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Version vom 27. Dezember 2020, 12:22 Uhr von Stadtarchiv1 (Diskussion | Beiträge) (→‎Quelle)(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied) Die Oberländer Weinstube in der Akademiestraße, 2013, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Erbacher 144. Deckengemälde von Wilhelm August Volz im Nebenraum der Oberländer Weinstube, 1989, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A57/150/2/2. Oberländer Weinstube Die Oberländer Weinstube ist ein Restaurant der gehobenen Küche in Karlsruhe (Akademiestraße 7). Seine Geschichte begann 1918, als Adolf Rinderspacher das 1826 erbaute Haus kaufte, zu einem Restaurant umbauen ließ und anschließend eröffnete. Der Name Oberländer Weinstube soll daher rühren, dass seinerzeit ein Amtsrichter in dem Restaurant regelmäßig Kollegen zum Wein eingeladen hatte, und die besten Weine damals überwiegend aus dem Markgräflerland kamen, das zum Badischen Oberland gezählt wird. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Oberländer Weinstube von Zerstörungen weitgehend verschont. Charakteristisch für die Oberländer Weinstube ist eine gemütlich-gediegene und edle badische Einrichtung. Ihre Küche ist unter Gourmets überregional bekannt. Unter Küchenchef Axel Krause wurde die Küche der Oberländer Weinstube Anfang der 1990er-Jahre mit einem Stern im Guide-Michelin ausgezeichnet. Diesen hielt sie mit einer kurzen Unterbrechung bis 2013. Von 2010 bis 2012 arbeitete der vormalige deutsche Sternekoch Sören Anders in der Oberländer Weinstube. Danach übernahm Anders das Restaurant Klenerts und eröffnete es 2013 wieder unter dem neuen Namen Anders auf dem Turmberg. Nach drei Generationen in Familienbesitz übergab Peter Rinderspacher, ein Enkel Adolf Rinderspachers, die Oberländer Weinstube aus gesundheitlichen Gründen 2013 an Jörg Hammer. Hammer, der bereits 1995 bis 1998 als stellvertretender Küchenchef unter Günter Buchmann in der Oberländer Weinstube gearbeitet hatte, eröffnete das Haus als Weinstube mit moderner und kreativer Küche neu. Die Speisekarte mit leicht reduziertem Mittagstisch ist jahreszeitlich ausgerichtet. René Gilbert 2019 Quellen StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten – Rinderspacher, Peter Badische Neueste Nachrichten (BNN) vom 21. November 2015. Literatur Kurze Geschichte der Oberländer Weinstube: https://oberlaender-weinstube.de/das-restaurant.php (Zugriff am 3. August 2019). Abgerufen von „https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php?title=De:Lexikon:ins-0298&oldid=590046“ Kontakt Impressum Datenschutzhinweise Login
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Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz Natura 2000 Gebiete Die Natura 2000 - Gebiete stellen ein europäi­sches Schutz­ge­biets­netz aus FFH - Gebieten und Vogel­schutz­ge­bie­ten dar. Die schon 1992 von der EU verab­schie­dete Flora - Fauna - Habitat - (FFH) Richtlinie legt gemeinsam mit der europäi­schen Vogel­schutz­richt­li­nie den Schutz für europa­weit relevante Tier- und Pflan­zen­ar­ten sowie Lebens­raum­ty­pen fest. Durch den Anteil an fünf Natur­räu­men ist Karlsruhe an neun Natura - 2000 - Gebieten beteiligt. Die Umsetzung der Ziele der FFH - Richtlinie erfolgt mit der Verpflich­tung, einen günstigen Erhal­tungs­zu­stand einer Art oder eines Lebens­raum­ty­pes zu erhalten und einen schlech­ten durch geeignete Maßnahmen zu verbessern. Der Natur­schutz­ver­wal­tung wird hierdurch die Möglich­keit der kreativen Gestaltung gegeben. Diese wird in Form der für die einzelnen Gebiete vorlie­gen­den Manage­ment­pläne genutzt. Die Natura 2000 - Gebiete überlagern in der Regel die Natur- und Landschafts­schutz­ge­biete. Näheres zu Natura 2000 in Baden - Württem­berg ist auf den Inter­netsei­ten des Minis­te­ri­ums für Umwelt, Natur­schutz und Verkehr zu finden, unter anderem finden sich dort Beschrei­bun­gen der einzelnen Gebiete und Links zu den in der Planung befind­li­chen und den abgeschlos­se­nen Manage­ment­plä­nen. LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Der Umwelt- und Arbeits­schutz der Stadt Karlsruhe informiert jährlich im Rahmen der Natura 2000 - Kampagne schwer­punkt­mä­ßig über ein Gebiet. Darüber hinaus werden in dem angefügten PDF-Dokument die Natura 2000 - Gebiete vorge­stellt. × Kleiner Bodensee Kleiner Bodensee × Borstgras auf dem Alten Flugplatz Borstgras auf dem Alten Flugplatz × Bärlauchblüte Bärlauchblüte × Knittelberg Knittelberg Faltblatt: Natura 2000 - Gebiete in Karlsruhe (PDF, 1.22 MB) Natura 2000 Gebiete Inter­ak­ti­ver Dienst UDO (Umwelt-Daten und -Karten Online) der LUBW.
https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/naturschutz/gebietsschutz/natura2000
Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz Das war die Preisverleihung 2017 Vier Preis­trä­ger­schu­len freuten sich heute über die Grüne ­Py­ra­mide 2017: das Goethe-Gymnasium, die Hans-Thoma-Schule, das St. Dominikus-Gymnasium und das Schul­zen­trum Neureut. Insge­sam­t ­sie­ben Schulen hatten sich in diesem Jahr um den Karls­ru­her Nach­hal­tig­keits­preis beworben in den Kategorien Klima­schutz, Gesund­heit sowie Umwelt & Faire Welt. Die mit jeweils 1.000 Euro dotierte Auszeich­nung überreichte Bürger­meis­ter Klaus Stapf im Rahmen des Vorfests von DAS FEST. Gastgeber DAS FEST, vertreten durch seinen Geschäfts­füh­rer ­Mar­tin Wacker, erhielt für die von Jahr zu Jahr optimier­te nach­hal­tige Organi­sa­tion des Großer­eig­nis­ses bereits 2013 selbst als erster Preis­trä­ger die Grüne Pyramide. "Wir überrei­chen die Grüne Pyramide ja in diesem Jahr schon zum fünf­ten Mal", so Bürger­meis­ter Klaus Stapf in seiner Laudatio, " und wollen wieder das außer­or­dent­li­che Engagement von Karls­ru­her ­Schu­len in den Bereichen Umwelt und Faire Welt, Klima­schutz und Ge­sund­heit prämieren." Sieben aussichts­rei­che Bewer­ber­schu­len Insgesamt sieben Karlsruher Schulen hatten sich 2017 um den Nach­hal­tig­keits­preis der Stadt Karlsruhe beworben. Bei Vor-Ort-Terminen konnten die Mitar­bei­te­rin­nen der Stadt­ ­Karls­ruhe und der lokalen Klima­schutz­agen­tur KEK die Aktivi­tä­ten ­der Schulen kennen lernen und der Jury in einem Bericht vor­stel­len. Die endgültige Entschei­dung nach Auswertung dieser ­Be­richte und der erreichten Punkte fiel den Mitglie­dern der Jury auch dieses Mal nicht leicht. Alle Schulen hatten in ihren ­Ka­te­go­rien Bemer­kens­wer­tes und Preis­wür­di­ges geleistet. Umwelt & Faire Welt: Im Schul­zen­trum Neureut engagieren sich Gymnasium und Realschu­le ­seit vielen Jahren gemeinsam aktiv für den Umwelt- und Kli­ma­schutz. Bereits 2004 wurde das Zentrum für sein Um­welt­ma­na­ge­ment­sys­tem nach dem europäi­schen EMAS-Standard (Eco-Management and Audit Scheme) zerti­fi­ziert und seitdem tur­nus­mä­ßig revali­diert. In den Kategorien Klima­schutz und Na­tur­schutz hat sich das engagierte Umweltteam in den ver­gan­ge­nen Jahren schon erfolg­reich um die Grüne Pyrami­de ­be­wor­ben. Klima­schutz: Die Schüle­rin­nen und Schüler des Goethe-Gymnasiums haben der Ener­gie­ver­schwen­dung in der Schule kreative Ideen ent­ge­gen­ge­setzt: Denksti­cker sollen an neural­gi­schen Stellen zum Nach- und Umdenken animieren, die Thermo­stat­ven­tile der Heiz­kör­per sollen so einge­stellt werden, dass die optima­le Raum­tem­pe­ra­tur dauerhaft ermöglicht wird. Gesundheit: Soziales Lernen, gesunder Mix aus Bewegung, Konzen­tra­tion und Ent­span­nung sowie harmo­ni­sches Mitein­an­der sind zentrale Werte der Hans-Thoma-Schule. In der Innenstadt gelegen, hat sich die Ganz­ta­ges­grund­schule daher mit viel Engagement neben liebe­voll ­ge­stal­te­ten Unter­richts­räu­men Oasen der Ruhe und der Bewegung ­ge­schaf­fen. Erstaun­lich, wie viel Gesund­heits­för­der­li­ches auf so knapp bemessener Fläche umgesetzt werden kann! Das St. Dominikus-Gymnasium ist ein katho­li­sches Mäd­chen­gym­na­sium am Rande der Kernstadt. Auch hier ist der Platz für Frei- und Grünräume beengt. Umso wichtiger ist auch hier das En­ga­ge­ment von Schul­lei­tung, Lehrer­schaft und Schüle­rin­nen, die vor­han­de­nen Möglich­kei­ten zu nutzen und gesund­heits­för­der­li­ches ­Grün in die Klassen­zim­mer zu bringen. Ein Allein­stel­lungs­merk­mal ist die sehr anspruchs­volle und zeitauf­wen­dige Ausbildung der Schul­sa­ni­tä­te­rin­nen, die mit einer Prüfung abschließt und eine um­fas­sende Notfall-Erstver­sor­gung durch die Teams erlaubt. Viel Lob für alle Zweit­plat­zier­ten Die Auszeich­nun­gen nahmen die Schul­lei­tun­gen gemeinsam mit den be­tei­lig­ten Fachleh­re­rin­nen und Fachleh­rern sowie Schüle­rin­nen und Schülern entgegen. Viel lob gab es auch für die zweit­plat­zier­ten Schulen: Guten­berg­schule (Klima­schutz), Friedrich-Realschule sowie Humboldt-Gymnasium (beide ­Ge­sund­heit).Sie erhielten für ihr Engagement einen An­er­ken­nungs­preis. Als Abschluss der Preis­ver­lei­hung sorgte das Streicher-Duo Dia­pa­son noch für feierliche Stimmung und gaben einen wun­der­ba­ren Rahmen für Gespräche und erfri­schende Getränke an der Bar.
https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/gruenepyramide/gruene_pyramide_2017/preisverleihung_2017
1 Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz Karlsruher Landschaften Ein Kunstprojekt Karlsruher Schulen 2 Impressum Herausgeber: Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz Redaktion: Ulrike Rohde, Andrea Hahne Repro: Johannes Niederstraßer Illustration: Andrea Hahne Gestaltung: Samya Amar Druck: Rathausdruckerei Oktober 2009 3 Natur und Kultur prägen das Leben der Menschen seit jeher und kenn- zeichnen in ihrer Bedeutung und ihrer Veränderung auch dessen Entwick- lung. Im ausgehenden Mittelalter und der Renaissance entwickelte sich die Landschaftsmalerei als Darstellung von Naturräumen. In der Ästhe- tik der künstlerischen Darstellung von Natur treffen sich beide Welten. Langfristige Veränderungen wie die zunehmende Verstädterung, ver- stärkte naturwissenschaftliche Betrachtung der Umwelt und ein anderes Selbstverständnis und Weltbild der Menschen führten zu einem Wandel der Natur, aber auch unseres Bezugs zur und unserer Wahrnehmung der Natur. Wie sieht es heute aus? Noch nie vor uns gab es eine Generation, die so viel Lebenszeit in abge- kapselten Räumen und in Stadtumgebungen verbrachte, die so unab- hängig von natürlichen Prozessen lebte und so wenig direkten Kontakt mit der Natur hatte, dafür aber umso mehr indirekte Informationen über die Medien. Hat die Wahrnehmung von Landschaft noch Bedeutung für die junge Generation? Dieser Frage ging das Projekt „Karlsruher Landschaften“ nach. Mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen haben sich daran beteiligt, indem sie im Kunstunterricht oder fächerübergrei- fend ihre Lieblingslandschaften, ihre Zukunftslandschaften, bedrohte Klaus Stapf Bürgermeister der Stadt Karlsruhe Dezernat für Umwelt und Klimaschutz 4 Landschaften, Landschaftsschäden, ihre Landschaftsgefühle und Land- schaftswünsche und vieles andere mehr ausgedrückt haben. Die Dar- stellungsmethoden waren vielfältig und reichten von der klassischen Landschaftsmalerei mit Acryl- oder Ölfarben über Bleistiftzeichnungen und Postergestaltungen bis hin zu modernen Möglichkeiten der Film- und Bildbearbeitungen. Wenn wir die Ergebnisse und Exponate auf uns wirken lassen, die Band- breite der Ausdrucksformen und die Intensität der Auseinandersetzung mit dem Sujet aufnehmen, können wir spüren: Landschaftsästhetik ist der jungen Generation nichts Fremdes, sondern hat eine hohe Bedeu- tung und Anziehungskraft und ermahnt uns zum behutsamen Umgang mit diesem Gut. Diese hier aufgezeigte Verbundenheit von jungen Men- schen zur Natur ist für mich essentiell für unsere Zukunft und ich bin froh, dass dieser Draht besteht und die Entfremdung geringer als oft be- fürchtet scheint. Dazu müssen wir weiter solche Spielräume schaffen. Den Schülern und Schülerinnen sei herzlich gedankt, ebenso den kreativ und motivierend betreuenden Lehrerinnen und Lehrern und den Stadt- werken Karlsruhe für die finanzielle Unterstützung der Schulen. Klaus Stapf 5 Unsere Bemühungen zum Schutz der Natur können auf Dauer nur erfolg- reich sein, wenn wir auch die junge Generation für diese Zukunftsaufga- be sensibilisieren und gewinnen. Die Aktion „Karlsruher Landschaften“ liefert hierfür einen wertvollen Beitrag. Über das Thema „Landschafts- bild“ wird Kindern und Jugendlichen ein besonderer Zugang zu Natur und Landschaften der Region Karlsruhe ermöglicht. Denn Landschaften sind mehr als nur Biotope mit Pflanzen und Tieren. Sie sind Ergebnis jahrhunderterlanger Nutzung durch den Menschen. Diesen „Kultur- landschaften“ wohnt oftmals eine eigene Besonderheit, Schönheit und ökologische Vielfalt inne. Viele Landschaften stellen wichtige Naherho- lungsräume dar, in denen die Menschen der Region Ruhe und Ausgleich vom Alltagsleben suchen und finden. Solche Landschaften zu erhalten, ist eine zentrale Herausforderung für den amtlichen wie auch für den ehrenamtlichen Naturschutz in Baden-Württemberg. Die Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Klassen haben viele hochinteressante, schöne aber auch kritische Arbeiten erstellt. Ihnen sowie ihren Lehrerinnen und Lehrern sei an dieser Stelle für Ihr Engage- ment ganz herzlich gedankt. Die eingereichten Werke sind uns nicht nur Anstoß, über die Wünsche, Hoffnungen und Sorgen der jungen Genera- tion nachzudenken, sondern geradezu Verpflichtung, unsere Bemühun- gen zum Schutze von Natur und Umwelt engagiert fortzusetzen. Margareta Barth Margareta Barth Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg 6 Die Stadtwerke Karlsruhe engagieren sich seit vielen Jahren für die Um- welt in unserer Region. Die Aktion zum Thema „Landschaftsbild“ für Schülerinnen und Schüler Karlsruher Schulen anlässlich des Deutschen Naturschutztages 2008 zu unterstützen und Bastelmaterial zur Verfü- gung zu stellen, war daher für uns selbstverständlich. Ich finde es wichtig und auch interessant, von Schulklassen aller Schular- ten, Klassen- und Altersstufen in und um Karlsruhe zu erfahren, welche Eindrücke und Erwartungen sie von jeglicher Art Landschaft, sei es na- turnahes Waldgebiet, eine urbane oder industrielle Landschaft, haben. Man erfährt mehr über das Landschaftsbild als ästhetische Komponente der Umwelt und kann die Vorstellungen und Ansätze der Jugendlichen besser mit einbeziehen. Mit Freude haben wir dieses Projekt gefördert, denn ein vielfältiges Kul- turangebot ist wichtig für ein lebenswertes Umfeld. Und genau dafür setzen wir uns als lokaler Energie- und Trinkwasserversorger hier vor Ort in Karlsruhe ein. Speziell der Naturschutz wird für die Stadtwerke in Zei- ten des Klimawandels immer wichtiger. Schon seit 20 Jahren klären wir deshalb durch zahlreiche Aktionen und Kampagnen über Ursachen und Gefahren des Klimawandels auf. Auch bei Kindern und Jugendlichen wollen wir dieses Bewusstsein früh verankern. Bei unserem jährlichen Malwettbewerb werden Karlsruher Kinder aufgefordert, sich über Ener- Dr. Thomas Unnerstall Geschäftsführer für Vertrieb und Handel Stadtwerke Karlsruhe 7 giespar-, Umweltschutz- und Wasserthemen Gedanken zu machen. Mit dem Pionier-Projekt „Sonne in der Schule“ konnten Karlsruher Schüler in einem Wettbewerb ein Umweltkonzept für ihre Schule erstellen und eine Photovoltaikanlage gewinnen. Zusätzlich können auch kleine Bei- träge einen wertvollen Beitrag zu einer naturnahen Landschaft leisten: Neben dem Stadtwerke-Verwaltungsgebäude in der Daxlander Straße pflegen wir einen Wildblumenrasen, der mit zahlreichen blühenden Wildkräutern und Sonneblumen das Auge erfreut und zugleich Lebens- raum und Nahrung für Insekten bietet. Die Stadtwerke werden sich als regionales Unternehmen auch in Zu- kunft engagieren, um eine lebenswerte Umwelt zu erhalten. Die Teil- nahme und Begeisterung der Jugendlichen an einem solchen Projekt finden wir sehr schön und wünschen allen auch weiterhin viel Erfolg und Spaß, unsere Landschaft aktiv zu erleben und gestalten! Dr. Thomas Unnerstall 8 9 Inhalt Einleitung Die Landschaften in Karlsruhe Wie nehmen die Bewohner Karlsruhes die Landschaften wahr? Aufgabenstellung des Kunstprojektes „Karlsruher Landschaften“ Projektbeschreibungen der einzelnen Schulklassen Naturraumsteckbriefe und zum Naturraum gehörende Schülerarbeiten Die Rheinniederung Kunstwerke zum Thema Rheinniederung Die Hardtebene Kunstwerke zum Thema Hardtebene Die Kinzig - Murg - Rinne Kunstwerke zum Thema Kinzig-Murg-Rinne Der Kraichgau Kunstwerke zum Thema Kraichgau Der Schwarzwald, Vorhügel und Randplatten Kunstwerke zum Thema Schwarzwald Die Stadtlandschaften Kunstwerke zum Thema Stadtlandschaft Wie sieht die Zukunft unserer Landschaft aus? Seite 11 12 17 17 19 27 28 52 66 74 78 84 108 10 11 Einleitung Nach Paragraf 1 des Naturschutzgesetzes gilt es, die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie den Erholungswert von Natur und Landschaft zu schützen, zu entwickeln und wiederherzustellen. Dieses ist ein dem Ar- ten- und Biotopschutz gleichberechtigtes Ziel des Naturschutzgesetzes. Kriterien zur Beurteilung von Landschaft liegen indes nicht vor. Wäh- rend Schönheit kaum objektiv darstellbar ist und ihre Bewertung ge- sellschaftlichen Veränderungen unterliegt, können dagegen Vielfalt und Eigenart aus der Entstehungs- und Nutzungsgeschichte von Landschaf- ten abgeleitet werden. 12 Die Landschaften in Karlsruhe Der Begriff Landschaft ist nicht klar definiert. Im Folgenden steht „Landschaft“ für den Teil eines (oder mehrerer) Naturraumes, den man von seinem Standpunkt aus überblicken kann und der nicht von Bebau- ung dominiert wird. Als Naturraum dagegen bezeichnet man Gebiete mit einheitlichem Klima, Relief, Wasserhaushalt, Boden, geologischem Aufbau sowie ähnlichen Pflanzen- und Tiergemeinschaften. Karlsruhe und seine unmittelbare Umgebung betten sich in fünf Naturräume (Ab- bildung 1). Überformt durch Bebauung und Infrastruktur sind die natur- räumlichen Merkmale dennoch oft gut erkenn- und wahrnehmbar. Sie sind die Grundlage von Planungen und Freizeitaktivitäten. Abbildung 1: Naturräume in Karlsruhe Rheinniederung Hardtebene Kinzig-Murg-Rinne Kraichgau Schwarzwald Vorhügel und Randplatten 13 Vor etwa 50 Millionen Jahren wurde die Erdkruste von Lothringen bis Schwaben durch Verschiebungen und Spannungen empor gehoben. Im Scheitelbereich der Wölbung riss die Erdkruste, brach in die Tiefe und bildete den Rheingraben. Den Westrand des Grabens bilden der Schwarzwald und der Kraichgau. Die Übergänge dieser Mittelge- birgslandschaften sind in Karlsruhe fließend. Für beide typisch sind hier bis zu 300 m hohe Hügel, ausgedehnte Buchenwälder, Hecken, Streuobstwiesen, Ackerflächen und ländliche Siedlungen. Hohlwege, Trockenmauern und Weinberge sind zudem typische Charakteristika des Kraichgaus, ebenso die überaus fruchtba- ren Lößböden. Aus einer langen Nutzungstradition heraus haben sich dennoch örtliche Unterschiede entwickelt. So ist die Grünwettersbacher Flur reich an alten Streuobstwiesen, während die in Stupferich reich an Ackerflächen ist. Beide Landschaftsräume haben ihre Reize und bieten bei genauem Hinsehen so manche botanische und faunistische Beson- derheit. Während der Bildung der Mittelgebirge sank die Sohle des Rheingra- bens immer weiter ab und füllte sich in den Jahrmillionen mit einer über zwei Kilometer hohen Schicht aus Abtragungen der weiter aufsteigen- den Grabenränder. Zeitweilig bildete der Graben einen schmalen Was- serarm, der die Nordsee mit dem Mittelmeerbecken verband. Während des Eiszeitalters, das vor rund zwei Millionen Jahren begann und mehre- re Eiszeiten umfasste, war die Senkung des Grabeninneren und die Auf- füllung durch Abtragungen besonders intensiv. Die Vergletscherung der Alpen und des Schwarzwaldes brachten im Frühjahr riesige Schmelz- wassermengen mit sich, die den Graben fluteten und mit Kiesen und Sanden auffüllten (Urstromtal). Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren verringerten sich die Wassermassen und der Fluss zog sich in die Grabenmitte zu- 14 Abbildung 2: Rheinaue – Landschaft bei Karlsruhe um 1797. Dämme (rot) engen den Fluss und die ständigen Überschwemmungsgebiete ein. Im Schutz der Dämme wurden weitgehend hochwas- serfreie Wiesen und Felder angelegt. Volk 2009: Rheinlaufkarte von 1797, überarbeitete Quelle: Schmitt‘Sche Karte von Süddeutschland von 1797, Blätter 32, 33, 42, 43 1 1 Volk, h. 2009: Rheinaue Karlsruhe Bericht zur Landschaftsentwicklung in 400 Jahren, unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz 15 rück. Dort grub sich der Rhein ein gewundenes Bett. Überflutungen führten immer wieder zu Verlagerungen des Bettes wodurch die bis zu 6 km breite Rheinniederung entstand. Der Rhein sorgte für eine ständige Veränderung der Landschaft, indem er Kies und Sand mit sich trug, die er an einer Stelle ablagerte und an anderer wieder mit sich nahm und unvorhersehbar seinen Lauf änderte. Die Menschen, die hier siedelten, versuchten seit jeher den wilden Strom zu zähmen, um in seiner Aue so wohnen, aber hauptsächlich um die fruchtbaren Flächen landwirtschaftlich nutzen zu können. So wurden große Anstrengungen unternommen, den Rhein einzudeichen, schon lange bevor tulla vor fast 200 Jahren die hoch technisierte Korrektion des Rheines vornahm. Historische Karten belegen diese Aktivitäten, wie das Beispiel von 1797 aus Volk 2009 zeigt (Abbildung 2). Charakteristisch für die Rheinniederung sind die oft urwaldartigen Aue- wälder, Altarme des Rheins, blütenreiche Feuchtwiesen, Röhricht- und Schilfgebiete, feuchte Ackersenken, Be- und Entwässerungsgräben so- wie große landwirtschaftliche Flächen. Auch in der Rheinniederung sind lokale Besonderheiten auszumachen: während in Neureut und Daxlan- den Wiesen- und Ackerland vorherrschen, versuchte man in Knielingen schon frühzeitig trockenere Niederungsstandorte mit Obstbäumen zu bepflanzen. Aber auch große, weit über Karlsruhe hinaus erkennbare Industrieanlagen sind in Knielingen angesiedelt. Die Rheinniederung begrenzt die Gestadekante, die das ursprüngliche Rheinufer darstellt. Dies ist der Übergang zu der Hardtebene, also je- ner durch Sedimente des Urstroms entstandenen Ebene, in die sich der Rhein gegraben hat. Dieses Steilufer ist an einigen Abschnitten noch gut erkennbar, so in Daxlanden am Federbach, in Knielingen und in Neu- reut. Die Hardtebene besteht vornehmlich aus dicken Sand- und Kies- schichten und ist weitgehend eben. Nur einige Dünen formen sanfte Wellen, sie wurden durch den Wind geschaffen, der den Sand verdrifte- 16 te. Die Hardtebene wurde früh besiedelt und trägt heute das Stadtzen- trum. Charakteristisch sind die weiten Waldflächen des Hardtwaldes, Feldfluren mit kleinen Gehölzinseln aus alten Eichen oder Kiefern sowie magere Wiesen und bunte Ackerränder. Eine große Besonderheit der Karlsruher Hardtebene ist die Alb, die sich in einer besonders nieder- schlagsreichen Periode vor 6.000 –10.000 Jahren einen Weg zum Rhein bahnte. Im Zuge der Stadtentwicklung wurde die Alb an den meisten Stellen verlegt. Nur bei Daxlanden ist das ursprüngliche Tal der Alb noch erhalten. Die Hardtebene der südlichen Stadtteile ist bewaldet oder be- baut, in den nördlichen Stadtteilen, insbesondere in Neureut gibt es offenes Wiesen- und Ackerland. Parallel zum Rhein am Fuße der Schwarzwald- und Kraichgauhügel bil- dete sich ein weiteres Flusssystem aus: die Kinzig-Murg-Rinne. Hier sammelten sich die Schwarzwald- und Kraichgauflüsse nach der letzten Eiszeit. Es war eine Landschaft aus flachen Flussarmen, kleinen Kiesin- seln und feuchten oder nassen Senken. Durch das lange anstehende Wasser entstanden Moore und Bruchwälder. Zahlreiche Anstrengungen der Menschen galten dennoch der Nutzbarmachung. Heute findet sich daher in der Kinzig-Murg-Rinne neben nassen und feuchten Wäldern auch ausgedehntes Wiesen- und Ackerland. Entwässerungsgräben und Dämme sind typische Strukturelemente. Während in der Kinzig-Murg- Rinne nördlich von Durlach von Gräben durchzogene Ackerflächen mit einzelnen Weidenbäumen vorherrschen, befindet sich südlich von Dur- lach sehr fruchtbares Acker- und Gartenland. Die offene Rüppurrer Feld- flur hingegen prägen die Alb und etliche Gräben, begleitende Gehölz- streifen und Wiesenflächen. 17 Wie nehmen die Bewohner Karlsruhes die Landschaften wahr? Karlsruhe ist reich an Naturräumen. Daraus resultieren zahlreiche Schutz- gebiete mit besonderen und einzigartigen Vorkommen von Pflanzen- und Tiergemeinschaften und besonderen Landschaftsbildern. Die Frage, wie die Bevölkerung diese wahrnimmt, stellte der Umwelt- und Arbeits- schutz der Stadt auf zwei Wegen: Zunächst durch eine kleine Besucher- befragung im Rahmen des Deutschen Naturschutztages im September 2008, Umfrageeindrücke sind im Folgenden farbig wiedergegeben. Weiterhin ermöglichte das Kunstprojekt „Karlsruher Landschaften“ eine Auseinandersetzung mit dem Thema auf schulischer Ebene. Das Pro- jekt wurde initiiert von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, finanziell unterstützt von den Stadt- werken Karlsruhe und durchgeführt vom Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe. Es richtete sich an alle Schulen in Karlsruhe und näherer Umgebung, beteiligt haben sich alle Schultypen und Altersstufen von der Grund- bis zur Fachschule. Aufgabenstellung des Kunstprojektes „Karlsruher Landschaften“ In der Naturschutzarbeit von heute überwiegt mit dem Arten- und Bio- topschutz ein naturwissenschaftlich orientierter Blick auf die Natur. Das Landschaftsbild hingegen spielt nur eine untergeordnete Rolle, ob- wohl auch die Sicherung der Schönheit der Landschaft im Naturschutz- gesetz als Ziel festgeschrieben ist. Mit der Aktion „Karlsruher Land- schaften“ soll den Schülerinnen und Schülern zum einen verdeutlicht werden, dass Landschaften und ihr Erscheinungsbild ständigen Verän- derungen unterliegen. Die Kinder sollen zum andern angeregt werden, sich mit dem Landschaftsbild als ästhetischer Komponente ihrer Umwelt auseinander zu setzen und eigene, ihren jeweiligen Fähig- keiten entsprechende, künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten für ihren 18 ganz persönlichen Blick auf die Karlsruher Landschaften finden. Diese können naturnahe Kulturlandschaften wie die Rheinaue oder der Hardt- wald, urbane Stadtlandschaften wie die Parkanlagen um das Karlsruher Schloss oder auch Industrielandschaften wie im Gebiet des Rheinhafens sein. Die Landschaftsbilder sollen erkennen lassen, was die Schüler als positiv oder negativ in einer Landschaft empfinden. Die zu schaffenden Landschaftsbilder sollen folgende Anforderungen erfüllen:  Sie sollen in Karlsruhe oder seiner näheren Umgebung entstanden sein. Ins Bild gesetzt werden können Stadt-, Kultur- und Naturland- schaften.  