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Mühlburg - Streifzüge durch die Ortsgeschichte MÜHLBURG Streifzüge durch die Ortsgeschichte INFO Verlag · Mühlburg . Streifzüge durch die Ortsgeschichte MÜHLBURG Streifzüge durch die Ortsgeschichte 750 Jahre Müh lburg 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Müh lburg 100 Jahre Bürgerverein Mühlburg 100 Jahre Radsportverein Karlsruhe 100 Jahre Bayernverein Weißblau Almfrieden Hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Duo Bräunehe in Verbindung mit dem Bürgerverein Miihlburg, dem Bayernverein Weißblau Almfrieden, dem Radsportverein Karlsruhe und der Freiwilligen Feuerwehr Miihlburg •• INFO VERLAG KARLSRUHE Herausgeber Stadt Karlsruhe - Stadtarchiv Ernst Otto Bräunche Produktion INFO Verlagsgesellschaft Karlsruhe Käppelestraße 6 . 0-76131 Karlsruhe Postfach 3367 . 0-76019 Karlsruhe Telefon (0721) 61 78 88 . Fax (0721) 62 12 38 ISDN (0721) 96 13 850 . info-verlag-karlsru he @t-on line.de Gesamtgestaltung Thomas Lindemann Satz Christoph Morlok Michael Neurohr Mitarbeit Constanze Jung Bernd Vi llhauer Titelbild Blick auf die 1942 abgebrochene alte Mühle am Lameyplatz . Foto 1926 Repros Li thostudio 75 Vorho lzstraße 25a . 76137 Karlsruhe Druck rufdruck GmbH Im Husarenlager 13 . 76187 Karlsruhe Ged ru ckt auf 1000/0 chlorfrei gebleichtem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Mühlburg : Streifzüge durch die Ortsgeschichte ; 750 Jahre Mühlburg ; 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mühlburg ; 100 Jahre Bürgerverein Mühlburg ; 100 Jahre Radsportverein Karlsruhe ; 100 Jahre Bayernverein Weißblau Almfrieden I hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunehe in Verbindung mit dem Bürgerverein Mühlburg ... - Karlsruhe : INFO Verl., 1998 ISBN 3-88190-227-9 Alle Rechte vo rbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ohne Genehmigung des Verlages nicht gestattet. ISBN 3-8B190-227-9 OBERBÜRGERMEISTER PROF. DR. GER HARD SE ILER ERNST OITO BRÄUNCHE HARALD RINGLER ANGELI KA SAUER DANIELA BLANCK THOMAS MEYER ERNST OITO BRÄUNCHE ULRIKE DEISTUNG KURT ERNST ERNST OITO BRÄUNCHE HAGEN BLUCK . EUGEN SINGER . HORST WEBER KURT ERNST KARIN REITZ BARBARA HUBER· EMIL REITZ . AUGUST VOGEL FRANZ KLEINWÄCHTER . RICHARD DOLDE ANGELIKA SAUER ERNST OITO BRÄUNCHE KATJA L1NDER Inhalt Geleitwort ....................................... ................................................................... 7 Grußworte .......................................................................................................... 8 I. 750 Jahre Mühlburg - Stre ifzüge durch die Ortsgeschichte Die Eingemeindung .. ..... ...... ............................................................................. 1 2 Mühlburg im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ......................... 1 7 Revolution 1848/ 49 ...... ............... .......................... .......................................... 26 Karl Friedrich Benz (J 844-1929) ................................................................ 31 Mühlburg als Stadtteil .................... ............................................................... 37 Mühlburg im Ersten Weltkrieg und der Weimarer Republik ........... 37 Mühlburg im Dritten Reich ........................................................................... 42 Die städtebauliche Neuordnung in den 50er Jahren ........................ 56 Nachkriegszeit ................................................................................................... 76 Die Kirchen .. .......................................................................................... .............. 90 Die Schulen ... ...... .............................................. ...... .......................................... 100 Die Brauerei Seideneck .................... ...... ...................................................... 108 Die Maschinenfabrik Seneca .......... ........................................... ............... 114 Der Rheinhafen ...................... ...... ......... ........................................ ................. 120 Häuser und Straßen .................................................................................... 126 11. Fotodokumentation : Mühlburg gestern und heute ...................................................... 160 111. Mühlburger Vereinsgeschichte : Ein Überblick .............. 184 IV. 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mühlburg .................... 198 100 Jahre Bürgerverein Mühlburg .......................................... 230 Mei liewes Mühlburg .................................... ............................................... 244 100 Jahre Radsportgemeinschaft Karlsruhe ................... 250 100 Jahre Bayernverein Weißblau Almfrieden ............. 268 V. Mühlburger Vereine ............................................................................ 277 Literatur ............................................................................................................ 284 Ortsindex .......................................................................................................... 286 Personenindex ................................................................................................ 290 Bildnachweis ................................ ..................... .............................................. 295 Aktuelles Luftbild von Mühlburg. Foto : Horst Pompei. f:\ 1. Januar 1886 wurden Karlsruhe und Mühlburg vereinigt, nachdem die beiden Städte in den Jahren zuvor bereits zügig aufeinander zu gewachsen waren . Mühlburg profi- tierte dabei auch vom Wachstum der aufstreben- den badischen Haupt- und Residenzstadt. Zum ei- nen waren die Gasthäuser der Stadt traditionell ein beliebtes Ausflugsziel der Residenzstädter, zum anderen fanden auch viele Mühlburger in der auf- strebenden Karlsruher Industrie Arbeit. Diese Vereinigung war für beide Partner von Vorteil. Die Mühlburger mußten nun weniger Ab- gaben zah len, Gas- und Wasserpreise fielen, der Wert der Liegenschaften stieg. Karlsruhe hatte im Gegenzug in den folgenden Jahren den nötigen Raum für eine weitere Ausdehnung. Heute ist Mühlburg ein voll in das städtische Le- ben integrierter Stadtteil, mit dem Karlsruhe gerne dieses besondere Jubiläumsjahr 1998 fe iert. Mühl- burg kann auf eine mindestens 750jährige Ge- schichte zurückblicken, die Freiwillige Feuerwehr wird 150 Jahre alt, und gleich drei Vereine - der Geleitwort Bürgerverein, die Radsportgemeinschaft Karlsru he und der Bayernverein Weißblau Almfrieden - feiern ihr 100jähriges Bestehen. Ich freue mich, daß im Rahmen des attraktiven und vielseitigen Festpro- gramms auch dieser Bildband erscheinen kann, der zug leich Geschichtsbuch und Vereinschronik ist. Das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen und bei der Freiwilligen Feuerwehr für diese Fest- schrift, die große Bereitschaft der Mühlburger und Mühlburgerinnen, dem Stadtarchiv Bilder zur Ver- fügung zu stel len, sowie die professionelle Betreu- ung durch Stadtarchiv und INFO Verlag haben ein Buch zustande gebracht, das über das Jubiläums- jahr hinaus auf das Interesse der Alt- und Neu- mühlburger und der ganzen Stadtbevölkerung stoßen wird. PROFESSOR DR . GERHARD SEILER Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe o Im vorigen Jahrhundert, genau am 10. März 1848, schlossen sich einige beherzte Männer aus verschiedenen Bevöl keru ngssch ichten zusam- men, um einen geordneten Brandschutz zu organi- sieren. Dieses Jubiläum ist ein Anlaß, all den Män- nern zu gedenken, die vor 150 Jahren diese Freiwil- lige