Sprung zur Navigation. Sprung zum Inhalt. Sprung zur Navigationdieser Seite

Karlsruhe: Impressum

Die Suchmaschine

 

Nur 'type:"application/epub+zip"' (Auswahl aufheben)
Karlsblatt Stadt Karlsruhe Presse- und Informationsamt Ausgabe 3 | August 2019 Jobportrait Die Stadt als Erbe Außendienst Unterwegs mit der Straßenreinigung Das Rathaus-Karussell Was ein Amtsumzug alles mit sich bringt 2 | Das Rathaus-Karussell | Ausgabe 3 | August 2019 Inhalt Das Rathaus-Karussell ........................ Seite 2 Was ein Amtsumzug alles mit sich bringt Serie: Digitaler Wandel ....................... Seite 6 Interview mit Projektmanager Dirk Bechtold und alles zum Thema Enaio Außendienst ...................................... Seite 10 Unterwegs mit der Straßenreinigung Ihre Arbeitgeberin ............................ Seite 13 Neueinstellungen, Ausbildung zum Erzieher, Arbeitssicherheitsdienst zum Thema Umzug und Arbeitsplatzgestaltung Der Gesamtpersonalrat .................... Seite 19 Schreib- und Leseschwäche – das Projekt Mento hilft Jobportrait ....................................... Seite 20 Die Stadt als Erbe Dienstschluss .................................... Seite 21 Comic, Medien-, Freizeit- und Kreativtipps, Quartalstier und Fotokunst Impressum Herausgeberin Stadt Karlsruhe Karl-Friedrich-Straße 10, 76133 Karlsruhe Verantwortlich im Sinne des Presserechts Bernd Wnuck – Leiter Presse- und Informationsamt Redaktionelle Verantwortung Daniel Schmid (ds) – Presse- und Informationsamt Mitarbeitende dieser Ausgabe Marius Blume (mab), Erich Fehr (feh), Christian Flier (cf), Larissa Käfer, Gerrit Münster (gem), Tabea Rueß (bea) – PIA | Ilse Baier – POA | Frank Leyerle – HA | Ilka Zarberg (zar) – KA | Jennifer Siegmund – VME Layout Cindy Streeck – Presse- und Informationsamt Bilder und Grafiken Christian Flier, Roland Fränkle, Gerrit Münster, Daniel Schmid – PIA | Robert Kraus – SJB | Alisa Lörz – VME | Monika Müller-Gmelin – StPla | Timo Deible – Zoo Druck Rathausdruckerei, Recyclingpapier Stand August 2019 Das Rathaus-Karussell Was ein Amtsumzug alles mit sich bringt W er schon mal einen Umzug mitgemacht hat, egal ob privat oder beruflich, der weiß, wie Nerven aufreibend das sein kann. Ein Umzug ist immer eine emotionale Ausnahmesituation. Es gilt, sich von Altem zu trennen, sich auf Neues einzulassen und auf Liebgewordenes zu verzichten. Da Menschen ungern ihre Komfortzone verlassen, ist ein Umzug eben beides: Abenteuer und Gefahr. Auf diese nicht ganz einfache Ausgangslage treffen die Mitarbeitenden der Stadt, die den ersten organisatorischen Anstoß für Umzüge von einzelnen Mitarbeitenden oder ganzen Ämtern geben. Zu Ihnen gehört das dreiköpfige Team für Flächenmanagement rund um Hans-Peter Jaschke beim Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW). „Der erste Impuls damit wir tätig werden, kommt in der Regel aus der Dienststelle“, so Jaschke. Oft gehe es darum, dass Ämter mehr Mitarbeitende bekommen oder sich neu strukturieren. Aber auch eine Komplett-Renovierung wie beim Rathaus West kann der Grund sein. Dann muss das Flächenmanagement dafür sorgen, dass am Ende wieder alle Mitarbeitenden ein Dach über dem Kopf haben. Derzeit sind besonders viele Dächer gefragt. So zieht ein Teil der Sozial- und Jugendbehörde (SJB) vom Rathaus West in die Südendstraße, das Amt für Informationstechnik und Digitalisierung (IT-Amt) richtet sich künftig in der Kriegsstraße ein. Im Rathaus am Marktplatz sind gleich rund zehn Dienststellen in einen Ringtausch involviert. „Natürlich Das Flächenmanagement-Team (v. l. n. r. Michael Lechner, Hans-Peter Jaschke, Ulrich Marx) sorgt dafür, dass alle Mitarbeitenden der Stadtverwaltung ein Dach über dem Kopf haben. | Foto: Fränkle August 2019 | Ausgabe 3 | Das Rathaus-Karussell | 3 Vorwort Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, D erzeit ist bei der Stadtverwaltung viel in Bewegung. Überall werden Kisten gepackt, Möbel gerückt und Ordner verstaut. Teile der Sozial- und Jugendbehörde ziehen aus dem Rathaus West aus, das Amt für Informationstechnik und Digitalisierung ist künftig in der Kriegsstraße und innerhalb des Rathauses wechseln zahlreiche Dienststellen ihre Büros. Mein Dank gilt daher den zahlreichen Organisatorinnen und Organisatoren in den Ämtern, die die Umzüge oft neben ihrem Tagesgeschäft managen. Vielen Dank für Ihren Einsatz. Schon bevor es zum eigentlichen Umzug kommt, sind viele Dinge zu bedenken, planen und umzubauen. Das Karlsblatt beleuchtet die Arbeit derjenigen, die einen Umzug überhaupt erst möglich machen. Doch nicht allein Umzüge sind Thema im Karlsblatt. Die Redaktion war im Außendienst und hat die Straßenreinigung des Amts für Abfallwirtschaft begleitet. Hier zeigt sich hautnah, wie die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen aussieht und welcher Aufwand dahintersteckt, Karlsruhe sauber zu halten. Bei der „Serie Digitaler Wandel“ geht es darum, was einen guten Projektmanager ausmacht und wie mit Enaio das Datenmanagement gelingt. Beim „Jobporträt“ zeigt sich, wie ein Nachlass sinnvoll für das Gemeinwohl verwendet wird. In der Rubrik „IQ-Arbeitsweise“ lernen die Leserinnen und Leser das Kanban-Board kennen und in der Rubrik „Dienstschluss“ die Elefantendame Jenny. Viel Freude beim Lesen und spannende Einblicke in die Welt der Stadtverwaltung wünsche ich Ihnen mit dieser 3. Ausgabe des Karlsblatts. Daniel Fluhrer Bürgermeister Dezernat 6 möchten alle Ämter in der Regel möglichst innenstadtnah oder in einem Radius von maximal 500 Metern untergebracht sein, aber hier gibt es in der Regel einfach nichts“, so der 51-jährige Jaschke. Das Flächenmanagement müsse dann einen Kompromiss zwischen Wunsch und Wirklichkeit finden. Gut gelegene Immobilien würden sie versuchen zu halten. „Es kann sein, dass es günstiger ist einen bestehenden Vertrag für ein Gebäude in der Innenstadt zu verlängern, als einen neuen Vertrag für ein Gebäude außerhalb abzuschließen“, erklärt Michael Lechner. „Wir müssen immer den Einzelfall prüfen.“ Stadt ist verlässlicher Mieter Mit wenigen Ausnahmen wie dem Rathaus am Marktplatz, dem Technischen Rathaus und dem Rathaus West, sind die Gebäude zudem nicht in städtischer Hand. „Wir sind immer dabei, den Markt zu beobachten, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können“, so der 54-jährige Lechner. Die wichtigen Immobilienmakler hätten die Telefonnummer des Flächenmanagements. „Wir sind Kontaktpfleger, das ist ungeheuer wichtig für uns“, ergänzt Jaschke. „Klar ist, wir sind mit unserer Entscheidung nicht so schnell wie andere, dafür schätzen die Vermieter die langen Mietverträge und die hohe Verlässlichkeit der Stadt als Mieter“, sagt Lechner. Dennoch seien auch schon Vermieter abgesprungen, weil die Entscheidung der Stadt zu lange gedauert habe. „Dann steckt viel Arbeit drin und es war am Ende alles für die Katz“, so Jaschke. Bei der Stadt seien jedoch mindestens sechs Stellen beteiligt bis es zu einer Entscheidung komme und dies brauche Zeit. Streicharbeiten gehören bei der Renovierung des Rathauses am Marktplatz mit dazu. | Foto: Schmid 4 | Das Rathaus-Karussell | Ausgabe 3 | August 2019 Eine dieser Stellen ist die Stabsstelle Projektcontrolling (SPC), die den Dezernaten für Immobilien (Dezernat 6) und für Finanzen (Dezernat 4) zugeordnet ist. Hier prüfen Ulrike Schlenker und ihr Team die Bauinvestitionen der Stadt auf Bedarf, Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit. Wenn es um den stadteigenen Bedarf geht, landet der Vorgang in der Regel auf dem Schreibtisch von Doris Au. „Ich telefoniere dann zum Beispiel mit dem Personal- und Organisationsamt und frage nach, ob der gemeldete Bedarf auch den genehmigten Stellen entspricht“, so Au. So könne der tatsächliche Bedarf ermittelt werden, der die Basis für die weiteren Schritte sei. „Zum Teil ist hier regelrechte Detektivarbeit nötig, aber dies macht mir Spaß“, sagt Au. Die SPC habe auch den langfristigen Bedarf im Blick. So könne es sinnvoll sein selbst zu bauen oder zu kaufen, anstatt langfristig anzumieten, obwohl die Anfangsinvestitionen deutlich höher seien. „Wir vergleichen Städte miteinander und besuchen sie, um uns ein Bild zu machen“, erzählt Schlenker. So hätte die SPC beim Bau der neuen Hauptfeuerwache durch den Besuch der Feuerwehren in Frankfurt und Heidelberg viele der offenen Fragen klären können. Das Rathaus-Karussell kommt in Bewegung Für das Besorgen der nötigen Fläche ist dann das Flächenmanagement zuständig. „Wir schauen erstmal, ob es möglich ist, die zusätzlichen Mitarbeitenden in den vorhandenen Büros unterzubringen“, so Lechner. „Verdichten“ nennen dies die Fachleute. Dabei geben die empfohlenen Raumgrößen (siehe Kasten) die Richtung vor. „Im Falle des Rathauses hat dies nicht ausgereicht“, erklärt Jaschke. Fläche für 35 neue Arbeitsplätze habe das Team bereitstellen müssen. „Wir haben uns die Frage gestellt, welches Amt hat die richtige Größe, um den nötigen Bedarf zu decken. Bei solchen Entscheidungen beraten wir oft tagelang im Team zusammen und schauen, was funktionieren kann“, so Jaschke. Durch den Umzug des Kulturamts und den Auszug des Bürgerbüros wurden letztlich die benötigten Flächen frei. Nun kam das Rathaus-Karussell in