand zu geben, kann nicht empfohlen we rden. 11. Nach den vo rstehenden Ausführungen erscheint es mir nicht ratsam , Frau Mottl-S tandhart ner eine jährliche Teuerungszulage zu gewähren. Auf diese hin würde sie wa hrscheinlich neue Schulden machen. Ich würde vor- schlagen, dem Andenken ihres Mannes zu Liebe, ihr ei ne einmalige ni cht zu große Summe zu spenden zur Tilgung ihrer allerdrückendsten Verpfl ichtungen mit der energischen Erkl ärung, daß damit ein für allemal die Sache zu E nde sei. S. Fuchs hinaus maßlos Schulden ge macht hatte. Mottl würde sonst sein dem Großhe rzog Friedri ch I. gege benes Ver- spreche n, auf Lebenszeit in Karlsruhe zu bleiben , unbe- dingt gehalten haben. Das Karl sruhe r Theater ist demnach der Bittstellerin keine n Dank schuldig. Außerdem hat ihr maßloser Ehrgeiz verschiedene tüchtige Künstlerinne n von hi er ve rtri eben, da sie ke ine n Stern neben sich dulden wollte und als Ehe frau des Generalmusikdirektors eine ge- wisse Macht besaß. Der noch unter Mottl e inge tre tene allmiihliche Verfall unse rer e inst vortreffli chen Oper ist ihrem schäd li che n Einflusse mitzuzuschreiben. Von persönlicher Dankbarkeit kann also keine Rede sein , dagege n betont die Bittstellerin mit Recht die Dankesschuld , welche in Hinblick auf den Namen "Mottl " beste ht , e inen Namen , de n Frau Standhardtner leider so sehr befleckt hat. Aber vo n dem Ruhme des Namens Mottl ist e in ·gut Tei l auf das hi es ige Theater gekomme n. Noch heute lebt Mottls Geist lebend ig in unse rm tüchtigen Orche- ste r. Frau Mottl bezieht auf G rund ihrer 10jährigen Mit- gliedschaft e inen Ruhegehalt von 857 M. 14 Pf. jährlich. Witwengehalt bezieht sie selbstverständlich ni cht. Die- ser Ruh egehalt ist ve rpfändet. Nach ihre r Eingabe ist sie vo n sämtlichen Barmitteln ent blößt. Auch vo n ihrem Sohne hat sie offenbar nichts zu erwarten. Ih re Lage ist ohne Zweifel in hohem Maße bemi tlei- denswert. Aber credit verdi ent die Dame nicht , in ihren Händen ze rrinnt das Geld wie Eis in Feue rsglut. Es kann auch ni cht wünschenswert se in , die Bittstellerin in den Stand zu setze n, ihren Aufenthalt hier ode r in der Nä he unsere r Stadt zu nehmen . Nach ihre r Eingabe an die Hauptkasse hat sie vermutlich e twas Ähnliches vor. Eine ständige Sekkatur würde dann vo r der Türe ste- hen. A uch aus d iesem G rund könnte ni cht empfo hle n we rde n, ihr ei ne größere Summe in die H and zu geben. Wenn aber die Möglichkeit bestehn sollte , der Bitt- ste llerin , welche nun einmal de n Namen Mottl trägt , 74 aus der schlimmsten Not zu helfen, so dürfte dies zu be- fürworten sein . Hilfe im e igentlichen Sinn des Wortes ist bei di eser Frau frucht los, de nn sie ist ihre eige ne schlimmste Feindin . Wenn sich das Ministerium entschließen könnte, der Dame eine einmalige E ntschuldungssumme vo n etwa 500 M zu gewähren , um di e notwendigsten Pfandstücke einzul ösen , und ihr dann zu ihrem Ruhegehalte eine in monatlichen Raten zu gewährende, wide rrufliche Teuerungszulage von etwa '1200 M jährlich zu bewilli- gen, so könnte sich Frau Mottl eine neue Existenz grün- den und wäre der schlimmsten Not ent hoben. Ihr aber mehr Geld in die Hand zu geben, kann nicht empfohlen we rden. 11. Nach den vo rstehenden Ausführungen erscheint es mir nicht ratsam , Frau Mottl-S tandhart ner eine jährliche Teuerungszulage zu gewähren. Auf diese hin würde sie wa hrscheinlich neue Schulden machen. Ich würde vor- schlagen, dem Andenken ihres Mannes zu Liebe, ihr ei ne einmalige ni cht zu große Summe zu spenden zur Tilgung ihrer allerdrückendsten Verpfl ichtungen mit der energischen Erkl ärung, daß damit ein für allemal die Sache zu E nde sei. S. Fuchs Kurt R. Pietschmann Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919- 1985 75 Kurt R. Pietschmann Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919- 1985 75 Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919- 1985 Es wird hie r de r Ve rsuch unternommen, d ie Wagner- pfl ege in Karlsruh e vom Ende des Ersten Weltkrieges bis heut e im Überblick da rzuste ll en. D aß auf d ie Schil- derung, U nte rsuchung, ja auf di e E rwähnun g vo n vie- le n und vie lem Wichtigem ve rzichtet we rde n mu ß, be- dingt de r Reichtum an Wagner-Inszenie rungen in die- sem Zeitraum . A lle in vo n 1948 bis 1982 - in vie rund- dre ißig Jahre n - kamen zweiunddreißig Wagner-Neu- inszenie runge n auf die Bühn e. A m Beginn des hie r behandelten Zeitraumes steht e in in der deutschen Theatergeschichte e inmaliges E r- eigni s und e in sinnbildhaft e r Beweis für di e Kontinuität de r Wagnerpflege in d iese r Stadt. im November 1918 beginnt im G roßherzoglichen Ho ftheate r e in Ring-Zy- klus mit Das Rheingold und Die Walküre. Dann kom- me n das Kriegsende, der Z usammenb ruch des Kaise r- re iches, das Groß herzogli ehe H oftheater wird Badi- sches La ndesth eate r - und in diesem wird der Ring-Zy- klus fortgesetzt un d beendet. Keine Götte rdämme rung da rf und ka nn d ie GÖlIerdämmen mg verhindern . Das Ja hr 19 19 brachte d ie Ka rl sruhe r E rstaufführung des Parsilal. Das Großherzogli che H oftheate r hatte sich 19 13 , nach dem Freiwerde n des B ühne nweih fes t- sp ie ls ni cht an dem a llgemeine n Run betei ligt , den d ie Sp ie lp läne der üb rigen großen O pern bühn en erkennen lassen. D ie enge n Beziehun gen zu m H ause Wahnfri ed dürfte n hie r vor a ll em anderen bestimmend gewese n se1l1. Von 1919 bis 1933 fa nde n am Badi schen La ndesth ea- ter rolgende Ne uinszenierungen und Neuei nst ud ierun- gen von Werken Richard Wagners sta tt: Riell zi 8. Februar neu e instu d ie rt. 15. Ma i 1932 neu e instudie rt . 76 Musika li sche Leitung Josef Kri ps, Inszeni e- rung Viktor Pruscha, B ühnenbil de r To r- sten H echt , Kostüme Ma rga re te Sche ll en- berg. D arste lle r: Ri enzi - Theo Strack, lrene- Ellen Winte r , Adriano - Malie Fan2. A m fo lgenden Tag wurde e ine Mo rge nreie r mit Wer- ken vo n Richard Wagner, Schlußszene der GÖllerdiim- merung, und Siegfri ed Wagne r, di e Vorspiele zu Die heilige Linde und RainulI und Adelasia, veranstaltet. Der Vo rsitzende der O rtsgruppe Karlsruhe eies Bay- reuthe r Bundes, Christi an Lo renz, hie lt d ie A nsprache. Der fliegende Holländer Im Spie lp lan bi s Spie lzeit 1928/29 a ls Wiederaufnahme 1921/1922 Musika li sche Leitung A lfred Lo renz, in- szeni e run g Hans Bussard . 1928/1929 Musika li sche Leitung R udo lf Schwa rz, i n- szeni e rung 0 110 Kra uß, Kostü me Marga- rete Sche ll enbe rg, keine Bühnenbild neran- gabe. l2.4. 1932 neu e instu diert. Musika lische Leitung Rudolf Schwarz, Spie llei tun g Viktor Pruscha, Kostüme Mar- ga re te Sche ll en be rg , kei ne Bühn enbil dner- angabe. Darste ller: Daland - Ado lf Schoepflin , Sent a - Fine Reich-Dö ri ch, Erik - Theo Strack , Holl än- de r - Franz Schuste r. Ta llnhäuser im Repertoire von Spielzeit 1920/21 bis Spie lzeit 1923/ 24 a ls Wiederaufnahme . 15.6. 1928 neu e instud ie rt und inszenie rt. Musika li sche Leitung Ferdinand Wagner , Inszenie rung O tt o Krauß , Bühn enbilder Richard Wagners Werke auf Karlsruher Bühnen 1919- 1985 Es wird hie r de r Ve rsuch unternommen, d ie Wagner- pfl ege in Karlsruh e vom Ende des Ersten Weltkrieges bis heut e im Überblick da rzuste ll en. D aß auf d ie Schil- derung, U nte rsuchung, ja auf di e E rwähnun g vo n vie- le n und vie lem Wichtigem ve rzichtet we rde n mu ß, be- dingt de r Reichtum an Wagner-Inszenie rungen in die- sem Zeitraum . A lle in vo n 1948 bis 1982 - in vie rund- dre ißig Jahre n - kamen zweiunddreißig Wagner-Neu- inszenie runge n auf die Bühn e. A m Beginn des hie r behandelten Zeitraumes steht e in in der deutschen Theatergeschichte e inmaliges E r- eigni s und e in sinnbildhaft e r Beweis für di e Kontinuität de r Wagnerpflege in d iese r Stadt. im November 1918 beginnt im G roßherzoglichen Ho ftheate r e in Ring-Zy- klus mit Das Rheingold und Die Walküre. Dann kom- me n das Kriegsende, der Z usammenb ruch des Kaise r- re iches, das Groß herzogli ehe H oftheater wird Badi- sches La ndesth eate r - und in diesem wird der Ring-Zy- klus fortgesetzt un d beendet. Keine Götte rdämme rung da rf und ka nn d ie GÖlIerdämmen mg verhindern . Das Ja hr 19 19 brachte d ie Ka rl sruhe r E rstaufführung des Parsilal. Das Großherzogli che H oftheate r hatte sich 19 13 , nach dem Freiwerde n des B ühne nweih fes t- sp ie ls ni cht an dem a llgemeine n Run betei ligt , den d ie Sp ie lp läne der üb rigen großen O pern bühn en erkennen lassen. D ie enge n Beziehun gen zu m H ause Wahnfri ed dürfte n hie r vor a ll em anderen bestimmend gewese n se1l1. Von 1919 bis 1933 fa nde n am Badi schen La ndesth ea- ter rolgende Ne uinszenierungen und Neuei nst ud ierun- gen von Werken Richard Wagners sta tt: Riell zi 8. Februar neu e instu d ie rt. 15. Ma i 1932 neu e instudie rt . 76 Musika li sche Leitung Josef Kri ps, Inszeni e- rung Viktor Pruscha, B ühnenbil de r To r- sten H echt , Kostüme Ma rga re te Sche ll en- berg. D arste lle r: Ri enzi - Theo Strack, lrene- Ellen Winte r , Adriano - Malie Fan2. A m fo lgenden Tag wurde e ine Mo rge nreie r mit Wer- ken vo n Richard Wagner, Schlußszene der GÖllerdiim- merung, und Siegfri ed Wagne r, di e Vorspiele zu Die heilige Linde und RainulI und Adelasia, veranstaltet. Der Vo rsitzende der O rtsgruppe Karlsruhe eies Bay- reuthe r Bundes, Christi an Lo renz, hie lt d ie A nsprache. Der fliegende Holländer Im Spie lp lan bi s Spie lzeit 1928/29 a ls Wiederaufnahme 1921/1922 Musika li sche Leitung A lfred Lo renz, in- szeni e run g Hans Bussard . 1928/1929 Musika li sche Leitung R udo lf Schwa rz, i n- szeni e rung 0 110 Kra uß, Kostü me Marga- rete Sche ll enbe rg, keine Bühnenbild neran- gabe. l2.4. 1932 neu e instu diert. Musika lische Leitung Rudolf Schwarz, Spie llei tun g Viktor Pruscha, Kostüme Mar- ga re te Sche ll en be rg , kei ne Bühn enbil dner- angabe. Darste ller: Daland - Ado lf Schoepflin , Sent a - Fine Reich-Dö ri ch, Erik - Theo Strack , Holl än- de r - Franz Schuste r. Ta llnhäuser im Repertoire von Spielzeit 1920/21 bis Spie lzeit 1923/ 24 a ls Wiederaufnahme . 15.6. 1928 neu e instud ie rt und inszenie rt. Musika li sche Leitung Ferdinand Wagner , Inszenie rung O tt o Krauß , Bühn enbilder Emil Burkard, Kostüme Margarete Schel- lenberg, Einstudi erung der Tänze Wini Laine. Darstell er: Landgraf Hennann - Dr. Hermann Wu- cherp fe nnig, Tannhäuser - Theo Strack, Wolfram - Rudolf Weyrauch , E li sabe th - Malie Fanz, Venus - E lse Blank. 13.5 . 1929 Wiederaufnahme. Musikalische Leitung Ferdinand Wagner , Inszenierung Otto Krauß , Bühne nbilde r Em il Burkard , Kostüme Margarete Schel- lenbe rg, Einstudierung des Bacchanal Ha- raid Josef Fürstenau. 14.9.1930 Neu einstudi ert. Musikalische Leitung Josef Krips , Inszeni e- rung Viktor Pruscha , Bühnenbi lder Tor- sten Hecht , Kostüme Margarete Schellen- berg, Einstudierung des Bacchanal Harald Jose r Fürstenau. Darsteller: La ndgraf Hermann - Adolf Schoepflin , Tannhäuser - Theo St rack , Wolfram - Car- sten Oerner, E lisabet h - Ma li e Fanz, Ven us - Fine Reich-Dörich. Lohellgrill 12.9.1920 neu einstudiert . Mus ika li sche Le itung Fritz Cortolezis, Sze- nische Lei tun g Hans Bussard , keine Büh- nenbi ldner- und Kostümbildnerangabe . Darsteller: Kö nig Heinrich - Ca rl G iesen, Lohengrin- Josef Schöffe l, Telramund - Max Büttner, E la - Eri ca von Tyszka, Ortrud - Zdenka Faßbender. 27.5 .1928 neu einstudiert. Musika lische Leitung Josef Krips, Insze ni e- rung O tto Krauß , Bühnenbilder Torsten Hecht. Tristan und Isolde Im Repertoire bis Spielzeit 1924/25 a ls Wiede rauf- nahme . 31 .1.1926 neu einstudi ert. Musikalische Leitung Ferdinand Wagner, Inszenierung Otto Krauß , Bühnenbilder E mil Burkard , Kostüme Margarete Schel- lenberg. Darste ller: Tristan - Theo Strack , Isolde - Hedy Ira- cema-Brügelmann , König Marke - Dr. Hermann Wucherpfennig, Kurwenal - Walter Warth , Brangäne - Viktoria Hoff- mann-Brewer. 5.5. 1932 neu einstudiert. Musika lische Lei tun g Joser Krips, Insze ni e- rung nicht bekannt , keine Bü hne nbildner- und Kost ümbi ldnerangabe. Darste ller : Tristan - G umar Graarud , Iso lde - Fine Reich-Dörich, Köni g Marke - Adolf Schoepflin , Kurwenal - Carsten Oerner, Brangäne - Malie Fanz. Die Meistersinger von Niirnberg Im Repertoire bis Spielzeit 192 1/22 a ls Wiederauf- nahme. 17.6.1923 neu einstudiert. Musikalische Leitung Fritz Cortol ezis, In - szenierung Josef T urnau , Bühnenbilder E mil Burkard. Darste ll er: H ans Sachs - Max Büttner, Pogner - Dr. Hermann Wucherpfennig, Beckmesser - Hans Bussard , Walther von Stolzing - Willy Zi lken , Eva - Lilly Breig, David - A lbert Peters . 30. 10.1925 neu einstudiert. Musikalische Leitung Ferdinand Wagner , 77 Emil Burkard, Kostüme Margarete Schel- lenberg, Einstudi erung der Tänze Wini Laine. Darstell er: Landgraf Hennann - Dr. Hermann Wu- cherp fe nnig, Tannhäuser - Theo Strack, Wolfram - Rudolf Weyrauch , E li sabe th - Malie Fanz, Venus - E lse Blank. 13.5 . 1929 Wiederaufnahme. Musikalische Leitung Ferdinand Wagner , Inszenierung Otto Krauß , Bühne nbilde r Em il Burkard , Kostüme Margarete Schel- lenbe rg, Einstudierung des Bacchanal Ha- raid Josef Fürstenau. 14.9.1930 Neu einstudi ert. Musikalische Leitung Josef Krips , Inszeni e- rung Viktor Pruscha , Bühnenbi lder Tor- sten Hecht , Kostüme Margarete Schellen- berg, Einstudierung des Bacchanal Harald Jose r Fürstenau. Darsteller: La ndgraf Hermann - Adolf Schoepflin , Tannhäuser - Theo St rack , Wolfram - Car- sten Oerner, E lisabet h - Ma li e Fanz, Ven us - Fine Reich-Dörich. Lohellgrill 12.9.1920 neu einstudiert . Mus ika li sche Le itung Fritz Cortolezis, Sze- nische Lei tun g Hans Bussard , keine Büh- nenbi ldner- und Kostümbildnerangabe . Darsteller: Kö nig Heinrich - Ca rl G iesen, Lohengrin- Josef Schöffe l, Telramund - Max Büttner, E la - Eri ca von Tyszka, Ortrud - Zdenka Faßbender. 27.5 .1928 neu einstudiert. Musika lische Leitung Josef Krips, Insze ni e- rung O tto Krauß , Bühnenbilder Torsten Hecht. Tristan und Isolde Im Repertoire bis Spielzeit 1924/25 a ls Wiede rauf- nahme . 31 .1.1926 neu einstudi ert. Musikalische Leitung Ferdinand Wagner, Inszenierung Otto Krauß , Bühnenbilder E mil Burkard , Kostüme Margarete Schel- lenberg. Darste ller: Tristan - Theo Strack , Isolde - Hedy Ira- cema-Brügelmann , König Marke - Dr. Hermann Wucherpfennig, Kurwenal - Walter Warth , Brangäne - Viktoria Hoff- mann-Brewer. 5.5. 1932 neu einstudiert. Musika lische Lei tun g Joser Krips, Insze ni e- rung nicht bekannt , keine Bü hne nbildner- und Kost ümbi ldnerangabe. Darste ller : Tristan - G umar Graarud , Iso lde - Fine Reich-Dörich, Köni g Marke - Adolf Schoepflin , Kurwenal - Carsten Oerner, Brangäne - Malie Fanz. Die Meistersinger von Niirnberg Im Repertoire bis Spielzeit 192 1/22 a ls Wiederauf- nahme. 17.6.1923 neu einstudiert. Musikalische Leitung Fritz Cortol ezis, In - szenierung Josef T urnau , Bühnenbilder E mil Burkard. Darste ll er: H ans Sachs - Max Büttner, Pogner - Dr. Hermann Wucherpfennig, Beckmesser - Hans Bussard , Walther von Stolzing - Willy Zi lken , Eva - Lilly Breig, David - A lbert Peters . 30. 10.1925 neu einstudiert. Musikalische Leitung Ferdinand Wagner , 77 Inszenierun g Otto Krauß , Bühnenbilder Emil Burkard , Kostüme Margare te Schel- lenbe rg. D arste lle r: Hans Sachs - Franz Schuster , Pogne r - Dr. Hennann Wucherpfennig, Beckmesse r - Karlh einz Löser, Walther von Sto lzi ng - T heo Strack, E va - Tilly Blätte rmann , Da- - Theo Strack, Sieglinde - Malie Fanz, Hunding - Adolf Schoepflin , Brünnhilde- Fine R eich-Dö ri ch, Siegfri ed - Theo Strack, Hagen - Adolf Schoepfl in. vid - Hans Siegfri ed . Parsifal Der Ring des Nibelungen J m Spielplan bis Spielze it 1922/23 als Wiederaufnahme . 28.9.1919 E rstaufführung. Musikalische Le itung Fritz Corto lezis, In- szeni erung Peter Dumas , Bühnenbilder Al- be rt Wolf, Kostüme Marga re te Sche llen- berg. 28. September 1924 bis Juni 1925 neu e instud iert und · Darste lle r : inszenie rt. Amfo rtas - Max Büttner, G urnemanz - Karl G iesen, Parsifa l - Josef Schöffel, Klingso r - Hermann Eck , Kundry - Berta Morena (Bayeri sches Nati onaltheater München) . Darste lle r: 17.9. 1929 Darste lle r: 78 Musika li sche Leitung F ritz Corto lezis, In- szeni erung Carl Stang, Bühnenbilder E mil Burkard , Kostüme Margare te Sche ll en- berg. Wotan - Walter Warth , Fricka, E rda , Wal- t raute - T rude H enckel, Viktoria Hoff- mann-B rewer, Loge - Hans Bussa rd, Faf- ne r - Dr. Hermann Wucherpfe nnig , A lbe- rich - A lfred G laß, Mime - A lbert Pe ters, Hans Bussa rd , Siegmund - Rudolf Balve, Sieglinde - Malie Fanz, Hunding - Dr. He r- mann Wucherp fe nnig, Brünnhilde - Hedy Iracema- Brügelmann , Siegfried - Rudo lf Balve. bis 6. 10. neu e instudiert. Musika li sche Le itung Josef Krips, I nsze ni e- rung Hans Esdras Mutzenbecher , Bühn en- bilder Torsten Hecht , Kostüme Ma rgare te Schelle n be rg. Wotan - Josef Rühr , F ricka, Waltraude - Magda Strack, E rda - A nne li e Süsanne Baum bach, Fa fner - Adolf Schoepflin , Loge - T heo Strack, A bbe rich - Karlheinz Löse r, Mime - Karl Laufkö tte r , Siegmund Im Spie lplan bis Spielzeit 1932/33 als Wiederaufnahme. 1921/22 Musikalische Leitung Josef Kri ps und Ru- do lE Schwa rz, Insze ni erung Hans Lange, keine Bühnenbildner- und Kostümbildner- angabe . 1928-1929 Musikalische Leitung Josef Kri ps und Ru- dolf Schwa rz, Inszeni erung O ltO Krauß, keine Bühnenbildner- und Kostümbildner- angabe. Darste lle r: A mfortas - Josef Rühr , G urnemanz - Dr. Herm ann Wucherpfennig, Ado lf Schoepf- lin , Klingsor - Karlheinz Löser, Pa rsifa l - Theo Strack , Kundry - Li ly Hafgren. In den Jahren zwischen 1933 (Spielzei tbeginn 1933/34) und der Schließung der T heate r (31 .8.1 944) wegen des "Totalen Krieges" fa nden fo lgende Neuinsze nierungen und Neueinstudi erungen am Badischen Staa tstheater Karlsruhe statt : Inszenierun g Otto Krauß , Bühnenbilder Emil Burkard , Kostüme Margare te Schel- lenbe rg. D arste lle r: Hans Sachs - Franz Schuster , Pogne r - Dr. Hennann Wucherpfennig, Beckmesse r - Karlh einz Löser, Walther von Sto lzi ng - T heo Strack, E va - Tilly Blätte rmann , Da- - Theo Strack, Sieglinde - Malie Fanz, Hunding - Adolf Schoepflin , Brünnhilde- Fine R eich-Dö ri ch, Siegfri ed - Theo Strack, Hagen - Adolf Schoepfl in. vid - Hans Siegfri ed . Parsifal Der Ring des Nibelungen J m Spielplan bis Spielze it 1922/23 als Wiederaufnahme . 28.9.1919 E rstaufführung. Musikalische Le itung Fritz Corto lezis, In- szeni erung Peter Dumas , Bühnenbilder Al- be rt Wolf, Kostüme Marga re te Sche llen- berg. 28. September 1924 bis Juni 1925 neu e instud iert und · Darste lle r : inszenie rt. Amfo rtas - Max Büttner, G urnemanz - Karl G iesen, Parsifa l - Josef Schöffel, Klingso r - Hermann Eck , Kundry - Berta Morena (Bayeri sches Nati onaltheater München) . Darste lle r: 17.9. 1929 Darste lle r: 78 Musika li sche Leitung F ritz Corto lezis, In- szeni erung Carl Stang, Bühnenbilder E mil Burkard , Kostüme Margare te Sche ll en- berg. Wotan - Walter Warth , Fricka, E rda , Wal- t raute - T rude H enckel, Viktoria Hoff- mann-B rewer, Loge - Hans Bussa rd, Faf- ne r - Dr. Hermann Wucherpfe nnig , A lbe- rich - A lfred G laß, Mime - A lbert Pe ters, Hans Bussa rd , Siegmund - Rudolf Balve, Sieglinde - Malie Fanz, Hunding - Dr. He r- mann Wucherp fe nnig, Brünnhilde - Hedy Iracema- Brügelmann , Siegfried - Rudo lf Balve. bis 6. 10. neu e instudiert. Musika li sche Le itung Josef Krips, I nsze ni e- rung Hans Esdras Mutzenbecher , Bühn en- bilder Torsten Hecht , Kostüme Ma rgare te Schelle n be rg. Wotan - Josef Rühr , F ricka, Waltraude - Magda Strack, E rda - A nne li e Süsanne Baum bach, Fa fner - Adolf Schoepflin , Loge - T heo Strack, A bbe rich - Karlheinz Löse r, Mime - Karl Laufkö tte r , Siegmund Im Spie lplan bis Spielzeit 1932/33 als Wiederaufnahme. 1921/22 Musikalische Leitung Josef Kri ps und Ru- do lE Schwa rz, Insze ni erung Hans Lange, keine Bühnenbildner- und Kostümbildner- angabe . 1928-1929 Musikalische Leitung Josef Kri ps und Ru- dolf Schwa rz, Inszeni erung O ltO Krauß, keine Bühnenbildner- und Kostümbildner- angabe. Darste lle r: A mfortas - Josef Rühr , G urnemanz - Dr. Herm ann Wucherpfennig, Ado lf Schoepf- lin , Klingsor - Karlheinz Löser, Pa rsifa l - Theo Strack , Kundry - Li ly Hafgren. In den Jahren zwischen 1933 (Spielzei tbeginn 1933/34) und der Schließung der T heate r (31 .8.1 944) wegen des "Totalen Krieges" fa nden fo lgende Neuinsze nierungen und Neueinstudi erungen am Badischen Staa tstheater Karlsruhe statt : Rienzi Wiederaufnahme der Neueinstudierung vo n 1932 in die Spielzeit 1933/34. Der f liegende Holländer 26. 11.1 933 Darstelle r: 6.4 .1 941 Darstelle r: TallllhäLlser neu ei ngeübt. Musikalische Leitung, Inszenierung Klaus Nettstraeter. siehe Spielzeit 1932. neu inszeniert. Musika lische Leitung Olto Matzerath , In- sze ni erung E rik Wildhagen , Bühnenbi lder E mil Burkard , Kostüme Margarete Schel- lenberg. Daland - Ado lf Schoepflin , Senta - Paula Baumann , Erik - T heo Strack , Holl änder- Helmut Seiler. Im Repertoire bis Spielzeit 1943/44. Telramund - Helmuth Seiler, Ortrud - Paula Baumann . 26. 10.194 1 neu einstudie rt. Musikal ische Leitung Otto Matzera th , In- szeni erung Carl Heinz Krah l, keine Bü h- nenbildner- und Kostümbildnerangabe. Darsteller: König Heinrich - Adolf Schoepflin , Lohen- grin - T heo Strack , E isa - Annemarie Lange , Telramund - Helmuth Seile r, O r- trud - Paul a Baumann. Tristan Lind lsolde 25 .12.1938 neu inszeniert. Musikalische Leitung Joseph Keilberth , Inszeni erung Erik Wildhagen, Bühnenbil- der Heinz-Georg Zircher , Kostüme Marga- rete Schellen berg. Darsteller: Tristan - T heo Strack, Iso lde - Vilma Ficht- müller, König Marke - Adolf Schoepflin , Kurwenal - A . Permann a .G., Brangäne - Paula Baumann . Kei ne Neueinstudi erung oder Neuinszenierung. Wie- Die Meistersinger von Nii rnberg deraufnahme der Inszenierung vo n 1930. Lohengrin 12.9. 1937 neu inszeni ert in neue r Ausstattun g. Musika lische Leitung Joseph Keilberth , Inszenierung Eri k Wildhage n, Bühnenbil- der Heinz-Georg Zi rcher , Kostüme Marga- rete Schell en be rg. Darsteller: König Heinrich - Ado lf Schoepflin , Lohen- grin - Theo Strack, E isa - Anneli es Roerig, Wiederaufnahme der Neueinstudierung von 1925 bis Spielzeit 1939/40. 25 .12.1940 neu einstudi ert. Musikali sche Leitung Otto Matzerath , In - szenierung Erik Wildhagen, Bühnenbilder Heinz-Georg Z ircher, Kostüme Marga rete Schellen berg. Darstell e r: Hans Sachs - Helmuth Sei ler, Pogner - Adolf Schoepflin , Beckmesser - Wilhelm G reif, Walther vo n Stolzing - Theo Strack, Eva - E lse Blank, D avid - Robert Ki efer. 79 Rienzi Wiederaufnahme der Neueinstudierung vo n 1932 in die Spielzeit 1933/34. Der f liegende Holländer 26. 11.1 933 Darstelle r: 6.4 .1 941 Darstelle r: TallllhäLlser neu ei ngeübt. Musikalische Leitung, Inszenierung Klaus Nettstraeter. siehe Spielzeit 1932. neu inszeniert. Musika lische Leitung Olto Matzerath , In- sze ni erung E rik Wildhagen , Bühnenbi lder E mil Burkard , Kostüme Margarete Schel- lenberg. Daland - Ado lf Schoepflin , Senta - Paula Baumann , Erik - T heo Strack , Holl änder- Helmut Seiler. Im Repertoire bis Spielzeit 1943/44. Telramund - Helmuth Seiler, Ortrud - Paula Baumann . 26. 10.194 1 neu einstudie rt. Musikal ische Leitung Otto Matzera th , In- szeni erung Carl Heinz Krah l, keine Bü h- nenbildner- und Kostümbildnerangabe. Darsteller: König Heinrich - Adolf Schoepflin , Lohen- grin - T heo Strack , E isa - Annemarie Lange , Telramund - Helmuth Seile r, O r- trud - Paul a Baumann. Tristan Lind lsolde 25 .12.1938 neu inszeniert. Musikalische Leitung Joseph Keilberth , Inszeni erung Erik Wildhagen, Bühnenbil- der Heinz-Georg Zircher , Kostüme Marga- rete Schellen berg. Darsteller: Tristan - T heo Strack, Iso lde - Vilma Ficht- müller, König Marke - Adolf Schoepflin , Kurwenal - A . Permann a .G., Brangäne - Paula Baumann . Kei ne Neueinstudi erung oder Neuinszenierung. Wie- Die Meistersinger von Nii rnberg deraufnahme der Inszenierung vo n 1930. Lohengrin 12.9. 1937 neu inszeni ert in neue r Ausstattun g. Musika lische Leitung Joseph Keilberth , Inszenierung Eri k Wildhage n, Bühnenbil- der Heinz-Georg Zi rcher , Kostüme Marga- rete Schell en be rg. Darsteller: König Heinrich - Ado lf Schoepflin , Lohen- grin - Theo Strack, E isa - Anneli es Roerig, Wiederaufnahme der Neueinstudierung von 1925 bis Spielzeit 1939/40. 25 .12.1940 neu einstudi ert. Musikali sche Leitung Otto Matzerath , In - szenierung Erik Wildhagen, Bühnenbilder Heinz-Georg Z ircher, Kostüme Marga rete Schellen berg. Darstell e r: Hans Sachs - Helmuth Sei ler, Pogner - Adolf Schoepflin , Beckmesser - Wilhelm G reif, Walther vo n Stolzing - Theo Strack, Eva - E lse Blank, D avid - Robert Ki efer. 79 Der Ring des Nibelungen 14.9. bis 26.11.1 934 neu einstudiert. Musikalische Leitung, Inszenierung Klaus Nettstraeter , Bühnenbilder Emil Burkard . Darstelle r: Wotan - Helmuth Seiler , Fricka , Erda - EI- friede Haberkorn , Loge - Theo Strack , AI- berich - Karlhei nz Löser, Mime - Robert Ki efer , Siegmund - Theo Strack , Sieglinde - Hilde Anschütz, Hunding - Adolf Schoepflin , Brünnhilde - Fine Reich-Dö- rich , Siegfried - Theo Strack , Hagen - Adolf Schoepflin. 13 .- 28. 11.1937 neu inszeniert. Musikal ische Leitung Joseph Keilberth , Inszenierung Klaus Nettstraeter, Bühnen- bilder E mil Burkard, Kostüme Margarete Schellen berg , Technische E inrichtung Ru- dolf Walut. Darsteller: Wotan , Wanderer - Helmuth Seiler, Loge- Theo Strack, Fricka - Paula Baumann , Erda - E lfriede Haberkorn , Alberich - Ri- chard Bitterauf a .G. , Mime - Rober! Kie- fe r, Fafner - Franz Schuster , Siegmund - Theo Strack, Sieglinde - Annelies Roe rig, Hunding - Adolf Schoepflin , Brünnhilde - Vilma Fichtmüller, Siegfried - Theo Strack , Waldvogel- Hannefri edel Grether, Gunther - He lmuth Seiler, Hagen - Adolf Schoepflin. Siegfried Zum Geburtstag des Führers neu einstudiert. Musikalische Leitung Otto Matzerath , In- szenierung Carl Heinz Kroff. 20.4.1943 neu einstudiert. Darste ller: Siegfri ed - Theo Strack, Wanderer - Ed- mund Eichinger, Alberich - Eugen Ram- 80 Parsifa l poni , Brünnhilde - Paula Baumann , Wald- vogel- Gertrud Weyl, Erda - Elfriede Ha- berkorn . Im Spielplan 1933 - 1936 als Wiederaufnahme. Im Spielplan 1935/36 als Wiederaufnahme. Neu: Büh- nenbilder Emil Burkard. Im Repe rtoire bis Spielzeit 1939/40. E in sehr selten aufgeführtes Werk Wagners wurde im Rahmen einer Wagner-Morgenfe ier am 8. November 1936 nach einem Vortrag von Dr. Otto Strobel, "Ge- nius und Werk", aufgeführt: Die bis dahin unveröffent- Lichte Komposition Kinder-Katechismus, Gesang der Kinder zum Geburtstag der Mutter (25 .12. 1874). Mit dem Porazzi-Thema wurde die Morgenfeier begonnen und beendet. Seit der Wiedereröffnung des Badischen Staatstheaters nach dem Zweiten Weltkrieg bis Ende 1983 hatten fol- gende Neuinszenierungen von Bühnenwerken Wagners Premiere : Die Hochzeit - Fragment des 1. Ak tes 25.4.1981 Erstaufführung, konze rtante Aufführung , innerhalb des Abends "Opern fragmente der Romantik" . Musikalische Leitung Christof Prick. Darsteller: Cadolt - Paul Yoder, Admund - Hans-Jörg Weinschenk , Arindal - Anton de Ridder, Ada - Ingrid Haubold , Hadmar - Mark Munkittrick. Der Ring des Nibelungen 14.9. bis 26.11.1 934 neu einstudiert. Musikalische Leitung, Inszenierung Klaus Nettstraeter , Bühnenbilder Emil Burkard . Darstelle r: Wotan - Helmuth Seiler , Fricka , Erda - EI- friede Haberkorn , Loge - Theo Strack , AI- berich - Karlhei nz Löser, Mime - Robert Ki efer , Siegmund - Theo Strack , Sieglinde - Hilde Anschütz, Hunding - Adolf Schoepflin , Brünnhilde - Fine Reich-Dö- rich , Siegfried - Theo Strack , Hagen - Adolf Schoepflin. 13 .- 28. 11.1937 neu inszeniert. Musikal ische Leitung Joseph Keilberth , Inszenierung Klaus Nettstraeter, Bühnen- bilder E mil Burkard, Kostüme Margarete Schellen berg , Technische E inrichtung Ru- dolf Walut. Darsteller: Wotan , Wanderer - Helmuth Seiler, Loge- Theo Strack, Fricka - Paula Baumann , Erda - E lfriede Haberkorn , Alberich - Ri- chard Bitterauf a .G. , Mime - Rober! Kie- fe r, Fafner - Franz Schuster , Siegmund - Theo Strack, Sieglinde - Annelies Roe rig, Hunding - Adolf Schoepflin , Brünnhilde - Vilma Fichtmüller, Siegfried - Theo Strack , Waldvogel- Hannefri edel Grether, Gunther - He lmuth Seiler, Hagen - Adolf Schoepflin. Siegfried Zum Geburtstag des Führers neu einstudiert. Musikalische Leitung Otto Matzerath , In- szenierung Carl Heinz Kroff. 20.4.1943 neu einstudiert. Darste ller: Siegfri ed - Theo Strack, Wanderer - Ed- mund Eichinger, Alberich - Eugen Ram- 80 Parsifa l poni , Brünnhilde - Paula Baumann , Wald- vogel- Gertrud Weyl, Erda - Elfriede Ha- berkorn . Im Spielplan 1933 - 1936 als Wiederaufnahme. Im Spielplan 1935/36 als Wiederaufnahme. Neu: Büh- nenbilder Emil Burkard. Im Repe rtoire bis Spielzeit 1939/40. E in sehr selten aufgeführtes Werk Wagners wurde im Rahmen einer Wagner-Morgenfe ier am 8. November 1936 nach einem Vortrag von Dr. Otto Strobel, "Ge- nius und Werk", aufgeführt: Die bis dahin unveröffent- Lichte Komposition Kinder-Katechismus, Gesang der Kinder zum Geburtstag der Mutter (25 .12. 1874). Mit dem Porazzi-Thema wurde die Morgenfeier begonnen und beendet. Seit der Wiedereröffnung des Badischen Staatstheaters nach dem Zweiten Weltkrieg bis Ende 1983 hatten fol- gende Neuinszenierungen von Bühnenwerken Wagners Premiere : Die Hochzeit - Fragment des 1. Ak tes 25.4.1981 Erstaufführung, konze rtante Aufführung , innerhalb des Abends "Opern fragmente der Romantik" . Musikalische Leitung Christof Prick. Darsteller: Cadolt - Paul Yoder, Admund - Hans-Jörg Weinschenk , Arindal - Anton de Ridder, Ada - Ingrid Haubold , Hadmar - Mark Munkittrick. Die Feen 1.10. 1983 E rstaufführung, konzertante Auff ührung. Musika li sche Leitung Chri stof Prick. Darsteller: Ada - Ingrid Haubold , Arindal - l osef Hopfe rwieser , Lora - Peneiope Thorn , Morald - Hartmut Welker, Gernot - Mark Munkittrick, Drolla - Christina Ascher, Sprecher - Otto Zehnder. Der fliegel/de Holländer 28.4.1951 neu inszeniert. Musikalische Lei tung Walter Born , Insze- nierung Heinz Wolfga ng Wolff, Bühnenbil - der Thorsten Hecht , Kostüme Marga rete Schellenberg. Darsteller: Daland - Hans Hofmann , Sen ta - Paul a Bauman n, Erik - l an Michael Schroeder , Der HOllände r - Edmund Eichinger. 20. 11 . 1955 neu inszeniert. Musikalische Leitung Walter Born , Insze- nierung Dr. Siegmund Skraup , Bühnenbil- der Toni Steinberge r, Kostüme E llen Ca- rola Carstens. Darsteller: Daland - Hans Hofm ann , Senta - Paul a Bauman n, Erik - A ntonio Tedeski , D er Holländer - Lenz Winkler. 3.11 .1957 neu inszeniert. Musikalische Leitung Alexander Krann- hals, Inszenierung H . Köhler-Helffrich , Bühnenbilder Ulrich Elässer , Kostüme E I- len Carol a Carstens. Darsteller: Daland - Hans Hofmann , Sen ta - G reta Hilm , Erik - Antonio Tedeski , Der Holl än- der - Raimondo Torres . 24.9.1966 neu inszeniert. Musikalische Leitung Arthur G rüber , In- szenierung H ans-Georg Rudolph , Bühnen- bilder H ainer Hili , Kostüme Helmi Henss- ler. D arsteller: Daland - H ans Ho[mann , Sen ta - Nadezda Kniplove, Eri k - David Aike n, Der Holl än- der - Antonin Svorc. 25.9. 1982 neu inszeniert. Musikalische Leitung Christof Prick, Insze- nierung l ean-Loui s Martinoty, Bühne nbi l- der Heinz Balthes , Kostüme Mari a-Lu ise Walek. D arstelle r: Daland - Heikki To iva nen, Senta - Hanna Lisowska, Erik - Ma ri o Muraro, Der Hol- lände r - Hans Ki emer. Tannhäuser 1.9. 1951 neu inszeniert. Musika lische Leitung Otto Matzera th , In- szenierung Fritz Wiek, Bühnenbi lder UI- rich Suez , Kostüme Marga rete Schelle n- be rg. Darsteller: Landgraf - Hans Hofm ann , Tannhäuser - l osef Waide n, Wolfra m - Marcel Cordes, E lisabeth - Ingeborg Exner, Venus - Paul a Baumann , Hirt - Erika Köth . 23.9. 1959 neu inszeniert. Musikalische Le itung A lexander Krann- hals, Inszenierung Hartmut Boeber, Büh- nenbilde r Heinrich Mager , Kostüme Mar- git Bardy-Kreibich . D arsteller: Landgraf - H ans Hofm ann , Tannhäuser - Ken Neate, Wolfram - Barry McDaniel, Elisabeth - Traute Richter, Ve nus - Paul a Baumann . 18.5. 1968 neu inszeniert . Musikalische Leitung Walter Born , Insze- nierung H ans-Georg Rudolph , Bühnenbil- der Waldemar Mayer-Zick, Kostüme Bar- 81 Die Feen 1.10. 1983 E rstaufführung, konzertante Auff ührung. Musika li sche Leitung Chri stof Prick. Darsteller: Ada - Ingrid Haubold , Arindal - l osef Hopfe rwieser , Lora - Peneiope Thorn , Morald - Hartmut Welker, Gernot - Mark Munkittrick, Drolla - Christina Ascher, Sprecher - Otto Zehnder. Der fliegel/de Holländer 28.4.1951 neu inszeniert. Musikalische Lei tung Walter Born , Insze- nierung Heinz Wolfga ng Wolff, Bühnenbil - der Thorsten Hecht , Kostüme Marga rete Schellenberg. Darsteller: Daland - Hans Hofmann , Sen ta - Paul a Bauman n, Erik - l an Michael Schroeder , Der HOllände r - Edmund Eichinger. 20. 11 . 1955 neu inszeniert. Musikalische Leitung Walter Born , Insze- nierung Dr. Siegmund Skraup , Bühnenbil- der Toni Steinberge r, Kostüme E llen Ca- rola Carstens. Darsteller: Daland - Hans Hofm ann , Senta - Paul a Bauman n, Erik - A ntonio Tedeski , D er Holländer - Lenz Winkler. 3.11 .1957 neu inszeniert. Musikalische Leitung Alexander Krann- hals, Inszenierung H . Köhler-Helffrich , Bühnenbilder Ulrich Elässer , Kostüme E I- len Carol a Carstens. Darsteller: Daland - Hans Hofmann , Sen ta - G reta Hilm , Erik - Antonio Tedeski , Der Holl än- der - Raimondo Torres . 24.9.1966 neu inszeniert. Musikalische Leitung Arthur G rüber , In- szenierung H ans-Georg Rudolph , Bühnen- bilder H ainer Hili , Kostüme Helmi Henss- ler. D arsteller: Daland - H ans Ho[mann , Sen ta - Nadezda Kniplove, Eri k - David Aike n, Der Holl än- der - Antonin Svorc. 25.9. 1982 neu inszeniert. Musikalische Leitung Christof Prick, Insze- nierung l ean-Loui s Martinoty, Bühne nbi l- der Heinz Balthes , Kostüme Mari a-Lu ise Walek. D arstelle r: Daland - Heikki To iva nen, Senta - Hanna Lisowska, Erik - Ma ri o Muraro, Der Hol- lände r - Hans Ki emer. Tannhäuser 1.9. 1951 neu inszeniert. Musika lische Leitung Otto Matzera th , In- szenierung Fritz Wiek, Bühnenbi lder UI- rich Suez , Kostüme Marga rete Schelle n- be rg. Darsteller: Landgraf - Hans Hofm ann , Tannhäuser - l osef Waide n, Wolfra m - Marcel Cordes, E lisabeth - Ingeborg Exner, Venus - Paul a Baumann , Hirt - Erika Köth . 23.9. 1959 neu inszeniert. Musikalische Le itung A lexander Krann- hals, Inszenierung Hartmut Boeber, Büh- nenbilde r Heinrich Mager , Kostüme Mar- git Bardy-Kreibich . D arsteller: Landgraf - H ans Hofm ann , Tannhäuser - Ken Neate, Wolfram - Barry McDaniel, Elisabeth - Traute Richter, Ve nus - Paul a Baumann . 18.5. 1968 neu inszeniert . Musikalische Leitung Walter Born , Insze- nierung H ans-Georg Rudolph , Bühnenbil- der Waldemar Mayer-Zick, Kostüme Bar- 81 ba ra Hoffmann , Choreographie Lothar Hö fgen. Darsteller: Landgraf - Hans Hofmann , Tannhäuser - Roman Wegrzyn, Wolfram - Klaus Kirch- ner, E lisabeth - Elisabeth Löw-Szöky, Ve- nus - Jani s Martin. 25 .12 .1983 neu inszeniert. Musikalische Leitung Christof Prick , Insze- ni erung Hans-Peter Lehmann , Bühnenbi l- der Heinz Balthes , Kostüme Ute Frühling, Choreographie Germinal Casado. Darsteller: Landgraf - Alfred Muff, Tannhäuser - Kl aus Köni g, Wolfram - Michae l Ebbecke, Eli sabeth - Sabi ne Hass, Venus - Anne Wilkens. Lohengrin (O uvertüre und 1. Szene des 1. Aufzugs (Bacchanal) ge mäß der Wiener Bearbei- tun g von 1875 (sogenannte " Pariser -Fas- sun g") , a lle fo lgenden Szenen ge mäß dem Bearbeitungsstand von 1860 (sogenannte "Dredner Fassung"). 17.4.1949 neu inszeni ert. Musika lische Leitung Otto Matzerath , In- szeni erung Georg Philipp, Bühnenbilder Hans Gerhard Zircher, keine Kostümbild- nerangabe. Darste lle r: König Heinrich - Adolf Schoepflin , Lohen- gri n - Paul Kachelrieß, E isa - Helena Ba- der, Telramund - Edmund Eichinger , Or- trud - Paula Baumann , Heerrufer - E ugen Ramponi. 2 1.9. 1958 neu inszeni ert. 82 Musikalische Leitung Alexander Krann- hals, Inszenierung Hartmut Boeber , Büh- nenbi lder Heinrich Mager , Kostüme Ell en Caro la Carstens. Darste ll e r: König Heinrich - Hans Hofmann , Lohcn- grin- Ken Neatea.G. , E lsa-Greta Holm , Telramund - Raimondo Torres , Ortrud - Paula Baumann, H eerrufer - E ugen Ram- poni . 25.12.1965 neu inszeniert. Musikalische Leitung Walter Born , Insze- nierung Hans- Georg Rudolph , Bühnenbil- der Hans-Heinrich Pal itzsch, Kostüme Bar- bara Hofmann. Darste ller: König Heinrich - Hans Hofmann , Lohen- grin - D avid Aiken , Eisa - Leonore Kirsch- stein , Telramund - Howard Vandenburg, Ortrud - Maria G raf, Hee lTufer - Klaus Kirchner. 13.7.1985 Neuinszenierung. Musikalische Leitung Chri stof Prick , Insze- nierung Heinz Lukas-Kindermann, Büh- nenbild und Kostüme Dominik Hart mann. Darste ller: Köni g Heinrich - Mark Munkittrick , Lo- hengrin - Klaus Kö nig, Eisa - Nadi ne Se- cunde , Telramund - Hans Kiemer , O rtru d - Ute Vinzing a.G. Trislan /lnd Isolde 1.2.1948 neu inszeni ert. Musikalische Leitung, Inszenierung Otto Matzerath , Bühne nbilder Heinz Gerhard Zircher , keine Kostümbi ldnerangabe. Darsteller: Tristan - Georg Faßnacht a .G. , Isolde - Paula Baumann , König Marke - Siegmund Mezey, Kurwenal - Edmund Eichinger, Brangäne - Melanie Geißler. 1.3.1964 neu inszeniert. Musikalische Leitung A rthur G rüber, In- szeni erung Carl-Heinrich Kreith , Bühnen- bilder Hai ner Hili , Kostüme Barbara Hoff- mann. ba ra Hoffmann , Choreographie Lothar Hö fgen. Darsteller: Landgraf - Hans Hofmann , Tannhäuser - Roman Wegrzyn, Wolfram - Klaus Kirch- ner, E lisabeth - Elisabeth Löw-Szöky, Ve- nus - Jani s Martin. 25 .12 .1983 neu inszeniert. Musikalische Leitung Christof Prick , Insze- ni erung Hans-Peter Lehmann , Bühnenbi l- der Heinz Balthes , Kostüme Ute Frühling, Choreographie Germinal Casado. Darsteller: Landgraf - Alfred Muff, Tannhäuser - Kl aus Köni g, Wolfram - Michae l Ebbecke, Eli sabeth - Sabi ne Hass, Venus - Anne Wilkens. Lohengrin (O uvertüre und 1. Szene des 1. Aufzugs (Bacchanal) ge mäß der Wiener Bearbei- tun g von 1875 (sogenannte " Pariser -Fas- sun g") , a lle fo lgenden Szenen ge mäß dem Bearbeitungsstand von 1860 (sogenannte "Dredner Fassung"). 17.4.1949 neu inszeni ert. Musika lische Leitung Otto Matzerath , In- szeni erung Georg Philipp, Bühnenbilder Hans Gerhard Zircher, keine Kostümbild- nerangabe. Darste lle r: König Heinrich - Adolf Schoepflin , Lohen- gri n - Paul Kachelrieß, E isa - Helena Ba- der, Telramund - Edmund Eichinger , Or- trud - Paula Baumann , Heerrufer - E ugen Ramponi. 2 1.9. 1958 neu inszeni ert. 82 Musikalische Leitung Alexander Krann- hals, Inszenierung Hartmut Boeber , Büh- nenbi lder Heinrich Mager , Kostüme Ell en Caro la Carstens. Darste ll e r: König Heinrich - Hans Hofmann , Lohcn- grin- Ken Neatea.G. , E lsa-Greta Holm , Telramund - Raimondo Torres , Ortrud - Paula Baumann, H eerrufer - E ugen Ram- poni . 25.12.1965 neu inszeniert. Musikalische Leitung Walter Born , Insze- nierung Hans- Georg Rudolph , Bühnenbil- der Hans-Heinrich Pal itzsch, Kostüme Bar- bara Hofmann. Darste ller: König Heinrich - Hans Hofmann , Lohen- grin - D avid Aiken , Eisa - Leonore Kirsch- stein , Telramund - Howard Vandenburg, Ortrud - Maria G raf, Hee lTufer - Klaus Kirchner. 13.7.1985 Neuinszenierung. Musikalische Leitung Chri stof Prick , Insze- nierung Heinz Lukas-Kindermann, Büh- nenbild und Kostüme Dominik Hart mann. Darste ller: Köni g Heinrich - Mark Munkittrick , Lo- hengrin - Klaus Kö nig, Eisa - Nadi ne Se- cunde , Telramund - Hans Kiemer , O rtru d - Ute Vinzing a.G. Trislan /lnd Isolde 1.2.1948 neu inszeni ert. Musikalische Leitung, Inszenierung Otto Matzerath , Bühne nbilder Heinz Gerhard Zircher , keine Kostümbi ldnerangabe. Darsteller: Tristan - Georg Faßnacht a .G. , Isolde - Paula Baumann , König Marke - Siegmund Mezey, Kurwenal - Edmund Eichinger, Brangäne - Melanie Geißler. 1.3.1964 neu inszeniert. Musikalische Leitung A rthur G rüber, In- szeni erung Carl-Heinrich Kreith , Bühnen- bilder Hai ner Hili , Kostüme Barbara Hoff- mann. Darste lle r: Tristan - Albert Da Costa , Iso lde - Lud- mila Dvorakova, König Marke - Hans Hof- mann , Kurwenal - Hans Imdahl , Brangäne - Maria G raf. Die Meistersinger von Niirnberg 28.5. 1950 neu inszeniert. Musikali sche Leitung Otto Matze rath , In- szenierung Heinz Wolfgang Wo lff, Büh- nenbi lder Ulrich Suez, keine Kostümbild- nerangabe. Darste lle r: Hans Sachs - Edmund Eichinger , Pogner - Siegmund Mezey , Beckmesser - Hans Neu- ge bauer , Kothner - Eugen R amponi , Wal- ther von Stolzing - Paul Kachelrieß, Eva - Hannelore Wolf-Ramponi , David - Hubert WeindeI. 23.9.1962 neu inszeniert. Musikalische Leitung A rthur Grüber , In- szenierung Karl-Heinrich Kreith , Bühnen- bilder Hans W. Herbert , Kostüme Helmi Henssler. Darste ller: Hans Sachs - G ustav Neidlinger, Pogner - Hans Hofmann , Beckmesser - Arwed Sandner , Kothner - H. Firchow a.G., Wal- the r von Sto lzing - Alfred Da Costa , Eva - Hannelore Wolf-Ramponi , David - Ger- hard Unger. 25. 12. 1975 neu inszeniert. Coproduktion mit der OPERA DU RHIN , Strasbourg. Musika lische Leitung Arthur Grüber , In - szenierung Nathani el Merrill , Bühnenbil- der, Kostüme Robert O 'Hea rn . Darste ll er: Hans Sachs - Pete r van Ginkel, Pogner - Nikolaus Hill ebrand, Beckmesse r - Klaus Kirchner, Kothn er - Jörn W. Wilsing, Walther von Stolzing - Werner Götz, Eva- Norma Sharp , David - Norbert O rth . Der Ring des Nibelungen 6 .11.1948 Die Walkiire - neu inszeniert . Musikalische Leitung und Inszenie rung Otto Matzerath , Carl-Heinz Klebe , Büh- nenbilder Heinz Gerh ard Z ircher, keine Kostümbildnerangabe. Darste ller: Siegmund - Paul Kachelrieß , Sieglinde - Helena Bader, Hunding - Siegmund Me- zey, Wotan - Edmund E ichinger , Brünn- hilde - Paula Baumann , Fricka - Melani e Geißler. 23.11.1952 GÖllerdämmerung - neu inszeni ert. Musikalische Leitung Otto Matzera th , In - szenierung F ri edri ch Brandenburg a.G. , Bühnenbilder Ulri ch Suez, Kostüme Mar- gare te Schellenberg. Darste lle r: Siegfri ed - Josef WaIden , Brü nnhilde - Paula Baumann , Hagen - Hans Hofmann , Gunther - E ugen Ramponi , Gutrune - In - geborg Ex ne r, Alberich - Hans Peter, Wal- traute - Carin Ca rlsson. Der Rillg des Nibelungen (unvollständig) 12.6.1960 Das Rheingold - neu inszeniert. Musikalische Leitung Alexander Krann- hals, Inszeni erung H artmut Boebel, Büh- ne nbilder , Kostüme Torsten Hecht als Gast. 21.5 .1961 Die Walküre - ne u inszeni ert. Musikalische Leitung Walter Bo rn , Insze- ni erung H artmut Boebel , Bühnenbilder, Kostüme Torsten Hecht als Gast. 24.2. 