Die Landschaftsbilder sollen eine Wertung der Schüler enthalten und sich Fragen widmen wie: Was empfinde ich als gut, schön oder interessant in einer Land- schaft, was als schlecht, hässlich oder langweilig? Welche Landschaften wünsche ich mir für die Zukunft? Welche nicht? Wie beurteile ich Landschaftsveränderungen? Welche Veränderun- gen sind gut, welche schlecht? Die hierzu gewonnenen Antworten sollen auf bildnerische Weise mit dem Landschaftsbild zu einem Gesamtwerk arrangiert werden. Hierbei sind die Kinder und Jugendlichen in der Wahl der Darstellungstechnik frei. 19 Projektbeschreibungen der einzelnen Schulklassen Während sich einige Klassen frei mit der Aufgabestellung zum Thema „Karlsruher Landschaften“ beschäftigen konnten, haben andere im zum Teil fächerübergreifenden Unterricht spezielle thematische Schwerpunk- te gesetzt. Carl-Hofer-Schule Die Auszubildenden der Carl-Hofer-Schule sind angehende Medienge- stalter und Mediengestalterinnen. In den drei beteiligten Klassen wurde in Arbeitspartnerschaften gearbeitet. Nach einführenden Theorie- und Übungsstunden über die grundlegenden Techniken der Fotoaufnahmen und des Zusammenfügens derselben zu einem Panorama, was man Photomerge nennt bzw. mit dem Vorgang Stitching bezeichnet, haben die Auszubildenden in ihrer Freizeit Fotoaufnahmen gemacht. Diese „Originalaufnahmen“ wurden in weiteren Unterrichtsstunden zu einem Panorama „gestitcht“ und mit einem wie in der Projektbeschreibung geforderten Kommentar versehen. Die Panoramadateien wurden dann auf einem Plotter in der Schule gedruckt und auf das Plattenmaterial aufgezogen. Die Bewertung der entstandenen Panoramen erfolgte im Rahmen einer Notenbesprechung nach den Kriterien Motiveindruck/ Gesamtwirkung, Aufnahme-/Panoramatechnik und stimmiger Bildkom- mentar. Grund- und Hauptschule Daxlanden, Klasse 6 Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 gestalteten drei Stellwände mit Fotos und druckgrafisch bearbeiteten Bildern zum Thema Rheinau- enlandschaft bei Daxlanden, Naturschutzgebiet „Fritschlach“. Zusätzlich wurden Gegenstände als Symbole für die Möglichkeiten, sich als Ju- gendlicher mit dem Phänomen „Landschaft“ auseinandersetzen zu kön- nen, an die Stellwände angebracht. Gutenbergschule, Klasse 3a In der unmittelbaren Umgebung der Gutenbergschule befindet sich die 20 Parklandschaft der Günther-Klotz-Anlage, in der sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit zu den verschiedenen Jahreszeiten gerne aufhalten. In der kreativen Technik des Kartonritz- und Schäldrucks wurden jahres- zeitliche Parkstimmungen eingefangen und mehrfarbig gedruckt. Dazu wurde zunächst ein Entwurf gefertigt und mit einem Kugel- schreiber auf einen Karton durchgedrückt. Diese Linien vertieften die Schülerinnen und Schüler mit dem Kugelschreiber. Die so entstandene Druckplatte wurde mit Offsetfarbe eingewalzt und gedruckt. Es ent- stand zunächst ein Weißliniendruck. Die Flächen, die in der Grundfarbe erhalten bleiben sollten, wurden mit dem Teppichbodenmesser (Cut- ter) in Schichten abgeschält. Diese Flächen waren nun etwas tiefer und druckten beim nächsten Durchgang nicht. Beim zweiten Druck wurde die Platte ein- oder mehrfarbig mit kleinen Walzen eingefärbt und ge- druckt. Zum Schluss blieb nur ein dünner Streifen als Flächenbegren- zung stehen (Stegdruck). Diese Stege wurden schwarz gedruckt. Gutenbergschule, Klasse 3b Das Thema „Karlsruher Landschaften“ wurde als Teil der Unterrichtsein- heit „Meine Heimatstadt Karlsruhe und seine Mobilität heute“ themati- siert und erörtert. Über eine Phantasiereise wurden die Kinder daraufhin ins Karlsruhe des nächsten Jahrhunderts geführt. Sie sollten zunächst ihren Vorstellungen wie sich die Umwelt und die Mobilität in Karlsruhe verändert freien Lauf lassen und danach ihre Vorstellungen gestalterisch zu Papier bringen. Dazu entwarf im ersten Teil jedes Kind ein eigenes Fahrzeug der Zukunft. Im zweiten Teil des Entstehungsprozesses gestal- teten dann die Mädchen und Jungen zu diesen Fahrzeugen in Grup- penarbeit die dazugehörige veränderte Umwelt und setzten darin ihre Fahrzeuge in Szene. Den Kindern machte diese Auseinandersetzung mit der veränderten Umwelt Karlsruhes viel Freude. Einige Kinder äußerten 21 aber auch ihre Bedenken, ob und wie sie wohl in so einer veränderten Stadt der Zukunft leben könnten. Gymnasium Neureut, Klasse 5b Im fächerübergreifenden Unterricht Deutsch, ITG (Informationstechni- sche Grundbildung) und Bildende Kunst erarbeiteten die Kinder Refe- rate und Präsentationen (Plakate oder PowerPoint) über verschiedene Karlsruher Landschaften. Im Rahmen eines Ausflugs in das Naturschutz- gebiet „Altrhein Kleiner Bodensee“ wurde vor Ort gezeichnet. Aus den Skizzen erstellten die Schülerinnen und Schüler großformatige Arbeiten (36 mal 48 Zentimeter) in Wasserfarbe. Gymnasium Neureut, Klasse 8a Die Entwicklung der Begrünungsaktion auf dem Gelände des Gymnasi- ums stellten die Schülerinnen und Schüler in Fotos, Zeichnungen, zum Teil in Tusche auf Japanpapier sowie Zeichnungen (Pinsel) dar. Gymnasium Neureut, Klasse 12 Neigungskurs Für die Darstellung der Karlsruher Rheinauen konnten die Jugendlichen die Technik frei wählen. Vor Ort entstanden Aquarelle, darüber hinaus wurden Fotoarbeiten, Bilder in Acryl /Öl auf Malpappe oder Mischtech- nik sowie Bleistift /Tuschezeichnungen erstellt. Hardtschule, Arbeitsgemeinschaft aus Klassenstufe 2, 3, 4, Sind die „finsteren Zeiten“, welche Bertolt Brecht in seinem Gedicht „An die Nachgeborenen“ mit den folgenden Zeilen beschreibt, heute vor- bei? „[...] Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! [...]“ 22 Antworten auf BrechtS rhetorische Frage oder Feststellung – die Lesart möge dem Betrachter überlassen bleiben – geben die Kinder mittels Fo- tografien, die sie mit Gedichten kommentierten und bearbeiteten. Au- ßerdem reagieren sie auf BrechtS Worte mit Prosatexten und Gedichten sowie mit Dichtungen, die durch kurt SchwitterS inspiriert sind. Zunächst von der Idylle des Naturschutzgebietes „Fritschlach“ in Dax- landen sichtlich beeindruckt, fühlten sich die Kinder beim Anblick der Stromleitungen, die über das Gebiet führen sowie durch die umliegen- den hohen grauen Schlote mit ihren tristen Gebäuden schlagartig be- droht. Obwohl sie sich in einen Naturschutzgebiet befanden, hatten die Kinder das Bedürfnis, die Natur rund um sie herum vor diesen industri- ellen Anlagen schützen zu müssen. Auf der Suche wie sie der gefühlten Bedrohung von Natur und Mensch Ausdruck verleihen könnten, entschieden sich die Schülerinnen und Schüler für die Manipulation ihrer Fotografien. Wie der zeitgenössische Künstler Sigmar Polke, dessen Ausstellung die Kinder in der Städtischen Galerie besucht hatten, zogen sie ihre Fotografien über ein Kopiergerät. Durch die so entstandenen Unschärfen und Verzerrungen sowie durch das Schwarz-Weiße erhielten die Originalaufnahmen einen fremden, unheimlichen Charakter. Um ihrem Wunsch Ausdruck zu verleihen, dass bedrohliche industrielle Anlagen verschwinden sollen, bedienten sich die Schülerinnen und Schüler einer weiteren von Polke angewandeten Technik und übermalten die kopierten Bilder mit Farbe. So verliehen die Mädchen und Jungen in Wort und Bild ihren Gefühlen Ausdruck, den schönen wie auch den beängstigenden. Gleichzeitig ani- miert ihr Gesamtwerk den Betrachter zur persönlichen Reflexion über seinen Umgang mit und seiner Stellung zu Natur, Umwelt und Land- schaften. 23 Heinz-Barth-Grund- und Hauptschule, Klasse 5 Die Klasse hat für das Projekt das Thema „Streuobstwiesen“ gewählt, da diese Landschaftsform rund um den Schulort Grünwettersbach häu- fig zu finden ist. Dazu wurde ein „Künstlerbuch“ in den Maßen 50 mal 70 Zentimetern angefertigt. Die einzelnen Seiten des Buches sind ent- weder in Einzel-, Partner- oder Gruppen-Arbeit bearbeitet worden und enthalten Gedichte und bildnerische Beiträge. Sachinformationen zum Thema „Streuobstwiesen“ sind dem Buch bei- gefügt. Helmholtz-Gymnasium, Klasse 8 Auf einer fächerübergreifenden Exkursion in die Rheinauen haben die Jugendlichen Vögel, Frösche, Insekten und Wassertiere beobachtet. Ziel war es, die Schülerinnen und Schüler anzuregen, die sie umgebende Na- tur zwischen Stadt und Industrie wahrzunehmen und kennen zu lernen. Jede Gruppe suchte sich ein Tier der Rheinauen aus, dessen Lebensweise sie darstellte. In einem kleinen Knetfilmprojekt (acht Unterrichtsstunden) wurden in Gruppen einzelne Sequenzen entwickelt und im Anschluss zu einem Gesamtfilm (cirka zehn Minuten) zusammengefügt. Lessing-Gymnasium, Klasse 12 Die Jugendlichen des Neigungskurses haben sich dem Thema Land- schaft durch eine Exkursion genähert. Anschließend entstanden Fotos rund um Karlsruhe, die die Grundlage für eine freie Auseinandersetzung waren. Man begegnet hier zum Beispiel der Alb, dem Altrhein, einem Sonnenuntergang bei Grötzingen, dem Botanischen Garten, einem Bag- gersee. Lessing-Gymnasium, Klasse 13 Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Grundkurses Kunst war das Thema „Karlsruher Landschaften“ der Anlass zum Malen von Ölbildern 24 nach Fotos. Über die Wahl von Ausschnitten und das Verändern der Farben konnten sich die Schülerinnen und Schüler auch der Abstraktion nähern. Max-Planck-Gymnasium, Klasse 8 Zum Thema „Karlsruher Landschaften“ waren die Jugendlichen in der Regel von einer Gegenüberstellung positiv erlebter und negativ codierter „Landschaften“ angesprochen. So stehen Stadtlandschaften Naturland- schaften gegenüber und zeigen mitunter Gegensätzliches oder auch wünschenswerte Veränderungen, zum Teil surrealer Art. Andere Arbei- ten zeigen Blicke oder Durchblicke vorwiegend auf Naturlandschaften, die aber in ihrer Eingrenzung durch „Rahmungen“ auch aufzeigen, dass Naturerlebnis unter Umständen nur auf Distanz erfolgt und „Natur“ als „Bild“ wahrgenommen wird. Die meisten Schülerarbeiten bedienen sich der Fotografie und deren collagierter Beziehung zueinander. Es waren neben den Ergebnissen auch die Streifzüge der Schülerinnen und Schü- ler durch und um Karlsruhe ein nicht zu unterschätzender Gewinn des Projektes. Merkur Akademie International, Comenius Realschule, Klasse 5b Der „Alte Flugplatz“ im Wandel dreier Jahreszeiten - im Rahmen von Lehrgängen, Naturstudien und künstlerischen Weiter- und Ausarbeitun- gen setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem „Alten Flugplatz“ auseinander. Den Winter, das Frühjahr und den Sommer konnten sie mit allen Sinnen vor Ort erfassen. Die Ergebnisse sind auf drei Leinwänden präsentiert. Hierbei geht es um die sinnliche Erfassung, nicht um eine reale Abbildung. Pestalozzi-Schule, Durlach Drei Kurse der Klassen 5 bis 9 widmeten sich dem Thema Karlsruher Landschaften. 25 „Das Landschaftsbild inspiriert durch die Landschaft der Unteren Hub“ war die Grundlage für Arbeiten, die nicht das getreue Abbild der Land- schaften darstellen, sondern Stimmungen einfangen. Das Arbeitsergeb- nis waren Drucke und Aquarelle. Die „Untere Hub“ erfasst die Veränderung der Landschaft durch Men- schenhand. Zur Planung und Umsetzung einer Landschaftsinstallation vor Ort wurden Fotos übermalt und Materialien bereitgestellt und über- arbeitet. Beim Arbeiten vor Ort an der „Unteren Hub“ wurden Land- schaftsdetails in Szene gesetzt, beispielsweise das Pfinzufer. „Die Brachfläche beim Kleingartengebiet Blumenwinkel“ zeigt das Spannungsfeld einer Brachfläche contra angelegter Kleingartenanlagen im Stadtgebiet Durlach auf und ermöglicht eine genaue Beobachtung beziehungsweise Wahrnehmung der veränderten Natur als Malerei auf Karton, durch Fotos und Skizzen. Sophie-Scholl-Realschule, Klasse 9b In Gruppenarbeiten fertigten die Schüler Malereien und Collagen mit dem Schwerpunkt Stadtlandschaften an, die sich teilweise mit einem sowohl kritischen als auch bizarren Blick auf diese präsentieren. 26 27 Naturraumsteckbriefe und zum Naturraum gehörende Schülerarbeiten 28 Die Rheinniederung Geologischer Untergrund und Morphologie moorige und anmoorige Böden, lehmige Sande, Auelehm, Sand, Kies, Schotter, druckwasserbeeinflusste Ackersenken, Rinnen, Vegetation Weich- und Hartholzauewald, Kiefernwald auf trockenen Kiesrücken, Bruchwald der Randsenke, Schilfröhricht, Rohrkolbenröhricht, Großseg- genried, Hochstaudenfluren, Feuchtwiesen, Glatthaferwiesen, Halbtro- ckenrasen auf Dämmen und Kiesrücken, Äcker Gewässer Altrhein, Bach/Fluss, Schlute, Baggersee und ähnliche Entnahmestellen, Gräben, Druckwassersenken, Tümpel Gehölzstrukturen außerhalb des Waldes Einzelbäume, Feldgehölze, Obstbaumreihen und -grundstücke, Graben- gehölze Gebiete der Rheinniederung: „Neureuter Niederung“ – Ausgedehntes Acker- und Wiesengelände mit feinem Relief, rheinnahen Auewäldern und einem Altrhein „Knielinger Feldflur und Knielinger Niederung“ – Äcker und blüten- reiche Säume im Wechsel mit Wiesen und Streuobst, Wälder und Streuobstbestände im Rheinvorland „Burgau“ – Schilfgebiete und Nasswiesen, Äcker und Streuobstwie- sen zwischen Auwäldern am rheinnahem Baggersee und der Albaue am Gestadefuß „Rappenwört“, „Innerer und Äußerer Kastenwört“ – ausgedehnte Auenwälder, Altrhein, Altwässer und Baggersee, blütenreichen Wie- sen und Halbtrockenrasen auf Dämmen und trockenen Kiesrücken „Fritschlach“ – Feuchtwiesen, Schilfröhrichte und Gebüsche, Seen und Teiche, Federbach am Hochgestade, Garten- und Ackerland      28 29 duftet nach Laub, Zersetzung und ist grün Mücken, Auwald, Feuchtwiesen, Stromtal- wiesen, scharfer Rand, Randsenke D ie R he in ni ed er un g Naturraumbaum Silber-Weide 30 Juliane Schill, Gymnasium Neureut, Klasse 5 Melanie Koch, Gymnasium Neureut, Klasse 5 31 Svenja Lange, Gymnasium Neureut, Klasse 5 D ie R he in ni ed er un g Charlotte Bartnick, Gymnasium Neureut, Klasse 5 32 Janina Kolb, Gymnasium Neureut, Klasse 5 Vivien O., Gymnasium Neureut, Klasse 5 33 Sebastian Patz, Gymnasium Neureut, Klasse 5 D ie R he in ni ed er un g Daniel Senger, Gymnasium Neureut, Klasse 5 34 Nadine Rath, Gymnasium Neureut, Neigungskurs 12 Meike Illges, Gymnasium Neureut, Neigungskurs 12 35 Tanja Hehn, Gymnasium Neureut, Neigungskurs 12 D ie R he in ni ed er un g 36 Christopher, Oliver, Kathrin, Dominik, Dagmar, Moritz, Silas, Luca, Marc, Sebastian, Johannes, Jesse, Lara, Leon, Nils, Anna, Dennis, Taner, Susanne, Tatjana, Anahita, Jacqueline, Julia, David, Simon, Jessy, Carolin, Valentino, Ilja, Julia, Simon Animationsfilm, Knete Helmholtz-Gymnasium, Klasse 8 37 D ie R he in ni ed er un g 38 Luca Noe, Max-Planck-Gymnasium, Klasse 8 Victoria Jarmer, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 39 Regina Brodt, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 D ie R he in ni ed er un g 40 Margret Duppel, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 41 D ie R he in ni ed er un g Josephine S. Owens, Gymnasium Neureut, Neigungskurs 12 42 In den vier Spitzen der Pyramide des Exponats der Hardtgrundschülerinnen und -schüler mit dem Ti- tel „SZGZ (Schlechte ZeitenGute Zeiten)“ ent- deckt der Betrachter vier Wort-Bild-Kunstwerke, die die Schülerinnen und Schüler aus den Wör- tern Natur, Freund, Schutz und Wandel formten. Angeregt durch die Merzdichtung „Cigarren“ aus „Anna Blume und ich“ des Dadaisten kurt Schwit- terS, schufen die Schülerinnen die Wort-Bild- Kunstwerke (siehe links auf dieser Seite). Unter den Wort-Bild-Kunstwerken antworten die Schülerinnen dem Dichter Bertolt Brecht auf seine Worte „Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!“ (Bertolt Brecht. An die Nachgeborenen. In: Bertolt Brecht. Die Gedichte. Zusammengestellt von Jan Knopf. Frankfurt am Main 2000. S. 267, 268). Das Exponat der Hardtschülerinnen demonstriert, dass wir das Schweigen überwunden haben. So gese- hen sind die „finsteren Zeiten“, die Bertolt Brecht vor mehr als 50 Jahren in seinem Gedicht „An die Nachgeborenen“ beschreibt, vorüber. Dennoch, so meinen die Kinder, sind noch nicht alle „Untaten“ aus der Welt geschaffen. Anhand von verschiedenen Stilmitteln äußern die Grund- schülerinnen und Grundschüler ihre Meinung. Sie benutzen die Briefform, bedienen sich der Fotografie und kommentieren die Fotos mit Ge- dichten, außerdem nutzen sie das gestalterische Mittel der Wischkopie und der durch Malerei be- arbeiteten Fotografie. Natur Na tur eN a te u er eN eNA eNATe eNATeU eNATeUeR eN a te u er Na tur Natur 43 In Briefform antworten die Schülerinnen und Schüler Bertolt Brecht: Lieber Herr Brecht, obwohl wir heute sehr viel über Bäume und Natur sprechen und es sogar Naturschutzgebiete gibt, ist unsere Erde sehr schmutzig. Denn die Straßen sind alle von Gasen verdreckt, da werden ja die Blumen nicht aufgeweckt! Die Zigarette ist eine Sucht, und die Menschen sind alle mit Gestänken verduft! Liebe Grüße von Aleksandra, Laura, Duc Nghi Hardtschule, AG Klassen 2,3,4 D ie R he in ni ed er un g 44 Foto: Barbara Hachmann Spiegelung Im Winter kalt und frisch, spiegeln sich die Bäume gruselig auf dem Wassertisch. Daneben ist der Wald, wenn du ihn siehst, wird’s dir kalt. Der Himmel grau und weiß, spiegelt sich wie Eis. Schilf und Gras den Wassergraben säumen, ihm eine goldene Stimmung verleihen. Das Naturschutzgebiet „Fritschlach” im Winter: Fotografien und Gedichte, Hardtschule 45 Das Paradies Im Sommer sonnt die Sonne schön. Die Landschaft blüht so wunderschön. Das Wasser spiegelt nur noch Grün, und nebenan fängt alles an zu blüh’n. Üppig wuchert hier das pralle Leben, so wie es uns hat die Natur gegeben. Nichts zerstört hier sinnlos Leben. Möge es doch nur solche Orte geben! Das Naturschutzgebiet „Fritschlach“ im Sommer: Fotografien und Gedichte, Hardtschule Foto: Barbara Hachmann D ie R he in ni ed er un g Das Naturschutzgebiet „Fritschlach” im Winter: Fotografien und Gedichte, Hardtschule 46 Durch Malerei bearbeitete SW-Fotos vom Kohlekraftwerk und Strommasten, Hardtschule 47 Täuschung Schön – der Anblick – so als wäre ein Spielplatz dort! Doch vor ihm laufen alle Klugen fort! Es ist ein rauchender und gefährlicher Ort. Die grünen Grashalme werden schwarz, es stinkt – bis nach Graz. Doch manche Leute finden dieses Bauwerk gut, sie ziehen sogar vor dem Kraftwerk den Hut. An Weltvergiftung denken sie nicht! Ihre Gedanken sind nur klein und schlicht! Das Kohlekraftwerk und der Wandel in der Natur: Fotografien und Gedichte vom und zum Kohlekraftwerk sowie Wischkopien von Fotos aus dem Naturschutzgebiet „Fritschlach“, Hardtschule D ie R he in ni ed er un g 48 Sara Rodrigues, Lessing-Gymnasium, Grundkurs 13 49 Zainap Sahabi, Lessing-Gymnasium, Grundkurs 13 D ie R he in ni ed er un g 50 51 Rheinluft, Marcus Schönherr und Luigi Bucchino, Carl-Hofer-Schule Collagen, Grund- und Hauptschule Daxlanden D ie R he in ni ed er un g 52 Die Hardtebene Geologischer Untergrund und Morphologie Sand und Kies unter entkalkten Braunerden geringe Höhenunterschiede, Binnendünen, Hochgestade Vegetation Kiefernwald mit Laubholzunterbau, Bodensaurer Eichenwald, Eichen- Buchenwald, Bachbegleitender Auenwald, blütenreiche Vegetation trockener Ödländer, Sand- / Magerrasen, Streuobstgrundstücke, Obst- baumreihen, Äcker Gewässer Baggerseen, Albtal, Pfinzentlastungskanal Gehölzstrukturen außerhalb des Waldes Einzelbäume, Alleen, Feldgehölze, vereinzelt Streuobst Gebiete der Hardtebene: „Hardtwald“ und „Oberreuter Hardt“ – ausgedehnte Kiefern-, Eichen- und Buchenwälder mit blütenreichen Säumen und trocken Böden „Alter Flugplatz“ – großflächige Magerrasen und Sandrasen am Ran- de der Karlsruher Bebauung „Neureuter Heide“ – trockene und blütenreiche Wiesen und Acker- flächen mit einzelnen Feldgehölzen    52 53 Naturraumbaum Kiefer D ie H ar d te be ne ist gelb und riecht nach Südfrankreich; Geruch nach abgeernteten Getreidefeldern und Kiefernwäldern eben, windig, viel Staub, Sand, Hardtwald, Sand- magerrasen 53 54 Katrin Lakes, Ivana Bilski, Florentine Kemmner, Lukas Karbstein, Celina Wenz, Peter Wentzel, Comenius-Realschule Projektübersicht: Sinneseindrücke „Alter Flugplatz“, Comenius-Realschule 55 Julian Gerock, Nico Jendrusiak, Pascal Michel, David Rapp, Patrick Gauger, Comenius-Realschule Giovanna El Bou Bou, Kerstin Grossmann, Jana Heiniger, Mona Taubitz, Elena Klingmann, Comenius-Realschule D ie H ar d te be ne 56 Meine Alb ist die Günther-Klotz-Anlage. Man kann sich dort ausruhen. Dort kann man gut auf der Bank ein Buch lesen. Am Fluss ist darüber eine kleine Brücke, die zu einer großen und schönen Wiese führt. Ich habe die Günther-Klotz-Anlage gedruckt, weil ich die Natur liebe, am meisten die Natur von der Günther-Klotz-Anlage. Jetzt wisst ihr, warum ich die Günther-Klotz-Anlage gedruckt habe. Rima Rima, Gutenbergschule 3a 57 D ie H ar d te be ne Annika, Gutenbergschule 3a Mein Bild ist an der Alb. Es zeigt die Natur der Alb und man kann erkennen, dass es Natur und Frieden gibt. Annika 58 Ansgar Stadler, Max-Planck-Gymnasium 59 D ie H ar d te be ne Edwin Hutapea, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 60 Nicola Ritter, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 Daniela Kvrgic, Lessing-Gymnasium, Grundkurs13 61 D ie H ar d te be ne Anna Kohlmann, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 62 Aziza Sentürk, Lessing-Gymnasium, Grundkurs13 63 D ie H ar d te be ne Julian Hessler, Lessing-Gymnasium, Grundkurs13 64 Marco Knöthig, Lessing-Gymnasium, Grundkurs13 Simone Braun, Gymnasium Neureut, Neigungskurs 12 65 Karoline Büchele, Lessing-Gymnasium, Grundkurs13 D ie H ar d te be ne 66 Die Kinzig-Murg-Rinne Geologischer Untergrund und Morphologie moorige und anmoorige Böden neben trockenen Sand- und Kiesrücken, geringe natürliche Höhenunterschiede, ausgeprägte Grabensysteme Vegetation Bruchwälder mit Erlen und Eschen, Eichen-Hainbuchenwälder auf feuch- ten Böden und Eichen-Buchenwälder auf trockenen Kiesrücken teilwei- se mit Kiefern, Schilfgebieten, Feuchtwiesen und -brachen, Äcker Gewässer Fluss, Gräben, Kanäle, Baggerseen, feuchte Senken und Tümpel, Moor Gehölzstrukturen außerhalb des Waldes Einzelbäume und Baumgruppen, Gebüsche und Hecken, Weidengrup- pen, Grabengehölze Gebiete der Kinzig-Murg-Rinne: „Albwiesen bei Rüppurr“ – Wiesen und Weiden auf moorigen Stand- orten „Weiherwald“ und „Forstlach“ – Wälder, Seen und Tümpel „Oberwald“ – Wälder auf feuchten Böden und auf trockenen Kiesrü- cken, Gräben, Seen, Tümpel „Feldflur bei Wolfartsweier“ – Gemüsefelder, Äcker und Wiesen auf fruchtbaren Lehmböden „Elfmorgenbruch“ – von Gräben durchzogener Erlenbruchwald „Füllbruch-Vokkenau“ – von Gräben durchzogenes, ausgedehntes Wald-, Wiesen- und Ackergebiet „Wiesen und Äcker nördlich Durlach“ – ausgedehntes, von Gräben durchzogenes Acker- und Wiesengebiet, Bäume und Baumgruppen „Weingartener Moor und Bruchwald“ – ausgedehnte Wälder auf nas- sen und feuchten Böden, eingebettet ein Baggersee und das Moor         66 67 D ie K in zi g- M ur g- Ri nn e ist grünblau und braun, feucht, taugrüner Morgenduft geprägt von nassen Wäldern, dem Moor und großen Wiesen und Äckern und Gräben Naturraumbaum Erle 68 Sofie Neu, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 69 D ie K in zi g- M ur g- Ri nn e Özge Torun, Pestalozzi-Schule 70 Zeynep Gunaydin, Pestalozzi-Schule 71 Mareike Philipps, Pestalozzi-Schule D ie K in zi g- M ur g- Ri nn e 72 Bogdan Serdjuk, Pestalozzi-Schule, Kurs 1 73 Oberwald, Annelie Fuchs, Sharon Mucha, Romy Sommerfeld, Carl-Hofer-Schule Pestalozzi-Schule, Kurs 1 D ie K in zi g- M ur g- Ri nn e 74 Der Kraichgau Geologischer Untergrund und Morphologie Muschelkalk mit Löß- und Lößlehmüberdeckung, hügeliges Land mit Hohlwegen und Trockenmauern Vegetation Buchenwald, Hecken, Halbtrockenrasen, feuchte bis trockene Glattha- ferwiesen, Acker- und Weinbergbegleitflora Gewässer kleine Bäche Gehölzstrukturen außerhalb des Waldes Einzelbäume, Feldgehölze, Hecke, kleine Streuobstwiesen Gebiete des Kraichgaus: „Grötzinger Bergwald und Knittelberg“ – ausgedehnte Buchenwäl- der, kleinteilige Wiesen- und Feldflur, Streuobstwiesen, blütenreiche Wiesen und Magerrasen „Turmberg“ – Buchenwald auf schwachgründigem Muschelkalk „Rittnert“ – Buchenwald der Hangzone als Übergang zwischen Rhein- niederung und Kraichgau auf Löß / Lößlehm „Feldflur zwischen Hohenwettersbach und Stupferich“ – Südlicher Kraichgaurand auf Lößlehm, Hügelland mit Wald, Feldern und Wie- sen     74 75 Naturraumbaum Buche D er K ra ic hg au ist hügelig, eine offene abwechslungsreiche Landschaft aus Wiesen, Streuobst, fruchtbarem Lößboden, Hohl- wegen, ist grün und gelb riecht nach Heu und Wiesen und Landwirtschaft 76 77 Stephanie Kühnle, Lessing-Gymnasium, Grundkurs 13 D er K ra ic hg au 78 Der Schwarzwald: Vorhügel und Randplatten Geologischer Untergrund und Morphologie hügeliges Land über Buntsandstein mit Braunerden Vegetation Buchenwald, Hecken, Streuobstwiesen, feuchte bis trockene Glattha- ferwiesen Gewässer kleine Bäche und Gräben Gehölzstrukturen außerhalb des Waldes Einzelbäume, Feldgehölze, Hecke, Streuobstwiesen Gebiete des Schwarzwaldes: „Wolfartsweierer Bergwald“ – ausgedehnte Buchenwälder auf Buntsandstein „Landschaft zwischen Grünwettersbach und Palmbach“ – Streu- obstwiesen und Wiesen im Wechsel mit Äckern und Gebüschen auf Lößlehm   78 79 D er S ch w ar zw al d sind dunkelgrün mit frischem Geruch nach Wald, Obst und Beeren; Wälder und Wiesen auf Hügeln Zunahme von Straßen, Zersiedelung, Bevölkerungsdichte Naturraumbaum Buche 80 Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 81 D er S ch w ar zw al d Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 82 Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 83 D er S ch w ar zw al d Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 84 Die Stadtlandschaften Im Folgenden sind Kunstwerke abgebildet, die keinen Naturraumbe- zug haben, sich auf bebaute Bereiche konzentrieren oder menschlich gestaltete Areale darstellen. 84 85 Naturraumbaum Eiche D ie S ta d tl an d sc ha ft en 86 87 Günter-Klotz-Anlage, Ali Yenialtun, Carl-Hofer-Schule D ie S ta d tl an d sc ha ft en Industrialhorizon, Stefan Wolf und Marco Sancato, Carl-Hofer-Schule 88 89 Wohin, Selina Ries, Linda Hruzova, Anja Preller, Carl-Hofer-Schule D ie S ta d tl an d sc ha ft en ZKM, Sarah Hofmann und Christian Fuchs, Carl-Hofer-Schule 90 Larisha, Gutenbergschule, Klasse 3a Ich gehe in die Günther-Klotz-Anlage. Dann setze ich mich auf eine Bank und ruhe mich aus. Diese Landschaft ist sehr schön und sehr beruhigend. Sofort renne ich nach Hause und hole ein Bild und Mal- sachen. Dann renne ich wieder in die Günther-Klotz-Anlage. In der Schule drucke ich die Landschaft. Drilon Mein Bild handelt von der Günther-Klotz-Anlage. Auf dem Bild ist mein Lieblingsbaum. Ich habe einen Hügel gedruckt. Und eine Bank. Und ich habe vier Wolken, eine Mamawolke, eine Papawolke und eine Kinderwolke und eine Babywolke. Und ich habe einen Sonnenun- tergang gedruckt. Larisha 91 Drilon, Gutenbergschule, Klasse 3a D ie S ta d tl an d sc ha ft en 92 Lore, Gutenbergschule, Klasse 3a 93 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Der Budo - Club ist eine tolle Anlage. Es gibt ein Klettergerüst und viele Bäume. Dort kann ich gut klettern und spielen. Lore Das Haus kann laufen und die Füße einziehen. Außerdem gibt es fliegende Kissen und Boote. Natürlich auch Wunderblumen. Jule, Paula Jule und Paula, Gutenbergschule, Klasse 3b 94 Tobias und Fatih, Gutenbergschule, Klasse 3b Rebecca und Isabel, Gutenbergschule, Klasse 3b 95 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Das Raketenauto steht für die Zukunft. Das Schloss steht für die Rache. Der Himmel steht für die Schönheit. Die Flugzeuge stehen für die Vergangenheit. Wir haben uns gedacht, dass es sonst ein wenig trostlos ist. Rebecca und Isabel Mein Solarauto fährt nur mit Sonne, die der Generator in Strom um- wandelt und so fährt mein Solarauto. Mein Auto ist sehr schnell und es hat sehr viele Motoren aber es kann auch fliegen. Tobias und Fatih Unsere Raketen fliegen in die Türkei und nach Rumänien. Sie besuchen den Präsidenten. Sie beschützen die Länder. Beide Länder haben ein Schloss in Karlsruhe. Burak und Marian Burak und Marian, Gutenbergschule, Klasse 3b 96 Elena Baranova und Maite Huber, Sophie-Scholl-Realschule Arnold Dik, Cedric Heinzler, Daniel Lenhardt, Sophie-Scholl-Realschule 97 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Nadine Kutter und Rebecca Zopf, Sophie-Scholl-Realschule Karolin Wagner, Yasemin Ceylanlekin, Giannina Pfattheicher, Sophie-Scholl-Realschule 98 Julia Gehrig, Max-Planck-Gymnasium Anne Reisch, Selina Setzinger, Timo Weiß, Sophie-Scholl-Realschule 99 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Elena Block, Max-Planck-Gymnasium 100 Birte Wirth, Max-Planck-Gymnasium Antonia Kern, Max-Planck-Gymnasium 101 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Janine Hartmann, Max-Planck-Gymnasium Theresa Niederstraßer, Max-Planck-Gymnasium 102 Sophi Ruf, Max-Planck-Gymnasium 103 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Darja Werbitzky, Lessing-Gymnasium, Neigungskurs 12 104 Christine Neher, Lessing-Gymnasium, Grundkurs 13 105 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Tamara Redling, Lessing-Gymnasium, Grundkurs 13 106 Lea Fischer, Gymnasium Neureut, Klasse 8 Laura Müller, Gymnasium Neureut, Klasse 8 107 D ie S ta d tl an d sc ha ft en Sergiy Uuzub, Gymnasium Neureut, Klasse 8 Nina Führinger, Gymnasium Neureut, Klasse 8 108 Wie sieht die Zukunft unserer Landschaft aus? Nur das, was uns tangiert, beschäftigt, was wir kennen und mögen, was wir erfahren und erlebt haben, wissen wir wirklich zu schätzen und bemühen uns um einen gewissenhaften Umgang damit. Landschaft ist ein begrenzter Raum, dessen Veränderungen nicht oder nur sehr schwer umkehrbar sind. Dennoch wachsen die heutigen, vielfach medien- und leistungsorientierten Schülerinnen und Schüler in einer Zeit schneller und stetiger Änderungen, auch Landschaftsveränderungen, auf. Diese Schnelllebigkeit erschwert die Entwicklung eines Gefühls von Heimat und Vertrautheit und die Erfahrung von Landschaftsverlusten. Die Schülerinnen und Schüler sind die Gestalter unserer Landschaft von morgen. Mit Begeisterung beobachtete der Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt das große Interesse, mit dem die jungen Menschen diesem Thema begegneten, in die Landschaft eintraten und sich kreativ damit auseinandersetzten. Wir hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre erworbene Bewusstwerdung über „ihren Lebensraum Landschaft“ wei- ter mit sich nehmen und bewahren und in Zukunft nachhaltig und res- pektvoll damit umgehen. 109 Heinz-Barth-Schule, Klasse 5 Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung: 110 WÄRME MIT ZUKUNFT H in ke l & J un gh an s W er be ag en tu r So erfüllen Sie die neuen Wärmegesetze! www.energie2010-karlsruhe.de Beschlossene Sache – das Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Wir unterstützen Sie mit neuen Förderprogrammen, umweltgerechten Produkten, umfassender Beratung: Fo to m it fr eu nd lic he r U nt er st üt zu ng d er U ni ve rs itä t K ar ls ru he Förderprogramm Erdgas+Solar Förderprogramm Wärmepumpen Förderprogramm Mini-BHKW Bio-Erdgas Fernwärme Weitere Informationen erhalten Sie in unseren Kundenberatungen und unter der kostenlosen Hotline 0800 200 300 6.