Bewegung. Zieht eine Dienststelle aus, rückt die nächste nach. Zwischenzeitlich kommen noch die Handwerker zum Zuge, um die Räume herzurichten (siehe auch Text rechts). „Ein Ringtausch ist für uns natürlich deutlich schwieriger zu organisieren, da jede Dienststelle ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche hat und alles am Ende aneinanderhängt“, so Jaschke. „Bei einem Neubau kann ich vieles möglich machen und auch Mal Wände einziehen oder einreißen, beim Altbau wird dies deutlich schwerer“, so Lechner. Probleme machten die veralteten Informationstechnik- Strukturen, die marode Elektrik und teilweise durchgerostete Wasserleitungen. In der Regel laufen diese Arbeiten im Vorfeld ab, bevor der Mitarbeitende davon etwas mitbekommt und beginnen muss seine Habseligkeiten in Kisten zu verstauen. „Wir sind raus, sobald die Dienststellen eingezogen sind“, so Lechner. Danach wartet mit Sicherheit schon das nächste Projekt. Von Daniel Schmid Beispiele für empfohlene Raumgrößen Flächen Verwaltung: Einzelzimmer 12 Quadratmeter Zwei-Personen-Zimmer 18 bis 20 Quadratmeter Drei-Personen-Zimmer 25 Quadratmeter Außendienst und Azubis 4 Quadratmeter Amtsleiter 30 Quadratmeter Flächen Technik: Einzelzimmer 12 bis 17 Quadratmeter (je nach Bereich) Zwei-Personen-Zimmer 25 Quadratmeter Drei-Personen-Zimmer 30 Quadratmeter Amtsleiter 30 Quadratmeter Die Berlin-Tapete kam bei der Renovierung zum Vorschein | Foto: Schmid Die Berlin-Tapete kam bei der Renovierung zum Vorschein | Foto: Schmid Kontakt Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Hans-Peter Jaschke Telefon: 0721 133-2676 hans-peter.jaschke@hgw.karlsruhe.de August 2019 | Ausgabe 3 | Das Rathaus-Karussell | 5 Mit Zollstock und Überzeugungskraft Sandra Anderer bereitet Räume für den Umzug vor W er Sandra Anderer kennt, weiß auch um ihre kleine Umhängetasche und ihren Zollstock. „Die wichtigsten Sachen habe ich immer dabei“, sagt die 47-jährige Bautechnikerin. Dazu zählen beispielsweise ein Notizblock, Distanzmesser, Kamera und Taschenlampe. Anderer kümmert sich um das Objektmanagement beim Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW). „Es geht darum, dass alles funktioniert, von der klemmenden Tür bis zur Komplettsanierung“, beschreibt sie ihr Arbeitsfeld. Derzeit ist sie unter anderem viel im Rathaus am Marktplatz beschäftigt. Insgesamt 63 Räume mit rund 100 Arbeitsplätzen werden hier gerade renoviert. Viele Mitarbeitende müssen danach umziehen oder zwischenzeitlich enger zusammenrücken. Anderer und ihre Kolleginnen und Kollegen müssen zwischen den Wünschen der Ämter, den Handwerkern und den verfügbaren Haushaltsmitteln einen Kompromiss finden. Eine nicht immer ganz leichte Aufgabe. Dennoch hat sich Anderer bewusst dafür entschieden: „Ich wollte zurück zur Bautechnik und wieder in die Praxis“, jetzt sei sie das „Bindeglied zwischen Handwerker und Nutzer.“ Bis 2018 hat Anderer 18 Jahre lang in einem Ingenieurbüro gearbeitet. Ihr Schwerpunkt: Netzwerkadministration. Anderer sorgte dafür, dass die Computerprogramme von Bauzeichnern, Statikern und Handwerkern einen gemeinsamen Plan ergeben. Den Weg zurück in die Praxis hat Anderer nicht bereut. „Hier sieht man ein Ergebnis, das sieht man bei einem Netzwerk niemals.“ Die Entscheidung für die Stadt als Arbeitgeberin fiel auch aus einem anderen Grund: „Hier muss ich mir nicht immer den Marketingaufkleber auf die Stirn kleben und um weitere Aufträge buhlen, sondern mache meinen Job zum Wohle der Nutzer und der Steuerzahler“, erklärt Anderer. „Erst kommt der Plan, dann kommt das Leben“ Stressfreier ist der Job dabei jedoch nicht geworden. „Man muss damit umgehen können, wenn nicht alles so läuft wie geplant“, so Anderer. Insbesondere das Rathaus am Marktplatz biete immer wieder neue Herausforderungen. So musste für das Anbringen der Deckenbeleuchtung, auch noch ein Trockenbauer zusätzlich kommen. „Den hatte ich nicht auf dem Plan“, gibt Anderer zu. Grund dafür sind die teilweise vorhandenen Strohdecken, die der Trockenbauer für die Beleuchtung verstärken muss. „Erst kommt der Plan, dann kommt das Leben“, sagt Anderer. Die vorhandenen Pläne der Stadtverwaltung hätten teilweise nicht mehr sehr viel mit dem gemein, was sie vor Ort zu sehen bekomme. „Meine erste Aufgabe ist es, die Räume in Augenschein zu nehmen und die Pläne mit der Realität abzugleichen“, so Anderer. Kleinigkeiten führen zu größeren Verzögerungen Beim Rathaus komme hinzu, dass es sich nicht um einen klassischen Verwaltungsbau handle. „Ich kann hier nicht einfach Mal eben Wände herausreißen oder Türen einsetzen. Da führen vermeintliche Kleinigkeiten schnell zu größeren Verzögerungen“, so Anderer. Dennoch reize sie die Arbeit im Rathaus. „In einem Bestandsgebäude kann ich viel mehr lernen, als in einem Neubau“, sagt sie lächelnd. „Ich versuche meinen Job morgen besser zu machen als heute. Ich bin dann zufrieden, wenn die Räume fertig sind und der Kompromiss zwischen Gebäude, Finanzen und Nutzern bestmöglich geklappt hat.“ Von Daniel Schmid Zu Sandra Anderer Ist Teil des Objektteams Sondergebäude mit elf Mitarbeitenden Ausbildung als Bautechnikerin Immer dabei: Zollstock und Umhängetasche. | Foto: Schmid Kontakt Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Sandra Anderer Telefon: 0721 133-2755 sandra.anderer@hgw.karlsruhe.de 6 | Serie Digitaler Wandel | Ausgabe 3 | August 2019 „Der gesunde Menschenverstand ist nie verkehrt“ Was man als Projektmanager bei der Stadtverwaltung braucht Redaktion: Was gefällt Ihnen an Projektarbeit? Dirk Bechtold: Projektarbeit ist anders als das klassische Tagesgeschäft. Man muss sich neu eindenken, kreativ sein und neue Lösungen finden. Sind Sie ein neugieriger Mensch? Bechtold: Ja, ich bin sehr neugierig. Ich denke, es gibt eine Veranlagung für Projektleute. Man muss gerne organisieren, planen und Verantwortung übernehmen. Außerdem hat man den Drang eigenständig zu arbeiten und einen spürbaren Beitrag zu leisten. Bei einem Projekt ist zudem toll, dass es ein Ende hat. Dann kann man sich auf die Schulter klopfen oder auch nicht. Auf jeden Fall sollte man sich das Projekt noch mal anschauen und sehen, was gut gelaufen ist und was nicht. Das ist hilfreich für die Erfahrungssicherung, die Organisation und die Rückmeldung vom Kunden. Wann sind Sie zufrieden? Bechtold: Es gibt verschiedene Zielkoordinaten. Der Kunde muss zufrieden sein. Die Organisation muss zufrieden sein – in meinem Fall das IT-Amt – das Team und die beteiligten Dienststellen sollten zufrieden sein. Die Beteiligten sollten im Nachhinein sagen: Mit denen würden wir wieder ein Projekt machen. Wie haben Sie Projektmanagement gelernt? Bechtold: Bevor ich 2010 zur Stadt gekommen bin, habe ich in der Privatwirtschaft bereits viel Erfahrung gesammelt und war unter anderem sieben Jahre als Freiberufler tätig. Professionalisiert habe ich das Projektmanagement als ich bei einer Firma zweier Freunde als Partner mit eingestiegen bin. Über die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) habe ich mich mit der Systematik befasst und zertifizieren lassen. Bei GPM bin ich heute noch. Wie kamen Sie zur Stadt? Bechtold: Für die Deutsche Bahn habe ich als Freiberufler im IT-Servicemanagement gearbeitet und bin drei Jahre lang von Karlsruhe nach Eschborn gependelt. Dann ging es Schlag auf Schlag: Im November haben wir ein Haus gefunden, im Dezember war meine Frau schwanger und im Januar war die Stellenanzeige der Stadt für einen IT-Projektmanager in den BNN. Im Mai sind wir dann in das Haus eingezogen, im Juli habe ich den Job angefangen und im August kam meine Tochter auf die Welt, das war Projektmanagement vom Feinsten. Allerdings haben hier natürlich auch noch andere Kräfte mitgewirkt. Agil oder klassisch, welche Instrumente nutzen Sie? Bechtold: Das finde ich nicht entscheidend. Es gibt passende und nicht passende Instrumente. Nicht allein das Werkzeug liefert den Erfolg. Der gesunde Menschenverstand ist nie verkehrt. Es gibt da diesen Spruch der lautet: „A fool with a tool is still a fool“ (Ein Dummkopf mit einem Werkzeug bleibt ein Dummkopf). Wie sehen Sie den digitalen Wandel bei der Stadt? Bechtold: Wir sollten lernen, den digitalen Wandel als Chance und nicht als Bedrohung zu sehen. Gerade beim demografischen Wandel kommt uns dies zugute. Es geht nicht darum, die jetzigen Arbeitsschritte einfach nur zu digitalisieren, sondern neu aufzustellen. Was sind derzeit Projekte Ihres Teams? Bechtold: Projekte die stadtweit wirken sind zum Beispiel die E-Personalakte, der E-Posteingang, der Relaunch von karlsruhe.de und die E-Rechnung. Ihren Schatten voraus wirft die Ablösung von Lotus Notes und die Bürger-App digital@ka. In fast jedem IQ-Projekt gibt es eine IT-Komponente. Ihr Tipp für alle gestressten Projektmanager? Bechtold: Einen Kaffee nehmen und eine Runde durch den Schlossgarten laufen. Bei Stress ist ein funktionierendes soziales Umfeld entscheidend. Hilfreich ist es auch Probleme analytisch zu betrachten und Emotionen rauszunehmen. Von Daniel Schmid Zur Person Dirk Bechtold, Leiter Stabsstelle Projekt Management Office Dirk Bechtold, 50 Jahre alt, ist es als Volkswirt gewohnt, das große Ganze zu betrachten. Mit seinem fünfköpfigen Team steuert er zentrale