1962 Siegfried - neu inszeniert. 83 Darste lle r: Tristan - Albert Da Costa , Iso lde - Lud- mila Dvorakova, König Marke - Hans Hof- mann , Kurwenal - Hans Imdahl , Brangäne - Maria G raf. Die Meistersinger von Niirnberg 28.5. 1950 neu inszeniert. Musikali sche Leitung Otto Matze rath , In- szenierung Heinz Wolfgang Wo lff, Büh- nenbi lder Ulrich Suez, keine Kostümbild- nerangabe. Darste lle r: Hans Sachs - Edmund Eichinger , Pogner - Siegmund Mezey , Beckmesser - Hans Neu- ge bauer , Kothner - Eugen R amponi , Wal- ther von Stolzing - Paul Kachelrieß, Eva - Hannelore Wolf-Ramponi , David - Hubert WeindeI. 23.9.1962 neu inszeniert. Musikalische Leitung A rthur Grüber , In- szenierung Karl-Heinrich Kreith , Bühnen- bilder Hans W. Herbert , Kostüme Helmi Henssler. Darste ller: Hans Sachs - G ustav Neidlinger, Pogner - Hans Hofmann , Beckmesser - Arwed Sandner , Kothner - H. Firchow a.G., Wal- the r von Sto lzing - Alfred Da Costa , Eva - Hannelore Wolf-Ramponi , David - Ger- hard Unger. 25. 12. 1975 neu inszeniert. Coproduktion mit der OPERA DU RHIN , Strasbourg. Musika lische Leitung Arthur Grüber , In - szenierung Nathani el Merrill , Bühnenbil- der, Kostüme Robert O 'Hea rn . Darste ll er: Hans Sachs - Pete r van Ginkel, Pogner - Nikolaus Hill ebrand, Beckmesse r - Klaus Kirchner, Kothn er - Jörn W. Wilsing, Walther von Stolzing - Werner Götz, Eva- Norma Sharp , David - Norbert O rth . Der Ring des Nibelungen 6 .11.1948 Die Walkiire - neu inszeniert . Musikalische Leitung und Inszenie rung Otto Matzerath , Carl-Heinz Klebe , Büh- nenbilder Heinz Gerh ard Z ircher, keine Kostümbildnerangabe. Darste ller: Siegmund - Paul Kachelrieß , Sieglinde - Helena Bader, Hunding - Siegmund Me- zey, Wotan - Edmund E ichinger , Brünn- hilde - Paula Baumann , Fricka - Melani e Geißler. 23.11.1952 GÖllerdämmerung - neu inszeni ert. Musikalische Leitung Otto Matzera th , In - szenierung F ri edri ch Brandenburg a.G. , Bühnenbilder Ulri ch Suez, Kostüme Mar- gare te Schellenberg. Darste lle r: Siegfri ed - Josef WaIden , Brü nnhilde - Paula Baumann , Hagen - Hans Hofmann , Gunther - E ugen Ramponi , Gutrune - In - geborg Ex ne r, Alberich - Hans Peter, Wal- traute - Carin Ca rlsson. Der Rillg des Nibelungen (unvollständig) 12.6.1960 Das Rheingold - neu inszeniert. Musikalische Leitung Alexander Krann- hals, Inszeni erung H artmut Boebel, Büh- ne nbilder , Kostüme Torsten Hecht als Gast. 21.5 .1961 Die Walküre - ne u inszeni ert. Musikalische Leitung Walter Bo rn , Insze- ni erung H artmut Boebel , Bühnenbilder, Kostüme Torsten Hecht als Gast. 24.2. 1962 Siegfried - neu inszeniert. 83 Musikali sche Le itung Walte r Born, Insze- nierung H artmut Boeber als Gast , Bühnen- bi lder , Kostüme Torste n H echt als Gast. Darsteller: Wotan - Raimondo Torres, Robert Bruce- A nderson als Gast , Wanderer - Edmond Hurshell als Gast , Loge - Jess Thomas , A I- beri ch - E ugen Ramponi , Fricka - Ma ri a Graf, Fafner - Hans H ofmann , Mime - Ru- dolf Werner, Horst Rüther , E rda - Ingrid Steger als Gast , Mafi a G raf, Siegmund - Kar! Liebl als Gast , Sieglinde - Emma Scheepers , Hunding - Hans Hofmann , Brünnhilde - Mari a H all als Gast , Astrid Varnay als Gast , Waldvogel - Eva Bober. 7. 11.197 1 Die Walküre- neu inszeniert . Musika lische Leitung Arthur Grüber, In- szenierung Wolfgang Blum , Bühnenbilder, Kostüme Wil fried Sakowitz. Darstelle r: Siegmund - Hugh Beresford , Sieglinde - Leonore Kirschstein , Hunding - H ans H of- mann, Wotan - Jef Vermeersch , Fricka - G lenys Loulis, Brünnhilde - Marga ret Kingsley. Der Ring des Nibelungen (Ne uinszenierung) 6.6. 1976 27.6. 1976 7.11.1976 12.6.1977 84 Musika lische Leitung Arthur G rüber , In- szenierung Hans Georg Rudolph , Bühnen- bilde r Waldemar Mayer-Zick , Kostüme Barbara Hoffm ann . Das Rheingold - neu inszeniert . Die Walküre Musikalische Le itung Arthur Grüber , In- szenierung H ans Georg Rudolph , Bühnen- bilder Waldemar Mayer-Zick, Kostüme Barbara Hoffmann. Siegfried Götterdämmerung Darsteller: Wotan - Peter von G inkel, Loge - Horst Hiestermann , Fafner - Dieter Brencke , AI- berich - Klaus Kirchner, Mime - Horst Rüther, Horst Hiestermann , Fri cka - Helga Freivogel , E rda - Aili Purtonen, Woglinde - Christa Lehnert , Wellgunde - Yolande Sudan, Folsshilde - Daphne Evan- gelatos , Sieglinde - Carmen Reppel, Karen Middeton, Brünnhilde - Astrid Schirmer, Janice Yoes, Siegmund - Karl-Walter Böhm , Waltraute - Hannelore Wolf-Ram- poni , Rosemarie Bühler, Hunding - Niko- laus Hillebrand , Siegfried - Karl- Walter Böhm , Herbert Becker, Wande rer Pet er von Ginkel, Stimme des Waldvogels - Norma Sharp , Gunter - Robert Christian- sen, Hagen - Diete r Brencke . Parsifa l 8.4. 1955 neu inszeniert. Musikalische Leitung Olto Matzerath , In- szenierung Carl-Heinz Klebe als Gast , Bühnenbilder U lrich Damrau , Kostüme Ursul a Inge Amann , Choreographie Eh- rengard von Dessauer als Gast. Darsteller: Amfortas - Robert T reby, Gurnemanz - H ans Hofmann , Parsifa l - Josef Waiden, Klingsor - Eugen Ramponi , Kundry - Paula Baumann . 4.4.1969 neu inszeniert. Musikalische Leitung Arthur Grüber, In- szenierung Andreas Meyer-Hanno , Büh- nenbilder Annelies Corrodi , Kostüme Helmi Henssler, Choreographie Lothar Höfgen. D arsteller: Amfortas - Kl aus Kirchner , Gurnemanz - Hans Hofmann , Parsifal - Michael Trim- Musikali sche Le itung Walte r Born, Insze- nierung H artmut Boeber als Gast , Bühnen- bi lder , Kostüme Torste n H echt als Gast. Darsteller: Wotan - Raimondo Torres, Robert Bruce- A nderson als Gast , Wanderer - Edmond Hurshell als Gast , Loge - Jess Thomas , A I- beri ch - E ugen Ramponi , Fricka - Ma ri a Graf, Fafner - Hans H ofmann , Mime - Ru- dolf Werner, Horst Rüther , E rda - Ingrid Steger als Gast , Mafi a G raf, Siegmund - Kar! Liebl als Gast , Sieglinde - Emma Scheepers , Hunding - Hans Hofmann , Brünnhilde - Mari a H all als Gast , Astrid Varnay als Gast , Waldvogel - Eva Bober. 7. 11.197 1 Die Walküre- neu inszeniert . Musika lische Leitung Arthur Grüber, In- szenierung Wolfgang Blum , Bühnenbilder, Kostüme Wil fried Sakowitz. Darstelle r: Siegmund - Hugh Beresford , Sieglinde - Leonore Kirschstein , Hunding - H ans H of- mann, Wotan - Jef Vermeersch , Fricka - G lenys Loulis, Brünnhilde - Marga ret Kingsley. Der Ring des Nibelungen (Ne uinszenierung) 6.6. 1976 27.6. 1976 7.11.1976 12.6.1977 84 Musika lische Leitung Arthur G rüber , In- szenierung Hans Georg Rudolph , Bühnen- bilde r Waldemar Mayer-Zick , Kostüme Barbara Hoffm ann . Das Rheingold - neu inszeniert . Die Walküre Musikalische Le itung Arthur Grüber , In- szenierung H ans Georg Rudolph , Bühnen- bilder Waldemar Mayer-Zick, Kostüme Barbara Hoffmann. Siegfried Götterdämmerung Darsteller: Wotan - Peter von G inkel, Loge - Horst Hiestermann , Fafner - Dieter Brencke , AI- berich - Klaus Kirchner, Mime - Horst Rüther, Horst Hiestermann , Fri cka - Helga Freivogel , E rda - Aili Purtonen, Woglinde - Christa Lehnert , Wellgunde - Yolande Sudan, Folsshilde - Daphne Evan- gelatos , Sieglinde - Carmen Reppel, Karen Middeton, Brünnhilde - Astrid Schirmer, Janice Yoes, Siegmund - Karl-Walter Böhm , Waltraute - Hannelore Wolf-Ram- poni , Rosemarie Bühler, Hunding - Niko- laus Hillebrand , Siegfried - Karl- Walter Böhm , Herbert Becker, Wande rer Pet er von Ginkel, Stimme des Waldvogels - Norma Sharp , Gunter - Robert Christian- sen, Hagen - Diete r Brencke . Parsifa l 8.4. 1955 neu inszeniert. Musikalische Leitung Olto Matzerath , In- szenierung Carl-Heinz Klebe als Gast , Bühnenbilder U lrich Damrau , Kostüme Ursul a Inge Amann , Choreographie Eh- rengard von Dessauer als Gast. Darsteller: Amfortas - Robert T reby, Gurnemanz - H ans Hofmann , Parsifa l - Josef Waiden, Klingsor - Eugen Ramponi , Kundry - Paula Baumann . 4.4.1969 neu inszeniert. Musikalische Leitung Arthur Grüber, In- szenierung Andreas Meyer-Hanno , Büh- nenbilder Annelies Corrodi , Kostüme Helmi Henssler, Choreographie Lothar Höfgen. D arsteller: Amfortas - Kl aus Kirchner , Gurnemanz - Hans Hofmann , Parsifal - Michael Trim- bel, Klingsor - Peter Brunsmeier , Kundry- Janis Martin. 2.4. 1982 neu inszeniert. Musikalische Leitung Chri stof Prick, Insze- ni erung Günter Roth , Bühnenbilder Heinz Balthes, Kostüme Ute Frühling. Darsteller: Amfo rtas - Hans Kiemer, Gurnemanz - Hans Tschammer , Parsifal - Nico Boer, Klingsor - Hartmut Welker, Kundry - Hana Janku. Da es aus räumlichen Gründe n ni cht mögli ch ist, di e Auffüh rungsgeschichte alle r Wagner-Werke auf de n Karlsruher Bühnen da rzustellen, seien drei ausgewählt : Der fliegende Holländer , in dem die musikdra matische Gestaltungsweise Wagners zum ersten Mal in Erschei- nung tritt , Der Ril/g des Nibelungen, das Hauptwerk, bei dem jede Inszenierung im gesamten Zeitraum Auseinanderset- zung mit den Bayreuther Konzeptionen und szenischen Verwirk li chungen bedeutet , und Parsifal , das Werk , das im Laufe dieser Ze it wa hr- scheinlich zu dem für Regisseur und Ausstatter proble- matischsten all er Wagner-Bühnenwe rke wurde . Der f liegende Holländer Die musikali sche und szenische Leitung der Holländer- Inszenierung, di e im November 1933 ihre Premiere er- lebte, hatte Klaus Nettstraeter inne , der " in bei den Aufgaben ein wahres Meisterstück lieferte". 1 "Der Holländer wird nun wieder ohne Striche aufgeführt" 2 Erstaunlich ist es zu erfahren, daß in der bis dahin lau- fenden Holländer-Inszenierung der Geisterchor im drit- ten Akt vollständig gestrichen war. Gerade diese Szene ist es, die hier vielfach als besonders wirkungsvoll ge- schildert wird : " Flammen züngeln an den Masten und am Rumpf (des Holländerschi ffes) entlang, eine blaue Flamme schlägt hoch, das Ge isterschi ff wird transpa- rent. Es ist eine großarti ge Idee, ihm die Ähnlichkeit ei- nes ri esigen Sarges zu geben. Die schwarzen Gestalten singen das bisher gestrichene , grausige Lied ... ,,3 Die "Mannschaft im fahl beleuchteten und um blitzten Schiffs rumpf erzielte einen expressionist ischen Ein- druck !'" Es handelt sich hier um eine de r ersten Insze- nierungen, di e bei dieser Szene die Ho ll ändermann- schaft sichtbar werden läßt. In "vö lliger musikalischer Neueinstudierung" , di e " im großen und ganzen bei der seinerzeit von Nettstrae- ter geleisteten szenischen Ei nrichtung bli eb",5 erscheint der Holländer Anfa ng A pril 1941 auf der Bühne des Ba- dischen Staatst heaters. D iese r Hinweis ist insofern auf- schlußreich , als das Bühnenbild wechselte : Ei ne Deko- ration nach Entwürfe n von Emil Burka rd löste die vo n H . G. Z ircher gestaltete ab. Die im Laufe de r Auffü h- rungstradit ion - man da rf sagen: seit der Urauffü hrung - im wesentlichen beibehaltenen Spie lflächen for men und damit auch Deko rations-G rundrisse ermögli chten ein solches Verfahren. Den einen umfangreichen tech- nischen Apparat fo rdernden Holländer 1951 auf de r kleinen Behelfsbühne des Staatstheaters wirkungsvoll sze nisch auszuarbeiten gelang mit "verblüffenden opti- schen Wirkungen im 1. und 3. Akt,,6, dem "maleri sch- illustrativen Bühnenbildern" Torsten Hechts und der von Staatsintendant Heinz Wolfgang Wolff auf die Raumverhältnisse abgestimmten Personenregie. Bei den Chorszenen wurde die E nge des Spielraumes wie- derholt störend wahrgenommen, so daß in einigen Kri- tiken sogar vorgeschlagen wird , diese Szene zu kü rzen. Auch die nächsten drei Neuinszenierungen - der Hol- länder ist mit insgesamt fünf das in der Nachkriegszeit meistinszenierte Werk Wagners - fanden noch im Opernhaus am Festplatz statt. Erstmals nach Bayreuther Vorbild ohne Pause bietet die Neuinszenierung von 1955 die Oper. Dr. Skraup wird von der Kritik bestätigt , daß er "vor allem bei der 85 bel, Klingsor - Peter Brunsmeier , Kundry- Janis Martin. 2.4. 1982 neu inszeniert. Musikalische Leitung Chri stof Prick, Insze- ni erung Günter Roth , Bühnenbilder Heinz Balthes, Kostüme Ute Frühling. Darsteller: Amfo rtas - Hans Kiemer, Gurnemanz - Hans Tschammer , Parsifal - Nico Boer, Klingsor - Hartmut Welker, Kundry - Hana Janku. Da es aus räumlichen Gründe n ni cht mögli ch ist, di e Auffüh rungsgeschichte alle r Wagner-Werke auf de n Karlsruher Bühnen da rzustellen, seien drei ausgewählt : Der fliegende Holländer , in dem die musikdra matische Gestaltungsweise Wagners zum ersten Mal in Erschei- nung tritt , Der Ril/g des Nibelungen, das Hauptwerk, bei dem jede Inszenierung im gesamten Zeitraum Auseinanderset- zung mit den Bayreuther Konzeptionen und szenischen Verwirk li chungen bedeutet , und Parsifal , das Werk , das im Laufe dieser Ze it wa hr- scheinlich zu dem für Regisseur und Ausstatter proble- matischsten all er Wagner-Bühnenwe rke wurde . Der f liegende Holländer Die musikali sche und szenische Leitung der Holländer- Inszenierung, di e im November 1933 ihre Premiere er- lebte, hatte Klaus Nettstraeter inne , der " in bei den Aufgaben ein wahres Meisterstück lieferte". 1 "Der Holländer wird nun wieder ohne Striche aufgeführt" 2 Erstaunlich ist es zu erfahren, daß in der bis dahin lau- fenden Holländer-Inszenierung der Geisterchor im drit- ten Akt vollständig gestrichen war. Gerade diese Szene ist es, die hier vielfach als besonders wirkungsvoll ge- schildert wird : " Flammen züngeln an den Masten und am Rumpf (des Holländerschi ffes) entlang, eine blaue Flamme schlägt hoch, das Ge isterschi ff wird transpa- rent. Es ist eine großarti ge Idee, ihm die Ähnlichkeit ei- nes ri esigen Sarges zu geben. Die schwarzen Gestalten singen das bisher gestrichene , grausige Lied ... ,,3 Die "Mannschaft im fahl beleuchteten und um blitzten Schiffs rumpf erzielte einen expressionist ischen Ein- druck !'" Es handelt sich hier um eine de r ersten Insze- nierungen, di e bei dieser Szene die Ho ll ändermann- schaft sichtbar werden läßt. In "vö lliger musikalischer Neueinstudierung" , di e " im großen und ganzen bei der seinerzeit von Nettstrae- ter geleisteten szenischen Ei nrichtung bli eb",5 erscheint der Holländer Anfa ng A pril 1941 auf der Bühne des Ba- dischen Staatst heaters. D iese r Hinweis ist insofern auf- schlußreich , als das Bühnenbild wechselte : Ei ne Deko- ration nach Entwürfe n von Emil Burka rd löste die vo n H . G. Z ircher gestaltete ab. Die im Laufe de r Auffü h- rungstradit ion - man da rf sagen: seit der Urauffü hrung - im wesentlichen beibehaltenen Spie lflächen for men und damit auch Deko rations-G rundrisse ermögli chten ein solches Verfahren. Den einen umfangreichen tech- nischen Apparat fo rdernden Holländer 1951 auf de r kleinen Behelfsbühne des Staatstheaters wirkungsvoll sze nisch auszuarbeiten gelang mit "verblüffenden opti- schen Wirkungen im 1. und 3. Akt,,6, dem "maleri sch- illustrativen Bühnenbildern" Torsten Hechts und der von Staatsintendant Heinz Wolfgang Wolff auf die Raumverhältnisse abgestimmten Personenregie. Bei den Chorszenen wurde die E nge des Spielraumes wie- derholt störend wahrgenommen, so daß in einigen Kri- tiken sogar vorgeschlagen wird , diese Szene zu kü rzen. Auch die nächsten drei Neuinszenierungen - der Hol- länder ist mit insgesamt fünf das in der Nachkriegszeit meistinszenierte Werk Wagners - fanden noch im Opernhaus am Festplatz statt. Erstmals nach Bayreuther Vorbild ohne Pause bietet die Neuinszenierung von 1955 die Oper. Dr. Skraup wird von der Kritik bestätigt , daß er "vor allem bei der 85 individualisierenden Verlebendigung der Chorgrup- pen ... hervorragende Regiearbeit" leistete! Der Bay- reuther /-lolländer von 1955 - so wird wiederholt festge- stellt - hat die Einstud ierung stark beeinflußt (der Vor- wurf fällt , sie wolle den neuen Bayreuther Sti l "Über- bayreuthern"). "Roni Steinbergers dekorative Ausfor- mung war ganz und gar auf nordische Düsternis e inge- stellt und gefiel sich in manchmal rätselhaften Projek- tionskünsten , die das Gespensterschiff und dazu noch Sentas Phantasie~ebilde auf Hintergrund und Gaze- sch leie r warfen." Von gewohnter Gestaltung weicht besonders die Spinnstube ab : "Anstalt der heimelig, ge- mütlich helle n Spinnstube, die doch in deutlichem Kon- trast zur wüsten, unsteten, öden Meeresumwelt des fremden Seemanns als e in Symbol der von ihm gesuch- ten Heimat stehen soll , zeigt das Zweite-Akt-Bi ld e in in verschwo mme nes Dunkel sich verlierendes weiträumi- ges Gemach! "g Die Welt Dalands ist a lso nicht so heil gezeigt , wie sie sich geben möchte. Auf das Bayrellther Vorbild weisen der fast völlige Verzicht auf Requisiten und die Charakterisierung Dalands als versch lafener und selbstgefälliger Handelsmann hin . Die /-Iolländer-Premiere, die die Spielzeit 1966/67 eröffnete, bot eine Inszen ierung, die von Regie und Ausstattung auf die "hintergründi ge Meer-Ballade" zie lte. Hai ner Hills E ntwürfe für das Bühnenbild zei- gen, daß das Meer mit seiner Stimmllngskraft und sei- nem Sinnbild-Reichtum entscheidend mitspielte : zu- gleich als Spiegel menschlichen Daseins und als eine die Menschen prägende Kraft. Am deutlichsten wird dies vie ll e icht in e inem ni cht verwirklichten Entwurf Hills, der das Eindringen des Meeres in den "privaten Be- reich" am sinnfälligste n vor Augen führt: Die Stube des Daland-Hauses ist wie das Oberdeck eines Schiffes ge- sta ltet. Das Konterfei des bleichen Seemanns ist kein Bild, se ine Gestalt ist e inem großen Segel aufgemalt , das vor Zeiten aus dem Wasser gefischt worden sein mag und nun als Schmuck und nicht ganz geheuere Ku- riosität von der Decke hängt. Anfang Dezember 1966 gast ierte das Badische Staatstheater mit dieser Insze- 86 nierung in Nancy und eröffnete mit ihr in der lothringi- schen Metropole den Europamonat. Wolfgang Blums /-Iolländer-In szenierung ( 1973) cha- rakterisie rt E bert als e ine "festlich-schöne, die bei aller Anschaulichkeit dem Publikum doch einen Freiraum beläßt , in sich selbst e ine Vorstellung von der Idee des Werkes zu gewinnen , ohne sie durch eine e i?enwillige Interpretation aufgezwungen zu bekommen '" . Diese Betrachtungsweise zeigt ein Grundproblem der Inszeni erungsgestaltung, das nach dem Zweiten Weltkrieg für die Opern- und Schauspielbühne glei- chermaße n brennend wurde : das Gegenüber von zwei Positionen - da die szenische Formung aus dem am Werk Neuentdeckten , von "Aktualität knisterndem" heraus und dieses akzentuierend (mit der Gefahr, Weit- sicht und E rlebnisweiseri von heute ins Werk hineinzuin- szenieren) - dort die traditionelle Insze ni erungs formen bewahrende und variierende Gestaltung (mit der Ge- fa hr , daß diese nicht tragfä hig ist fü r eine heutige Be- gegnung mit dem Werk und die Freiheit der Interpreta- tion sich als die Freiheit zum Umgehen der Auseinan- dersetzung und als E ntgege nkommen zu gewo hntem Gen ießen erweist) . Daß Blum in seiner Wagner-Inszenierung das Expe- rimentelle vermied und "der romantisch-gespensti- schen Seite des Werkes in zeitgemäße r Dämpfung ge- bührendes Gewicht" gab , berichtet Franz Josef Wehin- ger!O Die Konzeption der /-Iolländer-Inszenierung, die im Herbst 1982 Premiere hatte, legte ihr Regisseur Jean- Louis Martinoty in seinen "Arbeitsnotizen" dar: "Drei Kategorien, drei Achsen von Koordiniertem: der My- thos , der Traum, die Wirklichkeit , symboli siert von drei Personen : Holländer, Senta, Daland . Aus ihrer un- wa hrscheinlichen Begegnung, aus der Tatsache, daß je- der dazu geb racht wird , in die Domäne des anderen ein- zudringen und dadurch seine Identitä t verliert , entsteht e in Netz von Unwahrscheinlichkeiten , Widersprüchen , der Wirrwarr der Phantasmagorie! " !! Martinoty lehnt es ab , das Werk auf e ine e inzige individualisierenden Verlebendigung der Chorgrup- pen ... hervorragende Regiearbeit" leistete! Der Bay- reuther /-lolländer von 1955 - so wird wiederholt festge- stellt - hat die Einstud ierung stark beeinflußt (der Vor- wurf fällt , sie wolle den neuen Bayreuther Sti l "Über- bayreuthern"). "Roni Steinbergers dekorative Ausfor- mung war ganz und gar auf nordische Düsternis e inge- stellt und gefiel sich in manchmal rätselhaften Projek- tionskünsten , die das Gespensterschiff und dazu noch Sentas Phantasie~ebilde auf Hintergrund und Gaze- sch leie r warfen." Von gewohnter Gestaltung weicht besonders die Spinnstube ab : "Anstalt der heimelig, ge- mütlich helle n Spinnstube, die doch in deutlichem Kon- trast zur wüsten, unsteten, öden Meeresumwelt des fremden Seemanns als e in Symbol der von ihm gesuch- ten Heimat stehen soll , zeigt das Zweite-Akt-Bi ld e in in verschwo mme nes Dunkel sich verlierendes weiträumi- ges Gemach! "g Die Welt Dalands ist a lso nicht so heil gezeigt , wie sie sich geben möchte. Auf das Bayrellther Vorbild weisen der fast völlige Verzicht auf Requisiten und die Charakterisierung Dalands als versch lafener und selbstgefälliger Handelsmann hin . Die /-Iolländer-Premiere, die die Spielzeit 1966/67 eröffnete, bot eine Inszen ierung, die von Regie und Ausstattung auf die "hintergründi ge Meer-Ballade" zie lte. Hai ner Hills E ntwürfe für das Bühnenbild zei- gen, daß das Meer mit seiner Stimmllngskraft und sei- nem Sinnbild-Reichtum entscheidend mitspielte : zu- gleich als Spiegel menschlichen Daseins und als eine die Menschen prägende Kraft. Am deutlichsten wird dies vie ll e icht in e inem ni cht verwirklichten Entwurf Hills, der das Eindringen des Meeres in den "privaten Be- reich" am sinnfälligste n vor Augen führt: Die Stube des Daland-Hauses ist wie das Oberdeck eines Schiffes ge- sta ltet. Das Konterfei des bleichen Seemanns ist kein Bild, se ine Gestalt ist e inem großen Segel aufgemalt , das vor Zeiten aus dem Wasser gefischt worden sein mag und nun als Schmuck und nicht ganz geheuere Ku- riosität von der Decke hängt. Anfang Dezember 1966 gast ierte das Badische Staatstheater mit dieser Insze- 86 nierung in Nancy und eröffnete mit ihr in der lothringi- schen Metropole den Europamonat. Wolfgang Blums /-Iolländer-In szenierung ( 1973) cha- rakterisie rt E bert als e ine "festlich-schöne, die bei aller Anschaulichkeit dem Publikum doch einen Freiraum beläßt , in sich selbst e ine Vorstellung von der Idee des Werkes zu gewinnen , ohne sie durch eine e i?enwillige Interpretation aufgezwungen zu bekommen '" . Diese Betrachtungsweise zeigt ein Grundproblem der Inszeni erungsgestaltung, das nach dem Zweiten Weltkrieg für die Opern- und Schauspielbühne glei- chermaße n brennend wurde : das Gegenüber von zwei Positionen - da die szenische Formung aus dem am Werk Neuentdeckten , von "Aktualität knisterndem" heraus und dieses akzentuierend (mit der Gefahr, Weit- sicht und E rlebnisweiseri von heute ins Werk hineinzuin- szenieren) - dort die traditionelle Insze ni erungs formen bewahrende und variierende Gestaltung (mit der Ge- fa hr , daß diese nicht tragfä hig ist fü r eine heutige Be- gegnung mit dem Werk und die Freiheit der Interpreta- tion sich als die Freiheit zum Umgehen der Auseinan- dersetzung und als E ntgege nkommen zu gewo hntem Gen ießen erweist) . Daß Blum in seiner Wagner-Inszenierung das Expe- rimentelle vermied und "der romantisch-gespensti- schen Seite des Werkes in zeitgemäße r Dämpfung ge- bührendes Gewicht" gab , berichtet Franz Josef Wehin- ger!O Die Konzeption der /-Iolländer-Inszenierung, die im Herbst 1982 Premiere hatte, legte ihr Regisseur Jean- Louis Martinoty in seinen "Arbeitsnotizen" dar: "Drei Kategorien, drei Achsen von Koordiniertem: der My- thos , der Traum, die Wirklichkeit , symboli siert von drei Personen : Holländer, Senta, Daland . Aus ihrer un- wa hrscheinlichen Begegnung, aus der Tatsache, daß je- der dazu geb racht wird , in die Domäne des anderen ein- zudringen und dadurch seine Identitä t verliert , entsteht e in Netz von Unwahrscheinlichkeiten , Widersprüchen , der Wirrwarr der Phantasmagorie! " !! Martinoty lehnt es ab , das Werk auf e ine e inzige 24. Der Fliegende Holliil/(Jer - Ne uinszeni e ru ng 1966 Haine r Hili : ß ühnenbil dent wurr . .lm Hause Dala nds" (11. Ak t) 87 24. Der Fliegende Holliil/(Jer - Ne uinszeni e ru ng 1966 Haine r Hili : ß ühnenbil dent wurr . .lm Hause Dala nds" (11. Ak t) 87 25. Der Fliegende Holländer - Neuinszenierung 1982 Inszenierung: Jean·Louis Martinoty - Bühnenbild : Heinz Balthes Kostüme: Mari e·Luise Walek, Szenenfoto (1 1. Akt) mit Mario Muraro (Erik), Anita Herrmann (Mary) und Damenchor 88 25. Der Fliegende Holländer - Neuinszenierung 1982 Inszenierung: Jean·Louis Martinoty - Bühnenbild : Heinz Balthes Kostüme: Mari e·Luise Walek, Szenenfoto (1 1. Akt) mit Mario Muraro (Erik), Anita Herrmann (Mary) und Damenchor 88 Achse der Deutung festzu legen: einen Traum , oder eine Hall uzination oder eine philosophische Fabel. Heinz Balthes schuf für d iese A uffü hrung, der es vo r al- lem ande rn da rum geht , di e Vielschi chtigkeit des Wer- kes ni cht zu überdecken, sondern durch Akzentuierung der einzelnen geistigen Bereiche, die das Werk herste l- len, die einzel nen Schi chten in Spannung zueinander wirksam werden zu lassen , "einem dramatische n Raum , der die drei G rundkategorien ni e vermischt" : Die Felswände der Fjorde (Wi rk lichkeit) sind zugleich Co ll age-Bil der aus ro mantische n Gemälden mit Moti- ven der Vereinze lung, der Rebell ion und des Todes und bezeichnen so das im Holländer enthaltene D rama des vereinze lten Künstlers. Diese Fe lsenkämme (Wirklich- keit) bilden aber auch d ie Spanten eines ungeheueren, un heimli chen Schi ffswracks (Phantast isches) . Es ist d ie Leistung, die dem Bühnenbil d übertragen ist , " in seiner Zusammenstellung . .. eine Beziehung herzuste llen zur wagnersehen Kombinato ri k der kul turell en E in- fl üsse, und sich an den Z uschauer zu wenden , ihn zu be- fragen. ,, 12 Das "psychologische Spiel" des Werkes sieht Marti- noty dad urch bestimmt "daß jeder glaubt , den andere n dad urch zu manipul ie ren, daß er vorgibt sich manipu- lieren zu lasse n. " So zeigt sich der Holländer von Sentas durch nichts bewiesener T reulosigkeit bestimmt , aufs Meer zurückzugehen und "benutzt seinen Abgang als Erpressung, um Sen ta dazu zu bringen, ihre Treue bis zum Tode zu erproben. Aber am E nde ist es Senta , die alle manipuli ert , sogar unbewußt , denn sie ist von A n- fa ng an zu dieser Heirat und zu diesem Selbstmord be- reit , da sie ihrem Vater und ihrem Gemahl gehorcht , dabei aber ein Schicksal erfüllt , das sie frei gewählt hat . .. " 13 Die E ntscheidung, auf den von Wagner 19 Jahre nach der E ntstehung des Werkes komponierten Erl ösungsmotiv-Schluß zu verzichten und den ur- sprünglichen Schluß zu verwenden , ist bestimmt durch die Deutung, die Handlung laufe auf die Vernichtung der drei Welten - Mythos, Traum , Wirklichkeit - hin- aus. • - , i -- 26. Der Fliegende I-lolländer - Neuinszenierung 1982 Szenenfo to (lU . Akt) - mit Hans Kiemcr (Holl änder) und Hanna Lisowska (Senta) '"- =- === 89 Achse der Deutung festzu legen: einen Traum , oder eine Hall uzination oder eine philosophische Fabel. Heinz Balthes schuf für d iese A uffü hrung, der es vo r al- lem ande rn da rum geht , di e Vielschi chtigkeit des Wer- kes ni cht zu überdecken, sondern durch Akzentuierung der einzelnen geistigen Bereiche, die das Werk herste l- len, die einzel nen Schi chten in Spannung zueinander wirksam werden zu lassen , "einem dramatische n Raum , der die drei G rundkategorien ni e vermischt" : Die Felswände der Fjorde (Wi rk lichkeit) sind zugleich Co ll age-Bil der aus ro mantische n Gemälden mit Moti- ven der Vereinze lung, der Rebell ion und des Todes und bezeichnen so das im Holländer enthaltene D rama des vereinze lten Künstlers. Diese Fe lsenkämme (Wirklich- keit) bilden aber auch d ie Spanten eines ungeheueren, un heimli chen Schi ffswracks (Phantast isches) . Es ist d ie Leistung, die dem Bühnenbil d übertragen ist , " in seiner Zusammenstellung . .. eine Beziehung herzuste llen zur wagnersehen Kombinato ri k der kul turell en E in- fl üsse, und sich an den Z uschauer zu wenden , ihn zu be- fragen. ,, 12 Das "psychologische Spiel" des Werkes sieht Marti- noty dad urch bestimmt "daß jeder glaubt , den andere n dad urch zu manipul ie ren, daß er vorgibt sich manipu- lieren zu lasse n. " So zeigt sich der Holländer von Sentas durch nichts bewiesener T reulosigkeit bestimmt , aufs Meer zurückzugehen und "benutzt seinen Abgang als Erpressung, um Sen ta dazu zu bringen, ihre Treue bis zum Tode zu erproben. Aber am E nde ist es Senta , die alle manipuli ert , sogar unbewußt , denn sie ist von A n- fa ng an zu dieser Heirat und zu diesem Selbstmord be- reit , da sie ihrem Vater und ihrem Gemahl gehorcht , dabei aber ein Schicksal erfüllt , das sie frei gewählt hat . .. " 13 Die E ntscheidung, auf den von Wagner 19 Jahre nach der E ntstehung des Werkes komponierten Erl ösungsmotiv-Schluß zu verzichten und den ur- sprünglichen Schluß zu verwenden , ist bestimmt durch die Deutung, die Handlung laufe auf die Vernichtung der drei Welten - Mythos, Traum , Wirklichkeit - hin- aus. • - , i -- 26. Der Fliegende I-lolländer - Neuinszenierung 1982 Szenenfo to (lU . Akt) - mit Hans Kiemcr (Holl änder) und Hanna Lisowska (Senta) '"- =- === 89 " De r Traum hat sich mit dem Mythos wieder verei- nigt. Die Flucht ve rschmilzt mit der Rettung. Das le tzte T hema des Holländers löscht auch die Wirkli chkeit aus (Wer kümmert sich um die Zukunft , die Gewissens- bisse, um den Strei t zwischen Mary , Daland und Erik?). Aus dem Ozean hervorgegange n, ke hrt das Schiff in den Ozean zurück : Die alte Maxime des Ana- xi mandel' wird ,zitiert ' (von Wagner ebenso wie von Nietzsche oder Heidegger): ,Woher die Dinge ihre E nt- stehung haben, dahin müssen sie auch zugrunde gehe n.' Diese Verneinung der Geschichte bleibt e ine der ti ef- sten Konstanten des deutschen Idealismus. Aber im " Fliegenden Holländer" versteh t sich die Rückkehr zum A nfang ,ne utral ', a ls ,Schach matt ' und nicht als Lösung, als Tod und nicht als Erlösung ( .. . ). Man löscht aus, abe r man beginnt ni cht wieder. Das scha fft e inen Fragenbereich, der ein ReOexionsthema werde n kann: die ,promethei sche Einsamkeit ' des Ho l- liinders. Seine Herausforderung des Menschen (des Künst lers) löst sich auf im Nichts , in der Vernichtung an sich.,,14 Die Erarbeitung des Szenenbildes veranschaulichen in d rei Stationen drei Bühnenmodell e von Heinz Balthes: " Die ursprüngli che Idee war e in Plexiglasboden, dessen beide Hälften nach lin ks und rechts hochgek lappt we r- de n kon nte n. Waren sie unten , so bedeckten sie eine schwarze Fläche. Z wischen ihr und der Plex iglasbedek- kun g wo llte man mit Dampf ein nebelüberwehtes le- bendiges Meer schaffen , über das der Holländer in de r Ouvertüre schreiten kon nte. Im U nterschied zu den späteren Fassungen waren die seitlichen Wände noch echte Fjordwände, wichtig für die in der Musik so we- sen tli chen Echo-Wirkungen (,Echo , das ist Leben! Seine Abwesenheit ist der Tod! ' sagte Maninoty. - Die Felswände stellten gleichsam optische Vergegenwärti- gunge n des Echos dar.) Es gab verschiedene Ve rsuche , die Fjorde zu gestalten. Bald kam die Idee ,Eis', d. h. Ve re isung als Sinnbi ld . D as Problem war immer das Meer! Wie kann man es, wie kann man Natur darstel- le n? In de r zweiten Fassung kam man vom Plex iglas 90 weg: Es hatte eine ästheti sche Qualität, aber keine Aus- sagekraft (für dieses Werk)! Auch das Holländer- Schiff, das in der ersten Fassung aus Plex iglas sein so llte (es hätte n sich sehr gute Lichtwirkunge n erzielen las- sen) , wurde neu erfunden. Ebenso das Meer : Es wurde eine Mischung aus We ll en und Eis - e in Kunstmeer (mit Eisschichtungen als Zitat aus C. D. Friedrichs ,Ge- scheiterter Hoffnung'). Gegenüber der Endfassung war das Meer in der zwei ten noch plötzlich erstarrten realen Wellen ähnlich , war noch wenige r Kunstform. Die Fjordwände so llten wie in der ersten Fassung bleiben.- In der endgültigen Bühnenbi ldfassung tritt di e Künst- lichkeit der Fjordwände und des Meeres stark hervor, und mit ihr di e Bezie hung zu r geisti gen Welt der Ro- mantik. An den Wänden links und rechts erscheinen jetzt Bildzitate : für di e Romantik wichtige Symbolfigu- ren (Ossian, roma ntisch gesehene Gesta lten de r Antike usw .) . Auf dem Holländer-Schiff ist d ie Figur des einsa- men Wanderers (c. D . Fried rich) sichtbar: der Wande- rer durch geistige und durch Natur-Bereiche, der Künstl er, de r Irrende , der Suchende. " (Heinz Balthes zum Ve rfasser.) Eine Wagner- jahr-Pointe enthält das erste Bild: Zwei Passagiere des Dalandschiffes sind als Kapellmei- ster Richard Wagner und Frau Minna zu erkennen, das vo n der Seefahrt an Norwegens Küste inspiri erte Werk erinnert an diese Reise, bringt szenisch fast Komponi- sten und Titelfiguren zu gleiche r Kunstreali tät. Die Presse urteilt: "Die Geschichte vom fli egenden Hollän- der wird zum Künstle rdrama , zur Episode aus dem Le- ben Wagners , zur vie lfach gebrochenen, mit e iner Fülle von Fragen und Widersprüchen verse he nen Annähe- rung an die künstlerische Welt der Romantik ... Be- tont werden in Martinotys Regiekonzept di e autobio- graphischen Züge Wagners, seine histo rische Zwi- schenstellung und seine literarischen Vorbilder. ,,]5 " Man muß schon etwas Geduld , Wissen und Spürsinn aufbringen , um bei dieser Aufführung ... auf se ine Kosten zu kommen. Doch die Mühe, so meine ich, lohnt sich, auch wenn dieser Interpretati on die le tzte " De r Traum hat sich mit dem Mythos wieder verei- nigt. Die Flucht ve rschmilzt mit der Rettung. Das le tzte T hema des Holländers löscht auch die Wirkli chkeit aus (Wer kümmert sich um die Zukunft , die Gewissens- bisse, um den Strei t zwischen Mary , Daland und Erik?). Aus dem Ozean hervorgegange n, ke hrt das Schiff in den Ozean zurück : Die alte Maxime des Ana- xi mandel' wird ,zitiert ' (von Wagner ebenso wie von Nietzsche oder Heidegger): ,Woher die Dinge ihre E nt- stehung haben, dahin müssen sie auch zugrunde gehe n.' Diese Verneinung der Geschichte bleibt e ine der ti ef- sten Konstanten des deutschen Idealismus. Aber im " Fliegenden Holländer" versteh t sich die Rückkehr zum A nfang ,ne utral ', a ls ,Schach matt ' und nicht als Lösung, als Tod und nicht als Erlösung ( .. . ). Man löscht aus, abe r man beginnt ni cht wieder. Das scha fft e inen Fragenbereich, der ein ReOexionsthema werde n kann: die ,promethei sche Einsamkeit ' des Ho l- liinders. Seine Herausforderung des Menschen (des Künst lers) löst sich auf im Nichts , in der Vernichtung an sich.,,14 Die Erarbeitung des Szenenbildes veranschaulichen in d rei Stationen drei Bühnenmodell e von Heinz Balthes: " Die ursprüngli che Idee war e in Plexiglasboden, dessen beide Hälften nach lin ks und rechts hochgek lappt we r- de n kon nte n. Waren sie unten , so bedeckten sie eine schwarze Fläche. Z wischen ihr und der Plex iglasbedek- kun g wo llte man mit Dampf ein nebelüberwehtes le- bendiges Meer schaffen , über das der Holländer in de r Ouvertüre schreiten kon nte. Im U nterschied zu den späteren Fassungen waren die seitlichen Wände noch echte Fjordwände, wichtig für die in der Musik so we- sen tli chen Echo-Wirkungen (,Echo , das ist Leben! Seine Abwesenheit ist der Tod! ' sagte Maninoty. - Die Felswände stellten gleichsam optische Vergegenwärti- gunge n des Echos dar.) Es gab verschiedene Ve rsuche , die Fjorde zu gestalten. Bald kam die Idee ,Eis', d. h. Ve re isung als Sinnbi ld . D as Problem war immer das Meer! Wie kann man es, wie kann man Natur darstel- le n? In de r zweiten Fassung kam man vom Plex iglas 90 weg: Es hatte eine ästheti sche Qualität, aber keine Aus- sagekraft (für dieses Werk)! Auch das Holländer- Schiff, das in der ersten Fassung aus Plex iglas sein so llte (es hätte n sich sehr gute Lichtwirkunge n erzielen las- sen) , wurde neu erfunden. Ebenso das Meer : Es wurde eine Mischung aus We ll en und Eis - e in Kunstmeer (mit Eisschichtungen als Zitat aus C. D. Friedrichs ,Ge- scheiterter Hoffnung'). Gegenüber der Endfassung war das Meer in der zwei ten noch plötzlich erstarrten realen Wellen ähnlich , war noch wenige r Kunstform. Die Fjordwände so llten wie in der ersten Fassung bleiben.- In der endgültigen Bühnenbi ldfassung tritt di e Künst- lichkeit der Fjordwände und des Meeres stark hervor, und mit ihr di e Bezie hung zu r geisti gen Welt der Ro- mantik. An den Wänden links und rechts erscheinen jetzt Bildzitate : für di e Romantik wichtige Symbolfigu- ren (Ossian, roma ntisch gesehene Gesta lten de r Antike usw .) . Auf dem Holländer-Schiff ist d ie Figur des einsa- men Wanderers (c. D . Fried rich) sichtbar: der Wande- rer durch geistige und durch Natur-Bereiche, der Künstl er, de r Irrende , der Suchende. " (Heinz Balthes zum Ve rfasser.) Eine Wagner- jahr-Pointe enthält das erste Bild: Zwei Passagiere des Dalandschiffes sind als Kapellmei- ster Richard Wagner und Frau Minna zu erkennen, das vo n der Seefahrt an Norwegens Küste inspiri erte Werk erinnert an diese Reise, bringt szenisch fast Komponi- sten und Titelfiguren zu gleiche r Kunstreali tät. Die Presse urteilt: "Die Geschichte vom fli egenden Hollän- der wird zum Künstle rdrama , zur Episode aus dem Le- ben Wagners , zur vie lfach gebrochenen, mit e iner Fülle von Fragen und Widersprüchen verse he nen Annähe- rung an die künstlerische Welt der Romantik ... Be- tont werden in Martinotys Regiekonzept di e autobio- graphischen Züge Wagners, seine histo rische Zwi- schenstellung und seine literarischen Vorbilder. ,,]5 " Man muß schon etwas Geduld , Wissen und Spürsinn aufbringen , um bei dieser Aufführung ... auf se ine Kosten zu kommen. Doch die Mühe, so meine ich, lohnt sich, auch wenn dieser Interpretati on die le tzte 27. Der Fliegende Hollällder - Neui nszenie rung 1982 Szenc nfoto (1 11. Akt) mit Anitn Herrmann (Mary) , Mario Mura ro (Erik) , I-In ns Ki c lllc r (Hollä n- der), Hanna Lisowska (Scnta) und )-)c ikk i Toiva nen (Da land) 28. Der Fliegende Ilolliil/der - Neuinsze nie rung 1982 Szene nfoto ( 11 1. Akt) Schlußszene 91 27. Der Fliegende Hollällder - Neui nszenie rung 1982 Szenc nfoto (1 11. Akt) mit Anitn Herrmann (Mary) , Mario Mura ro (Erik) , I-In ns Ki c lllc r (Hollä n- der), Hanna Lisowska (Scnta) und )-)c ikk i Toiva nen (Da land) 28. Der Fliegende Ilolliil/der - Neuinsze nie rung 1982 Szene nfoto ( 11 1. Akt) Schlußszene 91 29. Die Walkiire- Neuinszenierung 1934 Emil ßurkard: ßühncnbi ldcntwurf "Wildes Felscngcbirgc" (11. Akt) Klarh e it fehl en mag, ... di e Deta ils di eser E instudi e- rung übe rzeuge n - wie auch de r musikalische Te il der Produktio n. ,,16 Die hi e r ge forde rten Voraussetzungen für e ine Be- gegnung werden von Martinoty voll bejaht: Er be- kannte sich in der Einführungs-Veransta ltung zur "aus- spruchsvo ll en Insze nie rung" , di e die Oberfläche des We rkes aufbricht und di e Handlung hine inste llt in e ine Bil derwelt, die die im We rk wirksamen geisti gen Bewe- gungen, die Mythos und Autobiograph isches, Kun stan- sichte n und phi losophische Positionen sichtbar macht ;- ei ne Inszeni e rung, di e sich der bequemen Freude an äu- ße re r Geschlosse nhe it versagt , in der das Bühnenbild ni cht Abbild e ines Handlungso rtes ist , sondern die gei- sti ge Vie lfalt des Werkes vergegenwärtigt. Der Rillg des N ibelt/llgell De r am 15. und 17. November 191 8 mit Das Rhein- gold und Die Walküre im Großherzoglichen Hoftheater 92 begonnene und am 8. und 15 . Dezember im Badischen Landestheater beendete Ring-Zyklus brachte die Werke al s Wiederaufnahmen unter der musikalischen Leitung von Fritz Cortolezis und der szenischen von Pe- ter Dumas. Bühnenbildner und Kostümbildne r sind im Programmzettel nicht angegeben. In de r Spielzeit 1920/21 ist die szenische Leitung des Rings an Hans Lang übe rgega ngen. Be i der Wiederauf- nahme der Walküre wird die dekorat ive Einri chtung als von E mil Burkard stammend verzeichn e t ; daraus ergibt sich , daß Burbuds " Walkürenfe lsen" wa hrsche inlich in die Siegfried- und CÖllerdämmerung-Aufführung über- no mmen wurd e. Die dekorati ve Erneuerung nur eines Ring-Werkes ist in d ieser Zei t durchaus kei n E inzel- fa ll . 17 A ls "Neueinstudie rt un d in neuer Inszeni e rung" wer- den auf den Programmzetleln di e Ring-Werke in dcr Spielzeit 1924/25 angek ünd igt. Für a lle sind diesmal die Bühnenbilder nach E ntwurf von E mil Burkard , die Ko- stüm e nach E ntwürfen von Margarete Sche ll enbe rg ge- schaffen . Carl Stang hat den Rillg in Szene gesetzt. IS Bei " Neueinstudie run gen" und " Wiede raufnahmen ., sind Erneuerungen des Bühnenbildes ga nz selten un d werde n immer besonders angekü nd igt (so z. B. be i der Wiederaufnahme der Walküre im März 1921 , der Mei- stersinger -Neueinstudierung im Juni 1923 mit Bühnen- bildern von E lnil Burkard oder der Lohellgrill- Wieder- aufn ahme im Mai 1929 mit Bühnenbildern von Torsten H echt. Neueinstudierungen , di e Neuinszenie run ge n gleich- kommen, e rleben die Werke des Rings zwischen dem 17. 9 . und 6.10.1929 unter Josef Krips musikali scher Leitung; Hans Esdras Mutze nbecher hat di e Werke in Szene gesetzt , Torsten Hecht entwarf das Bühnenbild , Margarete Schellen be rg die Kostüme. In "A nmerkun- gen zur Neuinszenierung (i) von Wagners Ring des Ni- belungen" gibt Mutzenbeche r " Rechtferti gung und Be- gründung" dafür, warum der Versuch unt e rnommen wurde, den Ring in sta rk verändertem sze nischen Ge- wand vorzuführen: 29. Die Walkiire- Neuinszenierung 1934 Emil ßurkard: ßühncnbi ldcntwurf "Wildes Felscngcbirgc" (11. Akt) Klarh e it fehl en mag, ... di e Deta ils di eser E instudi e- rung übe rzeuge n - wie auch de r musikalische Te il der Produktio n. ,,16 Die hi e r ge forde rten Voraussetzungen für e ine Be- gegnung werden von Martinoty voll bejaht: Er be- kannte sich in der Einführungs-Veransta ltung zur "aus- spruchsvo ll en Insze nie rung" , di e die Oberfläche des We rkes aufbricht und di e Handlung hine inste llt in e ine Bil derwelt, die die im We rk wirksamen geisti gen Bewe- gungen, die Mythos und Autobiograph isches, Kun stan- sichte n und phi losophische Positionen sichtbar macht ;- ei ne Inszeni e rung, di e sich der bequemen Freude an äu- ße re r Geschlosse nhe it versagt , in der das Bühnenbild ni cht Abbild e ines Handlungso rtes ist , sondern die gei- sti ge Vie lfalt des Werkes vergegenwärtigt. Der Rillg des N ibelt/llgell De r am 15. und 17. November 191 8 mit Das Rhein- gold und Die Walküre im Großherzoglichen Hoftheater 92 begonnene und am 8. und 15 . Dezember im Badischen Landestheater beendete Ring-Zyklus brachte die Werke al s Wiederaufnahmen unter der musikalischen Leitung von Fritz Cortolezis und der szenischen von Pe- ter Dumas. Bühnenbildner und Kostümbildne r sind im Programmzettel nicht angegeben. In de r Spielzeit 1920/21 ist die szenische Leitung des Rings an Hans Lang übe rgega ngen. Be i der Wiederauf- nahme der Walküre wird die dekorat ive Einri chtung als von E mil Burkard stammend verzeichn e t ; daraus ergibt sich , daß Burbuds " Walkürenfe lsen" wa hrsche inlich in die Siegfried- und CÖllerdämmerung-Aufführung über- no mmen wurd e. Die dekorati ve Erneuerung nur eines Ring-Werkes ist in d ieser Zei t durchaus kei n E inzel- fa ll . 