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Karlsruhe: Impressum

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untitled Stadt Karlsruhe Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Energiebericht 2017 Fortschreibung 2016/2017 2 | Energiebericht 2017 Impressum Stadt Karlsruhe Dezernat 6 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Redaktion: Bereich Energiemanagement Titelbild: Sanierte Fassade Technisches Rathaus © Atelier Altenkirch Layout: C. Streeck | Presse- und Informationsamt Druck: Städtische Rathausdruckerei gedruckt auf 100 Prozent Recyclingpapier. Stand: Karlsruhe, November 2018 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 3 Energiebericht 2017 Fortschreibung 2016/2017 4 | Energiebericht 2 2017 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 5 6 | Energiebericht 2017 Inhaltsverzeichnis 1. Einführung .................................................................................................................................. 8 1.1 Vorbemerkung .................................................................................................................................................................................. 10 1.2 Beschlusslage des Gemeinderates – gesetzte Ziele .......................................................................................................................... 11 Klimaschutzkonzept .............................................................................................................................................................. 11 European Energy Award® ..................................................................................................................................................... 11 Leitlinie Energieeffizienz und Nachhaltiges Bauen .................................................................................................................. 11 1.3 Kurzfassung ....................................................................................................................................................................................... 12 Wärme .................................................................................................................................................................................. 12 Strom .................................................................................................................................................................................... 14 Öko-Strombezug der Stadt Karlsruhe – Einfluss auf die lokale CO2-Bilanz .............................................................................. 15 Interkommunaler Vergleich Wärme und Strom ...................................................................................................................... 16 Wasser .................................................................................................................................................................................. 17 2. Aktivitäten im Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft ....................................................... 18 2.1 Ausgaben für Bauunterhaltung und Bewirtschaftung ....................................................................................................................... 20 2.2 EinSparProjekte in Karlsruhe ............................................................................................................................................................ 21 2.3 Beispiel: Technisches Rathaus – Fassadensanierung und Sanierung von Küche und Kantine ......................................................... 24 2.4 Beispiel: Neubau Leitstelle ................................................................................................................................................................ 26 2.5 Beispiel: Erweiterung des Max-Planck-Gymnasiums ......................................................................................................................... 28 2.6 Beispiel: Neubau Einfeld-Sporthalle und Erweiterung der Hebelschule ........................................................................................... 30 3. Statistiken der Medienverbräuche ........................................................................................... 32 3.1 Wärmeenergie ................................................................................................................................................................................... 34 3.1.1 Wärmeverbrauchsstruktur nach Nutzungsart ................................................................................................................ 38 Verwaltungsgebäude, Teil 1 .............................................................................................................................................. 39 Verwaltungsgebäude, Teil 2 .............................................................................................................................................. 40 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 1 ..................................................................................................................... 41 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 2 ..................................................................................................................... 42 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 3 ..................................................................................................................... 43 Realschulen ....................................................................................................................................................................... 44 Gymnasien ........................................................................................................................................................................ 45 Sonderschulen .................................................................................................................................................................. 46 Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen ........................................................................................ 47 Musikschulen .................................................................................................................................................................... 48 Schulturnhallen, Teil 1 ....................................................................................................................................................... 49 Schulturnhallen, Teil 2 ....................................................................................................................................................... 50 Sport- und Veranstaltungshallen ....................................................................................................................................... 51 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 1 ................................................................................................................. 52 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 2 ................................................................................................................. 53 Jugendheime und Beratungsstellen ................................................................................................................................... 54 Wohnungslosenunterkünfte.............................................................................................................................................. 55 Bestattungswesen ............................................................................................................................................................. 56 Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks ......................................................................................................................... 57 Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz ..................................................................................................................... 58 Sonstige Gebäude ............................................................................................................................................................. 59 3.1.2 Beispiel: Energetische Teilsanierung der Grundschule Wolfartsweier ............................................................................. 60 3.2 Strom................................................................................................................................................................................................. 62 3.2.1 Stromverbrauchsstruktur nach Nutzungsart .................................................................................................................. 64 Verwaltungsgebäude, Teil 1 .............................................................................................................................................. 65 Verwaltungsgebäude, Teil 2 .............................................................................................................................................. 66 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 1 ..................................................................................................................... 67 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 2 ..................................................................................................................... 68 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 3 ..................................................................................................................... 69 Realschulen ....................................................................................................................................................................... 70 Gymnasien ........................................................................................................................................................................ 71 Sonderschulen .................................................................................................................................................................. 72 Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen ........................................................................................ 73 Musikschulen .................................................................................................................................................................... 74 Schulturnhallen, Teil 1 ....................................................................................................................................................... 75 Schulturnhallen, Teil 2 ....................................................................................................................................................... 76 Sport- und Veranstaltungshallen ....................................................................................................................................... 77 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 1 ................................................................................................................. 78 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 7 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 2 ................................................................................................................. 79 Jugendheime und Beratungsstellen ................................................................................................................................... 80 Wohnungslosenunterkünfte.............................................................................................................................................. 81 Bestattungswesen ............................................................................................................................................................. 82 Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks ......................................................................................................................... 83 Sonstige Gebäude ............................................................................................................................................................. 85 3.2.2 Beispiel: Modernisierung der Beleuchtung in der Emil-Arheit-Halle Grötzingen durch LED ............................................ 86 3.2.3 Beispiel: PV-Anlage im Zuge von Aufstockung, Umbau und Modernisierung der Heinrich-Hertz-Schule ....................... 88 3.3 Wasser ............................................................................................................................................................................................... 90 3.3.1 Wasserverbrauchsstruktur nach Nutzungsart ................................................................................................................ 92 Verwaltungsgebäude, Teil 1 .............................................................................................................................................. 93 Verwaltungsgebäude, Teil 2 .............................................................................................................................................. 94 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 1 ..................................................................................................................... 95 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 2 ..................................................................................................................... 96 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 3 ..................................................................................................................... 97 Realschulen ....................................................................................................................................................................... 98 Gymnasien ........................................................................................................................................................................ 99 Sonderschulen ................................................................................................................................................................ 100 Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen ...................................................................................... 101 Musikschulen .................................................................................................................................................................. 102 Schulturnhallen, Teil 1 ..................................................................................................................................................... 103 Schulturnhallen, Teil 2 ..................................................................................................................................................... 104 Sport- und Veranstaltungshallen ..................................................................................................................................... 105 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 1 ............................................................................................................... 106 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 2 ............................................................................................................... 107 Jugendheime und Beratungsstellen ................................................................................................................................. 108 Wohnungslosenunterkünfte............................................................................................................................................ 109 Bestattungswesen ........................................................................................................................................................... 110 Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks ....................................................................................................................... 111 Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz ................................................................................................................... 112 Sonstige Gebäude ........................................................................................................................................................... 113 3.4 Schwimmbäder ................................................................................................................................................................................ 114 3.4.1 Wärme ....................................................................................................................................................................... 114 Hallenbäder .................................................................................................................................................................... 116 Freibäder ......................................................................................................................................................................... 117 3.4.2 Strom ......................................................................................................................................................................... 118 Hallenbäder .................................................................................................................................................................... 120 Freibäder ......................................................................................................................................................................... 121 3.4.3. Wasser ...................................................................................................................................................................... 122 Hallenbäder .................................................................................................................................................................... 124 Freibäder ......................................................................................................................................................................... 125 4. Schlussfolgerungen ................................................................................................................ 126 4.1 Einsparziele ..................................................................................................................................................................................... 128 4.2 Ausblick auf die kommenden Jahre ................................................................................................................................................ 130 8 | Energiebericht 2017 1. Einführung Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 9 10 | Energiebericht 2017 1.1 Vorbemerkung Der vorliegende Energiebericht stellt die Fortschreibung für die Jahre 2016 und 2017 dar. Er gibt den Energie- und Wasserverbrauch, die Kosten und die Schadstoffemissionen für den Berichtszeitraum an und zeigt deren zeitliche Ent- wicklung für die über 200 energetisch intensiv überwachten Areale der Stadt Karlsruhe. Neben der Darstellung des Ist-Zustandes ergänzen beispiel- hafte Beschreibungen aus dem Neubau- und dem Sanierungsbereich sowie ein Ausblick auf die weitere Entwicklung diesen Bericht. Es erfolgt eine getrennte Betrachtung des Wärme-, Strom- und Wasserverbrauchs. Die Bezugsbasis für die Datenaus- wertung ist das Jahr 1979 für die Wärmeenergie und das Jahr 1993 für die elektrische Energie. Der Wasserverbrauch wird auf das Jahr 2008 bezogen. Für die Betrachtung von Einsparzielen wird als Bezugsjahr das Jahr 1990 verwendet, da dieses Jahr auch Basis für nationale und internationale Klimaschutzziele ist. Im Laufe der Jahre kommen in der Verbrauchsüberwachung Liegenschaften hinzu oder fallen weg. Um eine Vergleich- barkeit der Daten zu gewährleisten, wird als Bezugsgröße der Energieverbrauch pro Quadratmeter beheizte oder gekühlte Nettoraumfläche (im Weiteren als Energiebezugsfläche benannt) und Jahr [kWh/(m2 a)] verwendet. Um die Entwicklung des Energie- und Wasserverbrauchs über die Jahre miteinander vergleichen zu können, wird der tatsächliche Verbrauch entsprechend dem Verfahren der VDI 3807 zeit- und witterungsbereinigt. Die Witterungs- bereinigung dient dazu, den jeweils unterschiedlichen absoluten Verbrauch, der aufgrund der jährlichen Tempera- turschwankungen entsteht, auf ein langjähriges Mittel zu normieren. Die Normierung erfolgt, wie in den Vorjahren auf den bisher für bundesweite Vergleiche verwendeten Standort Würzburg. Auf Basis der ermittelten Kennwerte kann die zeitliche Entwicklung und die Höhe des Energie- und Wasserverbrauchs einer Liegenschaft bewertet und gleichartige Gebäude miteinander verglichen werden. Die CO2-Bilanzen werden auf Basis des absoluten Energieverbrauchs erstellt. Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 11 1.2 Beschlusslage des Gemeinderates – gesetzte Ziele Klimaschutzkonzept Mit Beschluss vom 15. Dezember 2009 stimmte der Gemeinderat dem Klimaschutzkonzept Karlsruhe 2009 als Handlungsrahmen für zukünftige städtische Klimaschutzaktivitäten zu. Hauptbestandteil des Konzeptes ist ein umfangreicher Handlungskatalog mit Empfehlungscharakter, der aufzeigt, in welchen Handlungsfeldern die Stadt alleine oder im Zusammenspiel mit anderen Akteuren den Klimaschutz in Karlsruhe in den nächsten Jahren voranbringen kann. Insgesamt wurden 80 kurz-, mittel- und teils langfristige Maßnahmen identifiziert und in standardisierten Maßnahmenblättern beschrieben. Der Gemeinderat beschließt folgende Klimaschutzziele: Bis zum Jahr 2020 wird  eine jährliche Minderung von rund zwei Prozent des Endenergieverbrauchs  eine jährliche Minderung von rund zwei Prozent der CO2-Emissionen und  insgesamt eine Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch bezogen auf das Basisjahr 2007 angestrebt. European Energy Award® Bereits am 17. Juli 2007 hat der Gemeinderat beschlossen, dass sich Karlsruhe am European Energy Award® beteiligt. Dieses Instrument ermöglicht, die Qualität der Energieerzeugung und -nutzung in der Kommune zu bewerten, regelmäßig zu überprüfen und Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu identifizieren und zu erschließen. Im März 2010 konnte die angestrebte Erstzertifizierung mit einem Zielerreichungsgrad von 63 Prozent abgeschlossen werden. Seither hat sich Karlsruhe durch Umsetzung von zahlreichen Maßnahmen kontinuierlich verbessert. Im Frühjahr 2014 erfolgte die erste Re-Zertifizierung mit einem Gesamtergebnis von 70 Prozent und in diesem Jahr fiel die Bewertung mit 75,5 Prozent besonders erfolgreich aus und erreicht damit erstmals „Gold-Level“. Damit gehört Karlsruhe weiterhin dem Kreis ausgezeichneter Energie- und Klimaschutzkommunen an. Leitlinie Energieeffizienz und Nachhaltiges Bauen Am 17. November 2009 hat der Gemeinderat die „Leitlinie Energieeffizienz und Nachhaltiges Bauen“ beschlossen. Darin sind Anforderungen für Neubauten und Maßnahmen im Gebäudebestand formuliert, die sowohl die nachhaltige Reduzierung des Energieverbrauches als auch die Minimierung der Unterhaltskosten für die städtischen Gebäude zum Ziel hat. Die Kernaussagen der Leitlinie sind: Anforderungen für Neubauten Bei der Realisierung von Neubauten wird ein Heizwärmebedarf von ≤ 15 kWh/m2 a und ein Primärenergiebedarf von ≤ 120 kWh/m2 a angestrebt. Das entspricht dem Standard eines Passivhauses. Anforderungen für Maßnahmen im Gebäudebestand Maßnahmen im Gebäudebestand werden ebenfalls, soweit technisch sinnvoll und wirtschaftlich darstellbar, mit Passivhauskomponenten ausgeführt. Es werden die Bauteilkennwerte der jeweils gültigen Energieeinspar- verordnung um mindestens 30 Prozent hinsichtlich des Dämmvermögens übertroffen. Die Leitlinie ist ein fortzuschreibendes Arbeitsmittel, in dem bauliche und technische Standards für die Gebäude der Stadt Karlsruhe definiert sind, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Weiterhin fließen Erfahrungen aus der Begleitung bzw. Umsetzung früherer Projekte in diese Leitlinie mit ein. Die Vorgaben der Leitlinie sind sowohl für die internen Projektverantwortlichen als auch für die externen Auftragnehmerinnen und Auftragnehmer bindend. Abweichungen sind zu begründen. Als Ergänzung zum Teil 1 der Leitlinie Energieeffizienz und Nachhaltiges Bauen wurde der Bauausschuss am 2. Dezember 2011 über den Teil 2 „Anforderungen an Baukonstruktionen, Technische Anlagen, Bauteile und Komponenten“ informiert, der zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. Am 1. Januar 2012 ist der Teil 2 der Leitlinie in Kraft getreten. Novellierung der Leitlinie Mit Beschluss vom 18. Dezember 2015 zur Novellierung der Leitlinie wurden mit Beginn des Jahres 2016 zusätzliche Anforderungen aufgenommen und redaktionelle Nacharbeiten umgesetzt, die der besseren Verständlichkeit dienen. Die zusätzlichen Anforderungen beziehen sich im Wesentlichen auf:  die Verwendung von Fließbeton mit güteüberwachten Zuschlägen aus Recyclingbeton als Standard (RC-Beton)  den weitgehenden Ausschluss von Schaumdämmstoffen (EPX, XPS, PUR, PIR) zum besseren sommerlichen Wärmeschutz der Gebäudehülle  den Ausschluss von fungiziden und algiziden Ausrüstungen von Fassadenfarben zum vorbeugenden Gewässerschutz und  die Versorgung von Zapfstellen für Reinigungsbecken in der Regel ausschließlich mit Kaltwasser. 12 | Energiebericht 2017 1.3 Kurzfassung Das städtische Energiemanagement im Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft unterstützt schon seit 1979 eine kontinuierliche Verringerung des Energie- und Wasser- verbrauchs in den öffentlichen Gebäuden. Damit trägt es in erheblichem Maße zur Reduktion der CO2-Emissionen und anderer Schadstoffe bei. Ein weiterer Nutzen ist die finanzielle Entlastung des städtischen Haushalts. Insgesamt beliefen sich die Energie- und Wasserkosten für die über 200 energetisch überwachten Areale im Jahr 2017 für Strom, Gas, Fernwärme, Heizöl, Holzhackschnitzel und Wasser auf circa 11 Millionen Euro. Wärme Der Anteil der Energieträger an der Wärmeversorgung teilte sich in 49,7 Prozent Erdgas, 47,6 Prozent Fernwärme, 2,26 Prozent Heizöl, 0,39 Prozent Holzhackschnitzel und 0,05 Prozent Heizstrom auf. Abbildung 1.3.1 zeigt die Entwicklung des witterungs- bereinigten Wärmeenergieverbrauchs und der Kosten bei der Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser von 1990 bis 2017. Die Energiestatistik für den Wärmeenergieverbrauch weist beim Vergleich der Verbrauchsentwicklung der letzten sechs Jahre eine durchschnittliche Reduktion von ein bis zwei Prozent pro Jahr auf. Dies bedeutet eine Verstetigung der erhöhten Reduktion gegenüber den Jahren 1990 bis 2011, in denen circa ein Prozent pro Jahr eingespart wurden. Die spezifischen Kosten blieben im Mittel der letzten sechs Jahre nahezu konstant. In den zurückliegenden Jahren ist es gelungen, durch Beratung, Informationsveranstaltungen, Schulungen, bauliche und technische Verbesserungen sowie den Bau moderner Anlagen den jährlichen spezifischen Wärmeenergieverbrauch, bezogen auf das Basisjahr 1979, um circa 50 Prozent zu senken. Durch die konsequente Umstellung eines großen Teils der Ölfeuerungen auf die umweltfreundlicheren Energieträger Erdgas, Fernwärme und Holzhackschnitzel sowie die Modernisierung veralteter Heizungsanlagen und Wärmedämmmaßnahmen an den öffentlichen Gebäuden konnte der jährliche spezifische CO2- Ausstoß – bezogen auf das Basisjahr 1979 – um circa 67 Prozent gesenkt werden. Basierend auf den spezifischen Verbräuchen, Kosten und CO2-Emissionen der Wärmeenergieversorgung des Jahres 1979 wurden im Zeitraum von 1979 bis 2017 erhebliche Einsparungen erzielt: In Summe stellen sie sich hochgerechnet wie folgt dar: Energieeinsparung: circa 216 Millionen Liter Heizöläquivalent Reduzierung der CO2-Emissionen: circa 584.000 Tonnen Kosteneinsparung: circa 54 Millionen Euro Abbildung 1.3.1: Entwicklung des witterungsbereinigten Verbrauchs und der Kosten bei der Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser von 1990 bis 2017 5,0 5,5 5,6 5,1 4,7 4,4 5,7 5,0 5,0 5,0 5,7 5,9 6,1 6,1 6,4 6,7 7,4 7,6 8,7 10,0 9,5 8,9 9,0 10,1 7,9 8,9 8,2 9,3 21,5 20,7 21,3 21,3 20,9 20,9 21,1 19,6 20,3 20,0 20,1 19,7 19,7 19,7 18,5 18,3 17,5 16,9 16,8 16,7 16,0 16,5 15,2 15,3 14,3 14,0 14,4 13,9 0 4 8 12 16 20 24 0 4 8 12 16 20 24 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 W är m ee ne rg ie ko st en W är m ee ne rg ie ve rb ra uc h Jahr Wärmeenergieverbrauch in Litern Heizöläquivalent / (m2 a) Wärmeenergiekosten in Euro / (m2 a) Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 13 Die Abbildung 1.3.2 zeigt die Entwicklung des spezifischen, witterungsbereinigten Wärmeenergieverbrauchs und die auf dem tatsächlichen Verbrauch basierenden CO2-Emissionen von 1990 bis 2017 für die energetisch überwachten Gebäude. Dabei ist zu beachten, dass die Kennzahl für den spezifischen Wärmeenergieverbrauch ein Maß für die unternommenen Anstrengungen zum Energiesparen ist und die Reduktion der CO2-Emissionen sowohl von der Witterung, dem veränderlichen Mix der Energieträger und von Maßnahmen zum Energiesparen abhängig ist. Gegenüber dem Basisjahr 1990 konnte der witterungsberei- nigte Wärmeenergieverbrauch um circa 35 Prozent und die CO2-Emissionen auf circa 47 Prozent verringert werden. Abbildung 1.3.2: Entwicklung des witterungsbereinigten Wärmeenergieverbrauchs und der CO2-Emissionen aller überwachten Liegenschaften der Stadt Karlsruhe von 1990 bis 2017 (normiert auf die Energiebezugsfläche, Basis 1990 entspricht 100 Prozent) Abbildung 1.3.3: Entwicklung der Wärmekosten mit und ohne Energiesparmaßnahmen aller überwachten Liegenschaften der Stadt Karlsruhe von 1990 bis 2017 100 108 109 103 102 96 113 100 94 95 93 91 81 81 80 80 75 68 73 75 71 59 59 62 47 51 48 47 215 207 213 213 209 209 211 196 203 200 201 197 197 197 185 183 175 169 168 167 160 165 152 153 143 140 144 139 0 15 30 45 60 75 90 105 120 135 150 165 180 195 210 225 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 W är m ee ne rg ie ve rb ra uc h CO 2- Em is si on en Jahr Wärmeenergieverbrauch in kWh / (m2 a) CO2-Emissionen in Prozent vom Basiswert im Jahr 1990 Ba si sj ah r -1.000.000 0 1.000.000 2.000.000 3.000.000 4.000.000 5.000.000 6.000.000 7.000.000 8.000.000 9.000.000 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 [E ur o / J ah r] Jahr Energiekosteneinsparung durch Maßnahmen Energiekosten ohne Maßnahmen 14 | Energiebericht 2017 Strom Die Energiestatistik für den Stromverbrauch weist beim Vergleich der Verbrauchsentwicklung der letzten 6 Jahre eine durchschnittliche Reduktion von circa 2 Prozent pro Jahr auf. Dies bedeutet eine Verstetigung der Reduktion seit 2011 nachdem von 1993 bis 2010 eine Steigerung von circa einem Prozent pro Jahr zu verzeichnen war. Die Stromkosten gingen gegenüber dem letzten Berichtszeitraum im Mittel um circa vier Prozent zurück. Die Abbildung 1.3.4 zeigt die Entwicklung des Stromverbrauchs und der Kosten von 1993 bis 2017. Die Abbildung 1.3.5 zeigt die Entwicklung des spezifischen Stromverbrauchs und die CO2-Emissionen von 1993 bis 2017 für die energetisch überwachten Gebäude. Gegenüber dem Basisjahr 1993 fiel der Stromverbrauch 2017 um circa sechs Prozent und erreicht damit erstmals den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Die CO2-Emissionen gingen aufgrund von Energiespar- maßnahmen und dem zunehmenden Anteil regenerativer Energien an der Stromerzeugung um 23 Prozent zurück. Abbildung 1.3.4: Entwicklung des Stromverbrauchs und der Kosten von 1993 bis 2017 Abbildung 1.3.5: Entwicklung des Stromverbrauchs und der CO2-Emissionen aller überwachten Liegenschaften der Stadt Karlsruhe von 1993 bis 2017 (normiert auf die Energiebezugsfläche, Basis 1993 entspricht 100 Prozent) 4,1 4,5 4,3 4,5 4,2 4,3 4,0 3,1 3,2 3,4 3,7 3,9 4,1 4,5 4,5 5,3 5,7 5,1 4,9 5,1 5,4 5,1 5,4 5,2 4,9 26,3 27,6 25,7 28,3 27,7 27,7 26,9 26,5 27,7 28,0 28,9 29,4 29,4 29,5 29,6 29,6 30,1 30,5 28,8 28,1 27,7 26,0 25,6 25,8 24,7 0 2 4 6 8 10 0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 St ro m ko st en St ro m ve rb ra uc h Jahr Strombrauch in kWh / (m2 a) Stromkosten in Euro / (m2 a) 100 105 98 108 105 105 102 101 105 106 110 111 104 104 105 99 100 101 95 93 88 87 87 86 77 26,3 27,6 25,7 28,3 27,7 27,7 26,9 26,5 27,7 28,0 28,9 29,4 29,4 29,5 29,6 29,6 30,1 30,5 28,8 28,1 27,7 26,0 25,6 25,8 24,7 0 30 60 90 120 150 180 210 0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 CO 2- Em is si on en St ro m ve rb ra uc h Jahr Strombrauch in kWh/(m2 a) CO2-Emissionen in Prozent vom Basiswert 1993 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 15 Im Kalenderjahr 2017 betrug der Stromverbrauch aller städtischen Einrichtungen circa 57.700 MWh. Hierin enthalten sind neben den in diesem Bericht bilanzierten, energetisch überwachten Gebäuden und den übrigen städtischen Abnahmestellen auch die vertraglich separat behandelten Aufwendungen zur Versorgung der Straßenbeleuchtung und Abwasserbehandlung. Abbildung 1.3.6: Prozentuale Aufteilung des Stromverbrauchs auf die Bereiche Abwasserbehandlung, Straßenbeleuchtung, energetisch überwachte Gebäude sowie die übrigen städtischen Abnahmestellen 2017 Öko-Strombezug der Stadt Karlsruhe – Einfluss auf die lokale CO2-Bilanz Seit dem 1. Juli 2015 bezieht die Stadt Karlsruhe über die Stadtwerke Karlsruhe für ihre Gebäude, die öffentliche Straßenbeleuchtung und das Klärwerk ausschließlich Öko-Strom, der zertifiziert und mit dem ok-Power-Siegel versehen ist (siehe www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft- konsum/umweltbewusstleben/siegelkunde/ok-power-label oder www.ok-power.de). Dies garantiert, dass der bezogene Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Biomasse, Photovoltaik, Windkraft, Geothermie oder Klärgas stammt und der Ökostromanbieter keine Beteiligung an Atomkraftwerken, Braunkohlekraftwerken und neuen Steinkohlekraftwerken hat. Zudem dürfen nur ein Drittel der Erzeugungskapazitäten älter als sechs Jahre sein, ein weiteres Drittel nicht älter als zwölf Jahre. Dies sichert wirksam ab, dass über die bezogene Energie tatsächlich ein schrittweiser Zubau von Erzeugungskapazitäten erfolgt. So kann in einem wirtschaftlich und technisch verträglichen Maß die Energiewende vollzogen werden. Regenerative Energien können zusammen mit einer Absicherung durch herkömmliche Energieträger zu einer verbesserten Unabhängigkeit von global veränderlichen Energiekosten und eventuellen Versorgungsengpässen durch politische Krisen führen. Um die lokale Verantwortung im Sinne eines zukünftig geringeren Durchleitungsbedarfs von Strom wahrzunehmen, betreibt das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft ergänzend einen maßvollen Zubau eigener Erzeugungs- kapazitäten, beispielsweise über Photovoltaikanlagen. Da der bezogene Ökostrom bundesweit für eine Reduktion des CO2-Emissionsfaktors sorgt und physikalisch auch nur dieser Strommix lokal bezogen werden kann, wird die CO2- Bilanz für die städtischen Gebäude mit dem Faktor für den bundesweiten Strommix berechnet. Straßen- beleuchtung 20% Abwasser- behandlung 33% Energetisch überwachte städtische Gebäude 29% Übrige städtische Abnahmestellen 18% Stromverbräuche 2017 Straßenbeleuchtung 11.591 MWh (- 2,7 Prozent zu 2016) Abwasserbehandlung 18.920 MWh (+ 4,2 Prozent zu 2016) Energetisch überwachte städtische Gebäude 16.596 MWh (- 4,6 Prozent zu 2016) Übrige städtische Abnahmestellen 10.591 MWh (+ 1,9 Prozent zu 2016) 16 | Energiebericht 2017 Interkommunaler Vergleich Wärme und Strom Der deutsche Städtetag hat 94.200 Verbrauchskennwerte für Wärme und Strom aus 28 deutschen Städten der Jahre 2011 bis 2014 zusammengetragen und graphisch ausgewertet. Auch Karlsruhe hat seine Daten dazu beigesteuert, da das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft seit 2015 auch im Arbeitskreis „Energiemanagement“ des deutschen Städtetages vertreten ist. Die Bandbreite der realen Kennzahlen wurde für jede Gebäudeart in sieben Klassen von A bis G aufgeteilt, die jeweils eine gleiche Anzahl von Gebäuden enthalten. In den beiden folgenden Darstellungen wird der Mittelwert des spezifischen Verbrauchs für jede Gebäudegruppe eingeordnet und farblich hervorgehoben. Daraus ist zu erkennen, das die Stadt Karlsruhe im Vergleich zu 28 anderen deutschen Städten in praktisch allen Gebäudenutzungsarten sowohl bei Strom als auch bei Wärme im Mittelfeld liegt. Abbildung 1.3.7: Vergleich der Heizenergieverbrauchskennwerte der Karlsruher Gebäude mit denen aus 28 deutschen Städten Abbildung 1.3.8: Vergleich der Stromverbrauchskennwerte der Karlsruher Gebäude mit denen aus 28 deutschen Städten 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 Berufliche Schulen Verwaltungsgebäude Gymnasien Sonderschulen Jugendhäuser/Jugendzentren Realschulen Kindertagesstätten Mehrzweckhallen Grund-, Haupt- und Realschulen Turn- und Sporthallen Feuerwehren Bauhöfe Friedhofsanlagen Gemeinschaftsunterkünfte Klassengrenzen Heizenergie 2011 bis 2014 in kWh/(m2 a) A B C D E F G Mittelwert Karlsruher Gebäude Mittelwert Bundesweit 0 20 40 60 80 100 120 Grund-, Haupt- und Realschulen Sonderschulen Realschulen Gymnasien Mehrzweckhallen Kindertagesstätten Bauhöfe Turn- und Sporthallen Jugendhäuser/Jugendzentren Gemeinschaftsunterkünfte Berufliche Schulen Feuerwehren Verwaltungsgebäude Friedhofsanlagen Klassengrenzen Strom 2011 bis 2014 in kWh/(m2 a) A B C D E F G Mittelwert Karlsruher Gebäude Mittelwert Bundesweit Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 17 Wasser Die Statistik für den Wasserverbrauch weist seit 2012 im Mittel eine Reduktion von circa einem Prozent pro Jahr auf. Die Wasserkosten fielen im Zeitraum 2013 bis 2015 um circa fünf Prozent pro Jahr. Die Abbildung 1.3.9 zeigt die Entwicklung des spezifischen Wasserverbrauchs und der Kosten von 2005 bis 2017. Mit Einführung der Niederschlagswassergebühren für versiegelte Flächen im Jahr 2008 stiegen die Wasserkosten zunächst an. In den letzten vier Jahren konnten sowohl der Verbrauch als auch die Kosten auf einem niedrigeren Niveau gehalten werden. Abbildung 1.3.9: Entwicklung des Wasserverbrauchs und der Kosten von 2005 bis 2017 0,86 0,94 0,94 0,97 1,28 1,26 1,35 1,30 1,40 1,22 1,21 1,24 1,25 344 369 367 251 285 287 295 266 261 262 253 260 262 0 100 200 300 400 0 1 2 3 4 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 Ve rb ra uc h Ko st en Verbrauch in Liter / (m2 a) Kosten in Euro / (m2 a) 18 | Energiebericht 2017 2. Aktivitäten im Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 19 20 | Energiebericht 2017 2.1 Ausgaben für Bauunterhaltung und Bewirtschaftung Die Kosten für die Bauunterhaltung der städtischen Gebäude, ohne Eigenbetriebe und Gesellschaften, lagen im Jahr 2017 bei insgesamt circa 26 Millionen Euro. Darin sind circa 15,3 Millionen Euro für die laufende Bauunterhaltung und circa 9 Millionen Euro für die einmalige Bauunterhaltung enthalten. Die Entwicklung der Bauunterhaltungsmittel ist der Abbildung 2.1.1 zu entnehmen. Die Bewirtschaftungskosten für die Liegenschaften der Stadt Karlsruhe, ohne Eigenbetriebe und Gesellschaften, betrugen im Jahr 2017 circa 22,4 Millionen Euro. Die Energie- und Wasserversorgung hat mit einer Summe von circa 11 Millionen Euro einen Anteil von circa 48 Prozent. Darin enthalten sind: circa 3,84 Millionen Euro für Strom circa 3,64 Millionen Euro für Fernwärme circa 2,10 Millionen Euro für Erdgas circa 0,14 Millionen Euro für Heizöl und circa 1,12 Millionen Euro für Wasser/Abwasser. Abbildung 2.1.1: Entwicklung der Aufwendungen für die laufende und die einmalige Bauunterhaltung 2002 bis 2017. Abbildung 2.1.2: Entwicklung der Bewirtschaftungskosten 2002 bis 2017. 0 3.000.000 6.000.000 9.000.000 12.000.000 15.000.000 18.000.000 21.000.000 24.000.000 27.000.000 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Eu ro Jahr einmalige Bauunterhaltung laufende Bauunterhaltung 0 3.000.000 6.000.000 9.000.000 12.000.000 15.000.000 18.000.000 21.000.000 24.000.000 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Eu ro Jahr Öl Gas FW Strom Wasser/Abwasser Gebäudereinigung/Wartungen/Müll/Steuer/Versicherungen/Leasing Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 21 2.2 EinSparProjekte in Karlsruhe Der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Die Karlsruher Schulen und städtischen Dienststellen, die am EinSparProjekt teilnehmen, haben einen maßgeblichen Anteil an den bisher erzielten Erfolgen. Mit persönlichem Engagement werden Zusammenhänge zwischen eigenem Handeln und deren Auswirkungen auf den lokalen und globalen Klimawandel in freiwilligen Energieteams diskutiert. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wurde der Verbrauch von Wärmeenergie, Strom und Wasser in den Schulen und städtischen Dienststellen verringert und zwar ohne Komfortverlust. Die Energieteams in den Dienststellen und Schulen informieren über vernünftiges Verhalten im Alltag. Dies ist ein praktischer Beitrag für den Klimaschutz und senkt die Energiekosten der Stadt. Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft unterstützt die Energieteams. Jede teilnehmende Schule und Dienststelle erhält einen Monatsenergiebericht, der über die Entwicklung des Strom-, Wärme- und Wasserverbrauchs informiert und zu zielgerichtetem Handeln zur Optimierung des Betriebs anleitet. Ein Teil der durch das optimierte Nutzungsverhalten eingesparten Energie- und Wasserkosten verbleibt bei den Schulen und Dienststellen. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können auch ihre privaten Energiekosten sowie CO2-Emissionen spürbar senken, wenn das in der Schule oder im Amt erlernte Verhalten zu Hause angewendet wird. EinSparProjekt an Karlsruher Schulen Das EinSparProjekt wird bereits sechs Jahre erfolgreich mit Karlsruher Schulen durchgeführt. Seit 2012 konnten die teilnehmenden Schulen Einsparungen in Höhe von circa einer Million Euro erzielen. Der Wärmeverbrauch reduzierte sich in diesem Zeitraum im Mittel um 4,6 Prozent, der Stromverbrauch um 4,2 Prozent. Die damit verbundenen CO2-Einsparungen betrugen 2.526 Tonnen. An insgesamt 34 Schulen wurden die Einsparaktivitäten durch zahlreiche Einzelprojekte ergänzt. Es wurden beispielsweise Solar- und Nullenergietage ausgerichtet, Messungen der CO2-Konzentration im Klassenzimmer zur Unterstützung des richtigen Lüftungsverhaltens sowie Temperaturmessungen zur Optimierung des Heizverhaltens durchgeführt. Für Lehrkräfte gibt es regelmäßige Vernetzungstreffen. In einem vom Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft ausgelobten Wettbewerb zu den Themen Energie, Klima und Natur gewannen drei Schulen finanzielle Starthilfe zur Umsetzung ihrer pfiffigen Ideen wie einer Hofbegrünung, der Aufzucht eigener Bienen und die Produktion eines Klimaschutzsongs. 2017 konnten circa vier Prozent Heizenergie und sieben Prozent des Stromverbrauchs eingespart werden. Die Kosteneinsparung betrug circa 166.000 Euro. Die Erfolgsbeteiligung für die Schulen lag bei 66.500 Euro. Tabelle 2.2.1: Übersicht der mittleren Einsparungen im EinSparProjekt an Karlsruher Schulen 2017 EinSparProjekt 2017 Einsparungen Vermiedene CO2 – Emissionen Prozent Euro Tonnen Gesamte Einsparungen 166.000 345 Heizenergie 3,6 88.500 389 Strom 6,8 77.500 173 Wasser - - - Bild: Prämierungsveranstaltung der Schulen im EinSparProjekt des Projektjahres 2017. Foto: © StPlA | Monika Müller-Gmelin 22 | Energiebericht 2017 EinSparProjekt an Karlsruher Dienststellen Im Berichtszeitraum engagierten sich 22 sehr unterschiedliche Dienststellen – Fachämter, Rathäuser, Bauhöfe und Feuerwehren – für den vernünftigen Umgang mit Energie und Wasser. Energieteams vor Ort informierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei wurden sie vom Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft mit Schulungen, Informationsmaterial und Aktionsangeboten unterstützt. Anfang 2016 wurden sieben Plakate zu unterschiedlichen Themen unter Beteiligung von Führungspersonal der Stadt Karlsruhe sowie Aufkleber und Informationsblätter erstellt. Den Rahmen in 2016/17 bildeten vier Schwerpunktkampagnen, mit denen die praktischen Handlungsmöglichkeiten im Alltag aufgezeigt sowie für das Handeln sensibilisiert wurden:  „Richtig Heizen & Lüften I und II“ leitete zum vernünftigen Umgang mit Wärme während der Heizperiode an. Als besonderes Angebot der Stadt für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde der „Wärmecheck für zu Hause“ herausgegeben. Zudem fanden in vielen Dienststellen für eine Optimierung des Heizbetriebes Temperaturverlaufs- messungen statt.  „Goodby Standby“ warb für die richtige Abschaltung von nicht benötigten Geräten außerhalb der Betriebszeiten. Zudem wurden über 3.000 abschaltbare Steckerleisten für die Dienststellen der Stadt Karlsruhe beschafft.  „Bitte Licht aus“ ermutigte die Kolleginnen und Kollegen die Beleuchtung bedarfsorientiert einzusetzen. Das lohnt sich auch schon für kurze Unterbrechungen wie etwa eine Mittagspause. Mit Plakataushängen, Nachrichten im „Rhin“, Rund-eMails in den Dienststellen sowie Kurzvorträgen auf Personalversammlungen wurden die Kolleginnen und Kollegen gezielt informiert. Auch wurde das Format „Neu oder wieder bei der Stadt“ unterstützt, um die Neuzugänge frühzeitig für den Ressourcenschutz zu sensibilisieren. Im Frühling sowie im Herbst treffen sich die Energieteams zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Während des jährlichen „Frühlingstreffens“ wird auch die Prämie in Höhe von zehn Prozent der durch das Projekt bewirkten Einsparungen ausgeschüttet. In 2016 konnten die Dienststellen Einsparungen in Höhe von rund 38.000 Euro erzielen. Der Wärmeverbrauch verringerte sich im Mittel um vier Prozent, der Stromverbrauch um drei Prozent und der Wassereinsatz um 6,4 Prozent. Die CO2-Einsparungen betrugen 102 Tonnen. In 2017 summierten sich die Einsparungen auf rund 62.000 Euro. Der Wärmeverbrauch konnte im Mittel um 3,4 Prozent und der Wasserverbrauch um 3,1 Prozent verringert werden. Besonders erfreulich war die Stromersparnis von 8,4 Prozent, was nicht nur die Kosten spürbar senkte, sondern zudem auch die Luftverschmutzung verringerte: Die CO2-Ersparnis betrug 145 Tonnen. Tabelle 2.2.2: Übersicht der mittleren Einsparungen im EinSparProjekt an städtischen Dienststellen 2017 EinSparProjekt 2017 Einsparungen Vermiedene CO2 – Emissionen Prozent Euro Tonnen Gesamte Einsparungen 61.900 145 Heizenergie 3,4 19.900 31 Strom 8,4 39.500 114 Wasser 3,1 2.500 - Bild: Frühlingstreffen 2017 mit dem Schwerpunkt Beleuchtung. Foto: © HGW | Stadt Karlsruhe Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 23 24 | Energiebericht 2017 2.3 Beispiel: Technisches Rathaus – Fassadensanierung und Sanierung von Küche und Kantine Das Technische Rathaus der Stadt Karlsruhe mit den Ämtern Stadtplanungsamt, Tiefbauamt und Rechnungsprüfungsamt sowie der städtischen Kantine ist in unmittelbarer Nähe zum Rathaus am Marktplatz in dem Gebäude der Lammstraße 7 untergebracht. Das Gebäude wurde Mitte der 1960er Jahren als Stahlbetonskelettbau errichtet. Die elementierte Glas- Alumiumfassade war am Ende Ihrer Lebensdauer. Sie wies sowohl erhebliche Schäden bezüglich Dichtheit als auch Unzulänglichkeiten hinsichtlich des Wärmeschutzes auf, die nicht mehr instandgesetzt bzw. modernisiert werden konnten. Ein Komplettaustausch war unumgänglich. Für die Neugestaltung der Fassade lobte die Stadt Karlsruhe eine Mehrfachbeauftragung aus, zu der fünf Architektur- büros aufgerufen wurden, einen Entwurf abzugeben. Der Zuschlag ging an das Büro K9 Architekten aus Freiburg. Im Zuge der Fassadensanierung, welche neue Vorgaben bezüglich Nutzung, Heizung und Raumwirkung definiert, sollte auch die Sanierung der städtischen Kantine stattfinden. Küche und Kantine im fünften und sechsten Obergeschoss des Technischen Rathauses wiesen erhebliche Defizite bezüglich des Brandschutzes, der Hygiene und der Funktionalität auf. Ihr Zustand entsprach zu großen Teilen der Bauzeit Mitte der 1960er Jahre und war renovierungsbedürftig. Weiterhin war eine Sanierung der überalterten Haus- und Küchentechnik dringend erforderlich. Für die Bauzeit wurden die betroffenen Ämter im Gebäude- flügel ausgelagert. Die städtische Kantine wurde geschlossen. Die neue Fassadenplanung zeichnet sich durch eine klare Gliederung der Flächen aus, die in Anlehnung an das alte Erscheinungsbild die Vertikalität betont. Erdgeschoss mit Eingang und Läden, Bürogeschosse und Kantinengeschoss. Jeder Bereich erhielt ein inhaltlich dafür abgestimmtes Fassadenelement. Die Erdgeschosszone wie auch das Kantinengeschoss wurden dabei in das Fassadenbild integriert, so dass ein einheitliches kräftiges Fassadenbild entstand. Der Stahlbetonskelettbau wurde mit einer Verkleidung aus Pfraundorfer Dolomit versehen, welcher dem Gebäude eine schlichte Eleganz verleiht, und sich zugleich durch Wartungsfreiheit und eine lange Lebensdauer auszeichnet. Die Natursteinfassade ist hinterlüftet und mit einer Wärmedämmung versehen, welche mit 24 Zentimeter Stärke die gesetzlichen Anforderungen übererfüllt. Im Erdgeschoss dominieren großzügige Verglasungen, welche im oberen Bereich ein breites Band für die künftige Außenwerbung anbieten. Neben den geschosshohen Festverglasungen, die einen hohen autonomen Tageslichteinfall garantieren, ist in den Bürogeschossen zur individuellen Belüftung/Stoß-lüftung bzw. Nachtauskühlung ein schmaler Fensterflügel vorgesehen. Dieser Fensterflügel liegt witterungsgeschützt hinter einem Element aus perforiertem Metall mit zusätzlichem Insektenschutz. Als Sonnenschutz dient ein außenliegender Screen, welcher auch ein blendfreies Arbeiten sicherstellt. Hofseitig wurden die bestehenden Fensterbrüstungen erhalten, das Fensterprinzip entspricht aber den übrigen Fassadenseiten. Der mittlere Fassadenbereich wurde hier aus Kostengründen als hinterlüftete Aluminiumfassade ausgebildet. Neben der Fassade wurden auch die Dachflächen des Gebäudeflügels und die in der Bauzeit leerstehenden Büroflächen saniert. Im Kantinengeschoss wiederholt sich die großflächige Verglasung aus dem Erdgeschoss. Sowohl dieses wie auch das fünfte Obergeschoss wurde entkernt und bis auf den Rohbau zurückgebaut. Im fünften Obergeschoss wurde eine unter heutigen Gesichtspunkten moderne Küche mit Lager- und Nebenräumen errichtet, im sechsten Obergeschoss entstand eine gestalterisch hochwertige Kantine. Die Essensausgabe wurde als Insel nördlich des Treppenhauskernes angesiedelt, um welche sich das Publikum frei bewegen und den Blick auf das Karlsruher Schloss genießen kann. Der Schwerpunkt des Sitzbereichs ist zur Terrasse und damit nach Süden orientiert. Hervorzuheben ist die neue Qualität des Raumes, die durch eine Rundumverglasung einen Blick über die gesamte Stadt vom Schloss über den Turmberg bis hin zum Schwarzwald ermöglicht. Die beiden schmalen Terrassen von einst wurden auf eine großzügige Terrasse auf der Südseite reduziert, welche durch schiebbare Glaselemente auch in den Übergangsjahreszeiten genutzt werden kann. Insgesamt bietet die Kantine heute Raum für 152 Sitzplätze im Innenbereich und 44 Sitzplätze auf der Terrasse. Sie ist vollständig barrierefrei ausgebildet. Projektdaten Planung: K9 ARCHITEKTEN GmbH, Freiburg Bauphysik: vRP von Rekowski und Partner mbH, Weinheim Bauzeit: März 2016 bis August 2017 Energiestandard: Planung gemäß EnEV 2014 minus 30 Prozent Nutzfläche (NUF): 2.837 m² Gesamtkosten: Fassade: 7.258.000 Euro brutto, Kantine: 5.664.400 Euro brutto (noch nicht schlussgerechnet) Bild: Sanierte Fassade Technisches Rathaus Foto: © Atelier Altenkirch Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 25 26 | Energiebericht 2017 2.4 Beispiel: Neubau Leitstelle Die 1924 errichtete Hauptfeuerwache in der Ritterstraße kann die heutigen Anforderungen an den Betrieb nicht mehr erfüllen. Um Bürgerinnen und Bürgern einen einheitlichen Ansprechpartner in allen Belangen der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr anzubieten, hat die Stadtverwaltung zusammen mit dem Landkreis Karlsruhe und dem Deutschen Roten Kreuz den Bau einer integrierten Leitstelle beschlossen. Aufgrund von erheblichen Synergien sollen Hauptfeuerwache und Leitstelle räumlich zugeordnet und in zwei Bauabschnitten umgesetzt werden, wobei der Neubau der Leitstelle den ersten Bauabschnitt bildet. Der Planung ging ein zweistufiger Wettbewerb mit anschließendem VOF- Verfahren voraus. Die vorliegende Planung setzt den Entwurf des 1. Preisträgers, harder stumpfl schramm GbR um. Die Leitstelle versorgt ein Gebiet mit ca. 730.000 Einwohnern und hat ein Einsatzaufkommen von circa 150.000 Anrufen pro Jahr sicher zu stellen. Die Stabs-/Unterrichtsräume und der Planübungsraum werden auch von der künftigen Hauptfeuerwache genutzt. Das Grundstück der neuen Hauptfeuerwache und Leitstelle befindet sich in exponierter Lage im Südosten der Karlsruher Kernstadt an einer der Hauptzufahrtsstraßen und nördlich der ICE-Strecke Karlsruhe – Mannheim. Mit der Verortung der Hauptfeuerwache und Leitstelle an dieser Stelle wird auch die Umgebung gemäß dem Entwurf des Wettbewerbssiegers städtebaulich neu geordnet. Die städtebauliche und grünplanerische Einbindung sowie die Qualität der architektonischen Ausformung am „Stadteingang“ sind hier von besonderer Bedeutung. Die Hauptfeuerwache wird sich als in der Höhe gestaffelter Baukörper entlang der Wolfartsweierer Straße erstrecken. Der abgesetzte Baukörper der bereits fertiggestellten Leitstelle im Norden bildet mit seinem 5-geschossigen Baukörper den Kopf und stellt sowohl einen markanten Blickpunkt als auch einen Gelenkpunkt zwischen Stadtpark im Nordwesten und dem Otto-Dullenkopf-Park im Osten dar. Über eine großzügige, durch einen landschaftlich angelegten Löschteich begleitete Platzfläche, die sowohl das Vorfeld der neuen Hauptfeuerwache als auch das der integrierten Leitstelle erschließt, erreicht man zunächst das Foyer mit Präsentationsraum. Der Planübungsraum schließt sich im ersten Obergeschoss an. Auskragend über dem Eingangsplatz sind im zweiten und dritten Obergeschoss die Stabs- und Unterrichtsräume, die Verwaltung, sowie Aufenthalts- und Sozialbereiche untergebracht. Das Herzstück des neuen Gebäudes bildet die Einsatzzentrale, die kombiniert mit Besprechungsraum und abgesetzter Notrufabfrage im vierten Obergeschoss platziert ist. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Erscheinungsbild des Baukörpers mit seiner Hülle. Dazu wurde eine Fassadenstruktur entwickelt, die es möglich macht, auf sämtliche inneren und äußeren Einflüsse wie zum Beispiel Belichtung, Belüftung, Schallschutz, Witterungsschutz, Sonnenschutz, Sicherheit und Behaglichkeit flexibel zu reagieren, ohne dabei ihren ausgewogenen Charakter zu verlieren - die Konstruktion wurde in Stahlbeton mit vorgehängter Metallfassade ausgeführt. Aufgrund der Hauptaufgabe der Leitstelle, alle Notrufe des Euronotrufes 112 entgegen zu nehmen und entsprechende Hilfe zu leisten, Beratung und Einsatzunterstützung bei Gefahrgutunfällen, außergewöhnlichen Schadenslagen und im Katastrophenschutz muss die Leitstelle selbstverständlich an 365 Tagen des Jahres 24 Stunden einsatzbereit sein. Dies wird dadurch erreicht, dass alle erforderlichen Systeme der Leitstelle zumindest dreifach unabhängig voneinander verfügbar sind. Das Leitziel "Passivhausstandard", städtischer Standard gemäß der „Leitlinie Energieeffizienz und Nachhaltiges Bauen“, wurde auf der Berechnungsgrundlage der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 mit einer geforderten Unterschreitung in Höhe von 30% im Neubau der Leitstelle umgesetzt. Die Wärmeversorgung der Leitstelle erfolgt durch Fernwärme. Die Büros und Aufenthaltsräume besitzen eine kontrollierte Be- und Entlüftung über eine zentrale Lüftungsanlage mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung. Die Räume der Einsatzleitzentrale sowie die Stabsräume werden bei Bedarf aktiv gekühlt. Projektdaten Planung: harder stumpfl schramm GbR, Stuttgart Bauphysik: Ingenieurgruppe Bauen, Karlsruhe Bauzeit: 2013-2016 Energiestandard: Planung gemäß EnEV 2014 minus 30 Prozent Nutzungsfläche (NUF): 1.540 m² Gesamtkosten 22,3 Millionen Euro (brutto) Bild: Neubau Leitstelle Karlsruhe Foto: © bild_raum Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 27 28 | Energiebericht 2017 2.5 Beispiel: Erweiterung des Max-Planck-Gymnasiums Dem Max-Planck-Gymnasium im Stadtteil Rüppurr fehlten aufgrund gestiegener Schülerzahlen Räume in verschiedenen Unterrichtsbereichen. Es musste erweitert werden. Für die Lösungsfindung wurde eine Mehrfachbeauftragung mit fünf Architekturbüros durchgeführt, welche das Büro Yöndel. Zimmerlin . Architekten als Sieger ermittelte. Alle Klassenräume wurden im ersten Obergeschoss angeordnet und über einen Steg an das Bestandsgebäude angebunden. Im Erdgeschoss, auf Pausenhofebene, ergänzen Bibliothek, Schülerarbeitsbereich und das neu geschaffene Foyer die zentrale Mitte des Gymnasiums mit der dort vorhandenen Aula, dem Verwaltungsbereich und der Ganztageseinrichtung. Diese neuen Räume können zudem als optionale Erweiterung bei Veranstaltungen und Festen der Aula zugeordnet werden und bieten gleichzeitig über eine großzügige Verglasung einen direkten Außenbezug. Mit dem Einbau eines Aufzuges, barrierefreien WCs und ebenerdigem Zugang über die Erweiterung ist die Schule künftig behindertengerecht erschlossen. Das Gebäude wurde als Stahlbetonbau erstellt. Der Passivhausstandard wird annähernd erreicht. Der Primärenergiekennwert überschreitet nur wenig den zulässigen Höchstwert von 120 kWh/m²a. Das Bauvorhaben unterschreitet die EnEV 2009 um 30 Prozent (Primärenergiebedarf) bzw. um 40 Prozent (Wärmedämmstandard der Gebäudehülle). Eine Photovoltaikanlage wurde auf dem Flachdach errichtet und ist Teil der energetischen Berechnung. Die Wärmeversorgung der Erweiterung wurde an die bestehende Heizungsversorgung angebunden. Eine neue Heizgruppe mit Wärmetauscher versorgt über die Rücklauftemperatur die vorgesehene Fußbodenheizung. Perspektivisch wird der gesamte Schulstandort an die städtische Fernwärme angeschlossen. Die Klassenräume erhielten eine kontrollierte Be- und Entlüftung über dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Steuerung der Raumlufttemperatur und CO2-Werte. Projektdaten Planung: Yöndel . Zimmerlin Architekten, Karlsruhe Bauphysik: SMP Ingenieure im Bauwesen GmbH, Karlsruhe Bauzeit: 09/2014 bis 09/2016 Energiestandard: Passivhausstandard Nutzungsfläche (NUF): 622 m² Gesamtkosten 3,1 Millionen Euro (brutto) Bild: Erweiterung Max-Planck-Gymnasium Foto: © Atelier Altenkirch Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 29 30 | Energiebericht 2017 2.6 Beispiel: Neubau Einfeld-Sporthalle und Erweiterung der Hebelschule Der Hebel-Grundschule und Hebel-Realschule stand nur eine Turnhalle zur Verfügung. Der zusätzliche Raumbedarf wird mit dem Neubau einer einteiligen Sporthalle gedeckt. Die Grundschule hatte einen vom Regierungspräsidium anerkannten Raumfehlbedarf und wurde um Mehrzweck- und Kursräume, sowie um eine Schülerbibliothek erweitert. Im Rahmen der Vorplanung war eine Mehrfachbeauftragung mit fünf Architekturbüros ausgelobt worden. Die vorliegende Ausführung setzt den Entwurf des ersten Preisträgers um: Lehmann Architekten aus Offenburg. Die durchgrünte Raumkante mit seinen Solitärbauten ist das besondere Merkmal der städtebaulichen Situation an der Nordseite der Moltkestraße. In unmittelbarer Nähe befindet sich die vielfach publizierte Mensa Moltke. Der gewachsene Baumbestand besetzt die Freiräume zwischen den Gebäuden und bestimmt die besondere Aufenthaltsqualität des Standortes im Übergangsbereich zum Hardtwald. Um möglichst viel zusammenhängende Freifläche zu erhalten und um eine möglichst enge räumliche Verbindung zur Grundschulnutzung im Pavillon an der Moltkestraße zu erhalten, wurde der kompakte Neubau mit abgesenkter Sporthalle und Grundschulnutzung im Obergeschoss an den Bestands-Pavillon direkt angeschlossen. Durch die Platzierung der Sporthalle wird der Zugang zur Hebelschule gestärkt, die Zuordnungen der Freiflächen von Real- und Grundschule bleiben weitgehend unverändert erhalten. Es entstand ein zentraler Hofbereich mit Sitz- und Bewegungsbereichen als kommunikative Mitte. Das Gebäudeensemble der Hebelschule erhält mit dem Neubau an der Moltkestraße eine neue Adresse. Das Raumprogramm umfasst eine Erweiterung der Grundschule um über 200 Quadratmeter und eine Einfeld- Sporthalle. Die Sporthalle mit Regie-/Sanitätsraum, Geräteraum und Technikbereich befinden sich im Untergeschoss. Im Erdgeschoss sind die erforderlichen Umkleiden und Nebenräume angeordnet. Eine offene Galerie ermöglicht im Sichtbereich der Sporthalle zusätzliche Aufenthaltsqualität und verbindet den zweiten Rettungsweg aus der Halle mit dem Sportlereingang an der Moltkestraße. In der Fuge zwischen Pavillon und Neubau wurde ein neues Treppenhaus angeordnet, welches das neue Untergeschoss und alle weiteren Geschosse, auch des Altbaus erschließt. Die Erweiterung der Grundschule mit zwei Mehrzweckräumen, einem Kursraum und Bibliothek wurde im Obergeschoss über der Sporthalle angeordnet. Das Gebäude in Stahlbetonbauweise wurde in Anlehnung an den Bestand mit einer Klinker-Vormauerung versehen. Sockel, Fensterbänder und Dachabschlüsse in Sichtbeton bilden den modernen Rahmen und die notwendigen Auflager für die Konstruktion. Der hohe energetische Anspruch an die Fassade wird mit einer Kerndämmung und 3-fach-Verglasungen erreicht. Die Wärmeversorgung des Schulkomplexes erfolgt über Fernwärme. Durch eine hoch effiziente Wärmerückgewinnung in der Lüftungsanlage wird der Energiebedarf reduziert. Die Sporthalle mit den dazugehörenden Sozialräumen und das Foyer werden mit einer Fußbodenheizung erwärmt. Die Warmwasserversorgung erfolgt über zwei Frischwassermodule, die im Deckenhohlraum direkt bei den Duschen montiert wurde. Die mechanische Be- und Entlüftungsanlage versorgt die Sporthalle, die innen liegenden Dusch- und Umkleideräume als auch für die Unterrichtsräume im Obergeschoss. Alle Unterrichtsräume sind individuell schaltbar und regelbar. Der Passivhausstandard wird annähernd erreicht. Der Primärenergiekennwert unterschreitet mit 71 kWh/m²a den zulässigen Höchstwert von 120 kWh/m²a, der Heizwärmeenergiekennwert von 40 kWh/m² überschreitet den Höchstwert von 15 kWh/m²a. Ein besserer Wert ist bei der ungünstig großen Raumhöhe der Sporthalle im Verhältnis zur Gesamtfläche des Bauvorhabens wirtschaftlich nicht zu erreichen. Das Bauvorhaben unterschreitet die Norm „EnEV 2009“ um 53 Prozent. Aufgrund der starken Verschattung durch den Baumbestand an der Moltkestraße erscheint der Einsatz einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus nicht wirtschaftlich. Auf dem Hauptgebäude der Hebelschule ist bereits eine Anlage in Betrieb. Projektdaten Planung: Lehmann Architekten GmbH, Offenburg Bauphysik: Stahl + Weiß, Freiburg Bauzeit: 02/2015 bis 08/2016 Energiestandard: Passivhausstandard Jährlicher Heizenergiebedarf: 40 kWh/(m²a) Nutzungsfläche (NUF): 933 m² Gesamtkosten 4,5 Millionen Euro (brutto; noch nicht schlussgerechnet) Bild: Erweiterung Hebelschule Foto: © bild-raum Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 31 32 | Energiebericht 2017 3. Statistiken der Medienverbräuche Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 33 34 | Energiebericht 2017 3.1 Wärmeenergie Bei der Nutzung der Endenergie wird den Energieträgern mit den geringsten Schadstoffemissionen der Vorzug gegeben. Dazu gehören in erster Linie Fernwärme und Erdgas. An geeigneten Standorten wird die Möglichkeit der Nutzung von regenerativen Energien geprüft und bei sinnvollen Anwendungen umgesetzt. Heizöl und Heizstrom sollten möglichst nicht mehr zum Einsatz kommen. Die folgenden Tabellen und Grafiken geben einen Überblick über den Endenergieeinsatz bei der Bereitstellung von Wärme und Strom sowie über die Wasserversorgung der energetisch überwachten Gebäude. In die Energiestatistik 2017 für Wärmeenergie fließen die Verbrauchsdaten von circa 200 Liegenschaften (ohne Beteiligungen und Gesellschaften) mit einer Energiebezugsfläche von insgesamt 678.791 Quadratmeter ein. Der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch lag 2017 mit 94.534 MWh, bezogen auf den spezifischen Verbrauch, um circa 3,6 Prozent unter dem des Vorjahres. Die Kosten sind mit circa 6,3 Millionen Euro im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um circa 14 Prozent gestiegen. Die CO2- Emissionen betragen 12.645 Tonnen. Tabelle 3.1.1: Überblick über den Wärmeenergieverbrauch der überwachten Gebäude der Stadt Karlsruhe im Jahr 2017 Energie- Statistik 2017 1. Verbrauch 2. CO2 – Emissionen 3. Kosten Wärmeenergie Verbrauch Spezifischer Verbrauch Verände- rungen zum Vorjahr Verände- rungen zum Basisjahr 1979 CO2 Anteil an gesamten CO2- Emissionen Wärmeenergie Kosten Anteil an gesamten Wärme- energiekosten Verände- rungen zum Vorjahr [MWh/a] [kWh/(m2 a)] Prozent Prozent Tonnen Prozent Tausend Euro Prozent Prozent Fernwärme 36.510 99 -4 -50 2.907 23,0 3.465 54,7 12,3 Erdgas 38.180 132 -3 -53 9.152 72,4 2.749 43,4 15,7 Heizöl 1.736 105 -8 -64 538 4,3 104 1,6 22,2 Holzhackschnitzel 297 74 -1 100 26 0,2 12 0,2 9,9 Heizstrom 42 246 40 -17 23 0,2 9 0,1 47,6 Wärme insgesamt 76.765 113 - - 12.645 - 6.339 - 14 Wärme insgesamt (witterungs- bereinigt) 94.534 139 -3,6 -50 - - - - - 1. Verbrauch Verbrauch [MWh/a]: Absoluter Energieverbrauch im Betrachtungszeitraum Spezifischer Verbrauch [kWh/(m2a)]: Energieverbrauch bezogen auf die Energiebezugsfläche Veränderungen zum Vorjahr (Prozent): Veränderungen des spezifischen Energieverbrauches zum Vorjahr (2016) in Prozent Veränderungen zum Basisjahr (Prozent): Veränderungen des spezifischen Energieverbrauches zum Basisjahr (1979) in Prozent 2. CO2-Emissionen CO2 (Tonnen): CO2-Emissionen bezogen auf den absoluten Energieverbrauch in Tonnen im Jahr 2017 3. Kosten Anteil an gesamten Wärmeenergiekosten (Prozent): Anteil der einzelnen Energieträger an den gesamten Wärmeenergiekosten in Prozent Veränderungen zum Vorjahr (Prozent): Veränderung der Energiekosten der jeweiligen Energieträger gegenüber dem Vorjahr bezogen auf die dazugehörige Energiebezugsfläche in Prozent Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 35 Die Abbildung 3.1.1 zeigt die Anteile der Energieträger an der Bereitstellung der Wärmeenergie in den überwachten Gebäuden. Mit über 97 Prozent stellen die Energieträger Fernwärme und Erdgas die weitaus größte Gruppe dar. In der Abbildung 3.1.2 ist die Entwicklung des witterungsbereinigten Wärmeenergieverbrauchs und der dazugehörigen Fläche der überwachten Gebäude von 1990 bis 2017 dargestellt. Von 1990 bis 2013 steigt die Fläche der überwachten Gebäude fast linear an von 610.000 auf 672.000 Quadratmeter an. Der witterungsbereinigte Energieverbrauch sinkt im gleichen Zeitraum von 132.000 auf 103.000 MWh. In den Jahren 2014 und 2015 ist die Fläche deutlich niedriger. Der Grund sind Sanierungen größerer Gebäude wie der Heinrich-Hertz-Schule, Gemeinschaftsschule Grötzingen und des Technischen Rathauses. Sie wurden sowohl im vorherigen als auch im aktuellen Berichtszeitraum nicht berücksichtigt, da sie die Statistiken wegen der stattfindenden Bautätigkeiten zu sehr verfälschen würden. Im Berichtszeitraum 2016 und 2017 steigt die Fläche wieder, da Gebäude vergleichbarer Größenordnung neu in die Statistik aufgenommen wurden. Abbildung 3.1.1: Prozentuale Aufteilung des Endenergieeinsatzes in den überwachten Gebäuden der Stadt Karlsruhe für die Bereitstellung der Wärmeenergie im Jahr 2017, Zahlen in Klammern von 1990 Abbildung 3.1.2: Zeitliche Entwicklung des witterungsbereinigten Wärmeenergieverbrauchs der überwachten Gebäude mit den zugehörigen Flächen Fernwärme 47,6% (31,5%) Gas 49,7% (45,1%) Öl 2,26% (23,3%) Heizstrom 0,05% (0,13%) Holzhackschnitzel 0,39% (0,0%) 0 175.000 350.000 525.000 700.000 0 40.000 80.000 120.000 160.000 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 En er gi eb ez ug sf lä ch e W it te ru ng sb er ei ni gt er V er br au ch Jahr Energiebezugsfläche der überwachten Gebäude in m2 Witterungsbereinigter Verbrauch der überwachten Gebäude in MWh 36 | Energiebericht 2017 Neben dem individuellen Heizverhalten hat die Witterung einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Energie- verbrauchs. Je höher die Gradtagzahl, desto kälter ist das Jahr und umso höher ist der Heizbedarf und somit auch der absolute Verbrauch. Abbildung 3.1.3 verdeutlicht die Abhängigkeit des absoluten Verbrauchs von den Gradtagen eines Jahres. Die Abbildung 3.1.4 zeigt die wärmebedingten Kohlen- dioxidemissionen der überwachten Gebäude in Abhängigkeit vom absoluten Verbrauch. Die Reduzierung der CO2- Emissionen von 1990 bis 2017 um 21 kg/(m2 a) entspricht einer Verringerung um 52 Prozent. Diese Absenkung konnte sowohl durch eine sparsamere Energieverwendung als auch durch Umstellungen von Ölfeuerungen auf Energieträger mit einem geringeren spezifischen CO2-Ausstoß wie Erdgas, Fernwärme und Holzhackschnitzel erreicht werden. Abbildung 3.1.3: Zeitliche Entwicklung des absoluten Verbrauchs der überwachten Gebäude in Abhängigkeit von der Witterung (Gradtage) Abbildung 3.1.4: Zeitliche Entwicklung der wärmebedingten spezifischen CO2-Emissionen der überwachten Gebäude in Abhängigkeit des absoluten Verbrauchs 3.000 3.429 3.128 3.159 2.868 3.178 3.693 3.178 3.105 2.934 2.784 3.133 2.904 3.092 3.150 3.139 3.020 2.833 3.072 3.172 3.617 2.855 3.216 3.397 2.629 2.993 3.147 3.149 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 140.000 160.000 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 G ra dt ag e A bs ol ut er V er br au ch Jahr Gradtage Absoluter Verbrauch der überwachten Gebäude in MWh 40 43 43 41 40 38 45 39 37 38 37 35 32 32 32 32 30 27 29 30 28 23 24 25 18 20 19 19 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 0 25.000 50.000 75.000 100.000 125.000 150.000 175.000 200.000 225.000 250.000 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 CO 2- Em is si on en A bs ol ut er V er br au ch CO2-Emissionen in kg/(m2 a) Absoluter Verbrauch der überwachten Gebäude in MWh Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 37 Bei der Witterungsbereinigung wird der tatsächliche Verbrauch auf ein Normjahr mit einer festen Gradtagszahl umgerechnet. Dadurch werden die Jahresverbräuche miteinander vergleichbar. Je kleiner der Wert ist, umso erfolgreicher konnten Energiesparmaßnahmen, angefangen vom Nutzerverhalten bis hin zu baulichen und technischen Verbesserungen, umgesetzt werden. Die Abbildung 3.1.5 zeigt eine Senkung des spezifischen Wärmeenergieverbrauches von 1990 bis 2017 um 76 kWh/(m2a), entsprechend 35,3 Prozent. Gleichzeitig stiegen die spezifischen Kosten um circa 86 Prozent. Abbildung 3.1.5: Verlauf des spezifischen Wärmeenergieverbrauchs und der spezifischen Kosten von 1990 bis 2017 in kWh beziehungsweise Euro pro Quadratmeter und Jahr 5,0 5,5 5,6 5,1 4,7 4,4 5,7 5,0 5,0 5,0 5,7 5,9 6,1 6,1 6,4 6,7 7,4 7,6 8,7 10,0 9,5 8,9 9,0 10,1 7,9 8,9 8,2 9,3 215 207 213 213 209 209 211 196 203 200 201 197 197 197 185 183 175 169 168 167 160 165 152 153 143 140 144 139 0 50 100 150 200 250 0 5 10 15 20 25 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 Ve rb ra uc h Ko st en Jahr Witterungsbereinigter Verbrauch in kWh/(m2 a) Kosten in Euro/(m2 a) 38 | Energiebericht 2017 3.1.1 Wärmeverbrauchsstruktur nach Nutzungsart Die Schulen und Schulturnhallen stellen mit einem Wärmeverbrauch von circa 61.000 MWh und Kosten von circa 4,1 Millionen Euro pro Jahr die größte Verbrauchs- und Kostengruppe der energetisch überwachten Gebäude dar. Ihr Anteil beträgt circa 64 Prozent. Eine detaillierte Übersicht der witterungsbereinigten Wärmeverbrauchsstruktur nach Gebäudegruppen und Gebäuden ist den nachfolgenden Darstellungen zu entnehmen. Tabelle 3.1.1.1: Bezugsfläche, Energieeinsatz (witterungsbereinigt) und Energiekosten der eingesetzten Wärme der überwachten Gebäude der Stadt Karlsruhe im Jahr 2017 nach Nutzungsarten, mit Änderungen des Verbrauchs in Prozent im Vergleich zum Vorjahr Nutzungsart Endenergieeinsatz Wärme Energiebezugsfläche Witterungsbereinigter Verbrauch Kosten m² MWh Änderung in Prozent Tausend Euro Verwaltungsgebäude 77.387 8.711 -6,6 626 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 159.071 23.237 -3,7 1.480 Realschulen 44.490 6.084 -1,2 373 Gymnasien 103.221 12.042 -3,1 845 Sonderschulen 18.777 2.303 -4,4 161 Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen 118.896 13.029 -4,6 980 Musikschulen 1.864 296 -5,5 17 Schulturnhallen 19.219 3.949 -4,9 249 Sport- und Veranstaltungshallen 44.517 6.442 -5,3 421 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte 16.165 2.662 -5,1 172 Jugendheime und Beratungsstellen 20.515 2.717 -5,4 180 Wohnungslosenunterkünfte 4.748 1.288 -3,6 75 Bestattungswesen 2.239 549 1,1 37 Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks 26.417 6.203 2,3 368 Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz 12.315 2.768 -3,1 185 Sonstige Gebäude 5.950 2.254 -5,1 169 Summe 678.791 94.534 -3,7 6.339 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 39 Kennwertvergleich Wärme Verwaltungsgebäude, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Sozial- und Jugendbehörde (Jugendhilfe) 202.0 230,4 235,8 Rathaus Hohenwettersbach 282.0 207,3 204,3 Verwaltungsräume POA, Schulungsraum, Bibliothek 596.3 161,8 152,9 Sozial- und Jugendbehörde, Psychologische Beratungsstelle 144.0 155,6 152,8 Verwaltungsgebäude Kochstraße 7 296.0 142,2 147,9 Rathaus Neureut 382.0 143,7 141,8 Haus Solms 066.0 145,9 140,9 Verwaltungsgebäude Markgrafenstraße 349.0 168,2 139,7 Prinz-Max-Palais / Stadtmuseum 265.0 163,2 139,1 Rathaus Wolfartsweier 432.0 161,2 134,9 Rathaus Stupferich 293.0 153,0 132,3 Stadtarchiv Innenhof Carl-Hofer-Schule 503.0 137,2 130,5 Rathaus West 248.0 123,0 124,6 Rathaus Marktplatz 271.0 137,4 120,7 Karlsburg 417.0 125,1 120,4 Bürgerservice und Sicherheit 250.0 138,9 119,5 Rathaus Grünwettersbach 024.0 120,1 117,9 0 50 100 150 200 250 20 2. 