Feuerwehr Mühlburg gegründet und im weite- ren Verlauf geformt haben. All denjenigen Kameradinnen und Kameraden sei hier heute mein ganz besonderer Dank ausge- sprochen, ebenso den Abteilu ngskommandanten. Sie alle haben mit ihrem besonderen Einsatz und ihrer Kameradschaft es ermög licht, daß wir heute auf 150 Jahre Feuerwehrgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburg zurücksehen können . Herzlichen Dank auch unseren Familienangehö- rigen für ihre Unterstützung und ihr großes Ver- ständnis, das sie uns für die Erfüllung unserer nicht immer sehr leichten Aufgaben entgegenbringen. Gerade diese Aufgaben haben sich natürlich im Laufe der Jahre sehr verändert. War es zur damali- gen Zeit nur die Brandbekämpfung, die im Vorder- grund stand, so liegt heute ein sehr großer Anteil o Grußwort im Umweltbereich sowie in der technischen Hilfe- leistung. Eine solide Ausrüstung und die Bereitschaft, sich ständig aus- und weiterzubilden, war und ist uns heute noch eine Notwendigkeit, um den techni- schen und fachlichen Aufgaben gerecht zu werden. Diesen heutigen Stand unserer Wehr haben wir durch das Verständnis und das entgegengebrachte Interesse der Stadtverwaltung erreicht. Ihr gebührt unser besonderer Dank. Möge der gute Geist, der die Wehrleute beseelt, erhalten bleiben, damit die Wehr auch in Zukunft die anfallenden Aufgaben und Herausforderungen erfüllen kann, getreu dem Wahlspruch der Feuer- wehr: "Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr". Allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen des Jubiläumsfestes beitragen, möchte ich im Namen der Wehr meinen Dank aussprechen. JÜ RGEN REiTlE Abt. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe-Mühlburg Guten Morgen, guten Tag, guten Abend, gute Nacht, Ha llo, Servus, Grüß Dich, Bonjour, Salü, Grüezi ... Grußworte, die wir täglich an unsere Mitmenschen senden. Herzlich mit einer freundschaftlichen Miene, einem Lächeln auf den Lippen, gedankenlos, ernst und sach lich oder lei- dend mit heruntergezogenen Lippen. Grußworte - Grüß Dich Mühlburg, Du Sieben- hundertfünfzigjährling, so alt bist Du und doch so jung. Hallo, Du Bürgerverein Müh lburg, Du Einhun- dertjährling, ich grüße Dich und Deine Vorstands- damen und -herren, vor al lem aber Deine Mitglie- der und alle Mühlburgerinnen und Mühlburger, die in Deinen Mauern leben, lieben, arbeiten, feiern, traurig sind oder erschöpft. Guten Morgen allen Kranken, auf daß der Mor- gen Hoffnung bringt und Linderung der Leiden. Grußworte auch diesem Buch, grüß Dich liebes Mühlburg, erzähl mir aus Deiner Vergangenheit, sprich zu mir, ohne N, laß Deiner Phantasie freien Lauf und schenk mir gute Gedanken. Grußwort Grußworte - laßt es nicht die letzten sein, laßt uns Grüße senden an unsere Mitmenschen, laßt es nicht die letzten sein. Guten Morgen liebes Mühlburg! KURT ERNST Erster Vorsitzender des Bürgerverei ns Mühlburg 1898 e.v. Mit Freude und Stolz dürfen wir in diesem Jahr 199B unseren 100. Geburtstag fei-ern. Geselligkeit und Freude am Radfah- ren standen Pate bei der Gründung des Vereins vor 100 Jahren. Die kulturelle Arbeit, von den Grün- dungsmitgliedern begonnen, wurde von wackeren und einsatzbereiten Männern gemäß unserem Wahlspruch "In Sturmesbraus ziehn wir hinaus" in Kameradschaft weitergetragen. Ihnen allen gilt unser Dank. Möge dieser Jubiläumsbildband mit dazu beitra- gen, Interesse und Freude am Radfahren bei Jung und Alt zu wecken, ob für den Leistungssport oder im Breitensport, zur Wahrung der Tradition und zur Sicherung der Zukunft unseres Vereins. Bei allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern möchte ich mich recht herzlich für Ihre Treue und Unterstüt- zung bedanken. Unserem Verein wünsche ich für die Zukunft alles Gute und eine positive Weiterentwicklung, sowie allen Gästen und Festbesuchern ein paar schöne erlebnisreiche Stunden bei der Radsport- gemeinschaft Karlsruhe "RSG" und Ihren Jubilä- umsveranstaltungen. RÜDIGER ORTNER Erster Vorsitzender der Radsportgemeinschaft Karlsruhe Grußwort zu unserem 100jährigen Jubiläum sagen wir allen Lesern dieser Jubiläumsschrift ein herz-liches "Grüß Gott". 100 Jahre Vereinsleben, das heißt schon etwas, denn gerade die heutige, von der Hektik, dem ma- teriellen Denken und den Massenmedien geprägte Zeit, braucht Menschen, die Idealismus und Liebe zum althergebrachten Brauchtum mitbringen und dieses pflegen. In der wechselvollen Geschichte unseres Vereins waren wir stets bemüht, die alten Traditionen zu erhalten, und auch Frohsinn und Humor kamen nicht zu kurz. Mit unserem Wahlspruch "Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten" wünschen wir allen Lesern dieser Jubiläumsschrift eine anregende Lektüre. KURT URBAN Erster Vorstand der Bayern- und Trachtenvereinigung Weißblau Almfri eden e. V. Immer wenn in den letzten Jahren ein Kar lsruher Stadtteil ein Jubiläum feiern konnte, hat sich das Stadtarchiv als das Zentrum städtischer Ge- schichtsarbeit durch eine Publikation daran betei- ligt. Sowohl historische Jahrestage als auch Ge- denktage gehören zu den festen Bestandteilen der historischen Bildungsarbeit. Mühlburg kann in diesem Jahr nun sogar fünf Jubiläen feiern, was das Stadtarchiv veranlaßte, mit der Konzeption des Bildbandes "Müh lburg. Streif- züge durch die Ortsgeschichte" neue Wege zu ge- hen. So ist ein Band entstanden, in dem der Schwerpunkt auf dem Bild liegt. Neben Bildern aus den Beständen des Stadtarchivs, die oft von profes- sionel len Photographen wie z. B. Wilhe lm Kratt oder Horst Schlesiger stammen, enthält das Buch auch etliche Amateuraufnahmen, die von Privat- personen nach einem Aufruf über die Presse zur Verfügung gestellt worden sind. Ulrike Deistung hat diese archivisch bearbeitet, so daß nun auch die Bilder, die aus Platzgründen keine Aufnahme fin- den konnten, den an der Ortsgeschichte Mühlburgs Interessierten im Stadtarchiv zur Verfügung stehen. Die Bilder des Buches werden natürlich in den historischen Kontext eingebettet entweder als Be- standteil der Textbeiträge oder durch entsprechen- de Erläuterungen. Hier haben professionelle Histo- Vorwort riker und Historikerinnen Hand in Hand mit den Ju- bi läumsvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr gearbeitet, die von Mitgliedern geschriebene Text- beiträge zur Verfügung stellten. So ist dieser Band ein gutes Beispiel für Kooperation und Synergieef- fekte zwischen dem Stadtarchiv und den Vereinen. Al len an der Produktion dieses Buches Beteilig- ten möchte ich für die gute Kooperation danken. Die Autoren und Autorinnen haben auch in der hei- ßen Endphase der Buchproduktion schnell und zu- verlässig ihre Beiträge und die Korrekturen abgelie- fert. Kat ja Linder hat das Personenregister erstellt. Der INFO Verlag Karlsruhe und die Druckerei ruf- druck haben unter denkbar knappen Zeitvorgaben die Buchgestaltung und den Druck bewältigt, so daß diese "Streifzüge durch die Mühlburger Orts- geschichte" pünktlich zum Mühlburger Festtag er- scheinen. DR. ERNST OITO BRÄUNCHE Leiter des Stadtarchivs Karlsruhe Als diese Aufnahme van Nordwesten gemacht wurde, war Mühlburg noch keine 25 Jahre Stadtteil der badischen Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. Deutlich zu erkennen sind (van links nach rechts) die Gebäude der Moschinen- fabrik Seneca, die Türme der St.