17 A ls "Neueinstudie rt un d in neuer Inszeni e rung" wer- den auf den Programmzetleln di e Ring-Werke in dcr Spielzeit 1924/25 angek ünd igt. Für a lle sind diesmal die Bühnenbilder nach E ntwurf von E mil Burkard , die Ko- stüm e nach E ntwürfen von Margarete Sche ll enbe rg ge- schaffen . Carl Stang hat den Rillg in Szene gesetzt. IS Bei " Neueinstudie run gen" und " Wiede raufnahmen ., sind Erneuerungen des Bühnenbildes ga nz selten un d werde n immer besonders angekü nd igt (so z. B. be i der Wiederaufnahme der Walküre im März 1921 , der Mei- stersinger -Neueinstudierung im Juni 1923 mit Bühnen- bildern von E lnil Burkard oder der Lohellgrill- Wieder- aufn ahme im Mai 1929 mit Bühnenbildern von Torsten H echt. Neueinstudierungen , di e Neuinszenie run ge n gleich- kommen, e rleben die Werke des Rings zwischen dem 17. 9 . und 6.10.1929 unter Josef Krips musikali scher Leitung; Hans Esdras Mutze nbecher hat di e Werke in Szene gesetzt , Torsten Hecht entwarf das Bühnenbild , Margarete Schellen be rg die Kostüme. In "A nmerkun- gen zur Neuinszenierung (i) von Wagners Ring des Ni- belungen" gibt Mutzenbeche r " Rechtferti gung und Be- gründung" dafür, warum der Versuch unt e rnommen wurde, den Ring in sta rk verändertem sze nischen Ge- wand vorzuführen: "Was für Gründe geben unserer Neugestaltung Form? ... eine berechtigte zeitgeschichtliche Strö- mung bedingt in diesem naturalistischen Mythos eine Akze ntversch iebung vom Naturalistischen zum Mythi- schen . .. . Es geht einzig darum , die Handlung ins Überlebensgroße zu ste igern . .. Das Objekt der Nibe- lunge nhandlung ist mythisch-abstrakter Natur , es ist das am Wechsel der Menschen , Begebnisse und Land- schaf1en darstellbare Werden .. . Das realistische De- tail muß als unwesentlich zurücktreten zugunsten der großflächige n Vision mythi scher Landschaft ... Es scheint uns im Sinne des Werkes zu liegen , entspre- chend der E ntfaltung der kompakt klin ge nde n Rhein- go ld-Partitur zur Auflockerung des Klangbildes der GÖllerdämmerung auch szeni sch einen ähnlichen Vor- gang zu schaffen, d. h. von der einförmige n Grundszene der Landschaft vor Walhall auch in bildlicher Hinsicht eine Entwicklung deutli ch werden zu lassen, hin zu ei - ner größtmöglichen malerischen Gelöstheit der letzten Götterdämmerungsszenen. Die Größe des Mythos ist es, die eindeut ig geprägt und verstanden werden so ll. Das Wesentliche soll deutlich herauskommen. " 19 Für die einzelnen Musikdramen führt Mutzenbecher u. a. folgende szen ische Neuerungen an: Im ersten Akt der Walküre sitzt Hunding über Siegmund und Sieg- linde , wodurch "er di e Szene in gesteigertem Maße be- herrscht und wie eine Wolke schwarzen Unheils über den Häuptern der Liebenden empfunden wird" . Im zweiten Akt wird versucht, "der Szene symbolisch eine einkesselnde Form zu geben." Im dritten Akt ist "die begleitende Orchestermusik als ausgesprochene Bewe- gungsmusik erkannt. Der Bewegungsvorgang hat die jetzige Form des Felsens ergeben." In SiegJried erfolgte eine "Verdoppelung der Amboßanlage aus optischen Gründen." Im zweiten Akt erspart "die bühnenquer vorgelagerte, nach der Bühnentiefe zu geöffnete Dra- chenhöhle nicht nur die antiquierte Theatermaschinerie des Drachens, sie ermöglicht erstmals , das einzig Wich- tige in dieser Szene zu sehen : Wie wirkt der Drachen- kampf auf Siegfried!" - Zur GÖllerdämmerun.g bemerk t 30. S'iegfried - Neuinszeni erung 1934 Emi l Burkard: Bühnenbildentwurf "Am Fuß eines Fclscnbergcs" (111. Akt / 1. ß ;ld) Mutzenbecher , daß hier die Szenen "am engsten an das Bayreuther Vorbild angeschlossen sind ". Nur die Nor- nenszene wurde "der Rea lität entrückt" . Die "dem Seelischen der Szene entsp reche nde Licht- atmosphäre" , die Mutzenbecher für ei nen entscheiden- den Faktor in Gesamtkunstwerk Aufführung ansieht , war auch für Axe l Torste n Hecht von großer Bedeu- tung , der in seiner Betrachtung "Licht, Form und Farbe im bewegten Bühnenraum " feststellt: " Das Bühnenbild des modernen Theaters leitet sich von der raumbilden- den Wirkung des Lichts ab." We nn dieser Aufsatz auch durch eine Bühnenbildgesta ltung für Strauss' Elektra veranlaßt wurde , so sind in ihm doch auch di e Gedan- ken ausgesprochen, di e di e Ausstattung des Rings be- stimmten: "Entsprechend den bei den äußersten Polen unse res Kunstwollens. - Wirklichkeitsnähe und Wirk - lichkeitsferne - läßt sich in der bildenden Kunst seit ge- raumer Zeit die Tendenz einer Synthese von Natur lind Abstraktion erkennen. Diese Synthese dürfte dann er- reicht werden, wenn wir in der Natur nicht mehr Unter- 93 "Was für Gründe geben unserer Neugestaltung Form? ... eine berechtigte zeitgeschichtliche Strö- mung bedingt in diesem naturalistischen Mythos eine Akze ntversch iebung vom Naturalistischen zum Mythi- schen . .. . Es geht einzig darum , die Handlung ins Überlebensgroße zu ste igern . .. Das Objekt der Nibe- lunge nhandlung ist mythisch-abstrakter Natur , es ist das am Wechsel der Menschen , Begebnisse und Land- schaf1en darstellbare Werden .. . Das realistische De- tail muß als unwesentlich zurücktreten zugunsten der großflächige n Vision mythi scher Landschaft ... Es scheint uns im Sinne des Werkes zu liegen , entspre- chend der E ntfaltung der kompakt klin ge nde n Rhein- go ld-Partitur zur Auflockerung des Klangbildes der GÖllerdämmerung auch szeni sch einen ähnlichen Vor- gang zu schaffen, d. h. von der einförmige n Grundszene der Landschaft vor Walhall auch in bildlicher Hinsicht eine Entwicklung deutli ch werden zu lassen, hin zu ei - ner größtmöglichen malerischen Gelöstheit der letzten Götterdämmerungsszenen. Die Größe des Mythos ist es, die eindeut ig geprägt und verstanden werden so ll. Das Wesentliche soll deutlich herauskommen. " 19 Für die einzelnen Musikdramen führt Mutzenbecher u. a. folgende szen ische Neuerungen an: Im ersten Akt der Walküre sitzt Hunding über Siegmund und Sieg- linde , wodurch "er di e Szene in gesteigertem Maße be- herrscht und wie eine Wolke schwarzen Unheils über den Häuptern der Liebenden empfunden wird" . Im zweiten Akt wird versucht, "der Szene symbolisch eine einkesselnde Form zu geben." Im dritten Akt ist "die begleitende Orchestermusik als ausgesprochene Bewe- gungsmusik erkannt. Der Bewegungsvorgang hat die jetzige Form des Felsens ergeben." In SiegJried erfolgte eine "Verdoppelung der Amboßanlage aus optischen Gründen." Im zweiten Akt erspart "die bühnenquer vorgelagerte, nach der Bühnentiefe zu geöffnete Dra- chenhöhle nicht nur die antiquierte Theatermaschinerie des Drachens, sie ermöglicht erstmals , das einzig Wich- tige in dieser Szene zu sehen : Wie wirkt der Drachen- kampf auf Siegfried!" - Zur GÖllerdämmerun.g bemerk t 30. S'iegfried - Neuinszeni erung 1934 Emi l Burkard: Bühnenbildentwurf "Am Fuß eines Fclscnbergcs" (111. Akt / 1. ß ;ld) Mutzenbecher , daß hier die Szenen "am engsten an das Bayreuther Vorbild angeschlossen sind ". Nur die Nor- nenszene wurde "der Rea lität entrückt" . Die "dem Seelischen der Szene entsp reche nde Licht- atmosphäre" , die Mutzenbecher für ei nen entscheiden- den Faktor in Gesamtkunstwerk Aufführung ansieht , war auch für Axe l Torste n Hecht von großer Bedeu- tung , der in seiner Betrachtung "Licht, Form und Farbe im bewegten Bühnenraum " feststellt: " Das Bühnenbild des modernen Theaters leitet sich von der raumbilden- den Wirkung des Lichts ab." We nn dieser Aufsatz auch durch eine Bühnenbildgesta ltung für Strauss' Elektra veranlaßt wurde , so sind in ihm doch auch di e Gedan- ken ausgesprochen, di e di e Ausstattung des Rings be- stimmten: "Entsprechend den bei den äußersten Polen unse res Kunstwollens. - Wirklichkeitsnähe und Wirk - lichkeitsferne - läßt sich in der bildenden Kunst seit ge- raumer Zeit die Tendenz einer Synthese von Natur lind Abstraktion erkennen. Diese Synthese dürfte dann er- reicht werden, wenn wir in der Natur nicht mehr Unter- 93 suchungsobjekt, so nde rn - wi e im Mitte lalter - Form- scha tz e iner seelischen Sprache sehen. Um ein Wort Paul Klees zu gebrauchen, wird diese Kunst " nicht das Sichtbare wiedergeben", sondern "sichtbar machen". H echt geht so weit , daß e r der Lichtgestaltung "die Ro ll e des antiken Chorus" zuweist , " nämlich die E rklä- rung der seelischen Vorgä nge und der Spannungszu- stände,, 2o De r Ring des Nibelungen blieb in dieser In- szenie rung nur kurze Zeit auf der Bühne des Badischen Landestheaters: Eine Ring-Ausstattung , de ren Schöp- fe r sich auf Klee be ruft , wurde bald une rwünscht. In den Besprechungen der Ring-Neuinszenie run g von 1934 wird darauf hingewiesen , daß keine " proble- mati schen Sti lisie run gen" di ese neue E instudi e rung stö- ren2 ! und daß " mit Genugtuung festzuste ll en sei , ... je nes J ahrzehnt , in dem so ziemlich jede Bühne bestrebt wa r , mit e ige ne n Stilisierungsversuchen den angebli ch veralteten Bayreuther Geist abzulösen, sche int endgül- tig vorbei ... ,, 22 Das he rvorstechend Neue an der in circa drei Mona- ten "1934 geschaffe nen Neuinszenierung des Ring der Nibelungen ist d ie Vere inigung von musika lischer und sze nische r Le itung. Die Besprechungen stimme n darin übe re in , daß Kl aus Nettstraeter di ese Verbindung zu e iner Inszeni e run g zu nut ze n versta nd , bei der sich "der Regisse ur völlig vom Musiker führen li eß" und von der sensiblen musika lischen Inte rpre tation he r e ine fe innu- ancie rte Darste llung e rre icht wurde, die aus der fanta- sie re ichen Gesta ltung aus der Musik he raus di e Gefahr der Schablo ne bannten Burka rds Bühnenbilder gewinnen aus de r Orientie- run g an de r Na tur für die Schaupliitze zwe i Wirkungs- möglichke iten: Sie zitie ren gle ichsam die natürli che At- mosphäre he rbe i und gewinnen aus der Ste ige run g und Ko nzentrati o n der Naturformen Sinnbilder der G run d- situatio nen. Der Bild-Raum gibt den Handelnden die Möglichkeit , die Spannungen zwischen ihne n a ls Span- nungen im Raum sichtbar werden zu lasse n , Licht und Bi ld wandeln den Rea lit ätscharakte r de r Orte e nt spre- chend de r Bedeutung der Szenen: vom " rea len" Schau- 94 platz der Handlung bis zum Symbol-Ort eines Welt- theate rs (damit Wagners u . a. an Ca lderon geschulter O rtswahl, se iner Bevorzugun g von im "abendl ändi- schen Symbolkosmos" mit Bedeu tun g aufge ladenen Stätten wie Höhle, Gipfel, Wald , Schlucht) entspre- chend. Die konzentri erte Naturformen in Zeichen ver- wandelnde Kraft ist dabe i das Licht , dessen Ei nsatz in dieser Ring-Inszenie rung immer wiede r a ls besonders vielfä lti g und wirkungskräftig bezeichnet wird. Bemerkenswert ist , daß bei a lle r Freihe it in der male- rischen Gestaltung (Einflüsse von Ludwig Sieverts Büh- nenbilde rn sind nicht zu übersehen) die Raumgli ede- rung und damit die räumliche Verteilung der Bi ldele- mente ihr Vorbild in den Bühnenbildern der Bayreu- the r Ring-Uraufführung ha t bzw. die in ihnen erst reb- ten Räum e verwirklicht. Nur wenige Ä nderungen ge- genü ber tradit io ne llen Bild- und Regie lösun ge n sind fes tZlI ste lI en: So ist in den Bi ldern vo r der G ibichun gen- hall e de r Rhein besonders akzentuie rt , der Strom wird zum dramatischen Agens 24 U nd " im Schlu ßbild hatte di e Regie ... den Todessprung der Brünnhi lde besei- tigt , dafür setzte Burkard der ne uen Bayreuther Gesta l- tung (eine Art Sintflut) e ine selbständige entgegen: Die Flamme n des Scheiterhaufens, die die Halle e rfassen , lode rn zur Walhallburg empo r; während die Rheintöch- ter mit dem wiede rgewo nnenen Rheingold (nicht mit dem Ring!) sichtbar werde n , zerfiillt die Burg und ein magisches Strahlenlicht besch li eßt das Bi ld! "z, Erst 14 J ahre späte r findet wieder e ine Neuinszenie- rung e ines Ring-Musikdramas in Karl sruhe statt: Am 6. November 1948 hat als zwe ites, nach dem 2 . Weltkri eg ei nstudi e rtes Werk Wagners Die Walküre im Opern- haus am Festplatz Premiere. Die Wahl des "be li ebte- sten" Ring-Werkes deutet an , daß von vo rnhe rein nicht beabsichtigt war, die gesa mte Tetra logie herauszubrin - gen. Der musikalische Leiter, O tto Matzerath , ist auch diesmal an der Inszenie rung betei ligt. Mit ihm gesta ltet Carl-Heinz Klebe diese E instudi e rung. A m 23. 11 . 1952 - wieder im Opernhaus am Festplatz - e rsche int di e Göllerdämrnertillg mn Spielplan. Es ist suchungsobjekt, so nde rn - wi e im Mitte lalter - Form- scha tz e iner seelischen Sprache sehen. Um ein Wort Paul Klees zu gebrauchen, wird diese Kunst " nicht das Sichtbare wiedergeben", sondern "sichtbar machen". H echt geht so weit , daß e r der Lichtgestaltung "die Ro ll e des antiken Chorus" zuweist , " nämlich die E rklä- rung der seelischen Vorgä nge und der Spannungszu- stände,, 2o De r Ring des Nibelungen blieb in dieser In- szenie rung nur kurze Zeit auf der Bühne des Badischen Landestheaters: Eine Ring-Ausstattung , de ren Schöp- fe r sich auf Klee be ruft , wurde bald une rwünscht. In den Besprechungen der Ring-Neuinszenie run g von 1934 wird darauf hingewiesen , daß keine " proble- mati schen Sti lisie run gen" di ese neue E instudi e rung stö- ren2 ! und daß " mit Genugtuung festzuste ll en sei , ... je nes J ahrzehnt , in dem so ziemlich jede Bühne bestrebt wa r , mit e ige ne n Stilisierungsversuchen den angebli ch veralteten Bayreuther Geist abzulösen, sche int endgül- tig vorbei ... ,, 22 Das he rvorstechend Neue an der in circa drei Mona- ten "1934 geschaffe nen Neuinszenierung des Ring der Nibelungen ist d ie Vere inigung von musika lischer und sze nische r Le itung. Die Besprechungen stimme n darin übe re in , daß Kl aus Nettstraeter di ese Verbindung zu e iner Inszeni e run g zu nut ze n versta nd , bei der sich "der Regisse ur völlig vom Musiker führen li eß" und von der sensiblen musika lischen Inte rpre tation he r e ine fe innu- ancie rte Darste llung e rre icht wurde, die aus der fanta- sie re ichen Gesta ltung aus der Musik he raus di e Gefahr der Schablo ne bannten Burka rds Bühnenbilder gewinnen aus de r Orientie- run g an de r Na tur für die Schaupliitze zwe i Wirkungs- möglichke iten: Sie zitie ren gle ichsam die natürli che At- mosphäre he rbe i und gewinnen aus der Ste ige run g und Ko nzentrati o n der Naturformen Sinnbilder der G run d- situatio nen. Der Bild-Raum gibt den Handelnden die Möglichkeit , die Spannungen zwischen ihne n a ls Span- nungen im Raum sichtbar werden zu lasse n , Licht und Bi ld wandeln den Rea lit ätscharakte r de r Orte e nt spre- chend de r Bedeutung der Szenen: vom " rea len" Schau- 94 platz der Handlung bis zum Symbol-Ort eines Welt- theate rs (damit Wagners u . a. an Ca lderon geschulter O rtswahl, se iner Bevorzugun g von im "abendl ändi- schen Symbolkosmos" mit Bedeu tun g aufge ladenen Stätten wie Höhle, Gipfel, Wald , Schlucht) entspre- chend. Die konzentri erte Naturformen in Zeichen ver- wandelnde Kraft ist dabe i das Licht , dessen Ei nsatz in dieser Ring-Inszenie rung immer wiede r a ls besonders vielfä lti g und wirkungskräftig bezeichnet wird. Bemerkenswert ist , daß bei a lle r Freihe it in der male- rischen Gestaltung (Einflüsse von Ludwig Sieverts Büh- nenbilde rn sind nicht zu übersehen) die Raumgli ede- rung und damit die räumliche Verteilung der Bi ldele- mente ihr Vorbild in den Bühnenbildern der Bayreu- the r Ring-Uraufführung ha t bzw. die in ihnen erst reb- ten Räum e verwirklicht. Nur wenige Ä nderungen ge- genü ber tradit io ne llen Bild- und Regie lösun ge n sind fes tZlI ste lI en: So ist in den Bi ldern vo r der G ibichun gen- hall e de r Rhein besonders akzentuie rt , der Strom wird zum dramatischen Agens 24 U nd " im Schlu ßbild hatte di e Regie ... den Todessprung der Brünnhi lde besei- tigt , dafür setzte Burkard der ne uen Bayreuther Gesta l- tung (eine Art Sintflut) e ine selbständige entgegen: Die Flamme n des Scheiterhaufens, die die Halle e rfassen , lode rn zur Walhallburg empo r; während die Rheintöch- ter mit dem wiede rgewo nnenen Rheingold (nicht mit dem Ring!) sichtbar werde n , zerfiillt die Burg und ein magisches Strahlenlicht besch li eßt das Bi ld! "z, Erst 14 J ahre späte r findet wieder e ine Neuinszenie- rung e ines Ring-Musikdramas in Karl sruhe statt: Am 6. November 1948 hat als zwe ites, nach dem 2 . Weltkri eg ei nstudi e rtes Werk Wagners Die Walküre im Opern- haus am Festplatz Premiere. Die Wahl des "be li ebte- sten" Ring-Werkes deutet an , daß von vo rnhe rein nicht beabsichtigt war, die gesa mte Tetra logie herauszubrin - gen. Der musikalische Leiter, O tto Matzerath , ist auch diesmal an der Inszenie rung betei ligt. Mit ihm gesta ltet Carl-Heinz Klebe diese E instudi e rung. A m 23. 11 . 1952 - wieder im Opernhaus am Festplatz - e rsche int di e Göllerdämrnertillg mn Spielplan. Es ist 3 J. Die Walküre - Neuinszenierun g J 962 Torsten Hecht: Bühnenbilclentwurf .. Wildes FcJscngcbirgc" ( 11. Ak t) die Zeit , in der sich die Anhänger des "Neu- Bayreuther"-Sti ls und die Kämpfer für traditionelle Ins- zeni erungsformen in den ersten, wohl heftigste n Feh- den gegenü berstehen. Friedrich Brandenburg, der Re- gisseur, versucht "die T radi tion den geänderten Auffas- sungen anzupassen und gleichzeitig ... das der Ent - wicklung weit vorauseile nde Experime nt in die Mitte (zwischen den Ex tremen) zu rückzuholen,,26 Seine In- szenierung geht ni cht von der Idee des "Spiels von der Welt Anfang und Un te rgang,, 27 aus, sondern von den kon kre ten Spannungen , die sich aus menschlichen Ab- sichten und Leide nschaften entwickeln. "Auf die für unser Empfinden überflüssigen D etails der Aussta t- tung, auf Rösse l' , Raben , klappernde Rüstunge n . .. ist verzicht et. Doch d ie Stilisie rung macht Halt vor de r Phantasie des Z uschaue rs, die eine rea le Anschauung braucht , dami t sie sich entzünden kan n. Die Tanne , un- ter der Brünnhi lde ruht , ble ibt e ine Tanne, der Walkü- renfelsen wi ll imme r noch als Fels gelten, auch wenn er keine tausend Zacken und Kante n hat ... Mit e iner ge- radezu fanati schen Sorgfa lt hat Brandenburg die Regie durch gea rbeitet. ,,28 Die jetzige Ne ueinstudi e run g hi elt tak tvo ll die Mitte zwischen stili sie re nde r Vereinfa- chun g und williger Befolgung der A nweisunge n des Bayreuther Meisters. Ulrich Suez stre bte (dasselbe gilt für Marga rete Schellen bergs Kostümentwürfe) mit sei- nen aufs Wesentlichste beschränkten Bühnenbildern , di e hinter e iner gleichbleibende n vorde ren Spielfl äche spärlich wechselten , nach schlichter Monumentalität und einfacher Größe. Faszin ierende Wirkungen erzie l- ten di e Beleuchtungskünste und die Bi ldprojek ti onen mit Hilfe der Schleiervorhänge. Man füh lte sich manch- mal an den Farbenzauber romanti scher Gemülde erin- nert. Von de r in mystisches Halbdu nke l ge hüllte n Nornenszene ... bis zum lode rn de n Brand Walhalls im Schlu ßbild spannte sich ein ei ndrucksmächtiger deko ra- tive r Rahmen um das dramatische Geschehen . Und ge- rade die geballte Dramatik des Handlungsablaufs aus- zuschöpfen , die menschliche T ragik neben oder besser vor dem symbolischen G ehalte in Ersche inung treten zu lassen , scheint auch das Insze nierungsziel Fried rich Brandenburgs gewesen zu sein. Fein fü hlige und be- 95 3 J. Die Walküre - Neuinszenierun g J 962 Torsten Hecht: Bühnenbilclentwurf .. Wildes FcJscngcbirgc" ( 11. Ak t) die Zeit , in der sich die Anhänger des "Neu- Bayreuther"-Sti ls und die Kämpfer für traditionelle Ins- zeni erungsformen in den ersten, wohl heftigste n Feh- den gegenü berstehen. Friedrich Brandenburg, der Re- gisseur, versucht "die T radi tion den geänderten Auffas- sungen anzupassen und gleichzeitig ... das der Ent - wicklung weit vorauseile nde Experime nt in die Mitte (zwischen den Ex tremen) zu rückzuholen,,26 Seine In- szenierung geht ni cht von der Idee des "Spiels von der Welt Anfang und Un te rgang,, 27 aus, sondern von den kon kre ten Spannungen , die sich aus menschlichen Ab- sichten und Leide nschaften entwickeln. "Auf die für unser Empfinden überflüssigen D etails der Aussta t- tung, auf Rösse l' , Raben , klappernde Rüstunge n . .. ist verzicht et. Doch d ie Stilisie rung macht Halt vor de r Phantasie des Z uschaue rs, die eine rea le Anschauung braucht , dami t sie sich entzünden kan n. Die Tanne , un- ter der Brünnhi lde ruht , ble ibt e ine Tanne, der Walkü- renfelsen wi ll imme r noch als Fels gelten, auch wenn er keine tausend Zacken und Kante n hat ... Mit e iner ge- radezu fanati schen Sorgfa lt hat Brandenburg die Regie durch gea rbeitet. ,,28 Die jetzige Ne ueinstudi e run g hi elt tak tvo ll die Mitte zwischen stili sie re nde r Vereinfa- chun g und williger Befolgung der A nweisunge n des Bayreuther Meisters. Ulrich Suez stre bte (dasselbe gilt für Marga rete Schellen bergs Kostümentwürfe) mit sei- nen aufs Wesentlichste beschränkten Bühnenbildern , di e hinter e iner gleichbleibende n vorde ren Spielfl äche spärlich wechselten , nach schlichter Monumentalität und einfacher Größe. Faszin ierende Wirkungen erzie l- ten di e Beleuchtungskünste und die Bi ldprojek ti onen mit Hilfe der Schleiervorhänge. Man füh lte sich manch- mal an den Farbenzauber romanti scher Gemülde erin- nert. Von de r in mystisches Halbdu nke l ge hüllte n Nornenszene ... bis zum lode rn de n Brand Walhalls im Schlu ßbild spannte sich ein ei ndrucksmächtiger deko ra- tive r Rahmen um das dramatische Geschehen . Und ge- rade die geballte Dramatik des Handlungsablaufs aus- zuschöpfen , die menschliche T ragik neben oder besser vor dem symbolischen G ehalte in Ersche inung treten zu lassen , scheint auch das Insze nierungsziel Fried rich Brandenburgs gewesen zu sein. Fein fü hlige und be- 95 redte Lenkung des Zusammenspiels sinndeutende Ge- sten- und Gebärdensprache (ohne paradierende " Hel- den pose" und " Heroinengespreiztheit") und flutende Verlebendigung und plastische Auflockerung. ,,29 1960 wird cine Gesamt-Inszenierung des Ring begon- nen , sie bricht nach Siegfried ab. Schon in Rheingold gab Gastausstaller Torsten Hecht "den Gegnern Neu- bay re uther Sti ls keinen Anlaß zur Klage,, 30 Die Insze- ni erung H artmut Boebels "mutete recht konventionell und vorsichtig an und begnügte sich me hr mit statuari - scher Figurenordnung, als daß sie sinnhaltige Deutung des dramatischen Ablaufs,,31 bot. Es fehlt "ein kl ares einheitli ches Konzept für di e Gesamtgestaltung der Szcne".32 Während einige Besprechungen diese als de- tailüberl aden schildern, weisen andere auf di e sta rke Stimmungsk raft und die günsti gen Raumbildungen hin : "Die Einga ngsszene ... ga b in ihrem te rrassenförmi- ge n Aufbau eine wirkliche Vorstellung von der Tiefe des Rheins,, 33 Daß die A ufführung des Rheingold fast drci Stunden dauerte, wird als Besonderheit vermerkt. Auch von der Neuinszcni erung der Walküre (P[ingst- premiere 196 1) wird berichtet , daß sich Hecht der alt- bayreuther Tradition anschloß "und dafür die mode r- nen Beleuchtungseffekte nutzte ... Jage nde Wolkcn, zuckende Blitze und ihr Feuerspiel spiegeln die seeli- schen Regunge n der Göller und Menschen.,,)4 Zu die- ser " rom antischen" Parallelsetzung von Naturzustän- den oder Naturvorgängen mit seel ischen Ereignissen, di c in der Aufführungstradition der Wagner- Werke oft übcr das von Wagner selbst Geforderte hinaus ange- wa ndt wurde, kommt in der Szenengestaltung Hechts eine " moderne" Gestaltungsweise : di e Betonung des Raumes gegenüber dem Bild, die sich mit der von Be- deutung und Atmosphäre der Situationen bestimmten Farbsymbolik verbindet (sie wird bei Hecht vor a llem an dcn Kostümen sichtbar). "Hundings Hütte mit ... seitlichen Steinquadern, di e ze rklüftete Felsengegend mit kreuzenden Pfaden und Spielebencn für Götter und Menschen und überh ängenden Walküren felsen halten Schiefergrau als Grundton . Farbe brachten in diese Bil- 96 der die Kostüme: vorherrschendes Blau für die GÖller , e inen Silberton für die Walkürcn und braune Tönungen für die Menschen . Hecht li eß das Licht di e Handlung begleiten. Er schalte te ... den vollen Zauber der Lichtdramaturgie e in ... 35 Boebles Regie, di e sich durchwcg an konve ntionelle Lösungen hielt , folgte de m neuen Bay reuth nur darin , daß Brünnhilde und die anderen Walküren ohne Schilde und Speere agierten. Mit "Siegfried" gelang dann Boebler die als beste anerkannte seine r Ril/g-In· szenierungen. Von ka rikaturhafter Schablonendarstel- lung befreit, wird die Gestalt des Mime (H. Rüther) e in vielschichtiger Charakte r ("Verfolgter seiner selbst"). Wieder gehe n die Urteile über das Szenen bild weit aus- einander: "Alte Bayreuther Tradition glücklich ins Mo- derne übersetzt" - "a ltmodisch und beengend" - "Tech- nicolorstil ". Der Drache, dessen Höhle in den sei tli- chen Vordergrund verl egt ist , tritt nur als giftig-grüner Rauch in Erscheinung36 Als "eine gemäßigte Vari ation der inszenatorischen Modelle des neuen Bayreuth" be· zeichnet Gabor Halasz di e Ril/g-Neuinszenierung Hans-Georg Rudolphs. Sie "versucht die Personcn psy- chologisch zu durchleuchten , sie als Charakte re darzu- stellen ... statt Symbolfiguren auf die Bühne zu stei - len. Rudolph setzt auf die zwischenmenschlichen Bezie- hungen ... der Ring wird vermenschli cht durch di e Ei- nengung der mythi schen Dimension. Das E rgeb ni s ist psychologisches Drama statt Weltgedicht. Das von Mayer-Zick entworfene Bühnenbild mit großen Frei- räumen, kreisförmigen Flächen und Hintergrundpro- jektionen tendiert zur Abstraktion im Bayreuther Stil. ,,37 "Wagners Sinnbilder erfährt de r Zuschauer hier als ko nkrete Szenenbilder,,38 - darin sieht Peter Dan- nenberg den Grundzug di eser Einstudierung, die ihm in ihre r Orientierung auf " Wagne rs Bildhaftigkeit" der Wagnerszene von Em il Preetorius verwandt erscheint (der die Ereignisse als "Gleichnisse, als Urb ilder ewi- gen Geschehens" verstand). "Hans Georg Rudolph und se ine unmittelbaren Mit- arbeiter ... vertrauen auf jenes unbefangene mensch- redte Lenkung des Zusammenspiels sinndeutende Ge- sten- und Gebärdensprache (ohne paradierende " Hel- den pose" und " Heroinengespreiztheit") und flutende Verlebendigung und plastische Auflockerung. ,,29 1960 wird cine Gesamt-Inszenierung des Ring begon- nen , sie bricht nach Siegfried ab. Schon in Rheingold gab Gastausstaller Torsten Hecht "den Gegnern Neu- bay re uther Sti ls keinen Anlaß zur Klage,, 30 Die Insze- ni erung H artmut Boebels "mutete recht konventionell und vorsichtig an und begnügte sich me hr mit statuari - scher Figurenordnung, als daß sie sinnhaltige Deutung des dramatischen Ablaufs,,31 bot. Es fehlt "ein kl ares einheitli ches Konzept für di e Gesamtgestaltung der Szcne".32 Während einige Besprechungen diese als de- tailüberl aden schildern, weisen andere auf di e sta rke Stimmungsk raft und die günsti gen Raumbildungen hin : "Die Einga ngsszene ... ga b in ihrem te rrassenförmi- ge n Aufbau eine wirkliche Vorstellung von der Tiefe des Rheins,, 33 Daß die A ufführung des Rheingold fast drci Stunden dauerte, wird als Besonderheit vermerkt. Auch von der Neuinszcni erung der Walküre (P[ingst- premiere 196 1) wird berichtet , daß sich Hecht der alt- bayreuther Tradition anschloß "und dafür die mode r- nen Beleuchtungseffekte nutzte ... Jage nde Wolkcn, zuckende Blitze und ihr Feuerspiel spiegeln die seeli- schen Regunge n der Göller und Menschen.,,)4 Zu die- ser " rom antischen" Parallelsetzung von Naturzustän- den oder Naturvorgängen mit seel ischen Ereignissen, di c in der Aufführungstradition der Wagner- Werke oft übcr das von Wagner selbst Geforderte hinaus ange- wa ndt wurde, kommt in der Szenengestaltung Hechts eine " moderne" Gestaltungsweise : di e Betonung des Raumes gegenüber dem Bild, die sich mit der von Be- deutung und Atmosphäre der Situationen bestimmten Farbsymbolik verbindet (sie wird bei Hecht vor a llem an dcn Kostümen sichtbar). "Hundings Hütte mit ... seitlichen Steinquadern, di e ze rklüftete Felsengegend mit kreuzenden Pfaden und Spielebencn für Götter und Menschen und überh ängenden Walküren felsen halten Schiefergrau als Grundton . Farbe brachten in diese Bil- 96 der die Kostüme: vorherrschendes Blau für die GÖller , e inen Silberton für die Walkürcn und braune Tönungen für die Menschen . Hecht li eß das Licht di e Handlung begleiten. Er schalte te ... den vollen Zauber der Lichtdramaturgie e in ... 35 Boebles Regie, di e sich durchwcg an konve ntionelle Lösungen hielt , folgte de m neuen Bay reuth nur darin , daß Brünnhilde und die anderen Walküren ohne Schilde und Speere agierten. Mit "Siegfried" gelang dann Boebler die als beste anerkannte seine r Ril/g-In· szenierungen. Von ka rikaturhafter Schablonendarstel- lung befreit, wird die Gestalt des Mime (H. Rüther) e in vielschichtiger Charakte r ("Verfolgter seiner selbst"). Wieder gehe n die Urteile über das Szenen bild weit aus- einander: "Alte Bayreuther Tradition glücklich ins Mo- derne übersetzt" - "a ltmodisch und beengend" - "Tech- nicolorstil ". Der Drache, dessen Höhle in den sei tli- chen Vordergrund verl egt ist , tritt nur als giftig-grüner Rauch in Erscheinung36 Als "eine gemäßigte Vari ation der inszenatorischen Modelle des neuen Bayreuth" be· zeichnet Gabor Halasz di e Ril/g-Neuinszenierung Hans-Georg Rudolphs. Sie "versucht die Personcn psy- chologisch zu durchleuchten , sie als Charakte re darzu- stellen ... statt Symbolfiguren auf die Bühne zu stei - len. Rudolph setzt auf die zwischenmenschlichen Bezie- hungen ... der Ring wird vermenschli cht durch di e Ei- nengung der mythi schen Dimension. Das E rgeb ni s ist psychologisches Drama statt Weltgedicht. Das von Mayer-Zick entworfene Bühnenbild mit großen Frei- räumen, kreisförmigen Flächen und Hintergrundpro- jektionen tendiert zur Abstraktion im Bayreuther Stil. ,,37 "Wagners Sinnbilder erfährt de r Zuschauer hier als ko nkrete Szenenbilder,,38 - darin sieht Peter Dan- nenberg den Grundzug di eser Einstudierung, die ihm in ihre r Orientierung auf " Wagne rs Bildhaftigkeit" der Wagnerszene von Em il Preetorius verwandt erscheint (der die Ereignisse als "Gleichnisse, als Urb ilder ewi- gen Geschehens" verstand). "Hans Georg Rudolph und se ine unmittelbaren Mit- arbeiter ... vertrauen auf jenes unbefangene mensch- 32. Sieg/ried - Neuinszenierung 1962 Torsten Hecht: Bühnenbildent wurf "Tiefer Wa ld" (11. Ak t) li che Gefühl , von dem Wagne r me inte, es müsse durch seine künstlerischen Wahrnehmungso rgane das Ganze begreifen können , charakterisiert Karlheinz Ebert di e Rheillgold-Inszenierung, de ren Stil in den übrigen Wer- ken durchgehalten wurde. Die Situationen und Aktio- nen zu aktualisieren "bleibt in Rudolphs Inszenierung weitgehend einem verständigen Publikum übe rlassen, dessen Spielraum für die eigene Phantasie nicht von vornherein durch indoktrinierte Auslegung eingeengt wird. ,, 39 Während kurze Zeit zuvor oder zugleich e ntstandene Inszenierungen des Ring des Nibelungen (z. B. in Leip- zig oder Bayreuth) aus dem Verhaftetsein des Werkes in der bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts, ihrer Problematik und ihren Konflikten , in dene n man die Wurzeln der sozialen und kulturellen Bedingungen der Gegenwart erkannte, die szenische Form entwickeln , den Mythos als Verfremdung werten, die Brüche in der Tetralogie betonen und die gesell schaftlichen und mit- unter auch biographischen Zustände, die di e Entste- hung des Rings anregten, mitinszenie re n, samt Wir- kungsgeschichte und Ideologiekritik , bekennt sich diese Inszenierung zu der von Wagner angegebenen "Bildhaftigkeit" , di e "so e inleuchte nd und unübertrag- bar ist, da ß die nötigen Assoziationen zur hi sto ri schen und gegenwärtigen Realität nicht e rst durch krasse sze- nische " Konkretisierungen" he rgestellt we rde n müs- sen" - wie Hans-Georg Rudolph in seinen "Überl egun- gen zur Karlsruher Neuinszenierung" der Tetra logie ("Der Ring des Nibelungen aus dem Abstand eines Jahrhunderts") schreibt. Rudolph führt weiter aus: "Es ist ja geradezu das Prinzip der von Wagner entwickelten musikdramatischen Gestaltung, daß di e Bildhaft igkeit , das Symbolische der Vorgänge durch di e Musik sinnlich 97 32. Sieg/ried - Neuinszenierung 1962 Torsten Hecht: Bühnenbildent wurf "Tiefer Wa ld" (11. Ak t) li che Gefühl , von dem Wagne r me inte, es müsse durch seine künstlerischen Wahrnehmungso rgane das Ganze begreifen können , charakterisiert Karlheinz Ebert di e Rheillgold-Inszenierung, de ren Stil in den übrigen Wer- ken durchgehalten wurde. Die Situationen und Aktio- nen zu aktualisieren "bleibt in Rudolphs Inszenierung weitgehend einem verständigen Publikum übe rlassen, dessen Spielraum für die eigene Phantasie nicht von vornherein durch indoktrinierte Auslegung eingeengt wird. ,, 39 Während kurze Zeit zuvor oder zugleich e ntstandene Inszenierungen des Ring des Nibelungen (z. B. in Leip- zig oder Bayreuth) aus dem Verhaftetsein des Werkes in der bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts, ihrer Problematik und ihren Konflikten , in dene n man die Wurzeln der sozialen und kulturellen Bedingungen der Gegenwart erkannte, die szenische Form entwickeln , den Mythos als Verfremdung werten, die Brüche in der Tetralogie betonen und die gesell schaftlichen und mit- unter auch biographischen Zustände, die di e Entste- hung des Rings anregten, mitinszenie re n, samt Wir- kungsgeschichte und Ideologiekritik , bekennt sich diese Inszenierung zu der von Wagner angegebenen "Bildhaftigkeit" , di e "so e inleuchte nd und unübertrag- bar ist, da ß die nötigen Assoziationen zur hi sto ri schen und gegenwärtigen Realität nicht e rst durch krasse sze- nische " Konkretisierungen" he rgestellt we rde n müs- sen" - wie Hans-Georg Rudolph in seinen "Überl egun- gen zur Karlsruher Neuinszenierung" der Tetra logie ("Der Ring des Nibelungen aus dem Abstand eines Jahrhunderts") schreibt. Rudolph führt weiter aus: "Es ist ja geradezu das Prinzip der von Wagner entwickelten musikdramatischen Gestaltung, daß di e Bildhaft igkeit , das Symbolische der Vorgänge durch di e Musik sinnlich 97 erfahrbar gemacht wird. Wenn auf der Bühne die für das musikali sche Geschehen maßgeblichen Richt- punkte verzerrt erscheinen oder gar fehl en, so ist di e Musik sinnlos geworden. Gewiß: im ,Ring' kulminiert Wagners weltanschauli- ches Credo; sind die philosophischen Grundmotive der spätromantischen Epoche in ihrer ganzen , zwischen Hybris und Pessimismus ausgespannten Widersprüch- li chkeit enthalten ; spiegeln sich di e grotesken Aus- wüchse eines am materie llen Profit ausgerichteten Wirtschaftsprinzips wider. Das Werk selber ist in Form und Gehalt e in unverke nnbares Produkt des ausgehen- den 19. Jahrhunderts. Uns erschiene es abe r fast als in- te ll ektuell er Kurzschluß , desha lb die werkimmanenten Z usammenhänge zwischen Fabel, Mythos und Musik durch grobe einengende Zeigefingertaktik zu ze rstören .. . Wir glauben ni cht , daß jeder Gedanke zu einem Werk auch bereits auf kürzestem Wege in Ausstattung, Kostüm und Maske wiederkehren muß . Essayistische Wahrhei t und inszenatori sche Wahrheit sind für uns ni cht dasselbe . Hierzu sei eine wesentlich erscheinende Äußerung Wagners ziti ert , die sich speziell auf sein Ni- belungen-Werk bez ieht: ,leh glaube mich mit ziemlich ri chtige m Instinkte vor einem allzu großen Deutlich- keitmachungseifer gehütet zu haben, denn meinem Ge- fühl ist es klar geworden , daß ein zu offenes Aufdecken der Absicht das richtige Verständnis durchaus stö rt : es gilt im Drama - wie im Kunstwerk überhaupt - nicht durch Darlegung von Absichten , sonde rn durch D arle- gung von Unwillkürlichem zu wirken. Dies eben unter- scheidet meinen dichterischen Stoff von dem jetzt fast ei nzig nur noch geka nnten politi schen Stoff. ' Diese Äu- ßerung, die in einem Brief Wagners an August Röckl, 25. Januar J 854, zu finden ist, scheint fast schon auf ge- wisse modernste und allermodernste Inszenierungsstile abzuzielen. D as heißt nun nicht , daß ,Politisches' im Werk ni cht enthalten sei, heißt auch nicht , daß ,D arle- gunge n', also Verdeutlichung unstatthaft se i; es heißt nur eben, daß es sich um keinen politi schen Stoff han- delt. Info lgedessen wäre der Versuch, eine politische 98 Inszenierung daraus zu fabrizieren, dem ,richtigen', also mögli chst vollständigen Verständnis abträglich , weil einengend ... Es ist interessant, festzustell en, wieviel mehr Aufme rksamkeit Wagner dem Gebaren seiner Figuren widmet als dem szenisch dekorati ven Ablauf. Im Zentrum steht ... immer die Person und ihr Verhalten. Offensichtlich handelt das Werk in jeder der 14 Stunden seines Ablaufes von nichts anderem als vo m Menschen , nein , von Individuen: hohen und höchstgestell te n, niederen und gering geachteten; a lle geprägt und geformt , gebogen, gezwun gen und unter- drückt vom Gold, vom Geld, vom Kapita l; die es ha- ben , und die, di e es nicht habe n. Wie symbolisch, ver- schlüsselt , überhöht , kurz: dichteri sch die E lemente der Tetralogie auch immer sein mögen, von di esem Pun kt aus, vom Gold aus, enträtselt sich das Werk als e in Pa- norama me nschlicher Konkurrenz. Die mythologisch fixierten Sphären der Götter, der Zwerge, der Natu r- wesen und der Irdischen : sie e ntpuppen sich als Schich- tungen ein- und derselben Gesellschaft , nämlich der menschlichen, präzise r: der kapitalist ischen (übrigens einer von Sozialgedanken noch unmodifizierten, früh- kapitali stischen) Gesell schaft. Von hier aus muß nach unserer Meinung die Konkre- tisierung beginnen. Die Auseinandersetzung im Span- nungsfeld der bei den Pole Geld und Liebe findet inner- halb und zwischen menschlichen Ordnungen statt, oder , wenn man wi ll , zwischen gesellschaftlich en Klas- sen und die ,Menschlichkeit ' diese r A useinanderset- zunge n ist unmißverständli ch in den Reaktionen all er auftretenden Figuren nachvo llzoge n, mögen sie in ihrer dichterischen Figuration Götter, Zwerge , No rnen oder Nixen heißen. Ihr Verh alten weist alle als Ausprägu n- gen soziologischer Z ugehörigkeit aus. Wir e rstreben diesen Effekt durch di e Arbeit mit den darste llerischen Möglichkeiten der Sänger und in der Gewißheit, dem Publikum die Fähigkeit zu r Übersetzung zutrauen zu dürfen. ,,40 erfahrbar gemacht wird. Wenn auf der Bühne die für das musikali sche Geschehen maßgeblichen Richt- punkte verzerrt erscheinen oder gar fehl en, so ist di e Musik sinnlos geworden. Gewiß: im ,Ring' kulminiert Wagners weltanschauli- ches Credo; sind die philosophischen Grundmotive der spätromantischen Epoche in ihrer ganzen , zwischen Hybris und Pessimismus ausgespannten Widersprüch- li chkeit enthalten ; spiegeln sich di e grotesken Aus- wüchse eines am materie llen Profit ausgerichteten Wirtschaftsprinzips wider. Das Werk selber ist in Form und Gehalt e in unverke nnbares Produkt des ausgehen- den 19. Jahrhunderts. Uns erschiene es abe r fast als in- te ll ektuell er Kurzschluß , desha lb die werkimmanenten Z usammenhänge zwischen Fabel, Mythos und Musik durch grobe einengende Zeigefingertaktik zu ze rstören .. . Wir glauben ni cht , daß jeder Gedanke zu einem Werk auch bereits auf kürzestem Wege in Ausstattung, Kostüm und Maske wiederkehren muß . Essayistische Wahrhei t und inszenatori sche Wahrheit sind für uns ni cht dasselbe . Hierzu sei eine wesentlich erscheinende Äußerung Wagners ziti ert , die sich speziell auf sein Ni- belungen-Werk bez ieht: ,leh glaube mich mit ziemlich ri chtige m Instinkte vor einem allzu großen Deutlich- keitmachungseifer gehütet zu haben, denn meinem Ge- fühl ist es klar geworden , daß ein zu offenes Aufdecken der Absicht das richtige Verständnis durchaus stö rt : es gilt im Drama - wie im Kunstwerk überhaupt - nicht durch Darlegung von Absichten , sonde rn durch D arle- gung von Unwillkürlichem zu wirken. Dies eben unter- scheidet meinen dichterischen Stoff von dem jetzt fast ei nzig nur noch geka nnten politi schen Stoff. ' Diese Äu- ßerung, die in einem Brief Wagners an August Röckl, 25. Januar J 854, zu finden ist, scheint fast schon auf ge- wisse modernste und allermodernste Inszenierungsstile abzuzielen. D as heißt nun nicht , daß ,Politisches' im Werk ni cht enthalten sei, heißt auch nicht , daß ,D arle- gunge n', also Verdeutlichung unstatthaft se i; es heißt nur eben, daß es sich um keinen politi schen Stoff han- delt. Info lgedessen wäre der Versuch, eine politische 98 Inszenierung daraus zu fabrizieren, dem ,richtigen', also mögli chst vollständigen Verständnis abträglich , weil einengend ... Es ist interessant, festzustell en, wieviel mehr Aufme rksamkeit Wagner dem Gebaren seiner Figuren widmet als dem szenisch dekorati ven Ablauf. Im Zentrum steht ... immer die Person und ihr Verhalten. Offensichtlich handelt das Werk in jeder der 14 Stunden seines Ablaufes von nichts anderem als vo m Menschen , nein , von Individuen: hohen und höchstgestell te n, niederen und gering geachteten; a lle geprägt und geformt , gebogen, gezwun gen und unter- drückt vom Gold, vom Geld, vom Kapita l; die es ha- ben , und die, di e es nicht habe n. Wie symbolisch, ver- schlüsselt , überhöht , kurz: dichteri sch die E lemente der Tetralogie auch immer sein mögen, von di esem Pun kt aus, vom Gold aus, enträtselt sich das Werk als e in Pa- norama me nschlicher Konkurrenz. Die mythologisch fixierten Sphären der Götter, der Zwerge, der Natu r- wesen und der Irdischen : sie e ntpuppen sich als Schich- tungen ein- und derselben Gesellschaft , nämlich der menschlichen, präzise r: der kapitalist ischen (übrigens einer von Sozialgedanken noch unmodifizierten, früh- kapitali stischen) Gesell schaft. Von hier aus muß nach unserer Meinung die Konkre- tisierung beginnen. Die Auseinandersetzung im Span- nungsfeld der bei den Pole Geld und Liebe findet inner- halb und zwischen menschlichen Ordnungen statt, oder , wenn man wi ll , zwischen gesellschaftlich en Klas- sen und die ,Menschlichkeit ' diese r A useinanderset- zunge n ist unmißverständli ch in den Reaktionen all er auftretenden Figuren nachvo llzoge n, mögen sie in ihrer dichterischen Figuration Götter, Zwerge , No rnen oder Nixen heißen. Ihr Verh alten weist alle als Ausprägu n- gen soziologischer Z ugehörigkeit aus. Wir e rstreben diesen Effekt durch di e Arbeit mit den darste llerischen Möglichkeiten der Sänger und in der Gewißheit, dem Publikum die Fähigkeit zu r Übersetzung zutrauen zu dürfen. ,,40 33. Siegfried - Neu inszeni erung 1976 Inszenierung: Hans Gcorg Rudolph - Bühnenbilder: Waldcmar Mayer-Zick Kostüme: ßarbara Horfman n Szcllcnfoto ( 111 . Akt /2. Bild) mit