0 28 2. 0 59 6. 3 14 4. 0 29 6. 0 38 2. 0 06 6. 0 34 9. 0 26 5. 0 43 2. 0 29 3. 0 50 3. 0 24 8. 0 27 1. 0 41 7. 0 25 0. 0 02 4. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 112,6 40 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Verwaltungsgebäude, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Grundbuchamt, Notariate 203.0 114,6 112,3 Rathaus Grötzingen Hauptgebäude 428.1 132,9 112,3 Haus der Fraktionen 577.0 141,8 103,5 Rathaus Grötzingen Nebengebäude 429.0 122,3 103,3 Sozialer Dienst 594.0 117,6 98,3 Ärztlicher Dienst / Bau T 365.0 97,1 96,9 Rathaus Durlach 418.0 88,2 89,0 Personalamt 597.0 81,7 85,7 Bauhof OV Grötzingen und Diensträume 427.0 66,6 85,6 Ständehaus (Stadtbibliothek) 910.0 83,5 85,3 Schul-und Sportamt Hauptgebäude/Haus A 760.1 80,1 80,0 Verwaltungsgebäude Linkenheimer Allee 869.0 75,8 74,9 Schul-und Sportamt Seitengebäude/Haus B 760.2 72,7 73,6 Verwaltungsgebäude Zähringerstraße 61 889.0 72,2 70,5 Rathaus Lammstraße Erweiterung 911.0 55,1 49,7 0 50 100 150 200 250 20 3. 0 42 8. 1 57 7. 0 42 9. 0 59 4. 0 36 5. 0 41 8. 0 59 7. 0 42 7. 0 91 0. 0 76 0. 1 86 9. 0 76 0. 2 88 9. 0 91 1. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 112,6 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 41 Kennwertvergleich Wärme Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Grundschule Bergwald 104.0 307,7 307,1 Grundschule Hagsfeld Schulgebäude 3 661.0 229,0 248,3 H.-Köhler-GHS, Tulla-RS, Schulen Forststraße 128.0 217,6 225,8 Friedrich-Ebert-Schule 496.1 245,5 225,2 Grundschule Stupferich 292.0 220,0 216,4 Südschule Neureut 571.0 207,2 210,7 Heinz-Barth-Schule 111.1 182,6 196,2 Schloss-Schule 422.0 193,7 192,1 Weiherwaldschule und Albschule 466.0/467.0 231,3 191,6 Grundschule Hagsfeld Schulgebäude 2 461.2 181,3 191,0 Grund- und Hauptschule Bulach 181.0 182,4 188,4 Anne-Frank-Schule, Hauptgebäude + Pavillons + Neubau 068.0 195,8 171,2 Oberwaldschule Aue, Werkrealschule 179.1 167,6 167,3 Grundschule Knielingen 100.0 175,3 166,9 Tulla- u. Lidellschule 543.0 180,6 161,1 Hardtschule 196.0 162,0 159,5 0 50 100 150 200 250 300 350 10 4. 0 66 1. 0 12 8. 0 49 6. 1 29 2. 0 57 1. 0 11 1. 1 42 2. 0 46 6. 0/ 46 7. 0 46 1. 2 18 1. 0 06 8. 0 17 9. 1 10 0. 0 54 3. 0 19 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 146,1 42 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Pestalozzischule 081.0 155,8 159,3 Gutenbergschule - Altbau 174.1 168,8 152,9 Leopoldschule 328.0 160,7 152,3 Ernst-Reuter-Schule 541.0 143,1 145,3 Gutenbergschule - Neubau 174.2 159,4 141,0 Hans-Thoma-Schule 352.0 134,2 138,8 Rathaus und Waldenserschule Palmbach 206.0 135,4 137,9 Südendschule 509.0 121,7 134,2 GS Hagsfeld Schulgebäude1, Pavillon, Container 461.1 138,0 133,9 Eichendorffschule 335.0 148,2 132,8 Draisschule 542.0 127,1 131,4 Uhlandschule 479.0 127,8 128,8 Viktor-von-Scheffel-Schule 480.0 125,5 127,1 Nordschule Neureut 132.0 131,5 125,9 Gartenschule 143.1 110,6 124,6 0 50 100 150 200 250 300 350 08 1. 0 17 4. 1 32 8. 0 54 1. 0 17 4. 2 35 2. 0 20 6. 0 50 9. 0 46 1. 1 33 5. 0 54 2. 0 47 9. 0 48 0. 0 13 2. 0 14 3. 1 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 146,1 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 43 Kennwertvergleich Wärme Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 3 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Riedschule 450.0 170,3 123,5 Grundschule Beiertheim 348.0 130,4 119,7 Adam-Remmele-Schule 043.0 120,3 119,0 Schule im Lustgarten 284.0 113,4 118,8 Marylandschule 274.0 122,6 117,8 Augustenburg-Gemeinschaftsschule Grötzingen Schulgebäude Schloßschule 289.2 138,1 117,2 Werner-von-Siemens-Schule I 316.0 120,7 116,6 Weinbrennerschule 312.0 115,5 115,0 Grundschule Grünwinkel 227.0 113,6 112,4 Grundschule Wolfartsweier 502.0 113,7 111,2 Waldschule Neureut 360.0 97,0 106,0 Grundschule Daxlanden 411.0 96,2 103,3 Oberwald Aue, Grundschule 178.0 83,5 69,7 Schillerschule 264.1 73,8 64,2 Grundschule am Wasserturm Karlsruhe 672.0 51,2 54,4 0 50 100 150 200 250 300 350 45 0. 0 34 8. 0 04 3. 0 28 4. 0 27 4. 0 28 9. 2 31 6. 0 31 2. 0 22 7. 0 50 2. 0 36 0. 0 41 1. 0 17 8. 0 26 4. 1 67 2. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 146,1 44 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Realschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Werner-von-Siemens-Schule II 006.0 223,2 235,7 Friedrich-Realschule 421.0 199,0 166,6 Eichelgartenschule, Realschule Rüppurr 014.1 152,8 142,1 Rennbuckelschule 070.0 123,2 135,2 Schulzentrum Süd-West 244.0 137,7 133,7 Hebel-Schule 361.0 128,1 131,6 Nebeniusschule 372.0 114,1 108,6 0 50 100 150 200 250 00 6. 0 42 1. 0 01 4. 1 07 0. 0 24 4. 0 36 1. 0 37 2. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 136,8 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 45 Kennwertvergleich Wärme Gymnasien Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Pfinzbau 011.0 205,5 207,1 Lessing-Gymnasium 491.0 156,5 149,0 Bismarck-Gymnasium 065.0 139,1 142,7 Max-Planck-Gymnasium 313.0 140,0 134,3 Helmholtz-Gymnasium 249.0 110,9 131,6 Schulzentrum Neureut 545.1 130,2 127,1 Kant-Gymnasium 105.0 120,2 122,8 Goethe-Gymnasium 444.0 125,5 120,9 Otto-Hahn-Gymnasium 229.0 108,5 96,1 Markgrafen-Gymnasium 275.0 92,1 93,0 Humboldt-Gymnasium 589.0 103,7 92,6 Fichte-Gymnasium 490.0 97,1 89,3 Helmholtz-Gymnasium, ehemaliges VHS-Gebäude 455.0 49,3 47,7 Fichte-Gymnasium, Sophienstr. 2 494.0 48,1 46,1 0 50 100 150 200 250 01 1. 0 49 1. 0 06 5. 0 31 3. 0 24 9. 0 54 5. 1 10 5. 0 44 4. 0 22 9. 0 27 5. 0 58 9. 0 49 0. 0 45 5. 0 49 4. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 116,7 46 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Sonderschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Schule am Turmberg 021.0 197,0 180,3 Federbachschule Gebäude 3 116.3 166,0 174,3 Erich-Kästner-Schule, Vorderhaus 366.3 158,5 159,7 Federbachschule 116.0 149,9 159,4 Vogesenschule 341.0 132,6 135,3 Erich-Kästner-Schule 366.1 120,3 124,4 Kimmelmannschule 176.0 119,6 92,2 Schulen am Weinweg 566.0 95,2 90,3 0 50 100 150 200 250 02 1. 0 11 6. 3 36 6. 3 11 6. 0 34 1. 0 36 6. 1 17 6. 0 56 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 122,6 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 47 Kennwertvergleich Wärme Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Heinrich-Hübsch-Schule, Abteilung Farbe 136.0 211,8 171,1 Elisabeth-Selbert-Schule, Gertrud-Bäumer-Schulgebäude 499.2 160,4 162,7 Gewerbeschule Durlach 639.0 169,8 159,6 Ludwig-Erhard-Schule 106.0 133,8 152,6 Carl-Hofer-Schule, Hofgebäude 483.0 156,1 148,4 Carl-Hofer-Schule 002.0 123,1 148,1 Heinrich-Meidinger-Schule 063.0 122,0 139,6 Elisabeth-Selbert-Schule, Helene-Lange-Schulgebäude 499.1 154,6 137,0 Heinrich Hertz Schule, Berufl. Schulen 512.0 143,8 120,4 Carl-Benz- und Carl-Engler-Schule 498.0 114,1 117,2 Walter-Eucken-Schule 107.0 73,5 72,1 Friedrich-List-Schule 709.0 52,2 58,3 Heinrich-Hübsch-Schule 137.0 76,9 52,4 0 50 100 150 200 250 13 6. 0 49 9. 2 63 9. 0 10 6. 0 48 3. 0 00 2. 0 06 3. 0 49 9. 1 51 2. 0 49 8. 0 10 7. 0 70 9. 0 13 7. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 109,6 48 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Musikschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Badisches Konservatorium, Kaiserallee 669.0 170,8 160,1 Badisches Konservatorium, Jahnstraße 241.0 164,3 157,6 0 50 100 150 200 250 66 9. 0 24 1. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 158,8 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 49 Kennwertvergleich Wärme Schulturnhallen, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Oberwaldschule Aue, Turnhalle 179.2 392,5 450,3 Bismarck-Gymnasium, Turnhalle 364.0 269,3 346,3 Draisschule, Turnhalle C 542.8 339,1 337,8 Waldschule Neureut, Turnhalle 360.3 323,0 318,0 Heinrich-Köhler-Schule, Turnhalle 128.5 307,9 297,5 Altes Rathaus Bulach: Kulturzentrum 182.0 276,5 244,3 Uhlandschule, Turnhalle 478.0 201,5 239,3 Erich-Kästner-Schule, Turnhalle 366.2 184,4 200,5 Südendschule, Turnhalle / Kimmelmannschule, Turnhalle 509.3 211,4 197,0 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 17 9. 2 36 4. 0 54 2. 8 36 0. 3 12 8. 5 18 2. 0 47 8. 0 36 6. 2 50 9. 3 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 205,5 50 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Schulturnhallen, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Mensa f. Heisenberg-Gymnasium, Turnhalle 607.0 205,5 191,2 Sporthalle Eichelgartenschule 014.3 190,5 187,6 Grundschule Beiertheim, Turnhalle 348.2 194,5 176,4 Schillerschule, Turnhalle 264.2 183,1 176,2 Augustenburg-Gemeinschaftsschule Grötzingen, Turnhalle 289.3 211,5 154,6 Werner-von-Siemens-Schule I, Turnhalle 316.4 164,7 147,5 Gutenbergschule, Turnhalle 174.3 156,7 134,6 Anne-Frank-Schule, Turnhalle 068.6 120,2 110,8 Friedrich-Ebert-Schule, Turnhalle 496.2 79,0 89,3 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 60 7. 0 01 4. 3 34 8. 2 26 4. 2 28 9. 3 31 6. 4 17 4. 3 06 8. 6 49 6. 2 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 205,5 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 51 Kennwertvergleich Wärme Sport- und Veranstaltungshallen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Reinhold-Crocoll-Halle Knielingen 012.0 248,4 237,7 Lustgartenhalle Hohenwettersbach 285.0 301,6 231,6 Sporthalle Weiherhof 558.0 191,0 200,5 Sporthalle Rintheim 343.0 190,2 199,0 Begegnungszentrum Wolfartsweier 434.0 199,4 181,0 Badnerlandhalle Neureut 458.0 165,9 175,6 Carl-Benz-Halle 505.0 208,0 167,1 Sporthalle Wildpark 001.7 141,2 150,5 Rheinstrandhalle Daxlanden 697.0 147,4 142,8 Alter Friedhof Durlach, Nikolauskapelle 055.0 130,2 136,0 Begegnungszentrum Grötzingen 387.0 123,2 127,0 Europahalle 216.0 117,4 105,6 Sporthalle Dragonerkaserne 254.0 115,4 102,9 Gemeindezentrum Stupferich 575.0 108,5 102,2 Emil-Arheit-Halle 076.0 97,7 96,7 Hermann-Ringwald-Halle (Schlossberghalle) 476.0 85,5 81,0 0 50 100 150 200 250 300 350 01 2. 0 28 5. 0 55 8. 0 34 3. 0 43 4. 0 45 8. 0 50 5. 0 00 1. 7 69 7. 0 05 5. 0 38 7. 0 21 6. 0 25 4. 0 57 5. 0 07 6. 0 47 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 144,7 52 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Leopoldschule Schülerhort 327.0 281,1 298,0 Kindergarten Dornwaldsiedlung 655.0 289,3 271,3 Kindertagheim Bonhoefferstraße 637.0 237,7 222,7 Kindergarten Palmbach 098.0 203,8 212,2 Schülerhort Lassallestraße 323.0 242,2 206,8 Schülerhort Rhode-Island-Allee 620.0 212,3 201,2 Schülerhort Forststraße 128.9 256,8 199,0 Schülerhort Grünwinkel 297.0 195,1 198,7 Kindertagheim Knielingen 643.0 194,3 198,5 Schülerhort Bienwaldstraße 064.0 197,8 191,6 Gartenschule, Schülerhort 143.2 158,0 177,4 Schülerhort Hohenwettersbach 997.0 159,4 170,3 Schülerhort Luise-Rieger-Haus 057.0 168,3 160,4 Kindergarten Nordstadt 647.0 176,4 154,3 Sonderschulkindergarten für Schwerhörige 424.0 92,7 152,2 Kindertagesstätte Kentuckyallee 511.0 150,3 150,9 Kindertagheim Sybelstraße 510.0 148,6 147,4 0 50 100 150 200 250 300 350 32 7. 0 65 5. 0 63 7. 0 09 8. 0 32 3. 0 62 0. 0 12 8. 9 29 7. 0 64 3. 0 06 4. 0 14 3. 2 99 7. 0 05 7. 0 64 7. 0 42 4. 0 51 1. 0 51 0. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 138,9 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 53 Kennwertvergleich Wärme Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Kindertagheim Haid- und Neu- Straße 640.0 185,8 144,8 Kinderkrippe und Schülerhort Frühlingstraße 194.0 130,0 138,1 Kindergarten Nußbaumweg 398.0 122,3 136,1 Schülerhort Weiherhof 023.0 124,4 130,9 Kinder-und Jugendtreff Waldstadt 762.0 123,1 128,8 Sonderschulkindergarten Mannheimer Straße 344.0 174,9 126,2 Schülerhort Breite Straße 074.0 114,6 124,0 Kindergarten Wolfartsweier (Die Katze) 579.0 222,7 120,4 Drais-Schule, Schülerhort 542.9 0,0 118,5 Kindertagesstätte Staudinger Straße 495.0 124,7 116,0 Kindertagheim Thomas-Mann-Straße 473.0 138,7 111,6 Werner-von-Siemens-Schule I, Schülerhort 316.6 85,1 87,4 Kindertagesstätte Obere Setz 401.0 84,2 80,1 Kindergarten Blütenweg 899.0 67,6 72,1 Ernst-Reuter-Schule, Schülerhort 541.7 73,4 61,2 Waldschule Neureut, Schülerhort + Erweiterung GS 360.7 45,9 49,6 0 50 100 150 200 250 300 350 64 0. 0 19 4. 0 39 8. 0 02 3. 0 76 2. 0 34 4. 0 07 4. 0 57 9. 0 54 2. 9 49 5. 0 47 3. 0 31 6. 6 40 1. 0 89 9. 0 54 1. 7 36 0. 7 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 138,9 54 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Jugendheime und Beratungsstellen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Jugendtreff Rintheim 192.1 217,4 303,3 Jugendtreff Grötzingen 413.0 226,6 214,6 Jugendtreff Neureut 518.0 167,6 201,6 Jugendtreff Mühlburg-Fliederstraße 126.0 183,5 196,2 Kinder- und Jugendhilfezentrum und Kindertagestätte 514.0 214,5 193,3 Jubez Oberreut "Weise Rose" 410.0 201,7 158,8 Jugendtreff Durlach 713.0 164,4 151,5 Jugendtreff Knielingen 462.0 140,3 147,2 Jugendheim West 332.0 143,8 139,3 Jugendheim Anne Frank 362.0 99,2 124,5 Jugendtreff Oststadt 645.0 117,5 121,6 Jugendtreff Südstadt 037.0 110,3 113,6 Jubez Altstadt (Kronenplatz) 135.0 90,2 89,0 Jugendherberge Moltkestraße 363.0 58,8 47,1 0 50 100 150 200 250 300 350 19 2. 1 41 3. 0 51 8. 0 12 6. 0 51 4. 0 41 0. 0 71 3. 0 46 2. 0 33 2. 0 36 2. 0 64 5. 0 03 7. 0 13 5. 0 36 3. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 132,4 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 55 Kennwertvergleich Wärme Wohnungslosenunterkünfte Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Unterbringung von Flüchtlingen 880.0 370,1 391,7 Wohnheim Rüppurrer Straße 23 459.0 333,5 295,3 Obdachlosenheim/Schülerhort 465.0 161,4 165,2 0 50 100 150 200 250 300 350 400 88 0. 0 45 9. 0 46 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 271,2 56 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Bestattungswesen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Hauptfriedhof, Friedhofskapelle 190.3 364,9 332,7 Hauptfriedhof, Krematorium - alt 190.5 285,8 287,3 Hauptfriedhof, Verwaltungsgebäude 1 190.1 251,6 251,0 Hauptfriedhof, Sozialgebäude und Werkstätten 190.4 254,6 250,8 Hauptfriedhof, Krematorium - neu 190.6 152,6 209,4 Hauptfriedhof, Info-Center 190.10 197,2 205,3 Hauptfriedhof, Verwaltungsgebäude 2 190.2 197,7 200,4 Hauptfriedhof, Jüdische Kapelle 190.8 10,1 39,0 0 50 100 150 200 250 300 350 400 19 0. 3 19 0. 5 19 0. 1 19 0. 4 19 0. 6 19 0. 10 19 0. 2 19 0. 8 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 245,4 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 57 Kennwertvergleich Wärme Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Bauhof TBA Kornweg 299.0 394,2 439,1 Bauhof GBA Litzenhardtstraße 334.0 369,9 350,0 Stadtgärtnerei Rüppurr, Gewächshäuser 145.2 338,3 347,3 GBA Inspektion Ost 138.0 277,1 283,9 Bauhof OV Neureut 044.0 414,4 261,0 Bauhof OV Wettersbach 582.0 272,3 256,6 Bauhof TBA / Verkehrslenkung 386.0 255,7 248,0 Bauhof TBA Ottostraße 407.0 189,8 175,2 Amt für Abfallwirtschaft 408.0 161,3 172,9 Bauhof TBA Mühlwiesenweg 369.0 213,0 170,1 Stadtgärtnerei Rüppurr, Ausbildungsgebäude 145.5 159,5 160,8 Stadtgärtnerei Rüppurr, Verwaltung 145.1 177,0 159,1 Stadtgärtnerei Durlach 047.0 129,9 158,0 GBA Inspektion West 385.0 146,5 140,7 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 29 9. 0 33 4. 0 14 5. 2 13 8. 0 04 4. 0 58 2. 0 38 6. 0 40 7. 0 40 8. 0 36 9. 0 14 5. 5 14 5. 1 04 7. 0 38 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 234,8 58 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Feuerwehrgerätehaus Wolfartsweier 431.0 352,2 417,2 Feuerwehrgerätehaus Knielingen 463.0 235,9 323,1 Feuerwehrgerätehaus Hohenwettersbach 283.0 292,6 304,3 Hauptfeuerwache 452.0 279,1 277,9 Feuerwehrgerätehaus Rüppurr 320.0 265,9 275,8 Feuerwehrgerätehaus Neureut 049.0 246,9 251,0 Feuerwache West 224.0 272,4 250,0 Feuerwehrgerätehaus Aue 406.0 179,0 222,4 Feuerwehrgerätehaus Durlach 252.0 203,9 217,4 Feuerwehrgerätehaus Stupferich 294.0 210,7 207,2 Feuerwehrgerätehaus Mühlburg 197.0 230,2 206,6 Feuerwehrgerätehaus Grötzingen 324.0 256,3 186,5 Katastrophenschutz (Appenmühle) 300.0 185,5 170,4 Feuerwehrgerätehaus Grünwinkel 603.0 225,0 145,5 Feuerwehrgerätehaus Hagsfeld 077.0 126,6 129,3 Feuerwehrgerätehaus Grünwettersbach 583.0 110,0 113,9 Feuerwehrgerätehaus Daxlanden 552.0 137,2 87,2 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 43 1. 0 46 3. 0 28 3. 0 45 2. 0 32 0. 0 04 9. 0 22 4. 0 40 6. 0 25 2. 0 29 4. 0 19 7. 0 32 4. 0 30 0. 0 60 3. 0 07 7. 0 58 3. 0 55 2. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 224,8 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 59 Kennwertvergleich Wärme Sonstige Gebäude Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Zoo: Affenhaus 524.0 698,9 796,4 Zoo: Giraffenhaus 531.0 515,3 611,8 Zoo: Wirtschaftsgebäude 521.0 458,8 414,1 Zoo Verwaltungsgebäude und Kasse Ost 113.0 204,6 203,8 Großmarkt 567.0 229,6 169,6 0 100 200 300 400 500 600 700 800 52 4. 0 53 1. 0 52 1. 0 11 3. 0 56 7. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 378,8 60 | Energiebericht 2017 3.1.2 Beispiel: Energetische Teilsanierung der Grundschule Wolfartsweier An zahlreichen Stränden des Mittelmeeres werden meist im Winter und Frühjahr große Mengen von „Neptunbällen“ angespült. Diese bestehen aus Faser- und Wurzelresten der Seegrasart „Posidonia Oceanica“. Sie werden gemeinsam mit anderem Treibgut im Rahmen der Strandreinigung von den Stränden entfernt und in der Regel deponiert. Aus technischer Sicht weisen diese Bälle jedoch hochinteressante Eigenschaften auf: Sie bestehen aus Einzelfasern bis etwa 5 cm Länge, die selbstverlöschend und schimmelresistent sind. Hinzu kommt, dass die Posidonia-Fasern als marines „Abfallprodukt“ nicht in einer Flächen- oder Nutzungskonkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung treten. Die Posidonia oceanica ist für das Klima extrem wichtig: Ein Hektar "Neptungras" kann bis zu fünfmal so viel CO2 in Sauerstoff umwandeln wie ein vergleichbar großes Stück Regenwald. Zudem bietet sie vielen Meeresbewohnern Schutz und Nahrungsgrundlage und schützt Küsten und Strände vor Erosion. Wenn im Herbst der Sauerstoffgehalt des Meeres geringer wird, verwelken die im Frühjahr noch grasgrünen Blätter. Aus den Blattrippen im Bereich der Blattscheiden am Rhizom formen sich die Bälle. Normalerweise sind die Bälle kugelrund oder leicht plattgedrückt wie Kiwis. Die Kugelform entsteht durch die Wellenbewegung in den Flachwasserbereichen vor Sandstränden. Die Bälle werden vielfach als „Seebälle“, „Meerbälle“ oder eben als „Neptunbälle“ bezeichnet. Bisher hat sich niemand für diese Kugeln interessiert, die zusammen mit Seegrasblättern die Strände verschmutzen und die Strandbesucher stören. Obwohl die welken Blätter wegen der darin enthaltenen Kleinlebewesen für die marine Ökologie von großer Bedeutung sind, werden sie oft mit schwerem Gerät abgeräumt und füllen die Deponien. Die Bälle jedoch enthalten durch und durch nichts anderes als Fasern. Von verschiedenen Wissenschaftlern wurde bestätigt, dass sie bedenkenlos gesammelt werden dürfen. Die Pflanze selbst wird bei der Gewinnung nicht angetastet. Entdecker und Erfinder der Fasern als natürlicher Dämmstoff ist der 2016 verstorbene Architekt Prof. Richard Meier aus Karlsruhe. Im Rahmen des Programms Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB) 2007-2013 des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde durch ein Projektkonsortium aus dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (Pfinztal), der Firma Neptutherm und der X-floc Dämmtechnik Maschinen GmbH die Herstellung ressourceneffizienter und klimaneutraler hochwertiger technischer Dämmstoffprodukte (Posidonia- Dämmstoff) untersucht. In einem einfachen mechanischen Prozess reinigt man die Neptunbälle von anhaftendem Sand und zerkleinert sie so, dass die in den Bällen enthaltenen Fasern möglichst unbeschädigt bleiben. Nachdem die Bälle den Häcksler durchlaufen haben, wird die entstandene Wolle nochmals gesiebt, wobei eine große Menge enthaltener Sand und Feinteile abgeschieden werden. Die Stadt Karlsruhe setzt auf die umfassenden Qualitäten des naturbelassenen Dämmstoffes aus Posidonia-Fasern bei der Dämmung von bisher nicht isolierten Dachböden. Die praktischen Vorteile sind:  die absolute Naturbelassenheit des Dämmstoffes aus nachwachsenden Ressourcen  die einfache Einbringung des Dämmstoffes in den Dachraum durch platzsparende, leichte Gebinde  die einfache Schüttverteilung des Dämmstoffes ohne Anpassungsarbeiten und aufwendige Anschlüsse an angrenzende Bauteile das hohe Wärmespeichervermögen  die diffusionsoffene Materialeigenschaft  die feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft bei gleichzeitiger Schimmelresistenz  die einfache Widerverwendung des Dämmstoffes und  die spätere Zweitverwertung als Pflanzensubstrat im Sinne eines Upcyclings Da das Material ein exemplarisches Beispiel für nachhaltiges Beschaffen und Bauen ist, wurde es bisher besonders in Schulgebäuden eingesetzt, um es gleichzeitig im Rahmen der Umweltbildung der Schulen praktisch einsetzen und anschaulich darstellen zu können. Das Projekt in der Grundschule Wolfartsweier ist das erste von zahlreichen weiteren Dämmprojekten für die obere Geschossdecke von Gebäuden mit Satteldächern. Aktuell wird in der Stadtgärtnerei Rüppurr die städtisch erste Anwendung in einer vertikalen Fassade umgesetzt. Für das Engagement hinsichtlich dieser auf Nachhaltigkeit orientierten Beschaffungspraxis erhielt das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft im Jahr 2016 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den mit 10.000 Euro dotierten Preis „Innovation schafft Fortschritt“. Projektdaten Planung: Architekturbüro Thomas Kühn (ABK), Karlsruhe Dämmstoffproduzent: NeptuGmbH, Gesellschaft für nachwachsende Rohstoffe, Karlsruhe Bauzeit: 2015 Energiestandard: EnEV 2014 minus 30 Prozent Gesamtkosten inklusive Planungshonorar: 45.000 Euro (brutto) Bild: Dämmung der obersten Geschoßdecke in der Grundschule Wolfartsweier mit Posidonia-Fasern. Foto: © Fabry 62 | Energiebericht 2017 3.2 Strom Die Tabelle 3.2.1 zeigt die Energiestatistik 2017 für den Stromverbrauch. Dort fließen die Verbrauchsdaten von circa 200 überwachten Liegenschaften (ohne Beteiligungen wie Gesellschaften) mit einer Energiebezugsfläche von 673.153 m2 ein. Im Jahr 2017 fiel der spezifische Stromverbrauch gegenüber 2016 um 4,6 Prozent. Die Stromkosten sind mit 3.275.163 Euro um 5,6 Prozent gesunken. Die CO2-Emissionen betrugen 9.377 Tonnen. Tabelle 3.2.1: Überblick über den Stromverbrauch der überwachten Gebäude der Stadt Karlsruhe im Jahr 2017 Energie- Statistik 2017 1. Verbrauch 2. CO2 - Emissionen 3. Kosten Stromverbrauch Verbrauch Spezifischer Verbrauch Verände- rungen zum Vorjahr Verände- rungen zum Basisjahr 1993 CO2 - Emissionen Kosten Veränderungen zum Vorjahr [MWh/a] [kWh/(m2 a)] Prozent Prozent Tonnen Tausend Euro Prozent Gesamter Stromverbrauch 16.596 24,7 -4,6 -6,4 9.377 3.275 -5,6 Abbildung 3.2.1: Zeitliche Entwicklung des Stromverbrauchs der überwachten Gebäude mit den zugehörigen Flächen 0 150.000 300.000 450.000 600.000 750.000 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 En er gi eb ez ug sf lä ch e St ro m ve rb ra uc h Jahr Energiebezugsfläche der überwachten Gebäude in m2 Stromverbrauch der überwachten Gebäude in 1. Verbrauch Verbrauch [(MWh/a)]: Absoluter Stromverbrauch im Betrachtungszeitraum Spezifischer Verbrauch [kWh/(m2a)]: Stromverbrauch bezogen auf die Energiebezugsfläche Veränderungen zum Vorjahr (Prozent): Veränderungen des spezifischen Energieverbrauches zum Vorjahr (2016) in Prozent Veränderungen zum Basisjahr (Prozent): Veränderungen des spezifischen Energieverbrauches zum Basisjahr (1993) in Prozent 2. CO2-Emissionen CO2 (Tonnen): CO2-Emissionen bezogen auf den Stromverbrauch in Tonnen im Jahr 2017 3. Kosten Veränderungen zum Vorjahr (Prozent): Veränderung der Stromkosten gegenüber dem Vorjahr bezogen auf die Energiebezugsfläche in Prozent Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 63 In den Jahren 2016 und 2017 konnten die spezifischen CO2- Emissionen noch einmal gegenüber dem Berichtszeitraum 2014 / 2015 deutlich gesenkt werden. Abbildung 3.2.2 stellt die zeitliche Entwicklung der CO2-Emissionen in Abhängigkeit vom Stromverbrauch dar. Die Abbildung 3.2.3 zeigt den Verlauf des spezifischen Stromverbrauchs sowie der Kosten von 1993 bis 2017. Auch der spezifische Verbrauch konnte noch einmal deutlich gesenkt werden. Er liegt 13,9 kWh/(m2 a) sechs Prozent unter dem Anfangswert von 1993. Die spezifischen Kosten liegen im Jahr 2017 um 0,80 Euro/(m2 a) höher als zu Beginn der Aufzeichnungen, entsprechend 19,5 Prozent. Abbildung 3.2.2: Zeitliche Entwicklung der spezifischen CO2-Emissionen in Abhängigkeit vom Stromverbrauch 1993 bis 2017 Abbildung 3.2.3: Gegenüberstellung des spezifischen Jahresenergieverbrauchs und der spezifischen Energiekosten seit dem Bezugsjahr in kWh bzw. Euro pro Quadratmeter und Jahr 18,1 19,0 17,7 19,5 19,1 19,1 18,5 18,3 19,1 19,3 19,9 20,1 18,8 18,9 19,0 17,9 18,1 18,3 17,3 16,9 16,1 15,7 15,9 15,7 13,9 0 4 8 12 16 20 24 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 CO 2- Em is si on en St ro m ve rb ra uc h Jahr CO2-Emissionen in kg/(m2 a) Stromverbrauch der überwachten Gebäude in MWh 4,1 4,5 4,3 4,5 4,2 4,3 4,0 3,1 3,2 3,4 3,7 3,9 4,1 4,5 4,5 5,3 5,7 5,1 4,9 5,1 5,4 5,1 5,4 5,2 4,9 26,3 27,6 25,7 28,3 27,7 27,7 26,9 26,5 27,7 28,0 28,9 29,4 29,4 29,5 29,6 29,6 30,1 30,5 28,8 28,1 27,7 26,0 25,6 25,8 24,7 0 5 10 15 20 25 30 35 40 0 2 4 6 8 10 12 14 16 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 Ve rb ra uc h Ko st en Jahr Verbrauch in kWh/(m2 a) Kosten in Euro/(m2 a) 64 | Energiebericht 2017 3.2.1 Stromverbrauchsstruktur nach Nutzungsart Die Schulen und Schulturnhallen stellen mit einem Stromverbrauch von circa 9.950 MWh und Kosten von circa zwei Millionen Euro die größte Verbrauchs- und Kostengruppe dar. Ihr Anteil beträgt circa 60 Prozent am Gesamtbedarf der bilanzierten Liegenschaften. Die beiden absolut größten Stromverbräuche sind bei beruflichen Schulen und Verwaltungsgebäuden mit zusammen circa 1,3 Millionen Euro Stromkosten pro Jahr festzustellen. Eine detaillierte Übersicht der Stromverbrauchsstruktur nach Gebäuden und Gebäudegruppen ist den nachfolgenden Darstellungen zu entnehmen. Tabelle 3.2.1.1: Bezugsfläche, Energieeinsatz und Energiekosten des Stromverbrauches der überwachten Gebäude der Stadt Karlsruhe im Jahr 2017 nach Nutzungsarten, mit Änderungen des Verbrauchs (in Prozent) im Vergleich zum Vorjahr Nutzungsart Endenergieeinsatz Strom Energiebezugsfläche Verbrauch Kosten m² MWh Änderung in Prozent Tausend Euro Verwaltungsgebäude 82.686 2.940 -5,9 580 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 152.105 2.310 0,8 456 Realschulen 44.490 869 -8,3 172 Gymnasien 102.716 2.151 -3,6 424 Sonderschulen 18.777 299 -1,4 59 Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen 118.896 3.790 -2,0 748 Musikschulen 1.864 29 -4,2 6 Schulturnhallen 18.958 529 4,6 104 Sport- und Veranstaltungshallen 44.722 1.109 -23,3 219 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte 19.371 526 -5,8 104 Jugendheime und Beratungsstellen 20.515 586 6,7 116 Wohnungslosenunterkünfte 4.748 139 -8,6 28 Bestattungswesen 2.240 124 -7,2 24 Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks 26.417 736 0,8 145 Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz 12.867 437 -1,9 86 Sonstige Gebäude 1.781 26 -0,5 5 Summe 673.153 16.600 -4,6 3.276 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 65 Kennwertvergleich Strom Verwaltungsgebäude, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Ständehaus (Stadtbibliothek) 910.0 75,8 75,0 Prinz-Max-Palais / Stadtmuseum 265.0 97,8 65,8 Rathaus am Marktplatz 271.0 65,0 61,3 Bürgerservice und Sicherheit 250.0 39,0 44,0 Verwaltungsräume POA, Schulungsraum, Bibliothek 596.3 34,9 38,9 Bauhof OV Grötzingen und Diensträume 427.0 38,9 35,6 Rathaus Lammstraße Erweiterung 911.0 35,5 33,3 Rathaus West 248.0 33,4 32,8 Personalamt 597.0 31,2 31,2 Rathaus Grünwettersbach 024.0 26,8 29,0 Rathaus Durlach 418.0 27,6 27,3 Grundbuchamt, Notariate 203.0 29,5 26,5 Bauordnungsamt 918.0 21,8 25,1 Rathaus Neureut 382.0 24,2 23,9 Verwaltungsgebäude Zähringerstraße 61 889.0 25,0 23,8 Stadtarchiv Innenhof Carl-Hofer-Schule 503.0 25,2 23,4 Sozial- und Jugendbehörde (Jugendhilfe) 202.0 21,6 22,4 Verwaltungsgebäude Markgrafenstraße 14 349.0 19,7 22,3 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 91 0. 0 26 5. 0 27 1. 0 25 0. 0 59 6. 3 42 7. 0 91 1. 0 24 8. 0 59 7. 0 02 4. 0 41 8. 0 20 3. 0 91 8. 0 38 2. 0 88 9. 0 50 3. 0 20 2. 0 34 9. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 35,3 66 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Verwaltungsgebäude, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Verwaltungsgebäude Nördliche Uferstraße 857.0 22,4 21,4 Karlsburg 417.0 24,9 20,7 Rathaus Grötzingen Nebengebäude 429.0 15,8 19,7 Rathaus Hohenwettersbach 282.0 19,8 19,5 Verwaltungsgebäude Kochstraße 7 296.0 19,7 19,3 Haus Solms 066.0 17,7 17,9 Verwaltungsgebäude Linkenheimer Allee 869.0 Nicht im EB 17,6 Rathaus Grötzingen Hauptgebäude 428.1 14,6 16,9 Psychologische Beratungsstelle und AllerleiRauh 144.0 16,0 16,3 Verwaltungsgebäude 942.0 13,7 16,2 Rathaus Stupferich 293.0 15,3 15,4 Sozialer Dienst 594.0 14,9 14,7 Ärztlicher Dienst / Bau T 365.0 14,4 14,3 Haus der Fraktionen 577.0 14,2 14,3 Schul-und Sportamt Hauptgebäude/Haus A 760.1 11,4 11,3 Schul-und Sportamt Seitengebäude/Haus B 760.2 9,1 8,5 Rathaus Wolfartsweier 432.0 16,9 8,0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 85 7. 0 41 7. 0 42 9. 0 28 2. 0 29 6. 0 06 6. 0 86 9. 0 42 8. 1 14 4. 0 94 2. 0 29 3. 0 59 4. 0 36 5. 0 57 7. 0 76 0. 1 76 0. 2 43 2. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 35,3 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 67 Kennwertvergleich Strom Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Werner-von-Siemens-Schule I 316.0 16,6 35,6 Grundschule am Wasserturm Karlsruhe 672.0 39,2 34,4 Weinbrennerschule 312.0 34,9 33,3 Heinz-Barth-Schule 111.1 28,2 26,0 Grundschule Bulach 181.0 20,9 22,3 Marylandschule 274.0 21,8 22,2 Schloss-Schule 422.0 23,8 19,8 Grundschule Bergwald 104.0 24,1 19,2 Uhlandschule 479.0 14,4 18,7 Schule im Lustgarten 284.0 15,8 17,9 Weiherwaldschule und Albschule 466.0/467.0 18,7 17,6 Pestalozzischule 081.0 16,9 17,2 Anne-Frank-Schule, Hauptgebäude + Pavillons + Neubau 068.0 16,0 16,9 Waldschule Neureut 360.0 15,7 16,7 Augustenburg-Gemeinschaftsschule Grötzingen, Schulgebäude Schloßschule 289.2 11,2 16,5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 31 6. 0 67 2. 0 31 2. 0 11 1. 1 18 1. 0 27 4. 0 42 2. 0 10 4. 0 47 9. 0 28 4. 0 46 6. 0/ 46 7. 0 08 1. 0 06 8. 0 36 0. 0 28 9. 2 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 15,2 68 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Hardtschule 196.0 16,5 15,7 Friedrich-Ebert-Schule 496.1 16,6 15,3 Viktor-von-Scheffel-Schule 480.0 14,0 15,3 Hans-Thoma-Schule 352.0 15,1 14,8 Eichendorffschule 335.0 14,5 14,8 Grundschule Beiertheim 348.0 14,0 14,7 Grundschule Wolfartsweier 502.0 12,5 14,1 Nordschule Neureut 132.0 12,4 13,6 Südschule Neureut 571.0 14,5 13,5 Heinrich-Köhler-Schule und Tulla-Realschule 128.0 13,9 13,3 Gutenbergschule - Altbau 174.1 13,9 12,8 Leopoldschule 328.0 12,8 12,8 Gartenschule 143.1 13,5 12,6 GS Hagsfeld Schulgebäude1, Pavillon, Container 461.1 11,1 12,5 Südendschule 509.0 12,0 12,0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 19 6. 0 49 6. 1 48 0. 0 35 2. 0 33 5. 0 34 8. 0 50 2. 0 13 2. 0 57 1. 0 12 8. 0 17 4. 1 32 8. 0 14 3. 1 46 1. 1 50 9. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 15,2 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 69 Kennwertvergleich Strom Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 3 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Grundschule Stupferich 292.0 9,2 11,9 Grundschule Hagsfeld Schulgebäude 3 661.0 11,1 11,8 Grundschule Knielingen 100.0 9,3 11,6 Adam-Remmele-Schule 043.0 12,8 11,4 Riedschule 450.0 12,3 11,4 Tulla- u. Lidellschule 543.0 12,3 11,2 Gutenbergschule - Neubau 174.2 12,1 11,2 Draisschule 542.0 11,4 11,2 Grundschule Grünwinkel 227.0 10,1 10,0 Grundschule Hagsfeld Schulgebäude 2 461.2 10,5 9,7 Schillerschule 264.1 12,6 9,1 Ernst-Reuter-Schule 541.0 9,7 9,1 Oberwaldschule 179.1 7,7 8,0 Grundschule Daxlanden 411.0 7,9 7,8 Grundschule Aue 178.0 4,8 4,6 Rathaus und Waldenserschule Palmbach 206.0 3,8 3,8 0 5 10 15 20 25 30 35 40 29 2. 0 66 1. 0 10 0. 0 04 3. 0 45 0. 0 54 3. 0 17 4. 2 54 2. 0 22 7. 0 46 1. 2 26 4. 1 54 1. 0 17 9. 1 41 1. 0 17 8. 0 20 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 15,2 70 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Realschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Schulzentrum Süd-West 244.0 34,6 36,5 Friedrich-Realschule 421.0 26,3 32,5 Rennbuckelschule 070.0 16,5 16,9 Hebelschule 361.0 17,5 15,3 Eichelgartenschule, Realschule Rüppurr 014.1 13,1 13,5 Nebeniusschule 372.0 12,6 11,8 Werner-von-Siemens-Schule II 006.0 7,1 7,1 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 24 4. 0 42 1. 0 07 0. 0 36 1. 0 01 4. 1 37 2. 0 00 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 21,2 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 71 Kennwertvergleich Strom Gymnasien Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Fichte-Gymnasium, Sophienstr. 2 494.0 30,5 29,0 Schulzentrum Neureut 545.1 31,3 28,8 Otto-Hahn-Gymnasium 229.0 27,6 28,6 Goethe-Gymnasium 444.0 23,3 22,9 Fichte-Gymnasium 490.0 19,7 20,2 Lessing-Gymnasium 491.0 20,6 19,4 Markgrafen-Gymnasium 275.0 18,8 18,8 Helmholtz-Gymnasium, ehemaliges VHS-Gebäude 455.0 16,4 18,3 Max-Planck-Gymnasium 313.0 18,2 17,8 Bismarck-Gymnasium 065.0 17,4 17,8 Humboldt-Gymnasium 589.0 21,9 17,6 Helmholtz-Gymnasium 249.0 17,2 16,7 Pfinzbau 011.0 15,7 14,1 Kant-Gymnasium 105.0 10,5 9,6 0 5 10 15 20 25 30 35 49 4. 0 54 5. 1 22 9. 0 44 4. 0 49 0. 0 49 1. 0 27 5. 0 45 5. 0 31 3. 0 06 5. 0 58 9. 0 24 9. 0 01 1. 0 10 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 20,9 72 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Sonderschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Schulen am Weinweg 566.0 27,7 27,7 Schule am Turmberg 021.0 14,3 16,9 Erich-Kästner-Schule 366.1 15,9 16,1 Erich-Kästner-Schule, Vorderhaus 366.3 38,5 15,5 Federbachschule Gebäude 3 116.3 12,0 14,2 Federbachschule 116.0 11,6 13,8 Kimmelmannschule 176.0 10,7 10,9 Vogesenschule 341.0 8,1 7,1 0 5 10 15 20 25 30 35 40 56 6. 0 02 1. 0 36 6. 1 36 6. 3 11 6. 3 11 6. 0 17 6. 0 34 1. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 15,9 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 73 Kennwertvergleich Strom Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Gewerbeschule Durlach 639.0 53,4 52,9 Heinrich Hertz Schule, Berufl. Sch. Südendstr. 51 512.0 50,6 49,0 Ludwig-Erhard-Schule 106.0 35,3 46,4 Heinrich-Hübsch-Schule 137.0 40,1 39,4 Carl-Benz- und Carl-Engler-Schule 498.0 41,9 37,0 Heinrich-Hübsch-Schule, Abteilung Farbe 136.0 32,0 30,9 Carl-Hofer-Schule, Hofgebäude 483.0 28,3 25,9 Elisabeth-Selbert-Schule, Gertrud-Bäumer-Schulgebäude 499.2 25,5 25,1 Friedrich-List-Schule 709.0 24,5 24,9 Walter-Eucken-Schule 107.0 22,7 21,0 Heinrich-Meidinger-Schule 063.0 18,0 18,0 Elisabeth-Selbert-Schule, Helene-Lange-Schulgebäude 499.1 15,0 14,8 Carl-Hofer-Schule 002.0 9,5 9,3 0 10 20 30 40 50 60 63 9. 0 51 2. 0 10 6. 0 13 7. 0 49 8. 0 13 6. 0 48 3. 0 49 9. 2 70 9. 0 10 7. 0 06 3. 0 49 9. 1 00 2. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 31,9 74 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Musikschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Badisches Konservatorium, Jahnstraße 241.0 18,5 17,0 Badisches Konservatorium, Kaiserallee 669.0 14,2 14,3 0 5 10 15 20 25 24 1. 0 66 9. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 15,7 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 75 Kennwertvergleich Strom Schulturnhallen, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Werner-von-Siemens-Schule I, Turnhalle 316.4 29,0 62,2 Sporthalle Eichelgartenschule 014.3 59,7 59,4 Waldschule Neureut, Turnhalle 360.3 44,6 55,6 Oberwaldschule, Turnhalle 179.2 28,9 33,6 Drais-Schule, Turnhalle C 542.8 31,0 30,4 Altes Rathaus Bulach, Kulturzentrum 182.0 26,1 25,2 Turnhalle, Mensa f. Heisenberg-Gymnasium 607.0 24,3 24,8 Friedrich-Ebert-Schule, Turnhalle 496.2 21,8 20,0 Turnhalle Südendschule / Turnhalle Kimmelmannschule 509.3 19,9 20,0 0 10 20 30 40 50 60 70 31 6. 4 01 4. 3 36 0. 3 17 9. 2 54 2. 8 18 2. 0 60 7. 0 49 6. 2 50 9. 3 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 27,9 76 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Schulturnhallen, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Uhlandschule, Turnhalle 478.0 14,2 18,4 Schillerschule, Turnhalle 264.2 21,2 18,0 Grundschule Beiertheim, Turnhalle 348.2 16,7 17,6 Anne-Frank-Schule, Turnhalle 068.6 15,7 16,6 Heinrich-Köhler-Schule, Turnhalle 128.5 14,6 13,9 Gutenbergschule, Turnhalle 174.3 13,9 12,1 Erich-Kästner-Schule, Turnhalle 366.2 11,6 11,8 Augustenburg Gemeinschaftsschule Grötzingen, Turnhalle 289.3 21,3 11,7 Bismarck-Gymnasium, Turnhalle 364.0 12,6 11,7 0 10 20 30 40 50 60 70 47 8. 0 26 4. 2 34 8. 2 06 8. 6 12 8. 5 17 4. 3 36 6. 2 28 9. 3 36 4. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 27,9 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 77 Kennwertvergleich Strom Sport- und Veranstaltungshallen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Sporthalle Weiherhof 558.0 71,3 85,1 Sporthalle Rintheim 343.0 49,1 41,4 Reinhold-Crocoll-Halle Knielingen 012.0 40,5 40,3 Rheinstrandhalle Daxlanden 697.0 29,0 34,7 Lustgartenhalle Hohenwettersbach 285.0 64,8 29,3 Begegnungszentrum Grötzingen 387.0 24,7 27,3 Begegnungszentrum Wolfartsweier 434.0 23,2 24,3 Badnerlandhalle Neureut 458.0 27,3 24,1 Sporthalle Dragonerkaserne 254.0 24,8 23,9 Sporthalle Wildpark 001.7 21,2 19,8 Hermann-Ringwald-Halle (Schlossberghalle) 476.0 17,5 19,5 Carl-Benz-Halle 505.0 22,4 19,3 Emil-Arheit-Halle 076.0 20,3 19,2 Gemeindezentrum Stupferich 575.0 15,7 15,9 Europahalle 216.0 30,3 9,3 Alter Friedhof Durlach, Nikolauskapelle 055.0 8,1 8,1 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 55 8. 0 34 3. 0 01 2. 0 69 7. 0 28 5. 0 38 7. 0 43 4. 0 45 8. 0 25 4. 0 00 1. 7 47 6. 0 50 5. 0 07 6. 0 57 5. 0 21 6. 0 05 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 24,8 78 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Kindertagesstätte Obere Setz 401.0 74,2 72,5 Kindertagesstätte Kentuckyallee 511.0 74,3 63,5 Kinder-und Jugendtreff Waldstadt 762.0 40,1 39,9 Kinderkrippe und Schülerhort Frühlingstraße 194.0 38,4 38,7 Kindertagheim Bonnhoefferstraße 637.0 38,8 35,1 Schule im Lustgarten, Kindergarten 997.0 34,3 34,4 Kindertagheim Thomas-Mann-Straße 473.0 31,4 32,8 Kindergarten Nußbaumweg 398.0 31,5 29,8 Kindertagesstätte Staudinger Straße 495.0 29,9 29,5 Schülerhort Rhode-Island-Allee 620.0 27,8 28,4 Kindergarten Palmbach 098.0 25,8 28,3 Schülerhort Lassallestraße 323.0 37,3 27,8 Schülerhort Weiherhof 023.0 27,8 26,4 Kindergarten Nordstadt 647.0 27,8 26,3 Werner-von-Siemens Schule. I, Schülerhort 316.6 11,8 25,4 Kindertagheim Sybelstraße 510.0 25,9 25,4 Kindertagheim Knielingen 643.0 24,9 24,9 0 10 20 30 40 50 60 70 80 40 1. 0 51 1. 0 76 2. 0 19 4. 0 63 7. 0 99 7. 0 47 3. 0 39 8. 0 49 5. 0 62 0. 0 09 8. 0 32 3. 0 02 3. 0 64 7. 0 31 6. 6 51 0. 0 64 3. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 27,5 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 79 Kennwertvergleich Strom Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Kindergarten Blütenweg 899.0 23,9 24,0 Kindertagheim Haid- und Neu-Straße 640.0 23,3 23,5 Schülerhort Bienwaldstraße 064.0 22,7 21,9 Kindergarten Wolfartsweier (Die Katze) 579.0 23,0 20,8 Kindergarten Dornwaldsiedlung 655.0 18,5 18,0 Sonderschulkindergarten Mannheimer Straße 344.0 16,9 17,9 Sonderschulkindergarten für Schwerhörige 424.0 19,2 17,1 Heilpädagogischer Hort Nelkenstraße 856.0 15,2 13,9 Ernst-Reuter-Schule, Schülerhort 541.7 20,8 10,8 Schülerhort Forststraße 128.9 17,5 10,5 Schülerhort Breite Straße 074.0 10,1 9,6 Schülerhort Grünwinkel 297.0 8,5 8,2 Gartenschule, Schülerhort 143.2 7,9 7,6 Leopoldschule, Schülerhort 327.0 9,3 7,2 Schülerhort Luise-Rieger-Haus 057.0 8,1 6,5 Waldschule Neureut, Schülerhort + Erweiterung GS 360.7 5,3 6,2 0 10 20 30 40 50 89 9. 0 64 0. 0 06 4. 0 57 9. 0 65 5. 0 34 4. 0 42 4. 0 85 6. 0 54 1. 7 12 8. 9 07 4. 0 29 7. 0 14 3. 2 32 7. 0 05 7. 0 36 0. 7 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 27,5 80 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Jugendheime und Beratungsstellen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Jugendtreff Grötzingen 413.0 64,7 64,6 Jugendtreff Durlach 713.0 38,0 37,6 Jubez Altstadt (Kronenplatz) 135.0 29,7 36,8 Jugendtreff Mühlburg, Fliederstraße 126.0 42,3 33,7 Jugendtreff Rintheim 192.1 55,1 33,3 Jugendtreff Südstadt 037.0 33,3 30,7 Jugendherberge Moltkestraße 363.0 27,9 29,1 Jugendheim Anne Frank 362.0 29,1 28,8 Jugendtreff Neureut 518.0 27,3 24,4 Jubez Oberreut "Weise Rose" 410.0 28,9 24,3 Kinder- und Jugendhilfezentrum mit KiTa (829.0) 514.0 20,0 22,8 Jugendheim West 332.0 17,4 18,0 Jugendtreff Knielingen 462.0 17,6 16,4 Jugendtreff Oststadt 645.0 14,0 14,0 0 10 20 30 40 50 60 70 41 3. 0 71 3. 0 13 5. 0 12 6. 0 19 2. 1 03 7. 0 36 3. 0 36 2. 0 51 8. 0 41 0. 0 51 4. 0 33 2. 0 46 2. 0 64 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 28,6 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 81 Kennwertvergleich Strom Wohnungslosenunterkünfte Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Unterbringung von Flüchtlingen 880.0 49,8 42,7 Wohnheim Rüppurrer Str. 23 459.0 34,1 32,1 Wohnungslosenunterkunft und Schülerhort 465.0 18,7 17,6 0 10 20 30 40 50 60 88 0. 0 45 9. 0 46 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 29,4 82 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Bestattungswesen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Hauptfriedhof (gesamt) 190.0 59,9 55,4 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 19 0. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 83 Kennwertvergleich Strom Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Bauhof Tiefbauamt, Neureuter Straße 386.0 75,7 72,0 Bauhof Tiefbauamt, Kornweg 299.0 53,9 58,5 Amt für Abfallwirtschaft 408.0 39,0 34,9 Gartenbauamt, Inspektion Ost 138.0 32,9 32,1 Bauhof, Ortsverwaltung Neureut 044.0 31,7 30,3 Bauhof Gartenbauamt, Litzenhardtstraße 334.0 27,4 25,1 Bauhof Tiefbauamt, Ottostraße 407.0 26,4 23,0 Stadtgärtnerei Durlach 047.0 22,5 22,0 Bauhof Ortsverwaltung Wettersbach 582.0 16,7 15,8 Gartenbauamt, Inspektion West 385.0 13,8 12,0 Stadtgärtnerei Rüppurr, Gewächshäuser 145.2 11,2 11,7 Stadtgärtnerei Rüppurr, Ausbildungsgebäude 145.5 11,1 11,1 Stadtgärtnerei Rüppurr, Verwaltungsgebäude 145.1 3,6 3,7 Bauhof Tiefbauamt, Mühlwiesenweg 369.0 0,7 0,3 0 10 20 30 40 50 60 70 80 38 6. 0 29 9. 0 40 8. 0 13 8. 0 04 4. 0 33 4. 0 40 7. 0 04 7. 0 58 2. 0 38 5. 0 14 5. 2 14 5. 5 14 5. 1 36 9. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 27,9 84 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Feuerwehrgerätehaus Durlach 252.0 65,2 77,9 Feuerwache West 224.0 70,8 65,2 Hauptfeuerwache 452.0 48,4 47,3 Feuerwehrgerätehaus Aue 406.0 31,9 38,1 Feuerwehrgerätehaus Hohenwettersbach 283.0 36,9 35,6 Feuerwehrgerätehaus Neureut 049.0 29,8 29,9 Feuerwehrgerätehaus Wolfartsweier 431.0 25,3 25,7 Feuerwehrgerätehaus Grünwettersbach 583.0 26,0 25,5 Feuerwehrgerätehaus Knielingen 463.0 26,0 23,9 Feuerwehrgerätehaus Grötzingen 324.0 18,5 16,7 Feuerwehrgerätehaus Rüppurr 320.0 15,0 15,1 Feuerwehrgerätehaus Mühlburg 197.0 17,0 14,4 Feuerwehrgerätehaus Stupferich 294.0 13,6 13,7 Feuerwehrgerätehaus Grünwinkel 603.0 12,5 12,6 Feuerwehrgerätehaus Hagsfeld 077.0 12,2 12,1 Katastrophenschutz (Appenmühle) 300.0 10,5 10,4 Feuerwehrgerätehaus Daxlanden 552.0 11,5 8,5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 25 2. 0 22 4. 0 45 2. 0 40 6. 0 28 3. 0 04 9. 0 43 1. 0 58 3. 0 46 3. 0 32 4. 0 32 0. 0 19 7. 0 29 4. 0 60 3. 0 07 7. 0 30 0. 0 55 2. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 34,6 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 85 Kennwertvergleich Strom Sonstige Gebäude Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Großmarkt 567.0 14,9 14,8 0 5 10 15 20 56 7. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 86 | Energiebericht 2017 3.2.2 Beispiel: Modernisierung der Beleuchtung in der Emil-Arheit-Halle Grötzingen durch LED Energieeffizienz bei der Beleuchtung wird zu Recht mit einem Begriff in Verbindung gebracht: LED. Auch für die Stadtverwaltung ermöglicht diese Technologie ältere Installationen zu ersetzen und dabei Energie zu sparen. Was im privaten Maßstab schon seit vielen Jahren Thema ist, hat nun auch im so genannten Objektbereich Einzug gehalten. LED-Licht ist mittlerweile in allen geometrisch notwendigen Bauformen, mit vielfältiger Lichtausbreitung sowie in den notwendigen Helligkeiten und Lichtfarben verfügbar. Dies ist erst seit wenigen Jahren der Fall, da insbesondere die hohen Helligkeitsanforderungen für Sportstätten anfangs noch nicht technisch verfügbar waren. Mittlerweile bieten alle renommierten Hersteller in ähnlicher Bauform energieeffizientes Licht an. Der große Vorteil der LED ist seine Effizienz. Diese wird gemessen im erzielbaren Lichtstrom (Lumen) der Leuchte in Relation zur nötigen elektrischen Leistung (Watt). Je höher das Verhältnis aus Lichtstrom zu Leistung ist, desto mehr Licht wandelt die Leuchte aus der elektrischen Energie um. Sehr gute LED-Beleuchtungen stellen deutlich über 100 Lumen pro Watt elektrischer Leistung bereit. Diese Licht- ausbeute können die immer noch weitverbreiteten Leuchtstofflampen nicht erreichen. Die deutlich höhere Lebensdauer der LED kombiniert mit einer oft möglichen Dimmbarkeit ermöglicht im Alltag eine weitere Einsparung von Wartungs- und Energiekosten. Das schnelle Ansprechen der Leuchten und Ihre Schaltfestigkeit macht Sie hervorragend geeignet für präsenzabhängige Beleuchtungssteuerungen – kurz: Bewegungsmelder. Licht hat auch Schatten. Aktuell ist am Markt noch keine herstellerübergreifende Praxis vorhanden, LED-Leuchten so anzubieten, dass Leuchtenkörper und LED-Modul voneinander baulich getrennt sind. Bei Ausfall eines LED- Moduls in einer Leuchte muss oft noch die gesamte Leuchte ausgetauscht werden. Dies verringert gesamthaft betrachtet etwas die Kostenvorteile und verschlechtert die Ökobilanz im Lebenszyklus. Wie bei vielen Technologien ist hier jedoch die technische Entwicklung ein Motor zur Verbesserung der Angebote auf dem Markt. Projektdaten Planung: Stadtwerke Karlsruhe Bauzeit: 2017 Installierte Leistung alt / neu: 17 kW / 8 kW Berechneter Jahresstrombedarf alt / neu: 39.300 kWh pro Jahr / 7.900 kWh pro Jahr Gesamtkosten inklusive Planung: 86.000 Euro (brutto) Bild: LED-Beleuchtung in der Emil-Arheit-Halle Grötzingen Foto: © HGW | Stadt Karlsruhe Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 87 88 | Energiebericht 2017 3.2.3 Beispiel: PV-Anlage im Zuge von Aufstockung, Umbau und Modernisierung der Heinrich-Hertz-Schule Die 1961 errichtete Heinrich-Hertz-Schule Karlsruhe ist eine berufliche Schule für circa 1.700 Schülerinnen und Schüler, die in dem Berufsfeld der Elektro- und Informationstechnik aus- und weiterbildet. Sie ist mit ihren Spezialisten aus diesen Fachbereichen nicht nur für Karlsruhe, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus und als Bundesfachschule ein anerkanntes “Kompetenzzentrum“. Das Angebot umfasst Berufsfachschule, duales Berufskolleg in verschiedenen technischen Fachrichtungen sowie die Meisterschule und die Akademie für Betriebsmanagement. Des Weiteren versteht sich die Heinrich-Hertz-Schule über das öffentliche Schulwesen hinaus, als Dienstleister für Kammern, Innungen, Betriebe und Absolventen und bietet Weiter- und Fortbildungen an. Die Schule besaß einen Raumfehlbedarf von Klassen- und Fachräumen sowie an Verwaltungsflächen. Daher wird das Angebot durch Aufstockung und Neuorganisation des Bestandes um 1.930 Quadratmeter auf 7.190 Quadratmeter Programmfläche erweitert. Gleichzeitig war das Gebäude aus technischer und energetischer Sicht noch auf dem Stand der 60-er Jahre und musste dringend modernisiert werden. Der Planung ging ein Wettbewerb mit anschließendem VOF- Verfahren voraus. Die derzeit in Ausführung befindliche Planung setzt den Entwurf des 1. Preisträgers um, dem Büro HEID+HEID ARCHITEKTEN aus dem bayrischen Fürth. Die erforderlichen Gesamtmaßnahmen zur Erweiterung und Modernisierung wurde in zwei Bauabschnitten geplant. Der erste Bauabschnitt beinhaltet die Aufstockung und die erforderlichen Vorabmaßnahmen für den Brandschutz und die Erdbebensicherheit im Bestand. Dieser wurde im Zeitraum 2014 bis 2016 fertiggestellt. Der Umbau und die Modernisierung werden aktuell in einem zweiten Bauabschnitt durchgeführt. Sowohl die Neuorganisation der Räumlichkeiten, die gesamte energetische Sanierung mit neuer Fassade als auch die komplette Erneuerung aller technischen Installationen und Anlagen sind hier vorgesehen. Die Schule war bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen. Beheizt werden die Räume über ein Niedertemperatur- heizsystem mit freistehenden Flächenheizkörpern vor den Brüstungselementen und Einzelraumregelung. Für die Schule ist eine Lüftungsanlage geplant, welche die gleichmäßige Frischluftversorgung aller Räume gewährleistet. Die bedarfsgerechte Frischluftzufuhr für die unterschiedlich genutzten Raumgruppen erfolgt durch Volumenstromregler, die über Präsenzmelder und CO2-Fühler angesteuert werden. Es sind zentrale Zu- und Abluftgeräte mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung vorgesehen. Diese übernehmen auch in Hitzeperioden die Nachtauskühlung. Je nach Witterung können die Räume auch natürlich gelüftet werden. Das Leitziel "Passivhausstandard", nachgewiesen gemäß der Leitlinie Energieeffizienz und Nachhaltiges Bauen auf der Berechnungsgrundlage der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 mit einer geforderten Unterschreitung in Höhe von 30% der Werte gegenüber dem Referenzgebäude, wird erfüllt. Auf dem Flachdach der Aufstockung wurde eine Photovoltaikanlage in Ost-West-Ausrichtung geplant und ausgeführt. Diese dient im Wesentlichen der Schule zur Deckung des Eigenbedarfes. Überschüsse in der Produktion werden in das städtische Stromversorgungsnetz eingespeist. Da das Gebäude die Hochhausgrenze überschreitet, wurde eine besonders solide Unterkonstruktion für die Module notwendig. Über einen stählernen Trägerrost wird die eigentliche Unterkonstruktion der Module gehalten. Die Fläche des Trägerrostes ist bewusst überdimensioniert, um in einem zweiten Bauabschnitt weitere Module aufnehmen zu können. Hierdurch wird zumindest primärenergetisch ein wesentlicher Ausgleich der Energiebedarfe der Schule bei Wärme und Strom möglich. Projektdaten Planung: HEID+HEID ARCHITEKTEN, Fürth/Bayern Bauzeit: 2016 Fachplanung Elektrotechnik: Bender + Urich GmbH & Co. KG, Karlsruhe. Bauphysik: dieBauingenieure – Bauphysik GmbH, Karlsruhe. Energiestandard: Passivhausstandard Leistung der PV-Anlage: 104 kWp Gesamtkosten: 143.000 Euro (brutto) Bild: PV-Anlage auf dem Dach der Heinrich-Hertz-Schule. Foto: © HGW | Stadt Karlsruhe Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 89 90 | Energiebericht 2017 3.3 Wasser Die Tabelle 3.3.1 zeigt die Statistik 2017 für den Wasserverbrauch. Dort fließen die Verbrauchsdaten von circa 200 überwachten Liegenschaften (ohne Beteiligungen wie Gesellschaften) mit einer Bezugsfläche von 697.345 m² ein. Im Jahr 2016 betrug der spezifische Wasserverbrauch 260 Liter pro Quadratmeter. Die Kosten beliefen sich auf 864.500 Euro. Im Jahr 2017 ist der spezifische Verbrauch mit 262 Liter pro Quadratmeter leicht angestiegen. Die Wasserkosten sind auf 874.500 Euro gestiegen. Die Abbildung 3.3.1 zeigt die Entwicklung des Wasserverbrauchs und der dazugehörigen Fläche der überwachten Gebäude. Tabelle 3.3.1: Überblick über den Wasserverbrauch der überwachten Gebäude der Stadt Karlsruhe im Jahr 2017. Wasser-Statistik 2017 1. Verbrauch 2. Kosten Wasserverbrauch Verbrauch Spezifischer Verbrauch Veränderungen zum Vorjahr Veränderungen zum Basisjahr 2005 Kosten Veränderungen zum Vorjahr [m³/a] [Liter/(m2 a)] Prozent Prozent Tausend Euro Euro Prozent Gesamter Wasserverbrauch 182.973 262 0,9 -24 875 10.098 1 Abbildung 3.3.1: Zeitliche Entwicklung des Wasserverbrauchs der überwachten Gebäude mit den zugehörigen Flächen von 2005 bis 2017. 0 125.000 250.000 375.000 500.000 625.000 750.000 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 En er gi eb ez ug sf lä ch e W as se rv er br au ch Jahr Energiebezugsfläche der überwachten Gebäude in m2 Waserverbrauch der überwachten Gebäude in m3 1. Verbrauch Verbrauch [m3/a]: Absoluter Wasserverbrauch im Betrachtungszeitraum. Spezifischer Verbrauch [(Liter/m2a)]: Wasserverbrauch bezogen auf die Energiebezugsfläche. Veränderungen zum Vorjahr (Prozent): Veränderungen des spezifischen Wasserverbrauches zum Vorjahr (2016) in Prozent. Veränderungen zum Basisjahr (Prozent): Veränderungen des spezifischen Wasserverbrauches zum Basisjahr (2005) in Prozent. 2. Kosten Veränderungen zum Vorjahr (Prozent): Veränderung der Wasserkosten gegenüber dem Vorjahr bezogen auf die Energiebezugsfläche in Prozent. Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 91 Die Abbildung 3.3.2 zeigt den Verlauf des spezifischen Wasserverbrauchs sowie der Kosten von 2005 bis 2017. Der Verbrauch ist in diesem Zeitraum um 82 Liter/(m² a) gefallen, entsprechend einer Senkung um 24 Prozent. Die spezifischen Kosten sind im selben Zeitraum um 0,39 Euro/(m² a) entsprechend 45 Prozent gestiegen. Abbildung 3.3.2: Gegenüberstellung des spezifischen Wasserverbrauchs und der spezifischen Wasserkosten seit dem Bezugsjahr in Liter beziehungsweise Euro pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr. 0,86 0,94 0,94 0,97 1,28 1,26 1,35 1,30 1,40 1,22 1,21 1,24 1,25 344 369 367 251 285 287 295 266 261 262 253 260 262 0 100 200 300 400 0,00 1,00 2,00 3,00 4,00 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 Ve rb ra uc h Ko st en Jahr 92 | Energiebericht 2017 3.3.1 Wasserverbrauchsstruktur nach Nutzungsart Die Schulen und Schulturnhallen stellen mit einem Wasser- verbrauch von circa 78.600 m³ und Kosten von circa 376.000 Euro pro Jahr die größte Verbrauchs- und Kosten- gruppe der energetisch intensiv überwachten Gebäude dar. Ihr Anteil beträgt circa 43 Prozent. Eine detaillierte Übersicht der Wasserverbrauchsstruktur nach Gebäuden und Gebäudegruppen ist den nachfolgen- den Darstellungen zu entnehmen. Tabelle 3.2.1.1: Bezugsfläche, Energieeinsatz und Energiekosten des Wasserverbrauches der überwachten Gebäude der Stadt Karlsruhe im Jahr 2017 nach Nutzungsarten, mit Änderungen des Verbrauchs (in Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Nutzungsart Endenergieeinsatz Wasser Energiebezugsfläche Verbrauch Kosten m² m³ Änderung in Prozent Tausend Euro Verwaltungsgebäude 76.748 16.735 -5,3 80 Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 159.011 31.374 2,3 150 Realschulen 44.490 7.542 -8,6 36 Gymnasien 102.716 32.819 14,9 157 Sonderschulen 18.778 4.132 9,9 20 Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen 118.896 21.028 -9,7 101 Musikschulen 1.864 228 -10,8 1 Schulturnhallen 18.913 4.154 -4,5 20 Sport- und Veranstaltungshallen 44.517 8.421 11,4 40 Kindergärten, Krippen und Schülerhorte 18.924 10.114 -3,0 48 Jugendheime und Beratungsstellen 21.296 8.955 -16,5 43 Wohnungslosenunterkünfte 4.748 5.717 4,1 27 Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks 25.534 14.017 10,0 67 Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz 12.978 4.853 4,9 23 Sonstige Gebäude 27.932 12.883 4,1 62 Summe 697.345 182.972 0,9 875 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 93 Kennwertvergleich Wasser Verwaltungsgebäude, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Rathaus Stupferich 293.0 804,7 553,3 Haus der Fraktionen 577.0 389,7 371,2 Personalamt 597.0 266,4 339,2 Haus Solms 066.0 363,4 320,7 Prinz-Max-Palais / Stadtmuseum 265.0 366,4 302,4 Verwaltungsgebäude Zähringerstraße 61 889.0 296,9 279,1 Ständehaus (Stadtbibliothek) 910.0 232,0 249,3 Sozialer Dienst 594.0 237,0 243,1 Rathaus Hohenwettersbach 282.0 99,3 242,0 Rathaus am Marktplatz 271.0 255,3 237,6 Grundbuchamt, Notariate 203.0 238,7 236,8 Bürgerservice und Sicherheit 250.0 199,8 216,7 Karlsburg 417.0 176,2 214,1 Rathaus West 248.0 235,6 211,6 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 29 3. 