IT-Projekte der Stadt. Die Serie Digitaler Wandel informiert über aktuelle IT-Projekte. August 2019 | Ausgabe 3 | Serie Digitaler Wandel | 7 Enaio-Team verpasst Dokumenten digitales Outfit Turbo für Aktenschrank D ie Software Enaio, also Enterprise All In One, steht für die Digitalisierung von Akten und ist das städtische Nachfolgeprodukt von e-komm Office, vorausgesetzt die Akten sind mit Boorberg bereits erfasst. Wer jetzt meint, alles zu verstehen, ist wahrscheinlich entweder Teil des Enaio-Teams im Amt für Informationstechnik und Digitalisierung (IT-Amt) oder hat den Einführungsprozess in seiner Dienststelle schon erfolgreich hinter sich gebracht. Wie das Personal- und Organisationsamt, für das das Team um Wendelin Bastian Anfang 2019 auf Enaio umgestellt hat. „Wir haben e-komm Office dort und bei allen anderen Dienststellen komplett abgelöst, unter anderem weil die Software auf Lotus Notes basiert“, erklärt Christian Eberhardt vom Enaio-Team, zu dem auch neben Leiter Wendelin Bastian, Simone El Mohtarim und Jürgen Bräuer gehören. Am größten ist der Aufwand für die umsteigenden Dienststellen, wenn diese vorher noch gar keine digitale Akten hatten. „Oft gibt es dann eine wildgewachsene Struktur von Aktenzeichen. Da müssen die Ämter zu allererst auf eine einheitliche Struktur, dem Boorberg-Aktenplan, umsteigen“, so Eberhardt. Wichtig ist ihm zu betonen, dass nach der Einführung von Enaio auch bestehende Papierakten erhalten bleiben können. Das Ziel ist die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen. „In Enaio können wir Vorgänge und Informationen wie Wiedervorlage, Bearbeitungsvermerke, Dokumente oder E-Mails darstellen“, berichtet der IT-Experte. Wenn die Ämter e-komm Office bereits eingesetzt hatten, war der Aufwand für die Dienststelle geringer als bei einer Neueinführung. „Sie hatten zwei Tage Ausfall und konnten danach weiterarbeiten“, führt Christian Eberhardt aus. Für das IT-Amt gab es aber im Hintergrund viel zu tun. „Wir hatten zwei, drei Wochen einen hohen Aufwand.“ Digitalisierung bis 2022 gefordert Es ist nicht alleine der Effektivitätssprung durch die Digitalisierung, den das Enaio- Team bei der Einführung antreibt: „Es gibt eine rechtliche Vorgabe. Das E-Justice-Gesetz schreibt vor, dass bis 2022 alle Gerichte und Kommunen im Land digital miteinander kommunizieren müssen“, gibt Wendelin Bastian zu bedenken. Weil die rechtliche Vorgabe drängt, sind bereits über 30 Dienststellen umgestiegen. Anfang 2020 soll die Sozial- und Jugendbehörde folgen. Danach werden laut Plan viele technische Ämter folgen. „Bei den technischen Ämtern ist die Umstellung schwieriger, weil es teilweise Schnittstellen zu Fachverfahren gibt“, erläutert Christian Eberhardt. „Die Fachverfahren sollen es ermöglichen, unter anderem automatisch Dokumente in Enaio digital abzulegen.“ Enaio: Plattform für andere Dienste Die Bedeutung von Enaio ergibt sich daraus, dass die E-Akte die Plattform für andere Digitalisierungsprozesse wie zum Beispiel für E-Steuerakte oder E-Wählerverzeichnis ist. Insgesamt hat das Enaio-Team schon eine hohe Quote für die Digitalisierung von Mitarbeiterakten erreicht: „Der Prozentsatz liegt bei ungefähr 40 bis 50 Prozent“, so Eberhardt. Dann gibt der Enaio-Experte einen Ausblick: „Wir planen, digitale Prozesse einzuführen und funktional zu erweitern wie beispielsweise beim E-Posteingang und den E-Workflows.“ Und was gefällt Christian Eberhardt an seinem Job besonders gut? „Die Arbeit ist abwechslungsreich: Sie hat etwa mit Weiterentwicklung, Marketing oder Schulungen zu tun. Außerdem gefallen mir die häufigen Kontakte mit den unterschiedlichsten Menschen.“ Von Christian Flier Simone El Mohtarim, Wendelin Bastian und Christian Eberhardt (von links). | Foto: Flier Faktencheck Enaio Bis heute 30 Dienststellen integriert Aktuell mehr als 1.400 Nutzende Zehn Daten-Migrationen von e-komm Office Kontakt IT-Amt | Enaio Wendelin Bastian Telefon: 0721 133-1770 wendelin.bastian@it.karlsruhe.de 8 | IQ-Arbeitsweise | Ausgabe 3 | August 2019 Das Kanban-Board Wie funktioniert es und wie wende ich es an? E in zentraler Bestandteil der IQ- Arbeitsweise ist das Ausprobieren und Erlernen neuartiger, sogenannter agiler Arbeits- methoden. Ein in der Karlsruher Stadtverwaltung bereits gerne genutztes Instrument ist das Kanban-Board. Das japanische Wort „Kanban“ bedeutet „Signalkarte“ und ist eine Technik, die dem Produktionssystem von Toyota entstammt. Der Autohersteller entwickelte die Methode 1947, um einen gleichmäßigen Fluss in der Fertigung zu gewährleisten und so die Produktivität des Unternehmens zu steigern. Heutzutage wird Kanban universell eingesetzt. Wie funktioniert Kanban? Ein Kanban-Board besteht in der Regel aus drei bis vier Spalten, die jeweils die Überschrift: „Zu tun“, „In Arbeit“, gegebenenfalls „Wartend“ und „Fertig“ tragen. Durch diese einzelnen Spalten wandern die Aufgaben, die auf Klebezetteln notiert werden, entsprechend des Bearbeitungsstands. Sind die Aufgaben bereit zur Umsetzung, werden sie aus einem Arbeitsspeicher in die „Zu tun“-Spalte gezogen. Sobald sie umgesetzt werden, kommen die Zettel in die „In Arbeit“-Spalte. Hier stehen jedoch nie mehr als vier Aufgaben. Die „Wartend“- Spalte dient optional für Aufgaben, an denen momentan nicht weitergearbeitet werden kann. In die „Fertig“-Spalte gelangt der Aufgabenzettel erst, sobald die darauf stehende Aufgabe vollständig abgearbeitet wurde. – Soweit die Theorie. Wie gelingt die Umsetzung? In der Praxis ist Kanban gerade für Teams eine leicht umzusetzende Methode, die die Bearbeitungsstände eines Projekts für alle Beteiligten transparent abbildet. Auf diese Weise können frühzeitig mögliche Engpässe erfasst sowie Unterstützungsbedarfe gedeckt werden. Jeder Einzelne kann auf einen Blick erkennen, wer, wann, was bearbeitet. Doch auch hinter diesem zunächst schlichten Instrument stecken eine Reihe von Erkenntnissen und Einsichten sowie Prinzipien und Werte, die zu einem erfolgreichen Gelingen der Methode beitragen. Alisa Lörz, Mitarbeiterin der Stabsstelle für Verwaltungs- und Managemententwicklung (VME) merkt an: „Neben Transparenz, Kommunikation und Eigenverantwortung sind vor allem die Menschen, die treibenden Kräfte in einem agilen Projekt.“ und fügt hinzu „Kreativer Eifer und bunte Zettel reichen alleine nicht aus. Die Menschen müssen die neue Arbeitsweise mittragen wollen.“ Von Jennifer Siegmund Wenn Sie Interesse daran haben, Kanban auch in Ihrem Team einzusetzen, unterstützen Sie die Mitarbeitenden der VME gerne bei der Einführung. Kontakt Stabsstelle Verwaltungs- und Managemententwicklung Alisa Lörz Telefon: 0721 133-1384 | vme@karlsruhe.de Adresse: Kaiserstraße 72 – 74, 76133 Karlsruhe Auf dem Kanban-Board sieht man auf einen Blick, wer gerade woran arbeitet. | Foto: Lörz Zum Kanban-Board Ein Kanban-Board bildet transparent die Bearbeitungsstände eines Projekts ab. Mögliche Engpässe sowie Unterstützungsbedarfe können frühzeitig gedeckt werden. Die Menschen sind die treibenden Kräfte hinter der Umsetzung. August 2019 | Ausgabe 3 | IQ-Arbeitsweise | 9 Visualisierungen helfen, um Abläufe klarer und transparenter zu machen. Die Teamarbeit wird erleichtert, weil die Teammitglieder ihre Entscheidungen erläutern. | Foto: Schmid Agile Arbeitsweisen – ein Selbstversuch Einführungsseminar bei der Stadt A gile Arbeitsweisen sind derzeit in aller Munde. Sie sollen die Lösung sein für die heutige VUCA- Welt. Was sich anhört wie ein Schimpfwort, ist die Abkürzung für volatility (Flüchtigkeit), uncertainty (Unsicherheit), complexity (Komplexität) und ambiguity (Mehrdeutigkeit). Ich wage den Selbstversuch bei einer städtischen Fortbildung zu agilen Arbeitsweisen. Kanban-Board, Lean Coffee, Design-Thinking, Scrum, Gamification, wer jetzt gleich zum Wörterbuch greifen möchte, dem sei Gelassenheit empfohlen. „Ob und was Sie von diesen Instrumenten brauchen, müssen Sie selbst entscheiden“, so Henriette Seitz, die das Seminar leitet. Alle agilen Instrumente würden auf drei Säulen basieren: Transparenz, Überprüfung und Anpassung. Klar müsse sein, dass erst ein Problem definiert sein müsse, bevor man ein Instrument auswähle. Gut geschätzt ist halb gewonnen Üblich bei agilen Arbeitsweisen sei das Arbeiten in Abschnitten – iteratives Arbeiten. Da sich die Rahmenbedingungen schnell verändern, ermöglicht das, frühzeitig nachzusteuern. Hilfreich ist zudem die Visualisierung von Projekten. Ganz praktisch zeigt sich dies bei einer Übung im Seminar. Die Teilnehmenden schreiben auf Karten, welche Aufgaben bei der Einarbeitung eines neuen Mitarbeitenden anstehen. Jetzt gilt es, diese in einen zeitlichen Ablauf zu bringen. Statt schnöder Tabellen helfen Kartenständer aus Lego (siehe Bild). Diese ordnen die Teammitglieder so an, wie es Ihnen sinnvoll erscheint. Dabei passiert zweierlei: erstens, das Team sieht auf einen Blick die Aufgaben und die zeitliche Reihenfolge, zweitens, wer eine Karte verschiebt diskutiert mit den anderen darüber. So kommen Punkte zum Vorschein, die keiner auf der Rechnung hatte. Gegebenenfalls werden die Kartenständer mit Aufgaben ergänzt, verschoben oder aussortiert. Wie man sich spielerisch einem Thema nähern kann, zeigt das Schätzpokern. Es ist