-Peter-und-Paul-Kirche, die Malzfobrik Wimpfheimer und die Karl-Friedrich-Gedächtnis- kirche, die nach ihren alten Turm hat. ERNST ono BRÄUNCHE Die Eingemeindung Als Mühlburg zum Jahreswechsel 1885/86 mit der benachbarten Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe vereinigt wurde, so ll zu mitternächtlicher Stunde ein Festzug mit Fackeln und Musik von Mühlburg nach Karlsruhe geplant gewesen sein. Auf eine diesbezügliche Zeitungsmeldung hin hatten sich auch zah lreiche Karlsruher und Karlsruherinnen an der Grenze zwischen Karlsruhe und Mühlburg ver- sammelt, um sich dieses Schauspiel "einer romanti- schen Stadtvermählung" nicht entgehen zu lassen. Sie mußten all erdings unverrichteter Dinge wieder von dannen ziehen, da sie offens ichtlich einer Zei- tungsente aufgesessen waren. Dennoch wurde die Eingemeindung auch in Mühlburg, und zwar am 11 . Januar 1886, mit einem Festm ahl im Gasthaus Zum Hirschen gebührend gefeiert. 1 Die Eingemeindung war seit längerem vorberei- tet worden. Ein Ortsbereisungsbericht des Bezirks- amts Karl sruhe sprach sich schon 1883 für eine Vereinigung aus, als Karlsruhe mit Mühlburg we- gen Gemarkungsabtretungen verhandelte. Der Mühlburger Stadtrat lehnte dies am 19. März 1885 zwar ab, schlug aber Verhandlungen über eine Ver- einigung bei der Städte vor. 2 Am 1. Mai 1885 beriet der Bürgerausschuß Karlsruhe über die Eingemein- Streifzug durch die Mühlburger Geschichte bis Kriegsende 1945 dung, die von der Stadtverwaltung mit einer aus- führ li chen Begründung vorbereitet worden war : "Die Stadtgem ei nde Karlsruhe hat im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungszahl (über 53.000) eine sehr klei - ne Gemarkung (784 ha 74 a) . Fast nach allen Rich - tungen reichen die Bauquartiere bis zur Grenze und würden sie vielfach überschreiten, wenn es nicht in Auf diesem Plan aus dem Jahr 1885 ist die Mühlburger Gemarkung zum Zeitpunkt der Eingemeindung eingezeichnet. Im Sommerstrich im Osten der Gemarkung, um die sich die Stodt Karlsruhe schon vor der Eingemeindung bemüht hotte, sind einzelne Brauereigebäude zu erkennen, ebenso der Verlauf der Maxou-Bahn im Süden, an die Mühlburg seit 1862 angeschlossen war. Ja. aß. BlUdtt.G tuatt. 1886. ~ef~nntm~d)unß. ~emli ,1I)kb 6donnl eClllo~t, boi ble no4Pt'eribm l5ltoien btf e tGblleill Illn~16Ut8 lolgmbe Slcnntn'.llmbeqlnaen ItfO~ttll: -, , 1 le 61t~ttlae -~n~IPto&e ~it' l<it IiIlmk'IIPtofie, , "- ,, ' • tlbrerntal!e.. l!olllt~fltafie, S. • IIbraquctnrilfie • • lUdne, elt4fie, " ". '. e410jPtaie • • 8U6Ptaee, ~ • ltollerntafie.. ~btPrafie, "6. • 'Wrlebrl4'Pta&e.. 'lllotrtProi .. "1. • ,e4Ulerflnfie.. \!5ebonPtoie, 8. ber • 1lla:rt~lo~ , •• l!lnbenl>r~. er er~Art ble ,il,urla4er l!oabPtol!e, 10lOdt fle GIIf ltatl.~tr (itlllarfunB liegt , lur beuUI4eren Unterl4dbune bon ber Ut~er Ilat.. ," ' ie llonbPtait 1~lr4en bCIII Illn~16UtBttI~t&ain~of uab ber ral~. ltlt4e In Illn~16Utg ~att ben Slamtn ltGller,Vlae .. ltCltr'ru~e, ben,29. 3anuGr 1886. IZtllbtfllt. ", eltne;lt'. Bekanntmachung der Straßenumbenennungen anlößlich der Eingemeindung, den letzten Jahren gelungen wäre, verschiedene Gemarkungserweiterungen herbeizuführen," 3 Da- mit war die erste Eingemeindung nach Karlsruhe einge leitet, sieht man einmal von Klein-Karlsruhe ab, das 1812 mit der Stadt vereinigt wurde. In den ersten 150 Jahren se it der Stadtgründung war die- se f lächenmäßig durch Gemarkungserweiterungen vor allem auf Kosten des herrschaftlichen Grundbe- sitzes noch nicht einma l auf das Doppelte ange- wachsen, obwohl die Bevölkerung seit 1718 auf mehr als das 15fache angestiegen war. Neben der unzureichenden Gemarkungsfläche führte man eine Reihe von Argumenten für diese Eingemeindung ins Feld: "Die Bewohner von Stadt- quartieren auf fremder Gemarkung genießen fast all e Vorteile der Stadt: sie schicken ihre Kinder in die städtischen Schulen, sie benützen die städt i- schen Straßen und Plätze, in ihren Diensten stehen Angehörige der arbeitenden Klassen, die hier wohnen und im Falle der Erwerbsunfähigkeit die öffentliche Hilfe hier in Anspruch nehmen; sie haben ferner teil an den hiesigen Einrichtungen für Feuerschutz, öffentliche Sicherheit, Gesundheit und Rei nli chke it; sie betreiben vielfach hier ihre Geschäfte, haben hier ihre Kundschaft und sind überhaupt in ihrer wirtschaftlichen Existenz auf die Stadt angewiesen, wogegen aber ihre Steuer- kapita li en anderwärts umlagepflichtig sind." 4 Dar- über hinaus sah man vor allem die Gefahr, daß die Großindustrie aus der zu engen Stadtgemarkung herausdränge, Desha lb hatte Karlsruhe versucht, Müh lburg zur Abtretung der östl ich des Schwimmschulwegs, der heutigen Yorckstraße, gelegenen Gemarkungsteile zu bewegen. Dies hät- te für Mühlburg den Verlust der Steuereinnahmen der dort angesiedelten Union-Brauerei, der chemi- schen Fabrik Dr. Schmittborn und der Fabrik elek- trischer Apparate Schwert in Höhe von 6.000 Mark bedeutet. 5 Da auch die Karlsruher Stadtverwaltung zugeben mußte, daß eine Veräußerung der ins Auge gefaßten Gebiete die "vitalsten Interessen" Mühl- burgs schwer schädigen würde, das ja ebenfalls nur über eine sehr kleine Gemarkung verfügte, be- schritt man im Jahr 1885 gern den von Mühlburg selbst ins Gespräch gebrachten Weg einer Ein- gemeindung, die zum 1. Januar 1886 vollzogen wurde. Diese war nach der badischen Gemeindeordnung von 1831 bzw. der Städteordnung von 1874 mög- lich durch die Auflösung einer Gemeinde per Landesgesetz, das nach der Zustimmung der beteiligten Gemeinden auch problemlos am 12. Dezember 1885 erlassen wurde. Die Karlsruher Gemarkung wuchs damit am 1. Januar 1886 um 212 ha, von denen der Großteil, nämlich 181 ha Acker- und Wiesen waren. Die Einwohnerzahl stieg um 4.106 auf 61.078. Von diesen Einwohnern wur- den 1885 nur 32, also weniger als 1 % der Bevölke- rung als "Arme" durch die Gemeinde unterstützt. 6 Nuitsstraße (heute Marktstraße) und aus dem Marktplatz der Lindenplatz. Die Mühlburger Land- straße wurde in Kaiserallee umbenannt. 7 Zwei Mit- glieder des Mühlburger Gemeinderats, die dieser in seiner letzten Sitzung am 22. Dezember 1885 be- stimmte, bekamen einen Sitz im Karlsruher Stadt- rat, 9 Mitglieder des Bürgerausschusses wurden Karlsruher Stadtverordnete. Bürgermeister Wilhelm Wörner übernahm die Aufgaben eines städtischen Ratsschreibers für Mühlburg. Gemeinderechner Bi- schoff wurde in den Ruhestand versetzt. Diese Vereinigung brachte für beide Partner Vor- teile : in Mühlburg konnte die Gemeindeumlage um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Das bis dahin übliche Pflastergeld wurde abgeschafft, die Preise für Gas und Wasser fielen, das Schulgeld wurde er- mäßigt, und die Liegenschaftspreise stiegen. Außer- dem erhielten die Mühlburger die Zusage, daß Ih- nen das sogenannte Gnadenholz, das an die 200 äl- testen Bürger verteilt wurde, weiterhin gewährt werde. Auch die zwei Wochenmärkte durften wei- terhin stattfinden. Die Freiwillige Feuerwehr konn- te ihr Vermögen behalten und über ihre Sterbe- kasse verfügen . Die Stadt verpflichtete sich zudem, die im Hardtwald gelegene Düngerlagerstätte zu In Mühlburg mußten nach der Ver- einigung etliche Straßen umbenannt werden : aus der Bahnhofstraße wurde die Eisenbahnstraße (heute Nuitsstra- ßel. aus der Schloßstraße die Albstraße (heute Teil der Lameystraße), aus der Adlerquerstraße die Kleine Straße (heute Sternstraße), aus der Kaiserstra- ße die Hardtstraße, aus der Friedrich- straße die Marktstraße (heute Sedan- straße), aus der Schillerstraße die ";~-~" ... .." '~"I verlegen, da diese die westlichen Stadt- teile und auch Mühlburg bei West- oder Nordwestwind erheblich mit Geruch be- lästigte. Außerdem wollte sich die Stadt Karlsruhe bei der Karlsruhe-Mühlburger und Durlacher Pferde- und Dampfbahn- gesellschaft für eine Ermäßigung der Sonntagsfahrkarte von 15 auf 10 Pfennig einsetzen. 