0 57 7. 0 59 7. 0 06 6. 0 26 5. 0 88 9. 0 91 0. 0 59 4. 0 28 2. 0 27 1. 0 20 3. 0 25 0. 0 41 7. 0 24 8. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 218,1 94 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Verwaltungsgebäude, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Verwaltungsgebäude Markgrafenstraße 14 349.0 200,4 211,5 Rathaus Durlach 418.0 213,7 206,5 Verwaltungsgebäude Kochstraße 7 296.0 178,4 196,3 Bauhof Ortsverwaltung Grötzingen und Diensträume 427.0 186,2 182,7 Verwaltungsgebäude Linkenheimer Allee 869.0 0,0 177,5 Schul-und Sportamt Seitengebäude/Haus B 760.2 128,9 163,6 Sozial- u. Jugendbehörde (Jugendhilfe) 202.0 168,8 161,9 Psychologische Beratungsstelle und AllerleiRauh 144.0 177,8 153,2 Schul-und Sportamt Hauptgebäude/Haus A 760.1 136,5 142,6 Stadtarchiv Innenhof Carl-Hofer-Schule 503.0 100,7 130,9 Rathaus Grötzingen Nebengebäude 429.0 126,6 127,0 Ärztlicher Dienst / Bau T 365.0 119,7 125,9 Rathaus Grünwettersbach 024.0 67,1 94,4 Rathaus Lammstraße Erweiterung 911.0 96,6 90,6 Rathaus Neureut 382.0 116,6 89,0 Rathaus Wolfartsweier 432.0 65,5 63,0 Rathaus Grötzingen Hauptgebäude 428.1 47,5 40,3 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 34 9. 0 41 8. 0 29 6. 0 42 7. 0 86 9. 0 76 0. 2 20 2. 0 14 4. 0 76 0. 1 50 3. 0 42 9. 0 36 5. 0 02 4. 0 91 1. 0 38 2. 0 43 2. 0 42 8. 1 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 218,1 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 95 Kennwertvergleich Wasser Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Werner-von-Siemens-Schule I 316.0 258,9 493,8 Weinbrennerschule 312.0 270,3 487,8 Heinz-Barth-Schule 111.1 504,5 470,6 Marylandschule 274.0 235,6 428,4 Augustenburg-Gemeinschaftsschule Grötzingen Schulgebäude Schloßschule 289.2 273,3 371,9 Weiherwaldschule und Albschule 466.0/467.0 469,1 344,6 Schule im Lustgarten 284.0 230,9 296,4 Viktor-von-Scheffel-Schule 480.0 288,5 247,3 Eichendorffschule 335.0 244,8 247,0 Draisschule 542.0 288,8 242,2 Heinrich-Köhler-Schule und Tulla-Realschule 128.0 184,8 235,5 Pestalozzischule 081.0 160,2 210,3 Grundschule am Wasserturm Karlsruhe 672.0 198,7 199,9 Grundschule Beiertheim 348.0 166,2 196,7 Hans-Thoma-Schule 352.0 164,1 179,3 Grundschule Grünwinkel 227.0 181,2 176,1 0 100 200 300 400 500 600 31 6. 0 31 2. 0 11 1. 1 27 4. 0 28 9. 2 46 6. 0/ 46 7. 0 28 4. 0 48 0. 0 33 5. 0 54 2. 0 12 8. 0 08 1. 0 67 2. 0 34 8. 0 35 2. 0 22 7. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 197,3 96 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Grundschule Wolfartsweier 502.0 157,5 172,0 Riedschule 450.0 170,1 162,7 Hardtschule 196.0 171,3 161,1 Südschule Neureut 571.0 118,4 156,6 Friedrich-Ebert-Schule 496.1 259,2 156,1 Gutenbergschule - Neubau 174.2 247,8 152,8 Schloßschule 422.0 206,0 151,6 Ernst-Reuter-Schule 541.0 209,8 147,8 Gartenschule 143.1 129,9 143,1 Anne-Frank-Schule, Hauptgebäude + Pavillons + Neubau 068.0 184,0 141,4 Nordschule Neureut 132.0 143,1 139,9 Uhlandschule 479.0 133,5 135,4 Leopoldschule 328.0 121,0 133,1 Gutenbergschule - Altbau 174.1 136,2 128,1 0 100 200 300 400 500 600 50 2. 0 45 0. 0 19 6. 0 57 1. 0 49 6. 1 17 4. 2 42 2. 0 54 1. 0 14 3. 1 06 8. 0 13 2. 0 47 9. 0 32 8. 0 17 4. 1 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 197,3 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 97 Kennwertvergleich Wasser Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, Teil 3 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Grundschule Stupferich 292.0 116,0 121,0 Oberwaldschule 179.1 172,1 118,1 Grundschule Bergwald 104.0 95,6 117,2 Waldschule Neureut 360.0 98,2 116,3 Tulla- und Lidellschule 543.0 131,4 109,4 Grundschule Hagsfeld, Schulgebäude 3 661.0 100,0 105,3 Grundschule Knielingen 100.0 84,4 104,9 GS Hagsfeld Schulgebäude1, Pavillon, Container 461.1 98,9 104,1 Grundschule Bulach 181.0 113,7 103,6 Adam-Remmele-Schule 043.0 97,9 96,3 Grundschule Hagsfeld, Schulgebäude 2 461.2 99,2 82,1 Südendschule 509.0 70,2 78,7 Grundschule Daxlanden 411.0 74,9 71,8 Grundschule Aue 178.0 76,6 56,5 Rathaus und Waldenserschule Palmbach 206.0 46,2 52,9 Schillerschule 264.1 43,2 44,7 0 100 200 300 400 500 600 29 2. 0 17 9. 1 10 4. 0 36 0. 0 54 3. 0 66 1. 0 10 0. 0 46 1. 1 18 1. 0 04 3. 0 46 1. 2 50 9. 0 41 1. 0 17 8. 0 20 6. 0 26 4. 1 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 197,4 98 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Realschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Nebeniusschule 372.0 270,6 247,8 Schulzentrum Süd-West 244.0 224,2 168,7 Eichelgartenschule, Realschule Rüppurr 014.1 150,3 158,7 Hebel-Schule 361.0 143,7 150,1 Friedrich-Realschule 421.0 186,7 149,4 Rennbuckelschule 070.0 137,4 143,0 Werner-von-Siemens-Schule II 006.0 74,7 87,8 0 50 100 150 200 250 300 37 2. 0 24 4. 0 01 4. 1 36 1. 0 42 1. 0 07 0. 0 00 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 169,5 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 99 Kennwertvergleich Wasser Gymnasien Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Humboldt-Gymnasium 589.0 885,8 1.304,7 Helmholtz-Gymnasium, ehemaliges VHS-Gebäude 455.0 536,0 564,6 Pfinzbau 011.0 386,9 526,1 Kant-Gymnasium 105.0 446,8 378,2 Helmholtz-Gymnasium 249.0 387,5 371,6 Bismarck-Gymnasium 065.0 244,4 260,5 Max-Planck-Gymnasium 313.0 167,9 229,3 Lessing-Gymnasium 491.0 205,6 196,7 Fichte-Gymnasium, Sophienstr. 2 494.0 203,0 185,8 Fichte-Gymnasium 490.0 176,4 183,9 Schulzentrum Neureut 545.1 147,8 156,5 Goethe-Gymnasium 444.0 167,9 150,7 Otto-Hahn-Gymnasium 229.0 146,2 145,5 Markgrafen-Gymnasium 275.0 117,1 110,9 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 58 9. 0 45 5. 0 01 1. 0 10 5. 0 24 9. 0 06 5. 0 31 3. 0 49 1. 0 49 4. 0 49 0. 0 54 5. 1 44 4. 0 22 9. 0 27 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 319,5 100 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Sonderschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Erich-Kästner-Schule 366.1 293,3 431,1 Erich-Kästner-Schule, Vorderhaus 366.3 272,1 321,2 Federbachschule 116.0 236,9 240,1 Kimmelmannschule 176.0 233,6 216,6 Schule am Turmberg 021.0 144,0 143,1 Schulen am Weinweg 566.0 191,7 136,6 Vogesenschule 341.0 77,0 71,9 Federbachschule, Gebäude 3 116.3 22,0 20,1 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 36 6. 1 36 6. 3 11 6. 0 17 6. 0 02 1. 0 56 6. 0 34 1. 0 11 6. 3 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 220,0 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 101 Kennwertvergleich Wasser Hauswirtschaftliche, Kaufmännische und Gewerbliche Schulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Carl-Hofer-Schule, Hofgebäude 483.0 874,9 1.130,4 Heinrich-Meidinger-Schule 063.0 284,9 355,3 Friedrich-List-Schule 709.0 320,0 315,2 Carl-Benz- und Carl-Engler-Schule 498.0 386,1 239,0 Ludwig-Erhard-Schule 106.0 191,1 226,6 Gewerbeschule Durlach 639.0 233,4 197,5 Elisabeth-Selbert-Schule, Gertrud-Bäumer-Schulgebäude 499.2 193,7 163,7 Elisabeth-Selbert-Schule, Helene-Lange-Schulgebäude 499.1 177,3 142,0 Heinrich-Hübsch-Schule 137.0 145,4 136,3 Heinrich-Hertz-Schule 512.0 109,4 120,3 Walter-Eucken-Schule 107.0 108,9 99,2 Carl-Hofer-Schule 002.0 112,4 97,7 Heinrich-Hübsch-Schule, Abt. Farbe 136.0 68,6 73,6 0 200 400 600 800 1.000 1.200 48 3. 0 06 3. 0 70 9. 0 49 8. 0 10 6. 0 63 9. 0 49 9. 2 49 9. 1 13 7. 0 51 2. 0 10 7. 0 00 2. 0 13 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 176,9 102 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Musikschulen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Badisches Konservatorium Jahnstrasse 241.0 164,7 139,5 Badisches Konservatorium Kaiserallee 669.0 109,5 104,4 0 50 100 150 200 24 1. 0 66 9. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 122,2 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 103 Kennwertvergleich Wasser Schulturnhallen, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Schillerschule, Turnhalle 264.2 872,8 1.031,1 Waldschule Neureut, Turnhalle 360.3 480,0 535,6 Turnhalle, Mensa f. Heisenberg-Gymnasium 607.0 209,5 332,6 Anne-Frank-Schule, Turnhalle 068.6 330,7 260,6 Erich-Kästner-Schule, Turnhalle 366.2 181,4 214,2 Friedrich-Ebert-Schule, Turnhalle 496.2 339,1 204,1 Gutenbergschule, Turnhalle 174.3 177,8 182,7 Drais-Schule, Turnhalle C 542.8 138,9 181,7 Sporthalle Eichelgartenschule 014.3 169,6 171,0 0 200 400 600 800 1.000 1.200 26 4. 2 36 0. 3 60 7. 0 06 8. 6 36 6. 2 49 6. 2 17 4. 3 54 2. 8 01 4. 3 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 222,2 104 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Schulturnhallen, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Heinrich-Köhler-Schule, Turnhalle 128.5 121,0 155,5 Altes Rathaus Bulach, Kulturzentrum 182.0 141,4 142,6 Uhlandschule, Turnhalle 478.0 131,5 133,3 Grundschule Beiertheim, Turnhalle 348.2 138,7 111,3 Oberwaldschule, Turnhalle 179.2 122,2 107,0 Bismarck-Gymnasium, Turnhalle 364.0 84,7 74,0 Südendschule, Turnhalle / Kimmelmannschule, Turnhalle 509.3 84,8 73,2 Werner-von-Siemens-Schule I, Turnhalle 316.4 51,1 32,0 0 200 400 600 800 1.000 1.200 12 8. 5 18 2. 0 47 8. 0 34 8. 2 17 9. 2 36 4. 0 50 9. 3 31 6. 4 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 222,2 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 105 Kennwertvergleich Wasser Sport- und Veranstaltungshallen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Badnerlandhalle Neureut 458.0 331,3 472,3 Begegnungszentrum Grötzingen 387.0 268,2 364,8 Gemeindezentrum Stupferich 575.0 239,0 280,0 Sporthalle Wildpark 001.7 255,5 234,1 Alter Friedhof Durlach, Nikolauskapelle 055.0 192,9 232,7 Sporthalle Weiherhof 558.0 232,0 217,0 Carl-Benz-Halle 505.0 131,6 215,7 Lustgartenhalle Hohenwettersbach 285.0 197,0 181,9 Reinhold-Crocoll-Halle Knielingen 012.0 343,5 179,9 Sporthalle Rintheim 343.0 166,9 174,6 Emil-Arheit-Halle 076.0 212,4 172,0 Sporthalle Dragonerkaserne 254.0 147,0 135,7 Begegnungszentrum Wolfartsweier 434.0 147,0 134,4 Rheinstrandhalle Daxlanden 697.0 116,1 105,5 Hermann-Ringwald-Halle (Schlossberghalle) 476.0 91,9 105,0 Europahalle 216.0 48,8 77,5 0 100 200 300 400 500 600 700 45 8. 0 38 7. 0 57 5. 0 00 1. 7 05 5. 0 55 8. 0 50 5. 0 28 5. 0 01 2. 0 34 3. 0 07 6. 0 25 4. 0 43 4. 0 69 7. 0 47 6. 0 21 6. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 189,2 106 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 1 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Schülerhort Breite Straße 074.0 711,7 1.176,7 Kindertagheim Bonhoefferstraße 637.0 1.098,8 1.095,4 Schule im Lustgarten, Kindergarten 997.0 935,9 1.063,6 Schülerhort Rhode-Island-Allee 620.0 969,9 1.031,6 Kindertagheim Thomas-Mann-Straße 473.0 823,9 846,3 Kindertagheim Knielingen 643.0 765,6 763,4 Kindertagesstätte Obere Setz 401.0 640,9 702,0 Kinderkrippe und Schülerhort Frühlingstraße 194.0 706,6 695,3 Kindertagesstätte Kentuckyallee 511.0 693,6 667,1 Kindergarten Palmbach 098.0 595,1 587,7 Kindertagesstätte Staudinger Straße 495.0 552,0 585,6 Kindertagheim Haid- und Neu- Straße 640.0 611,2 581,3 Kindergarten Blütenweg 899.0 552,1 576,7 Kindertagheim Sybelstraße 510.0 599,0 561,7 Schülerhort Bienwaldstraße 064.0 495,9 540,7 0 200 400 600 800 1.000 1.200 07 4. 0 63 7. 0 99 7. 0 62 0. 0 47 3. 0 64 3. 0 40 1. 0 19 4. 0 51 1. 0 09 8. 0 49 5. 0 64 0. 0 89 9. 0 51 0. 0 06 4. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 540,7 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 107 Kennwertvergleich Wasser Kindergärten, Krippen und Schülerhorte, Teil 2 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Schülerhort Weiherhof 023.0 562,8 536,8 Kinder-und Jugendtreff Waldstadt 762.0 714,0 515,9 Schülerhort Lassallestraße 323.0 869,5 509,5 Werner-von-Siemens-Schule I, Schülerhort 316.6 268,0 484,5 Kindergarten Wolfartsweier (Die Katze) 579.0 506,4 446,3 Kindergarten Dornwaldsiedlung 655.0 716,6 426,5 Schülerhort Grünwinkel 297.0 370,5 379,5 Kindergarten Nordstadt 647.0 402,4 375,8 Schülerhort Forststraße 128.9 547,4 328,1 Waldschule Neureut, Schülerhort + Erweiterung GS 360.7 245,9 258,9 Sonderschulkindergarten für Schwerhörige 424.0 239,4 241,9 Ernst-Reuter-Schule, Schülerhort 541.7 450,4 231,8 Leopoldschule, Schülerhort 327.0 198,5 229,0 Kindergarten Nußbaumweg 398.0 243,9 216,0 Gartenschule, Schülerhort 143.2 147,6 150,8 Schülerhort Luise-Rieger-Haus 057.0 97,6 79,3 Sonderschulkindergarten Mannheimer Straße 344.0 282,1 51,9 0 200 400 600 800 1.000 1.200 02 3. 0 76 2. 0 32 3. 0 31 6. 6 57 9. 0 65 5. 0 29 7. 0 64 7. 0 12 8. 9 36 0. 7 42 4. 0 54 1. 7 32 7. 0 39 8. 0 14 3. 2 05 7. 0 34 4. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 540,7 108 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Jugendheime und Beratungsstellen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Jugendtreff Grötzingen 413.0 626,3 1.462,5 Jugendherberge Moltkestraße 363.0 1.496,1 1.039,9 Jugendtreff Mühlburg-Fliederstraße 126.0 1.775,0 828,5 Jugendtreff Rintheim 192.1 575,1 639,1 Kinder- u. Jugendhilfezentrum u. KiTa (829.0) 514.0 549,2 482,7 Jugendheim Anne Frank 362.0 445,3 455,9 Jugendtreff Durlach 713.0 270,9 324,6 Jugendtreff Neureut 518.0 283,3 304,4 Jubez Altstadt (Kronenplatz) 135.0 244,6 277,7 Jugendtreff Südstadt 037.0 274,8 230,0 Jugendheim West 332.0 578,1 182,7 Jubez Oberreut "Weise Rose" 410.0 157,8 150,5 Jugendtreff Oststadt 645.0 137,8 118,2 Jugendtreff Knielingen 462.0 82,1 85,0 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 41 3. 0 36 3. 0 12 6. 0 19 2. 1 51 4. 0 36 2. 0 71 3. 0 51 8. 0 13 5. 0 03 7. 0 33 2. 0 41 0. 0 64 5. 0 46 2. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 420,5 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 109 Kennwertvergleich Wasser Wohnungslosenunterkünfte Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Unterbringung von Flüchtlingen 880.0 2.188,2 2.575,6 Wohnheim Rüppurrer Str. 23 459.0 1.075,3 963,7 Wohnungslosenunterkunft/Schülerhort 465.0 598,5 606,3 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000 2.200 2.400 2.600 88 0. 0 45 9. 0 46 5. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 1204,0 110 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Bestattungswesen Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Hauptfriedhof (gesamt) 190.0 6.046,0 6.785,2 0 2.000 4.000 6.000 8.000 19 0. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 111 Kennwertvergleich Wasser Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Bauhof Tiefbauamt, Kornweg 299.0 1.430,7 1.464,1 Bauhof, Ortsverwaltung Neureut 044.0 630,1 1.024,0 Amt für Abfallwirtschaft 408.0 706,7 832,3 Gartenbauamt, Inspektion Ost 138.0 536,6 730,5 Bauhof Tiefbauamt, Neureuter Straße 386.0 698,5 683,7 GBA Inspektion West 385.0 613,6 538,9 Stadtgärtnerei Rüppurr, Ausbildungsgebäude 145.5 486,7 538,6 Stadtgärtnerei Durlach 047.0 473,1 394,3 Bauhof Gartenbauamt, Litzenhardtstraße 334.0 442,5 375,5 Bauhof Tiefbauamt, Ottostraße 407.0 442,6 344,1 Stadtgärtnerei Rüppurr, Verwaltungsgebäude 145.1 353,3 271,2 Bauhof, Ortsverwaltung Wettersbach 582.0 223,4 234,7 Bauhof Tiefbauamt, Mühlwiesenweg 369.0 98,6 91,4 Stadtgärtnerei Rüppurr, Gewächshäuser 145.2 30,9 35,2 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 29 9. 0 04 4. 0 40 8. 0 13 8. 0 38 6. 0 38 5. 0 14 5. 5 04 7. 0 33 4. 0 40 7. 0 14 5. 1 58 2. 0 36 9. 0 14 5. 2 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 549,0 112 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Feuerwache West 224.0 761,3 781,0 Feuerwehrgerätehaus Rüppurr 320.0 631,8 699,4 Hauptfeuerwache 452.0 609,8 653,5 Feuerwehrgerätehaus Bulach 456.0 261,2 382,1 Feuerwehrgerätehaus Hohenwettersbach 283.0 293,6 364,2 Feuerwehrgerätehaus Grötzingen 324.0 256,2 286,6 Feuerwehrgerätehaus Neureut 049.0 419,6 280,6 Feuerwehrgerätehaus Aue 406.0 204,2 226,7 Feuerwehrgerätehaus Stupferich 294.0 151,9 205,9 Feuerwehrgerätehaus Mühlburg 197.0 64,3 178,2 Feuerwehrgerätehaus Grünwettersbach 583.0 96,7 158,1 Feuerwehrgerätehaus Durlach 252.0 138,9 138,8 Feuerwehrgerätehaus Wolfartsweier 431.0 123,0 134,9 Feuerwehrgerätehaus Hagsfeld 077.0 101,2 101,9 Feuerwehrgerätehaus Knielingen 463.0 84,7 89,2 Feuerwehrgerätehaus Daxlanden 552.0 50,8 37,0 Feuerwehrgerätehaus Grünwinkel 603.0 36,2 29,1 Katastrophenschutz (Appenmühle) 300.0 124,3 27,4 0 100 200 300 400 500 600 700 800 22 4. 0 32 0. 0 45 2. 0 45 6. 0 28 3. 0 32 4. 0 04 9. 0 40 6. 0 29 4. 0 19 7. 0 58 3. 0 25 2. 0 43 1. 0 07 7. 0 46 3. 0 55 2. 0 60 3. 0 30 0. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 373,9 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 113 Kennwertvergleich Wasser Sonstige Gebäude Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Zoo Verwaltungsgeb. Kasse Ost 113.0 603,5 494,0 Großmarkt 567.0 441,7 460,7 0 100 200 300 400 500 600 700 11 3. 0 56 7. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Mittelwert 2017 = 461,2 114 | Energiebericht 2017 3.4 Schwimmbäder Hier erfolgt eine Betrachtung des Medienverbrauches der Hallen- und Freibäder. Dazu werden die von den Bäderbetrieben übermittelten Daten ausgewertet und in den folgenden Tabellen und Grafiken dargestellt. 3.4.1 Wärme Der Verbrauch fossiler Energieträger hängt in den Bädern im besonderen Maße davon ab, ob das Beckenwasser erwärmt wird und mit welchem Energieträger die Erwärmung erfolgt. So ist der Verbrauch in den Freibädern Rüppurr und Rheinstrandbad Rappenwört deutlich geringer als in den anderen Bädern, da das Beckenwasser in Rüppurr sowie anteilig auch im Rheinstrandbad Rappenwört über Solarabsorber aufgewärmt wird. Das Wellenbecken und das Erlebnisbecken im Rheinstrandbad Rappenwört werden mit Flüssiggas beheizt. Neben der Energieart spielt auch die Besucheranzahl und die Ausstattung des Bades (etwa Sauna) eine große Rolle für den Energieverbrauch. Der Wärmeenergieverbrauch von Bädern wird nicht witterungsbereinigt, da der Wärmebedarf dort vorwiegend anderen Bestimmungsgrößen unterliegt. Die Entwicklung des Wärmeverbrauchs zeigt Abbildung 3.4.1.1. Die Verbrauchsdaten des Hallenbads Grötzingen werden aufgrund umfangreicher Bauarbeiten auf dem Areal in den Jahren 2016 und 2017 nicht berücksichtigt, da sie die Bilanz verfälschen würden. Abbildung 3.4.1.1: Entwicklung des Wärmeverbrauchs der Bäder von 2002 bis 2017 13.253 10.995 9.483 10.100 9.919 9.820 8.701 7.576 9.567 7.695 8.322 8.956 7.609 7.336 6.942 7.435 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 W är m ev er br au ch in M W h Jahr Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 115 Die Tabelle 3.4.1.1 zeigt den Wärmeverbrauch 2016 und 2017 für die einzelnen Bäder (ohne Hallenbad Grötzingen). Die Abbildung 3.4.1.2 zeigt die Entwicklung des spezifischen Wärmeverbrauchs und der zugehörigen spezifischen Kosten von 2002 bis 2017. Eine detaillierte Übersicht der Wärmeverbrauchskennzahlen ist den folgenden Darstellungen getrennt für Hallen- und Freibäder zu entnehmen. Tabelle 3.4.1.1: Wärmeverbrauch der Bäder 2016 und 2017 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 MWh MWh Therme Vierordtbad 117.0 1.557 1.637 Sonnenbad 226.0 1.871 1.960 Weiherhofbad Durlach 561.0 1.128 1.371 Turmbergbad Durlach 010.0 1.007 921 Adolf-Ehrmann-Bad 546.0 1.189 1.347 Rheinstrandbad Rappenwört 214.0 20 33 Freibad Rüppurr 199.0 170 166 Abbildung 3.4.1.2: Entwicklung des spezifischen Wärmeverbrauchs und der spezifischen Kosten der Bäder von 2002 bis 2017 bezogen auf die Beckenwasserfläche 42,4 37,7 33,1 37,8 41,9 43,0 44,7 40,1 44,6 44,0 39,6 43,3 37,6 39,3 33,9 33,5 1.081 937 763 816 800 792 730 636 891 717 775 834 709 683 666 713 0 150 300 450 600 750 900 1.050 1.200 0,0 15,0 30,0 45,0 60,0 75,0 90,0 105,0 120,0 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 Ve rb ra uc h Ko st en Jahr Verbrauch in kWh/(m2 a) Kosten in Euro/(m2 a) 116 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wärme Hallenbäder Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Therme Vierordtbad 117.0 6.861 7.208 Adolf-Ehrmann-Bad Neureut 546.0 6.036 6.835 Weiherhofbad Durlach 561.0 3.292 3.997 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000 11 7. 0 54 6. 0 56 1. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 117 Kennwertvergleich Wärme Freibäder Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Sonnenbad 226.0 2.018 2.113 Turmbergbad 010.0 515 470 Freibad Rüppurr 199.0 90 88 Rheinstrandbad Rappenwört 214.0 7 11 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 22 6. 0 01 0. 0 19 9. 0 21 4. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 118 | Energiebericht 2017 3.4.2 Strom Der Stromverbrauch in den Bädern hängt im besonderen Maße von der Ausstattung und der Nutzung der Bäder ab (etwa Sauna). Die Entwicklung des Stromverbrauchs ist in Abbildung 3.4.2.1 dargestellt. Die Tabelle 3.4.2.1 zeigt den Stromverbrauch 2016 und 2017 für die einzelnen Bäder. Die Verbrauchsdaten des Hallenbads Grötzingen werden aufgrund umfangreicher Bauarbeiten auf dem Areal in den Jahren 2016 und 2017 nicht berücksichtigt, da sie die Bilanz verfälschen würden. Abbildung 3.4.2.1: Entwicklung des Stromverbrauchs der Bäder von 2002 – 2017 Tabelle 3.4.2.1: Stromverbrauch der Bäder 2016 und 2017 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 MWh MWh Therme Vierordtbad 117.0 720 721 Rheinstrandbad Rappenwört 214.0 561 620 Adolf-Ehrmann-Bad 546.0 261 249 Turmbergbad Durlach 010.0 287 288 Weiherhofbad Durlach 561.0 321 318 Sonnenbad 226.0 275 291 Freibad Rüppurr 199.0 233 241 4.302 4.333 4.221 4.730 4.676 4.396 4.028 3.846 3.624 3.372 3.249 3.283 3.103 3.004 2.659 2.729 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 St ro m ve rb ra uc h in M W h Jahr Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 119 Die Abbildung 3.4.2.2 zeigt die Entwicklung des spezifischen Stromverbrauchs und der zugehörigen spezifischen Kosten von 2002 bis 2015. Eine detaillierte Übersicht der Stromverbrauchskennzahlen ist den folgenden Darstellungen getrennt für Hallen- und Freibäder zu entnehmen. Abbildung 3.4.2.2: Entwicklung des Stromverbrauchs und der Kosten der Bäder von 2002 – 2017 bezogen auf die Beckenwasserfläche 32,1 35,0 33,2 37,1 47,3 45,6 52,1 53,7 42,6 41,6 43,0 48,4 46,7 43,8 41,3 42,0 346 348 339 365 361 340 338 323 338 314 303 306 289 280 255 262 0 40 80 120 160 200 240 280 320 360 400 0 15 30 45 60 75 90 105 120 135 150 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 Ve rb ra uc h Ko st en Jahr Verbrauch in kWh/(m2 a) Kosten in Euro/(m2 a) 120 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Strom Hallenbäder Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Therme Vierordtbad 117.0 2.573 2.576 Adolf-Ehrmann-Bad Neureut 546.0 1.073 1.024 Weiherhofbad Durlach 561.0 759 752 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 11 7. 0 54 6. 0 56 1. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 121 Kennwertvergleich Strom Freibäder Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 kWh/(m²a) kWh/(m²a) Sonnenbad 226.0 240 254 Rheinstrandbad Rappenwört 214.0 156 173 Turmbergbad Durlach 010.0 119 120 Freibad Rüppurr 199.0 100 104 0 50 100 150 200 250 300 22 6. 0 21 4. 0 01 0. 0 19 9. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 122 | Energiebericht 2017 3.4.3. Wasser Zur Darstellung des Wasserverbrauchs lagen belastbare Zahlen erst ab 2009 vor, daher wird im Folgenden nur der Zeitraum 2009 bis 2017 betrachtet. Der in Abbildung 3.4.3.1 dargestellte Wasserverbrauch der Bäder enthält sowohl den bezogenen Anteil durch die Stadtwerke als auch den Brunnenwasseranteil. Die Tabelle 3.4.3.1 zeigt den Wasserverbrauch 2016 und 2017 für die einzelnen Bäder. Die Verbrauchsdaten des Hallenbads Grötzingen werden aufgrund umfangreicher Bauarbeiten auf dem Areal in den Jahren 2016 und 2017 nicht berücksichtigt, da sie die Bilanz verfälschen würden. Abbildung 3.4.3.1: Entwicklung des Wasserbrauchs der Bäder von 2009 bis 2017 Tabelle 3.4.3.1: Wasserverbrauch der Bäder 2016 und 2017 Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 m3 m3 Rheinstrandbad Rappenwört 214.0 42.837 46.599 Sonnenbad 226.0 37.494 33.950 Therme Vierordtbad 117.0 20.058 21.128 Turmbergbad Durlach 010.0 23.339 16.344 Freibad Rüppurr 199.0 17.756 16.230 Adolf-Ehrmann-Bad 546.0 11.061 10.842 Weiherhofbad Durlach 561.0 11.201 12.756 180.224 180.994 162.032 148.358 146.735 157.972 159.298 163.746 157.849 0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 140.000 160.000 180.000 200.000 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 W as se rv er br au ch in m 3 Jahr Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 123 Die Abbildung 3.4.3.2 zeigt die Entwicklung des spezifischen Wasserverbrauchs und der zugehörigen spezifischen Kosten von 2009 bis 2015. Eine detaillierte Übersicht der Wasserverbrauchskennzahlen ist den folgenden Darstellungen getrennt für Hallen- und Freibäder zu entnehmen. Abbildung 3.4.3.2: Entwicklung des Wasserverbrauchs und der spezifischen Kosten der Bäder von 2009 bis 2017 bezogen auf die Beckenwasserfläche 28,1 25,1 24,6 26,1 29,1 31,2 31,3 34,2 33,9 16.788 16.860 15.094 13.820 13.669 14.716 14.839 15.712 15.146 0 2.250 4.500 6.750 9.000 11.250 13.500 15.750 18.000 0 10 20 30 40 50 60 70 80 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Ve rb ra uc h Ko st en Verbrauch in Liter/(m2 a) Kosten in Euro/(m2 a) 124 | Energiebericht 2017 Kennwertvergleich Wasser Hallenbäder Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Therme Vierordtbad 117.0 71.635 75.457 Adolf-Ehrmann-Bad 546.0 45.520 44.617 Weiherhofbad Durlach 561.0 26.480 30.156 0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 11 7. 0 54 6. 0 56 1. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 125 Kennwertvergleich Wasser Freibäder Gebäudebezeichnung Arealnummer 2016 2017 l/(m²a) l/(m²a) Sonnenbad 226.0 32.775 29.677 Rheinstrandbad Rappenwört 214.0 11.929 12.977 Freibad Rüppurr 199.0 7.630 6.975 Turmbergbad Durlach 010.0 9.668 6.771 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 22 6. 0 21 4. 0 19 9. 0 01 0. 0 kW h/ (m 2 a) Arealnummer Kennwerte 2016 Kennwerte 2017 126 | Energiebericht 2017 4. Schlussfolgerungen Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 127 128 | Energiebericht 2017 4.1 Einsparziele Die Einsparziele sind durch einen Beschluss des Gemeinderats bis zum Jahr 2020 vorgegeben. So soll, basierend auf den Daten von 2007 eine jährliche Minderung von rund zwei Prozent des Endenergieverbrauchs, eine jährliche Minderung von rund zwei Prozent der CO2-Emissionen sowie eine Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch erreicht werden. Für den Wärme- beziehungsweise den Stromverbrauch bedeutet dies eine Verringerung des Endenergieverbrauchs um jeweils circa 26 Prozent bis zum Jahr 2020. Abbildung 4.1.1 zeigt die Heizenergiekennwerte der einzelnen Gebäudegruppen in Bezug zu ihren Verbrauchsanteilen. Gleichzeitig sind der mittlere Kennwert 2017 sowie der mittlere Zielwert 2020 dargestellt. Abbildung 4.1.2 und 4.1.3 zeigen den Verlauf des Heizenergiekennwertes und der Kohlendioxidemissionen seit 2007 sowie die Ziellinien, die bis 2020 erreicht werden sollen. Abbildung 4.1.1: Darstellung der Heizenergiekennwerte der einzelnen Gebäudegruppen 2017 sowie des mittleren Kennwertes 2017 und des mittleren Zielwertes 2020 Abbildung 4.1.2: Verlauf des mittleren Heizenergiekennwertes im Vergleich zum 2-2-2 Ziel Abbildung 4.1.3: Verlauf des CO2-Kennwertes des absoluten Heizenergieverbrauchs im Vergleich zum 2-2-2 Ziel 0 5 10 15 20 25 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Ve rb ra uc hs an te il in % Heizenergiekennwert in kWh/(m2 a) Kennwert 2017 Mittelwert aller Liegenschaften 2017 = 139 Zielwert aller Liegenschaften bis 2020 = 125 Grund-, Haupt und Werkrealschulen Hauswirtschaftliche-, Kaufmännische und Gewerbeschulen Gymnasien Verwaltungsgebäude Sport- und Veranstaltungshallen Kindergärten, Krippen und Schülerhorte Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks Realschulen Schulturnhallen Feuerwehren, Zivil- und Katastrophenschutz Sonstige Gebäude Musikschulen WohnungslosenunterkünfteBestattungswesen Sonderschulen Jugendheime und Beratungsstellen 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 20 18 20 19 20 20 Ke nn w er t in k W h/ (m 2 a) Jahr Zielbereich Zielwert Kennwertverlauf 0 5 10 15 20 25 30 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 20 18 20 19 20 20 CO 2- Em is si on en in k g/ (m 2 a) Jahr Zielbereich Zielwert Kennwertverlauf Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 129 Abbildung 4.1.4 zeigt die Stromkennwerte der einzelnen Gebäudegruppen in Bezug zu ihren Verbrauchsanteilen. Gleichzeitung sind der mittlere Kennwert 2017 sowie der mittlere Zielwert 2020 dargestellt. Abbildung 4.1.5 und 4.1.6 zeigen den Verlauf des Stromkennwertes und der Kohlendioxidemissionen seit 2007 sowie die Ziellinien, die bis 2020 erreicht werden sollen. Abbildung 4.1.4: Darstellung der Stromkennwerte der einzelnen Gebäudegruppen 2017 sowie des mittleren Kennwertes 2017 und des mittleren Zielwertes 2020 Abbildung 4.1.5: Verlauf des mittleren Stromkennwertes im Vergleich zum 2-2-2 Ziel Abbildung 4.1.6: Verlauf des CO2-Kennwertes des Stromverbrauchs im Vergleich zum 2-2-2 Ziel 0 6 12 18 24 0 10 20 30 40 50 60 Ve rb ra uc hs an te il in % Stromkennwert in kWh/(m2 a) Kennwerte 2017 Mittelwert aller Liegenschaften 2017 = 24,7 Zielwert aller Liegenschaften 2020 = 21,8 Hauswirtschaftliche-, Kaufmännische und Gewerbeschulen Verwaltungsgebäude Grund-, Haupt- und Werkralschulen Gymnasien Sport- und Veranstaltungshallen Realschulen Bauhöfe, Stadtgärtnereien und Fuhrparks Jugendheime und Beratungsstellen Schulturnhallen Kindergärten, Krippen und Schülerhorte Feuerwehren, Zivil- und KatastrophenschutzSonderschulen Wohnungslosenunterkünfte BestattungswesenMusikschulenSonstige Gebäude 0 5 10 15 20 25 30 35 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 20 18 20 19 20 20 Ke nn w er t in k W h/ (m 2 a) Jahr Zielbereich Zielwert Kennwertverlauf 0 5 10 15 20 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 20 17 20 18 20 19 20 20 CO 2- Em is si on en in k g/ (m 2 a) Jahr Zielbereich Zielwert Kennwertverlauf 130 | Energiebericht 2017 4.2 Ausblick auf die kommenden Jahre Eine Reihe von bislang angeführten Chancen zur weitergehenden Energieeinsparung haben sich noch wenig oder noch gar nicht umsetzen lassen: die Budgetierung der Verbrauchskosten für alle städtischen Nutzer, eine vertiefte Rechnungsprüfung bei Versorgungsverträgen, die Reduktion der elektrischen Anschlussleistung bei Neubauten, eine Umstellung auf hocheffiziente Arbeitsplatz-IT-Ausstattung sowie ein zentrales, softwaregestütztes Verbrauchscontrolling unter Verwendung von Smart-Meter- Technik. Dies liegt allgemein betrachtet in der Regel entweder an noch fehlender technischer Grundlage oder an notwendigen Personalressourcen, die Lösungsansätze voranzutreiben. Trotzdem bleiben die beschriebenen Handlungsfelder aus Sicht der Verwaltung attraktiv und werden nach den Möglichkeiten schrittweise umgesetzt. Neben der reinen Einsparung von städtischen Haushaltsmitteln bei Verbräuchen von Heizwärme, Strom und Wasser wird die Umsetzung der damit verbundenen Klimaschutzziele stärker in den Vordergrund treten. Das Ziel „Klimaneutrale Verwaltung 2040“ ist ein extrem ambitioniertes Ziel, welches deutschlandweit von Kommunen mit gleichem oder ähnlichem Zeitdruck verfolgt wird. Hebel zur Zielerreichung kann nicht nur rein in der Nutzung sauberer Energieformen liegen. Auch der so genannte Endenergiebedarf muss deutlich unter die 50-Prozent-Marke gesenkt werden. Historische Gebäude müssen ebenso sensibel wie konsequent energetisch saniert werden. Die zahlreichen Gebäude aus den sechziger und siebziger Jahren erfordern einen noch weitergehenden Sanierungsstandard, der fast an den Neubaustandard des Passivhauses heranreicht. Neubauten müssen in der Jahresbilanz klimaneutral erstellt werden oder perspektivisch sogar einer Plus-Energie-Bilanz entsprechen. Nur so kann es in der Mischung aus überwiegendem Gebäudebestand und wenigen Neubauten möglich werden, die CO2-Emissionen des Jahres 1990 um 90 bis 95 Prozent zu senken. Dazu ist eine bisher ungekannte Steigerung der Sanierungsrate notwendig, welche auch den generellen Übergang zur gesamthaften Sanierung ganzer Standorte notwendig macht. Größter Engpass werden hierfür voraussichtlich nicht die notwendigen Finanzmittel sein, sondern die nötigen Kapazitäten des stadteigenen Projektmanagements und der externen Planer und Bauhandwerker. Deutsche Metropolen wie Berlin, München und Hamburg haben hier bereits erste eigene Erfahrungen erlangt. Eine Reduktion der klimaschädlichen Emissionen auf nur noch fünf Prozent im Mittel aller städtischen Gebäude ist ein vom Gemeinderat beschlossener Teil der aktuellen Fortschreibung des kommunalen Klimaschutzkonzeptes für Karlsruhe. Die bisher erreichten Reduktionen im Endenergieverbrauch und den CO2-Emissionen entsprechen für die städtischen Gebäude bisher dem geplanten Reduktionsziel (2-2-2-Ziel). Von der Stadtverwaltung wird auch zukünftig eine vorbildhafte Reduktion erwartet. Nur so werden sich auch in den Sektoren Industrie, Gewerbe- Handel-Dienstleistung, Verkehr und den privaten Haushalten die Akteure auf Ihre Verantwortung hinlenken lassen. Die städtisch bedingten CO2-Emissionen entsprechen zwar nur zwei bis drei Prozent des stadtweiten Ausstoßes, aber ohne das kommunale Vorbild wird sich die Motivation der Hauptakteure kaum steigern lassen. Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft | 131 132 | Energiebericht 2017
https://www.karlsruhe.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE3MTM2MDAxOTksImV4cCI6MzMyMTc2MjY0NTYsInVzZXIiOjAsImdyb3VwcyI6WzAsLTFdLCJmaWxlIjoiZmlsZWFkbWluL3VzZXJfdXBsb2FkLzA1X01vYmlsaXRhZXRfU3RhZHRiaWxkLzA1NV9BcmNoaXRla3R1cl91bmRfR2ViYWV1ZGUvTmFjaGhhbHRpZ2VzX0JhdWVuL0VuZXJnaWViZXJpY2h0XzIwMTdfMTgtMDU5Ml9rbGVpbi5wZGYiLCJwYWdlIjo0MDgyfQ.xrXGb-HISbnflvD6eL8GuaXTNEDn3C6PRX1rBhs-Ihc/Energiebericht_2017_18-0592_klein.pdf
Klimaschutz in Karlsruhe - Vierter Fortschrittsbericht KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE Vierter Fortschrittsbericht Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz 2 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT IMPRESSUM Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz Markgrafenstraße 14 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3101 Fax: 0721 133-3109 E-Mail: umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de Wir danken allen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern aus den beteiligten Dienststellen, städtischen Gesellschaften und weiteren Institutionen für ihre Unterstützung und die Bereitstellung von Informationen. Ein besonderer Dank gilt den Stadtwerken Karlsruhe und der Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH (namentlich Herrn Schleyer und Herrn Sandrini), die über die Vermittlung und Bereitstellung von Netzdaten einen ganz wesentlichen Beitrag für die Weiterentwicklung der Energie- und CO2-Bilanz geleistet haben. Stand der hinterlegten Informationen ist in der Regel September 2016, bei einzelnen Passagen erfolgte im Zuge der Redaktion eine Aktualisierung bis Dezember 2016. Bildnachweise: Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft: Titelseite, Seiten 28 (links), 35, 46 (rechts), 73, 75 (links); Roland Fränkle: Seiten 15, 22 (Mitte), 24 (unten rechts), 26 (Mitte), 44 (rechts), 46 (links/Mitte), 56 (rechts), 60, 62 (oben links/Mitte und unten links), 64 (links/rechts), 65 (links), 71 (links), 75 (rechts), 76, 80 (links/Mitte); Martin Stollberg: Seiten 17, 39 (links); Stadtwerke Karlsruhe: Seiten 21, 31, 39 (rechts), 41, 43 (links), 44 (links), 56 (Mitte), 65 (Mitte/rechts), 71 (Mitte/rechts); Wnuck: Seite 22 (links); Karlsruher Messe- und Kongress-Gesellschaft: Seite 22 (rechts); Marc Darchinger: Seite 24 (oben links); KD Busch: Seiten 24 (oben Mitte/rechts); KEK Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur: Seiten 24 (unten links/Mitte), 66 (links); Umwelt- und Arbeitsschutz: Seiten 26 (links), 70 (links/Mitte); ONUK: Seite 26 (rechts); VOLKSWOHNUNG: Seite 28 (Mitte); Branddirektion: Seite 28 (rechts); Knopf: Seiten 38 (links), 64 (Mitte); KIT Karlsruher Institut für Technologie: Seite 39 (Mitte); EnBW Baden-Württemberg AG: Seite 43 (Mitte); MMG: Seiten 50 (links), 56 (links), 62 (oben rechts und unten Mitte); Amt für Abfallwirtschaft: Seite 50 (rechts); Lothar Rehermann: Seite 53; Deckbar: Seite 62 (unten rechts); Borscheid: Seite 66 (rechts); juliartwork: Seite 70 (rechts); Liegenschaftsamt: Seite 80 (rechts) Gedruckt in der Rathausdruckerei auf 100 Prozent Recyclingpapier. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 3 INHALT 1. Vorbemerkungen ........................................................................................................................................................................... 4 2. Ausgewählte Kennzahlen ............................................................................................................................................................... 5 3. Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz ................................................................................................................................... 9 4. Umsetzung des Klimaschutzkonzepts: Aktivitäten und Ausblicke ................................................................................................. 15 4.1 Maßnahmenbereich Allgemeines ............................................................................................................................................ 15 4.2 Maßnahmenbereich Stadtplanung und Grundstücksverkehr ................................................................................................... 27 4.3 Maßnahmenbereich Energieeffizienz ...................................................................................................................................... 30 4.4 Maßnahmenbereich Erneuerbare Energien ............................................................................................................................. 44 4.5 Maßnahmenbereich Verkehr ................................................................................................................................................... 55 4.6 Maßnahmenbereich Information, Beratung, Beteiligung ......................................................................................................... 66 5. Sachstand Maßnahmenvorschläge Klimaneutrale Kommune ........................................................................................................ 83 4 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT 1. VORBEMERKUNGEN Der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe hat im Dezember 2009 einstimmig ein Klimaschutzkonzept verabschiedet und mit der so genannten „2-2-2-Formel“ anspruchsvolle Minderungsziele bis zum Jahr 2020 definiert. Mit dem Beschluss verbunden war der Auftrag an die Stadtverwaltung, über die Umsetzung des Konzepts und der vorgeschlagenen Maßnahmen regelmäßig zu berichten. Den Auftakt hierzu bildete die Veröffentlichung eines ersten Fortschrittsberichts im Jahr 2011. Diese Berichterstattung wird mit dem nun vorliegenden vierten Fortschrittsbericht in bewährter Form fortgesetzt. Inhaltlich gliedert sich der Bericht in mehrere Abschnitte: In Kapitel 2 finden sich einige ausgewählte Kennzahlen, die bis einschließlich 2015 aktualisiert wurden. Sie vermitteln exemplarisch den Fortschritt in einzelnen Handlungsfeldern und sind einschlägigen Kennzahlensets entnommen. Kapitel 3 enthält die Fortschreibung der kommunalen Energie- und CO2-Bilanz als Bewertungsgrundlage für die Überprüfung der Zielerreichung. Die Berechnung wurde bis einschließlich 2015 (vorläufige Werte) erneut durch das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) vorgenommen. Hauptbestandteil ist die maßnahmenseitige Berichterstattung in Kapitel 4. Der Aufbau orientiert sich analog der bisherigen Vorgehensweise an den 80 Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts und informiert jeweils in aller Kürze über neue Aktivitäten und Ergebnisse. Außerdem finden sich oftmals auch Aussagen zu geplanten neuen Schritten. Berücksichtigt ist der Zeitraum ab Frühjahr 2014 (Stand des letzten Fortschrittsberichts), wobei in der Regel nur auf Projekte städtischer Einrichtungen oder mit städtischer Beteiligung Bezug genommen wird. Jeder Maßnahme ist außerdem eine Tabelle vorangestellt, die in kompakter Form versucht, alle wesentlichen, seit Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts laufenden Umsetzungsaktivitäten zusammenzufassen. Soweit vorliegend sind hier auch Angaben zur CO2-Minderung hinterlegt, was erwartungsgemäß aber oftmals schwer fällt (entsprechende Kennzeichnung mit n.b. – nicht bekannt bzw. nicht berechnet). Kapitel 5 gibt schließlich in Tabellenform den Sachstand bei den einzelnen Maßnahmenvorschlägen der Machbarkeitsstudie „Klimaneutrales Karlsruhe 2050“ wieder. Wie sich aus der Berichtsfülle erkennen lässt, konnten erneut zahlreiche Maßnahmen weitergeführt und neue Projekte angeschoben werden. Das Klimaschutzkonzept hat sich dabei in vielen Fällen als „Motor“ erwiesen. Besonders zu erwähnen ist auch das „Herunterbrechen“ der 2-2-2-Ziele auf die eigene Maßnahmenentwicklung beispielsweise bei den Stadtwerken Karlsruhe (Projekt „Klimafreundliches Stadtwerk“) oder für das städtische Energiemanagement. Nichtsdestotrotz zeigen die neuen Bilanzierungsergebnisse, dass Karlsruhe bei der Reduzierung des Energieverbrauchs hinter den selbst gesteckten Ansprüchen zurückbleibt. Auch bei der Minderung der CO2-Emissionen ist eine Zielerreichung keineswegs sicher. Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung sollten eine strategische Neuausrichtung der Karlsruher Klimaschutzarbeit und eine Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzepts erfolgen. Das betrifft sowohl einen angepassten Zielrahmen, aber auch gezieltere Schwerpunktsetzungen für die mittelfristige Maßnahmenplanung und -umsetzung. Die Diskussion dazu wird mit der Vorlage dieses vierten Fortschrittsberichts eröffnet. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 5 2. AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN KLIMAFREUNDLICHE, NACHHALTIGE BESCHAFFUNG – RECYCLINGPAPIEREINSATZ DER VERWALTUNG Abbildung 2.1: Entwicklung des Gesamtpapierverbrauchs und des Recyclingpapieranteils 2007 bis 2015 I Berücksichtigt ist der Verbrauch von Kopier-/Druckerpapier (DIN A4) der Rathausdruckerei, städtischer Dienststellen und Schulen I Quelle: Hauptamt STROMVERBRAUCH PRIVATER HAUSHALTE Abbildung 2.2: Entwicklung des Stromverbrauchs privater Haushalte 2007 bis 2015 I Quelle: Amt für Stadtentwicklung FERNWÄRMEVERSORGUNG Tabelle 2.1: Entwicklung der Fernwärmeversorgung 2007 bis 2015 I Quelle: Stadtwerke Karlsruhe KENNZAHL EINHEIT 2007 2009 2011 2013 2014 2015 Angeschlossene Wohnungen Anzahl 22.139 23.136 23.937 26.439 30.358 32.327 Anteil fernwärmebeheizter Wohnungen % 15,3 15,8 16,3 17,1 19,6 20,8 Netzabgabe (exklusive Verluste) MWh 669.380 728.696 691.413 829.567 683.492 792.169 Anteil aus KWK und Industrieabwärme % 70,5 72,3 88,7 90,8 79,6 84,5 ENERGIEEFFIZIENZ KOMMUNALER LIEGENSCHAFTEN Abbildung 2.3: Entwicklung des flächenbezogenen Stromverbrauchs und des witterungsbereinigten Heizenergieverbrauchs aller überwachten Liegenschaften der Stadt Karlsruhe 2007 bis 2015 I ca. 350 Gebäude, Bezugsfläche ist die Nettogrundfläche I Quelle: Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft ENERGIEEFFIZIENZ DER STRASSENBELEUCHTUNG Abbildung 2.4: Entwicklung der installierten Leuchtenzahl und des Stromverbrauchs der Straßenbeleuchtung 2007 bis 2015 I Quelle: Stadtwerke Karlsruhe 6 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG Tabelle 2.2: Entwicklung der Kraft-Wärme-Kopplung 2007 bis 2015 I Berücksichtigt sind alle nach dem KWK-Gesetz vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zugelassenen KWK-Anlagen (Einzel- und Typenzulassung) I Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (Auswertung im Rahmen des „Leitstern Energieeffizienz“) KENNZAHL EINHEIT 2007 2009 2011 2013 2014 2015 Zugelassene KWK-Anlagen Anzahl 37 84 116 156 173 185 Installierte thermische Leistung MW 585 586 691 694 970 972 Installierte elektrische Leistung MW 235 236 264 266 425 426 ENERGIEEFFIZIENZ DER ABWASSERREINIGUNG Abbildung 2.6: Entwicklung des spezifischen Gesamtstromverbrauchs der Kläranlage 2007 bis 2007 I Quelle: Tiefbauamt; EW = Einwohnerwert, entspricht einer Abwasserfracht von 120 g CSB im Rohabwasser. Dem Klärwerk Karlsruhe fließen als maßgebliche Fracht 105 t CSB/d zu, d.h. 875.000 EW. Dies darf nicht mit den natürlichen Einwohnern verwechselt werden. Zielwert gemäß European Energy Award: < 20 kWh/EW TRINKWASSERVERBRAUCH Abbildung 2.7: Entwicklung des Trinkwasserverbrauchs in privaten Haushalten sowie in Gewerbe und Industrie 2007 bis 2015 I Quelle: Stadtwerke Karlsruhe ERNEUERBARE STROMERZEUGUNG Tabelle 2.3: Entwicklung der Stromerzeugung aus Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse/Deponiegas 2007 bis 2015 I PV- Nutzung: Hochrechnung anhand von Referenzwerten zum Eigenverbrauch auf Basis der eingespeisten Strommenge; Biomasse: Berücksichtigt ist im Wesentlichen nur Stromerzeugung des Anlagenverbunds Ost und der Deponie West I Quelle: Stadtwerke Karlsruhe KENNZAHL EINHEIT 2007 2009 2011 2013 2014 2015 Photovoltaik MWh 2.860 5.919 14.772 23.727 25.988 27.413 Windkraft MWh 4.502 3.620 3.501 3.422 2.692 3.144 Wasserkraft MWh 148 156 97 163 102 76 Biomasse/Deponiegas MWh 6.909 6.892 6.610 4.695 3.643 1.908 Gesamt MWh 14.419 16.587 24.979 32.007 32.425 32.541 PHOTOVOLTAIKNUTZUNG Abbildung 2.8: Entwicklung der Anzahl registrierter Photovoltaikanlagen und der installierten Leistung 2007 bis 2015 Quelle: Stadtwerke Karlsruhe Zi el w er t ee a: < 2 0 kW h/ EW UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 7 ÖKOSTROM Abbildung 2.10: Entwicklung der Ökostromtarifkunden und der bezogenen Ökostrommenge der Stadtwerke Karlsruhe 2007 bis 2015 Berücksichtigt sind die Tarife NaturStrom bzw. NaturStrom online sowie Bestandskunden des nicht mehr vertriebenen Aufpreismodells natuR plus I Quelle: Stadtwerke Karlsruhe KOMMUNALER ENERGIETRÄGERMIX Abbildung 2.11: Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energieträger am Strommix der Stadtwerke Karlsruhe 2007 bis 2015 I Gemäß Stromherkunftsnachweis nach § 42 EnWG. Kennzahl entspricht dem abgegebenen Strommix an Endkunden ohne Ökostromtarif („Graustrom“) I Quelle: Stadtwerke Karlsruhe PKW-DICHTE Abbildung 2.12: Entwicklung der zugelassenen Personenkraftfahrzeuge pro Tausend Einwohner 2007 bis 2015 I Quelle: Amt für Stadtentwicklung CARSHARING-NUTZUNG Abbildung 2.13: Entwicklung des Anteils angemeldeter Carsharingnutzerinnen und -nutzer pro Tausend Einwohner 2007 bis 2015 I Quelle: Stadtmobil Karlsruhe I Hinweis: Die Daten sind im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen korrigiert, da frühere Fassungen auch Teilnehmer außerhalb des Stadtgebiets beinhalteten. . BEFÖRDERUNGSLEISTUNGEN IM ÖPNV Abbildung 2.14: Entwicklung der Fahrgastzahlen (Verkehrsbetriebe Karlsruhe und Albtal-Verkehrsgesellschaft) in Karlsruhe 2007 bis 2015 Quelle: Amt für Stadtentwicklung 8 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT FINANZIELLE FÖRDERUNG VON ENERGIESPARMASSNAHMEN Tabelle 2.4: Entwicklung der bewilligten bzw. ausbezahlten Beträge aus kommunalen Förderprogrammen zur Energieeinsparung 2007 bis 2015 I Beim Förderprogramm für private Modernisierungen in ausgewiesenen Sanierungsgebieten sind nur Maßnahmen mit energetischem Charakter und nur 40 Prozent der tatsächlichen Fördersumme berücksichtigt (entspricht städtischem Anteil, da 60 Prozent aus Landes- und Bundeszuweisungen stammen). Zielwert gemäß European Energy Award: zwei Euro pro Einwohner I Quellen: Stadtwerke Karlsruhe, Stadtplanungsamt, Liegenschaftsamt, KEK KENNZAHL EINHEIT 2007 2009 2011 2013 2014 2015 Förderprogramme Stadtwerke Euro 220.535 520.000 210.850 219.550 183.150 159.850 Modernisierung in Sanierungsgebieten Euro 154.400 124.000 111.500 322.000 200.190 203.460 Bonusprogramm Altbausanierung Euro - - 102.850 228.061 200.199 287.548 Kühlschranktauschprogramm Euro - - - 30.000 30.000 60.000 Gesamt Euro 374.935 644.000 425.200 799.611 613.539 710.858 Mitteleinsatz pro Einwohner Euro/EW 1,35 2,3 1,48 2,73 2,05 2,31 INANSPRUCHNAHME VON ENERGIEBERATUNGSANGEBOTEN Tabelle 2.5: Entwicklung energiebezogener Beratungsgespräche und Vor-Ort-Beratungen 2007 bis 2015 I Hinweis: Der vom Land Baden-Württemberg geförderte Energiesparcheck lief zur Jahresmitte 2015 aus und wurde gegen Ende 2015 durch das neue Förderprogramm „Sanierungsfahrplan BW“ abgelöst I Quellen: Stadtwerke Karlsruhe, Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZ-BW), KEK, BAFA, Baden-Württembergischer Handwerkstag KENNZAHL EINHEIT 2007 2009 2011 2013 2014 2015 Beratungsgespräche Stadtwerke Anzahl 2.520 2.604 2.791 3.415 2.941 2.918 Beratungsgespräche VZ-BW Anzahl 58 102 103 82 62 63 Summe Beratungsgespräche Anzahl 2.578 2.706 2.894 3.497 3.003 2.981 Vor-Ort-Beratung Stadtwerke Anzahl 225 156 164 170 164 176 Vor-Ort-Beratung VZ-BW Anzahl k.A. k.A. k.A. 57 103 198 Vor-Ort-Beratung Stromsparpartner Anzahl - - 365 327 350 452 Vor-Ort-Beratung BAFA-Förderung Anzahl 67 132 65 85 63 89 Vor-Ort-Beratung Energiesparcheck BW Anzahl k.A. 7 5 54 129 90 Vor-Ort-Beratung EnergieQuartiere Anzahl - - - 137* 4 11 Summe Vor-Ort-Beratungen Anzahl 292 295 599 830 813 1.016 * Effizienz-Konvoi Waldstadt (kein EnergieQuartier-Projekt) UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 9 3. FORTSCHREIBUNG DER ENERGIE- UND CO2-BILANZ Die Aktualisierung der Energie- und CO2-Bilanz wurde im Auftrag des Umwelt- und Arbeitsschutzes erneut vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) übernommen. Sie umfasst die Bilanzjahre 2011 bis 2015 und beruht auf dem ebenfalls vom ifeu entwickelten BICO2-Tool, das bereits für die „Startbilanz“ 2007 des Klimaschutzkonzepts die Grundlage bildete. Die ausgewiesenen Bilanzwerte für 2015 sind dabei noch als vorläufig anzusehen, da noch nicht alle erforderlichen Daten vorlagen und einige wenige bestehende Lücken behelfsweise mit Werten aus 2014 fortgeführt wurden. Größere Änderungen sind aber nicht zu erwarten. Eine Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz für die Jahre 2011 bis 2013 wurde bereits im Mai 2015 im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit vorgestellt und diskutiert. Auf eine förmliche Veröffentlichung als „kleiner“ Fortschrittsbericht wurde aber verzichtet, da zu dem Zeitpunkt bereits feststand, dass es bei den verwendeten Eingangsdaten noch zu Anpassungen und damit auch leichten Ergebnisänderungen kommt. Zu den wesentlichen, zwischenzeitlich vorgenommenen Anpassungen gehört insbesondere die Umstellung auf Daten der Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH für den Gas- und Stromverbrauch. Diese konnten für die Jahre ab 2009 in durchgehend gleicher Qualität und Tiefe zur Verfügung gestellt werden und verbessern die Datengüte, insbesondere bei den einzelnen Verbrauchssektoren signifikant. Bislang wurden für die sektorale Unterteilung Daten des Statistischen Landesamts (zur Darstellung der Industrie) ergänzt um Vertriebsdaten der Stadtwerke Karlsruhe genutzt. Die Umstellung führt allerdings zu teilweise deutlichen Verschiebungen bei den Verbrauchssektoren. Bemerkbar macht sich dies insbesondere bei der veränderten Aufteilung zwischen Industrie und dem gewerblichen Bereich (klare Verschiebung hin zum Gewerbe), im kleineren Umfang auch bei privaten Haushalten und den städtischen Stellen. Dies hat gewissermaßen einen „Bruch“ ab 2009 bei den Sektorenanteilen zur Folge, was einen durchgehenden zeitlichen Vergleich ab dem Basisjahr 2007 erschwert. Mit Blick auf die bessere Datengüte ist dies nach Ansicht von ifeu aber in Kauf zu nehmen. Anzumerken ist, dass im Rahmen der Netzdatenauswertung speziell für das Großkundensegment (sogenanntes RLM-Profil) eine separate Branchenzuweisung für nahezu 2.000 einzelne Stromanschlüsse sowie rund 90 Erdgasanschlüsse vorgenommen wurde. Dadurch können die ab 2009 ausgewiesenen Anteile für die Sektoren Industrie sowie Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (GHD) als weitgehend abgesichert angesehen werden. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: In den nicht durch Netzdaten abgedeckten Bilanzjahren 2007 und 2008 dürfte der bislang angenommene Industrieanteil zu hoch angesetzt und der GHD-Anteil im gleichen (letztlich nicht mehr bestimmbaren) Umfang unterrepräsentiert sein. Eine weitere Anpassung betraf die Schornsteinfegerdaten, wo aus Konsistenzgründen nur noch kreisspezifisch bereitgestellte Daten der Landesinnung (auch rückwirkend) Verwendung finden. Daraus ergaben sich im Detail Korrekturen beim berechneten Heizölverbrauch insbesondere bei den privaten Haushalten und dem Gewerbesektor. Mit Entwicklung des BISKO-Standards auf Bundesebene (Bilanzierungs-Systematik Kommunal, siehe unter www.ifeu.de/energie/pdf/Bilanzierungs- Systematik_Kommunal_Kurzfassung.pdf) steht für kommunale Bilanzen nun einheitlich ein vom ifeu berechneter Emissionsfaktor für Strom zur Verfügung. Bislang unterschiedliche Quellen konnten so vereinheitlicht werden. Die jahresspezifischen Emissionsfaktoren sind in die Karlsruher Bilanz nachträglich ab dem Jahr 2007 eingearbeitet. Im Gegensatz zum BISKO-Standard werden für die Stadt Karlsruhe allerdings weiterhin die CO2-Äquivalente anderer Treibhausgase nicht eingerechnet. ENTWICKLUNG DES ENDENERGIEVERBRAUCHS 2007 BIS 2015 Unter Berücksichtigung der genannten Anpassungen ergibt sich für den Endenergieverbrauch der Jahre 2007 bis einschließlich 2015 folgende Entwicklung: Demnach sank der Energieverbrauch von ursprünglich 9.100 Gigawattstunden (GWh) im Jahr 2007 auf voraussichtlich 8.324 GWh, was einer Verbrauchsreduzierung um rund 9 Prozent entspricht. Die Verteilung auf die einzelnen Verbrauchssektoren lässt sich Abbildung 3.1 entnehmen. Allerdings gilt hier die oben genannte Einschränkung, wonach es durch die Umstellung ab dem Bilanzjahr 2009 auf netzseitige Strom- und Gasverbrauchswerte zu einem „Bruch“ in der Sektorenverteilung kommt, was einen durchgehenden zeitlichen Vergleich ab 2007 ausschließt. Betrachtet man die sektorenspezifische Entwicklung der Jahre 2010 bis 2015 – was in dem Fall für eine „Trendaussage“ am sinnvollsten erscheint (da die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 insbesondere für den Industriesektor wieder weitgehend ausgeglichen waren) – zeigt sich folgendes Bild:  Private Haushalte: – 6 %  Gewerbe und Sonstiges: + 1 %  Industrie: – 5 %  Städtische Stellen: – 3 %  Verkehr: + 8 % Etwas verwunderlich erscheint die nur geringe Verbrauchsreduzierung bei den städtischen Stellen. Diese korrespondiert grundsätzlich nicht mit den belegbaren Energieeinsparungen der durch das Energiecontrolling überwachten städtischen Liegenschaften (siehe hierzu den Kennzahlenteil und M 4 des Maßnahmenkapitels). Aus dem aktuellen Energiebericht 2015 ist außerdem zu ersehen, dass das 2-2-2-Ziel für die städtischen Gebäude voraussichtlich erreicht wird (siehe hierzu die grafischen Darstellungen auf Seite 130 f. des Energieberichts). Die Abweichung lässt sich einerseits mit einem steigenden Energieverbrauch beim Klärwerk begründen. Andererseits sind die Daten zu großen Teilen aufsummierten Abnahmestellenverbräuchen der Stadtwerke bzw. der Netzgesellschaft entnommen. Hier sind vereinzelt auch Verbrauchsstellen städtischer Gesellschaften berücksichtigt, was ebenfalls zu einer gewissen Abweichung mit beiträgt. 10 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Generell unzufriedenstellend und auch so nicht erklärbar ist im Moment die Entwicklung im Verkehrsbereich. Wie im zweiten Fortschrittsbericht erläutert, werden aus Kontinuitätsgründen ausschließlich Daten des Statistischen Landesamts verwendet. Dabei handelt es sich um Hochrechnungen auf Basis von Verkehrszählungen und automatischer Zählstellen hauptsächlich an Hauptverkehrsstraßen (innerörtlich, außerörtlich und Autobahnen). Dem stehen allerdings beispielsweise die Ergebnisse aus der letzten Haushaltsbefragung zur Ermittlung des Modal Split entgegen, wonach der MIV-Anteil (motorisierter Individualverkehr) in Karlsruhe im Zeitraum von 2002 bis 2012 um zehn Prozent auf einen Anteil von 34 Prozent am gesamten Wegeaufkommen zurückgegangen ist. Mit dem 2012 verabschiedeten Verkehrsentwicklungsplan wird darüber hinaus bis 2025 eine weitere Reduzierung des MIV-Anteils um neun Prozent angestrebt. In Tabelle 3.1 lassen sich die Anteile der verschiedenen Energieträger am Gesamtenergieverbrauch in der zeitlichen Entwicklung nachverfolgen. Danach bestimmen im Wesentlichen die Rückgänge beim Erdgasverbrauch (- 51 Prozent) und beim Strombezug (- 22 Prozent) die Bilanz. Abbildung 3.1: Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren 2007 bis 2015 (Quelle: ifeu) ENERGIETRÄGER (GWH) / JAHR ERDGAS FERN- WÄRME HEIZÖL KOHLE SONSTI- GES STROM KRAFT- STOFFE SUMME 2007 100% 3.130 657 574 – 312 2.341 2.085 9.100 2008 98% 3.005 665 714 – 120 2.376 2.059 8.939 2009 88% 2.198 747 949 – 173 1.932 2.015 8.014 2010 92% 1.919 748 827 382 600 1.921 2.014 8.410 2011 94% 1.612 760 798 298 1.116 1.779 2.199 8.562 2012 94% 1.565 757 767 246 1.129 1.922 2.138 8.524 2013 94% 1.626 790 720 254 1.078 1.898 2.153 8.518 2014 93% 1.540 795 836 183 1.139 1.823 2.185 8.501 2015* 91% 1.521 817 805 138 1.028 1.830 2.185 8.324 * Vorläufige Schätzung auf Basis erster Daten Tabelle 3.1: Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern 2007 bis 2015 (Quelle: ifeu) Gemäß dem Zielpfad des 2-2-2-Beschlusses wird eine jährliche Endenergieeinsparung von 1,8 Prozent angestrebt (2007 bis 2020 insgesamt 23 Prozent). Im Betrachtungszeitraum 2007 bis 2015 entspräche dies einer Minderung von 14,2 Prozent. Um auf dem Zielpfad zu liegen, müsste also ein Endenergieverbrauch von unter 86 Prozent (ca. 7.800 GWh) des Ausgangsniveaus erreicht werden. Mit einem voraussichtlichen Endenergiebedarf von 8.324 GWh bzw. 91 Prozent im Jahr 2015 wird diese Zielmarke verfehlt. Zwar lässt sich beim Endenergieverbrauch seit dem Jahr 2011 ein leichter, aber kontinuierlicher Trend nach unten erkennen. Aber selbst wenn sich dieser (entgegen der bundesweiten Entwicklung, siehe unten) weiter fortsetzt, kann bereits jetzt schon vorhergesagt werden, dass das 2-2- 2-Ziel in dem Bereich bis 2020 nicht erreicht wird. Zur besseren Einordnung muss sicherlich berücksichtigt werden, dass sich die Wohnbevölkerung in Karlsruhe deutlich stärker entwickelt hat, als in den ursprünglichen ifeu- Szenarien des Klimaschutzkonzepts zugrunde gelegt: Auch UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 11 die Anzahl der Haushalte und der Wohnungsbestand ist in der gleichen Zeit stärker als prognostiziert angewachsen. Das 2-2-2-Ziel beruht auf überschlägigen Szenarienberechnungen des ifeu, wobei für die Zieldefinition seinerzeit bewusst das anspruchsvolle „KLIMA-Szenario“ zu Grunde gelegt wurde. Dies stellt gewissermaßen das Optimum des Erreichbaren dar und geht vor allem von einem deutlich verbesserten „Klimaschutzumfeld“ aus, das heißt, es wird eine vergleichbare Entwicklung auf Bundes- und Landesebene unterstellt. Gerade auf Bundesebene und gerade mit Blick auf den Endenergieverbrauch weisen die Zahlen aber eine alles andere als „optimale“ Entwicklung auf (siehe dazu weiter unten). ENTWICKLUNG DER CO2-EMISSIONEN 2007 BIS 2015 Bei den CO2-Emissionen zeigt die Entwicklung der Jahre 2007 bis einschließlich 2015 eine Emissionsminderung von 3,134 Millionen Tonnen im Basisjahr 2007 auf voraussichtlich 2,558 Millionen Tonnen im Jahr 2015, was einem Rückgang von 18,4 Prozent entspricht. Die Verteilung auf die einzelnen Sektoren lässt sich Abbildung 3.2 entnehmen. Ähnlich wie bei der Energiebilanz wird das Ergebnis ganz wesentlich durch die Industrie bestimmt, wobei auch hier die oben genannte Einschränkung in Bezug auf einen durchgehenden zeitlichen Vergleich ab 2007 gilt. Betrachtet man analog zum Endenergiebedarf für eine „Trendaussage“ die sektorenspezifische Entwicklung der Jahre 2010 bis 2015 ergibt sich folgendes Bild:  Private Haushalte: – 8 %  Gewerbe und Sonstiges: – 1 %  Industrie: – 19 %  Städtische Stellen: – 5 %  Verkehr: + 7 % Die Anteile der verschiedenen Energieträger an der Entwicklung der CO2-Emissionen lassen sich Tabelle 3.2 entnehmen. Auch hier dominieren die Energieträger Erdgas (- 49 Prozent) und Strom (- 31 Prozent) die Bilanz. Abbildung 3.2: Entwicklung der CO2-Emissionen nach Sektoren 2007 bis 2015 (Quelle: ifeu) ENERGIETRÄGER (TONNEN CO2) / JAHR ERDGAS FERN- WÄRME* HEIZÖL KOHLE SONSTI- GES STROM KRAFT- STOFFE SUMME 2007 100% 713.546 106.544 183.839 – 51.898 1.486.473 592.122 3.134.421 2008 96% 685.157 102.134 228.335 – 13.780 1.401.586 587.895 3.018.887 2009 83% 501.080 110.604 303.577 – 21.643 1.078.286 576.216 2.591.406 2010 86% 437.436 115.196 264.726 139.340 107.397 1.062.080 574.180 2.700.356 2011 84% 367.554 108.926 255.360 108.885 146.913 1.013.937 627.630 2.629.205 2012 87% 356.785 116.802 245.560 89.759 149.541 1.116.490 639.700 2.714.637 2013 85% 370.766 128.438 230.253 92.532 142.768 1.081.648 612.315 2.658.721 2014 83% 351.228 122.855 267.508 66.879 149.303 1.017.183 621.350 2.596.306 2015* 82% 346.868 126.428 257.671 50.390 134.744 1.021.000 621.350 2.558.451 * Vorläufige Schätzung auf Basis erster Daten Tabelle 3.2: Entwicklung der CO2-Emissionen nach Energieträgern 2007 bis 2015 (Quelle: ifeu) *Zur besonderen bilanziellen Behandlung der Abwärme- Nutzung aus der MiRO siehe die Erläuterungen auf Seite 13. 