dafür da, den Arbeitsaufwand einer Aufgabe einzuschätzen. Der Moderator verteilt an die Teilnehmenden jeweils einen elfteiligen Kartensatz mit Zahlen darauf. Die Bandbreite reicht dabei von 0 bis 100: Nun stellt der Moderator eine Frage zum Beispiel: Wie lange dauert es, einem neuen Mitarbeitenden einen Schreibtisch einzurichten? Die Teammitglieder zeigen nun den selbst ausgesuchten Zahlenwert. Der niedrigste und der höchste Wert müssen Ihre Auswahl begründen. Bei der anschließenden Diskussion wird deutlich: Obwohl alle dachten vom Selben zu sprechen, ist dies nicht der Fall. Neue Sichtweisen, insbesondere von zurückhaltenderen Teammitgliedern, kommen so zur Sprache. Resümee: Agile Arbeitsweisen können helfen, wenn andere Instrumente an ihre Grenzen stoßen. Dennoch muss vorab klar sein, welche Ziele die Agierenden damit verfolgen. Ernste Zeitgenossen sollten jedoch gewarnt sein: Es könnte Spaß machen. Von Daniel Schmid Seminar zu agilen Arbeitsweisen Wer sich ein eigenes Bild der agilen Arbeitsweisen machen will, kann sich über das Fortbildungsprogramm der Stadt anmelden. Termine: Mittwoch, 9. und Donnerstag, 10. Oktober, jeweils von 9 bis 17 Uhr, Zähringerstraße 74. Anmeldung über die Dienststelle. Kontakt Personal- und Organisationsamt Bei inhaltlichen Fragen: Ilse Baier Telefon: 0721 133-1145 ilse.baier@poa.karlsruhe.de 10 | Außendienst | Ausgabe 3 | August 2019 Kratzen, fegen, laden – Unterwegs mit der Straßenreinigung Auf Kleinlaster 64 B ei der Reportage Außendienst begleiten Reporterinnen und Reporter des Karlsblatts Kolleginnen und Kollegen aus dem handwerklichen Bereich, packen selbst mit an und berichten von ihren Erfahrungen. Ohne richtige Kleidung geht nichts beim Amt für Abfallwirtschaft (AfA) und so führt der erste Gang zum Magazin. Mehmet-Akif Güdül ist der Herrscher über meterlange Regale gefüllt mit T-Shirts, Sicherheitsschuhen, Hosen und Regenjacken. Fertig eingekleidet in orange nimmt mich Uwe Volk unter seine Fittiche. Er ist der Vorarbeiter auf dem Kleinlaster (KL) 64. Gemeinsam mit seinem Trupp – Andreas Luk und Aloklat Waleed – kümmert er sich um die Straßenreinigung in seinem Bezirk. Seit sechs Uhr sind sie bereits rund um die Nordweststadt und in Knielingen unterwegs, um 14:30 Uhr endet die Schicht. „Ein guter Tag heute“, meint Volk ganz ohne Ironie und deutet mit seinem Arm auf das schmutzig graue Regenwetter, das am Fenster von KL 64 vorbeizieht. Das Thermometer zeigt 16 Grad an. Ich versuche mir meine Skepsis nicht anmerken zu lassen. In der Landauer Straße angekommen besteht die Aufgabe darin, die Parkbuchten und Umrandungen vom Unkraut zu befreien. Mit einem Kratzer machen sich Luk, Waleed und ich an die Arbeit. nach wenigen Minuten ist mir klar, warum ein kühler, regnerischer Tag ein guter Tag sein kann. Der Schweiß strömt. Auf die angebotene Regenjacke verzichte ich gerne. „Das Schilfgras ist hartnäckig“, meint Volk. Tatsächlich schienen sich die unscheinbaren Halme über meine Bemühungen lustig zu machen. Und noch eine zweite Gemeinheit lerne ich von einer anderen Seite kennen: Kopfsteinplaster. Jedes Mal wenn ich mit dem Kratzer über die Steine schabe, bleibt er plötzlich hängen und schickt einen kurzen Gruß zurück zu meinem Schulterblatt. Wer hat so etwas bloß erfunden? Zentimeter um Zentimeter Dennoch arbeite ich mich Zentimeter um Zentimeter voran und freue mich über die erste saubere Parkbucht. „Du musst den Kratzer weiter hinten festhalten“, erklärt mir Volk meinen typischen Anfängerfehler. Auch beim Kehren ist bessere Technik gefragt. Stück für Stück und Meter für Meter werden freigekehrt, um am Straßenrand kleine Dreckhaufen aufzuschichten. Zuviel Schwung bedeutet zusätzliche Arbeit, da sich der Dreck breiter verteilt. Waleed und Luk haben dies längst verinnerlicht. Routiniert säubern sie Parkbucht für Parkbucht von Unkraut und Blättern. Kaum ein Wort fällt, jeder Handgriff sitzt. Während mir bereits die Unterarme und die Schulter schmerzen, ziehen sie unbeirrt ihre Bahnen. Volk hat zwischenzeitlich den Kleinlaster vorgefahren und beginnt damit die Dreckhaufen mit einer Schaufel auf die Laderampe zu werfen. Hierbei ist ebenfalls Geschicklichkeit gefragt, zu viel Schwung bedeutet zu viel Kraftverlust. „Beim Parken des KL achte ich darauf, dass ich soweit auf der Straße stehe, damit die Autofahrer langsamer werden, aber nicht soweit, um den Verkehr zu behindern“, erklärt Volk. Als eine junge Frau ihren weißen Kleinwagen genau dahinparken möchte, wo wir gleich säubern werden, spricht August 2019 | Ausgabe 3 | Außendienst | 11 Volk sie an. „Können Sie bitte auf der anderen Seite parken, soweit kommen wir heute nicht mehr“, sagt er freundlich. Sofort parkt die Frau um. „Freundlichkeit ist mir wichtig“, erklärt Volk. Bei seiner Truppe lege er darauf großen Wert. Nachdem alle Dreckhaufen aufgeladen sind, geht die Fahrt weiter durch den Bezirk. Die ehemaligen Kasernengebäude rund um die Kentuckyallee gehören ebenfalls dazu. „Hier haben wir vor drei Monaten das Unkraut beseitigt“, erklärt Volk. Man sieht es noch, aber teilweise steht es schon wieder viele Zentimeter hoch. Die Straße scheint sich endlos zu ziehen und kein Ende mehr zu finden. Hunderte Meter voller Parkbuchten machen deutlich, welche Sisyphusarbeit Volk und seine rund 100 Kolleginnen und Kollegen der Straßenreinigung jeden Tag vor sich haben. „Ich bin zufrieden, wenn die Straße sauber ist und ich sehen kann, was wir alles geschafft haben“, sagt der 58-jährige Volk. Der Glascontainer ist randvoll Stolz sei er, wenn die Leute aus seinem Trupp an ihren Aufgaben wachsen und zunehmend mehr Verantwortung übernehmen. „Ich bin für die Jungs verantwortlich und setze mich für sie ein, das ist die Aufgabe eines Kapos“, so Volk. Am wichtigsten sei dabei immer: „dass wir alle wieder gesund nach Hause bringen“. Der freundliche 1,90-Mann mit dem Schnauzbart kann jedoch auch zornig werden. „Dass regt mich wieder auf“, meint er und deutet auf mehrere abgestellte Taschen mit Glasflaschen und Müllsäcke neben dem Altglascontainer. „Viele Leute lassen ihr Zeug einfach stehen, wenn dann am Wochenende noch ein paar Jugendliche auf den Gedanken kommen sie könnten die Flaschen zerstören, haben wir eine riesen Sauerei“, so Volk. Gemeinsam befördern wir alles auf die Laderampe. Am folgenden Glascontainer, einige Straßen weiter, zeigt sich jedoch ein ähnliches Bild. Auf dem Dach der Container sammeln sich die leeren Gläser und Flaschen. Der Grund: Der Glascontainer ist randvoll. „Dies ist nicht unsere Aufgabe, aber wir räumen die Flaschen trotzdem weg, weil mein Trupp und ich uns für den geamten Bezirk verantwortlich fühlen“, erklärt Volk. Bild links: Andreas Luk, Uwe Volk und Aloklat Waleed (v. l. n. r.) sind der Trupp vom Kleinlaster 64 bei der Straßenreinigung des AfA. Bild rechts: Mehmet-Akif Güdül ist der Herrscher über das Kleidermagazin des Amtes in der Ottostraße. | Fotos: Schmid Daten und Fakten zum AfA Das AfA reinigt rund 550 Kilometer Radwege, 1.250 Kilometer Straßen sowie alle öffentlichen Plätze. 805 öffentliche Papierkörbe im Stadtgebiet leert das AfA bis zu drei Mal täglich und sammelt rund 500 Kilogramm Abfälle. Fahrzeuge: 31 Großfahrzeuge, 18 Kleinlastwägen, 8 Kleinkehrmaschinen, 2 Schwemmwägen, 1 Kleinmüllfahrzeuge mit Presse, 2 Presscaddys Bei einem solchen Anblick verliert der sonst gelassene Uwe Volk seine Ausgeglichenheit. Leider gehören überfülle Glascontainer und wild entsorgter Müll zum Alltag bei der Straßenreinigung des Amts für Abfallwirtschaft in Karlsruhe. | Foto: Schmid 12 | Außendienst | Ausgabe 3 | August 2019 Der Müll und die wilde Entsorgung hätten in den vergangenen Jahren zugenommen. „Die Leute sind einfach egoistischer geworden“, so Volk. Alles was er sagt, unterstreicht er mit weitausholenden Armbewegungen. Dennoch sei er kein Italiener sondern gebürtiger Jöhlinger, erklärt er schmunzelnd. Besonders auffällig sei der viele Müll immer nach dem Wochenende. „Wenn ich Wochenenddienst habe, bin ich immer froh, wenn es am Samstag regnet“, erklärt Volk. „Dann sind weniger Leute auf der Straße und müllen alles zu. Etwas mehr Rücksicht würde uns die Arbeit sehr erleichtern“. „Die sind viel mehr als wir“ „Die Jungs vom AfA sind 365 Tage im Jahr im Einsatz“, so Volk, Am Sonntagmorgen seien alleine für die Fußgängerzone mehrere Mann und zwei Kehrmaschinen rund drei Stunden im Einsatz um alles wieder sauber zu machen. „Wir können nur unterstützen, ohne die Bürgerinnen und Bürger schaffen wir es nicht, die sind viel mehr als wir“, erklärt Volk und hofft auf mehr Verständnis und Rücksichtnahme für die Arbeit von ihm und seiner Kolleginnen und Kollegen beim AfA. Am Ende der Schicht geht die Fahrt zurück auf den Betriebshof in der Ottostraße. Die Ladefläche von KL 64 kann gekippt werden und so rutschen Stück für Stück die Glasflaschen, das Schilfgras und die Dreckhaufen in die Müllpresse und werden zusammengepresst. Die Schicht ist zu Ende und Karlsruhe ist für den Augenblick wieder etwas sauberer geworden. Von Daniel Schmid Führung im Amt für Abfallwirtschaft Sie möchten sich selbst ein Bild von der Arbeit des AfA machen? Eigens für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung bietet das Amt für Abfallwirtschaft