8 , ' :~ \., \ Der letzte Bürgermeister von Mühlburg, Wilhe/m Wörner. Zwar mußte nun die Karlsruher Ge- meindeumlage geringfügig erhöht wer- Die Pferdebahn fuhr seit September 1877. Mühlburger Marktszene in der Marktstraße. den, dafür war nun - zumindest vorerst - der nöti- ge Raum für die weitere Ausdehnung der Stadt vorhanden. Die bereits durch die Maxaubahn 1862 näher zusammengerückten Städte, zwischen denen seit 1877 auch eine Pferdebahn verkehrte, wuchsen in den folgenden Jahren rasch zusammen. Mühlburg im Mittelalter und in der frühen Neuzeit Mit Mühlburg war ein Ort eingemeindet worden, der heute auf eine viel längere Geschichte als die Stadt Karlsruhe selbst zurückb licken kann, nämlich auf mindestens 750 Jahre, wenn man die Erster- wähnung in einer Urkunde der Markgrafen von Ba- den aus dem Jahr 1248 als Maßstab nimmt. Mit dieser in "Mulenberc" ausgestellten Urkunde über- trugen die Markgrafen Hermann und Rudolf ihr Lehen in Eichstett bei Emmendingen an Hesso von Üsenberg .9 Wie bei nahezu allen mittelalterlichen Erster- wähnungen ist aber davon auszugehen, daß der Ort oder in diesem Fall die Burg älter ist. Das Gebiet um Mühlburg war schon in der Römerzeit besiedelt, wie Funde aus dieser Zeit belegen. In einer Urkunde aus dem Jahr 1258 wird die Burg Mulenberc aus- drücklich als "castrum mulenberc" erwähnt. Es han- delte sich um ein sogenanntes Weiherhaus, ein turmähnliches Gebäude mit einem doppelten Was- sergraben. 10 Die Vermutung liegt nahe, daß zu diesem Zeitpunkt bereits eine Mühle vorhanden war, die dem Ort den Namen gab. Die Mühle an der Alb war Bannmühle für die benachbarten Dörfer Beiertheim, Bulach, Hagsfeld , Knielingen, Neureut und Rintheim, d. h. diese Dörfer durften aus- schließlich in der Mühlburger Mühle mahlen lassen. Die Mühlburg war aber ursprünglich königlicher Besitz, dessen sich die badischen Markgrafen in der Zeit des Interregnums, als die Königsmacht darnie- derlag, bemächtigt hatten. Nach dem Ende der staufischen Regierung mit dem Tod des letzten Stauferkaisers Konrads IV. im Jahr 1254 hatten vie- le kleinere Territorialherren dies genutzt, um sich Königsgut anzueignen, darunter auch die badi- schen Markgrafen. 1265 wird Markgraf Rudolf von Baden als Besitzer der Burg erwähnt. Als im Jahr 1273 das Interregnum mit der Wahl Rudolfs von Habsburg beendet war, machte sich dieser sogleich an die Rückgewinnung des verlorenen Königsguts und "eroberte, von dem Kriegsg lück begünstigt, die sehr festen Schlösser und Städte Mulenberc, Cre- zingen und Durlach und ganz Schwabenland jen- seits des Rheines, welches dem Markgrafen gehör- te." 11 Mühlburg wurde kurzfristig wieder Reichs- burg, welche die Nichte König Rudolfs, die einen der Söhne Markgraf Rudolfs heiratete, als Wittum bekam. 12 1330 erhielt Markgraf Rudolf IV. nach dem Tode seines Vetters Rudolf Hesso Mühlburg als Reichsle- hen. 13 1372 bekam Markgraf Rudolf VI. die Rhein- zö ll e zu Selz und Mühlberg. 14 Ende des 14. Jahr- hunderts ist ein Hans Cunzmann Amtmann in Mühlburg. 15 Diese recht fragmentarischen Infor- mationen belegen, daß die Quellen zur Mühlburger Geschichte im Mittelalter sehr spärlich sind. Daran änderte sich auch in den folgenden Jahrzehnten nichts wesentliches. Erst 1424, als Mühlburg wo- chen lang von feindlichen Truppen der oberrheini - schen Städte Basel, Freiburg, Straßburg u. a. bela- gert wurde und allen Angriffen widerstand, rückte die offensichtlich stark befestigte Burg wieder in den Mittelpunkt. Die Auseinandersetzung des --- Die "1 o teste Ansicht von Mühlburg und Umgebung. Plan der oberen und unteren Hordt um 1560. Markgrafen mit den Städten wurde mit der soge- nannten Mühlburger Richtung beigelegt. 1430 wi- derstand die Festung erneut heftigen Angriffen, diesmal des Erzbischofs Raban von Speyer. 16 Seit dem 15. Jah rhundert war Mühlburg auch Sitz des gleichnamigen Amtes, obwohl es nach wie vor kein Dorf, geschweige denn eine Stadt war. "Es lebte hier niemand, der nicht in einer Beziehung zur Festung stand, die zugleich Sitz des Amtmannes war, der die Rechte des Markgrafen in den umlie- genden Dörfern wahrnahm." 17 Näheres erfahren wir aus einem Zinsbuch, das auf das Jahr 1468 datiert wird. Ihm ist zu entneh- men, daß es zu diesem Zeitpunkt zwei Mühlen gab, eine als "neu errichtet" gekennzeichnete Ölmühle und eine ältere herrschaftseigene Mühl e, von der Mühlburg wohl den Namen hatte. 18 Außerdem gab es noch eine Gastwirtschaft, die ein Jost Klump von Durlach betrieb. Es wird mit einiger Berechtigung vermutet, daß diese Wirtschaft den Hande lsleuten als Herberge diente, die an dieser Stelle ihren Zoll - eine vom Reich verliehene Einnahmequelle des Markgrafen - entrichten mußten. Zur Gastwirt- schaft gehörten 110 Morgen Acker- und Wiesfeld. 19 1516 vergab Markgraf Philipp I. die Mühle an Bal - this Gymsel von Schwäbisch Hall als Erblehen. 1534 wird Zimbrecht von Hefen-Ebertstein als Beständer genannt. 1561 kauft Markgraf Karl die Mühle für 600 Gulden zurück. Zu diesem Zeitpunkt gab es vermutlich noch eine zwe ite Mühle, denn 1552 wurde eine Ordnung über Holzabgaben nach der Erbauung einer Holzmühle erlassen.2o Außerdem wird in den Quellen immer wieder eine "Dubadurn" genannt, offensichtlich ein Tau- benturm, der die Schloßküche mit Eiern und Jung- vögeln versorgte. Ausgrabungen vor dem Ersten Ausschnitt aus dem nebenstehenden Plan mit Schloß Mühlburg. Zu erkennen sind auch die Mühle und der Taubenturm. Weltkrieg stützen die Vermutung, daß er im Bereich der heutigen Lameystraße stand. 21 Eine, wenn auch kleine Rolle sp ielte Mühlburg im Bauernkrieg : 1525 ließ Markgraf Philipp aufständische Bauern in der Burg einsperren. 22 Bei der badischen Landesteilung von 1535 kam Mühlburg zur Linie Baden-Pforzheim, später Ba- den-Durlach. Um diese Zeit soll Markgraf Philipp I. das "alte Wasserhaus" zu einem Schloß ausgebaut haben. 23 1542 siegten die kaiserlichen Truppen in der Schlacht bei Mühlburg über die protestanti- schen Fürsten. 24 Unter Markgraf Philipp (1527-1533) begann der Ausbau der Burg zu einem Schloß. Markgraf Karl (1553-1577) nutzte Mühlburg als Sommerresidenz, Markgraf Ernst Friedrich (1577-1604) soll sie um 1600 prächtig eingerichtet haben. 25 Nach wie vor war der Ort aber eine von einigen wenigen Gebäuden umgebene Burg, ein kleiner Burgflecken. Während des 30jährigen Krieges sam- melte sich bei Mühlburg zunächst die markgräfli - -=..:::... ~- --~~-:-: .. _ ... oben: Rekonstruktion des Mühlburger Schlosses von Dtto Linde aus dem Jahr 1917. Linde arbeitete alle damals verfügbaren Unterlagen ein, darunter auch eine unvollendete Ansicht von Hans Schmalkalder. Taubenturm, Ausschnitt. IJ I.,,, ".'NM'/ h",.. """"""",,,. IIUI"f"N J.,fIW/ll_,..""",,,,,,, .. 1' /'~J.~"t,,--/"'-7'" /-J,._r/'Y"~ Das Schloß Mühlburg vor der Zerstörung 1689. r1 . .... che Artillerie, die von hier aus in die Schlacht bei Wimpfen zog und dort Tillys Truppen unterlag. Die Sieger brandschatzten und plünderten daraufhin die Markgrafschaft, darunter auch Mühlburg. 1632 hielt Martin Zeiller in seinem "Teutschen Reyss- buch" fest, daß Mühlburg nach der markgräflichen Niederlage "ganz verderbt und verbränt worden". 26 Mühle und Gastwirtschaft waren zerstört. 1667 erhielt jedoch ein Franz Strauß eine Wirt- schaft, die nun die "Strauß-Wirtschaft" 27 hieß. In 11*,"",.",1" -/'--?'*'-n-- ?HI' ,."