12 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Die emissionsseitige Zielvorgabe des 2-2-2-Ziels (2007 bis 2020 insgesamt -27 Prozent) entspricht einer jährlichen Minderung von 2,1 Prozent bzw. 16,6 Prozent für den Zeitraum 2007 bis 2015. Hier liegt Karlsruhe 2015 mit den vorläufig berechneten 2,558 Millionen Tonnen CO2 bei 81,6 Prozent des Ausgangswerts (-18,4 Prozent) und damit weiterhin im Zielkorridor. Diese erfreuliche Entwicklung geht einerseits auf tatsächliche Verbrauchsreduzierungen, Energieträgerwechsel und einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung zurück. Sie hat andererseits aber auch rein bilanztechnische Gründe, da die herangezogenen Emissionsfaktoren des sogenannten „Bundesmix“ für den Strom kontinuierlich sinken. Allerdings fällt der Effekt durch Umstellung auf die Emissionsfaktoren des BISKO-Standards nicht mehr so stark ins Gewicht, wie es noch bei der letzten Fortschreibung der CO2-Bilanz der Fall war.1 Generell lässt die Entwicklung der berechneten CO2- Emissionen nach zwischenzeitlichen Anstiegen in den Jahren 2010 und 2012 wieder einen klar sinkenden Trend erkennen. Ob Karlsruhe sein selbstgestecktes Ziel bis 2020 tatsächlich erreichen kann, ist im Moment noch nicht zu beantworten. Abbildung 3.3: Entwicklung der CO2-Emissionen pro Kopf 2007 bis 2015 (Quelle: eigene Berechnung auf Basis der ifeu-Ergebnisse) Mit Blick auf die Zielstellung einer Klimaneutralität in Karlsruhe bis zum Jahr 2050 ist die Entwicklung der CO2- Emissonen pro Kopf eine entscheidende Größe. Hier zeigt sich aufgrund des starken Bevölkerungszuwachses ein deutlicher Minderungseffekt. Demnach sinkt die einwohnerbezogene CO2-Belastung von 11,3 Tonnen pro Kopf (2007) auf voraussichtlich 8,3 Tonnen (2015), was einer Reduzierung von rund 26 Prozent entspricht (Abbildung 3.3). Freilich weist die Bevölkerungsbilanz im Jahr 2015 einen durch die Flüchtlingssituation bedingten signifikanten „Ausschlag“ nach oben auf. So lag der amtliche Wohnbevölkerungsstand Ende 2015 bei 307.263. Dieser Sondereffekt verliert sich im Verlauf von 2016 dagegen weitgehend wieder, Ende September 2016 betrug der Wohnbevölkerungsstand noch 302.406. Bezogen auf diesen 1 Folgende Emissionsfaktoren gemäß BISKO-Standard (ohne Äquivalente) wurden für den Strom herangezogen: 2007: 590 t/MWh; 2008: 590 t/MWh; 2009: 558 t/MWh; 2010: 553 t/MWh; 2011: 570 t/MWh; 2012: 581 t/MWh; 2013: 570 t/MWh; 2014: 558 t/MWh. Für 2015 lag zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung noch kein Wert vor, deshalb wurde behelfsweise mit dem Emissionsfaktor für 2014 gerechnet. (realistischeren) Einwohnerwert würden die aktuellen CO2- Emissionen pro Kopf 8,5 Tonnen betragen. VERGLEICH MIT DER BUNDES- UND LANDESEBENE Zur besseren Einordnung der Ergebnisse ist ein Vergleich mit der Entwicklung auf Bundes- und Landesebene hilfreich. Die entsprechenden Bundesdaten liegen bereits für das Jahr 2015 vor. Daten des Statistischen Landesamts für Baden- Württemberg waren zum Zeitpunkt der Berichterstattung bis einschließlich 2014 verfügbar. Um diese mit der Karlsruher Bilanz vergleichen zu können, wurden nur die energiebedingten Emissionen berücksichtigt. Die Ergebnisse (Abbildungen 3.4 und 3.5) zeigen, dass sich der Trend in Karlsruhe sowohl bei der Reduzierung des Endenergieverbrauchs als auch bei der CO2- Emissionsminderung deutlich besser entwickelt. Auf Bundesebene lag der Endenergieverbrauch zuletzt sogar über dem „Ausgangswert“ von 2007, auch bei den CO2- Emissionen war 2015 – bei einer Gesamtminderung von sieben Prozent – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. In Baden-Württemberg betrug der Minderungseffekt bis 2014 jeweils sechs Prozent, wobei sich die Entwicklung in den letzten Jahren eher uneinheitlich zeigte. Abbildung 3.4: Relative Entwicklung der Endenergieverbräuche in Karlsruhe sowie auf Bundes- und Landesebene 2007 bis 2015 (Quelle: ifeu) Abbildung 3.5: Relative Entwicklung der CO2-Emissionen in Karlsruhe sowie auf Bundes- und Landesebene 2007 bis 2015(Quelle: ifeu) 100% 96% 85% 82% 83% 80% 77% 74% 82% * Vorläufige Schätzung auf Basis erster Daten UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 13 Ein systematischer Vergleich mit anderen Städten ähnlicher Struktur und Größe besteht bislang nicht. Ohnehin scheint ein direkter Vergleich schwierig, da vielfach unterschiedliche Berechnungsmethoden mit unterschiedlicher Datenqualität zur Anwendung kommen, die sich nicht immer auf den ersten Blick erschließen. Ebenfalls zu berücksichtigen sind die verschiedenen Zeiträume für die Bilanzaktualisierung. Auf Bundesebene gibt es im Rahmen des Projekts „Klimaschutzplaner“ die Bestrebung, eine einheitliche Bilanzierungssystematik für den kommunalen Bereich zu etablieren. Diese orientiert sich inhaltlich in weiten Teilen am Standard des ifeu. Seit Mitte 2016 liegt ein entsprechendes Tool vor, das über das Klimaschutzbündnis kostenpflichtig vertrieben wird (www.klimaschutz-planer.de). Sofern das neue Tool eine größere Verbreitung findet, lassen sich über diesen Weg zukünftig vermutlich einfacher vergleichbare Daten anderer Kommunen heranziehen. ENTWICKLUNG DER ERNEUERBAREN ENERGIEN In Bezug auf das dritte Ziel der „2-2-2-Formel“ – die Verdopplung des Anteils erneuerbarer Energien an der Energieerzeugung – lässt sich festhalten, dass dieses im Strombereich aktuell übererfüllt ist. Ursächlich hierfür ist vor allem der rasante Ausbau der Photovoltaik. Auch wenn sich der Photovoltaik-Zubau in den letzten Jahren aufgrund geänderter Rahmenbedingungen abgeschwächt hat, ist bei der erneuerbaren Stromerzeugung trotz stark rückläufiger Erträge aus der Deponiegasverwertung in Summe weiterhin ein Zuwachs zu verzeichnen (siehe dazu im Kennzahlenteil). ERNEUERBARE WÄRME – ENERGIETRÄGER (MWH) 2007 2012 Solarthermie 3.691 6.246 Geothermie 1.880 5.144 Feste Brennstoffe 6.468 23.772 Klärschlamm 36.209 36.988 Industrie (Faserschlämme) 119.771 103.000 Industrie (Biomasse) 799.000 Deponien Ost/West 5.533 4.820 Summe EE-Wärme 173.552 978.970 Anteil am gesamten Wärmeenergiebedarf 3,5 % 19 % Anteil ohne Prozesswärme und Deponien 1,5 % 2,4 % Tabelle 3.3: Entwicklung der erneuerbaren Wärmeerzeugung (Quelle: ifeu) Im Bereich der erneuerbaren Wärme, für den gesicherte Daten leider nur ausschnittsweise vorliegen, dürfte das Ziel nach heutiger Kenntnis ebenfalls erreicht werden. Darauf deuten überschlägige Berechnungen von ifeu hin, die letztmals für das Jahr 2012 vorliegen (siehe Tabelle 3.3). Demnach hätte sich der Anteil der erneuerbare Wärmeerzeugung am gesamten Wärmebedarf von 3,5 Prozent im Jahr 2007 auf 19 Prozent (2012) erhöht. Freilich geht der enorme Zuwachs fast ausschließlich auf Energieträgerwechsel in der Industrie zurück. Verwendet man einen sehr konservativen Ansatz, der für die Bewertung beim European Energy Award vorgegeben wird, sieht das Ergebnis schon erheblich anders aus. So dürfen im Rahmen der eea-Bewertung bei der Kennziffer „Erneuerbare Wärme“ keine Prozesswärme und auch keine „Abfälle“ berücksichtigt werden, weshalb unter anderem auch die Deponiegasverwertung herauszurechnen ist. Unter dieser Prämisse hätte sich der Anteil der erneuerbaren Wärmeerzeugung von 1,5 (2007) auf 2,4 Prozent (2012) erhöht. Im Zuge der aktuellen Bilanzfortschreibung wurde die Berechnung nicht aktualisiert, das soll aber bei der nächsten Fortschreibung nachgeholt werden. ABSCHLIESSENDE ANMERKUNGEN ZUR BILANZ Für die Überprüfung der Karlsruher Klimaschutzziele ist die Energie- und CO2-Bilanz zweifellos die wesentliche „Messlatte“. Die in Karlsruhe gewählte Bilanzierungsmethodik der endenergiebasierten Territorialbilanz kann dabei als „guter Standard“ angesehen werden, was auch durch die Festlegungen im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten „Klimaschutzplaners“ bestätigt wird. Nichtdestotrotz gibt es gewisse Einschränkungen bei der Bilanzierung, derer man sich bewusst sein muss: So besteht eine methodische Besonderheit der Karlsruher Bilanz darin, dass der Energieverbrauch der Mineralölraffinerie MiRO vom Industriesektor abgezogen wird, da die dort erzeugten Produkte in den Vorketten der Kraftstoffe bereits mit ihren Emissionen enthalten sind. Daraus ergeben sich unmittelbare Konsequenzen für den Emissionsfaktor der Fernwärmeanteile, die aus der Abwärmenutzung der MiRO stammen. Die Stadtwerke setzen den Faktor mit Null an, da es sich um reine Industrieabwärme handelt, die sonst nicht anderweitig verwertet würde. Das ist für die Maßnahme als solche betrachtet völlig richtig. Auf die Territorialbilanz ist das allerdings nicht übertragbar, da die MiRO als Industriebetrieb bilanztechnisch nicht „existiert“. Das ifeu berechnet deshalb einen eigenen Fernwärmefaktor nach dem Prinzip der exergetischen Allokation, der dazu führt, dass die Fernwärme in Karlsruhe insgesamt mit einem höheren CO2-Faktor beaufschlagt wird als dies eigentlich zu erwarten wäre (siehe dazu M 16 im Maßnahmenkapitel und die dort genannten CO2-Faktoren). Gegenüber klassischen Energieträgern wie Erdgas oder Heizöl sind die Emissionen jedoch ebenfalls deutlich niedriger. Im Endeffekt bedeutet das wiederum: Das Abwärmeprojekt mit der MiRO und der massive Ausbau der Fernwärme spiegeln sich in der Karlsruher CO2-Bilanz nicht mit den Minderungseffekten wider, wie es maßnahmenbezogen korrekt und nachvollziehbar ausgewiesen ist. Darüber hinaus finden einige Karlsruher Klimaschutzaktivitäten und die hierdurch bewirkten bzw. berechneten CO2-Minderungen aufgrund des Territorialprinzips keinen Eingang in die Bilanz:  Beispiel Ökostrombezug (M 32): Der durch die Stadtverwaltung bezogene „hochwertige“ Ökostrom trägt aktiv zum Ausbau erneuerbarer Energien auf Bundesebene bei. Er hat für die kommunale Bilanz aber keine bzw. nur eine ganz unwesentliche Bedeutung (indirekt über die Berechnung des sogenannten „Bundesmix“). 14 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT  Beispiel Bioabfallvergärung (M 39/41): Die komplette Menge der in Karlsruhe eingesammelten Bioabfälle wird mittlerweile in externen Trockenvergärungsanlagen energetisch genutzt. Die im Prozess erzeugten Wärme und Strom lassen sich allerdings nicht für die Karlsruher Bilanz anrechnen. Würde die Anlage in Karlsruhe stehen, sähe dies wieder ganz anders aus.  Beispiel Windkraftbeteiligungen (M42/43): Aufgrund des marginalen Ausbaupotenzials in Karlsruhe beteiligen sich die Stadtwerke mit einer angestrebten Erzeugungskapazität von bis zu 50 MW überregional an Windparks. Die Anlagen selbst stehen nicht in Karlsruhe, sodass keine Anrechnung stattfindet.  Beispiel Kompensationsprojekte: Wie in M 8 und M10 beschrieben, engagiert sich Karlsruhe über den Klimafonds der KEK und die Klimapartnerschaft aktiv in Ecuador und hilft dort durch konkrete Projekte oder die Finanzierung von Aufforstungen CO2-Emissionen an anderer Stelle zu vermeiden bzw. zu binden. Auch diese Aktivität hat keinen Einfluss auf die Karlsruher Bilanz. Natürlich wäre es ein Trugschluss, auf solche Projekte zu verzichten, nur weil sie der eigenen Bilanz nicht nützen. Denn, um es salopp zu formulieren, dem Klima ist es letztlich egal, an welcher Stelle genau Emissionsminderungen stattfinden. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass die Energie- und CO2-Bilanz keineswegs als alleinige Messgröße zur Beurteilung des Erfolgs kommunaler Klimaschutzaktivitäten herangezogen werden kann. Hier müssen auch die Entwicklungen ausgewählter, aussagekräftiger Indikatoren und die Maßnahmenumsetzung als solche berücksichtigt werden. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 15 4. UMSETZUNG DES KLIMASCHUTZKONZEPTS: AKTIVITÄTEN UND AUSBLICKE 4.1 MASSNAHMENBEREICH ALLGEMEINES ÜBERGREIFEND I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 4) und dritten Fortschrittsbericht (S. 12 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Unterzeichnung des Covenant of Mayors UA 2010 - Beitritt zum Klimabündnis UA 2011 - Integriertes Stadtentwicklungskonzept ISEK 2020 Erarbeitung weiterer Stadtteilentwicklungskonzepte* AfStA AfStA 2011/2012 Seit 2013 - Handlungsfeld „Umwelt, Klimaschutz und Stadtgrün“ Machbarkeitsstudie und Grundsatzbeschluss zur Klimaneutralität UA/KEK 2011/2012 - Anpassungsstrategie an den Klimawandel UA 2013 - Trinationales DACH-Projekt „Energieeffiziente Stadt“ UA Seit 2013 - Zukunftsstadt – SmartQuarterVision KA 2030+ AfStA 2015/2016 - Einrichtung eines Klimaschutzbeirats UA Seit 2016 - Unterstützung des „Klimaschutzpakts“ zwischen Landesregierung und kommunalen Spitzenverbänden UA 2016 - Grüne Stadt Karlsruhe UA Seit 2016 n.b. * Aufbauend auf dem ISEK bislang für Neureut (2013-2015) und Knielingen (2015-2016) Auftaktsitzung: Der Karlsruher Klimaschutzbeirat traf sich im Oktober 2016 erstmals im Rathaus Ideenwerkstatt: Rund 120 Interessierte erarbeiteten Vorschläge und Projekte für die „Grüne Stadt“ Neue „Dachmarke“: Grüne Stadt Karlsruhe DACH-PROJEKT Karlsruhe beteiligt sich seit Ende 2013 zusammen mit den zwei Städten Salzburg (Österreich) und Winterthur (Schweiz) an einem trinationalen D-A-CH-Projekt zur Steigerung der Energieeffizienz. Ziel der Zusammenarbeit ist eine Intensivierung von Energieeffizienz-Aktivitäten vor Ort und das gegenseitige Lernen durch einen regelmäßigen fachlichen Erfahrungs- und Ideenaustausch. Nach Abschluss der Konzeptphase läuft seit Mitte 2016 die auf drei Jahre angesetzte Umsetzungsphase. In Karlsruhe selbst wird sich die inhaltliche Weiterarbeit dabei auf die Projektgruppen „Quartierskonzepte und Objektsanierung“ sowie „Energieversorgung und Gewerbe/Industrie“ konzentrieren (zu vorgesehenen Maßnahmen siehe M 24, M 75-77 und M 80). Ebenso sind Statuskolloquien zur Vernetzung Karlsruher Forschungsakteure vorgesehen. Die Bundesförderung für die Umsetzungsphase beträgt weiterhin 90 Prozent. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/klimaschutz/dach.de I Siehe auch GR-Sitzung vom 21. Juni 2016, TOP 18: Weiterführung des DACH- Projekts „Trinationale Kooperation zur Steigerung der Energieeffizienz auf Ebene von Städten (Karlsruhe – Salzburg – Winterthur)“ ZUKUNFTSSTADT – SMARTQUARTERVISION KA 2030+ Karlsruhe hat sich 2015 – zusammen mit 50 anderen Städten, Gemeinden und Landkreisen – für die erste Runde im Bundeswettbewerb „Zukunftsstadt“ qualifiziert. Zehn Monate lang hat ein beauftragtes Team zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern in den Referenzstadtteilen Mühlburg und Knielingen in verschiedenen Beteiligungsformaten an einer „Vision 2030 +“ gearbeitet. Die Ergebnisse wurden in einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung präsentiert. Für die ausgeschrieben zweite Runde, in der 20 ausgewählte Kommunen einzelne Ideen zu Planungs- und Umsetzungskonzepten weiterentwickeln konnten, reichte die Stadt unter Federführung der KEK und des Fraunhofer ISI eine Skizze mit dem Schwerpunkt „Energieautarkes Knielingen“ ein, erhielt aber leider keinen Zuschlag. www.karlsruhe.de/b2/zukunftsstadt I 16 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT StadtZeitung vom 3. Juli 2015 – Wie wollen wir in Zukunft leben? I StadtZeitung vom 22. April 2016 – Stadtentwicklung: Stadtteil der Zukunft KLIMASCHUTZBEIRAT Im November 2015 beschloss der Gemeinderat, auf eine Initiative der Lokalen Agenda 21 hin, die Einrichtung eines Klimaschutzbeirats. Im Klimaschutzbeirat sind ausgewählte Institutionen und Personen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Energieberatung sowie Umwelt und bürgerschaftliches Engagement vertreten. Er soll die klimarelevanten Aktivitäten der Stadt begleiten und hierzu Anregungen und Einschätzungen einbringen. Die Auftaktsitzung fand im Oktober 2016 statt, zukünftig sind halbjährliche Treffen mit zuvor festgelegten Themenschwerpunkten vorgesehen. GR-Sitzung vom 24. November2015, TOP 19: Einrichtung eines Karlsruher Klimaschutzbeirats I StadtZeitung vom 25. November 2016 – Klimaschutzbeirat: Erstes Treffen des Gremiums KLIMASCHUTZPAKT Die Landesregierung hat Ende 2015 mit den kommunalen Spitzenverbänden einen sogenannten Klimaschutzpakt beschlossen. Er enthält konkrete Schritte und Empfehlungen, um bis 2040 möglichst landesweit weitgehend klimaneutrale Kommunalverwaltungen zu erreichen. Mit einer „unterstützenden Erklärung“ wurden die Kommunen im Land gebeten, ihre Bereitschaft zur Übernahme dieser Vorbildfunktion zu unterstreichen. Dem ist die Stadt Karlsruhe nach vorherigem Gemeinderatsbeschluss im Mai 2016 nachgekommen. GR-Sitzung vom 26. April 2016, TOP 15: Unterstützende Erklärung der Stadt Karlsruhe zum Klimaschutzpakt zwischen dem Land und den kommunalen Landesverbänden I Siehe auch StadtZeitung vom 11. März 2016 – Klima erneut im Fokus GRÜNE STADT Die Stadt Karlsruhe möchte die Lebensqualität für die Bürge- rinnen und Bürger erhalten und entwickeln. Die im September 2016 gestartete Initiative „Grüne Stadt Karlsruhe“ bildet einen Schwerpunkt der zukünftigen Stadt- politik und bündelt als neue „Dachmarke“ die Themen Stadträume, Klima, Gesundheit und Natur. Ziel der Initiative ist es, nicht nur die städtischen Beiträge auszubauen, sondern die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu ge- winnen und mitzunehmen. Dabei möchte die Stadt sie auch zu eigenen Aktivitäten in ihrem Lebensumfeld ermutigen und bei deren Umsetzung unterstützen. Erste Elemente bildeten die Etablierung eines Abendmarkts, die Durchführung einer Ideenwerkstatt, ein Fotowettbewerb mit dem Motto „Das ist mein Grün“ sowie der noch laufende Projektwettbewerb „Unsere Zukunft – Dein Projekt“ für nachhaltige bürgerschaftliche Projekte, bei dem das Preisgeld für die Auszeichnung Karlsruhes als „Nachhaltigste Großstadt 2015“ Verwendung findet. gruenestadt.karlsruhe.de I Siehe auch StadtZeitung vom 9. September 2016 – „Grüne Stadt“ von und für alle I StadtZeitung vom 25. November 2016 – Ideengeber für die Grüne Stadt M 1 I KLIMASCHUTZBILANZ STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 4) und dritten Fortschrittsbericht (S. 14) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz UA Seit 2009 - Ökologischer Unternehmensfußabdruck der Stadtwerke SwK 2012 - Energie- und klimaschutzbezogene Berichterstattungen einzelner Dienststellen und Gesellschaften, insbesondere  Statistisches Jahrbuch  Energiebericht  Umwelterklärung der Stadtwerke AfStA HGW SwK Jährlich Zweijährlich Jährlich - ENERGIE- UND CO2-BILANZ Die Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz hat sich aus unterschiedlichen Gründen gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan deutlich verzögert. Ein erster Zwischenstand (Fortschreibung 2011 bis 2013 mit vorläufiger Bilanz 2014) wurde im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit im Mai 2015 diskutiert. Mit dem jetzt vorgelegten vierten Fortschrittsbericht erfolgt die Fortschreibung bis einschließlich Bilanzjahr 2015 (vorläufiger Stand). Im Zuge der Fortschreibung konnten einige Datengrundlagen überarbeitet und verbessert werden. Insbesondere kann nun für den Strom- und Gasverbrauch auf Netzdaten der Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH zurückgegriffen werden. Es ist vorgesehen, die nächste Fortschreibung wieder turnusmäßig in zwei Jahren vorzunehmen (bis einschließlich Bilanzjahr 2017). M 2 I EUROPEAN ENERGY AWARD (EEA) STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 4) und dritten Fortschrittsbericht (S. 14 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Beteiligung am European Energy Award  Erstzertifizierung  Re-Zertifizierungsaudit UA Seit 2008 2010 2014 - UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 17 European Energy Award: Erneute Auszeichnung für Karlsruhe als europäische Energie- und Klimaschutzkommune Abb. 4.1.1: Entwicklung der Zielerreichung beim European Energy Award (Audits 2010 und 2014 im Vergleich) Das Re-Zertifizierungsaudit der Stadt Karlsruhe wurde 2014 erfolgreich mit einem Zielerreichungsgrad von 70 Prozent absolviert (siehe Abbildung 4.1.1). Im Frühjahr 2015 überreichte Umweltminister Franz Untersteller die Auszeichnung im Rahmen einer landesweiten Veranstaltung in Böblingen. Die vorgeschriebene eea-Beratungsbegleitung erfolgt seit 2015 durch die Landesenergieagentur KEA. Da der Zertifizierungszyklus zwischenzeitlich auf vier Jahre ausgedehnt wurde, steht die nächste Re-Zertifizierung im Jahr 2018 an. Noch offen ist, ob bereits für dieses externe Audit der Gold- Status angemeldet werden kann. Grundsätzlich scheint dieses Ziel möglich. Allerdings hat die eea- Bundesgeschäftsstelle 2016 neue Bewertungskriterien veröffentlicht und die Anforderungen für eine Höchstbewertung bei vielen Einzelziffern deutlich erhöht. Dies führt im Falle Karlsruhes teilweise zu Abstufungen. Zum anderen müssten für ein sicheres Überschreiten der 75 Prozentmarke gezielt zusätzliche Maßnahmen entwickelt und die internen Prozessstrukturen umgebaut werden. Klarheit darüber, ob dies unter den derzeitigen Rahmenbedingungen tatsächlich leistbar ist, soll ein umfassendes internes Audit bringen, das für Frühjahr 2017 angesetzt ist. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/klimaschutz/eea.de I Siehe auch StadtZeitung vom 6. März 2015 – Beinahe Gold erreicht M 3 I WEITERENTWICKLUNG DES STÄDTISCHEN ENERGIEMANAGEMENTS: PERSONELLE UND ORGANISATORISCHE WEICHENSTELLUNGEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 5) und dritten Fortschrittsbericht (S. 15 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Städtisches Energiemanagement beim HGW  Stellenschaffung Klimaschutzmanagement für Schulen  Organisatorische Bereichsanbindung als Stabsstelle  Weitere personelle Aufstockung HGW Seit 2011 Seit 2012 Seit 2012 1.600 t/a* Seit 2016 Bereich Energiemanagement Städtisches Energiemanagement „Eigentümermodelle“  Benennung von Energieverantwortlichen  Bedarfsweise Unterstützung durch die KEK bei Maßnahmenentwicklung und Umsetzung Mehrere** Seit 2010 Seit 2013 n.b. Teilweise personelle Aufstockung Energiemanagement bei städtischen Gesellschaften  Benennung von Energieverantwortlichen  Einführung eines zertifizierten Energie- und/oder Umweltmanagementsystems bzw.  Durchführung von Energieaudits Mehrere*** Seit 2015 n.b. Teilweise in Stabstellenfunktion *Mittelwert der erzielten Einsparungen bei Wärme und Strom zwischen 2007 und 2015. ** Amt für Abfallwirtschaft (AfA), Bäderbetriebe (BB), Branddirektion (BD), Friedhofs- und Bestattungsamt (FBA), Marktamt (MA), Zoo *** Zertifiziertes Energie- und Umweltmanagement bislang bei den Stadtwerken, der Stadtwerke-Netzservicegesellschaft und der KEK STÄDTISCHES ENERGIEMANAGEMENT In der Stabstelle Energiemanagement beim Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) sind mittlerweile sechs Personen beschäftigt (entsprechend 4,5 Vollzeitäquivalen- ten), davon zwei ausschließlich mit dem Energiecontrolling. Die Stelle für das Klimaschutzmanagement wurde im Zuge einer Neubesetzung auf zwei Personen aufgeteilt, die jeweils federführend die Einsparprojekte für Schulen und Dienststellen betreuen. Für die Maßnahmenplanung und Umsetzung von Klimaschutzfondsprojekten konnten 2015 bzw. 2016 zwei neue Stellen besetzt werden, wobei eine davon dem Energiemanagement zugeordnet ist und aus Klimaschutzfondsmitteln finanziert wird. Die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) hat ihre Unterstützungsleistungen für „Eigentümermodelle“ insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten für den Klimaschutzfonds erheblich ausgeweitet. Analog zur erfolgreichen Vorgehensweise beim Zoo erstellte die KEK dafür Energiekonzepte oder energetische Teilbetrachtungen für das Friedhofs- und Bestattungsamt (Schwerpunkt: Hauptfriedhof mit Krematorium und 18 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT ausgewählte Stadtteilfriedhöfe), die Branddirektion (zehn Stadtteilfeuerwehren), das Marktamt (Beleuchtung Markthalle und Außengelände) und das Amt für Abfallwirtschaft. Auch die Bäderbetriebe haben im geringeren Umfang Unterstützung von der KEK erhalten. STÄDTISCHE GESELLSCHAFTEN Gemäß den gesetzlichen Vorgaben des Energie- dienstleistungsgesetzes mussten alle Unternehmen, die kein kleines und mittleres Unternehmen (KMU) sind, bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit nach bestimmten Qualitätsstandards durchführen. Unter diese Regelung fielen auch die kommunalen Gesellschaften, weshalb im Rahmen einer stadtinternen Lösung eine zentrale Projektbegleitung durch die KEK und die Stadtwerke vereinbart wurde. Kernbestandteile der Audits waren eine Erfassung der Energieflüsse, die Erarbeitung individueller Optimierungs- maßnahmen und organisatorische Regelungen. Zu den städtischen Gesellschaften, die das Energieaudit 2015 erfolgreich durchlaufen haben, gehören unter anderem die Messe- und Kongress-Gesellschaft (KMK), Fächer GmbH, Rheinhäfen, VOLKSWOHNUNG und Verkehrsbetriebe/Albtal- Verkehrsgesellschaft. Nicht von der Regelung betroffen waren die Stadtwerke (einschließlich Netzservicegesellschaft) und die KEK selbst, da diese bereits über ein zertfiziertes Umwelt- /Energiemanagementsystem verfügen. Das Städtische Klinikum war wegen der Entscheidung, eine EMAS-Zertifizierung anzugehen, ebenfalls ausgenommen. Siehe auch StadtZeitung vom 15. Juli 2016 – Stadtwerke: VBK/AVG zertifiziert M 4 I WEITERENTWICKLUNG DES STÄDTISCHEN ENERGIEMANAGEMENTS: AUSWEITUNG DES CONTROLLINGS STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 5) und dritten Fortschrittsbericht (S. 16 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Ausbau des städtischen Energiecontrollings HGW u.a. Laufend n.b. Ausbau des Energiecontrollings städtischer Gesellschaften SwK u.a. Laufend n.b. kk Abbildung 4.1.2: Entwicklung des witterungsbereinigten Wärmeenergieverbrauchs und der CO2-Emissionen aller überwachten Liegenschaften der Stadt Karlsruhe von 1990 bis 2015 (normiert auf die Energiebezugsfläche, Basis 1990 entspricht 100 Prozent, Quelle: Energiebericht 2015/HGW) Abbildung 4.1.3: Entwicklung des Stromverbrauchs und der CO2-Emissionen aller überwachten Liegenschaften der Stadt Karlsruhe von 1993 bis 2015 (normiert auf die Energiebezugsfläche, Basis 1993 entspricht 100 Prozent, Quelle: Energiebericht 2015/HGW) UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 19 STÄDTISCHES ENERGIECONTROLLING Das städtische Energiemonitoring umfasst derzeit ca. 350 Gebäude, darunter alle 90 Schulen, bei denen die Verbräuche monatlich abgelesen und in eine Datenbank übertragen und ausgewertet werden. Für rund 30 Schulen und 20 Dienststellen in den EinSparProjekten erstellt das HGW zusätzlich einen Monatsenergiebericht. Alle anderen Gebäude der Stadt sind über die jährliche Betriebskostenabrechnung erfasst und spielen für den Gesamtenergieverbrauch eine untergeordnete Rolle. Für den schon länger geplanten Ausbau elektronischer Zähler hat das HGW im Rahmen der Haushaltskonsolidierung einen Projektvorschlag für ein zentrales, softwaregestütztes Verbrauchscontrolling unter Verwendung von Smart-Meter- Technik vorgelegt, der aber nicht aufgegriffen werden konnte. Es ist jetzt eine schrittweise Einführung vorgesehen, hierzu laufen Gespräche mit den Stadtwerken. Bereits seit längerem geplant ist eine deutliche Ausweitung des Energiemonitorings im Zoo mit Hilfe des Klimaschutzfonds. Hier ist der Austausch veralteter und die zusätzliche Installation neuer elektronischer Zähler in Verbindung mit einer möglichst automatischen Datenauswertung geplant. Die Maßnahme soll 2017 umgesetzt werden. Das gilt ebenso für eine Nachrüstung von Zählern für ein verbessertes Energiemonitoring auf dem Hauptfriedhof (Friedhof- und Bestattungsamt). Wesentlicher Bestandteil des städtischen Energiecontrollings ist die Veröffentlichung des Energieberichts im zweijährigen Turnus. In diesen fließen auch Daten der Eigentümermodelle mit ein. Der neue Energiebericht 2015 wurde im Dezember 2016 veröffentlicht. Die im Bericht dargestellten Ergebnisse belegen ganz klar den Erfolg des Energiemanagements und der verstärkten Einsparbemühungen der letzten Jahre: So lässt sich beim Wärmeverbrauch für die bilanzierten Jahre 2014 und 2015 eine mittlere jährliche Einsparung von vier Prozent im Vergleich zu 2013 feststellen. Zwischen 2003 und 2013 lag die mittlere jährliche Einsparung noch bei zwei Prozent. Insgesamt konnten der witterungsbereinigte Wärmeenergieverbrauch gegenüber dem Basisjahr 1990 um circa 35 Prozent und die CO2-Emissionen auf knapp 51 Prozent verringert werden (siehe Abbildung 4.1.2). Für den Stromverbrauch zeigt die Auswertung, dass sich die seit 2010 eingeleitete sinkende Tendenz auch in den Jahren 2014/2015 mit ca. 3,5 Prozent Einsparung pro Jahr fortgesetzt hat, obwohl die technische Ausstattung beständig zunimmt. Im Zeitraum zwischen 1993 und 2010 war noch ein Anstieg von durchschnittlich einem Prozent pro Jahr zu verzeichnen. Insgesamt beträgt die Einsparung gegenüber dem Basisjahr 1993 rund drei Prozent. Die CO2-Emissionen gingen im gleichen Zeitraum bedingt durch den zunehmenden Anteil regenerativer Energien an der Stromerzeugung um dreizehn Prozent zurück (Abbildung 4.1.3). www.karlsruhe.de/b3/bauen/hochbau/energie/energieberichte M 5 I UMWELTMANAGEMENT IN STÄDTISCHEN EINRICHTUNGEN: UMSETZUNG EINES VEREINFACHTEN ANSATZES STATUS I Wird alternativ durch M 65 umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 5 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 17) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG EinSparProjekt Karlsruher Dienststellen HGW Seit 2012 97 t/a Siehe M 65 Zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach EMAS und/oder ISO14001 SwK u.a.* Seit 1996 n.b. Einführung eines vereinfachten Umweltmanagements durch Teilnahme an ECOfit-Projekten GBA u.a.** Seit 2011 n.b. Durchführung von Energieaudits KMK u.a. Seit 2015 n.b. Siehe M 3 * Bislang: Stadtwerke, Amt für Abfallwirtschaft, Schulzentrum Neureut, KEK, Städtisches Klinikum (Validierung Ende 2016) ** Bislang: Gartenbauamt, Fächerbad, Friedhofs- und Bestattungsamt, Städtisches Klinikum (als Vorarbeit für EMAS) EMAS Das städtische Klinikum hat sich alternativ zur Durchführung eines Energieaudits für den Aufbau eines umfassenderen Umweltmanagementsystems nach EMAS entschlossen und führt dieses mit Unterstützung der KEK seit Herbst 2015 ein. Die externe Validierung ist für Dezember 2016 vorgesehen. Das Umweltmanagementsystem der Stadtwerke Karlsruhe wurde 2016 revalidiert. Damit können die Stadtwerke mittlerweile auf 20 Jahre erfolgreiche Teilnahme am EMAS- System zurückblicken. Weitere Revalidierungen haben zudem die KEK und das Schulzentrum Neureut im Berichtszeitraum absolviert. www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk/regionales/umwelt- nachhaltigkeit.php 20 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT M 6 I FORTSCHREIBUNG DER ENERGIEKONZEPTION STATUS I Keine Umsetzung in der vorgesehenen Form, wird durch andere Aktivitäten aufgefangen I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 6) und dritten Fortschrittsbericht (S. 17 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Kontinuierliche Strategieentwicklung für einzelne Sparten und Geschäftsfelder SwK Laufend n.b. „Klimafreundliches Stadtwerk“ als strategischer Rahmen zur Erreichung der 2-2-2-Ziele auf Unternehmensebene SwK Seit 2012 n.b. Siehe hierzu auch die Umwelterklärung 2016 der Stadtwerke (S. 30 f.) UNTERNEHMENSKONZEPT STADTWERKE Im Zuge der internen Umstrukturierung haben die Stadtwerke die Arbeiten für das geplante Unternehmenskonzept zurückgestellt. Zwischenzeitlich sind weitere Strategien erarbeitet worden, beispielsweise ein neues Vertriebskonzept oder ein Netzservicekonzept. Diese werden bis Mitte 2017 zu einer integrierten Unternehmensstrategie zusammengefasst. ENERGIELEITPLAN Erste Überlegungen bestehen stadtintern für die Erstellung eines sogenannten Energieleitplans. Ziel solcher Energieleitpläne ist es, in kompakter Form Grundlageninformationen für unterschiedliche energetische Fragestellungen der Stadtentwicklung zur Verfügung zu stellen. Das gilt sowohl für neue Planungen (etwa um mögliche Energieversorgungsvarianten zu prüfen) als auch für Verbesserungen im Bestand (beispielsweise zur Definition von „Hot Spots“ für weitere Sanierungsinitiativen). Dazu werden in erster Linie vorhandene Kartierungen und Informationen in einem GIS-Tool übersichtlich zusammengeführt, um entsprechende Auswertungen zu ermöglichen. Für Karlsruhe lassen sich hier unter anderem Daten zu bestehenden Energieversorgungstrukturen, Wärmebedarfsanalysen der Stadtwerke, Ergebnisse aus quartiersbezogenen Energiekonzepten oder diverse Potenzialanalysen (etwa Abwasserwärme, Solardachkataster) nennen. Eine Arbeitsgruppe unter gemeinsamer Federführung von Stadtplanungsamt und Umwelt- und Arbeitsschutz trägt derzeit notwendige Grundlagen zusammen. M 7 I KLIMA-CHECK BEI STÄDTISCHEN VORHABEN STATUS I Nur vereinzelte Umsetzung möglich I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 6) und dritten Fortschrittsbericht (S. 18) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Ausweisung von energetischen Kennwerten und CO2- Emissionen in Beschlussvorlagen insb. HGW Laufend - In der Regel bei baulichen Maßnahmen mit energetischem Bezug M 8 I FINANZIERUNGSINSTRUMENTE FÜR DEN KLIMASCHUTZ STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 6) und dritten Fortschrittsbericht (S. 18) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Verwaltungsinterner Klimaschutzfonds UA Seit 2009 912 t/a* Karlsruher Klimafonds KEK Seit 2012 4.250 t Beteiligungsprojekte „Solarparks I-III“ SwK 2005-2011 ca. 1.100 t/a Siehe M 38 NatuR-Spareinlage SwK, Sparkasse 2014/2015 ca. 5.000 t/a* * Teilmenge von M 42/43 (Windkraft- beteiligungen) * Angabe nur für investive Projekte der Fondliste 2013/2014 VERWALTUNGSINTERNER KLIMASCHUTZFONDS Mit dem verwaltungsinternen Klimaschutzfonds steht den Dienststellen der Stadt Karlsruhe angelehnt an die sogenannte Intracting-Methode ein zusätzliches Finanzierungsbudget für das Energiemanagement zur Verfügung. Mit Hilfe des Fonds können Energieeffizienzmaßnahmen in städtischen Liegenschaften umgesetzt werden, die im Alltagsgeschäft oder bei Investitionsentscheidungen zum Bestandserhalt oftmals zu kurz kommen. Neben dem Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft als Hauptnutzer setzen auch mehrere Dienststellen mit Eigentümerfunktion Maßnahmen über den Fonds um. Im Bedarfsfall erhalten sie dabei Unterstützung durch die KEK. Die Projekte werden jährlich abgestimmt und Anfang des Folgejahres abgerechnet (Vorfinanzierung laufender Ausgaben durch die Dienststellen, Mittelübertrag auf Basis der gemeldeten Ausgaben). Im Berichtszeitraum abgeschlossen werden konnten die über die Fondsliste 2013/2014 geführten Projekte, deren (kassenwirksame) Fertigstellung sich teilweise bis ins Jahr 2016 erstreckte. Insgesamt wurden mehr als 50 investive UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 21 Projekte mit einem Gesamtaufwand von rund 3,1 Millionen Euro finanziert. Schwerpunkte bildeten zahlreiche Dachbodendämmungen in Schulgebäuden, LED- Sanierungsprojekte in Schulen, Bädern sowie zwei Tiefgaragen, der Neubau vom Photovoltaikanlagen zur Eigenstromversorgung sowie weitere technische Maßnahmen. Diese führen in Summe zu einer jährlichen Einsparung von rund 3,3 Millionen kWh Strom und Wärme. Das entspricht einer jährlichen Betriebskostenreduzierung von 375.000 Euro und einer CO2-Minderung von rund 910 Tonnen. Nicht berücksichtigt ist hierbei die jährliche Haumeisterschulung, die seit 2013 ebenfalls über den Fonds abgerechnet wird (siehe M 66). Im Doppelhaushalt 2015/2016 wurde der Klimaschutzfonds erneut jeweils mit zwei Millionen Euro ausgestattet, wobei bestimmte Vorabzüge zum Tragen kommen: Dazu zählen die anteilige Kostenübernahme des aufgestockten Kühlschranktauschprogramms (siehe M 64) sowie die Finanzierung einer zusätzlichen Stelle beim HGW zur Umsetzung von Fondsprojekten. Eine Bezuschussung des Fahrradverleihsystems erfolgt seit 2015 dagegen nicht mehr aus Fondsmitteln. Insgesamt wurden für 2015 über 30 Einzelprojekte mit einem voraussichtlichen Finanzierungsbedarf von 1,5 Millionen Euro angemeldet, die im Laufe von 2016 weitgehend abgeschlossen sein sollen. Für 2016 meldeten die Dienststellen fast 70 Einzelprojekte an, hier besteht allerdings erst Anfang 2017 Klarheit über die tatsächliche Anzahl und das daraus resultierende Finanzierungsvolumen. Das gleiche gilt für die zu erwartende Energieeinsparung der Gesamtliste 2015/2016. Hierzu ist im Frühjahr 2017 eine gesonderte Berichterstattung für den Gemeinderat vorgesehen. Sofern externe Fördermöglichkeiten für einzelne Fondsprojekte bestehen, werden diese bereits im Vorfeld beantragt. Aufgrund von Sondereffekten war die Summe 2015 besonders hoch: Hier konnten die beteiligten Dienststellen alleine für Maßnahmen des Klimaschutzfonds mehr als eine halbe Million Euro an Förderzusagen aus dem KlimaschutzPlus-Programm des Landes sowie aus Bundesmitteln einwerben. KARLSRUHER KLIMAFONDS Der von der KEK 2011 ins Leben gerufene Karlsruher Klimafonds ist der erste kommunale Klimaschutzfonds in Deutschland. Mit dem Klimafonds können Karlsruher Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen und Institutionen unvermeidbare CO2-Emissionen kompensieren. Dies geschieht derzeit in erster Linie durch Aufforstung von sekundärem Regenwald in Ecuador. Ein weiteres Kompensationsprojekt vor Ort ist die Aktion „Stromspar- Partner“, für das die kostenlos bereitgestellten Einsparhilfen über den Fonds finanziert werden. Ergänzend stehen bei Bedarf Emissionszertifikate eines Aufforstungsprojekts in Uganda zur Verfügung. Im Berichtszeitraum konnte die KEK mehrere Karlsruher Unternehmen als neue Kunden gewinnen. Dazu gehört beispielsweise der Karlsruher Zoo, der seit 2016 seinen Energiebezug klimaneutral stellt. Der Carsharinganbieter Stadtmobil gleicht seit 2015 eigene Geschäftsfahrten aus. Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion mit der KEK können zudem seit Oktober 2016 auch alle stadtmobil-Kunden auf unkomplizierte Weise eigene Fahrten über den Fonds ausgleichen. Bis Ende 2016 wurden insgesamt ca. 4.250 Tonnen CO2 über den Klimafonds kompensiert, darunter die berechneten Emissionen des Stadtgeburtstags 2015. www.klimafair-karlsruhe.org/de/index.php NATUR-SPAREINLAGE Da der als Bürgerbeteiligung geplante Wind- und Solarpark aufgrund geänderter politischer Rahmenbedingungen nicht realisiert werden konnte (siehe M 38), boten die Stadtwerke im Herbst 2014 gemeinsam mit der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen erstmals eine „NatuR-Spareinlage“ an. Mit der auf fünf Jahre Laufzeit ausgerichteten Kapitaleinlage können Bürgerinnen und Bürger den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen und sich gleichzeitig eine Verzinsung über dem üblichen Marktniveau sichern. Binnen kürzester Zeit war das Kontingent von fünf Millionen Euro vergeben. Die Sparkasse stellte den Stadtwerken das gesamte investierte Geld als Darlehen zur Verfügung und diese garantieren im Gegenzug, dass die Summe in vollem Umfang dem Ausbau erneuerbarer Energien zugutekommt (Verwendung für den Erwerb von Windkraftbeteiligungen). Aufgrund der enormen Nachfrage wurde im Oktober 2015 erneut eine NatuR-Spareinlage im Umfang von drei Millionen Euro platziert. Weitere Neuauflagen sind derzeit nicht geplant. Siehe auch BNN vom 22. Oktober 2014 – Fünf Millionen für Windparks AUSBLICK Im Zuge der Haushaltsstabilisierung wurde eine Reduzierung der Mittelansätze für den verwaltungsinternen Klimaschutzfonds beginnend ab dem Jahr 2018 beschlossen. Demnach wird der Ansatz 2018 um rund 220.000 Euro gekürzt. 2017 stehen dagegen wie bisher noch zwei Millionen Euro zur Verfügung (reduziert um die bestehenden Vorabzüge für die neue HGW-Stelle und das Kühlschranktauschprogramm). Für den Klimafonds der KEK wird derzeit ein umfassender Relaunch der Webseite vorbereitet. Der Name des Fonds wurde bereits auf „Karlsruher Klimafonds“ verkürzt (bislang Karlsruher Klimaschutzfonds) – nicht zuletzt um eine bessere Abgrenzung gegenüber dem verwaltungsinternen Klimaschutzfonds in der Außenwahrnehmung zu gewährleisten. Zukünftig wird es über die eigentliche Kompensation hinaus möglich sein, Einzelbäume beim Aufforstungsprojekt in Ecuador zu erwerben. Hohe Nachfrage: Präsentation der neuen NatuR-Spareinlage von Stadtwerken und Sparkasse Neuer Name – neues Logo: Der Karlsruher Klimafonds 22 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT M 9 I MODELLREGION ENERGIE KARLSRUHE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 6) und dritten Fortschrittsbericht (S. 19 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Energiebezogene Aktivitäten der TRK / EnergieRegion Karlsruhe TRK u.a. Laufend n.b. Positionierung als Forschungsstandort Energie KIT u.a. Laufend n.b. Ausbau des Messe- und Veranstaltungsportfolios im Themenbereich Energie / Karlsruhe als Gastgeberin von internationalen/überregionalen Tagungen KMK u.a. Laufend n.b. Teilnahme an Wettbewerben / Auszeichnungen - Laufend - Berufung der Stadtwerke in bundesweite Gruppe der „Klimaschutz-Unternehmen“ SwK Seit 2011 - Siehe Umwelterklärung 2016 der Stadtwerke (S. 28 f.) fokus.energie e. V. Extern Seit 2014 n.b. Nachhaltigen Eindruck hinterlassen: Die TRK-Delegation in der Landesvertretung in Brüssel Forschungspartnerschaft Karlsruhe Energie: Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Beisein von OB Dr. Mentrup Internationale Energietagung: EST-Konferenz im Mai 2015 im Kongresszentrum ENERGIEREGION KARLSRUHE – ENERGIEBEZOGENE AKTIVITÄTEN DER TECHNOLOGIEREGION Im Hinblick auf die internationale Positionierung der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) als europäische Modellregion Energie lassen sich im Berichtszeitraum vor allem zwei große Ereignisse nennen:  So präsentierte sich die TRK im April 2015 mit ihrem Beitrag „Energie der Zukunft – der Beitrag der Region zur Energie-Union“ in der Landesvertretung Baden- Württembergs in Brüssel. In verschiedenen Workshops und Diskussionsrunden tauschten sich rund 60 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aus der TRK mit gut zwei Dutzend Entscheidungsträgern aus den zuständigen Fachbereichen der EU-Kommission über Strategien zur Bewältigung zentraler Herausforderungen im europäischen Energiemarkt aus. BNN vom 5. November 2014 – „Wir müssen uns selbstbewusster präsentieren“ I StadtZeitung vom 24. April 2015 – Überzeugender Auftritt  „How to build Smart Energy Regions“ – unter diesem Titel diskutierten 120 Fachleute aus 20 europäischen Ländern im Juli 2016 zwei Tage lang in Ettlingen über die Rolle und den Stellenwert von Regionen und Kommunen bei der Ausgestaltung der Energiewende. Die Konferenz bot eine Möglichkeit, Vertreter der EU- Politik und der Regionalpolitik zu treffen und schlug einen Bogen von der Energie- und Klimastrategie bis zur Stadtentwicklung. Eingeladen hatten die TRK gemeinsam mit der Forschungsstelle der Europäischen Kommission unter Schirmherrschaft des Umweltministeriums Baden-Württemberg. OB Dr. Mentrup nannte in seinem Schlusswort die Konferenz „die wichtigste europäische Veranstaltung“ in der TechnologieRegion Karlsruhe seit seinem Amtsantritt. StadtZeitung vom 15. Juli 2016 – Energiewende regional Neben der Vernetzung und dem (auch internationalen) Informationstransfer sollen über die Initiative „EnergieRegion Karlsruhe“ auch konkrete Projekte zur Umsetzung kommen. Dazu zählen bislang im Wesentlichen die Initiierung des neuen Netzwerks fokus.energie e. V. (siehe nachfolgend) und die Gründung der Karlsruher Energieschule (siehe unter M 75-77). energieregion-karlsruhe.com FORSCHUNGSSTANDORT ENERGIE Wichtige Standorteffekte in puncto Klimaschutz und Energie ergeben sich generell durch die energiebezogenen Forschungsaktivitäten der Karlsruher Hochschulen aber auch der zahlreichen in Karlsruhe ansässigen wissenschaftlichen Einrichtungen. Angesichts der Fülle laufender energie- und klimaschutzrelevanter Vorhaben wird an dieser Stelle bewusst auf eine Übersicht oder die Nennung einzelner Beispiele verzichtet. Eine wesentliche Neuerung aus kommunaler Sicht stellt die „Forschungspartnerschaft Karlsruhe Energie“ dar. Die Stadtwerke Karlsruhe einschließlich ihrer Netzservice-Tochter, das KIT und die Forschungsstelle des DVGW am Engler-Bunte-Institut vereinbarten 2014 eine weitergehende Forschungspartnerschaft. Ziel ist es, aktuelle Themen einer nachhaltigen Energieversorgung aufzugreifen und die innovativen Ansätze aus dem Bereich der Forschung mit den UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 23 Erfahrungen eines kommunalen Energieversorgers und Netzbetreibers zu verknüpfen. Ein erstes Statuskolloquium, in dem öffentlichkeitswirksam über bereits umgesetzte bzw. laufende Vorhaben informiert wurde, fand Ende November 2016 statt. www.energie.kit.edu/fps-ka-energie.php I StadtZeitung vom 10. Oktober 2014 – Forschen für die Praxis FOKUS.ENERGIE E.V. Ausgehend von der EnergieRegion-Initiative der TRK haben sich im September 2014 neben der Stadt Karlsruhe mehrere Unternehmen und Organisationen, darunter beispielsweise das CyberForum, das KIT, EIFER und IREES, die Sparkasse Karlsruhe Ettlingen, die Volksbank Karlsruhe oder die Technologiefabrik zum Netzwerk fokus.energie e. V. zusammengeschlossen. Der neugegründete Verein versteht sich als Vernetzungsplattform, um den Expertenaustausch zu forcieren und das Energie-Know-How in der TechnologieRegion noch stärker im Sinne der Außendarstellung zu bündeln. Dazu hat das Netzwerk vor allem verschiedene Veranstaltungsformate wie den „Generator“ oder den „Brennpunkt“ aufgelegt und führt diese seither regelmäßig durch. Weitere Schwerpunkte bilden die Unterstützung von Startups und neuer Geschäftsideen sowie spezielle Fortbildungsangebote. 2016 schrieb fokus.energie im Rahmen des Formats „Dynamo“ erstmals einen bundesweiten Wettbewerb für Gründer und Jung- Unternehmer im Energiebereich aus. Ebenso ist der Verein an mehreren laufenden Förderprojekten bzw. -anträgen als Partner beteiligt. Die Stadt Karlsruhe hat das mittlerweile auf über 60 Mitgliedsunternehmen gewachsene Netzwerk als Mitglied von Beginn an unterstützt. Eine engere Kooperation besteht seitens der Stadt insbesondere über das EnergieForum der Wirtschaftsförderung. www.fokusenergie.net I Siehe auch GR-Sitzung vom 3. Februar 2015, TOP 8: Mitgliedschaft der Stadt Karlsruhe im „fokus energie e. V.“ MESSEN UND VERANSTALTUNGEN Für die Außenwirkung als Modellregion haben auch Messen und Großveranstaltungen eine wichtige Funktion. Hier konnte Karlsruhe im Berichtszeitraum einige Akzente setzen, wie folgende Beispiele belegen:  Im Mai 2014 richteten die Karlsruher Messe- und Kongressgesellschaft (KMK) und die Rheinhäfen den vierten internationalen Hafenkongress mit dem Schwerpunkt nachhaltige Hafenbewirtschaftung und grüne Logistik in Karlsruhe aus. BNN vom 30. April 2014 – Grüne Welle schwappt in den Hafen  WTT-Expo: Die führende Fachmesse für industrielle Wärme- und Kältetechnik gastierte auch 2014 und 2016 mit einem umfangreichen Aussteller- und Rahmenprogramm wieder in der Neuen Messe. www.wtt-expo.com I BNN vom 9. April 2014 – Übergreifende Energieeffizienz  Das Karlsruher Kongresszentrum wurde 2015 zur Plattform für international renommierte Wissenschaftler und Unternehmen aus dem Energiebereich. Beim EST 2015 – Energy, Science and Technology, einem großen, vom KIT getragenen Energiekongress tauschten sich fast 600 Experten aus aller Welt drei Tage lang über die Themen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz sowie Speicher und Netze aus. www.est-conference.com  Die Energieeffizienz-Messe CEB ist traditioneller Treffpunkt der Energieeinsparbranche. 2016 fand sie erstmals in Karlsruhe statt – eine Fortsetzung in 2017 steht bereits fest. www.cep-expo.de I BNN vom 1. Juli 2016 – Energiegeladene Messen  Vor allem für 2016 weist die Referenzliste der KMK eine Reihe nationaler wie internationaler Kongresse mit Energiefokus auf: Neben der EPE (European Conference on Power Electronics and Applications) gastierten auch erstmals das Internationale Flow-Battery Forum (IBF) oder die Konferenz „Chemie im Kraftwerk“ im Kongresszentrum. TEILNAHME AN WETTBEWERBEN / AUSZEICHNUNGEN  Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Für den Wettbewerb 2014 bewarb sich die Stadt Karlsruhe erstmals in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Großstädte“ und schaffte es auf Anhieb unter die TOP 3. Im Folgejahr reichte Karlsruhe erneut eine Bewerbung ein und wurde als „Nachhaltigste Großstadt Deutschlands 2015“ ausgezeichnet. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/nachhalti gkeitspreis I StadtZeitung vom 4. Dezember 2015 – Karlsruhe holt Titel bei Großstädten  In den Jahren 2014 bis 2016 lobte das Umweltministerium Baden-Württemberg den Leitstern Energieeffizienz unter allen Land- und Stadtkreisen in Baden-Württemberg aus. Karlsruhe konnte in allen drei Jahren mit seiner Bewerbung überzeugen und erhielt jeweils einen der Sonderpreise. Im Gesamtergebnis belegte Karlsruhe zuletzt den 7. Platz von 27 teilnehmenden Stadt- und Landkreisen. www.um.baden- wuerttemberg.de/de/energie/beratung-und-foerderung/leitstern- energieeffizienz I StadtZeitung vom 12. Dezember 2014 – Erfolg für Klimafonds I StadtZeitung vom 27. November 2015 – Sonderpreis für Energieeffizienz I StadtZeitung vom 25. November 2016 – Sonderpreis für Karlsruhe im Leitstern-Wettbewerb  Beim Deutschen Fahrradpreis 2015 entschied Karlsruhe mit seiner Kampagne „Tu's aus Liebe“ die Konkurrenz in der Kategorie „Die fahrradfreundlichste Entscheidung – Kommunikation“. www.der-deutsche-fahrradpreis.de I StadtZeitung vom 22. Mai 2015 – Beste Kommunikation  Auch bei dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgeschriebenen Preis „Innovation schafft Vorsprung“ gehörte Karlsruhe zu den Gewinnern. In der Kategorie „Innovative Beschaffung zur nachhaltigen Sanierung öffentlicher Gebäude“ überzeugte sie durch die Verwendung naturbelassener Posidonia-Fasern bei ausgewählten Dachbodendämmungen in städtischen Gebäuden. www.bme.de/initiativen/foerderpreise- awards/innovation-schafft-vorsprung I StadtZeitung vom 26. Februar 2016 – Mit Posidonia vorne  Bereits zum zweiten Mal nach 2010 haben die Stadtwerke Karlsruhe 2016 den renommierten Umweltpreis für Unternehmen des Landes Baden- Württemberg in der Kategorie „Handel und Dienstleistungen“ gewonnen. „Dieser Preis wird an Unternehmen verliehen, die mutig und vorbildlich auf 24 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT betrieblichen Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften setzen“, so Umweltminister Franz Untersteller bei seiner Laudatio. www.um.baden- wuerttemberg.de/de/wirtschaft/betrieblicher- umweltschutz/umweltpreis-fuer-unternehmen I Der Kurier vom 25. November 2016 – „Ergebnis jahrelanger Bemühungen“  Beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ 2016 (vormals Bundeswettbewerb Kommunaler Klimaschutz) des Bundesumweltministeriums sicherte sich Karlsruhe mit seiner Bewerbung „Anpassung an den Klimawandel – Bestandsaufnahme, Strategie, Umsetzung“ einen Platz auf dem Siegerpodest und ein Preisgeld von 25.000 Euro. www.klimaschutz.de/de/wettbewerb2016 I StadtZeitung vom 2. Dezember 2016 – Weitsichtiges Vorgehen Nicht unerwähnt bleiben soll, dass auch externe Einrichtungen aus Karlsruhe bei nationalen und internationalen Wettbewerben reüssieren. Hier lässt sich aktuell die Verleihung des deutschen Energy Awards 2016 an die T.P.I. Trippe + Partner Ingenieurgesellschaft für ein von T.P.I. geplantes Hochleistungs-Rechenzentrum mit einem um 80 Prozent verringerten Stromverbrauch nennen. Ein weiteres Beispiel: Das KIT erhielt für sein nachhaltig und energetisch vorbildlich saniertes Kollegiengebäude Mathematik auf dem Campus Süd den Deutschen Hochschulbaupreis 2016. BNN vom 5. April 2016 – Baupreis für Mathegebäude AUSBLICK Gemeinsam mit mehreren Partnern, darunter der Stadt Karlsruhe und der TechnologieRegion Karlsruhe hat das Netzwerk fokus.energie einen Förderantrag beim Land für einen „Dynamo – Der Energie-Accelerator BW in der TechnologieRegion Karlsruhe“ gestellt. Ziel des geplanten Gründerzentrums ist es, „Start-up“-Unternehmen im Energiebereich auf ihrem weiteren Weg gezielt zu fördern und durch geeignete Räumlichkeiten zu unterstützen. Im Falle einer Realisierung wäre der Energie-Accelerator ein weiteres wichtiges Aushängeschild für die Außenpositionierung Karlsruhes als Energiezentrum. Eine Entscheidung des Landes steht noch aus. Die TechnologieRegion Karlsruhe wird derzeit institutionell weiterentwickelt und 2017 in die Rechtsform einer GmbH überführt. In diesem Zuge wird die TRK ihre Zusammenarbeit mit fokus.energie intensiveren. Perspektivisch soll fokus.energie zum zentralen Netzwerkknoten Energie ausgebaut und damit für die Region Impulsgeber und Motor für technologische und konzeptionelle Innovationen im Energiesektor werden. Gemeinsam mit fokus.energie arbeitet die TRK daher an der Erstellung einer Regionalstrategie „Energie“, als energiefachliche und -politische Richtschnur für die kommenden Jahre und Basis der strategischen Neuaufstellung der EnergieRegion. JJJ JJ Nachhaltigste Großstadt 2015: Die frühere Box-Weltmeisterin Regina Halmich aus Karlsruhe überreichte BM Stapf die Auszeichnung. Umweltpreis für Unternehmen 2016: Umweltminister Franz Untersteller bei der Preisverleihung mit den Stadtwerken Sonderpreis „Unternehmensmotivation“: Beim „Leitstern Energieeffizienz“ konnte sich Karlsruhe 2016 bereits den dritten Preis in Folge sichern. Klimaschutz durch Aufforstung: Projektgebiet Puntos Verdes in Ecuador Gelebte Klimapartnerschaft: Projektbesprechung mit Karlsruher Delegation in San Miguel de los Bancos Gruppenbild: Gäste der internationalen Abschlusskonferenz „50 kommunale Klimapartnerschaften“ in Karlsruhe UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 25 M 10 I INTERNATIONALE KLIMASCHUTZPROJEKTE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 8) und dritten Fortschrittsbericht (S. 21 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Unterstützung von Projekten der Entwicklungszusammen- arbeit (Partnerschaftsbörse Eine Welt) Extern Seit 1987 n.b. Grundfinanzierung durch Stadt Karlsruhe Städtepartnerschaften: Energie- und klimaschutzbezogene Kooperation, insbesondere:  Technischer Austausch Kommunalbetriebe Krasnodar  TANDEM-Projekt Karlsruhe -Nancy SwK UA Seit 2007 Seit 2015 n.b. Internationale Aktivitäten des EnergieForum Wifö Laufend n.b. Siehe auch M 78 Emissionshandel-Projekte  Karlsruher Klimafonds  Klimaneutralstellung „NaturGas“ KEK SWK Seit 2012 Seit 2013 4.250 t n.b. Siehe M 8 Siehe M 33 Klimapartnerschaft mit San Miguel de los Bancos (Ecuador), derzeit mit folgenden Bausteinen  Waldklimaprojekt Puntos-Verdes  Artenschutzstiftung Zoo  Schulpartnerschaft Neureut  Nakopa CO2 („Carbon Offset Projekt – Aufforstung in San Miguel de Los Bancos, Ecuador“) ABZ, KEK, Zoo, SZ Neureut Seit 2015 11.593 t n.b. n.b. ca. 1.900 t STÄDTEPARTNERSCHAFTEN Das von den beiden Städtenetzwerken Klimabündnis und Energy Cities koordinierte Projekt TANDEM („Deutsch- französische Klimaschutzpartnerschaften für die lokale Energiewende“) bietet Kommunen aus Deutschland und Frankreich eine Plattform zum gegenseitigen Klimaschutzdia- log. Ausgehend von dem Projekt haben sich die beiden lang- jährigen Partnerstädte Karlsruhe und Nancy zu einer intensi- veren Vernetzung bei ausgewählten Klimaschutzthemen ent- schlossen. 2016 fanden zwei gegenseitige Fachtreffen statt, bei denen Erfahrungen und Projektideen zu vorher festgelegten Schwerpunktthemen ausgetauscht wurden (unter anderem Gebäudesanierung und Quartierskonzepte sowie die klimaschutzbezogene Öffentlichkeitsarbeit). Ein konkretes Ergebnis bildet die pilothafte Übertragung der in Nancy erfolgreich etablierten Thermografie-Stadtrundgänge (siehe dazu M 62). Auch ein gemeinsames Projekt für die Klimaschutzkampagne ist angedacht. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/klimaschutz/Klima- projekte/tandem.de I Siehe auch StadtZeitung vom 20. Mai 2016 – Klimaschutz, Wirtschaft und Kultur KLIMAPARTNERSCHAFT Die Stadt Karlsruhe startete Anfang 2015 – eingebettet in ein bundesweites, vollfinanziertes Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – in eine Partnerschaft mit der Stadt San Miguel de los Bancos in Ecuador. Das Projekt wird von der KEK fachlich betreut und von der Stabsstelle Außenbeziehungen politisch-strategisch begleitet. Es ist Teil der Internationalisierungsstrategie der Stadt Karlsruhe und beinhaltete neben mehreren gegenseitigen Delegationsbesuchen die Ausarbeitung eines gemeinsamen Aktionsprogramms. Dieses enthält konkrete Maßnahmen, die in den nächsten Jahren gemeinsam angegangen werden sollen, wie etwa die Erarbeitung eines Abfallwirtschaftskonzept für die Partnerstadt, Umweltbildungsprojekte sowie Maßnahmen zur Aufforstung, Klimaanpassung und zum nachhaltigen Tourismus. Die Klimapartnerschaft wird derzeit von unterschiedlichem Engagement Karlsruhes in Ecuador flankiert: Dazu zählt das seit 2012 laufende Waldklimaprojekt Puntos Verdes der KEK mit dem Umweltzentrum Mindo Lindo (siehe M 8). Zudem engagiert sich der Zoo Karlsruhe über die im August 2016 gegründete Artenschutzstiftung in Ecuador. Ein weiterer Baustein ist die während der Projektlaufzeit entstandene Schulpartnerschaft zwischen dem Gymnasium Neureut und dem Gymnasium San Miguel de Los Bancos. Im November 2016 fand die internationale Abschlusskonferenz der fünften Phase des Bundesprojekts „50 kommunale Klimapartner- schaften“ in Karlsruhe statt. Dort wurden die Handlungspro- gramme aller zehn deutscher und lateinamerikanischer Klimapartnerschaften vorgestellt. Als erstes Projekt von Karlsruhe und San Miguel de los Bancos soll (angekoppelt an das schon laufende Waldklimaprojekt Puntos Verdes) eine Wiederaufforstung zur Kompensation von Flugemissionen umgesetzt werden. Dafür liegt bereits eine Förderzusage des BMZ vor. Derzeit werden vertragliche Details abgestimmt. www.karlsruhe.de/b4/international/entwicklungszusammenarbeit/ ecuador.de I artenschutz.karlsruhe.de I GR-Sitzung vom 19. Juli 2016, TOP 9: Klimapartnerschaft zwischen Karlsruhe und San Miguel de Los Bancos (Ecuador) – Sachstand und weiteres Vorgehen I StadtZeitung vom 15. Mai 2015 – Klima-Konferenz für Partnerschaft I StadtZeitung vom 29. April 2016 – Delegation stimmte in Ecuador Handlungskatalog ab I StadtZeitung vom 29. Juli 2016 – Klimapartnerschaft mit San Miguel de Los Bancos (Ecuador) I BNN vom 24. August 2016 – Karlsruhe schützt Arten in Ecuador I StadtZeitung vom 25. November 2016 – Auf die Kommunen kommt es an Eine ebenfalls diskutierte, ggf. klimaschutzbezogene Partnerschaft mit einer Kommune im afrikanischen Burundi, steht derzeit aufgrund der politisch instabilen Situation im Land nicht mehr zur Debatte Siehe GR-Sitzung vom 16. Februar 2016, TOP 10: Prüfung einer Projektpartnerschaft mit dem baden- württembergischen Partnerland Burundi INTERNATIONALE AKTIVITÄTEN DES ENERGIEFORUMS Im Berichtszeitraum konnte vor allem die Zusammenarbeit mit der indischen Partnerregion Pune intensiviert werden. Als 26 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT konkrete, vermittelte Projekte lassen sich die Entwicklung einer klimaneutralen Wohn-und Geschäftssiedlung in der Region, der Aufbau eines „Smart Grid Models“ in Zusammenarbeit mit dem KIT für die Stadt Pune sowie die Planung einer Energie- und Kälteversorgung auf Basis von Biogas und Geothermie für ein Agrikulturareal in der Nähe von Pune nennen. Ein weiterer Bestandteil der internationalen Aktivitäten ist die gemeinsam mit der European Organisation for Sustainable Development (EOSD) ausgerichtete „Global Sustainable Finance Conference“ mit der Verleihung der Karlsruhe Sustainable Finance Awards. Die Veranstaltung fand 2014 bis 2016 jährlich statt. Auch das „International Greening Education Event“ geht auf die gleiche Zusammenarbeit zurück. Die jährliche Konferenz bringt Pädagogen und Entscheidungsträger aus der Politik aus allen Ländern nach Karlsruhe. In Kooperation mit der Karlsruhe Tourismus GmbH organisierte das EnergieForum darüber hinaus mehrere Energie- und Technologietouren in und um Karlsruhe für internationale Gäste. Siehe auch StadtZeitung vom 29. April 2016 – Partnerschaft mit Pune geht einen Schritt weiter I StadtZeitung vom 12. August 2016 – Für nachhaltigeres Finanzsystem SONSTIGES  Mit den zusätzlichen Einnahmen für das klimaneutrale Erdgasprodukt „NaturGas“ (siehe M 33) unterstützen die Stadtwerke Karlsruhe weiterhin ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt gemäß dem Clean Development Mechanism (CDM) in Vietnam. www.stadtwerke- karlsruhe.de/swk/privatkunden/erdgas/klimaschutzprojekt.php  Der städtische Postdienstleister Arriva versendet die Briefsendungen der Stadt Karlsruhe CO2-neutral. Für das Sendungsaufkommen der Stadt im Jahr 2015 wurde eine CO2-Emission von umgerechnet 45 Tonnen berechnet und durch Arriva im Folgejahr über ein Biomasse-Projekt in Südamerika kompensiert. Über die Partnerschaftsbörse Eine Welt wurden 2014 und 2015 insgesamt 32 Projekte mit 66.500 Euro unterstützt, darunter auch eine Solaranlage für eine Medizinstation in Madre (Mexiko) oder die Beschaffung von Lernmaterialien und Computer für die Ausbildung von Solarteurinnen und Solarteuren in Abomey-Calavi (Benin). Das Gymnasium Neureut erhielt für seine Schulpartnerschaft mit Los Bancos ebenfalls einen Zuschuss. partnerschaftsboerse-eine- welt.karlsruhe.de Abschluss des 1. TANDEM-Treffens mit Nancy: Gemeinsame Pflanzung einer Winterlinde auf dem Gelände der Oberwaldschule Aue Erfolgreicher Gründungsakt: Start der Artenschutzstiftung im Exotenhaus des Zoos Nachhaltige Finanzen im Blick: Karlsruhe Sustainable Finance Awards 2016 M 11 I NETZWERK KLIMASCHUTZSTÄDTE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 8 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 22 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Kontinuierlicher Austausch mit anderen Kommunen im Rahmen von bestehenden Mitgliedschaften, Kooperationen und Projekten* Unter- schiedlich Laufend n.b. Zum Teil vertieft durch Mitarbeit in Arbeitskreisen oder Vorsitztätigkeiten * Zum Beispiel Städtetag, Klimaschutzbündnis, EUROCITIES, European Energy Award, TRION Climate, AGFK-BW, DACH-Projekt u.a. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 27 4.2 MASSNAHMENBEREICH STADTPLANUNG UND GRUNDSTÜCKSVERKEHR M 12 I KLIMAGERECHTE BAULEITPLANUNG STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 10) und dritten Fortschrittsbericht (S. 24 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Nutzung von energie- und klimaschutzbezogenen Festsetzungsmöglichkeiten in Bebauungsplänen StPlA Laufend n.b. Zum Beispiel zu Dach- und Fassaden- begrünung, Gebäudeausrichtung, Zulassung von Solaranlagen bei Ausschluss von Dachaufbauten Bei vorhabenbezogenen Bebauungsplänen Anforderung eines Energiekonzepts StPlA Laufend n.b. Ziel: Realisierung eines Energiestandards über EnEV Berücksichtigung von Energie- und Klimaschutzaspekten bei städtebaulichen Wettbewerben und Rahmenplänen StPlA Laufend n.b. ENERGIESTANDARDS IN BEBAUUNGSPLÄNEN Wie bereits im dritten Fortschrittsbericht beschrieben, gehört die Vorlage eines Energiekonzepts zu den Grundanforderungen bei vorhabenbezogenen Bebauungsplänen. Allerdings ist damit nicht unbedingt gewährleistet, dass auch ein höherer Energiestandard bei den zu errichtenden Gebäuden umgesetzt wird. Um die Verhandlungsposition gegenüber Vorhabenträgern zu stärken, strebt das Stadtplanungsamt deshalb eine höhere Verbindlichkeit dieser Anforderung durch einen politischen Beschluss an. Eine entsprechende Vorlage orientiert am KfW- Effizienzhausstandard 55 bereitet der Umwelt- und Arbeitsschutz derzeit für die stadtinterne Abstimmung aus (siehe dazu auch M 14). RAHMENPLAN ZUKUNFT NORD Für die weitere bauliche Entwicklung des Gebiets östlich des Alten Flugplatzes von der New-York-Straße bis zur Lilienthalstraße soll ein Rahmenplan die notwendigen Grundlagen für den anstehenden Bebauungsplan liefern. Um das neue Quartier besonders zukunftssicher zu gestalten, wurde dieser nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) zertifiziert. Das Nachhaltigkeitskonzept des DGNB-Systems betrachtet alle wesentlichen Aspekte des nachhaltigen Bauens in den Themenfeldern Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte, technische Qualität, Prozessqualität und Standort. Mit einem Erfüllungsgrad von 82,5 Prozent erhielt der Rahmenplan „Zukunft Nord“ das Platin-Zertifikat und damit die bestmögliche Auszeichnung. Bestandteil des Zertifizierungsprozesses waren auf der energetischen Ebene unter anderem verschiedene Variantenprüfungen für die Energieversorgung (darunter auch eine auf Basis einer Abwasserwärmenutzung, da ein Hauptwassersammler das Gebiet durchkreuzt). Voraussichtlich wird die Variante mit Fernwärme umgesetzt, die auch Bestandteil der DGNB- Zertifizierung war und hier aufgrund des sehr niedrigen Primärenergiefaktors der Karlsruher Fernwärme zu einer besonders hohen Bewertung führte. SONSTIGES Ein weiteres aktuelles städtebauliches Entwicklungsprojekt im Wohnbereich stellt die angestrebte Bebauung in den Gewan- nen Oberer Säuterich und Hinteräcker in Durlach-Aue dar. Für das (noch nicht abgeschlossene) konkurrierende städtebauliches Entwurfsverfahren wurden hier mehrere energie- und klimarelevante Vorgaben definiert, außerdem waren die teilnehmenden Büros aufgefordert, alternative Energieversorgungsvarianten für das Gebiet vorzuschlagen. M 13 I HOHER ENERGETISCHER STANDARD VON STÄDTISCHEN NEUBAUTEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 10 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 25) und die ausführlicheren Portraits einiger Neubauprojekte im Energiebericht 2015 (S. 24 ff) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Planung städtischer Neubauten nach Passivhausstandard HGW Seit 2012 n.b. Im Zeitraum vor 2012 geplante Projekte teilweise mit deutlicher Unterschreitung der EnEV Neubauten städtischer Gesellschaften teilweise mit erhöhten Standards VOWO u.a. n.b. n.b. STÄDTISCHE NEUBAUTEN Im Berichtszeitraum wurden mehrere Neubauten und Erweiterungen bestehender Gebäude fertig gestellt, die gemäß Energieleitlinie größtenteils nach Passivhausstandard geplant wurden:  Erweiterung der Walter-Eucken-Schule  Neubau des sechsgruppigen Schülerhortes mit Erweiterung der Waldschule Neureut  Neubau einer Ganztageseinrichtung in der Anne-Frank- Schule (abweichender Standard: EnEV 2009 – 30 Prozent) 28 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT  Erweiterung des Max-Planck-Gymnasiums  Erweiterung des Fichte-Gymnasiums (abweichender Standard: EnEV 2009 – 30 Prozent)  Erweiterung der Friedrich-Realschule (abweichender Standard: EnEV 2009 – 30 Prozent)  Neubau Integrierte Leistelle  Neubau, 2. Bauabschnitt Grundschule Am Wasserturm (kurz vor Fertigstellung) Als neue Bauvorhaben mit Passivhausplanung, die bereits begonnen oder kurz vor Baubeginn stehen, lassen sich insbesondere nennen:  Neubau Hauptfeuerwache  Erweiterung der Drais-Grund- und Gemeinschaftsschule  Erweiterung der Weiherwaldschule  Ersatzneubau Augustenburg-Gemeinschaftsschule  Aufstockung und Sanierung der Heinrich-Hertz-Schule Die Planung der Neubauten erfolgt bei kommunalen Gebäuden immer mit dem Ziel des Passivhausstandards mit einem Heizwärmebedarf von maximal 15 kWh pro m² und Jahr sowie einem maximalen Primärenergiebedarf von 120 kWh/m²a. Im Rahmen der Planung müssen bei Bedarf jedoch projektbezogene Abstriche im konstruktiven und technischen Aufwand vereinbart werden, wenn die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Details sich nicht hinreichend im Lebenszyklus darstellen lässt. Gerade bei Gebäuden mit geringen Volumen kann der Passivhausstandard deshalb oft nicht vollständig erreicht werden. Im besonderen Fokus der Öffentlichkeit stehen die Planungen für ein neues Fußballstadion im Wildpark, für das im Dezember 2016 das europaweite Vergabeverfahren gestartet wurde. Auch hier werden die Leitlinien für Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz verpflichtend zum Einsatz kommen. Dazu gehören beispielsweise eine hochgedämmte Gebäudehülle für beheizte Bereiche, eine mechanische, sich bedarfsgerecht anpassende Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung für Aufenthaltsbereiche und eine sinnvolle Begrenzung der Kühllasten durch Verschattungen, Reduktion innerer Wärmelasten und Begrenzung der konditionierten Bereiche. Ebenso ist zur Beleuchtung eine weitreichende Verwendung von LED-Leuchtmittel vorgesehen. Das Stadion soll klimaneutral betrieben werden, das heißt, die jährliche CO2-Bilanz aller verwendeten Energieträger soll ausgeglichen sein. Die Bieter sind aufgefordert, hierzu Konzepte vorzulegen. NEUBAUTEN STÄDTISCHER GESELLSCHAFTEN Die VOLKSWOHNUNG hat im Berichtszeitraum 2014 bis 2016 insgesamt zehn Gebäude neu errichtet. Diese wurden an Nahwärmenetze bzw. an das Fernwärmenetz angeschlossen und entsprechen dem KfW- Effizienzhausstandard 70. Als Reaktion auf die Verschärfung der energetischen Anforderungen der EnEV für Neubauten und eine entsprechende Anpassung der KfW- Förderstandards entwickelt die VOLKSWOHNUNG seit 2016 neue Projekte nur noch ausschließlich nach dem KfW- Effizienzhausstandard 55. KKKK KKKK Im Passivhausstandard geplant: Erweiterungsbau der Waldschule Neureut KfW 70-Standard: Neues Wohngebäude der VOLKSWOHNUNG in der Karl-Flößer-Straße in Obereut Markantes Funktionsgebäude: Neubau der Integrierten Leitstelle M 14 I KLIMASCHUTZVORGABEN IM STÄDTISCHEN GRUNDSTÜCKSVERKEHR STATUS I Umgesetzt, Anpassung angestrebt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 11) und dritten Fortschrittsbericht (S. 26) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Vorgabe „KfW-Effizienzhaus 70“ (Wohngebäude) bzw. EnEV 2009 -30 % (Bürogebäude) bei Grundstücksverkäufen der Stadt LA Seit 2013 n.b. Gemäß „Anforderungsliste ökologisch orientiertes Bauen“ und Beschluss Hauptausschuss vom 4. Dez.2012 Seit 2013 schreibt das Liegenschaftsamt bei allen zum Verkauf angebotenen städtischen Baugrundstücken vor, dass die darauf zu errichtenden Wohngebäude mindestens den Standard eines KfW-Effizienzhaus 70 erreichen müssen (bzw. EnEV -30 Prozent bei Bürogebäuden). Die Einhaltung der Standards ist über entsprechende Nachweise zu belegen. Zum 1. Januar 2016 trat auf Grundlage der zweiten Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung vom 18. November 2013 (EnEV 2014/EnEV 2016) eine Verschärfung der Energiestandards für Neubauten in Kraft. Dabei wurden die Vorgaben an den Primärenergieverbrauch um 25 Prozent angehoben, ebenso gelten seither höhere Anforderungen an die Qualität der Gebäudehülle. Dies hat zur Folge, dass das KfW-Effizienzhaus 70 nur noch einen UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 29 unwesentlichen Mehrwert gegenüber der neuen EnEV bietet. Insofern hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum 1. April 2016 die Wohnungsneubauförderung für das Effizienzhaus 70 eingestellt. Wer seither Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Energieeffizient Bauen“ erhalten möchte, muss mindestens die Anforderungen an ein KfW- Effizienzhaus 55 erfüllen. Sollte die Stadt Karlsruhe im Neubaubereich weiterhin ein Niveau über die EnEV hinaus realisieren wollen, würde dies eine Anpassung der Regelung und einen neuen Gremienbeschluss erfordern. Eine entsprechende Vorlage orientiert am KfW 55-Standard bereitet der Umwelt- und Arbeitsschutz derzeit für die stadtinterne Abstimmung aus. Hierbei fließen auch die abgefragten Erfahrungen aus anderen Großstädten ein. Angestrebt wird gleichzeitig eine höhere Verbindlichkeit für die Verhandlung mit Vorhabenträgern im Rahmen von Bebauungsplanverfahren (siehe M 12). 