eine Führung an. Termin: Mittwoch, 18. September 2019, 10 bis 11:30 Uhr Anmeldung möglich ab Dienstag, 3. September 2019 Anmeldeschluss : Montag, 16. September 2019 Anmeldung per E-Mail unter: tina.doepfert@afa.karlsruhe.de Begrenzte Teilnehmerzahl. Zeit wird als Arbeitszeit gerechnet. Treffpunkt: Eingang neues Verwaltungsgebäude des Amts für Abfallwirtschaft, Ottostraße 21, 76227 Karlsruhe Parkplätze: Da die Besucherparkplätze beim AfA begrenzt sind, bitte in der Edgar-Heller-Straße parken. Von der Ladefläche des Kleinlasters 64 bis zum Müllcontainer ist es nur ein kurzer Weg. Eine Mulde nimmt den Abfall auf und schüttet ihn in den Trichter. Dort wird er zusammengepresst. | Fotos: Schmid August 2019 | Ausgabe 3 | Ihre Arbeitgeberin | 13 Personalentwicklung: Auf dem Weg zum gehobenen Dienst Janina Wittemann ist wahrscheinlich bald Verwaltungsfachwirtin J anina Wittemann ist 26 Jahre alt und arbeitet in der Zooverwaltung. Bei der Stadt hat sie die Ausbildung zur Fachangestellten für Bürokommunikation absolviert und 2018 sowie 2019 zudem in zwei Theorie-Blöcken die Weiterbildung zur Verwaltungsfachwirtin gemacht. Der zweite Block von Mitte Mai bis Mitte Juni 2019 liegt noch nicht lange hinter ihr, deswegen hat die Verwaltungsangestellte auch noch keine Prüfungsergebnisse. Angesprochen auf die Resultate ist Janina Wittemann entspannt: „Ich kenne die Prüfungsergebnisse zwar noch nicht, aber ich gehe davon aus, dass ich bestanden habe.“ Janina Wittemannn bekommt neue Aufgaben Fallen die Resultate positiv aus, ändern sich die Aufgaben für die Mitarbeiterin des Zoos. „Ich übernehme dann die Teamleitung für die Kasse, schreibe unter anderem Dienstpläne und bin nach außen Ansprechpartnerin“, erläutert Janina Wittemann. Die 26-Jährige hat zuerst den Hauptschulabschluss gemacht, dann den Werkrealschulabschluss, ehe sie sich bei der Stadt bewarb und ihre Ausbildung 2010 begann. „Es war für mich nicht schwer, den Ausbildungsplatz zu bekommen. Das hat gut funktioniert.“ Nach Ausbildung Lust auf etwas Neues Über die Personalabteilung kam der Anstoß zur Weiterbildung. „Ich habe mich dafür entschieden, dass es für mich auch nach der Ausbildung weitergeht“, berichtet die 26-Jährige. Also drückte Janina Wittemann bei den Angestelltenlehrgängen eins und zwei nochmal die Schulbank. „Ich wollte in den gehobenen Dienst. Der Aufwand für die Weiterbildung war zwar hoch, hat sich aber für mich gelohnt“, so die Zoo-Mitarbeiterin. Für die erste Weiterbildungsphase von Mitte August bis Mitte Dezember 2018 wählte sie ein Sabbatmodell, um sich voll und ganz auf den Unterrichtsblock zu konzentrieren. „Ich habe sechs Monate das halbe Gehalt bekommen und war dabei drei Monate freigestellt. Die anderen drei Monate in dieser Sabbatzeit habe ich normal gearbeitet.“ Weiterbildung war nicht immer einfach Gerade dieser Zeitraum war für Wittemann etwas schwieriger: „Es ging viel um Rechtsgrundlagen, die in meiner alltäglichen Arbeit keine so große Rolle spielen und für mich damit sehr theoretisch waren.“ Im gerade zu Ende gegangenen Teil ging es um Führungskompetenzen, zudem machte sie den Ausbilderschein. „Diese Inhalte haben mir gut gefallen, sind für mich und meinen zukünftigen Alltag wichtig.“ Auch wenn das Lernen anstrengend war, würde die 26-Jährige die Anstrengungen der Fortbildung erneut auf sich nehmen: „Ich bereue nichts, die ganzen Mühen haben sich gelohnt. Nur mit der reinen Ausbildung wäre ich nicht so weit gekommen.“ Ihr Etappenziel gehobener Dienst hat Janina Wittemann fast erreicht. Es ist gut möglich, dass es für die Verwaltungsexpertin noch weiter nach oben geht und der Fachwirt nur eine Durchgangsstation ist. Von Christian Flier Im Zoo hat Janina Wittemann nur selten mit Kattas zu tun. Die Verwaltungsexpertin kümmert sich um die Kasse. Foto: Flier Kontakt für Weiterqualifizierung Personal- und Organisationsamt Personalentwicklung Silvia Schmitz Telefon: 0721 133-1142 silvia.schmitz@poa.karlsruhe.de 14 | Ihre Arbeitgeberin | Ausgabe 3 | August 2019 Personalnachrichten Wir begrüßen unsere neuen Kolleginnen und Kollegen April 2019 Carolin Alexander Personal- und Organisationsamt Ömer Arikan Gartenbauamt Michael Arnold Gartenbauamt Hannah Barth Amt für Abfallwirtschaft Benjamin Bittmann Stadtjugendausschuss Afef Blank Badisches Konservatorium Sabine Börkel Hauptamt Joscha Bosch Gartenbauamt Pascal Brossart Branddirektion Dominik Buck Stadtjugendausschuss Gheorghe Condurachi Gartenbauamt Laura Dacho Zoo Rainer David Stadtjugendausschuss Sonja Katrin Droste zu Vischering Kulturamt Emanuel Ebersoldt Branddirektion Dennis Ebner Branddirektion Hartmut Eick Amt für Informationstechnik und Digitalisierung Christiane Fechner Gartenbauamt Udo Freitag Bäderbetriebe Daniel Fundinger Branddirektion Martin Gärtner Branddirektion Elisabeth Giebelhaus Zoo Wesley Glauben Gartenbauamt Snjezana Grguric Schul- und Sportamt Katharina Großmann Stadtjugendausschuss Umut Güler Tiefbauamt Lucas Gutjahr Gartenbauamt Martin Heeg Zoo Elena Hergert Sozial- und Jugendbehörde Matteo Hiesl Gartenbauamt Kevin Hubert Stadtamt Durlach Ursula Jany Hauptamt Alicia Jung Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Susanne Kamarás Hauptamt Isabel-Martina Kasalo Stadtjugendausschuss Kübra Kayisoglu Stadtjugendausschuss Georg Kern Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Sina Kirch Gartenbauamt Florian Klaucke Branddirektion Alisa Natascha Klein Ortsverwaltung Neureut Jonas Klein Sozial- und Jugendbehörde Ulrich Köhler Amt für Abfallwirtschaft Antoula Krali Amt für Abfallwirtschaft Laura Sofie Kunz Stadtjugendausschuss Feyza Kurt Schul- und Sportamt Peter Leible Branddirektion Vanessa Loh Stadtamt Durlach Christiane Lucht Ordnungs- und Bürgeramt Susanne Maiorana Sozial- und Jugendbehörde Andreas Menold Amt für Abfallwirtschaft Frederike Metzger Branddirektion Andrea Michael Liegenschaftsamt Bärbel Neher Bäderbetriebe Nikolas Neumann Gartenbauamt Christian Ochs Gartenbauamt Graziano Oddone Schul- und Sportamt Ellen Ohngemach Schul- und Sportamt Boris Ott Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Marvin Petersohn Amt für Informationstechnik und Digitalisierung Norman Ahmet Raad Schul- und Sportamt Jasmin Ratzel Sozial- und Jugendbehörde Marius Riffel Sozial- und Jugendbehörde Kai Rohweder Amt für Stadtentwicklung Berndt Rosenberger Forstamt Stella Schäfer Personal- und Organisationsamt Swetlana Schäfer Zoo Carola Schindler Sozial- und Jugendbehörde Sophie Schleißinger Ordnungs- und Bürgeramt Max Schmitt Branddirektion Waltraud Schnieders Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Jessica Schöllhorn Sozial- und Jugendbehörde Monika Schrägle Sozial- und Jugendbehörde August 2019 | Ausgabe 3 | Ihre Arbeitgeberin | 15 Marius Stegmüller Sozial- und Jugendbehörde Laura Stricker Hauptamt Bernd Thelen Gartenbauamt Hellmar Tolksdorf Schul- und Sportamt Sebastian Treiber Branddirektion Christian Veith Branddirektion Jannis Vogel Sozial- und Jugendbehörde Björn Vogt Branddirektion Irina Walter Stadtjugendausschuss Charlotte Wegen Kulturamt Kornelia Weiss Stadtamt Durlach Sandra Wiest Personal- und Organisationsamt Helena Wrede Umwelt- und Arbeitsschutz Martin Zoller Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Mai 2019 Jessica-Lisa Aschenbrenner Sozial- und Jugendbehörde Roland Bahlinger Marktamt Natalie Berreth Bäderbetriebe Verena Blumer Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Karina Boese Bäderbetriebe Marie Daniel Zoo Carmen Dennhardt Amt für Abfallwirtschaft Anna Förter-Barth Sozial- und Jugendbehörde Sybille Häring Amt für Stadtentwicklung Markus von Hoegen Bauordnungsamt Matthias Hoffmann Kulturamt Manuela Hofheinz Schul- und Sportamt Claire Helene Janicki Sozial- und Jugendbehörde Nora Miriam Kaiber Amt für Informationstechnik und Digitalisierung Rojan Ela Kiper Sozial- und Jugendbehörde Maik Kubera Stadtplanungsamt Luis Uwe Mayer Ortsverwaltung Neureut Karim Mayer Liegenschaftsamt Simon Müller Stadtamt Durlach Raoul Nies Ortsverwaltung Neureut Tatiana Okalidou Schul- und Sportamt Jennifer Pfeil Hauptamt Hannelore Polzer Zoo Heike Poppinga Stadtamt Durlach Katharina Riedinger Gartenbauamt Loredana Rocchio Wirtschaftsförderung Volker Seifert Bäderbetriebe Martin Trost Sozial- und Jugendbehörde Silke Voss Schul- und Sportamt Albina Yalmanci Schul- und Sportamt Juni 2019 Nico Barragan Amt für Abfallwirtschaft Mihai Craciun Amt für Abfallwirtschaft Nico Gimmel Amt für Abfallwirtschaft Philipp Grosse Stadtjugendausschuss Daniel Hartmann Bäderbetriebe Christian Jelic Amt für Abfallwirtschaft Mahmod Kasim Amt für Abfallwirtschaft Suvat Kirbas Amt für Abfallwirtschaft Manuela Kirschneit Sozial- und Jugendbehörde Mario Köhler Gartenbauamt Alina Kratzer Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Luca Kumm Amt für Informationstechnik und Digitalisierung Lilli Neufeld Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Antonino Nigliazzo Amt für Abfallwirtschaft Daniel Oberacker Amt für Abfallwirtschaft Francis Owusu-Boateng Amt für Abfallwirtschaft Detlev Paulson Bäderbetriebe Antonia Petri Stadtjugendausschuss Janik Ratke Bäderbetriebe Rabea Rauh Liegenschaftsamt Theresa Lucia Rösinger Sozial- und Jugendbehörde Ute Schäufele Stadtamt