..,. r#/ 1..,""",..,. diesem Jahr wandten sich die Mühlburger Bürger an den Landesherren mit der Bitte, ein eigenes Sie- gel führen zu dürfen. Sie erhielten aber nicht das ursprünglich vorgeschlagene Wappen, das in ge- spaltenem Schild vorne den badischen Schrägbal- ken und hinten ein halbes Mühlrad vorgesehen hatte, sondern das bis zur Eingemeindung gültige Wappen. Der Markgraf persönlich hatte den Ent- wurf geändert, ohne daß der Hintergrund dieser Entscheidung bekannt ist. Im Polnischen Erbfolgekrieg (1733- 1735) befand sich hier das französische Hauptquartier. Markgraf Friedrich VI. ließ das zerstörte Sch loß wieder aufbau- en und zwar "viel herrlicher, als es je ge- wesen", wie es bei dem Hofprediger Jo- hann Fecht heißt. 28 Architekt war der 1667 nach Durlach berufene Augsburger Architek- turtheoretiker Georg Andreas Böckler, der beim Wiederaufbau die noch erha ltenen Teile des Sch los- ses integrierte. "Der breit ge lagerte Wohnba u des Schlosses bestand damals aus einem Mitteltrakt, zu dessen kleinerem zweiten Obergeschoß umlaufende Pultdächer den Übergang bildeten, einem der östli- chen Hofseite zu vorgesetzten Mittelturm und zwei seitlich in der Längsachse angebauten, sch lichten Flügeln. Dem Mitteltrakt war auf der westl. Rück- seite eine auf drei Bogen ruhende Terrasse vorgela- gert. Seitlich vom Schloß lagen die Wirtschaftsge- bäude, gegenüber ein Torbau mit Turm" 29, be- schreibt ein Zeitgenosse das Sch loß. Am 20. April 1670 verlieh der Markgraf Mühl- burg Stadtrechte und er ließ die entsprechenden Stadtprivil eg ien, die Mühlburg zur Handels- und Gewerbestadt werden lassen sollten. 30 Der Frei- heitsbrief wurde ged ruckt und in der Markgraf- schaft sowie in den umliegenden Ländern verbrei - tet. Mühlburg wird als "nächst dem Schloß daselb- sten mit etlich wenig anderen Gebäuden besetzt gewesener Ort" bezeichnet, in dem künftig "aller- hand Manufacturen und Gewerbe nutzbarlich getrieben werden könnten". 31 Einfluß auf diese markgräfliche Entscheidung dürfte auch die ver- kehrsgünstige Lage Mühlburgs gehabt haben : hier kreuzten sich die Straße von Basel nach Mannheim und die Ost-West-Verbindung Pforzheim-Durlach- Das Mühlburger Wappen : In gespaltenem Schild vorne in Gold ein roter Schräg balken, hinten in Grün ein silbern er Hirschkopf. Knielingen, hier befand sich die Zoll- station zw ischen Baden-Baden und Ba- den-Durlach. Besonders erfo lgreich war der Aufruf wohl nicht. 1678 wohnten gerade einma l zwölf Bürger und vier Hintersassen in Mühlburg. Diese beantrag- ten am 15. April 1678 die Befreiung von allen Kriegslasten. 32 Mühlburgs Aufwärtsentwicklung wurde auch schon bald wieder durch kriegerische Ereignisse unterbrochen: Als französische Truppen während des Pfälzischen Erbfolgekrieges die Dörfer und Städte am Oberrhein plünderten und in Brand steckten, wurde Mühlburg erneut in Schutt und Asche gelegt. Die 60 Mann Besatzung unter Leut- nant Haas waren nach Durlach abgezogen worden, dessen Zerstörung sie allerdings nicht verhindern konnten. 33 "Das Schloß zu Mühlburg mit allen desselben Gebäuwen und Behausungen sambt dem langen Stall, so zwischen beeden Gräben ge- standen, item das Wäschhaus und anders ist in anno 1689, den 26ten Aug. durch den feindlichen frantzösischen Einfall sambt den Bevestungen völlig eingeäschert, übern Haufen geworfen und folglich totaliter ruiniret worden" 34 berichtet ein Zeitgenosse. Mit dem Wiederaufbau der Stadt, nicht aber des Sch losses, wurde begonnen. Die Steine des Sch los- ses fande n 171 5 beim Bau des Karlsruher Schlosses Verwendung. Auch die 1689 zerstörte Mühle wur- de nicht wieder aufgebaut. Erst Ende des 18. Jahr- hunderts entstand wieder eine Mühle, die bis 1877 in Betrieb war und erst 1942 abgebro- chen wurde. 1699 erneuerte Markgraf Friedrich Magnus auch die Stadtpriv il e- gien, mit denen er Ansiedlungswilligen, die ein modellmäßiges Haus bauten, u. a. 20 Jahre Abgabefreiheit versprach. Diese Zusicherungen zogen nun offensichtlich eine Reihe neuer Anwohner an. Zu- nächst kamen fünf jüdische Familien, aber auch ein katholischer Biersieder Prinz Wilhe/m Ludwig von Boden (1732-1788). Die Gründung der neuen Residenz Karls- ruhe warf die Stadt Mühlburg natürlich zurück. Ein Teil der Einwohner zog um, neue Bürger ließen sich kaum noch nie- der. Immerhin bestanden 1732 sechs Wirtschaften, 1741 waren es schon 41 bei 685 Einwohnern, was für den klei- nen Ort ein ähnliches Überangebot an Wirtshäusern bedeutete wie für das be- und etli che Waldenser wurden genannt. Schon zu dieser Zeit gab es eine Reihe von Wirtschaften . In den Einwohnerverzeichnissen von 1688 bis 1719 werden ein Hirsch-, Strauß-, Löwen-, Schwanen-, Blumen- und ein Ochsenwirt genannt. Daß es nicht immer ordnungsgemäß in diesen Wirtschaften zugegangen sein mag, belegt die Notwendig- keit, daß wegen der "Nichteinhaltung der Feier- abendstunde" die Ortspolizei des öfteren eingreifen mußte, was "die zeitweise Schließung von Wirt- schaften zur Folge gehabt und so lches vorbildliche Wirkung" gezeigt habe. 35 1709 waren in Mühlburg 44 Bürger, 10 Hintersassen und 17 Juden ansässig. 36 Kurz vor der Gründung von Karlsruhe hatte Mühl- burg 521 Einwohner, von denen nahezu zwei Drit- tel Protestanten waren - zum Vergleich: in Du rlach lebten 1709 2.826 Einwohner. 37 Zu diesen 52 1 nachbarte Karlsruhe. 39 Im Jahr 1815 be- richtete der erste Karlsruher Stadtchronist Theodor Hartleben, daß die Bewohner der Residenz am Wo- chenende "fleißig" die "gut eingerichteten Gasthö- fe" der Nachbarstadt besuchten. 40 Von ein iger Bedeutung für Mühlburg war der Entschluß des badischen Prinzen Wilhelm Ludwig, auf Mühlburger Gelände für seine bürgerliche Ehe- frau ein Freigut zu erwerben, das die Vorausset- zung dafür war, daß sie zur Freifrau von Seideneck geadelt werden konnte. 1769 entstand eine Krapp- fabrik, ein Jahr später eine Brauerei, die bald den Kundenstamm der ehema ligen Brauerei Gottesaue übernahm.41 Die Seidenecks kauften in den folgen- den Jahren einen Großteil der Mühlburger Gemar- kung und wurden zum größten Grundbesitzer. Be- reits 1765 war von einem Straßburger Kaufmann eine Segeltuchfabrik gegründet worden. Besser zäh lten 200 Eheleute, 7 Witwer, 19 Wit- wen, 17 Knechte, 7 Lehrjungen, 44 Mägde, 64 Schulkinder und 76 kleinere Kinder. Bürgermeister war zu dieser Zeit Philipp Ludwig Hetz. Zu den Bürgern gehörten u. a. Hans Georg Dhollt, Hans Bernet Ermel, Hans Jakob Nagel, Stefan Nill, Hans Jerg Schlotterbeck, Ludwig Sutter und Johann Werner.38 Christine schortmonn, Freifrau von Seiden eck. ging es der Stadt allerdings erst zu Be- ginn des 19. Jahrhunderts, als die wachsende Residenz Karlsruhe auch für Mühlburg einen Aufschwung brachte. Viele der Mühlburger Handwerker und Taglöhner fanden dort Arbeit. 1814 zäh lte Mühlburg 714 Einwohner, besaß eine Schule, seit 1719 eine Kirche und 96 Wohn - und 43 Nebengebäude.42 Dieser Plan zeigt Mühlburg und Umgebung um das Jahr 1700. Postkarte mit dem Seldeneck'schen Schlößchen, einem der öltesten Mühlburger Ge- böude, dos 1965 abgerissen wurde. Blick auf Mühlburg um 1830, Lithographie van Velten. Eine Mühlburger Biertischgesell- schaft im Gast- haus "Zum Hirschen", 1856. Die Berufe verteilten sich folgendermaßen: je 1 Bierwirt, Brauer, Brauereibesitzer, Chirurg, Kaffee- fabrikant, Dreher, Wagner, Kaminfeger, Müller, Hut- macher, Seifensieder, Färber, Strumpfstricker, je 2 Zimmerleute, Hufschmiede, Schlosser, je 3 Nagel - schmiede, Seiler, Schreiner, je 4 Krämer, Maurer, Bäcker, je 5 Metzger, Schneider, 7 Schuhmacher, 8 Schildwirte, 18 Leinen- und Bildweber. 43 Zu den Wirten gehörte auch jener, der den russi- schen Zaren veranlaßt haben soll, seine Reise von Rastatt nach Karlsruhe im November 1818 kurz zu unterbrechen. Der Mühlburger Wirt hatte sein Haus festlich geschmückt und mit der Aufschrift verse- hen "Es lebe Zar Alexander! Er ist unser bester Ver- wandter!" Der darüber amüsierte Zar ließ anhalten und dankte seinem Verehrer, der ihm auf diese Wei- se seine Anerkennung dafür aussprechen wollte, daß er sich für das noch junge Großherzogtum Ba- den eingesetzt hatte. 