Astrid Schi rme r (Brüllnhildc) und Karl- Walt cr ß öhm (Si cgfricd) 99 33. Siegfried - Neu inszeni erung 1976 Inszenierung: Hans Gcorg Rudolph - Bühnenbilder: Waldcmar Mayer-Zick Kostüme: ßarbara Horfman n Szcllcnfoto ( 111 . Akt /2. Bild) mit Astrid Schi rme r (Brüllnhildc) und Karl- Walt cr ß öhm (Si cgfricd) 99 Parsifal Die erste Aufführung des Parsifal in Karlsruhe fand im Badischen Landestheater am Sonntag, den 28. Sep- tember 1919 stat t. Die "neuen Dekorationen" waren vo n dem bereits 1916 verstorbene n Albert Wolf "ent- worfen und ausgeführt" , wie der Besetzungszettel mel- det. Dies weist darauf hin , daß schon einige Jahre vor der Erstaufführung Pläne für e ine Parsifal-Inszenierung in Karlsruhe bestande n. Der Gralstempel war "in enger Anlehnung an das Bayreuther Vorbild" gestaltet. "Das Gold und Blau der Säule n, und Wände, das Rot des T hrones und das Weiß der Tische geben einen schönen Z usammenklang. Die Bi lder des Waldes und der Blu- menaue bekommen aber durch di e hohen , kah len, schneebedeckten Felswände etwas Starres . ,,41 Die Kritiken widmen sich mehr dem Werk und der Berechtigung se iner Aufführung als der Aufführung, die "zu de n a ll erbesten Leistungen des Hoftheaters,,42 (!) gezählt wird! So schreibt Hugo Roll er: "Man fragt nicht , ob Parsifal in di e ne ue Zei t auch noch hineinpaßt. In zwischen haben wir nichts Geringeres erlebt als einen Weltkrieg und e ine Revolution, die auf geistigem Ge- biet ungle ich tiefer ging als auf dem der Politik ... Ein Sch rei geht durch die Welt der Intell ektuell en, nach all de r Lüge , nach a ll dem geistlosen Getue , der SCHREI NACH WAHRHEIT. Kann da noch ,durch Mitleid wissend der reine Tor' die rechte Antwort geben? Doch SICHER NICHT! Was soll uns heute die gesuch te Sym- bolik und blutleere A llegorie des alte rnde n Wagner , hinter der sich seine müd gewordene Gestaltungsk unst verbi rgt? Den E rl ösungsgedanken ... hat er auch hier im Parsifal ganz neu zu gestalten versucht. Aber keine Erlösung durch freie Hingabe des Lebens in seiner schönsten Blüte (Siegfried , Tristan), durch den groß- mütige n Verzicht auf reines Glück (Sachs) , sondern eine Erl ösu ng, erkauft durch die Unterjochung des stärkste n menschlichen Triebes, eine Erlösung, ver- di ent durch eine nur schwach und künstlich motivierte E ntsagu ng, eine E rlösung endlich, die durch die Ver- 100 quickung mit dem christlichen Erlösungsgedanken ein nur mühsam herbeigeführtes, erzwungenes Schaustück ist. Was ist uns dieser an seiner Wunde schmachtende Amfortas , dieser rasende Klingsor, diese bald buh- lende , bald wehklage nde Kundry , dieser aus ihren Ar- men fliegende Parsifal? Sie kön nen nicht zu unserem He rzen sprechen , wir können sie nur rein verstandes- mäßig begreifen , da sie blutleere Perso ni fikat ionen ir- gend ei nes Prinzips si nd. Wagners Parsifal-Musik ist selbst der beste Beweis für die Unzulängli chkeit dieser mehr konstruierten als aus einem großen Erleben und Gefü hl geschöpfte n Dichtung. Er selbst ko nnte sich nicht daran entzünden, die musikalische Quell e, d ie sonst be i ihm so überschäumend floß , spendete nur we- nig Erqu ickung, nur Weniges, das den Stempel des Un- vergä nglichen an der Stirn trägt. ,,43 " ... Der Parsifal ist ein Appell an den Ideal ismus, er zeigt ein menschliches Idea l: das der Heiligung durch Reinheit , Keuschheit , Mit-Leiden und Mit-Lieben , was der Heide Sophokles schon se iner Antigone als pro- grammatischen Sittenkodex mit auf den Weg gab : Zum Lieben , nicht zum Hassen sind wir da" ,44 beschl ießt Mo nti se ine Kritik , die di e Bedeutung de r Regenera- tions-Gedanken Wagners für dieses Werk sehr nach- drücklich betont (was in diesen Jahren ni cht oft ge- schieht) und es falsch ans ieht , den Parsifal als ein spezi- fisch christliches Werk zu bezeichnen: " Herr Schöffler hätte sich deshalb die Torwaldsen 'sche Chri stusmaske ersparen kön nen - A mfortas ist nicht die christliche Kirche (wie Herr Professor Drews meint) , wie über- haupt die Personen des Dramas nicht aufzwei Beine ge- steckte ,Ideen' sind , die man noch mit Rittermänteln bekleidet , sondern Menschen, wirkl iche Menschen mit Blut und Leben, die im Sinne des Kunstwerkes dramati- sche Konflikte erledigen. "45 Karl Hessemer betont in der Absicht , dem "Leser die Beziehung zum Werk zu eröffnen": "Der Parsifal ist durchaus ein weltlich-theatralisches Musikdrama, wie das Tristans und !soldes , wie das Sachsens . . . Im ,Par- sifa!' erhält der Entsühnungsgedanke die entscheidende Parsifal Die erste Aufführung des Parsifal in Karlsruhe fand im Badischen Landestheater am Sonntag, den 28. Sep- tember 1919 stat t. Die "neuen Dekorationen" waren vo n dem bereits 1916 verstorbene n Albert Wolf "ent- worfen und ausgeführt" , wie der Besetzungszettel mel- det. Dies weist darauf hin , daß schon einige Jahre vor der Erstaufführung Pläne für e ine Parsifal-Inszenierung in Karlsruhe bestande n. Der Gralstempel war "in enger Anlehnung an das Bayreuther Vorbild" gestaltet. "Das Gold und Blau der Säule n, und Wände, das Rot des T hrones und das Weiß der Tische geben einen schönen Z usammenklang. Die Bi lder des Waldes und der Blu- menaue bekommen aber durch di e hohen , kah len, schneebedeckten Felswände etwas Starres . ,,41 Die Kritiken widmen sich mehr dem Werk und der Berechtigung se iner Aufführung als der Aufführung, die "zu de n a ll erbesten Leistungen des Hoftheaters,,42 (!) gezählt wird! So schreibt Hugo Roll er: "Man fragt nicht , ob Parsifal in di e ne ue Zei t auch noch hineinpaßt. In zwischen haben wir nichts Geringeres erlebt als einen Weltkrieg und e ine Revolution, die auf geistigem Ge- biet ungle ich tiefer ging als auf dem der Politik ... Ein Sch rei geht durch die Welt der Intell ektuell en, nach all de r Lüge , nach a ll dem geistlosen Getue , der SCHREI NACH WAHRHEIT. Kann da noch ,durch Mitleid wissend der reine Tor' die rechte Antwort geben? Doch SICHER NICHT! Was soll uns heute die gesuch te Sym- bolik und blutleere A llegorie des alte rnde n Wagner , hinter der sich seine müd gewordene Gestaltungsk unst verbi rgt? Den E rl ösungsgedanken ... hat er auch hier im Parsifal ganz neu zu gestalten versucht. Aber keine Erlösung durch freie Hingabe des Lebens in seiner schönsten Blüte (Siegfried , Tristan), durch den groß- mütige n Verzicht auf reines Glück (Sachs) , sondern eine Erl ösu ng, erkauft durch die Unterjochung des stärkste n menschlichen Triebes, eine Erlösung, ver- di ent durch eine nur schwach und künstlich motivierte E ntsagu ng, eine E rlösung endlich, die durch die Ver- 100 quickung mit dem christlichen Erlösungsgedanken ein nur mühsam herbeigeführtes, erzwungenes Schaustück ist. Was ist uns dieser an seiner Wunde schmachtende Amfortas , dieser rasende Klingsor, diese bald buh- lende , bald wehklage nde Kundry , dieser aus ihren Ar- men fliegende Parsifal? Sie kön nen nicht zu unserem He rzen sprechen , wir können sie nur rein verstandes- mäßig begreifen , da sie blutleere Perso ni fikat ionen ir- gend ei nes Prinzips si nd. Wagners Parsifal-Musik ist selbst der beste Beweis für die Unzulängli chkeit dieser mehr konstruierten als aus einem großen Erleben und Gefü hl geschöpfte n Dichtung. Er selbst ko nnte sich nicht daran entzünden, die musikalische Quell e, d ie sonst be i ihm so überschäumend floß , spendete nur we- nig Erqu ickung, nur Weniges, das den Stempel des Un- vergä nglichen an der Stirn trägt. ,,43 " ... Der Parsifal ist ein Appell an den Ideal ismus, er zeigt ein menschliches Idea l: das der Heiligung durch Reinheit , Keuschheit , Mit-Leiden und Mit-Lieben , was der Heide Sophokles schon se iner Antigone als pro- grammatischen Sittenkodex mit auf den Weg gab : Zum Lieben , nicht zum Hassen sind wir da" ,44 beschl ießt Mo nti se ine Kritik , die di e Bedeutung de r Regenera- tions-Gedanken Wagners für dieses Werk sehr nach- drücklich betont (was in diesen Jahren ni cht oft ge- schieht) und es falsch ans ieht , den Parsifal als ein spezi- fisch christliches Werk zu bezeichnen: " Herr Schöffler hätte sich deshalb die Torwaldsen 'sche Chri stusmaske ersparen kön nen - A mfortas ist nicht die christliche Kirche (wie Herr Professor Drews meint) , wie über- haupt die Personen des Dramas nicht aufzwei Beine ge- steckte ,Ideen' sind , die man noch mit Rittermänteln bekleidet , sondern Menschen, wirkl iche Menschen mit Blut und Leben, die im Sinne des Kunstwerkes dramati- sche Konflikte erledigen. "45 Karl Hessemer betont in der Absicht , dem "Leser die Beziehung zum Werk zu eröffnen": "Der Parsifal ist durchaus ein weltlich-theatralisches Musikdrama, wie das Tristans und !soldes , wie das Sachsens . . . Im ,Par- sifa!' erhält der Entsühnungsgedanke die entscheidende 34. Parsifal - Neui nszenie rung 1935 Em ir Burkard: Bühncnbil dentwurf " lm Gebiet des G rals" ( I. A kt /2 . Bild) 101 34. Parsifal - Neui nszenie rung 1935 Em ir Burkard: Bühncnbil dentwurf " lm Gebiet des G rals" ( I. A kt /2 . Bild) 101 Modifizie rung , die ihn e twa vom ,Tannhäuser' wesent- li ch unte rscheide t: daß nämlich di e Sühne ni cht durch den Tod geschieht , so ndern in der sittliche n Ta thand- lung, de r mannhaften Se lbstüberwindung und Selbst- entäußerun g, .. . durch e in Lebendigwerden im Allge- mein -Me nschlichen ... " Hessmer gibt in seiner Be- sprechung auch die genaueste D arste llung des Szenen- bildes: " Das sind , vo r a llem auffallend als e ine gewisse Stile ige ntümli chkeit , die Hinte rgrundgemälde mit de n große n, ste il senkrechten Felsqu adern , di e zwar im er- sten Bild um den Waldsee e twas mono to n wirke n, in de r Blume ngartenszene binde t die mächtige weiße Flä- che des Gebirgblocks , di e an e ine n Kreidefe lsen mahnt , sehr glückli ch das e ntzückend nuancie rte Fa rbenspiel vo n Ko rnblume n- und Veilche nblau im Vo rdergrund und di e bewegte n Lin ien in grün , lil a und rosa Tö nung de r Zaube rmädchen zu e iner be rückende n Farben-Ak- ko rdik; di e E ntwürfe stamme n vo n der Hand A lbert Wolfs. \02 35. Parsifal - Ncuinszcnicrung 1935, Szenenfoto ( I. Ak t 1 1. Bild) Die blumige Aue dagegen, de ren Fo nd ebenfalls vom Quaderstil beherrscht ist , befri edigt weni ger , da der Vordergrund mit B lumen übe rl ade n ist , di e all zusehr den Eindruck eines Begräbnisses oder eine r Blumen- züchterei e rwecken. E ine fe ine Note vo n Gehaltenheit , vom düste ren Ernst de r Situation e indringli ch sp rechend , ste llt die G ralstempeldeko ra ti on , mit ho hen, in mysti sche Ferne empo rstrebenden Säulen in Kuppelsaa l-A nordnung, die sehr hübsch ko nze ntri e rt ist auf das milde, he ime- lige Rund der Ritte rt afel .. . ,,46 In de r Folge der Wiederaufnahmen ist zweifell os di e- je nige die wichtigste, die "mit neuen Deko ra tio nen vo n E mil Burkard" angekündigt ist. Da di e Inszenie rung er- halten ble ibt , müssen sich Burkards Szenen bilder nach den G rundrissen der je tzt wi e zuvo r benö tigten Spie l- räume richte n. Ände rungen kö nnen a lso nur das Bild der Szene und nicht de n R aum betroffen haben. Das e r- ste Bi ld des e rsten Aktes entwarf Burkard a ls e inen stil- Modifizie rung , die ihn e twa vom ,Tannhäuser' wesent- li ch unte rscheide t: daß nämlich di e Sühne ni cht durch den Tod geschieht , so ndern in der sittliche n Ta thand- lung, de r mannhaften Se lbstüberwindung und Selbst- entäußerun g, .. . durch e in Lebendigwerden im Allge- mein -Me nschlichen ... " Hessmer gibt in seiner Be- sprechung auch die genaueste D arste llung des Szenen- bildes: " Das sind , vo r a llem auffallend als e ine gewisse Stile ige ntümli chkeit , die Hinte rgrundgemälde mit de n große n, ste il senkrechten Felsqu adern , di e zwar im er- sten Bild um den Waldsee e twas mono to n wirke n, in de r Blume ngartenszene binde t die mächtige weiße Flä- che des Gebirgblocks , di e an e ine n Kreidefe lsen mahnt , sehr glückli ch das e ntzückend nuancie rte Fa rbenspiel vo n Ko rnblume n- und Veilche nblau im Vo rdergrund und di e bewegte n Lin ien in grün , lil a und rosa Tö nung de r Zaube rmädchen zu e iner be rückende n Farben-Ak- ko rdik; di e E ntwürfe stamme n vo n der Hand A lbert Wolfs. \02 35. Parsifal - Ncuinszcnicrung 1935, Szenenfoto ( I. Ak t 1 1. Bild) Die blumige Aue dagegen, de ren Fo nd ebenfalls vom Quaderstil beherrscht ist , befri edigt weni ger , da der Vordergrund mit B lumen übe rl ade n ist , di e all zusehr den Eindruck eines Begräbnisses oder eine r Blumen- züchterei e rwecken. E ine fe ine Note vo n Gehaltenheit , vom düste ren Ernst de r Situation e indringli ch sp rechend , ste llt die G ralstempeldeko ra ti on , mit ho hen, in mysti sche Ferne empo rstrebenden Säulen in Kuppelsaa l-A nordnung, die sehr hübsch ko nze ntri e rt ist auf das milde, he ime- lige Rund der Ritte rt afel .. . ,,46 In de r Folge der Wiederaufnahmen ist zweifell os di e- je nige die wichtigste, die "mit neuen Deko ra tio nen vo n E mil Burkard" angekündigt ist. Da di e Inszenie rung er- halten ble ibt , müssen sich Burkards Szenen bilder nach den G rundrissen der je tzt wi e zuvo r benö tigten Spie l- räume richte n. Ände rungen kö nnen a lso nur das Bild der Szene und nicht de n R aum betroffen haben. Das e r- ste Bi ld des e rsten Aktes entwarf Burkard a ls e inen stil- 36. Parsifal - Neuinszenierun g 1935 , SzcllcnfolO (I [[ . Akt 12. Bild) len, weite n Naturraum , der sich gemalt hinter der Spiel- fläche weit öffnet: e in Ort der Stille, der in seinen hohen du nklen Bäumen und aufglühenden Felswänden , dem regungs losen See und mächtigen Säulenstämmen an "heili ge Haine" in der Malerei der Jahrhundertwende gemahnt. Den Gralstempel , ohne jeden Ornamenten- schmuck, kennzeichnet großzügige Architektur , di e Anregungen von Sakralbauten der 20er Jahre empfing. Die Karfreitagsaue suggeriert Frühling durch die Farb- wirkungen: zartintensives G rün, kräft ighell es Blau des Himmels und über der ga nzen Weite der Au das hell e Gelb der Schlüsselblumen. 1955 bringt das Badische Staatstheater Karlsruhe als erste Bühne im südwestdeutschen Raum nach Kriegs- ende Parsifal heraus - in einem zum Theater umgebau- ten Konzertsaa!. Regie führt der Assistent Wieland Wagners , earl-Hein z Klebe, der von der Neubay- reuther Szenenkunst wie von der E rkenntnisse der Tiefenpsychologie auswertenden D eutung Wieland Wagners Entscheidendes übernimmt. So finden wir im Programmheft das als Parsifal-Kreuz berühmt gewor- dene Deutungsschema, das u. a. aufzeigt, we lche Ge- meinsamkeiten zwischen den Gegenspielern Titurel und Klingsor bestehen. Z. B. Kundry und Amfortas, das "Weib" und der "Mann" , bleiben innerli ch gespa l- ten und le idend in der Vereinzelung, symbo li sieren die Polarität zwische n der "sündige n Natur" und dem "ge- fall enen Geist" . Kl ebes Inszenierun g zeigt, daß er szenisch ei nen Kompromiß zwischen Tradition und Neubayreuthe r Sti l beabsichtigt. Weithin sind Bild und Raum "Taten des Lichtes" , d . h. der Projektionen: so der Wald "e in impressionistisches Spiel atmende n, fließenden und spielenden Lichtes, so der Gralstempel, in lichtgeschaf- fene Tiefe verdämmernd. " Die persönlichste Regielei- stung Kl ebes wird in der E ntwick lung der Kundryfigur 103 36. Parsifal - Neuinszenierun g 1935 , SzcllcnfolO (I [[ . Akt 12. Bild) len, weite n Naturraum , der sich gemalt hinter der Spiel- fläche weit öffnet: e in Ort der Stille, der in seinen hohen du nklen Bäumen und aufglühenden Felswänden , dem regungs losen See und mächtigen Säulenstämmen an "heili ge Haine" in der Malerei der Jahrhundertwende gemahnt. Den Gralstempel , ohne jeden Ornamenten- schmuck, kennzeichnet großzügige Architektur , di e Anregungen von Sakralbauten der 20er Jahre empfing. Die Karfreitagsaue suggeriert Frühling durch die Farb- wirkungen: zartintensives G rün, kräft ighell es Blau des Himmels und über der ga nzen Weite der Au das hell e Gelb der Schlüsselblumen. 1955 bringt das Badische Staatstheater Karlsruhe als erste Bühne im südwestdeutschen Raum nach Kriegs- ende Parsifal heraus - in einem zum Theater umgebau- ten Konzertsaa!. Regie führt der Assistent Wieland Wagners , earl-Hein z Klebe, der von der Neubay- reuther Szenenkunst wie von der E rkenntnisse der Tiefenpsychologie auswertenden D eutung Wieland Wagners Entscheidendes übernimmt. So finden wir im Programmheft das als Parsifal-Kreuz berühmt gewor- dene Deutungsschema, das u. a. aufzeigt, we lche Ge- meinsamkeiten zwischen den Gegenspielern Titurel und Klingsor bestehen. Z. B. Kundry und Amfortas, das "Weib" und der "Mann" , bleiben innerli ch gespa l- ten und le idend in der Vereinzelung, symbo li sieren die Polarität zwische n der "sündige n Natur" und dem "ge- fall enen Geist" . Kl ebes Inszenierun g zeigt, daß er szenisch ei nen Kompromiß zwischen Tradition und Neubayreuthe r Sti l beabsichtigt. Weithin sind Bild und Raum "Taten des Lichtes" , d . h. der Projektionen: so der Wald "e in impressionistisches Spiel atmende n, fließenden und spielenden Lichtes, so der Gralstempel, in lichtgeschaf- fene Tiefe verdämmernd. " Die persönlichste Regielei- stung Kl ebes wird in der E ntwick lung der Kundryfigur 103 gesehen , in ihrer Wandlung von der Verführerin zum li ebenden opferbereiten Weib. Ein zweiter Gast aus Bayreuth , Ehrengard von Dessauer , gestalte te die Auf- züge der Gralsritter und die Choreographie der Blu- menmädchen-Szene, die in "phantastisch-symbolhaf- tem Darstellungssti l" ein Höhepunkt der Aufführung wurde. Den verstärkte n Theaterchor ergänzten Mit- gli eder des Le hre rgesa ngve reines und Schüler des Bis- marck-Gymnasiums bzw. der Goetheschule. "Ohne daß eigens darum gebete n worden war , stö rte kein Bei- fall die weihevolle Stimmung. " " Wie die Inszenierung von 1955 mußte auch die vo n 1969 den Rundho rizont als vorgegebene Lösung akzep- tieren. Das von Annelies Corrodi entworfene Bühnen- bild wird in de n Besprechungen der Aufführung zu dem eindrucksvollsten der in diesem Hause gezeigten ge- zählt. Es ist e in Bühnenbild der Projektionen , die die Verwandlung des Waldes in das Innere des Gralstem- pels ohne Vorhangfallen ermögliche n. "Der durch 104 37. PlIrsi!a!- Neu inszeni erung 1969 Inszenierung And rcas MCycf+I-lanno - Bühnenbild AllIlc lics Corodi Szenenfoto ( I . Akt 1 1. Bild) mit Janis Martin (Kundry), Hans Hofmann (Gurncmanz) und Michael Trirnbcl (Parsi fal) Licht- und Farbwirkungen, prismatische Berechnungen und Überblendungen bewirkte Übergang hat e twas von der suggestive n Gewalt manchen Feininger-Gemäldes" - (Eb .) Im zweite n Akt, dessen Dekorat ion der Kling- sorturm als phallisches Symbol ak zentuiert beherrscht , führt d ie Anpassung der Projektionen an die Psycholo- gie der Szenen zu dauernder Bewegung der Farbfor- men. Verfall und E rl ösung der Gralswelt veranschau- licht eine mächtige Lichtscheibe , die im ersten Tempel- bild heil über der Szene leuchtet , über der Totenfeier T iturels als geborste ne Form erscheint und mit der E r- lösungstat Parsifals "sich wiede r zum sonnen haft en Kreis,,48 (Ebert) schließt. Für die Parsifal-Inszenierung von Günter Roth lagen die dramaturgischen Vorarbeiten in den Händen von Horst Graf, der in der Zeitung des Badischen Staats- theaters und im Parsifal-Programmheft die di eser In- szenierungskonzeption zugrunde li egenden Überlegun- gen ausführlich erläutert. Gedanken über das Werk von gesehen , in ihrer Wandlung von der Verführerin zum li ebenden opferbereiten Weib. Ein zweiter Gast aus Bayreuth , Ehrengard von Dessauer , gestalte te die Auf- züge der Gralsritter und die Choreographie der Blu- menmädchen-Szene, die in "phantastisch-symbolhaf- tem Darstellungssti l" ein Höhepunkt der Aufführung wurde. Den verstärkte n Theaterchor ergänzten Mit- gli eder des Le hre rgesa ngve reines und Schüler des Bis- marck-Gymnasiums bzw. der Goetheschule. "Ohne daß eigens darum gebete n worden war , stö rte kein Bei- fall die weihevolle Stimmung. " " Wie die Inszenierung von 1955 mußte auch die vo n 1969 den Rundho rizont als vorgegebene Lösung akzep- tieren. Das von Annelies Corrodi entworfene Bühnen- bild wird in de n Besprechungen der Aufführung zu dem eindrucksvollsten der in diesem Hause gezeigten ge- zählt. Es ist e in Bühnenbild der Projektionen , die die Verwandlung des Waldes in das Innere des Gralstem- pels ohne Vorhangfallen ermögliche n. "Der durch 104 37. PlIrsi!a!- Neu inszeni erung 1969 Inszenierung And rcas MCycf+I-lanno - Bühnenbild AllIlc lics Corodi Szenenfoto ( I . Akt 1 1. Bild) mit Janis Martin (Kundry), Hans Hofmann (Gurncmanz) und Michael Trirnbcl (Parsi fal) Licht- und Farbwirkungen, prismatische Berechnungen und Überblendungen bewirkte Übergang hat e twas von der suggestive n Gewalt manchen Feininger-Gemäldes" - (Eb .) Im zweite n Akt, dessen Dekorat ion der Kling- sorturm als phallisches Symbol ak zentuiert beherrscht , führt d ie Anpassung der Projektionen an die Psycholo- gie der Szenen zu dauernder Bewegung der Farbfor- men. Verfall und E rl ösung der Gralswelt veranschau- licht eine mächtige Lichtscheibe , die im ersten Tempel- bild heil über der Szene leuchtet , über der Totenfeier T iturels als geborste ne Form erscheint und mit der E r- lösungstat Parsifals "sich wiede r zum sonnen haft en Kreis,,48 (Ebert) schließt. Für die Parsifal-Inszenierung von Günter Roth lagen die dramaturgischen Vorarbeiten in den Händen von Horst Graf, der in der Zeitung des Badischen Staats- theaters und im Parsifal-Programmheft die di eser In- szenierungskonzeption zugrunde li egenden Überlegun- gen ausführlich erläutert. Gedanken über das Werk von 38. Parsifal - Neuinszenierung 1982 )-leinz Balthcs: ßiihncnbildcntwurf "Gralshallc" ( I. A kt 12. Bild und 111. Ak t /2. Bild) Wolfgang Wagner sind übernommen, so z. B.: " Die Gralsritterschaft so ll von ihrer Idee her eine idea le Ge- meinschaft sein , die sich um die beiden Mitleidssym- bole Gral und Speer konzentriert. In der Verwirk li- chung auf der Bühne wird sie (von Richard Wagne r!) als menschlich unzu länglich , ja geradezu desolat ge- zeigt. Titurel hatte ... den Gral verschlossen, reser- viert für den spezie llen An laß der egoistischen Se lbst- berauschung eine r elitären Männergesellschaft , di e das Mitl eidssymbol Gral zum Fetisch entfremdet ... die soziale Funktion des Rittertums wird eingeschränkt zu- gunsten des Strebens nach persönlicher Vollkommen- heit .. . Die Hüter der Mitleidssymbole sind selbst mit- leidlos, unfähig, aus sich se lbst heraus di e Heilung oder Erlösung des Amfortas zuleisten.,,49 Die Insze ni erung verlegt die Handlung ins 19. J ahr- hundert - eine Aktualisierung, der entgegenkommt , daß das Mittela lter , das Wagner im Parsifal darstellt , e in aus der Gedankenwelt seine r Zeit entworfener Le- bens- und Kulturbereich ist , in dem Aktionen und Re- akti onen der Handelnden den Denk- und E rlebni sfor- me n des 19. Jahrhunderts und des zu ihnen steIlungneh- me nden Wagner erwachsen. (Einige TextsteIlen und der "Waffenschmuck" bleiben dabei freilich unüber- tragbar.) Roths Einstudierung zeigt das Werk nicht als Weihespiel, sondern als weltliche , konkrete Handlung: Parsifal nicht als " re ligiöser Mythos, sonde rn als e in e thisches Stück, das im 19. Jahrhundert spielt! "so (H. Graf). D as erste Bild zeigt nicht ein Stück Waldlandschaft im G ral sgebiet: Sichtbar gemacht wird , daß di e G rals- weit sich abschirmt. Eine Maue r ist aufge richtet, die den Gralsbere ich vom Draußen trennt - Zeichen auch dafür , daß hier die Absicht aufgegeben wurde , nach de n verkündeten Idealen in die Weite zu wirken. Das I nnere des Gralstempels ist e in Raum , der für ein Ritual geschaffen wurde und dessen Anlage zu einem Ritual zwingt. Die Bauformen verweisen auf die Neugo tik des 105 38. Parsifal - Neuinszenierung 1982 )-leinz Balthcs: ßiihncnbildcntwurf "Gralshallc" ( I. A kt 12. Bild und 111. Ak t /2. Bild) Wolfgang Wagner sind übernommen, so z. B.: " Die Gralsritterschaft so ll von ihrer Idee her eine idea le Ge- meinschaft sein , die sich um die beiden Mitleidssym- bole Gral und Speer konzentriert. In der Verwirk li- chung auf der Bühne wird sie (von Richard Wagne r!) als menschlich unzu länglich , ja geradezu desolat ge- zeigt. Titurel hatte ... den Gral verschlossen, reser- viert für den spezie llen An laß der egoistischen Se lbst- berauschung eine r elitären Männergesellschaft , di e das Mitl eidssymbol Gral zum Fetisch entfremdet ... die soziale Funktion des Rittertums wird eingeschränkt zu- gunsten des Strebens nach persönlicher Vollkommen- heit .. . Die Hüter der Mitleidssymbole sind selbst mit- leidlos, unfähig, aus sich se lbst heraus di e Heilung oder Erlösung des Amfortas zuleisten.,,49 Die Insze ni erung verlegt die Handlung ins 19. J ahr- hundert - eine Aktualisierung, der entgegenkommt , daß das Mittela lter , das Wagner im Parsifal darstellt , e in aus der Gedankenwelt seine r Zeit entworfener Le- bens- und Kulturbereich ist , in dem Aktionen und Re- akti onen der Handelnden den Denk- und E rlebni sfor- me n des 19. Jahrhunderts und des zu ihnen steIlungneh- me nden Wagner erwachsen. (Einige TextsteIlen und der "Waffenschmuck" bleiben dabei freilich unüber- tragbar.) Roths Einstudierung zeigt das Werk nicht als Weihespiel, sondern als weltliche , konkrete Handlung: Parsifal nicht als " re ligiöser Mythos, sonde rn als e in e thisches Stück, das im 19. Jahrhundert spielt! "so (H. Graf). D as erste Bild zeigt nicht ein Stück Waldlandschaft im G ral sgebiet: Sichtbar gemacht wird , daß di e G rals- weit sich abschirmt. Eine Maue r ist aufge richtet, die den Gralsbere ich vom Draußen trennt - Zeichen auch dafür , daß hier die Absicht aufgegeben wurde , nach de n verkündeten Idealen in die Weite zu wirken. Das I nnere des Gralstempels ist e in Raum , der für ein Ritual geschaffen wurde und dessen Anlage zu einem Ritual zwingt. Die Bauformen verweisen auf die Neugo tik des 105 vergangenen Jahrhunderts, wie Braue re ien und Bahn- höfe sie zeigen. Das Einsteigen in die Gralritter-Rolle ist sichtbar gemacht , die im vornehmen Gehrocke e in- tre tenden Herren entnehmen den an den Seiten des Raumes stehende n Schränken ihre Zeremonialklei- dung und kleiden sich e in. Die genau geplante Feier wird durch vo n T iture l E insatzzeichen gelenkte Be- leuchtungseffek te mit hehre r Stimmung versehen. E in E lektriker reguli e rt sie im Hinte rgrund der Halle: Per- fekt io nie run g des Rauscherlebnisses , das die Bete ilig- ten in ihre r Ro lle als Ause rwä hlte bestä tige n soll , mit- tels moderner Technik. Der zwei te Akt zeigt "e in von Klingso r betriebenes Etablisseme nt professioneller Verführung. Kundry, sein Werkzeug, ist di e führende Animierdame" . Nicht naturechte "B lumenmädchen" , sondern leichtge- schürzte Freudenmädchen umgaukeln hie r in vorge- täuschte r Na ivität Parsifal , tummeln sich in dem feinen , winte rga rten hafte n Salon mit wo llüst ige m Vergnügen "und verfo lgen mit ihren Verführungskünsten ga nz hand feste erotische, man könnte auch sagen: merkan- tile Inte ressen" . Der Speer , den Klingsor gegen Parsifa l schleude rt , trifft die sich für ihn opfernde Kundry (ei n neueinge führtes Motiv) in die Seite, so daß sie nun an derselben Verl e tzung le ide t wie Anfortas und am Schluß des Werkes, wie e r , zum Leben und nicht zum Tode e rlöst wird. Am Beginn des dritten Aktes ist die den Gralsbereich schützend umgrenzende Mauer verwitte rt und te il weise zerfa llen: Zeichen des Verfalls der Grals-Gemein- schaft. D as zu vergegenwä rtigen , war der Inszenierung wich ti ger als das Vorführen des "Karfre itagsza ubers" : Er ist a ls Naturvo rgang nicht sichtbar; die Musik ha t ihre Funktion a ls Klangbild des E rlebni svorganges. Die so lchera rt Werkdeutungen der Nachkriegsjahre auf- gre ife nde (s. Wolfgang Wagner), sie weiterführe nde und darum vielen Insze nierungsgewohnheiten wi der- sprechende sze ni sche Formung wurde bei der Premiere "mit e iner hitzigen Melange aus schmähenden Buhs und demonstrativen Bravos" bedacht. " Es ist .. . der 106 Weg vo m Bühnenweihfestspiel zur no rm alen Oper ... Als e ine wei te re E rfa hrung zum T hema möchte ich diese Inszenie run g ni cht missen, und schon ga r nicht als den Stein des Anstoßes zum Nachdenken!51 urte ilt Karlh einz Ebert . U nd Rüdige r Kro hn stellt fest: "Die Karlsruher Inszenie rung hat ihre fa szinierenden Stär- ken in der rad ikalen, mutigen Gesa mtko nzeptio n, die , wenn auch nicht uneingeschränkte r Z ustimmung, so doch zu Diskussionen und tiefe rem Nachdenken reich- lich Anlaß gibt. Die A uffü hrung ist auch musikali sch von mitre ißendem R ang ... Das Badische Staatsthea- te r dürfte sich e inigerm aßen schwer tun , di esen Parsifa l beim Karl sruh er Publikum durchzusetzen ... So ge- hört di ese Aufführung gewiß zu de n stimuli erendsten Veranstaltungen, die die Karlsruher Staatsoper se it lan- gem gezeigt hat!"s2 Ein Parsifal für solche , die dem My- stizi smus und der Pseudo-Reli giosität mißtrauen ... Wagners Entsagun gs mystik und Entha ltsamkeitsideo- logie wurde mit Wagners e igenen Waffen außer Ge- fecht gesetzt: mit seiner Musik , die ihre Sinnlichkeit aus e inem Raffinement o hnegle ichen bezieht 53 Anläßlich des Ri chard-Wagner-J ahres 1983 bot das Badische Staatstheater Karlsruhe e inen Richard-Wag- ner-Zyk lus mit elf Ga laabenden im Sonder-Abonne- ment und sechs Sonderveranstaltungen. Außer Riel1 zi und Das Liebesverbot wurden all e musikalischen Büh- nenwerke , die Wagner vollendete, aufgeführt: Der Zy- klus begann am 1l. Mai 1983mit Das Rheingold und en- de te am 16. Mai 1984 mit Die Meistersinger VOll Nürn- berg. Die Feen - als Karlsruher E rstaufführung - wurde konzerta nt am 5. Oktober 1983 gegeben. Lohel1grin - musika lisch geleitet von Janos Kulka, in der Inszenie- rung und Ausstattung von Wieland Wagner - erschien in einer Gastspie l-Aufführung des Staatstheate rs Stutt- ga rt . Als die Neue instudie rung eies Wagner-Jahres hatte Tannhäuser am 25. 12. 1983 Premiere. Die Reihe eie r Sonderveranstaltungen begann mit e i- ne r Ausstellung zur Aufführungsgeschichte der Werke von Ri chard Wagner seit dem Jahre 1930, die Bühnen- vergangenen Jahrhunderts, wie Braue re ien und Bahn- höfe sie zeigen. Das Einsteigen in die Gralritter-Rolle ist sichtbar gemacht , die im vornehmen Gehrocke e in- tre tenden Herren entnehmen den an den Seiten des Raumes stehende n Schränken ihre Zeremonialklei- dung und kleiden sich e in. Die genau geplante Feier wird durch vo n T iture l E insatzzeichen gelenkte Be- leuchtungseffek te mit hehre r Stimmung versehen. E in E lektriker reguli e rt sie im Hinte rgrund der Halle: Per- fekt io nie run g des Rauscherlebnisses , das die Bete ilig- ten in ihre r Ro lle als Ause rwä hlte bestä tige n soll , mit- tels moderner Technik. Der zwei te Akt zeigt "e in von Klingso r betriebenes Etablisseme nt professioneller Verführung. Kundry, sein Werkzeug, ist di e führende Animierdame" . Nicht naturechte "B lumenmädchen" , sondern leichtge- schürzte Freudenmädchen umgaukeln hie r in vorge- täuschte r Na ivität Parsifal , tummeln sich in dem feinen , winte rga rten hafte n Salon mit wo llüst ige m Vergnügen "und verfo lgen mit ihren Verführungskünsten ga nz hand feste erotische, man könnte auch sagen: merkan- tile Inte ressen" . Der Speer , den Klingsor gegen Parsifa l schleude rt , trifft die sich für ihn opfernde Kundry (ei n neueinge führtes Motiv) in die Seite, so daß sie nun an derselben Verl e tzung le ide t wie Anfortas und am Schluß des Werkes, wie e r , zum Leben und nicht zum Tode e rlöst wird. Am Beginn des dritten Aktes ist die den Gralsbereich schützend umgrenzende Mauer verwitte rt und te il weise zerfa llen: Zeichen des Verfalls der Grals-Gemein- schaft. D as zu vergegenwä rtigen , war der Inszenierung wich ti ger als das Vorführen des "Karfre itagsza ubers" : Er ist a ls Naturvo rgang nicht sichtbar; die Musik ha t ihre Funktion a ls Klangbild des E rlebni svorganges. Die so lchera rt Werkdeutungen der Nachkriegsjahre auf- gre ife nde (s. Wolfgang Wagner), sie weiterführe nde und darum vielen Insze nierungsgewohnheiten wi der- sprechende sze ni sche Formung wurde bei der Premiere "mit e iner hitzigen Melange aus schmähenden Buhs und demonstrativen Bravos" bedacht. " Es ist .. . der 106 Weg vo m Bühnenweihfestspiel zur no rm alen Oper ... Als e ine wei te re E rfa hrung zum T hema möchte ich diese Inszenie run g ni cht missen, und schon ga r nicht als den Stein des Anstoßes zum Nachdenken!51 urte ilt Karlh einz Ebert . U nd Rüdige r Kro hn stellt fest: "Die Karlsruher Inszenie rung hat ihre fa szinierenden Stär- ken in der rad ikalen, mutigen Gesa mtko nzeptio n, die , wenn auch nicht uneingeschränkte r Z ustimmung, so doch zu Diskussionen und tiefe rem Nachdenken reich- lich Anlaß gibt. Die A uffü hrung ist auch musikali sch von mitre ißendem R ang ... Das Badische Staatsthea- te r dürfte sich e inigerm aßen schwer tun , di esen Parsifa l beim Karl sruh er Publikum durchzusetzen ... So ge- hört di ese Aufführung gewiß zu de n stimuli erendsten Veranstaltungen, die die Karlsruher Staatsoper se it lan- gem gezeigt hat!"s2 Ein Parsifal für solche , die dem My- stizi smus und der Pseudo-Reli giosität mißtrauen ... Wagners Entsagun gs mystik und Entha ltsamkeitsideo- logie wurde mit Wagners e igenen Waffen außer Ge- fecht gesetzt: mit seiner Musik , die ihre Sinnlichkeit aus e inem Raffinement o hnegle ichen bezieht 53 Anläßlich des Ri chard-Wagner-J ahres 1983 bot das Badische Staatstheater Karlsruhe e inen Richard-Wag- ner-Zyk lus mit elf Ga laabenden im Sonder-Abonne- ment und sechs Sonderveranstaltungen. Außer Riel1 zi und Das Liebesverbot wurden all e musikalischen Büh- nenwerke , die Wagner vollendete, aufgeführt: Der Zy- klus begann am 1l. Mai 1983mit Das Rheingold und en- de te am 16. Mai 1984 mit Die Meistersinger VOll Nürn- berg. Die Feen - als Karlsruher E rstaufführung - wurde konzerta nt am 5. Oktober 1983 gegeben. Lohel1grin - musika lisch geleitet von Janos Kulka, in der Inszenie- rung und Ausstattung von Wieland Wagner - erschien in einer Gastspie l-Aufführung des Staatstheate rs Stutt- ga rt . Als die Neue instudie rung eies Wagner-Jahres hatte Tannhäuser am 25. 12. 1983 Premiere. Die Reihe eie r Sonderveranstaltungen begann mit e i- ne r Ausstellung zur Aufführungsgeschichte der Werke von Ri chard Wagner seit dem Jahre 1930, die Bühnen- 39. Pa{Sifal - Neuinszenierung 1982 Heinz Balthes: Bühnenbildentwurf " Im Gebie t des Grals" ( 111 . Akt / I. Bild) bildentwürfe , Modell e , Figurinen, Szenen - und Rol- lenfotos sowie Dokumente zeigte . Der Vortrag "Von Sieg/rieds Tod zum Ring des Nibelungen" von Prof. Dr. Werner Breig (Wupperta l) war verbunden mit der Auf- führung der vom Vortragenden ergänzten Komposi- tionsskizzen der Nornenszene und von Siegfrieds Ab- schied , di e 1850 entstand. Über "Schweigen , Stille , Na- tur - im Werk Richard Wagners" sprach der Verfasse r dieses Aufsa tzes . Bühnenbildentwürfe , "Stimmungs- skizzen " (für eine den dramatischen Entwicklungen der Situationen entsprechende Wandlung der Projektio- nen) und Figurinen aus 24 Jahren zeigte die Ausstel lung "Hainer Hill" : reali sierte und nicht realisierte E ntwürfe für Opernbühnen in England , Frankreich, ltalien , der DDR und der Bundesrepublik Deutsch land. Als ein- zige und einma lige Aufführung in Karlsruh e wurde im Großen Haus der F ilm "Parsifal " von Hans Jürgen Sy- berberg gegeben. Die vom Theatermuseum Köln- Wahn und dem Germanischen Nationa lmuseum Nürn- berg gemeinsam erarbeitete Ausstellung "Die Meister- singer und Richard Wagne r" war im Foyer von Mai bis Ende Juni 1984 zu sehen. 107 39. Pa{Sifal - Neuinszenierung 1982 Heinz Balthes: Bühnenbildentwurf " Im Gebie t des Grals" ( 111 . Akt / I. Bild) bildentwürfe , Modell e , Figurinen, Szenen - und Rol- lenfotos sowie Dokumente zeigte . Der Vortrag "Von Sieg/rieds Tod zum Ring des Nibelungen" von Prof. Dr. Werner Breig (Wupperta l) war verbunden mit der Auf- führung der vom Vortragenden ergänzten Komposi- tionsskizzen der Nornenszene und von Siegfrieds Ab- schied , di e 1850 entstand. Über "Schweigen , Stille , Na- tur - im Werk Richard Wagners" sprach der Verfasse r dieses Aufsa tzes . Bühnenbildentwürfe , "Stimmungs- skizzen " (für eine den dramatischen Entwicklungen der Situationen entsprechende Wandlung der Projektio- nen) und Figurinen aus 24 Jahren zeigte die Ausstel lung "Hainer Hill" : reali sierte und nicht realisierte E ntwürfe für Opernbühnen in England , Frankreich, ltalien , der DDR und der Bundesrepublik Deutsch land. Als ein- zige und einma lige Aufführung in Karlsruh e wurde im Großen Haus der F ilm "Parsifal " von Hans Jürgen Sy- berberg gegeben. Die vom Theatermuseum Köln- Wahn und dem Germanischen Nationa lmuseum Nürn- berg gemeinsam erarbeitete Ausstellung "Die Meister- singer und Richard Wagne r" war im Foyer von Mai bis Ende Juni 1984 zu sehen. 107 1 Gcnc ralanzeigc r . 29. 11 .33. Ä hnlich posit iv alle übrige n erhaltenen Kriti- ken. Zwischen 19 19 und 1933 sind nur "Wiederaufnahmen" und eine .. Nc uei nstudi e rung·' zu verzeichnen, bei der es sich um eine leicht vc rii n- dc rt e Wiedcraufnahmc handelte. 2 Badische Presse. 28.1 1. 1933 . 3 Ebenda. 4 K.arlsruhcr Tagblatt. 27. 11 .33. 6 Bad ische Neueste Nachrich ten, 1.5.195 1. 1 Ett linger Zeitung, 25. 11. 1955. ~ Ebc nda . \I Badische Neueste Nac hric ht en , 12. 1. 1973. 10 Lahrer Zc itung. 24.1. 1974. 11 Programmhdt .. Der niegende HolHinder'·. Bad isches Staatsthea tcr. 12 Ebe nda. IJ Ebenda. 14 Ebc nda. 15 Badische Neueste Nachrichtcn. 27.9. 1982 Renatc Braunschwcig-U II - mann. 16 Süddeutscher Rundfunk , Sendung: Ku lt urreport regional, 1.10. 1982. Re- porte r: I-I artlllut Regitz. 11 In der gle ichen Spielzeit entwarf E. Burkhard auch die Bühnenbilder für die e rstc Nachkriegs-Aufführung (., Wiederaufnahmc") vo n " Ricnzi" (8.2.25). 18 Die Bezeichn ung ,. cueinstudierun g" hat bis in die dreißiger Jahre hincin kei nc eindeut ige Bedcutung, weshalb hier die Neuei nstudierungen mit angc führt werden müssen. I-I auptsiichlich wird diese Bezeichnung schon im heutigen Sinne benutzt, d . h. die Ncueinstudi erung findet im Rahm en der schon vorhandencn Inszenicrun g SHltt. Die musikalische Auffrischung nac h mehr oder wenige r langcr Aufführungspause und die sze ni sche Auf- frischung verbinden sich mit der Ne ubesetzung einzelne r Part ien mit Siin- ge rn , die .. nachstudie rt " wu rden . Darüber hinaus abc r fi nden wir auf den Programmzettcln A ufführungen al s .,Neueinstudierung·' bezeichnet. dic mi t neuen ßlihnenbi ldcrn ausgestattet sind , die eincn ncuen ,.szeni schen Leit e r haben" lind di e von der Pressc als "Neu inszcnierung" beze ichnct und besprochen wc rden. Wic we it "Neueinstudierungcn" zu einer A nn ii- hCfllllg an .. Neui nszenierungen" fü hrtcn bzw. solche darste llten , ist heute nur noch aus Kritikcn und Berichtcn für den E in zel fa ll zu c rschließen. Die mitunter auftretende Bezeichn ung "neueinstudie rt und in neuer Inszc ni e- rung" verbindct "neueinstudi e rt" c indeutig mit der musi kalischen Vorbe- reitung. Als heute nicht mchr ve rwendete Angabc taucht ge legentli ch ,, !leu eingeübt" au f. In diesen Fü llcn hande lt es sich e indeutig Ulll "Wie- deraufnahmcn" der betreffenden Werke o hne sze nische Ne uerunge n. 19 Bad isches Landest heater Karlsruhe , Spielze it 1929/30 Progra mmheft Nr.2. 2(J Ebenda. 21 Der Führer, 4. 11 .1934. 108 22 Ka rlsruhcrTagblatt , 17.9.1934. 23 Badischer Beobachte r. Generalanzeige r. Badische Presse U.:l . 2J Badischer Beobachte r, 27. 11 .34 . 25 Ebe nda _ Die Inhalt sangabe stellt den Schlu ß der Göllerdiillllllert lllg wie folgl da r: Aus a ller Vcrnichtung abe r löst sich der ewige Mythos de r Ver- söhnung zwischen Gött e rn und Menschen: "Sel ig in Lust und Leid l;iß\ - die Liebe nur se in. " - Eine sehr unwagne ri sche Auslegung, dic jedenfalls aHe Bezieh ungen des We rkes auf Mächte , die .. Name n und Gesicht"" in de r Gegenwart haben , wegdriingt. 26 Badische Neucste Nachrichten (Eb.), 25. 11 .1952. 27 Ebe nda. 28 Ebenda . 29 Ettli nger Zc itu ng, 29. 11 .52. 30 Durlache r Tagblatt ( Dr. R.) , 14.6.1960. )] Durlncher Tagblatt , 14.6. 1960. 32 Badischc Nellcste Nach richten , (Eb.), 14.6.1960. 33 Badischc Volkszeilung (-ergc-). 14.6. 1960. .ll Bad ischc Volkszeit ung ( Hermann) , 23.5.1961. 35 Bad ischc Ne uestc Nachrich ten (c. 1-1 .) , 23.5. 1961. 36 Hie r wie im gesamten bchandelten Zc itraum we rden die Lese r gcnall über jede Abwe ichung von Richard Wagner szenischen Vorsch riften un- tcrrichte t , wobei di ese meist als bekannt vo rausgcsetzt we rden. ) 7 Badischc Zeitung, 30.6. 1976. 311 Die Welt , 1.7. 1976. 39 Badische Neueste Nachricht en , 8.6.1976. 40 Badische Neueste Nachricht en , 22.6. 1976. 41 Karl sruher Zeitung, 29.9.1919. 42 Residenz-Anzc iger, 30.9. 19 19 (Monti). 43 Karlsruh cr Zeitung, 29.9. 19 19. 44 Residenz.A nzeiger. 1.10. 1919. ~5 Ebenda _ Der Parsifal·Erslaufführung waren zwe i Einführungs-Vortriige von Anh ur Drews vo rausgegange n. 46 Karlsruh er Tagblatt, 29.9. 19 19. ~7 Badische VOlkszeitung (-erge-), 12.4 .1 955. 411 Wa lt her Egge rt-Wehl.lgen, Wicsbadener Kuri cr , 10.4.1969. 49 Wolfga ng Wagner im .. Parsifal"- Progra mmheft , Bayreuth 1972. 50 Theaterze ilU ng des Badischen Staatstheatc rs, 1982 und .. Parsifar·- Pro- gramm heft , 1982. ~l Badische Neueste Nachrichten, 5.4 .1 982. 52 Badische Ne ucste Nachrichtcn , 6.4. 1982. 53 Ebendil . 1 Gcnc ralanzeigc r . 29. 11 .33. Ä hnlich posit iv alle übrige n erhaltenen Kriti- ken. Zwischen 19 19 und 1933 sind nur "Wiederaufnahmen" und eine .. Nc uei nstudi e rung·' zu verzeichnen, bei der es sich um eine leicht vc rii n- dc rt e Wiedcraufnahmc handelte. 2 Badische Presse. 28.1 1. 1933 . 3 Ebenda. 4 K.arlsruhcr Tagblatt. 27. 11 .33. 6 Bad ische Neueste Nachrich ten, 1.5.195 1. 1 Ett linger Zeitung, 25. 11. 1955. ~ Ebc nda . \I Badische Neueste Nac hric ht en , 12. 1. 1973. 10 Lahrer Zc itung. 24.1. 1974. 11 Programmhdt .. Der niegende HolHinder'·. Bad isches Staatsthea tcr. 12 Ebe nda. IJ Ebenda. 14 Ebc nda. 15 Badische Neueste Nachrichtcn. 27.9. 1982 Renatc Braunschwcig-U II - mann. 16 Süddeutscher Rundfunk , Sendung: Ku lt urreport regional, 1.10. 1982. Re- porte r: I-I artlllut Regitz. 11 In der gle ichen Spielzeit entwarf E. Burkhard auch die Bühnenbilder für die e rstc Nachkriegs-Aufführung (., Wiederaufnahmc") vo n " Ricnzi" (8.2.25). 