Durlach Dominik Schenk Amt für Abfallwirtschaft Brigitte Schlosser Ortsverwaltung Wettersbach Robert Schwarz Amt für Abfallwirtschaft Nicolas Szur Stadtplanungsamt Tülin Ucar Amt für Abfallwirtschaft Cäcilia Wendeln Hauptamt Dariuzs Werpachowski Amt für Abfallwirtschaft Florin Wick Amt für Abfallwirtschaft Melanie Zimmermann Personal- und Organisationsamt Carmen Zuber Hauptamt 16 | Ihre Arbeitgeberin | Ausgabe 3 | August 2019 25-jähriges Dienstjubiläum Herzlichen Glückwunsch und einen schönen Jubiläumstag. Mai 2019 Thomas Böhler Rechnungsprüfungsamt Ida Harsch Stadtkämmerei Astrid Müller Stadtkämmerei Maria Müller Schul- und Sportamt Helge Schlia Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Juni 2019 Holger Bleyer Tiefbauamt Manuela Federmann Schul- und Sportamt Heiko Giesinger Stadtamt Durlach Doris Markiewiez Ordnungs- und Bürgeramt Peter Masino Ortsverwaltung Grötzingen August 2019 Nadja Biebrich Schul- und Sportamt Ivonne Bomm Friedhof- und Bestattungsamt Daniela Burst Ordnungs- und Bürgeramt Thomas Butz Sozial- und Jugendbehörde Vakkas Dönmez Tiefbauamt Thorsten Ehrle Tiefbauamt Alexander Giek Ortsverwaltung Wolfartsweier Sabine Gräfinger Ordnungs- und Bürgeramt Carmen Grösz-Rembert Personal- und Organisationsamt Yvonne Hügel Liegenschaftsamt Bianca Jung Ordnungs- und Bürgeramt Larissa Kiefer Sozial- und Jugendbehörde Simone Lund Sozial- und Jugendbehörde Christine Rayling Liegenschaftsamt Jürgen Rothmann Tiefbauamt Frank Schäfer Gartenbauamt Sandra Schäfer Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Melanie Seethaler Liegenschaftsamt Josef Weigel Tiefbauamt 40-jähriges Dienstjubiläum Herzlichen Glückwunsch und einen schönen Jubiläumstag. Mai 2019 Elisabeth Demko Stadtkämmerei Ingrid Klopstein Schul- und Sportamt Juni 2019 Klaus Faden Ortsverwaltung Stupferich Boris Heese Amt für Abfallwirtschaft Elke Ludwig Sozial- und Jugendbehörde Birgit Paul Sozial- und Jugendbehörde Herbert Witzemann Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft August 2019 Christine Armbrust Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Detlev Bettendorf Rechnungsprüfungsamt Roland Brecht Schul- und Sportamt Theresa Cretu Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH Anna-Rosa Heil Sozial- und Jugendbehörde Thomas Jösel Zentraler Juristischer Dienst Pia Kiefer Sozial- und Jugendbehörde Hans-Jörg Knecht Zentraler Juristischer Dienst Petra Krakowsky Liegenschaftsamt Fritz Merkle Stadtkämmerei Elke Schick-Gramespacher Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Manfred Silbereisen Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH Gabriele Ulaga-Zöfelt Stadtamt Durlach Ingeborg Zieger Personal- und Organisationsamt Verabschiedungen Wir danken für die Mitarbeit und wünschen alles Gute. März 2019 Karl Faber Bäderbetriebe Christel Gaukel Schulamt Detlef Lieder Liegenschaftsamt Hans-Georg Wilken Ordnungs- und Bürgeramt Hans-Uwe Konrath KASIG Gertrud Erbes Hochbau und Gebäudewirtschaft Robert Dürmaier Schul- und Sportamt Siglinde Bodin Hauptamt Ida Weichel Stadtjugendausschuss Wilke Becker Ortsverwaltung Wettersbach Stefica Vajc Kulturamt Wolfgang Knobloch Schul- und Sportamt Matthias Füner Bauordnungsamt Harry Kraft Amt für Abfallwirtschaft August 2019 | Ausgabe 3 | Ihre Arbeitgeberin | 17 Gesundheit: Arbeitssicherheitsdienst Bei Umzügen an die Sicherheit denken R äume sichern, aufteilen, renovieren, Sachen herüberbringen und aufstellen (lassen). Bei allem Aufwand eines Dienststellen-Umzugs darüber hinaus im eigenen Interesse zu bedenken: die am neuen Arbeitsplatz zu gewährleistende Sicherheit. Ein Faktor, der unterstreicht, welche Chancen ein Umzug bietet. Was soll im Büro schon großartig passieren? Zum Beispiel die gefährlichen Stürze von Personen, die auf Drehstühlen standen, allein drei in den vergangenen eineinhalb Jahren in der Stadtverwaltung, und die Volkskrankheit Rückenleiden sprechen für sich. Der stellvertretende Leiter des Arbeitssicherheitsdienstes, Manfred Knopke, seit 1988 bei der Stadt, ist keiner, der den mahnenden Zeigefinger hebt. Motiviert und überzeugt, gern überzeugend wie eh und je, wirbt und wirkt er, um das Wohlfühlen zu erhöhen und zu erhalten. Beratungen und Begehungen stehen auf der Tagesordnung – natürlich bei technischen Berufen, ebenso in der klassischen Verwaltung. Sein Appell: „Denkt rechtzeitig an uns, so könnt Ihr Probleme im Vorfeld beseitigen.“ Für die Gesundheit sei früh zu planen, wie Schreibtisch, Stuhl, Bildschirm (Blick leicht von oben, dem Nacken zuliebe), alle Möbel so auf- und einzustellen sind, dass bestmögliche Ergonomie geboten, ein dynamisches Sitzen und Arbeiten möglich ist. Richtige Sicht und richtige Höhe Beim Bildschirm kommt es auch darauf an, Blendeffekte zu vermeiden. Ansonsten sind mindestens 500 Lux Leuchtstärke an einem normalen Arbeitsplatz bereitzuhalten, das Tageslicht bringt rund 1.200 Lux, weiß Knopke. Ausreichend Bewegungsfläche (mindestens 1,5 Quadratmeter am Schreibtisch sowie überall eine ausreichende Durchgangsbreite, auch als Flucht- und Rettungsweg) ist essenziell. Steht ohnehin Neuausstattung an, ist oft ein höhenverstellbarer Schreibtisch wertvoll. „Finden sich aber zwei Kolleginnen um die 1,60 Meter vor raumhohen Schränken wieder, ist das mindestens ungünstig“, sagt die Sicherheitsfachkraft und denkt an den schnell fatalen Schritt auf den Drehstuhl, um „nur eben schnell“ den Ordner herunterzuholen. Die Anordnung von Geräten und Kabeln wird wie Steckdosenmangel auch immer wieder zum Problem. Straffe Kabel und Verlängerungen (Mehrfachsteckleisten) stellen Stolper- und Überspannungsrisiken dar. Knopke kann viele Aspekte (wie Lärm, Luft, Lasten) und Erfahrungen aus dem Stegreif einbringen. Besonders wichtig bleibt ihm wie dem gesamten Arbeitssicherheitsdienst: „Wir wollen die Leute erreichen.“ Von Marius Blume Mehr Info im Intranet Broschüre „Gestaltungshinweise für Bildschirmarbeitsplätze“ unter Arbeitssicherheitsdienst – Themen und Projekte – Sicherheit am Arbeitsplatz. Kontakt Personal- und Organisationsamt Arbeitssicherheitsdienst Jana Misailidis Telefon: 0721 133-1161 jana.misailidis@poa.karlsruhe.de Peter Wagenblaß Amt für Abfallwirtschaft April 2019 Sigrid Beck Sozial- und Jugendbehörde Germann Konnerth Gartenbauamt Hans-Peter Luik Schul- und Sportamt Harald Rittershofer Tiefbauamt Karl Rosenberger Gartenbauamt Ellen Rozowski Schul- und Sportamt Clemens Schmid-Isringhausen Sozial- und Jugendbehörde Jeannette Ernst Ortsverwaltung Neureut Bozena Arheidt Schul- und Sportamt Ursula Licht Kulturamt Ellen Rozowski Schul- und Sportamt Karin Hengst Sozial- und Jugendbehörde Günter Bettendorf Tiefbauamt Juni 2019 Dieter Abend Tiefbauamt Charles Bierent Stadtkämmerei Hildegard Breitenbach-Koch Gartenbauamt Karin Heil Zentraler Juristischer Dienst Ute Jettmar Sozial- und Jugendbehörde Manuela Müller Gartenbauamt Josef Werner Amt für Abfallwirtschaft Brigitte Winter Rechnungsprüfungsamt 18 | Ihre Arbeitgeberin | Ausgabe 3 | August 2019 Gitarre spielen hat Philip Mohila extra für seine Ausbildung gelernt. Nun animiert er die Kinder zum Kreativwerden. | Foto: Münster Ausbildung: Mit Kindern was bewegen Philip Mohila entschied sich für den PIA-Erzieher I m Schülerhort Rhode-Island-Allee steht heute Singen und Texte schreiben auf dem Programm. Ein Abschlusssong für die Viertklässlerinnen und Viertklässler soll entstehen und dabei kann jeder mithelfen. „Es soll ein offenes Angebot für alle Kinder im Hort werden“, erklärt Philip Mohila, der hier im Rahmen seiner Praxisintegrierten Ausbildung (PIA) zum Erzieher sein Fremdpraktikum macht. Seit 2017 ist er als Azubi bei der Stadt, doch eigentlich hatte er einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Zuvor arbeitete Mohila nämlich gut 17 Jahre lang als Grafikdesigner. „Nur am Rechner zu sitzen“ sei ihm aber nicht genug gewesen und auch die Geburt seines Sohnes vor vier Jahren habe ihn in eine neue Richtung denken lassen. Nun spricht der viel jünger wirkende 37-Jährige davon, wie „bereichernd“ und „sinnerfüllt“ die Arbeit mit den Kindern sei, sowohl im Hort als auch in seiner Stammeinrichtung, der Kita Blücherstraße. Das PIA- Modell müsse seiner Meinung nach mehr ausgebaut werden, auch da es von Anfang an Gehalt gebe. Das sei für ihn bei der Neuorientierung wichtig gewesen, besonders im Hinblick auf die Familie. „Sonst hätte ich es nicht machen können“, erklärt er dazu offen. So habe ihm sein Wechsel jedoch gut getan. Besonders gefällt dem Spätberufenen, dass er bei den Kindern „so viel bewegen kann“. Das Alter spiele dabei keine so große Rolle, wichtig sei aber, deren „Themen und Interessen aufzugreifen“ und ihnen etwas zuzumuten. Basis für diese Herangehensweise seien „systematische und wertfreie Beobachtungen im Freispiel“, mit denen man dann auf jedes Kind einzeln eingehen könne, um es zu fördern. Bei der Umsetzung pädagogischer Konzepte war er indes voll des Lobes für die städtischen Einrichtungen. Es gäbe einen „hohen Qualitätsstandard“ und somit auch einen „hohen Anspruch“ an die Fachkräfte. Zukunftsperspektiven In welchen Bereich es ihn nach der Ausbildung zieht, weiß der zukünftige Erzieher noch nicht genau. Sicher scheint er sich darüber zu sein, dass er bei der Stadt