30 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT 4.3 MASSNAHMENBEREICH ENERGIEEFFIZIENZ M 15 I AUSBAU VON EFFIZIENTEN WÄRMEVERSORGUNGEN: KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG UND NAHWÄRME STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 12) und dritten Fortschrittsbericht (S. 27) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Unterstützung des KWK-Ausbaus der KWK, unter anderem  BHKW-Contractingangebote  Förderprogramm Mini-BHKW SwK Laufend n.b.* n.b. * Bestandteil der unter M 27/28 ausgewiesenen CO2-Reduktion durch Contracting Errichtung von Nahwärmenetzen, bislang vorwiegend  auf BHKW-Basis  mit Anschluss an die Fernwärme  auf Biomassebasis SwK und extern Laufend n.b. KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG Im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) setzt Karlsruhe sowohl bei der installierten thermischen Leistung mit 3.239 kW pro Tausend Einwohner als auch der installierten elektrischen Leistung mit 1.419 kW pro Tausend Einwohner (Daten für 2015) landesweit den Spitzenwert. Das ist ein Ergebnis des Wettbewerbs „Leitstern Energieeffizienz 2016“ aller teilnehmenden Stadt- und Landkreise. Fairerweise muss man erwähnen, dass in der ermittelten Grundsumme auch Groß-KWK-Anlagen Berücksichtigung fanden, das heißt für Karlsruhe beispielsweise der KWK-Betrieb beim Rheinhafendampfkraftwerk (RDK) oder beim Heizkraftwerk- West. Unabhängig davon zeigen die Zahlen aber einen stetigen Zubau im Bereich der dezentralen KWK-Nutzung. So waren Ende 2015 in Karlsruhe fast 190 BHKWs registriert. Damit hat sich die Anzahl von KWK-Anlagen seit 2007 verfünffacht (siehe Kennzahlenteil). Ein wichtiger Treiber für diese Entwicklung ist das Anlagencontracting der Stadtwerke. Über diese Dienstleistung konnten im Berichtszeitraum erneut zahlreiche Anlagen realisiert werden. Mittlerweile betreiben die Stadtwerke 64 BHKW auf Contractingbasis, vorrangig bei Gewerbekunden, aber auch in einigen Gebäuden der Wohnungswirtschaft oder bei größeren Wohneigentümergemeinschaften. Unter den neuen Anlagen befinden sich auch Sportstätten in Randlagen städtischer Bebauung. Hierfür wurden ursprünglich Versorgungsvarianten auf Biomassebasis entwickelt (siehe dritter Fortschrittsbericht), letztlich kamen diese auf Kundenwunsch aber nicht zustande. Stattdessen wurde in den meisten Fällen ein BHKW mit Flüssiggasversorgung installiert. Über das Förderprogramm für Mini-BHKW bezuschussten die Stadtwerke 2014 und 2015 zudem jeweils vier privat betriebene Anlagen. Siehe auch Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (2) – Grüne Konzepte Eine größere Veränderung gab es bei der KWK-Nutzung an der Deponie West: Seit Anfang 2016 wird das Deponiegas in einem neuen BHKW der Verkehrsbetriebe am Standort des benachbarten Betriebshofs in Strom und Wärme umgewandelt (siehe M 39/41). ERRICHTUNG VON NAHWÄRMENETZEN Kenntnisse über die Errichtung neuer Nahwärmeprojekte auf KWK-Basis liegen nicht vor. Als größere bekannte Beispiele der zurückliegenden Jahre lassen sich etwa das neue Nahwärmenetz der Gartenstadt im Krokusweg (BHKW mit Biogasbezug, seit 2011) oder die Erneuerung der Heizzentrale der Hardtwaldsiedlung für die Nahwärmeversorgung seiner Gebäude in Dammerstock nennen (Erdgas-BHKW, seit 2011). Siehe auch Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2015 (2) – Wirtschaftliche Heizungslösungen für die Wohnungswirtschaft Im Hinblick auf die Erneuerung älterer Nahwärmenetze hat derzeit vor allem der Bau der dritten Fernwärmehauptleitung große Bedeutung. So hat die VOLKSWOHNUNG 2015 mehrere große Nahwärmenetze in der Rheinstrandsiedlung, der Heidenstückersiedlung und in Oberreut auf Fernwärme umgestellt. Dabei handelt es sich um knapp 2.000 Wohnungen in großen Wohnanlagen, die ihren Wärmebedarf von fast sechs Megawatt bislang aus eigenen Heizzentralen bezogen. Die vorhandenen Nahwärmenetze wurden an das Fernwärmenetz angeschlossen und die alten Heizungsanlagen stillgelegt. Siehe auch Kundenzeitschrift „miteinander“ 2015 (2) – Aus Fernwärme wird Nahwärme Weiterhin im Umbruch ist die Nahwärmeversorgung auf Biomassebasis in Hohenwettersbach (Baugebiete 50 Morgen/Rehbuckel), wo nach Einstellung der Nassvergärung ein neues Konzept umgesetzt werden soll, um wieder mindestens eine hälftige Deckung des Wärmebedarfs aus Erneuerbaren Energien zu gewährleisten (siehe M 39/41). Ebenfalls eine Änderung wird es beim bestehenden Bioenergie-Nahwärmenetz der RaumFabrik im Zuge der Fernwärmeerweiterung nach Durlach geben: Hier ist 2018 eine Umstellung auf Fernwärme bereits vertraglich vereinbart. AUSBLICK Das Thema Nahwärmenetze entwickelt sich aus Sicht der Stadtwerke zu einem immer wichtigeren Aufgabenfeld. Derzeit erarbeiten die Stadtwerke in Abstimmung mit der Stadt konkrete Planungen für vier Nahwärmeinseln in Neureut und Durlach, die mit einem Erdgas-BHKW ausgestattet oder aus regenerativen Quellen versorgt werden sollen. Auch über die ausgegründete BES Badische Energie- Servicegesellschaft wird das Thema intensiv verfolgt. Diese wird im Rahmen eines Quartier-Bauprojekts in der Haid- und Neu-Straße ein eigenes Nahwärmenetz auf Basis von Fernwärme plus BHKW aufbauen. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 31 M 16 I FERNWÄRMEVERSORGUNG: AUSBAU DES FERNWÄRMENETZES UND ERHÖHUNG DER ANSCHLUSSZAHLEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 12 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 28 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Vertriebsoffensive / Fernwärmeaktionen zur Neukundenakquise SwK Laufend n.b. Ausbau des Fernwärmetzes: Lückenschlüsse, Nebenstränge SwK Laufend n.b. Ausbau des Fernwärmetzes: Große Erweiterungsprojekte  Anschluss neues Stadtquartier Südstadt-Ost  Wärmeversorgung Nord mit Anschluss Knielingen 2.0 und Kirchfeld-Nord  Neue Fernwärmeleitung bis Durlach (RaumFabrik)  Neue Fernwärmeleitung in die Rheinstrandsiedlung (und Weiterführung bis Rheinstetten) SwK Laufend 27.000 t/a* Baubeginn erfolgt, Fertigstellung 2018 Baubeginn erfolgt, Fertigstellung 2019 Bau der dritten Fernwärmehauptleitung SwK Seit 2012 ** * Bezogen auf Südstadt-Ost und Wärmeversorgung Nord ** Mittelfristig ca. 10.000 bis 15.000 t/a; Endausbau 20.000 t/a AUSWIRKUNGEN DER MIRO-ABWÄRME Die Anbindung der zweiten Ausbaustufe der Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) im Herbst 2015 an das städtische Fernwärmenetz (siehe M 18) hat deutliche Veränderungen der Beschaffungsstruktur zur Folge. So wurden 2015 bereits 234.00 MWh Abwärme von der MiRO in das städtische Netz eingespeist (einschließlich Wärmeversorgung Nord). Aus dem Rheinhafen- Dampfkraftwerk (RDK) der EnBW als zweitem Großlieferant stammten rund 341.000 Megawattstunden Wärme (zum Vergleich: rund 128.000 MWh mussten 2015 noch in Eigenerzeugung bereitgestellt werden). Dieses Verhältnis wird sich ab 2016 nochmals deutlich zugunsten der MiRO verschieben. Bereits erkennbar ist dies am Primärenergiefaktor: Er bestimmt die energetische Güte der Energiebereitstellung und gibt Auskunft über das Verhältnis zwischen eingesetzter Primärenergie und abgegebener Wärme. Durch die Inbetriebnahme der zweiten Ausbaustufe wird im Stadtnetz mittlerweile ein Primärenergiefaktor von 0,26 erreicht, was im bundesweiten Vergleich zu den Spitzenwerten gehört. Im Wärmenetz Nord, das ausschließlich mit Raffinerie-Abwärme versorgt wird, liegt der Wert sogar bei 0,02. Die spezifischen CO2-Emissionen der Fernwärme sinken im gleichen Zug von 112 Gramm pro Kilowattstunde (bilanziert für Bezugsjahr 2015) auf voraussichtlich unter 70 Gramm pro Kilowattstunde (angestrebt ab Bezugsjahr 2016). DRITTE FERNWÄRMEHAUPTLEITUNG Im Berichtszeitraum ist der Bau der dritten Fernwärmehauptleitung erheblich vorangeschritten: Im Januar 2015 konnte der erste Abschnitt durch Daxlanden und die Pulverhausstraße mit mehreren Seitenästen offiziell in Betrieb genommen werden. Über 2.300 Wohn- und Gewerbeeinheiten sind bereits an diesen neuen Leitungsteil angeschlossen, darunter größtenteils Wohnungsbestände der VOLKSWOHNUNG. Seit 2014 wird die dritte Fernwärmehauptleitung über die sogenannte Südschiene bis zum Karlsruher Hauptbahnhof verlängert und über mehrere Querspangen mit dem übrigen Netz verbunden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich Ende 2017 vollständig fertiggestellt sein. In weiteren Bauabschnitten folgen dann als „Südfortsatz“ die Weiterführung bis Rüppurr und ein weiterer großer Seitenast durch Oberreut bis zum Badeniaplatz. Siehe auch Staatsanzeiger Baden-Württemberg vom 21. März 2014 – Stadtwerke Karlsruhe bauen dritte Hauptleitung I StadtZeitung vom 13. Februar 2015 – Fernwärme für Süden I BNN vom 18. März 2016 – Mit voller Kraft in die Wärmewende Neue Zwischenmarke: In einem Wohnhaus in der Neureuter Dürerstraße befindet sich seit April 2015 die 30.000ste mit Fernwärme beheizte Wohnung. Auszeichnung vom Umweltminister: Das Abwärmeprojekt mit der MiRO zählt zu den Exzellenzbeispielen des Landes in Sachen Ressourceneffizienz. Begehrtes Anschauungsobjekt: Führung im Kellergeschosse des SYNUS-Gebäude mit den Absorptionskälteaggregaten 32 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT ERWEITERUNGSPROJEKTE Bereits schon in der Umsetzungsphase befindet sich der Ausbau des Fernwärmenetzes nach Durlach und in die Rheinstrandsiedlung. Mit dem im Frühjahr 2016 gestarteten Leitungsbau in Richtung Durlach wird die Fernwärme erstmals östlich der Autobahn weitergeführt. Wesentlicher Auslöser für das Projekt war die Entscheidung, die neu entstehende dm-Zentrale in der Untermühlsiedlung mit einem Wärmebedarf, der rund 300 Wohnungen entspricht, mit Fernwärme zu versorgen. Vorläufiger Endpunkt der neuen Trasse wird 2018 das Gelände der Raumfabrik in Durlach sein, wo die derzeit noch bestehende Holzfeuerung für die Nahwärmeversorgung ebenfalls auf Fernwärme umgestellt wird. Im Herbst 2016 haben die Stadtwerke mit dem Bau einer Fernwärmeleitung in die Rheinstrandsiedlung begonnen. Dort will der Mieter- und Bauverein insgesamt 49 Heizzentralen mit über 1.300 Wohnungen ans Fernwärmenetz anbinden. Die Stadtwerke werden die Leitung darüber hinaus bis 2019 in die neue Stadtmitte nach Rheinstetten weiterführen. Damit überwindet die Fernwärme zum ersten Mal die Karlsruher Stadtgrenze. Weitere aktuelle Expansionsfelder der Stadtwerke sind zudem Waldstadt- Feldlage und die Artillerie-Kaserne in der Weststadt. Siehe auch BNN vom 13. April 2016 – Fernwärmenetz wächst nach Durlach I BNN vom 16. September 2016 – Mit Micro-Tunneling unter der Autobahn durch I Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (4) – Go West: Fernwärme ERHÖHUNG DER ANSCHLUSSZAHLEN Die Anzahl der fernwärmebeheizten Wohnungen lag im Dezember 2016 bei über 33.000. Alleine im Zeitraum 2011 bis 2015 konnten die Stadtwerke rund 11.000 Wohneinheiten und 270 Gewerbebetriebe mit insgesamt 103 Megawatt Wärmeleistung als neue Fernwärmekunden dazugewinnen. Siehe auch StadtZeitung vom 24. April 2015 – Die Fernwärme ist weiterhin gefragt AUSBLICK Ziel der Stadtwerke ist es weiterhin, die Anzahl fernwärmebeheizter Wohnungen bis 2020 im Stadtgebiet auf mindestens 40.000 zu erhöhen. M 17 I FERNWÄRMEVERSORGUNG: NUTZUNG DER FERNWÄRME ZU KÜHLUNGSZWECKEN IM SOMMER STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 13) und dritten Fortschrittsbericht (S. 30) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Betrieb von Absorptionskälteanlagen „herkömmlicher Bauart“  Landratsamt Karlsruhe  Neubau Badische Versicherungen (BGV) SwK Seit 2003 Seit 2011 n.b. n.b. Hybrid gekühlte Anlage Pilotprojekte Absorptionskälteanlagen mit trockener Rückkühlung  Neubau SYNUS/GartenCarré  Bürotrakte Honsellstraße 35  Sanierung Stadtwerke-Hauptverwaltung SwK Seit 2014 Seit 2015 Ab 2017 125 t/a n.b. 100 t/a ABSORPTIONSKÄLTEANLAGE SYNUS/GARTENCARRÉ Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgte planmäßig im Frühjahr 2014. Die drei im Kellergeschoss des SYNUS- Gebäudes installierten Absorptionskälteaggregate sind seitdem immer wieder Ziel von diversen Fachexkursionen. Im März 2015 fand beispielsweise ein bundesweites Treffen von Absorptionskälteanlagenbetreibern in Karlsruhe statt. Fast durchweg positiv fielen die Betriebserfahrungen mit der neuen Technik in den ersten beiden Jahren aus. Allerdings konnte das System erst im Sommer 2016 einem vollständigen Belastungstest unterzogen werden, da nur hier die notwendigen Parameter erfüllt waren (unter anderem Hitzeperiode mit mehreren, aufeinander folgenden Tagen über 30 °C, weitgehend vollständige Flächenbelegung und entsprechend hohe Kälteabnahme). Um eine ausreichende Wirtschaftlichkeit unter Beweis zu stellen, müsste auch in Spitzenlastzeiten mindestens 60 Prozent des Kältebedarfs über die Absorptionsaggregate und damit aus Fernwärme gedeckt werden. Im Ergebnis lag der Deckungsgrad selbst an den heißesten Tagen mit Temperaturen über 35 °C höher als 70 Prozent, das heißt weniger als ein Drittel musste über die Kompressionskälte zugespeist werden. Die Stadtwerke haben deshalb bereits intern entschieden, mit der neuen Absorptionskältetechnik zukünftig auf breiter Basis weiterzuarbeiten. ABSORPTIONSKÄLTEANLAGE HONSELLSTRASSE 35 Ergänzend zum Pilotvorhaben im SYNUS/GartenCarré installierten die Stadtwerke 2015 eine baugleiche Anlage kleinerer Auslegung (50 kW) in einem eigenen Gebäude mit zwei Bürotrakten nahe des Heizkraftwerks West. Als Besonderheit ist die monovalente Betriebsweise ohne eine zusätzliche Spitzenlastabdeckung mit Kompressionskälte hervorzuheben. Die Anlage läuft seither problemlos und konnte auch an sehr heißen Tagen durchweg die gewünschten Temperaturen gewährleisten. ABSORPTIONSKÄLTEANLAGE STADTWERKE-ZENTRALE Die Stadtwerke haben im Mai 2015 mit der energetische Sanierung ihres Hauptverwaltungsgebäudes in der Daxlander Straße begonnen. Im Bereich der Klimatechnik wird hier ebenfalls eine spitzenlastdeckende konventionelle Kälteanlage mit einer Absorptionskälteanlage für die Grundlast kombiniert. Eine besondere Innovation stellt dabei die Verschaltung der Anlagen dar: Bei kühlen Außentemperaturen wird die Kühlleistung über das Rückkühlwerk mit Frischluft erbracht. Bei steigenden UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 33 Außentemperaturen deckt die Absorptionskälteanlage den Kältebedarf und im Hochlastbereich wird sie in Reihe vor die konventionelle Kältemaschine geschaltet. Dies ermöglicht maximale Betriebszeiten der Absorptionskälteanlage und einen besseren Wirkungsgrad der konventionellen Kälteaggregate. Energetisch soll hierdurch der jährliche Stromverbrauch für die Klimatisierung um rund 200 Megawattstunden sinken. Das entspricht sechs Prozent des Gesamtverbrauchs des Gebäudes. AUSBLICK Die Kälteerzeugung aus Fernwärme wird zukünftig als weitere Energiedienstleistung „ausgerollt“. Erste Gespräche mit interessierten gewerblichen Kunden haben bereits stattgefunden und zwei großen Neukunden wurden schon Angebote unterbreitet. Ziel der Stadtwerke ist es, die neue Technik vorranging im Contracting zu vertreiben, bei dem die Kunden die Dienstleistung über einen festgelegten Kältepreis finanzieren. Grundsätzlich sind aber auch andere individuelle Lösungen möglich, etwa ein Betriebsführungscontracting (für den Fall, dass eigener Wärmeüberschuss im Betrieb als Antriebsenergie zur Verfügung steht) oder die reine Wärmelieferung für selbst betriebene Absorptionskältemaschinen. M 18 I ABWÄRMENUTZUNG AUS DER INDUSTRIE: EINSPEISUNG IN DAS FERNWÄRMENETZ STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 13) und dritten Fortschrittsbericht (S. 31) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Abwärmenutzung der MiRO  1. Ausbaustufe  2. Ausbaustufe SwK Seit 2011 Seit 2015 ca. 100.000 t/a* Wärmeauskopplung RDK 8 SwK Seit 2014 ca. 70.000 t/a ** * Die CO2-Einsparung basiert auf einer prognostizierten Fernwärmeabgabe im Vergleich zum Primärenergieträger Erdgas. ** Unter der Annahme, dass mittelfristig gesamte Wärmeauskopplung aus Block 8 mit durchschnittlich 300.000 MWh erfolgt, gegenüber der Erzeugung von Frischwärme mittels Erdgas im Heizkraftwerk West ABWÄRMENUTZUNG MIRO Pünktlich zu Beginn der Heizperiode im Herbst 2015 konnten die Mineralölraffinerie Oberrhein und die Stadtwerke Karlsruhe die zweite Ausbaustufe der Wärmeauskopplung zur Nutzung von Prozessabwärme der Raffinerie für die städtische Fernwärmeversorgung in Betrieb nehmen. Startschuss für das neue Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 24 Millionen Euro war im Mai 2014. Bisher wurde Niedertemperatur-Prozessabwärme nur aus dem Werkteil 2 der Raffinerie ausgekoppelt. Mit der zweiten Ausbaustaufe erfolgt nun auch die Abwärmenutzung aus dem Werkteil 1. Zu den bisherigen 300.000 Megawattstunden Wärme pro Jahr kommen damit weitere 220.000 Megawattstunden hinzu. Mit hochmodernen und kompakten Wärmetauschern kann die Wärme aus den Prozessanlagen der beiden Werkteile abgegriffen und über eine fünf Kilometer lange Transportleitung zum Heizkraftwerk (HWK) West befördert werden. Die 2010 fertiggestellte Transportleitung war von Beginn an für die Wärmemengen aus beiden Ausbaustufen dimensioniert worden. Ein kleinerer Teil der ausgekoppelten Wärme – im Jahr 2015 rund 39.000 Megawattstunden – wird über eine zusätzliche Verteilerleitung Richtung Nord- Osten zu den beiden Neubaugebieten Knielingen 2.0 und Neureut-Kirchfeld geliefert. Insgesamt können durch das Gesamtprojekt pro Jahr bis zu 100.000 Tonnen CO2 vermieden werden. www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk/regio- nales/umwelt-nachhaltigkeit/prozessabwaerme.php I BNN vom 14. Mai 2014 – Raffinerie dreht Wärmehahn weiter auf I StadtZeitung vom 4. Dezember 2015 – Größte Zentralheizung der Stadt I Kundenzeitschrift „miteinander“ 2016 (1) – Raffinierte Abwärmenutzung I StadtZeitung vom 21. Oktober 2016 – Fernwärmeprojekt erneut honoriert WÄRMEAUSKOPPLUNG RDK 8 Nach rund sechs Jahren Bauzeit ging der neue Steinkohleblock im Rheinhafendampfkraftwerk (RDK) im Mai 2014 in Betrieb und lieferte im gleichen Jahr – neben dem bestehenden Kraftwerksblock RDK 7 – erstmals auch eine kleine Menge Fernwärme. In Abhängigkeit von der Fahrweise der beiden Blöcke wird dieser Anteil in den kommenden Jahren steigen. Aufgrund eines Schaltanlagenbrands und einer längeren Ausfallzeit von RDK 7 lag die Fernwärmebezugsmenge aus dem Rheinhafendampfk- raftwerk 2014 mit insgesamt 216.000 MWh erheblich unter den sonst üblichen Werten. Die Stadtwerke mussten dies durch eine deutliche Steigerung des Eigenerzeugungsanteils kompensieren. Im Jahr 2015 stieg der Wärmebezug aus dem RDK wieder deutlich auf rund 341.000 MWh. Siehe auch BNN vom 9. Juli 2014 – Neuer Kohleblock nach sechs Jahren am Netz I StadtZeitung vom 17. Oktober 2014 – Strom und Fernwärme aus Steinkohle 34 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT M 19 I ABWÄRMENUTZUNG AUS DER INDUSTRIE: SCHAFFUNG VON WÄRMEVERBÜNDEN STATUS I Erste Aktivitäten für mögliche Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im dritten Fortschrittsbericht (S. 31) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG „Energieeffizientes Gewerbegebiet“  Pilotprojekt „Pfannkuchareal“  INTERFLEX Wifö IREES 2014/2015 2016-2018 n.b. n.b. Siehe unter M 75-77 Das im letzten Fortschrittsbericht angeführten Sondierungsgespräche mit der KEA (Projektidee gewerbliche Abwärmebörse) führten zu keiner Projektumsetzung in Karlsruhe. Ein wesentlicher Grund hierfür war das bereits angelaufene Pilotprojekt der Wirtschaftsförderung im „Pfannkuchareal“, mit dem ähnliche Ziele verfolgt wurden (siehe unter M 75-77). M 20 I WÄRMENUTZUNG AUS ABWASSER STATUS I Nur eingeschränkte Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 13) und dritten Fortschrittsbericht (S. 31 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Installation einer Abwasserwärmepumpe beim neuen Rechenhaus im Klärwerk TBA Ab 2017 n.b. Die Abwasserwärmepumpe zur Wärmeversorgung des neuen Rechenhauses im Klärwerk befindet sich derzeit in Realisierung, eine Inbetriebnahme ist 2017 vorgesehen. Eine neue Option für eine Abwasserwärmenutzung im größeren Stil ergab sich im Zuge der Planung für ein großes Einrichtungskaufhaus am Weinweg. Nach dem letzten Stand des Energiekonzepts plant der Investor die Wärme- und Kälteversorgung zu großen Teilen über Wärmepumpen sicherzustellen, die die Abwasserwärme Landgrabens nutzen. Die erforderlichen Detailabstimmungen mit dem Tiefbauamt laufen derzeit noch. Das Projekt hätte Pilotcharakter sicherlich auch über Karlsruhe hinaus. Im Rahmen der DGNB-Zertifizierung des Rahmenplans „Zukunft Nord“ in der Nordstadt wurde auch eine Energieversorgungsvariante mit Wärmepumpen und Abwasserwärme näher geprüft. Nach derzeitigem Stand wird aber die Variante mit Fernwärme den Vorzug erhalten (siehe M 12). M 21 I PILOTPROJEKTE ZUR ENERGIEEFFIZIENTEN ENERGIE- UND WÄRMEVERSORGUNG STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 13 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 32 ff.) Auf eine Einzelübersicht von Maßnahmen wird für den vorliegenden Bericht bewusst verzichtet, da deren Anzahl ohnehin kaum noch zu überschauen ist. Viele Pilotprojekte, oftmals mit Bundes- oder Landesförderung, sind Bestandteil der Umsetzung anderer Maßnahmen und werden an den jeweiligen Textstellen kurz erläutert. Hinzu kommen Maßnahmen externer Akteure ohne städtische Beteiligung. Die Maßnahme kann deshalb vollumfänglich als in Umsetzung angesehen werden. M 22 UND M 23 I ENERGETISCHE OPTIMIERUNG KOMMUNALER LIEGENSCHAFTEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 14 ff.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 35 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Umsetzung energetischer Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des Bauunterhalts HGW und Eigentümer modelle Laufend n.b.* Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen über den verwaltungsinternen Klimaschutzfonds Laufend Siehe M 8 Umsetzung energetischer Sanierungsmaßnahmen bei städtischen Gesellschaften Kli, SwK, VOWO u.a. Laufend n.b.* * Einsparberechnungen liegen zu einer Vielzahl von Einzelprojekten vor. Letztlich spiegeln sich die Sanierungsmaßnahmen im kontinuierlich sinkenden Wärme- und Strombedarf städtischer Liegenschaften wider, siehe dazu unter M 4 bzw. den aktuellen Energiebericht 2015. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 35 AKTIVITÄTEN DES HGW Im Rahmen der Bauunterhaltung städtischer Gebäude entwickelt das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft für jeden Doppelhaushalt Sanierungsmaßnahmen, die vielfach auch zu energetischen Verbesserungen führen. Eine genaue Abgrenzung der energiebezogenen Maßnahmen ist dabei nicht möglich, diese lassen sich von den überwiegenden Anlässen der Substanzerhaltung, Renovierung und Instandsetzung kaum mehr trennen. Im Berichtszeitraum lassen sich insbesondere folgende abgeschlossene Sanierungsvorhaben nennen, bei denen der energetische Aspekt besonders im Vordergrund stand:  Umbau und Sanierung der Kita Frühlingsstraße (unter anderem Dach, Fenster, Lüftung) Siehe Energiebericht 2013, S. 22 f.  Energetische Sanierung des H-Baus am Max-Planck- Gymnasium Siehe Energiebericht 2015, S. 60  Umbau und Sanierung des Tulla-Bades zum Exotenhaus (unter anderem Fenster, Fassade und Haustechnik)  Umbau und Modernisierung Feuerwehrgerätehaus Stupferich (unter anderem Fenster und Fassade)  Dämmung von Dachböden an zahlreichen Schulen und Verwaltungsgebäuden Ergänzend zu den „normalen“ Haushaltsprojekten führt das HGW mit Mitteln des verwaltungsinternen Klimaschutzfonds seit 2012 zusätzliche Maßnahmen durch, die zu unmittelbaren Energie- und damit Kosteneinsparungen führen. Schwerpunkte im Berichtszeitraum bildeten die Dämmung von Decken hin zu nicht beheizten Dachböden (rund 40 abgeschlossene oder noch in Umsetzung befindliche Einzelprojekte), Beleuchtungssanierung durch LED-Technik (ca. 15 Einzelprojekte, darunter zwei große Parkgaragen) und die Installation mehrerer Photovoltaikanlagen (siehe M 35). Als Grundlage für Sanierungen gibt das HGW integrierte Energieanalysen in Auftrag, um Sanierungsvarianten bewerten und insbesondere auch zeitlich gestaffelte Maßnahmen besser aufeinander abstimmen zu können. Beispielhaft zu nennen im Berichtszeitraum wären Energiekonzepte für die Heinz-Barth-Schule, die Stadtgärtnerei Rüppurr sowie das Hauptgebäude der Walter- Eucken-Schule. Ein wichtiger Finanzierungsbaustein sowohl für Maßnahmen des Klimaschutzfonds als auch der Bauunterhaltung sind externe Fördermittel. 2014 und 2015 konnte das Energiemanagement insgesamt rund eine Million Euro Zuschüsse für 24 Projekte einwerben. Der größte Teil stammt aus dem Klimaschutz-Plus-Programm des Landes, zum Beispiel für die LED-Sanierungen der Tiefgaragen am Festplatz und Hauptbahnhof. Siehe auch StadtZeitung vom 2. September 2016 – Stromsparen in zwei Parkhäusern Weiter ausgebaut wurde im Berichtszeitraum zudem die Nutzung des Contractings, das bei allen heizungstechnischen Sanierungsvorhaben als eine Variante geprüft wird. Zu den neuen, gemeinsam mit den Stadtwerken umgesetzten Projekten gehören die Augustenburg Gemeinschaftsschule mit dem Hallenbad Grötzingen (Gaskessel und BHKW), die Riedschule (Gaskessel) und das Schulzentrum Neureut (Fernwärme). Insgesamt werden derzeit 14 Anlagen auf Basis eines Contractings betrieben. Siehe auch GR-Sitzung vom 26. April 2016, TOP 36: Energieliefer- und Energiespar-Contracting – Erfahrungen und Potentiale der Stadt Karlsruhe HHH Gut kombiniert: Die LED-Sanierung im Parkhaus Kongresszentrum wurde aus Mitteln des Klimaschutzfonds und mit Zuschüssen des Landes finanziert. Natürlicher Dämmstoff: Dachbodendämmung mit Neptunfasern an der Grundschule Wolfartsweier Pilotprojekt zur Klimaanpassung: Sanierter H-Bau am Max-Planck-Gymnasium mit automatisch gesteuerten Oberlichtern EIGENTÜMERMODELLE Bei den Dienststellen mit Eigentümerfunktion erfolgt ein Großteil von Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des Klimaschutzfonds. Besonders hervorzuheben ist dabei der Zoo. Er setzte 2014 ein erstes Maßnahmenpaket um, das neben der Installation von je zwei Photovoltaik- und Solarthermieanlagen breiter angelegte Austauschaktionen bei Pumpen und Beleuchtungsträgern sowie technische Optimierungen in einzelnen Gebäuden umfasste (zum Beispiel Abwärmenutzung von Kompressoren, Wärmerückgewinnung, Heizungsregelungen). Alleine durch dieses erste Umsetzungspaket ist es gelungen, den Gesamtenergieverbrauch des Zoos um fast ein Fünftel zu senken. Für den Klimaschutzfonds 2015/2016 hat der Zoo gemeinsam mit der KEK zwei weitere „Einsparpakete“ aufgelegt, darunter beispielsweise mehrere Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung, der Tausch weiterer Pumpen oder auch Maßnahmen an Gebäudehüllen (Betriebshof und Raubtierhaus). Ein Teil davon wurde im Laufe von 2016 bereits umgesetzt. Siehe auch StadtZeitung vom 18. Juli 2014 – Zoo will klimaneutral werden I StadtZeitung vom 15. April 2016 – Klimaneutral als Vision Die Bäderbetriebe führten mit Hilfe des Klimaschutzfonds ihre Pumpenoptimierungsstrategie in mehreren Bädern fort (Einbau Frequenzumrichter an Umwälzpumpen sowie Austausch von Pumpen gegen Hocheffizienzmodelle). Ein weiterer Schwerpunkt war die Beleuchtungssanierung in drei Bädern (Umstellung von Strahlern, Unterwasserleuchten und sonstigen Leuchten auf LED). Im Sonnenbad wurde die Be- und Entlüftung im Sanitärbereich verbessert (Einbau Wärmetauschermodul) und im Turmbergbad erstmalig eine 36 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Folienabdeckung am Schwimmerbecken montiert, um die nächtlichen Abstrahlverluste zu minimieren. Als weitere Beispiele lassen sich die Umstellung der Heizung auf eine energieeffiziente Gas-Brennwert Kaskade im Weiherhofbad oder die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach des Filtergebäudes im Turmbergbad nennen. Beim Friedhofs- und Bestattungsamt stellt die Abwärmenutzung des Krematoriums für ein neues Nahwärmenetz ein noch laufendes Großprojekt dar. Im kleineren Maßstab wurden zudem Pumpen und Beleuchtungsträger getauscht und eine PV-Anlage zur Eigenstromversorgung auf dem Sozial- und Betriebsgebäude errichtet. Teilweise in Umsetzung befindet sich ein großes Maßnahmenpaket mit rund 15 Einzelprojekten, das für die Fondsliste 2016 angemeldet wurde. Vorgesehen sind hier vor allem technische Optimierungen und Maßnahmen an der Gebäudehülle auf mehreren Stadtteilfriedhöfen, aber auch die Installation einer großen PV-Anlage auf dem Krematorium. Weitere Sanierungsprojekte für die aktuelle Fondsliste 2016 haben darüber hinaus erstmals das Marktamt (unter anderem Umstellung der Außenbeleuchtung auf LED auf dem Gelände des Großmarkts), das Amt für Abfallwirtschaft und die Branddirektion angemeldet. KLÄRWERK Im Klärwerk wird als erste biologische Reinigungsstufe eine Hochlastbelebung betrieben, die sich in fünf Belebungsstraßen gliedert, wobei jede Straße aus einem Kopf-, Mittel- und Endbecken besteht. In sämtlichen Becken plant das Tiefbauamt einen Ersatz der vorhandenen Oberflächenkreiselbelüfter durch feinblasige Druckluftbelüftungsaggregate, die zugleich erheblich energieeffizienter sind. Nachdem bis 2012 zunächst die Endbecken aller fünf Belebungsstraßen damit ausgestattet wurden, läuft seit 2015 die Umstellung der fünf Mittelbecken. Mit der Maßnahme wird eine Stromverbrauchsreduzierung von rund 120 MWh pro Jahr erwartet. Eine weitere umfassende Modernisierung findet zudem bei den beiden Rücklaufschlammpumpwerken der biologischen Abwasserreinigung statt. Diese werden im Zuge einer Dezentralisierungsstrategie und dem Bau mehrerer Pumpensümpfe durch kleinere, dezentrale und energiesparende Pumpen ersetzt. STADTWERKE Die bedeutendste und aufwändigste bauliche Maßnahme im Gebäudebereich stellt die im Mai 2015 begonnene energetische Sanierung des Hauptverwaltungsgebäudes in der Daxlander Straße dar. Da die Fassade aus architektonischen und städtebaulichen Gründen in der bestehenden Form belassen wird, beschränken sich die Maßnahmen an der Außenfassade im Wesentlichen auf den Tausch der vierzig Jahre alten Doppelverglasung gegen eine moderne Dreifach-Wärmeschutzverglasung. Im Fokus der energetischen Sanierung stehen vor allem die komplette Erneuerung der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Beleuchtungstechnik. Im Bereich der Klimatechnik kommt dabei eine fernwärmebetriebene Absorptionskälteanlage zum Einsatz. Mitte 2017 soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein und zukünftig zu einer jährlichen Energieeinsparung von rund 30 Prozent (ca. 1.900 MWh) beitragen. Siehe auch BNN vom 19. Februar 2015 – Stadtwerke- Zentrale vorrübergehend bei der Europahalle Ende 2015 haben die Stadtwerke die veraltete Beleuchtung in ihrer Werkstatthalle und der Tiefgarage komplett saniert und über 150 Leuchten auf LED-Technik umgestellt. Zusammen mit einer intelligenten Beleuchtungssteuerung spart die Maßnahme rund 90 Prozent Energie und damit 46 Tonnen CO2-Emisssionen pro Jahr ein. Die Amortisationszeit liegt unter drei Jahren. Ein weiterer Schwerpunkt im Rahmen des Energiemanagement besteht in der Senkung des Eigenenergieverbrauchs bei technischen Versorgungsanlagen und -prozessen, wie folgende Beispiele aus dem Berichtszeitraum belegen:  Im Bereich Netzservice läuft bis einschließlich 2017 noch ein mehrjähriges Projekt zur Umstellung des 20- kV-Mittelpannungsnetzes von „gelöschtem Betrieb“ auf niederohmige Sternpunktbehandlung (NOSPE). Je Umspannwerk kann dadurch auf zwei kleinere Transformatoren – sogenannte Sternpunktbildner – verzichtet werden, was nach Abschluss des Programms eine dauerhafte Verlustenergieeinsparung von 288 MWh pro Jahr ermöglicht. Eine weitere größere Einzelmaßnahme wurde zudem im Umspannwerk Grünwinkel umgesetzt. Dort wurden die beiden aus den Jahren 1967 beziehungsweise 1969 stammenden Leistungstransformatoren durch moderne, verlustärmere Geräte ersetzt. Die beiden neuen Trafos verursachen im Vergleich zu ihren Vorgängern pro Jahr rund 225 MWh Verlustenergie weniger.  Im Bereich Fernwärme sind insgesamt sieben große Heizwasserpumpen für die Zirkulation des Fernwärmewassers im städtischen Rohrnetz zuständig. 2014 konnte mit der Installation und Inbetriebnahme einer neuen, durch Eigenmedium gekühlten Heizwasserpumpe ein erheblicher Effizienzfortschritt erzielt. VOLKSWOHNUNG Die VOLKSWOHNUNG hat im Berichtszeitraum insgesamt neun größere Liegenschaften energetisch nach unterschiedlichen KfW-Effizienzhausstandards (1 x KfW 100, 8 x KfW 85, 1 x KfW 55) und damit meist über Neubauniveau saniert (2014: vier Gebäude, 2015: zwei Gebäude und 2016: drei Gebäude). Die durch die Sanierungsmaßnahmen prognostizierte Wärmebedarfsreduktion beträgt schätzungsweise 1.415 MWh pro Jahr. KLINIKUM Im Zuge der umfangreichen Neubaumaßnahmen am städtischen Klinikum ist auch eine Modernisierung der Energie- und Anlagentechnik in Teilschritten geplant. Eckpfeiler des 33 Millionen-Projekts sind der Neubau einer Kältezentrale im Eingangsbereich der Kußmaulstraße und die komplette Erneuerung der Wärmezentrale im denkmalgeschützten Kesselhaus (Haus G). Hinzu kommen noch umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen auf dem Campus in Form neuer Kälte-, Wärme- und Stromleitungen. Der Startschuss für das komplexe Projekt erfolgte im April 2016 mit dem Spatenstich für die neue Kältezentrale. Hier werden zukünftig drei effiziente Turbokältemaschinen mit sechs Megawatt Gesamtleistung zum Einsatz kommen. Ebenfalls angelaufen ist Mitte 2016 die Erneuerung der UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 37 Wärmezentrale, wo zwei neue Dampfkessel und zwei BHKWs mit je 500 kW Leistung installiert werden. Die Fernwärmeübergabe mit zwölf Megawatt Anschlussleistung bleibt während der kompletten Sanierung in Betrieb. Insgesamt können nach Fertigstellung des Gesamtvorhabens rund 3.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. bauen- im-klinikum-karlsruhe.blogspot.de I Siehe auch BNN vom 22. April 2016 – Klinikum baut Energieversorgung um M 24 I STADTTEILSANIERUNGSPROJEKTE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 16) und dritten Fortschrittsbericht (S. 38 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Integrierte Quartiersentwicklung Rintheimer Feld VOWO Bis 2014 1.600 t/a Ausweisung neuer Sanierungsgebiete*  Rintheimer Feld (seit 2010)  Durlach-Aue (seit 2014)  Grünwettersbach (seit 2015) StPlA Laufend n.b. Zur Investitionsförderung privater Modernisierungsmaßnahmen in den Sanierungsgebieten siehe M 64 Effizienz-Konvoi Waldstadt KEK 2012-2014 n.b. Karlsruher Energiequartiere  Alt-Rintheim  Knielingen (Alt- und Neuknielingen)  Durlach-Aue  Wettersbach (Grünwettersbach und Palmbach) KEK Seit 2013 bzw. 2016 n.b.** Wesentliche Bausteine: Quartiers- Energiekonzept, Erstberatung und Information, Sanierungsbegleitung Wärmekonzept Ost – Wohnpark Grötzingen SwK 2013/2014 n.b. Keine Sanierungsmaßnahmen erfolgt Quartier Zukunft – Labor Stadt (Oststadt) KIT Seit 2013 n.b *Seit Inkrafttreten des Klimaschutzkonzepts sind noch weitere, bereits zuvor ausgewiesene Sanierungsgebiete zu nennen: Innenstadt West (bis 2011), City- West (bis 2013), Mühlburg (seit 2007), Stadtumbaugebiet Alter Schlachthof (seit 2007) **Nach den Ergebnissen des Energiekonzepts für Alt-Rintheim könnte der Energiebedarf im Quartier – im Falle einer Modernisierung aller als sanierungsbedürftig eingestuften Gebäude – von derzeit rund 29,1 GWh um ca. zwei Drittel auf 10,1 GWh gesenkt werden. Dies entspräche einer CO2-Minderung von 6.600 Tonnen pro Jahr. Dafür wäre ein Investitionsvolumen von geschätzten 45 Millionen Euro erforderlich. INTEGRIERTE QUARTIERSENTWICKLUNG RINTHEIMER FELD Die eigentlichen Sanierungsmaßnahmen an den Bestandsgebäuden wurden 2014 wie geplant beendet. Der gesamte Prozess der Quartiersentwicklung einschließlich der Nachverdichtung durch die Neubauten in der Forststraße und der Fertigstellung der noch laufenden Außengestaltungsmaßnahmen wird 2017 abgeschlossen sein. Im Vergleich zum Ausgangszustand tragen die Sanierungsmaßnahmen in Kombination mit der Umstellung auf Fernwärme nach Berechnungen der VOLKSWOHNUNG zu einer jährlichen CO2-Minderung von rund 1.600 Tonnen bei. AUSWEISUNG VON SANIERUNGSGEBIETEN Der zentrale Teil von Durlach-Aue als Sanierungsgebiet wurde 2014 zunächst in das Landessanierungsprogramm (LSP) aufgenommen. Ab 2015 erfolgte die Überführung in das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteil- zentren“ (ASP) als Bund-Länder-Programm. Der Gemeinderat hat die Sanierung im Juli 2014 formell mit einem Sanierungszeitraum bis Ende 2022 beschlossen. Ebenfalls erfolgreich war der aus der Rahmenplanung für die Höhenstadtteile hervorgegangene Antrag für ein vorgesehenes Sanierungsgebiet „Grünwettersbach“. Es wurde im März 2015 in das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (ASP) aufgenommen. Daraufhin hat der Gemeinderat nach Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen am 24. November 2015 das Sanierungsge- biet förmlich festgelegt. Der Sanierungszeitraum ist befristet bis Ende 2026. Aktuell laufen vorbereitende Untersuchungen für geplante Sanierungsgebiete in der „Innenstadt-Ost“ und in „Alt- Knielingen“. Die Untersuchungen in Alt-Knielingen knüpfen dabei an die Ergebnisse des Stadtteilentwicklungskonzeptes Knielingen 2030 an. Sie werden zudem durch ein energeti- sches Quartierskonzept ergänzt, das die KEK im Rahmen der Energiequartier-Initiative für Alt- und Neu-Knielingen erstellt (siehe dazu nachfolgend). Der Förderantrag für Alt- Knielingen wurde bereits im Oktober 2016 mit dem Ziel der Aufnahme in ein städtebauliches Erneuerungsprogramm ab 2017 gestellt. Für das Sanierungsgebiet „Innenstadt-Ost“ ist die Förderbeantragung im Laufe von 2017 zu erwarten. www.karlsruhe.de/b3/bauen/sanierung.de I Siehe GR-Sitzung vom 1. Juli 2014, TOP 9: Sanierungsgebiet „Landessanierungsprogramm (LSP) Durlach-Aue“ I StadtZeitung vom 11. Juli 2014 – Sanierung Durlach- Aue I StadtZeitung vom 20. März 2015 – Grünwettersbach drin I GR- Sitzung vom 24. November 2015, TOP 20: Vorbereitende Untersuchungen Grünwettersbach – Ergebnisbericht und förmliche Festlegung Sanierungsgebiet „Grünwettersbach“ I StadtZeitung vom 10. Juni 2016 – Zukunftsfähiges Knielingen I GR-Sitzung vom 22. November 2016, TOP 20: Vorbereitende Untersuchungen Alt-Knielingen – Zwischenbericht und Antragstellung EFFIZIENZ-KONVOI WALDSTADT Eine Evaluation des Pilotprojekts durch Befragung von rund 100 Gebäudebesitzerinnen und -besitzern, die das Energiegutachten anfertigen ließen, kam zu folgendem Ergebnis: Etwa drei Viertel der Befragten (Beteiligungsquote knapp 50 Prozent) zeigte sich zufrieden mit dem Projektverlauf. Ein knappes Viertel verneinte dies, wobei sich 38 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT die Kritik im Wesentlichen auf das Energiegutachten beschränkte (bemängelt wurden unter anderem Berichtsfehler und die mangelnde Pünktlichkeit). Ein begleiteter Sanierungskonvoi kam nicht zustande, es konnten aber viele Einzel- und Teilsanierungen initiiert werden, die von den Befragten selbst oder individuell mit den Energieberatern veranlasst wurden. Insgesamt gaben 38 Teilnehmende der Befragung an, dass sie sanieren bzw. eine Sanierung planen. Aufgrund des vergleichsweise hohen personellen Einsatzes für das Projekt ist eine Übertragung der Vorgehensweise auf andere Quartiere derzeit nicht geplant. www.kek-karlsruhe.de/projekte/effizienz-konvoi-waldstadt KARLSRUHER ENERGIEQUARTIERE Erheblich ausgeweitet werden konnte die gemeinsam von Stadtplanungsamt und KEK getragene Energiequartier- Initiative mit Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Programm 432). Ausgehend von den positiven Erfahrungen in Alt-Rintheim, wird die Vorgehensweise zunächst auf drei weitere Stadtteile übertragen: Durlach-Aue (weitgehend identisch mit der Abgrenzung des gleichnamigen Sanierungsgebiets), Wettersbach (Grünwettersbach und Palmbach) sowie Knielingen (Alt- und Neu-Knielingen). In Knielingen hat die KEK die Arbeiten für das Energiekonzept bereits aufgenommen, hier fließen die Ergebnisse zugleich in die noch laufenden Voruntersuchungen für das geplante Sanierungsgebiet „Alt-Knielingen“ ein. Ab Dezember können interessierte Bürgerinnen und Bürger dann auch die Basis- Energieberatungen in Anspruch nehmen. In den beiden anderen Quartieren sollen die Erhebungen für das Energiekonzept Ende 2016 bzw. im Frühjahr 2017 starten. Als weiterer Partner sind die Stadtwerke Karlsruhe in das Projekt einbezogen, um im Bedarfsfall Versorgungskonzepte zum Beispiel für eine Nahwärmelösung zu erarbeiten. Darüber hinaus wurden über die KfW zwei Teilzeitstellen für das Sanierungsmanagement in allen vier Quartieren beantragt und 2016 für einen Zeitraum von drei Jahren bewilligt. Die beiden Sanierungsmanager koordinieren zum einen die Erstellung der Energiekonzepte und begleiten die anschließende Umsetzung der entwickelten Maßnahmen. Zum anderen fungieren sie als Ansprechpartner für die Bevölkerung in Sanierungsfragen und sollen im Bedarfsfall Sanierungen auch beratend begleiten. www.karlsruher- energiequartiere.de I Siehe auch StadtZeitung vom 24. Oktober 2014 – Ein erstes Quartierskonzept I StadtZeitung vom 9. September 2016 – Experten beraten I StadtZeitung vom 2. Dezember 2016 – Sanierung in Alt-Knielingen Eine zusätzliche Komponente für die Energiequartier-Initiative wird sich voraussichtlich durch die Auszeichnung in der zweiten Runde des Landeswettbewerbs „Klimaschutz mit System“ ergeben. Die KEK hatte sich im Frühjahr 2016 mit der Projektskizze „Bewusstseinsbildung Grünes Energiequartier“ beworben und im November den Zuschlag für eine Anteilsförderung in Höhe von 70 Prozent erhalten. Vorgesehen sind demnach zusätzliche Sensibilisierungs- und Mitmachangebote zu Energie- und Klimaschutzthemen in den Projektgebieten der Energiequartiere, wobei sich diese vorrangig an einen erweiterten Zielgruppenkreis richten (Mieter, ansässige Vereine, Kirchengemeinden oder Schulen). Bis Ende März 2017 muss das Projekt jetzt konkretisiert und ein formeller Förderantrag bei der L-Bank gestellt werden. Projektbeginn wäre dann voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2017. Geplantes Sanierungsgebiet: Der Förderantrag für Alt-Knielingen ist gestellt. Karlsruher Energiequartiere: Projektlogo und räumliche Abgrenzung des „Energiequartiers Knielingen“ (Quelle: KEK) WÄRMEKONZEPT OST – WOHNPARK GRÖTZINGEN Die Studie zum Wohnpark Grötzingen wurde im Oktober 2014 abgeschlossen. Kernpunkt war eine Untersuchung von möglichen alternativen Heizenergiekonzepten zu den bestehenden Nachtstromspeicherheizungssystemen. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass alle untersuchten Alternativen deutlich teurer ausfallen als ein Weiterbetrieb der Nachtspeicherheizungen. Als wirtschaftlichste Sanierungsvariante erweist sich in der Regel ein Ersatz der Altanlagen durch neue, effizientere Nachtspeicherheizungen – im Idealfall ergänzt durch zusätzliche Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle. Ein alternatives Heizsystem würde dagegen ein Versorgungsnetz in der Straße (Erdgas- oder Wärmenetz) und enorme Umbaumaßnahmen innerhalb der Gebäude erfordern. Dies wird von der großen Mehrheit der Bewohner, trotz der hohen Stromkosten für die Nachtspeicherheizungen, abgelehnt. Darüber hinaus ist die Investitionsbereitschaft eher gering ausgeprägt. Die Ergebnisse wurden mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und auch im Ortschaftsrat vorgestellt. Konkrete Sanierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Konzept sind bislang nicht erfolgt. Siehe auch BNN vom 11. Juni 2015 – „Nachdenken über Tarifalternativen“ I GR-Sitzung vom 24. März 2016, TOP 9: Nachtspeicherheizungen QUARTIER ZUKUNFT – LABOR STADT Im Nachgang zu dem 2014 durchgeführten „BürgerForum“ konnte das „Quartier Zukunft“-Team des KIT eine Reihe von Ideen weiterentwickeln und erste Projekte mit Interessierten umsetzen: Fest etabliert hat sich vor allem das ReparaturCafé, das mittlerweile sogar Nachahmung gefunden hat. Als weitere, teilweise regelmäßige Formate lassen sich beispielsweise ein „Parking Day“, die Aktion „Freiluftwohnzimmer“ oder Kleider- und UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 39 Pflanzentauschbörsen nennen. Es sind mehrere Arbeitsgruppen aktiv, darunter zum Thema sozialer Zusammenhang („Oststadtnachbarn“), Fassadenbegrünung sowie der stärkeren Nutzung des Lastenrads für lokale Transporte. In Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Karlsruhe laufen zudem vier „NachhaltigkeitsExperimente“ wie etwa ein Urban Gardening-Projekt zu Naschbeeten in der Stadt bzw. dem urbanen Imkern. Seit Mitte 2015 existiert mit dem „Zukunftsraum“ eine zentrale, konzeptionell eng an die Nachhaltigkeitsthematik angebundene Anlaufstelle in der Oststadt, der zugleich für Treffen der Projektgruppen oder Veranstaltungen genutzt wird. Energetische Aspekte spielen auf der Projektebene bislang noch keine konkrete Rolle. Allerdings gibt es als zusätzliches Fördervorhaben das „Reallabor 131: KIT findet Stadt“. Über das R131 werden ergänzend zum Quartier Zukunft bestimmte Einzelthemen vertieft und hierzu gehört ein Teilprojekt, das die Erarbeitung eines „Energiekonzepts“ für die Oststadt zum Ziel hat. Das Projektteam ist in der bestehenden Form auf jeden Fall noch bis Ende 2017 aktiv. Die darüber hinausgehende Finanzierung ist derzeit in Klärung. www.quartierzukunft.de I Siehe auch BNN vom 13. Februar 2014 – Autofreie Zone und mehr Netzwerke I BNN vom 24. November 2014 – Nachhaltige Entwicklung im Fokus SONSTIGES Die VOLKSWOHNUNG und die Stadtwerke Karlsruhe haben Mitte 2016 einen Förderantrag für ein „Smartes Quartier Karlsruhe-Durlach“ beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht (Programm Eneff:Stadt). Der Fokus liegt auf einem großflächigen Mehrfamilienhausquartier im Bereich Lohn-Lissen. Dort soll als Einstieg in ein angedachtes größeres Sanierungsvorhaben der VOLKSWOHNUNG ein Cluster von fünf Gebäuden in der Ersinger Straße als „Test- Quartier“ für eine „smarte dezentrale Energiebereitstellung“ entwickelt werden. Das Grobkonzept sieht unter anderen die Umstellung der Energieversorgung auf ein Grundlast-BHKW und zwei weitgehend autark betriebene Wärmepumpen sowie eine hohe stromseitige Eigenbedarfsdeckung durch großflächige Photovoltaiknutzung vor. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung stand eine Entscheidung über eine Förderung noch aus. Im Falle einer Bewilligung würde das Projekt 2017 starten. Unter Federführung der KEK hat sich, angekoppelt an das DACH-Projekt, eine Arbeitsgruppe zum Denkmalschutz gebildet, in der mehrere Wohnungsbaugesellschaften mitwirken (siehe M 80). Ebenfalls über die DACH- Umsetzungsphase beabsichtigt die KEK ab 2017 verstärkt als neue Zielgruppe auf Wohnungseigentümergemeinschaften zuzugehen, um auch hier durch gezielte Information und Motivation verstärkte Sanierungsaktivitäten auszulösen (siehe M 58). Als neue Komponente der Initiative „Energiequartiere“ werden ab 2017 pilothaft in zwei Stadtteilen erstmals Thermografiestadtrundgänge angeboten (siehe dazu unter M 62). JJ JJ Zuschlag bei „Klimaschutz mit System“: Umweltminister Franz Untersteller übergab die Förderzusage für die „Grünen Energiequartiere“ an die KEK. Neuer Anlaufpunkt: Der „Zukunftsraum“ des Projekts „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ in der Oststadt Wärmebrücken im Blick: In Alt-Rintheim und Knielingen werden 2017 erstmals Thermografierundgänge angeboten. M 25 I LEITLINIEN FÜR ENERGIESTANDARDS IN STÄDTISCHEN GEBÄUDEN STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 16) und dritten Fortschrittsbericht (S. 41 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Leitlinie Energieeffizienz und Nachhaltiges Bauen Teil 1: Leitziele und allgemeine Anforderungen HGW Seit 2009 n.b. Teil 2: Anforderungen an Baukonstruktionen, Technische Anlagen, Bauteile und Komponenten  Teilnovellierung Leitlinie – Teil 2 HGW HGW Seit 2012 Seit 2016 n.b. n.b. Teil 3: Dienstanweisung „Nachhaltige Gebäude- bewirtschaftung“ HGW Seit 2016 n.b. 40 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT ENERGIELEITLINIE – TEIL 2 Der umfangreiche Katalog von Teil 2 der Energieleitlinie wurde zwischenzeitlich einer Aktualisierung unterzogen. Die geänderte Fassung gilt seit Jahresanfang 2016 und beinhaltet neben rein redaktionellen Anpassungen auch einige zusätzliche Anforderungen. Dazu zählen insbesondere:  die Verwendung von Fließbeton mit güteüberwachten Zuschlägen aus Recyclingbeton als Standard,  den weitgehenden Ausschluss von Schaumdämmstoffen (EPX, XPS, PUR, PIR) zum besseren sommerlichen Wärmeschutz der Gebäudehülle,  den Ausschluss von fungiziden und algiziden Ausrüstungen von Fassadenfarben zum vorbeugenden Gewässerschutz und  die Versorgung von Zapfstellen für Reinigungsbecken in der Regel ausschließlich mit Kaltwasser. ENERGIELEITLINIE – TEIL 3 Die Mitte September 2016 in Kraft getretene Dienstanwei- sung „Nachhaltige Gebäudebewirtschaftung“ regelt als dritter Teil der Energieleitlinie den sparsamen Umgang mit Energie und Wasser in allen städtischen und angemieteten Gebäuden. Die Dienstanweisung beinhaltet konkrete Handlungsanweisungen und wendet sich an drei Zielgrup- pen, die auf verschiedenen Ebenen für einen sparsamen und komfortablen Betrieb der Gebäude Verantwortung tragen: A) Städtische Dienststellen, B) Personen mit Hausmeisterfunktio- nen und C) Mitarbeitende. AUSBLICK Mit der verabschiedeten Dienstanweisung zur nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung kann die Maßnahme im Grunde genommen als abgeschlossen angesehen werden. Tatsächlich handelt es sich aber um eine laufende Aufgabe, denn die Umsetzung der Regelungen muss sich letztlich im Tagesgeschäft beweisen, was erfahrungsgemäß seine Zeit benötigt. Nicht zuletzt erfordern auch sich ändernde Rahmenbedingungen und gesetzliche Neuregelungen regelmäßige Nachjustierungen bzw. redaktionelle Anpassungen. Für Teil 2 der Leitlinie ist deshalb eine weitere Überarbeitung in 2017 geplant. www.karlsruhe.de/b3/bauen/hochbau/energie/energieeffizienz I Siehe auch GR-Sitzung vom 20. Oktober 2015, TOP 13: Einsatz nachhaltiger Baumaterialien im städtischen Hochbau M 26 I UMWELTFREUNDLICHE BESCHAFFUNG UNTER KLIMASCHUTZASPEKTEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 16) und dritten Fortschrittsbericht (S. 42 ) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Berücksichtigung von Umweltkriterien und Kriterien des Fairen Handels bei allen Beschaffungsvorgängen Stadt- verwaltung Laufend n.b. Gemäß Ziff. 1.7 und 1.8 der Vergabe- Dienstanweisung Sachstandserhebung und -bericht zur nachhaltigen Beschaffung in der Stadt Karlsruhe UA 2014/2015 - SACHSTANDSBERICHT ZUR NACHHALTIGEN BESCHAFFUNG Nachdem 2011 erstmals Umfrageergebnisse zur „Berücksichtigung der Kriterien des Fairen Handels bei Beschaffungen“ veröffentlicht worden waren, untersuchte der Umwelt- und Arbeitsschutz 2014 bis 2015 im Auftrag des Gemeinderates in einer breit angelegten Befragung bei allen städtischen Dienststellen, Schulen und Gesellschaften zusätzlich zu den sozialen Aspekten auch die Berücksichtigung von Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien. Der Rücklauf war erfreulich hoch und belegt gerade im Bereich von Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutz sowie weiterer Nachhaltigkeitskriterien bereits viele positive Entwicklungen. Diese werden im Bericht auch anhand von Einzelbeispielen ausgeführt. Die aus den Ergebnissen entwickelten Handlungsempfehlungen zeigen allerdings auch noch weiteres Verbesserungspotenzial auf. Dazu gehören etwa die Festlegung verbindlicher Standards für unterschiedliche Produkt- und Dienstleistungsgruppen oder eine Stärkung der Umweltkriterien im Beschaffungsprozess. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/oekofaireskarls ruhe/beschaffung/aktuelles.de I Siehe auch GR-Sitzung vom 29. September 2015, TOP 31: Nachhaltige Vergabekriterien AUSBLICK Die im Sachstandsbericht genannten Handlungsempfehlungen sollen von einer bereits etablierten dezernatsübergreifenden Arbeitsgruppe zum städtischen Beschaffungsmanagement unter Federführung der Zentralen Vergabestelle im Hauptamt und der Kämmerei aufgegriffen und weiter verfolgt werden. Eine weitere Neuerung wird sich auf Beschluss des Gemeinderats bei der Ausschreibung der Mittagsverpflegung an allen städtischen Schulen und Kitas mit Mittagessens- angebot ergeben. Vorgesehen ist, ab dem Schul- bzw. Kitajahr 2018/19 einen Bio-Anteil von 25 Prozent am gesamten Wareneinsatz vorzugeben. Die Umsetzung soll dabei kostenneutral für die Stadtverwaltung und die Eltern erfolgen, indem die geringen Mehrkosten durch eine entsprechend angepasste Speisenplangestaltung auf Grundlage der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ausgeglichen werden. Inhaltlich fußt der Beschluss auf einer Untersuchung des Umwelt- und Arbeitsschutzes vom Frühjahr 2016, mit der mögliche Ansatzpunkte und Spielräume zur Erhöhung des Bioanteils beleuchtet wurden („Bericht zur nachhaltigen Essens- versorgung bei der Stadt Karlsruhe“). Die Stadtverwaltung selbst beabsichtigt die Vorgabe eines 25-prozentigen Bioanteils freiwillig voraussichtlich schon ab Herbst 2017 im Zuge der Neueröffnung der Rathauskantine und der Neuvergabe der Cateringleistung umzusetzen. GR-Sitzung vom 25. Oktober 2016, TOP 9: Einführung eines Bio-Anteils von 25 Prozent an allen städtischen Schulen, Kitas und Horten mit Mittagessensangebot UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 41 M 27 UND 28 I AUSBAU STANDARDISIERTER UND INDIVIDUELLER ENERGIE-DIENSTLEISTUNGEN BEI DEN STADTWERKEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 16) und dritten Fortschrittsbericht (S. 42 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Vertiefende gebäudebezogene Energieberatungsdienst- leistungen* SwK Laufend n.b. Ergänzend zur kostenfreien Energieberatung (siehe M 58) Anlagenbezogenes Contracting** SwK Laufend 1.200 t/a Online-Energiesparshop SwK Seit 2011 ca. 250 t/a Aufbau eines Autarkie-Angebots für Kunden*** SwK Seit 2015 n.b. Siehe auch unter M 37 Durchführung von Energieaudits in Großunternehmen und KMU SwK Seit 2015/2016 n.b. Ladesäulen-Infrastruktur SwK Seit 2015 n.b. Energieservicegesellschaften  Vollständige Übernahme SwK-Novatec GmbH  Gründung Badische Energie-Servicegesellschaft mbh SwK 2014 2016 n.b. Seit 2003 bestehend: Karlsruher Energieservice GmbH (KES) * Erstellung Energieausweis, Erstellung Sanierungsfahrplan, Thermografieaufnahmen, Feuchtigkeitsanalyse, Legionellen Check (aus Trinkwasserverordnung), Beleuchtungssanierung (siehe auch Contracting) u.a. ** BHKW, BHKW-Betriebsführung (für Bestandsanlagen), Erdgasheizkessel, Fernwärme-Anlagen, Kälteversorgungsanlagen, Photovoltaikanlagen, weitere Anlagen (z.B. Biomasseanlagen, Flüssiggas), Beleuchtungssanierung *** Mein Hausstrom, Mein Solardach, BHKW- Pachtmodell, PV-Pachtmodell Die Stadtwerke Karlsruhe haben ihr Energiedienstleistungs- angebot im Berichtszeitraum erheblich ausgebaut. Wesentliche Treiber hierfür waren die Erarbeitung einer neuen Markenstrategie und ein neues Vertriebskonzept, was sich ebenfalls im neuen Außenauftritt der Stadtwerke zeigt. Siehe auch BNN vom 31. März 2016 – Wende zu mehr Innovation VERTIEFENDE GEBÄUDEBEZOGENE ENERGIEBERATUNGSDIENSTLEISTUNGEN In Zusammenarbeit mit der Schornsteinfegerinnung Karlsruhe bieten die Stadtwerke seit geraumer Zeit den Sanierungsfahrplan für Wohngebäude an. Kunden erhalten diesen zum Festpreis von 999 Euro und können eine Bundesförderung von bis zu 500 Euro beantragen. Erstellt wird der Fahrplan dann von einem qualifizierten Fachbetrieb der Schornsteinfegerinnung. Ein Pilotprojekt zur Beleuchtungssanierung bildete den Ausgangspunkt für ein weiteres neues Dienstleistungsangebot: Ende 2015 haben die Stadtwerke die veraltete Beleuchtung in ihrer Werkstatthalle und der Tiefgarage komplett saniert und auf LED umgestellt (siehe M 23). Das gesammelte Know-How geben die Stadtwerke seitdem sowohl als Beratungsdienstleistung, auf Wunsch aber auch als Contractinglösung weiter. Siehe auch Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (2) – Optimale Beleuchtung bei niedrigeren Kosten ANLAGENCONTRACTING Ende 2015 betrieben die Stadtwerke insgesamt 118 Contractinganlagen im Stadtgebiet mit unterschiedlicher Ausprägung. Die hocheffizienten Anlagen tragen dazu bei, rund 1.200 Tonnen CO2 einzusparen. Siehe auch Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2014 (2) – Erfolgreicher Umsteiger I Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2014 (3) – Verfügbarkeit geht vor Eigentum I Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (4) – Klare Aussagen für schnelle Entscheidungen AUTARKIE-ANGEBOTE Mit mehreren Autarkieprojekten kommen die Stadtwerke seit 2015 dem Wunsch vieler Kunden nach, sich weitgehend selbst mit erneuerbaren Energien beziehungsweise effizienter Energietechnik zu versorgen. Diese umfassen sowohl Erzeugungsanlagen für Wärme, Strom und Kälte in Kombination mit Speichermöglichkeiten als auch Maßnahmen am Objekt (zum Beispiel Dämmung). Es handelt sich um ein „Baukastensystem“, das nach individuellen Bedürfnissen und Investitionsbereitschaft zusammengestellt werden kann. Das Leistungsspektrum schließt neben der konzeptionellen Planung den Bau und die Betriebsführung der Anlagen und Gebäude sowie die Finanzierung (inklusive Beratung/ Integration von Fördermöglichkeiten) ein. Konkret lassen sich hierbei die Autarkieprojekte „Mein Hausstrom“, „BHKW- Pachtmodell“, „Mein Solardach“ sowie das „PV- Pachtmodell“ nennen. Siehe auch Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2015 (3) – Strom selbst erzeugen und vermarkten I Kundenzeitschrift miteinander 2015 (4) – Trend: Strom selbst erzeugen I Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (2) – Sinkender Ölpreis steigert Preisdruck Besseres Licht: Neues Dienstleistungsangebot Beleuchtungssanierung 42 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT ENERGIEAUDITS IN UNTERNEHMEN Als weitere Energiedienstleistung für Unternehmen, die nicht unter die Definition der EU über kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fallen, bieten die Stadtwerke die Durchführung verpflichtender Energieaudits nach DIN EN 16247 an. Solche Energieaudits sind der erste und qualitative Schritt zu einem ganzheitlichen Energiemanagementsystem. Bislang haben knapp 30 Firmen und Institutionen die Stadtwerke mit der Durchführung eines Energieaudits betraut. Seit Mitte 2016 wird die gleiche Vorgehensweise ebenfalls für KMU-Betriebe als eigenständige Dienstleistung angeboten (siehe auch M 27/28). Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (4) – Energieaudit zeigt Unternehmen Einsparpotenzial LADESÄULEN-INFRASTRUKTUR Im Zuge ihrer Aktivitäten und langjährigen Erfahrungen beim Thema Elektromobilität bieten die Stadtwerke ihren Gewerbe- und Industriekunden für betriebsinterne Zwecke die Planung und Ausführung der Ladestationen für Elektrofahrzeuge an. Gleiches gilt für den Bereich der Wohnungswirtschaft, die in Tiefgaragen Ladeinfrastruktur installiert. Als konkretes Beispiel lässt sich hier die Zusammenarbeit mit der Fächer GmbH und Stadtmobil nennen (siehe M 51). GRÜNDUNG VON ENERGIESERVICEGESELLSCHAFTEN Seit Ende 2014 sind die Stadtwerke Karlsruhe alleiniger Gesellschafter der SWK-NOVATEC Gmbh. Damit verbunden ist eine Neuausrichtung der Tochtergesellschaft, die zukünftig auch durch Entwicklung, Planung, Realisierung und Betrieb von innovativen Technologien, Dienstleistungen und Versorgungskonzepten einen Beitrag zur Energiewende leisten soll. Zusammen mit der Hoepfner Bräu gründeten die Stadtwerke Mitte 2016 die BES Badische Energie- Servicegesellschaft mbh. Die neue Gesellschaft versteht sich als Anbieter für smarte Energielösungen in der Immobilienwirtschaft und bei Industriekunden. Sie liefert Nutzenergie (Wärme, Kälte, Strom) aus hocheffizienten Erzeugungsanlagen und übernimmt das Contracting. badische-energie.de I Siehe GR-Sitzung vom 21. Juni 2016, TOP 15: Gründung der „BES Badischen Energie-Servicegesellschaft mbh“ und TOP 16: Anpassung des Gesellschaftsvertrages der SWK-NOVATEC GmbH M 29 I LASTMANAGEMENT/VIRTUELLE KRAFTWERKE STATUS I Teilweise in Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 16) und dritten Fortschrittsbericht (S. 43) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Situatives bzw. projektbezogenes Aufgreifen mit Unternehmen (Gewerbekundenberatung, Effizienzprojekte oder Pilotprojekt „Energieeffizientes Gewerbegebiet“) Unter- schiedlich Laufend n.b. Siehe auch M75-77 Pilotprojekt „Lastflexibilität und elektrische Speicherheizungen“ SwK Seit 2015 n.b. PILOTPROJEKT „LASTFLEXIBILITÄT UND ELEKTRISCHE SPEICHERHEIZUNGEN“ Die Stadtwerke haben in der Heizperiode 2015/2016 ein Pilotprojekt gestartet, in dem sie bei einer Reihe von Testkunden mit elektrischen Speicherheizungen anhand von Lastgangzählern detaillierte Lastprofile ermitteln. In einem weiteren Schritt werden Optimierungsmöglichkeiten bei der Strombeschaffung einerseits, andererseits durch variable Nachladungszeiten simuliert (entsprechend der Verfügbarkeit von Regenerativstrom). Bekanntermaßen war der letzte Winter ein sehr milder, so dass das Pilotprojekt noch bis zur Heizperiode 2017/2018 fortgesetzt wird, um ausreichend Erkenntnisse zu gewinnen. Siehe auch GR-Sitzung vom 24. März 2016, TOP 29: Nachtspeicherheizungen M 30 UND M 31 I ENERGIEEFFIZIENTE STADTBELEUCHTUNG STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 17) und dritten Fortschrittsbericht (S. 43 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Sukzessive Erneuerung der Straßenbeleuchtung im Rahmen jährlicher Sanierungsprogramme TBA/SwK Laufend 275 t/a* * Bilanzjahr 2015 im Vergleich zu 2007 Sonderprogramme zur LED-Beleuchtungssanierung in Anwohnerstraßen (drei Sanierungsgebiete mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative) TBA/SwK 2011-2014 www.karlsruhe.de/b3/bauen/tiefbau/str assenverkehr/klimaschutzinitiative Energieeffiziente Anstrahlungen TBA/SwK Laufend Umrüstung von Ampelanlagen auf LED-Technik TBA Seit 2004 n.b. Ersatz innenbeleuchteter Wegweiser TBA Laufend n.b. durch hochreflektierende Tafeln ERNEUERUNG DER STRASSENBELEUCHTUNG Im Zuge des städtischen Modernisierungsprogramms haben die Stadtwerke im Auftrag des Tiefbauamts in den Jahren 2014 und 2015 rund 1.900 Leuchten durch neue, energieeffiziente Systeme substituiert. Eingesetzt wird seit einiger Zeit fast nur noch LED-Technik. Da diese neuerdings auch an Hauptstraßen effizient einsetzbar und zu akzeptablen Preisen erhältlich ist, hat sich das UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 43 Einsatzspektrum nochmals deutlich erweitert. Insgesamt sind derzeit (Stand: 12/2016) über 3.4000 LED-Leuchten mit über 6.400 LED-Leuchtmitteln im Stadtgebiet installiert, ihr Anteil an der gesamten Straßenbeleuchtung liegt bei über elf Prozent (siehe Abbildung 4.3.3). Trotz ständig steigender Leuchtenzahl konnte die Anschlussleistung seit 2007 um etwa 7 Prozent reduziert werden. Der jährliche Stromverbrauch reduzierte sich im gleichen Zeitraum um etwa 541 MWh (siehe Kennzahlenteil). Nahezu alle neu beschafften Leuchten sind mittlerweile standardmäßig mit der Zusatzfunktion „Halbnachtabsenkung“ ausgestattet, die bei Bedarf (in den späten Abend- bzw. frühen Morgenstunden) eine Dimmung um etwa 50 Prozent und damit zusätzliche Einspareffekte erlaubt. Allerdings werden neue Anlagen in Karlsruhe ohnehin so geplant, dass sich deren Beleuchtungsniveau möglichst an den Mindestanforderungen gemäß der gültigen DIN-Norm orientiert. Dort wo es im Rahmen der Norm vertretbar ist, wird die beschriebene Zusatzfunktion der Halbnachtabsenkung eingesetzt. Als größere LED-Projekte im Berichtszeitraum lassen sich unter anderem die neu installierten Leuchtstellen in der Fiduciastraße (Neubau Kreisverkehr) oder in Bulach-Süd nennen, wo die dortige Hängebeleuchtung durch rund 90 LED-Mastleuchten ersetzt wurde. Nach den Sanierungen der Grünwinkler Brücke bzw. der Brücke über den Zoo entlang des Tiergartenwegs sorgen jetzt spezielle LED-Leuchten in den Handläufen für eine deutlich verbesserte und energieeffiziente Beleuchtung. Ein gutes Beispiel dafür, dass moderne Technik in historische Leuchten passt, ist der Friedrichsplatz: 80 bestehende Kandelaber wurden mit LED- Leuchtmitteln ausgestattet. Insgesamt wurden so rund 280 Kandelaber umgerüstet. Seit dem Stadtgeburtstag sorgen außerdem auf dem Turmberg eine modernisierte Straßenbeleuchtung und zwei multifunktionale „Säulen“ mit LED-Leuchten effizient für Helligkeit. Diese „SM!GHT“- Masten sind mit Umweltsensorik und Notruftaste ausgestattet und können als W-Lan-Sender oder zur Aufladung von Elektrofahrzeugen genutzt werden. Siehe auch Kundenzeitschrift „miteinander“ 2015 (5) – Karlsruhe im neuen Licht ÖFFENTLICHE ANSTRAHLUNGEN Bei den öffentlichen Anstrahlungen ist die LED-Technik für Neuinstallationen oder bei Umbaumaßnahmen ebenfalls weitgehend Standard. Im Berichtszeitraum wurden lediglich einige kleinere Projekte umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise die Kirche am Lindenplatz in Mühlburg, die Baumanstrahlung in der Rheinstraße oder die evangelische Kirche in Hohenwettersbach. Weitere Beispiele für energieeffiziente Anstrahlungen können derzeit auf dem Gelände der Stadtwerke in der Betriebsstelle Ost (Kreativpark) besichtigt werden. LICHTSIGNALANLAGEN Das Tiefbauamt hat im Zeitraum 2014 bis 2016 weitere 14 Anlagen erneuert und auf LED-Technik umgestellt. In vielen Fällen wurde auch ein neues Steuertechnikgerät eingebaut, was eine bedarfsorientierte Reduzierung der Betriebszeiten und damit zusätzliche Einspareffekte ermöglicht. Insgesamt sind derzeit (Stand Oktober 2016) 231 Ampelanlagen mit LED-Technik ausgerüstet, das entspricht 92 Prozent des Gesamtbestands. Über die Energie- und CO2-Einsparung liegen keine genauen Kenntnisse vor, schätzungsweise liegt die auf die LED-Technik zurückzuführende Einsparung aber bei rund 65 Prozent. VERKEHRSBELEUCHTUNGEN Im Berichtszeitraum gab es keine nennenswerte Aktivität mehr, da weitgehend alle innenbeleuchteten Schilder ersetzt wurden. Davon ausgenommen sind zehn beleuchtete Schilderbrücken entlang der Südtangente, deren Austausch vergleichsweise kostenintensiv wäre und einen großen organisatorischen Aufwand nach sich ziehen würde (Vollsperrung notwendig). Deshalb bleibt die Maßnahme momentan zurückgestellt. AUSBLICK Für die Erneuerung bzw. die Modernisierung und den Neubau von Anlagen der öffentlichen Straßenbeleuchtung sind im neuen Doppelhaushalt 2017/2018 jeweils rund eine Millionen Euro pro Jahr vorgemerkt. Voraussichtlich werden ab 2017 (fast) nur noch LED-Systeme verbaut. Die Bundesförderung für LED-Straßenleuchten (Nationale Klimaschutzinitiative) wurde 2016 wieder aufgenommen – wenn auch mit nochmals reduzierten Zuschusssätzen und enger gesteckten Rahmenbedingungen. Ob Karlsruhe für das neue Förderfenster in 2017 wieder einen Antrag einreicht, steht noch nicht fest. Das Tiefbauamt plant 2017 mindestens die Hälfte der derzeit noch nicht auf LED umgerüsteten Signalanlagen umzubauen (inklusive Steuergerätetausch). Akzentsetzung: Neue LED-Beleuchtung der Tiergartenwegbrücke SM!GHT: Übergabe der beiden innovativen Beleuchtungsmasten durch die EnBW auf dem Durlacher Turmberg Abbildung 4.3.1: Anteile von Beleuchtungsarten an der Karlsruher Straßenbeleuchtung (Stand: Dezember 2016; Quelle: Stadtwerke Karlsruhe) 44 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT 4.4 MASSNAHMENBEREICH ERNEUERBARE ENERGIEN ÜBERGREIFEND EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Potenzialstudie des EIFER-Instituts zum Ausbau Erneuerbarer Energien in Karlsruhe SwK 2012 - Siehe dritter Fortschrittsbericht (S. 46) M 32 I BEZUG VON ÖKOSTROM FÜR STÄDTISCHE LIEGENSCHAFTEN STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 18) und dritten Fortschrittsbericht (S. 46 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Ökostrombezug der Stadtverwaltung, ca. 51 GWh Stkä Seit 2015 18.200 t/a* Gemäß ok-power-Label Ökostrombezug städtischer Gesellschaften, insbesondere:  Stadtwerke Karlsruhe, ca. 34 GWh  Verkehrsbetriebe Karlsruhe, ca. 43 GWh  Rheinhäfen Karlsruhe, ca. 1 GWh  KMK, ca. 8 GWh  Karlsruher Fächer GmbH, einschl. Tiefgaragen und Schlachthofareal, ca. 700 MWh SwK VBK Häfen KMK KFG Seit 2008 Seit 2011 Seit 2011 Seit 2012 Seit 2015 12.100 t/a* 15.300 t/a* 350 t/a* 2.800 t/a* 250 t/a* Gemäß ok-power-Label Gemäß EECS-GoO-System Gemäß EECS-GoO-System Gemäß EECS-GoO-System Gemäß EECS-GoO-System * Reduktionsmengen beruhen auf dem jeweils aktuellen Stromherkunftsnachweis der Stadtwerke nach § 42 EnWG, vorliegend bezogen auf das Jahr 2015. Die Zahlen variieren, da sich jährlich der spezifische CO2-Wert des Stadtwerke-Strommixes aufgrund der Einkaufsstruktur ändert. ÖKOSTROMBEZUG DER STADTVERWALTUNG Seit Juli 2015 deckt die Stadtverwaltung Karlsruhe ihren Strombedarf ausschließlich über erneuerbaren Energien. Und das nicht nur für ihre eigenen rund 950 Gebäude und Liegenschaften, sondern auch für die öffentliche Straßenbe- leuchtung und das Klärwerk. Der eingekaufte „Grünstrom“ entspricht den Kriterien des ok-power-Gütesiegels, das unter anderem vom Ökoinstitut in Freiburg getragen wird. Es fordert von den Ökostromanbietern gezielt den Bau von Neuanlagen. Bei einem jährlichen Strombedarf von rund 51 Millionen Kilowattstunden muss die Stadt einen Aufschlag von 0,2 Cent pro Kilowattstunde für den Ökostrom investie- ren. Das entspricht circa einem Prozent der tatsächlichen Bezugskosten. Im Gegenzug trägt der Ökostrombezug zu einer jährlichen CO2-Einsparung von derzeit umgerechnet 18.200 Tonnen bei. Strategischer Partner für die Ökostrombeschaffung sind die Stadtwerke Karlsruhe, die auch bislang schon den Stromeinkauf für die Stadtverwaltung über die EEX-Strombörse abwickelten. Siehe auch StadtZeitung vom 17. Juli 2015 – Ausschließlich Ökostrom bei Stadt I www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/klimaschutz/ Klimaprojekte/oekostrom.de Plakativ: Ökostrom als Thema des neuen Markenauftritts der Stadtwerke Karlsruhe Symbolisch: Auftakt zum Ökostrombezug der Stadtverwaltung mit neuer Hinweistafel im Fichte- Gymnasium ÖKOSTROMBEZUG STÄDTISCHER GESELLSCHAFTEN Seit dem Jahr 2015 bezieht die Karlsruher Fächer GmbH Ökostrom von den Stadtwerken Karlsruhe, auch für die von ihr bewirtschafteten Tiefgaragen und das Schlachthofareal. Außerdem belieferten die Stadtwerke 2015 die Abnahmestellen des Stadtgeburtstages (Stadtmarketing/Karlsruher Event GmbH) mit Ökostrom (siehe hierzu M 67). AUSBLICK Eine Weiterführung des städtischen Ökostrombezugs ist auch in den kommenden Jahren geplant. Die erforderlichen Mittel für den Erwerb der ok-power-Zertifikate sind deshalb im Doppelhaushalt 2017/2018 Bestandteil des Budgetansatzes für den städtischen Strombezug. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 45 M 33 I ÖKOSTROM- UND ÖKOGASANGEBOTE IN KARLSRUHE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 18) und dritten Fortschrittsbericht (S. 47 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Ökostromangebote für Tarifkunden  natuR plus (vormals R-Plus)  NaturStrom SwK Laufend Seit 1999 Seit 2007 4.870 t/a* für „natuR plus“ keine Neuabschlüsse mehr möglich Zertifizierung der Ökostromtarifangebote nach ok-power- Label SwK Seit 2013 - Individuelle Ökostromangebote für Geschäftskunden SwK Laufend 152.500 t/a* / ** Marketing für Ökostrom / Ökogas SwK Laufend - Ökogasangebote für Tarifkunden  NaturGas plus (10 % Biogasanteil)  NaturGas (klimaneutral) SwK Seit 2009 Seit 2013 320 t/a n.b. Individuelle Ökogasangebote für Geschäftskunden SwK Laufend 1.210 t/a *Reduktionsmengen beruhen auf dem jeweils aktuellen Stromherkunftsnachweis der Stadtwerke nach § 42 EnWG, vorliegend bezogen auf das Jahr 2015. Die Zahlen variieren, da sich jährlich der spezifische CO2-Wert des Stadtwerke-Strommixes aufgrund der Einkaufsstruktur ändert. **Zu berücksichtigen ist, dass die Stadtwerke in dem Bereich auch überregional als Energieanbieter tätig sind; die genannte Absatzzahl bezieht sich deshalb teilweise auf Verbrauchsstellen außerhalb des Stadtgebiets. ÖKOSTROMANGEBOTE FÜR TARIFKUNDEN Die Anzahl der Karlsruher Ökostromkunden ist im Berichtszeitraum erneut gestiegen. Ende 2015 bezogen knapp 7.000 Tarifkunden Ökostrom von den Stadtwerken, wobei der Absatz selbst mit rund 13,7 GWh in den beiden zurückliegenden Jahren rückläufig war (siehe Kennzahlenteil). In Folge ihres neuen Markenauftritts haben die Stadtwerke eine sprachliche Änderung des Ökostromtarifs vorgenommen: Statt „natuR“ heißt dieser jetzt „NaturStrom“ (bzw. „NaturStrom online“ als reine Online-Variante). Seit geraumer Zeit wird der bisherige Tarif „natuR Plus“ (vormals R-Plus) als Aufpreismodell für eine frei wählbare Menge an Ökostrom nicht mehr angeboten. Bestandskunden können ihre Konditionen zwar weiterführen, Neuabschlüsse sind allerdings keine mehr möglich. www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk/privat- kunden/strom/tarife/naturStrom.php I Siehe auch Kundenzeitschrift miteinander 2015 (3) – „Ökostrom ist das Richtige für unsere Umwelt“ INDIVIDUELLE ÖKOSTROMANGEBOTE Neben den standardisierten Ökostromprodukten vermitteln die Stadtwerke ihren Geschäftskunden auch individuelle Ökostromangebote und Zertifikate. Dabei handelt es sich um ein stark wachsendes Geschäftsfeld, was sich am gesamten Ökostromabsatz von fast 440 GWh im Jahr 2015 ablesen lässt. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Stadtwerke in dem Bereich auch überregional als Energieanbieter tätig sind; die genannte Absatzzahl bezieht sich deshalb teilweise auf Verbrauchsstellen außerhalb des Stadtgebiets. Zu den neu dazugekommenen Großkunden zählt im Berichtszeitraum unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das seit 2016 von den Stadtwerken mit Ökostrom im Umfang von derzeit knapp 54 GWh versorgt wird. Siehe auch Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2015 (1) – Ökostrom: nicht nur für den Stadtgeburtstag I Kundenzeitschrift miteinander 2015 (5) – „Grüne“ Energie für den Campus BEWERBUNG DER ÖKOSTROMANGEBOTE Fester Bestandteil des Vertriebskonzepts für Ökostrom sind spezielle Werbeaktionen und eine jährliche Baumpflanzaktion mit Neukunden, die sich bei Vertragsabschluss für diesen frei wählbaren Bonus entschieden haben. Im Frühjahr 2016 fand die Baumpflanzaktion bereits zum neunten Mal statt. Über 160 neue Ökostromkunden folgten der Einladung in den Oberwald nahe Rüppurr und pflanzten dort „ihren“ Baum. Im Zuge des neuen Markenauftritts der Stadtwerke wurde der Bezug von Ökostrom in unterschiedlicher Weise als Werbeträgermotiv thematisiert, beispielsweise in Form großformatiger CityLight-Plakate. Siehe auch StadtZeitung vom 17. April 2015 – Einsatz für Klimaschutz I Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (2) – Neue Marke: der Energiepartner für die Region ENERGIETRÄGERMIX STADTWERKE KARLSRUHE Gemäß Stromherkunftsnachweis lag der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix der Stadtwerke (an Endkunden ohne Ökostromtarif, auch als „Graustrom“ bezeichnet) für das Bezugsjahr 2015 bei 47,2 Prozent und einem CO2- Äquivalent von 357 Gramm pro Kilowattstunde. Damit weist der Strommix der Stadtwerke weiterhin einen deutlich höheren Regenerativanteil als im Bundesdurchschnitt auf: Der sogenannte Bundesmix 2015 beinhaltete 31,8 Prozent erneuerbare Energien (entsprechend 476 g CO2/kWh). ÖKOGASANGEBOTE FÜR TARIFKUNDEN Stark gestiegen im Berichtszeitraum ist der Absatz der ökologischen Erdgasprodukte. Ende 2015 bezogen 166 Tarifkunden die klimaneutrale Variante „NaturGas“ (Verbrauch ca. 1,7 GWh) und 563 Kunden „NaturGas plus“ mit einer zehnprozentigen Biogasbeimischung (ca. 13,5 GWh). Hinzu kommen mehr als 120 Sondervertragskunden mit anteiligem Biogasbezug (einschließlich der vier Erdgastankstellen), die mit einem Absatz von rund 13,9 GWh zu Buche schlagen. Einige wenige Großkunden beziehen sogar 100 Prozent Biogas (ca. 2,8 GWh). www.stadtwerke- karlsruhe.de/swk/privatkunden/erdgas/tarife/naturgas.php I www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk/privatkunden/erd- gas/tarife/naturgasplus.php 46 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT AUSBLICK Im Rahmen ihres internen Projekts „Klimafreundliches Stadtwerk“ haben sich die Stadtwerke Karlsruhe ein eigenständiges Ausbauziel für den Ökostromabsatz vorgegeben. Angestrebt wird eine Steigerung der Absatzmenge für Privatkunden um 150 Prozent bis 2025 (im Vergleich zum Ausgangsjahr 2013). M 34 I WÄRMEVERSORGUNG AUF BASIS ERNEUERBARER ENERGIE STATUS I Siehe unter M 15 M 35 I NUTZUNG ERNEUERBARER ENERGIEN IN STÄDTISCHEN LIEGENSCHAFTEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 18 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 48 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Standardisierte Prüfung Erneuerbarer Energien bei Sanierungs- und Neubauvorhaben HGW Seit 2012 - Gemäß Energieleitlinie Bereitstellung städtischer Dachflächen (Pachtmodell) für die Solarparks 1-3 HGW Seit 2005 Siehe M 38 Errichtung und Betrieb von Photovoltaikanlagen HGW u.a. Seit 2002 370 t/a Errichtung und Betrieb von thermischen Solaranlagen HGW u.a. Seit 1996 230 t/a Errichtung und Betrieb von Biomasseanlagen HGW u.a. Seit 2009 208 t/a Errichtung und Betrieb von Geothermieanlagen HGW Seit 2010 3,5 t/a Bislang nur Kita Obere Setz Nutzung erneuerbarer Energien in Liegenschaften städtischer Gesellschaften SwK, VOWO, VBK u.a. n.b. n.b. PHOTOVOLTAIK Im Berichtszeitraum wurden mehrere Photovoltaikanlagen sowohl im Zuge von Neubaumaßnahmen als auch nachträglich im Bestand (aus Mitteln des Klimaschutzfonds) errichtet. Dazu zählt auch die bislang größte stadteigene Anlage auf den Dächern der Zentralen Werkstätten des Gartenbauamts in der Bulacher Litzenhardtstraße. Um den dortigen Energiebedarf teilweise selbst zu decken, wurden Ende 2015 über 1.000 Photovoltaik-Module in Südausrichtung montiert. Mit einer Spitzenleistung von 262 Kilowatt peak (kWp) kann die Anlage rund 235 Megawattstunden Strom im Jahr erzeugen, das entspricht einer jährlichen CO2-Reduktion von fast 140 Tonnen. Aus der nachfolgenden Übersicht lassen sich die derzeit im Besitz der Stadt befindlichen Photovoltaikanlagen entnehmen. Siehe auch StadtZeitung vom 8. August 2014 – Ökologie: Energie für Pedelecs I StadtZeitung vom 21. November 2014 – Zoo Karlsruhe: Strom für Eigenbedarf I StadtZeitung vom 21. Oktober 2016 – Photovoltaik: Sparen mit 1000 Modulen SOLARTHERMIE Aus Mitteln des Klimaschutzfonds wurden 2014 im Zoo zwei Solarthermieanlagen mit jeweils rund 20 m2 zur Warmwassererzeugung auf dem Wirtschafts- und Sozialgebäude installiert. Als hervorgehobenes Projekt im Bereich Solarwärme lässt sich die zum Jahresende 2016 fertiggestellte Solarthermieanlage auf der Überdachung des Zoo-Betriebshofes nennen. Mit einer Fläche von 60 m2 soll sie im Jahresdurchschnitt rund 40 Prozent des Energieverbrauchs für die Wassererwärmung in den Innen- und Außenbecken der benachbarten Flusspferdeanlage abdecken, was einer jährlichen CO2-Minderung von rund sieben Tonnen entspricht. Die Investitionskosten aus Mitteln des Klimaschutzfonds betrugen rund 80.000 Euro, wobei eine Innovationsförderung des Bundes in Höhe von 14.500 Euro gewährt wurde. Aus der nachfolgenden Übersicht gehen die derzeit in städtischen Gebäuden betriebenen Solarthermie- und Biomasseanlagen hervor. Öffentlichkeitswirksam: Anzeige des erzeugten Sonnenstroms am Dickhäuterhaus im Zoo Blick von oben: Inbetriebnahme der PV-Anlage auf den Dächern der Zentralen Werkstätten Umstellung auf Biomasse: Neue Holzhackschnitzelanlage im Hofgut Maxau mit großem Pufferspeicher UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 47 PV-NUTZUNG AUF GEBÄUDE JAHR LEISTUNG IN KWP PV-NUTZUNG AUF GEBÄUDE JAHR LEISTUNG IN KWP Carl-Engler-Schule 2002 3 Fichte-Gymnasium 2014 11 Grundschule Wolfartsweier 2002 3 Betriebshof Zoo* 2014 33 Adam-Remmele-Schule 2008 4 Giraffenhaus Zoo* 2014 28 Kindergarten Obere Setz 2010 20 Turmbergbad (Filtergebäude)* 2014 45 Ernst-Schiele-Hütte* 2012 <1 Walter-Eucken-Schule 2015 11 Schule am Weinweg 2013 57 Zentrale Werkstätten Gartenbauamt* 2015 262 Grundschule Stupferich 2013 53 Neues Elefantenhaus Zoo* 2015 29 Waldschule Neureut 2014 21 Sozial- und Betriebsgebäude Hauptfriedhof* 2016 33 Helmholtz-Gymnasium* 2014 17 Summe 631 * Finanzierung über Klimaschutzfonds Tabelle 4.4.1: Städtische Photovoltaikanlagen SOLARTHERMIE AUF GEBÄUDE JAHR FLÄCHE IN M2 BIOMASSENUTZUNG AM STANDORT JAHR LEISTUNG IN KW Solarabsorber Freibad Rüppurr 1996 1.190 Emil-Arheidt-Halle 2009 250 Solarabsorber Freibad Rappenwörth 1996 722 Hofgut Maxau* 2014 175 Oberwaldschule*/** 2013 3 Friedhof Neureut (Kapelle und Sozialgebäude)* 2017 48 Amt für Abfallwirtschaft Ottostr. */** 2013 67 Wirtschafts- und Sozialgebäude Zoo* 2014 40 Dickhäuterhaus Zoo* 2016 60 Tabelle 4.4.2: Städtische Solarthermie- und Biomasseanlagen BIOMASSE Die über den Klimaschutzfonds finanzierte Holzhackschnitzelheizungsanlage beim Hofgut Maxau ist seit der Heizperiode 2014/2015 in Betrieb. Die CO2-Emissionen konnten durch diese Lösung um 96 Tonnen pro Jahr gesenkt werden, die jährliche Kosteneinsparung durch den Energieträgerwechsel beträgt rund 24.000 Euro (bei einer Investitionssumme von 270.000 Euro). Bereits ausgeschrieben und vergeben ist eine neue Holzpelletsanlage auf dem Friedhof Neureut, die als Ersatz für einen alten Ölkessel dient (Finanzierung über den Klimaschutzfonds). Voraussichtlich im ersten Quartal 2017 wird diese installiert. Die CO2-Einsparung durch den Energieträgerwechsel beträgt rund 22 Tonnen pro Jahr. STÄDTISCHE GESELLSCHAFTEN Über die Nutzung Erneuerbarer Energieerzeugungsanlagen in Liegenschaften städtischer Gesellschaften bestehen nur vereinzelte Kenntnisse, hier erfolgte bislang noch keine systematische Abfrage:  Die Stadtwerke haben seit 1997 zwölf eigene Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 570 kWp installiert, dazu gehören auch einige Anlagen, die aus Einnahmen des nicht mehr vertriebenen Ökostrom-Aufpreismodells „natuR plus“ finanziert wurden (zum Beispiel Solarsegel an der B 10 oder PV- Anlage auf Grundschule Stupferich). Im Berichtszeitraum kamen zwei neue große PV-Anlagen auf dem Betriebsgelände in der Daxlander Straße dazu, die sich auf dem Werkstattgebäude und auf der „Bogenhalle“ befinden. Aufgrund der Ost-West- Ausrichtung der Dächer wurden hierfür speziell abgestimmte Module verbaut.  Die VOLKSWOHNUNG hat seit 1999 mehrere Solarthermieanlagen auf Wohngebäuden zur ergänzenden Warmwassererzeugung installiert.  Auf dem 2016 fertiggestellten Anbau der Fahrzeughalle in der Gerwigstraße haben die Verkehrsbetriebe eine große Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung mit rund 150 kWp errichtet. Das Projekt wurde durch die Stadtwerke maßgeblich begleitet.  Planungen für eine große Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung gab es auch für ein Gebäude der Neuen Messe, diese wurden allerdings eingestellt, da sich das Projekt nicht wirtschaftlich abbilden ließ. AUSBLICK Konkrete Planungen bestehen derzeit in erster Linie für mehrere Photovoltaikanlagen: Seitens HGW laufen Ausführungsplanungen für Anlagen auf der Weiherwaldschule-Sporthalle und dem Kindergarten in der Elisabeth-von-Thadden-Straße. Fest eingeplant für 2017 ist zudem die Errichtung einer Anlage auf dem städtischen Krematorium (48 kWp). Auch für das Werkstattgebäudes des Amts für Abfallwirtschaft in der Ottostraße gibt es eine erste Vorplanung (ca. 100 kWp). Es handelt sich jeweils um Projekte des Klimaschutzfonds. Diese werden ausschließlich unter dem Gesichtspunkt eines möglichst hohen Eigenverbrauchsanteils geplant, sodass die Wirtschaftlichkeit auch bei weiter sinkenden EEG-Einspeisevergütungssätzen gegeben ist. Mit den Stadtwerken wird zudem auf Basis des 48 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT momentan für Privatkunden beworbenen Pachtmodells über neue Photovoltaik-Projekte nachgedacht. Anfang November 2016 erfolgte der Spatenstich für die neue Hauptfeuerwache an der Wolfartsweierer Straße. Das Großprojekt wird voraussichtlich bis 2020 fertiggestellt. Eine Besonderheit des Entwurfs ist die eingeschossige Fahrzeughalle. Die dafür erforderliche Pfahlgründung entsteht aus 560 knapp neun Meter tiefen Fertigteil- Rammpfählen, die gleichzeitig auch geothermisch genutzt werden sollen (Heizungsunterstützung im Winter, Kühlung im Sommer). Ausdrücklich als Pilotversuch angelegt ist die für 2017 geplante Errichtung eines „Biomeilers“ beim Dickhäuterhaus im Zoo: Hier soll ein Teil des anfallenden Dungs vor Ort kompostiert und energetisch verwertet werden. Die im System entstehende Wärme kann für die Erwärmung des Wassers der Flusspferdeanlage genutzt werden und ist als Ergänzung der großen Solarthermieanlage gedacht. M 36 I SOLAR-POTENZIAL-ANALYSE STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 19) und dritten Fortschrittsbericht (S. 49) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Solardachkataster „Sonne trifft Dach“ KEK Seit 2010 n.b. SOLARKATASTER „SONNE TRIFFT DACH“ Im Rahmen des Energieatlas Baden-Württemberg steht seit 2014 ein landesweites Solardachkataster zur Verfügung, über das sich für alle Kommunen gebäudescharfe Potenzialberechnungen für Dachflächen abrufen lassen. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit dem Karlsruher Solardachkataster und beruhen ebenfalls auf hochaufgelösten Laserscandaten aus Befliegungen. Einen deutlichen Mehrwert bietet „Sonne trifft Dach“ allerdings durch das integrierte Berechnungsmodul: Es ermöglicht auf Basis kontinuierlich angepasster Fördersätze und Marktpreise eine Wirtschaftlichkeits- und Finanzierungsberechnung zur ersten Orientierung. Die Pflege der Webseite und des Berechnungstools sind über einen beauftragten Dienstleister sichergestellt. Mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung und den ab 2017 gekürzten Grundzuschuss hat sich die KEK entschlossen, die dafür notwendigen Mittel einzusparen und das Solardachkataster bis Ende 2017 abzugeben bzw. einzustellen. In Klärung ist derzeit noch die Frage, ob eine Integration des Solardachkatasters in den städtischen Webstadtplan möglich ist. Parallel dazu hat die KEK beim Umweltministerium angeregt, das landesweite Kataster um ein vergleichbares Berechnungstool zu erweitern. www.sonne- trifft-dach.de I www.energieatlas-bw.de/sonne/dachflachen M37 UND M38 I AUSBAU VON SOLARTHERMIE UND PHOTOVOLTAIK / BÜRGERSOLARANLAGEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 19 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 49 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Förderung von solarthermischen Anlagen SwK Seit 1993 n.b. Siehe auch M 64 PV-Initiative der Stadtwerke – Baustein MEGA  Solarpark I (845 kWp)  Solarpark II (565 kWp)  Solarpark III (1.330 kWp) SwK 2005-2011 Ca. 1.100 t/a Rund 180 Anteilseigner Rund 200 Anteilseigner rund 200 Anteilseigner PV-Initiative der Stadtwerke – Bausteine PRIVAT / GEWERBE SwK 2005-2014 n.b. Weiterentwickelt/abgelöst durch Autarkie-Angebote, s.u. Solardachkataster „Sonne trifft Dach“ KEK Seit 2010 n.b. Siehe M 36 PV-Beratungsaktion für Unternehmen KEK 2012 n.b. Autarkie-Angebote für die PV-Nutzung (Mein Solardach, PV- Pachtmodell) SwK Seit 2015 n.b. Siehe auch M 27/28 NatuR-Spareinlage (als Ersatz für nicht realisiertes Projekt „Wind- und Solarpark“) SwK, Sparkasse 2014/2015 ca. 5.000 t/a Siehe M 8 Wie aus dem Kennzahlenteil ersichtlich, ist die Photovoltaik nach wie vor der wesentliche Treiber für den Ausbau Erneuerbarer Energien im Stadtgebiet. Nachdem aufgrund der stark rückläufigen Vergütungssätze des Erneuerbare- Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2014 ein deutlicher Rückgang bei der Anmeldung von Neuanlagen zu verzeichnen war, betrug der Zubau 2015 bereits wieder mehr als 2,3 MWp Erzeugungskapazität. Hierbei spielt auch eine Rolle, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger die Photovoltaik als Eigenerzeugungsanlage nutzen möchten und den PV-Strom vor Ort selbst verbrauchen. Keine gesicherten Erkenntnisse bestehen nach wie vor über den Ausbau bei der Solarthermie, da hier letztlich nur Zahlen aus dem Förderprogramm der Stadtwerke und dem Bundesprogramm für große, heizungsunterstützende Anlagen zur Verfügung stehen. Wie bereits im letzten Fortschrittsbericht ausgeführt, ist allerdings davon UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 49 auszugehen, dass viele Solaranlagenbesitzer auf eine Förderung verzichten und die tatsächliche Anzahl neu installierter Anlagen – auch mit Blick auf die Vorgaben der Erneuerbaren-Wärme-Gesetze – erheblich größer ist. Generell ist die Nachfrage nach den Förderangeboten für thermische Solaranlagen in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Bei den Stadtwerken wurden 2015 lediglich noch 45 Anträge mit einer Gesamtfläche von 335 m2 bewilligt. Insgesamt konnten über das Programm bislang fast 2.220 Anlagen mit einer Gesamtfläche von rund 16.000 m2 Fläche bezuschusst werden. AUTARKIE-ANGEBOTE FÜR DIE PV-NUTZUNG Seit Mitte 2015 bieten die Stadtwerke mit „Mein Solardach“ ein Pacht-Modell für Kunden an. Diese Lösung ist ideal für alle, die eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach installieren möchten, aber die Investitionskosten, den planerischen Aufwand und das technische Risiko scheuen, die mit dem Bau einer solchen Anlage verbunden sind. Statt tausende Euro auf einen Schlag zu investieren, pachten die Kunden die Anlage für einen überschaubaren Betrag pro Monat – optional mit ergänzendem Stromspeicher. Der erzeugte Strom wird selbst genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist und nach EEG vergütet. Ein weiterer Vorteil ist die regelmäßige Wartung, Reparaturen übernehmen die Stadtwerke. Interessierte Kunden können mit einem Solardach-Rechner bereits online ihre optimale Anlagenleistung, die monatliche Pachtrate und die Ersparnis durch geringere Stromkosten berechnen. Speziell für Gewerbe- und Großkunden bieten die Stadtwerke ein Pachtmodell als Contractingvariante an. www.stadtwerke- karlsruhe.de/swk/privatkunden/energiedienstleistungen/angebote/mein- solardach.php I Kundenzeitschrift miteinander 2016 (2) – Ein Tag im Zeichen der Sonne BETEILIGUNGSANGEBOT WIND- UND SOLARPARK / NATURSPAREINLAGE Der als Bürgerbeteiligung geplante Wind- und Solarpark konnte aufgrund geänderter politischer Rahmenbedingungen nicht realisiert werden. Stattdessen boten die Stadtwerke gemeinsam mit der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen 2014 und 2015 eine „NatuR-Spareinlage“ im Gesamtumfang von 8 Millionen Euro an (siehe näher unter M 8). Das bereitgestellte Kapital wurde von den Stadtwerken für den Ausbau des eigenen Windkraftportfolios verwendet. AUSBLICK Eine Realisierung größerer PV-Projekte in Form von Bürgerbeteiligungsmodellen ist in der bestehenden Form kaum mehr möglich, da die sinkende Einspeisevergütung nach dem EEG für ein wirtschaftliches Finanzierungsmodell nicht mehr ausreicht. Diese Aussage lässt sich im Grunde auch auf Windkraftprojekte übertragen (siehe unter M 42/43 – Repowering). Potenziale bieten allenfalls noch Modelle mit einem hohen Eigenverbrauchsanteil, wie sie in Form von sogenannten „Mieterstromprojekten“ schon teilweise in der Wohnungswirtschaft erprobt wurden. M 39 UND 41 I ENERGETISCHE NUTZUNG VON BIOMASSE / AUSBAU UND OPTIMIERUNG DES ANLAGENVERBUNDS OST STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 20 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 51 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Machbarkeitsstudie des Witzenhausen-Instituts zur Biomassenutzung im Stadtkreis Karlsruhe UA 2009/2010 - Empfehlung zum Bau einer Trockenvergärungsanlage Entwurfsplanung für Bau einer Trockenvergärungsanlage am Standort des Anlagenverbunds Ost und ergänzende Prüfung alternativer Verwertungsmöglichkeiten AfA 2011-2013 - Inbetriebnahme des neuen Holzhackschnitzelkessels beim Anlagenverbund Ost SwK/AfA Seit 2012 ca. 320 t/a Konsensuskonferenz zur Ausrichtung der Bioabfall- verwertung und Grundsatzentscheidung des Gemeinderats zur externen Verwertung AfA 2014 - Externe energetische Verwertung der Bioabfall-Übermengen bzw. der kompletten Bioabfallmenge (seit Stilllegung der Nassvergärungsanlage im Frühjahr 2015) AfA 2014-2016 n.b. Auf Grundlage öffentlich-rechtlicher Vereinbarungen vorwiegend am Standort Flörsheim-Wicker Europaweite Ausschreibung und Vergabe der Bioabfallverwertung und externe energetische Verwertung aller anfallenden Bioabfälle AfA AfA 2015/2016 Seit 2016 - 2.500 t/a Derzeit vorwiegend am Standort Flörsheim-Wicker* Neukonzeption für die Deponiegasverwertung beim Anlagenverbund Ost sowie die Nahwärmeversorgung „50 Morgen“ und „Rehbuckel“ AfA/SwK 2015/2016 - Umsetzung bis 2018 Neuausrichtung der Deponiegasverwertung am Standort West VBK/AfA Seit 2016 n.b. * In der Übergangsphase bis Juni 2018 ist gemäß Vertrag die Verteilung auf mehrere Vergärungsanlagen mit Kaskadennutzung ohne Entfernungsbeschränkung gestattet. 50 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Externe Verwertung: Die anfallenden Bioabfälle in Karlsruhe werden außerhalb Karlsruhes energetisch verwertet. Anlagenverbund Ost: Die Nassvergärungsanlage wurde im Mai 2015 stillgelegt. NEUAUSRICHTUNG DER BIOABFALLVERWERTUNG – KONSENSUSKONFERENZ UND GRUNDSATZENTSCHEIDUNG Um die Meinung der Bürgerschaft zur Zukunft der Bioabfallverwertung in Karlsruhe einzubeziehen, führte das Amt für Abfallwirtschaft ein Beteiligungsverfahren in Form einer Konsensuskonferenz durch, an der sich insgesamt 23 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Diese erörterten an drei Terminen im Mai und Juli 2014 ergebnisoffen fachliche und wirtschaftliche Fragen der Bioabfallbehandlung. Neben dem Input von Expertenseite legten auch zwei in dieser Frage engagierte Karlsruher Bürgerinitiativen ihre Sichtweisen dar. Die extern moderierte Konferenz endete mit der klaren Empfehlung, keine eigene Trockenvergärungsanlage zu errichten und die bestehende Nassvergärung einzustellen. Stattdessen soll die Verwertung der Bioabfälle unter Berücksichtigung hochwertiger Vergärungsstrukturen extern vergeben werden. Dieser Empfehlung schloss sich der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 21. Oktober 2014 mit einem Grundsatzbeschluss zur externen Verwertung an. BNN vom 14. Juli 2014 – Neuer Trend in Biomülldebatte I StadtZeitung vom18. Juli 2014 – Blick auf Entsorgung des Bioabfalls I GR-Sitzung vom 21. Oktober 2014, TOP 24: Neustrukturierung der Bioabfallverwertung der Stadt Karlsruhe I StadtZeitung vom 24. Oktober 2014 – Extern entsorgen NEUAUSRICHTUNG DER BIOABFALLVERWERTUNG – EXTERNE ENERGETISCHE VERWERTUNG Nach Abstimmung der Vergabekriterien im Gemeinderat startete das AfA im April 2015 ein EU-weites Ausschreibungsverfahren für die Behandlung und Verwertung der städtischen Bioabfälle. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 22. März 2016 erhielt schließlich eine Bietergemeinschaft den Zuschlag. Dem daraufhin abgeschlossenen und seit August 2016 gültigen Vertrag liegt bei einer Bioabfallmenge von 17.500 Tonnen jährlich eine Laufzeit von 20 Jahren zu einem Gesamtpreis von 28,2 Millionen zu Grunde. Euro. Die Bioabfallmengen werden dabei auf zwei moderne Trockenvergärungsanlagen verteilt. Eine davon ist die die Anlage des Rhein-Main Deponieparks am Standort Flörsheim-Wicker. In die gleiche Trockenvergärungsanlage wurden auf Grundlage einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung im Wesentlichen auch schon seit 2014 die nicht in der Nassvergärung behandelten Bioabfall-Übermengen sowie ab Frühjahr 2015 – nach Stilllegung der Nassvergärung – ein Großteil der gesamten Bioabfallmenge verbracht . Ab Mitte 2018 sollte dann die Hälfte der Bioabfälle in einer geplanten neuen Trockenvergärungsanlage im Landkreis Ludwigsburg (Bietigheim) verwertet werden. Das gewählte Trockenvergärungsverfahren erzeugt 533 Kilowattstunden Strom und Wärme pro Tonne, was abzüglich Eigenverbrauch, Methanverlusten und unter Berücksichtigung des Transportverkehrs einer Netto-Emissionsreduzierung von rund 2.500 Tonnen CO2 jährlich entspricht. Auf den 77 Kilometer langen Transportweg selbst entfällt eine jährliche CO2-Belastung von etwa 35 Tonnen. GR-Sitzung vom 24. März 2015, TOP 12: Vergabeverfahren zur Vergabe der Behandlung/Verwertung von Bioabfallmengen der Stadt Karlsruhe I StadtZeitung vom 3. April 2015 – Verwertung der Bioabfälle europaweit ausschreiben I GR-Sitzung vom 22. März 2016, TOP 15: Ausschreibung und Vergabe von Bioabfällen der Stadt Karlsruhe I StadtZeitung vom 1. April 2016 – Künftig in auswärtigen Anlagen Parallel zum Vergabeverfahren wurde die bestehende Nassvergärungsanlage im Eisenhafengrund nach der Heizperiode 2014/15 stillgelegt. OR-Sitzung Durlach vom 13. Mai 2015, TOP 5: Neustrukturierung der Bioabfallverwertung, hier: Konzept zur Stilllegung der Nassvergärungsanlage I BNN vom 15. Mai 2015 – Endgültige Abfuhr für den Bioabfall Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass die vertraglich vereinbarte Teilverwertung ab 2018 in Bietigheim nicht möglich sein wird, weil die dort geplante neue Anlage im Rahmen eines Bürgerentscheids auf mehrheitliche Ablehnung stieß. Der beauftragte Entsorger muss deshalb noch einen geeigneten Ersatzstandort benennen, wobei dieser nicht weiter als die ursprünglich vorgesehene Strecke von Karlsruhe entfernt sein darf. BNN vom 14. Oktober 2016 – Bioabfall geht nun an Durlach vorbei NEUKONZEPTION DEPONIEGASVERWERTUNG UND WÄRMEVERSORGUNG 50 MORGEN/REHBUCKEL Die Schließung der Nassvergärungsanlage im Frühjahr 2015 hat unmittelbare Auswirkung auf die Nahwärmeversorgung der beiden Baugebiete 50 Morgen und Rehbuckel, da seither die Wärmelieferung aus dem angeschlossenen Methangas- BHKW im Umfang von rund 600 MWh jährlich entfällt. Im Moment wird dieser Anteil zusätzlich über die Erdgas- Heizzentrale „Am Rehbuckel“ bereitgestellt. Ein Weiterbetrieb des BHKW ausschließlich mit dem auch weiterhin anfallenden Deponiegas ist technisch nicht möglich. Die Stadtwerke und das AfA haben daraufhin ein neues Konzept erarbeitet, um zukünftig mindestens die Hälfte des benötigten jährlichen Wärmebedarfs von 4.400 MWh aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Vorgeschlagene Bestandteile waren zum einen die Installation eines CHC-Kessels, um die schwächer werdenden Methangaserträge aus dem Deponiekörper verwerten zu können. Zum anderen eine Steigerung des Wärmeertrags aus dem Holzkessel durch Brennstoffwechsel auf Holzhackschnitzel sowie die Optimierung der Erdgaszentrale für die Spitzenlastabdeckung. Die beiden letztgenannten UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 51 Konzeptbestandteile sind bereits umgesetzt: Der Wechsel bei der Holzkesselanlage auf höherwertigen Brennstoff erfolgte zum Beginn der Heizperiode 2015/16. Bei der Gaszentrale wurde der kleinere Kessel mit 600 kW durch einen leistungsfähigeren mit 1.000 kW ersetzt. Beide Komponenten stellen im Moment die Nahwärmeversorgung sicher. BNN vom 26. Juni 2015 – Holzhackschnitzel ersetzen Biogas I GR-Sitzung vom 30. Juni 2015, TOP 12: Künftige Wärmelieferung in die Wohngebiete „50 Morgen“ und „Im Rehbuckel“ Nicht zum Zuge kommt dagegen der CHC-Kessel, da sich diese Form der Schwachgasbehandlung nach einer vertiefenden Prüfung als nicht passend für die Situation vor Ort erwiesen hat. Stattdessen soll ein neues Verfahren eingesetzt werden, das im Zusammenhang mit der Teilnahme am Förderprogramm des Bundesumweltministeriums für stillgelegte Deponien (Nationale Klimaschutzinitiative) bereits in einer Potenzialstudie näher untersucht wurde. Die neue Schwachgastechnologie, die auf dem Prinzip der katalytischen Oxidation des organischen Kohlenstoffs basiert, ermöglicht eine längerfristige energetische Verwertung der niederkalorischen Deponiegase bis zu einem Methangehalt von weniger als zehn Prozent. Zusätzlich soll durch eine leichte Übersaugung der Deponie die aerobe Stabilisierung und damit die organischen Abbauprozesse innerhalb der Deponie beschleunigt werden. Nach den Ergebnissen der Potenzialstudie kann mit der vorgesehenen Kombination aus optimierter Deponieentgasung und nachgeschalteter Schwachgasbehandlung der durchschnittliche Deponiegaserfassungsgrad bis 2040 gegenüber dem Ist- Zustand von etwa 13 auf rund 80 Prozent gesteigert werden. Das hierbei ermittelte Emissionsminderungspotenzial beträgt im betrachteten Zeitraum fast 1,7 Millionen m3 Methan, was einer Vermeidung von fast 35.600 Tonnen CO2-Äquivalenten entspricht. Gemäß der Potenzialstudie ist für die Nahwärmeversorgung zudem für die nächsten zehn Jahre mit einer abnehmenden Wärmeleistung von anfänglich 187 kW bis 82 kW (2027) zu rechnen, wobei die Anlage auch über diesen Zeitraum hinaus betrieben werden kann. Mit diesem Wärmeertrag ließen sich weitere 2.525 Tonnen CO2 vermeiden (Substitution von Erdgas). Vorgesehen ist, die Maßnahme als Bestandteil des umfangreichen Gesamtprojekts „Sanierung der Oberflächenabdichtung Deponie Ost“ vorzuziehen. Derzeit wird die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung für das gemeinderätliche Kostenkontrollverfahren fertiggestellt. Das Bundesumweltministerium fördert die Maßnahme mit einem Investitionszuschuss von 450.000 Euro (Förderhöchstbetrag). Mit Blick auf die zeitlichen Vorgaben des Förderbescheids sollen die Baumaßnahmen spätestens im Frühjahr 2017 beginnen und müssen bis Mitte 2018 abgeschlossen sein. NEUAUSRICHTUNG DER DEPONIEGASVERWERTUNG AM STANDORT WEST Im Berichtszeitraum ergab sich auch eine wesentliche Änderung in Bezug auf die Gasverwertung der Deponie West am Rheinhafen. Bislang wurde das anfallende Deponiegas über zwei BHKWs direkt am Eingang zur Deponie in Wärme und Strom umgewandelt. Kontinuierlich rückläufige Gaserträge und ein Auslaufen der bestehenden Verträge machten allerdings eine technische und organisatorische Anpassung erforderlich. Dieser Schritt wurde gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben vollzogen. Seit Anfang 2016 betreiben die VBK ein eigenes, neues BHKW auf dem benachbarten Gelände ihres Betriebshofs West und verwerten dort das Deponiegas. Das moderne BHKW kann eine elektrische Leistung von bis zu 600 kW erzeugen. Gleichzeitig ist die Nutzung von bis zu 550 kW Heizwärme möglich. Die Verkehrsbetriebe können dadurch bis zu 75 Prozent ihres Stromverbrauchs und rund 55 Prozent ihres Wärmebedarfs am Standort durch Eigenerzeugung aus regenerativen Quellen decken. Ein Teil der produzierten Wärme geht weiterhin an die Sickerwasseraufbereitung der Deponie West. Das neue BHKW verfügt zur Abdeckung der Spitzenlast über einen Erdgasanschluss sowie eine Gasmischeinrichtung. Durch die Beimischung von Erdgas kann zudem ein möglicher Rückgang des Deponiegases in den kommenden Jahren passgenau ausgeglichen werden. StadtZeitung vom 26. August 2016 – Verkehrsbetriebe nutzen Biogas SONSTIGES Ein gewisser Indikator für die Nutzung von Biomasse zu Heizwecken im privaten Bereich sind die Förderzahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das über das Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien die Installation von bestimmten Biomasseheizkesseln fördert. In den Jahren 2014 und 2015 wurden in Karlsruhe 16 Anlagen mit einer Wärmeleistung von knapp 400 kW bezuschusst. Das ist gegenüber den Vorjahren ein deutlicher Rückgang. Seit Programmstart im Jahr 2000 förderte die BAFA fast 220 Karlsruher Anlagen mit rund 4,2 MW Wärmeleistung. M 40 I ENERGETISCHE NUTZUNG VON BIOMASSE: KLÄRSCHLAMM STATUS I Keine Umsetzung, aber Steigerung des Stromertrags möglich I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 21) und dritten Fortschrittsbericht (S. 53) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Grundsatzstudie mehrerer Großklärwerke zur Zukunft der Klärschlammverbrennung (unter Beteiligung TBA) Extern 2009 - Modernisierung Verbrennungslinie 2: Erhöhung der Energieeffizienz und des Stromertrags durch Installation einer neuen Dampfturbine TBA Noch offen n.b. Ein aktuelles, auf mehrere Jahre angelegtes Großprojekt auf dem Klärwerksgelände stellt die Modernisierung der Verbrennungslinie 2 dar. Ein Bestandteil wird dabei die Installation einer neuen, effektiveren Dampfturbine sein, mit der die Energieeffizienz und der Stromertrag des Verbrennungsprozesses weiter gesteigert werden können. 52 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT M 42 UND 43 I AUSBAU DER WINDKRAFT STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 22) und dritten Fortschrittsbericht (S. 53 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Betrieb von Windkraftanlagen  Anlage Maxau (110 kW)  Anlagen Energieberg (3 MW) Extern* Extern** Seit 1997 Seit 1999/2003 ca. 2.000 t/a Seit 2014 Nutzung des Windkraft- stroms vom Energieberg durch die Stadtwerke (Eigenverbrauch) Feldtest/Betrieb von Kleinwindkraftanlagen  Oberwaldschule (0,7 kW)  Stadtwerke (3 + 5 kW) OWS SwK Seit 2002 2011-2015 vernach- lässigbar Mittlerweile wieder abgebaut Prüfung neuer Standortmöglichkeiten auf Karlsruher Gemarkung im Rahmen des Teil-Flächennutzungsplans Windenergie NVK Seit 2012 - Ausbau der Windstromerzeugung der Stadtwerke durch bundesweite Beteiligung an Windparkprojekten:  Windpool GmbH (Anteil Stadtwerke: 9 MW)  Onshore-Portfolio der EnBW (13 MW)  Windpark Bad Camberg (2,4 MW)  Entwicklungsgesellschaft Binnenwind SwK 2012/2013 2014 2015 2016 ca. 25.000 t/a Ziel: 50 MW bis 2020 Planungs- und Genehmigungsverfahren für Repowering Energieberg (3,3 MW) Extern** 2014-2016 - Forschungswindrad Fraunhofer ICT (2 MW) auf dem Hummelberg (Gemarkung Karlsruhe) ICT Ab 2017 n.b. * Herr Müllerschön / ** Windmühlenberg Windkraftanlage Verwaltungs-GmbH BETRIEB VON WINDKRAFTANLAGEN Aufgrund geänderter politischer Rahmenbedingungen vor allem im Bereich des Eigenstromverbrauchs haben die Stadtwerke Karlsruhe und die Betreibergesellschaft der drei Windkraftanlagen auf dem Energieberg im Juli 2014 ein Pacht- und Betriebsführungsvertrag unterzeichnet. Seitdem nutzen die Stadtwerke den durch die Windkraftanlagen erzeugten Strom zur Eigenversorgung. www.energieberg.de KLEINWINDKRAFTANLAGEN Die Stadtwerke haben die verbliebene vertikale Kleinwindan- lage auf dem Heizkraftwerk West zwischenzeitlich ebenfalls wegen erwiesener Untauglichkeit abgebaut. TEIL-FLÄCHENNUTZUNGSPLAN WINDENERGIE Der von der Verbandsversammlung des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe (NVK) 2014 beschlossene Entwurf des Teil-Flächennutzungsplanes Windenergie musste aufgrund eines Einspruchs des Regierungspräsidiums Karlsruhe nochmals in Teilen neu aufgerollt werden. Die vorgesehene Flächenkulisse mit nur einer Konzentrationszone für die Windenergie wurde vom Land als unzureichend eingestuft. Nach Anpassungen von Kriterien konnte eine erweiterte Flächenkulisse vertiefend untersucht werden. Es zeichnet sich nunmehr ab, dass für einen zweiten Entwurf mindestens drei Bereiche im NVK-Gebiet als Konzentrationszonen in Frage kommen. Die Verbandsversammlung soll im Mai 2017 über die erneute Offenlage des Teil-FNP entscheiden. Für Karlsruhe selbst ergeben sich keine Änderungen. Die ursprünglich festgestellten Restriktionen sind hier weiterhin so schwerwiegend, dass keine neuen Standorte möglich sind. Mit einem Abschluss des Verfahrens ist frühestens Ende 2017 zu rechnen. www.nachbarschaftsverband- karlsruhe.de/b3/windkraft.de I Siehe auch BNN vom 21. Februar 2014 – Ausbau der Windenergie weht an Karlsruhe vorbei FORSCHUNGSWINDRAD FRAUNHOFER ICT Die Inbetriebnahme des Windrads im Rahmen des Forschungsprojekts „RedoxWind“ hat sich gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich verzögert. Das Fraunhofer ICT plant die Errichtung der fast 100 m hohen Anlage (Nabenhöhe) nach eigener Aussage für das Frühjahr 2017. Die Betriebsgenehmigung selbst ist eng an das Forschungsvorhaben geknüpft und sieht nach heutigem Stand den Abbau nach spätestens zwölf Betriebsjahren vor, wobei eine Verlängerungsoption um vier Jahre unter bestimmten Voraussetzungen besteht. www.ict.fraunhofer.de/de/komp/ae/RFBWind.html I Siehe auch BNN vom 25. Januar 2016 – Wie lässt sich Windstrom speichern I BNN vom 25. November 2016 – Windenergie vom Hummelberg AUFBAU EINES WINDENERGIEPORTFOLIOS BEI DEN STADTWERKEN Wie vorgesehen haben die Stadtwerke 2014 den Zuschlag für die angestrebte Beteiligung am Onshore-Portfolio der EnBW im Umfang von 13 MW erhalten. Die Windkraftanlagen des EnBW-Projekts verfügen über eine Gesamtleistung von 156 MW und sind auf 17 Standorte in verschiedenen Bundesländern verteilt. Eine für Ende 2014 geplante Beteiligung am Windpark Kerzenheim GmbH & Co. KG mit knapp 6 MW kam dagegen nicht zustande. Stattdessen erwarben die Stadtwerke 2015 ein Drittel der Anteile am Windpark Bad Camberg in Hessen. Dieser umfasst drei Anlagen mit je 2,4 MW Leistung, die im Herbst 2016 errichtet wurden. Zusammen mit den bereits 2012/2013 erworbenen Anteilen bei Windpool haben die Stadtwerke damit bislang knapp die Hälfte ihres Ausbauziels von 50 MW bis 2020 erreicht. Um sich den frühzeitigen Zugang zu weiteren Windkraftprojekten zu sichern, beteiligten sich die Stadtwerke 2016 an der Projektentwicklungsgesellschaft „BinnenWind GmbH“. Aufgabe der Gesellschaft ist es, UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 53 verschiedenste Windkraftprojekte bis zur Baureife zu entwickeln. Die beteiligten Partner können dann entscheiden, bei welchen Einzelvorhaben sie sich in welchem Umfang an der Errichtung und dem Betrieb beteiligen. Sie haben damit einen vorrangigen Zugriff vor außenstehenden Interessenten. BinnenWind selbst plant, in den nächsten zehn Jahren Projekte mit einer Windkraftleistung zwischen 200 und 300 MW und einem Investitionsvolumen von bis zu 500 Millionen Euro zu realisieren. Siehe auch GR-Sitzung vom 24. November 2015, TOP 18 – Vorratsbeschluss des Gemeinderates zur Beteiligung der Stadtwerke Karlsruhe GmbH (SWK) an Windkraftprojekten I GR-Sitzung vom 19. Juli 2016, TOP 13: Beteiligung der Stadtwerke Karlsruhe GmbH an der Projektentwicklungsgesellschaft "Binnen Wind GmbH" PGG zur Entwicklung von Windparks Windstrom für die Stadtwerke: Aufbau einer Windkraftanlage beim Windpark bei Bad Camberg im Oktober 2016 REPOWERING Für das von der Windmühlenberg-Betreibergesellschaft vorangetriebene Repowering-Projekt auf dem Energieberg liegt seit Ende 2015 die BImSchG-Genehmigung vor. Diese ist mit einigen, zum Teil kostenintensiveren Betriebsauflagen versehen, die vor allem dem Artenschutz geschuldet sind. Genehmigungsgrundlage bildet eine neue Windkraftanlage mit 119 m Höhe und 3,3 MW Leistung als Ersatz für die beiden älteren Bestandsanlagen. Im Verbund mit der verbleibenden 1,5 MW-Anlage könnte der Stromertrag auf dem Energieberg damit nahezu verdoppelt werden. Allerdings hat sich die Windmühlenberg-Betreibergesellschaft im Frühjahr 2016 entschlossen, die Anlage doch nicht in Eigenregie zu errichten. Grund dafür sind offenbar die Betriebsauflagen und die zwischenzeitlich nochmals deutlich gesunkenen Einspeisevergütungssätze nach dem EEG, die einer langfristigen Wirtschaftlichkeit und insbesondere der angestrebten Umsetzung als Bürgerbeteiligungsprojekt entgegenstehen. Die Betreibergesellschaft strebt seither an, dass ein externer Partner das Repowering-Projekt (und damit auch die angefallenen Planungs- und Genehmigungskosten) übernimmt. Offen ist, ob die Stadtwerke Karlsruhe diesen Part ausfüllen. Generell würde ein solches Projekt zur genannten Ausbaustrategie passen, auch wäre die Wirtschaftlichkeit bei der von den Stadtwerken praktizierten Eigenstromverwendung deutlich besser darstellbar als bei der Einspeisung des Stroms in das öffentliche Stromnetz. Eine Entscheidung des Aufsichtsrates in der Sache steht aber noch aus. Siehe auch BNN vom 13. April 2015 – Langer Kampf um eine neue Windmühle I BNN vom 30. Januar 2016 – Weniger Windräder liefern mehr Strom I BNN vom 18. Mai 2016 – Stadtwerke skeptisch wegen Super-Windrad I GR-Sitzung vom 19. Juli 2016, TOP 35: Repowering Müllberg Unabhängig vom weiteren Verlauf des Repowerings plant die Windmühlenberg-Betreibergesellschaft mittelfristig den Abbau und den Weiterverkauf der beiden älteren Anlagen, da sich deren Instandhaltung als zunehmend kostenintensiv erweist. M 44 – 46 I GEOTHERMIEZENTRUM / OBERFLÄCHENNAHE UND TIEFEN-GEOTHERMIE STATUS I Nur teilweise in Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 22 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 55) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Förderprogramm für Wärmepumpen SwK 1999-2013 200 t/a Geothermie-Initiative der Stadtwerke SwK 2007-2013 - Keine Anlage realisiert Geothermie-Zentrum Karlsruhe e. V. (GTZ) Mehrere* Seit 2007 - Beantragung der Explorationsrechte zur Aufsuchung tiefengeothermischer Wärme und Sole SwK 2013/2014 - Antrag wurde zurückgezogen * TechnologieRegion Karlsruhe, KIT, Stadtwerke Karlsruhe u.a. OBERFLÄCHENNAHE GEOTHERMIE Bei der Nutzung der oberflächennahen Geothermie im Stadtgebiet ist zwar eine stetige, aber im Vergleich zu früheren Jahren deutlich verlangsamte Zunahme zu verzeichnen. Anfang 2016 waren knapp 225 Anlagen mit einer geschätzten Leistung von etwa 5.760 kW erfasst (berücksichtigt sind nur wasserrechtlich anzeigungspflichtige Anlagen). Der genutzte Wärmeertrag dieser Anlagen dürfte bei bis zu 8 GWh liegen. TIEFENGEOTHERMIE Aufgrund eines Aufsichtsratsbeschlusses haben die Stadtwerke Karlsruhe den eingereichten Antrag für die Explorationsrechte tiefengeothermischer Wärme und Sole im Raum Karlsruhe 2014 wieder zurückgezogen. Entsprechend zurückgestellt wurden auch strategische Überlegungen zur möglichen Realisierung eines Geothermiekraftwerks unter Beteiligung der Stadtwerke. Bekannt ist, dass sich daraufhin ein anderer Anbieter um die Explorationsrechte bemüht hat. Zum Stand des Verfahrens liegen aber keine Erkenntnisse vor. 54 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT AUSBLICK Dem Thema Geothermie wird derzeit aufgrund der schwierigen Randbedingungen von Seiten der Stadtwerke keine hohe Priorität eingeräumt. Hier ist die Entwicklung zweifellos weit hinter den Erwartungen zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts zurückgeblieben. Dafür stehen gewissermaßen symptomatisch auch die ruhenden Aktivitäten beim Geothermie-Zentrum Karlsruhe. Dessen weitere Zukunft ist im Moment offen. M 47 I AUSBAU DER WASSERKRAFT STATUS I Keine Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im dritten Fortschrittsbericht (S. 56) BETEILIGUNG AM WASSERKRAFTWERK IN GAMBSHEIM Die vorgesehene Beteiligung der Stadtwerke Karlsruhe am Bau der fünften Turbine im Wasserkraftwerk Gambsheim kam nicht zustande, da die EnBW ihr Beteiligungsangebot zwischenzeitlich wieder zurückgezogen hat. Ein anderweitiges Engagement bei der Wasserkraft ist seitens der Stadtwerke nicht geplant. AUSBLICK Aufgrund des generell mangelnden Ausbaupotenzials in Karlsruhe sind auf absehbare Zeit keine relevanten Aktivitäten beim Thema Wasserkraft zu erwarten. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 55 4.5 MASSNAHMENBEREICH VERKEHR M 48 I ENTWICKLUNG EINES INTEGRIERTEN VERKEHRSENTWICKLUNGSPLANS STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 24) und dritten Fortschrittsbericht (S. 57 f.) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Verkehrsentwicklungsplan (VEP) als Rahmen der verkehrlichen Entwicklung der nächsten 10 bis 20 Jahre StPlA Seit 2012 * Vorlage von Monitoringberichten StPlA Seit 2014 - * Abhängig von den umgesetzten Maßnahmen. Im Rahmen der Konzepterstellung wurde ein Minderungspotenzial von 1.689 t CO2/Tag (Analyse 2009) auf 1.402 t CO2/Tag (bei Umsetzung des Handlungskonzepts 2025) und damit um 17 Prozent prognostiziert (siehe VEP, Band 2, S. 106). UMSETZUNG UND MONITORING DES VEP Gemäß dem Gemeinderatsbeschluss vom November 2012 soll die Verwaltung über den Umsetzungsstand der rund 150 Maßnahmen des Verkehrsentwicklungsplans alle zwei Jahre informieren. Im November 2014 legte das Stadtplanungsamt den ersten Monitoringbericht vor, der zweite Bericht wird im Dezember 2016 veröffentlicht. Demnach wurde mittlerweile bei 69 Prozent der Maßnahmen mit einer Vorplanung begonnen, 47 Prozent der Maßnahmen befinden sich in der Umsetzung. Zum Vergleich: 2014 lag die Quote noch bei 61 (Vorplanung) bzw. bei 37 Prozent (Umsetzung). Die meisten Maßnahmen davon sind allerdings Daueraufgaben. Es konnten auch bereits einige Maßnahme insbesondere im Bereich der Temporeduzierung abgeschlossen werden. Eine ursprünglich angestrebte personelle Aufstockung zur beschleunigten Umsetzung des Maßnahmenkatalogs kam nicht zustande. Diese stand unter dem Vorbehalt einer anteiligen Bundesförderung. Der dafür gestellte Antrag bei der Nationalen Klimaschutzinitiative für zwei befristete Stellen musste Ende 2015 zurückgezogen werden, da der Fördergeber die „Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans mit Erstellung von Verkehrsplanungen und -konzepten“ als nicht förderfähig einstufte. www.karlsruhe.de/b3/verkehr/verkehrsentwicklung.de I Siehe auch StadtZeitung vom 21. November 2014 – Positives Zwischenfazit aus Monitoringbericht zum Verkehrsentwicklungsplan I StadtZeitung vom 16. Dezember 2016 – Knapp die Hälfte in der Umsetzung M 49 I BETRIEBLICHE MOBILITÄTSKONZEPTE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im dritten Fortschrittsbericht (S. 58) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Mobil.Pro.Fit Karlsruhe  1. Runde mit 7 Unternehmen  2. Runde mit 5 Unternehmen StPlA Seit 2014 n.b. MOBIL.PRO.FIT. KARLSRUHE Karlsruhe ist eine von bundesweit acht Regionen, in denen das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt Mobil.Pro.Fit. mit externer Begleitung durch den „Bundesdeutschen Arbeitskreis für umweltbewusstes Management“ (B.A.U.M.) umgesetzt wird. Das Projekt unterstützt Betriebe bei der Entwicklung einer eigenen Mobilitätsstrategie. Dazu werden Einsparungs- und Entwicklungspotenziale jeweils vor Ort untersucht und so speziell auf die Bedürfnisse des Betriebs zugeschnittene Maßnahmen entwickelt. Weitere Bestandteile bilden ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch der Beteiligten und eine öffentlichkeitswirksame Auszeichnungsveranstaltung. Die Förderung umfasst die Durchführung von zwei Projektrunden. Die erste Karlsruher Runde mit sieben Unternehmen und Einrichtungen (darunter die Stadtverwaltung selbst) endete im Oktober 2015. Seit März 2016 läuft die zweite Projektrunde mit weiteren fünf Unternehmen, die kurz vor dem Abschluss steht. Zu den zahlreichen umgesetzten oder in Vorbereitung befindlichen Maßnahmen zählen etwa die Anschaffung von Dienst- Pedelecs, die Einführung des Jobtickets, Videokonferenzen statt Dienstreisen oder die Nutzung von Carsharing und Leihfahrrädern. Einige der Unternehmen haben auch Mitfahrerportale zur Unterstützung von Fahrgemeinschaften eingeführt. Die Stadtwerke beispielsweise setzen dabei auf das Mitfahrportal „TwoGo“, das neben Beschäftigten der Stadtwerke auch anderen Interessierten offen steht. www.karlsruhe.de/b3/verkehr/mobilitaetsmanagement.de I Siehe auch StadtZeitung vom 30. Januar 2015 – Mobilität von Unternehmen fördern I StadtZeitung vom 23. Oktober 2015 – Nachhaltig mobil I Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2015 (3) – Im Unternehmen ökologisch mobil I DAHEIMjournal 2015 (4) – Umweltfreundlich, nachhaltig, wirtschaftlich I BNN vom 2. Dezember 2015 – „TwoGo“ sucht Mitfahrer AUSBLICK Der Förderzeitraum von Mobil.Pro.Fit. endet zum Jahresende 2016. Bekannt ist, dass sich B.A.U.M. um eine Anschlussförderung bemüht. In diesem Fall wäre das Stadtplanungsamt für weitere Runden offen. Eine Weiterführung des Projekts in alleiniger Regie der Stadt ist dagegen aus finanziellen und personellen Gründen ausgeschlossen. Unabhängig davon will das Stadtplanungsamt die Vernetzung und den Fachaustausch bislang ausgezeichneter Betriebe durch regelmäßige Treffen weiter aufrechterhalten. 56 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Speziell zum Thema Mitfahrerportal für Pendlerinnen und Pendler gibt es erste Überlegungen, auf regionaler Ebene ein Angebot zu entwickeln. Dabei sollen auch die Erfahrungen aus Mobil.Pro.Fit. zu bereits eingeführten Portalen berücksichtigt werden. Siehe GR-Sitzung vom 24. November 2015, TOP 29: Mitfahrportal für Pendlerinnen und Pendler in der Technologieregion Karlsruhe Mobil.Pro.Fit.: Sieben Betriebe der ersten Projektrunde erhielten ihre Zertifikate. Mitfahrer willkommen: Die Stadtwerke nutzen seit 2015 das Portal „TwoGo“. Einsatzbereit: Neue Pedelecflotte des Tiefbauamts für den Streckenkontrolldienst M 50 I MODERNISIERUNG DES STÄDTISCHEN FUHRPARKS, FUHRPARKMANAGEMENT STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 24) und dritten Fortschrittsbericht (S. 58 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Grundlegende Verjüngung des Fuhrparks  Deutliche Erhöhung des Beschaffungsbudgets  Anwendung eines Punktesystems für die Ankaufsliste AfA Seit 2009 Seit 2011 n.b. Einrichtung eines zentralen Fuhrparkmanagements AfA Seit 2013 - Berücksichtigung von Umweltkriterien bei der Fahrzeugbeschaffung  Vorrangige Anschaffung von Erdgasfahrzeugen bei PKW- Ersatzbeschaffungen AfA Laufend n.b. Datenbestandsoptimierung und Ausweitung des Verbrauchscontrollings AfA Laufend n.b. Beteiligung an Mobil.Pro.Fit. zum betrieblichen Mobilitätsmanagement POA 2014/2015 n.b. Erarbeitung einer E-Mobilitätsstrategie  Ergänzende Beschaffung von Elektrofahrzeugen AfA/SwK 2015/2016 n.b. MODERNISIERUNG DES FUHRPARKS Wichtigstes und übergreifendes Ziel ist weiterhin eine durchgehende Verjüngung des Fuhrparks sowohl aus betriebswirtschaftlichen als auch aus Umweltgründen durch zusätzliche Ersatzbeschaffungen. Im Doppelhaushalt 2015/2016 standen dafür erstmals Investitionsmittel von zehn Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Investitionen im Umfang von 20 Millionen Euro sind bis 2020 geplant. Grundlage für das Beschaffungsprogramm eines jeden Doppelhaushalts ist eine ausführliche Analyse und Rangliste zur Fahrzeugbeschaffung, die den Fahrzeugbestand ohne Anhänger und Container abbildet. Sie ermöglicht durch die Bewertung der Fahrzeuge nach ökonomischen und ökologischen Kriterien eine objektive Auswahl der zur Neubeschaffung anstehenden Fahrzeuge. Die Beschaffung der Kraftfahrzeuge selbst erfolgt nach den Prinzipien der Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit sowie den Anforderungen an den Einsatzzweck. Alle beschafften Neufahrzeuge erfüllen generell die Euro 6-Norm. Darüber hinaus wird auf niedrige Verbrauchswerte geachtet. Für den Personenverkehr wurden im Berichtszeitraum fast ausschließlich Kleinwagen mit Erdgasantrieb angeschafft. VERBRAUCHSCONTROLLING Nach wie vor bestehen deutliche Datenlücken hinsichtlich der tatsächlichen Verbrauchs- und CO2-Bilanz städtischer Fahrzeuge, was sich vor allem auf nicht oder ungenügend erfasste externe Betankungen zurückführen lässt. Grundsätzlich soll die Kraftstoffbetankung der städtischen Flotte – soweit nicht zwingende Gründe dagegen stehen – am Standort Ottostraße, bei den Verkehrsbetrieben oder bei den Stadtwerken erfolgen (einige wenige Außenbetriebe verfügen zudem über eigene Tankstellen). Diese Regelung wird jedoch oftmals nicht eingehalten. Verbesserungen hierzu verspricht sich das zentrale Fuhrparkmanagement von der Überarbeitung der städtischen Kraftfahrzeugrichtlinien bzw. der Verabschiedung neuer Mobilitätsrichtlinien (ausgehend von der Beteiligung am Mobil.Pro.Fit-Projekt – siehe unten). UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 57 E-MOBILITÄTSSTRATEGIE Im Rahmen der Beschlussfassung zum Doppelhaushalt 2015/2016 hat der Gemeinderat 350.000 Euro aus den Mitteln des Fahrzeugbeschaffungsbudgets zum Aufbau der Elektromobilität und einer Ladeinfrastruktur im städtischen Fuhrpark zweckgebunden. Das daraufhin unter gemeinsamer Federführung vom Amt für Abfallwirtschaft und den Stadtwerken Karlsruhe erarbeitete Konzept wurde Mitte 2016 vom Ausschuss für öffentliche Einrichtungen bestätigt. Es sieht als ersten Schritt den Einsatz von fünf Elektro- Kleinwagen im Rahmen einer anstehenden Ersatzbeschaffung am Poolsharing-Standort „Ständehausgarage“ sowie die Ausweitung auf drei elektrisch betriebene Modelle bei der Fahrbereitschaft vor. Ebenso sollen fünf Kleintransporter des Friedhof- und Bestattungsamts durch moderne Elektrolastenfahrzeuge mit einer Tonne Nutzlast ersetzt werden. Ergänzend dazu werden im Parkhaus Ständehausgarage und im Rathaushof neue Ladestationen eingerichtet. Für die neuen E- Kleintransporter auf den Friedhöfen ist keine besondere Ladeinfrastruktur notwendig, sie lassen sich an normalen Steckdosen „betanken“. Ziel dieser drei Pilot-Maßnahmen ist es, Erkenntnisse und Erfahrungen für eine Weiterentwicklung der E-Mobilitätsstrategie zu gewinnen. Siehe auch StadtZeitung vom 29. Juli 2016 – Mehr Elektrofahrzeuge TEILNAHME AN MOBIL.PRO.FIT. Die Stadtverwaltung beteiligte sich an der ersten Runde von Mobil.Pro.Fit. zum betrieblichen Mobilitätsmanagement (siehe M 49). Im Zuge der Bestandaufnahme führte das Personal- und Organisationsamt exemplarisch eine Mobilitätsbefragung bei eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch. Zu den umgesetzten Maßnahmen gehört die Einrichtung eines Mobilitätsportals im Intranet, über das sich seitdem alle wesentlichen Informationen und Dokumente schnell auffinden lassen. Zum Dezember 2015 trat eine Neuregelung für die bezuschusste Firmenkarte mit deutlich besseren Konditionen für die städtischen Beschäftigten in Kraft. Außerdem wurden Mobilitätsrichtlinien erarbeitet, in die auch Anpassungen und Neuerungen bei der noch bestehenden Kraftfahrzeugordnung einfließen. Die Verabschiedung der neuen Mobilitätsrichtlinien ist für 2017 geplant. Ebenfalls am Mobil.Pro.Fit.-Programm teilgenommen haben die Stadtwerke Karlsruhe und die VOLKSWOHNUNG. Die VOLKSWOHNUNG hat sich dabei als eine Maßnahme die Umstellung des restlichen Fuhrparks auf Erdgasfahrzeuge vorgenommen (zusätzlich zu den bereits bestehenden fünf Elektro-Kleinwagen). Bei den Stadtwerken lassen sich unter anderem die Etablierung des Mitfahrerportals „TwoGo“ oder die CO2-Kompensation der Dienstreisen mit Flugzeug oder Bahn über den Karlsruher Klimafonds nennen (ca. 40 Tonnen CO2 pro Jahr). SONSTIGES Das Tiefbauamt hat 2014 sechs Pedelecs für den Streckenkontrolldienst angeschafft. Beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) besteht seit 2015 eine eigene Fahrradstreife, sie ergänzt vorwiegend in den Sommermonaten und bei trockenem Wetter die Fuß- und Fahrzeugstreifen. Auch einige Politessen und Kontrolleure des gemeindlichen Vollzugsdienstes nutzen seit 2015 verstärkt das Fahrrad. Bei den städtischen Gesellschaften wurde die Fahrradnutzung ebenfalls ausgeweitet. Die Stadtwerke beispielsweise haben ihren Fuhrpark 2015 um eine kleine Pedelec-Flotte für stadtweite Dienstfahrten erweitert. Siehe auch StadtZeitung vom 28. Februar 2014 – Pedelecs für Kontrolleure I BNN vom 25. Mai 2016 – „Fahrradstreifen im Grünen optimal“ M 51 I CARSHARING WEITER FÖRDERN UND AUSBAUEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 24 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 60) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Unterstützung des Carsharing-Systems durch die Stadtverwaltung und städtische Gesellschaften AfA, StPlA u.a. Laufend n.b. Unterstützung des Carsharing-Systems durch städtische Gesellschaften VBK,VOWO, SwK u.a. Laufend n.b. Abbildung 4.5.1: Ergebnis des Carsharing-Städterankings 2015 (Quelle: Bundesverband CarSharing e.V.) ENTWICKLUNG DES CARSHARING IN KARLSRUHE Der Bundesverband CarSharing e. V. erhebt in unregelmäßigen Abständen die Zahl der Carsharing- Fahrzeuge in deutschen Städten und Gemeinden und errechnet, wie viele Fahrzeuge für jeweils 1.000 Einwohner zur Verfügung stehen. Berücksichtigt werden alle Carsharing- Orte mit mindestens 50.000 Einwohnern. Bei der letzten Erhebung im April 2015 gab es in Deutschland 136 Kommunen mit einem Carsharing-Angebot. Karlsruhe ist dabei weiterhin unangefochten Deutschlands Carsharing- Hauptstadt mit 2,15 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner. Ende 2015 konnten in Karlsruhe 9.253 Nutzerinnen und Nutzer auf 665 Fahrzeuge an über 150 Stationen zurückgreifen (siehe Kennzahlenteil). karlsruhe.stadtmobil.de I BNN vom 31. Dezember 2014 – Leih-Fuhrpark deckt auch Feiertage ab I StadtZeitung vom 12. Juni 2015 – Beim Car-Sharing erneut Spitze 58 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT UNTERSTÜTZUNG DES CARSHARINGSYSTEMS  Im Sinne der multimodalen Vernetzung bieten Stadtmobil und KVV ihren Nutzerinnen und Nutzern bereits seit einigen Jahren bestimmte Vergünstigungen. Seit geraumer Zeit besteht eine ähnliche Kooperation auch mit dem Leihfahrradsystem „Fächerrad“.  