44 Um 1800 bauten die Karlsruher Kaufleute Griesbach - der spätere erste Karlsruher Ober- bürgermeister - und Reuther eine Tabakmühle an der Mühlburger Brücke. Im Laufe des 19. Jahrhun- derts folgten weitere gewerbliche und industrielle GrÜndungen. 45 1843 zählt "das kleine, aber freundliche Städt- chen Mühlburg ... in seinen 160 Häusern 1500 Ein- wohner", wie Eugen Huhn in dem Stadtführer "Karlsruhe und seine Umgebungen" festhält. 46 Huhn schreibt weiter, daß Mühlburg nicht zu den vermögenden Gemeinden gehört: "Seine Bewohner sind auf wenige Gewerbe und Ackerbau be- schränkt; der Nähe von Karlsruhe wegen, von wo man durch stets bereitstehende Fiaker zu jeder Zeit um wenige Kreuzer hierher fahren kann, gibt es hier aber mehrere viel besuchte Wirtshäuser. Mühl- burg hat eine Krappfabrik und eine Fischbeinfabrik, von welchen die letztere erst in jüngster Zeit ange- legt wurde, ebenso eine Mühle und ein Schlößchen, das den Freiherren von Seideneck gehört, die hier sehr begütert sind." 47 Revolution 1848/49 Über die Ereignisse in Mühlburg während der Revo- lution 1848/49 ist bislang nur sehr wenig bekannt. Am 21 . März 1848 beriet eine Gemeindeversamm- lung zwar über die Einrichtung einer Bürgerwehr, beschloß aber mit der Gründung zu warten, bis das entsprechende Gesetz erlassen sei .48 Knapp vier Monate später, am 12. Juli beriet man über die An- schaffung von Gewehren, was auf die Existenz ei- ner Bürgerwehr schließen läßt. 49 Unter der Leitung des Pfarrers Dr. Konrad Friedrich Emil Otto bestand auch ein Volksverein. Dieser Pfarrer Otto war ganz offensichtlich auch die Ga llionsfigur der Revoluti - on in Mühlburg. Ein amtlicher Bericht bezeichnet ihn deshalb als "Wühler". Im eigentlichen Revoluti - onsjahr 1849 wird er als Obmann und Präsident des Deutschen Vereins und als Verfasser eines Flugblat- tes an die Wähler vom 28. Mai aufgeführt, das zur Unterstützung der Revolution aufforderte. Ob er auch für den folgenden Beschluß des Gemeinderats verantwortlich war, kann aber nur vermutet wer- den. Im Protokoll heißt es: "Geschehen Mühlburg, den 24. Februar 1849 vor dem Gemeinderath. Die Neuzeit als Feindin alles alten Zopfwesens erforderte es dringend, daß aller Unterschied der politischen Gemeindemitglieder aufhört. Der zeiti- ge Gemeinderath verzichtet deshalb auf die bisher in der Kirche gehabten Plätze und überläßt solche den Mitgliedern des Kirchengemeinderaths zur be- Pfälzische Revalutianstruppen, hier beim Übergang über den Rhein bei Knie/ingen, ziehen auf ihrem Weg in die Stadt Karlsruhe auch durch Mühlburg. liebigen Verfügung . Nachricht hiervon dem Vor- stande des Kirchengemeinderaths dahier." Wenig später, am 8. März 1849 ist festgehalten: "Die Er- richtung einer Bürgerwehr betreffend und Schrei- ben des Vorstandes des Deutschen Vereins an den Gemeinderath in obigem Betreff. 1. Solle in Mühlburg eine Bürgerwehr errichtet werden oder nicht? Antwort : Sämtlich einverstanden, und zwar auf dem Grund des Bürgerwehrgesetzes. 2. Solle eine Commission, wie sie die Eingabe des Vorstandes des Deutschen Vereins vorschlägt, er- richtet werden? Antwort : Ja, und zwar 3 Mitglieder vom Deut- schen Verein und 2 Mitglieder von der Feuerwehr, welche beide nur berathende Stimmen haben und den Sitzungen des Gemeinderaths in Bürgerwehr- angelegenheiten beizuwohnen haben. 3. Anerbieten des Deutschen Vereins die An- schaffung der Gewehre betreffend, so wie die Auf- bringung der nöthigen Geldmittel hierzu. Antwort: Das Anerbieten wird mit Dank ange- Die älteste Ansicht des Mühlburger Rathauses aus dem Jahr 1864, Aquarell van B. Pfeifer. nommen und ist der Stadt seiner Zeit, soweit es diese betrifft, Vortrag zu erstatten. Beschluß: Vorstehende Vorschläge werden vom Gemeinderath genehmigt und sind unverzüglich Anstalten zu treffen, um die gewählte Commission sog leich zur Berathung zu veranlassen." Es bestand also ein Deutscher Verein, eine Feuer- wehr und eine Bürgerwehr in Mühlburg während der Revolution. Pfarrer Otto wird auch mehrfach in Untersuchungsakten anderer Mühlburger Revolu- tionäre z. B. von Christian Bauer, Thomas Lahr und Karl Maag genannt, wo vermerkt ist, daß diese von dem revolutionären Pfarrer eine Flinte bekommen hätten. Otto mußte für seine Überzeugung und sein Eintreten für die Demokratie büßen. Am 4. Juli 1849 wurde er verhaftet und wegen seiner Beteili- gung an der Revolution "mit einem gedruckten Aufruf, Majestätsbeleidigung, Aufforderung zur Beteiligung am Aufruhr und eifrigen Förderung der Bewaffnung der Volkswehr" 50 angeklagt. Als er sich weigerte, auszuwandern, verurteilte man ihn am 27. Mai 1850 zu zwei Monaten peinlicher und sechs Wochen bürgerlicher Gefängnisstrafe. Die Strafe hat er offensichtlich nicht abbüßen müssen, da er im Berufungsverfahren "klagfrei" gestellt wurde, d.h., daß er außer den bereits abgegoltenen Strafen keine weiteren mehr aufer legt bekam. 1851 fo lgte seine Entlassung aus dem Kirchendienst. 51 Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt, 1857 befand er sich nicht mehr im Landamtsbezirk Karlsruhe. Der zweite Mühlburger Revolutionär, der noch lange unter den Folgen seines mutigen Engage- ments für demokratische Rechte zu leiden hatte, war der Fabrikant August Friedrich Deimling, der ebenfa lls zum Vorstand des Deutschen Vereins ge- hörte. Da er mehrere Männer zum Ausrücken an die Knielinger Rheinbrücke und zum Bau von Schanzen veranlaßt haben so llte, wurde sein Vermögen beschlagnahmt. Nach Aberkennung des Staats- bürgerrechts wurde er zusätzlich am 12. August 1850 noch zu vier Jahren Zuchthaus in Abwesen- heit verurtei lt. Offensichtlich war es ihm gelungen, zunächst ins Elsaß, dann in die Schweiz zu fliehen. Nach seiner Begnadigung im Jahr 1857 führte sein Weg nicht nach Mühlburg zurück. Möglicherweise ist er aber identisch mit dem Rentier August Deim- ling, der 1859 erstma ls im Karlsruher Adreßbuch in der Stefanienstraße genannt ist. Dem Vorstand des Deutschen Vereins gehörten auch die Gemeinderäte Gottlieb Ankhelen, Kauf- mann, der Hutmacher Johann Kohler, der Haupt- lehrer Christian Stolz und Karl Zimmermann an, die 1849 alle suspendiert wurden. Da zudem der Arzt des Ortes Dr. Theodor Wagner als Schriftführer des Deutschen Vereins fungierte und als Mitglied der Wahlversammlung zur Vorbereitung der Wahl zur Verfassunggebenden Badischen Versammlung auf- trat, kann man sch li eßen, daß ein nennenswerter Teil der Mühlburger Führungsschicht im Sinne der Revolution tätig war. Insgesamt 39 in Mühlburg wohn hafte Personen fielen den Behörden wegen revolutionärer Aktivitäten auf. Darunter waren zwar einige Personen nur dadurch auffällig gewor- den, daß sie Abonnenten des "Volksführers" waren wie der Lehrer Weber oder der Hirschwirt Schmit, es befanden sich aber auch Mitglieder der deutsch- polnischen Legion wie der Maurer Daniel Schmidt oder der ungarischen Legion wie der Bäcker Johann Dörrfuß darunter. Nach der Niederschlagung der Revolution durch preußische und Bundestruppen mußten die Mühl- burger wie alle anderen badischen Gemeinden zur Bestreitung der Kriegskosten und zur Versorgung der Besatzungstruppen beitragen. Doch befand sich das Mühlburger "Arrestlokal" in einem schlechten baulichen Zustand, so daß drei "liederliche Weibs- bilder", die der Mühlburger Polizeidiener Deck im August verhaftet und in Arrest gebracht hatte, flie- hen konnten. Die Stadt sollte deshalb bessere Ar- restlokale in dem ehemaligen Brauereigebäude der Ritterwirtschaft bauen, das sie kurz zuvor gekauft