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untitled Faire Wochen 2020 11. September bis 25. Oktober Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz Fair statt mehr.statt mehr.ehr. + Angebote digital Kooperationspartner: Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Gefördert durch © A lb er t R et ie f #FAIRHAN DELN FÜR EIN G UTES LEB EN FAIR STATT MEHR. Umwelt- und Arbeitsschutz | 32 | Faire Wochen 2020 Fair statt mehr – Nachhaltiger Konsum und Nachhaltige Produktion Die Weltbevölkerung und besonders die Menschen in den Industrieländern verbrauchen gegenwärtig deutlich mehr Ressourcen, als unsere Ökosysteme dauerhaft bereitstellen können. Damit die soziale und wirtschaftliche Entwicklung die Ökosysteme nicht überfordert, müssen wir die Art und Weise, wie unsere Gesellschaft Güter produziert und konsumiert, von Grund auf überdenken und überarbeiten. „Nachhaltiger Konsum und Nachhaltige Produktion“ heißt daher eines der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030. Dieses Ziel steht in diesem Jahr im Fokus der Fairen Woche unter dem Motto: „Fair statt mehr – Fair Handeln für ein gutes Leben“. Überall auf der Welt müssen Menschen ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur entwickeln können. Dazu benötigen sie einschlägige Informationen darüber, wie dieses Ziel praktisch erreicht werden kann. Bildung erhöht weltweit die Chancen, dass die Menschen Ressourcen wie Energie und Wasser effi zienter nutzen, Ernteverluste oder Abfallaufkommen verringern, Nahrungsmittelverschwendung vermeiden oder einen umwelt- und gesundheitsverträglichen Umgang mit Chemikalien erreichen. Bildung, ob bei Kindern und Jugendlichen in industrialisierten Ländern oder in Ländern des globalen Südens, ist die Voraussetzung für mehr Nachhaltigkeit weltweit. Genau hier setzt der Faire Handel an. Der soziale, umweltverträgliche und wirtschaftlich sinnvolle Handel steht für bessere Bildungsarbeit, faire Bezahlung und für die Perspektive einer gerechten globalen Wirtschaft. Mit unseren Kaufentscheidungen – ob beim privaten Konsum oder bei der Beschaffung der öffentlich-rechtlichen Auftraggeber – und mit unserem Engagement für die globalen Nachhaltigkeitsziele können wir die Lebenschancen von Menschen in anderen Teilen der Welt positiv beeinfl ussen. In Karlsruhe setzen sich die Stadtverwaltung und viele bürgerschaftliche Gruppen und Initiativen auf unterschiedliche Art und Weise für die Umsetzung dieser Ziele ein. In diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Karlsruhe gemeinsam mit vielen lokalen Eine-Welt-Gruppen zum zwölften Mal an der bundesweiten Fairen Woche. Manches wird diesmal anders sein als in vergangenen Jahren – so auch die Auftaktveranstaltung am 14. September. Die zahlreichen Aktiven haben auf die krisenbedingt veränderte Situation auch mit neuen Formaten reagiert. Mit vielfältigen informativen Veranstaltungen und Aktionen – im realen und im digitalen Raum – tragen sie zum Karlsruher Faire Woche Programm im September und Oktober bei. Seien Sie mit mir gespannt und informieren Sie sich tagesaktuell auf www.karlsruhe.de/fair. Bettina Lisbach Bürgermeisterin Inhaltsverzeichnis Jahresthema „Fair statt mehr: Fairer Handel und das gute Leben“ ............. 6 Woran erkenne ich Produkte aus Fairem Handel? ........................................ 9 Aufforstung Puntos Verdes: Aktiv im Klima- und Artenschutz .................... 12 „1000 Schulen für unsere Welt“ – eine Schule für Haiti ............................ 14 Ökofaires Gold ............................................................................................ 16 Neues aus der Fairtrade-Stadt Karlsruhe .................................................... 18 Städtische Vergabepraxis – Fairer Handel und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 ............... 22 Lokale Agenda 21 in der Einen Welt ........................................................... 23 Faire Woche geht auf Sendung ................................................................... 26 „Fair“anstaltungsüberblick 2020 ................................................................ 30 „Faire“ Cafés in Karlsruhe .......................................................................... 60 „Faire“ Textilien in Karlsruhe...................................................................... 62 Umwelt- und Arbeitsschutz | 54 | Faire Wochen 2020 Herzlich willkommen bei den zwölften Fairen Wochen in Karlsruhe! Am 11. September 2020 wird in Berlin die Eröffnung der bundesweiten Fairen Woche stattfi nden, zu der gleichzeitig das 50jährige Bestehen des Fairen Handels gefeiert werden wird. 50 Jahre Fairer Handel, die zwölften Fairen Wochen in Karlsruhe und zehn Jahre Fairtrade-Stadt Karlsruhe – es gibt in diesem Jahr für die Freundinnen und Freunde des Fairen Handels trotz Corona-Krise viel zu feiern. So werden vom 11. September bis 25. Oktober Informationsveranstaltungen, Workshops, Stadtführungen, Probieraktionen, Modeschau und vieles mehr die faire Vielfalt und die Eine-Welt-Arbeit in unserer Stadt widerspiegeln. Wir als Organisationsteam freuen uns, dass wieder zahlreiche Akteure dabei sind, die das Programm bereichern und so vielfältig machen, in diesem Jahr auch neu mit digitalen Formaten von Informationsrunden, Diskussionen und Workshops. Ein großes Dankeschön an Sie für Ihr Engagement und Ihre Kreativität unter den erschwerten Planungs- und Organisationsbedingungen in diesem Jahr! Unser Programmheft gibt Ihnen umfassende Informationen über alle Aktionen und Veranstaltungen. Für diejenigen, die es noch genauer wissen wollen, gibt es Kontaktadressen und Internetlinks für weiterführende Informationen. Darüber hinaus enthält es Übersichten über Karlsruher Cafés, Kantinen und Restaurants, die faire Produkte anbieten und über Läden mit besonders empfehlenswertem Textilsortiment. Außerdem gibt es Hintergrundinformationen über den Fairen Handel und das diesjährige Schwerpunktthema „Nachhaltigkeit“. Auch über die Fairen Wochen hinaus ist das Heft ein nützlicher Begleiter bei Eine-Welt-Aktivitäten in Karlsruhe. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei allen Akteuren bedanken, die in den vergangenen Jahren zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben. Dank Ihnen haben die Fairen Wochen inzwischen einen festen Platz im Veranstaltungskalender von Karlsruhe. Ebenso ein herzliches Dankeschön an alle Bürgerinnen und Bürger, die den Fairen Handel und die Eine Welt Arbeit auf unterschiedliche Art und Weise unterstützen. Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Durchblättern dieses Heftes. Kommen Sie gerne bei unseren Veranstaltungen vorbei oder klicken Sie sich in die Online-Veranstaltungen ein! Ihr Faire-Woche-Organisationsteam Karlsruhe Faire Wochen in der Pandemie – Wie gewohnt und doch ganz anders Globale Krisen führen die Notwendigkeit von internationa- ler Zusammenarbeit und die Defi zite beim fairen Zugang zu Ressourcen für alle Menschen besonders vor Augen. Daher ist die Faire Woche gerade jetzt so wichtig – wenngleich besondere Maßnahmen dafür notwendig sind. Aufgrund der Covid-19-Pandemie werden in diesem Jahr einige Veranstaltungen nur digital stattfi nden. Bei allen Veranstaltungen im realen Raum sind die jeweils aktuell geltenden Regelungen zum Infektionsschutz unbedingt einzuhalten. Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Pandemie kann es bei den im Programm angekündigten Veranstaltungen auch kurzfristig noch zu Verände- rungen kommen. Bitte beachten Sie daher jeweils zeitnah alle aktuellen Hinweise zum Programm der Fairen Wochen in Karlsruhe auf der Aktionsseite www.karlsruhe.de/fair. Detaillierte Hinweise zu den digitalen Angeboten entnehmen Sie bitte der Seite 26 und den Verweisen im Veranstaltungsteil dieses Heftes ab Seite 30. V t lt di it l t ttfi d B i ll V Umwelt- und Arbeitsschutz | 76 | Faire Wochen 2020 „Fair statt mehr: Fairer Handel und das gute Leben“ – Jahresthema der Fairen Woche 2020 Die Faire Woche beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Frage nach dem guten Leben. Was bedeutet ein „gutes Leben“ für mich? Wie kann ich dazu beitragen, dass möglichst alle Menschen ein „gutes Leben“ haben können? Und was leistet der Faire Handel zum Wandel zu einer nachhaltigen Lebensweise? Mit Blick auf Ziel 12 der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ geht es dabei um Auswirkungen des eigenen Konsumverhaltens und um nachhaltige Produktionsweisen weltweit. [...] Bis zum Jahr 2030 sollen unter anderem nachhaltige Produktions- und Konsummuster etabliert werden – so das Ziel der SDG. Doch was bedeutet das? Was ist ein gutes Leben? Die Frage nach einem guten Leben hat sowohl eine individuelle als auch eine gesellschaftliche Dimension. Als zentrales Prinzip der indigenen Völker des Andenraumes bildet ein „gutes Leben“ unter dem Namen „Buen vivir“ den Rahmen für das gesellschaftliche Zusammenleben, das weder auf Kosten anderer Menschen noch auf Kosten der Natur erfolgen soll. Es zielt auf die materielle, soziale und spirituelle Zufriedenheit aller Mitglieder einer Gesellschaft und weist damit viele Gemeinsamkeiten mit dem Fairen Handel auf. Solidarität, Respekt gegenüber der Natur, Berücksichtigung globaler Zusammenhänge und Partizipation sind Prinzipien, die gleichermaßen im Fairen Handel wie auch im Konzept des Buen vivir von großer Bedeutung sind. Bezogen auf die individuelle Ebene ist das Konzept eines guten Lebens in westlichen Gesellschaften eng verbunden mit der Frage nach materiellem Reichtum. Materieller Wohlstand wird hier häufi g als essentieller Bestandteil eines guten Lebens angesehen. Die Glücksforschung hat inzwischen nachgewiesen, dass ab einem bestimmten Level materiellen Wohlstands das Glücksgefühl nur noch unwesentlich zunimmt. Ein gutes Leben – für viele Menschen unerreichbar Der tägliche Blick in die Zeitung macht mehr als deutlich, dass die derzeitigen Produktions- und Konsummuster alles andere als nachhaltig sind. Ökologische, ökonomische und soziale Probleme tragen dazu bei, dass die davon betroffenen Menschen ihre Potenziale nicht frei entfalten können, dass sie unter eigentlich heilbaren Krankheiten leiden und auch vorzeitig sterben. In erster Linie sind Menschen im Globalen Süden davon betroffen – vielen von ihnen wird somit die Chance auf ein gutes Leben verwehrt. Fairer Handel: Der Mensch im Mittelpunkt Der Faire Handel setzt sich seit mittlerweile 50 Jahren für eine andere Form des Wirtschaftens ein. Beim Fairen Handel stehen der Mensch und das Gemeinwohl im Mittelpunkt, nicht die Gewinne Einzelner. Die zehn Prinzipien des Fairen Handels zeigen den breiten Ansatz, mit denen der Faire Handel dazu beiträgt, menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu schaffen. Darüber hinaus setzt sich der Faire Handel durch Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für eine gerechtere Gestaltung des internationalen Handels ein. Seine transparenten Lieferketten zeigen, dass auch im internationalen Handel mehr Unternehmensverantwortung möglich ist. [...] Aufgrund dieser Leistungen ist der Konsum fair gehandelter Produkte sicherlich die beste Wahl. Allerdings haben auch Produkte aus Fairem Handel einen ökologischen Rucksack. So ist beispielsweise für die Produktion einer Tasse Kaffee eine Wassermenge von 140 Litern erforderlich, was einer vollen Badewanne entspricht. Auch wer faire Produkte konsumiert, darf sich also die Frage stellen: Brauche ich das wirklich? Und wieviel brauche ich davon? Nachhaltige Konsummuster beziehen sich somit nicht nur auf die Art der Produkte, die wir konsumieren, sondern auch auf die Menge. Deswegen bedeutet „nachhaltiger Konsum“ auch „maßvoller Konsum“. Eigene Verantwortung, Routinen und Handlungsoptionen entdecken Sich der eigenen Verantwortung als Bürgerin, Bürger und/oder Konsumentin oder Konsument zu stellen, fällt oft nicht leicht. Zu groß ist die Angst vor der unbequemen Erkenntnis, dass die liebgewonnenen Routinen und die Annehmlichkeiten des Alltags den eigenen ökologischen Ansprüchen oder Werten vielleicht nicht standhalten. Auf der anderen Seite kann es sehr aufschlussreich sein, sein eigenes Konsumverhalten mal auf den Prüfstand zu stellen und sich zu fragen, ob man dieses oder jenes wirklich braucht und warum. Was brauche ich, um ein gutes Leben führen zu können? Was kann ich dazu beitragen, um möglichst vielen Menschen auf dieser Erde ein gutes Leben zu ermöglichen? [...] Teilweise ist es auch einfach eine Einstellungssache, ob man eine Änderung von Gewohnheiten eher als Verzicht empfi ndet oder ob man in der Lage ist, auch die Chancen, die Veränderungen liegen, zu sehen und wertzuschätzen. [...] Forschungen der Berliner Umweltpsychologin Dr. Sonja Geiger haben gezeigt, „dass eine achtsame Wahrnehmung unserer selbst und unserer Umwelt dazu beitragen kann, unsere Konsummuster zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern“, wie sie in der Hintergrundbroschüre zur Fairen Woche schreibt. [...] Eine Möglichkeit, sich ein Bild von den ökologischen Auswirkungen des eigenen Lebensstils zu machen, besteht darin, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu errechnen, zum Beispiel unter www.fussabdruck.de von Brot für die Welt. [...] Die gute Nachricht ist: Es ist möglich, den eigenen Fußabdruck zu verbessern, und es hinterlässt ein gutes Gefühl, die eigenen Verantwortlichkeiten als © Bildquelle: www.bmz.de/17ziele Umwelt- und Arbeitsschutz | 98 | Faire Wochen 2020 Bürgerin, Bürger und Konsumentin oder Konsument anzuerkennen und wahrzunehmen. Und man muss nicht bei Null anfangen. Es gibt zahlreiche Ideen, wie man in den verschiedenen Lebensbereichen nachhaltiger unterwegs sein kann, alleine, in der Familie, in der Nachbarschaft, im Verein, mit Kolleginnen und Kollegen. Im Rahmen der Fairen Woche wollen wir Menschen ermutigen und ihnen Lust machen, neue Wege auszuprobieren. Dabei gilt: es gibt keine pauschalen Rezepte; jede und jeder muss seinen oder ihren eigenen Weg fi nden. [...] Solidarische Ökonomie – eine andere Wirtschaft ist möglich So wie der Faire Handel sind im Laufe der Zeit viele andere Ansätze entstanden, wie Wirtschaft auch funktionieren kann. Als Beispiele seien die solidarische Landwirtschaft, freie Schulen, Wohnprojekte oder offene Werkstätten genannt; mit einer Gemeinwohlbilanz haben Unternehmen und Organisationen die Möglichkeit, ihre Auswirkungen auf das Gemeinwohl zu untersuchen und Potenziale für Verbesserungen zu identifi zieren. Die Hintergrundbroschüre zur Fairen Woche enthält dazu weitere Informationen und Beispiele. Wesentlich für diese alternativen Ansätzen ist, dass sie auf grundsätzlich anderen Prinzipien beruhen: gemeinsam statt Konkurrenz, teilen statt besitzen. [...] Auch wenn sie alle unterschiedliche Perspektiven, Schwerpunkte und strukturelle Ansätze haben, so eint doch alle der Blick über die eigenen Bedürfnisse hinaus auf das Wohl der Gemeinschaft und das Bestreben, ein zukunftsfähiges Wirtschaften zu entwickeln. Zukunftsfähig kann Wirtschaften aber nur sein, wenn es nachhaltig ist. Deshalb ist zukunftsfähiges Wirtschaften immer auch mit dem Fairen Handel verbunden. (Quelle: in Auszügen aus „Aktionsleitfaden zur Fairen Woche 2020“ von Forum Fairer Handel e. V.) Ziel 1: Armut in jeder Form und überall beenden Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern Ziel 4: Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglich- keiten des lebenslangen Lernens für alle fördern Ziel 5: Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversor- gung für alle gewährleisten Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern Ziel 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschafts- wachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern Ziel 9: Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen Ziel 10: Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspfl ichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben www.bmz.de/17ziele Faustregel: Woran erkenne ich Produkte aus Fairem Handel? Produkte aus Fairem Handel erkennen Sie am Verkauf in Weltläden, an den Marken anerkannter Fair-Handels- Importeure, an dem Label der World Fair Trade Organization (WFTO) oder an den anerkannten Produktsiegeln des Fairen Handels wie Fairtrade und Naturland Fair. Wir stellen auf dieser Seite die Siegel und Logos vor, die wir uneingeschränkt empfehlen können. Nicht uneingeschränkt empfehlen können wir die sehr verbreiteten Siegel von UTZ Certifi ed und Rainforest Alliance, die seit 2018 fusioniert sind. Beide Siegel werden von Stiftung Warentest (Mai 2016) wegen geringer Ansprüche (UTZ Certifi ed) und weniger anspruchsvollen Kriterien (Rainforest Alliance) nur mit einer mittleren Aussagekraft gewertet. Vor allem ist der Pfl ichtanteil der zertifi zierten Ware in Monoprodukten wie Kaffee sehr gering (30 Prozent). Zum Vergleich: Beim klassischen Fairen Handel und bei Fairtrade liegt der Pfl ichtanteil bei Monoprodukten bei 100 Prozent. Das sind die Logos der wichtigsten Fair-Handels-Importeure: Diese betreiben zu 100 Prozent Fairen Handel. Ihr Geschäftszweck ist darauf ausgerichtet, mit jeweils angepassten Instrumenten mit den Produzierenden-Organisationen zusammenzuarbeiten, damit diese ihre Position auf dem Markt stärken können. Diese fairen Produktsiegel und Label sollten Sie kennen: Das Label der World Fair Trade Organization (WFTO) wird an Unternehmen vergeben, die ausschließlich Fairen Handel betreiben und nachgewiesen haben, dass sie alle Kriterien des Fairen Handels erfüllen. Das Fairtrade- Siegel ist ein unabhängig kontrolliertes Produktsiegel für Fairen Handel. Nur Produkte, die den Anforderungen der internationalen Fairtrade- Standards entsprechen, dürfen das Fairtrade-Siegel tragen. Das Naturland Fair-Siegel wird für Produkte vergeben, die nach den Naturland-Richtlinien für ökologische und faire Produktion hergestellt wurden. Naturland Fair bezieht auch Erzeugerinnen und Erzeuger im Norden mit ein. (Quelle: www.faire-woche.de) Diese Siegel helfen beim fairen und ökologischen Textileinkauf weiter: Bei Textilien ist es empfehlenswert, jeweils einen Sozialstandard (Fairtrade Certifi ed Cotton, Fair Wear Foundation) und einen Ökostandard (Global Organic Textile Standard, IVN Zertifi ziert Best Naturtextil) zu kombinieren. Mehr dazu unter www.femnet-ev.de  Umwelt- und Arbeitsschutz | 1110 | Faire Wochen 2020 Chancen für benachteiligte Produzenten Der Faire Handel steht für eine nachhaltige Entwicklung und schafft neue Absatzmärkte für wirtschaftlich benachteiligte Kleinproduzenten. Transparenz und Verantwortlichkeit Der Faire Handel steht für transparente Handels- beziehungen, die auf Fairness und Respekt beruhen. Handelspraktiken Fairhandels-Organisationen streben keine Gewinn- maximierung an und bauen auf langfristige Handels- beziehungen, die auf Vertrauen und Solidarität beruhen. Zahlung eines fairen Preises Die Preise werden im Fairen Handel im gleichberech- tigten Dialog zwischen den Handelspartnern festgelegt. Keine ausbeuterische Kinderarbeit und Zwangsarbeit Der Faire Handel lehnt jegliche Form ausbeuterischer Kinder- und Zwangsarbeit ab. Diskriminierungsverbot und Vereinigungsfreiheit Im Fairen Handel darf niemand aufgrund seines Geschlechts, seiner Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung oder Krankheit benachteiligt werden. Bessere Arbeitsbedingungen Der Faire Handel steht für sichere und nicht gesundheits- gefährdende Arbeitsbedingungen. Förderung der Fähigkeiten und Weiterbildung Der Faire Handel fördert vor allem kleine Produzenten und hilft ihnen, ihre Kompetenzen zu stärken. Öffentlichkeitsarbeit Die Organisationen des Fairen Handels setzen sich öffentlich für einen gerechten Welthandel ein und klären über die Ziele des Fairen Handels auf. Umweltschutz Der Faire Handel setzt sich für umweltfreundliche Anbaumethoden und Produktionsbedingungen ein. Die 10 Standards des Fairen Handels Diese Kriterien wurden von der Weltfairhandels-Organisation (WFTO) entwickelt.  Die Liste zeigt die wichtigsten Kriterien des Fairen Handels. Auf Seite 9 fi nden Sie die Siegel und Logos, die Ihnen helfen, fair einzukaufen! Behalten Sie den Überblick – ausschneiden und in den Geldbeutel legen! Oder die beiden Listen einfach mit dem Smartphone abfotografi eren. © El Puente GmbH. Kooperationspartner: Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Gefördert durch P ig pr ox /S h ut te rs to ck .c om#FAIRHAN DELN FÜR EIN G UTES LEB EN FAIR STATT MEHR. Umwelt- und Arbeitsschutz | 1312 | Faire Wochen 2020 Aufforstung Puntos Verdes: Aktiv im Klima- und Artenschutz Seit 30 Jahren für den Naturschutz Wenn Pedro durch die aufgeforsteten Waldfl ächen geht, ist er in seinem Element. Im Vorbeigehen schlägt er mit der Machete hier und da einen überzähligen Ast ab, reißt übermütige Lianen von den jungen Bäumen und schaut, ob seine Schützlinge gut gedeihen. „Bäume sind wie Kinder“, sagt er schmunzelnd, „in den ersten Jahren benötigen sie besonders viel Pfl ege – und irgendwann wachsen sie dir über den Kopf!“ Seit 30 Jahren engagieren sich Pedro Peñafi el und seine Frau Dr. Heike Brieschke für den Umwelt- und Naturschutz in Ecuador. Um die Bevölkerung zu sensibilisieren, sind sie – oftmals ehrenamtlich – in der Umweltbildung aktiv. In einem eigenen Umweltzentrum lernen die Kinder spielerisch die Bedeutung des Waldes kennen, und bei Führungen durch das Gelände bringt Heike – studierte Biologin – ihnen die Tier- und Pfl anzenwelt nahe. Neben Angeboten für Schulklassen gibt es auch Führungen und Workshops für die lokale Verwaltung, NGOs und Touristen. In den 90er Jahren kauften Heike und Pedro eine Finca, ein circa sieben Hektar großes Grundstück, auf dem sie nach und nach heimische Baumarten ansiedelten, die sie in ihrer eigenen Baumschule vorzogen. „Für die Viehwirtschaft wurden hier in der Region um Mindo große Waldfl ächen gerodet“, erklärt Pedro. „Leider kommt der Nebelwald, der hier einst stand, nicht von alleine zurück. Denn das Weidegras, dass die Bauern ausgesät haben, wächst so schnell, dass es die jungen Bäume überwuchert, wenn wir ihm nicht regelmäßig mit der Machete zu Leibe rücken“. Gemeinsame Aufforstung mit der KEK Seit 2012 forstet Pedro auch über die eigenen Grundstückgrenzen hinaus auf. In Kooperation mit der KEK – Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH – wurden 27 Hektar neuer Nebelwald gepfl anzt. Ohne große Eingriffe in die bestehende Flora wird mit Machete und Spaten ein Pfl anzkreis geschlagen, in den jeweils ein Setzling kommt. Da das Gelände sehr unwegsam ist und die Wege schmal sind, müssen die jungen Pfl anzen meistens in Kisten zu ihrem Bestimmungsort getragen werden. Nach der Pfl anzung beginnt die eigentliche Arbeit: Über mehrere Jahre halten die Arbeiter das Gras um die Setzlinge herum kurz. Schon von Anfang an dabei ist Don Héctor. Er hat in der Aufforstung eine neue Verdienstmöglichkeit gefunden, seitdem die Familie die Viehwirtschaft aufgegeben hat. Das Aufforstungsprojekt wurde nach internationalen Standards entwickelt und wird regelmäßig von einem unabhängigen Gutachter geprüft. Zu den Prüfkriterien gehören neben dem Wachstum der Bäume auch soziale und ökologische Indikatoren, wie die Zufriedenheit der Arbeiter oder die Erhöhung der Artenvielfalt. Für den Schutz des Klimas und der Artenvielfalt Vom Kolibri bis hin zum seltenen Bergtapir: Ecuador ist eines der Länder mit der höchsten Biodiversität der Welt. Aber durch die Eingriffe der Menschen ist diese Vielfalt bedroht. Laut Global Forest Watch verlor Ecuador in den letzten 20 Jahren 822.000 Hektar an baumbestandener Fläche, ein Gebiet doppelt so groß wie Mallorca Mit den neuen Waldfl ächen wird lokal neuer Lebensraum für heimische Tiere und Pfl anzen geschaffen. In einem regelmäßigen Vogel-Monitoring überprüft Heike Brieschke, wie sich die Vogelbestände auf dem Aufforstungsgelände entwickeln. Bis dato konnte sie 125 verschiedene Vogelarten nachweisen, 46 davon reine Waldbewohner. „Hier ist das Vorhandensein des Rostbauchguans in kleinen Trupps hervorzuheben. Diese Art ist in unserer Region nach wie vor starkem Jagddruck ausgesetzt und deshalb gefährdet“, erläutert Heike. Das Auftreten solch bedrohter Arten freut insbesondere die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe, die Eigentümerin der Aufforstungsgrundstücke ist und die Aufforstung mitfi nanziert. Sinnvoll konsumieren, Aufforstung unterstützen Die Aufforstungsprojekte fi nanzieren sich ausschließlich über Spenden und den Verkauf von CO2-Zertifi katen aus der Aufforstung. Auch Sie können das Projekt unterstützen! Auf der Suche nach einem sinnstiftenden Geschenk für einen runden Geburtstag? Eine Freundin hat ein Baby bekommen? Verschenken Sie doch mit einem KlimaBaum aus dem Aufforstungsprojekt in Ecuador ein Stückchen Zukunft, mit einer persönlichen Urkunde für die beschenkte Person. Mehr Infos fi nden Sie unter www.karlsruher-klimafonds.de. Umwelt- und Arbeitsschutz | 1514 | Faire Wochen 2020 „1000 Schulen für unsere Welt“ – eine Schule für Haiti Am 10. Dezember 2019 beschloss der Karlsruher Gemeinderat einstimmig, das Projekt „1000 Schulen für unsere Welt – eine Schule für Haiti“ der nph Kinderhilfe Lateinamerika e. V. (nph) zu unterstützen. „1000 Schulen für unsere Welt“ ist eine Initiative der kommunalen Spitzenverbände, die Ende 2018 unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (BMZ) ins Leben gerufen wurde. Mit Karlsruhe nehmen bereits 50 Kommunen und Landkreise teil und fördern den Bau von 102 Schulen in den Ländern des globalen Südens. Die Jugendlichen können Abitur machen Bei dem von nph vorgeschlagenen Projekt handelt es sich um den Ausbau der „St. André-Schule“ in Fond- des-Blancs im Süden Haitis. Die Schule wurde nach dem schweren Erdbeben von 2010 mit Spendengeldern aus Deutschland errichtet und 2012 eröffnet. Sie bietet den Schülerinnen und Schülern derzeit Unterricht bis zur 9. Klasse an. Der Ausbau sorgt dafür, dass weitere Schulräume für die Klassen 10 bis 13 sowie Sonderklassen eingerichtet werden, so dass die Jugendlichen an der „St. André-Schule“ das Abitur erwerben können. Dieser hurrikan- und erdbebensichere Ausbau war von Beginn an geplant und soll nun mithilfe von Spenden aus Karlsruhe realisiert werden. Schulträger ist die haitianische, gemeinnützige St. Luc-Stiftung (Fondation St. Luc). Die Kosten für den Bau werden sich voraussichtlich auf circa 180.000 Euro belaufen. Projektstart verschoben – Ihre Solidarität ist wichtig Als das Projekt im Januar dieses Jahres bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, konnte noch niemand erahnen, dass das Covid-19-Virus viele Menschenleben fordern, die Welt in Atem halten und bereits seit dem 14. März das öffentliche Leben in Deutschland lahmlegen würde. So erging es auch diesem Projekt, sodass der Schulausbau sich nun in das Jahr 2021 verlagern wird. Alle für 2020 angedachten Aktivitäten, die als Spendenaktionen zur Finanzierung dieses Projekts eingeplant waren, mussten abgesagt werden. Gerade noch rechtzeitig vor dem Lockdown konnte das Benefi zkonzert am 7. März mit dem nph-Botschafter Marc Marshall in der Evangelischen Stadtkirche, unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Bettina Lisbach, durchgeführt werden. Allerdings hielt das Virus bereits zu diesem Zeitpunkt schon viele Menschen von öffentlichen Veranstaltungen fern, was an der geringeren Besucherzahl zu spüren war. Das Projekt wird nach wie vor in die Tat umgesetzt – nur zeitverzögert. Daher ist es umso dringlicher, nph und das Projekt weiter zu unterstützen. Gerade jetzt in der Krise sind für die ärmeren Regionen der Erde Solidarität und Unterstützung besonders wichtig. Die Investition in Bildung ist der Schlüssel dafür, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Schulangebot verhindert Landfl ucht Die Gemeinde Fond-des-Blancs liegt circa 120 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince, hat rund 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner und besteht aus vielen kleinen Siedlungen, die ziemlich verstreut sind. Wie in vielen Regionen Haitis gibt es dort zu wenige Schulen und so gut wie alle erheben Schulgebühren. Kosten für die verpfl ichtende Schuluniform und Bücher kommen hinzu und summieren sich auf Beträge, die für die arme Landbevölkerung eine unüberwindbare Hürde bilden. Wegen der schlechten Unterrichtsversorgung siedeln viele Familien in die Hauptstadt-Region um, wo sich ihre Lage aber in der Regel noch verschlechtert. Mit dem erweiterten Schulprogramm wirkt die St. Luc-Stiftung der Landfl ucht aktiv entgegen. Begleitende Projekte wie eine kleine Klinik, ein Landwirtschaftsprogramm und eine Bäckerei sorgen dafür, dass die Landbevölkerung neue wirtschaftliche Perspektiven entwickeln kann. Der Schulträger Die St. Luc-Stiftung wurde 2001 als Schwester- organisation von nph Haiti gegründet mit dem Ziel, Waisenkindern eine sinnvolle Beschäftigung im sozialen Bereich zu ermöglichen, wenn sie das nph- Kinderdorf als junge Erwachsene verlassen. Heute unterhält die Stiftung ein landesweites Netzwerk von 32 staatlich anerkannten Grundschulen, eine Sekundarschule für 3.500 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Berufsschulen. Insgesamt profi tieren über 14.000 Kinder in Haiti von den Bildungsprogrammen der Stiftung. Alle Schulen der Organisation stehen den Kindern armer Familien kostenlos oder gegen einen symbolischen Beitrag zur Verfügung. Arbeiter der Syanyonja Artisan Miners‘ Alliance, Uganda, zeigt Nugget Umwelt- und Arbeitsschutz | 1716 | Faire Wochen 2020 Ökofaires Gold Auf der Suche nach Gold setzen sich weltweit täglich Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter harter Arbeit und gefährlichen Bedingungen aus, oft ohne Gesundheits- oder Sicherheitsmaßnahmen. Über 100 Millionen Menschen weltweit sind direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Goldabbau abhängig. Gemeinden, die vom Bergbau leben, fehlt es häufi g an grundlegender Infrastruktur sowie Bildung und Gesundheitsversorgung. Die Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter kämpfen für faire und stabile Preise für ihr Gold. Bei der harten Arbeit sind Millionen Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter oft sehr gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Als Teil einer langen Lieferkette erhalten sie meist nur einen bescheidenen Preis für das geschürfte Gold und leben unter schwierigen Bedingungen in rauen und abgelegenen Gegenden. Die im Goldabbau verwendeten Chemikalien schaden Mensch und Umwelt. Circa 100.000 Tonnen Quecksilber werden pro Jahr allein in den Amazonas gekippt. Ausbeuterische Kinderarbeit in Goldminen ist keine Seltenheit. Die Goldförderung ist oft unformalisiert und illegal und geht daher einher mit Gewalttaten, Schmuggel und Landraub. Um die Arbeits- und Lebensbedingungen der Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter zu verbessern gibt es nun auch Fairtrade-Gold. Dieses steht für eine nachhaltige Zukunft der Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter, ihrer Familien und Gemeinschaften. Zentral dabei sind der garantierte Mindestpreis, die Fairtrade-Prämie sowie die Einhaltung von Schutzbestimmungen. Fairtrade setzt sich dafür ein, dass kleingewerbliche Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter im Goldabbau ihre Arbeits- und Lebensbedingungen aus eigener Kraft verbessern können. (Quelle: www.fairtrade-deutschland.de) Wie wirkt Fairtrade in der Produktion von Gold?  Fairtrade-Gold steht für eine nachhaltige Zukunft der Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter, ihrer Familien und Gemeinschaften. Zentral dabei sind der garantierte Mindestpreis, die Fairtrade-Prämie sowie die Einhaltung von Schutzbestimmungen.  Mindestpreis: Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter erzielen durch Fairtrade einen besseren Preis für ihr Gold und gewinnen durch den garantierten Fairtrade- Mindestpreis mehr fi nanzielle Sicherheit.  Fairtrade-Prämie: Fairtrade-zertifi zierte Minen erhalten über den Mindestpreis hinaus eine Fairtrade-Prämie. Diese zusätzlichen Einnahmen werden nach demokratischen Prinzipien in Gemeinschaftsprojekte wie Schulen und Gesundheitszentren sowie in die Verbesserung betrieblicher Abläufe investiert.  Legalisierung und Formalisierung: Nur Bergbau-Gemeinschaften, die legalen Bergbau betreiben, können Fairtrade-zertifi ziert werden. Mit dem Zusammenschluss zu legalen und formalisierten Minenorganisationen werden die Rechte der Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter geschützt und die Entwicklung der lokalen Gemeinden gefördert.  