18 Die Bezeichn ung ,. cueinstudierun g" hat bis in die dreißiger Jahre hincin kei nc eindeut ige Bedcutung, weshalb hier die Neuei nstudierungen mit angc führt werden müssen. I-I auptsiichlich wird diese Bezeichnung schon im heutigen Sinne benutzt, d . h. die Ncueinstudi erung findet im Rahm en der schon vorhandencn Inszenicrun g SHltt. Die musikalische Auffrischung nac h mehr oder wenige r langcr Aufführungspause und die sze ni sche Auf- frischung verbinden sich mit der Ne ubesetzung einzelne r Part ien mit Siin- ge rn , die .. nachstudie rt " wu rden . Darüber hinaus abc r fi nden wir auf den Programmzettcln A ufführungen al s .,Neueinstudierung·' bezeichnet. dic mi t neuen ßlihnenbi ldcrn ausgestattet sind , die eincn ncuen ,.szeni schen Leit e r haben" lind di e von der Pressc als "Neu inszcnierung" beze ichnct und besprochen wc rden. Wic we it "Neueinstudierungcn" zu einer A nn ii- hCfllllg an .. Neui nszenierungen" fü hrtcn bzw. solche darste llten , ist heute nur noch aus Kritikcn und Berichtcn für den E in zel fa ll zu c rschließen. Die mitunter auftretende Bezeichn ung "neueinstudie rt und in neuer Inszc ni e- rung" verbindct "neueinstudi e rt" c indeutig mit der musi kalischen Vorbe- reitung. Als heute nicht mchr ve rwendete Angabc taucht ge legentli ch ,, !leu eingeübt" au f. In diesen Fü llcn hande lt es sich e indeutig Ulll "Wie- deraufnahmcn" der betreffenden Werke o hne sze nische Ne uerunge n. 19 Bad isches Landest heater Karlsruhe , Spielze it 1929/30 Progra mmheft Nr.2. 2(J Ebenda. 21 Der Führer, 4. 11 .1934. 108 22 Ka rlsruhcrTagblatt , 17.9.1934. 23 Badischer Beobachte r. Generalanzeige r. Badische Presse U.:l . 2J Badischer Beobachte r, 27. 11 .34 . 25 Ebe nda _ Die Inhalt sangabe stellt den Schlu ß der Göllerdiillllllert lllg wie folgl da r: Aus a ller Vcrnichtung abe r löst sich der ewige Mythos de r Ver- söhnung zwischen Gött e rn und Menschen: "Sel ig in Lust und Leid l;iß\ - die Liebe nur se in. " - Eine sehr unwagne ri sche Auslegung, dic jedenfalls aHe Bezieh ungen des We rkes auf Mächte , die .. Name n und Gesicht"" in de r Gegenwart haben , wegdriingt. 26 Badische Neucste Nachrichten (Eb.), 25. 11 .1952. 27 Ebe nda. 28 Ebenda . 29 Ettli nger Zc itu ng, 29. 11 .52. 30 Durlache r Tagblatt ( Dr. R.) , 14.6.1960. )] Durlncher Tagblatt , 14.6. 1960. 32 Badischc Nellcste Nach richten , (Eb.), 14.6.1960. 33 Badischc Volkszeilung (-ergc-). 14.6. 1960. .ll Bad ischc Volkszeit ung ( Hermann) , 23.5.1961. 35 Bad ischc Ne uestc Nachrich ten (c. 1-1 .) , 23.5. 1961. 36 Hie r wie im gesamten bchandelten Zc itraum we rden die Lese r gcnall über jede Abwe ichung von Richard Wagner szenischen Vorsch riften un- tcrrichte t , wobei di ese meist als bekannt vo rausgcsetzt we rden. ) 7 Badischc Zeitung, 30.6. 1976. 311 Die Welt , 1.7. 1976. 39 Badische Neueste Nachricht en , 8.6.1976. 40 Badische Neueste Nachricht en , 22.6. 1976. 41 Karl sruher Zeitung, 29.9.1919. 42 Residenz-Anzc iger, 30.9. 19 19 (Monti). 43 Karlsruh cr Zeitung, 29.9. 19 19. 44 Residenz.A nzeiger. 1.10. 1919. ~5 Ebenda _ Der Parsifal·Erslaufführung waren zwe i Einführungs-Vortriige von Anh ur Drews vo rausgegange n. 46 Karlsruh er Tagblatt, 29.9. 19 19. ~7 Badische VOlkszeitung (-erge-), 12.4 .1 955. 411 Wa lt her Egge rt-Wehl.lgen, Wicsbadener Kuri cr , 10.4.1969. 49 Wolfga ng Wagner im .. Parsifal"- Progra mmheft , Bayreuth 1972. 50 Theaterze ilU ng des Badischen Staatstheatc rs, 1982 und .. Parsifar·- Pro- gramm heft , 1982. ~l Badische Neueste Nachrichten, 5.4 .1 982. 52 Badische Ne ucste Nachrichtcn , 6.4. 1982. 53 Ebendil . Werner Schulz Rückblick auf die Ausstellung "Richard Wagner und Karlsruhe" 17. Februar bis 7. Mai 1983 109 Werner Schulz Rückblick auf die Ausstellung "Richard Wagner und Karlsruhe" 17. Februar bis 7. Mai 1983 109 Rückblick auf die Ausstellung "Richard Wagner und Karlsruhe" 17. Februar bis 7. Mai 1983 Das Generall andesa rchiv Karlsruhe birgt unter den Ak- ten des Hoftheaters aufsch lußreiche Dokumente über die Beziehungen, die Richard Wagner zur badischen Residenz unterhalten hat. Sie stammen aus den Jahren 1857 bis 1864, als Eduard Devrient dem Karlsruher Kunstinstitut vorstand und als Wagner die Aufführung seines TrislGn betrieb. Nachdem Wagner 1860 aus sei- nem durch die Revolutionsereignisse 1849 erzwunge- nen Exil nach Deutschland zurückgekehrt war, hat er , noch lange Zeit heimatlos, sich auch einmal mit dem Geda nken getragen , in Karlsruhe festen Wohnsitz zu nehmen. Doch konnte man hier auf die von ihm gestell- ten Bedingungen nicht eingehen und es blieb , zumal die Uraufführung des TrislGn in Karlsru he nicht zustande kam, be i dem Vorhaben eines e inmal igen künstleri- schen Auftretens als Dirigent eines seiner Werke. Es wurde in einer etwas abgewandelten Form im Novem- ber 1863 verwirklicht, und Richard Wagner war dann auch mit zwei von ihm geleiteten Musikaufführungen ein ganz große r Erfolg besch ieden. Die Schriftstücke über diese Vorgänge befinden sich nicht al lesamt im Generallandesarch iv. Aus Ursachen , die sich nicht mehr erhellen lassen, gelangte ein Teil da- von als Depositum in die Badische Landesbibliothek. Ob dies woh l einer der Gründe war , wesha lb die Wag- ner-Forschung so lange keine Notiz davon genommen hat? Nur Karl Obser , seinerzeit Direktor des General- landesa rchivs, hat sich vorübergehend mit der Materie befaßt und einen Teil der Korrespondenz Wagners mit Devrient, aus dem Jahr 1859, an einer allerdings etwas entlegenen Stelle , in der Zeitschrift "Wissen und Le- ben. Neue Schweizer Rundschau" (Jahrgang 17, 1924, S. 433-446) , an die Öffen tli chkeit gebracht. Eine Anfrage der Herausgeber der in Leipzig erschei- nenden Gesamtausgabe der Briefe Richard Wagners rückte die Karlsruher Dokumente wieder ins Blickfeld. Es war der Schriftleiter der "Zeitschrift für die Ge- schichte des Oberrheins" und damalige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein , Hansmartin Schwarzmaier , der dem Verfasser die Anregung ga b, eine zusammenhängende Darstellung z'ugleich mit einer Edition der wichtigsten Belegstücke ins Auge zu fassen . Zunächst wurde a ll er- dings daraus ein Vortrag, der am 27. Juni 1980 im Rah- men einer Veranstaltungsreihe "Baden. Land - Staat - Volk 1806-1871" gehalten wurde. Im Druck erschien die Arbeit im Band 129 (1981) der "Zeitschrift für di e Geschichte des Oberrheins" . Damit war auch die Idee zu einer Ausstellung im 100. Todesjahr des Meisters zum Leben erweckt. Als im Frühjahr 1982, vom 21. März bis 30. Juni , im Badischen Staatstheater die vom Generallandesarchiv mitgestaltete Ausstellung "Karls- ruher Theatergeschichte" gezeigt wurde, konnte eine solche speziell e Präsentation bereits in Rechnung ge- steilt werden. Das Projekt fügte sich in die Reihe der Veranstaltun- gen , mit denen die Badische Landesbibliothek se it Jah- ren ähnliche Anlässe wahrnimmt. Die Ausste llungen im Vestibül des Bibliotheksgebäudes am Nymphengar- ten finden schon wegen des regen tägl ichen Publikums- verkehrs starkes Interesse. Gleichartige Bedingungen hat das Generallandesarchiv nicht aufzuweisen, das auch eines Raumes für Wechselausstellungen erman- gelt. Doch bewährte sich bei dieser Ge legenheit die Zu- sammenarbeit zwischen Arch iv und Bibliothek aufs neue. Als dritter Partner kam das Archiv der Stadt Karlsruhe hinzu , das mit weiteren Exponaten , vor al- lem mit Bilddokumenten, den lokalen Bezugspunkt re- präsentieren konnte . In gegenseitiger Absprache und mit gemeinsamer Plakatwerbung plante das Badische Staatstheater eine eigene , thematisch kontrastierende Schau "Inszenie- rungen ab 1930. Entwürfe, Modell e, Fotos" . Am 100. Todestag Richard Wagners , dem 13. Februar 1983, wurde sie, zwei Stunden vor einem Gedächtniskonzert , im Foyer des Theatergebäudes erstmals zugänglich ge- macht. Vier Tage später, am 17. Februar, begann die Richard Wagner-Ausstellung in der Landesbibliothek. Frau Professor Sontraud Speidei bot am Flügel ein "Albumblatt" und zwei Sätze aus der Klaviersonate 111 Rückblick auf die Ausstellung "Richard Wagner und Karlsruhe" 17. Februar bis 7. Mai 1983 Das Generall andesa rchiv Karlsruhe birgt unter den Ak- ten des Hoftheaters aufsch lußreiche Dokumente über die Beziehungen, die Richard Wagner zur badischen Residenz unterhalten hat. Sie stammen aus den Jahren 1857 bis 1864, als Eduard Devrient dem Karlsruher Kunstinstitut vorstand und als Wagner die Aufführung seines TrislGn betrieb. Nachdem Wagner 1860 aus sei- nem durch die Revolutionsereignisse 1849 erzwunge- nen Exil nach Deutschland zurückgekehrt war, hat er , noch lange Zeit heimatlos, sich auch einmal mit dem Geda nken getragen , in Karlsruhe festen Wohnsitz zu nehmen. Doch konnte man hier auf die von ihm gestell- ten Bedingungen nicht eingehen und es blieb , zumal die Uraufführung des TrislGn in Karlsru he nicht zustande kam, be i dem Vorhaben eines e inmal igen künstleri- schen Auftretens als Dirigent eines seiner Werke. Es wurde in einer etwas abgewandelten Form im Novem- ber 1863 verwirklicht, und Richard Wagner war dann auch mit zwei von ihm geleiteten Musikaufführungen ein ganz große r Erfolg besch ieden. Die Schriftstücke über diese Vorgänge befinden sich nicht al lesamt im Generallandesarch iv. Aus Ursachen , die sich nicht mehr erhellen lassen, gelangte ein Teil da- von als Depositum in die Badische Landesbibliothek. Ob dies woh l einer der Gründe war , wesha lb die Wag- ner-Forschung so lange keine Notiz davon genommen hat? Nur Karl Obser , seinerzeit Direktor des General- landesa rchivs, hat sich vorübergehend mit der Materie befaßt und einen Teil der Korrespondenz Wagners mit Devrient, aus dem Jahr 1859, an einer allerdings etwas entlegenen Stelle , in der Zeitschrift "Wissen und Le- ben. Neue Schweizer Rundschau" (Jahrgang 17, 1924, S. 433-446) , an die Öffen tli chkeit gebracht. Eine Anfrage der Herausgeber der in Leipzig erschei- nenden Gesamtausgabe der Briefe Richard Wagners rückte die Karlsruher Dokumente wieder ins Blickfeld. Es war der Schriftleiter der "Zeitschrift für die Ge- schichte des Oberrheins" und damalige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein , Hansmartin Schwarzmaier , der dem Verfasser die Anregung ga b, eine zusammenhängende Darstellung z'ugleich mit einer Edition der wichtigsten Belegstücke ins Auge zu fassen . Zunächst wurde a ll er- dings daraus ein Vortrag, der am 27. Juni 1980 im Rah- men einer Veranstaltungsreihe "Baden. Land - Staat - Volk 1806-1871" gehalten wurde. Im Druck erschien die Arbeit im Band 129 (1981) der "Zeitschrift für di e Geschichte des Oberrheins" . Damit war auch die Idee zu einer Ausstellung im 100. Todesjahr des Meisters zum Leben erweckt. Als im Frühjahr 1982, vom 21. März bis 30. Juni , im Badischen Staatstheater die vom Generallandesarchiv mitgestaltete Ausstellung "Karls- ruher Theatergeschichte" gezeigt wurde, konnte eine solche speziell e Präsentation bereits in Rechnung ge- steilt werden. Das Projekt fügte sich in die Reihe der Veranstaltun- gen , mit denen die Badische Landesbibliothek se it Jah- ren ähnliche Anlässe wahrnimmt. Die Ausste llungen im Vestibül des Bibliotheksgebäudes am Nymphengar- ten finden schon wegen des regen tägl ichen Publikums- verkehrs starkes Interesse. Gleichartige Bedingungen hat das Generallandesarchiv nicht aufzuweisen, das auch eines Raumes für Wechselausstellungen erman- gelt. Doch bewährte sich bei dieser Ge legenheit die Zu- sammenarbeit zwischen Arch iv und Bibliothek aufs neue. Als dritter Partner kam das Archiv der Stadt Karlsruhe hinzu , das mit weiteren Exponaten , vor al- lem mit Bilddokumenten, den lokalen Bezugspunkt re- präsentieren konnte . In gegenseitiger Absprache und mit gemeinsamer Plakatwerbung plante das Badische Staatstheater eine eigene , thematisch kontrastierende Schau "Inszenie- rungen ab 1930. Entwürfe, Modell e, Fotos" . Am 100. Todestag Richard Wagners , dem 13. Februar 1983, wurde sie, zwei Stunden vor einem Gedächtniskonzert , im Foyer des Theatergebäudes erstmals zugänglich ge- macht. Vier Tage später, am 17. Februar, begann die Richard Wagner-Ausstellung in der Landesbibliothek. Frau Professor Sontraud Speidei bot am Flügel ein "Albumblatt" und zwei Sätze aus der Klaviersonate 111 A-Dur des Meisters, de r Verfasser dieses Beitrages sprach ein leitende Worte. Die Eröffnung der Ausstel- lung hatte in Ve rtre tung des Herrn Oberbürgermeisters der damalige beigeordnete Bürgermeister Horst Reh- berge r übernommen. Unte r den Gästen wurde eine En- kelin Richard Wagners, Frau Verena Lafferentz aus Überlingen , besonders begrüßt. Nach dem, was ein leitend gesagt wurde, hatte die Dokumentation der persönlichen Bezie hungen des Meisters zu unse rer Stadt im Vordergrund zu stehen. Doch konnte Ka rlsruhe in der Verga ngenheit dem Werk Richard Wagne rs noch einen weiteren bedeutsa- men Akzent setzen . War di e Annäherung Wagners an die badische Residenz für ihn ohne entscheidendes po- sitives Ergebnis geblieben und war sein Werk in den späten 1860er und in den 1870er Jahren , also noch in der Amtszeit Devrients und unter den Hofkapellme i- stern Hermann Levi und Otto D essoff, zwar gepflegt , aber nicht übe rmäßig herausgestellt wo rden, so sollte di es dann der Fall sein , nachdem im Jahre J880 de r junge Felix Mottl als Dirigen t be rufen worden wa r. So wurde Karl sruhe für Wagner doch noch eine Stätte des Triumphes, we nngleich di es der Meister nicht mehr er- leben durfte - ein nur kurze r Zeitraum , wenig mehr als zwei Jahre, tre nnte Mottl s Anfänge von Wagners Hin- scheiden am 13. Februar 1883. In der chronologischen Abfolge des in der Ausstel- lung Gebotenen mußte dieses Datum ein Markstein bil- den für die Exponate, die aus der Le benszeit des Mei- ste rs herrührten, und solchen , die sein Nachleben do- kumentieren. Es erschie n sinnvoll , den Überblick über die Mottl-Zeit hinaus bis zu m Jahr 1930, dem Todesjahr von Wag ne rs Ga ttin und Sohn , weiterzuführen . Daß di e eigentli che Mottl-Ära (bis 1903), die in der Öffent- lichkeit bei de r engen Verbindung zwischen Karlsruhe und Bayreuth so viel Glanz und Erfolg zeitigte , auch Spannungen , ja Keime des Tragischen in sich trug, sollte sich bestä tige n, als de r Verfasse r es hernach un- tern ahm , sie zum Gegenstand e ine r besonderen Unter- suchung zu machen . 11 2 Für die Ausstellungsstücke standen im Vestibül 19 Glasvitrinen (fünfzehn im Ausmaß von 1,80 zu 0,60 Metern und vier im Ausmaß von 1 zu 1 Meter) , e ine vordere Wandfläche von 10,80 Metern Länge und zwei hintere Wandflächen von je 5,40 Metern Länge sowie drei Ste ll wände von je 1,60 Meter Breite zur Ve rfü- gung. Letztere , an der Stirnwand des Raumes jeweils hinter einer der Vitrinen aufgestellt und damit dem Ein- tretenden sich zuerst darbietend , so llten den An laß der Ausstellung zum Ausdruck bringen: Wiedergaben von Paul von Joukovskys Bleistiftporträt "Richard Wagner am Vorabend seines Todes" , des Bayreuther Leichen- konduktes, des Nachrufes in der " Karl sruher Zeitung" und des Programmes einer im Ho fthea ter am 19. Fe- bruar 1883 veranstalteten Gedächtnisaufführung um- rahmten die mittlere Stellwand mit dem Aufführungs- zettel der ersten Karlsruher Tris{{m- Vorstellung vom 3. Dezembe r 1884: Die Roll enbi lder von Ludwig und Malvina Schnorr von Carolsfeld erinnerten daran , daß beide Künstler ursprünglich Tristan undlsolde in Karls- ruhe hätten Gestalt geben sollen . Gleichfalls dekorative Wirkung zugedacht wa r, auf den bei de n einander gegenüberliegenden hinteren Wandflächen , den acht aq uarellie rten Entwürfen , di e de r Bühnenbildner Emil Burkard ( 1884-1963, tätig in Karlsruhe 1920--1946) geschaffen und die Tochter aus dem Nachlaß zur Verfügung gestellt hatte : je zwe i für Rienz i und Parsifal, je einer für den Fliegenden Hollän - der, Rheingold, Siegji'ied und Götterdämmerung. Äl- tere Karlsruh er Szenenbilder aus Wagneropern sind nicht übe rliefe rt mit der einzigen Ausnahme einer Wie- dergabe des ersten Tallllhäuser-A ufzuges aus dem Jahre 1889; im Genera llandesa rchiv sorgfältig nachko- loriert wa r er schon in der A usstellung 1982 zu sehen ge- wesen . Die vo rde re, durchgehende Wandfläche war für Ex- ponate bestimmt, die , wenn auch wiederum schmük- kendes E lement , sich dem chronologischen Kontext an- paßten: eine Zeittafel der wichtigsten Daten der Jahre 1849 bis 1930, die älteste Fotoansich t der Stadt Karls- A-Dur des Meisters, de r Verfasser dieses Beitrages sprach ein leitende Worte. Die Eröffnung der Ausstel- lung hatte in Ve rtre tung des Herrn Oberbürgermeisters der damalige beigeordnete Bürgermeister Horst Reh- berge r übernommen. Unte r den Gästen wurde eine En- kelin Richard Wagners, Frau Verena Lafferentz aus Überlingen , besonders begrüßt. Nach dem, was ein leitend gesagt wurde, hatte die Dokumentation der persönlichen Bezie hungen des Meisters zu unse rer Stadt im Vordergrund zu stehen. Doch konnte Ka rlsruhe in der Verga ngenheit dem Werk Richard Wagne rs noch einen weiteren bedeutsa- men Akzent setzen . War di e Annäherung Wagners an die badische Residenz für ihn ohne entscheidendes po- sitives Ergebnis geblieben und war sein Werk in den späten 1860er und in den 1870er Jahren , also noch in der Amtszeit Devrients und unter den Hofkapellme i- stern Hermann Levi und Otto D essoff, zwar gepflegt , aber nicht übe rmäßig herausgestellt wo rden, so sollte di es dann der Fall sein , nachdem im Jahre J880 de r junge Felix Mottl als Dirigen t be rufen worden wa r. So wurde Karl sruhe für Wagner doch noch eine Stätte des Triumphes, we nngleich di es der Meister nicht mehr er- leben durfte - ein nur kurze r Zeitraum , wenig mehr als zwei Jahre, tre nnte Mottl s Anfänge von Wagners Hin- scheiden am 13. Februar 1883. In der chronologischen Abfolge des in der Ausstel- lung Gebotenen mußte dieses Datum ein Markstein bil- den für die Exponate, die aus der Le benszeit des Mei- ste rs herrührten, und solchen , die sein Nachleben do- kumentieren. Es erschie n sinnvoll , den Überblick über die Mottl-Zeit hinaus bis zu m Jahr 1930, dem Todesjahr von Wag ne rs Ga ttin und Sohn , weiterzuführen . Daß di e eigentli che Mottl-Ära (bis 1903), die in der Öffent- lichkeit bei de r engen Verbindung zwischen Karlsruhe und Bayreuth so viel Glanz und Erfolg zeitigte , auch Spannungen , ja Keime des Tragischen in sich trug, sollte sich bestä tige n, als de r Verfasse r es hernach un- tern ahm , sie zum Gegenstand e ine r besonderen Unter- suchung zu machen . 11 2 Für die Ausstellungsstücke standen im Vestibül 19 Glasvitrinen (fünfzehn im Ausmaß von 1,80 zu 0,60 Metern und vier im Ausmaß von 1 zu 1 Meter) , e ine vordere Wandfläche von 10,80 Metern Länge und zwei hintere Wandflächen von je 5,40 Metern Länge sowie drei Ste ll wände von je 1,60 Meter Breite zur Ve rfü- gung. Letztere , an der Stirnwand des Raumes jeweils hinter einer der Vitrinen aufgestellt und damit dem Ein- tretenden sich zuerst darbietend , so llten den An laß der Ausstellung zum Ausdruck bringen: Wiedergaben von Paul von Joukovskys Bleistiftporträt "Richard Wagner am Vorabend seines Todes" , des Bayreuther Leichen- konduktes, des Nachrufes in der " Karl sruher Zeitung" und des Programmes einer im Ho fthea ter am 19. Fe- bruar 1883 veranstalteten Gedächtnisaufführung um- rahmten die mittlere Stellwand mit dem Aufführungs- zettel der ersten Karlsruher Tris{{m- Vorstellung vom 3. Dezembe r 1884: Die Roll enbi lder von Ludwig und Malvina Schnorr von Carolsfeld erinnerten daran , daß beide Künstler ursprünglich Tristan undlsolde in Karls- ruhe hätten Gestalt geben sollen . Gleichfalls dekorative Wirkung zugedacht wa r, auf den bei de n einander gegenüberliegenden hinteren Wandflächen , den acht aq uarellie rten Entwürfen , di e de r Bühnenbildner Emil Burkard ( 1884-1963, tätig in Karlsruhe 1920--1946) geschaffen und die Tochter aus dem Nachlaß zur Verfügung gestellt hatte : je zwe i für Rienz i und Parsifal, je einer für den Fliegenden Hollän - der, Rheingold, Siegji'ied und Götterdämmerung. Äl- tere Karlsruh er Szenenbilder aus Wagneropern sind nicht übe rliefe rt mit der einzigen Ausnahme einer Wie- dergabe des ersten Tallllhäuser-A ufzuges aus dem Jahre 1889; im Genera llandesa rchiv sorgfältig nachko- loriert wa r er schon in der A usstellung 1982 zu sehen ge- wesen . Die vo rde re, durchgehende Wandfläche war für Ex- ponate bestimmt, die , wenn auch wiederum schmük- kendes E lement , sich dem chronologischen Kontext an- paßten: eine Zeittafel der wichtigsten Daten der Jahre 1849 bis 1930, die älteste Fotoansich t der Stadt Karls- ruhe vom Schloß aus gesehen (um 1870) , eine Auf- nahme des alten Hof- und späteren Landestheaters aus der Vorkriegszeit sowie Porträts der für Richard Wag- ner und se in Werk wichtigsten Karlsruher Persönlich- keiten , Großherzog Friedrich I. und seine Gemahlin Luise , Eduard Devrient , Ludwig Schnorr von Carols- feld , Hermann Levi , Albert Bürklin und , besonders eindrucksvoll, das (unvollendete) Ölbild Felix Mottls aus dem Besitz des Badischen Staatstheaters. Im einzelnen orientierte sich der Inhalt der Vitrinen an folgenden Themen: Vitrine 1: Das Musikfest 1853. Tannhäuser 1855 Nach dem mißglückten Maiaufstand 1849 muß der kö- niglich-sächsische Kapellmeiste r Richard Wagner ins Ausland fli ehen; er ve rbringt di e folgenden elf Jahre im Exil. Seine Werke indessen finden auf den deutschen Bühnen zunehmend Beachtung und Zustimmung. In Baden kommt 1852 Großherzog Friedrich 1. (zu- nächst als Regent für seinen kranken Bruder) zur Re- gierung. Er beruft von Dresden E duard D evri ent als Theaterdirek tor nach Karlsruh e . Am 17. Mai 1853 wird das von Heinrich Hübsch erbaute neue Hoftheater ' eröffnet. Vom 3. bis 6. Oktober 1853 erlebt Karlsruhe ein gro- ßes Musikfest2 unter der Leitung von Franz Liszt , dem lebenslangen Freund und Förderer Richard Wagners. Auf dem Programm steht auch die Tannhäuser-Ouver- türe, die nach großem Beifall sogleich wi ederholt wer- den muß. Teilnehmer am Musikfest ist auch de r junge Pianist Hans von Bülow, der später Liszts Tochter Co- sima heiraten und einer der tatkräftigsten Vorkämpfer Wagnerscher Musik sein wird. Als erste Wagne r-Oper in Karlsruhe wird am 28. Ja- nuar 1855 Tannhäuser aufgeführt] . 40 . Großherzog Friedrich I. 113 ruhe vom Schloß aus gesehen (um 1870) , eine Auf- nahme des alten Hof- und späteren Landestheaters aus der Vorkriegszeit sowie Porträts der für Richard Wag- ner und se in Werk wichtigsten Karlsruher Persönlich- keiten , Großherzog Friedrich I. und seine Gemahlin Luise , Eduard Devrient , Ludwig Schnorr von Carols- feld , Hermann Levi , Albert Bürklin und , besonders eindrucksvoll, das (unvollendete) Ölbild Felix Mottls aus dem Besitz des Badischen Staatstheaters. Im einzelnen orientierte sich der Inhalt der Vitrinen an folgenden Themen: Vitrine 1: Das Musikfest 1853. Tannhäuser 1855 Nach dem mißglückten Maiaufstand 1849 muß der kö- niglich-sächsische Kapellmeiste r Richard Wagner ins Ausland fli ehen; er ve rbringt di e folgenden elf Jahre im Exil. Seine Werke indessen finden auf den deutschen Bühnen zunehmend Beachtung und Zustimmung. In Baden kommt 1852 Großherzog Friedrich 1. (zu- nächst als Regent für seinen kranken Bruder) zur Re- gierung. Er beruft von Dresden E duard D evri ent als Theaterdirek tor nach Karlsruh e . Am 17. Mai 1853 wird das von Heinrich Hübsch erbaute neue Hoftheater ' eröffnet. Vom 3. bis 6. Oktober 1853 erlebt Karlsruhe ein gro- ßes Musikfest2 unter der Leitung von Franz Liszt , dem lebenslangen Freund und Förderer Richard Wagners. Auf dem Programm steht auch die Tannhäuser-Ouver- türe, die nach großem Beifall sogleich wi ederholt wer- den muß. Teilnehmer am Musikfest ist auch de r junge Pianist Hans von Bülow, der später Liszts Tochter Co- sima heiraten und einer der tatkräftigsten Vorkämpfer Wagnerscher Musik sein wird. Als erste Wagne r-Oper in Karlsruhe wird am 28. Ja- nuar 1855 Tannhäuser aufgeführt] . 40 . Großherzog Friedrich I. 113 Jhnlorul)/. e~nnl~~. ttll 28. ~lJnuJ [ IMa. Ll I I!ltmr i u Iluig cbllb r n r m ~ lt Oltn r nt t n t. ~U'" U\tC\\ 'lla.\c. .. ~ann~tillfcr , ... Drr $Rngrrlirirg anf brr Ufartburg. l'lrt't mn.nui\2;t ::\\(1" on ~rrl \'Irlu, ~~. ~i~~r ~ 'h' _SU T . " fO" ' '' l t'ID.~-! ~~'lilr.i ~u 'l~~Tl""Jnl . . . . . . !lIra.a'~I. ~~j~!'"~. (ff~·lo.ldJ, I I ~ ~.:.I.sn:. ~~~i~' ~" 'l>r:lC'IIrt'l'f. !IIiu" .. ~ ebsl'T .• ~t;:;;:i .... .(""II~ Nt edj,om, ,.,., e!\'~IT. ~fli~:,~~ ,n;,dj17':;!' r.K~~14ftn . ~lt~.,r'-":::ß.tf. ~ltftU" • • . ru .tI~j~i,. (tiu jun61r .()irr . • I~"III. 30111111. !H,UfT, (\I'~ft ~ MII~ mrUlurr. \,!~dfr.UI'. l~r(fmak~. !lrltt'l"t ua~ j liasrrr 'llil~". e,rm,.. ~.(.t1'R, \Itt .. rlttm. 3.I~mu .. r •. '" .,~,~ •• ,. t ......... - .·1 ............ . • _ ... 11'10 .... ...-....., ........... . ' .... 1 " ... . -........ o\ot< • • 'fo". 11. iII .... . .. ",",·t ...... . . Il _ " , • • - .. 48 r. . • .. /.!I Ir_ _ .. JO Io. . - l n .. . -J ,H • _ I. t1 ... 1I1 .. ,.~. '" .kl J,Io ... , I. C"""', 1.\ 1Ih_' ,~I ... : ~ .. n"'I'I'1: ~dtnP~I.·. tt.II<f. r ....... f4<t ~ .. : !,N,. MI 1o!.'Jl tI - (>innf. _ no(!o~'" 'lI1~ ~I ... I •• I.I . .. Jtnrro..t '" I :II:~ ... _ e.,II .. i1!."'",,rn, * . 11 .. . !ltrN""' on If"t'''''''''o ,. .. _ , .... N ~d" •• \.(\~ • • t.. t: .. )00<'0 11--. _ "'!'<I ........ ~ .kn- 'i:I~ ...... _ uI i< ..... .. ... r .... Ion NT ~dhflimrr ~_ '00' ~ h. ~'''Ut .... l'8. 3 ...... tt,,· :::':'~' .. ~: ~n~.:.:..:!;:.. ~."'''''' t.o _!wb~ ... tot~ • •• 11 .... ', ffa U )&0 • • , I-M ", ... -...,..Ii" Oof·, .. I0 .. - 0" ( 11«",·)" .. 110 .. >- \l r. ,,0. .~u .... ....... ..... .......... - 41. Programmzctlcl 11 4 Vitrine 2: Lohengrin 1856. De r nicht aufgeführte Tri- stan 1859 Auf besonderen Wunsch des Fürsten folgt am 26. De- zember 1856 Lohengrin4 Z u diesem Zeitpunkt ist Fri edrich bereits mit Luise, der Tochter des Prinze n von Preußen (späteren Kaisers Wilhel m 1. ) ve rmählt , die am H ofe ihrer Mutter durch de ren Vorlese rin Alwine Frommann für Wagners Kunst gewo nnen worde n ist. Wagner erhält jetzt vo m badischen Hof ermunternde Bekundungen5 In Z ürich, in dem eben bezogenen Gar- tenhaus nahe der Villa Wesendonck , empfängt Wagner am 30. Juni 1857 Eduard Devrien t, der ihm aus der Dresdener Zeit als Freund gilt. Man beschließt, die erst in den G rundzügen konzipierte Oper Trist(1Il und Isolde zuerst in Karlsruhe zur Aufführung zu bringen . Der Versuch des Großherzogs von Baden, beim Kö- nig von Sachsen direkt einen Gnadenerweis für Wagner zu erwirken, fi ndet eindeutige Ab lehnung"- Jhnlorul)/. e~nnl~~. ttll 28. ~lJnuJ [ IMa. Ll I I!ltmr i u Iluig cbllb r n r m ~ lt Oltn r nt t n t. ~U'" U\tC\\ 'lla.\c. .. ~ann~tillfcr , ... Drr $Rngrrlirirg anf brr Ufartburg. l'lrt't mn.nui\2;t ::\\(1" on ~rrl \'Irlu, ~~. ~i~~r ~ 'h' _SU T . " fO" ' '' l t'ID.~-! ~~'lilr.i ~u 'l~~Tl""Jnl . . . . . . !lIra.a'~I. ~~j~!'"~. 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Juni 1857 Eduard Devrien t, der ihm aus der Dresdener Zeit als Freund gilt. Man beschließt, die erst in den G rundzügen konzipierte Oper Trist(1Il und Isolde zuerst in Karlsruhe zur Aufführung zu bringen . Der Versuch des Großherzogs von Baden, beim Kö- nig von Sachsen direkt einen Gnadenerweis für Wagner zu erwirken, fi ndet eindeutige Ab lehnung"- 42. Brief Richard Wagners an Eduard Devricnt vom 14. Juni 1857 11 5 42. Brief Richard Wagners an Eduard Devricnt vom 14. Juni 1857 11 5 Vitrine 3: Der nicht aufgeführte Tristan 1859 Den ersten Akt des Tristan vollendet Wagner in Zürich, den zweiten Akt in Venedig , wohin er sich im August 1858 begeben hat. Ende des Jahres erscheint im Druck das Libretto , das der Großherzogin Luise gewidmet ist7 Im Leseverein des Karlsruher Hoftheaters, einem Gremium zur Begutachtung neu eingereichter Stücke, trifft es bei dem Opern regisseur Adolph Rudolph auf offenkundiges Mißverstehen8 Tm Frühjahr 1859 über- siedelt Wagner von Vened ig nach Luzern, wo er am 6. August den Tristan vollendet. In Karl sruhe stößt das Werk aber bei der Vorberei- tung wegen seiner musikalischen Kühnheiten auf wach- sende Schwierigkeiten. Ihnen persönlich abzuhelfen , ist Wagner nicht in der Lage, da alle Gnadengesuche abge- lehnt worden sind . Weder der Kapellmeister Joseph Strauß9 , noch die Sängerinnen Clementine Howitz und Malvina Garrigues , auch nicht der junge Tenor Ludwig Schnorr von Carolsfeld , kommen mit ihren Aufgaben zurecht. Schließlich glaubt auch Devrient se lbst nicht mehr an einen E rfo lg. Nicht ohne Genugtuung tei lt er Wagner, in Paris , mit , daß der Tristan in Karlsruhe ni cht aufzuführen sei. 116 43. Opernregi sseur Adolph Rudolph r / 44. Gutachten Rudolphs vom 15. Januar 1859 Vitrine 3: Der nicht aufgeführte Tristan 1859 Den ersten Akt des Tristan vollendet Wagner in Zürich, den zweiten Akt in Venedig , wohin er sich im August 1858 begeben hat. Ende des Jahres erscheint im Druck das Libretto , das der Großherzogin Luise gewidmet ist7 Im Leseverein des Karlsruher Hoftheaters, einem Gremium zur Begutachtung neu eingereichter Stücke, trifft es bei dem Opern regisseur Adolph Rudolph auf offenkundiges Mißverstehen8 Tm Frühjahr 1859 über- siedelt Wagner von Vened ig nach Luzern, wo er am 6. August den Tristan vollendet. In Karl sruhe stößt das Werk aber bei der Vorberei- tung wegen seiner musikalischen Kühnheiten auf wach- sende Schwierigkeiten. Ihnen persönlich abzuhelfen , ist Wagner nicht in der Lage, da alle Gnadengesuche abge- lehnt worden sind . Weder der Kapellmeister Joseph Strauß9 , noch die Sängerinnen Clementine Howitz und Malvina Garrigues , auch nicht der junge Tenor Ludwig Schnorr von Carolsfeld , kommen mit ihren Aufgaben zurecht. Schließlich glaubt auch Devrient se lbst nicht mehr an einen E rfo lg. Nicht ohne Genugtuung tei lt er Wagner, in Paris , mit , daß der Tristan in Karlsruhe ni cht aufzuführen sei. 116 43. Opernregi sseur Adolph Rudolph r / 44. Gutachten Rudolphs vom 15. Januar 1859 45 . H ofkapcllmcislcr Joscph $Irauss Vitrine 4: Ludwig und Malvina Schnorr von Carolsfeld Ludwig , der Sohn des Malers Julius Schnorr von Ca- rol sfeld, kommt 1854 als Achtzehnjähriger nach Karls- ruhe und entwickelt sich dort binnen kurzem zu einem der größten Heldentenöre seiner Zeit. Seine Partnerin ist Malvina Garrigues , mit der er sich 1859 verlobt10 Beide verlassen am Ende der Spielzeit 1860 Karlsruhe , wo sie noch im Januar be i einem Konzert im Schloß den Zwiegesang aus dem zweiten Akt des Trislan zu Gehör gebracht haben H Wagner selbst lern t Ludwig Schnorr erst im Mai 1862 bei einem Gastspiel in Karlsruhe als Lohengrin kennen. Er findet in ihm den idealen Vertreter seiner Bühnen- gestalten. 1865 wird dann das Ehepaar Schnorr in München bei der Uraufführung als erste Tristan und Iso lde verkör- pern. Ludwig stirbt wenige Tage darauf, Malvina kehrt spä ter nach Karlsruhe ZlJrück und lebt dort bis ZU ihrem Tode im Jahr 190412 117 45 . H ofkapcllmcislcr Joscph $Irauss Vitrine 4: Ludwig und Malvina Schnorr von Carolsfeld Ludwig , der Sohn des Malers Julius Schnorr von Ca- rol sfeld, kommt 1854 als Achtzehnjähriger nach Karls- ruhe und entwickelt sich dort binnen kurzem zu einem der größten Heldentenöre seiner Zeit. Seine Partnerin ist Malvina Garrigues , mit der er sich 1859 verlobt10 Beide verlassen am Ende der Spielzeit 1860 Karlsruhe , wo sie noch im Januar be i einem Konzert im Schloß den Zwiegesang aus dem zweiten Akt des Trislan zu Gehör gebracht haben H Wagner selbst lern t Ludwig Schnorr erst im Mai 1862 bei einem Gastspiel in Karlsruhe als Lohengrin kennen. Er findet in ihm den idealen Vertreter seiner Bühnen- gestalten. 1865 wird dann das Ehepaar Schnorr in München bei der Uraufführung als erste Tristan und Iso lde verkör- pern. Ludwig stirbt wenige Tage darauf, Malvina kehrt spä ter nach Karlsruhe ZlJrück und lebt dort bis ZU ihrem Tode im Jahr 190412 117 I, .)I 'lf I10H.H. von CAROLSFELD. 46. Ludwig Schnorr von Carolsfeld 47. Malvin a G arri gues 118 I, .)I 'lf I10H.H. von CAROLSFELD. 46. Ludwig Schnorr von Carolsfeld 47. Malvin a G arri gues 118 CONCERT '" GH,(h"lSHEltZOGLICIIEN SCHLOSSE Hm 27 . . JuIlHa .. 18GU. - ~. - I I. TJ-[EIL. f I. ~erture zu Leonore \',m Ih:t:TllOn:s. 1 ~--;'f.tr ::r;"?d.~ JJ,d/." v 0 .. t. aue d e• Bnl' ,'ha \"(111 ;U:",w ' 'TI:. gC!l.u n ;!'c li v"n ._ Frillll ... in (:"rn!I'/n ...... H erm Sdm(Jrr~ " .• J;;.". 06" • I'f/,,. . :\. Capriccio "mI )h:SL>IU.~~OIlS f/ir Chwicr 11011 Urche~tcr, 01" 11.. 11-111(111. \' "rsclrllgClI " nll Il crrn hafliwOl fr" ;1. Introduetion ZU TrUta.n und 1Io1de, ,'"tl Ihuu .uu> WAGSE1t. 11. '.l"HElL. I. Ouverture nt~lnlline ""0 :'Ih:N\ • .:r-"!:lOII1>', J~.u~· "1. Tenorarie aua&hM \"<)11 :\h:snF. I_~.""'''s, g'ClIungcll nm II.-trll 8chnorr. a. Putaaie 1I:ber Themata &111 Norm .. ' -1111 1' ,\I:I.~fI-AI.\'.\IU;., rnr IIl1rfc und Orehe1'-lt't. )!c$ll ich \'011 1-" 111l /:111/1)/1 '/" 1 I 1 1 I ~_.-i 48. Programm Vitrine 5: Das Niederlassungsprojekt Richard Wagner , der 1860 amnestiert worden ist, kommt im April 1861 erstmals nach Karlsruhe, Die Ab- sicht, jetzt den Tristan erneut vorzunehmen, scheitert vor allem daran, daß Ludwig und Malvina Schnorr nicht mehr da sind, Die freundliche Aufnahme durch das ba- dische Fürstenpaar veranlaßt jedoch Wagner , se ine fe- ste Niederlassung in Karlsruhe ins Auge zu fassen . E r wi ll damit auch seiner herzkranken , von ihm immer wieder getrennt lebenden Ehefrau Minna ein neues Zu- hause schaffen . Am 31. August 1861 unterbreitet er von Wien aus dem Großherzog schriftlich se inen Wunsch, zum badischen Hof in ein besoldetes Verhältnis zu tre- ten , das ihm in großzügiger Weise erlaube, seine künst- lerischen Fähigkeiten und seine künftigen Werke dem Karlsruher Theater zur Verfügung zu stellen' 3 Der Theaterdirektor jedoch wendet sich gegen diese Vor- stellungen, die Wagner zu große Zugeständnisse ma- chen und einen Eingriff in seine, Devrients , Kompeten- zen bedeuten würden'4, Dem Großherzog bleibt daher nichts anderes übrig , als Wagner eine Absage zu ertei - len'5 119 CONCERT '" GH,(h"lSHEltZOGLICIIEN SCHLOSSE Hm 27 . . JuIlHa .. 18GU. - ~. - I I. TJ-[EIL. f I. ~erture zu Leonore \',m Ih:t:TllOn:s. 1 ~--;'f.tr ::r;"?d.~ JJ,d/." v 0 .. t. aue d e• Bnl' ,'ha \"(111 ;U:",w ' 'TI:. gC!l.u n ;!'c li v"n ._ Frillll ... in (:"rn!I'/n ...... H erm Sdm(Jrr~ " .• J;;.". 06" • I'f/,,. . :\. Capriccio "mI )h:SL>IU.~~OIlS f/ir Chwicr 11011 Urche~tcr, 01" 11.. 11-111(111. \' "rsclrllgClI " nll Il crrn hafliwOl fr" ;1. Introduetion ZU TrUta.n und 1Io1de, ,'"tl Ihuu .uu> WAGSE1t. 11. '.l"HElL. I. Ouverture nt~lnlline ""0 :'Ih:N\ • .:r-"!:lOII1>', J~.u~· "1. Tenorarie aua&hM \"<)11 :\h:snF. I_~.""'''s, g'ClIungcll nm II.-trll 8chnorr. a. Putaaie 1I:ber Themata &111 Norm .. ' -1111 1' ,\I:I.~fI-AI.\'.\IU;., rnr IIl1rfc und Orehe1'-lt't. )!c$ll ich \'011 1-" 111l /:111/1)/1 '/" 1 I 1 1 I ~_.-i 48. Programm Vitrine 5: Das Niederlassungsprojekt Richard Wagner , der 1860 amnestiert worden ist, kommt im April 1861 erstmals nach Karlsruhe, Die Ab- sicht, jetzt den Tristan erneut vorzunehmen, scheitert vor allem daran, daß Ludwig und Malvina Schnorr nicht mehr da sind, Die freundliche Aufnahme durch das ba- dische Fürstenpaar veranlaßt jedoch Wagner , se ine fe- ste Niederlassung in Karlsruhe ins Auge zu fassen . E r wi ll damit auch seiner herzkranken , von ihm immer wieder getrennt lebenden Ehefrau Minna ein neues Zu- hause schaffen . Am 31. August 1861 unterbreitet er von Wien aus dem Großherzog schriftlich se inen Wunsch, zum badischen Hof in ein besoldetes Verhältnis zu tre- ten , das ihm in großzügiger Weise erlaube, seine künst- lerischen Fähigkeiten und seine künftigen Werke dem Karlsruher Theater zur Verfügung zu stellen' 3 Der Theaterdirektor jedoch wendet sich gegen diese Vor- stellungen, die Wagner zu große Zugeständnisse ma- chen und einen Eingriff in seine, Devrients , Kompeten- zen bedeuten würden'4, Dem Großherzog bleibt daher nichts anderes übrig , als Wagner eine Absage zu ertei - len'5 119 Vitrine 6: Der nicht dirigierte Lohengrin 1862. Der Bruch mit E duard D evrient Von Biebrich bei Wiesbaden, seinem vorübergehenden Wohnsi tz, kommt Wagner im Frühjahr 1862 mehrmals nach Karlsruhe. E r li est de m Großherzogspaar die Mei- stersinger vor und verhandelt über die persönliche musi- kalische Leitung eine r Lohengrin-Aufführung. Die Wiedergabe dieses Werkes im Karlsruhe r Theater fin- det bei ihm jedoch so große Mißbilligung, daß er von seiner Z usage wieder zurücktritt. Auch der Plan einer kon ze rtanten Darbietung einzelner Kompositionen aus noch ni cht aufgeführten Werken l6 kommt zunächst ni cht vora n. Bei einem Besuch in Karlsruhe, aus Anlaß eines Gastspiels vo n Schnorr , kommt es am 27. Mai zwi- schen Wagner und Devrient zum Zerwürfnis , das auch der Großherzog in e iner Wagner gewährten Audienz ni cht mehr zu schli chten vermag. Der Fürst entl äßt Wagner in Verstimmung. Gleichwohl bleibt dieser mit Karlsruhe in Ve rbindung, se in Vertrauter hi er wird der Musikdirektor Wilhelm Kalliwoda l7 . Z u seinen Anhän- gern zä hlt auch der Konzertmeister Carl Willig 120 49. Mitteilu ng Großherzog Fricdrichs an Eduard Devrient vom 27. Mai 1862 50. Wilhelm Kalliwoda Vitrine 6: Der nicht dirigierte Lohengrin 1862. Der Bruch mit E duard D evrient Von Biebrich bei Wiesbaden, seinem vorübergehenden Wohnsi tz, kommt Wagner im Frühjahr 1862 mehrmals nach Karlsruhe. E r li est de m Großherzogspaar die Mei- stersinger vor und verhandelt über die persönliche musi- kalische Leitung eine r Lohengrin-Aufführung. Die Wiedergabe dieses Werkes im Karlsruhe r Theater fin- det bei ihm jedoch so große Mißbilligung, daß er von seiner Z usage wieder zurücktritt. Auch der Plan einer kon ze rtanten Darbietung einzelner Kompositionen aus noch ni cht aufgeführten Werken l6 kommt zunächst ni cht vora n. Bei einem Besuch in Karlsruhe, aus Anlaß eines Gastspiels vo n Schnorr , kommt es am 27. Mai zwi- schen Wagner und Devrient zum Zerwürfnis , das auch der Großherzog in e iner Wagner gewährten Audienz ni cht mehr zu schli chten vermag. Der Fürst entl äßt Wagner in Verstimmung. Gleichwohl bleibt dieser mit Karlsruhe in Ve rbindung, se in Vertrauter hi er wird der Musikdirektor Wilhelm Kalliwoda l7 . Z u seinen Anhän- gern zä hlt auch der Konzertmeister Carl Willig 120 49. Mitteilu ng Großherzog Fricdrichs an Eduard Devrient vom 27. Mai 1862 50. Wilhelm Kalliwoda 5 1. earl Will 121 5 1. earl Will 121 Vitrine 7/8: Die "Große Musikaufführung" 1863 Materie lle Bedrängnisse, aber auch der Wunsch , den Groß herzog von Baden für sich zurückzugewinnen , las- sen Wagner bald wieder auf Karlsruhe zukommen. Die Resonanz ist e rmutige nd . So kann jetzt der alte Plan e i- ner Konzertveranstaltung unter der persönlichen Lei- tung des Meisters Gestalt annehmen. Wagner erstrebt dabei ni cht so sehr finanziellen Gewinn , als ein künstle- risches Gelinge n nach seinen Intentionen1S". So nimmt er auch wi llig in Kauf, daß das Hoftheaterorchester durch Musiker aus Mannheim und Baden-Baden ver- stärkt werden muß. Die Solopartien bestreiten jedoch ausschli eßlich Kar! sruher Sänger , Wilhelm Brandes, Kar! Brulliot und Ka rl überhoffer. Die "Große Musikaufführung" am 14. November 1863 19 vor einem prominenten Publikum (zugegen ist u. a. der russische Schriftsteller Iwan S. Turgenjew) wird Zll einem glänzenden E rfolg. Der Großherzog wünscht die Wiede rholung des Konze rtes am 19. No- vember2o, bei dem auch de r von Wagner hoch ge- schätzte Baritonist Josef Hauser zu Gehör kommt. Wagne r erh ält de n Reinertrag der bei den Konzerte als Hono rar und darf als besonderes Geschenk des Großherzogs eine go ldene Dose , gefüllt mit 60 Napo le- ons d 'o r, in Empfang nehme n21• Friedrich ist Wagner wieder so sehr gewogen, daß er ihm , der im April 1864 mit der Bitte um Vorschuß auf seine noch nicht vollendeten Meistersinger vorstellig wird , eine we itere Gra tifikat ion von 330 G ulden aus- händigen liißt22 J22 !llli • .tUl\nnrin oluf"rbl'bt'utll1 ~UI'Jlnr lllrl1l . ~rO~t ~upfauffü~rllng unttr Ut'tf~nli~ Ytilunß Ni' .btrm -lcbn •• 8*" Ift'I:ri N. tJnl'ibrr\<,j\!o d)c ~ftfdlc'li" hrd! 1'hjiln: tTt '1~u.ki.rf ~f n t ~~riful!k,lInf .. ~ ~H ~~nn Jtnff&ttn_ u '"'41 Il'irt :)al !llrffi~ I ..... ''',"11( " .. ..,ri .. tI _ W'.u. -,-.n: trilr .:Utltrilun!l I. UorlJid aal ;ti.alt i r rebt!}" ~IIM') l nitn .. r Jit ltor 'l ... Drna_I"fJ bf'T Ilhl"rfll.fr I I~ "1I>tt1lff',1Iar1'" I f'~j:;>nfl a. ~.'nll,' &1" ~"" 2-edK I !\.Irun 1 \ !l/nil"~as" ~ l)or~,I. 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Vitrine 7/8: Die "Große Musikaufführung" 1863 Materie lle Bedrängnisse, aber auch der Wunsch , den Groß herzog von Baden für sich zurückzugewinnen , las- sen Wagner bald wieder auf Karlsruhe zukommen. Die Resonanz ist e rmutige nd . So kann jetzt der alte Plan e i- ner Konzertveranstaltung unter der persönlichen Lei- tung des Meisters Gestalt annehmen. Wagner erstrebt dabei ni cht so sehr finanziellen Gewinn , als ein künstle- risches Gelinge n nach seinen Intentionen1S". So nimmt er auch wi llig in Kauf, daß das Hoftheaterorchester durch Musiker aus Mannheim und Baden-Baden ver- stärkt werden muß. Die Solopartien bestreiten jedoch ausschli eßlich Kar! sruher Sänger , Wilhelm Brandes, Kar! Brulliot und Ka rl überhoffer. Die "Große Musikaufführung" am 14. November 1863 19 vor einem prominenten Publikum (zugegen ist u. a. der russische Schriftsteller Iwan S. Turgenjew) wird Zll einem glänzenden E rfolg. Der Großherzog wünscht die Wiede rholung des Konze rtes am 19. No- vember2o, bei dem auch de r von Wagner hoch ge- schätzte Baritonist Josef Hauser zu Gehör kommt. Wagne r erh ält de n Reinertrag der bei den Konzerte als Hono rar und darf als besonderes Geschenk des Großherzogs eine go ldene Dose , gefüllt mit 60 Napo le- ons d 'o r, in Empfang nehme n21• Friedrich ist Wagner wieder so sehr gewogen, daß er ihm , der im April 1864 mit der Bitte um Vorschuß auf seine noch nicht vollendeten Meistersinger vorstellig wird , eine we itere Gra tifikat ion von 330 G ulden aus- händigen liißt22 J22 !llli • .tUl\nnrin oluf"rbl'bt'utll1 ~UI'Jlnr lllrl1l . ~rO~t ~upfauffü~rllng unttr Ut'tf~nli~ Ytilunß Ni' .btrm -lcbn •• 8*" Ift'I:ri N. tJnl'ibrr\<,j\!o d)c ~ftfdlc'li" hrd! 1'hjiln: tTt '1~u.ki.rf ~f n t ~~riful!k,lInf .. ~ ~H ~~nn Jtnff&ttn_ u '"'41 Il'irt :)al !llrffi~ I ..... ''',"11( " .. ..,ri .. tI _ W'.u. -,-.n: trilr .:Utltrilun!l I. UorlJid aal ;ti.alt i r rebt!}" ~IIM') l nitn .. r Jit ltor 'l ... 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"' ""_ 11 )11·· "' 11'_ ""'''-, t." 1II~_ t.