bleiben möchte, die leider immer noch einen „akuten Mangel“ an Fachkräften habe. Vorstellen kann er sich zum Beispiel, erstmal eine sogenannte „Pool-Stelle“ zu besetzen und dabei wochen- oder monatsweise als Springer an unterschiedlichen Institutionen tätig zu werden. So hätte er die Möglichkeit Eindrücke in diversen Einrichtungen zu sammeln und verschiedene Vorgehensweisen im Umgang mit den Kindern kennenzulernen. Im Hort ginge es vor allem darum „herausfordernde Angebote“ zu schaffen und sie bei den Hausaufgaben zu betreuen, erklärt er dazu, während bei den Kindern zwischen drei und sechs Jahren die Einflussmöglichkeiten am größten seien, etwa im sozialen oder kognitiven Bereich. Gerade weil in diesem Alter noch „so viel gestaltet“ und „bewegt“ werden könne, bringe dies auch eine besondere Verantwortung mit sich. Zudem entwickele sich in dieser Zeit das Weltbild, weshalb es für Mohila wichtig ist, dass Frauen und Männer gleichermaßen im Erziehungsbereich vertreten sind. Von Gerrit Münster Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) in Kürze Bundesweit anerkannte Ausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik. Dauer: drei Jahre, aufgeteilt in Theorie- und Praxisanteile. Inhalte: Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren, von 3 bis 6 Jahren und Schulkindern Ausbildungsgehalt: 1. Jahr: 1.140 Euro; 2. Jahr: 1.207 Euro; 3. Jahr: 1.308 Euro Jetzt bewerben! Ausbildungsangebot für 2020 online Egal ob Bauzeichnerin oder Buchbinder, Forstwirtin oder Mechatroniker, Tierpflegerin, Geomatiker oder Verwaltungswirt, bei der Stadt findet sich der richtige Job. Auch B. A.- Studiengänge sind dabei. Das gesamte Angebot gibt´s auf www.karlsruhe.de/ausbildung. August 2019 | Ausgabe 3 | Gesamtpersonalrat | 19 Gitarre spielen hat Philip Mohila extra für seine Ausbildung gelernt. Nun animiert er die Kinder zum Kreativwerden. | Foto: Münster Der Gesamtpersonalrat Projekt Mento hilft bei Schreib- und Leseschwäche K ennen Sie jemanden, der nicht ausreichend lesen oder schreiben kann? Projekt MENTO – wir helfen! Projekt MENTO, was ist das genau? Unsere zwölf ehrenamtlichen Mentoren kümmern sich um Menschen, die bei der Stadtverwaltung Karlsruhe arbeiten, einen Grundbildungsbedarf haben und oftmals funktionale Analphabeten sind. GPR ergreift Initiative Eine Studie von 2012 deckte auf, dass circa 14,5 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahre nicht in der Lage sind, einfache Texte zu lesen. Das sind immerhin 7,5 Millionen Menschen; die Dunkelziffer liegt aber weitaus höher. 56 Prozent davon sind erwerbstätig. Interessanterweise sind diese keineswegs nur in den untersten Arbeitsverhältnissen. Rund 33,7 Prozent sind in einem Angestelltenverhältnis und mehr als die Hälfte arbeitet 35 Stunden pro Woche. Und jetzt sind wir genau an dem Punkt, an dem es für die Stadt Karlsruhe wichtig wird, sich um diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kümmern. Das Projekt MENTO ist gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und wird durch das DGB-Bildungswerk an die künftigen Ansprechpartner, kurz Mentoren genannt, vermittelt. Nachdem der Gesamtpersonalrat auf das Projekt aufmerksam gemacht wurde, haben wir die Initiative ergriffen und dafür gesorgt, dass die Arbeitgeberin sowie die Belegschaft für das Thema künftig sensibilisiert werden. Dabei haben wir die Unterstützung von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und unserem Personaldezernenten Dr. Albert Käuflein. So startete in Karlsruhe das noch junge Projekt im Oktober 2018 mit einer Auftaktveranstaltung, der sogenannten Erstqualifizierung für künftige Mentoren. Zwölf Mentoren ausgebildet Es waren genau ein Dutzend Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Dienststellen der Stadtverwaltung, die an der Erstqualifizierung teilnahmen. Die Referenten Sonja Seippel und Daniel Dzillak zeigten engagiert die Probleme von Menschen mit Grundbildungsbedarf auf. Das sind Menschen, die zwar gelernt haben, wie Buchstaben aussehen und meistens einzelne Wörter, leichte Sätze lesen und auch schreiben können, aber schon bei kurzen Texten Probleme bekommen. Welche Aufgaben haben hierbei die Mentoren? Sie lassen sich am besten mit den Begriffen „hinsetzen, zuhören, informieren und beraten“ erklären. Es geht darum, den Betroffenen durch Rat und Motivation weitere Entwicklungsschritte aufzuzeigen. Ein Mentor hält also keine Kurse ab, dafür gibt es zum Beispiel die Volkshochschule Karlsruhe. Außerdem sind sie die Anlaufstelle für alle, welche Menschen kennen, die vielleicht Hilfe benötigen. Eine Beratung bei den Mentoren ist selbstverständlich vertraulich und kostet nichts. Es kostet nur ein wenig Überwindung, also traut Euch, denn Mut ist gut! Von Matthias Bauer Kontakt Gesamtpersonalrat Werner Pfitzner Telefon: 0721 133-1813 E-Mail: gpr@gpr.karlsruhe.de Für die Inhalte dieser Seite ist der Gesamtpersonalrat presserechtlich verantwortlich. Zur Personalratswahl Ihr habt gewählt. Im neuen Gesamtpersonalrat gibt es einen Mix aus erfahrenen und neuen Personalrätinnen und Personalräten. Wir werden weiterhin tatkräftig an der Entwicklung der Stadtverwaltung mitarbeiten. Wir bedanken uns für Euer Vertrauen. 20 | Jobportrait | Ausgabe 3 | August 2019 Wenn Petra Petermann (links) und ihr Team (Juliane Wägerle, Mitte, und Ursula Voboril) Informationen über ein Erbe für die Stadt erhalten, haben sie viel zu tun. Es gilt die Hinterlassenschaften zu ordnen, Papiere zu sichten, Abos zu kündigen und sich Zugang zu Konten zu verschaffen. | Foto: Müller-Gmelin Die Stadt als Erbe So läuft die Arbeit mit den Nachlässen W enn die Stadt etwas erbt, sind Petra Petermann, Ursula Voboril und Juliane Wägerle, gerade in Elternzeit, zur Stelle. Die drei Mitarbeiterinnen der Stadtkämmerei haben dann wenig Zeit. „Innerhalb von sechs Wochen müssen wir klären, ob die Stadt das Erbe annehmen kann oder nicht. Es könnte ja sein, dass der Erblasser Schulden hinterlässt“, sagt Petra Petermann. Erhalten die Finanzexpertinnen ein entsprechendes Schreiben, dann müssen sie wie jeder andere Erbe Wohnungen ausmisten, Rechnungen sichten und bezahlen, Versicherungen kündigen und vieles mehr. 2018 bedachten Erblasser zwei Mal die Stadt. In den vergangenen zehn Jahren kam so eine Summe von 10,5 Millionen Euro zusammen, die im Sinn der Verstorbenen eingesetzt werden. So entstand das japanische Teehaus im Stadtgarten, die Walter-Burkart- Stiftung, die sich in der Altenhilfe engagiert oder die barrierefreien Wohnungen, die vom Nachlass von Eva Graber stammen, für Bewohnende mit körperlichen Beeinträchtigungen. Im Erbfall lässt das Team der Stadtkämmerei alle anderen Aufgaben liegen und kümmert sich intensiv um das anliegende Erbe. So wie bei einem für die Stadt positiven Fall Anfang des Jahres. Dabei ging es um eine Wohnung in der Englerstraße. Die Eltern der Erblasserin seien mit damals schon alten Möbeln um etwa 1920 eingezogen. Die Wohnung sei eine wahre Schatzkammer gewesen. „Wir konnten Stoffe den Arbeitsförderungsbetrieben zur Verfügung stellen, hatten alte Kerzen zum Kerzengießen für die Behindertenwerkstätten. Es gingen Gegenstände an das Stadtarchiv, an ein Schulmuseum und eine Puppenstube an das Landesmuseum“, berichtet Petermann. Durch die Unterstützung des Pfennigbasars konnte die Stadtkämmerei viele Schätze bewahren. Wertschätzender Umgang mit dem Erbe Wenn die Nachlassverwalterinnen gerade kein Erbe bearbeiten, kümmern sie sich um irdische Aufgaben wie städtische Beteiligungen oder kommunale Stiftungen. Kommt ein Testament ins Spiel, übernehmen meistens Kolleginnen und Kollegen diese Jobs. Wichtig ist dem Trio, im Fall eines Nachlasses wertschätzend mit der Erbschaft umzugehen. Sie sammeln Lebensdaten oder Informationen, warum die verstorbene Person etwas der Stadt vermacht hat. Diese Daten fließen in Dankesreden oder Gedenktafeln ein, die mit dem Spruch „Für immer ein Teil unserer Stadt“ beginnen. Mit Blick auf die kurze Frist ist es Ursula Voboril wichtig zu erwähnen, dass Mitarbeitende schnell reagieren sollten, wenn in ihren Dienststellen ein Schreiben des Nachlassgerichtes auftaucht. „Hin und wieder tauchen in anderen Ämtern solche Briefe auf, die wir schnellstmöglich bekommen sollten. Sonst läuft die Frist mit ungewissem Ausgang für die Stadt ab.