Sicherheitsbestimmungen: Die Fairtrade- Zertifi zierung schreibt Schutzkleidung sowie Gesundheits- und Sicherheitstrainings vor. Der Einsatz von Chemikalien zur Goldgewinnung unterliegt einem verantwortungsvollen Umgang und wird so weit wie möglich reduziert. Kinderarbeit ist in Fairtrade- zertifi zierten Minen verboten. (Quelle: www.fairtrade-deutschland.de) Wer mehr über fair produziertes Gold wissen möchte, fi ndet weitere Informationen unter: www.fairtrade-deutschland.de Handgefertigten Schmuck aus Edelmetallen und Edelsteinen, die umwelt- und sozialgerecht abgebaut wurden, fi nden Sie in Karlsruhe in der Galerie GOLDAFFAIRS bei Wiebke und Jan Goos: www.galerie-goldaffairs.de Arbeiter der Goldmine Aurifera Cuatro de Enero in Peru Foto: Eduardo Martino Umwelt- und Arbeitsschutz | 1918 | Faire Wochen 2020 Neues aus der Fairtrade-Stadt Karlsruhe Bereits zum fünften Mal hat Karlsruhe sich 2020 der Überprüfung des TRANSFAIR e. V. gestellt und alle erforderlichen Kriterien für den Erhalt des Titels FAIRTRADE-STADT erfüllt. Damit kann Karlsruhe auf zehn Jahre als Fairtrade-Stadt zurückblicken. Am 1. September 2010 erhielt Karlsruhe den Titel zum ersten Mal – als 23. Stadt in Deutschland. Engagement für die Eine Welt hat eine lange Tradition in Karlsruhe. Dass die Stadt den ehrenvollen Titel Fairtrade-Stadt tragen darf, verdankt sie in erster Linie dem unermüdlichen Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger, die – teilweise bereits seit Jahrzehnten – ehrenamtlich in Initiativen, Eine-Welt- Gruppen, Kirchengemeinden und im Weltladen daran arbeiten, die Vielzahl an fair gehandelten Produkten bei uns bekannt und ihre Vorzüge erlebbar zu machen. Ihre ausdauernde Informationsarbeit hat großen Anteil daran, dass Produkte aus dem Fairen Handel heute gezielt nachgefragt werden und zunehmend den Weg in die Angebotspalette des Karlsruher Einzelhandels fi nden. Ein herzliches DANKESCHÖN der Stadt gilt all den Akteuren und deren langjährigem Engagement in den lokalen Initiativen, Eine-Welt-Gruppen, Kirchengemeinden, Schulen und im Weltladen. Für die Stadt bleibt die Auszeichnung auch nach zehn Jahren Ansporn und Verpfl ichtung, das wertvolle Engagement der Bevölkerung kontinuierlich zu unterstützen, mit den Aktiven weiterzuentwickeln und durch eigene Aktivitäten zu begleiten. Programm zum 10-jährigen Jubiläum Für das Jubiläumsjahr hat sich die Stadt gemeinsam mit den Akteuren aus der Fairtrade-Stadt – Steuerungsgruppe etwas Besonderes einfallen lassen. Dazu wurde die App-basierte Schnitzeljagd „Faire Stadt Karlsruhe – Erlebnistour“ entwickelt. Sie führt die Spielerinnen und Spieler an unterschiedliche Stationen im Innenstadtgebiet, um dort mit Hilfe der Hintergrundinformationen zum Fairen Handel zahlreiche Aufgaben zu lösen. Spannende Inhalte und Aktivitäten garantieren den Spaßfaktor beim Spielen. Die für das Spiel erforderliche App Actionbound kann von den Spielerinnen und Spielern kostenlos auf ihr Handy oder Tablet geladen werden. Für Schulklassen besteht über eine Kooperationsvereinbarung die Möglichkeit, Tablets auszuleihen. Alle Informationen hierzu sind zu fi nden über die Aktions-Webseite: www.karlsruhe.de/fair Ebenfalls über den gesamten Zeitraum der Fairen Woche wird eine Wanderausstellung zu sehen sein. Sie zeigt unterschiedliche Höhepunkte aus den vergangenen Jahren in der Fairtrade-Stadt. Zur Eröffnung der Fairen Wochen stellt Bürgermeisterin Bettina Lisbach die Ausstellung mit einem virtuellen Rundgang vor. Gemeinsam mit weiteren Informationen zur Ausstellung wird dieser ab dem 14. September 2020 auf der Aktions-Webseite www.karlsruhe.de/fair zu sehen sein. Die ursprünglich im Rahmen der Fairen Woche geplante Jubiläumsfeier muss aufgrund der Pandemie-Einschränkungen auf das nächste Frühjahr verschoben werden. Interessierte Akteure, die sich mit eigenen Beiträgen beteiligen möchten, können sich gerne an den städtischen Umwelt- und Arbeitsschutz wenden, per Telefon: 0721 133-3101 oder E-Mail: umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de Kooperationsprojekte Faire Rosen Die Gäste der Eröffnungsveranstaltung zur Fairen Woche 2019 begrüßte die Stadt mit Rosen aus dem Fairen Handel. Das Jahresthema „Geschlechter- gerechtigkeit“ bot sich an, fair gehandelte Rosen und weitere fair gehandelte Produkte vorzustellen und für die Wahl dieser Produkte zu werben. Mehrere stadtinterne Veranstaltungen dienten zudem im vergangen Jahr als Plattform, um mit einem Blumengruß bei den Mitarbeitenden für den Fairen Handel zu werben. Karlsruher Fächerkaffee Für Karlsruhe ging mit der Einführung des Karlsruher Fächerkaffees 2017 ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Hergestellt wird er in hervorragender Quali- tät aus den Kaffeebohnen der Kleinbauerngenossenschaft „Mboneramiryango“. Die Genossenschaft und der deutsche Bio-Anbauverband Naturland e. V. arbei- ten gemeinsam an einem Pilotprojekt, um die Bio-Zertifi zierung für den Kaffee zu erlangen. Mit seinem Genuss lässt sich das Einkommen für zahlreiche Famili- en sichern, die sich in der Kleinbauerngenossenschaft „Mboneramiryango“ mitten in Burundi zusammengeschlossen haben. Das Projekt ist gerade in einem Land wie Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, für die Kleinbau- ern überlebenswichtig. Die Unterstützung der Initiative ist ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Hunger, Hoffnungslosigkeit und Armut und so gleich für mehrere der 17 Nachhaltigkeitsziele der AGENDA 2030. Karlsruher Geschenkbox – ein Geschenk mit besonderer Idee Ein weiteres Kooperationsprojekt mit dem Weltladen ist die Karlsruher Geschenkbox. Die Box selbst ist nach traditioneller nepalesischer Handwerkskunst hergestellt und in drei Größen erhältlich. Es kann eine fertige Geschenkbox erworben oder deren Inhalt nach Wunsch individuell selbst zusammengestellt werden. Neben Lebensmitteln wie Kaffee, Tee und Schokolade fi nden darin auch andere Produkte aus dem Weltladen Platz. Das Team des Weltladens berät Sie gerne. Fairer und umweltgerechter Konsum Ein Anliegen der Micha-Lokalgruppe ist es, auf die prekären Hintergründe der Textilindustrie aufmerksam zu machen und sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Mit der Kampagne „Gut zu (er)tragen?“ und dem passenden Konsumführer zu Fairer Kleidung klärt sie über Einkaufsalternativen in Karlsruhe auf. Die Broschüre wurde 2020 aktualisiert und enthält zahlreiche Informationen rund um das Thema Textilien. Ihr Druck wurde durch die Stadt Karlsruhe unterstützt. Online ist der Konsumführer zu fi nden unter: www.nehemia-initiative.de/de/Die-Nehemia-Initiativen/Micha-Initiative/Faire-Kleidung © F ot o: W el tla de n Ka rls ru he Umwelt- und Arbeitsschutz | 2120 | Faire Wochen 2020 Ökofaires auf dem Christkindlesmarkt Schon seit acht Jahren bietet die Stadt in der Adventszeit einen von den Künstlerinnen ANA & ANDA geführten Rundgang über den Karlsruher Christkindlesmarkt an. Zu entdecken gibt es dabei eine bunte Palette von Produkten, die fair und ökologisch angebaut oder produziert werden. Der Rundgang vermittelt ganz nebenbei, was die einzelnen Produkte mit den 17 Nachhaltigkeitszielen zu tun haben und welche Rolle Regionalität spielt. Bei weihnachtlicher Stimmung können die Teilnehmenden Geschenkideen sammeln und vielleicht das eine oder andere Stück direkt erstehen. © F ot o: W el tla de n Ka rls ru he Karlsruhes Fairer Nachwuchs „Grüne Pyramide“ Karlsruhe schätzt sich glücklich, dass viele Gruppen an den Schulen in der Stadt sich für den Fairen Handel und entwicklungs-politische Themen einsetzen. Das besondere Engagement der Schulen würdigt die Stadt seit 2014 jährlich mit der Verleihung des Karlsruher Nachhaltigkeitspreises „Grüne Pyramide“. Neben den Kategorien Naturschutz, Klimaschutz und Gesundheit ist eine Seite der Pyramide dem Themenkomplex „Umwelt & Faire Welt“ gewidmet. In zahlreichen kreativen Projekten engagieren sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen, Lehrer und die Schulleitungen gemeinsam, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wir in Karlsruhe nachhaltiger leben und arbeiten können. Mit ihren Projekten informieren sie als Multiplikatoren auch ein breites Umfeld zu den 17 Nachhaltigkeitszielen und geben Handlungsempfehlungen zum Fairen Handel im Schulalltag. Seit 2019 fi ndet der Wettbewerb im zweijährigen Rhythmus statt. Wir freuen uns auf die nächste Preisverleihung im Sommer 2021. Informationen zu den Bedingungen und zum Bewerbungszeitraum können auf der Internetseite nachgelesen werden: www.karlsruhe.de/gruenepyramide Bildungsprojekte Seit vielen Jahren unterstützt die Stadt Kooperationen der Schulen mit Vereinen und Verbänden bei der Nachmittagsbetreuung. Neben Sport und Kultur sowie Natur- und Umweltschutz ist auch die Nachhaltige Entwicklung ein Thema in den geförderten Nachmittags-AGs. Seit 2019 erforschen die Kinder einer Karlsruher Grundschule die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 und erproben deren Umsetzung in den Schulalltag. Unterstützt werden sie dabei von zivilgesellschaftlichen Akteuren, die selbst ein Projekt im globalen Süden begleiten. Über Kunstprojekte bringen sie den Kindern den Alltag der Menschen im Projektland näher und erleichtern es ihnen so, einen konkreten Bezug zum Fairen Handel und den 17 Nachhaltigkeitszielen zu entwickeln. Im Weltladen bietet der Verein Aktion Eine Welt e. V. seit drei Jahren in Kooperation mit dem Umwelt- und Arbeitsschutz und dem Agenda 21 Karlsruhe e. V. Bildungsprojekte zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen an. Beispielhaft wird dabei gezeigt, wie die globalen Entwicklungsziele defi niert sind und vom Fairen Handel in der Praxis umgesetzt werden. Die Bildungsmaßnamen verbinden so Hintergrund- informationen mit praktischen Umsetzungs- und Handlungsalternativen für einen nachhaltigen Lebensstil. Weitere Informationen Allgemeine Informationen zur Kampagne Fairtrade-Stadt: www.fairtrade-towns.de Schülerinnen, Schüler und Schulen, die sich an der Kampagne Fairtrade-Schools beteiligen möchten, fi nden Unterstützung und weitere Informationen unter www.sez.de, im Weltladen Karlsruhe oder beim Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe, Telefon: 0721 133-3101. Die neue Bewerbungsrunde für die „Grüne Pyramide“ startet im Herbst 2020. Aktuelle Informationen bietet: www.karlsruhe.de/gruenepyramide Fairtrade-Kaffee Foto: Wolf Sondermann Umwelt- und Arbeitsschutz | 2322 | Faire Wochen 2020 Städtische Vergabepraxis – Fairer Handel und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 Karlsruher Konsum ohne Kinderarbeit Die 17 Nachhaltigkeitsziele können nur dann umgesetzt werden, wenn auch ein Umdenken im Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher stattfi ndet. Hier sieht sich die Stadt Karlsruhe in der Verpfl ichtung, mit gutem Beispiel voranzugehen. Schon seit vielen Jahren setzt sich die Stadtverwaltung mit dem Thema einer nachhaltigen Beschaffung auseinander und konnte in dieser Zeit bereits viele Erfahrungen zum Erwerb nachhaltiger, fairer und umweltfreundlicher Produkte gewinnen. Mit Kaffee, Tee, Zucker und Obst fi ng es an. Inzwischen sind unter anderem Grabsteine, Pfl astersteine, Feuerwehr- schutzkleidung, Schnittblumen, Fußbälle und Präsentkörbe hinzugekommen. Die Liste der Produkte, die die Karlsruher Stadtverwaltung nachhaltig beschafft, wird immer länger. Bereits 2006 diskutierte der Gemeinderat, inwieweit Kriterien zu sozialen und fairen Produktionsbedingungen bei der städtischen Beschaffung berücksichtigt werden können. Vorrangiges Ziel war es, mit ausbeuterischer Kinderarbeit erzeugte Produkte aus der Beschaffung zu verbannen. 2008 beschloss der Karlsruher Gemeinderat den generellen Ausschluss von Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit, Sklaverei und Menschenhandel entsprechend der ILO-Norm 182 in der eigenen Beschaffung sowie das Ziel des bevorzugten Kaufs von fair gehandelten Waren. In einem weiteren Schritt wurde dies in den Formulierungen der städtischen Vergabedienstanweisung konkretisiert. Auch die Entscheidung des Gemeindesrats, dafür Sorge zu tragen, dass die Grabsteine auf den Karlsruher Friedhöfen nachweislich und ausschließlich ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt werden, zeigt die Ernsthaftigkeit des Anliegens der Stadt. 2017 unterzeichnete die Stadt Karlsruhe, die bereits seit 2010 zu den „Fairtrade-Towns“ gehört, die Resolution zur Unterstützung der 17 Ziele der AGENDA 2030. 2016 beleuchtete ein umfassender Sachstandsbericht die Umsetzung der städtischen Vorgaben zur nachhaltigen und sozial gerechten Beschaffung innerhalb der Stadtverwaltung. Berichtet wurde über gute Beispiele ebenso wie über noch bestehende Probleme und Hindernisse, zu denen weitere Handlungsempfehlungen erarbeitet wurden. Mit zunehmender Rechtssicherheit für die Anwendbarkeit der Kriterien des Fairen Handels und der Umweltfreundlichkeit in den öffentlichen Vergabeverfahren wurden den städtischen Beschaffenden mit der seit 2018 gültigen Vergaberechtsreform Möglichkeiten an die Hand gegeben, nachhaltige Kriterien noch stärker zu berücksichtigen. Handreichungen mit einer überarbeiteten Labelliste und geeignete Formulierungsvorschläge unterstützen die Mitarbeitenden bei den Vergabeverfahren. Eine nachhaltige und faire öffentliche Vergabepraxis ist und bleibt jedoch ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Aktuell sind weitere Verbesserungen im großen Bereich der Beschaffung von Textilien geplant. Weitere Informationen zur nachhaltigen Beschaffung der Stadt bieten die Webseiten unter www.karlsruhe.de/fair. Lokale Agenda 21 in der Einen Welt „Agenda 21“ – Was ist das eigentlich? Das Wort Agenda kommt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie „was zu tun ist“. Die Agenda 21 ist der Handlungsauftrag für das 21. Jahrhundert an die Weltgemeinschaft. 1992 wurde sie in Rio de Janeiro von den Vereinten Nationen beschlossen. Die Agenda 21 formuliert die Vision eines nachhaltigen und für alle gerechten Lebens in der Einen Welt und benennt dafür konkrete Leitlinien und Maßnahmen. Zu ihrer Umsetzung ist ein enormer Kraftakt nötig, der nur gemeinsam mit Vielen geleistet werden kann – von der internationalen und nationalen politischen Ebene bis hin zu den Menschen in jeder einzelnen Kommune. Dafür sollte in allen Kommunen der Welt eine Lokale Agenda 21 erarbeitet werden – ganz nach dem Motto „Global denken – lokal handeln“. In Karlsruhe begann dieser Prozess 1995. Er wird getragen vom Agenda 21 Karlsruhe e. V. als Dach, unter dem Vernetzung, Unterstützung und Information möglich sind. Aktuell fi ndet die praktische Arbeit in sieben Arbeitskreisen statt. Einer davon ist das Karlsruher Netzwerk Eine Welt, dessen Mitgliedsgruppen wertvolle entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Karlsruhe leisten, Kooperationen mit Organisationen im Globalen Süden umsetzen sowie Emanzipations- und Menschenrechtsbewegungen unterstützen. Agenda 2030 – Noch zehn Jahre Zeit für ein großes Ziel Auf ihrer Rio+20-Konferenz für nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen 2012 den Prozess zur Fortschreibung der Agenda 21 angestoßen. Das Ergebnis wurde 2015 von den UN-Mitgliedsstaaten beschlossen: „Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ (kurz Agenda 2030) lautet der bedeutungsvolle Titel. Mit 17 globalen Zielen setzt die Agenda 2030 Prioritäten für eine nachhaltige Entwicklung unserer Welt. Manches wurde seitdem bereits erreicht, aber viel bleibt nach wie vor zu tun. Weitere zehn Jahre ist die Agenda 2030 noch in Kraft – zehn Jahre Zeit also für die Weltgemeinschaft, um die eigenen großen Ziele zu erreichen. Zehn Jahre, in denen viel passieren kann – aber auch zehn Jahre, die noch sehr viel Engagement erfordern, um dem großen Ziel der „Transformation unserer Welt“ näher zu kommen. Die Faire Woche greift jedes Jahr eines dieser Ziele auf. In diesem Jahr steht Ziel Nummer 12 im Fokus: „Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen“. Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutz sollen dabei berücksichtigt werden. Soziale Gerechtigkeit und die Achtung der Menschenrechte müssen stets über die gesamte Lieferkette hinweg betrachtet werden. Wie das konkret aussehen kann, damit beschäftigt sich der Faire Handel schon seit Jahrzehnten. So wurden Standards erarbeitet (siehe Seite 7) und Qualitätssiegel geben Konsumentinnen und Konsumenten Orientierung (siehe Seite 6). Umwelt- und Arbeitsschutz | 2524 | Faire Wochen 2020 Aktuelles aus dem Agenda 21 Karlsruhe e. V. Die Geschichte der Agenda 21 ist schon lang und bleibt gleichzeitig stets aktuell. Auch die Lokale Agenda 21 in Karlsruhe entwickelt sich mit immer neuen Themengruppen weiter und bleibt wandelbar. 2019 sind die Parents for Future Karlsruhe als neuer Arbeitskreis hinzugekommen. Die Webseiten der Agenda 21 auf www.agenda21-karlsruhe.de sowie der eigene Internetauftritt des Karlsruher Netzwerks Eine Welt wurden im letzten Jahr in neuem Layout aktualisiert. Unter www.eine-welt-ka.de stellen alle Mitgliedsgruppen des Netzwerkes sich und ihre Arbeit auf den neuen Seiten dar. Aktuelle Nachrichten und Angebote aus den entwicklungspolitisch engagierten Organisationen in Karlsruhe stehen nun gesammelt zur Verfügung und geben Interessierten einen guten Überblick. Parents For Future Karlsruhe stellt sich vor Der Klimawandel ist weltweit eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Besonders stark sind jedoch die Menschen im globalen Süden von seinen Auswirkungen betroffen. Zum Fairen Handel gehört daher wesentlich mehr als gerechte Löhne. Auch Umwelt- und Klimaschutz spielen bei den Produktionsbedingungen und Bildungsmaßnahmen vor Ort stets eine wichtige Rolle. Um faire Lebenschancen für alle – jetzt und auch in Zukunft – zu gewährleisten, müssen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft weltweit daran arbeiten, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2° Celsius zu begrenzen. Die Parents For Future Karlsruhe sind eine unabhängige Regionalgruppe der Parents For Future Germany, ein freier Zusammenschluss von erwachsenen Menschen in Solidarität zur Fridays For Future Bewegung. Mit friedlichem Protest und Engagement setzen sie sich für ambitionierten Klimaschutz ein – in Karlsruhe, Deutschland und weltweit. Ihr Engagement umfasst die Arbeit in der lokalen Öffentlichkeit, die Durchführung eigener Aktionen zum Thema Klima- und Umweltschutz sowie die Zusammenarbeit mit Gruppen, die sich ebenfalls dem Klima- und Umweltschutz verpfl ichtet haben, wie beispielsweise dem Klimabündnis Karlsruhe. Die Parents For Future, wie auch die Fridays For Future Bewegung, beziehen sich in ihren Forderungen auf die Erkenntnisse der internationalen Wissenschaft zum Klimawandel. Sie bleiben dabei unabhängig von politischen Parteien und Organisationen. Die „Parents“ heißen alle Erwachsenen willkommen, nicht nur Eltern. Alle, die mit aktiv werden wollen, fi nden weitere Informationen unter www.parents4future-ka.de. Nachhaltiges Leben in Karlsruhe Vor lauter Siegeln, Logos, Initiativen und Standards verliert man schnell den Überblick. In welchem Café kann ich denn fair gehandelten Kaffee trinken? Wo kann ich mich einbringen, wenn ich selbst aktiv an der Transformation unserer Welt mitwirken will? Kann ich in Karlsruhe öko-faire Jeans kaufen? Um allen Interessierten hierzu konkrete Informationen und Empfehlungen zu geben, veröffentlicht die Lokale Agenda 21 in Karlsruhe den nachhaltigen Konsumführer Grüner Marktplatz im Internet. Er stellt lokale Geschäfte und Einrichtungen vor, die öko- faire Standards erfüllen. Denn nachhaltiger Konsum ist auf vielfältige Weise möglich – direkt bei uns in Karlsruhe. Jede unserer täglichen Konsumentscheidungen hat ökologische, politische und soziale Auswirkungen. Wir verändern die Märkte durch unsere Nachfrage und unser Handeln – jeder Kassenzettel ein Stimmzettel! Doch Nachhaltigkeit hat viel mehr im Blick als den Konsum. Wer mehr tun will, als nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen, wird mit der Web-App „Agenda 2030 – Nachhaltigkeit in Karlsruhe“ fündig. Basierend auf den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen sind hier zahlreiche Initiativen, Gruppen und Örtlichkeiten aufgeführt. Gelebte Nachhaltigkeit wird so sichtbar, möglich und erlebbar gemacht. Kaufentscheidungen bewusst treffen mit dem Grünen Marktplatz unter www.gruenermarktplatz.de. Neues entdecken im nachhaltigen Karlsruhe mit der Web-App geoportal.karlsruhe.de/agenda2030. Weitere Informationen Die Lokale Agenda 21 unterstützt die Karlsruher Schulen bei Aktivitäten zum Thema „Eine Welt“ mit einer Lerntasche zum Thema und einem Solarkocher zum Ausleihen als Dauerangebote. Die Teilnahme der Stadt Karlsruhe an der Kampagne Fairtrade-Stadt wird von der Lokalen Agenda 21 unterstützt und begleitet. Informationen zur Lokalen Agenda 21 und zu aktuellen Nachhaltigkeitsaktivitäten in Karlsruhe fi nden Sie unter www.agenda21-karlsruhe.de und auf der Facebook-Seite www.facebook.com/Agenda-21-Karlsruhe- eV-303143366822445. Das Agendabüro der Stadt Karlsruhe unterstützt Aktivitäten der Karlsruher Nachhaltigkeitsakteure im Sinne der Agenda 2030 und ist erreichbar per E-Mail unter agenda21@karlsruhe.de oder telefonisch unter 0721 133-3101. Umwelt- und Arbeitsschutz | 2726 | Faire Wochen 2020 Faire Woche geht auf Sendung Angesichts der Covid-19-Pandemie enthält das Programm der Fairen Woche in Karlsruhe zum ersten Mal auch digitale Angebote. Deren Umfang kann sich je nach dynamischer Entwicklung der Einschränkungen bis in den Veranstaltungszeitraum hinein auch kurzfristig noch ändern. Im Programmheft lässt sich daher nur ein vorläufi ger Stand beschreiben. Alle Angebote und Live-Veranstaltungen sind im Aktionszeitraum über www.karlsruhe.de/fair zu erreichen. Dort fi nden Sie auch alle Details zu den Voraussetzungen für die Teilnahme, zur verwendeten Software sowie zu den Anmeldungs- möglichkeiten. Bitte informieren Sie sich dort jeweils zeitnah. Digitale Live-Veranstaltungen Detaillierte Veranstaltungsbeschreibungen fi nden Sie im Programmteil dieses Heftes auf den folgenden Seiten. Beachten Sie bitte die entsprechenden Hinweise zur Anmeldung. Alle digitalen oder teilweise digitalen Veranstaltungen sind mit diesem Symbol gekennzeichnet: Sonntag, 13. September | 19:30 Uhr | Premiere Online-Modenschau | LadenZWEI Faire Woche Modenschau. Freunde und Kunden von LadenZWEI präsentieren Lieblingsteile aus der fairen Mode. Dienstag, 22. September | 9:30 oder 18 Uhr | Online-Workshop | SIMAMA – STEH AUF e. V. Kleidung und Faire Produktion. In diesem Workshop werden die globalen Zusammenhänge von Frauenarbeit in der Textilindustrie, Armut in den Produktionsländern und Konsumverhalten in den Industrieländern beleuchtet. Freitag, 25. September | 18 Uhr | Online- Roundtable | Freundeskreis Asyl Die Kaffeekirsche kann mehr als Kaffee. Im Online- Roundtable mit Expertinnen und Experten erfahren Sie alles zu Kaffeefruchtlimonade und deren Herstellung. Montag, 12. Oktober | 19:30 Uhr | Online-Seminar | Jugendhilfe Ostafrika e. V. Fahrradpatenschaften für Uganda – 30 Jahre Jugendhilfe Ostafrika e. V. Im Online-Seminar erhalten Sie einen Überblick über die Arbeit des Vereins, insbesondere zu den Kinderprojekten und dem Radprojekt. Dienstag, 20. Oktober | 18 Uhr | Online-Selbstexperi- mente-Workshop | Klimaschutz gemeinsam wagen! Im Online-Workshop können Interessierte mehr darüber erfahren, wie der eigene Alltag in Form eines Selbstexperimentes gezielt klimafreundlicher gestaltet werden kann. Mittwoch, 21. Oktober | 19 Uhr | Online-Podiums- diskussion | Micha Initiative Lieferkette in der Elektronikbranche. Im Rahmen einer öffentlichen Videokonferenz diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über die Umsetzung eines Lieferkettengesetzes und geben Einblicke in ihre Sichtweisen. + Angebote digital Dauerhafte Digital-Angebote Die Stadt und zahlreiche lokale Akteurinnen und Akteure aus Weltladen, Einzelhandel, Kirchen, Initiativen sowie engagierte Schülerinnen und Schüler sowie viele weitere Aktive tragen zu einer zukunftsfähigen Welt mit verbesserten Bedingungen für alle bei. Einen wichtigen Beitrag leisten auch die Konsumentinnen und Konsumenten durch den Kauf von Produkten aus Fairem Handel. Mit unserer mobilen Entdeckungstour durch die fairen und nachhaltigen Angebote und Initiativen unserer Stadt können Sie auf unterhaltsame Weise viele Informationen erhalten und zahlreiche interessante Angebote kennenlernen. Dazu nutzen wir die Actionbound- App, die den Teilnehmenden für Android und iOS kostenfrei zur Verfügung steht. Alle Informationen hierzu fi nden Sie auf der Aktions-Webseite www.karlsruhe.de/fair. LadenZWEI bietet im Rahmen der Fairen Woche eine Modenschau online. Freundinnen und Freunde, Kundinnen und Kunden von LadenZWEI präsentieren ihre Lieblingsteile aus der fairen Mode. Während der gesamten Fairen Woche Karlsruhe wird die Modenschau auf YouTube unter #Loveistheanswer verfügbar sein. Details erfahrt ihr unter www.ladenzwei.com. Bibliotheken unterstützen per se durch ihre Arbeit das 12. UN- Nachhaltigkeitsziel „Nachhaltiger Konsum und Produktion“, denn sie ermöglichen die gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Diese grundsätzliche Ressourcenschonung, die Bibliotheken zu Vorreiterinnen der Nachhaltigkeit macht, ist trotz oder gerade wegen ihrer Selbstverständlichkeit vielen Menschen nicht bewusst. Die Stadtbibliothek Karlsruhe bietet seit vielen Jahren neben den traditionellen Medien auch ein großes digitales Angebot an. Es können digitale Bücher, Hörbücher, Zeitschriften und Zeitungen ausgeliehen werden. Zudem kann an E-Learning-Kursen teilgenommen werden. Auch fremdsprachige E-Books und E-Audios stehen zur Verfügung. Im Film- Streamingdienst gibt es ein vielfältiges Portfolio von Spielfi lmen, Serien und Dokumentationen. Tagesaktuelle Zeitungen und Magazine aus aller Welt sowie auch professionelle Statistiken und Daten zu über 80.000 Themen aus mehr als 18.000 verschiedenen Quellen können über die Stadtbibliothek Karlsruhe bezogen werden – verlässlich und aktuell für Schule, Studium und Beruf. Die Digitale Bibliothek und alle Datenbanken stehen rund um die Uhr zur Verfügung und können mit einem gültigen Bibliotheksausweis ganz einfach genutzt werden. Wer eine Einführung in die digitalen Angebote vor Ort erhalten möchte, hat dazu am 17. September und 1. Oktober 2020 in der Stadtbibliothek Gelegenheit beim „Treffpunkt Digitale Bibliothek“. Umwelt- und Arbeitsschutz | 2928 | Faire Wochen 2020 Was wir essen, wie wir reisen, wofür wir unser Geld ausgeben – viele unserer Alltagsentscheidungen haben Einfl uss aufs Klima, völlig klar! Doch wobei verbrauchen wir besonders viel CO2, wo sind wir vielleicht schon ganz gut dabei und an welcher Stelle könnten wir ressourcenschonender leben, ohne uns dadurch eingeschränkt zu fühlen? Das online-Spiel „ökologischer Fußabdruck“ von Brot für die Welt bietet mit 13 einfachen Fragen Orientierung und Tipps für Neueinsteigerinnen, Neueinsteiger und alte „CO2-Sparfüchse“: www.fussabdruck.de Frühlingstage der Nachhaltigkeit am KIT Nachhaltige Entwicklung ist in aller Munde, alle sind dafür! Aber was verbirgt sich hinter dehnbaren Begriffen wie „Nachhaltige Entwicklung“ und „Nachhaltigkeitsforschung“? Diese Fragen stehen im Fokus der „Frühlingstage der Nachhaltigkeit“, die einmal jährlich am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stattfi nden. Während der Fairen Woche erhalten Sie bereits einen digitalen Vorgeschmack auf die Frühlingstage der Nachhaltigkeit im kommenden Jahr. Spannende Online-Vorträge fi nden Sie auf: www.zak.kit.edu/fruehlingstage Veranstalter sind das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale in Kooperation mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) und der Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit (KSN), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Die nächsten Frühlingstage der Nachhaltigkeit fi nden statt vom 22. bis 25. März 2021. Ort: KIT Campus Süd und diverse Exkursionsziele Kontakt: Ines Bott (ines.bott@kit.edu), Sophie Kaiser (sophie.kaiser9@kit.edu) Internet: www.zak.kit.edu/fruehlingstage Mitarbeiterin Hilda Largocha von Plantanciones Churido in Kolumbien Foto: Marcel Koppen © F ot o: p ho to ca se -F ie bk e Umwelt- und Arbeitsschutz | 3130 | Faire Wochen 2020 „Fair“anstaltungsüberblick 2020 Datum Ort Thema Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Weltladen Karlsruhe Probiertage – bei fairer Schokolade den Weltladen genießen Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Ateliercafé Ana & Anda Fair gehandelter Kaffee wirkt Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Weltladen Karlsruhe, Schule oder digital Workshops für Schulklassen: Der Faire Handel – Siegel, Umsetzung, Fragen und die Agenda 2030 Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Diakonisches Werk, nach Absprache Badische Brotauswahl – Angebote von Brot für die Welt Freitag, 11. September bis Sonntag, 25. Oktober SIMAMA, nach Absprache, teilweise digital Workshops zu den Themen Gerechtigkeit, Fairer Handel, Lieferkette, Menschenrechte, Ausbeutung, Kinderarbeit, koloniale Kontinuität Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Weltladen und Stadtbibliothek Bücher zum Fairen Handel in Weltladen und Stadtbibliothek Sonntag, 13. September Infos auf www.karlsruhe.de/fair Premiere der LadenZWEI-Online-Modenschau Montag, 14. September Infos auf www.karlsruhe.de/fair Auftaktveranstaltung Montag, 14. September bis Samstag, 24. Oktober (Ort wird noch bekannt gegeben) Ausstellung „10 Jahre Fairtrade-Stadt Karlsruhe“ Dienstag, 15. September bis Samstag, 31. Oktober Stadtbibliothek Ausstellung: „Vergessene Welten und blinde Flecken – Die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens“ Donnerstag, 17. September und Donnerstag, 1. Oktober Stadtbibliothek Treffpunkt Digitale Bibliothek Freitag, 18. September Ständehaus Fairer Handel und Waffenhandel – Wo bleibt der Frieden? Referate und Kultur aus Afrika mit dem Mokolé-Chor Freitag, 18. September ibz Deutschland postkolonial?! Sonntag, 20. September Lindenplatz vor der Karl-Friedrich-Gedächtniskirche Handeln für mehr Gerechtigkeit – Stand mit fair gehandelter Ware in Mühlburg Dienstag, 22. September Infos auf www.karlsruhe.de/fair Digitale Workshops zum Thema Kleidung und Faire Produktion Dienstag, 22. September Weltladen „Farbenblind“ – Buchvorstellung und Leseabendgespräch Mittwoch, 23. September Ort nach Anmeldung Lectura Latinka – Latinka liest Freitag 25. September Infos auf www.karlsruhe.de/fair Die Kaffeekirsche kann mehr als Kaffee – Online-Podiumsdiskussion Samstag, 26. September Naturkundemuseum Konsumkritischer Stadtrundgang mit KonsumGlobal Karlsruhe Sonntag, 27. September Gewerbehof Steinstraße Schluss mit Gewinnen ohne Gewissen! Interaktive Ausstellung zum Lieferkettengesetz Sonntag, 4. Oktober SENFKoRN Ladenkirche, Anna-Lauter-Straße 13 Fairer Sonntagsbrunch in der SENFKoRN Ladenkirche an Erntedank Sonntag, 4. Oktober Gemeindesaal, Altkatholische Kirche Textilausstellung zum Fairen Handel Montag, 12. Oktober Infos auf www.karlsruhe.de/fair Fahrradpatenschaften für Uganda – 30 Jahre Jugendhilfe Ostafrika e. V. Freitag, 16. Oktober Stadtbibliothek Ständehaus „Overtourism“ – wie viele Urlauber verträgt die Welt? Vortrag mit anschließender Diskussion Sonntag, 18. Oktober Kirche St. Stephan Der globale Nächste – Abendgottesdienst zum Thema Kleidung und Gerechtigkeit Dienstag, 20. Oktober Infos auf www.karlsruhe.de/fair Klimaschutz gemeinsam wagen – Selbstexperimente-Workshop online Mittwoch, 21. Oktober Infos auf www.karlsruhe.de/fair Lieferketten in der Elektronikbranche | Online-Podiumsdiskussion Donnerstag, 22. Oktober Zukunftsraum Oststadt Trinkwasser der Zukunft – Workshop Freitag, 23. Oktober ibz Afrika im Blick – AfriKA Union Karlsruhe stellt vor: Kamerun und Tansania Samstag, 24. Oktober Nehemia, Winterstraße 29 Faire Kleidung – klar, aber wo? Eine StadtRadtour zu Karlsruher Geschäften mit fairen Textilien digitale Angebote Umwelt- und Arbeitsschutz | 3332 | Faire Wochen 2020 Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Probiertage im Weltladen – Bei fairer Schokolade den Weltladen genießen! Veranstalter Weltladen Karlsruhe – Aktion Eine Welt e. V. Uhrzeit während der regulären Öffnungszeiten Ort Kronenplatz 21, 76133 Karlsruhe Kontakt weltladen-ka@web.de Internet www.aewev.de An den Schoko-Probiertagen haben Sie die Möglichkeit, fair Gehandeltes zu probieren und gleichzeitig den Weltladen, dessen Arbeit sowie den Fairen Handel kennenzulernen. Kakao ist für über 5,5 Millionen Bäuerinnen und Bauern in den Ländern des globalen Südens die Haupteinnahmequelle und sichert insgesamt den Lebensunterhalt von über 14 Millionen Menschen. Allerdings gibt es große Herausforderungen: Die Kakaobauernfamilien sind von einem existenzsichernden Einkommen weit entfernt und leben in Armut, oft deutlich unter der absoluten Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag. Ausbeuterische Kinderarbeit ist vor allem in Westafrika im Kakaoanbau weit verbreitet. Die Kakaobäume sind überaltert und anfällig für Schädlinge und Krankheiten, worunter die Produktivität leidet. Immer mehr junge Leute sehen keine Zukunft im Kakaoanbau und wandern in die Slums der Großstädte ab. Der Weltmarktpreis für Rohkakao gilt als besonders anfällig für Schwankungen. Was bedeutet fairer Handel für die Kakaoproduktion? Im Gegensatz dazu bietet der Faire Handel für Kakaobauernfamilien eine zukunftsweisende Perspektive. Durch den Zusammenschluss in demokratisch organisierten Kooperativen erhalten sie höhere Verhandlungsmacht, die Möglichkeit Anschaffungen gemeinschaftlich zu tätigen, einen vereinfachten Zugang zu Finanzierung und gegenseitigem Lernen und Austausch. Darüber hinaus bedeuten die stabilen Einkommen im Fairen Handel Sicherheit, es gibt keine ausbeuterische Kinderarbeit, aber Zugang zu Beratung und durch gute Rahmenbedingungen und Weiterbildung eine spürbare Steigerung der Produktivität und Qualität. Das heißt, es lohnt in mehrfacher Hinsicht, sich mit fair gehandelter Schokolade zu beschäftigen! Fairer Handel in der Corona-Krise Schon seit über vierzig Jahren verfolgt der Faire Handel ein klares Ziel: Gerechte Preise und gerechter Lohn für Produzentinnen und Produzenten in den Ländern des globalen Südens. Die Idee dahinter: Wenn die Menschen gerecht für ihre Arbeit entlohnt werden, können sie dem Teufelskreis der Armut entfl iehen, selbst für sich und ihre Familien sorgen und sogar in die Infrastruktur investieren. So bekommen sie neue Lebensperspektiven! Diese über Jahre hinaus gewachsene großartige Idee ist, wie so vieles Andere auch, durch die Coronakrise in ihren Grundfesten erschüttert. Aber wir alle als Konsumentinnen und Konsumenten können jetzt helfen. Natürlich sind auch wir alle durch die Folgen der Corona-Panepidemie mehr oder weniger hart betroffen. Dennoch lohnt es sich, gerade jetzt die Möglichkeiten, die wir haben, zum Beispiel beim Kauf einer Schokolade oder beim Genuss einer Tasse © Q ue lle : w w w .c i-r om er o. de ©© Qu e Qu el lelle :w: w w w w w .c i-ci- ro m ro m er o er o de.d e Kaffee zu nutzen, und fair gehandelte Produkte zu erwerben. So wird den fairen Produzentinnen und Produzenten und dem Fairen Handel insgesamt durch diese Notsituation geholfen – damit die Option eines gerechten, fairen Welthandels stark und nachhaltig bleibt, wenn diese Krise vorbei ist. Unterstützen Sie unsere Produzentinnen und Produzenten gerade jetzt mit Ihrem Einkauf! Erhalten Sie damit die für den Fairen Handel so wichtigen gewachsenen Strukturen, die Weltläden und die Fairen Importorganisationen. Und machen Sie so unserer Politik deutlich, dass wir auch jetzt über unseren Tellerrand schauen. Im Weltladen werden ganz unterschiedliche fair gehandelte Waren wie Kaffee, Tee, Schokolade und vielerlei Kunsthandwerk und Textilien angeboten. Außerdem unterhält der gemeinnützige Trägerverein des Weltladens, der Aktion Eine Welt e. V., eine entwicklungspolitische Fachbibliothek. Entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit stellt einen weiteren Schwerpunkt der zum großen Teil ehrenamtlich geleisteten Arbeit dar. Wichtig zu wissen: Im Rahmen unserer Bildungsarbeit bieten wir das ganze Jahr über Lerneinheiten und Informationsabende zum Thema Fairer Handel und nachhaltiges Wirtschaften im Weltladen an. Natürlich sind auch andere interessierte Gruppen willkommen. Wir laden Sie in den Weltladen ein, kommen aber auch gerne zu Ihnen! Fragen Sie bei Interesse einfach nach. Fo to : L uc G na go Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Fair gehandelter Kaffee wirkt! Wanderausstellung zur Fairen Woche im Ateliercafé ANA & ANDA Veranstalter Ateliercafé ANA & ANDA Uhrzeit zu den Öffnungszeiten des Ateliercafés von Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr Ort Ateliercafé ANA & ANDA | Akademiestraße 48 | 76133 Karlsruhe Kontakt info@anaundanda.de Internet ateliercafe.anaundanda.de „Fairer Kaffee“ ist in aller Munde – aber wie funktioniert das „Fairtrade-Modell“ eigentlich? Die Wanderausstellung „Fair gehandelter Kaffee wirkt“ der WeltPartner eG erklärt auf optisch schön gestalteten Themenplakaten, wie fair gehandelter Kaffee das Leben von Kaffeebauernfamilien verändern kann. Wo, wenn nicht im Ateliercafé ANA & ANDA, wäre die Ausstellung zur Fairen Woche 2020 besser platziert? Die beiden Café-Betreiberinnen schenken nicht nur fair ge- handelten Kaffee aus – sie backen und stellen damit auch ihre natursüßen Genuss-Gebäcke und -Spezialitäten her. Mit Kaffee-Crème gefüllte Paradiestörtchen, Kaffee- Küsschen, natursüße Genuss-Minis, gefüllte Nestchen, faire Herzen – im Ateliercafé ANA & ANDA schlägt jedes Genießer-Herz höher. Zur Fairen Woche 2020 präsentiert das kreative Paar natursüße Genuss- Gebäcke mit Burundi-Kaffee. Neben Regionalität und Saisonalem spielen Backzutaten aus Fairem Handel eine ganz besondere Rolle in der Ideenküche von ANA & ANDA. Wie damit frei von Zuckerzusätzen in vollen Zügen natursüß gebacken werden kann, zeigen sie während der ganzen Fairen Woche in ihrem Ateliercafé mitten in der Karlsruher Innenstadt. Die Wanderausstellung „Fair gehandelter Kaffee wirkt“ kann hier also mit allen Sinnen genossen werden! Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Ateliercafés bei freiem Eintritt zugänglich. W l P G klä f i h Umwelt- und Arbeitsschutz | 3534 | Faire Wochen 2020 Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Workshops für Schulklassen: Der Faire Handel – Siegel, Umsetzung, Fragen und die Agenda 2030 Veranstalter Aktion Eine Welt e. V. Uhrzeit nach Absprache Ort nach Absprache im Weltladen Karlsruhe oder in der Schule oder digital Kontakt weltladen-ka@web.de Telefon 0721 32050 Internet www.aewev.de Was ist das eigentlich, der Faire Handel? Und wer erklärt mir mal, welchen Siegeln ich trauen kann? Und was hat eigentlich die Agenda 2030 mit dem Fairen Handel zu tun? Die hat zwar einen großen Namen: „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“, was aber bewirkt sie praktisch? In den Workshops (ab Klasse 3, alle Schularten, auch Förderschulen) erarbeiten wir gemeinsam unterschiedli- che Fragestellungen des Fairen Handels. Es geht darum, wie der Faire Handel arbeitet, wie eine konkrete Gruppe von Produzierenden aussieht, und welche Siegel wofür stehen und wie glaubwürdig sie dabei sind. Und natür- lich auch um die Agenda 2030. Dabei dient der Faire Handel als Beispiel dafür, wie diese praktisch umgesetzt werden kann. Denn der Faire Handel setzt an vielen der insgesamt 17 Themenfeldern der Agenda 2030 aktiv an und ist deshalb als Beispiel für eine konstruktive Umsetzung derselben sehr gut geeignet. Wir werden dabei verschiedene Medien und Methoden einsetzen und uns an dem Alter und den Vorkennt- nissen der Schülerinnen und Schüler orientieren. Und natürlich an den besonderen Fragestellungen, die die Lehrer und Lehrerinnen für ihren Unterricht vorbereitet haben. Nur kurz für interessierte Leserinnen und Leser: Die Agenda 2030 wurde 2015 von den Vereinten Natio- nen verabschiedet. Ihr Ziel: Die Transformation hin zu einer Welt, in der alle ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig handeln. Der Verein Aktion Eine Welt, der auch Träger des Welt- ladens Karlsruhe ist, ist schon seit vielen Jahren aktiv in der Bildungsarbeit tätig. Wir arbeiten sowohl mit Schulen als auch mit Kirchengemeinden und anderen Bildungsträgern zusammen. Im Weltladen können Sie darüber hinaus in unserer „Eine-Welt-Bibliothek“ Bücher zu den Themenkomplexen Eine Welt, Nach- haltigkeit, Eine-Welt-Pädagogik und Globalisierung ausleihen. Die Lerntaschen für Lehrerinnen und Lehrer zu den Themen liefern thematisch zusammengestellte Medienpakete für die Gestaltung des Unterrichtes. Wenn Sie Interesse an einem Workshop rund um Fra- gen des Fairen Handels haben, kontaktieren Sie uns gerne! Die Workshops sind für Schulen kostenfrei Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Badische Brotauswahl – Angebote von Brot für die Welt Kontakt Diakonisches Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e. V. Uhrzeit/Ort nach Absprache Telefon 0721 9349219 E-Mail verbacher@diakonie-baden.de Internet www.diakonie-baden.de Wir haben für jede Altersgruppe etwas im Gepäck! Mit Aktionen oder Vorträgen kommen wir auch zu Ihnen, zu Konfi gruppen oder Projekttagen in Schulen, zu Gemeindefesten oder zu Seniorennachmittagen. 1. Will leben – Willkommen Das Stationenspiel zum Thema Flucht und Migration für Jugendliche und Erwachsene in Schule und Gemeinde. Die acht Stationen sind sowohl für Laufpublikum geeignet als auch für geschlossene Gruppen. Zielgruppe Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene 2. Festtafel Eine Welt – Ungerechtigkeit am eigenen Leib erleben – Aktivausstellung Eine üppig ausgestattete Festtafel, acht Stühle. Die Stuhlbeine wurden entsprechend der statistischen Lebenserwartung in den einzelnen Ländern gekürzt, nicht jeder kann das Trinken und Essen auf dem Tisch erreichen. Zielgruppe Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene 3. Mit Schmetterling Lilia in verschiedenen Län- dern – Kinderaktion für Grundschulklassen In unserer Kinderaktion „fl iegt“ der Schmetterling Lilia mit uns zum Beispiel nach Kenia zu Peace und ihrer Familie. Was hat ein Wassertank im Dorf damit zu tun, ob die Kinder in die Schule gehen können? Und wie hilft „Brot für die Welt“ Peace und ihrer Familie, sich selbst ein besseres Leben aufzubauen? Zielgruppe: Kinder ab acht Jahren 4. Ökologischer Fußabdruck Aktivausstellung – Flächenverbrauch einzelner Lebensmittel Unser ganzes Leben hängt davon ab, was die Natur uns zur Verfügung stellt. Aber wie viel davon können wir verbrauchen, ohne Schaden anzurichten? Und wie viel nutzen wir? Was müssen wir tun, damit alle Menschen auf dieser Erde gut leben können? Bei der Beantwor- tung dieser Fragen hilft der „ökologische Fußabdruck“. Einen ökologischen Fußabdruck mit interessanter Illus- trierung und guten Tipps zur Fußabdruck-Verkleinerung gibt es außerdem auch online, siehe Seite 28. 5. „Anders Essen – das Experiment“ – Kinofi lm Dieser Film ermöglicht einen neuen Blick auf den Flächenverbrauch für unsere Ernährung. Geplant ist die Vorführung des Films im Rahmen der Fairen Woche – begleitet von Informationen und Diskussion zum Thema. Ein verbindlicher Termin wird kurzfristig festgelegt. Wir informieren Sie rechtzeitig über diese Veranstaltung. www.diakonie-baden.de/brot_fuer_die_welt Oder hätten Sie gerne etwas ganz anderes? Wie wär‘s mit einem entwicklungspolitischen Dokumentarfi lm, zum Beispiel „10 Milliarden – wie werden alle satt?“ oder „Taste The Waste“? Wir können zusammen aussuchen, was für Sie passt! Umwelt- und Arbeitsschutz | 3736 | Faire Wochen 2020 Freitag, 11. September bis Sonntag, 25. Oktober Workshops zu den Themen Gerechtigkeit, Fairer Handel, Lieferkette, Menschenrechte, Ausbeutung, Kinderarbeit, koloniale Kontinuität Workshop 1: „Das Gift an Deinem Ohr – die dunkle Seite der Ressourcen“ Veranstalter SIMAMA – STEH AUF e. V. Uhrzeit | Ort 90 Minuten zwischen 8:30 und 16:30 Uhr | mit der Anmeldung wird Zeit und Veran- staltungsort vereinbart, die Veranstaltung kann auch digital stattfi nden Zielgruppe Schülerinnen und Schüler, Jugendgrup- pen, Lehrkräfte, Pädagogen Kosten 20 Euro für Schulen und Institutionen Kontakt workshop@simama-stehauf.de Anmeldung bis 12. September 2020 Beim Kauf eines neuen IT-Gerätes werden niedrige Standards bei Arbeitsbedingungen und zunehmende Umweltverschmutzung meist ausgeblendet. Doch die Bauteile, die den Kundenwunsch nach schnelleren, ef- fi zienteren und leistungsfähigeren Geräten befriedigen sollen, werden oft unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt. Ausbeutung von endlichen Ressourcen für Handys und andere IT-Artikel geschieht täglich und weltweit. Neue Geräte hinterlassen erkrankte Menschen. Lebenswichtige Ressourcen wie Trinkwasser, Atemluft oder fruchtbare Erde für Menschen werden in anderen Ländern zerstört und zwingen sie zur Flucht. Einprägsame 7-Minuten-Filme eröffnen den Informati- onsaustausch. Danach werden die Teilnehmenden durch Rollenspiele als Minenarbeiter, Fabrik-Angestellte, Einkäufer, IT-Chefi n und so weiter mit der Thematik vertraut gemacht. Nach den Workshops kann der Film „Congo Calling“ geschaut werden, dazu bestehen Kooperationen mit einem regionalen Kino. Die Referentin Cathy Nzimbu Mpanu-Mpanu-Plato lei- tet den Work-shop. Sie hat in Deutschland BWL studiert und ist als Bildungsreferentin für das Landesprogramm „Bildung trifft Entwicklung” in Baden-Württemberg unterwegs. Workshop 2: „Faire Woche – Faire Worte!” Veranstalter SIMAMA – STEH AUF e. V. | in Kooperation mit Ars Narrandi e. V. Uhrzeit | Ort 3 Stunden, nach Vereinbarung Zielgruppe Schülerinnen und Schüler, Jugendgrup- pen, Lehrkräfte, Pädagogen, weitere Multiplikato- rinnen und Multiplikatoren sowie Erwachsene mit Interesse an entwicklungspolitischer Information und Bildung Kosten 30 Euro für Schulen und Institutionen Kontakt workshop@simama-stehauf.de Faire Worte! – „Eine gute Geschichte wirkt oft besser als ein langer Vortrag!“ Zur Nachhaltigkeit gehört auch die Art, wie wir miteinander kommunizieren. Über mündliches Vortragen können mit dem Erzählen Achtsamkeit, Respekt für den/die Anderen und bewuss- ter Umgang mit der Sprache erfahren und entwickelt werden. Über gute Geschichten können wir die Themen der Nachhaltigkeit lebendig und bildhaft vermitteln, so dass die Zuhörenden sich sofort stark und ganzheitlich betroffen fühlen, dadurch die Brücke zu ihrem eigenen Leben und ihrer Lebensart unmittelbar schlagen und folglich zum Handeln motiviert werden. Ziel der Veran- staltung ist es, dass die Teilnehmenden bewusster erzählen oder sogar selber neue Geschichten erfi nden und die Methoden des Einsatzes von Geschichten in ihrem Unterricht miteinander entdecken. Referentinnen sind Odile Néri-Kaiser und Sylvia Ciro Holzhäuer-Ruprecht. Odile Néri-Kaiser ist professionelle Erzählerin, zertifi ziert durch den Verband der Erzähle- rinnen und Erzähler (VEE), Vorsitzende von Ars Narrandi e. V. Sylvia Ciro Holzhäuer-Ruprecht stammt aus Kenia und ist Diplom-Soziologin, EINE WELT-Regionalpromo- torin und Bildungsreferentin. Workshops zu den Themen Gerechtigkeit, Fairer Handel, Lieferkette, Menschenrechte, Ausbeutung, Kinderarbeit, koloniale Kontinuität Workshop 3 „Klimagerechtigkeit jetzt! Sei fair, mach mit!“ Veranstalter SIMAMA – STEH AUF e. V. Uhrzeit 90 Minuten zwischen 8:30 und 16:30 Uhr Datum und Ort nach Vereinbarung Zielgruppe Schülerinnen und Schüler, Jugendgrup- pen, Lehrkräfte, Pädagogen, weitere Multiplikato- rinnen und Multiplikatoren sowie Erwachsene mit Interesse an entwicklungspolitischer Information und Bildung Kosten 20 Euro für Schulen und Institutionen Kontakt workshop@simama-stehauf.de Deutschland hat sich auch zum Globalen Nachhaltig- keitsziel Nr. 13 der Vereinten Nationen verpfl ichtet: „Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen“. Mehr Überschwemmungen, heftigere Unwetter und tödliche Dürren: Der Klimawandel wirkt sich bereits auf Millionen von Menschen aus und zerstört ihre und unsere Lebensgrundlagen. Doch die Gefahr, Opfer des Klimawandels zu werden, ist extrem ungleich verteilt. Was hat die Lebensweise bei uns im Globalen Norden mit dem Klimawandel weltweit sowie mit der Armut und der Flucht im Globalen Süden zu tun? Ziel des Workshops ist es, Zusammenhänge des Lebenswandels im globalen Norden mit dem Klimawandel insbesonde- re im globalen Süden zu erkennen. Nach dem Workshop kann optional der Film „Danke für den Regen“ geschaut werden, dazu bestehen Koopera- tionen mit einem regionalen Kino. Die Referentin Sylvia Ciro Holzhäuer-Ruprecht stammt aus Kenia und ist Diplom-Soziologin, EINE WELT-Regio- nalpromotorin und Bildungsreferentin. Workshop 4 „Neo-Kolonialismus: Zwangsumsiedlungen und Armut in Lateinamerika“ Veranstalter SIMAMA – STEH AUF e. V. Uhrzeit 90 Minuten zwischen 8:30 und 16:30 Uhr Datum und Ort nach Vereinbarung Zielgruppe Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre, Jugendgruppen, Interessengruppen Kosten 20 Euro für Schulen und Institutionen Kontakt workshop@simama-stehauf.de Durch die Globalisierung werden die Polarisierungspro- zesse in der globalen Gesellschaft beschleunigt, und dadurch verschwinden jeden Tag uralte Kulturen auf der Welt. Das Phänomen der Zwangsumsiedlungen ist die Verwirklichung der Machtverhältnisse, die die ma- teriellen und sozialen Erwartungen tausender Personen und ganzer Gesellschaften determinieren. Sie sind der Leitfaden der Menschheitsgeschichte seit die ersten „großen Zivilisationen” durch die großen Imperien und die Kolonialisierungen von Amerika und Afrika umge- setzt wurden bis zum aktuellen globalen Kampf um Öl und andere strategischen Ressourcen. Die Frage bleibt immer: Wem gehört das Land? Es wird immer wieder über die Armut auf der Welt kontrovers diskutiert. Fast alle fi nden sie traurig und unfair. In dem Workshop ana- lysieren wir die Zwangsumsiedlungen als die Hauptur- sache der Armut von einer historischen sowie von einer aktuellen Ebene an einem konkreten Beispiel. Wie sieht die Lage heutzutage in Lateinamerika aus? Welche sind die Akteure in diesem Konfl ikt? Wer sind die Sieger und wer die Verlierer? Wie werden wir im Globalen Norden von diesen Ungerechtigkeiten betroffen? Was können wir tun? In dieser Veranstaltung werden wir versuchen, neue Perspektiven zu eröffnen und systemische Perspek- tiven des Zusammenhangs und der Machtverhältnisse in unserer globalisierten Welt zu zeigen, die uns hoffentlich wirklichkeitsnäher platzieren könnten. Referent ist Pablo Aljanati, zu seiner Person siehe www.epiz.de/referent-innen/details/aljanati-daniel-paul.html Umwelt- und Arbeitsschutz | 3938 | Faire Wochen 2020 Freitag, 11. September bis Samstag, 24. Oktober Bücher zum Fairen Handel im Weltladen und in der Stadtbibliothek Veranstalter Aktion Eine Welt Karlsruhe e. V. Uhrzeit während der Öffnungszeiten des Weltladens Montag bis Freitag 11:30 bis 18:30 Uhr | Samstag 10 bis 14 Uhr Ort Weltladen Karlsruhe, Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe Der Weltladen Karlsruhe bietet neben erwerbbaren Produkten auch eine Bibliothek. Diese ist öffentlich zugänglich und informiert mit ihrem Medienangebot zu verschiedensten Themen, die Bezug zum Fairen Handel haben. Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf den Bereichen Fairer Handel, Globalisierung, nachhaltiges Wirtschaften, Eine-Welt-Pädagogik, faire Kleidung und Mode, Fair-Reisen (vergleiche dazu die Veranstaltung am 16. Oktober mit dem Buchautor Frank Herrmann, dessen Bücher auch in der Bibliothek des Weltladens ausleihbar sind). Damit stellt diese kleine Fachbiblio- thek in Karlsruhe und sogar über die Grenzen Karlsru- hes hinaus eine einzigartige Informationsquelle dar. Die Medien können ausgeliehen werden. Veranstalterin Stadtbibliothek Karlsruhe Uhrzeit Dienstag bis Freitag 10 bis 18:30 Uhr | Samstag 10 bis 14 Uhr Ort Stadtbibliothek Karlsruhe im Neuen Ständehaus, Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe Informationen zum Thema Fairer Handel bietet die Stadt- bibliothek Karlsruhe mit ihrer Medienpräsentation für alle Interessierten im Neuen Ständehaus. Es gibt Bücher, in denen Konzepte für nachhaltigen Handel vorgestellt sowie Handelsbeziehungen und Importorganisationen dargestellt werden. Interessierte am Fairen Handel erhalten Hintergrundinformationen, Adressen und Ein- kaufstipps für Mode, Reisen und Genuss. Dazu gehören auch Kochbücher mit Rezepten aus fair gehandelten oder regionalen Produkten. Mehrere Bücher befassen sich mit Ernährungssicherung und Selbstversorgung. Zudem fi nden sich Medien zu den Themen Abfallvermeidung, Einfach- heit, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Urban Gardening. Die Medien können vor Ort gelesen oder auch ausgelie- hen werden. Sonntag, 13. September Premiere: LadenZWEI-Online-Modenschau Veranstalter LadenZWEI Uhrzeit 19:30 Uhr Ort Online Kontakt kontakt@ladenzwei.com Internet www.ladenzwei.com LadenZWEI steht für Mode und Accessoires jenseits des Mainstreams – natürlich fair gehandelt. Im Rahmen der Fairen Woche bietet LadenZWEI eine Modenschau online. Freundinnen und Freunde, Kundinnen und Kun- den von LadenZWEI präsentieren Lieblingsteile unserer fairen Mode. Als Kulisse dient das berühmte Sofa von „Musik aus der LadenEcke“, ein neues Format, das seit April auf YouTube gesendet wird. Jeden Sonntag um 19 Uhr präsentieren dort Sandie Wollasch und Rolf Ableiter tolle Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Genres. Die Minikonzerte kann man sich jederzeit anschauen. Infos erhaltet ihr unter www.ladenecke.de. Während der gesamten Fairen Woche Karlsruhe und darüber hinaus wird die Modenschau auf unserem YouTube Channel LadenZwei verfügbar sein. Zur Premiere am 13. September um 19:30 Uhr besteht die Möglichkeit, die Veranstalter und Models im Chat zu treffen. Details erfahrt ihr unter www.ladenzwei.com. Umwelt- und Arbeitsschutz | 4140 | Faire Wochen 2020 Montag, 14. September Auftaktveranstaltung – Ausstellung 10 Jahre Fairtrade-Stadt Karlsruhe Die Faire Woche startet in diesem Jahr digital – mit einer Einführung von Bürgermeisterin Bettina Lisbach, die Sie zu einem Rundgang durch die Ausstellung „10 Jahre Fairtrade-Stadt Karlsruhe“ entführt. Span- nende Momente aus der Entwicklung der letzten zehn Jahre und wie es dazu kam, dass Karlsruhe Fairtrade Stadt wurde, erwarten Sie in der Ausstellung. Sie wird in der Folgezeit auch im realen Raum zu sehen sein. Lassen Sie sich von der Entstehungsgeschichte und beispielhaften Aktivitäten inspirieren zu Ihrem eigenen Beitrag für den Fairen Handel. Vorgestellt wird auch die digitale Schnitzeljagd „Faire Stadt Karlsruhe – Erlebnistour“, die Sie selbst unter- nehmen können. Sie führt die Spielerinnen und Spieler an unterschiedliche Orte im Innenstadtgebiet, wo sie mit Hilfe der Hintergrundinformationen zum Fairen Handel zahlreiche Aufgaben zu lösen haben. Durch spannende Inhalte und Aktivitäten ist der Spaßfaktor beim Spielen garantiert. Für Schulklassen besteht die Möglichkeit über die Landesmedienstelle Tablets aus- zuleihen, um als Gruppe an der digitalen Jagd durch die Stadt teilzunehmen. Informationen über weitere Standorte der Ausstellung im Zeitraum der Fairen Woche entnehmen Sie bitte unserer Internetseite www.karlsruhe.de/fair oder der Tagespresse. Dienstag, 15. September bis Samstag, 31. Oktober Ausstellung: „Vergessene Welten und blinde Flecken – Die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens“ Veranstalterin Stadtbibliothek Karlsruhe Uhrzeit Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek besucht werden. (Dienstag bis Freitag 10 bis 18:30 Uhr und Samstag 10 bis 14 Uhr) Ort Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus, Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe Internet www.stadtbibliothek-karlsruhe.de Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich. Medien bilden gesellschaftliche Diskurse nicht nur ab, sondern tragen zu ihrer Entstehung und Entwicklung bei. Die Ausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken“ stellt die wichtigsten Ergebnisse einer Lang- zeitstudie vor, zu der unter anderem die Auswertung von über 5.100 Sendungen der Tagesschau-Haupt- ausgabe („20 Uhr-Tagesschau“) aus den Jahren 1996 und 2007-2019 gehört. Die Daten zeigen deutlich, dass die Berichterstattung der Tagesschau und anderer wichtiger Medien geografi sch teilweise sehr unausgewogen ist. Während dem sogenannten Westen und den Staaten des Nahen Ostens beziehungsweise der MENA (Midd- le East North Africa)-Region gemessen an ihren Bevöl- kerungszahlen überproportional hohe Aufmerksamkeit zufällt, werden zahlreiche Staaten des Globalen Südens (der sogenannten Dritten Welt beziehungswei- se sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländer) marginalisiert oder teilweise sogar ignoriert. Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Ladislaus Ludescher, Germanistisches Seminar, Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg und Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Johann Wolfgang Goethe- Universität Frankfurt. Kaffee-Verarbeitungsanlage der honduransichen Kaffee-Kooperative COMSA Foto: Santiago Engelhardt Umwelt- und Arbeitsschutz | 4342 | Faire Wochen 2020 Donnerstag, 17. September und Donnerstag, 1. Oktober Treffpunkt Digitale Bibliothek Veranstalterin Stadtbibliothek Karlsruhe Uhrzeit 17 bis 18:30 Uhr Ort Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus, Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe Internet www.stadtbibliothek-karlsruhe.de Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich. Bibliotheken unterstützen per se durch ihre Arbeit das 12. UN-Nachhaltigkeitsziel „Nachhaltiger Konsum und Produktion“: Sie ermöglichen die gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Diese grundsätzliche Ressourcen- schonung, die Bibliotheken zu Vorreiterinnen der Nachhaltigkeit macht, ist trotz oder gerade wegen ihrer Selbstverständlichkeit vielen Menschen nicht bewusst. Die Stadtbibliothek Karlsruhe bietet seit vielen Jahren neben den traditionellen Medien auch ein großes digitales Angebot an. In der Onleihe, als digitaler Zweigstelle der Stadtbibliothek, können digitale Bücher, Hörbücher, Zeitschriften und Zeitungen ausgeliehen werden. Zudem fi nden sich dort E-Learning-Kurse. Overdrive bietet fremdsprachige E-Books und E-Audios. Filmfriend ist ein Film-Streamingdienst mit einem vielfältigen Portfolio von Spielfi lmen, Serien und Doku- mentationen. Bei PressReader fi ndet man tagesaktuelle Zeitungen und Magazine aus aller Welt. Statista bietet professionelle Statistiken und Daten zu über 80.000 Themen aus mehr als 18.000 verschiedenen Quellen – verlässlich und aktuell für Schule, Studium und Beruf. Der Brockhaus Wissensservice und Schülertraining ist ein namhaftes Nachschlagewerk zur digitalen Verwen- dung. Auch zu den Themenkreisen Nachhaltigkeit, Eine Welt und Fairer Handel bietet die Stadtbibliothek ein reichhaltiges Medienangebot. Fachleute der Stadtbibliothek stellen diese und weitere digitalen Angebote vor und erklären die Handhabung an verschiedenen Geräten. Es dürfen gerne eigene Geräte mitgebracht werden. Freitag, 18. September Fairer Handel und Waffenhandel – Wo bleibt der Frieden? Referate und Kultur aus Afrika mit dem Mokolé-Chor Veranstalter Attac Karlsruhe (Hauptveranstalter) Uhrzeit 19 Uhr Ort Ständehaus, Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe Kontakt karlsruhe@attac.de Nachdem im Jahr 2019 zusammen mit dem Mokolé-Chor der Fokus auf den Gerechten Handel mit Afrika gelegt wurde, wollen wir dieses Jahr die Zusammenhänge und Verstrickungen von Waffenexporten und unfairem Handel in den Blick nehmen. Das lukrative Geschäft mit Rüstungs- exporten ist dabei Thema: Wer verkauft unter welchen Bedingungen und wo verbleiben die Waffen letztendlich? Waffenexporte sind weltweit auf dem höchsten Stand und befeuern Konfl ikte. Der Verbleib der Waffen beziehungs- weise der Handel werden nur unzureichend kontrolliert. Welche Akteure sind involviert? Gleichzeitig fördern wir durch unfairen Handel Korruption und Unterentwicklung. Damit wirken Rüstungsexporte im Zusammenhang mit einer schlechten Zukunfts- und Lebensperspektive sowie dem prognostizierten Klimawandel, der diese Regionen besonders hart treffen wird, als Treibstoff für eine massive Migration. Die Abwesenheit von Krieg oder militärischen Konfl ikten bedeutet noch nicht Frieden. Unser aller Ziel muss es sein, einen sozioökonomischen Frieden zu erreichen, indem die Menschen vor Ort nach den Sustainable Development Goals leben können. Wir brauchen Handelsstrukturen, die es Menschen erlauben, in ihrer Heimat unter menschen- würdigen Bedingungen leben zu können und sich nicht auf eine abenteuerliche Reise quer über Kontinente mit ungewissem Ausgang machen zu müssen. Viele afrikanische Staaten sind zwar reich an Boden- schätzen, aber arm an Infrastruktur. Eine Änderung von Handelsstrukturen bedeutet Rohstoffverarbeitung und Mehrwertschöpfung im globalen Süden. Das Dreieck von Frieden, Entwicklung und Handel unter fairen Bedin- gungen zu erreichen, unsere eigenen Verstrickungen zu erkennen und Lösungen zusammen MIT dem globalen Süden zu erarbeiten, liegt in unserer Verantwortung. Die politischen Schlaglichter, die von Kifl emariam Gebrewold, EKiBa, und Simone Knapp, KASA, präsentiert werden, sind knallharte Fakten, die umrahmt werden von afrikanischer Musik, Rhythmus und Choreographie, von Lebensfreude und Hoffnung, die Herz und Seele berührt. Es soll ein Publikum erreicht werden, das nicht nur Kultur konsumiert, sondern gut informiert ist, anders, bewusster konsumiert, sich für bessere Lebensbedingungen durch gerechten Welthandel einsetzt und als Multiplikator seine Erkenntnisse weitergibt. Umwelt- und Arbeitsschutz | 4544 | Faire Wochen 2020 Freitag, 18. September Deutschland postkolonial?! Veranstalter ibz Karlsruhe Uhrzeit 19 Uhr Ort Kaiserallee 12 d, 76133 Karlsruhe Internet ibz-karlsruhe.de Die deutsche Kolonialgeschichte gerät zunehmend in den Fokus nicht nur der historischen Forschung, sondern auch von Institutionen sowie der breiteren Öffentlichkeit. Dabei werden die Auswirkungen auf die ehemals kolonisierten Gebiete ebenso wie auf Deutschland selbst in den Blick genommen und mitunter sehr kontrovers debattiert. Dies betrifft beispielsweise die Provenienz von Kulturgütern und den Umgang damit in Museen, Kolonialkriegerdenkmäler, Straßennamen oder die Frage nach der kolonialen Ideologie und der Entstehung stereotyper Bilder von „Deutschen“ und „Anderen“. Eine bundesweit wachsende Zahl an Initiativen wie das Projekt freiburg-postkolonial.de geht solchen Fragen im lokalen Raum nach. Auch für Karlsruhe lässt sich fragen, welche Bedeutung für die Vorstellungswelten der Einwohnerinnen und Einwohner beispielsweise die „Deutsch-Koloniale Jagdausstellung“ 1903 oder die „Deutsche Kolonialausstellung“ 1936 hatten. Was folgte daraus, dass Großherzog Friedrich I. in Karlsruhe im Juli 1900 persönlich zwei Regimenter mit Freiwilligen des „Ostasiatischen Expeditionskorps“ in den Krieg nach China verabschiedete? Und welche Rolle spielten etwa jahrzehntelang aktive Kolonialkriegervereine? Der Sozialwissenschaftler Dr. Heiko Wegmann betreibt seit 2005 das Forschungs- und Bildungsprojekt freiburg-postkolonial.de. Er ist Mitautor von „Freiburg und der Kolonialismus – Vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus“ (2018). 2019 veröffentlichte er das Buch „Vom Kolonialkrieg in Deutsch-Ostafrika zur Kolonialbewegung in Freiburg – Der Offi zier und badische Veteranenführer Max Knecht (1874-1954)“. Das Internationale Begegnungszentrum (ibz) setzt sich seit 1995 fü r eine solidarische und weltoffene Gesellschaft, fü r den Abbau von Vorurteilen und gegen Rechtsextremismus ein. Dies geschieht durch ein breites Angebot an interkulturellen und gesellschaftspoliti- schen Veranstaltungen, aber auch durch die Fö rderung von Begegnungen in Projekten. Das ibz ist außerdem zentrale Anlaufstelle fü r alle Fragen rund um das Thema Zuwanderung. Sonntag, 20. September Handeln für mehr Gerechtigkeit – Stand mit fair gehandelter Ware in Mühlburg Veranstalterin Evangelische Gemeinde der Karl- Friedrich-Gedächtniskirche Karlsruhe-Mühlburg Uhrzeit ab 11 Uhr Ort Lindenplatz vor der Karl-Friedrich-Gedächtniskir- che in Karlsruhe-Mühlburg Kontakt Volker Würthwein, familie.wuerthwein@gmail.com Im Herbst 2019 feierte die Karl-Friedrich-Gemeinde in Mühlburg ihren 300. Geburtstag. Zum Gemein- defest wurde erstmalig an einem bunten Stand mit fair gehandelter Ware auf das „Handeln für mehr Gerechtigkeit“ aufmerksam gemacht. Auch in diesem Herbst wird der Stand in Mühlburg seine fair gehandelten Waren anbieten, um das Bewusstsein für nachhaltige Produktion und ebensolchen Konsum weiter zu schärfen: im Rahmen der Fairen Woche am 20. September (und auch schon am 13. September) im Anschluss an den Gottesdienst auf dem Linden- platz vor der Karl-Friedrich-Gedächtniskirche werden verschiedene Lebensmittel sowie ein ausgewähltes Sortiment Kunsthandwerk aus dem Fairen Handel an- geboten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, anhand von Informationsmaterial mehr über Gerechtigkeit im globalen Miteinander zu erfahren. Umwelt- und Arbeitsschutz | 4746 | Faire Wochen 2020 Dienstag, 22. September „Farbenblind“ – Buchvorstellung und Leseabendgespräch Veranstalter Weltladen Karlsruhe Uhrzeit 19 Uhr Ort Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe Internet www.aewev.de An diesem Abend wird es um „Farbenblind“ gehen, das 2017 erschienene Buch von Trevor Noah, einem in New York lebenden, international gefeierten Comedian. Trevor Noah wurde 1984 im südafrikanischen Township Soweto als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers geboren, eine Verbindung, die im Apartheidregime einen Gesetzesbruch darstellte. In „Farbenblind“ erzählt Noah ironisch, witzig und trotzdem informativ über seine Kindheit und Jugend in einer Umwelt, in der er „der lebende Beweis für ein Verbrechen“ war und die für Menschen wie ihn keine Rolle zum Umgang bereithielt: „In Soweto waren alle Menschen schwarz, nur ich nicht. In der Schule waren alle weiß, nur ich nicht. In einem Land mit fünfzig Millionen Einwohnern kannte ich sonst niemanden, der so war wie ich“, heißt es in dem Buch. In 18 Einzelerzählungen nimmt Noah in seiner humorvollen Art und Weise die Absurdität des Apartheidregimes aufs Korn und schildert den Mut von Menschen wie seinen „farbenblinden“ Eltern, das Land bewusst nicht zu verlassen, sich der Apartheid zu widersetzen und Trennungen zwischen Ethnien und Geschlechtern zu überwinden. Spannend sind darüber hinaus die Einblicke in die Situation von Frauen, in die religiöse Lage und in die informelle Wirtschaft in Südaf- rika, die das Buch gibt. Wie kein anderer entlarvt Trevor Noah durch das Medium des Witzes den Aberwitz des Regimes. Für die, die unser Konzept der Buchvorstellung und des Leseabendgesprächs im Weltladen noch nicht kennen: Wir lesen, bereiten vor, laden ein: Sie können „Farbenblind“ vor dem Abend lesen, müssen es aber nicht. Wir stellen das Buch vor und greifen einzelne Aspekte heraus, die uns beim Lesen aufgefallen sind und die uns besonders wichtig waren oder bewegt haben. Darüber kommen wir dann ins Gespräch und diskutieren miteinander. Das Buch können Sie zum Beispiel im Weltladen kaufen oder in unserer Weltla- denbibliothek ausleihen. Baumwollpfl ückerin von Fairtrade-Baumwolle in Indien Foto: Didier Gentilhomme Umwelt- und Arbeitsschutz | 4948 | Faire Wochen 2020 Dienstag, 22. September Digitale Workshops zum Thema Kleidung und Faire Produktion „Du kleidest mich wie den Hauch einer Umarmung“ Veranstalter SIMAMA – STEH AUF e. V. Uhrzeit Workshop 1: 9:30 bis 13:20 Uhr Workshop 2: 18 bis 21 Uhr Ort nach Vereinbarung, auch digital Zielgruppe Schülerinnen und Schüler, Jugendgrup- pen, Lehrkräfte, Pädagogen, weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Erwachsene mit Interesse an entwicklungspolitischer Information und Bildung Kosten 30 Euro für Schulen und Institutionen Kontakt workshop@simama-stehauf.de Anmeldung bis 18. September 2020 Viele Kleidungsstücke, die wir tragen, haben bereits eine Weltreise zurückgelegt, die viele von uns nie zu- rücklegen werden. Die Massenbeisetzung der Kleider in Plastiksäcken für die Kleidersammlung ist der Start zu einer weiteren Weltreise in das Unbekannte. Was haben unsere Kleider mit Armut, Ungleichheit und Geschlech- tergerechtigkeit zu tun? In diesem Workshop werden die globalen Zusammenhänge von Armut, Frauenarbeit, Textilindustrie und Konsum in den Industrieländern im globalen Norden diskutiert. Referentin Sylvia Ciro Holzhäuer-Ruprecht stammt aus Kenia und ist Diplom-Soziologin, EINE WELT-Regional- promotorin und Bildungsreferentin. Seit über 25 Jahren berät sie Institutionen und NGOs in den Bereichen Ent- wicklungspolitik, Migration, Partizipation und begleitet inklusive, nichtdiskriminierende Prozesse transkulturel- ler Diversity und der Antirassismus-Sensibilisierung. „Was uns anzieht – Mode und Konsum zwi- schen Leid und Leidenschaft“ Veranstalter SIMAMA – STEH AUF e. V. | in Kooperation mit DEAB e. V. Uhrzeit 14 bis 16:30 Uhr Ort digitale Veranstaltung Zielgruppe Frauengruppen, Lehrkräfte, Pädagogen, weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Erwachsene mit Interesse an entwicklungspo- litischer Information und Bildung Kosten 30 Euro für Schulen und Institutionen Kontakt workshop@simama-stehauf.de Anmeldung bis 18. September 2020 „Sale!“, „Kaufe drei, bezahle nur zwei!“, „Alles zum halben Preis!“ – im Alltag können wir uns vor Sonder- angeboten und Rabattaktionen kaum retten. Ob im Supermarkt oder in der Einkaufsmeile, das pralle Ange- bot lockt verheißungsvoll und das nächste Schnäpp- chen wartet schon um die Ecke. Wir Deutschen kaufen beispielsweise im Schnitt jährlich 60 neue Kleidungsstü- cke, gleichzeitig geben wir immer weniger Geld dafür aus. Doch was macht dieser Konsum eigentlich mit uns und unserer (Um-)Welt? Welche globalen, sozialen und ökologischen Auswirkungen hat unser Konsum? Wer bezahlt den wahren Preis für die Produkte, die bei uns so günstig und schnell über die Ladentheke gehen? Über das Thema Mode nähern wir uns im Seminar die- sen und ähnlichen Fragen rund um unser Konsumver- halten und dessen individuelle und globale Auswirkun- gen an. Wir wollen diskutieren, welche Ansätze es gibt, um die Arbeiterinnen und ihre Rechte zu stärken, wie sich andere Konsum- und Produktionsmuster gestalten lassen und wie globale Solidarität praktisch aussehen kann. Referentin Mirjam Hitzelberger, DEAB e. V., Projekt- referentin für Globales Lernen/FAIR macht Schule!/ FAIRändere deine Stadt! und Future Fashion. Mittwoch, 23. September Lectura Latinka – Latinka liest Veranstalter Latinka e. V. Uhrzeit 19 Uhr Ort wird nach Anmeldung bekannt gegeben Kontakt info@latinka.org Anmeldung reservierung@latinka.org Latinka liest Passagen aus „Un viejo que leía novelas de amor“ („Der Alte, der Liebesromane las“) vom chilenischen Autor Luis Sepúlveda, der mit 70 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung starb. Im Buch beschreibt Sepúlveda den Kampf zwischen Mensch und Natur und erzählt von den gesellschaftlichen Verwer- fungen, die das Eindringen der Weißen in die ange- stammten Lebensräume der Ureinwohner im Amazonas- gebiet ausgelöst haben. Die Veranstaltung besteht aus einer Einführung in den Roman, der Lektüre von Kapitel 3 und anderen Passa- gen. Zum Abschluss wird eine Diskussion moderiert. Der gemeinnützige Verein Latinka e. V. setzt sich aus Ehrenamtlichen aus Lateinamerika zusammen, die einen Beitrag für die Entwicklung ihrer Heimatländer leisten wollen. Sie organisieren dafür Konzerte, Kinoabende, kulinarische und sportliche Events und nehmen auch an Veranstaltungen der Stadt Karlsruhe teil. Der Schwer- punkt der Arbeit liegt auf der Förderung von Kindern und jungen Leuten in Lateinamerika und Kulturbegegnungen im Raum Karlsruhe. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. Umwelt- und Arbeitsschutz | 5150 | Faire Wochen 2020 Freitag, 25. September Die Kaffeekirsche kann mehr als Kaffee Veranstalterin Freundeskreis Asyl, Womanade (Enactus Köln), SOSDA Uhrzeit 18 Uhr Ort Online-Podiumsdiskussion Kontakt Jörg Weinerth, Mariella Winter Anmeldung tandem@fka-ka.de Ein bedeutender Teil der weltweiten Kaffeeernte geht jährlich als Abfallprodukt verloren. Während die Kaffeebohnen weiterverarbeitet werden, wird das die Bohnen umschließende Fruchtfl eisch, in der Regel allenfalls als Kompost weiterverwendet. Das ist eine enorme Ressourcenverschwendung, denn in dem sonnengetrockneten Fruchtfl eisch der Kaffeekirsche steckt die gesamte Aromavielfalt und der volle Koffeingehalt der Kaffeebohne. Darüber hinaus ist die Kaffeefrucht reich an Vitaminen und Antioxidantien. Durch die Nutzung dieses wertvollen Rohstoffs kann der Ertrag der Kaffeepfl anze bis zu 50 Prozent erhöht werden. Das Projekt Womenade verfolgt zwei Ziele: Aus der Kaffeefrucht eine erfrischende Limonade herzustellen und dabei Frauen in der Kaffeeproduktion grundlegende Kompetenzen in der Landwirtschaft und dem Verkauf zu vermitteln, um ihnen die Basis für ein selbstbestimmtes Leben zu verschaffen und sie so zu fördern. Die studentische Initiative Enactus der Universität Köln hat mit diesem Konzept einen Innovations-Pitch gewonnen. Nun arbeiten die Studierenden in Kooperation mit dem fka – Freundeskreis Asyl Karlsruhe e. V. und der äthiopischen Partnerorganisation South Omo Sustainable Development Association (SOSDA) an der Umsetzung der Idee. Aktuell entwickelt sich auch in Äthiopien ein Bewusstsein für faire Produkte. Womanade soll in Äthiopien sowohl hergestellt als auch vertrieben werden. Um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, setzt Womanade auf nachhaltige Anbaumethoden. Wasserverschwendung und -verunreinigung werden vermieden. Die Limonade wird aus natürlichen und regional angebauten Zutaten bestehen und in Glaspfandfl aschen abgefüllt. Ein faires Produkt wie Womanade ist noch immer ein Novum auf dem äthiopischen Markt. Potenziellen Käuferinnen und Käufer wird mit der Kaffeefruchtlimo eine Alternative angeboten, um durch das eigene Konsumverhalten den sozio-ökonomischen und ökologischen Wandel zu unterstützen, der sich durch nachhaltige Produktionsweise, Bio-Qualität und fairen Handel auszeichnet. Die Veranstaltung soll zu mehr Wertschöpfung und Fairness in der Kaffeeproduktion beitragen. Initiativen und Expertinnen und Experten sind an einen (virtuellen) Tisch eingeladen, um gemeinsam die Verwertung der Kaffeefrucht weiterzuentwickeln. Mit der Veranstaltung soll auch das Novel Food- Genehmigungsverfahren der EU wieder angestoßen werden. Denn seit Ende 2016 steckt das Kaffeefruchtfl eisch im EU-Genehmigungsverfahren fest. In der Runde am Online-RoundTable sind Ingeborg Pujiula (Weltladen Karlsruhe), Stefan Bös (Kaffeepionier roester.de), Melina Busch und Joel Cones (Enactus). Weitere Teilnehmende werden online auf www.karlsruhe.de/fair bekannt gegeben. Samstag, 26. September Konsumkritischer Stadtrundgang mit KonsumGlobal Karlsruhe Veranstalter KonsumGlobal Karlsruhe Uhrzeit 15 bis 17 Uhr Ort Naturkundemuseum, Erbprinzenstraße 13, 76133 Karlsruhe Internet www.konsumglobalkarlsruhe.de Anmeldung konsum.global.karlsruhe@posteo.de Menschen auf allen Kontinenten tragen die gleichen Jeans und Turnschuhe, weltweit werden Hamburger gegessen, Millionen kommunizieren mit ihren Smart- phones. Die Herstellungsprozesse dieser Konsumgüter bleiben dabei aber oft verborgen. Um über die Auswirkungen von Kaufverhalten aufzu- klären, organisiert die Gruppe KonsumGlobal Karlsruhe konsumkritische Stadtrundgänge. Diese führen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf anschauliche Weise an die Thematik heran und zeigen konkrete Handlungsalternativen auf. Umwelt- und Arbeitsschutz | 5352 | Faire Wochen 2020 Sonntag, 27. September Schluss mit Gewinnen ohne Gewissen! Interaktive Ausstellung zum Lieferkettengesetz Veranstalter Liberación e. V. Karlsruhe Uhrzeit 10 bis 14 Uhr Ort Gewerbehof, Steinstraße 23, 76133 Karlsruhe Internet www.cafe-liberacion.de Unternehmen beziehen Rohstoffe und verarbeitete Pro- dukte aus der ganzen Welt. Dabei sind Menschenrechts- verstöße und Umweltkatastrophen keine Ausnahmen: In der Textilherstellung sind Brand- und Einsturzkata- strophen in Textilfabriken nur die Spitze des Eisbergs. Ausbeuterische Arbeitsbedingungen gehören hier zum Alltag. Auch für die Gewinnung von Rohstoffen für unsere Autos oder Elektrogeräte werden Lebensgrundla- gen zerstört. Auf Kakao- und Palmölplantagen arbeiten Kinder unter schwersten Bedingungen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Eine freiwillige Selbstverpfl ich- tung der Unternehmen wird die Problematik nicht lösen. Der Koalitionsvertrag sieht vor, gesetzgeberisch tätig zu werden, wenn eine Regelung auf Basis einer freiwilligen Selbstverpfl ichtung der Unternehmen nicht ausreicht. Dazu wurde eine freiwillige Umfrage bei Unternehmen durchgeführt. Die Hochrechnung ergab: Weniger als 20 Prozent der Unternehmen setzen die Anforderungen an die menschenrechtliche Sorgfalt angemessen um. Nun wurde eine zweite Umfrage initiiert, die bis Ende Mai laufen wird. War das Ergebnis der ersten zu schlecht? Deutsche Wirtschaftsverbände laufen bereits Sturm und versuchen, ein Lieferkettengesetz zu verhindern. Es ist an der Zeit, verbindliche Regeln zu schaffen. Das Lieferkettengesetz zielt darauf ab, Unternehmen in die Pfl icht zu nehmen, Menschenrechte zu achten und Umweltzerstörung zu vermeiden — entlang ihrer gesamten Lieferkette, von der Rohstoffgewinnung bis zum Endkunden, nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland. Anhand verschiedener Lieferketten als Beispie- le zeigen wir auf, wie wichtig verbindliche Regeln sind. Die üblichen Argumente der Wirtschafts-Lobby entlarven wir. Durch die Ausstellung führen die Mitglieder von Liberación e. V., die sich seit vielen Jahren mit diesem Themenkomplex beschäftigen. Die Vorträge durch die Referierenden werden aufgezeichnet und für eine Radiosendung auf Querfunk aufbereitet. Wir nehmen auch gerne Diskussionsbeiträge von Zuhörerinnen und Zuhörern auf. Eventuelle Änderungen im Veranstaltungsablauf werden einige Tage vor der Veranstaltung auf der Homepage www.cafe-liberacion.de veröffentlicht. Liberación e. V. engagiert sich in Karlsruhe seit 20 Jahren zum alternativen Handel und thematisiert unter anderem die Situation von Kaffeekooperativen in Mittelamerika. Sonntag, 4. Oktober Fairer Sonntagsbrunch in der SENFKoRN Ladenkirche an Erntedank Veranstalterin Evangelische Ladenkirche SENFKoRN Uhrzeit 10:30 bis 12:30 Uhr Ort Anna-Lauter-Straße 13, 76135 Karlsruhe Kontakt nicole.schally@senfkorn-ladenkirche.de Internet www.senfkorn-ladenkirche.de Nette Leute, guter Kaffee und klar, auch Tee, knusprige Brötchen, Leckeres zum Durchprobieren: „Fair-teilen“ beim Erntedank-Sonntagsbrunch in der evangelischen Ladenkirche SENFKoRN. Wer mag, bringt noch was Fei- nes fürs Frühstücks-Buffet mit. Kaffee, Tee, Kakao und Brötchen sind auf jeden Fall schon mal da und auch eine Auswahl von Aufstrichen aus dem fair gehandelten Sortiment des Weltladens. Und Erntedank ist ein guter Termin dafür, weil wir ja wissen, dass es das Leben reicher macht, wenn man dankbar ist für all das Gute, das einem begegnet. Das SENFKoRN im Citypark hat jede Woche vier Eltern- Café-Öffnungszeiten. Der kleine, bunte Raum mit viel freundlicher Atmosphäre ist aber mehr als „bloß“ ein Eltern-Kind-Café. Immer wieder sind unsere Gäste erstaunt, dass nicht nur junge Familien willkommen sind – sie schon auch, sehr sogar, aber eben nicht nur. Beispielsweise ist donnerstags FeierAbendCafé für alle, die Lust haben auf das vielleicht leckerste Butterbrot der Stadt und gute Gespräche. Wer mag, zündet eine Kerze an, für das, was ihm oder ihr gerade sehr am Herzen liegt. Und es gibt jeden Monat gute Gründe, im SENFKoRN vorbeizukommen und mitzumachen, beispielsweise die KreativWerkstatt, der SpieleAbend, CaféKlatsch, FriedenslichterAnzünden im Garten der Religionen und noch vieles mehr. Der Name „Ladenkirche“ stammt aus den 1960er Jahren und bedeutet, dass mitten in einem Wohn- gebiet zwischen anderen Läden, Kirche gemeinsam mit den Menschen vor Ort nachbarschaftlich lebt und zusammen mit ihnen immer wieder Neues entwickelt für ein gutes Miteinander im Quartier. Der Gedanke war und ist: Da sein, wo die Menschen hinziehen und offen sein für alle, die gern dabei sind und mitmachen wollen. Oft sind die Begegnungen in der Ladenkirche ganz selbstverständlich international, multikulturell, ökumenisch und interreligiös. Trägerin des SENFKoRNs ist die evangelische Kirche Karlsruhe. Das ganze Jahr über gibt es bei uns fair gehandelten Kaffee und Tee. Kommen Sie doch gerne mal auf eine Tasse vorbei, wir freuen uns darüber! Umwelt- und Arbeitsschutz | 5554 | Faire Wochen 2020 Sonntag, 4. Oktober Textilausstellung zum Fairen Handel Veranstalterin Alt-katholische Gemeinde Karlsruhe Uhrzeit 11:30 Uhr Ort Gemeindesaal, Röntgenstraße 2, 76133 Karlsruhe Internet www.alt-katholisch.de Am Erntedanksonntag werden wir nach dem Sonntags- gottesdienst im Kirchenkaffee eine Ausstellung zum Thema Faire Textilien zeigen. Die Ausstellung gibt einen guten Überblick über die Probleme bei der Produktion von unserer Kleidung in den Billigfabriken, die sich in den letzten Monaten nochmal deutlich verschärft haben. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen kurzen Input und die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion. Organisiert wird diese Aktion von der Fair-Handels- Gruppe der alt-katholischen Gemeinde in Karlsruhe. Wir verkaufen regelmäßig nach dem Sonntagsgottesdienst fair gehandelte Waren in unserem kleinen Laden in unserer Gemeinde. Unsere alt-katholische Kirchengemeinde gibt es schon seit 1873 in Karlsruhe. Alt-Katholikinnen und Alt- Katholiken sind unabhängig von Rom katholisch. Die alt-katholische Kirche ist staatlich anerkannt, ökume- nisch ausgerichtet und hat eine bischöfl ich-synodale (demokratische) Kirchenstruktur. Darüber hinaus sind alle Christinnen und Christen unabhängig von ihrer Konfession und Lebenssituation zur Eucharistie eingela- den, wir haben keine Zölibatsverpfl ichtung und lassen Frauen und Männer zu den Dienstämtern (Diakonin, Priesterin, Bischöfi n) zu. Wir feiern jeden Sonntag um 10 Uhr Gottesdienst in der Christi Auferstehungskirche, Röntgenstraße 2, 76133 Karlsruhe (Straßenbahnhalte- stelle Mühlburger Tor). Montag, 12. Oktober Fahrradpatenschaften für Uganda – 30 Jahre Jugendhilfe Ostafrika e. V. Online-Seminar Veranstalter Jugendhilfe Ostafrika e. V. Uhrzeit 19:30 Uhr Ort Online-Seminar Anmeldung jugendhilfe-ostafrika@web.de Internet www.jugendhilfe-ostafrika.de Viele Familien aus ländlichen Regionen Ugandas haben keinerlei Zugang zu Mobilität und müssen die schweren Lasten des Alltags wie Wasser oder Brennholz auf dem Kopf transportieren. Oft helfen Kinder mit und können nicht zur Schule gehen. Ein Fahrrad erleichtert den Lebensalltag ungemein und bietet die Chance auf Entwicklung. Leider ist ein Rad für diese Familien oft unerschwinglich. Seit 30 Jahren organisiert „Jugendhilfe Ostafrika“ Fahrradpatenschaften und konnte in dieser langen Zeit tausende von Rädern vergeben. Für 90 Euro kann man ein Rad spenden. Die Räder sind einfach gebaut und nicht sehr komfortabel, doch recht robust, in ganz Uganda verbreitet und es gibt überall Ersatzteile. Ohnehin dienen sie hauptsächlich dem Lastentransport und werden oft geschoben. Nur wer eine sinnvolle Ver- wendung des Rades nachweist, kann eines erhalten. Je nach Möglichkeit muss ein Eigenanteil bezahlt werden. In Jinja am Viktoriasee im Süden Ugandas gründete „Jugendhilfe Ostafrika“ 1990 eine Fahrradwerkstatt. Da die importierten Räder kistenweise komplett in Einzel- teile zerlegt ankommen und zunächst montiert werden müssen, wird seit 30 Jahren mit der Vergabe von Rädern auch Arbeit generiert. Die gesponserten Räder gehen an einzelne Familien und Selbsthilfegruppen in ländlichen Regionen, darunter viele Kleinbauern, Mikro-Kredit- Gruppen, Frauengruppen oder Dorfgruppen, die in der Gesundheitsvorsorge tätig sind. Das oberste Ziel von „Jugendhilfe Ostafrika“ war und ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Folgerichtig war es, dass die Werkstatt organisatorisch und fi nanziell eigenständig werden sollte. Dies gelang im Laufe der Zeit dadurch, dass weitere Abteilungen dazu kamen: Eine Maismühle, eine Schreinerei, eine Schlosserei und die Produktion von „Energy-Saving Stoves“ aus Lehm bringen seit vielen Jahren Einkommen. Rund 20 Personen fi nden in dem Projekt Arbeit, darunter auch sozial Benachteiligte. Es gibt Ausbildungsplätze und selbstverständlich leitet ein Einheimischer das Projekt. Hilfe zur Selbsthilfe ist auch das oberste Ziel der beiden Kinderprojekte „Mama Jane Children Care Centre“ und „Morence Mpora Rural Family“. Beide Projekte sind seit ihrer Gründung in der Hand von Einheimischen. Kinder und Jugendliche erhalten Bildung, Nahrung und ein Zuhause. Jugendhilfe Ostafrika fi nanziert Schulgelder, Unterhalt und einzelne Bauvorhaben. Im 1990 in Karlsruhe gegründeten Verein „Jugend- hilfe Ostafrika“ engagieren sich etwa 15 Personen ausschließlich ehrenamtlich. Einen Überblick über die Arbeit des Vereins und weitere Informationen zu den Kinderprojekten, dem Radprojekt und den Aktivitäten der Jugendhilfe Ostafrika erfahren Sie in dem Online- Seminar. Freitag, 16. Oktober „Overtourism“ – wie viele Urlauber verträgt die Welt? Vortrag mit anschließender Diskussion Veranstalterin Aktion Eine Welt e. V./ Weltladen Karlsruhe Uhrzeit 19 Uhr Ort Stadtbibliothek Karlsruhe im Neuen Ständehaus, Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe Auch wenn die Coronakrise den globalen Tourismus vorü- bergehend zum Stillstand ge- bracht hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wieder Reiserekor- de gebrochen werden. Müll, Klimagase, Menschenmassen – viele Urlaubsorte standen bereits vor der Pandemie vor dem Kollaps. Die negativen Fol- gen des Reisens werden immer deutlicher sichtbar. Der renommierte Autor und Journalist Frank Herrmann informiert über das Thema, zeigt in einer Powerpoint-Präsentation mit eigenen Bildern die aktuelle Lage und gibt Tipps, wie wir anders reisen können. Der Referent Frank Herrmann ist einer der beiden Autoren des Einkaufsratgebers „Fair einkaufen – aber wie?“. Sein Buch „FAIRreisen – Handbuch für alle, die umweltbewusst unterwegs sein wollen“ wurde 2017 mit dem ITB BuchAward für das beste touristische Fachbuch ausgezeichnet. Der Betriebswirt hat viele Jahre in Mittel- und Südamerika gelebt, wo er unter anderem als Entwicklungsexperte, Reiseveranstalter und Reiseleiter tätig war. Mehr zu den Büchern von Frank Herrmann unter www.faireinkaufenaberwie.blogspot.de Der Verein Aktion Eine Welt (AEW e. V.) ist Träger des Welt- ladens Karlsruhe. Er setzt sich für Bildung und Aufklärung über Möglichkeiten fairen Lebens ein und wirkt durch den Weltladen praktisch im Fairen Handel. Umwelt- und Arbeitsschutz | 5756 | Faire Wochen 2020 Sonntag, 18. Oktober Der globale Nächste – Abendgottesdienst zum Thema Kleidung und Gerechtigkeit Veranstalterin Seelsorgeeinheit Allerheiligen | Micha Lokalgruppe Karlsruhe Uhrzeit 19 Uhr Ort Kirche St. Stephan Kontakt achim.zerrer@allerheiligen-ka.de | micha.ka@nehemia-initiative.de Internet www.nehemia-initiative.de Gerechtigkeit unter den Menschen und die Bewahrung der Schöpfung ist für den Gott der Bibel ein wichtiges Anliegen. Zum einen beinhaltet dies unseren Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen, die nur begrenzt zur Verfü- gung stehen und die wir als Menschen derzeit in rasend schneller Zeit verbrauchen. Zum anderen beinhaltet das unseren Lebensstil, da wir durch die Lieferketten unse- rer Konsumgüter automatisch mit nahezu der gesamten Welt in Kontakt treten. Mit lebendig gestaltetem Denkanstoß, geistlichem Im- puls und Zeit für Fürbitte soll der Blick geweitet werden für alle Menschen auf der Welt, die direkt oder indirekt mit unserem Konsumverhalten in Verbindung stehen. Der Gottesdienst wird von der Seelsorgeeinheit Aller- heiligen unter der Leitung von Pfarrer Achim Zerrer und der Micha Lokalgruppe Karlsruhe gestaltet. Micha Deutschland e. V. ist ein christliches Netzwerk und möchte Menschen begeistern und befähigen, sich für globale Gerechtigkeit einzusetzen und extreme Armut zu bekämpfen. Micha Deutschland ist Teil der globalen Kampagne Micha Global und versteht sich als Antwort auf die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) der Vereinten Nationen. Dienstag, 20. Oktober Klimaschutz gemeinsam wagen – Selbstexperimente-Workshop online Veranstalterin Klimaschutz gemeinsam wagen! Uhrzeit 18 bis 19:30 Uhr Ort Online-Workshop Anmeldung (für weitere Informationen und Zugangslink) sarah.meyer@kit.edu Internet www.klimaschutzgemeinsamwagen.de Wegwerfen von Lebensmitteln und Plastikmüll in den Meeren bereiten euch Bauchschmerzen? Ihr wollt herausfi nden, welchen Beitrag ihr zu einer positiven Veränderung in der Gesellschaft leisten könnt? Bei unserem kostenlosen Online-Workshop könnt ihr mehr darüber erfahren, wie ihr in Form eines Selbstexperi- mentes euren Alltag gezielt klimafreundlicher gestalten könnt und, wenn ihr möchtet, auch gleich gemeinsam mit anderen in die Experimentierphase starten. Zur Auswahl stehen 15 Veränderungsoptionen für einen von euch selbst festgelegten Zeitraum: Ihr könnt auf eure Lebensmittelabfälle achten, versuchen, plastikfrei oder vegan zu leben, oder schauen, was eure Bank eigentlich mit eurem Geld macht und ob dies in eurem Sinne ist oder ihr lieber zu einer anderen Bank wechseln wollt. Wir freuen uns auf euch! Damit ihr eine Vorstellung bekommt, um was es geht, hier Informationen zu unserem Projekt und den Selbstexperimenten: klimaschutzgemeinsamwagen.de Das im Quartier Zukunft verortete Projekt „Klimaschutz gemeinsam wagen!“ möchte mit Bürgerinnen, Bürgern und Stakeholdern in der Karlsruher Oststadt eine Kultur der Nachhaltigkeit vorantreiben, in der Klimaschutz im Alltag ganz selbstverständlich gelebt wird. Wir möchten das Bewusstsein für Klimaschutz vertiefen und den Kreis der Menschen, die sich für das Thema interessieren und sich auskennen, vergrößern. Mittwoch, 21. Oktober Lieferketten in der Elektronikbranche | Online-Podiumsdiskussion Veranstalterin Micha Lokalgruppe Karlsruhe in Kooperation mit: ACK Karlsruhe | Arbeitnehmer- seelsorge der Erzdiözese Freiburg | Gemeinwohl- Ökonomie BaWü e. V. & GWÖ Karlsruhe | Karlsruher Netzwerk Eine Welt | Kirchlicher Entwicklungsdienst der Evang. Kirche Baden | Weltladen Karlsruhe Uhrzeit 19 bis 20:30 Uhr Ort Online-Podiumsdiskussion Anmeldung und weitere Infos www.lieferkette.org Kontakt micha.ka@nehemia-initiative.de Soll die Einhaltung der Menschenrechte in den Lieferketten unserer Produkte auf Freiwilligkeit beruhen oder braucht es einen gesetzlichen Rahmen, der genau dies gewährleistet? Diese Fragen stellte sich die derzeitige Bundesregierung bereits. Zuerst appellierte diese an die freiwillige Selbstverpfl ichtung der Unternehmen. Da dies allerdings nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat, wird derzeit der Gesetzesentwurf zu einem verbindlichen Lieferkettengesetz im Bundestag diskutiert. Aus der Zivilgesellschaft macht sich das breite Bündnis www.lieferkettengesetz.de dafür stark. In die derzeitige Diskussion möchten wir einsteigen und erfahren, welche Perspektiven mit solch einem Gesetz verbunden sind und was das für die Unternehmenspraxis bedeutet. Im Rahmen einer öffentlichen Videokonferenz diskutieren Vertretungen aus Bundespolitik, Elektronik-Unternehmen und Zivilgesellschaft über die Umsetzung eines Lieferkettengesetzes und geben uns Einblicke in ihre Sichtweisen. Podiumsgäste werden sein:  Matern von Marschall, MdB (CDU)  Uwe Kekeritz, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)  Carsten Waldeck, CEO & Gründer SHIFT GmbH, www.shiftphones.com  Marco Dörr, Geschäftsführer STANNOL GmbH & Co KG, www.stannol.de  Uwe Kleinert, Initiative Lieferkettengesetz & Werkstatt Ökonomie e. V., www.woek.de Während der Videokonferenz gibt es die Möglichkeit per Chat Fragen an die Podiumsgäste zu stellen. Umwelt- und Arbeitsschutz | 5958 | Faire Wochen 2020 Freitag, 23. Oktober Afrika im Blick – AfriKA Union Karlsruhe stellt vor: Kamerun und Tansania Veranstalter AfriKA Union Karlsruhe und ibz Uhrzeit 19 Uhr Einlass ab 18:30 Uhr Ort ibz, Kaiserallee 12 d, 76133 Karlsruhe Internet www.ibz-karlsruhe.de Mit „Afrika im Blick“ stellt die AfriKA Union Karlsruhe mehrmals im Jahr jeweils zwei der 54 afrikanischen Staaten vor. Die Referen- tinnen und Referenten haben ihre Wurzeln in Afrika, ihre Wahlheimat in Deutschland, den Mittelpunkt ihres Lebens in Karlsruhe. Im Rahmen der Fairen Woche 2020 fü hrt uns der Fokus in die beiden Staaten Kamerun und Tansania. Die Vorträ ge sollen einen Einblick in die Geschichte sowie die aktuelle Situation der Lä nder bieten. Anschließend laden wir Sie zur Diskussion ein und wollen mit Kö stlichkeiten aus den Lä ndern den Abend ausklingen lassen. Die AfriKA Union Karlsruhe ist ein Zusammenschluss von Menschen afrikanischer Herkunft, deren Mitglieder in verschiedenen Vereinen in und um Karlsruhe aktiv sind. Ziel der AfriKA Union Karlsruhe ist es, die gleichberechtig- te Partizipation und das Teilhaben an gesellschaftlichen Prozessen zu fö rdern. Darü ber hinaus setzt sich die AfriKA Union Karlsruhe fü r einen diskriminierungs- und rassis- musfreien Umgang miteinander ein. Das Internationale Begegnungszentrum (ibz) setzt sich seit 1995 fü r eine solidarische und weltoffene Gesellschaft, fü r den Abbau von Vorurteilen und gegen Rechtsextremismus ein. Dies geschieht durch ein breites Angebot an interkulturellen und gesellschaftspoliti- schen Veranstaltungen, aber auch durch die Fö rderung von Begegnungen in Projekten. Das ibz ist außerdem zentrale Anlaufstelle fü r alle Fragen rund um das Thema Zuwanderung. Die Veranstaltung wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Karlsruhe. Samstag, 24. Oktober Faire Kleidung – klar, aber wo? Eine StadtRadtour zu Karlsruher Geschäften mit fairen Textilien Veranstalterin Micha Lokalgruppe Karlsruhe Uhrzeit 9:30 bis 12 Uhr Treffpunkt Nehemia-Initiative, Winterstraße 29, 76137 Karlsruhe (großes Tor) Kontakt micha.ka@nehemia-initiative.de Teilnahme nur mit Anmeldung! Internet micha.nehemia-initiative.de Fair hergestellte Schokolade oder Kaffee sind leicht zu beschaffen. Doch wo kann man in Karlsruhe fair hergestellte Kleidung kaufen? Dieser Frage sind wir auf den Grund gegangen und haben herausgefunden, dass es nicht nur im Internet, sondern auch in Karlsruher Geschäften ein überra- schend vielfältiges Angebot gibt. Dieses Angebot möchten wir im Rahmen unserer fairen StadtRadtour erfahrbar machen. Zu Beginn geben wir einen Überblick über die wichtigs- ten Kleidersiegel. Anschließend lernen wir die modische ökofaire Vielfalt der Karlsruher Kleiderläden in einer circa zweistündigen Fahrradtour kennen. Einen tieferen Einblick in die Thematik erhalten wir in Gesprächen mit unterschiedlichen Ladenbesitzerinnen. Ende der Tour wird am Gutenbergplatz sein. Um den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten, fi ndet die Radtour in mehreren kleinen Gruppen mit begrenz- ter Teilnehmerzahl statt. Für die Planung ist daher eine Anmeldung erforderlich unter: micha.ka@nehemia-initiative.de Micha Deutschland e. V. ist ein christliches Netzwerk und möchte Menschen begeistern und befähigen, sich für globale Gerechtigkeit einzusetzen und extreme Armut zu bekämpfen. Micha Deutschland ist Teil der globalen Kampagne Micah Global und versteht sich als Antwort auf die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) der Vereinten Nationen. Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte ein Fahrrad mitbringen!. Donnerstag, 22. Oktober Trinkwasser der Zukunft – Workshop Veranstalterin a tip:tap e. V. Uhrzeit 18 bis 20 Uhr Ort Zukunftsraum, Rintheimer Straße 46, 76131 Karlsruhe Kontakt karlsruhe@atiptap.org Internet www.atiptap.org/projekte/wasserwende „Willkommen im Jahr 2030! Prognosen um 2018 haben behauptet, dass bis 2030 mehr als die Hälfte der Welt- bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser haben wird. Seitdem ist viel passiert: Auf dem Höhepunkt der Klimakrise haben die Menschen 17 Nachhaltigkeitsziele entwickelt, um den Folgen ihrer Lebensweise entgegen- zuwirken. Die Ziele wurden erreicht, so dass sich die Prognosen glücklicherweise nicht bewahrheitet haben. Ein wichtiger Beitrag zu diesem Erfolg war das Erreichen des Nachhaltigkeitsziels 6 ,Wasser schützen‘, indem immer mehr Städte und Schulen zu Blue Communities geworden sind. Eine wahre Welle ist entstanden und die Zivilgesellschaft hat sich gemeinsam mit der Politik aktiv für das Wasser eingesetzt.“ So oder so ähnlich könnte in zehn Jahren von unserer Gegenwart gesprochen werden – wenn wir den Wandel aktiv unterstützen. Lasst uns in die Rolle von Zeitzeugen schlüpfen, mehr über Wasserprivatisierung, über „Blue Community“ und über die Frage erfahren, woher unser Trinkwasser hier in Karlsruhe überhaupt kommt. Umwelt- und Arbeitsschutz | 6160 | Faire Wochen 2020 „Faire“ Cafés in Karlsruhe Nach all den Informationen haben Sie sich ein faires Tässchen Kaffee verdient! Wo kann ich einen fair gehandelten Kaffee trinken, wenn ich nicht zu Hause bin? Wir möchten an dieser Stelle exemplarisch Cafés, Geschäfte mit Cafébetrieb und sonstige Einrichtungen vorstellen, die fair gehandelten Kaffee und/oder weitere faire Produkte im Angebot haben. Wir können hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und freuen uns über jedes Café, welches fair gesiegelten oder glaubwürdig und nachweisbar fair gehandelten Kaffee im Sortiment hat! AKK Café im alten Stadion Studentisches Kultur-Café mit fair gehandeltem Biokaffee Paulckeplatz 1, 76131 Karlsruhe www.akk.org Ateliercafé ANA & ANDA Café mit natursüßen und herzhaften Genuss- Spezialitäten mit biologischen und fair gehan- delten Zutaten Akademiestraße 48, 76133 Karlsruhe www.ateliercafe.anaundanda.de Café Pan Crêpes-Bio-Restaurant mit fairem Kaffee, Tee und Bananen Kaiserstraße 50, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 3505858 www.cafepan.de Café Vis-à-vis Fairer Kaffee, Tee, Kakao und Zucker im Sortiment am Walther-Rathenau-Platz Bienwaldstraße 18, 76187 Karlsruhe www.vis-a-vis-cafe.de El Tesoro Lateinamerikanisches Café mit Bazar und fairem Kaffee Rheinstraße 65, 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 5966690 | 0176 43003254 www.eltesoro.de Evangelische Ladenkirche SENFKoRN Ladenkirche mit fair gehandeltem Kaffee und Tee Anna-Lauter-Straße 13, 76137 Karlsruhe www.ladenkirche-senfkorn.de Kulturküche Kulturzentrum mit warmer Küche Nachhaltiges, saisonales, regionales Essen fairer Kaffee im Angebot Kaiserstraße 47, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 96311487 www.kulturkueche-karlsruhe.de LaurentiusCafé Familienfreundliches und barrierefreies Café mit fairem Kaffee im Ausschank Schäferstraße 15, 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 4705635 www.laurentiuskirche-hagsfeld.de MoccaSin Coffee Karlsruhe Fairer Kaffee im Angebot Ritterstraße 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 9212127 www.moccasin-coffee.de Weltladen Karlsruhe Fair-Trade-Produkte und Stehcafé mit fair gehandeltem Angebot Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 32050 www.apdw.de Wohnzimmer Café mit Kaffee, Limonade und mehr aus fairem Handel Zähringerstraße 96, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 46720977 www.wohnzimmer-karlsruhe.de und ... Die Badische Backstub´, Backwerk und Tchibo schenken nur fair gehandelten Fairtrade-Café in ihren Filialen aus. © Bild von Myriam Zilles auf Pixabay Umwelt- und Arbeitsschutz | 6362 | Faire Wochen 2020 „Faire“ Textilien in Karlsruhe Wo kann ich einkaufen, wenn ich auf der Suche nach fair gehandelten Textilien bin? Eine gute Alternative und auch nachhaltig sind natürlich die vielen Second Hand Läden in Karlsruhe! Und fündig wird man natürlich auch im Internet zum Beispiel unter www.gruenemode.com und www.fairtradekleidung.org. Aber so richtig neu und vor Ort zum Anprobieren? Auch dieses Jahr möchten wir wieder exemplarisch Läden vorstellen, die fair gehandelte Textilien in Karlsruhe anbieten. Doch auch in anderen Läden kann es sein, dass sich Ware fi ndet mit Siegeln wie dem Fairtrade Cotton Siegel, dem Fair Ware Foundation Siegel (FWF), dem Global Organic Textile Standard (GOTS) oder dem Siegel des Internationalen Verbandes der Naturtextilwirtschaft (INV Best) ). So verkauft zum Beispiel „Waschbär“ Naturtextilien und GOTS und FWF-zertifi zierte Ware. Diese Siegel sind auf dem Bastelbogen abgebildet, der in diesem Heft auf Seite 9 zu fi nden ist. Sie sind im Bereich faire und ökologische Textilien besonders empfehlenswert! Am besten ausschneiden und als Gedächtnisstütze in den Geldbeutel legen! Und ruhig auch mal in Läden nachfragen! Comazo Store Karlsruhe Unterwäsche und Nachtwäsche GOTS und Fairtrade Cotton Karlstraße 56, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 46713632 www.comazo.de FaireWare Nachhaltige Produkte, auch Textilien GOTS, FWF Herrenstraße 46, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 46716997 www.faireware.de LadenZWEI Mode abseits des Mainstreams Schwerpunkt faire Produktion Goethestraße 41, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 96492212 www.ladenzwei.com Spinnrad Naturtextilien IVN BEST, GOTS Karlstraße 99, 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 494897 (auch WhatsApp möglich) www.spinnrad-naturtextilien.com Waschbär Naturtextilien und mehr GOTS, FWF Rüppurer Straße 92, 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 4764921 www.waschbaer.de Weltladen Karlsruhe Alles aus dem Fairen Handel WFTO, GOTS, Fairtrade Cotton, FairWear Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 32050 www.apdw.de Fairtrade-Baumwolle Foto: Suzanne Lee Impressum Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz Markgrafenstraße 14, 76131 Karlsruhe Telefon 0721 133-3101 E-Mail umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de Internet www.karlsruhe.de//b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/agenda21/fairewoche Redaktion: Gisa Bauer, AEW e. V./Weltladen Layout: Zimmermann Bilder: Das Urheberrecht liegt, wenn nicht anders angegeben, bei den beteiligten Akteuren sowie den von ihnen beauftragten Fotografen selbst. Die Veranstaltungsanbieter sind für die Inhalte ihrer Angebote allein verantwortlich. Druck: Rathausdruckerei auf 100 Prozent Recyclingpapier Stand: Juli 2020
https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/agenda21/fairewoche/HF_sections/content/ZZnIIBJRLsn0vC/ZZoIwrOkx59EzH/Programmheft_Faire%20Woche%202020_web.pdf
Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz Naturschutzprojekt des Jahres 2018 Das Bündnis "Kommunen für biolo­gi­sche Vielfalt" (Bünd­nis­) ­ver­leiht dem Projekt "Schü­ler/in­nen erleben Natur­schutz" der Stadt Karlsruhe den Titel "Natur­schutz­pro­jekt des Jahres 2018". Die Stadt erhält einen Einkaufs­gut­schein der Rieger-Hofmann GmbH im Wert von 1.000 €. Die Auszeich­nung erfolgt im Rahmen des gleich­na­mi­gen Projekt­wett­be­werbs, mit dem das Bündnis alle zwei Jahre vorbild­li­ches Engagement seiner Mitglieder in Sachen Na­tur­schutz honoriert. Kreative Grünflä­chenäm­ter, die naturnah wirtschaf­ten, ziel­ge­rich­tete Maßnahmen im Arten- und Biotop­schutz, die Raum ­schaf­fen für seltene Tier- und Pflan­zen­ar­ten oder Um­welt­bil­dungs­an­ge­bote zur Stärkung des öffent­li­chen ­Be­wusst­seins zur Bedeutung der biolo­gi­schen Vielfalt werden ­durch die Deutsche Umwelt­hilfe ausge­zeich­net. Städte und Ge­mein­den spielen angesichts ihrer umfas­sen­den Aufgaben in Planung, Verwaltung und Politik eine wichtige Rolle beim Erhalt der biolo­gi­schen Vielfalt. Mit dem Natur­schutz­pro­jekt des Jahres­ ho­no­riert das Bündnis Kommunen, die dieser Verant­wor­tung auf be­son­ders vorbild­li­che Weise gerecht werden. "Mit Um­welt­bil­dungs­an­ge­bo­ten für Kinder ... veran­schau­li­chen die aus­ge­zeich­ne­ten Projekte aus Karlsruhe und Riedstadt, wie sich ­kom­mu­nale Handlungs­spiel­räume effektiv zur Förderung der bio­lo­gi­schen Vielfalt nutzen lassen." begründet Robert Spreter, Geschäfts­füh­rer des Bündnisses die Auszeich­nung. Im Rahmen des Projekts "Schü­ler/in­nen erleben Natur­schutz" ­ver­mit­telt die Stadt Karlsruhe Viert­kläss­lern seit 2004 Um­welt­wis­sen in Kombi­na­tion mit Natur­er­fah­rung. In 17 Grund­schu­len fand seit 2004 eine Unter­richts­ein­heit zu Themen wie Landschafts­ge­schichte oder Biotopp­flege eines nahege­le­ge­nen Na­tur­schutz­ge­biets oder einer ebenso schutz­wür­di­gen Fläche ­statt. Am einem Folgetag besuchen die Kinder das jewei­li­ge ­Ge­biet, leisten dort Pflege­ar­bei­ten (zum Beispiel Entfernen von Neo­phy­ten) und lernen heimische Pflanzen und Tiere kennen. Ebenfalls ausge­zeich­net wurde das Projekt "Rena­tu­rie­rung von Strom­tal­wie­sen" der Stadt Riedstadt. Naturschutzprojekt des Jahres 2018
https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/naturschutz/naturerleben/schuelererlebenns/naturschutzprojekt2018
Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz Gewinner Preisverleihung 2017 Kategorie „Klimaschutz“: Goethe-Gymnasium Das Goeth­egym­na­sium hat sich 2017 das erste Mal für die Auszeich­nung „Grüne Pyramide“ beworben. Viele der Aktivi­tä­ten an der Schule sind noch nicht lange etabliert, was aber durch das Engagement sowohl auf Ebene der Schul­lei­tung, im Kollegium und bei der Schüler­schaft aufgewogen wird. Bildquelle: Goethe Gymnasium - fairhan­del­bar AG Kategorie „Gesundheit“: Hans-Thoma-Schule Soziales Lernen, gesunder Mix aus Bewegung, Konzen­tra­tion und Entspan­nung sowie harmo­ni­sches Mitein­an­der sind zentrale Werte der Hans-Thoma-Schule. In der Innenstadt gelegen, hat sich die Ganzta­ges­grund­schule daher mit viel Engagement neben liebevoll gestal­te­ten Unter­richts­räu­men Oasen der Ruhe und der Bewegung geschaffen. Erstaun­lich, wie viel Gesund­heits­för­der­li­ches auf so knapp bemessener Fläche umgesetzt werden kann! Flure sind mit Topfpflan­zen begrünt; der Pausenhof lädt ein zum Klettern, Chillen oder Jäten in den Blumen­bee­ten. Das Mittages­sen in der Mensa wurde als zu laut und zu wenig entspan­nend empfunden, eine Kunst­ak­tion erbrachte textilen Wandschmuck und Behänge aus Wolle, die nun geräusch­däm­mend wirken. Benimm­re­geln werden auf kreative Art und Weise – als Gedicht für die Eltern vor dem Schultor beispiels­weise – gestaltet. So kann ein positives Mitein­an­der gedeihen und Einhaltung der Regeln für gegen­sei­tige Rücksicht­nahme und Respekt. Kategorie „Gesundheit“: St. Dominikus-Gymnasium Das St. Dominikus-Gymnasium ist ein katho­li­sches Mädchen­gym­na­sium am Rande der Kernstadt. Auch hier ist der Platz für Frei- und Grünräume beengt. Umso wichtiger ist auch hier das Engagement von Schul­lei­tung, Lehrer­schaft und Schüle­rin­nen, die vorhan­de­nen Möglich­kei­ten zu nutzen und gesund­heits­för­der­li­ches Grün in die Klassen­zim­mer zu bringen. Der Pausenhof erlaubt neben der Entspan­nung und dem Gespräch auch jede Menge Bewegung mit einer Kletter­wand und einem großen Sortiment an Spiel- und Sport­ge­rä­ten.Ein Allein­stel­lungs­merk­mal ist die sehr anspruchs­volle und zeitauf­wen­dige Ausbildung der Schul­sa­ni­tä­te­rin­nen, die mit einer Prüfung abschließt und eine umfassende Notfall-Erstver­sor­gung durch die Teams erlaubt. Kategorie „Umwelt & Faire Welt“: Schulzentrum Neureut Im Schul­zen­trum Neureut engagieren sich Gymnasium und Realschule seit vielen Jahren gemeinsam aktiv für den Umwelt- und Klima­schutz. Bereits 2004 wurde das Zentrum für sein Umwelt­ma­na­ge­ment­sys­tem nach dem europäi­schen EMAS-Standard (Eco-Management and Audit Scheme) zerti­fi­ziert und seitdem turnus­mä­ßig revali­diert. In den Kategorien Klima­schutz und Natur­schutz hat sich das engagierte Umweltteam in den vergan­ge­nen Jahren schon erfolg­reich um die Grüne Pyramide beworben. Auch kreative Aktivi­tä­ten zu den Themen Umwelt­schutz und Fair Handel(n) werden stetig entwickelt und im Schulall­tag dauerhaft etabliert. Recycling-Papier und umwelt­freund­li­che Reini­gungs­mit­tel, saisonal und regional ausge­rich­tete Mittags­ver­pfle­gung und der verant­wor­tungs­volle Umgang mit den Resten, Mehrweg­ge­schirr auch bei Festen und Ausflügen, Samme­lak­tio­nen für Altpapier und Alt-Handys, Kleider­tausch-Aktionen und Upcycling-Projekte – die Liste der Aktivi­tä­ten für eine bewusste Lebens­weise der Jugend­li­chen und ihrer Lehrkräfte ist lang. Über die Grenzen von Karlsruhe hinaus pflegen die Schulen zudem eine Partner­schaft mit dem Colegio San Miguel de Los Bancos in Equador und unter­stüt­zen die „Freund­schafts­brücke Nicaragua“.