~ ":',, I' 111_ 1ItI ... "'!t, " • ..,ln .. ~~m 1'1 53. Im November 1863 wohn te Richa rd Wagne r im Gast haus .. Zu m Englischen I-Io r' 123 ~~m 1'1 53. Im November 1863 wohn te Richa rd Wagne r im Gast haus .. Zu m Englischen I-Io r' 123 54. l osef I-lauser 124 Vitrine 9: Tristan und Iso/de in München 1865 . Die Mei- stersinger von Nürnberg in Karlsruhe 1869 Im Mai 1864 findet Richard Wagner in König Ludwig 11. von Bayern den lang gesuchten vorbehaltlosen Mä- ze n. In München kann daher auch endlich der rristan , am 10. Juni 1965 unte r de r Leitung vo n Hans von Bülow und mit Ludwig und Malvina Sch norr in den Titelrol- len , über die Bühne gehen . E in Ere ignis von ku lturhi- storisch em Rang , das auch von Karl sruhe aus mit größ- tem Inte resse verfo lgt wird23 Am 21. Juni 1868 - Wagner hat in zwischen den Wohnsitz München wieder aufgegeben - kommt es auch , gle ichfall s im Kö niglichen Ho f- und Na tio nal- Theater , zur U raufführung der Meistersinger von Niirn- berg. Der Karlsruher Hofkapellmeiste r Henn ann Levi , seit 1864 im Amt und noch nicht völl ig im Banne Ri- chard Wagners, äußert sich zunächst sehr zurückhal- tend übe r die Erfolgsaussichten der Oper24 . G leichwo hl bringt das Großherzogliche Hofthea te r nach e inigen Terminschwie rigkeite n die Meistersinger scho n am 5. Februar 186925 Zu le tzt muß noch an Ste ll e des e r- krankten Tenors Brandes für di e Parti e des Walte r von Stolzing der Sänger de r Uraufführung, Franz Ignaz Nachbaur , gegen e in beträchtliches Hono rar nach Karlsruhe gerufen we rden26 . D ie Beurte ilung ist zu- nächst zwiespä ltig, auch bei dem sonst Wagner wohlge- sinnten Redakteur der " Karlsruh er Zeitung,,27 54. l osef I-lauser 124 Vitrine 9: Tristan und Iso/de in München 1865 . Die Mei- stersinger von Nürnberg in Karlsruhe 1869 Im Mai 1864 findet Richard Wagner in König Ludwig 11. von Bayern den lang gesuchten vorbehaltlosen Mä- ze n. In München kann daher auch endlich der rristan , am 10. Juni 1965 unte r de r Leitung vo n Hans von Bülow und mit Ludwig und Malvina Sch norr in den Titelrol- len , über die Bühne gehen . E in Ere ignis von ku lturhi- storisch em Rang , das auch von Karl sruhe aus mit größ- tem Inte resse verfo lgt wird23 Am 21. Juni 1868 - Wagner hat in zwischen den Wohnsitz München wieder aufgegeben - kommt es auch , gle ichfall s im Kö niglichen Ho f- und Na tio nal- Theater , zur U raufführung der Meistersinger von Niirn- berg. Der Karlsruher Hofkapellmeiste r Henn ann Levi , seit 1864 im Amt und noch nicht völl ig im Banne Ri- chard Wagners, äußert sich zunächst sehr zurückhal- tend übe r die Erfolgsaussichten der Oper24 . G leichwo hl bringt das Großherzogliche Hofthea te r nach e inigen Terminschwie rigkeite n die Meistersinger scho n am 5. Februar 186925 Zu le tzt muß noch an Ste ll e des e r- krankten Tenors Brandes für di e Parti e des Walte r von Stolzing der Sänger de r Uraufführung, Franz Ignaz Nachbaur , gegen e in beträchtliches Hono rar nach Karlsruhe gerufen we rden26 . D ie Beurte ilung ist zu- nächst zwiespä ltig, auch bei dem sonst Wagner wohlge- sinnten Redakteur der " Karlsruh er Zeitung,,27 55 . Herma nn Levi Vitrine 10: Die ersten Bayreuther Festspiele 1872 übersiedelt Richard Wagner mit seiner Familie nach Bayreuth . Die Verwirklichung seines Lebenstrau- mes, sein Werk einem eigenen Festspielhaus anzuver- trauen, bahnt sich an. Zu den Gönnern , die ihm dazu di e Mitte l besorgen, zählt auch das badische G roßherzogspaa r. Es erwirbt im Dezember 1872 zwei Patronatscheine28 A uch Hans von Bülow, den seine Frau Cosima ver- lassen hat, um sich mit Richard Wagner zu verbinden, stellt sich weiterhin in den Dienst des Wagnerschen Werkes. E r gibt im April 1873 in Karlsruhe zwei Kon- zerte, deren Reinerlös für Bayreuth bestimmt ist , die abe r mit einem fin anziellen Mißerfo lg enden2". A uf der Suche nach fähi gen Musike rn für seine ersten Festspiele wendet sich Wagner auch an den ihm be- kannten Karl sruher Konzertmeister Ca rl Will30 Im Sommer 1876 ist Wagner am Z iel: Mit Reingold beginnt am 13. August der erste A ufführungszyk lus des Ring des Nibelungen. Prominentester Gast der Vorstel- lung ist der Deutsche Kaise r , an seiner Seite Tochter und Schwiegersohn , G roßherzogin Luise und Großher- zog Friedri ch von Baden3 ] . Trotz künstl erischen Gelingens hinterl asse n die er- sten Festspiele einen Berg von Schulden, den abzutra- gen wiederum die Patrone aufgerufen sind . 125 55 . Herma nn Levi Vitrine 10: Die ersten Bayreuther Festspiele 1872 übersiedelt Richard Wagner mit seiner Familie nach Bayreuth . Die Verwirklichung seines Lebenstrau- mes, sein Werk einem eigenen Festspielhaus anzuver- trauen, bahnt sich an. Zu den Gönnern , die ihm dazu di e Mitte l besorgen, zählt auch das badische G roßherzogspaa r. Es erwirbt im Dezember 1872 zwei Patronatscheine28 A uch Hans von Bülow, den seine Frau Cosima ver- lassen hat, um sich mit Richard Wagner zu verbinden, stellt sich weiterhin in den Dienst des Wagnerschen Werkes. E r gibt im April 1873 in Karlsruhe zwei Kon- zerte, deren Reinerlös für Bayreuth bestimmt ist , die abe r mit einem fin anziellen Mißerfo lg enden2". A uf der Suche nach fähi gen Musike rn für seine ersten Festspiele wendet sich Wagner auch an den ihm be- kannten Karl sruher Konzertmeister Ca rl Will30 Im Sommer 1876 ist Wagner am Z iel: Mit Reingold beginnt am 13. August der erste A ufführungszyk lus des Ring des Nibelungen. Prominentester Gast der Vorstel- lung ist der Deutsche Kaise r , an seiner Seite Tochter und Schwiegersohn , G roßherzogin Luise und Großher- zog Friedri ch von Baden3 ] . Trotz künstl erischen Gelingens hinterl asse n die er- sten Festspiele einen Berg von Schulden, den abzutra- gen wiederum die Patrone aufgerufen sind . 125 , .1 56. 13ricf Richard Wagners an earl Will vom 11. Juni 1874 126 Vitrine 11: D er erste Ring in Karlsruhe Der geschlossene Zyk lus des Ring des Nibelungen kommt dem Karlsruher Publikum erstmals 1883 zu Ge- hör. Veranstalter ist aber nicht die Hofbühne, sondern das eigens hierfür geschaffene " Richard-Wagner-Thea- ter", mit dem der Impresario Angelo Ne umann ein Jahr lang die deutschen Hau~tstädte und weitere europäi- sche Metropolen bereist3 . Es gasti ert in Karlsruhe vom 5. bis 9. März. Wenige Tage zuvor , am 13. Februar, kurz nach Neumanns Vertragsabschluß mit Karlsruhe, ist Richard Wagne r in Venedig verstorben3J Vitrine 12: Felix MOlll Unter Felix MOlll, der 1880, e rst 24 Jahre alt , Hofka- pellme ister wird, e rl angt Karlsruhe für die Pflege dra- matischer Musikwerke hervorragende Bedeutung. Mit MOll l besitzt das Hoftheater 23 Jahre lang einen Diri- genten von internationalem Ruf34 Um ihn fester an die badische Residenz zu binden , ernennt man ihn 1893- ein für Karl sruhe erstmaliger Vorgang - zum General- musikdirek to r35 1904 geht MOlll nach München36, wo er noch sieben Jahre wirkt , bis er am 21. Juni ·1911 wä hrend einer Tri- slan-Aufführung scll\ve r herzkrank zusammenbricht. Felix MOlll war zuerst mit der Sängerin Henri ette Standthartner ve rheira te t ; auf dem Sterbebett ehelicht er Zdenka Faßbender, die zuvor ebenfa lls dem Karlsru- her H oftheate r angehört hat. , .1 56. 13ricf Richard Wagners an earl Will vom 11. Juni 1874 126 Vitrine 11: D er erste Ring in Karlsruhe Der geschlossene Zyk lus des Ring des Nibelungen kommt dem Karlsruher Publikum erstmals 1883 zu Ge- hör. Veranstalter ist aber nicht die Hofbühne, sondern das eigens hierfür geschaffene " Richard-Wagner-Thea- ter", mit dem der Impresario Angelo Ne umann ein Jahr lang die deutschen Hau~tstädte und weitere europäi- sche Metropolen bereist3 . Es gasti ert in Karlsruhe vom 5. bis 9. März. Wenige Tage zuvor , am 13. Februar, kurz nach Neumanns Vertragsabschluß mit Karlsruhe, ist Richard Wagne r in Venedig verstorben3J Vitrine 12: Felix MOlll Unter Felix MOlll, der 1880, e rst 24 Jahre alt , Hofka- pellme ister wird, e rl angt Karlsruhe für die Pflege dra- matischer Musikwerke hervorragende Bedeutung. Mit MOll l besitzt das Hoftheater 23 Jahre lang einen Diri- genten von internationalem Ruf34 Um ihn fester an die badische Residenz zu binden , ernennt man ihn 1893- ein für Karl sruhe erstmaliger Vorgang - zum General- musikdirek to r35 1904 geht MOlll nach München36, wo er noch sieben Jahre wirkt , bis er am 21. Juni ·1911 wä hrend einer Tri- slan-Aufführung scll\ve r herzkrank zusammenbricht. Felix MOlll war zuerst mit der Sängerin Henri ette Standthartner ve rheira te t ; auf dem Sterbebett ehelicht er Zdenka Faßbender, die zuvor ebenfa lls dem Karlsru- her H oftheate r angehört hat. 57. Angelo Neumann Vitrinen 13-16: Klein-Bayreuth In se iner Karl sruher Ze it , von 1886 an und mit einer Ausnahme (1899), geht Mottl zu a lle n damals sta tt fin- denden Bayre uther Festspielen. Es gibt kein Werk aus de r Re ifezeit Wagners, das er dort ni cht dirigiert hat. Natürlich beherrscht das Schaffen Richard Wagners auch den Spielplan des Hoftheaters. Karlsruh e e rwirbt sich den Ruf eines " Kl ein -Bayreuth ". Mottl hat viele dramatische Sänge r aus Karlsruhe nach Bayreuth vermittelt37 Einladungen ergehen aber nicht nur an Solisten, sondern auch an Chor- und O r- chestermitglieder sowie an technisches Personal3B Cosima Wagner , di e Leiterin der Festspiele, we iß sich auch im E inverständnis mit den Karl sruhe r Inten- danten , Gustav zu Put litz und Albe rt Bürklin , di e nur dann Anstände machen, wenn die Belange des Hof- theaters , e twa bei Terminkollisionen , in Mitl eiden- schaft gezogen sind39 An die Stelle Mottls tri tt 1904 Michael Balling40 Nachfo lge r Bürklins wird im gleichen Jahr August Bas- sermann. In seiner Amtszeit , nach dem Tode des alt en Großherzogs 1907, beginnen die starken Bindunge n an Bayreuth sich zu lockern . 127 57. Angelo Neumann Vitrinen 13-16: Klein-Bayreuth In se iner Karl sruher Ze it , von 1886 an und mit einer Ausnahme (1899), geht Mottl zu a lle n damals sta tt fin- denden Bayre uther Festspielen. Es gibt kein Werk aus de r Re ifezeit Wagners, das er dort ni cht dirigiert hat. Natürlich beherrscht das Schaffen Richard Wagners auch den Spielplan des Hoftheaters. Karlsruh e e rwirbt sich den Ruf eines " Kl ein -Bayreuth ". Mottl hat viele dramatische Sänge r aus Karlsruhe nach Bayreuth vermittelt37 Einladungen ergehen aber nicht nur an Solisten, sondern auch an Chor- und O r- chestermitglieder sowie an technisches Personal3B Cosima Wagner , di e Leiterin der Festspiele, we iß sich auch im E inverständnis mit den Karl sruhe r Inten- danten , Gustav zu Put litz und Albe rt Bürklin , di e nur dann Anstände machen, wenn die Belange des Hof- theaters , e twa bei Terminkollisionen , in Mitl eiden- schaft gezogen sind39 An die Stelle Mottls tri tt 1904 Michael Balling40 Nachfo lge r Bürklins wird im gleichen Jahr August Bas- sermann. In seiner Amtszeit , nach dem Tode des alt en Großherzogs 1907, beginnen die starken Bindunge n an Bayreuth sich zu lockern . 127 128 128 Vitrine 17: Hans Thoma Der Maler H ans Thoma lernt Cosima Wagner 1888 in Frankfurt kennen4' . Aus dieser Zeit dati ert auch seine lebenslange Freundschaft mit Cosimas Schwiegersohn , dem Kunsthi sto riker Henry Thode . Für den Rin.g der Bayreuther Festspiele 1896 liefert Thoma Kostüment- würfe42 Die engen Beziehungen zum Haus Wahnfried dauern auch fort , nachdem Thoma 1899 als Direktor de r G ale ri e und Professor an der Kunstschule nach Karlsruhe in seine badische Heimat zurückge kehrt ist43 Vitrine 18: Siegfri ed Wagner Siegfri ed (geboren 1869) , der e in zige Sohn Richard Wagners, folgt zunächst se iner Neigun g zum Fach Ar- chitektur. Sein Stud iengang führt ihn 1891 an die Tech- nische Hochschule in Karlsruhe44 . Dort , bei Feli x Mottl , fi ndet e r endg ülti g zum Musikerberuf. Siegfri ed Wagner wird Dirigent und komponiert mehrere Opern , vo n denen drei e rstmals in Karl sruhe aufgeführt wer- den 45 1906 übernimmt er die Le itung der Bayreuther Festspiele . E r stirbt am 4. August 1930, wenige Monate nach dem Tode von Cosima Wagner, die e in Alter von 92 Jahren erreicht hat. Vitrine 19: Das Badi sche Landesthea ter Nach dem Verlust der Residenz 1918 be müht sich das Landestheater Karlsruhe erfolgreich , seinem Ruf als Pflegestätte Wagnerseher Kunst gerecht zu werden. Es ist dies di e Ze it der G eneralmusikdirektoren bzw. Ka- pellmeister Fritz Cortolezis (1913- 1924) , Alfred Lo- rentz (1899-1925) , Joseph Krips (1926-1933) , sowie der Sänger Max Büttner (1901- 1925) , Joseph Schöffel (1914-1921) und Theo Strack (1925-1944). Am 29. Sep- tember 1919 findet die erste Karl sruher Aufführung des Parsifal statt , der im Jahre 1914 für die deutschen Büh- nen fre i geworden ist46• 61. Kostüm cntwurf Wotan als Wanderer von Hans Thoma 58. Pau line Mailhac als Ortrud 59 . Siegfried Wagner und Felix Moltl 60 . Cosima Wagner , Gemäld e von Hans Thoma 129 Vitrine 17: Hans Thoma Der Maler H ans Thoma lernt Cosima Wagner 1888 in Frankfurt kennen4' . Aus dieser Zeit dati ert auch seine lebenslange Freundschaft mit Cosimas Schwiegersohn , dem Kunsthi sto riker Henry Thode . Für den Rin.g der Bayreuther Festspiele 1896 liefert Thoma Kostüment- würfe42 Die engen Beziehungen zum Haus Wahnfried dauern auch fort , nachdem Thoma 1899 als Direktor de r G ale ri e und Professor an der Kunstschule nach Karlsruhe in seine badische Heimat zurückge kehrt ist43 Vitrine 18: Siegfri ed Wagner Siegfri ed (geboren 1869) , der e in zige Sohn Richard Wagners, folgt zunächst se iner Neigun g zum Fach Ar- chitektur. Sein Stud iengang führt ihn 1891 an die Tech- nische Hochschule in Karlsruhe44 . Dort , bei Feli x Mottl , fi ndet e r endg ülti g zum Musikerberuf. Siegfri ed Wagner wird Dirigent und komponiert mehrere Opern , vo n denen drei e rstmals in Karl sruhe aufgeführt wer- den 45 1906 übernimmt er die Le itung der Bayreuther Festspiele . E r stirbt am 4. August 1930, wenige Monate nach dem Tode von Cosima Wagner, die e in Alter von 92 Jahren erreicht hat. Vitrine 19: Das Badi sche Landesthea ter Nach dem Verlust der Residenz 1918 be müht sich das Landestheater Karlsruhe erfolgreich , seinem Ruf als Pflegestätte Wagnerseher Kunst gerecht zu werden. Es ist dies di e Ze it der G eneralmusikdirektoren bzw. Ka- pellmeister Fritz Cortolezis (1913- 1924) , Alfred Lo- rentz (1899-1925) , Joseph Krips (1926-1933) , sowie der Sänger Max Büttner (1901- 1925) , Joseph Schöffel (1914-1921) und Theo Strack (1925-1944). Am 29. Sep- tember 1919 findet die erste Karl sruher Aufführung des Parsifal statt , der im Jahre 1914 für die deutschen Büh- nen fre i geworden ist46• 61. Kostüm cntwurf Wotan als Wanderer von Hans Thoma 58. Pau line Mailhac als Ortrud 59 . Siegfried Wagner und Felix Moltl 60 . Cosima Wagner , Gemäld e von Hans Thoma 129 Gros.~h. Technische Hochschjlle KarJ. ruhe . ..;, 3/ AbLeilung rür t' 4t"'~:k~er , Verzeichnis der "fon dem f!1 " , t ~rt," 'e" II ~'T" *~il"/;f'Q~ ....?~~ «(l'boru ... U I.. ~_. l (l I im ~;4~.sem&8t.er 18 f7!J ' 'Y _ l f!<t'1l:'~" rtlrle!jllll~n u,,,, ('bun~n tI~ r"lIlW1. E,II'"~"cj,i" a....l.ooo ~""i: 6H "'"- 62. Vorlesungsbescheinigun g für Sicgfricd Wagner 130 ['I1"'~""';l:. B;i'-I IUI""I· ,. .". .... <10.0... ... _ BIUe " 'entlellr 63. Programmzettel Gros.~h. Technische Hochschjlle KarJ. ruhe . ..;, 3/ AbLeilung rür t' 4t"'~:k~er , Verzeichnis der "fon dem f!1 " , t ~rt," 'e" II ~'T" *~il"/;f'Q~ ....?~~ «(l'boru ... U I.. ~_. l (l I im ~;4~.sem&8t.er 18 f7!J ' 'Y _ l f!<t'1l:'~" rtlrle!jllll~n u,,,, ('bun~n tI~ r"lIlW1. E,II'"~"cj,i" a....l.ooo ~""i: 6H "'"- 62. Vorlesungsbescheinigun g für Sicgfricd Wagner 130 ['I1"'~""';l:. B;i'-I IUI""I· ,. .". .... <10.0... ... _ BIUe " 'entlellr 63. Programmzettel A nmerkungen [ Lithographie von Reichei. Stadta rchiv Ka rlsru he = StA 8/PBS XIVa/216. 2 Plakat. StA 8/PBS XIVb/448. 3 Auffüh rungszeHei; Bericht der .,Karlsruher Zeitung" vom 30. 1.1855; Schre iben Devrients an di e Großherzogliche Intendanz. in dem er sich für eine Honorarnachzahl ung an Wagner einsetzt, 25.2. 1855. Badisc he Lan- desbibliothek = BLB : H 141, H!. 1311132. 4 Devri ent beant ragt bei der Großherzoglichen Intendanz die Erwerbung des Lolteflgrill. 8.5.1856. BLB: H 141. 111 , 137; Aufflihrungszettel. 5 Wagner kü nd igt Devrient e ine .,Kleinigke it" für die Großherzogin an, 14.6 . 1857. BLB, K 3 11 2, 3. 6 Schreibe n König Johanns von Sachse n an Großherzog Friedrich , 2. 12. 1857. Großher.wg!. Fami lienarc hiv 13 Corr. Bd . 12 , Nr. 17, 1 a. 7 Erstdruck. Baden-Baden , Markgräflich Badische Verwalt ung. S .,Legi, ri si, tacu i": Protokolle des Lese-Vere ins Carlsruhe vo m 15.1 .1859. BLB, K 2052 1. \I Devrient benachrichtigt Wagner. daß er Strauß zu ihm nach St raßburg schicke n wolle, damit er ihn über den TrisflIlI unt c rrichte, 4.16.9.1859. Kopie. Richard-Wagncr-Museum ßayreuth . to Ocvricnt te ilt der Großherzog!. Genera l-Admin istrat ion das E nt lassungs- gesuch von Malvina Garrigues mit. 12.5. 1859. Genendlandesa rchiv Karl sruhe = GLA: 57/ 182. [[ Aufführun gszeltel vom 27 .1. 1860. GLA : 57/32 1. [1 t ... 1ill eilung an Gene ra li ntendant Albe rt ßürkl in. 8.2. 1904. GLA: 57/182. lJ GLA, 561 1547. [ ~ 15.9. 186 1. GLA: 561 1547. " 4. 11. 186 1. G Lk 561 1547. [6 Schreiben Wagners an Großherzog Friedrich. 27.4. 1862; Stellungnah me Devrients, 27.5. 1862. GLA : 56/1547. t7 Porträt , StA 8IPBS IIIn53. Wagner bittet Ka lliwoda , ihm bei der Suche nach einem Wohnsitz in Fre i· bu rg behilflich zu sein , 3.2. 1863. Privatbesitz. 18 Portriit StA 8/PBS 11111740. li!a Schrciben Wagners an den Großherzog, 7.8. 1863, und an dic I-Ioftheate r- direktion , 23. 10.1863. ßLB: H 141, I, 1 und 3 1132. 19 Aufführungszette l. BLB : H 141. I. 46 . 20 Handschri ftl iche Mittc ilung, 14. 11 .1863. BLß : H 141 , 1,78. 1[ Bcricht des Hoffinanzrates Adolph Kreidel, 20. 11.1 863. GLA: 56/1547. " 24.4. 1864. G LA, 561 1548. 23 Großherzog Fried ri ch dringt darauf, da ß Kalli woda de r Urauffiihrungdes Tristal/ in München bciwohnt. 19.5. 1865 . GLA: 561326; Bericht der "Karlsru he r Ze it ung" vom 13.6.1 865 . " 7.8. 1868. GLA, 57/438. 15 Aufführungszettel. 26 Oev rien! bitt et den Münchencr Gencrl.l l· lntendanten von Perfall um Übe rl assung des Sängers Franz Nachb.ntr , 31 1. 1869. G LA : 57/438. !7 Beric1nvom 11. 2. 1869. 28 GLA ,561 1549. 29 Aufflihrungszelte l vo m 8.4. 1873; Die Großherzog!. Hof- Finanzkarn rnc r stel lt für d ie Konzerte Bülows e in Defizit fest , 20.5. 1873. GLA: 561 1 5~9. 30 Schre iben Wagners vom 11 .6. 1874. BLB: K 3 11 2. I. J [ Großherzog Friedrich kündigt se ine Anwesenh e it bei den BlIyreu the r Festspielen an. 3.8.1876. GLA: 5611549; Bericht de r .,Ka rl sruhe r Zei- tung" vom 15.8. 1876. 32 Vertrag zwischen Angelo Neumann und de lll Ka rlsruhe r Ho fth eate r. 10.2. 1883. GLA: 57a134. 33 Adolf G roß beansprucht die Rechte am Ring für die Hi nterbliebenen Wagners . 25 .9.1883. GLA: 57<1134. }4 Liste de r von MolI l in den Jahren 1895 bi s 1899 übe rn ommenen Gastdi- rekt ionen. GLA: 57a/1435. 35 Generalintendant Bürklin ste llt den Antrag, MOIII den Tite l .. Genera lmu- sikdircktor" zu verle ihen. 4. 12.1893. GLA: 57a/ 1435. 36 Telegra phische Anfrage des Mlinchencr Hofmusikinte ndanten von Per- fall , ob Mott1 ab Mai 1904 für c inen Kontrakt frei se i. 8 .10. 1903. GLA: 57a/1435. J7 Schreibe n von Pauline Mailhac, 19.5 .1894. Fritz Plank . 23.5 .1 894. und Emil Ge rhäuse r, 28.5. 1894. GLA : 57/132. JIj Matt! äußert sich zur Entsend ung des Soufncurs Ludwig Mülle r nach Bay- reu th. 1.2.1901. G LA: 57/132. 3Q Cosima Wagner äußert Wünsche zur T eilnahme Karl sruh e r Künstle r an den Bayreu ther Festspie len, 22.10. 1898; MolIl macht Gene ralint endant Bürklin Vo rschliige, wie de r Karlsruher Spielplan mit den Wünschen Bay· reuths Zll ve re inbaren sei. 20. 12. 1900. GLA : 57/ 132. 40 Cosima Wagner erwartet HOfkape ll me ister Ball ing in ßayrculh. 28.5. 1906. G LA, 57/133. 4[ Hans Thoma übern immt den Auftrag. für Cosima Wagner drei Aquarell e zu malen, Mai 1889. BLB : K 2929. ~2 Hans Thoma 's Kostümen twürfe zu RichanJ Wagner's Ring des Nibe lun- gen. Mit einer Einle it ung von Henry Thode, 1897. BLß : 043 C 2. 43 Cosima Wagner bittetl-lans Thollla , sich für den Ankauf ei nes Gemäldes von Lcnbach (Frau VOll MIlc!UIIIO!f) durch die Karl sruhc r Ga lerie zu ve r- wenden, 2. 12. 1903. BLB: K 2929, 3; Hans Thoma bedankt sich be i Eva Wagner für di e Ei nl adu ng durch Cosima zu dcn Bayrc uth er Generalpro- ben , 18.3.1904. BLB, K 2929. ~~ Semesterlcugnis fü r Siegfried Wagner, 12.10.1 891. GLA: 448/ 1514. J5 Aufführungszclte l Ballac/ietrich. 25. 1.1910; Vertrag über die Urauffüh- rung der Oper Schll'urzschwanellreich, 1.7.1914 . GLA: 57a134. ~ Auffü hrungszelte l. 131 A nmerkungen [ Lithographie von Reichei. Stadta rchiv Ka rlsru he = StA 8/PBS XIVa/216. 2 Plakat. StA 8/PBS XIVb/448. 3 Auffüh rungszeHei; Bericht der .,Karlsruher Zeitung" vom 30. 1.1855; Schre iben Devrients an di e Großherzogliche Intendanz. in dem er sich für eine Honorarnachzahl ung an Wagner einsetzt, 25.2. 1855. Badisc he Lan- desbibliothek = BLB : H 141, H!. 1311132. 4 Devri ent beant ragt bei der Großherzoglichen Intendanz die Erwerbung des Lolteflgrill. 8.5.1856. BLB: H 141. 111 , 137; Aufflihrungszettel. 5 Wagner kü nd igt Devrient e ine .,Kleinigke it" für die Großherzogin an, 14.6 . 1857. BLB, K 3 11 2, 3. 6 Schreibe n König Johanns von Sachse n an Großherzog Friedrich , 2. 12. 1857. Großher.wg!. Fami lienarc hiv 13 Corr. Bd . 12 , Nr. 17, 1 a. 7 Erstdruck. Baden-Baden , Markgräflich Badische Verwalt ung. S .,Legi, ri si, tacu i": Protokolle des Lese-Vere ins Carlsruhe vo m 15.1 .1859. BLB, K 2052 1. \I Devrient benachrichtigt Wagner. daß er Strauß zu ihm nach St raßburg schicke n wolle, damit er ihn über den TrisflIlI unt c rrichte, 4.16.9.1859. Kopie. Richard-Wagncr-Museum ßayreuth . to Ocvricnt te ilt der Großherzog!. Genera l-Admin istrat ion das E nt lassungs- gesuch von Malvina Garrigues mit. 12.5. 1859. Genendlandesa rchiv Karl sruhe = GLA: 57/ 182. [[ Aufführun gszeltel vom 27 .1. 1860. GLA : 57/32 1. [1 t ... 1ill eilung an Gene ra li ntendant Albe rt ßürkl in. 8.2. 1904. GLA: 57/182. lJ GLA, 561 1547. [ ~ 15.9. 186 1. GLA: 561 1547. " 4. 11. 186 1. G Lk 561 1547. [6 Schreiben Wagners an Großherzog Friedrich. 27.4. 1862; Stellungnah me Devrients, 27.5. 1862. GLA : 56/1547. t7 Porträt , StA 8IPBS IIIn53. Wagner bittet Ka lliwoda , ihm bei der Suche nach einem Wohnsitz in Fre i· bu rg behilflich zu sein , 3.2. 1863. Privatbesitz. 18 Portriit StA 8/PBS 11111740. li!a Schrciben Wagners an den Großherzog, 7.8. 1863, und an dic I-Ioftheate r- direktion , 23. 10.1863. ßLB: H 141, I, 1 und 3 1132. 19 Aufführungszette l. BLB : H 141. I. 46 . 20 Handschri ftl iche Mittc ilung, 14. 11 .1863. BLß : H 141 , 1,78. 1[ Bcricht des Hoffinanzrates Adolph Kreidel, 20. 11.1 863. GLA: 56/1547. " 24.4. 1864. G LA, 561 1548. 23 Großherzog Fried ri ch dringt darauf, da ß Kalli woda de r Urauffiihrungdes Tristal/ in München bciwohnt. 19.5. 1865 . GLA: 561326; Bericht der "Karlsru he r Ze it ung" vom 13.6.1 865 . " 7.8. 1868. GLA, 57/438. 15 Aufführungszettel. 26 Oev rien! bitt et den Münchencr Gencrl.l l· lntendanten von Perfall um Übe rl assung des Sängers Franz Nachb.ntr , 31 1. 1869. G LA : 57/438. !7 Beric1nvom 11. 2. 1869. 28 GLA ,561 1549. 29 Aufflihrungszelte l vo m 8.4. 1873; Die Großherzog!. Hof- Finanzkarn rnc r stel lt für d ie Konzerte Bülows e in Defizit fest , 20.5. 1873. GLA: 561 1 5~9. 30 Schre iben Wagners vom 11 .6. 1874. BLB: K 3 11 2. I. J [ Großherzog Friedrich kündigt se ine Anwesenh e it bei den BlIyreu the r Festspielen an. 3.8.1876. GLA: 5611549; Bericht de r .,Ka rl sruhe r Zei- tung" vom 15.8. 1876. 32 Vertrag zwischen Angelo Neumann und de lll Ka rlsruhe r Ho fth eate r. 10.2. 1883. GLA: 57a134. 33 Adolf G roß beansprucht die Rechte am Ring für die Hi nterbliebenen Wagners . 25 .9.1883. GLA: 57<1134. }4 Liste de r von MolI l in den Jahren 1895 bi s 1899 übe rn ommenen Gastdi- rekt ionen. GLA: 57a/1435. 35 Generalintendant Bürklin ste llt den Antrag, MOIII den Tite l .. Genera lmu- sikdircktor" zu verle ihen. 4. 12.1893. GLA: 57a/ 1435. 36 Telegra phische Anfrage des Mlinchencr Hofmusikinte ndanten von Per- fall , ob Mott1 ab Mai 1904 für c inen Kontrakt frei se i. 8 .10. 1903. GLA: 57a/1435. J7 Schreibe n von Pauline Mailhac, 19.5 .1894. Fritz Plank . 23.5 .1 894. und Emil Ge rhäuse r, 28.5. 1894. GLA : 57/132. JIj Matt! äußert sich zur Entsend ung des Soufncurs Ludwig Mülle r nach Bay- reu th. 1.2.1901. G LA: 57/132. 3Q Cosima Wagner äußert Wünsche zur T eilnahme Karl sruh e r Künstle r an den Bayreu ther Festspie len, 22.10. 1898; MolIl macht Gene ralint endant Bürklin Vo rschliige, wie de r Karlsruher Spielplan mit den Wünschen Bay· reuths Zll ve re inbaren sei. 20. 12. 1900. GLA : 57/ 132. 40 Cosima Wagner erwartet HOfkape ll me ister Ball ing in ßayrculh. 28.5. 1906. G LA, 57/133. 4[ Hans Thoma übern immt den Auftrag. für Cosima Wagner drei Aquarell e zu malen, Mai 1889. BLB : K 2929. ~2 Hans Thoma 's Kostümen twürfe zu RichanJ Wagner's Ring des Nibe lun- gen. Mit einer Einle it ung von Henry Thode, 1897. BLß : 043 C 2. 43 Cosima Wagner bittetl-lans Thollla , sich für den Ankauf ei nes Gemäldes von Lcnbach (Frau VOll MIlc!UIIIO!f) durch die Karl sruhc r Ga lerie zu ve r- wenden, 2. 12. 1903. BLB: K 2929, 3; Hans Thoma bedankt sich be i Eva Wagner für di e Ei nl adu ng durch Cosima zu dcn Bayrc uth er Generalpro- ben , 18.3.1904. BLB, K 2929. ~~ Semesterlcugnis fü r Siegfried Wagner, 12.10.1 891. GLA: 448/ 1514. J5 Aufführungszclte l Ballac/ietrich. 25. 1.1910; Vertrag über die Urauffüh- rung der Oper Schll'urzschwanellreich, 1.7.1914 . GLA: 57a134. ~ Auffü hrungszelte l. 131 Abbildungsverzeichnis Umschlag: Stadtarchiv Karlsruhc 81PßS 0111111 20 Generallandesarchiv Karlsruhe (GtA) 40 J/AaT16 46 J/Ac: S:96 47 J/Ac :G:37 48 57/321 49 S Mare - Rosenberg 192, I 62 448/ 15 14 63 57/636 Badische Landcsbibliolhck (ULß) 41 H 141, 131/ 132 42 K 3 11 2.3 44 K 2052 1 52 H 141, 1.46 56 K 3 11 2, 1 6 1 043C2 Nat ion:lla rchiv der Richard-Wagncr-Stiflung I Richard-Wagncr-Gcdcnk- stälte ßayreuth (NAJRWG) 4,7, 12, 13 Badisches SlaalslhClllcr Karlsruhe 24-28,30, 33- 39 Slad larchi,' Karlsruhe (SIA) 1 8IPßS V III1247 3 8/1' IlS 0 X 1 V a/393 6 8/ P13S 111/245 9 8/1' IlS 111/246 10 8/I'IlS 0 11 1/8 11 14 8/P13S 0 11 1/593 15 8/PIlS 11 1/1208 16 8/PIlS 11 1/1068 17 8/I'IlS 11 1/1070 18 8/1'13S 0 11 1/85 19 8/PBS 11 1/122 1 20 8/PllS 11 1/44 1 22 8/1'8S 0 11 1/987 43 8/I'IlS 11 1/1255 45 8/PBS 11 1/1538 50 8/PßS 111m3 5 1 8/PIlS 11 1/1 740 53 8/PßS 0 X IV cll40 54 8/I'BS 1111584 58 8/PBS 11 1/979 Repros 2 Martin Gregor-Dcllin , Richard \Vagner. Eine Biographie in Bi ldern. Münche n 1982, S. 5 1 5 Derselbe, S. 63 11 Egon Voss, Die Dirigenten der ßayrcuthcr Festsp iele, Regensburg 1976. S. 145 21 Derse lbe, S. 147 23 Bühne und Welt . Ze it schrift flir Theaterwesen. Literatur und Musik. 11 Jg. 2. Halbjahr , Bd . 22 , 1909, nach S. 920 29 Bühnenjahrbuch des Badischen Staatstheaters Karlsruhe 1935, S. 35 31 Badisches Staa tsthea ter Karlsruhe 1960-1961, S. 278 32 Badisches Staat sth eat er Karlsruhe 1961 - 1962. S. 189 55 Wolf Siegfried Wagner , Die Geschi chte unse rer Fam ilie in Bildern. München 1976, S. 44 57 Angclo Neumann. Erinnerun gen an Richard \Vagne r. Leipzig 1907 59 Richard Wagner. Mein Leben. Erste authelltische Ve röffentlichung. München 1963. S. 833 60 Thoma. Des Meisters Genüilde , hrsg. VOll Aenry Thode. Stuttgan und Leipzig 1909 (Klassiker der Kunst 15. Band). S. 4 16 87 7582 /4- 132 Abbildungsverzeichnis Umschlag: Stadtarchiv Karlsruhc 81PßS 0111111 20 Generallandesarchiv Karlsruhe (GtA) 40 J/AaT16 46 J/Ac: S:96 47 J/Ac :G:37 48 57/321 49 S Mare - Rosenberg 192, I 62 448/ 15 14 63 57/636 Badische Landcsbibliolhck (ULß) 41 H 141, 131/ 132 42 K 3 11 2.3 44 K 2052 1 52 H 141, 1.46 56 K 3 11 2, 1 6 1 043C2 Nat ion:lla rchiv der Richard-Wagncr-Stiflung I Richard-Wagncr-Gcdcnk- stälte ßayreuth (NAJRWG) 4,7, 12, 13 Badisches SlaalslhClllcr Karlsruhe 24-28,30, 33- 39 Slad larchi,' Karlsruhe (SIA) 1 8IPßS V III1247 3 8/1' IlS 0 X 1 V a/393 6 8/ P13S 111/245 9 8/1' IlS 111/246 10 8/I'IlS 0 11 1/8 11 14 8/P13S 0 11 1/593 15 8/PIlS 11 1/1208 16 8/PIlS 11 1/1068 17 8/I'IlS 11 1/1070 18 8/1'13S 0 11 1/85 19 8/PBS 11 1/122 1 20 8/PllS 11 1/44 1 22 8/1'8S 0 11 1/987 43 8/I'IlS 11 1/1255 45 8/PBS 11 1/1538 50 8/PßS 111m3 5 1 8/PIlS 11 1/1 740 53 8/PßS 0 X IV cll40 54 8/I'BS 1111584 58 8/PBS 11 1/979 Repros 2 Martin Gregor-Dcllin , Richard \Vagner. Eine Biographie in Bi ldern. Münche n 1982, S. 5 1 5 Derselbe, S. 63 11 Egon Voss, Die Dirigenten der ßayrcuthcr Festsp iele, Regensburg 1976. S. 145 21 Derse lbe, S. 147 23 Bühne und Welt . Ze it schrift flir Theaterwesen. Literatur und Musik. 11 Jg. 2. Halbjahr , Bd . 22 , 1909, nach S. 920 29 Bühnenjahrbuch des Badischen Staatstheaters Karlsruhe 1935, S. 35 31 Badisches Staa tsthea ter Karlsruhe 1960-1961, S. 278 32 Badisches Staat sth eat er Karlsruhe 1961 - 1962. S. 189 55 Wolf Siegfried Wagner , Die Geschi chte unse rer Fam ilie in Bildern. München 1976, S. 44 57 Angclo Neumann. Erinnerun gen an Richard \Vagne r. Leipzig 1907 59 Richard Wagner. Mein Leben. Erste authelltische Ve röffentlichung. München 1963. S. 833 60 Thoma. Des Meisters Genüilde , hrsg. VOll Aenry Thode. Stuttgan und Leipzig 1909 (Klassiker der Kunst 15. Band). S. 4 16 87 7582 /4- 132
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/stadtarchiv/HF_sections/content/ZZmpZir8dNrZBg/Karlsruher%20Beitr%C3%A4ge%20Nr4.pdf
Schulsozialarbeit in Karlsruhe Informationen für Eltern und Fachkräfte Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit 2 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit | 3 Zugangswege „„ Sprechzeiten in der Schule „„ Terminvereinbarung per Telefon oder Mail „„ Teilnahme an Runden Tischen oder Elterngesprächen in der Schule ist möglich „„ Teilnahme an Konferenzen ist möglich „„ Teilnahme themenspezifisch an Sitzungen des Elternbeirates ist möglich Handlungsprinzipien unserer Arbeit „„ niederschwelliger Zugang „„ freiwilliges Angebot „„ vertrauliche Beratung „„ allparteiliche Haltung „„ gesetzlicher Kinderschutzauftrag „„ lebensweltorientierte Unterstützung „„ Ressourcen- und Lösungsorientierung „„ Netzwerkarbeit „„ Stadtteilorientierung Zielegruppen unserer Arbeit „„ Eltern/Personensorgeberechtigte „„ Lehrkräfte „„ Schülerinnen und Schüler Gesetzliche Grundlagen und Arbeitsweisen „Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Jugendhilfe nach § 13 SGB VIII, bei dem sozialpädagogische Fachkräfte kontinuierlich am Ort Schule tätig sind. Sie arbeiten mit Lehrkräften auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Basis zusammen. Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte werden zu Themen der Erziehung beraten und in der Umsetzung des Kinder- und Jugendschutzes unterstützt. Kinder und Jugendliche werden zu individuellen und altersspezifischen Themen beraten.“1 Ziele „„ Junge Menschen sollen in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung gefördert werden. „„ Bildungsbenachteiligungen sollen vermieden oder abgebaut werden. „„ Die Integration in den schulischen Alltag soll gefördert werden, um Abbrüche in der Schullaufbahn zu vermeiden. „„ Die Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe soll nachhaltig gestärkt werden. „„ Nachhaltige Bildungs- und Erziehungskooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe sollen aufgebaut werden. „„ Qualität der Bearbeitung von Kinderschutzfällen soll gesichert werden. 1 Vgl. Speck, Karsten (2006): Qualität und Evaluation in der Schul so zi al ar beit: Konzepte, Rahmen be din gun gen und Wirkungen, Wiesbaden: VS Verlag, S. 23 4 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit | 5 Weitere Aufgaben von Schulsozialarbeit „„ Initiierung von Projekten „„ Regelmäßige Teilnahme an Konferenzen „„ Kooperation mit Beratungslehrkräften und Betreuungskräften an den Schulen „„ Austausch mit der Schulleitung „„ Kooperation mit Netzwerkpartnern Datenschutz und Schweigepflicht Schulsozialarbeit behandelt anvertraute Daten und Informationen vertraulich auf Basis der gesetzlichen Grundlagen. Kinderschutz Schulsozialarbeit nimmt den Schutzauftrag auf Grundlage des § 8a SGB VIII wahr. Wir unterstützen Schulen darin ihren eigenen Schutzauftrag nach § 85 Schulgesetz BW bzw. § 4 Gesetz zur Kommuni- kation und Information im Kinderschutz (KKG) wahrzunehmen. Kontakt Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde Leitung Schulsozialarbeit Kochstraße 7, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5337 Fax: 0721 133-5389 schuso.leitung@sjb.karlsruhe.de Die Kontaktdaten der Schulen, die sich auf den nächsten Seiten befinden, können Sie auch im Internet als PDF-Datei herunterladen. Die Datei wird regelmäßig aktualisiert: www.karlsruhe.de/schuso Zielegruppenspezifische Angebote Für Eltern/Personensorgeberechtigte „„ Beratung bei Fragen zum Verhalten ihres Kindes „„ Wenn sie oder die Schule sich Sorgen um ihr Kind machen „„ Wenn ihr Kind Unterstützungsbedarf hat „„ Wir vermitteln ihnen Kontakte zu Fachstellen und Hilfen außerhalb der Schule Für Lehrkräfte „„ Beratung bei sozialen Schwierigkeiten im Klassenverbund „„ Beratung bei Fragen auf Schülerinnen und Schüler bezogen „„ Beratung bei Krisen von Schülerinnen und Schülern „„ Beratung zum Umgang mit Themen wie Schulverweigerung, Klassengemeinschaft, Mobbing, unangemessene Mediennutzung, … „„ Vermittlung von Präventionsangeboten Für Schüler und Schülerinnen „„ Beratung zu altersspezifischen Themen „„ Beratung in Krisen „„ Vermittlung bei Konflikten „„ Weitergabe von Informationen über zusätzliche Beratungs- und Unterstützungsangebote 6 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit | 7 Gemeinschaftsschulen Anne-Frank-Schule Bonhoefferstraße 12 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4553 schuso.annefrank@ sjb.karlsruhe.de Augustenburg Gemeinschafts- schule Grötzingen Augustenburgstraße 22 a 76229 Karlsruhe Telefon: 0151 29261515 schuso.augustenburg@ durlach.karlsruhe.de Drais-Gemeinschaftsschule Tristanstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5028 schuso.draisgms@ sjb.karlsruhe.de Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3642 schuso.ernstreuter@ sjb.karlsruhe.de Grundschulen Eichelgartenschule Rosenweg 1 76199 Karlsruhe schuso.eichelgarten@ sjb.karlsruhe.de Friedrich-Ebert-Schule Staudingerstraße 3 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3614 schuso.friedrichebert@ sjb.karlsruhe.de Gartenschule Gartenstraße 20 – 22 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3381 schuso.garten@sjb.karlsruhe.de Grundschule am Wasserturm Hedwig-Kettler-Straße 11 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5568 schuso.wasserturm@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Beiertheim Marie-Alexandra-Straße 51 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5981 schuso.beiertheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Bulach Grünwinkler Straße 10 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5993 schuso.bulachgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Daxlanden Pfalzstraße 8 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3617 schuso.daxlanden@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Grünwinkel Hopfenstraße 18 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5972 schuso.gruenwinkelgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Hagsfeld Ruschgraben 17 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3651 schuso.hagsfeldgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Knielingen Eggensteiner Straße 3 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089520 schuso.knielingengrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Rintheim Weinweg 1 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.rintheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Hans-Thoma-Schule Markgrafenstraße 42 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4697 schuso.hansthoma@ sjb.karlsruhe.de Hardtschule Hardtstraße 3 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5755 schuso.hardt@sjb.karlsruhe.de Hebelschule Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5989 schuso.hebelgrund@ sjb.karlsruhe.de Heinrich-Köhler-Schule Forststraße 4 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4888 schuso.heinrichkoehler@ sjb.karlsruhe.de Heinz-Barth-Schule Esslinger Straße 2 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 94264347 schuso.heinzbarth@ durlach.karlsruhe.de Leopoldschule Leopoldstraße 9 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5350 schuso.leopold@sjb.karlsruhe.de Marylandschule Rhode-Island-Allee 70 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5308 schuso.maryland@ sjb.karlsruhe.de Nebenius-Grundschule Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5462 schuso.nebeniusgrund@ sjb.karlsruhe.de Rennbuckel-Grundschule Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3858 schuso.rennbuckelgrund@ sjb.karlsruhe.de Riedschule Riedstraße 11 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3523 schuso.ried@sjb.karlsruhe.de Schloss-Schule Prinzessenstraße 1 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1926 schuso.schloss@ durlach.karlsruhe.de 8 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit | 9 Schule im Lustgarten Kirchplatz 8 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 92135340 schuso.lustgarten@ durlach.karlsruhe.de Südschule Neureut Welschneureuter Straße 14 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6272987 schuso.sued@sjb.karlsruhe.de Tullaschule Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4475 schuso.tullagrund@ sjb.karlsruhe.de Viktor-von-Scheffel-Schule Schulstraße 3 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089518 schuso.viktorvonscheffel@ sjb.karlsruhe.de Waldschule Neureut Moldaustraße 37 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159132 schuso.wald@sjb.karlsruhe.de Weiherwaldschule Scheibenhardter Weg 2376199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3855 schuso.weiherwald@ sjb.karlsruhe.de Weinbrennerschule Kriegsstraße 141 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5975 schuso.weinbrenner@ sjb.karlsruhe.de Grund- und Werkrealschulen Adam-Remmele-Schule August-Dosenbach-Straße 28 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5951 schuso.adamremmele@ sjb.karlsruhe.de Anne-Frank-Schule (GMS) Bonhoefferstraße 12 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4553 schuso.annefrank@ sjb.karlsruhe.de Drais Grund- und Werkrealschule Tristanstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5028 schuso.draisgrund@ sjb.karlsruhe.de Eichendorffschule Lötzener Straße 2 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5088 schuso.eichendorff@ sjb.karlsruhe.de Gutenbergschule Goethestraße 34 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5326 schuso.gutenberg@ sjb.karlsruhe.de Nordschule Neureut Friedhofstraße 1 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6281645 schuso.nord@sjb.karlsruhe.de Oberwaldschule Aue Grazer Straße 25 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1948 schuso.oberwald@ durlach.karlsruhe.de Pestalozzischule Christofstraße 23 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1987 schuso.pestalozzi@ durlach.karlsruhe.de Schillerschule Kapellenstraße 11 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4750 schuso.schiller@sjb.karlsruhe.de Südendschule Südendstraße 35 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5916 schuso.suedend@ sjb.karlsruhe.de Werner-von-Siemens-Schule Kurt-Schumacher-Straße 1 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5987 schuso.wernervonsiemens@ sjb.karlsruhe.de Realschulen Friedrich-Realschule Pfinztalstraße 78 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5751 schuso.friedrichreal@ durlach.karlsruhe.de Hebel-Realschule Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3865 schuso.hebelreal@ sjb.karlsruhe.de Nebenius-Realschule Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5552 schuso.nebeniusreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159133 schuso.neureutreal@ sjb.karlsruhe.de 10 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit | 11 Realschule Rüppurr Rosenweg 1 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5956 schuso.rueppurrreal@ sjb.karlsruhe.de Rennbuckel-Realschule Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5922 schuso.rennbuckelreal@ sjb.karlsruhe.de Sophie-Scholl-Realschule Joachim-Kurzaj-Weg 4 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5733 schuso.sophiescholl@ sjb.karlsruhe.de Tulla-Realschule Forststraße 4 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4388 schuso.tullareal@ sjb.karlsruhe.de Gymnasien Bismarck-Gymnasium Bismarckstraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3830 schuso.bismarck@ sjb.karlsruhe.de Fichte-Gymnasium Sophienstraße 12 – 16 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3832 schuso.fichte@sjb.karlsruhe.de Goethe-Gymnasium Renck straße 2 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5990 schuso.goethe@sjb.karlsruhe.de Gymnasium Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 66499819 schuso.neureutgym@ sjb.karlsruhe.de Helmholtz-Gymnasium Kaiserallee 6 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5947 schuso.helmholtz@ sjb.karlsruhe.de Humboldt-Gymnasium Willy-Hausenstein-Allee 22 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 75099232 schuso.humboldt@ sjb.karlsruhe.de Kant-Gymnasium Englerstraße 10 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5385 schuso.kant@sjb.karlsruhe.de Lessing-Gymnasium Sophienstraße 147 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3833 schuso.lessing@sjb.karlsruhe.de Markgrafen-Gymnasium Gymnasiumstraße 1 – 3 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1967 schuso.markgrafen@ durlach.karlsruhe.de Max-Planck-Gymnasium Krokusweg 49 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5958 schuso.maxplanck@ sjb.karlsruhe.de Otto-Hahn-Gymnasium Im Eichbäumle 1 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5991 schuso.ottohahn@ sjb.karlsruhe.de Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren Albschule Scheibenhardter Weg 23 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5554 schuso.alb@sjb.karlsruhe.de Erich-Kästner-Schule Moltkestraße 136 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5952 schuso.erichkaestner@ sjb.karlsruhe.de Federbach-Schule Pfarrstraße 51 76188 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3618 schuso.federbach@ sjb.karlsruhe.de Lidellschule Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4474 schuso.lidell@sjb.karlsruhe.de Schule am Turmberg Am Steinbruch 20 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5284 schuso.turmberg@ durlach.karlsruhe.de Schule am Weinweg Weinweg 1 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.weinweg@ sjb.karlsruhe.de Vogesenschule Hardtstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5917 schuso.vogesen@ sjb.karlsruhe.de © Stadt Karlsruhe | Layout: Pruß | Druck: Rathausdruckerei, Recyclingpapier | Stand: November 2019 Herausgegeben von Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit www.karlsruhe.de/schuso Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/sodi/infomaterial/HF_sections/content/1591611692531/1525250981448/Broschuere_SchuSo_Stand_November2019.pdf
Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit Schulsozialarbeit in Karlsruhe Informationen für Eltern und Fachkräfte Sozial- und Jugendbehörde | 32 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Gesetzliche Grundlagen und Arbeitsweisen „Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Jugendhilfe nach § 13 in Verbindung mit § 13a SGB VIII, bei dem sozialpädagogische Fachkräfte kontinuierlich am Ort Schule tätig sind. Sie arbeiten mit Lehrkräften auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Basis zusammen. Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte werden zu Themen der Erziehung beraten und in der Umsetzung des Kinder- und Jugendschutzes unterstützt. Kinder und Jugendliche werden zu individuellen und altersspezifischen Themen beraten.“1 Handlungsprinzipien unserer Arbeit „ Niederschwelliger Zugang „ Freiwilliges Angebot „ Vertrauliche Beratung „ Allparteiliche Haltung „ Gesetzlicher Kinderschutzauftrag „ Lebensweltorientierte Unterstützung „ Ressourcen- und Lösungsorientierung „ Netzwerkarbeit „ Stadtteilorientierung Zugangswege „ Sprechzeiten in der Schule „ Terminvereinbarung per Telefon oder Mail „ Teilnahme an Runden Tischen oder Elterngesprächen in der Schule ist möglich „ Teilnahme an Konferenzen ist möglich „ Teilnahme themenspezifisch an Sitzungen des Elternbeirates ist möglich 1 Vgl. Speck, Karsten (2006): Qualität und Evaluation in der Schul so zi al ar beit: Konzepte, Rahmen be din gun gen und Wirkungen, Wiesbaden: VS Verlag, S. 23 Herausgegeben von Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit www.karlsruhe.de/schuso Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Layout Pruß Bild Karoon Cha/stock.adobe.com Druck Rathausdruckerei, Recyclingpapier Stand April 2022 Sozial- und Jugendbehörde | 54 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Ziele „ Junge Menschen sollen in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung gefördert werden. „ Bildungsbenachteiligungen sollen vermieden oder abgebaut werden. „ Die Integration in den schulischen Alltag soll gefördert werden, um Abbrüche in der Schullaufbahn zu vermeiden. „ Nachhaltige Bildungs- und Erziehungskooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe sollen aufgebaut und gestärkt werden. „ Qualität der Bearbeitung von Kinderschutzfällen soll gesichert werden. Zielgruppen unserer Arbeit „ Eltern/Personensorgeberechtigte „ Lehrkräfte „ Schülerinnen und Schüler Zielgruppenspezifische Angebote Für Eltern/Personensorgeberechtigte „ Beratung bei Fragen zum Verhalten ihres Kindes „ Beratung wenn Sorge um ihr Kind besteht „ Beratung bei Unterstützungsbedarf ihres Kindes „ Vermittlung von Kontakten zu Fachstellen und Hilfen außerhalb der Schule Für Lehrkräfte „ Beratung bei sozialen Schwierigkeiten im Klassenverbund „ Beratung bei Fragen auf Schülerinnen und Schüler bezogen „ Beratung bei Krisen von Schülerinnen und Schülern „ Beratung zum Umgang mit Themen wie Schulverweigerung, Klassengemeinschaft, Mobbing, unangemessene Mediennutzung, … „ Vermittlung von Präventionsangeboten Für Schüler und Schülerinnen „ Beratung zu altersspezifischen Themen „ Beratung in Krisen „ Vermittlung bei Konflikten „ Weitergabe von Informationen über zusätzliche Beratungs- und Unterstützungsangebote Weitere Aufgaben von Schulsozialarbeit „ Initiierung von Projekten „ Regelmäßige Teilnahme an Konferenzen „ Kooperation mit Beratungslehrkräften und Betreuungskräften an den Schulen „ Austausch mit der Schulleitung „ Kooperation mit Netzwerkpartnern Datenschutz und Schweigepflicht Schulsozialarbeit behandelt anvertraute Daten und Informationen vertraulich auf Basis der gesetzlichen Grundlagen. Kinderschutz Schulsozialarbeit nimmt den Schutzauftrag auf Grundlage des § 8a SGB VIII wahr. Wir unterstützen Schulen darin, ihren eigenen Schutzauftrag nach § 85 Schulgesetz BW beziehungsweise § 4 Gesetz zur Kommuni kation und Kooperation im Kinderschutz (KKG) wahrzunehmen. Sozial- und Jugendbehörde | 76 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Schulsozialarbeit an Schulen in Karlsruhe Leitung Schulsozialarbeit Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Leitung Schulsozialarbeit Südendstraße 42, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5301, Fax: 0721 133-5389 E-Mail: schuso@sjb.karlsruhe.de Gemeinschaftsschulen Anne-Frank-Schule Bonhoefferstraße 12 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4553 schuso.annefrank@ sjb.karlsruhe.de Augustenburg Gemeinschafts- schule Grötzingen Augustenburgstraße 22 a 76229 Karlsruhe Telefon: 0151 29261515 schuso.augustenburg@ durlach.karlsruhe.de Drais-GMS Tristanstraße 1a 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5028 schuso.draisreal@ sjb.karlsruhe.de Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3642 schuso.ernstreuter@ sjb.karlsruhe.de Grundschulen Adam-Remmele-Schule August-Dosenbach-Straße 28 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5951 schuso.adamremmele@ sjb.karlsruhe.de Drais Grundschule Tristanstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5571 schuso.draisgrund@ sjb.karlsruhe.de Eichelgartenschule Rosenweg 1, 76199 Karlsruhe Telefon (Sekretariat): 0721 133-4592 schuso.eichelgarten@ sjb.karlsruhe.de Friedrich-Ebert-Schule Staudingerstraße 3 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3614 schuso.friedrichebert@ sjb.karlsruhe.de Gartenschule Gartenstraße 20 – 22 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3831 schuso.garten@sjb.karlsruhe.de Grundschule am Rennbuckel Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3858 schuso.rennbuckelgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule am Wasserturm Hedwig-Kettler-Straße 11 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5568 schuso.wasserturm@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Beiertheim Marie-Alexandra-Straße 51 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5981 schuso.beiertheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Bulach Grünwinkler Straße 10 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5993 schuso.bulachgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Daxlanden Pfalzstraße 8 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3617 schuso.daxlanden@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Grünwinkel Hopfenstraße 18 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5972 schuso.gruenwinkelgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Hagsfeld Ruschgraben 17 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3651 schuso.hagsfeldgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Knielingen Eggensteiner Straße 3 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089520 schuso.knielingengrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Rintheim Weinweg 1, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.rintheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Wolfartsweier Steinkreuzstraße 56 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 49039240 schuso.wolfartsweier@ durlach.karlsruhe.de Hans-Thoma-Schule Markgrafenstraße 42 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4697 schuso.hansthoma@ sjb.karlsruhe.de Hardtschule Hardtstraße 3, 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5755 schuso.hardt@sjb.karlsruhe.de Hebelschule (GS) Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5989 schuso.hebelgrund@ sjb.karlsruhe.de Sozial- und Jugendbehörde | 98 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Heinrich-Köhler-Schule Forststraße 4, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4888 schuso.heinrichkoehler@ sjb.karlsruhe.de Heinz-Barth-Schule Esslinger Straße 2 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 94264347 schuso.heinzbarth@ durlach.karlsruhe.de Leopoldschule Leopoldstraße 9 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5350 schuso.leopold@ sjb.karlsruhe.de Marylandschule Rhode-Island-Allee 70 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5308 schuso.maryland@ sjb.karlsruhe.de Nebeniusschule (GS) Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5462 schuso.nebeniusgrund@ sjb.karlsruhe.de Nordschule Neureut Friedhofstraße 1 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6281645 schuso.nord@sjb.karlsruhe.de Riedschule Riedstraße 11, 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3523 schuso.ried@sjb.karlsruhe.de Schillerschule Kapellenstraße 11 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4750 schuso.schiller@sjb.karlsruhe.de Schloss-Schule Prinzessenstraße 1 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1926 schuso.schloss@ durlach.karlsruhe.de Schule im Lustgarten Kirchplatz 8, 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 92135340 schuso.lustgarten@ durlach.karlsruhe.de Südendschule Südendstraße 35 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5916 schuso.suedend@ sjb.karlsruhe.de Südschule Neureut Welschneureuter Straße 14 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6272987 schuso.sued@sjb.karlsruhe.de Tullaschule (GS) Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4475 schuso.tullagrund@ sjb.karlsruhe.de Viktor-von-Scheffel-Schule Schulstraße 3, 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089518 schuso.viktorvonscheffel@ sjb.karlsruhe.de Waldschule Neureut Moldaustraße 37 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159132 schuso.wald@sjb.karlsruhe.de Weiherwaldschule Scheibenhardter Weg 23 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3855 schuso.weiherwald@ sjb.karlsruhe.de Weinbrennerschule Kriegsstraße 141 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5975 schuso.weinbrenner@ sjb.karlsruhe.de Grund- und Werkrealschulen Eichendorffschule Lötzener Straße 2 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5088 schuso.eichendorff@ sjb.karlsruhe.de Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3642 schuso.ernstreuter@ sjb.karlsruhe.de Gutenbergschule Goethestraße 34 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5326 schuso.gutenberg@ sjb.karlsruhe.de Oberwaldschule Aue Grazer Straße 25 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1948 schuso.oberwald@ durlach.karlsruhe.de Pestalozzischule Christofstraße 23 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1987 schuso.pestalozzi@ durlach.karlsruhe.de Werner-von-Siemens-Schule Kurt-Schumacher-Straße 1 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5987 schuso.wernervonsiemens@ sjb.karlsruhe.de Realschulen Friedrich-Realschule Pfinztalstraße 78 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5751 schuso.friedrichreal@ durlach.karlsruhe.de Hebel-Realschule Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3865 schuso.hebelreal@ sjb.karlsruhe.de Sozial- und Jugendbehörde | 1110 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Nebenius-Realschule Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5552 schuso.nebeniusreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule am Rennbuckel Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5922 schuso.rennbuckelreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159133 schuso.neureutreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule Rüppurr Rosenweg 1, 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5956 schuso.rueppurrreal@ sjb.karlsruhe.de Sophie-Scholl-Realschule Joachim-Kurzaj-Weg 4 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5733 schuso.sophiescholl@ sjb.karlsruhe.de Tulla-Realschule Forststraße 4, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4388 schuso.tullareal@ sjb.karlsruhe.de Gymnasien Bismarck-Gymnasium Bismarckstraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3830 schuso.bismarck@ sjb.karlsruhe.de Fichte-Gymnasium Sophienstraße 12 – 16 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3832 schuso.fichte@sjb.karlsruhe.de Goethe-Gymnasium Renck straße 2 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5990 schuso.goethe@sjb.karlsruhe.de Gymnasium Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 66499819 schuso.neureutgym@ sjb.karlsruhe.de Helmholtz-Gymnasium Kaiserallee 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5947 schuso.helmholtz@ sjb.karlsruhe.de Humboldt-Gymnasium Willy-Hausenstein-Allee 22 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 75099232 schuso.humboldt@ sjb.karlsruhe.de Kant-Gymnasium Englerstraße 10 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5385 schuso.kant@sjb.karlsruhe.de Lessing-Gymnasium Sophienstraße 147 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3833 schuso.lessing@sjb.karlsruhe.de Markgrafen-Gymnasium Gymnasiumstraße 1 – 3 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1967 schuso.markgrafen@ durlach.karlsruhe.de Max-Planck-Gymnasium Krokusweg 49 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5958 schuso.maxplanck@ sjb.karlsruhe.de Otto-Hahn-Gymnasium Im Eichbäumle 1 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5991 schuso.ottohahn@ sjb.karlsruhe.de Sonderschulen Albschule Scheibenhardter Weg 23 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5554 schuso.alb@sjb.karlsruhe.de Erich-Kästner-Schule Moltkestraße 136 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5952 schuso.erichkaestner@ sjb.karlsruhe.de Federbach-Schule Pfarrstraße 51 76188 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3618 schuso.federbach@ sjb.karlsruhe.de Lidellschule Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4474 schuso.lidell@sjb.karlsruhe.de Schule am Turmberg Am Steinbruch 20 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5284 schuso.turmberg@ durlach.karlsruhe.de Schule am Weinweg Weinweg 1 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.weinweg@ sjb.karlsruhe.de Vogesenschule Hardtstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5917 schuso.vogesen@ sjb.karlsruhe.de
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/sodi/infomaterial/HF_sections/content/1591611692531/1525250981448/Stadt_Karlsruhe_Broschuere_Schulsozialarbeit.pdf
Thai Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit งานสังคมสงเคราะห์ โรงเรียน เมืองคาร์ลส์รูห์์ ข้อมูลสำหรับ พ่อแม่ผู้ ปกครอง และบุคลกร วิชชีพ Sozial- und Jugendbehörde | 32 | งนสังคมสงเคระห์โรงเรียน เมืองคร์ลส์รูห พ ื น้ฐานทางกฎหมาย และว ธิ กีารท ำางาน „ตามมาตรา 13-13a แห่งประมวลกฎหมายสังคม (SGB VIII) งาน สังคมสงเคราะห์โรงเรียน คือ การให้บริการช่วยเหลือเยาวชน โดยนัก สังคมสงเคราะห์วิชาชีพ ซึ่งเป็นการให้บริการอย่างต่อเนื่องในโรงเรียน ซึ่ง นักสังคมสงเคราะห์วิชาชีพเหล่านี้จะทำางานร่วมกับบุคลากรครูในโรงเรียน ภายใต้พื้นฐานข้อตกลงรวมกัน ทั้งนี้ พ่อแม่ผู้ปกครองและครูจะได้รับคำา ปรึกษาด้านการอบรมเลี้ยงดูและวิธีการ การปฏิบัติในการคุ้มครองเด็กและ เยาวชน โดยเด็กและเยาวชนจะได้รับคำาปรึกษาในหัวข้อที่เหมาะสมตามกลุ่ม อายุ “1 หลกัการการปฏ บิตั งิานของเรา „ การสมัครรับบริการโดยมีเกณฑ์ขั้นต่ำา „ การเข้ารับบริการโดยความสมัครใจ „ การให้คำาปรึกษาโดยเก็บรักษาความลับ „ ทัศนคติที่เป็นกลาง „ การคุ้มครองเยาวชนตามกฎหมาย „ การช่วยเหลือด้วยแนวคิดโลกชีวิต „ การทำางานที่เน้นทรัพยากรและการแก้ปัญหา „ การสร้างเครือข่าย „ การทำางานโดยแบ่งหน้าที่รับผิดชอบตามเขตต่างๆของเมือง ชอ่งทางการร บับร กิาร „ ท่านสามารถเข้ารับบริการแบบ Walk In ตามช่วงเวลาให้บริการใน โรงเรียน หรือ ทำาการนัดหมายล่วงหน้าผ่านทางโทรศัพท์หรืออีเมล์ „ นอกจากนี้ ท่านอาจจะติดต่อเข้ารับบริการ ผ่านการเข้าร่วมประชุม ต่างๆ เช่น การประชุมผู้ปกครองในโรงเรียน และการประชุมของสมาคม ผู้ปกครอง 1 Vgl. Speck, Karsten (2006): Qualität und Evaluation in der Schul so zi al ar beit: Konzepte, Rahmen be din gun gen und Wirkungen, Wiesbaden: VS Verlag, S. 23 Herausgegeben von Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit www.karlsruhe.de/schuso Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Layout Pruß Bild Karoon Cha/stock.adobe.com Druck Rathausdruckerei, Recyclingpapier Stand April 2022 Sozial- und Jugendbehörde | 54 | งนสังคมสงเคระห์โรงเรียน เมืองคร์ลส์รูห วตัถปุระสงค ์ „ ส่งเสริมพัฒนาการของเยาวชนในด้านบุคคล ด้านสังคม „ ด้านโรงเรียน และด้านวิชาชีพ „ ป้องกันและแก้ไขความเหลื่อมล่ำาทางการศึกษา „ สนับสนุนแนวคิด การอยู่ร่วมกันของผู้เรียนที่มีภูมิหลังแตกต่างกัน ใน โรงเรียน ทั้งที่เพื่อเป็นการป้องกันความล้มเหลวทางการศึกษาใน อนาคต เช่นการลาออกกลางคัน „ สร้างความเข้มแข็งอย่างยั่งยืนในร่วมมือ ระหว่างโรงเรียนและหน่วยงาน ช่วยเหลือเยาวชน „ สร้างความเข้มแข็งในความร่วมมืออย่างยั่งยืนทางการศึกษาระหว่าง โรงเรียน „ และหน่วยงานช่วยเหลือเยาวชน „ สร้างความมั่นคงในคุณภาพของการปฏิบัติงานคุ้มครองเยาวชน กล ุม่เป า้หมายของงานของเรา „ พ่อแม่ผู้ปกครอง „ ครู „ นักเรียน ขอ้เสนอเฉพาะกล ุม่เป า้หมาย ส ำาหร บับ ดิามารดา/ผ ูป้กครอง „ การให้คำาแนะนำาถ้ามีคำาถามเกี่ยวกับความประพฤติของบุตรของท่าน „ ถ้าท่านหรือโรงเรียนเป็นห่วงบุตรของท่าน „ ถ้าบุตรของท่านจำาเป็นต้องรับความช่วยเหลือ „ เราจัดหาการติดต่อกับแผนกผู้เชี่ยวชาญและความช่วยเหลือนอก โรงเรียน ส ำาหร บัคร ู „ การให้คำาแนะนำาถ้ามีปัญหาด้านสังคมในชั้นเรียน „ การให้คำาแนะนำาถ้ามีคำาถามเกี่ยวกับนักเรียน „ การให้คำาแนะนำาถ้านักเรียนมีภาวะวิกฤต „ การให้คำาแนะนำาเกี่ยวกับการจัดการเรื่องต่างๆ เช่น การปฏิเสธไปโรงเรียน „ ชุมชนในชั้นเรียน ม็อบบิง การใช้สื่อที่ไม่สมควร ... „ การจัดหาข้อเสนอการป้องกันล่วงหน้า ส ำาหร บันกัเร ยีน „ การให้คำาแนะนำาเกี่ยวกับเรื่องเฉพาะอายุ „ การให้คำาแนะนำาในวิกฤตการณ์ „ การไกล่เกลี่ยในการขัดแย้ง „ การเผยแพร่ข้อมูลเกี่ยวกับข้อเสนอเพิ่มเติมด้านการให้คำาแนะนำาและ ความช่วยเหลือ หนา้ท ีอ่ ืน่ๆของงานการ สงัคมสงเคราะห ์โรงเร ยีน „ การริเริ่มโครงการ „ การเข้าร่วมการประชุม „ การร่วมมือกับครูที่ปรึกษาและผู้ดูแลในโรงเรียน „ การแลกเปลี่ยนความคิดเห็นกับผู้อำานวยการโรงเรียน „ การร่วมมือกับคู่เครือข่าย การค ุม้ครองขอ้มลูและหนา้ท ีร่ กัษาความลบั งานสังคมสงเคราะห์โรงเรียนจัดการข้อมูลและรายละเอียดที่ถูกมอบหมาย โดยมี การรักษาความลับตามพื้นฐานแห่งกฎหมาย การค ุม้ครองเดก็ๆ งานสังคมสงเคราะห์โรงเรียนปฏิบัติหน้าที่การคุ้มครองตามมาตรา 8 เอ แห่ง ประมวล กฎหมายสังคม VIII เราช่วยเหลือโรงเรียนในการปฏิบัติหน้าที่การคุ้มครองของตนตามมาตรา 85 กฎหมาย โรงเรียน บีดับเบิลยู หรือตามมาตรา 4 กฎหมายว่าด้วยการ ร่วมมือและการให้ข้อมูล ในการคุ้มครองเด็กๆ (เคเคจี) Sozial- und Jugendbehörde | 76 | งนสังคมสงเคระห์โรงเรียน เมืองคร์ลส์รูห Schulsozialarbeit an Schulen in Karlsruhe Leitung Schulsozialarbeit Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Leitung Schulsozialarbeit Südendstraße 42, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5301, Fax: 0721 133-5389 E-Mail: schuso@sjb.karlsruhe.de Gemeinschaftsschulen Anne-Frank-Schule Bonhoefferstraße 12 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4553 schuso.annefrank@ sjb.karlsruhe.de Augustenburg Gemeinschafts- schule Grötzingen Augustenburgstraße 22 a 76229 Karlsruhe Telefon: 0151 29261515 schuso.augustenburg@ durlach.karlsruhe.de Drais-GMS Tristanstraße 1a 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5028 schuso.draisreal@ sjb.karlsruhe.de Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3642 schuso.ernstreuter@ sjb.karlsruhe.de Grundschulen Adam-Remmele-Schule August-Dosenbach-Straße 28 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5951 schuso.adamremmele@ sjb.karlsruhe.de Drais Grundschule Tristanstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5571 schuso.draisgrund@ sjb.karlsruhe.de Eichelgartenschule Rosenweg 1, 76199 Karlsruhe Telefon (Sekretariat): 0721 133-4592 schuso.eichelgarten@ sjb.karlsruhe.de Friedrich-Ebert-Schule Staudingerstraße 3 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3614 schuso.friedrichebert@ sjb.karlsruhe.de Gartenschule Gartenstraße 20 – 22 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3831 schuso.garten@sjb.karlsruhe.de Grundschule am Rennbuckel Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3858 schuso.rennbuckelgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule am Wasserturm Hedwig-Kettler-Straße 11 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5568 schuso.wasserturm@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Beiertheim Marie-Alexandra-Straße 51 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5981 schuso.beiertheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Bulach Grünwinkler Straße 10 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5993 schuso.bulachgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Daxlanden Pfalzstraße 8 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3617 schuso.daxlanden@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Grünwinkel Hopfenstraße 18 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5972 schuso.gruenwinkelgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Hagsfeld Ruschgraben 17 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3651 schuso.hagsfeldgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Knielingen Eggensteiner Straße 3 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089520 schuso.knielingengrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Rintheim Weinweg 1, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.rintheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Wolfartsweier Steinkreuzstraße 56 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 49039240 schuso.wolfartsweier@ durlach.karlsruhe.de Hans-Thoma-Schule Markgrafenstraße 42 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4697 schuso.hansthoma@ sjb.karlsruhe.de Hardtschule Hardtstraße 3, 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5755 schuso.hardt@sjb.karlsruhe.de Hebelschule (GS) Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5989 schuso.hebelgrund@ sjb.karlsruhe.de Sozial- und Jugendbehörde | 98 | งนสังคมสงเคระห์โรงเรียน เมืองคร์ลส์รูห Heinrich-Köhler-Schule Forststraße 4, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4888 schuso.heinrichkoehler@ sjb.karlsruhe.de Heinz-Barth-Schule Esslinger Straße 2 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 94264347 schuso.heinzbarth@ durlach.karlsruhe.de Leopoldschule Leopoldstraße 9 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5350 schuso.leopold@ sjb.karlsruhe.de Marylandschule Rhode-Island-Allee 70 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5308 schuso.maryland@ sjb.karlsruhe.de Nebeniusschule (GS) Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5462 schuso.nebeniusgrund@ sjb.karlsruhe.de Nordschule Neureut Friedhofstraße 1 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6281645 schuso.nord@sjb.karlsruhe.de Riedschule Riedstraße 11, 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3523 schuso.ried@sjb.karlsruhe.de Schillerschule Kapellenstraße 11 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4750 schuso.schiller@sjb.karlsruhe.de Schloss-Schule Prinzessenstraße 1 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1926 schuso.schloss@ durlach.karlsruhe.de Schule im Lustgarten Kirchplatz 8, 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 92135340 schuso.lustgarten@ durlach.karlsruhe.de Südendschule Südendstraße 35 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5916 schuso.suedend@ sjb.karlsruhe.de Südschule Neureut Welschneureuter Straße 14 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6272987 schuso.sued@sjb.karlsruhe.de Tullaschule (GS) Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4475 schuso.tullagrund@ sjb.karlsruhe.de Viktor-von-Scheffel-Schule Schulstraße 3, 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089518 schuso.viktorvonscheffel@ sjb.karlsruhe.de Waldschule Neureut Moldaustraße 37 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159132 schuso.wald@sjb.karlsruhe.de Weiherwaldschule Scheibenhardter Weg 23 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3855 schuso.weiherwald@ sjb.karlsruhe.de Weinbrennerschule Kriegsstraße 141 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5975 schuso.weinbrenner@ sjb.karlsruhe.de Grund- und Werkrealschulen Eichendorffschule Lötzener Straße 2 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5088 schuso.eichendorff@ sjb.karlsruhe.de Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3642 schuso.ernstreuter@ sjb.karlsruhe.de Gutenbergschule Goethestraße 34 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5326 schuso.gutenberg@ sjb.karlsruhe.de Oberwaldschule Aue Grazer Straße 25 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1948 schuso.oberwald@ durlach.karlsruhe.de Pestalozzischule Christofstraße 23 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1987 schuso.pestalozzi@ durlach.karlsruhe.de Werner-von-Siemens-Schule Kurt-Schumacher-Straße 1 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5987 schuso.wernervonsiemens@ sjb.karlsruhe.de Realschulen Friedrich-Realschule Pfinztalstraße 78 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5751 schuso.friedrichreal@ durlach.karlsruhe.de Hebel-Realschule Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3865 schuso.hebelreal@ sjb.karlsruhe.de Sozial- und Jugendbehörde | 1110 | งนสังคมสงเคระห์โรงเรียน เมืองคร์ลส์รูห Nebenius-Realschule Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5552 schuso.nebeniusreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule am Rennbuckel Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5922 schuso.rennbuckelreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159133 schuso.neureutreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule Rüppurr Rosenweg 1, 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5956 schuso.rueppurrreal@ sjb.karlsruhe.de Sophie-Scholl-Realschule Joachim-Kurzaj-Weg 4 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5733 schuso.sophiescholl@ sjb.karlsruhe.de Tulla-Realschule Forststraße 4, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4388 schuso.tullareal@ sjb.karlsruhe.de Gymnasien Bismarck-Gymnasium Bismarckstraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3830 schuso.bismarck@ sjb.karlsruhe.de Fichte-Gymnasium Sophienstraße 12 – 16 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3832 schuso.fichte@sjb.karlsruhe.de Goethe-Gymnasium Renck straße 2 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5990 schuso.goethe@sjb.karlsruhe.de Gymnasium Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 66499819 schuso.neureutgym@ sjb.karlsruhe.de Helmholtz-Gymnasium Kaiserallee 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5947 schuso.helmholtz@ sjb.karlsruhe.de Humboldt-Gymnasium Willy-Hausenstein-Allee 22 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 75099232 schuso.humboldt@ sjb.karlsruhe.de Kant-Gymnasium Englerstraße 10 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5385 schuso.kant@sjb.karlsruhe.de Lessing-Gymnasium Sophienstraße 147 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3833 schuso.lessing@sjb.karlsruhe.de Markgrafen-Gymnasium Gymnasiumstraße 1 – 3 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1967 schuso.markgrafen@ durlach.karlsruhe.de Max-Planck-Gymnasium Krokusweg 49 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5958 schuso.maxplanck@ sjb.karlsruhe.de Otto-Hahn-Gymnasium Im Eichbäumle 1 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5991 schuso.ottohahn@ sjb.karlsruhe.de Sonderschulen Albschule Scheibenhardter Weg 23 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5554 schuso.alb@sjb.karlsruhe.de Erich-Kästner-Schule Moltkestraße 136 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5952 schuso.erichkaestner@ sjb.karlsruhe.de Federbach-Schule Pfarrstraße 51 76188 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3618 schuso.federbach@ sjb.karlsruhe.de Lidellschule Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4474 schuso.lidell@sjb.karlsruhe.de Schule am Turmberg Am Steinbruch 20 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5284 schuso.turmberg@ durlach.karlsruhe.de Schule am Weinweg Weinweg 1 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.weinweg@ sjb.karlsruhe.de Vogesenschule Hardtstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5917 schuso.vogesen@ sjb.karlsruhe.de
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Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit Schulsozialarbeit in Karlsruhe Informationen für Eltern und Fachkräfte Sozial- und Jugendbehörde | 32 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Gesetzliche Grundlagen und Arbeitsweisen „Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Jugendhilfe nach § 13 in Verbindung mit § 13a SGB VIII, bei dem sozialpädagogische Fachkräfte kontinuierlich am Ort Schule tätig sind. Sie arbeiten mit Lehrkräften auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Basis zusammen. Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte werden zu Themen der Erziehung beraten und in der Umsetzung des Kinder- und Jugendschutzes unterstützt. Kinder und Jugendliche werden zu individuellen und altersspezifischen Themen beraten.“1 Handlungsprinzipien unserer Arbeit „ Niederschwelliger Zugang „ Freiwilliges Angebot „ Vertrauliche Beratung „ Allparteiliche Haltung „ Gesetzlicher Kinderschutzauftrag „ Lebensweltorientierte Unterstützung „ Ressourcen- und Lösungsorientierung „ Netzwerkarbeit „ Stadtteilorientierung Zugangswege „ Sprechzeiten in der Schule „ Terminvereinbarung per Telefon oder Mail „ Teilnahme an Runden Tischen oder Elterngesprächen in der Schule ist möglich „ Teilnahme an Konferenzen ist möglich „ Teilnahme themenspezifisch an Sitzungen des Elternbeirates ist möglich 1 Vgl. Speck, Karsten (2006): Qualität und Evaluation in der Schul so zi al ar beit: Konzepte, Rahmen be din gun gen und Wirkungen, Wiesbaden: VS Verlag, S. 23 Herausgegeben von Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Schulsozialarbeit www.karlsruhe.de/schuso Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Layout Pruß Bild Karoon Cha/stock.adobe.com Druck Rathausdruckerei, Recyclingpapier Stand Mai 2022 Sozial- und Jugendbehörde | 54 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Ziele „ Junge Menschen sollen in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung gefördert werden. „ Bildungsbenachteiligungen sollen vermieden oder abgebaut werden. „ Die Integration in den schulischen Alltag soll gefördert werden, um Abbrüche in der Schullaufbahn zu vermeiden. „ Nachhaltige Bildungs- und Erziehungskooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe sollen aufgebaut und gestärkt werden. „ Qualität der Bearbeitung von Kinderschutzfällen soll gesichert werden. Zielgruppen unserer Arbeit „ Eltern/Personensorgeberechtigte „ Lehrkräfte „ Schülerinnen und Schüler Zielgruppenspezifische Angebote Für Eltern/Personensorgeberechtigte „ Beratung bei Fragen zum Verhalten ihres Kindes „ Beratung wenn Sorge um ihr Kind besteht „ Beratung bei Unterstützungsbedarf ihres Kindes „ Vermittlung von Kontakten zu Fachstellen und Hilfen außerhalb der Schule Für Lehrkräfte „ Beratung bei sozialen Schwierigkeiten im Klassenverbund „ Beratung bei Fragen auf Schülerinnen und Schüler bezogen „ Beratung bei Krisen von Schülerinnen und Schülern „ Beratung zum Umgang mit Themen wie Schulverweigerung, Klassengemeinschaft, Mobbing, unangemessene Mediennutzung, … „ Vermittlung von Präventionsangeboten Für Schüler und Schülerinnen „ Beratung zu altersspezifischen Themen „ Beratung in Krisen „ Vermittlung bei Konflikten „ Weitergabe von Informationen über zusätzliche Beratungs- und Unterstützungsangebote Weitere Aufgaben von Schulsozialarbeit „ Initiierung von Projekten „ Regelmäßige Teilnahme an Konferenzen „ Kooperation mit Beratungslehrkräften und Betreuungskräften an den Schulen „ Austausch mit der Schulleitung „ Kooperation mit Netzwerkpartnern Datenschutz und Schweigepflicht Schulsozialarbeit behandelt anvertraute Daten und Informationen vertraulich auf Basis der gesetzlichen Grundlagen. Kinderschutz Schulsozialarbeit nimmt den Schutzauftrag auf Grundlage des § 8a SGB VIII wahr. Wir unterstützen Schulen darin, ihren eigenen Schutzauftrag nach § 85 Schulgesetz BW beziehungsweise § 4 Gesetz zur Kommuni kation und Kooperation im Kinderschutz (KKG) wahrzunehmen. Sozial- und Jugendbehörde | 76 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Schulsozialarbeit an Schulen in Karlsruhe Leitung Schulsozialarbeit Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde – Leitung Schulsozialarbeit Südendstraße 42, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5301, Fax: 0721 133-5389 E-Mail: schuso@sjb.karlsruhe.de Gemeinschaftsschulen Anne-Frank-Schule Bonhoefferstraße 12 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4553 schuso.annefrank@ sjb.karlsruhe.de Augustenburg Gemeinschafts- schule Grötzingen Augustenburgstraße 22 a 76229 Karlsruhe Telefon: 0151 29261515 schuso.augustenburg@ durlach.karlsruhe.de Drais-GMS Tristanstraße 1a 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5028 schuso.draisreal@ sjb.karlsruhe.de Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3642 schuso.ernstreuter@ sjb.karlsruhe.de Grundschulen Adam-Remmele-Schule August-Dosenbach-Straße 28 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5951 schuso.adamremmele@ sjb.karlsruhe.de Drais Grundschule Tristanstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5571 schuso.draisgrund@ sjb.karlsruhe.de Eichelgartenschule Rosenweg 1, 76199 Karlsruhe Telefon (Sekretariat): 0721 133-4592 schuso.eichelgarten@ sjb.karlsruhe.de Friedrich-Ebert-Schule Staudingerstraße 3 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3614 schuso.friedrichebert@ sjb.karlsruhe.de Gartenschule Gartenstraße 20 – 22 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3831 schuso.garten@sjb.karlsruhe.de Grundschule am Rennbuckel Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3858 schuso.rennbuckelgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule am Wasserturm Hedwig-Kettler-Straße 11 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5568 schuso.wasserturm@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Beiertheim Marie-Alexandra-Straße 51 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5981 schuso.beiertheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Bulach Grünwinkler Straße 10 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5993 schuso.bulachgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Daxlanden Pfalzstraße 8 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3617 schuso.daxlanden@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Grünwinkel Hopfenstraße 18 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5972 schuso.gruenwinkelgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Hagsfeld Ruschgraben 17 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3651 schuso.hagsfeldgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Knielingen Eggensteiner Straße 3 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089520 schuso.knielingengrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Rintheim Weinweg 1, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.rintheimgrund@ sjb.karlsruhe.de Grundschule Wolfartsweier Steinkreuzstraße 56 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 49039240 schuso.wolfartsweier@ durlach.karlsruhe.de Hans-Thoma-Schule Markgrafenstraße 42 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4697 schuso.hansthoma@ sjb.karlsruhe.de Hardtschule Hardtstraße 3, 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5755 schuso.hardt@sjb.karlsruhe.de Hebelschule (GS) Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5989 schuso.hebelgrund@ sjb.karlsruhe.de Sozial- und Jugendbehörde | 98 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Heinrich-Köhler-Schule Forststraße 4, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4888 schuso.heinrichkoehler@ sjb.karlsruhe.de Heinz-Barth-Schule Esslinger Straße 2 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 94264347 schuso.heinzbarth@ durlach.karlsruhe.de Leopoldschule Leopoldstraße 9 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5350 schuso.leopold@ sjb.karlsruhe.de Marylandschule Rhode-Island-Allee 70 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5308 schuso.maryland@ sjb.karlsruhe.de Nebeniusschule (GS) Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5462 schuso.nebeniusgrund@ sjb.karlsruhe.de Nordschule Neureut Friedhofstraße 1 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6281645 schuso.nord@sjb.karlsruhe.de Riedschule Riedstraße 11, 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3523 schuso.ried@sjb.karlsruhe.de Schillerschule Kapellenstraße 11 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4750 schuso.schiller@sjb.karlsruhe.de Schloss-Schule Prinzessenstraße 1 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1926 schuso.schloss@ durlach.karlsruhe.de Schule im Lustgarten Kirchplatz 8, 76228 Karlsruhe Telefon: 0721 92135340 schuso.lustgarten@ durlach.karlsruhe.de Südendschule Südendstraße 35 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5916 schuso.suedend@ sjb.karlsruhe.de Südschule Neureut Welschneureuter Straße 14 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 6272987 schuso.sued@sjb.karlsruhe.de Tullaschule (GS) Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4475 schuso.tullagrund@ sjb.karlsruhe.de Viktor-von-Scheffel-Schule Schulstraße 3, 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 16089518 schuso.viktorvonscheffel@ sjb.karlsruhe.de Waldschule Neureut Moldaustraße 37 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159132 schuso.wald@sjb.karlsruhe.de Weiherwaldschule Scheibenhardter Weg 23 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3855 schuso.weiherwald@ sjb.karlsruhe.de Weinbrennerschule Kriegsstraße 141 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5975 schuso.weinbrenner@ sjb.karlsruhe.de Grund- und Werkrealschulen Eichendorffschule Lötzener Straße 2 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5088 schuso.eichendorff@ sjb.karlsruhe.de Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3642 schuso.ernstreuter@ sjb.karlsruhe.de Gutenbergschule Goethestraße 34 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5326 schuso.gutenberg@ sjb.karlsruhe.de Oberwaldschule Aue Grazer Straße 25 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1948 schuso.oberwald@ durlach.karlsruhe.de Pestalozzischule Christofstraße 23 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1987 schuso.pestalozzi@ durlach.karlsruhe.de Werner-von-Siemens-Schule Kurt-Schumacher-Straße 1 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5987 schuso.wernervonsiemens@ sjb.karlsruhe.de Realschulen Friedrich-Realschule Pfinztalstraße 78 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5751 schuso.friedrichreal@ durlach.karlsruhe.de Hebel-Realschule Moltkestraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3865 schuso.hebelreal@ sjb.karlsruhe.de Sozial- und Jugendbehörde | 1110 | Schulsozialarbeit in Karlsruhe – Informationen für Eltern und Fachkräfte Nebenius-Realschule Nebeniusstraße 22 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5552 schuso.nebeniusreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule am Rennbuckel Bonner Straße 22 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5922 schuso.rennbuckelreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 78159133 schuso.neureutreal@ sjb.karlsruhe.de Realschule Rüppurr Rosenweg 1, 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5956 schuso.rueppurrreal@ sjb.karlsruhe.de Sophie-Scholl-Realschule Joachim-Kurzaj-Weg 4 76189 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5733 schuso.sophiescholl@ sjb.karlsruhe.de Tulla-Realschule Forststraße 4, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4388 schuso.tullareal@ sjb.karlsruhe.de Gymnasien Bismarck-Gymnasium Bismarckstraße 8 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3830 schuso.bismarck@ sjb.karlsruhe.de Fichte-Gymnasium Sophienstraße 12 – 16 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3832 schuso.fichte@sjb.karlsruhe.de Goethe-Gymnasium Renck straße 2 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5990 schuso.goethe@sjb.karlsruhe.de Gymnasium Neureut Unterfeldstraße 6 76149 Karlsruhe Telefon: 0721 66499819 schuso.neureutgym@ sjb.karlsruhe.de Helmholtz-Gymnasium Kaiserallee 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5947 schuso.helmholtz@ sjb.karlsruhe.de Humboldt-Gymnasium Willy-Hausenstein-Allee 22 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 75099232 schuso.humboldt@ sjb.karlsruhe.de Kant-Gymnasium Englerstraße 10 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5385 schuso.kant@sjb.karlsruhe.de Lessing-Gymnasium Sophienstraße 147 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3833 schuso.lessing@sjb.karlsruhe.de Markgrafen-Gymnasium Gymnasiumstraße 1 – 3 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-1967 schuso.markgrafen@ durlach.karlsruhe.de Max-Planck-Gymnasium Krokusweg 49 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5958 schuso.maxplanck@ sjb.karlsruhe.de Otto-Hahn-Gymnasium Im Eichbäumle 1 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5991 schuso.ottohahn@ sjb.karlsruhe.de Sonderschulen Albschule Scheibenhardter Weg 23 76199 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5554 schuso.alb@sjb.karlsruhe.de Erich-Kästner-Schule Moltkestraße 136 76187 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5952 schuso.erichkaestner@ sjb.karlsruhe.de Federbach-Schule Pfarrstraße 51 76188 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3618 schuso.federbach@ sjb.karlsruhe.de Lidellschule Tullastraße 57 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-4474 schuso.lidell@sjb.karlsruhe.de Schule am Turmberg Am Steinbruch 20 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5284 schuso.turmberg@ durlach.karlsruhe.de Schule am Weinweg Weinweg 1 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3652 schuso.weinweg@ sjb.karlsruhe.de Vogesenschule Hardtstraße 1 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5917 schuso.vogesen@ sjb.karlsruhe.de