hatte. Am 20. August 1849 teilte man dem Land- amt mit, daß das alte Arrestlokal wiederhergestellt sei: "Es wird seit dem 26. v. M. durch die preußische Einquartierung benutzt, in dem immerwährend 3 und 4 Arrestanten sich darin befinden. Die Herstel- lung zweier Arrestlokale in dem neuen Schulhause würde einen Aufwand von wenigsten 50 fl [Gul- den] verursachen, und wir sind in dieser bedräng- ten Zeit und durch die starke Einquartierung so wie von Lieferungen von Lebensmitteln & Fourage in eine Schuldenlast von fl ca. 1500 gerathen. Wir sind daher außerstande der Landamtl. Aufforde- rung zu genügen." Der Bau der Arrestlokale blieb Mühlburg zwar erspart, dennoch war man am 6. Oktober 1849 gezwungen, eine Kriegskostenumla- ge zu erheben. Zu diesem Zeitpunkt war das neue Rathaus be- reits erbaut, das bis 1886 als Sitz der Mühlburger Gemeindeverwaltung diente. In einer Festschrift, die an läßlich der 34. Versammlung deutscher Na- turforscher und Ärzte in Karlsruhe im Jahr 1858 er- schien, pries dessen Verfasser Mühlburg als "offe- Progromm zur Feier des Sieges und Friedensfestes am 11. März 1871. Das Kriegerdenkmal auf dem Lindenplatz kurz nach der Errichtung im Jahr 1887. nes, freundliches Städtchen" mit rund 280 meist evangelischen Familien, "einer Pfarrkirche, einem Schlößchen nebst großer Brauerei der Herren von Seideneck, einer bedeutenden Stärkefabrik und mehreren guten Wirtshäusern mit Gärten." 52 Als nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/ 71 das Deutsche Reich gegründet wurde, stieß dies auch in Mühlburg auf eine lebhafte positive Reso- nanz. Am 11. März 1871 fand wie in den meisten deutschen Orten eine Feier des Sieges und ein Frie- densfest statt. Ein Kriegerdenkma l für die 1870/71 gefallenen Mühlburger entstand erst mehr als 15 Jahre später auf dem Lindenplatz vor der Karl- Friedrich-Gedächtniskirche. Es war noch von der Stadt Mühlburg geplant worden, wurde aber erst nach der Eingemeindung am 18. September 1887 feierlich eingeweiht. Im Gegensatz zu den Gebäu- den am Lind enplatz erlitt es 1944 keine größeren Schäden. Wegen Umgestaltungen des Lindenplat- zes mußte es zweima l versetzt werden. Heute ge- denkt es "UNSEREN GEFALLENEN AUS BEI DEN WELTKRIEGEN". In den folgenden Jahren wuchs Mühlburg im Zuge der beginnenden Industrialisierung kontinu- ierlich. Die Bevölkerung fand nun in der benach- barten Residenz in den dort entstehenden Indu- striebetr ieben Arbeit. Seit 1870 bezog man auch aus Karlsruhe vom dortigen Gaswerk das Gas. An Fabriken gab es in Mühlburg selbst zur Zeit der Eingemeindung außer der Seldeneck'schen Braue- rei nur die Badische Kartoffelmehlfabrik Wahl & eie in der Fabrikstraße, die Malzfabrik Leopold Eypper in der Falterstraße, heute Stösserstraße und die Glacelederfabrik Mühlburg vorm. R. Ellstätter in der Hardtstraße. Seit 1862 war Mühlburg auch an den Eisenbahnverkehr angeschlossen. Die Max- aubahn hielt an dem Bahnhof beim Fliederplatz, der heute als Jugendtreffpunkt dient. In dessen un- mittelbarer Nachbarschaft siedelte sich kurz nach der Eingemeindung auch die Eisengießerei Seneca an. Noch kurz vor dem Verlust ihrer Selbständigkeit ehrte die Stadt mit dem Medizinalrat Theodor Wagner einen verdienten Bürger mit einem Ehren- pokal, der 50 Jahre als Arzt in Mühlburg praktiziert hatte. Der 1812 geborene Wagner ließ sich nach erfolgreichem Studium an den Universitäten Frei - burg und Heidelberg mit 22 Jahren in Mühlburg Ehrenpokal der Stadt Mühlburg für Medizinalrat Wagner, 1885. nieder, wo er bald zu den Honoratioren des Ortes gehörte. Wagner gründete zahlreiche land- wirtschaftliche Vereine in Karlsruhe und Umge- bung, den Geflügelzuchtverein sowie den ärztlichen Verein und zählte zu den Mitbegründern des Karls- ruher Tiergartens. Für seine Verdienste ehrte ihn Ein anderer großer Sohn Mühlburgs, von dem man sagt, er gehöre zu den Personen, welche die Welt auf Räder gestellt haben, hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Heimatort bereits lange verlassen. Karl Friedrich Benz (1844 - 1929) Karl Friedrich Benz wurde am 25. November 1844 in Mühlburg geboren, wobei nicht zu ermitte ln ist, in welchem Haus. Vermutet wird, daß es sich in der Hardtstraße befand. Die Vorfahren von Karl Benz waren Dorfschmiede in Pfaffenrot. Sein Vater ver- lies das Dorf und wurde Mechaniker bzw. Werkfüh- rer in einer Zuckerfabrik in Grötzingen, wechselte aber schon bald als Lokomotivführer zur ersten ba- dischen Eisenbahn. Nach dem Willen seiner Mutter, die nach dem frühen Tod des Vaters den Lebensunterhalt der Familie verdienen mußte, so ll te Karl Benz Beamter werden und besuchte deshalb das Karlsruher Gymnasium. Dort waren Physik und Chemie seine Lieblingsfächer. Darüber hinaus bewies er handwerkliches Geschick und eignete sich mecha- nische Kenntnisse an, dank derer er u. a. Uhren re- parieren konnte. Mit 17 Jahren besuchte er das Po- lytechnikum in Kar lsruhe mit dem Ziel, Ingenieur zu werden; der Schü ler von Ferdinand Redtenbacher und Franz Grashof verriet über die wissenschaftliche Arbeit hinaus auch eine große Neigung zur prakti- schen Arbeit, die ihn oft an die Werk- bank führte. nicht nur seine Heimatstadt, sondern auch der Großherzog durch die Verlei - hung des Titels Medizinalrat und des Ritterkreuzes I. Klasse des Zähringer Lö- wen . Als er im Februar 1894 verstarb, fand die Beisetzung unter starker An- teilnahme der Mühlburger Bevölkerung und mit Beteiligung von Delegationen mehrerer Vereine und der Freiwilligen Feuerwehr statt. 53 Medizinalrat Th eodor Wagn er (1 812- 1894). Bei der traditionsreichen Maschinen- baugesellschaft Karlsruhe in der Süd- weststadt, die 1904 nicht weit von sei- nem Geburtsort ihren Standort im Ge- ~nt\ 1 ca. -nu.t i~~ gute ~d.,Sttt' Karl Benz mit seinem Dreirodwagen aus dem Jahr 1886. wann Oberfeld finden sollte, fand er nach dem Stu- dium die erste Anstellung. In diesem Werk hat Benz nach Beendigung seines Studiums 1864 bis 1867 "als Arbeiter an Schraubstock und Drehbank ge- standen", um noch einmal "ganz unten bei den Grundlagen anzufangen." Später erinnerte er sich : "Der Dienst war hart, Sommer wie Winter von mor- gens 6 bis abends 7 Uhr, nur mit einer Stunde Mit- tagspause. Hier lernte ich, wenn ich zwölf Stunden lang im Halbdunkel der damals noch mangelhaft beleuchteten Fabrikräume gebohrt und gefeilt hat- te, das Wort 'Lehrjahre sind keine Herrenjahre' von seiner strengsten Seite kennen." Mit dem Ende se i- ner Tätigkeit bei der Karlsruher Maschinenbauge- sellschaft verließ Benz Karlsruhe. 1871 gründete er mit dem Mechaniker August Ritter die erste eigene mechanische Werkstätte "Karl Benz und August Ritter" in Mannheim, die er im folgenden Jahr allein übernahm. Drei Jahre spä- ter begann er mit der Arbeit an einem Zwei- taktmotor, 1884 arbeitete er auch an Viertakt- motoren . Mit dem Benz- Patent von 1886, einem Dreiradwagen, gelang ihm die Konstruktion, die ihn zu den bahnbrechenden Erfindern der Automobil - technik gehören läßt. Am 4. April 1929 verstarb Karl Benz, nachdem er noch kurz zuvor seinen 84. Geburtstag begehen konnte. Karl Benz gelangen seine Erfindungen zwar nicht mehr in Mühlburg oder Karlsruh e. Sein Name bleibt aber mit der Stadt verbunden, in der er ge- boren wurde. Im Stadtteil Mühlburg brachte der dortige Bürgerverein am 17. April 1933 am ehema- ligen Rath aus eine Gedenktafel an, am 23. Juni 1935 wurde ei n Denkmal an der Kriegsstraße er- richtet, dessen Oberteil im Zweiten Weltkrieg ein- geschmolzen wurde. Erst am 26. April 1958 baute man das Denkmal mit einer neuen Büste von dem Bildhauer Carl Egler wieder auf. Im Zuge des Um- baus der Kriegsstraße 1963 wurde es schließlich an seinen heutigen Standort an die Beiertheimer Allee verlegt. Heute erinnert auch die am 10. Juli 1971 eingeweihte Carl-Benz- Halle an diesen bedeuten- den Mühlburger. Karl Benz (1844- 1929). BERUFSBEVÖLKERUNG IM STADTBEZIRK MÜHLBURG 1895 54 Berufsabteilung Gesamtzahl der berufausübenden Personen Männer Frauen zusammen A. Landwirtschaft, Gärtnerei, Tier- zucht, Forstwirtschaft und Fischerei ......................................... 