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Angebote Konsum und Klima für alle Altersstufen Nr. Thema Name Fach Klasse Thema Zeit 3.1 Modernes Re-Design - Modische Unikate aus ausgedienten Textilien Textiles Werken, Kunst Alle Kl. 3 bis 5 Konsum und Klima 4 3.2 Upcycling – aus alten Wertstoffen entstehen neue Produkte Textiles Werken, Kunst Kl. 3 bis 5 Konsum und Klima 3 3.3 Schüler*innen- Klimaschutzgipfel Sachunterricht, WZG Kl.6 bis 9 Konsum und Klima 3 3.4 Der Klimawandel und die aktuelle Klimaentwicklung Sachunterricht, WZG Kl. 6-9 Konsum und Klima 3.5 Naturphänomene erforschen und experimentieren: Themenkreis Wasser - Wasserkreislauf und Klima BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 0,75 3.6 Naturphänomene erforschen und experimentieren: Themenkreis Wasser - Aggregatszustände, Zusammenhänge Klima- erwärmung BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 0,75 3.7 Naturphänomene erforschen und experimentieren: Themenkreis Wasser – Schwimmen, Schweben oder Sinken, warum, wieso. BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 0,75 3.8 Naturphänomene erforschen und experimentieren: Themenkreis Wasser - Kartesischer Taucher und tanzende Trauben BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 0,75 3.9 Naturphänomene erforschen und experimentieren: Themenkreis Luft - Wie fliegen Raketen eigentlich in das Weltall? BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 1,5 3.10 Nachhaltige Energie nutzen mit Solartechnik: Themenkreis Energie und erneuerbare Energien - Wir bauen Sonnenblumen BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 1,5 3.11 Nachhaltige Energie nutzen mit Solartechnik: Themenkreis Energie und erneuerbare Energien - Wir bauen Solarhubschrauber BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 1,5 3.12 Kunst-Stoff-Kunst-Aktion gegen Plastikvermüllung unserer Gewässer. Umweltschutzaktion gegen Plastikmüll-Konsum KUW GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-12 Konsum und Klima 1,5 3.13 Technik-Workshop Motorboote bauen und löten lernen (mit oder ohne Konsummüll) BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 5 3.14 Technik-Workshop Elektroautos bauen und löten lernen. 3-2-1-go! So macht Mobilität lernen richtig Spaß BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 5 3.15 Technik-Workshop LED-Lampen bauen, die ihre Farbe wechseln können. Energie, Stromkreis, Löten, Bauen und kreativ gestalten BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-7 Konsum und Klima 3 3.16 Technik Workshop Robotics bauen. Bauen löten lernen, gestalten und schon sausen die Robotics durchs Klassen- zimmer! BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-10 Konsum und Klima 3 3.17 Keramik statt Plastik. Töpfern mit der mobilen Töpfer- werkstatt. Spielzeuge und Geschirr aus Ton selbst gestalten, statt Plastik kaufen. KUW, BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-10 Konsum und Klima 1,5 3.18 Keramik statt Plastik. Glasieren von getöpfertem Steinzeug oder Geschirr KUW, BNT, MeNuk, SU, NWA GS Kl. 1-4, alle weiter-führenden Schulen Kl. 5-10 Konsum und Klima 2,25 3.19 Boden - mehr als ein Lebensraum Sachunterricht, Geographie GS Kl. 1bis4,, Sek.st.I, Kl.8 bis 10, Gym. Kl. 8 bis 10 Klima 3 3.20 Dynamik der Erde Sachunterricht, Geographie GS Kl. 1bis4, Sek.st.I, Kl.8 bis 10, Gym. Kl. 8 bis 10 Klima 3 3.21 Das Klima der Vorzeit Sachunterricht, Geographie GS Kl. 1bis4,, Sek.st.I, Kl.8 bis 10, Gym. Kl. 8 bis 10 Klima 3 3.22 Salz ist nicht gleich Salz Sachunterricht, Geographie, Biologie GS Kl. 1bis4,, Sek.st.I, Kl.8 bis 10, Gym. Kl. 8 bis 10 Klima 3 3.23 Erneuerbare Energien: Geothermie Sachunterricht, Geographie GS Kl. 1bis4,, Sek.st.I, Kl.8 bis 10, Gym. Kl. 8 bis 10 Klima 3 3.24 Klimaschutz mit unendlicher Energie Sachunterricht, Kunst und Werken GS Kl.1-4 Sekundar-stufe I Kl.5-6 Konsum und Klima 5 3.25 Papier hat viele Seiten Sachunterricht, Kunst und Werken, AES, BNT GS Kl.1-4 Sekundar-stufe I Kl.5-8 Konsum und Klima 5 3.26 Leute machen Kleider Sachunterricht, Kunst und Werken, AES, Geographie GS Kl.3-4 Sekundar-stufe I Kl.5-10 Konsum und Klima 5
https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/umweltbildung/umwelt/umweltthemen/antrag/HF_sections/content/ZZoZ40Zui9wUDM/3_%20Konsum%20und%20Klima.pdf
umwelttipps_broschüre.pub Auch die Umwelt feiert mit Tipps für eine umwelt- und klimafreundliche Veranstaltungsorganisation Herausgeber Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz Markgrafenstr. 14, 76131 Karlsruhe Tel.: (0721) 133 - 3101 E-Mail: umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de Internet: www.karlsruhe.de/umwelt Texte Mechtild Bauer, Umwelt- und Arbeitsschutz Dr. Volker Hahn, Umwelt- und Arbeitsschutz Daniel Hogenmüller, Umwelt- und Arbeitsschutz Rainer Kastner, Umwelt- und Arbeitsschutz Redaktion Daniel Hogenmüller, Umwelt- und Arbeitsschutz Layout Ralph Karbstein, Umwelt- und Arbeitsschutz Bildnachweise Mechtild Bauer, Umwelt und Arbeitsschutz: S. 7 (links oben, rechts oben, links unten), S. 8 (links, rechts unten) Birke Bronner, Stadtplanungsamt: S. 12 (rechts oben) Roland Fränkle, Bildstelle der Stadt Karlsruhe: Titelseite (rechts oben), S. 7 (oben Mitte), S . 16 Horst Geppert: S. 5 (links) Andrea Hahne, Umwelt und Arbeitsschutz: S. 12 (links) Günter Havlena / pixelio.de: S. 11 (rechts oben) Daniel Hogenmüller, Umwelt- und Arbeitsschutz: S. 4 (rechts) istockphoto.com / Trout55: S. 14 (oben) istockphoto.com / mgkaya: S. 15 (rechts) Karlsruher Verkehrsverbund GmbH: S. 11 (links oben und unten) Rainer Kastner, Umwelt und Arbeitsschutz: Titelseite (links, rechts Mitte), S. 3 (oben Mitte), S. 4 (links), S. 8 (rechts Mitte), S. 11 (oben Mitte), S. 12 (rechts Mitte und unten) Volker Knopf: S. 7 (rechts unten) Christina Müller, Evangelisches Dekanat Karlsruhe: S. 13 Monika Palme-Mittman, Amt für Abfallwirtschaft: S. 5 (rechts) Paulwip / pixelio.de: S. 3 (links oben) A. Reinkober / pixelio.de: S. 8 (rechts oben) Stadtmarketing Karlsruhe GmbH: Titelseite (unten) Stadtwerke Karlsruhe GmbH: S. 14 (links) Rainer Sturm / pixelio.de: S. 3 (rechts oben) Dr. Volker Teichert, Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft (FEST): S. 10 Impressum 1 Inhaltsverzeichnis Vorwort ……………………………………………………………….……………. 2 Ohne größere Reste: Abfall ………………………………………………...…… 3 Mit Genuss: Verpflegung ………………………………………………………… 7 Ohne Auto: Mobilität …………………………………………………………….. 11 Weniger CO2: Energie und Klimaschutz …………………………………….… 14 Und sonst noch ………………………………………………………………...….. 17 Checkliste: Alles auf einen Blick ………………………………………………… 18 Anhang: Adressen, Internetseiten, Literatur ……………………………..…... 20 Feierlichkeiten und Veranstaltungen ha- ben einen festen Platz in Karlsruhe und bestimmen die At- traktivität unserer Region ganz wesent- lich mit. Ob Großver- anstaltung, Stadtteil- und Bürgerfest oder die jährliche Vereins- feier: Wenn viele Menschen zusammenkommen, hat das unwei- gerlich auch Einfluss auf die Umwelt. Das be- ginnt bereits mit der An- und Abreise der Gäste, vor allem, wenn viele mit dem eigenen Auto kommen. Es wird Energie verbraucht, auch indi- rekt beispielsweise für die Verpflegung. Und es entsteht Müll, der außerdem oft dort landet, wo er gar nicht hingehört. Deshalb sollten Maßnah- men zur Abfall- und Verkehrsvermeidung sowie zur Energieeinsparung Kriterien sein, die bei der Planung und Durchführung eines Festes mitbe- rücksichtigt werden. Bereits vor über 20 Jahren hat der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe beschlossen, dass bei Stadt- teil- und Straßenfesten, Jahrmärkten und so weiter die Verwendung von Einweggeschirr un- tersagt ist, soweit dies rechtlich möglich und hygienisch unbedenklich ist. Bei Veranstaltun- gen in städtischen Räumen sowie Veranstaltun- gen, die von der Stadt unterstützt werden, darf generell kein Einweggeschirr verwendet wer- den. Dieser Beschluss hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren - er gilt wohlgemerkt auch weiterhin. Allerdings hat sich das Spektrum aus Umweltsicht seitdem deutlich erweitert: So ist der Klimaschutz zu einem allgemein bestim- menden Gesellschaftsthema geworden. Viele Großveranstaltungen setzen sich mittlerweile sogar das Ziel klimaneutral zu sein. Wir machen uns auch wieder mehr Gedanken, woher Le- bensmittel kommen beziehungsweise wie sie produziert werden. Und nicht zuletzt bieten die Bemühungen der Stadt zur Förderung des Fahr- radverkehrs oder dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs geeignete Schnittpunkte für die Veranstaltungsorganisation. So oder so gilt: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dem Umwelt- und Klimaschutz Rechnung zu tra- gen, ohne den Spaß beim Feiern zu verlieren. Bei einer guten Organisation macht ein umwelt- verträgliches Fest auch weder mehr Arbeit, noch kostet es unbedingt mehr. Außerdem sollte man die repräsentative Wirkung ökologischer Maß- nahmen nicht unterschätzen. Ziel dieser Handreichung ist es, einen ersten Überblick zu geben, wie Veranstaltungen um- welt- und klimafreundlich durchgeführt werden können. Auf den nächsten Seiten finden Sie des- halb eine Reihe nützlicher Tipps, Umsetzungs- beispiele sowie weiterführender Quellen, die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen. Auch wenn Sie nicht alle Vorschläge beherzigen können oder wollen: Sie leisten mit jeder Maßnahme einen wichtigen Beitrag. Und Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Ge- hen Sie also ruhig Schritt für Schritt vor und nehmen Sie sich bei regelmäßigen Veranstaltun- gen jedes Mal einfach einen neuen, zusätzlichen Punkt vor. Dafür schon mal meinen herzlichen Dank! Klaus Stapf Bürgermeister 2 Vorwort 3 Ein zentraler Ansatzpunkt für ein umwelt- freundlich organisiertes Fest ist das Abfallmana- gement. Dabei gilt: Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Leider sieht die Realität bei manchen Veranstaltungen oft etwas anders aus. Davon zeugen zumindest randvolle Abfall- behälter und große Mengen an Wegwerfge- schirr, Plastikbechern oder übrig gebliebenen Werbeflyern. Im Grunde besteht das Erfolgsre- zept nur aus zwei „Zutaten“: Der Abfallvermei- dung und der Abfallverwertung. Beide Aspekte sollten Sie bereits frühzeitig bei der Planung Ihrer Veranstaltung einbeziehen. Abfallvermeidung Wo gehobelt wird, da fallen Späne… Und wo gegessen wird, da fallen Abfälle an. Gerade der Verpflegungsbereich trägt bei Veranstaltungen maßgeblich zum Abfallaufkommen bei. Eine besonders wirkungsvolle Maßnahme stellt hier die Verwendung von Mehrweggeschirr anstatt Papptellern, Plastikbechern und ähnlichem dar. Das heißt, die meisten Speisen werden auf Kera- miktellern und mit Besteck angeboten. Geträn- ke wiederum gibt es - zum Teil frisch gezapft - nur in Gläsern oder Mehrwegflaschen. Das senkt nicht nur das Abfallaufkommen, sondern ist auch stilvoller und trägt wegen des hohen Trink- und Esskomforts zu einer guten Festatmo- sphäre bei. Können aus Sicherheitsgründen keine Trinkglä- ser eingesetzt werden, so bieten sich Mehrweg- becher aus bruchsicherem Kunststoff an. Sie sind bedruckbar (zum Beispiel mit passendem Schrift- zug oder Signet für Ihr Fest) und lassen sich bis zu hundert Mal waschen und wieder verwen- den, bevor sie aus Hygienegründen ausge- tauscht werden müssen. Bei größeren Veranstal- tungen ist zudem die Einführung eines Pfand- systems (am besten in Kombination mit einer Pfandmarke oder einem Bon) sinnvoll, damit die Gäste das ausgegebene Geschirr wieder wohlbe- halten zurückbringen. Die Nutzung von Mehrweggeschirr lohnt sich vor allem bei regelmäßig stattfindenden Festen. Viele Vereine haben sich deshalb im Laufe der Zeit ein festes Sortiment an Tellern, Besteck und Gläsern zugelegt, das immer wieder verwendet werden kann und sich in den Folgejahren trotz der höheren Erstinvestition schnell bezahlt macht. Aber selbst bei einmaligen Anlässen muss es nicht zwangsläufig auf Einweg hinaus- laufen. Denn Mehrweggeschirr lässt sich auch mieten oder beim beauftragten Caterer gleich mitbestellen. Die Umwelt dankt es Ihnen auf jeden Fall, vergleichende Studien kommen je- denfalls zu dem Ergebnis, dass Mehrweggeschirr in einer ökologischen Gesamtbilanz (also etwa unter Einbeziehung des Strom- und Wasserbe- darfs für das Spülen) deutlich besser abschnei- det als Einwegprodukte. Bei der Erhebung eines Pfands sollte die Geschirrrückgabe ebenfalls gut organisiert sein - wie hier beim Brigandefeschd. Beispiel: Trinkwassermobil der Stadtwerke Karlsruhe Rund 25 Mal jährlich gehen die Stadtwer- ke Karlsruhe mit ihrem Trinkwassermobil vor Ort, um bei verschiedenen Veranstaltungen und in den Freibädern für die gute Qualität des Karlsruher Trinkwassers zu werben. Für die Aus- gabe der gesprudelten Erfrischung kommt ein Mehrwegbecher aus Kunststoff zum Einsatz: „Der ist für unsere Zwecke ideal“, so Monika Kreiner von den Stadtwerken. „Er ist leicht und äußerst robust, lässt sich gut stapeln und kommt Ohne größere Reste: Abfall auch ohne Pfand fast immer wieder zurück. Nur beim Badenmarathon und weiteren Laufveran- staltungen mussten wir wegen dem enormen Andrang leider davon abkommen und auf Ein- wegbecher umstellen. Allerdings beschaffen wir diese dann aus Umweltgründen bewusst nicht aus Plastik, sondern aus nachwachsenden Roh- stoffen.“ Mit einem Partyservice oder Caterer lässt sich in der Regel vereinbaren, dass das Geschirr gerei- nigt oder gegen Aufpreis ungespült zurückge- geben werden kann. Eine elegante Lösung für „Selbstspüler“ gerade bei größeren Festen stellt die Anmietung eines Spülmobils dar, das als Al- ternative zu mehreren separaten Spülstationen einige Vorteile bietet: Es ist im Sinne des Le- bensmittelrechts hygienisch, besonders leis- tungsfähig und sparsam im Verbrauch von Was- ser, Strom und Reinigungsmitteln. So sind 200 Teller in weniger als 5 Minuten schnell gerei- nigt. Zu den Anbietern eines Spülmobils gehö- ren die städtischen Arbeitsförderungsbetriebe. Der transportable Anhänger kommt unter ande- rem regelmäßig beim Unifest, der Hagsfelder Kerwe, dem Fest der Völkerverständigung oder beim Narrenum- zug in Grötzin- gen zum Einsatz. Außen hui, innen genauso: Das mietbare Spülmobil der Arbeitsförderungsbetriebe Hinter den Kulissen sollte Mehrweg ebenfalls die erste Wahl sein: Achten sie also spätestens beim Einkauf, dass Getränke in wieder verwend- baren Gebinden (zum Beispiel Fässer, Mehrweg- flaschen) angeliefert werden und Lieferanten oder Caterer Mehrwegbehältnisse einsetzen (beispielsweise können Fleisch- und Wurstwaren in Mehrwegwannen anstatt in Styroporkisten transportiert werden). Über das Thema Mehrweg hinaus gibt es natür- lich noch weitere Ansatzpunkte, wie sich Abfäl- le gezielt vermeiden lassen: Großgebinde statt Klein-Klein: Der Einsatz von Großpackungen wie bei Senf, Ketchup oder (Kaffee-)Milch erspart eine Menge an kleinen Portionspa- ckungen (Senftütchen und ähnliches). Kundenfreundlicher ist es ohne- hin, denn so können die Gäste ganz nach ihrem persönlichen Geschmack portionieren. Neben den üblichen Gebindegrößen bietet der Handel auch Verpackungslösungen, die auf professio- nelle Spendervorrichtungen abgestimmt sind. Solche Spender aus Edelstahl nutzt beispielswei- se die Freiwillige Feuerwehr Hohenwettersbach für ihre Feste (siehe Foto). Ohne Geschirr und Besteck: Einfach, aber höchst effektiv ist die Ausgabe von geeigneten Speisen in Papiertüten oder auf die Hand. Bekanntestes Beispiel ist sicherlich die Wurst im Brötchen. Aber auch kleine Häppchen auf Holzspießen oder der Trockenkuchen in der Serviette lassen sich hier nennen. Langlebig und stilvoll: Wesentlichen Anteil am Charakter einer Veranstaltung hat die Fest- und Tischdekoration. Geben Sie hier möglichst lang- lebigen und wieder verwendbaren Produkten den Vorzug (zum Beispiel waschbare Tischde- cken anstatt Einmaltischdecken aus Kunststoff oder Papier). Weniger Papier ist mehr: Abfallvermeidung be- ginnt bereits beim Veranstaltungsprogramm und dessen Bekanntmachung. Denn ein Großteil der im Vorfeld oder direkt beim Fest ausgeleg- ten Flyer und Handzettel landet erfahrungsge- mäß schnell im Müll oder auf dem Boden und verfehlt so seinen eigentlichen Zweck. Alternati- ve Kommunikationsformen wie eine intensive Pressearbeit oder mehrere, strategisch gut posi- tionierte Programmplakate können hier durch- aus den gleichen Effekt erzielen. Wer auf ge- druckte Werbemittel nicht verzichten will, sollte zumindest die Auflage dem tatsächlichen Be- darf anpassen. Das erspart unnötige Druckkos- ten, Chemie, Wasser und Papier. Und: Verwenden Sie für den Druck möglichst Recyclingpapier (für den Selbstdruck aber auch für Druckaufträge durch Vorgabe an die Dru- ckerei). Das ist heutzutage auch in hohen Weiß- graden oder als farbiges Papier erhältlich und schneidet in der Ökobilanz deutlich besser ab als das übliche Frischfaser-Papier. 4 5 Beispiel: Brigandefeschd Interview mit Horst Gep- pert, bekannt als „Wurschtl“ und Grün- dungsmitglied der Karlsru- her Festwirte e.V. Herr Geppert, was hat sich im Laufe der Jahre beim Brigandefeschd in Sachen Umweltschutz getan? Vieles. Ich bin seit über 55 Jahren in der Branche tätig. Beim Brigandefeschd gab es anfangs Ber- ge von Abfall. Wir hatten hier früher richtige Abfallmulden stehen. Das hat sich mittlerweile deutlich geändert, jedenfalls brauchen wir schon lange keine großen Müllcontainer mehr. Das haben wir vor allem dadurch erreicht, dass wir von Einweggeschirr auf Mehrweggeschirr umgestellt haben und dieses im eigenen Spül- mobil reinigen. Auch hinter den Kulissen, also beim Ausschank, wird heute nur mit Mehrweg- gebinden gearbeitet. Was war der Auslöser für das Umdenken? Die Haltung der ursprünglich zwölf Festwirte hat sich mit der aufkommenden Mehrweg- Diskussion natürlich automatisch verändert. Ausgangspunkt bildeten Gespräche in den 1990er Jahren mit dem damaligen Umweltbür- germeister Ullrich Eidenmüller. Es waren sich damals alle schnell einig, dass wir mit Keramik- geschirr unsere Gerichte besser präsentieren können. Das Auge isst schließlich mit. Und eine Schweinshaxe mit Plastikbesteck zu schneiden - mit Verlaub - das geht gar nicht. Esskultur ohne Mehrweg ist heute gar nicht mehr vorstellbar. Umso schöner, wenn es gleichzeitig der Umwelt nützt. Und wie sieht es mit der Mülltrennung aus? Soweit wie möglich praktizieren wir die. Wenn jemand seine Speisereste in den nächsten Müll- eimer wirft, können wir das natürlich nicht än- dern. Bei der Pfandrückgabe aber kommen die Speisereste in die Biotonne und verschmutzte Servietten in den Restmüll. Schon bei der Anlie- ferung der Waren achten wir darauf, möglichst wenig Abfall zu produzieren - alleine aus Kos- tengründen, schließlich müssen wir ja auch die Entsorgungsgebühren tragen. Abends nehmen wir unsere Verpackungen mit und führen Sie der Verwertung zu. Sie sehen, dass hier auf dem Marktplatz kaum noch Abfalltonnen stehen. Genau genommen fällt ja auch nur noch Abfall durch nasse Servietten oder die Essschalen für die Currywurst an. An jedem Stand gibt es des- halb nur kleine Behälter, die wir täglich leeren. Hat sich die Entwicklung denn bewährt? Voll und ganz - und nicht nur hier in Karlsruhe. Beim Wurschtl gibt es nichts anderes mehr. Wo immer ich bin, mache ich es genauso. Zwar sind die direkten Kosten im Gegensatz zu Einweg- produkten etwas höher, insbesondere weil die Geschirrrückgabe oder das Spülen personalin- tensiver sind. Aber insgesamt wiegen die Vortei- le beim Mehrweg aus meiner Sicht die Nachteile mehr als auf. Abfallverwertung Neben der Abfallvermeidung schont die Verwer- tung von Abfällen ebenfalls Rohstoffe und Kli- ma. Voraussetzung für ein hochwertiges Recyc- ling ist allerdings die richtige Abfalltrennung. Deshalb sollten auch bei Veranstaltungen Abfäl- le, die sich nicht vermeiden lassen, konsequent getrennt und umweltgerecht entsorgt werden. Besonders gut umsetzen lässt sich dies erfah- rungsgemäß im Servicebereich, also hinter den Kulissen wie bei der Speisenzubereitung. Obli- gatorisch sollte hier eine Abfalltrennung nach den Fraktionen Bioabfall, Wertstoffe (Ver- packungen, Papier und Kartonagen) und Rest- müll erfolgen. Das Amt für Abfallwirtschaft hat die entsprechenden Behälter im Angebot und berät Sie gerne. Frittierfette, Pflanzenöle und die Inhalte von Fettabscheidern müssen generell einer getrennten Verwertung zugeführt wer- den. Gleiches gilt für sonstige Problemstoffe wie etwa Batterien. Glas ist ebenso getrennt zu er- fassen und über die Glascontainer im Stadtge- biet zu entsorgen. Um eine effektive Umsetzung des Abfallkon- zepts zu gewährleisten, ist es notwendig, alle Beteiligten im Vorfeld zu informieren bzw. zu unterweisen - Aussteller oder externes Catering- personal ausdrücklich eingeschlossen. Hier kann es zudem sinnvoll sein, entsprechende Klauseln zum Abfallmanagement im Vertragstext zu ver- ankern, um eine verpflichtende Wirkung zu er- zielen. Im Publikumsbereich, also dort, wo sich die Be- sucherinnen und Besucher aufhalten, ist eine allzu differenzierte Trennung eher schwierig. Das heißt keinesfalls, dass alles auf die „Einheitstonne“ hinauslaufen muss. Im Gegen- teil: Eine Trennung zumindest nach Wertstoffen und Restmüll ist durchaus machbar und sollte deshalb auch angestrebt werden. Vorausset- zung dafür sind leicht unterscheidbare Behälter, die an „strategisch günstigen“ Punkten (vor al- lem in der Nähe der Essstände) in ausreichender Zahl platziert werden. Für die Kennzeichnung haben sich große, farblich unterschiedliche Pik- togramme bewährt. Zusätzlich sollten Sie die Besucherinnen und Besucher während der Ver- anstaltung aktiv informieren, beispielsweise durch Hinweise im Veranstaltungsprogramm. Und ganz wichtig: Leeren Sie die Abfallbehälter regelmäßig und tragen Sie dafür Sorge, dass diese nicht überquellen. Denn sonst ist die ange- strebte Trenndisziplin schnell dahin. Hinweis im Programmheft zum Hofgutfest in Hohen- wettersbach Aufkleber wie diese helfen bei der eindeutigen Kenn- zeichnung von Abfallbehältern und sind beim Amt für Abfallwirtschaft erhältlich. 6 7 Essen und Trinken gehören zu jedem Fest - und bieten zugleich lohnenswerte Ansätze für eine umweltfreundliche Veranstaltung. Denn Lebens- mittel und Umweltschutz haben zahlreiche Überschneidungspunkte. Beispiel Klimaschutz: Der Ernährungssektor verursacht in Deutschland knapp ein Fünftel der Treibhausgasemissionen. Die Hälfte davon geht auf das Konto der Land- wirtschaft, die restlichen 50 Prozent verteilen sich auf Verarbeitung und Transport der Lebens- mittel. Unser täglich Brot - und besonders unser täglich Fleisch - hat damit einen nicht unerhebli- chen Anteil am menschenverursachten Teil des Klimawandels. Wer im Verpflegungsbereich also ökologische Akzente setzen möchte, kann sich bei der Zusammenstellung der Speisekarte an folgenden Prinzipien orientieren: regional - fair gehandelt - saisonal - mehr pflanzlich - ökolo- gisch erzeugt. Aber der Reihe nach… Regionalität Lebensmitteltransporte über weite Strecken, in LKWs oder gar per Flugzeug haben in Deutsch- land stark zugenommen - mit entsprechend ne- gativen ökologischen Folgen. Umweltbewusste Veranstalter verwöhnen ihre Gäste daher am besten mit Produkten direkt aus der Region. Die haben keine lange Anfahrt hinter sich und ganz nebenbei wird der regionale Wirtschaftsstand- ort gestärkt. In der Spitzengastronomie wird zunehmend mit regionalen Produkten gekocht. Warum nicht auch bei Ihrem Fest? So können Sie Ihr Speise- und Getränkeangebot individuell ergänzen und interessanter gestalten. Typische regionale Produkte sind beispielsweise Spargel oder Erdbeeren. Aber auch unbekannte- re Lebensmittel wie Tobinambur oder Ziegen- produkte aus dem Kraichgau machen Ihre Gäste neugierig und verleihen der Veranstaltung ein unverwechselbares Flair. Die Möglichkeiten sind jedenfalls breit gestreut, nur einige Anregungen dazu: • Biere von lokalen Brauereien • Weine aus dem Kraichgau oder anderen be- nachbarten Anbaugebieten • Säfte und Schorle von heimischen Streuobst- wiesen (beispielsweise den „Karlsruher Apfel- saft“ oder das „Äpfele“ der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe) • Brot oder Teigwaren von Karlsruher Bäckern • Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren von landwirtschaftlichen Erzeugern in der Region Natürlich hat Regionalität auch ihre Grenzen: Kaffee, Schwarztee, exotische Früchte wie Oran- gen oder Bananen sind Produkte, die immer weite Wege zu Ihrem Festzelt oder Ihrer Veran- staltung zurückgelegt haben. Wenn Sie diese Lebensmittel anbieten wollen, haben Sie die Möglichkeit, fair gehandelte Produkte zu kau- fen. Sie erkennen diese in der Regel an dem Fairtrade-Logo. Damit unterstützen Sie ange- messene Löhne für die Erzeuger in den Anbau- ländern und helfen mit, ausbeuterische Kinder- arbeit zu verhindern. Außerdem produzieren Fairtrade-Vertragspartner meist nach ökologi- schen Standards. Frisch gepresst wie „anno dazumal“ und aus der Regi- on: Der Johannisbeerschor- le-Spezialtrunk „Hansa“ der Familie Bischoff - ausge- schenkt beim 900-Jahr-Fest in Durlach-Aue (Bild links). Streuobst-Apfelsaft am Stand des Obst- und Garten- bauvereins Wolfartsweier beim 750-Jahr-Fest in Wol- fartsweier (Bild rechts). Mit Genuss: Verpflegung Gut zu wissen: Durch den Kauf fair gehandelter Produkte unterstützen Sie auch die Bemü- hungen der Stadt Karlsruhe. Denn Karlsruhe ist ausgezeichnete „Fairtrade-Stadt“ und gehört einem Kreis von mehr als 150 Kommunen in Deutschland an, die den fairen Handel gezielt fördern. So bezieht beispielsweise das Catering der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH seinen Kaffee ausschließlich aus fairem Handel. Seit 2010 ist Karlsruhe offizielle „Fairtrade-Stadt“ - Bürgermeister Klaus Stapf konnte die Auszeichnung im Rathaus entgegen nehmen. Saisonalität Gemüse und Obst aus der Region sind eigentlich unschlagbar umweltfreundlich - wenn sie saiso- nal geerntet und vertrieben werden. Deutlich ungünstiger fällt die Klimabilanz bei Produkten aus, die natürlicher Weise nicht zu jeder Jahres- zeit bei uns wachsen und aus Treibhäusern stammen. Denn diese müssen je nach Sorte und Standort beheizt werden und das hat bis zu 30 Mal höhere CO2-Emissonen als beim Freilandan- bau zur Folge. Kaufen Sie also möglichst viele (regionale) Produkte in der Saison. Bei der Aus- wahl von saisonalen Obst- und Gemüsesorten sind dabei Saisonkalender ein hilfreicher Beglei- ter - hier ein Auszug: • Januar - März: diverse Kohlsorten, Feldsalat, Lauch • April - Mai: Lauch, Blumenkohl, Brokkoli, Rhabarber, Radieschen, Spargel, Zwiebeln, diverse Salate • Juni - September: Beerenfrüchte, Steinobst, Salate, Blumenkohl, Bohnen, Brokkoli, Gur- ken, Erbsen, Tomaten, Möhren, Kartoffeln • Oktober - Dezember: Äpfel, Quitten, Trau- ben, Champignons, Kohlsorten, Feldsalat, Kartoffeln, Kürbis, Lauch, Mangold, Möhren, Nüsse, Wurzelgemüse Weniger Fleisch Statistisch gese- hen isst jeder Bun- desbürger rund 60 Kilogramm Fleisch und Wurst im Jahr. Hinzu kom- men 130 Kilogramm Milchprodukte. Ernäh- rungswissenschaftler sagen: Das ist zuviel und ungesund. Und auch das Klima leidet darunter. Denn die Produktion von tierischen Lebensmit- teln ist deutlich energieaufwändiger als die pflanzlicher Erzeugnisse. Umgerechnet verur- sacht die Produktion von einem Kilo Rindfleisch rund 13 Kilogramm CO2. Das ist so klimaschäd- lich wie eine Autofahrt von 100 Kilometern mit einem Kleinwagen! Zugegeben: Ein publikumsstarkes Fest ohne Bratwurst dürfte auf wenig Begeisterung sto- ßen, zumal viele Veranstaltungen schon vom Namen her darauf ausgerichtet sind (Hähn- chenfest, Haxenfest et cetera). Aber man sollte nicht außer Acht lassen, dass sich immer mehr Menschen dafür entscheiden, weniger oder gar kein Fleisch mehr zu essen. Nehmen Sie deshalb bewusst auch vegetarische Alternativen in Ihr Speiseangebot auf. Und das müssen keineswegs nur „Pommes“ sein. Beispielsweise gibt es vege- tarische Grillwürstchen, die man auf einem se- paraten Grill zubereiten kann. Oder leckere Pfannengerichte ohne Fleisch (und dann bitte auch ohne Speck!). Oder frisches Brot mit pflanzlichen Aufstrichen. Oder… Leckere Häppchen - rein vegetarisch: Wie hier bei der Abschlussparty zur Karlsruher Klimaschutzkampagne (Bild rechts) oder der Jubiläumsveranstaltung „15 Jahre Lokale Agenda in Karlsruhe“ (Bild links). 8 9 Bioprodukte Weiteren Einfluss auf Ihre Umweltbilanz können Sie nehmen, wenn Sie Produkte aus ökologi- schem Anbau bevorzugen oder als gezielte Er- gänzung des Speiseplans verwenden. Bio-Essen liegt jedenfalls im Trend und ökologisch ange- baute Lebensmittel weisen einen erheblich klei- neren „ökologischen Fußabdruck“ auf. Das heißt, die Umwelt wird weniger belastet, sei es durch den Verzicht auf Pestizide oder durch den Ausschluss künstlicher bzw. gentechnisch verän- derter Zusatzstoffe. Auch in Sachen Klimaschutz schneiden Bio-Lebensmittel besser ab, weil die Düngung nicht mit industriell hergestellten Mi- neraldüngern sondern vorwiegend mit Kompost oder natürlichen Stickstofflieferanten erfolgt. Bei der Tierhaltung kommen zudem die artgerechte Aufzucht und strenge Aufla- gen bei der Verwen- dung von Arzneimit- teln dazu. Bio-Lebensmittel sind stets gekennzeichnet mit dem EU-Bio-Siegel, manchmal noch mit speziellen Ver- bandssiegeln wie Demeter, Bioland oder Naturland. Über die genannten Punkte hinaus lassen sich noch einige übergreifende Aspekte nennen: Wollen Sie ein Cateringunternehmen für die Verköstigung Ihrer Gäste beauftragen? Dann benennen Sie Ihre Kriterien - wie beispielsweise einen bestimmten Anteil an vegetarischen Spei- sen oder Bio-Lebensmitteln, Kaffee nur aus Fai- rem Handel etc. - gleich in Ihrer Ausschreibung bzw. in Ihrem Auftrag. Wenn Sie Fisch verwenden oder anbieten, soll- ten Sie darauf achten, dass er aus nachhaltiger, bestandserhaltender Fischerei stammt. Achtzig Prozent der Fischbestände weltweit sind mittler- weile von Überfischung bedroht. Über ein ent- sprechendes Kaufverhalten kann hier durchaus Einfluss genommen werden. Eine gute Orientie- rung bieten vor allem spezielle Einkaufsführer (zum Beispiel des WWF oder von Greenpeace) und das MSC-Label, ein weltweit führendes Zer- tifizierungsprogramm für nachhaltig gefange- nen Fisch und Meeresfrüchte. In Deutschland sind inzwischen über 3 000 Fischerzeugnisse mit dem MSC-Siegel erhältlich. Fast alle großen Ein- zelhändler und Markenhersteller haben eigene Produkte mit dem blauen Zeichen im Angebot. Und noch ein Tipp: Wenn Sie regionale, ö k o l o g i s c h erzeugte, ve- getarische o- der fair ge- handelte Pro- d u k t e u n d Gerichte anbieten, dann sollten Sie diese durch zusätzliche Informationen oder Hinweise auf der Speisekarte hervorheben (beispielsweise mit dem Zusatz „aus unserer Region“ oder der Ver- wendung des Fairtrade-Logos). Beispiel: Jubiläumsveranstaltung der Agenda 21 Im November 2010 konnte die Karlsruher Agen- da ihr 15-jähriges Bestehen mit rund 100 Gästen feiern. Patrizia Pfitzke vom Agenda-Büro der Stadt erinnert sich: „Für unsere Jubiläumsveran- staltung wollten wir leckere vegetarische Häpp- chen anbieten. Wir haben daher mehrere Cate- ringfirmen angeschrieben und um ein Angebot gebeten, wobei die Leistungsbeschreibung den Passus ‚vegetarisch, möglichst in Bio-Qualität, aus regionalem Anbau und mit Produkten der Saison’ enthielt. So haben sich nur Firmen ge- meldet, die unsere Vorgaben auch erfüllen woll- ten. Den Zuschlag erhielt ein vegetarisches Re- staurant in Karlsruhe, das einen Partyservice an- bietet. Die Canapés waren unglaublich lecker, die Kombinationen kreativ - und die Gäste be- geistert.“ Beispiel: Internationaler Gospelkirchentag Ein Großereignis in Karlsruhe im Jahr 2010 war der 5. Internationale Gospelkirchentag, der fast 70 000 Gäste und zahlreiche Chöre aus aller Welt in die Fächerstadt lockte. Um die Umwelt- auswirkungen dieser Großveranstaltung soweit wie möglich zu reduzieren, hatten sich die Or- ganisatoren bereits im Vorfeld zahlreiche Maß- nahmen überlegt - so auch beim Catering. „Unser Ziel war es, an den Verpflegungsständen und beim Frühstück ein Angebot möglichst mit regionalen Produkten zu schaffen. Außerdem sollte ein bestimmter Anteil der Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung oder aus fairem Handel stammen“, erklärt der Koordinator Jo- chen Martin. Erreicht wurde dies zumindest teil- weise über separate Vereinbarungen mit einzel- nen Caterern. Martin: „An einem Grillstand gab es beispielsweise Bio-Bratwürste und eine Bio- Nudelpfanne. Der ausgeschenkte Kaffee war fast vollständig fair gehandelt. Und die Teilneh- merinnen und Teilnehmer in drei Schulunter- künften erhielten morgens ein öko-faires Früh- stück. Unsere Bemühungen wurden vom Publi- kum insgesamt recht gut aufgenommen, zumal wir das im Programmheft aktiv kommuniziert und auch die Essensaushänge entsprechend ge- staltet haben. Aufgrund der hohen Öffentlich- keitswirkung ist es uns darüber hinaus gelungen zwei Sponsoren zu gewinnen, die für das Früh- stück Fairtrade-Säfte und für die Veranstaltung Bio-Limonade beisteuerten.“ Bio-Catering-Stand beim Gospelkirchentag 10 Ein Großteil der Umweltbelastungen bei einer Veranstaltung entsteht in der Regel durch die An- und Abreise der Besucherinnen und Besu- cher - besonders wenn viele mit dem eigenen Auto kommen. Ein Ziel Ihrer Planung sollte es daher sein, den „Umweltverbund“ zu stärken, also die Benutzung von Bus und Bahn, des Fahr- rads oder das zu Fuß gehen gezielt zu unterstüt- zen. Davon profitiert letztlich auch der Gesamt- eindruck Ihrer Veranstaltung: Weniger Autos bedeuten weniger Parksuchverkehr, weniger zugeparkte Gehwege, weniger Verkehrschaos bei Veranstaltungsende und je nach Lage weni- ger Anwohnerprobleme. Ganz nebenbei zeigen Sie damit, dass gerade in der Freizeit ein kreati- ver und umweltbewusster Umgang mit Mobili- tätsbedürfnissen möglich ist. Ideal sind deshalb Veranstaltungsorte, die für die Mehrheit der Gäste bequem zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreich- bar sind. Wichtig: Weisen Sie bereits bei der Be- werbung auf die umweltfreundlichen Anreise- möglichkeiten und deren Vorteile hin (zum Bei- spiel im Programmheft, auf der Internetseite, in Pressemitteilungen). Denn wer im Vorfeld ge- nau weiß, dass er einen sicheren Abstellplatz für sein Fahrrad vorfindet oder zu späterer Stunde wieder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause gelangt, nimmt eine Alternative zum eigenen Auto mit gutem Gefühl in An- spruch. Mit Bus und Bahn Während des Fests sollten die Zugänge zu den nächstgelegenen Haltestellen gut ausgeschil- dert sein. Zusätzlich sollten Sie an zentraler Stel- le Informationen über die An- und Abfahrtszei- ten der öffentlichen Verkehrsmittel bereitstel- len. Die Aushangfahrpläne aller Haltestellen im Verbundgebiet des Karlsruher Verkehrsver- bunds (KVV) lassen sich bequem im Internet her- unterladen. Für viele Bus- und Straßenbahnli- nien sind zudem kleine Fahrplanhefte erhältlich, die man kostenlos auslegen kann. Bei größeren Entfernungen zur nächsten Halte- stelle ist die Einrichtung eines Shuttledienstes zu empfehlen, der regelmäßig zwischen dem Veranstaltungsort und der Haltestelle pendelt. Nicht nur ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen werden diesen Service zu schätzen wissen. Je nach Größe der Veranstaltung kommt dafür ein einfacher PKW bis hin zum Linienbus in Frage. Eine hohe Aufmerksamkeit lässt sich dabei erzielen, wenn die eingesetzten Fahrzeu- ge besonders umweltfreundlich sind oder De- monstrationscharakter haben (beispielsweise Hybrid- und Elektroautos oder ein Erdgasfahr- zeug). Oder bieten Sie als originelle Variante doch mal Fahrrad-Rikschas an, die sich ebenfalls mieten lassen. Beispiel: Tag der Erneuerbaren Energien Alljährlich findet auf dem Windmühlenberg der Tag der Erneuerbaren Energien (TdEE) statt. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder des Fahrrads durch die Besucherinnen und Besucher ist seit Beginn an ein zentraler Bestandteil des Veranstaltungskonzepts. Deshalb wurde unter anderem ein kostenloser Pendelbus eingerich- tet, der den ganzen Tag über alle 40 Minuten (bei Bedarf auch öfter) von der Endhaltestelle der Tramlinie 5 bis direkt hoch auf den Wind- mühlenberg fährt. Der Pendelbus wird bei der Öffentlichkeitsarbeit und im Programmheft be- sonders hervorgehoben und von den Gästen sehr gerne angenommen. Gute Argumente für den Umweltverbund: Auszug aus dem Programmheft des TdEE 11 Ohne Auto: Mobilität Speziell bei gebührenpflichtigen Veranstaltun- gen mit hohen Teilnehmerzahlen lässt sich ein zusätzlicher Mehrwert dadurch erzielen, indem die Eintrittskarte gleichzeitig als Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr gilt oder zumin- dest einen vergünstigten Fahrkartenkauf er- möglicht. Die Konditionen für eine solche „Kombikarte“ müssen individuell mit den Ver- kehrsbetrieben Karlsruhe beziehungsweise dem Karlsruher Verkehrsverbund ausgehandelt wer- den. Der KSC nimmt dieses Angebot zum Bei- spiel für seine Heimspiele in Anspruch. Auch bei zahlreichen anderen Veranstaltungen wie Kon- zerten hat sich die kombinierte ÖPNV-Nutzung bewährt. Beispiel: Laufveran- staltungen in Karls- ruhe Mit einem Starter- feld von mehreren Tausend Personen gehören die Badi- sche Meile und der Baden-Marathon zu den jährlichen Großereignissen in Karlsruhe. Damit möglichst wenige Läuferinnen und Läu- fer mit dem eigenen Auto anreisen, ist die Nut- zung öffentlicher Verkehrsmittel bereits in der Startgebühr enthalten. Bei der Badischen Meile kann die Startnummer schon am Tag vor dem Lauf abgeholt werden und gilt an beiden Tagen als Fahrkarte im gesamten Verbundgebiet des KVV. Beim Baden-Marathon wird die Anmelde- bestätigung zugesandt. Mit ihr können die Läu- ferinnen und Läufer ebenfalls am Veranstal- tungstag und einen Tag davor kostenlos alle Busse und Bahnen des KVV benutzen. Für große Veranstaltungen, die Gäste aus ganz Deutschland erwarten, besteht die Möglichkeit, das Happy-Rail-Ticket zu nutzen. Es geht auf eine Kooperation der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) und der Deutschen Bahn zurück und bietet Bahnreisenden mit mindes- tens einer Übernachtung in Karlsruhe deutliche Preisvorteile, besonders auf längeren Strecken. Das Ticket ist gültig ab allen deutschen Bahnhö- fen mit dem Ziel Karlsruhe und kann nur über die KMK bezogen werden. Mit dem Fahrrad Karlsruhe hat sich in den letzten Jahren zur Fahrradstadt entwickelt. Ziel der breit angeleg- ten Initiative ist es, den Anteil des Radverkehrs in der Fächerstadt deutlich zu steigern. Mit Ihrer Veranstaltung können Sie diese Bemühungen aktiv fördern, indem Sie vor allem ausreichend Abstellplätze für Radfahrerinnen und Radfahrer einrichten und entsprechend ausschildern. Wichtig sind dabei stabile Fahrradständer (also möglichst nicht die bekannten „Felgen- klemmer“), die ein sicheres Anschließen erlau- ben und für Gelegenheitsdiebe wenig „attraktiv“ sind. Noch mehr Komfort bieten ab- gegrenzte und bewachte Radparkplätze (eventuell sogar überdacht in einem Zelt oder als „Fahrradgarderobe“ organisiert). Komfortables Fahrrad- parken: Moderne Bügel- halter wie hier in der Hebelstraße (Bild oben). Komfortabler Service: Radcheck beim Draistag auf dem Markplatz (Bild Mitte). Komfortabler Spaß: Das „Conference Bike“, ein Spezialrad für sechs Mit- fahrerinnen und -fahrer (Bild unten). Weitere Anreize für die Fahrradnutzung lassen sich durch zusätzliche Serviceangebote schaf- fen. So können Sie ihr Fest beispielsweise mit einer Fahrradcodierungs-Aktion kombinieren (etwa in Kooperation mit dem Polizeipräsidium Karlsruhe). Oder richten Sie einen Stand ein, an dem kostenlose Radchecks oder kleinere Repa- raturen durchgeführt werden. Ein möglicher Kooperationspartner ist hier das Berufliche Bil- dungs- und Rehabilitationszentrum Karlsbad- Langensteinbach, das auch beim Draistag auf dem Marktplatz oder beim Aktionstag „Mobil ohne Auto“ regelmäßig den stark nachgefrag- ten Radcheck übernimmt. Das Thema Fahrrad lässt sich übrigens problem- los in nahezu jedes Veranstaltungskonzept in- tegrieren. Ein Beispiel: Sprechen Sie den lokalen Radfachhandel an und bieten Sie die Möglich- keit, die neuesten Trends wie Pedelecs 12 (Fahrräder mit elektrischer Unterstützung) di- rekt vor Ort zu zeigen und auszuprobieren. Oder bauen Sie zusätzliche Attraktionen wie das „Conference Bike“ oder - wie schon er- wähnt - Fahrradrikschas ein. Beispiel: Internationaler Gospelkirchentag Das Umweltkonzept des Gospelkirchentags 2010 in Karlsruhe beinhaltete auch mehrere Maßnah- men im Verkehrsbereich: Da für den reibungslo- sen Ablauf der Veranstaltung Fahrzeuge einge- setzt werden mussten (zum Beispiel für Shuttle- und Versorgungsdienste), legten die Organisa- toren bei der Auswahl besonderen Wert auf einen niedrigen Verbrauch und anspruchsvolle Abgasstandards. Unter anderem kam ein Erd- gasfahrzeug zum Einsatz, das unter Vermittlung eines Autohändlers aus der Region von einem deutschen Autokonzern zur Verfügung gestellt wurde. Alle Fahrerinnen und Fahrer der Kleinbusse und Pkws absolvierten im Vorfeld ein Spritspartrai- ning. Durch eine Sprit sparende Fahrweise sind Kraftstoffeinsparungen zwischen 10 und 25 Pro- zent möglich. Zur Reduzierung des Individual- verkehrs beinhalteten die Teilnahmeausweise und die Eintrittskarten für die Veranstaltungen eine kostenlose Nutzung des öffentlichen Nah- verkehrs (Kombiticket). Für die An- und Abreise innerhalb Deutschlands mit der Bahn konnte außerdem in Kooperation der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH das Happy-Rail-Ticket in Anspruch genommen werden. Die notwendigen Informationen hierzu wurden zielgruppenspezi- fisch mit den offiziellen Unterlagen verschickt und im Internet auf der Homepage des Gospel- kirchentags veröffentlicht. Emissionsarm unterwegs - Übergabe des Erdgasfahr- zeugs vor dem Karlsruher Rathaus. 13 Klimaschutz ist ein klassisches Querschnittsthe- ma. Wenn Sie bereits die eine oder andere An- regung aus den vorherigen Abschnitten umset- zen, tun Sie ganz nebenbei auch etwas für das Klima. Denn weniger Abfall bedeutet weniger Energieeinsatz für die Herstellung von Einweg- produkten. Die verstärkte Nutzung von Bus und Bahn oder des Fahrrads wiederum senkt den Spritverbrauch. Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, mit denen sich eine Veranstaltung gezielt unter Klimaschutzaspekten ausrichten lässt. Das reicht von der Berücksichtigung ener- giesparender Ausrüstung über den Bezug von Ökostrom bis hin zu Ausgleichsmaßnahmen, die unter dem Prädikat „klimaneutral“ laufen und besonders für öffentlichkeitswirksame Großver- anstaltungen eine Option darstellen. Energie sparen Das einfachste Erfolgsrezept für eine klima- f r e u n d l i c h e Veranstaltung lautet schlichtweg: Versu- chen Sie Energie zu sparen. Je nach Aus- richtung einer Ver- anstaltung kommen nämlich so einige Kilowatt- stunden zusammen. Gängige Größen stellen etwa der Stromverbrauch für Beleuchtung, Büh- nentechnik oder den gesamten Verpflegungsbe- reich einschließlich der Kühlung von Lebensmit- teln und Getränken dar. Abhängig von der Jah- reszeit müssen zusätzlich auch noch Räume be- heizt oder klimatisiert werden. Generell lassen durch organisatorische und technische Maßnah- men im Veranstaltungsbereich leicht 10 bis 15 Prozent Energie einsparen. Aufgrund der Viel- zahl unterschiedlicher Veranstaltungsarten und -ausrichtungen ist es zwar schwierig, konkrete Handlungsempfehlungen auszusprechen. Den- noch lassen sich übergreifend einige Ansätze nennen: Prüfen Sie Substitutionsmöglichkeiten: Beim Küchenbetrieb oder Catering können zum Bei- spiel einige Geräte (Herd, Grill- oder Bratgeräte) mit Gas anstatt mit Strom betrieben werden. Gasherde verbrauchen etwa 50 Prozent weniger Energie als Elektroherde. Energieeffiziente Geräte: Ähnlich wie im Haus- halt gibt es auch im Gastronomiebereich große Unterschiede beim Stromverbrauch von Elektro- geräten (beispielsweise Kühlschränke). Bei einer Anmietung oder vor dem Kauf sollten Sie des- halb bewusst auch auf den Stromverbrauch ach- ten. Speziell bei der Beleuchtung lässt sich mit Ener- giesparlampen oder modernen LED-Leuchten (zum Beispiel LED-Lichtschlauch anstatt Glüh- lampen-Lichterkette) der Stromverbrauch er- heblich reduzieren. Leerlauf vermeiden: Schalten Sie alle Geräte, die Sie nicht mehr benötigen, aus. Wenn die Pommes ausverkauft sind, sollten Sie also auch der Fritteuse die wohlverdiente Pause gönnen. Auf eine Klimatisierung im Sommer sollte man soweit möglich verzichten. Angenehme Tempe- raturen lassen sich an heißen Tagen auch durch konsequente Nachtkühlung oder eine ausrei- chende Querlüftung beziehungsweise den Ein- satz von Ventilatoren erzielen. Im Winter sollten Sie wiederum darauf achten, Säle und Räume nicht zu überhitzen, wenn Sie im Laufe der Zeit nicht ins Schwitzen kommen wollen. Denn jede Person stellt eine zusätzliche Wärmequelle dar. 14 Weniger CO2: Energie und Klimaschutz Und noch ein letztes: Heizstrahler im Außenbe- reich sind in den letzten Jahren zwar schick ge- worden, haben auf einem umweltfreundlichen Fest aber nichts zu suchen. Ein Heizpilz verur- sacht die gleichen Emissionen wie ein Auto mit laufendem Motor! Und das lassen Sie im Leer- lauf sicherlich auch nicht den ganzen Abend direkt vor der Tür stehen, oder? „Grüner Strom“ Neben einem effizienten Energieeinsatz ist aus Kli- maschutzsicht die Her- kunft des Stroms ein wich- tiger Aspekt. Regenerativ erzeugter Strom hat hier klar die Nase vorn. Ein solcher Ökostrombezug lässt sich in der Regel mit dem Energieversorger auch nur für eine be- stimmte Veranstaltung vereinbaren und kostet je nach Tarif meist nur we- nig mehr. Dafür gibt es zertifizierten Strom, der ausschließlich oder über- wiegend aus erneuerba- ren Energiequellen wie Sonne, Wind oder Wasserkraft stammt - ganz ohne klimaschädliches CO2. Wer Ökostrom nutzt, leistet nicht nur einen Beitrag zum Um- weltschutz, sondern kann dies auch gut in das Kommunikationskonzept einer Veranstaltung einbinden: Wie wäre es zum Beispiel mit einem kurzen Hinweis im Veranstaltungsprogramm oder dem Aushang des Ökostrom-Zertifikats an zentraler Stelle? Beispiel: Klimafreundliche Party Die Abschlussveranstaltung der Karlsruher Kli- maschutzaktion „Ich mach Klima“ fand im Sep- tember 2010 in der Günther-Klotz-Anlage statt. Gemäß dem Kampagnenmotto bestand ein we- sentlicher Anspruch darin, die Feier so weit wie möglich klimaschonend durchzuführen. So wur- den energieseitig etwa Photovoltaikmodule ein- gesetzt, die tagsüber einen Teil des benötigten Stroms produzierten. Ebenso spielten die Live- Bands teilweise „unplugged“, also ohne Ver- stärker, um Strom zu sparen. „Außerdem haben wir für die Party Ökostrom über die Stadtwerke Karlsruhe bezogen“, erläutert Volker Hahn vom städtischen Umweltamt. „Das ging völlig un- kompliziert, zumal beim Tarif natuR plus die Strommenge frei wählbar ist. Besonders konse- quent finde ich dabei, dass der Aufpreis für den Ökostrom wieder direkt in den Ausbau erneuer- barer Energien hier in der Region Karlsruhe in- vestiert wird.“ Klimaneutralität Selbst bei ei- nem ambitio- nierten Um- weltkonzept für eine Ver- a n s t a l t u n g wird es kaum gelingen, kli- marelevante E m i s s i o n e n gänzlich zu unterbinden. Denn vieles lässt sich eben schwer oder nur teilweise beeinflussen wie etwa der Anreiseverkehr. Bei internationalen Veranstaltungen oder Konferenzen zum Bei- spiel muss ein Großteil der Gäste zwangsläufig mit dem Flugzeug anreisen - was das Klimakon- to kräftig belastet. Seit einigen Jahren bieten darum verschiedene Agenturen die Möglichkeit an, eigene CO2- Emissionen auszugleichen beziehungsweise zu kompensieren. Dazu wird ein anteiliger Geldbe- trag an Projekte gespendet, die einen CO2- Ausstoß in gleicher Menge vermeiden. Ein Kom- pensationsprojekt fördert beispielsweise den Bau von Solar- oder Biogasanlagen in Entwick- lungsländern oder Energiesparmaßnahmen an ausgewählten Schulen. Einige Anbieter setzen auch auf Wiederaufforstung und rechnen das Kohlendoxid an, das die neu gepflanzten Bäu- me in einer bestimmten Zeit der Atmosphäre entziehen. Zugegeben: Das System erinnert etwas an einen modernen Ablasshandel. Allerdings wird man ihm damit nicht ganz gerecht. Denn der eigent- liche Zweck der Idee besteht nicht darin, einen „Freifahrschein“ für einen klimabelastenden Lebensstil auszustellen. Vielmehr möchte man umweltbewussten Verbrauchern oder Organi- sationen ein Instrument bieten, mit dem sich unvermeidliche Emissionen ausgleichen lassen. Genau in solchen Fälle macht es auch Sinn. Und immer mehr Organisatoren von Großveranstal- tungen oder Konferenzen nutzen die Gelegen- heit, um ihre Veranstaltung auf diese Weise ne- ben weiteren Maßnahmen „klimaneutral“ zu gestalten. Natürlich lässt sich das Prädikat „Klimaneu- tralität“ auch werbewirksam einsetzen. Bei ge- meinnützigen Anbietern wie der vom Bundes- 15 Beispiel für ein Ökostrom- Zertifikat der Stadtwerke Karlsruhe umweltministerium unterstützten atmosfair gGmbH (www.atmosfair.de) ist das Geld für ein Zertifikat zudem als Spende steuerlich abzugsfä- hig. Und: Klimaneutralität lässt sich bereits „im Kleinen“ für bestimmte Dienstleistungen prakti- zieren. So gibt es etwa Angebote für einen kli- maneutralen Versand (beispielsweise Versand von Einladungsschreiben mit „GoGreen“ der Deutschen Post). Und einige Druckereien, auch in Karlsruhe, bieten mittlerweile die Option an, klimaneutral zu drucken. Klimakompensation - Das sollten Sie beachten! Um eine wirkungsvolle und nachhaltige Kom- pensation von CO2-Emissionen sicherzustellen, sollte man auf gewisse Kriterien bei den Anbie- tern achten. Das Umweltbundesamt hat ge- meinsam mit der Deutschen Emissionshandels- stelle einen Leitfaden zur freiwilligen Kompen- sation von Treibhausgasemissionen herausgege- ben. Demnach lässt sich ein guter Anbieter von Kompensationsdienstleistungen insbesondere an folgenden Merkmalen erkennen: Der Anbieter macht deutlich, dass es sinnvoller ist, Emissionen zu vermeiden als sie auszuglei- chen und gibt gleichzeitig Tipps zum CO2- Sparen. • Der Anbieter berechnet die CO2-Emissionen anhand genauer Daten statt bloßer Durch- schnittswerte. Er berücksichtigt bei Flugrei- sen auch höhere Emissionswerte bei großer Flughöhe. • Es werden nur solche Maßnahmen unter- stützt, die ohne die Erlöse aus Kompensatio- nen nicht umgesetzt würden. Die Projekte fördern außerdem die nachhaltige Entwick- lung in den betreffenden Regionen. • Die Anbieter informieren offen und transpa- rent über die jeweiligen Projekte und den Stand der Umsetzung. Eine wichtige Orientierung bei der Auswahl ei- nes Kompensationsanbieters ist der so genannte „Gold Standard“, der von einem breiten Bünd- nis von Umweltschutzorganisationen unter- stützt wird. Entsprechende Projekte investieren ausschließlich in Maßnahmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien oder der Energieef- fizienz. Zusätzlich prüft ein Beratungsgremium, inwiefern die ausgewählten Projekte neben ökologischen und wirtschaftlichen auch soziale Ziele verfolgen. Übrigens: Bei den Möglichkei- ten zur CO2-Kompensation oder der Suche nach einem geeigneten Anbieter unterstützt Sie ger- ne die KEK - Karlsruher Energie- und Klima- schutzagentur (siehe dazu im nächsten Ab- schnitt). Beispiel: Internationaler Gospelkirchentag Bereits mehrfach als Beispiel wurde der Gospel- kirchentag 2010 in Karlsruhe angeführt. Hier ist es durch zahlreiche Maßnahmen gelungen, die aus der Veranstaltung resultierenden Treibhaus- gasemissionen zu reduzieren (unter anderem den Bezug von Ökostrom über die Stadtwerke Karlsruhe). „Dazu gehörte auch die CO2- Kompensation von Flügen des Organisations- teams und der aufgetretenen Künstlerinnen und Künstler“, so Dr. Volker Teichert von der Forschungsstätte der Evangelischen Studienge- meinschaft, der das Umweltkonzept maßgeblich mitentwickelt hat. „Diese haben zwar mit rund 65 Tonnen CO2 nur einen kleinen Anteil an den berechneten Gesamtemissionen des Gospelkir- chentags in Höhe von fast 1.800 Tonnen ausge- macht. Aber jeder fängt ja mal klein an und es ist fest vorgesehen, beim nächsten Gospelkir- chentag 2012 in Dortmund weitere Emissionen auszugleichen.“ Die Kompensation selbst er- folgte durch eine Zahlung an den kirchlichen Kompensationsfonds „Klima-Kollekte“, der 2011 von der Evangelischen Kirche in Deutsch- land und weiteren Organisationen eingerichtet wurde (www.klima-kollekte.de). Die eingenom- menen Gelder werden hier unter anderem in Klimaschutz- und Energiesparprojekte in Indien und Südafrika investiert. 16 Wie bei vielen Dingen ist es auch für die Berück- sichtung von Umweltbelangen hilfreich, wenn sich gezielt jemand darum kümmert - gerade wenn neue Ideen aufgegriffen werden sollen. Überlegen Sie deshalb, ob es nicht sinnvoll ist, in Ihrem Organisationsteam eine Person zu benen- nen, die die entsprechenden Maßnahmen feder- führend in die Hand nimmt (etwa als Umwelt- beauftragte oder Umweltbeauftragter). Die vorliegende Broschüre ist lediglich als erster Einstieg in das Thema gedacht. Wer sich mit ein- zelnen Umweltmaßnahmen vertieft auseinan- dersetzen möchte, kann hierzu auf eine Reihe weiterführender Quellen und Ratgeber zurück- greifen (siehe Anhang). Oder nutzen Sie beste- hende Beratungsangebote in Karlsruhe: So bie- tet das Amt für Abfallwirtschaft eine allgemeine Abfallberatung an, die ebenso wie die Energie- beratung der Stadtwerke Karlsruhe beispiels- weise von Vereinen kostenlos in Anspruch ge- nommen werden kann. Generell eine wichtige Adresse zur qualifizierten Unterstützung ist die KEK- Karlsruher Energie- und Klimaschutzagen- tur. Unterstützungs- möglichkeiten durch die KEK - Karlsruher Ener- gie- und Klima- schutzagentur Die KEK berät Or- ganisationen, Ver- eine, öffentliche Einrichtungen und Unterneh- men bei der Durchführung von umwelt- und klimafreundlichen Veranstaltungen mit einem „Drei-Stufen-Konzept“: Veranstalter von Festen, Vortrags-, Sport- oder ähnlichen Veranstaltungen können hierfür eine kostenfreie Erstberatung in Anspruch nehmen. Bei dieser Beratung zeigt die KEK auf, wie sich der „ökologische Fußabdruck“ einer Veranstal- tung generell zusammensetzt und welche As- pekte zur Durchführung einer umwelt- und kli- mafreundlichen Veranstaltung in der Regel zu berücksichtigen sind. Bei Bedarf bietet die KEK in einem zweiten Schritt an, für eine geplante Veranstaltung in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortli- chen ein integriertes Umweltkonzept zu entwi- ckeln. Die KEK analysiert hierzu den Energie- und Materialbedarf der Veranstaltung, ermittelt wichtige Kennzahlen und zeigt konkrete Ein- sparpotenziale sowie umwelt- und klimafreund- liche Alternativen auf. Untersucht werden bei- spielsweise die Themenkreise Einkäufe, Bewir- tungen, Besucheran- und -abreise sowie Ener- gie- und Wasserverbräuche der Veranstaltung. Soll eine Veranstaltung komplett „klima- neutral“ erfolgen, besteht in einem dritten Schritt die Möglichkeit, nicht vermeidbare CO2- Emissionen zu kompensieren. Das bedeutet, dass an anderer Stelle zusätzliche Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen durchgeführt werden, die durch den Veranstal- ter ganz oder teilweise finanziert werden. Das können einerseits Projekte vor Ort in Karlsruhe, aber auch vertrauenswürdige geprüfte CO2- Minderungsprojekte in Schwellen- und Entwick- lungsländern sein. Die KEK übernimmt dabei die Berechnung der maßgeblichen CO2-Emissionen und die Auswahl des Kompensationsanbieters. Tue gutes und rede darüber. Das gilt nicht zu- letzt für besonders umweltfreundliche Veran- staltungen. Wenn Sie also bei Ihren Festen Um- weltmaßnahmen umsetzen, dann sollten Sie dies durchaus auch kommunizieren und die Be- sucherinnen und Besucher über Ihr löbliches En- gagement informieren. Das kann von einfachen Hinweisen etwa im Veranstaltungsprogramm oder an den Verpflegungsständen („Der Um- welt zu Liebe: Wir verwenden Mehrwegge- schirr!“) über eine erweiterte Pressearbeit bis hin zu einer kurzen Übersicht auf der Veranstal- tungshomepage im Internet reichen („Das tun wir für die Umwelt“). Bei vielen Veranstaltungen werden Werbearti- kel - neudeutsch auch als „Give-aways“ bezeich- net - unter die Leute gebracht. Ebenso gibt es oftmals bei Tombolas kleine Sachpreise zu ge- winnen. Auch hier sollten bestimmte Kriterien berücksichtigt und vor allem Produkte ausge- wählt werden, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und keinen Wegwerfcharakter ha- ben. Verwenden Sie zum Beispiel Produkte aus umweltfreundlichen oder natürlichen Materia- lien wie Holz oder mit anerkannten Gütesiegeln (Umweltzeichen Blauer Engel, Fairer Handel etc.) und Spielzeuge, die pädagogisch wertvoll sind. Wie wäre es etwa mit Bio-Gummibärchen? Oder mit Geschicklichkeitsspielen aus FSC- zertifiziertem Holz? Oder… Und sonst noch... 17 Abfall U Verwenden Sie nach Möglichkeit Mehrweg- geschirr: Besteck, Gläser oder mehrfach ver- wendbare Kunststoffbecher, Tassen, spülfes- te Teller. U Moderne Geschirrwaschanlagen sind äußerst sparsam und schnell. Sie lassen sich auch oft- mals mieten (zum Beispiel das Spülmobil der Arbeitsförderungsbetriebe). U Verzichten Sie auf Einweggetränkeverpa- ckungen und geben Sie Getränken im offe- nen Ausschank oder in Mehrwegflaschen den Vorzug. Auch bei der Anlieferung von Le- bensmitteln sollten Sie auf Mehrweggebinde Wert legen. U Nutzen Sie für die Ausgabe von Getränken oder sonstigem Geschirr ein Pfandsystem (am besten mit Bon oder Wertmarke). U Setzen Sie Großgebinde anstatt Portionsver- packungen ein (Zucker, Milch, Senf, Ketchup etc.). U Bieten Sie auch Speisen ohne Geschirr und Besteck an (zum Beispiel die Wurst im Bröt- chen oder ein Stückchen Kuchen in der Ser- viette). U Achten Sie auf eine langlebige und wieder verwendbare Festdekoration. U Passen Sie die Anzahl von Prospekten, Info- zetteln etc. dem tatsächlichen Bedarf an und bedrucken Sie diese beidseitig. Richtig plat- zierte Aushänge, regelmäßige Durchsagen und ähnliches machen gedruckte Informatio- nen teilweise entbehrlich. U Wenn Sie drucken oder drucken lassen: Ver- wenden Sie möglichst Recycling-Papier, das gibt es auch in hohen Weißgraden. U Stellen Sie ausreichend und gut markierte Abfallbehälter zur getrennten Abfallsamm- lung auf (insbesondere im Servicebereich und „hinter den Kulissen“, nach Möglichkeit in reduzierter Form auch im Besucherbereich). U Schulen Sie das Personal bzw. die Servicekräf- te und motivieren Sie auch Besucherinnen und Besucher zur richtigen Abfalltrennung. U Leeren Sie die Abfallbehälter regelmäßig. Verpflegung U Bevorzugen Sie Speisen und Getränke aus regionaler Herkunft (zum Beispiel Obst, Ge- müse, Fleisch- und Wurstwaren von landwirt- schaftlichen Erzeugern in der Region, Brot oder Teigwaren von Karlsruher Bäckern, Säf- te und Schorle von heimischen Streuobstwie- sen etc. U Bieten Sie auch typisch regionale Spezialitä- ten an (beispielsweise Spargelgerichte oder Erdbeeren) und werten Sie Ihr Speiseangebot dadurch auf. U Beziehen Sie Kaffee, Tee oder exotische Früchte wie Orangen oder Bananen über den fairen Handel. U Verarbeiten Sie frische Lebensmittel, die ge- rade Saison haben. U Bieten Sie auch gezielt vegetarische Gerichte an. U Wenn Sie Fisch verarbeiten oder anbieten: Achten Sie darauf, dass er das MSC-Label für nachhaltige, bestandserhaltende Fischerei trägt oder in speziellen Einkaufsführern nicht besonders kritisch bewertet wird. U Greifen Sie auf Lebensmittel aus ökologi- schem Anbau zurück. U Bei der Beauftragung von Caterern können Sie die vorgenannten Kriterien als Grundlage für die Ausschreibung bzw. den Auftrag be- rücksichtigen. U Heben Sie regionale, ökologisch erzeugte, vegetarische oder fair gehandelte Produkte und Gerichte in Ihrem Speiseangebot hervor. Mobilität U Wählen Sie einen Veranstaltungsort aus, die für die Mehrheit der Gäste bequem zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmit- teln erreichbar ist. U Weisen Sie bereits bei der Bewerbung auf die umweltfreundlichen Anreisemöglichkeiten und deren Vorteile hin. U Schildern Sie die Zugänge zu den nächstgele- genen Haltestellen des öffentlichen Nahver- kehrs gut aus und stellen Sie Informationen zu den Abfahrtszeiten bereit (Aushang von Fahrplänen, Auslage von Fahrplanheften). U Richten Sie bei größeren Entfernungen zur nächsten Haltestelle einen Shuttledienst ein und verwenden Sie dafür nach Möglichkeit besonders umweltfreundliche Fahrzeuge. U Nutzen Sie bei gebührenpflichtigen Veran- staltungen mit hohen Teilnehmerzahlen die Möglichkeit für eine „Kombikarte“ (Eintritts- karte dient gleichzeitig als Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr) und klären Sie die Konditionen mit dem Karlsruher Ver- kehrsverbund (KVV). U Bei Gästen aus ganz Deutschland können Sie für die umweltfreundliche Anreise mit der Bahn das besonders günstige Happy-Rail- Ticket vermitteln (spezielles Angebot der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH). U Bieten Sie für Radfahrerinnen und Radfahrer ausreichend und qualitativ hochwertige (gegebenenfalls sogar bewachte) Abstellplät- ze an. 18 Checkliste: Alles auf einen Blick U Schaffen Sie weitere Anreize zur Fahrradnut- zung durch zusätzliche Serviceangebote (zum Beispiel Fahrradcodierungs-Aktion, kos- tenlose Radchecks, Ausstellung und Testfahr- ten mit elektrounterstützten Pedelecs). U Schrecken Sie auch vor besonders originellen Angeboten wie den Einsatz von Fahrradrik- schas oder eines „conference bikes“ nicht zurück. Energie und Klimaschutz U Versuchen Sie Energie zu sparen, indem Sie Substitutionsmöglichkeiten nutzen (zum Bei- spiel Gasgrill anstatt Elektrogrill) und beson- ders energieeffiziente Geräte und Beleuch- tung einsetzen. U Verzichten Sie auf eine Klimatisierung im Sommer. Im Winter sollten Sie Säle und Räu- me nicht überheizen. U Verzichten Sie, wenn es kühler wird, auf Heizstrahler im Außenbereich. U Erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten und den Mehrkosten für einen Ökostrombe- zug. U Nutzen Sie die Möglichkeiten für eine Klima- neutralität „im Kleinen“: etwa für einen kli- maneutralen Druck von Programmflyern oder einen klimaneutralen Versand von Ein- ladungen. U Unvermeidbare CO2-Emissionen können Sie auf Wunsch durch den Kauf von Zertifikaten kompensieren. Achten Sie dabei auf an- spruchsvolle Kriterien bei der Anbieterwahl. Und sonst noch… U Klären Sie die Verantwortlichkeiten für Um- weltfragen im Organisationsteam und be- nennen Sie bei Bedarf eine feste Person („Umweltbeaufragte/r“). U Nutzen Sie die bestehenden (kostenlosen) Beratungsangebote beim Amt für Abfallwirt- schaft, den Stadtwerken Karlsruhe und der KEK - Karlsruher Energie- und Klimaschutz- agentur. Die KEK bietet bei Bedarf auch wei- tere Dienstleistungen an (Erstellung eines Umweltkonzepts, Klimakompensation). U Kommunizieren Sie Ihre Umweltaktivitäten durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit und nutzen Sie unterschiedliche Möglichkeiten, um die Besucherinnen und Besucher über Ihr Engagement zu informieren (Aushänge, Hin- weise im Veranstaltungsprogramm und auf der Internetseite etc.). U Verzichten Sie bei Werbeartikeln und Sach- preisen für Gewinnspiele auf Wegwerfpro- dukte und legen Sie auch hier bestimmte (ökologische) Kriterien an. 19 Sie suchen für Ihre Veranstaltung oder Feier einen Geschirrverleih? Oder einen Caterer, der Bio- Lebensmittel verarbeitet? Auf unserer Internetseite www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/umweltfreundlichefeste.de haben wir als zusätzlichen Service zu den einzelnen Kapiteln dieser Broschüre eine Übersichtslis- te mit entsprechenden Anbietern zum Download eingestellt. Die Liste ist ausdrücklich ohne Ge- währ auf Vollständigkeit und wird bei Bedarf regelmäßig aktualisiert. Adressen Ob Genehmigungsfragen, Strom- und Wasser- anschluss oder Umweltberatung: Wenn es um die (umweltfreundliche) Organisation einer Ver- anstaltung geht, helfen die Dienststellen der Stadt Karlsruhe und die städtischen Gesellschaf- ten gerne weiter. Amt für Abfallwirtschaft Ottostraße 21, 76227 Karlsruhe Telefon: (0721) 133 - 1003 E-Mail: afa@karlsruhe.de Internet: www.karlsruhe.de/abfall • Behälterbestellung (Gebühr) • Reinigung nach einem Fest auf öffentlichen befestigten Flächen (Gebühr) • Abfallberatung Arbeitsförderungsbetriebe Karlsruhe gGmbH (AFB) Daimlerstraße 8, 76185 Karlsruhe Telefon: (0721) 97246 - 0 E-Mail: info@afb-karlsruhe.de Internet: www.karlsruhe.de/fb5/afb.de • Vermietung Spülmobil Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) Festplatz 9, 76137 Karlsruhe Telefon: (0721) 3720 - 0 E-Mail: info@kmkg.de Internet: www.messe-karlsruhe.de • Vermietung von Hallen und Räumen • Services für Gastveranstalter, Aussteller so- wie Messe- und Kongressbesucher • Happy-Rail-Ticket KEK - Karlsruher Energie- und Klimaschutzagen- tur gGmbh Hebelstraße 15, 76133 Karlsruhe Telefon: (0721) 48088 - 0 E-Mail: info@kek.karlsruhe.de Internet: www.kek-karlsruhe.de • Initialberatung zum Thema Energie- und Um- weltmanagement • Erstellung eines veranstaltungsbezogenen Umweltkonzepts • Unterstützung bei der CO2-Kompensation Ordnungs- und Bürgeramt Kaiserallee 8, 76133 Karlsruhe Telefon: (0721) 133 - 3387 (Sachgebiet Gaststät- ten/Veranstaltungen) und 133 - 3257 (Sachgebiet Straßenverkehrsstelle/Veranstal- tungssicherheit) E-Mail: gaststaetten@oa.karlsruhe.de / strassen- verkehrsstelle@oa.karlsruhe Internet: www.karlsruhe.de/ordnungsamt • Festsetzung von Messen, Ausstellungen und Märkten • Gaststättenrechtliche/gewerberechtliche Ge- nehmigungen bei Veranstaltungen • Genehmigungen für Veranstaltungen im Freien Stadtwerke Karlsruhe GmbH Daxlander Straße 72, 76185 Karlsruhe Telefon: (0721) 599 - 0 E-Mail: postbox@stadtwerke-karlsruhe.de Internet: www.stadtwerke-karlsruhe.de • Allgemeine Energieberatung • Stromanschluss • Ökostromangebote Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe Telefon: (0721) 6107 - 0 E-Mail: info@vbk.karlsruhe.de Internet: www.vbk.info / www.kvv.de • Auskünfte und Serviceangebote rund um den öffentlichen Personennahverkehr • Kombiticket Internetseiten und Literatur Die vorliegende Broschüre zum umweltfreundli- chen Feiern ist ausdrücklich nur als erster Ein- stieg gedacht. Wer das Thema oder einzelne Aspekte noch weiter vertiefen möchte, kann mittlerweile auf eine Reihe von Broschüren, Leitfäden oder Internetseiten zurückgreifen. Eine kleine Auswahl empfehlenswerter Quellen haben wir hier für Sie zusammengestellt: Umweltgerechte Organisation von Veranstal- tungen Umfangreicher, allerdings sehr textlastiger Leit- faden des Bundesministeriums für Umwelt, Na- turschutz und Reaktorsicherheit. Er enthält zahl- reiche Hinweise für die ökologische Gestaltung speziell von Konferenzen und Tagungen und einen ausgedehnten Anhang (Checklisten, Leis- tungsblätter für die Ausschreibung und Beschaf- fung etc.). www.bmu.de/produkte_und_umwelt/umweltfre undliche_beschaffung/nachhaltige_organisation _veranstaltungen/doc/36714.php 20 Anhang Einführung eines Energie- und Umweltmanagement- systems bei Großveranstal- tungen Der ebenfalls vom Bundes- umweltministerium heraus- gegebene Leitfaden beschäf- tigt sich mit der Frage, wie sich ein Umweltmanage- ment nach der europäischen EMAS-Verordnung bei Großveranstaltungen umsetzen lässt. Die jeweiligen Handlungsemp- fehlungen lassen sich zumindest teilweise auch auf kleinere Veranstaltungen oder Feste über- tragen. www.bmu.de/wirtschaft_und_umwelt/downloa ds/doc/44481.php Sauberhafte Feste Eine Initiative des Landes Niederösterreich zum Thema Abfallvermeidung und Verwendung von Mehrweggeschirr. Bei den Serviceangeboten ist auch ein lesenswertes Handbuch zum Herunter- laden erhältlich. www.sauberhaftefeste.at Leitfaden für die Organisation nachhaltiger Veranstaltungen Gut aufgemachte Broschüre der Oberösterreichischen Akademie für Umwelt und Natur, die kurz und knapp alle wesentlichen Aspekte eines nachhaltig orga- nisierten Fests aufgreift - inklu- sive übersichtlicher Checklisten. www.land-oberoesterreich. gv.at/files/publikationen/ uak_leitfaden_veranstaltungen.pdf ÖkoEvent Internetplattform der Stadt Wien mit Hinter- grundinformationen, Tipps, Anregungen und Bezugsquellen, wie Sie nicht nur Ihre Gäste, son- dern auch die Umwelt mit einem ausgelassenen Fest erfreuen können. www.oekoevent.at Umweltfreundliche Gastlich- keit bei Veranstaltungen Und noch eine interessante Handreichung aus unserem Nachbarland Österreich. Der „Leitfaden zum nachhaltigen Feiern in Salzburg“ bietet eine Reihe von Hintergrundinfor- mationen und Tipps zu den Themen Abfall, Mobilität und Verpflegung. www.salzburg.gv.at/leitfaden-gastlichkeit- gesamt.pdf Green Music Initiative Die Green Music Initiative dient als Plattform zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainmentbranche. In enger Kooperati- on mit renommierten wissenschaftlichen Institu- ten, Stakeholdern und bekannten Künstlern werden Reduktionsstrategien beispielhaft um- gesetzt. Ziel ist die Verminderung der CO2- Emissionen und Umweltwirkungen in allen Be- reichen, insbesondere auch bei Konzertveran- staltungen. www.greenmusicinitiative.de Green Champions für Sport und Umwelt Bundesumweltministerium zum Dritten: Dieser Leitfa- den beleuchtet, wie sich die Umweltauswirkungen spe- ziell von Sportgroßveranstal- tungen gezielt verbessern lassen. www.bmu.de/tourismus_sport/downloads/doc/4 4935.php CO2-Factsheet: Klimafreundliche Veranstaltun- gen Kurzes Merkblatt des Bremer Energie-Konsens, unter anderem mit Verweisen auf mögliche Kompensationsanbieter zur klimaneutralen Durchführung von Veranstaltungen. www.energiekonsens.de/de/publikationen/index .html Freiwillige Kompensation Information der Deutschen Emissionshandels- stelle zum Thema Kompensation von Treibhaus- gasemissionen. Unter anderem ist der im Kapitel „Energie und Klimaschutz“ erwähnte Leitfaden erhältlich www.dehst.de/DE/Klimaschutzprojekte/Freiwilli ge-Kompensation/freiwillige- kompensation_node.html 21 Gedruckt auf 100% Recycling-Papier Rathausdruckerei Stadt Karlsruhe
https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/umweltfreundlichefeste/HF_sections/content/ZZk7Plijlr2Ozj/ZZk7PTNGmDgO8p/Veranstaltungsbrosch%C3%BCre_web.pdf
Verleihung Kinderfreundlichkeitspreis 2017 Nominierungen Wer wurde Nominiert Zur Person/ Einrichtung Kurze Beschreibung 1 Claudia Schwall Erzieherin an der Grundschule Knielingen Frau Schwall engagiert sich seit fast 20 Jahren zum Wohl und zur Bereicherung der Kinder. Sie arbeitet in der Betreuungsgruppe der Schule. Hier organisiert sie viele Projekte und engagiert sich so auch über ihre Arbeitszeit hinaus. 2 Verein zum Schutz misshandelter Frauen und deren Kinder Kinderprojekt der Frauenberatungs- stelle Es gibt ein Angebot der Frauenberatungsstelle für Kinder die von häuslicher Gewalt betroffen sind (oder Kinder deren Mütter davon betroffen sind). Die Kinder werden begleitet durch Gespräche, Spiele, Musik oder kreative Medien. 3 Karlsruher Vereinigung zur Hilfe psychisch kranker Kinder e.V. Verein zur Begleitung psychisch kranker Kinder nach einem Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychatrie Der Verein unterstützt Psychisch kranke Kinder nach ihrem Klinik Aufenthalt. Dabei gibt es verschiedene Angebote wie Musizieren, Tonen, Gesprächsangebote und Hilfestellungen in ver. Lebenssituationen. Derzeit fördert der Verein das Modellprojekt „Förderung und Stärkung von psychisch auffälligen Kindern in der Kindertageseinrichtung“. Der Verein organisiert sich ausschließlich durch Spenden. 4 BISS- Berufsschulstufe in der Südstadt Berufsschule für Schüler/innen mit einer geistigen Behinderung Schüler/innen werden hier gefördert, um ein möglichst eigenständiges Leben führen zu können. Vielfältige Angebote (Theater AG, Mithilfe im Zoo, Kochen und Catering, etc.) bieten den Schüler/innen ein abwechslungsreiches Programm. Sie sollen ihre Neigungen finden und ihre Berufswahl definieren können. 5 Budo- Club Karlsruhe e.V. Hier werden japanische Kampfkünste gelehrt, Breiten- und Leistungssport Der Verein bietet vielfältige Sportangebote, Projekte und Veranstaltungen für Kinder an. Unter anderem fand im Jahr 2016 ein „Maus- Türöffner Tag“ statt. Zudem Führt der Budo- Club ein Migrationsprojekt durch, bei dem Schüler aus Vorbereitungsklassen regelmäßig am Judo Training teilnehmen können. 6 „Karlsruher Kind“ Zeitung für Eltern und Kinder In Karlsruhe eine bekannte Zeitung für Eltern und Kinder, in der es viele unterschiedliche Artikel zu vielfältigen Themen zu lesen gibt. 7 Lernfreunde Team in der Mackensenkaserne (Jasmin Sahin) Ehrenamtliches Team zur Unterstützung von Flüchtlings- kindern Flüchtlingskinder zwischen 6 und 16 Jahren aus Erstaufnahmestellen wird ein Schulunterricht ermöglicht. Zusätzlich werden Angebote wie Frühstück, eine Kleiderkammer und Freizeitaktivitäten geboten. Alle arbeiten dort auf ehrenamtlicher Basis. 8 Gruppe der Zertifizierer/innen des „Kinder- und Familienfreund- lichen Zertifikats“ Verleihung „Kinder- und Familienfreund- liches Zertifikat“ in Karlsruhe Die Zertifiziererinnen besuchen und prüfen Unternehmen vor Ort, auf ihre Kinder- und Familienfreundlichkeit. Dazu gehören Aspekte wie Sicherheit, geschultes Personal, Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch den Einsatz der Zertifiziererinnen wird die Qualität der Kinderfreundlichkeit der Stadt Karlsruhe erhöht und für Familien sichtbar gemacht. Die Zertifizierer/innen machen dies Ehrenamtlich. 9 Mentorenpro- gramm „Balu und Du“ Programm für Studierende und Grundschulkinder Bei diesem Programm werden Grundschulkinder im außerschulischen Bereich gefördert. Engagierte Studierende (Balus) übernehmen ehrenamtlich ein Jahr lang eine Patenschaft für ein Kind (Mogli) und begleiten es mit persönlicher Zugewandtheit und aktiver Freizeitgestaltung. 10 Lesepaten/innen der Südendschule Begleitung der Schüler/innen in der Grundschule Jede Klasse hat ein/e Lesepaten/in. Einmal in der Woche kommen diese in die Schule und üben individuell mit den Kindern das Lesen. Sie hören zu und geben Tipps. Darüber hinaus nehmen sie an anderen Aktivitäten der Klasse teil, wie bei Ausflügen oder anderen Aktionen. Dies alles machen sie Ehrenamtlich. 11 Kindermalwerkstatt Ina Weiß Angebote/ Projekte für Kinder und Jugendliche Hier können sich Kinder auf unterschiedlicher Weiße an künstlerischen Fähigkeiten probieren. Entweder als Projekt mit der Schule, bei der Teilnahme an einem offenen Treff oder als Aktion bei einem Kindergeburtstag. 12 DLRG Stadtgruppe Karlsruhe Schwimm- unterricht für Kinder und Jugendliche Die DLRG Stadtgruppe gibt Kindern und Jugendlichen Schwimmunterricht. Von Anfänger über Fortgeschrittene ist für alle etwas dabei. Daneben werden noch viele gemeinsame Aktionen organisiert: gemeinsame Ausflüge, Spielaktionen oder Zeltlager. Alle arbeiten dort Ehrenamtlich.
https://www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/kinderbuero/buendnis/kinderfreundlichkeit/kfp2017/HF_sections/content/ZZmUPopJk3Nfx2/ZZn9NWdMmlvDB6/%C3%9Cbersicht%20Nominierungen%20.pdf