“ Von Christian Flier Kontakt Stadtkämmerei | Nachlässe Petra Petermann Telefon: 0721 133-2025 petra.petermann@stk.karlsruhe.de Monat Jahr | Ausgabe X | Rubrik | 21 Die Zahl im Quartal August 2019 | Ausgabe 3 | Dienstschluss | 21 Werden Sie kreativ! Wenn Sie selbst ein begeisterter Heimwerker, Hobbyfotograf oder Wanderer sind, teilen Sie Ihre Erfahrung doch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen. Schicken Sie uns gerne Ihre Fotos, Kreativ- oder Ausflugstipps zu unter: karlsblatt@pia.karlsruhe.de 72.000 Straßenbäume kontrolliert das Gartenbauamt jährlich Das Quartalstier: Elefantenkuh Jenny Jenny gefällt die neue Außenanlage von Europas erster Altersresidenz für Asiatische Elefanten. Die 1983 geborene Kuh lebt seit zehn Jahren im Zoo Karlsruhe und bewohnt die neue Anlage gemeinsam mit Elefantenkuh Nanda. Die beiden genießen nun mehr als 3.000 Quadratmeter aus hartem Bodengrund, weichen Wiesen und Sand. Abkühlung sowie ein erfrischendes Getränk finden sie im Badebecken und unter einem Wasserfall. Foto: Deible Zur Rubrik Auch der längste Arbeitstag geht einmal zu Ende und es gäbe noch so viel zu besprechen, E-Mails zu versenden und Telefonate zu führen. Die Rubrik Dienstschluss möchte Sie auf andere Gedanken bringen und zusätzlich zu Informationen Unterhaltung bieten. www.stadtbibliothek-karlsruhe.de (Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen Verlagen.) Die vorgestellten Bücher sind zum Teil auch online oder als Hör-CD verfügbar unter: www.stadtbibliothek-karlsruhe.de 22 | Dienstschluss | Ausgabe 3 | August 2019 Medientipps der Stadtbibliothek Thomas Würzburger „Die Agilitätsfalle: Wie Sie in der digitalen Transformation stabil arbeiten und leben können“, 2019, Verlag Franz Vahlen Unsere Welt rast! VUCA, nennen es Experten: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz. Je instabiler die Welt um uns wird, desto stabiler müssen wir Menschen werden. Je unsicherer die Zeiten sind, desto mehr Vertrauen müssen wir in uns selbst, in unsere Fähigkeiten und unsere Integrität entwickeln. Je schneller die Welt um uns herum wird, desto wichtiger wird es, dass wir uns Zeit für uns selbst und für unsere Persönlichkeitsentwicklung nehmen. Thomas Würzburger stellt die Ambivalenz zwischen der Persönlichkeit eines Menschen und den heutigen Agilitätsansprüchen der VUCA-Welt dar. Judith Andresen „Agiles Coaching: die neue Art, Teams zum Erfolg zu führen, 2018, Carl Hanser Verlag Judith Andresen erläutert das grundlegende Vorgehen und Haltung agiler Coaches. Alle Inhalte unterlegt sie mit Praxisbeispielen. Agiles Coachen folgt einer Grundhaltung (empathisch, distanziert, dissoziiert) und agilen Werten. Durch den bewussten Einsatz von Sekundärberatung öffnet der Coach den Coachees Handlungs- und Möglichkeitsräume. Dies kann nur geschehen, wenn der Coach sich über psychologische Modelle und agiles Wissen den Handlungsraum der Coachees erschließt. Mit dem Buch erlangen Sie die Handlungskompetenz, ein agiles Coaching sinnvoll und effizient durchzuführen. Sie kennen Stolpersteine im Prozess und wissen mit diesen umzugehen. Britta Redmann „Agiles Arbeiten im Unternehmen: rechtliche Rahmenbedingungen und gesetzliche Anforderungen“, 2017, Haufe Group Die agile Organisation der Arbeit und flexible Arbeitskulturen kollidieren häufig mit Bestimmungen von Tarifverträgen, dem Arbeitsrecht oder dem Arbeitszeitgesetz. In diesem Buch beschreibt eine Expertin den unternehmerischen Spielraum und erklärt, wie Unternehmen agile und kollaborative Organisationsformen einführen und umsetzen können, ohne mit den Gesetzen, Bestimmungen und Vorschriften in Konflikt zu geraten. Praxisbeispiele und Experteninterviews geben einen Einblick in die konkrete Umsetzung. Tipps von Ilka Zarberg Stefanie Puckett und Rainer M. Neubauer „Agiles Führen: Führungskompetenzen für die agile Transformation“, 2018, BusinessVillage Agiles Führen gilt als das Wundermittel schlechthin. Was Agilität als Führungs- und Managementstil ausmacht, wird anhand eines Kompetenz- und Verhaltensmodells veranschaulicht. Neubauers und Pucketts Buch zeigt welche Kompetenzen und Persönlichkeitseigenschaften agile Führungskräfte auszeichnen. Es lenkt den Blick darauf, wie wir mit agiler Führung unsere vorhandenen Stärken, Kompetenzen und Erfahrungen zukunftsfähig machen. Claus Peter Müller-Thurau „Erfolgreich studieren neben dem Beruf“, 2018, Haufe Group Über 300 Hochschulen und Akademien bieten ein Studium neben dem Beruf an. Wer eine gute Entscheidung für den weiteren Berufsweg treffen möchte, braucht gute Informationen: Der Autor liefert genau diese – fundiert und hilfreich. Er verrät, wie Sie effizient lernen und studieren, bietet alltagstaugliche Tipps und konkrete Anregungen. Folgende Inhalte werden behandelt: Fachhochschule oder Universität, Staatliche oder private Hochschule, Duale Studiengänge, Zertifikatskurse und Zeitmanagement. E-Learning Kurse in der Onleihe In der Onleihe finden Sie ein umfangreiches Angebot an E-Learning- Kursen. Mit E-Learning können Sie sich Lernkurse zu den Themen EDV und Sprachen ausleihen. Des Weiteren gibt es Lernvideos zu vielen Themen der beruflichen Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung. Unter anderem: Projektmanagement, Qualitätsmanagement, Soft- Skills, Präsentation, Rhetorik, Bewerbungstraining, Leadership und Change, Produktivität, Software und Programmieren sowie Betriebswirtschaftslehre. © 2019 Verlag Franz Vahlen GmbH, München © 2018 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München © 2017 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg © 2018 BusinessVillage GmbH, Göttingen © 2018 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg August 2019 | Ausgabe 3 | Dienstschluss | 23 Zutaten (für 6 bis 8 Portionen) 250 g Quark 200 g Sahne 200 g Frischkäse 100 g Zucker 2 Pck. Vanillezucker 150 g Himbeeren Topping 100 g Cashewkerne 30 g Zucker 10 g Butter Minzblätter Kreativtipp – Himbeerdessert Schritt 1: Eine (Edelstahl)schüssel mit kaltem Wasser ausspülen. Die Sahne schlagen. Schritt 2: In einer zweiten Schüssel Quark, Frischkäse, Zucker und Vanillezucker zu einer homogenen Masse verrühren. Schritt 3: Anschließend die Sahne vorsichtig unterheben. Schritt 4: In kleinen Gläschen abwechselnd Creme und Himbeeren schichten. Schichtung: Creme – Himbeeren – Creme – Himbeere Schritt 5: Zum Schluss zügig alles kühl stellen. Schritt 6: Für das Topping den Zucker mit der Butter in einer Pfanne langsam erhitzen und karamellisieren. Dabei regelmäßig umrühren. Schritt 7: Anschließend die Cashewkerne hinzugeben und ständig unter abnehmender Hitze rühren. Schritt 8: Sobald alles gleichmäßig benetzt ist, können die karamellisierten Kerne zum Abkühlen auf Backpapier oder einem großen Teller ausgebreitet werden. Schritt 9: Zuletzt werden die Cashewkerne und Minzblätter auf dem Himbeerdessert drappiert. Tipp: Wenn es mal schnell gehen muss, kann die ungeschlagene Sahne zusammen mit dem Quark, dem Frischkäse und dem Zucker verrührt werden. Tipp von Daniel Seene, Tiefbauamt Ausflugstipp – NaturRADtour Ausflüge, Radtouren und Wissenswertes zur Biologischen Vielfalt bietet das Online-Portal Karlsruher Naturkompass. Auf einer Radtour an der Alb passiert der Weg zum Beispiel viele alte Eichen des Waldes, der sich einst von Norden nach Süden über die Hardtebene erstreckte. Immer wieder zeigt sich auch die naturnahe Umgestaltung der Alb mit unbefestigten Ufern – mal mit Steinen, Kies, Sand oder Schlamm. Architekturbegeisterte können die Bauhaus- Siedlung in Dammerstock bewundern, im Oberwald warten eiszeitliche Überreste in Form von inselartigen Flächen zwischen schmalen ehemaligen Flussbetten. Start und Ziel: Schlossplatz Karlsruhe Bahn und Bus: Haltestelle Marktplatz Tipp: Graureiher beim Brutgeschäft im Frühjahr; der Ruf des Laubfroschs in April- und Mainächten. Kontakt: www.karlsruher-naturkompass.de Tipp von der Karlsblatt-Redaktion Bilder: pixaby – maja7777, Pexels, sunnysun0804, Designed by luis_molinero/Freepik Foto: Fränkle Zum Schluss Liebe Kolleginnen und Kollegen, in den zurückliegenden heißen Tagen hat der Begriff „An seinem Stuhl kleben“ eine ganz neue Bedeutung erfahren. Schwitzen war angesagt, egal ob im Büro oder auf der Straße. Guter Rat und Abkühlung ist da teuer und die Konzentration lässt zu wünschen übrig. Um Ihnen ein wenig Linderung oder zumindest Ablenkung zu verschaffen, erhalten sie anbei das neue Karlsblatt. Genießen Sie die Geschichten über Ihre Kolleginnen und Kollegen, die gemeinsam mit Ihnen der Sommerhitze trotzen und dabei Ihren Job erledigen. Das Karlsblatt können Sie dabei auch gerne zuhause, im Schatten eines großen Baumes oder im Freibad lesen, überall dort, wo es Abkühlung gibt. Und falls selbst das Lesen in der Sommerhitze zu mühsam wird, nutzen Sie es als Fächer. Die Karlsblatt-Redaktion wünscht Ihnen allen eine gute, sonnige, erholsame, abwechslungsreiche Urlaubs- und Sommerzeit. Viel Spaß mit dem Karlsblatt beim Lesen, Stöbern, Ausprobieren und Weitererzählen. Um das Karlsblatt mit interessanten Inhalten zu füllen, brauchen wir Ihre Unterstützung. Sie haben ein spannendes Thema aus der Stadtverwaltung? Sie sind gerne kreativ, Hobbyfotografin oder haben gute Ausflugstipps? Teilen Sie ihr Wissen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen und schreiben Sie uns. Die Redaktion freut sich auf Ihre Rückmeldung per E-Mail unter: karlsblatt@pia.karlsruhe.de Fotograf Jürgen Rädle Hobbyfotograf Jürgen Rädle hat die Entwicklung der Fotoapparate von der Schnappschuss- über die analoge Spiegelreflex- bis zur digitalen Systemkamera miterlebt. Sein Lieblingsmotiv ist die Natur mit all ihren Facetten. Bildgeschichte Den lustig watschelnden Erpel habe ich im Karlsruher Zoo aufgenommen. Wichtig war mir, dass nicht sofort erkennbar ist, ob das Bild in freier Wildbahn oder in einer vom Menschen geschaffenen Umgebung entstand. Dadurch bewahrt sich die auf dem Foto abgebildete Szene ihren natürlichen Charakter. PageList 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Landmarks Cover
https://www.karlsruhe.de/b4/aktuell/offene_tuer/HF_sections/content/ZZoisc42GsiO6n/Karlsblatt_Ausgabe%203_Test.epub