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Flyer final.indd Bewegt euch! 1968 und die Folgen in Karlsruhe Studentenproteste, APO-Demonstrationen gegen die Not- standsgesetze, Beginn der Neuen Frauenbewegung, Ostermarsch, Drogen und freie Liebe – das Jahr 1968 ruft viele Bilder wach und steht als Chiffre für eine Zeit des Umbruchs und gesellschaftlichen Aufbruchs. Aber was war damals eigentlich in Karlsruhe los? Dieser Frage geht eine Sonderausstellung im Stadtmuseum Karlsruhe nach. Die Ausstellung konzentriert sich allerdings nicht nur auf die eigentliche 68er-Bewegung, sondern nimmt vor allem auch ihre Auswirkungen in den Blick. Demokratie, Frieden, Antiimperialismus, Solidarität mit den Unterdrückten in der sogenannten „Dritten Welt“ und eine herrschaftsfreie Gesellschaft hier waren Ideale, für die Menschen um 1968 massenhaft auf die Straße gingen. Doch weit über solche konkreten Einzelthemen und Ideale hinaus, steht 1968 für eine neue – antiautoritäre – Haltung gegenüber Staat, Politik und Gesellschaft. Auch wenn die Außerparlamentarische Opposition schon Ende der 1960er Jahre zersplitterte und die gewollte Revolution in den westlichen Ländern keinerlei Aussicht hatte, hat 1968 doch nachhaltig gewirkt: Eine Demokra- tisierung der Gesellschaft voranzutreiben, gegen falsche Zielsetzungen „von oben“ und gegen Unrecht aufzuste- hen, Aufklärung zu leisten und letztendlich aus Sicht der Akteur*innen zu versuchen, die Welt wenigstens ein Stück weit zu verbessern. Diese Haltungen, die von 1968 geprägt wurden, lassen sich übergreifend den Neuen Sozialen Bewegungen zu- schreiben. Genau um diese „Bewegungen“ geht es in der Ausstellung schwerpunktmäßig. Dabei kommen zahl- reiche Zeitzeug*innen zu Wort, viel neues – oder auch bloß verschüttetes – Material wird präsentiert. Am Ende steht die Frage, was bleibt eigentlich heute von 1968? Soweit nicht anders ange- geben, sind die Führungen und Veranstaltungen im Be- gleitprogramm kostenlos. Falls kein gesonderter Ort angegeben ist, fi nden die Veranstaltungen im Stadt- museum im Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe statt. 26. April, Do, 19:00 Eröffnung der Ausstellung 29. April, So, 15:00 Überblicksführung mit Hildegard Schmid 3. Mai, Do, 17:00 „Freiräume: Hausbesetzungen und Wohnprojekte“ Themenführung mit Wolfgang Opferkuch und Rainer Stephan 3. Mai, Do, 19:00 „Adorno für Ruinenkinder“ Lesung mit Heinz Bude – Veranstaltung in Koopera- tion mit der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung Eintritt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro 6. Mai, So, 15:00 Überblicksführung mit Hildegard Schmid 6. Mai, So, 19:00 Hannes Heer zu Gast! Vortrag und Filmprä- sentation „Mein 68. Verspäteter Brief an meinen Vater“ Eröffnung der Filmreihe „’68 und die Folgen: Celluloid im Aufruhr“ in Kooperation mit der Kinemathek Karlsruhe Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 8. Mai, Di, 18:00 „Bewegt euch! 1968 – wie es dazu kam: Voraussetzungen und Ereignisse“ Vortrag von Klaus Möser (ehemals SDS-Vorsitzender in Karlsruhe) 10. Mai, Do, 19:00 „Mein 68. Verspäteter Brief an meinen Vater“ Regie: Hannes Heer, Deutschland 1988, 45 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 14. Mai, Mo, 19:30 Bewegungen gegen sexualisierte Gewalt in Karlsruhe – Von „Mein Körper gehört mir“ bis #MeToo Vorträge* und anschließen- de Diskussion mit Vertre- terinnen von AllerleiRauh (Sozial und Jugendbehör- de Stadt Karlsruhe), Wild- wasser & FrauenNotruf – Verein gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen e.V., In Nae e.V. *von Susanne Heynen und Sabine Zürn 17. Mai, Do, 17:00 „Internationale Solidarität“ Themenführung mit Stefan Kühner und Stephan Tabler 17. Mai, Do, 19:00 20. Mai, So, 17:00 Kurzfi lme von Harun Farocki „Die Worte des Vorsitzen- den“, „Der Wahlhelfer“, „Ihre Zeitungen“, „Nicht löschbares Feuer“ und Roman Brodmann: „Der Polizeistaatsbesuch – Beobachtungen unter deutschen Gastgebern“ Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 24. Mai, Do, 17:00 „1968 in Karlsruhe und Gründung der Werkstatt 68“ Themenführung mit Lüppo Cramer 24. Mai, Do, 19:00 „Die Chinesin“ Regie: Jean-Luc Godard, Frankreich 1967, 96 Min., Französisch/dt. UT Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 27. April bis 14. Oktober 2018 Stadtmuseum im Prinz-Max- Pala is, K arlst raße 10 www.k arlsruh e.de/ karlsruhe1968 P rogram mheft und Stadtplan zur Sonderausstellung im Stadtmuseum 6. September, Do, 17:00 „1968 in Karlsruhe und Gründung der Werkstatt 68“ Themenführung mit Lüppo Cramer 6. September, Do, 19:00 „Zusammen!“ Regie: Lukas Moodysson, Schweden/Italien 2000, 106 Min., Schwedisch/dt. UT. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 9. September, So 15:00 Überblicksführung mit Hildegard Schmid 9. September, So, 17:00 „Zusammen!“ Regie: Lukas Moodysson, Schweden/Italien 2000, 106 Min., Schwedisch/dt. UT. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 11. September, Di, 18:00 „Wir dachten, wir könnten die Welt verändern“ Autonome Frauen- und Lesbenbewegung in den 1980er und 1990er Jahren Vortrag von Anete Wellhöfer 12. September Mi, 18:00 „Achtundsechzig und die Folgen für Pädagogik und Soziale Arbeit“ Vortrag von Manfred Kappeler 13. September, Do, 17:00 „Sozialpolitik von unten“ Themenführung mit Erich Berner 13. September, Do, 19:00 „Die Träumer“ Regie: B. Bertolucci, Frankreich/Italien/ Großbritannien 2003, 115 Min., Französisch, Englisch/dt. UT Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 14. September, Fr, 18:00 „Internationale Solidarität“ Eröffnung der Wechselpräsentation 16. September, So, 17:00 „Die Träumer“ Regie: B. Bertolucci, Frankreich/Italien/ Großbritannien 2003, 115 Min., Französisch, Englisch/dt. UT Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 18. September, Di, 18:00 „Mit Dekret 26/CT-TTG zur Industrie 4.0 – Vietnam auf dem Weg zu einer Hightech-Industrie“ Vortrag von Stefan Kühner 20. September, Do, 17:00 „Vom Protest zum ‚Gegendruck‘ – Wie die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) und die Bewegung miteinander umgingen“ Themenführung mit Michael Nückel 20. September, Do, 19:00 „In the Year of the Pig” Regie: Emile de Antonio, USA 1969, 103 Min., Englisch Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 23. September, So, 15:00 Überblicksführung mit Helene Seifert 23. September, So, 17:00 „In the Year of the Pig” Regie: Emile de Antonio, USA 1969, 103 Min., Englisch Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 25. September, Di, 18:00 „Der Widerstand gegen das Kernforschungszen- trum Karlsruhe und die Atomkraftanlagen der EnBW“ Vortrag und Gespräch mit Harry Block 26. September, Mi, 20:00 „Freiheit, die wir meinen!“ mit Liedern von 1848 bis 2018 und beson- derem Augenmerk auf Denkverbote und Ge- sinnungsschnüffelei mit Bernd Köhler und ewo2 21. April – 11. November 2018 Revolu tion! … für Anfängerinnen 25. Mai, Fr, 18:00 „Freiräume“ Eröffnung der Wechselpräsentation 27. Mai, So, 11:00 bis 13:00 „Utopisch? Lesbische Feministinnen gestalten die Welt“ Stadtspaziergang und Gespräch: Frauenräume, Aktionen, Diskussionen – Fragen Sie Zeitzeuginnen bei einem Stadtspazier- gang zur Geschichte von Lesben im Karlsruhe der 1980er Jahre 1. Teil: Eingang Jubez- Café, Kronenplatz 2. Teil: Innenstadt West, Haltestelle Europaplatz, (Teilnehmer*innen fahren selbstständig mit Straßenbahn oder Fahrrad dorthin) mit Ute Reisner und Eveline Ratzel 27. Mai So, 17:00 „Die Chinesin“ Regie: Jean-Luc Godard, Frankreich 1967, 96 Min., Französisch/dt. UT Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 30. Mai, Mi, 18:00 Historischer Mittwochabend „Zum Austellungskonzept“ Präsentation zur Entste- hung der Ausstellungsge- staltung und der Grafi k für die Ausstellung mit Miki Feller, Bruno Jacoby, Florian Knöbl und Mona Mayer 5. Juni, Di, 18:00 „Lektüre und Revolte“ Literatur von und über 1968 mit Paul Kaufmann von der Stephanus-Buchhandlung 7. Juni, Do, 17:00 „Das autonome Frauen- haus zwischen Ideal und Alltagswirklichkeit“ Gesprächsrunde mit Frauen des Trägervereins Moderation: Theresia Riedmaier, erste Frauenbeauftragte der Stadt Karlsruhe 1986-1989 7. Juni, Do, 19:00 „ SPK Komplex“ Regie: Gerd Kroske, Deutschland 2018, 111 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 8. Juni, Fr, ab 20:00 „Flammkuchen, Film und Feuer in der Wagenburg“ Wagenburg, Haid-und-Neu-Str. 153, 76131 Karlsruhe 10. Juni, So, 17:00 „ SPK Komplex“ Regie: Gerd Kroske, Deutschland 2018, 111 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 12. Juni, Di, 18:00 „1968 und die Folgen“ Schüler*innen des Bismarck-Gymnasiums, des Max-Planck- Gymnasiums und des Heisenberg-Gymnasiums präsentieren die Ergeb- nisse ihrer Auseinan- dersetzung mit 1968. 14. Juni, Do, 17:00 „Umwelt- und Anti- AKW-Bewegung“ Themenführung mit Harry Block 14. Juni, Do, 19:00 „ Bambule“ Regie: Eberhard Itzenplitz, Deutschland 1970, 90 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 17. Juni, So, 15:00 Überblicksführung mit Helene Seifert 17. Juni, So, 17:00 „Bambule“ Regie: Eberhard Itzenplitz, Deutschland 1970, 90 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 19. Juni, Di, 20:00 „1968: Drei Generationen – eine Geschichte“ Lesung mit Claus Koch in Kooperation mit der Stadtbibliothek Karlsruhe Stadtbibliothek Karlsruhe, Lesecafé 21. Juni, Do, 17:00 „Berufsverbote – Kampf für demokratische Rechte“ Themenführung mit Gerlinde Fronemann und Hans Ille 24. Juni, So, 15:00 Überblicksführung mit Hildegard Schmid 26. Juni, Di, 18:00 „Die MiKa Wohnungsge- nossenschaft: 20 Jahre selbstverwaltetes und gemeinschaftliches Wohnen in der Nordstadt“ mit Vertreter*innen der MiKa 28. Juni, Do, 17:00 „Vom Protest zum ‚Gegendruck‘ – Wie die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) und die Bewegung miteinander umgingen“ Themenführung mit Michael Nückel 29. Juni, Fr, 18:00 „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern…“ – die 68er und ihre Lieder Wie Musik, Zeit und Menschen einander bedingten. Veranstaltung der Evangelischen Erwach- senenbildung Karlsruhe Garten im Prinz-Max-Palais Teilnahmegebühr 10 Euro Infotel.: 0721 82467310 5. Juli, Do, 17:00 „Zweite Frauenbewegung“ Themenführung mit Hedwig Schubert 6. Juli, Fr, 18:00 „Friedensbewegung“ Eröffnung der Wechselpräsentation 8. Juli, So, 15:00 Überblicksführung mit Helene Seifert 12. Juli, Do, 14:30 bis 17:00 Workshop für Schüler*innen mit zwei Zeitzeugen zur 68er-Bewegung in Karlsruhe mit Klaus Möser (damals SDS-Vor- sitzender) und Hans-Jürgen Vogt (damals RCDS-Mitglied) 12. Juli, Do, 17:00 „Sozialpolitik von unten“ Themenführung mit Erich Berner 22. Juli, So, 15:00 Überblicksführung mit Hildegard Schmid 26. Juli, Do, 17:00 Kuratorenführung mit Peter Pretsch 2. August, Do, 17:00 Kuratorenführung mit Jürgen Schuhladen-Krämer 2. August, Do, 19:00 Einführung in die Kritische Theorie Veranstaltung mit Ver- treter*innen der Anarchis- tischen Gruppe Freiburg und der Libertären Gruppe Karlsruhe 4. August, Sa, 18:00 bis 1:00 Karlsruher Museumsnacht – KAMUNA mit Sonderprogramm zur Ausstellung, siehe Pro- grammfl yer zur KAMUNA 9. August, Do, 17:00 „Berufsverbote – Kampf für demokratische Rechte“ Themenführung mit Gerlinde Fronemann und Hans Ille 10. August, Fr, 18:00 „Umwelt- und Anti- AKW-Bewegung“ Eröffnung der Wechselpräsentation 19. August, So, 15:00 Überblicksführung mit Hildegard Schmid 29. August, Mi, 18:00 Stadtrundgang am Historischen Mittwochabend Auf den Spuren der 68er-Bewegung 27. September, Do, 17:00 „Freiräume: Hausbesetzungen und Wohnprojekte“ Themenführung mit Wolfgang Opferkuch und Rainer Stephan 27. September, Do, 19:00 „Starbuck Holger Meins“ Regie: Gerd Conradt, Deutschland 2001, 90 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 29. September, Sa, 10:00 - 22:00 Hausfest im Prinz-Max-Palais mit Sonderprogramm zur Ausstellung Näheres entnehmen Sie bitte dem Programm- fl yer zum Hausfest und der Tagespresse! 30. September, So, 17:00 „Starbuck Holger Meins“ Regie: Gerd Conradt, Deutschland 2001, 90 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 4. Oktober, Do, 17:00 „Internationale Solidarität“ Themenführung mit Stefan Kühner und Stephan Tabler 4. Oktober, Do, 19:00 7. Oktober, So, 17:00 „Deutschland im Herbst“ Regie: Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Volker Schlöndorff u.a., Deutschland 1978, 123 Min. Kinemathek Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro 9. Oktober, Di, 18:00 „Die Neue Frauenbewe- gung 1968 bis 2018: Vieles vergessen! Was erreicht? Wo stehen wir heute?“ Impulsvortrag mit an- schließender Diskussion von und mit Hedwig Schubert 11. Oktober, Do, 17:00 Kuratorenführung mit Peter Pretsch 11. Oktober, Do, 19:00 „Was bleibt von 1968? Was bleibt von der Ausstellung?“ Ein Resümee, gerne mit Zwischenrufen 14. Oktober, Sonntag Finissage mit verschiedenen Themenführungen Näheres entnehmen Sie bitte der Tagespresse. Wechselpräsentationen Zusätzlich zur Hauptaus- stellung werden vier ver- tiefende Präsentationen zu einzelnen Themen der Ausstellung gezeigt: „Freiräume“ 26. Mai bis 1. Juli „Friedensbewegung“ 7. Juli bis 5. August „Umwelt- und Anti- AKW-Bewegung“ 11. August bis 9. September „Internationale Solidarität“ 15. September bis 14. Oktober STADTMUSEUM IM PRINZ-MAX-PALAIS Karlstraße 10 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 133 4234, -4230 stadtmuseum@kultur. www.karlsruhe.de/ Öffnungszeiten Di & Fr 10:00-18:00 Do 10:00-19:00 Sa 14:00-18:00 So 11:00-18:00 Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Haltestelle Europaplatz Eintritt 4 Euro ermäßigt 2 Euro Kinder bis 12 Jahre, Schulklassen sowie Museumspassinhaber und Fördervereins- mitglieder Eintritt frei Führungen Überblicksführungen oder Themenführungen für Gruppen durch die Ausstellung sind auf Anfrage auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten buchbar. Gebühren: Führungen für Schulklassen 40 Euro Gruppenführungen für Erwachsene unter der Woche 50 Euro am Wochenende und an Feiertagen 60 Euro Information und Anmeldung (bitte 14 Tage im Voraus): Tel: 0721 133-4231 oder per E-Mail unter stadtmuseum@kultur.karlsruhe.de Sollten Sie Ihren gebuchten Termin nicht wahrnehmen können, bitten wir um rechtzeitige Stornierung. Filmreihe Die Kinemathek zeigt in Kooperation mit dem Stadtmu- seum begleitend zur Ausstellung die Filmreihe „’68 und die Folgen: Celluloid im Aufruhr“. Die Filme der Reihe wer- den donnerstags um 19 Uhr und sonntags um 17 Uhr gezeigt. Die Einzeltermine entnehmen Sie bitte der Termin- übersicht. Veranstaltungsort ist die Kinemathek Karls- ruhe e.V., Kaiserpassage 6, 76133 Karlsruhe. Ausstellungsbesucher*innen, die an der Museumskasse eine Kinokarte der Filmreihe vorweisen, erhalten ermäßig- ten Eintritt in die Sonderausstellung „Bewegt euch! 1968 und die Folgen in Karlsruhe“. Umgekehrt zahlen Gäste der Kinemathek, die an der Kinokasse eine Eintrittskarte der Sonderausstellung zeigen, den ermäßigten Kinopreis. karlsruhe.de stadtm useum 1 S 514 4 17 18 12 13 6 8 15 9 10 7 3 16 11 1) Steffi Stephanienstraße 60- 64 Von 1990 bis 1997 existierte die „Steffi “ in der Stephanienstraße 60 – 64 als autonomes Zentrum. Die „Steffi “ war besetztes Haus, Wohnraum, Veranstal- tungsort und wichtiger Treffpunkt linker politischer Grup- pen. Auf massiven Druck hin wurde nach sieben Jahren mit der Stadt der Umzug in die Schwarzwaldstraße 79, in die „Ex-Steffi “, ausgehandelt. 2) Ex-Steffi Schwarzwaldstraße 79 Die „Ex-Steffi “ in der Schwarzwaldstraße 79 war ab 1997 Nachfolgerin der „Steffi “ in der Stephanienstraße. Sie war Treffpunkt der Antifa und wesentlicher Ort linker Gegen- kultur in Karlsruhe. Das Haus war selbstverwaltet, jedoch in städtischem Besitz. Trotz heftiger Proteste wurde das Gebäude im April 2006 geräumt und abgerissen. 3) Republikanischer Club Ettlingerstraße 17 Der Verein wurde am 13. Dezember 1967 gegründet und hatte sein Domizil in der Ettlinger Straße 17. Er bestand vor allem aus Mitgliedern der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und war an der Planung der Protestver- anstaltungen gegen den Vietnamkrieg und die Notstands- gesetze in Karlsruhe federführend beteiligt. 4) Republikanischer Club und Disko „Tangente“ Adlerstraße 15 Die Disko „Tangente“ war von dem Künstler Charly Müller (1935 – 2000) 1962 als Kunst- und Szenetreff gegründet worden. Zum Jahresende 1968 zog der Republikanische Club aus der Ettlinger Straße in das Stockwerk über die „Tangente“ und blieb bis zu seinem Ende 1969 Treffpunkt und Veranstaltungsort linker Aktivist*innen. 5) Frauenbuchladen Viktoriastraße 9 1978 wurde in der Viktoriastraße 9 der erste Frauenbuch- laden in Karlsruhe namens „Johanna mit Teepott“ einge- richtet. Bis 1988 existierte der Laden mit unterschiedlichen Namen weiter und war ein wichtiges Zentrum der autono- men Frauenbewegung in Karlsruhe. 6) Bäckereigebäude Luisenstraße 24/Hinterhof Am 2. April 1981 wurde das ehemalige Bäckereigebäude in der Luisenstraße 24 besetzt. Etwa 300 junge Leute forderten den Erhalt des Gebäudes als Bürger- und Kulturzentrum in der Südstadt – gegen den Willen der Stadt. Am 3. April wurde das Gebäude von der Polizei geräumt, es kam zu zahlreichen Festnahmen. Am selben Tag begann der Abriss. 7) „Walfi sch“ Mendelssohnplatz, heute Fritz-Erler-Straße 25 Im „Walfi sch“ trafen sich Mitglieder der Studentenbewegung der „68er“, um Protestveranstaltungen zu planen. Hier wur- den aber auch kritische Diskussionsveranstaltungen zur Altstadtsanierung abgehalten, an denen studentische Grup- pe mit Alternativvorschlägen beteiligt waren. Das Ge- bäude wurde 1971 im Zuge der Sanierung abgerissen. 8) Gewerbehof Steinstraße 23 Der Gewerbehof entstand 1987 als gemeinsames Dach selbstverwalteter Betriebe, sozialer und politischer Initia- tiven. Ideen der Alternativbewegung, selbstbestimmtes Arbeiten und Leben sollten hier umgesetzt werden. 9) Demonstration gegen die Notstandsgesetze Karl-Friedrich-Denkmal auf dem Schlossplatz Am 15. Mai 1968 fand am Tag der zweiten Lesung im Bun- destag eine der größten Demonstrationen in Karlsruhe gegen die Notstandsgesetze statt. Mitglieder studentischer Hochschulgruppen und der Internatio- nalen der Kriegsdienst- gegner versammelten sich am Karl-Friedrich-Denkmal und hissten dort rote Fahnen. 10) Evangelische Studentengemeinde, ESG, Gartenstr. 29a Junge Christen engagierten sich früh gegen den Vietnam- Krieg, für Frieden und Solidarität mit der „Dritten Welt“. Hier unterhielt die Deutsche Friedensgesellschaft – Ver- einigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) zudem über 25 Jahre die Beratung zur Kriegsdienstverweigerung und es fanden zahlreiche politische Veranstaltungen statt. 11) Roter Turm Durlach = Basler Tor Basler-Tor-Straße 3 Im Basler-Tor-Turm etablierte eine Gruppe der Bündischen Jugend 1958 ein selbstverwaltetes, kulturell aktives Jugend- heim. Die Beschäftigung mit politischen Themen machte 1967 bis 1969 den „Roten Turm“ zu einem Zentrum der APO in Karlsruhe. 12) Kronenhalle Kronenstraße 3 In der Kronenhalle trafen sich schon zu Beginn der 1960er Jahre die Vertreter der Ostermarschbewegung und der Internationalen der Kriegsdienstgegner. In den 1970er und 1980er Jahren fanden im Lokal noch häufi g Dis- kussionsveranstaltungen der linken Szene zu den unterschiedlichsten Themen statt. 13) Erster Dritte-Welt-Laden in Karlsruhe Kronenstraße 4 Aus der Solidarität mit der „Dritten Welt“ entstand 1973 ein Verein, der hier 1983 den ersten Weltladen in Karls- ruhe einrichtete (heute: Kronenstr. 21). Neben fair gehan- delten Produkten wurden Informationen über ökonomi- sche und soziale Bedingungen unter globaler Ökonomie vermittelt und politische Folgerungen gezogen. 14) Werkstatt 68 Lessingstraße 70 Im Hinterhaus Lessingstraße 70 befand sich 1968/69 der Kulturverein Werkstatt 68. Aus ihm entwickelten sich der Jazzclub, die Kinemathek und der Folk-Club (später Toll- haus). 15) Tollhaus Alter Schlachthof 35 Seit 1992 hat das Tollhaus hier seine eigene Spielstätte. Die sozio-kulturelle Initiative Tollhaus entstand 1982 über die Zwischenstation Folk-Club aus der 1968 eröffneten Werkstatt 68. 16) Gründung der „Grünen“ Stadthalle, Festplatz 4 In der Stadthalle fand 1980 die Gründungsversammlung der Bundespartei „Die Grünen“ statt. Bereits 1978/79 hat- ten sich in Karlsruhe die „Grüne Liste“ und der Kreisver- band der Grünen gegründet, die sich damals „ökologisch, sozial, basisdemokratisch und gewaltfrei“ als „Antipartei“ verstanden. 17) Umweltzentrum der BUZO Kronenstraße 9 Die 1971 gegründete Bürgerinitiative Umweltschutz Zentra- les Oberrheingebiet (BUZO) schuf mit dem Umweltzentrum einen Treffpunkt für eigene Aktivitäten sowie eine Informa- tionsstelle für die Bevölkerung, in der man sich bis heute über Geschichte und Ziele der Umweltschutzbewegung, aber auch über aktuelle Entwicklungen informieren kann. 18) Studentenhaus Adenauerring 7 Das 1929 erbaute Studentenhaus wurde während der 68er-Bewegung zu einem bevorzugten Veranstaltungs- ort linksgerichteter Hochschulgruppen. Hier fanden von diesen organisierte Vorträge, Konzerte und andere Ver- anstaltungen statt. Auch die Geschäftsstelle des AStA hatte dort ihren Sitz. S) Stadtmuseum Karlsruhe, Karlstraße 10 Werderstraße Luisenstraße Kriegsstraße Kriegsstraße A dlerstra ße K ronen- E ttlin g e r S tra ße R ü p p u rre rstra ße Fritz-E rle r-S tra ße Steinstraße Lidell- platz E ttlinger S tra ße Ludwig-Ehrhard-Allee Kriegsstraße Gartenstra ße Gartenstraße K a rl st ra ße K a rl st ra ße K a rl st ra ße Victoriastraße L e ss in g st ra ße R e in h o ld -F ra n k- S tr a ße B ra u e rs tr a ße Kaiserallee Steph anien straße Kaiserstraße M a rktp la tz S chlo sspla tz Durlacher Allee A lte r S ch la ch th o f Sta dtg art en / Zo oSüdendstraße Roonstraße Augustastr. M a ri e n st ra ße Engesserstraße Ka rl-W ilhe lm- Str aße Sophienstraße Sophienstraße A d en a ue rr in g L o re nz st ra ße Festplatz Pfi nztalstraße K elte rstra ße 15
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtmuseum/karlsruhe1968/HF_sections/content/ZZnxKFhZKHieC4/ZZnxKJMZJXCw9z/Bewegt_Euch_Flyer_WEB.pdf
Betriebsname Adresse Betriebsart 1&1 Internet AG Brauerstraße 48 Küche 1463. Friedrichstraße 14 Speisegaststätte Acabelle de Fleur Kriegsstraße 83 Küche Agip Service-Station Neureuter Straße 5 Imbiss Agip Service-Station Killisfeldstraße 44 Imbiss Akropolis Zum Sportzentrum 3 Speisegaststätte Allianz Deutschland AG Kriegsstraße 117 Küche Alnatura Douglasstraße 28 - 30 Lebensmittelgeschäft Alnatura Käppelestraße 5 Lebensmittelgeschäft Alnatura Ludwig-Erhard-Allee 14 Lebensmittelgeschäft Alten- und Pflegeheim - Haus Aaron - Im Eisenhafengrund 1 Küche Alten- und Pflegeheim - Haus Diana - Rinterheimer Hauptstraße 125 Küche Alten- und Pflegezentrum St. Anna Rüppurrer Straße 29 Küche Altenhilfezentrum Karlsruhe Nordost Glogauer Straße 10 Küche Am Turmberg Senioren-Pflegeheim Basler-Tor-Straße 77 Küche American Diner Durlach Fiduciastraße 2 Speisegaststätte Anders auf dem Turmberg Reichardtstraße 22 Speisegaststätte Anna-Leinbach-Haus Blumentorstraße 6 Küche Anna-Walch-Haus Gustav-Heller-Platz 1 Küche Anne-Frank-Gesamtschule Bonhoefferstraße 12 Küche Anne-Frank-Grundschule Bonhoefferstraße 12a Küche Aposto Waldstraße 57 Speisegaststätte Aral Autosilio Mayer Amalienstraße 55 Imbiss Aral Tankstelle Haid-und-Neu-Straße 60 Imbiss Aral Tankstelle und Shop Linkenheimer Landstraße 125 Imbiss Arte Dolce Gelateria Kaiserallee 51 Eisdiele ASB Seniorenresidenz am Ostring Rintheimer Straße 86a Küche ASB Seniorenzentrum Oberreut -Haus Lucia Hug- Wilhelm-Leuschner-Straße 65 Küche ASV Vereinsgaststätte Im Rodel 7 Speisegaststätte Augustenburg Gemeinschaftsschule Augustenburgstraße 22a Küche Aurum Alter Schlachthof 45 Speisegaststätte Aviva Ohiostraße 15 Speisegaststätte AWO Kindertagesstätte les explorateurs An der Raumfabrik 8 Küche AWO Kindertagesstätte Polyglott Albert-Schweitzer-Straße 1 a Küche AWO Kindertagesstätte Sebold Seboldstraße 3 Küche AWO Kindertagesstätte Villa Weiherstraße 1c Küche AWO Seniorenzentrum Grünwinkel Hopfenstraße 3 Küche AWO Seniorenzentrum Hanne-Landgraf-Haus Grezzostraße 7 Küche AWO Seniorenzentrum Knielingen 2.0 Sudetenstraße 45 Küche AWO Tagesgruppe Mafalda Gewann Kleinseeäcker 16 Küche Back-Eck Bismarckstraße 35a Bäckerei Back Werk Kaiserstraße 22 Bäckereifiliale Back Werk Bahnhofplatz 1 Bäckereifiliale Bäckerei Armruster Fritz-Erler-Straße 1-3 Bäckereifiliale Bäckerei Fütterer Am Steinhäusle 2 a Bäckereifiliale Bäckerei Hatz Nürnberger Straße 5 a Bäckereifiliale Bäckerei Hatz Nelkenstraße 29 Bäckereifiliale Bäckerei Hatz "Alte Mälzerei" Haid-und-Neu-Straße 32 Bäckereifiliale Bäckerei Meier Westmarkstraße 76 a Bäckerei Bäckerei Neff Erzbergerstraße 100 Bäckereifiliale Bäckerei Neff Haid-und-Neu-Straße 2 Bäckereifiliale Bäckerei Neff Heideweg 1 Bäckereifiliale Bäckerei Neff Landauer Straße 1 Bäckereifiliale Bäckerei Neff Luise-Riegger-Straße 13 Bäckereifiliale Bäckerei Neff Eichelbergstraße 34 Bäckereifiliale Bäckerei Reinmuth Im Mittelfeld 3 Bäckerei Bäckerei Reinmuth Striederstraße 21b Bäckereifiliale Bäckerei Reinmuth Tauberstraße 1 Bäckereifiliale Bäckerei Schmidt Ritterstraße 7 Bäckerei Bäckerei Visel Tennesseeallee 122 Bäckereifiliale Bäckerei Visel Gottesauer Straße 3 Bäckereifiliale Betriebe mit dem Karlsruher Hygienesiegel Bäckerei Visel Tullastraße 63 Bäckereifiliale Bäckerei Visel Königsberger Straße 2g Bäckereifiliale Bäckerei Visel Leipziger Allee 16 Bäckereifiliale Bäckerei Visel Veilchenstraße 11 Bäckereifiliale Backlädle Thomashof Rittnertstraße 252 Bäckerei Backwerk Kreuzstraße 9 Bäckereifiliale Badisch Brauhaus Stephanienstraße 38-40 Küche Badische Backstub' Kaiserstraße 18 Bäckereifiliale Badische Backstub' Karl-Friedrich-Straße 20 Bäckereifiliale Badische Backstub' Pfinztalstraße 54 Bäckereifiliale Badische Backstub' Pfinztalstraße 67 Bäckereifiliale Badische Backstub' Rheinstraße 34 Bäckereifiliale Badische Backstub' Siemensallee 23 Bäckereifiliale Badische Backstub' Ohiostraße 11 Bäckereifiliale Badische Backstub' Turnerstraße 52 Bäckereifiliale Badische Beamtenbank Herrenstraße 2 - 10 Küche Badnerlandhalle Rubensstraße 21 Speisegaststätte Bäko Mittelbaden eG Ottostraße 9 Großhandel Barco Control Rooms Greschbachstraße 5a Küche Bard Angiomed Wachhausstraße 6 Küche Becker´s Hofladen Amtmännenwiesen Gewann 5 Metzgerei Beim Schupi Durmersheimer Straße 6 Speisegaststätte BGV/ Badische Versicherungen Durlacher Allee 56 a Küche Bistro Alte Post Lauterbergstraße 1-5 Küche BNN Kantine Linkenheimer Landstraße 133 Küche Bosch Betriebskantine Auf der Breit 4 Küche Bosch Bistro Auf der Breit 4 Imbiss Braustübl Zeppelinstraße 17 Speisegaststätte Brunhilde-Baur-Haus Großküche Linkenheimer Landstraße 133 Küche Brunhilde-Baur-Haus Konditorei Linkenheimer Landstraße 133 Konditorei Bunte Kuh Welschneureuter Straße 36 Speisegaststätte Burger King Boschstraße 2 Speisegaststätte Burger King Durmersheimer Straße 145 a Speisegaststätte Burger King Kaiserstraße 217 Speisegaststätte bwgv Akademiehotel -Aramark GmbH- Am Rüppurrer Schloss 40 Küche Cafe Ball Emil-Frommel-Straße 1a Cafe Cafe Böckeler Kaiserstraße 141 Cafe Cafe Galerie Karlsruher Allee 1 Cafe Cafe im St. Vincentius-Klinikum Südendstraße 32 Cafe Cafe Jäck Karlstraße 37 Konditorei Cafe Kongress Ettlinger Straße 11a Konditorei Cafe Palaver Steinstraße 23 Speisegaststätte Cafe Rih Waldstr. 3 Cafe Cafe Vis a Vis Bienwaldstraße 16 Cafe Cafe & Gelateria Tiramisu Ludwig-Erhard-Allee 6 Cafe Cafeteria Am Adenauerring Adenauerring 7 Imbiss Cafeteria Bismarckstraße PH - Studentenwerk Karlsruhe Bismarckstraße 10 Küche Cafeteria Engesserstrasse Engesserstraße 9 Imbiss Cafeteria Moltkestrasse Moltkestraße 30 Imbiss Cantina Majolika Ahaweg 6 Speisegaststätte CAP - Markt Pfinztalstraße 62 Lebensmittelgeschäft Caritas Seniorenzentrum St. Franziskus - stationäre Pflege - Steinhäuserstraße 19 c Küche Caritas Seniorenzentrum St. Franziskus - Tagespflege - Steinhäuserstraße 19 b Küche Carls Wirtshaus Alter Schlachthof 51-55 Speisegaststätte CAS Software AG CAS-Weg 1-5 Küche CCE AG Im kleinen Bruch 11 Küche Cilantro Bistro del Arte Markgrafenstraße 31 Speisegaststätte Coffee Boxx Moltkestraße 44 Cafe Comestibles España Import GmbH Luisenstraße 6 Lebensmittelgeschäft Confiserie Endle Kaiserstraße 241 a Cafe Cronimet Betriebsrestaurant Südbeckenstraße 22 Küche Culinarico Karlsruhe Industriestraße 2 Lebensmittelgeschäft Curry 76 Waldstraße 24-28 Imbiss Das Rieberg Ostendorfplatz 1 Konditorei De Pälzer Grill Ortenbergstraße 8 Imbiss Dean & David Kaiserstraße 223 a Speisegaststätte Dein Pausenladen Lorenzstraße 16 Imbiss DeliBurgers Akademiestraße 39 Speisegaststätte denn´s Biomarkt Kaiserallee 13b Lebensmittelgeschäft der Vogelbräu Kapellenstraße 46-50 Speisegaststätte Deutsche Rentenversicherung Gartenstraße 105 Küche DHB - Netzwerk Haushalt Kaiserstraße 63 Küche DHU Kantine Ottostraße 24 Küche dm Drogerie Markt Kantine Am dm-Platz 1 Küche DOM - Grill, Kitchen, Bar - Akademiestraße 69 Speisegaststätte Domino´s Karlsruhe West Honsellstraße 1b Speisegaststätte Drais Schule Mensa Tristanstraße 1 Küche Durlacher Pestoria An der Raumfabrik 1 Lebensmittelgeschäft Eat Happy Eichelbergstraße 34 Sushi Hersteller Eat Happy Lötzener Straße 29 Sushi Hersteller Eat Happy Grünhutstraße 1 Sushi Hersteller Edeka Bauer Waidweg 3 Lebensmittelgeschäft Edeka Piston Talstraße 67 Lebensmittelgeschäft Edeka Aktiv Markt Rees Grünhutstraße 1 Lebensmittelgeschäft Edeka Aktiv Markt Lötzener Straße 14 Lebensmittelgeschäft Edeka Rees Grünewaldstraße 34 Lebensmittelgeschäft EFA Tankstelle Fettweisstraße 8 Imbiss EFA Tankstelle "Tanke an der Brücke" Wolfartsweierer Straße 46 Imbiss Eichendorffschule Lötzener Straße 2a Küche Eis Oma Hellbergstraße 1 Eisdiele Eiscafe am Albufer Nürnberger Straße 14 Eisdiele Eiscafe am Sophienpark Sophienstraße 98 Eisdiele Eiscafe Capri Kaiserpassage 2-4 Eisdiele Eiscafe Casal Kaiserstraße 124 c Eisdiele Eiscafe Gargano Glümerstraße 16 Eisdiele El Taco Saarlandstraße 88 Imbiss El Taquito Waldstraße 24-26 Speisegaststätte El Toro Akademiestraße 57 Speisegaststätte element-i Bildungshaus Konrad-Zuse-Straße 11-13 Küche Elisabeth-Selbert-Schule - Lehrküche Steinhäuserstraße 27 Küche EnBw Kantine Durlacher Allee 93 Küche EnBW Kraftwerke Fettweisstraße 60 Küche Erasmus Nürnberger Straße 14 Speisegaststätte Ernst-Reuter-Schule Tilsiter Straße 15 Küche ES Kitchenlab Albert-Nestler-Straße 10 Küche Espressione Waldstraße 10 Cafe ESW Evang. Stadtmission Stephanienstraße 72 Küche ESW Evang. Stadtmission - Zentralküche Bannwaldallee 38 Küche Ettli Kaffee & Teehaus Erbprinzenstraße 28 Cafe Europäische Schule Karlsruhe Albert-Schweitzer-Straße 1 Küche Ev. Jakobusschule Sengestraße 7 Küche FächerResidenz Rhode-Island-Allee 4 Küche FC Germania Neureut 07 Am Schulberg 7 Speisegaststätte Feinkost Kirbas Durlacher Allee 111 Lebensmittelgeschäft Fichte Gymnasium -Mensa- Sophienstraße 12 Küche Fiducia & GAD IT AG Wachausstraße 4a Küche Freie Waldorfschule Neisser Straße 2 Küche Frommelhaus Kreuzstraße 23 Küche Füllhorn Erbprinzenstraße 27 Lebensmittelgeschäft Fünf Kanalweg 52 Speisegaststätte Gasthaus Gutenberg Nelkenstraße 27 Speisegaststätte Gasthof Tannweg Balinger Straße 2 Speisegaststätte Gelatone Pfinztalstraße 66 Eisdiele Genusswerk Gut Batzenhof 3 Speisegaststätte Golden Goal am ASV Durlach Liebensteinstraße 1 Speisegaststätte Grimminger Bäckerei/Cafe Kaiserstraße 217 Bäckereifiliale Grünkern Naturkost Am Berg 1 Lebensmittelgeschäft Hagsfelder Hofladen An der Tagweide 5 Lebensmittelgeschäft Hans im Glück Burgergrill & Bar Karl-Friedrich-Straße 12 Speisegaststätte Hans im Glück Burgergrill Kaiserstraße 217 Speisegaststätte Hardthof Seniorenzentrum Hardtstraße 26 Küche Hatz-Moninger Brauhaus Durmersheimer Straße 59 Brauerei Haus Bodelschwingh Karlstraße 94 Küche Haus Karlsruher Weg Julius-Hirsch-Straße 2 Küche Haus Sonnensang Moltkestraße 5 Küche Heinrich Heine GmbH -GSG Gastro Service GmbH- Windeckstraße 15 Küche HELIOS Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe Franz-Lust-Straße 30 Küche Hit Frischetheken Eichelbergstraße 34 Lebensmittelgeschäft Hofladen Kraut und Rüben Steiermärker Straße 16a Lebensmittelgeschäft Hot Dog Spezial Eichelbergstraße 34 Imbiss Hotel am Markt Kaiserstraße 76 Hotel Hotel Auerhahn Karlsruher Straße 29 Speisegaststätte Hotel Blankenburg Kriegsstraße 90 Speisegaststätte Hotel Der Blaue Reiter Amalienbadstraße 16 Hotel Hotel Ibis Karlsruhe City Poststraße 1 Küche Hotel Markgräfler Hof Rudolfstraße 31 Speisegaststätte Hotel Rio Hans-Sachs-Straße 2 Speisegaststätte hubRäumle Durlach, Cafe & more Amthausstraße 3 Cafe HWK - Betriebskantine Am Viehweg 15 Küche HWK 1 Hagsfelder Werkstätten Am Storrenacker 9-11 Küche HWK 2 Hagslfeder Werkstätten Am Storrenacker 27 Küche HWK Neureut 2 Im kleinen Bruch 7 Küche HWK Neureut 1 Unterer Dammweg 9 Küche ibis budget Karlsruhe Ottostraße 1 a Hotel Gastro Foxx Greschbachstraße 25 Hersteller von Mineralwasser/Tafelwasser Gatto Nero Schilling-V.-Canstatt-Straße 1 Speisegaststätte Ice Fuzzy Lorbeerweg 26 Hersteller von Mineralwasser/Tafelwasser Itron GmbH -SV Business Catering GmbH- Hardeckstraße 2 Küche Jugendgästehaus St. Hildegard Ettlinger Straße 39 Küche Jugendherberge Moltkestraße 24 Küche Justizvollzugsanstalt Karlsruhe Riefstahlstraße 9 Küche Kaffeehaus Schmidt Kaiserallee 69 Konditorei Kaisergrill Kaiserstraße 32 Speisegaststätte Kanne Cafe' Moltkestraße 90 Cafe Kantine- Chrono 24 GmbH Haid-und-Neu-Str. 18 Küche Kantine der Badenia Bausparkasse Badeniaplatz 1 Küche Kantine DISY Zimmerstraße 3 Küche Kantine im AfA Ottostr. 21 Küche Kantine im Fraunhofer ISI Breslauer Straße 48 Küche Kantine im Landratsamt Beiertheimer Allee 2 Küche Kantine-Stadtwerke Verkehrsbetriebe Wikingerstraße 36 Küche Kap Kapellenstraße 68 Speisegaststätte Karlskantine im Rathaus Lammstraße 7 Küche Karlsruher Hof Pfalzstr. 13 Speisegaststätte Kath. Kindergarten St. Albert Elbinger Straße 14 Küche Kath. Kita Heilig Kreuz Die Weltentdecker Reinmuthstraße 42 b Küche Kath. Kindertagesstätte St. Thomas Esslinger Straße 2 Küche Kehrle -Konditorei und Café- Pfinztalstraße 35 Konditorei Kesselhaus+Färberei Griesbachstraße 10 a,c Speisegaststätte Kettelerheim Bismarckstraße 71 Küche Kindergarten St. Raphael Schwetzinger Straße 18 Küche Kinderhaus Grünschnabel Pfaffstraße 1 Küche Kinderhaus St. Angela Waldhornstraße 55 Küche Kinderhaus Technido Albert-Nestler-Straße 13 Küche Kinderhaus Zipfelmütze Flughafenstraße 8 Küche Kindertagesstätte Bienenkörbchen Marie-Alexandra-Straße 37 Küche Kindertagesstätte Mühlwichtel Hardtstraße 30 Küche Kindertagesstätte Sterngucker Keplerstraße 43 Küche Kindertagesstätte Sternschnuppe Hertzstraße 16 Küche Kindertagesstätte Wigwam Südendstraße 54 Küche Kindertagesstätte Wigwam Pfinzstraße 18 b Küche KiTa Herz-Jesu Roggenbachstraße 30A Küche Kita Kieselsteine Rhode- Island- Allee 62 Küche Kostas SVK-Restaurant Hermann-Veit-Straße 3 Speisegaststätte Kretschmar Huber Haus Schäferstraße 15a Küche Kronen Cafe Bannwaldallee 38 B Speisegaststätte Kronen Kaffee Rösterei Bannwaldallee 38 B Kaffee Rösterei Kulturküche Kaiserstraße 47 Speisegaststätte K&U Bäckerei Waidweg 3 Bäckereifiliale Lago-Bowling Center Gablonzer Straße 13 Speisegaststätte La Mer Hirschstraße 87 Speisegaststätte Laib & Leben Ludwig-Erhard- Allee 20 Bäckereifiliale Landeserstaufnahmestelle-Schutzraum-Griesbachhaus Sophienstraße 193 Küche L-Bank Services Betriebskantine Schloßplatz 10-12 Küche LBBW Kantine Ludwig-Erhard-Allee 4 Küche LBS Betriebsrestaurant Karlsruhe Siegfried-Kühn-Straße 4 Küche Lea Durlacher Allee 100 Küche Lehner's Wirtshaus Karlstraße 21a Speisegaststätte Leonardo Hotel Ettlinger Straße 23 Küche L'Oréal Betriebskantine Hertzstraße 175 Küche L'Osteria Pizza e Pasta Zähringerstraße 69 Speisegaststätte L´Osteria Pizza e Pasta Durlacher Allee 73 Speisegaststätte Luisenheim, Bad. Schwesternschaft, Rotes Kreuz Kochstraße 2 Küche Malatya Pizza & Kebap Am Wetterbach 100 Speisegaststätte Marianne's Flammkuchen Kriegsstraße 300 Speisegaststätte Markgrafenstift Raiherwiesenstraße 13 Küche Mary Poppins Kaiserallee 51a Konditorei Mc Donald´s Am Mühlburger Bahnhof 1 Speisegaststätte Mc Donald's Bocksdornweg 2 Speisegaststätte Mc Donald's Bahnhofplatz 1 Speisegaststätte Mc Donald´s Kaiserstraße 135 Speisegaststätte Mediterrane Zunftstraße 5 Speisegaststätte meinArt Steinmannstraße 1 Speisegaststätte Meine Pestoria -Kochschule- Grötzinger Straße 42 Speisegaststätte Mensa Humbold-Gymnasium Wilhelm-Hausenstein-Allee 22 Küche Mensa Adenauerring, Küche 1 und Update Adenauerring 7 Küche Mensa Adenauerring, Küche 2 und Schnitzelbar Adenauerring 7 Küche Mensa Adenauerring [koeri] werk Adenauerring 7 Imbiss Mensa Adenauerring [Pizza] werk Adenauerring 7 Imbiss Mensa Erzbergerstraße Erzbergerstraße 121 Küche Mensa Moltke Moltkestraße 12 Küche Mensa Schloss Gottesau Am Schloss Gottesaue 7a Cafe Metro Gastro Am Großmarkt 10 Lebensmittelgeschäft Metzgerei Brath Klauprechtstraße 25 Metzgerei Metzgerei Kastner Breisgaustraße 9 Metzgereifiliale Metzgerei Kauffeld Kastenwörtstraße 25 Metzgerei Metzgerei Los Hardtstraße 20 Metzgerei Metzgerei Mohr Ostendorfplatz 4 Metzgerei Metzgerei Sack Karlstraße 130 Metzgereifiliale Metzgerei Sack Pfinztalstraße 13 Metzgereifiliale Metzgerei Sack Uhlandstraße 34 Metzgereifiliale Metzgerei Sack Nürnberger Straße 11 Metzgereifiliale Mevlana Restaurant Kriegsstraße 224 Speisegaststätte Michelin AG - Betriebskantine - Michelinstraße 4 Küche Midyad Pizza & Kebap Haus Saarlandstraße 92 Imbiss Mille Stelle Akademiestraße 38-40 Speisegaststätte Miro I Kantine -Aramark GmbH- DEA-Scholven-Straße Küche Miro II Kantine -Aramark GmbH- Nördliche Raffineriestraße Küche Mix Markt Otto-Wels-Straße 29 Lebensmittelgeschäft MoccaSin Coffee Ritterstraße 6 Cafe Muller Catering Hertzstraße 177 Küche Nagels Kranz Wilde Welt Neureuter Hauptstraße 210 Speisegaststätte Neureuter Döner&Pizza Holbeinstraße 5 Imbiss Novotel Karlsruhe City Festplatz 2 Speisegaststätte Oberländer Weinstube Akademiestraße 7 Speisegaststätte Oberwaldschule Aue Grazer Straße 25 Küche Oststadt Döner Haid-und-Neu-Straße 2 Imbiss Otto-Hahn-Gymnasium - Mensa Im Eichbäumle 1 Küche Oxford-Pub Fasanenstraße 6 Speisegaststätte Parzival- Schule Parzival Straße 1 Küche Pasta Pasta - La Strada Amalienstraße 17 Speisegaststätte Pestalozzischule Kantine Christofstraße 23 Küche Peter's gute Backstube Ostendorfplatz 4 Bäckereifiliale Peter's gute Backstube Durlacher Allee 71-73 Bäckereifiliale Pfannestiel Am Künstlerhaus 53 Speisegaststätte Pflege und Wohnen Alte Mälzerei Haid-und-Neu-Straße 32 Küche PI Physik Instrumente Auf der Römerstraße 1 Küche Pizzeria Da Pino Pfinztalstraße 71 Speisegaststätte Privatbrauerei Hoepfner Haid-und-Neu-Straße 18 Brauerei Puro Yogurt Ettlinger-Tor-Platz 1 Cafe Purino Kaiserallee 3 Speisegaststätte Quintino Ristorante Gartenstraße 72 Speisegaststätte R & S Siemens Betriebskantine II Siemensallee 84 Küche R+V Allg. Versicherung AG - Eurest Deutschland GmbH Siegfried-Kühn-Straße 1 Küche Rachele Fleisch- und Wurstgroßhandel Koellestraße 16 b Metzgerei Ratatouille Event & Foodservice im Hause Merkur Akademie Erzbergerstraße 147 Küche Real- Markt Bulach Ortenbergstraße 8 Lebensmittelgeschäft Rees Backwaren Grünhutstraße 1 Bäckereifiliale Reiter's Kaiserallee 13 a Cafe Restaurant Bernstein Bernsteinstraße 22 Speisegaststätte Restaurant Brousko Grötzinger Straße 21 Speisegaststätte Restaurant DJK Daxlanden Im Jagdgrund 10 Speisegaststätte Restaurant Hasen Gerwigstraße 47 Speisegaststätte Restaurant XXXLutz Durlacher Allee 109 Speisegaststätte Rewe Ettlinger-Tor-Platz 1 Lebensmittelgeschäft Rewe Theodor-Rehbock-Straße 11 Lebensmittelgeschäft Rewe City Georg-Friedrich-Straße 9 Lebensmittelgeschäft Rewe Ponzer Hermann-Höpker-Aschoff-Straße 1 Lebensmittelgeschäft Ringcafé Böckeler Karlstraße 61a Cafe Romaco Betriebskantine Am Heegwald 11 Küche Rosenbauer GmbH & Co.KG -Betriebsrestaurant Carl-Metz-Straße 3 Küche Röser Verlagshaus, Betriebskantine Fritz-Erler-Straße 25 Küche Rudolf-Steiner-Kindergarten Karlsruhe e.V. Landauer Straße 2a Küche Saray Grill Uhlandstr. 2 Speisegaststätte Scheck-In Rüppurrer Straße 1 Lebensmittelgeschäft Scheck-In Centeria Rüppurrer Straße 1 Imbiss Scheck-In Durlach Marstallstraße 18 Lebensmittelgeschäft Schlemmermeyer Kaiserstraße 100 Metzgereifiliale Schlossschule Durlach Prinzessenstraße 1 Küche Schlosscafe' Schloßplatz 10 Cafe Schule am Weinweg Weinweg 2 Küche Schulzentrum Neureut Unterfeldstraße 12 Küche Schumann & Sohn Degenfeldstraße 4 Aromenhersteller Schützenhaus Wolfartsweier Horbenloch Gewann 3 Speisegaststätte Schwabe Kantine Willmar-Schwabe-Straße 4 Küche Scriptor Litzenhardtstraße 38-40 Hersteller von Spirituosen Brennerei Segafredo Espresso Bar Erbprinzenstraße 27 Cafe sein Scheffelstraße 57 Speisegaststätte Senioren- und Pflegeheim Schmitz Klopstockstraße 6 Küche Seniorenresidenz am Wetterbach Am Wiesenacker 29 Küche Seniorenresidenz im Blumenwinkel Im Blumenwinkel 2 Küche Seniorenzentrum Kirchfeld Hermann-Höpker-Aschoff-Straße 2 Küche Seniorenzentrum Parkschlössle Badener Straße 33 Küche Seniorenzentrum St. Valentin Waidweg 1c Küche Shell Tankstelle Boggasch Linkenheimer Landstraße 102 a Imbiss Siemens I R & S Kasino Östliche Rheinbrückenstraße 50 Küche Sparkasse Kasino Kaiserstraße 223 Küche Spezialitäten-Bäckerei ANA&ANDA Akademiestraße 48 Bäckerei Sport Kindertagesstätte Wirbelwind Am Sportpark 1b Küche Sportschule Schöneck Sepp-Herberger-Weg 2 Küche St. Antoniusheim Rheinstraße 113 Küche St. Vincentius Krankenhaus Steinhäuserstraße 18 Küche Staatliches Museum für Naturkunde -Cafeteria- Erbprinzenstraße 13 Cafe Städt. Kindertagesstätte die Katze Wettersteinstraße 16 a Küche Städt. Kindertagesstätte Kentuckyallee Kentuckyallee 120 Küche Städt. Kindertagesstätte Lassallestraße Lassallestraße 2b Küche Städt. Kindertagesstätte Obere Setz Obere Setz 1a Küche Städt. Klinikum, Großküche Moltkestraße 90 Küche Städt. Klinikum, Kiosk/Minimarkt Moltkestraße 90 Küche Städt. Klinikum, Milchküche Moltkestraße 90 Küche Stadtwerke Karlsruhe -Betriebsküche- Daxlander Straße 72 Küche Steinofen Saarlandstraße 96 Imbiss Stora Enso Kantine Mitscherlichstraße 1 Küche Südwestliche Bau BG -Kantine- Steinhäuserstraße 10 Küche TAWA YAMA Amalienbadstraße 41 Speisegaststätte Tagungsstätte Thomashof Stupfericher Weg 1 Küche Theodor-Steinmann-Haus Gartenstraße 27-29 Küche Thermo Fisher Scientific Kantine Dieselstraße 4 Küche Tialini Ludwig-Erhard-Allee 6 Speisegaststätte Tigris Haid-und-Neu-Str. 40 Imbiss Total Tankstelle Südtangente Erlachseeweg 10 Imbiss Total Station Karlsruher Straße 82 Imbiss Trattoria & Pizzeria Pulcinella Unten am Grötzinger Weg 1 Speisegaststätte Trattoria Toscana Blumenstraße 19 Speisegaststätte UKBW Kantine Waldhornplatz 1 Küche VBK Betriebskantine Tullastraße 71 Küche Vitale Lunchbox Linkenheimer Allee 10 Küche Vogelbräu Durlach -Brauerei- Amalienbadstraße 16 Brauerei Vogelbräu Durlach -Gaststätte- Amalienbadstraße 16 Speisegaststätte Vollack Betriebskantine Am Heegwald 26 Küche W & W Versicherungen Friedrich-Scholl-Platz 1 Küche Waldenserschänke im TSV Palmbach Waldbronner Straße 12 Speisegaststätte Werner-von-Siemens Schul-Mensa Kurt-Schumacher-Straße 1 Küche Wichernhaus Alten- und Pflegeheim Weinbrennerstraße 69 Küche Wienerwald Kaiserallee 69 Speisegaststätte Wirtshaus Wolfbräu Werderstraße 51 Speisegaststätte Wirtshaus zur Rose Neufeldstraße 29 Speisegaststätte Wohnstift Karlsruhe e.V. Erlenweg 2 Küche Yuzu Taste of Asia Carl-Metz-Staße 7 Küche Zel-Restaurant Kaiserstraße 174 Speisegaststätte Zoo Terrassen Karlsruhe Ettlinger Straße 8 B, Speisegaststätte Zum Auerhof Auer Straße 64 Speisegaststätte Zum kleinen Ketterer Adlerstraße 34 Speisegaststätte Zum Ochsen Pfinzstraße 64 Speisegaststätte Tabelle1
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