Seit 2014 stellt die VOLKSWOHNUNG ausgewählte Flächen für Carsharingfahrzeuge zur Verfügung und bewirbt das Modell aktiv bei ihren Mieterinnen und Mietern. Siehe auch DAHEIMjournal 2014 (3) – Ein weiterer Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität  Eine neue Kooperation zwischen Stadtmobil, den Stadtwerken und der Karlsruher Fächer GmbH besteht beim Thema Elektromobilität. So haben die Stadtwerke in drei Tiefgaragen der städtischen Fächer-Gesellschaft (beim ZKM, am Hauptbahnhof und am Kronenplatz) insgesamt sechs Elektro-Ladestationen mit integriertem Ladekabel installiert. Dabei ist in jeder Garage eine Ladestation ausschließlich für die Elektroautos von Stadtmobil reserviert. Siehe auch BNN vom 30. September 2015 – Zum Aufladen geht es in die Tiefgarage AUSBLICK Ende August 2016 wurde vom Bundesverkehrsministerium der Entwurf für ein „Gesetz zur Bevorrechtigung des Carsharing“ veröffentlicht und die Länder- und Verbändeanhörung gestartet. Die Gesetzänderung soll es Kommunen zukünftig ermöglichen, rechtssicher CarSharing- Stellplätze im öffentlichen Straßenraum zu genehmigen. Mit einer Verabschiedung wird im Sommer 2017 gerechnet. Es ist vorgesehen, in Karlsruhe eine Arbeitsgruppe einzuberufen, um zu prüfen, wie Carsharing weiter unterstützt werden kann. Sobald die gesetzliche Neuregelung in Kraft tritt, soll die Arbeitsgruppe auch klären, welche ausgewählten Stellflächen für eine Umwidmung und welche Formen einer Überlassung in Frage kommen. Siehe auch BNN vom 6. März 2014 – Stadtmobil setzt auf öffentliche Stellplätze M 52 I WEITERENTWICKLUNG UND AUSBAU DES ÖPNV-LINIENNETZES STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 25) und dritten Fortschrittsbericht (S. 60 f.) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Barrierefreier Um- bzw. Neubau von Haltestellen VBK/AVG Seit 2011 n.b. Stadtbahnbetrieb auf der Strecke Karlsruhe – Wörth – Germersheim AVG Seit 2011 n.b. Tramstrecke durch die Ludwig-Erhard-Allee (Südostbahn) VBK Seit 2012 n.b. Einschließlich Gleismittenerweiterung Baumeisterstraße Nahverkehrsplan (NVP) 2014 KVV Seit 2014 - Ersetzt den NVP 2006 Gleismittenerweiterung Rintheim und Einsatz von Niederflurfahrzeugen auf der Linie 5 VBK Seit 2014/15 n.b. Zweigleisiger Ausbau im Bereich Grötzingen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Linien S4 und S5 AVG Seit 2014 n.b. BARRIEREFREIHEIT VON HALTESTELLEN Der barrierefreie Ausbau von Haltestellen im Karlsruher Stadtgebiet wurde im Berichtszeitraum weiter vorangetrieben. So konnten die VBK mit finanzieller Unterstützung durch Landes- und Bundeszuschüsse unter anderem die Haltestellen Händelstraße, Phillipstraße, Entenfang, Kronenplatz (Fritz-Erler-Straße), Lessingstraße und Ebertstraße behindertengerecht umbauen. Bereits in der Planfeststellung bzw. Plangenehmigung befinden sich mehrere Haltestellen in Daxlanden, dem Hauptfriedhof und dem Tullaplatz (Haltestelle Rintheimer Straße wird zurückgebaut), die 2017 angegangen werden sollen. Insgesamt sind bislang von 136 Haltestellen der VBK 69 barrierefrei ausgebaut. WEITERER AUSBAU Der Aus- und Neubau des ÖPNV-Liniennetzes in Karlsruhe ist weiterhin durch den Bau der Kombilösung geprägt. Neben diesem Großprojekt lassen sich als größere streckenbezogene Maßnahmen im Berichtszeitraum die Gleismittenerweiterung in Rintheim und der zweigleisige Ausbau im Bereich des Bahnhofs Grötzingen nennen. Die Baumaßnahme in Rintheim bildete die Voraussetzung für den erstmaligen Einsatz von Niederflurfahrzeugen auf der Linie 5. Im Gegenzug wurden die bestehenden Fahrzeuge der sogenannten „Holzklasse“ ausgemustert. Bei der Baumaßnahme in Grötzingen ging es um die Beseitigung eines eingleisigen, knapp 300 m bestehenden „Flaschenhalses“ im östlichen Teil des Bahnhofs, um insbesondere die Leistungsfähigkeit und Pünktlichkeit von Stadtbahnlinien zu erhöhen. Siehe auch BNN vom 8. Mai 2014 – Weiterer Baustein des „Karlsruher Modells“ I StadtZeitung vom 19. Dezember 2014 – Neue Trams in Rintheim NAHVERKEHRSPLAN 2014 Der neue Nahverkehrsplan (NVP) für den KVV trat Ende 2014 in Kraft. Er gibt den strategischen Rahmen für die weitere Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum Jahr 2025 vor. Ausgangsbasis für den die Stadt Karlsruhe betreffenden Teil bildeten die im Verkehrsentwicklungsplan vorgeschlagenen Maßnahmen, die bis auf wenige Ausnahmen alle Berücksichtigung fanden. Konkret sind mit einem kurz- oder mittelfristigen Realisierungszeitraum (bis 2020 bzw. 2025) folgende Neubaumaßnahmen genannt (teilweise schon in Umsetzung): Kombilösung, Umbau Bahnhofsvorplatz, Streckenerweiterung Knielingen Nord, Streckenerweiterung Nordstadt/Heide-Kirchfeld, Querspange Brauerstraße. Hinzu kommen folgende perspektivische Schienenprojekte, für die zwar vorbereitende Maßnahmen geplant sind, deren Umsetzung aber erst nach 2025 UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 59 absehbar ist: Tram Pulverhausstraße, Tram Stuttgarter Straße, Stadtbahn S 31/32 Linienweg durch die Stadt Karlsruhe, Stadtbahnstrecke Wolfartsweier-Grünwettersbach-Palmbach, Stadtbahnstrecke Durlach-Ettlingen. Auch im Bereich des Busverkehrs sollen einige Maßnahmen innerhalb der Geltungsdauer des NVP angegangen werden, etwa eine Shuttle-Linie Raffinerien, eine Shuttle-Linie Knielingen West oder die Einrichtung einer neuen Tangentialbuslinie Nord. Darüber hinaus sind mit dem Ausbau der Haltepunkte Karlsruhe-West, Mühlburg und Knielingen sowie dem Anschluss der Neuen Messe an die DB-Strecke zwei Eisenbahninfrastrukturprojekte außerhalb der planrechtlichen Zuständigkeit des KVV aufgeführt. www.kvv.de/unternehmen- kvv/nahverkehrsplan-kvv.html I Siehe auch GR-Sitzung vom 18. November 2014, TOP 8: Nahverkehrsplan Karlsruhe, Rastatt, Baden- Baden 2014 I StadtZeitung vom 28. November 2014 – Multimodal besser ankommen SONSTIGES Im Zuge der Haushaltskonsolidierung beabsichtigen die Verkehrsbetriebe ihr jährliches Defizit zu reduzieren. Die notwendigen Einsparmaßnahmen werden auch ÖPNV- Liniennetz betreffen, wobei dies möglichst nur geringe Auswirkungen für die Fahrgäste mit sich bringen soll. Zu den ersten, bereits zum September 2016 umgesetzten Maßnahmen gehören das Zurückfahren der Nightliner- Verbindungen von Sonntag bis Donnerstag und die weitgehende Einstellung der Tram-Linie 8 von Durlach nach Wolfartsweier. Ab 2017 soll zudem in den Sommerferien der Fahrtakt auf der Linie 5 auf 20 Minuten reduziert werden. Siehe auch StadtZeitung vom 8. Juli 2016 – Weniger Nightliner AUSBLICK Kurz vor der Umsetzung steht die Tramverlängerung nach Knielingen-Nord. Dabei soll die Straßenbahnlinie 2 vom heutigen Endpunkt an der Haltestelle Lassallestraße bis in das neue Wohngebiet „Knielingen 2.0“ mit vier neuen Haltestellen verlängert werden. Die Gesamtbaukosten für die etwa 1,5 km lange Neubaustrecke belaufen sich nach aktuellen Schätzungen auf rund zwölf Millionen Euro. Derzeit läuft noch das im April 2016 eingereichte Planfeststellungsverfahren. Start der Bauarbeiten soll 2018 sein. Siehe auch GR-Sitzung vom 19. Juli 2016, TOP 8: Planfeststellung für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 2 in Karlsruhe-Knielingen M 53 I INFORMATION UND ANREIZE FÜR DIE ÖPNV-NUTZUNG STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 25) und dritten Fortschrittsbericht (S. 62) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Ausbau der Service- und Informationsangebote* KVV Sukzessive n.b. Tarifaktionen und „Schnupper“-Tickets KVV Laufend n.b. wie Neubürgertickets, Fastenticket, Narrenticket, Sommerticket Marketingkampagnen zur Nutzung des ÖPNV KVV Regelmäßig n.b. RegioMOVE KVV Ab 2017 n.b. * Seit Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts insbesondere folgende neue Leistungen: Mobilitäts- und Sauberkeitsgarantie, Ausrüstung der Haltestellen mit dynamischen Fahrtzielanzeigern, erweiterter Online-Shop und Handy-Ticket, Touch&Travel (ab 2017: ticket2go), Faltrad-Angebot, neue Fahrkartenautomaten NEUE SERVICEANGEBOTE Als wesentliche Neuerungen im Berichtszeitraum lassen sich folgende Maßnahmen nennen:  Seit 2014 bot der KVV an allen Haltestellen für Nah- und Fernverkehrsfahrten das System Touch&Travel an, ein komfortables Handyticket mittels Check-in/Check- out-Funktion. Da die Deutsche Bahn Touch&Travel als Produkt und eigenständige Marke zum November 2016 einstellte, haben sich mehrere Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg auf ein Nachfolgesystem auf Basis desselben Prinzips verständigt. Ab Februar 2017 soll die neue App „ticket2go“ erhältlich und dann auch im gesamten KVV-Netz einsatzfähig sein.  An allen eigenen AVG- und VBK-Haltestellen in Karlsruhe stehen seit 2015 neue Fahrkartenautomaten, zu erkennen an ihrer roten Farbe. Die neuen Geräte bieten zahlreiche Vorteile: Kunden können ihre Fahrkarten beispielsweise jetzt auch mit EC- und Kreditkarte bezahlen. Die neue Benutzeroberfläche wurde zusammen mit Fahrgästen entwickelt und in mehreren Testphasen optimiert. Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen können sich die die Schrift vergrößern lassen und kommen über ein Vier- Ecken-System schnell und ohne fremde Hilfe an ihre gewünschte Fahrkarte. www.kvv.de/fahrkarten/fahrkarten- verkauf/fahrkartenautomaten.htm l Siehe auch BNN vom 9. Juni 2015 – Verkehrsbetriebe schaffen die Knöpfe ab REGIOMOVE Ein Leuchtturmprojekt für die TechnologieRegion Karlsruhe stellt RegioMOVE dar. RegioMOVE wurde als eines von insgesamt 21 Pilotvorhaben im Rahmen des landesweiten Wettbewerbs RegioWIN prämiert. Ziel ist es, zusätzliche Mobilitätsanbieter in das bestehende System des Karlsruher Verkehrsverbunds zu integrieren. Aktuell ist der KVV ein klassischer Verkehrsverbund mit einem breiten ÖPNV- Angebot, das sich aus Bus- und Bahnverkehr zusammensetzt. Künftig sollen mit der Weiterentwicklung hin zu einem Mobilitätsverbund zum Beispiel auch Carsharing- und Leihfahrradanbieter in das System integriert werden. Der Kunde soll diese Angebote unkompliziert nutzen können. Deswegen ist auch der Aufbau so genannter Mobilitätsstationen geplant. An diesen soll es möglich sein, zwischen verschiedenen Mobilitätsformen (Bus, Bahn, Car- und Bikesharing) und deren Anbietern zu wählen und so auch flexibel wechseln zu können. Das Vorhaben besteht aus zwei Teilen: Im Teilprojekt RegioMOVE wird die technische und organisatorische Infrastruktur entstehen. Bei der 60 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Plattform RegioMOVE_KOMM geht es um die breite Kommunikation und um den Aufbau einer regionalen Mobilitäts-Dachmarke. Das Land Baden-Württemberg und die Europäische Union fördern das Projekt mit insgesamt 4,9 Millionen Euro. Derzeit laufen noch die vertraglichen Abstimmungen, Projektstart soll 2017 sein. Siehe auch StadtZeitung vom 21. Oktober 2016 – KVV wird zum Mobilitätsverbund AUSBLICK Im Nahverkehrsplan 2014 sind mehrere Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbunds und der Multimodalität hinterlegt. Geplant ist beispielsweise die Prüfung einer möglichen Einführung von Mietertickets durch Kooperation mit Wohnungsbaugesellschaften, ebenso sollen die Kombitickets bei größeren Veranstaltungen ausgedehnt werden. Derzeit werden spezielle ÖV-Kampagnen für die Zielgruppen Senioren und Jugendliche erarbeitet. M 54 I MODERNISIERUNG VON BUSSEN UND SCHIENENFAHRZEUGEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 25) und dritten Fortschrittsbericht (S. 62 f.) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Modernisierung der Stadtbahnflotte durch 30 neue Fahrzeuge AVG/VBK 2013-2015 n.b. Typ ET 2010 Modernisierung der Tramflotte durch 50 neue Fahrzeuge VBK/AVG Seit 2014 n.b. Typ Citylink NET 2012 Modernisierung der Busflotte VBK Jährlich n.b. Einsatz alternativer Antriebssysteme im Busverkehr  Praxistest Wasserstoffbus Pendelverkehr KIT  Praxistests von Erdgas, Hybrid-, Elektrobussen VBK Seit 2013 Unregelm. n.b. Gute Fahrt: Mit einer „Roll-Out-Feier“ nahmen die VBK die erste Stadtbahn „Citylink NET 2012“ in Betrieb. Erweiterung: Die Tram 2 wird ab 2018 bis ins Neubaugebiet Knielingen 2.0 verlängert. Leuchtturmprojekt: Staatsekretärin Schütz überreichte die Förderbescheide zu RegioMOVE. STADTBAHNEN Aufgrund herstellerseitiger Lieferschwierigkeiten, technischer Nachbesserungen und Verzögerungen bei der Zulassung für den Eisenbahnbetrieb ist die komplette Flotte der 30 neuen Stadtbahnen erst seit Ende 2014 im Einsatz. 15 Fahrzeuge werden auf Linien durch Karlsruhe, die restlichen 15 im Raum Heilbronn eingesetzt. Siehe auch StadtZeitung vom 4. Juli 2014 – Zulassung für Eisenbahnbetrieb I BNN vom 9. August 2014 – Problembahnen gehen langsam ins Netz TRAMS Seit September 2014 läuft der Regelbetrieb mit den neuen Niederflurfahrzeugen des Typs „Citylink NET 2012“. Der Start erfolgte zunächst mit sieben Fahrzeugen, seither wird die Flotte sukzessive erweitert. 2015 haben VBK und AVG weitere 25 neue Niederflurfahrzeuge mit einem Auftrags- volumen von knapp 80 Millionen Euro bestellt. Derzeit verkehren in und um Karlsruhe 27 Citylink-Niederflurwagen, die restlichen 23 sollen Schritt für Schritt bis spätestens 2020 ihren Betrieb aufnehmen. Im Laufe von 2016 traten bei mehreren Fahrzeugen technische Probleme auf, die kurzfristige Außerbetriebnahmen eines Großteils der neuen Trams für eine technische Überprüfung nach sich zogen. www.vbk.info/fileadmin/user_upload/vbk/Geschaeftsberichte/Broschuer e_Citylink_NET2012.pdf I Siehe auch StadtZeitung vom 24. Oktober 2014 – Spektakel für neue Bahn I StadtZeitung vom 8. April 2016 – Noch mehr Niederflur-Bahnen BUSSE Die Busflotte der Verkehrsbetriebe wird kontinuierlich modernisiert. Der Investitionsplan sieht bis 2018 die Neubeschaffung von vier Standardomnibussen und einem Gelenkbus pro Jahr vor. Alle neu beschafften Busse müssen seit 2014 die EURO VI-Norm erfüllen. Im Berichtszeitraum haben die VBK mehrwöchige Tests sowohl mit Hybrid-Bussen als auch mit reinen Elektrobussen durchgeführt. Ein breiter Einsatz ist derzeit noch nicht vorgesehen, im Vordergrund steht vielmehr das Sammeln von Praxiserfahrungen und neuer Erkenntnisse für zukünftige Ausschreibungen. Siehe auch BNN vom 26. Februar 2015 – Ist weißer Bus zukunftsweisend? I BNN vom 23. März 2016 – Fast lautlos durch die Stadt Im Rahmen eines großangelegten Forschungsprojekts zum automatisierten Fahren werden zukünftig innerhalb eines UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 61 noch aufzubauenden Testfelds in der Oststadt autonom fahrende Elektrokleinbusse eingesetzt. StadtZeitung vom 4. November 2016 – Meilenstein für Geschichte der Region M 55 I FÖRDERUNG DES RADVERKEHRS – UMSETZUNG DES 20-PUNKTE-PROGRAMMS STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 26) und dritten Fortschrittsbericht (S. 63 ff.) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Umsetzung des 20-Punkte-Programms mit den Bausteinen  Ausbau des Radverkehrsnetzes  Berücksichtigung des Radverkehrs bei allen Straßenumbaumaßnahmen  Erhöhung der Verkehrssicherheit  Durchgehende, einheitliche Wegweisung  Ausbau von Fahrradabstellanlagen  Serviceangebote und Dienstleistungen  Marketing und Öffentlichkeitsarbeit  Administrative Strukturen StPlA Seit 2005 n.b. Die Umsetzung des 20-Punkte- Programms, insbesondere die Fertigstellung der Hauptradrouten bleibt hinter den selbstgesteckten Zielen zurück. Beim ADFC-Fahrradklimatest 2014 belegte Karlsruhe bei den Großstädten bundesweit den zweiten Rang nach Münster und vor Freiburg und wurde damit „Fahrrad-Großstadt Nr. 1 in Süddeutschland“. Über 900 teilnehmende „Alltagsexperten“ bewerteten Karlsruhe in Bezug auf das Fahrradfahren. Im Herbst 2016 fand ein neuer Fahrradklimatest statt, dessen Ergebnisse im Frühjahr 2017 veröffentlicht werden. StadtZeitung vom 27. Februar 2015 – Nummer Eins in Süddeutschland Über die einzelnen Maßnahmen und Aktivitäten zur Umsetzung des 20-Punkte-Programms berichtet das Stadtplanungsamt regelmäßig, unter anderem mit einem jährlichen Sachstandsbericht im Radlerforum. Als wesentliche Neuerungen im Berichtszeitraum lassen sich nennen: AUSBAU DES RADVERKEHRSNETZES  Im Hauptnetz wurden verschiedene Teilabschnitte umgesetzt, beispielweise in der großen Rheinstraße (Schutzstreifen), der Lameystraße (Schutzstreifen) oder in der Landauer Straße (Schutzstreifen von Kurt- Schumacher-Straße bis Hertzstraße einschließlich Einführung Tempo 30)  Auch im Nebennetz gab es einige Verbesserungen. Als Beispiele lassen sich die Fertigstellung der Radwegeverbindung zwischen Honsellstraße und Nördlicher Uferstraße oder die Markierung eines Schutzstreifens im Zuge der Umbaumaßnahme in der Ebertstraße nennen (auf Höhe Schwarzwald- bis Karlstraße). Ein besonders großes bauliches Vorhaben stellt die noch bis Frühjahr 2017 laufende Verbreiterung des Geh-/Radwegs in der Tiefentalstraße nach Hohenwettersbach dar. StadtZeitung vom 15. Juli 2016 – Hohenwettersbach und Bergwald bald mit dem Velo sicherer zu erreichen  Im Rahmen eines Modellversuchs wurden in der Steinkreuzstraße in Wolfartsweier Schutzstreifen bei beengten Straßenquerschnitten markiert und in der Straße Am Wald ein einseitiger Schutzstreifen.  Weiterhin überprüft wird die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung. 2014 erfolgte die Freigabe zahlreicher Einbahnstraßen in Weiherfeld und Dammerstock. Weitere umgesetzte Beispiele im Berichtszeitraum sind unter anderem Lessingstraße, Hübschstraße, Buntestraße sowie in Mühlburg die kleine Rheinstraße, Philippstraße und Nuitsstraße. Auf der Tagesordnung stehen noch die Einbahnstraßen in der Südstadt, wo eine teilweise Öffnung der Werder- und die Öffnung der Luisenstraße 2017 geplant sind. StadtZeitung vom 18. Juli 2014 – Beide Richtungen sind jetzt erlaubt  In den Jahren 2015/2016 konnten insgesamt zehn neue Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Neu dazugekommen sind etwa die Bismarckstraße, die Seminarstraße, die Bahnhofstraße oder die Verlängerung der Hagsfelder Allee bis Klosterweg. Die Ausweisung der Anliegerfahrbahnen in der Kaiserallee als Fahrradstraßen ist im Frühjahr 2017 geplant. Weitere Fahrradstraßen sind in Prüfung. Siehe auch StadtZeitung vom 4. November 2016 – Knielinger Allee ist nun Fahrradstraße FAHRRADPARKIERUNG  Die jährliche Ausbaurate für neue Fahrradständer liegt im Moment bei jeweils rund 300 Stück (2014 und 2015).  Im Jahr 2014 erfolgte die Umsetzung des Parkkonzepts für Durlach (Kernzone). Beim bereits 2012 realisierten Parkkonzept für den Hauptbahnhof waren zwischenzeitlich mehrere Nachbesserungen erforderlich. Da diese immer noch nicht ausreichen, ist eine Erweiterung des Konzepts in Vorbereitung. Als Grundlage für das ausstehende Fahrradparkkonzept im Innenstadtbereich erhob das Stadtplanungsamt 2015/2016 sowohl den Bestand als auch den zusätzlichen Bedarf an neuen Stellplätzen.  Für das Stadtgebiet gibt es einen bewilligten Förderantrag nach dem Landesgemeindeverkehrs- finanzierungsgesetz für neue überdachte Fahrradständer an bestehenden Haltestellen, rund 140 Fahrradständer werden voraussichtlich bis Ende 2016 baulich umgesetzt. 62 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Zuwachs: Die L-Bank ergänzte die Fächerrad-Flotte 2015 um 61 „Pink Bikes“. Eine von zehn Neuen: Gemeinsame Freigabe der neuen Fahrradstraße in der Knielinger Allee mit Vertretern des Bürgervereins Nordstadt Nachjustierung aus Erfolgsgründen: Der Radzähler in der Erbprinzenstraße wurde auf eine Jahresmarke von 2 statt bislang 1,5 Millionen umgestellt. Fotoaktion im Sommer 2015: "Paris, Mailand und Karlsruhe. Diese Radsaison trägt man Helm." Praxistest bestanden: Aktion „Umsteiger gesucht“ mit Lastenrad-Pedelec Aufs Podest geradelt: Deutscher Fahrradpreis 2015 für die Kampagne „Tu’s aus Liebe“ LEIHFAHRRADSYSTEM Nach dem Anbieterwechsel im Frühjahr 2014 wurde das neue Leihfahrrad lokal gebrandet und hat den Namen „Fächerrad“ erhalten. Der neue Betreiber bewirbt das System unter anderem über Facebook, Twitter und die lokale Presse. Für Studierende, KVV- und Stadtmobil-Nutzer gibt es vergünstigte Konditionen. Zusätzlich zu den zwei ausgewiesenen Flexzonen bestehen inzwischen zehn Standorte mit stationären Verleihterminals in weiteren Stadtteilen. 2015 hat sich die Radanzahl durch eine Sponsoringmaßnahme der L-Bank von ursprünglich 330 auf 390 Räder vergrößert, ebenso kamen durch ein Sponsoring der EnBW 16 Pedelecs an zwei überdachten Ladestationen dazu (Bahnhof und Kronenplatz). Die Zahl der Ausleihen ist von rund 42.000 im Jahr 2014 auf knapp 116.000 im Jahr 2015 gestiegen, die Anzahl der Kunden im gleichen Zeitraum von anfänglich 1.655 auf fast 4.000. Der Vertrag mit nextbike hat noch eine Laufzeit bis einschließlich 2018. www.faecherrad.de I Siehe auch BNN vom 18. März 2015 – Fächerräder schwärmen weiter aus I StadtZeitung vom 16. Oktober 2015 – Umweltfreundlich mobil MARKETING UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die bereits seit 2009 laufende Öffentlichkeitskampagne „Kopf an: Motor aus.“ widmet sich seit 2014 mit dem neuen Slogan „Tu’s aus Liebe“ verschiedenen Verkehrssicherheitsthemen. Handlungsschwerpunkte bilden der Bereich der Unfallprävention (Erinnerung an den Schulterblick beim Abbiegen), die Bekämpfung der Unfallschwere (Appell an das freiwillige Helmtragen) und eine Verbesserung des Verkehrsklimas (Aktion Licht). Hierzu fanden mehrere öffentlichkeitswirksame Aktionen statt, die 2015 mit dem Deutschen Fahrradpreis (Bereich Kommunikation) ausgezeichnet wurden. Siehe auch StadtZeitung vom 11. Juli 2014 – Tu’s aus Liebe I StadtZeitung vom 14. November 2014 – Radler sichtbar machen I StadtZeitung vom 3. Juli 2015 – Modisch mit Helm nach Paris I StadtZeitung vom 28. August 2015 – Helmtragen beim Fahrradfahren lohnt sich immer Im Rahmen der ergänzenden Aktion „Umsteiger gesucht“ bewarb das Stadtplanungsamt 2015 und 2016 zudem intensiv die Nutzung des Lastenrads. Hier bestand für interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende von Juni bis Oktober die Möglichkeit, ein Lastenrad im Alltag drei Wochen lang kostenlos zu testen. Während dafür 2015 eine rein muskelkraftbetriebene Version zum Einsatz kam, stand 2016 ein Modell mit elektrischer Unterstützung zur Verfügung, für das alleine rund 200 Bewerbungen eingingen. Den Abschluss der Kampagne bildete eine Lastenradshow im September 2016 auf dem Friedrichsplatz. Siehe aus den zahlreichen Presseberichterstattungen zu dieser Aktion unter anderem StadtZeitung vom 9. Oktober 2015 – Mehr Platz als im Smart I StadtZeitung vom 22. April 2016 – Bewerben für Lastenrad-Test I StadtZeitung vom 4. August 2016 – Das Fahrrad mit Fun-Faktor I StadtZeitung vom 2. Dezember 2016 – Lastenräder: Umsteiger gefunden Aus personellen Gründen musste auf den Draistag 2016 verzichtet werden. An seiner Stelle hat eine Kooperation (unter anderem der ADFC zusammen mit einem Radhändler) ein verkleinertes „Draisfest“ auf dem Friedrichsplatz organisiert. Ab 2017 übernimmt die Event GmbH die Weiterentwicklung des ursprünglichen Draistags. Weiterhin jährlich stattgefunden haben dagegen das Radlerfrühstück und die Unterstützung der Kampagne „Mit dem Rad zur Arbeit“. Ebenfalls fortgeführt wurde die Erstwohnsitzkampagne mit der Radverlosung. Zuletzt konnten im Juni 2016 weitere 375 Fahrräder an Studienanfänger mit Erstwohnsitz in Karlsruhe vergeben werden. Die Gesamtzahl der ausgegebenen „Draisler“ UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 63 erhöht sich damit auf fast 4.700 Räder. StadtZeitung vom 1. Juli 2016 – Draisler bilden ein Fußballfeld AUSBLICK  2017 richtet Karlsruhe erstmals als Gastgeber die landesweiten Heimattage aus. Unter dem Motto „Ganz schön Drais!“ werden eine Reihe von fahrradbezogenen Events stattfinden.  Ebenfalls für 2017 ist die Herausgabe eines Fahrradstadtplans vorgesehen.  Im baulichen Bereich bildet die Umsetzung der abgeschlossenen Planung für die Radroute 15 (Hagsfeld- Rintheim-Innenstadt) einen Schwerpunkt ab 2017. Im Rahmen der Kombilösung wird die Radverkehrsführung im Bereich Durlacher Allee (Durlacher Tor bis Gottesauer Platz) und Ettlinger Straße bis Ende 2017 verbessert. Eine weitere wichtige Anbindung der Höhenstadtteile stellt der schon seit längerem diskutierte Ausbau des Geh-/Radwegs entlang der L623 zwischen Wolfartsweier und Grünwettersbach dar (Federführung liegt hier beim RP). Voraussichtlich ist dort frühestens Ende 2017 mit Baumaßnahmen zu rechnen.  Generell ist aufgrund mangelnder personeller Ressourcen weiterhin mit einer verzögerten Umsetzung des 20-Punkte-Programms zu rechnen. M 56 I FÖRDERUNG DES FUSSGÄNGERVERKEHRS STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 25) und dritten Fortschrittsbericht (S. 62 f.) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Fußwegenetzes TBA Laufend n.b. Zum Beispiel Rückbau von Unterführungen, barierrefreie Umgestaltungen Exemplarische Untersuchung der straßenräumlichen Verträglichkeit für Fußgänger StPlA 2010/2011 - 20 ausgewählte Straßenabschnitte in fünf Stadtteilzentren (im Rahmen des VEP) Karlsruher Fußweg – Baustein Gehwegparken  Pilotuntersuchung in drei Stadtteilen und sukzessive Übertragung auf weitere Stadtteile  Umsetzung der abgestimmten Parkierungskonzepte StPlA Seit 2014 Seit 2016 n.b. Forschungsprojekte zum Fußgängerverkehr  Fußverkehrscheck  Reallabor „GO Karlsruhe!“ Extern HsKA 2015 2016-2018 - - GEHWEGPARKEN Als Baustein eines umfassenden Fußverkehrskonzepts („Karlsruher Fußweg“) steht derzeit das Thema Gehwegparken auf der Agenda. In einem ersten Schritt wurde als Pilotprojekt exemplarisch untersucht, wo ein rechtskonformes Gehwegparken möglich ist – unter Berück- sichtigung der Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer. Mit der Südstadt, der Nordweststadt und Knielingen fanden dabei drei Stadtteile Berücksichtigung, die besonders typisch für Karlsruher Stadtquartiere sind. Die Ergebnisse wurden den Bürgervereinen vorgestellt und jeweils individuell zugeschnittene Parkierungskonzepte erarbeitet. In der Südstadt und Nordweststadt hat die Stadtverwaltung diese bereits in den Sommerferien 2016 baulich und markierungstechnisch umgesetzt. In Knielingen steht dies noch aus. Ein weiteres Ergebnis des Pilotprojekts war die Erstellung des Handlungsleitfadens „Faires Parken in Karlsruhe“. Er richtet sich insbesondere an Bürgervereine und andere lokale Akteure und bildet zugleich die Grundlage für eine schrittweise Übertragung der Vorgehensweise auf andere Stadtteile. Bereits in der Vorprüfung befinden sich Hagsfeld, die Nordstadt, Innenstadt-West und Neureut. Ab 2017 soll dann die Umsetzung der nächsten Parkierungskonzepte erfolgen. www.karlsruhe.de/b3/verkehr/automobil/gehwegparken I Siehe auch GR-Sitzung vom 26. Januar 2016, TOP 21: Pilotprojekt Gehwegparken – Zeitplan, Kosten und Probleme I StadtZeitung vom 24. Juli 2015 – Duldung hat ein Ende I StadtZeitung vom 15. April 2016 – Mehr Platz für Fußgänger I BNN vom 31. August 2016 – Gehwegparken bald nur noch auf Antrag FUSSVERKEHRSCHECK Karlsruhe gehört zu 15 Modellkommunen eines Fußverkehrs- Check in Baden-Württemberg. Dieser wurde im Herbst 2015 in Durlach durch ein Fachbüro unter Beteiligung von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung durchgeführt und beinhaltete Themen wie Barrierefreiheit, sichere Querung von Hauptverkehrsstraßen, Aufenthaltsqualität oder ein sicheres Schulumfeld. Die Ergebnisse sind in einem umfangreichen Bericht samt Maßnahmenempfehlungen festgehalten. Sie wurden in einem Abschlussworkshop mit Bürgern, Verbänden sowie Verwaltung diskutiert Siehe auch GR-Sitzung vom 28. April 2015, TOP 13: Fußverkehrs-Check für Karlsruhe I BNN vom 24. September 2015 – Auf dem Weg zu einer neuen „Gehkultur“ I StadtZeitung vom 23. Oktober 2015 – Konkrete Ideen bei Fußverkehrs- Check I StadtZeitung vom 4. Dezember 2015 – Durlach: Fußwege sicher machen REALLABOR „GO KARLSRUHE!“ Mehr als eine Million Euro stellt das baden-württembergische Wissenschaftsministerium bis 2018 für ein innovatives Projekt zur Erforschung und Verbesserung des Fußgängerverkehrs in Karlsruhe zur Verfügung. Die Hochschule Karlsruhe hatte sich mit dem Projekt „GO Karlsruhe!“ an dem Landeswettbewerb „Reallabor Stadt“ beteiligt und den Zuschlag erhalten. Ziel ist ein besseres Verständnis für die Belange von Fußgängern und neue Planungsansätze zu entwickeln. Ansatzpunkt bilden dabei digitale Partizipationsinstrumente zur Nutzerbeteiligung vor Ort, etwa über das Smartphone. Fußgängerinnen und Fußgänger werden so an Gehwegen, 64 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Haltestellen, Kreuzungen oder Ampeln sowohl bei der Problemanalyse als auch bei der Maßnahmenfindung und deren Umsetzung beteiligt. Die Stadt unterstützt das Projekt durch Stadtplanungs-, Tiefbau- sowie Ordnungs- und Bürgeramt. www.imm.hs-karlsruhe.de/gokarlsruhe I Siehe auch StadtZeitung vom 21. November 2015 – Füße wiederentdecken I StadtZeitung vom 8. Juli 2016 – Für bessere Fußgängermobilität AUSBLICK Das Thema Gehwegparkens bindet im Moment in hohem Maße personelle Ressourcen. Die Erarbeitung eines umfassenden Fußverkehrskonzepts kann deshalb erst nach dessen Abschluss angegangen werden. Hier werden dann auch die Ergebnisse der beiden Forschungsprojekte einfließen. Konfliktreiche Maßnahme: Das Gehwegparken wird neu geregelt, bleibt aber grundsätzlich erlaubt, wenn ausreichend Platz für Fußgänger ist. Prominente Unterstützung: Beim zweiten Rundgang zum Fußverkehrs-Check in Durlach war auch Staatssekretärin Dr. Gisela Splett dabei. GO Karlsruhe!: Wissenschaftsministerin Bauer (3.v.l.) bei der symbolischen Scheckübergabe für das Forschungsprojekt ELEKTROMOBILITÄT STATUS I Keine Maßnahme des Klimaschutzkonzepts, wird aufgrund der Relevanz aber seit erstem Fortschrittsbericht mitberücksichtigt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 27) und dritten Fortschrittsbericht (S. 66 f.) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Beteiligung am Forschungsprojekt MeRegioMobil SwK 2009-2011 n.b. Projektfederführung allgemein: EnBW Auf- und Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur SwK/EnBW Seit 2010 n.b. Förderung von Elektro-Zweirädern und -fahrzeugen SwK Seit 2010 n.b. E-Fahrzeuge seit 2012 Runder Tisch E-Mobilität SwK Seit 2011 - Auf Initiative der Wifö eMobilitätszentrum am Ostring Wifö/SwK Seit 2011 n.b. Städtische Beteiligung an Schaufensterprojekten LivingLabBWe mobil  RheinMobil (Michelin)  Urbane Citylogistik (UPS) Wifö 2013-2016 n.b. Einsatz von Elektrofahrzeugen und Elektro-Zweirädern im Fuhrpark der Stadt und städtischer Gesellschaften Stadt, SwK, VOWO u.a. Laufend n.b. Ergänzende Nutzung von E- Carsharingfahrzeugen Stadtmobil Ergänzende Öffentlichkeitsarbeit zur E-Mobilität SwK, StPlA u.a. Laufend - z.B. jährlicher Mobilitätstag der Stadtwerke, Lastenradaktion etc. Folgende Neuerungen lassen sich für den Berichtszeitraum nennen:  Die Stadt Karlsruhe war an zwei Projekten bei LivingLab BWe mobil (mit Förderung des Bundes) beteiligt: Das Projekt "Rheinmobil" der Firma Michelin endete im Dezember 2015, die eingesetzten Fahrzeuge werden auch nach dem Projektlaufzeitende im Einsatz bleiben. Das Projekt der Firma UPS mit sieben umgebauten elektrischen Auslieferungsfahrzeugen lief im Juni 2016 aus. Auch hier haben sich die Fahrzeuge als praxistauglich erwiesen und sind weiterhin im Einsatz. Folglich plant das Unternehmen, die Elektrifizierung seiner Fuhrparkflotte weiter voranzutreiben.  Die Stadtwerke sind derzeit dabei, die in den letzten Jahren aufgebaute Ladesäuleninfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Kooperation mit der EnBW auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Insgesamt verfügt Karlsruhe über 19 öffentlich zugängliche E- Ladesäulen im Straßenraum, die von den Stadtwerken mit Ökostrom versorgt werden. Zudem existieren zehn Ladeboxen in Karlsruher Tiefgaragen, darunter drei in Parkhäusern der Fächer GmbH, bei denen eine zusätzliche Kooperation mit Stadtmobil besteht. www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk/privatkunden/strom/ elektromobilitaet.php  Mittlerweile gibt es auch zwei E-Bike-Stationen des Fächerrads. Eine befindet sich am Hauptbahnhof, eine am Berliner Platz. Es stehen insgesamt 16 Fächerrad-E- Bikes zum Ausleihen bereit. Hinzu kommen E-Bikes der Verkehrsbetriebe, die am K.Punkt ausgeliehen werden können. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 65  Seit März 2016 hat die Profilregion Mobilitätssysteme ihre Arbeit aufgenommen. Ein großangelegtes Forschungsprojekt, das durch das Land Baden- Württemberg unterstützt wird. Träger sind das KIT, mehrere Fraunhofer-Institute, die Hochschule Karlsruhe sowie das FZI. Bestandteil sind sieben Initialisierungsprojekte zum Thema Mobilität, darunter „Elektrische und hybridelektrische Mobilität“ und „Automatisierte und autonome Mobilität“.  Darüber hinaus entschied im Juli 2016 das Landesverkehrsministerium, dass ein Testfeld zum vernetzten und automatisierten Fahren in Karlsruhe aufgebaut wird. In einem Teilprojekt unter Regie des KVV werden zukünftig autonom fahrende Elektrokleinbusse zum Einsatz kommen  Im Rahmen der Radverkehrskampagne „Tu’s aus Liebe!“ setzte Karlsruhe 2016 seine eine Lastenrad- Aktion fort: Über den Sommer konnten Bürgerinnen und Bürger jeweils drei Wochen lang ein Lastenrad mit elektrischer Unterstützung testen (siehe M 55).  Der Anteil elektrischer Fahrzeuge in den Fuhrparks der Stadt und städtischer Gesellschaften steigt kontinuierlich. Grundlage für die Neubeschaffungen der Stadt bildet mittlerweile eine eigene E- Mobilitätsstrategie (siehe M 50). Auch Stadtwerke und VOLKSWOHNUNG haben neue Fahrzeuge angeschafft. Siehe auch StadtZeitung vom 8. August 2014 – Stadtwerke fahren ökologischer I DAHEIMjournal 2014 (3) – Außen bunt, innen „grün“ I GR-Sitzung vom 19. Juli 2016, TOP 39: Elektromobilität in Karlsruhe – Stromtankstellen, Beschaffungskonzept und eMobilitätszentrum  Ebenfalls deutlich gesteigert hat der Carsharinganbieter Stadtmobil den Anteil an Elektroautos und bietet interessierten Kunden regelmäßig Probestunden zum Testen an. Siehe auch BNN vom 29. Oktober 2015 – Fans nehmen ein Ladekabel mit ins Wochenende  Die konzeptionelle Ausrichtung des eMobilitätszentrums wird derzeit zwischen Stadtverwaltung und Stadtwerken neu überdacht. Eine Fortsetzung in seiner jetzigen Form ist offen. Siehe auch BNN vom 30. März 2016 – Holpriger Weg zur Elektromobilität E-Mobilitätsstrategie: Der Anteil von Elektrofahrzeugen im städtischen Fuhrpark soll deutlich steigen. Runderneuert: Ladestation der neuen Generation in der Herrmann-Veit-Straße Kooperation im Parkhaus: Einweihung von einer der drei neuen Stromtankstellen 66 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT 4.6 MASSNAHMENBEREICH INFORMATION, BERATUNG, BETEILIGUNG M 57 I KARLSRUHER ENERGIE- UND KLIMASCHUTZAGENTUR STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten Fortschrittsbericht (S. 28) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Gründung der KEK Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH KEK Seit 2009 projekt- bezogen www.kek-karlsruhe.de Seit 2010 erhält die KEK unverändert von ihren beiden Gesellschaftern Stadt Karlsruhe und Stadtwerke Karlsruhe einen Grundzuschuss in Höhe von rund 484.000 Euro. Hinzu kam in den ersten drei Jahren eine Förderung vom Land Baden-Württemberg von insgesamt 100.000 Euro als Anschubfinanzierung. Im Jahr 2015 betrug das Gesamt- Budget der KEK knapp 950.000 Euro. Dies bedeutet, dass die KEK derzeit durch die Nutzung von Förderprogrammen und durch selbst generierte Umsatzerlöse für jeden Euro Grundzuschuss einen weiteren Euro zur Erfüllung ihres Auftrags zur Förderung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in Karlsruhe erwirtschaftet. Die Zahl der aktiven Mitarbeiter der KEK hat sich im Zeitraum bis 2016 von ursprünglich fünf auf 14 erhöht. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung sollen die Zuschüsse an die KEK reduziert werden. Demnach werden die Stadtwerke ihren Zuschuss bereits ab 2017 um 10.000 Euro und ab 2018 um weitere 20.000 Euro kürzen. Auch von Seiten der Stadt Karlsruhe ist eine Kürzung um 30.000 Euro bis spätestens zum Jahr 2022 vorgesehen. Insgesamt werden die Zuschüsse an die KEK damit mittelfristig um zwölf Prozent reduziert. Die KEK ist dadurch nicht im Bestand gefährdet, wird jedoch voraussichtlich mehrere befristete Arbeitsverträge nicht weiterführen können, was auch Auswirkungen auf die Anzahl zukünftiger Projekte hat. Siehe auch GR-Sitzung vom 20. September 2016, TOP 45: Zuschusskürzungen bei der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur I GR-Sitzung vom 22. November 2016, TOP 18: Kürzung der Zuschüsse für die KEK M 58 UND 59 I ENERGIEBEZOGENE BERATUNG STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 28 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 68 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Energieberatungsangebot der Stadtwerke Karlsruhe SwK Seit 1991 n.b. Privat- und Gewerbekunden Energieberatungsangebot der KEK* KEK Seit 2010 n.b. Stromsparpartner Karlsruhe KEK Seit 2010 575 t/a Beratungsinitiative für Sportvereine SwK Seit 2010 n.b. Derzeit ca. 15 Beratungen pro Jahr Fachpartner-Portal Bauen und Energie KEK Seit 2010 n.b. Ehemals „Energieregion Karlsruhe“ Beratungsinitiative für Alten- und Pflegeheime KEK 2012-2015 190 t/a Siehe M 75-77 Weiterbildungsangebot „Energiewissen in der Praxis“ KEK/HWK Seit 2012 n.b. Weiterbildungsangebot „Energiescouts“ IHK Seit 2014 n.b. Siehe M 75-77 (Energieschule) Energiechecks für Haushalte KEK/VZ Seit 2014 n.b. Vertiefende Energieberatungsangebot für Gewerbekunden (Energieaudits) SwK Seit 2015/2016 n.b. Siehe M27/28 KEFF - Energieeffizienz in Unternehmen KEK/KEFF Seit 2016 n.b. * Zielgruppe für allgemeine Einstiegsberatung: KMU-Betriebe, Verbände, Vereine und Organisationen Auch über 2017 hinaus aktiv: Die Karlsruher Stromspar-Partner Anpfiff: Auftakt der Kompetenzstelle Energieeffizienz Mittlerer Oberrhein (KEFF) im Rahmen der Energiemesse CEB UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 67 ENERGIEBERATUNG DER STADTWERKE KARLSRUHE Die Energieberaterinnen und Energieberater der Stadtwerke Karlsruhe führten im Jahre 2015 knapp 3.100 persönliche Beratungsgespräche durch – in der Kundenberatung und vor Ort. Eine deutlich steigende Resonanz ist bei den themenbezogenen Infoabenden festzustellen: 2015 nahmen mehr als 800 interessierte Bürgerinnen und Bürger an 17 Veranstaltungen teil. Die jährliche Energiespartour mit dem Infomobil durch verschiedene Stadtteile fand 2014 zum letzten Mal statt und wurde im Folgejahr aufgrund der schwindenden Resonanz eingestellt. www.stadtwerke- karlsruhe.de/swk/privatkunden/energiedienstleistungen/energieberatung I Siehe auch Kundenzeitschrift miteinander 2014 (2) – Sicher beraten durch die Energiewende Vertiefende (kostenpflichtige) Energieberatungen in Form von Energieaudits bieten die Stadtwerke seit 2015 für Nicht- KMU-Betriebe an. In Kooperation mit der KEK wurden diese unter anderem bei mehreren städtischen Gesellschaften durchgeführt (siehe dazu unter M 5). Seit Mitte 2016 gibt es das Angebot auch für mittelständische Betriebe. Dabei werden vor Ort die gesamten Energieflüsse im Unternehmen (einschließlich Fuhrpark) erfasst und individuelle Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen. Die Unternehmen erhalten auf Antrag 80 Prozent der anfallenden Kosten durch eine Bundesförderung erstattet Siehe auch Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (2) – Einsparpotenziale nutzen STROMSPARPARTNER KARLSRUHE Die Stromsparpartner unterstützen seit 2010 einkommensschwache Haushalte mit einer kostenlosen Energieberatung sowie kostenlosen Einsparhilfen (effiziente Leuchtmittel, Steckdosenleisten und andere). Bislang wurden über 2.700 Beratungen durchgeführt, die für die Haushalte zu einer durchschnittlichen Kostenentlastung von rund 100 Euro und einer CO2-Minderung von 212 kg pro Jahr führen. Neben den positiven sozialen und ökologischen Vorteilen wird auch das Sozialbudget der Stadt Karlsruhe durch geringere Wärmekostenerstattungen entlastet. Die Stromsparberatung ist zudem Voraussetzung für die Berechtigung, einen Tausch ineffizienter Kühlgeräte in Anspruch zu nehmen (siehe M 64). Da die seit Anfang 2014 gültige Finanzierungslösung im Mai 2017 ausläuft, hat sich die KEK erfolgreich um eine Weiterfinanzierung bemüht. So wird das Karlsruher Projekt einschließlich des Kühlschranktauschprogramms ab 2017 in das Bundesprogramm „Stromspar-Check“ der Caritas überführt. Mit der Einbindung der Fördermittel des Bundes über die Caritas lassen sich die vier Arbeitsplätze der Stromsparpartner bis 31. März 2019 weitgehend ohne Abstriche beim Beratungsumfang und der Anzahl der getauschten Kühlschränke erhalten. Die städtischen Zuschüsse für beide Projekte ändern sich in der Höhe nicht. Der Gemeinderat hat dem neuen Konzept bereits zugestimmt. www.kek- karlsruhe.de/leistungen/buerger/aktion-stromspar-partner I GR-Sitzung vom 15. November 2016, TOP 5: Überführung des Projektes der Karlsruher Stromspar-Partner als Stromspar-Check der Caritas WEITERBILDUNGSANGEBOT „ENERGIEWISSEN IN DER PRAXIS“ Fest am Markt etabliert hat sich die gemeinsame Fortbildungsreihe der KEK und der Handwerkskammer Karlsruhe. Ziel der Seminare ist die kontinuierliche Weiterqualifizierung von Handwerkern, Architekten, Ingenieuren und Energieberatern zu energetischen Fachthemen und der Austausch über neue technische oder rechtliche Entwicklungen im Bereich der Energieeffizienz. Pro Jahr finden durchschnittlich fünf Seminare statt. 2015 nahmen fast 300 Fachkundige daran teil. www.kek- karlsruhe.de/index.php?id=37 ENERGIECHECKS IN KOOPERATION MIT DER VERBRAUCHERZENTRALE Im Rahmen einer Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V. bietet die KEK die bundesgeförderten Vor-Ort-Energie-Checks seit 2014 in Karlsruhe an. 2015 wurden rund 200 Energie-Checks durchgeführt, 2016 werden es voraussichtlich 150 sein. Vor allem an Mieterinnen und Mieter richtet sich der Basis-Check. Für private Haus-Eigentümer bietet sich der Gebäude-Check an, bei dem zusätzlich auch die Haustechnik und Gebäudehülle betrachtet werden. Der 2015 eingeführte Heiz-Check dient zur Überprüfung der Effizienz von unterschiedlichen Heizungsanlagen. Neu hinzugekommen ist 2016 der Solar-Check für thermische Solaranlagen. Der Schwerpunkt der durch die KEK durchgeführten Checks liegt bei den Basis-Checks für die Zielgruppe der Mieter. Hier gab es zur Einführung auch eine Kooperation mit der VOLKSWOHNUNG. www.kek- karlsruhe.de/leistungen/buerger/energie-checks I Siehe auch BNN vom 9. Mai 2014 – Check im Haus hilft viel Energie zu sparen I DAHEIMjournal 2014 (3) – (Energie)Sparen will gelernt sein KEFF Gemeinsam mit der Handwerkskammer Karlsruhe und den Energieagenturen Rastatt/Baden-Baden und Kreis Karlsruhe hat sich die KEK im Sommer 2015 als Trägerorganisation im Bereich Mittlerer Oberrhein für die vom Umweltministerium Baden-Württemberg ausgeschriebenen Kompetenzstellen Netzwerk Energieeffizienz (KEFF) beworben und den Zuschlag erhalten. Die regionalen KEFF-Moderatorinnen und -Moderatoren sollen Unternehmen für Energieeffizienzthemen sensibilisieren und insbesondere kostenfreie Impulsgespräche durchführen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist diese Informationsleistung eine gute Möglichkeit, Einsparpotenziale zu identifizieren, Kosten zu sparen und so wettbewerbsfähiger zu sein. Außerdem unterstützt die KEFF bei der Einbindung in Unternehmensnetzwerke, der Vermittlung von passenden Energiedienstleistungen sowie bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. Für die Region Mittlerer Oberrhein wurden zwei Vollzeitstellen bewilligt, die sich auf drei Personen an den Standorten der Energieagenturen aufteilen. Die Förderung durch das Umweltministerium beträgt vier Jahre und kann bei entsprechenden Erfolgsnachweisen um weitere drei Jahre verlängert werden. Die Stelle bei der KEK ist seit Frühjahr 2016 besetzt. keff-bw.de/de/kompetenzstelle/mittlerer-oberrhein SONSTIGES Die KEK und die beteiligten Partner haben das Internetportal „Energieregion Karlsruhe“ zum „Fachpartner-Portal Bauen und Energie“ weiterentwickelt und um die Region Rastatt/Baden-Baden erweitert. Ein ebenfalls runderneuerter Internetauftritt weist Ratsuchenden weiterhin den Weg zu besonders qualifizierten Energiespezialisten in der Region. www.fachpartner-bauen-energie.de 68 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT AUSBLICK In Bezug auf die energetische Sanierung stellen Wohneigentümergemeinschaften (WEG) eine besondere Zielgruppe dar, da diese am schwierigsten zu einer Entscheidungsfindung gelangt. Die Eigentumsform der Wohneigentümergemeinschaft ist in Karlsruhe vergleichsweise weit verbreitet. Ausgehend von dem 2014 erstmals in Karlsruhe organisierten WEG-Forum, beabsichtigt die KEK deshalb in den kommenden beiden Jahren gezielt auf WEGs mit einer neuen Beratungsinitiative zuzugehen. Dies erfolgt im Rahmen der Projekte „DACH“ und „Karlsruher Energiequartiere“. Es sind sowohl Schulungen für Gebäudeverwalter als auch Vorträge in WEG- Eigentümerversammlungen geplant. Ziel ist es, bei dieser Gruppe verstärkte Sanierungsaktivitäten auszulösen. Siehe auch BNN vom 26. Juli 2014 – „Riesiges Potenzial“ M 60 I MOBILITÄTSBERATUNG UND -INFORMATION STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 29 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 70 f.) sowie VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Mobilitätszentrale / Mobilitätsberatung im KVV- Kundenzentrum VBK/KVV Seit 2001 n.b. Mobilitätstrainings für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen VBK/KVV Jährlich n.b. Mobilitätsportal für Karlsruhe und die TechnologieRegion Karlsruhe / Mobilitätsapp KA-Mobil TBA Seit 2010 n.b. Ehemals Verkehrsmanagementzentrale (VMZ) MOBILITÄTSPORTAL Das aus der Verkehrsmanagementzentrale (VMZ) hervorgegangene integrierte Mobilitätsportal der Technologieregion Karlsruhe inklusive Mobilitäts-App wurde durch die Stadt Karlsruhe mit hohem Personal- und Kosteneinsatz entwickelt und dann in Kooperation mit weiteren Kommunen auf die TRK übertragen. Seit Sommer 2015 läuft das Portal im Echtbetrieb. Folgende Mobilitätsstränge sind derzeit beinhaltet: MIV (Parken, E- Ladestationen, Baustellen, Verkehrslage für die gesamte TRK, Webcams), ÖV (P&R, Abfahrtstafel, Abfahrtszeiten), Carsharing (alle Stadtmobil-Stationen mit Buchungsübergang), Rad (gesamtes Radnetz mit Radstationen von nextbike bzw. Call a Bike), Zonen (Umweltzonen und Bewohnerparkzonen soweit vorhanden), Winterdienst (Kfz + Rad) und einiges mehr. mobilitaet.trk.de/portal.html?city=Karlsruhe AUSBLICK Für das TRK-Mobilitätsportal gibt es derzeit auf Initiative von Dezernat 1 einen Projektauftrag zur Erweiterung zum PAMINA-Portal mit den französischen Städten Hagenau, Saverne und Wissembourg. Auch darüber hinaus werden die Datengrundlagen kontinuierlich erweitert. Im Hinblick auf die Mobilitätszentrale im KVV-Kundenzentrum ist deren Ausbau bzw. Weiterentwicklung als Maßnahme im Nahverkehrsplan 2014 aufgenommen. Das Thema soll parallel zum regionalen Entwicklungsprojekt RegioMOVE bearbeitet werden. M 61 I KLIMASCHUTZKAMPAGNE DER STADT STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 30 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 71 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Karlsruher Klimavertrag UA 2009-2010 850 t/a www.ich-mach-klima.de www.karlsruhe-macht-klima.de Ergänzende Einzelaktionen (z.B. Kommunaler Heizspiegel 2010, Fleecedeckenaktion 2014, Energieparcours 2015) UA Seit 2009 n.b. Newsletterdienst „Klimabrief“ UA 2009-2014 n.b. Internetangebot „KlimaschutzVorOrt“ UA Seit 2012 n.b. Karlsruher Klimawette UA 2012-2013 4 t/a KlimaschutzTage 2014 UA 2014 n.b. KlimaschutzTage 2016 UA 2016 n.b. KLIMASCHUTZKAMPAGNE 2015 Nach der sehr aktiven Kampagnenphase 2014 mit fünf groß angelegten Aktionstagen fanden 2015 keine Aktivitäten der Klimaschutzkampagne in Konkurrenz zur Veranstaltungsfülle des Stadtjubiläums statt. Allerdings wurden Einzelaktivitäten im Programm des Festivalsommers platziert. Sehr guten Zuspruch fand hier vor allem der „Energie-Parcours“ für Kinder und Jugendliche im Jubiläumspavillon, bei dem die Teilnehmenden unter dem Motto „Bist du stark?“ auf spielerische und unterhaltsame Weise selbst Energie erzeugen und dabei Verbräuche messen konnten. Besondere Attraktionen für die jungen Gäste waren unter anderem ein Rennen auf der mit Muskelkraft betriebenen Carrera-Bahn und ein auf dem Mixer-Fahrrad selbst erstrampelter Fruchtshake. Die erfolgreiche Teilnahme zählte auch als Beitrag zum Umweltdiplom. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 69 KLIMASCHUTZKAMPAGNE 2016 2016 ging die Klimaschutzkampagne unter dem Motto "ich mach klima!" mit drei neuen Aktionen ins Rennen (siehe Sonderseite der StadtZeitung vom 27. Mai 2016 zur Klimaschutzkampagne):  Zum Themenkomplex Klimafreundliche Ernährung fanden im Frühjahr und Herbst in Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk Karlsruhe zwei Aktionstage in der Mensa des KIT-Campus Süd und der Mensa Moltkestraße statt. Das Essensangebot an diesen Tagen basierte auf einem vom Umweltministerium Baden- Württemberg herausgegebenen Klimakochbuch, das die Studierenden auch kostenlos mitnehmen konnten. Außerdem begleiteten Expertinnen vom Ernährungszentrum im Landkreis Karlsruhe mit einer Ausstellung und vielen praktischen Tipps die Aktion.  Zum zweiten wurde der 2015 erprobte „Energie- Parcours“ in erweiterter Form kurz vor den Sommerferien auf dem Gelände des Kinderzirkus Maccaroni als „Energiegeladener Tag“ angeboten. Dazu wurden gezielt Schulklassen, Heime und Kinderhorte eingeladen, die die Angebote ganztägig wahrnehmen konnten.  Als dritte Aktion der Klimakampagne fand am 15. Oktober 2016 erstmals in Kooperation mit der bundesweit aktiven türkischen Umweltgruppe Yeşil Çember der Deutsch-Türkische Umwelttag auf dem Friedrichsplatz statt. Bei nachhaltigen kulinarischen Köstlichkeiten, einem bunten Bühnenprogramm und jeder Menge Mitmachangeboten kamen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher schnell miteinander ins Gespräch. Siehe auch BNN vom 17. Oktober 2016 – Interkultureller Umweltschutz Ursprünglich vorgesehen war für 2015/2016 die Entwicklung und Umsetzung einer webbasierten Plattform für ein Karlsruher „Klima-Spiel“. Dieses sollte als Basis der Öffentlichkeitsarbeit zur Klimaschutzkampagne ab 2017 zum Einsatz kommen und auf spielerische Weise lokal verortet Informationen zu verschiedenen klimarelevanten Themen vermitteln. Die entsprechenden Vorbereitungen wurden aber mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung eingestellt. AUSBLICK Für die Fortführung der Klimaschutzkampagne sind auch im Doppelhaushalt 2017/2018 Mittel eingestellt. Sie wird dann vorrangig unter dem Dach der im Sommer 2016 angelaufenen städtischen Initiative „Meine Grüne Stadt Karlsruhe“ aktiv werden, zu der bereits beim Deutsch- Türkischen Umwelttag erste Bezüge hergestellt wurden. Welche Einzelaktionen sich für die Klimakampagne daraus ergeben, ist derzeit noch in Klärung. M 62 I ÖFFENTLICHKEITSARBEIT: VERANSTALTUNGEN, AKTIONEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 30 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 71 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Jährliche bzw. regelmäßige Aktionsformen und -tage, insbesondere  Vortragsabende der Stadtwerke-Kundenberatung  Tag der Erneuerbaren Energien  Energie(wende)tag  Mobil ohne Auto  Draistag  Mobilitätstag  Nachhaltigkeitstage  Durlacher Energiespartage  Baumpflanzaktion für neue Ökostromkunden  R-Tour SwK Agenda 21 SwK UA UA/StPlA SwK UA u.a. OV Durlach SwK SwK Jährlich bzw. regelmäßig n.b. Siehe M 58 Ruhend seit 2015 Eingestellt seit 2012 Ruhend seit 2014 Siehe M 33 Eingestellt seit 2015 Fahrradkampagnen StPlA Seit 2009 n.b.* Siehe M 55 – Öffentlichkeitsarbeit Durchführung von Wettbewerben, zum Beispiel  Grüne Pyramide  Nachhaltigkeitswettbewerb UA UA Seit 2014 2016-2017 n.b. Siehe M 73 Bürgerempfang 2014 zum Thema „Klima und Umwelt“ HA 2014 n.b. Karlsruher Klimahäuser UA Seit 2014 n.b. Kampagne „Meine Energie für Karlsruhe“ SwK 2014/2015 n.b. Externe Angebote, Kampagnen und Aktionen, z.B. Fachvorträge kine.e.V., Donnerstag ist Veggietag, Klimaschutzstadtrundgänge von KonsumGlobal Extern Regelmäßig n.b. * Für das erste Aktionsjahr von „Kopf an. Motor aus“ erfolgte im Rahmen der Bundesförderung eine Evaluation durch das beauftragte Büro, die für Karlsruhe zu dem Ergebnis kam, dass 2009 durch die Kampagne fast 17 Millionen PKW-Kilometer bzw. rund 4.000 Tonnen CO2 eingespart wurden. 70 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT JÄHRLICHE AKTIONSTAGE  Der Tag der Erneuerbaren Energien fand in den Jahren 2015 und 2016 nicht mehr statt, da die Windmühlenberggesellschaft als Mitveranstalter vollauf mit dem Genehmigungsverfahren für das geplante Repowering-Projekt beschäftigt war. Für 2017 gibt es derzeit noch keine Planung. www.agenda21- karlsruhe.de/projekte/tag-der-erneuerbaren-energien.html I StadtZeitung vom 4. Juli 2014 – Tour zum Energieberg  Nach einer Pause im Jahr 2014 beteiligten sich die Stadtwerke 2015 (gemeinsam mit den „Handwerkswelten“ auf dem Stephanplatz) und 2016 (gemeinsam mit dem Tag der offenen Baustelle der KASIG auf dem Marktplatz) wieder mit einer eigenen Veranstaltung am landesweiten Energiewendetag. StadtZeitung vom 23. September 2016 – Run auf offene Baustelle  Aufgrund personeller Engpässe wurde 2016 auf eine Ausrichtung des Draistags verzichtet. Im Auftrag des Umwelt- und Arbeitsschutzes wurde der Radcheck als besonders beliebtes Element an einem anderen Tag gesondert angeboten. 2017 findet ebenfalls kein Draistag statt, allerdings wird dies über die Draisaktivitäten der Heimattage und entsprechende Veranstaltungsformate aufgefangen. StadtZeitung vom 19. Juni 2015 – Lastenfahrräder für die Stadt  Nach wie vor als festes Format etabliert ist der jährliche Mobilitätstag der Stadtwerke, der in den Jahren 2014, 2015 und 2016 wieder auf dem Stephanplatz über alternative Antriebsformen und die Elektromobilität informierte.  Die Durlacher Energiespartage fanden 2014 und in den Folgejahren nicht mehr statt. Eine Neuauflage ist zwar nicht ausgeschlossen, im Moment bestehen aber keine konkreten Planungen.  Eingestellt haben die Stadtwerke 2015 die R-Tour, die eine Besichtigung des Energiebergs und des Wasserkraftwerks an der Appenmühle mit dem Fahrrad beinhaltete. Als Gründe lassen sich versicherungstechnische Probleme und die rückläufige Resonanz anführen. BNN 30. Juni 2014 – Wasser, Wind und Sonne BÜRGEREMPFANG 2014 Gäste beim gut besuchten Bürgerempfang der Stadt Anfang Februar 2014 waren in erster Linie Karlsruherinnen und Karlsruher, die sich im Umweltschutz engagieren, denn die Veranstaltung stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Umwelt- und Klimaschutzes. OB Dr. Frank Mentrup und Mitglieder des Gemeinderats begrüßten sie zu einem bunten Programm. Den ganzen Abend über stellten Karlsruher Umwelt- und Klimaschutzakteure ihre Arbeit vor. StadtZeitung vom 14. Februar 2014 – Bürgerempfang zu „Klima geht uns alle an“ Kk Anschaulich: Energie-Parcours und die mit Muskelkraft betriebene Carrera-Bahn Informativ: Aktionsstände auf dem Deutsch-Türkischen Umwelttag Zeigen wie’s geht: Fortgesetzt beim Deutsch-Türkischen Umwelttag wurden auch die Klimaportraits. KARLSRUHER KLIMAHÄUSER Ein neues Projekt zur Ansprache und Sensibilisierung von Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern ist die Kampagne „Karlsruher Klimahäuser“. Ziel der Initiative ist es, vorbildhaft sanierte Bestandsgebäude oder besonders effiziente Neubauten zu sammeln und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dadurch sollen andere Bau- und Sanierungswillige für das Thema sensibilisiert und zum Nachahmen angeregt werden. Für die Aktion nutzt die Stadt Karlsruhe die landesweite Auszeichnungsmöglichkeit „Klimahaus Baden-Württemberg“. Engagierte Gebäudebesitzerinnen und -besitzer erhalten dabei ein ansprechendes Hausnummernschild, mit dem das Gebäude im Straßenbild sichtbar als Vorbild für den Klimaschutz gewürdigt wird. Für die Beantragung der kostenlosen Auszeichnung müssen die Gebäude bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die sich an den Effizienzhausstandards der KfW-Förderbank orientieren. Die Besonderheit und das Alleistellungsmerkmal in Karlsruhe ist der ergänzende, internetbasierte Klimahaus-Atlas. Über ihn lassen sich registrierte Klimahäuser leicht recherchieren und standardisierte Kurzportraits mit ausgewählten Informationen zum Bauvorhaben abrufen. Bislang haben knapp 75 Gebäude im Stadtgebiet die Auszeichnung erhalten. Auch Wohnungsbaugesellschaften wie die Gartenstadt, die VOLKSWOHNUNG und die Hartwaldsiedlung beteiligen sich daran. Im November 2016 gab es erstmals eine Kooperation mit den bundesweiten Passivhaustagen, die 2017 fortgesetzt werden soll. www.karlsruhe.de/klimahaus I StadtZeitung vom 5. Dezember 2014 – Energieeffiziente Gebäude gesucht I BNN vom 21. Juni 2016 – Neue Klimahäuser in Dammerstock „MEINE ENERGIE FÜR KARLSRUHE“ Um die Aufmerksamkeit für Klima- und Umweltschutz- themen zu wecken und die eigenen Umweltaktivitäten unter einem Dach zusammenzufassen, starteten die Stadtwerke im April 2014 eine Ökokampagne. Verbindendes Element war ein grünes Symbol mit stilisiertem Blatt, das seither auf verschiedenen Publikationen und Werbemotiven der UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 71 Stadtwerke zu sehen war. Auf einer eigens dafür ins Leben gerufenen Internetseite (www.energie-fuer-karlsruhe.de) drehte sich alles rund um die grünen Themen. Die Kampagne lief 2015 im Vorfeld des neuen Markenauftritts der Stadtwerke aus. StadtZeitung vom 25. April 2014 – Ökologie im Blick PROJEKTWETTBEWERB NACHHALTIGKEIT Aus dem Preisgeld der Auszeichnung Karlsruhes als „Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2015“ hat die Stadt Karlsruhe unter dem Motto „Unsere Zukunft – dein Projekt“ einen Wettbewerb ausgeschrieben. Gesucht werden konkrete und neue Projektideen aus Karlsruher Vereinen, Organisationen und Schulen, die einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten. Fünf Siegerprojekte erhalten für ihre Umsetzung je 5.000 Euro beziehungsweise eines von ihnen als Hauptgewinn 15.000 Euro. Für die erste Stufe des zweistufigen Wettbewerbs endete die Bewerbungsfrist am Mitte Dezember. Die Endauswahl durch die Jury mit Preisverleihung ist für Mai 2017 geplant. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/nachhaltigkeit/projektwettbe werb.de I StadtZeitung vom 30. September 2016 – Wettbewerb für Nachhaltigkeit gestartet SONSTIGES  In der Stadtbibliothek Karlsruhe können seit Frühjahr Energiesparpakete des Umweltbundesamts zur Kontrolle des eigenen Stromverbrauchs ausgeliehen werden. Sie enthalten jeweils ein hochwertiges Messgerät und ein Verlängerungskabel sowie Bedienungsanleitung und Informationen zum Energiesparen.  Im Vorfeld der Pariser Weltklimakonferenz rief das Kampagnennetzwerk AVAAZ in zahlreichen Städten weltweit zu sogenannten Klimamärschen als Demonstrationszug auf. In Zusammenarbeit mit mehreren lokalen Verbänden und Institutionen fand Ende November 2015 auch in Karlsruhe ein Klimamarsch statt, an dem sich rund 500 Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Bürgermeister Klaus Stapf unterstützte die ehrenamtliche Veranstaltung als Gastredner, die KEK war mit einem Infostand ebenfalls vertreten. BNN vom 30. November 2015 – „Intelligenztest für unsere Spezies“ AUSBLICK Ausgehend von den guten Erfahrungen in Karlsruhes Partnerstadt Nancy werden die KEK und der Umwelt- und Arbeitsschutz Anfang 2017 erstmals sogenannte Thermografie-Spaziergänge anbieten. Mit diesem neuen Format sollen interessierte Gebäudebesitzerinnen und - besitzer auf besonders anschauliche Weise mögliche Einsparpotenziale einer energetischen Sanierung demonstriert werden – praxisnah als informativer Spaziergang im eigenen Stadtteil. Die Aktion ist in die Energiequartier-Initiative der KEK eingebettet und wird pilothaft zunächst in Alt-Rintheim sowie in Knielingen erprobt. Bei erfolgreichem Verlauf ist ab 2018 eine Ausweitung auf weitere Stadtteile angedacht. www.karlsruher- energiequartiere.de/thermografie Landesweiter Auftakt: Die ersten drei Klimahausauszeichnungen gingen Ende 2014 an Karlsruher Gebäudebesitzer. Energiewendetag 2016: Ein Anziehpunkt bildete das Nachhaltigkeits-Expeditionsmobil der Baden-Württemberg-Stiftung. Mobilitätstag 2016: Zentrales Thema war die Elektromobilität. M 63 I ÖFFENTLICHKEITSARBEIT: INTERNET, INFORMATIONSMATERIALIEN UND CO. STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 32 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 76) Informationsmaterialien und eine begleitende Internetseite sind in der Regel wesentlicher Bestandteil von allen öffentlichkeitsbezogenen Kampagnen oder Aktionen. Im vorliegenden Bericht finden sich an den entsprechenden Stellen bereits zahlreiche Verweise. Auf zusätzliche Ausführungen und eine tabellarische Übersicht wird hier deshalb bewusst verzichtet. Eine systematische Erfassung von öffentlichkeitsbezogenen Materialien oder Internetseiten ist angesichts der Fülle an Aktivitäten ohnehin nicht zu leisten, die Maßnahme kann grundsätzlich als „in Umsetzung“ angesehen werden. 72 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT M 64 I FÖRDERUNG VON ENERGIESPARMASSNAHMEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 33 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 76 ff.) und den Kennzahlenteil EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Förderprogramme der Stadtwerke Karlsruhe SwK Seit 1991 n.b. Investitionsförderung in ausgewiesenen Sanierungsgebieten StPlA Seit 1981 n.b. Bonusprogramm „Energetische Sanierung im Privatbereich“ LA Seit 2011 n.b. Kühlschranktauschprogramm für einkommensschwache Haushalte KEK Seit 2013 131 t/a FÖRDERPROGRAMME DER STADTWERKE KARLSRUHE Die Förderprogramme der Stadtwerke unterliegen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Wesentliche Neuerung im Berichtszeitraum war die Einführung der sogenannten „Abwrackprämie“ für alte Heizkessel im Frühjahr 2015: Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten von den Stadtwerken bei der Modernisierung ihrer Heizungsanlage und der Inanspruchnahme eines KfW-Investitionskosten- zuschusses eine zusätzliche Förderung von bis zu 500 Euro sowie einen kostenlosen Wartungsvertrag für zwei Jahre durch Fachbetriebe der Innung für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik. Ansonsten umfassen die aktuellen Förderprogramme weiterhin insbesondere Zuschüsse für Erdgaskessel, thermische Solaranlagen, Miniblockheizkraftwerke sowie für effiziente Heizungspumpen. Ebenso wird der Kauf von Erdgas- und Elektrofahrzeugen bzw. -zweirädern finanziell unterstützt. 2014 lag die ausbezahlte Fördersumme bei rund 183.000 Euro (561 Förderfälle) und 2015 bei knapp 160.000 Euro (625 Förderfälle). Besonders viel Zuspruch fand die „Abwrackprämie“, die 2015 in 127 Fällen bewilligt wurde. Für 2016 ist ein ähnlicher Umfang beim Fördervolumenzu erwarten. www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk/privatkunden/ energiedienstleistungen/foerderprogramme I Siehe auch StadtZeitung vom 27. März 2015 – Jetzt raus mit dem „Alten“ I Kundenzeitschrift miteinander 2015 (2) – Abwrackprämie für alte Heizkessel INVESTITIONSFÖRDERUNG IN AUSGEWIESENEN SANIERUNGSGEBIETEN Im Berichtszeitraum neu hinzugekommen sind die Sanierungsgebiete Durlach Aue (2014) und Grünwettersbach (2015), in denen seither ebenfalls Zuschüsse für private Modernisierungen beantragt werden können. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 1. Juli 2014 wurden die Förderrichtlinien für das Programm dahingehend geändert, dass energetische Maßnahmen nur noch förderfähig sind, wenn der Energiestandard der sanierten Gebäude über die gesetzlichen Anforderungen der EnEV hinausreicht. Maßstab hierfür bilden die KfW-Effizienzhausstandards. In dem Fall gilt ein Zuschussbetrag von 25 Prozent, der sich bei einer Sanierung auf Neubauniveau (entsprechend KfW-Effizienzhaus 100) auf 35 Prozent der Investitionskosten erhöht. Die Förderung von Einzelmaßnahmen entfällt seither, es sei denn, sie tragen dazu bei, den geforderten Standard zu erreichen. Aufgrund entsprechender Erfahrungen in Durlach-Aue entschloss sich das Stadtplanungsamt allerdings, die Regelung speziell für dörflich geprägte Sanierungsgebiete nochmals anzupassen: Seit 2016 gilt deshalb in Aue und Grünwettersbach: Voraussetzung für den 25 Prozent-Zuschuss ist das Einhalten der Mindestanforderungen von EnEV und EWärmeG, bei Erreichen eines KfW-Effizienzhausstandards wird ein zusätzlicher Bonus von zehn Prozent gewährt. In den Jahren 2014 und 2015 konnten jeweils rund 320.000 Euro aus dem Programm für energetische Gebäudemodernisierungs- maßnahmen ausbezahlt werden, der städtische Anteil lag jeweils bei rund 200.000 Euro (entsprechend 40 Prozent, die restlichen 60 Prozent sind Bundes- und Landesmittel). www.karlsruhe.de/b3/bauen/sanierung/private_modernisieru.de I Siehe auch GR-Sitzung vom 1. Juli 2014, TOP 10: Neue/überarbeitete Förderrichtlinien für private Modernisierungen in den Sanierungsgebieten I GR-Sitzung vom 26. Januar 2016, TOP 14: Förderrichtlinien für dörflich geprägte Sanierungsgebiete BONUSPROGRAMM „ENERGETISCHE SANIERUNG IM PRIVATBEREICH“ Das städtische Bonusprogramm zur energetischen Altbausanierung hat sich seit der Einführung im Jahr 2011 erfolgreich am Markt etabliert. Bis einschließlich 2016 konnten Zuschüsse in einer Gesamtumfang von fast 1,4 Millionen Euro zugesagt und damit energetische Baumaßnahmen an 394 Gebäuden mit insgesamt 1.191 Wohnungen bezuschusst werden. Hinzu kommen rund 260 geförderte Energieausweise (siehe Tabelle 4.6.1). Die Förderung steht im Zusammenhang mit der Durchführung energetischer Sanierungsmaßnahmen mit einem Volumen von geschätzt rund 20 Millionen Euro. Ende 2014 wurde das Bonusprogramm nach vorangegangener Evaluation mit verbesserten Konditionen und einigen geringfügigen Anpassungen neu aufgelegt. Wesentliche Änderung war die Anhebung der Förderhöchstbeträge, die seitdem maximal 4.000 Euro für ein Einfamilienhaus bzw. die erste Wohneinheit, 1.000 Euro für jede weitere Wohneinheit und 10.000 Euro je Gebäude betragen. Der Zuschuss zur Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises wurde auf 200 Euro erhöht. 2015 und 2016 erwies sich die Nachfrage nach dem Bonusprogramm so hoch, dass die zur Verfügung stehen Haushaltsmittel bereits frühzeitig aufgebraucht waren. Das Programm musste im September 2015 bzw. im Oktober 2016 geschlossen werden. Als Reaktion auf diese Entwicklung plant das Liegenschaftsamt bereits ab 2017 die Förderhöchstbeträge wieder zu reduzieren (auf 3.000 Euro für die erste Wohneinheit, auf 500 Euro für jede weitere Wohneinheit und auf maximal 8.000 Euro pro Gebäude). Der Förderbetrag für den Energieausweis soll beibehalten werden. www.karlsruhe.de/b3/soziales/wohnungswesen/bonusprogramm.de I Siehe auch GR-Sitzung vom 16. Dezember 2014, TOP 18: Weiterentwicklung Bonusprogramm Energetische Sanierung im Privatbereich I StadtZeitung vom 19. Dezember 2014 – Bonusprogramm nachgebessert I GR-Sitzung vom 13. Dezember 2016, TOP 16: Reform Bonusprogramm UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 73 Tab. 4.6.1: Eingesetzte Mittel und Förderfälle beim städtischen Bonusprogramm KÜHLSCHRANKTAUSCHPROGRAMM Das 2013 eingeführte Kühlschranktauschprogramm ermöglicht einkommensschwachen Haushalten, die zuvor eine Energieberatung durch die Stromsparpartner genutzt haben, ineffiziente Kühlgeräte gegen energiesparende neue Modelle zu tauschen. Im zurückliegenden Doppelhaushalt 2015/2016 wurde das zur Verfügung stehende Budget auf 60.000 Euro pro Jahr aufgestockt (Gemeinderatsbeschluss). Die zusätzlichen Mittel stammen dabei aus dem verwaltungsinternen Klimaschutzfonds. Dies ermöglicht die Anschaffung von jeweils rund 150 Neugeräten. Ein zusätzlicher Effekt konnte durch den Stadtgeburtstag erreicht werden: Aus den Mitteln der Kompensationszahlungen wurde als eines von mehreren unterstützen Klimaschutzprojekten der Tausch von 100 zusätzlichen Kühlgeräten über die Stromsparpartner finanziert. Insgesamt konnten bislang knapp 580 Kühlschränke getauscht werden. Im Ergebnis trägt der Gerätetausch zu einer Senkung der Energieverbräuche und der CO2-Emissionen um rund 227.000 kWh bzw. 131 Tonnen pro Jahr bei. Daneben werden einkommensschwache Haushalte, die von gestiegenen Stromkosten besonders betroffen sind, mit rund 90 Euro jährlich finanziell entlastet. Siehe auch StadtZeitung vom 5. September 2014 – Erheblich CO2 gespart AUSBLICK Eine Weiterführung der kommunalen Förderprogramme ist auch in den nächsten Jahren vorgesehen. Allerdings ergibt sich aus den Gemeinderatsbeschlüssen zur Haushaltskonsolidierung für das Bonusprogramm eine Ansatzreduzierung um neun Prozent, sodass im neuen Doppelhaushalt 2017/2018 noch jeweils 227.500 Euro zur Verfügung stehen. Ebenfalls fortgesetzt wird das Kühlschranktauschprogramm, das ab 2017 in das Bundesprogramm „Stromspar-Check“ der Caritas eingebunden wird (siehe M 59). Bestandteil des ersten Maßnahmenpakets zur Haushaltskonsolidierung war eigentlich die Einstellung des Programms ab 2018, was im Gemeinderat aber keine Mehrheit fand. Die Neuregelung sieht vor, dass sich die geförderten Haushalte zukünftig mit einem geringen Eigenanteil in Höhe von 50 Euro an der Neuanschaffung der Kühlschränke beteiligen. Die „Abwrackprämie“ der Stadtwerke war auf zwei Jahre Laufzeit ausgelegt und wird folglich im Frühjahr 2017 beendet. M 65 UND 66 I INFORMATION UND SCHULUNG STÄDTISCHER BESCHÄFTIGTER STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 34 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 79 f.) sowie den Energiebericht 2015 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Multiplikatorenseminar „Energieeffizienz im Büroalltag“ KEK 2010/2011 n.b. EinSparProjekt Karlsruher Dienststellen HGW Seit 2013 97 t/a Ausweitung und Neukonzeption der jährlichen Schulung für Hausmeisterbedienstete HGW Seit 2013 230 t/a Ergänzende anlagenbezogene Schulungen HGW Laufend n.b. Vorbildlich: Motive aus der Posterserie zum EinSparProjekt Dienststellen JAHR 2011 2012 2013 2014 2015 2016 SUMME Mitteleinsatz (Euro) 102.850 193.060 228.061 200.199 287.548 374.271 1.385.989 Geförderte Maßnahmen 32 62 75 62 72 89 392 Geförderte Energieausweise 18 47 126 35 15 21 262 74 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT EINSPARPROJEKT KARLSRUHER DIENSTSTELLEN In 20 sehr unterschiedlichen Dienststellen engagieren sich seit 2013 städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen vernünftigen Umgang mit Energie und Wasser. Die Einsparteams vor Ort erhalten dabei Unterstützung vom Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (Informationsmaterial, Schulungen, Beratungsaktionen und Ortstermine beispielsweise zur Heizungsoptimierung). In den ersten zwei Projektjahren 2013 und 2014 konnte bereits eine Einsparung in Höhe von 69.000 Euro und eine damit verbundene CO2- Reduktion von 156 Tonnen erzielt werden (im Vergleich zum Basiszeitraum 2010 bis 2012). Im dritten Projektjahr 2015 belief sich der Einspareffekt auf 61.300 Euro bzw. 137 Tonnen CO2. Die teilnehmenden Dienststellen erreichten im Durchschnitt Einsparungen von circa 4,4 Prozent beim Heizenergie- und 5,6 Prozent beim Stromverbrauch. Der Wasserverbrauch sank um sechs Prozent. Die für alle drei Jahre ausgezahlte Einsparprämie betrug knapp 13.000 Euro (zehn Prozent der Einsparsumme). Auf der Basis der Erfahrungen der ersten drei Jahre hat das HGW das EinSparProjekt für die Dienststellen weiter- entwickelt. Seit Anfang 2016 läuft die neue, ebenfalls auf drei Jahre angelegte Runde, diesmal mit 22 Dienststellen. Neu ist insbesondere die halbjährliche Durchführung von Schwerpunktaktionen: Den Anfang machte im Frühjahr/ Sommer 2016 eine Kampagne zur Vermeidung von Stand- by, die auch mit verschiedenen Informationsmaterialien (Poster, Aufkleber, Flyer) breit beworben wurde. Aus Mitteln des verwaltungsinternen Klimaschutzfonds wurden dafür rund 3.000 schaltbare Steckerleisten beschafft und installiert. Im Herbst Winter 2016/2017 steht das Thema Thermostat- einstellungen und richtiges Lüftungsverhalten im Vordergrund. SCHULUNG FÜR HAUSMEISTERBEDIENSTETE Im Rahmen einer Fortbildungsoffensive hat das HGW die bereits seit Jahren bestehende jährliche Schulhausmeisterfortbildung konzeptionell weiterentwickelt und auf alle städtischen Hausmeisterbediensteten als Pflichtveranstaltung ausgedehnt. Seit 2014 ist damit gewährleistet, dass sich alle rund 150 Hausmeisterinnen und Hausmeister einmal im Jahr einen Tag lang intensiv mit praktischen Fragen der energieeffizienten Betriebsführung beschäftigen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dabei auf drei verschiedene Schulungstage aufgeteilt und rollierend in Kleingruppen von maximal zehn Personen geschult. Außerdem erhalten sie als zusätzliche Motivation einen stadtintern produzierten, jährlich mit neuen Themen und Akteuren aus der Stadtverwaltung aufgelegten Energiekalender. Dieser bereitet wichtige Tipps aus den Schulungen als „Erinnerungshilfe“ für den Alltag auf und trägt damit zur weiteren Sensibilisierung für das Thema bei. Ergänzend finden an den eigenen Anlagen je nach Bedarf individuelle Einweisungen in die Technik für Hausmeisterinnen und Hausmeister statt. Außerdem gibt es über die EinSparProjekte in Schulen und Dienststellen Vor- Ort-Begehungen, in welche die Hausmeister ebenfalls einbezogen sind. AUSBLICK Das EinSparProjekt Dienststellen und die jährlichen Hausmeisterschulungen werden auch in den kommenden Jahren als erfolgreiche Formate fortgesetzt. Beim EinSparProjekt ist für 2017 eine Tauschaktion für ineffiziente weiße Ware bzw. Kühlschränke angedacht. M 67 I KLIMAFREUNDLICHE GROSSVERANSTALTUNGEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 35) und dritten Fortschrittsbericht (S. 80 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG DAS FEST: Kontinuierliche Erweiterung der Umweltaktivitäten KEG Laufend n.b. Unterstützung des klimaneutralen Gospelkirchentags Extern 2010 n.b. Einschließlich CO2-Kompensation Beratungsangebot für klimafaire Veranstaltungen KEK Seit 2010 n.b. Leitfaden für eine umwelt- und klimafreundliche Veranstaltungsorganisation UA 2011 n.b. Nutzung der GreenMobility Plattform - Seit 2011 n.b. Klimafreundliches Stadtfest 2013 StMa 2013 344 t* * Kompensation CO2-Emissionen Klimafairer Stadtgeburtstag 2015 KEG/StMa 2015 2.300 t* DAS FEST Die Umweltkriterien und -aktivitäten beim DAS FEST werden kontinuierlich weiterentwickelt. 2014 wurde DAS FEST mit dem „A Greener Festival Award“ ausgezeichnet und in die zweithöchste Kategorie „Highly Commended“ des Awards eingestuft. In Deutschland wurden bislang nur drei Festivals mit diesem wichtigsten internationalen Preis für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit eines Festivals ausgezeichnet. www.dasfest.de/index.php?article_id=12&clang=0 KLIMAFAIRER STADTGEBURTSTAG 2015 Im Juni 2012 entschied der Gemeinderat, das Stadtjubiläum 2015 möglichst klimaneutral und ökologisch nachhaltig zu gestalten. Deshalb wurden die Feierlichkeiten zum Stadtgeburtstag als „Green Event“ geplant und im Wesentlichen folgende Maßnahmen umgesetzt:  Reduktion der Emissionen des Stadtgeburtstages durch Einsparmaßnahmen, die sich an den bewährten Aktivitäten von DAS FEST orientieren (durchgehendes UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 75 Pfandkonzept, hoher Anteil vegetarischer und regionaler Angebote im Cateringbereich, Bereitstellung zusätzliche Fahrradstellplätze etc.)  Belieferung der zentralen Veranstaltungen mit 100 Prozent Ökostrom  Sensibilisierung der Besucherinnen und Besucher unter anderem durch ein ergänzendes Veranstaltungsprogramm  Zusätzliche Kommunikation seitens der Stadtwerke (zum Beispiel große Plakate an Zufahrtsstraßen, Beratung bei Aktionstagen, Mailingaktionen zu Ökostrom)  Bilanzierung der verbleibenden Emissionen (Evaluierung durch neutralen Dritten) und deren Kompensation Auf Grundlage der Erfahrungen mit der Bilanzierung des Stadtgeburtstages 2013 beauftragte das Stadtmarketing erneut die KEK mit der Erhebung der CO2-Emissionen. Diese führte dazu bei 25 Veranstaltungen Besucherumfragen zum Anreiseverhalten und dem Verzehr von Getränken und Speisen durch, ergänzt um Datenerhebungen zum Energieverbrauch, dem Abfallaufkommen und den Printprodukten. Insgesamt wurde auf diese Weise eine durch den Stadtgeburtstag verursachte Gesamtemission von rund 2.300 Tonnen CO2 ermittelt. Mit Hilfe eines Sponsorings der Stadtwerke Karlsruhe konnte diese Summe durch den Kauf von Emissionszertifikaten über den Karlsruher Klimafonds (siehe M 8) neutral gestellt werden. Die Erlöse kamen dabei drei unterschiedlichen Klimaschutzprojekten zugute: Zum einen der zusätzlichen Beschaffung von 100 neuen Kühlschränken für einkommensschwache Haushalte in Karlsruhe im Rahmen des Projekts Stromsparpartner (siehe auch M 59 und M 64). Bei den beiden anderen Projekten handelt es sich um große Aufforstungsmaßnahmen in Uganda und Ecuador, bei denen rund 2.400 Bäume gepflanzt wurden (siehe auch M 10). ka300.de/programm/green- event I StadtZeitung vom 20. März 2015 – Das Jubiläum gibt sich grün I Kundenzeitschrift miteinander 2015 (2) – Klimafair feiern I StadtZeitung vom 4. März 2016 – Festivalsommer fast klimaneutral Bilanz gezogen: Abschlussveranstaltung mit städtischen Dienststellen im EinSparProjekt für die Projektjahre 2013 bis 2014 Stadtgeburtstag klimaneutral: KA300-Manager Wacker, OB Dr. Mentrup und Stadtwerke-Chef Hohmann bei der Präsentation des Maßnahmenpakets M 68 I MIETERPORTAL KARLSRUHE STATUS I Wird nicht weitergeführt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 35) und dritten Fortschrittsbericht (S. 81) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Test eines onlinegestützten Mieterportals mit Energiedaten im Rintheimer Feld VOWO 2010-2013 n.b. Im Rahmen der EU-Projekte SAVE@work4homes und eSESH M 69 I SMART METERING STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 35 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 82) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Projekt SPINOZA (SPartenINtegrierte Online- ZählerfernAuslesung) SwK Seit 2009 n.b. Smart Meter-Projekt (ROMI) SwK/EnBW Seit 2014 n.b. Aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen durch das im September 2016 in Kraft getretene Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende müssen bis 2032 alle klassischen Ferraris- Stromzähler durch digitale Zähler ersetzt werden. Bei bestimmten Kunden bzw. Verbrauchsgruppen sind die Messeinrichtungen zusätzlich mit sogenannten Smart Metern zu einem „intelligenten Messsystem“ zu kombinieren. Das gilt verpflichtend bereits ab 2017 zunächst für Kunden, die mehr als 10.000 kWh Strom verbrauchen, und Kunden mit Stromerzeugern, deren installierte Einspeiseleistung zwischen sieben und 100 kW liegt. Für die Umstellung ist ein Zeitfenster von acht Jahren vorgesehen. 76 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT SMART METER PROJEKT (ROMI) Um sich auf die vom Gesetzgeber vorgegebenen Verpflichtungen vorzubereiten und ausreichend Praxiserfahrungen im Umgang mit der neuesten Smart- Meter-Technologie zu sammeln, arbeitet die Netzservicegesellschaft der Stadtwerke seit 2014 im Rahmen des Projekts ROMI mit der EnBW zusammen. Das Projekt gliedert sich in zwei Feldtests und eine Pilotphase, bei denen eine größere Anzahl freiwilliger Netzkunden und Beschäftigter der Stadtwerke im Stadtgebiet Karlsruhe mit intelligenten Messsystemen ausgestattet werden. Bislang sind diese bei rund 300 Kunden verbaut und in Betrieb, wobei vereinzelt auch schon erste Gaszähler mit angebunden sind. Die Anzahl soll 2017 in einer erweiterten Pilotphase nochmals deutlich gesteigert werden, um dann zeitnah den „Roll-out“ bei betroffenen Kunden angehen zu können. www.netzservice-swka.de/netze/inhalte/strom/smart-metering.php I Siehe auch Kundenzeitschrift miteinander 2015 (2) – Intelligente Messsysteme unterstützen Energiewende I Gewerbekundenzeitschrift energie+ 2016 (4) – Digitale Basis für die Energiewende M 70 I TRANSPARENTE STROMRECHNUNG STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 36) und dritten Fortschrittsbericht (S. 82) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Aufnahme ergänzender Informationen in die Stromrechnung SwK Seit 2013 n.b. Unter anderem Vergleichsgrafiken zum Strom- und Erdgasverbrauch M 71 I BEVÖLKERUNGSBEFRAGUNG ZUM KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE STATUS I Umgesetzt I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 36) und dritten Fortschrittsbericht (S. 82 f.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Bürgerumfrage 2011 zum Thema Lebensqualität mit Fragenblock zu Klimaschutz/Klimaanpassung AfStA 2011 - M 72 I AUSWEITUNG DER ENERGIEEINSPARPROJEKTE AN SCHULEN UND KINDERGÄRTEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 36) und dritten Fortschrittsbericht (S. 83 f.) und den Energiebericht 2015 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG EinSparProjekt Karlsruher Schulen HGW Seit 2011 692 t/a KLIK 50-50 – Klimaschutz in Kitas KEK 2012-2014 10 t/a Erfolgreich Energie gespart: Abschluss- veranstaltung der dreijährigen Pilotphase des EinSparProjekts im Dezember 2015 Anerkennung für Engagement: Verleihung der Grünen Pyramide im Juli 2016 EINSPARPROJEKT KARLSRUHER SCHULEN Die dreijährige Pilotphase des EinSparProjektes wurde Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen. In diesem Zeitraum konnten die teilnehmenden Schulen Einsparungen in Höhe von 658.000 Euro erzielen (im Vergleich zum Basiszeitraum 2009 bis 2011). Der Wärmeverbrauch reduzierte sich im Mittel um 6,8 Prozent, der Stromverbrauch um 5,8 Prozent, was einer CO2-Reduktion von 2.205 Tonnen entspricht. Zusätzlich konnte eine Wassereinsparung von 6,9 Prozent erreicht werden. Insgesamt erhielten die teilnehmenden Schulen für die drei Jahre eine Prämie in Höhe von 263.000 Euro ausbezahlt (entsprechend 50 Prozent der Einsparsumme). Siehe auch BNN vom 4. Oktober 2014: Trommeln für den Klimaschutz I BNN vom 2. Januar 2016: Ein Zeichen für den Klimaschutz Seit Anfang 2015 wird das EinSparProjekt unter geänderten Teilnahmebedingungen mit derzeit 34 Schulen fortgeführt. Das überarbeitete Konzept sieht vor, dass jedes Jahr neue Schulen einsteigen können. Außerdem orientiert sich die ausgezahlte Erfolgsprämie nicht mehr ausschließlich an den Verbrauchseinsparungen, sondern berücksichtigt auch die Anzahl und Qualität durchgeführter Klimaschutzaktivitäten. Denn ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, die Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energieeinsparung UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 77 dauerhaft zu verankern und den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung des eigenen Handelns vor Augen zu führen. Die Bilanzierung und Prämienausschüttung erfolgt seither ebenfalls im jährlichen Rhythmus. Für das Jahr 2015 betrug die durchschnittliche Einsparung rund acht Prozent beim Heizenergie- und vier Prozent beim Stromverbrauch. Dies entspricht einer CO2-Reduktion von 561 Tonnen und einer Kosteneinsparung von circa 250.000 Euro. Zusammen mit den durchgeführten Klimaschutzaktivitäten konnte eine Belohnung von rund 100.000 Euro an die Schulen ausgeschüttet werden. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/ klimaschutz/einsparprojekt/EinSparProjekt.de I Siehe auch StadtZeitung vom 10. Juni 2016: Einsatz hat sich gelohnt KLIK 50-50 – KLIMASCHUTZ IN KITAS Von Anfang 2012 bis Ende 2014 begleitete die KEK sieben Kindertageseinrichtungen drei Jahre lang auf ihrem Weg zu mehr Energieeffizienz. Im Fokus des Einsparbeteiligungsprojekts standen das bewusste Nutzerverhalten und Energie- und Wassereinsparungen durch nicht- bzw. geringinvestive Maßnahmen. In den beteiligten vier städtischen Kindertageseinrichtungen endete das Projekt 2015 mit einer Abschlussveranstaltung. In Summe konnten die vier Kindergärten 21.000 Kilowattstunden Strom und 75.000 Kilowattstunden Wärme einsparen (im Vergleich zur Periode 2009 bis 2011). Das entspricht einer Senkung der CO2-Emissionen um 31 Tonnen. Vereinbarungsgemäß erhielten die Kitas Blütenweg, Frühling- , Haid-und-Neu- sowie Lasallestraße 50 Prozent der erzielten Einsparsumme ausbezahlt – immerhin knapp 5.000 Euro. Für die drei katholischen Kindergärten wurde auf eine abschließende Bilanzierung verzichtet. www.kek- karlsruhe.de/projekte/klimaschutz-in-kitas I StadtZeitung vom 4. September 2015: Sparen zahlt sich aus AUSBLICK Das EinSparProjekt mit Schulen soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Dabei ist eine Anpassung des Basiszeitraums für die Einsparberechnung nicht ausgeschlossen (erfolgt derzeit weiterhin im Vergleich zum Zeitraum 2009-2011). Für 2017 plant das HGW – angekoppelt an den Klimaschutzfonds und an ein neues bundesweites Förderprogramm – eine breiter angelegte Modernisierungsaktion für weiße Ware in Schulküchen (Tausch von veralteten Kühlschränken, Herden und Backöfen gegen neue Modelle mit der höchsten Energieeffizienzklasse). Keine Weiterführung in der bisherigen Form wird es dagegen beim 50-50-Projekt mit Kindertagesstätten geben. Hier hat sich vor allem der (förderbedingte) Dreijahreszeitraum als „Hemmschuh“ erwiesen. Mehr Erfolge verspricht sich die KEK durch eine deutlich kürzere Projektlaufzeit (maximal ein Jahr) oder frei wählbare Einzelbausteine. Ein entsprechendes Konzept befindet sich noch in Arbeit. Allerdings dürfte eine Neuauflage wesentlich davon abhängen, inwiefern das Land seine Förderkonditionen im gleichen Maße anpasst. M 73 I WEITERENTWICKLUNG UND VERSTETIGUNG SCHULISCHER BILDUNGSANGEBOTE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 36 ff.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 84 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG „Umweltthemen im Unterricht“ UA Seit 1987 n.b. Wettbewerb „Sonne in der Schule“ SwK 2001-2013 n.b. Club der Energiedetektive SwK Seit 2006 n.b. Kooperationen zwischen Schulen und Umweltverbänden in der schulischen Nachmittagsbetreuung UA Seit 2009 n.b. Stand-by-Schulungen KEK Seit 2010 n.b. Schüler auf den Energieberg KVVH Seit 2010 n.b. Wettbewerb „Grüne Pyramide“ UA Seit 2014 n.b. Ergänzende Angebote mit Klimaschutzbezug, zum Beispiel Malwettbewerb zu Umweltthemen, Schülertage, Karlsruher Umweltdiplom UA, SwK u.a. jährlich n.b. Sonstige Aktivitäten und Angebote, z.B. Ausleihmöglich- keiten von Bildungsmaterialien, Beteiligung an Schulwett- bewerben, Unterstützung „Plant-for-the-Planet“ Unter- schiedlich Laufend n.b. „UMWELTTHEMEN IM UNTERRICHT“ Das Umweltbildungsangebot des Umwelt- und Arbeitsschutzes erfreut sich traditionell einer hohen Nachfrage. Das verfügbare Kontingent ist in der Regel schon im ersten Halbjahr ausgebucht. Der jährliche Haushaltsansatz beträgt 40.000 Euro und soll auch in den kommenden Jahren beibehalten werden. Derzeit enthält der umfangreiche Katalog 54 Bildungseinheiten mit Klimaschutzbezug. Im Jahr 2015 konnten 34 Schulen berücksichtigt werden. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/umweltbildung /umwelt/umweltthemen CLUB DER ENERGIEDETEKTIVE Bereits auf sein zehnjähriges Bestehen kann der Energieclub der Stadtwerke 2016 zurückblicken. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche zwischen acht und 13 Jahren, wobei die naturgemäß stark schwankende Mitgliederzahl ca. 300 beträgt. Pro Jahr werden drei bis vier unterschiedliche 78 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Termine organisiert. www.stadtwerke- karlsruhe.de/swk/regionales/engagement/club-der-energiedetektive.php SCHULISCHEN NACHMITTAGSBETREUUNG Der Umwelt- und Arbeitsschutz organisiert und finanziert die Angebote der Umweltverbände zur Nachmittagsbetreuung in der offenen Ganztagsschule, die jeweils über ein Schuljahr oder Schulhalbjahr einmal wöchentlich oder zweiwöchentlich stattfinden. 2016 konnten insgesamt zwölf Kooperationen abgeschlossen werden, darunter sieben mit Klimaschutzbezug. Im Doppelhaushalt 2017/2018 ist das dafür zur Verfügung stehende Gesamtbudget von bisher 30.000 Euro auf künftig 50.000 Euro erhöht worden. STAND-BY-SCHULUNGEN Weitgehend durch Landesmittel finanziert (ca. 20.000 Euro pro Jahr) sind die von der KEK angebotenen Stand-by- Unterrichtseinheiten. Im Schuljahr 2015/2016 fanden insgesamt 40 Projekte in 16 Schulen statt, wobei auch hier budgetbedingt mittlerweile nicht alle Anmeldungen vollständig berücksichtigt werden können. Aufgrund modifizierter Förderbedingungen besteht im aktuellen Schuljahr 2016/2017 erstmals die Möglichkeit, neben den „normalen“ Unterrichtseinheiten umfangreichere Projekttage durchzuführen. Alleine zehn Schulen haben sich dafür schon beworben. www.kek-karlsruhe.de/projekte/schueler-als- energiemanager SCHÜLER AUF DEN ENERGIEBERG Ebenfalls nach wie vor sehr stark nachgefragt werden die gemeinsam vom KVVH-Konzern und der Windmühlenberg- Gesellschaft getragenen Schulungseinheiten auf dem Energieberg. Seit dem Start im Jahr 2010 haben rund 175 Klassen mit über 4.300 Schülerinnen und Schülern das Angebot wahrgenommen (davon 35 Klassen bzw. 884 Schüler in 2016). www.stadtwerke- karlsruhe.de/swk/regionales/engagement/schueler-auf-den- energieberg.php WETTBEWERB „GRÜNE PYRAMIDE“ Die Grüne Pyramide hat sich als jährlich ausgeschriebener Nachhaltigkeits-Schulwettbewerb etabliert. 2016 konnten die Preise an engagierte Schulen bereits zum vierten Mal vergeben werden, mangels Bewerbung diesmal allerdings erstmals kein Preis in der Kategorie „Klimaschutz“. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/gruenepyramid e.de I Siehe hierzu auch StadtZeitung vom 25. Juli 2014: Schulen zeigten nachhaltigen Einsatz I StadtZeitung vom 31. Juli 2015: Grüne Pyramide verliehen SONSTIGES Plant-for-the-Planet ist eine Kinder- und Jugendinitiative mit dem Ziel, ein Bewusstsein für den Klimawandel zu schaffen und diesen aktiv durch weltweite Baumpflanzaktionen zu bekämpfen. Interessierte Kinder und Jugendliche können sich in bundesweiten Akademieveranstaltungen zu „Botschaftern für Klimagerechtigkeit“ ausbilden lassen – jeweils verbunden mit einer Baumpflanzaktion vor Ort. In Karlsruhe beteiligen sich bereits mehrere Schulen an der Initiative. Mit Unterstützung der Waldpädagogik und gesponsert durch die VOLKSWOHNUNG fand im Oktober 2015 eine Akademieveranstaltung in Karlsruhe statt. Siehe auch BNN vom 25. April 2016 – „Der Treibhauseffekt gefährdet unsere Zukunft“ Das vorbildliche Engagement Karlsruher Schulen in Sachen Klimaschutz wird immer wieder durch Auszeichnungen bei überregionalen Wettbewerben bestätigt. So waren die Oberwaldschule Aue und das Helmholtz-Gymnasium beim Deutschen Klimapreis 2016 der Allianz-Umweltstiftung erfolgreich und das Mädchen-Gymnasium St. Dominikus erhielt 2016 eine Auszeichnung beim erstmals ausgeschriebenen Bundeswettbewerb „EMAS- Umweltmanagement“ des Bundesumweltministeriums. AUSBLICK Die genannten Maßnahmen spiegeln bereits ein vielfältiges Angebot wider, das auch in den nächsten Jahren möglichst aufrechterhalten werden soll. Aus der langjährige Kooperation zwischen Verwaltung und Karlsruher Institutionen der Umweltbildung in dem 2015 abgeschlossenen Projekt „Karlsruher Umweltdiplom“ entwickelt sich derzeit ein Netzwerk, das die vielseitigen Angebote der Kooperationspartner über ein attraktives Umweltbildungsportal zusammenführt. M 74 I MOBILITÄTSERZIEHUNG STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 38) und dritten Fortschrittsbericht (S. 70 ff.) sowie den VEP-Monitoringbericht 2016 EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Schulwegesicherheitstrainings mit Erstklässlern Polizei Jährlich - ÖPNV-Schulungen KVV Jährlich n.b. An ca. 15 Schulen pro Jahr Aktion „Mobil zum Ziel. Ohne Auto in Schule und Kindergarten“ Kinderbüro Seit 2006 n.b. Kinderstadtplan Schulwegepläne Radschulwegepläne Kinderbüro StPlA StPlA Seit 2004 Seit 2005 Seit 2014 n.b. Die Pläne werden regelmäßig überarbeitet Aktion Fahrrad-Fehler-Fuchs UA Seit 2007 n.b. Einrichtung von Elternhaltestellen Kinderbüro Seit 2011 n.b. Peditram Kinderbüro Seit 2013 n.b. Netzwerk Schule und Mobilität Kinderbüro Seit 2015 n.b. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 79 Als wesentliche Neuerungen im Berichtszeitraum lassen sich folgende Aktivitäten nennen:  Im Verkehrsentwicklungsplan ist die Einrichtung eines Netzwerks „Schule und Mobilität“ vorgesehen. Das Netzwerk wurde 2015 etabliert – angedockt an den bestehenden verwaltungsinternen „Arbeitskreis Kinder – Mobilität – Verkehr“. Es fanden bisher zwei Netzwerktreffen statt und der Blog „Schule und Mobilität in Karlsruhe“ wurde eingerichtet. Dort ist auch ein umfassender Überblick über die große Auswahl an verkehrspädagogischen Angeboten in Karlsruhe abrufbar. schuleundmobilitaet.wordpress.com  Das Laufbusprojekt „Peditram“ wird nach der Pilotphase weiterhin von der Grundschule Wolfartsweier fortgesetzt. Auch die Schule „Im Lustgarten“ hat bereits ein Laufbusprojekt umgesetzt. www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/kinderbuero/kinderin teressen/kinderuverkehr/peditram.de  Die Anzahl der eingerichteten Elternhaltestellen an Schulen hat sich im Berichtszeitraum auf sieben erhöht. www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/kinderbuero/kinderin teressen/kinderuverkehr/mobil.de  Im Rahmen eines Modellprojektes der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK-BW) und des Landes wurden für mehrere Schulen, darunter zwei Karlsruher Einrichtungen, exemplarische Radschulwegpläne erarbeitet. Das dafür entwickelte und optimierte WebGIS-Tool steht seit dem Schuljahr 2016/17 allen weiterführenden Schulen zur Verfügung. www.agfk-bw.de/projekte/radschulwegplan I radschulwegeplan.lgl-bw.de/lgl- internet/opencms/de/Radschulwegeplan  Allgemein bildende und berufliche Schulen in Baden- Württemberg können sich seit 2014 um die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Schule“ bewerben, mehrere Karlsruher Schulen haben das Zertifikat bereits erhalten. M 75 – 77 I ENERGIEEFFIZIENZ- UND UMWELTMANAGEMENT-NETZWERKE FÜR UNTERNEHMEN STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 38 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 86 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Energieeffizienz-Netzwerk Karlsruhe  Förderphase (10 Unternehmen)  Anschlussphase (7 Unternehmen) UA LEEN 2009-2013 2013-2015 8.500 t/a 3.845 t/a* ECOfit Karlsruhe  1. Runde (6 Unternehmen)  2. Runde (6 Unternehmen)  3. Runde (6 Unternehmen) UA 2009/2010 2011/2012 2013/2014 273 t/a 302 t/a 260 t/a Branchenbezogene Energie-Effizienztische  Hotels (5 Unternehmen)  Alten- und Pflegeheime (10 Unternehmen) KEK 2011/2012 2013-2015 255 t/a 190 t/a KMU-Energieeffizienz-Netzwerk „Mari:e“ (8 Unternehmen) UA 2013-2016 250 t/a Karlsruher Energieschule IHK Seit 2014 n.b. „Energieeffizientes Gewerbegebiet“  Pilotprojekt „Pfannkuchareal“  REGEKO (Grünwinkel)  INTERFLEX Wifö StPlA u.a. IREES, HsKA 2014/2015 2015-2018 2016-2018 n.b. * Die Angabe gilt für die Unternehmenskonstellation der Netzwerkfortführung für die Bilanzjahre 2009-2014 und ist mit den Ergebnissen der ersten Netzwerkphase bis einschließlich Bilanzjahr 2012 nicht vergleichbar, eine Aufsummierung beider Ergebnisse ist insofern nicht möglich. ENERGIEEFFIZIENZ-NETZWERK KARLSRUHE Die mit sieben Unternehmen aus Karlsruhe fortgesetzte Anschlussrunde des Energieeffizienz-Netzwerks unter externer Regie der LEEN GmbH lief Mitte 2015 aus – vorerst leider ohne Fortsetzung. Über die komplette Laufzeit (seit 2009) konnten die Betriebe in der neuen Zusammensetzung und nach Auswertung der beiden neuen Bilanzjahre 2013/2014 eine Energieeinsparung von über 14.200 MWh (Effizienzsteigerung 7,6 Prozent) und eine CO2-Minderung von 3.845 Tonnen (7 Prozent) erzielen. leen.de/projects/leen- karlsruhe ECOFIT KARLSRUHE Die dritte und bislang letzte ECOfit-Projektrunde mit sechs Einrichtungen und Unternehmen wurde im September 2014 erfolgreich abgeschlossen. Im Ergebnis konnten die Teilnehmer rund 78.000 Euro und knapp 260 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Umweltministerium Baden-Württemberg dankten den betei- ligten Betrieben für ihr Engagement und überreichten bei einer Abschlussveranstaltung die wohlverdienten Urkunden. Ursprünglich vorgesehen war, eine vierte ECOfit-Runde 2015/2016 in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Landkreis Karlsruhe anzubieten. Diese kam aber nicht zustande. Beabsichtigt ist jetzt, Anfang 2017 mit der Akquise für eine neue eigenständige Karlsruher Runde zu beginnen. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/klimaschutz/ Klimaprojekte/ecofit.de I Siehe auch StadtZeitung vom 26. September 2014 – Und es rechnet sich 80 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT BRANCHENBEZOGENE ENERGIE-EFFIZIENZTISCHE Nach rund zwei Jahren Laufzeit endete Mitte 2015 der Branchen-Effizienztisch mit zehn Alten- und Pflegeheimen. Bei einigen Einrichtungen führte die KEK auf deren Wunsch im Anschluss noch Mitarbeiterschulungen durch. Die Auflegung weiterer Brancheneffizienztische hat die KEK aus Kapazitätsgründen vorerst zurückgestellt. Das betrifft auch die ursprünglich geplante Aktion mit Apotheken. www.kek- karlsruhe.de/projekte/energie-effizienztisch-heime KMU-ENERGIEEFFIZIENZ-NETZWERK „MARI:E“ Mit „Mari.e – Mach’s richtig: Energieeffizient“ wurde in Karlsruhe pilothaft ein speziell auf kleine und mittelständische Unternehmen zugeschnittenes Energieeffizienz-Netzwerk umgesetzt. Das im Juni 2016 abgeschlossene Projekt erhielt eine Förderung vom Land Baden-Württemberg und nutzte das bundesweite Effizienz- Modell Mari:e, das zeitgleich in drei weiteren Regionen Deutschlands erprobt wurde. Die acht beteiligten Unternehmen aus Karlsruhe und der näheren Umgebung konnten während der Projektlaufzeit ihren Energieverbrauch und ihre CO2-Emissionen durchschnittlich um drei Prozent und die jährlichen Energiekosten um rund 12.500 Euro sen- ken. Das entspricht einer jährlichen Energieeinsparung von einer Million Kilowattstunden bzw. 250 Tonnen CO2, wobei in Summe erst rund ein Viertel des empfohlenen Einsparpo- tenzials erschlossen wurde. Ähnlich wie beim „großen“ Energieeffizienz-Netzwerk ist eine regionale Weiterführung des Mari:e-Netzwerks unter externer Regie geplant. www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/klimaschutz/Klimaprojekte/m arie.de I StadtZeitung vom 1. Juli 2016 – Gleich 250 Tonnen CO2 eingespart KARLSRUHER ENERGIESCHULE Als eigenständige Initiative der Plattform EnergieRegion Karlsruhe (siehe unter M 9) wurde im Jahr 2014 unter Federführung der Industrie- und Handelskammer die Karlsruher Energieschule gegründet. Auch hier stehen die Vernetzung von Unternehmen und das gegenseitige Lernen „von Praktikern für Praktiker“ im Vordergrund. Dazu finden sich interessierte Betriebe in themenbezogenen Runden zusammen und ein Unternehmen übernimmt die organisatorische Patenschaft. Die Laufzeit einer Gruppe ist zeitlich nicht befristet und neue Unternehmen können jederzeit einsteigen. Bislang starteten sechs verschiedene Themengruppen, davon zwei neue in 2016 (BHKW und Pumpen). Besonders erfolgreich ist die durch Michelin ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe „Auszubildende als Energieberater“. Diese läuft aktuell unter Patenschaft der Stadtwerke Karlsruhe und vermittelt Auszubildenden spezielle Kenntnisse zur Umsetzung von Einsparmaßnahmen im eigenen Betrieb. Ergänzend bietet das IHK- Bildungszentrum einen eigens für die Reihe konzipierten Zertifikatslehrgang „Energiesouts“ an. www.karlsruhe.ihk.de/innovation/energie/Karlsruher-Energieschule I Siehe auch StadtZeitung vom 13. Juni 2014: Karlsruher Energieschule gegründet Energieeffizient: Bürgermeister Klaus Stapf zeichnete acht Unternehmen aus Karlsruhe und Region für ihr Teilnahme am Projekt „Mari:e“ aus. „Auszubildende als Energieberater“: Auch IHK-Präsident Wolfgang Grenke trat zum Start bei der Firma Michelin in die Pedale. Im Fokus der Energieoptimierer: Die im „Pfannkuchareal“ pilothaft erprobte Methodik wird derzeit auf weitere Gewerbestandorte übertragen. „ENERGIEEFFIZIENTES GEWERBEGEBIET“ – PILOTPROJEKT PFANNKUCHAREAL Während die oben genannten Kooperationsprojekte stadtweit angelegt sind, wurde mit dem Vorhaben „Energieeffizientes Gewerbegebiet“ erstmals exemplarisch ein komplettes Gewerbegebiet unter Einbezug der ansässigen Firmen betrachtet. Die Projektidee entstand im Rahmen der Smarter City-Initiative der Wirtschaftsförderung und wurde im Auftrag des EnergieForums federführend durch die Hochschule Karlsruhe und das Fraunhofer ICT im sogenannten „Pfannkuchareal“ umgesetzt. Ziel war es, die Energieflüsse des gesamten Areals zu erfassen und zu visualisieren und mögliche Ansatzpunkte für erweiterte Energieversorgungslösungen (zum Beispiel durch Abwärmekooperationen) zu untersuchen. Nach den Ergebnissen könnte der elektrische Bedarf des Gebiets zu fast 40 Prozent lokal erzeugt werden, weshalb der Betrieb eines gemeinsamen BHKWs diskutiert wurde. Ebenso besteht bei der Abwärmenutzung noch erhebliches Potenzial, das sich wirtschaftlich schnell rentabel erschließen ließe. Momentan laufen noch durch ein Unternehmen beauftragte Anschlussuntersuchungen. Eine Aussage, welche Empfehlungen tatsächlich aufgegriffen werden, ist deshalb noch nicht möglich. Siehe auch BNN vom 5. Dezember 2014: Industriegebiete – Eine Fundgrube für Energieoptimierer I StadtZeitung vom 20. Februar 2015 – Energie effizient nutzen I GR-Sitzung vom 3. Februar 2015, TOP 25: Abwärme- und Wärmebedarfskarte für Industrieparks und Gewerbegebiete „ENERGIEEFFIZIENTES GEWERBEGEBIET“ – INTERFLEX Erklärtes Ziel der Projektverantwortlichen im Pilotvorhaben Pfannkuchareal war es, die erprobte Methodik auf andere Gewerbegebiete zu übertragen. Dies ist mit dem auf drei Jahre angelegten und vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt „Interflex“ gelungen, für das sich die Hochschule Karlsruhe mit dem Energieforschungsinstitut IREES zusammengeschlossen hat. Wesentliches Ziel ist es, die Potenziale und Vorteile eines Energieverbunds von jeweils vier bis fünf benachbarten Unternehmen in bereits bestehenden Gewerbegebieten aufzuzeigen. Bundesweit UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 81 sind zehn solcher Pilotuntersuchungen geplant, eine davon in einem Karlsruher Gewerbegebiet. Die Abstimmung hierzu ist noch im Gange, es hat sich bereits ein Unterstützerkreis bestehend aus EnergieForum, Fraunhofer ICT und den Stadtwerken Karlsruhe gebildet. www.interflex4climate.de/projekt „ENERGIEEFFIZIENTES GEWERBEGEBIET“ – REGEKO Ebenfalls eine Weiterführung im erweiterten Sinne findet der Ansatz mit REGEKO (Ressourcenoptimiertes Gewerbeflächenmanagement durch Kooperation): Das Gewerbequartier Grünwinkel soll gemeinsam mit ansässigen Unternehmen zu einem Modellquartier für flächensparendes, innovatives und ressourcenoptimiertes Wirtschaften weiterentwickelt werden. Ziel des Anfang 2016 gestarteten und gemeinsam von Stadtplanungsamt, Wirtschaftsförderung und Karlsruher Fächer GmbH getragenen Projekts ist die Entwicklung eines lebendigen, attraktiven Gewerbequartiers, in dem nicht nur Energie und Ressourcen gespart, sondern auch Brachflächen und Leerstand reaktiviert werden. Aufbauend auf einer umfangreichen Bestandsaufnahme (einschließlich einer Bilanz der Energie- und Ressourcenströme) erarbeitete das Projektteam bereits einen Maßnahmenplan mit konkreten Umsetzungsvorschlägen. Dieser wurde im Oktober 2016 auf einer Masterplankonferenz gemeinsam mit den Unternehmen diskutiert. Ab 2017 soll die Umsetzungsphase starten, dazu gehört auch die Einrichtung eines „rotierenden“ Quartiersbüros. Das Projekt wird vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden- Württemberg sowie vom Bundesumweltministerium gefördert. www.regeko-karlsruhe.de I BNN vom 6. April 2016 – Gewerbegebiet zum Vorzeigen AUSBLICK Seit Auslaufen des „großen“ Energieeffizienz-Netzwerks und dem Abschluss des Mari:e-KMU-Netzwerks ist in Karlsruhe momentan kein eigenes Energieeffizienz-Netzwerk mehr aktiv. Ein erklärtes Ziel der Umsetzungsphase im DACH- Projekt ist es deshalb, möglichst bald die Voraussetzungen für die Initiierung eines neuen Netzwerks zu schaffen. Dazu sollen erforderlichenfalls auch erweiterte Kooperationen beispielsweise mit fokus.energie oder der KEFF Mittlerer Oberrhein beitragen. In Ettlingen ist es 2015 gelungen, ein kommunales Netzwerk mit zwölf Unternehmen auf die Beine zu stellen. M 78-79 I ENERGIEFORUM KARLSRUHE STATUS I In Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 38 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 86 ff.) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Weiterentwicklung nationaler und internationaler Aktivitäten des EnergieForum Wifö Seit 2006 n.b. Siehe auch unter M 10 AKTIVITÄTEN DES ENERGIEFORUMS  Das an die Wirtschaftsförderung angebundene EnergieForum Karlsruhe konnte 2016 sein zehnjähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass richtete das EnergieForum im November 2016 gemeinsam mit dem Institut für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik der Hochschule Karlsruhe und der Handwerkskammer die Veranstaltung „Energy4u: Technologie für den Mittelstand“ aus. Dabei wurde ein breit gefächertes Vortrags- und Ausstellungsprogramm geboten, an dem sich zahlreiche Akteure und Einrichtungen aus Karlsruhe und der Region beteiligten. Aufgrund der großen Resonanz sind bereits weitere Auflagen der Fortbildungsmaßnahme im Gespräch. www.hs- karlsruhe.de/10jahre.html  Als erfolgreiches Format weiterverfolgt wurden vor allem die Energie bzw. „Hot-Spot“-Touren. Gemäß dem Slogan „Energie live erleben“ führen die mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft organisierten Touren zu energetischen Leuchtturmprojekten in der Region. Im Berichtszeitraum fanden mehrere davon statt, beispielsweise 2015 zur Absorptionskälteanlage im neuen Synus-Gebäude und dem Eisbreispeicher der Hochschule Karlsruhe in der Mensa am Adenauerring. presse.karlsruhe.de/db/meldungen/wirtschaft/gefragte_touren_zu _energie_hotspots.html  Im Jahr 2015 gastierte die CEB-Energieeffizienzmesse erstmals in Karlsruhe. Hierfür hat das EnergieForum mit seinen Mitgliedern zur Standortentscheidung des Messeveranstalters beigetragen. Die Veranstaltung soll nun jährlich in Karlsruhe stattfinden, die Beiratssitzungen werden vom EnergieForum mitorganisiert.  Im Projektbereich lassen sich – bezogen auf Karlsruhe – insbesondere die abgeschlossene Untersuchung „Energieeffizientes Gewerbegebiet“ im Pfannkuchareal und das nachfolgende Projekt „Interflex“ nennen (siehe M 75-77). Ebenfalls abgeschlossen ist ein gemeinsames PiIotprojekt mit den Stadtwerken und der SwK-Novatec GmbH in Grötzingen („Aufbau eines LoRaWAN Netzwerks in Karlsruhe“). Außerdem hat das EnergieForum mit der Hochschule Karlsruhe und einem weiteren Partner aus der Wirtschaft ein Konsortium gebildet, das Lösungsansätze mit übertragbaren Musterlösungen für energieoptimierte Gewerbeareale und neue Quartierskonzepte entwickelt.  Der Antrag auf TRK-Ebene für einen „EnergieAccelerator“ (siehe M 9) lief städtischerseits ebenfalls federführend über das Energieforum.  Deutlich ausgebaut werden konnten die internationalen Aktivitäten mit dem neuen Schwerpunkt Indien bzw. der Region Pune (siehe unter M 10).  Derzeit durchläuft das EnergieForum als Kompetenznetzwerk ein internationales Benchmark (Cluster Management Excellence) des European 82 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT Secretariat for Cluster Analyses und strebt hier eine Auszeichnung in Bronze an.  Ein weiteres Format des EnergieForum sind die sogenannte Energietechnologie-Beratertische (im Klimaschutzkonzept als M 79 festgehalten). Diese werden anlassbezogen in Workshopform bzw. als runder Tisch eingerichtet, wenn sich Unternehmen gezielt mit bestimmten technischen Problemstellungen beispielsweise für ein Neubau- oder Modernisierungsprojekt melden. Beteiligte Experten schlagen dann konkrete neue Technologien bzw. erste Umsetzungsschritte vor und vermitteln Ansprechpartner. Im Berichtszeitraum wurden vier solcher Workshops mit unterschiedlichen Themen und Antragstellern durchgeführt, darunter ein größerer im Umfang von zwei Tagen. AUSBLICK Im Zuge des ersten Pakets zur Haushaltsstabilisierung wurden die Mittelansätze für das EnergieForum nahezu halbiert. Damit besteht zukünftig kein finanzieller Spielraum mehr, um eigene Pilotprojekte aus dem Budget des EnergieForums umzusetzen. M 80 I ENERGIEMANAGEMENT-NETZWERKE STATUS I Bislang nur teilweise Umsetzung I Siehe auch die Ausführungen im ersten (S. 39 f.) und dritten Fortschrittsbericht (S. 90) EINZELMASSNAHME / PROJEKT FEDER- FÜHRUNG ZEITRAUM REDUK- TION CO2 ANMERKUNG Begleitende Koordinierungsfunktion der KEK bei kirchlichen Energiesparkampagnen/-netzwerken KEK Seit 2010/2011 n.b. Energieoffensive der kath. Landeskirche „Sparflamme“ der ev. Landeskirche Denkmalschutzgruppe KEK Seit 2014 n.b. DENKMALSCHUTZGRUPPE Ausgehend von einer Initiative der KEK im Rahmen des DACH-Projekts haben sich die großen Wohnungsbau- gesellschaften in Karlsruhe 2014 zu einer Denkmalschutzgruppe zusammengeschlossen. Bei den Wohnungsbaugesellschaften gibt es einen überdurch- schnittlich hohen Anteil an denkmalgeschützten Gebäuden – teilweise von 80 Prozent -, deren energetische Sanierung durch Anforderungen und Auflagen des Denkmalschutzes deutlich erschwert und verteuert wird. Ziel ist, auch denkmalgeschützte Gebäude auf einem energetisch hohen Niveau denkmalgerecht und wirtschaftlich tragfähig zu sanieren. Dazu wurden bereits Best-Practice-Beispiele in Karlsruhe und aus anderen Städten gesammelt. Ebenfalls gab es ein orientierendes Gespräch mit dem zuständigen Baubürgermeister. Die Gruppe wird sich in der DACH- Umsetzungsphase weiterhin treffen. Angestrebt wird eine gemeinsame Grundsatzvereinbarung mit der Leitung der Denkmalschutzbehörde bzw. der zuständigen Landesbehörde, um bei vergleichbaren Gebäuden auch vergleichbare Sanierungsstrategien in der Breite anwenden zu können. Siehe auch BNN vom 20. November 2015 – Denkmalschutz verteuert Sanierung ENERGIEMANAGEMENT-AUSTAUSCH MIT BUNDES- UND LANDESLIEGENSCHAFTEN Der angestrebte regelmäßige Erfahrungsaustausch mit öffentlichen Trägern großer Liegenschaften in Karlsruhe kam bislang nicht zustande. Für die DACH-Umsetzungsphase ist als Maßnahme die Initiierung und Durchführung von einem Erfahrungstreffen geplant. Ziel ist der Abgleich von energetischen Strategien (Neubau, Sanierung, Bewirtschaftung) und die frühzeitige Information über neue Projekte. UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 83 5. SACHSTAND MASSNAHMENVORSCHLÄGE KLIMANEUTRALE KOMMUNE Inwiefern die in der Machbarkeitsstudie „Klimaneutrales Karlsruhe 2050“ formulierten Projektvorschläge (13 Leitprojekte und 41 ergänzende Maßnahmen) bereits aufgegriffen wurden bzw. umgesetzt werden, lässt sich der folgenden Übersicht entnehmen. Der Sachstand ist dabei nur in Kurzform hinterlegt, da die Maßnahmen im Umsetzungsfall in aller Regel bereits im vorigen Textteil beschrieben und den Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts zugeordnet sind (siehe Verweise in der rechten Spalte). KÜRZEL TITEL STATUS ANMERKUNGEN TEXTVERWEIS L-PH 1 Low-Carbon-Stadtteil Teilweise in Umsetzung Wird in Ansätzen über das vom KIT betreute Projekt "Quartier Zukunft – Labor Stadt" verfolgt. Auch der Rahmenplan „Zukunft Nord“ für das sogenannte C-Areal in der Nordstadt enthält einige der genannten Elemente. Siehe M 12 und M 24 L-PH 2 Konvoisanierungsprojekte Umgesetzt, keine Weiterführung Das vom Land geförderte, abgeschlossene Pilotvorhaben hat zwar nicht den erwünschten Effekt gebracht (Initiierung begleiteter Sanierungskonvois), aber durchaus greifbare Ergebnisse. Aufgrund des vergleichsweise hohen personellen Einsatzes ist eine Übertragung der Vorgehensweise auf andere Quartiere nicht geplant. Als wesentlich effektiver wird hier der mit dem Projekt „Karlsruher Energiequartiere“ verfolgte Ansatz angesehen. Siehe M 24 L-PGI 3 Musterhausoffensive In Umsetzung Wird derzeit in Form der Kampagne „Karlsruher Klimahäuser“ umgesetzt. Siehe M 62 L-GHD 1 Exemplarische Realisierung eines hocheffizienten Supermarkts Keine Umsetzung absehbar Der Vorschlag war auf den konkreten Anwendungsfall eines Supermarktneubaus in der Nordweststadt ausgerichtet. Der Ansatz wurde letztlich vom Investor bundesweit an anderen Standorten realisier und ist damit hinfällig. - L-GI 1 Energieeffizienzberatung nach dem Schweizer KMU- Modell für kleine Unternehmen in Karlsruhe In Umsetzung Das vom Land geförderte Pilotvorhaben wurde im Juni 2016 erfolgreich beendet. Eine regionale Weiterführung des Mari:e- Netzwerks unter externer Regie ist in Vorbereitung. Darüber hinaus sollen im Rahmen der DACH-Weiterführung gezielte Anstrengungen unternommen werden, neue Energieeffizienz-Netzwerke zu initiieren. Siehe M 75-77 L-I 1 Absorptionskälte mittels Fernwärme und thermischer Solarenergie In Umsetzung Die im Rahmen des landesweiten Pilotvorhabens beim Neubauvorhaben SYNUS/GartenCarré eingesetzte Absorptionskältetechnik hat den Praxistest erfolgreich bestanden. Sie wird derzeit in zwei weiteren Objekten genutzt bzw. eingebaut. Die Stadtwerke haben bereits entschieden, mit der neuen Absorptionskältetechnik zukünftig auf breiter Basis, insbesondere über Contractingprojekte weiterzuarbeiten. Siehe M 17 L-I 2 Null-CO2- Fabrikationsgebäude Erste Ansätze Im Dienstleistungsbereich gibt es einige aktuelle Beispiele für (geplante) Neubauten, die in die Richtung gehen und Vorbildcharakter haben (Init AG, Passivbürohaus im Kreativpark, neue dm-Zentrale). Im Industriebereich verfolgt zum Beispiel L’Oréal – auch im Werk Karlsruhe – die Zielstellung einer Klimaneutralität. Siehe teilweise M 12 und M 13 L-I 3 Zweite Ausbaustufe Abwärmenutzung Raffinerie für Fernwärme Umgesetzt Im Herbst 2015 konnten die MiRO und die Stadtwerke Karlsruhe die zweite Ausbaustufe der Wärmeauskopplung in Betrieb nehmen. Siehe M 18 LI-4 Energieeffizientes Gewerbegebiet In Umsetzung Die Analyse im Gewerbegebiet „Pfannkuchareal“ ist abgeschlossen, die Umsetzung empfohlener Maßnahmen wird derzeit geprüft. In zwei weiteren Projekten (REGEKO und INTERFLEX) steht ebenfalls die energetische Optimierung bestehender Gewerbeareale im Vordergrund. Siehe M 75-77 L-PV 1 Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV für Erstnutzer In Umsetzung Die Umsetzung der Vorschläge stellt einen laufenden Prozess dar. Neue Informations- und Serviceangebote entsprechen bereits weitgehend den Vorschlagsinhalten (z.B. dynamische Fahrtzielanzeiger, Handy-Ticket, ticket2go, Faltrad-Angebot, neue Fahrkartenautomaten). Im Nahverkehrsplan 2014 sind mehrere Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbunds hinterlegt (z.B. Einführung von Mietertickets, Ausdehnung der Kombitickets bei größeren Veranstaltungen). Ziel des Leuchtturmprojekts REGIOMOVE ist es zudem, zusätzliche Mobilitätsanbieter wie Carsharing- oder Leihfahrradanbieter in das bestehende System des KVV zu Siehe M 53 84 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT KÜRZEL TITEL STATUS ANMERKUNGEN TEXTVERWEIS integrieren und eine unkomplizierte Nutzung und Bezahlung aus einer Hand zu ermöglichen. L-GV 1 Förderung Mobilitäts- management In Umsetzung Wird im Moment über das Projekt MobilProFit umgesetzt. Siehe M 49 L-E 1 Bürgerbeteiligungsanlagen für Solar- und Windenergie Keine weitere Umsetzung absehbar Eine Realisierung größerer PV-Projekte in Form von Bürgerbeteiligungsmodellen ist in der bestehenden Form kaum mehr möglich, da die sinkende Einspeisevergütung nach dem EEG für ein wirtschaftliches Finanzierungsmodell nicht mehr ausreicht. Diese Aussage lässt sich im Grunde auch auf Windkraftprojekte übertragen. Potenziale bieten allenfalls noch Modelle mit einem hohen Eigenverbrauchsanteil, zum Beispiel in Form von sogenannten „Mieterstromprojekten“. Siehe M 37/38 und M42/43 L-E 2 Konzept zur Substitution fossilen Erdgases durch synthetisches Methan und/oder H2 inkl. Abschätzung der Wirkung auf die leistungsgebundene Wärmeversorgung Einstieg erfolgt Als Einstieg in ein solches Konzept kann das im Rahmen von BWPlus geförderte Forschungsprojekt „Energiespeicherung unter den Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg“ angesehen werden, an dem die Stadtwerke Karlsruhe beteiligt sind. Ein wesentliches Ziel des Projekts ist es, anhand von Beispielnetzen das Potenzial von PtG- (power to gas) und KWK-Technologien zu evaluieren und stromnetzseitige Fragestellungen gerade auf der Verteilnetzebene zu beantworten. Für Karlsruhe kommt die Studie dabei zu folgendem Ergebnis (Projektsachstand gemäß Statusbericht 2/2016):  Bei einer H2-Einspeisungsgrenze von 2 % könnte eine PtG-Anlage (Anlagegröße ~1 MWel) 92 % des Jahres in Betrieb sein.  Bei einer H2-Einspeisung von 10% ist eine Anlagegröße von fast 4 MWel möglich.  In Industrieregionen können mittlere PtG-Anlagen H2 kontinuierlich einspeisen.  Die Stromnetze in Industrieregionen sind ausreichend dimensioniert. - M-PH 1 Aktionswochen in Geschäften zu energieeffizienten Haushaltsgeräten und Wohngebäudeelementen Erste Ansätze, derzeit keine weitere Umsetzung Konnte bislang nur partiell (z.B. im Rahmen der KlimaschutzTage 2014) aufgegriffen werden. Seitens der KEK wurde das Thema aus Kapazitätsgründen zurückgestellt. Siehe teilweise M 61 M-PG 2 Schulung von Hausmeistern und Handwerkern zum energieeffizienten und bedarfsgerechten Betrieb der Gebäudetechnik In Umsetzung Dem Vorschlag wird durch die gemeinsame Veranstaltungsreihe der KEK und der Handwerkskammer „Energiewissen in der Praxis“ Rechnung getragen. Im städtischen Bereich ist die Schulung von Hausmeistern durch die jährliche, verpflichtende Fortbildungsveran- staltung mittlerweile vorbildlich gelöst. Siehe M 58 und M 66 M-PH 3 Entwicklung eines Anreizsystems für Makler o.ä. als Erstberater zur Gebäudesanierung Keine Umsetzung / alternative Aktivitäten Der Ansatz macht also kommunales Projekt aus Sicht der Stadt kein Sinn und wird deshalb nicht weiterverfolgt. Als wichtige Zielgruppe sieht die KEK Wohneigentümergemeinschaften (WEG) und Hausverwaltungen an, diese sollen ab 2017 durch eigene Beratungsaktionen verstärkt angesprochen werden. Siehe M 58 M-PH 4 Passivhausstandard für Neubau und Sanierung Keine Umsetzung absehbar Der Vorschlag wird als (politisch) schwer umsetzbar eingestuft, da bereits der aktuell praktizierte Standard bei der Einführung auf Bedenken stieß. Siehe M 12 und M 14 M-PH 5 Kommunale Anreize für besonders energieeffiziente Maßnahmen in privaten Haushalten In Umsetzung Eine breit angelegte Umsetzung wie vorgeschlagen ist derzeit nicht beabsichtigt. Entsprechenden Aktivitäten wurden aber mit Heizungspumpenaktionen der Stadtwerke-Kundenberatung und dem aktuellen Kühlschranktauschprogramm deutlich intensiviert. Siehe M 64 M – GI 1 Jährliche Energiekonferenz der Stadt Karlsruhe Keine Umsetzung / alternative Aktivitäten Eine jährliche Tagung mit Preisverleihung im Sinne des Vorschlags ist derzeit nicht leistbar. Städtische Akteure beteiligen sich aber regelmäßig am Rahmenprogramm wichtiger Energiemessen wie CEB oder WTT-Expo, zum Teil mit eigenen Veranstaltungsformaten (beispielsweise KEFF Mittlerer Oberrhein oder EnergieForum). Zu berücksichtigen ist, dass es auf lokaler und regionaler Ebene bereits regelmäßige Preisauslobungen gibt:  NEO der TechnologieRegion Karlsruhe (jährlich wechselndes Thema, bislang auch schon Energie)  b:efficient-Award der Wirtschaftsjunioren Karlsruhe  DYNAMO-Wettbewerb von fokus.energie  Bundesweiter Studentenwettbewerb reech am KIT Siehe teilweise M 9 UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 85 KÜRZEL TITEL STATUS ANMERKUNGEN TEXTVERWEIS M – GI 2 Informationsaktivitäten der Stadtspitze In Umsetzung Das Thema wird anlassbezogen regelmäßig aufgegriffen. - M – GI 3 Energieeffizienz-Cluster Karlsruhe Umgesetzt Kann durch die Gründung von fokus.energie und die enge Kooperation mit der Stadt und der TechnologieRegion Karlsruhe als umgesetzt betrachtet werden. Siehe M 9 M-GHD 1 Contracting-Offensive GHD der Stadt In Umsetzung Die Stadtwerke haben das Anlagencontracting und energiebezogene Dienstleistungen in den letzten Jahren erheblich ausgebaut. Siehe M 27/28 M-GHD 2 Förderung von effizienten Filialen und Verkaufsstätten in Karlsruhe Derzeit keine Umsetzung Die Auflegung weiterer Brancheneffizienztische hat die KEK aus Kapazitätsgründen vorerst zurückgestellt. Das betrifft auch die ursprünglich geplante Aktion mit Apotheken. Neue Projektimpulse ergeben sich ggf. durch die Tätigkeit der KEFF Mittlerer Oberrhein. Siehe M 75-77 M-GHD 3 Vortrags- und Erfahrungsaustausch- Programm mit IHK, Handwerkskammer und Innungen In Umsetzung Bei der erfolgreichen Reihe „Karlsruher Energieschule“ stehen der Best-Practice-Transfer und der Erfahrungsaustausch „von Praktiker für Praktiker“ im Vordergrund. Dem Vorschlägen wird zudem durch die gemeinsame Veranstaltungsreihe der KEK und der Handwerkskammer „Energiewissen in der Praxis“ Rechnung getragen. Weitere Intensivierungsmöglichkeiten beim Thema Fortbildung werden auch bei der DACH-Umsetzungsphase (Arbeitsgruppe „Industrie/ GHD“ beleuchtet. Siehe M 58/59 und M 75-77 M-GHD 4 Konzeptentwicklung zur Beteiligung der Mitarbeiter, der Hausmeister oder des Facility-Managements an Energieeinsparungen Keine Umsetzung absehbar Aus städtischer Sicht bestehen kaum Einflussmöglichkeiten. - M-GHD 5 Bewusste Ansiedlung und Ermunterung von Investoren mit Investitionsplänen zu hocheffizienten Betrieben Erste Ansätze Siehe unter L-I 2 - M-I 1 Informations- und Fortbildungsaktivitäten zum Themenkomplex „Energieeffizienz“ In Umsetzung Siehe unter M-GHD 3 - M-I 2 Weitere Energieeffizienz- Netzwerke und ECOfit- Projekte in Karlsruhe Umsetzung geplant Seit Auslaufen des „großen“ Energieeffizienz-Netzwerks und dem Abschluss des Mari:e-KMU-Netzwerks ist in Karlsruhe momentan kein eigenes Energieeffizienz-Netzwerk mehr aktiv. Ein erklärtes Ziel der Umsetzungsphase im DACH-Projekt ist es deshalb, möglichst bald die Voraussetzungen für die Initiierung eines neuen Netzwerks zu schaffen. Bei ECOfit ist für 2017 ein neuer Anlauf für eine vierte Karlsruher Runde vorgesehen. Siehe M 75-77 M-I 3 Initiative für ausgewählte technische Kampagnen Erste Ansätze Eine breite kommunale Kampagne wie vorgeschlagen ist nicht leistbar. Das Thema Querschnittstechnologien steht bei allen Kooperationsprojekten (Energieeffizienz-Netzwerk, Mari:e u.a.) im Vordergrund. Das neue Dienstleistungsangebot der Stadtwerke zur Beleuchtungssanierung geht in die gleiche Richtung. Zum Thema Heizungspumpen gab es bei Gewerbekunden seitens der Stadtwerke auch schon eine gezielte Aktion im Rahmen des bestehenden Förderprogramms. Siehe M 27/28, M 64, M 75-77 M-I 4 Abwärmenutzung bei benachbarten Betrieben und für die Fernwärme / ORC-Anlagen In Umsetzung Die Prüfung von Abwärmenutzungsmöglichkeiten benachbarter Betriebe war ein Schwerpunkt der Untersuchung „Energieeffizientes Gewerbegebiet im Pfannkuchareal. Die gleiche Fragestellung steht auch beim Nachfolgeprojekt Interflex im Vordergrund. Die Einsatzmöglichkeiten einer großen ORC-Anlage im Heizkraftwerk West (Nutzung des Temperaturunterschieds zwischen den Einspeisetemperaturn der MiRO-Abwärme und der Fernwärmenetzeinspeisung zur Stromerzeugung) haben die Stadtwerke bereits in einer Machbarkeitsstudie untersucht. Die technische Machbarkeit wurde zwar belegt. Allerdings ist derzeit keine wirtschaftliche Umsetzung möglich, weshalb weitere Planungen zurückgestellt wurden. Siehe M 75-77 M-PV 1 Verstärkte Anreize zur Nutzung des Umweltverbunds In Umsetzung Siehe unter L-PV 1 - 86 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT KÜRZEL TITEL STATUS ANMERKUNGEN TEXTVERWEIS M-PV 2 Beschleunigung Umweltverbund Weitgehend umgesetzt Für den ÖPNV sind die Spielräume bereits weitgehend ausgeschöpft. Im VEP wird das Thema indirekt über mehrere Prüfaufträge zum Verkehrsablauf aufgegriffen (Maßnahmen MIV1-3). - M-PV 3 Innerstädtischer Lieferdienst für Einkäufe In Umsetzung Die Vorschläge gehen alle in die gleiche Richtung und sind weitgehend durch die Maßnahmen im Handlungskatalog des VEP abgedeckt (Baustein W – Wirtschaftsverkehr). Als Kooperation der City-Initiative und des Radkurier Karlsruhe entstand 2015 der innenstadtübergreifende Lieferdienst „Mein KaLix- Karlsruhe liefert's fix“,an dem sich über 60 Fachgeschäfte beteiligen. Einkäufe in der Innenstadt werden gegen eine geringe Gebühr noch am selben Abend nach Hause geliefert. www.mein- kalix.de - M-PV 4 E-Ticket im öffentlichen Verkehr In Umsetzung Siehe oben L-PV 1 - M-PV 5 Modernisierung der Fahrzeugflotte des öffentlichen Verkehrs In Umsetzung Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe und die AVG investieren derzeit massiv in die Modernisierung ihrer Schienenflotte. Darüber hinaus wird die Busflotte kontinuierlich modernisiert. Siehe M 54 M-PV 6 Reduzierung der Parkplätze im öffentlichen Raum In Umsetzung Der Baustein Parken ist mit mehreren Maßnahmen im VEP verankert, zum Umsetzungsstand siehe VEP-Monitoringbericht 2016. Ein derzeitiger Aktivitätsschwerpunkt ist das Thema Gehwegparken. Siehe M 56 M-PV 7 Weiterentwicklung des Schienennetzes für den öffentlichen Verkehr In Umsetzung Stellt einen laufenden Prozess dar. Im neuen Nahverkehrsplan 2014 für den KVV sind mehrere neue Schienenprojekte und Verbesserungen bei etlichen Buslinien enthalten. Kurz vor der Umsetzung steht die Tramverlängerung nach Knielingen-Nord Siehe M 52 M-M 1 Absenkung Straßen- verkehrsgeschwindigkeiten In Umsetzung Als Bestandteil der Lärmaktionsplanung und des Verkehrs- entwicklungsplans bereits weitgehend im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten umgesetzt (siehe VEP-Monitoringbericht 2016) - M-M 2 City-Maut Keine Umsetzung absehbar - - M-GV 1 Logistik-Konzepte für Gewerbe- /Industriestandorte Erste Ansätze Das Thema wird im Rahmen von Mobil.Pro.Fit. mit aufgegriffen, allerdings sind beide Projektrunden vorrangig dienstleistungsorientiert. Siehe M 49 M-GV 2 Direkte Förderung CO2- Minderung Keine Umsetzung absehbar - - M-GV 3 Modernisierung städt. Fuhrpark In Umsetzung Laufender Prozess Siehe M 50 M-GV 4 Bahnanschlüsse für Gewerbe-/Logistikstandorte Keine Umsetzung absehbar - - M-GV 5 Konsolidierungszentren am Stadtrand und Bündelung Güterströme Keine Umsetzung absehbar - - M-GV 6 Elektrischer Güterverkehr Erste Ansätze Pilotweise Umsetzung erfolgte durch das Schaufensterprojekt von UPS in Karlsruhe. Die Fahrzeuge sind auch weiterhin im Einsatz. Breite Anwendung noch nicht absehbar. Siehe Abschnitt „Elektro- mobilität“ M-E 1 Konzept zur Abwärmenutzung und Einspeisung in das Fernwärmenetz Keine weitere Umsetzung absehbar Wird vorerst nicht weiterverfolgt, da allenfalls als langfristige Option sinnvoll (derzeitiges Potenzial ist bereits mit zweiter Ausbaustufe MiRO erschlossen). Siehe M 18 M-E 2 Energieatlas Karlsruhe Umsetzung geplant Wird bereits landesweit in Teilen über „Potenzialatlas erneuerbare Energien“ angegangen. Bei Umsetzung des diskutierten Energieleitplans wäre Projektvorschlag weitgehend abgedeckt. Siehe M 6 M-E 3 Nutzung öffentlicher Flächen zum Anbau von Kurzumtriebspappeln Keine Umsetzung absehbar Maßnahme wird derzeit aus ökologischen Gründen, begrenzter Flächenverfügbarkeit im Stadtgebiet und bestehender Rechtslage als wenig sinnvoll eingestuft und vorerst nicht weiterverfolgt. - M-E 4 Bioenergieregion Karlsruhe Keine Umsetzung absehbar Der Vorschlag wird angesichts der stark begrenzten Potenziale in dem Bereich als wenig sinnvoll erachtet und vorerst nicht weiterverfolgt. - UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 87 KÜRZEL TITEL STATUS ANMERKUNGEN TEXTVERWEIS M-K 1 Nachhaltiger Konsumführer Umgesetzt Wurde über die Neuauflage des grünen Marktplatzes als Online- Version und App umgesetzt: www.agenda21-karlsruhe.de/konsumfuehrer.html - M-K 2 Nachhaltige öffentliche Beschaffung In Umsetzung Laufender Prozess. Siehe M 26 M-K 3 Stadt als nachhaltiger Essensanbieter In Umsetzung Städt. Kantine und Kantine Klinikum beteiligen sich schon seit längerem am Veggietag. An den Schulen, deren Mittagsverpflegung vom Schul- und Sportamt ausgeschrieben und vergeben wird, sind die Caterer dazu verpflichtet, jeweils ein vegetarisches Gericht pro Tag anzubieten. Eine weitere Neuerung wird sich auf Beschluss des Gemeinderats bei der Ausschreibung der Mittagsverpflegung an allen städtischen Schulen, Kitas und Horten mit Mittagessensange- bot ab dem Schul- bzw. Kitajahr 2018/19 ergeben. Dann soll ein Bio-Anteil von 25 Prozent am gesamten Wareneinsatz vorgegeben werden. Die Stadtverwaltung selbst beabsichtigt die Vorgabe eines 25-prozentigen Bioanteils freiwillig voraussichtlich schon ab Herbst 2017 im Zuge der Neueröffnung der Rathauskantine und der Neuvergabe der Cateringleistung umzusetzen. Siehe M 26 M-K 4 Nachhaltigkeitszentrum Keine Umsetzung bzw. alternativ Mit den neuen Internetseiten der Agenda 21 wurde ein „virtuelles Nachhaltigkeitszentrum“ geschaffen, das unterschiedliche Präsentations- und Feedbackmöglichkeiten bietet. - M-A 1 Klimaneutrale Stadtverwaltung In Umsetzung Laufender Prozess, der insbesondere über Sanierungsaktivitäten, zusätzliche Maßnahmen des verwaltungsinternen Klimaschutzfonds, die Anwendung der Energieleitlinien, den Ökostrombezug und weitere Maßnahmen des Energiemanagements umgesetzt wird. Die Stadt hat sich mit einer „unterstützenden Erklärung“ hinter die Ziele des Klimaschutzpakts zwischen Landesregierung und kommunalen Spitzenverbänden gestellt, wonach bis 2040 möglichst landesweit weitgehend klimaneutrale Kommunalverwaltungen erreicht werden sollen. Siehe Abschnitt „Übergreifend“ 88 | KLIMASCHUTZ IN KARLSRUHE – VIERTER FORTSCHRITTSBERICHT
https://www.karlsruhe.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE3MTQxMjU3MjAsImV4cCI6MzMyMTc2MjY0NTYsInVzZXIiOjAsImdyb3VwcyI6WzAsLTFdLCJmaWxlIjoiZmlsZWFkbWluL3VzZXJfdXBsb2FkLzAzX1Vtd2VsdF9LbGltYS8wMzFfS2xpbWFzY2h1dHpfdW5kX0tsaW1hd2FuZGVsL0tTS18yMDA5X0ZvcnRzY2hyaXR0c2JlcmljaHRfNF8yMDE3LnBkZiIsInBhZ2UiOjM2MzR9.WScuRF_yyGFQDAAwb9MrCEwzqdGAzEx3Z_fuWUCq6vc/KSK_2009_Fortschrittsbericht_4_2017.pdf