118 ..................... 102 ................ 220 ........ 4,6% B. Bergbau und Hüttenwesen, Industrie und Bauwesen .................................................................................. 972 ..................... 215 .............. 1187 ...... 70,1 0/0 C. Handel und Verkehr .................................................................. 136 ..................... 106 ................ 242 ...... 11,40/0 D. Häusliche Dienste (einschI. persönl. Bedienung, auch Lohnarbeit wechs. Art) ............................... .. ... 8 ........................ 16 .................. 24 ........ 1,4% E. Militär-, Hof-, bürgerlicher und kirchlicher Dienst, freie Berufsarten ........................................... 56 ........................ 19 .................. 75 ........ 4,0% F. Ohne Beruf und Berufsangabe ............................................... .. 42 .................. ...... 98 ................ 140 ........ 8,5% Summe ............................................................................................ 1332 ................... .. 556 ............. 1888 ...... 100% BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN MÜHLBURG 1714 BIS 1998 Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung 1714 .......................... 521 1895 ...................... 4.486 1946 .................... 14.134 1741 .......................... 685 1900 ................... ... 5.103 1950 ................. ... 16.194 1814 ............ .. .... .. ...... 714 1905 ...................... 7.214 1956 .................... 24.748 1843 .................. .. .. 1.500 1910 .................... 11 .304 1960 .................... 28.183 1871 ...................... 2.605 1916 .... ................ 15.508 1970 ....... .. ........... 19.256 1875 ...................... 2.882 1919 ................ .. .. 13.826 1980 .................... 16.363 1880 ...................... 3.520 1925 .................... 15.806 1990 .................... 16.395 1885 ...................... 4 .110 1933 .................... 15.905 1997 .................... 15.713 1890 ...................... 4.127 1939 .................... 15.248 Mühlburger Hochzeitsgesellschoft, Foto 1897. Mühlburg als Stadtteil Zum Zeitpunkt der Eingemeindung war die Bevöl - kerung Mühlburgs seit 1843 um mehr als das zwei- einha lbfache angewachsen und betrug nun 4.110 (siehe Tabelle "Bevölkerungsentwicklung") . Nach der Vereinigung mit der Stadt Karlsruhe wuchs de- ren neuer Stadtteil Mühlburg kontinuierlich weiter und erreichte im Ersten Weltkrieg 1916 den vorläu- figen Höhepunkt mit 15.508 Einwohnern. Die be- reits vor der Eingemeindung begonnene Entwick- lung zu einem Industrievorort wurde fortgesetzt. Deshalb überrascht es nicht, daß 1895 in der Mühl- burger Bevölkerung die in der Industr ie tätigen Ar- beiter eine deutliche Mehrheit hatten, wie die obe- re Tabelle auf S. 34 zeigt. Einige der Arbeiter hatten eine Nebenerwerbs- landwirtschaft. Daneben gab es auch noch haupt- berufliche Landwirte, deren Anteil bei immerhin noch 4,6 % lag. Die Dominanz der Arbeiterschaft spiegelt sich auch bei den Ergebnissen der Reichstagswahlen wi- der. 1890, nach dem Fall des Sozialistengesetzes, war Mühlburg nur knapp nach der Oststadt der stimmstärkste Bezirk der SPD. Die SPD erhielt 51,6 %, die Nationalliberale Partei 28,3 % und die links- liberale Freisinnige Partei 20,1 % der Stimmen. Das Zentrum trat bei dieser Wahl nicht an, da ei ne Kan- Am 18. Oktober 1899 wurde das Waisenhaus in der Stösserstraße 17 durch Großherzogin Luise eingeweiht. In ihm konnten 100 Kinder aufgenommen werden. Heute befindet sich die Firma Kondima in dem Haus. Bahnbedienstete vor dem Bahnhafsgebäude am Fliederplatz. Mühlburg war seit 1862 Station an der Maxaubahn, heute ist dort ein Jugendtreff. Foto um 1900. Eröffnung der Autobuslinie Mühlburg-Daxlanden am 30. Dezember 1911, Blick auf die Ecke Hardt-/Rheinstroße. didatur in dem bis dahin nationalliberal dominier- ten Karlsruhe wenig Aussicht auf Erfolg gehabt hätte. Mühlburg zählte im Kaiserreich und in der Weimarer Republik zu den Karlsruher SPD-Hoch- burgen. Mühlburg wuchs kontinuierlich weiter und er- hielt auch weitere Verbesserungen seiner Infra- struktur. So wurde es 1898 an die Karlsruher Kana- lisation angeschlossen. 55 Im Jahr 1903 weihte die Großherzogin persönlich das neue Waisenhaus an der Stösserstraße ein, 1908/09 baute die Stadt nach Plänen von Wilhelm Strieder das neue Schulhaus an der Hardtstraße. In den Jahren 1901 bis 1904 entstanden auf dem Mühlburger Gewann Oberfeld, das die Stadt zunächst von den Seidenecks erwerben mußte, die neuen Fabrikgebäude der Maschinenbaugesell- schaft, die 1841 noch als Maschinenfabrik Keßler und Martiensen die erste badische Lokomotive "Ba- denia" produziert hatte. Mit der renommierten Fir- ma zog einer der großen Karlsruher Arbeitgeber von seinem ursprünglichen Standort südlich der Kriegsstraße an der Beiertheimer Allee gegenüber dem Stadtgarten nach Mühlburg um. Mit dem Nachbarort Daxlanden wurde Mühlburg am 30. Dezember 1911 durch eine neue Autobusli- nie verbunden . Mühlburg im Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik Als am 1. August 1914 mit dem deutschen Mobil - machungsbefehl der Erste Weltkrieg begann, wur- de dies auch in Mühlburg begeistert begrüßt. Über vier Jahre später hatte der Krieg, an dessen Aus- bruch das Wilhelminische Deutsche Reich ganz ent- scheidenden Anteil besaß, letztlich 5.510 Karlsru- hern das Leben gekostet, davon 37 freiwillige Kran- kenpfleger und -pflegerinnen, die an der Front ge- storben waren, und 149 Fliegeropfer, die Luftan- griffen auf Karlsruhe zum Opfer gefallen waren. 56 Rasch mußte sich die Bevölkerung auf die Kriegsverhältnisse einstellen. Frauen übernahmen bald Arbeiten, die zuvor den Männern vorbehalten waren, da diese nun zum Militär eingezogen waren, z. B. als Straßenbahnschaffnerinnen und -fahrerin- nen, aber auch in der Kriegsgüter produzierenden Industrie. Bald traten auch Versorgungsprobleme auf. Die Stadtverwaltung versuchte, diese durch re- gulierende Eingriffe zu steuern und übernahm die Lebensm ittelvertei I ung über Lebensm ittel ma rken. In Mühlburg wurde die Turnhalle der Hardtschule für die Kriegsspeisung genutzt. Lebensmittel kamen mit von Pferden gezogenen Transportwagen oder mit Güterwagen auf den Straßenbahnschienen in den Stadtteil. An der Maxaubahn entlang wurden Kartoffelmieten angelegt, beim Bahnhof fand re- gelmäßig der Verkauf von Gemüse statt. Vor allem der "Kohlrüben winter" 1916/17, als die Lebensmit- telknappheit katastrophale Ausmaße annahm, traf die Bevölkerung hart. Karlsruhe war als grenznahe Stadt bereits in die- sem Krieg das Ziel feindlicher Luftangriffe. Vor al- lem der erste große Angriff zwei Tage vor dem 200. Jahrestag der Stadtgründung am 15. Juni 1915, der 29 Todesopfer und 58 Verletzte forderte und der noch folgenschwerere am Fronleichnamstag 1916, als 120 Menschen, darunter 71 Kinder, ums Leben kamen und 169 verletzt wurden, blieben den Men- schen nachhaltig in Erinnerung . Mühlburg wurde trotz der Nähe des Rheinhafens allerdings weitge- hend verschont. Am 31. Mai 1918 ging ein abge- Krautverkauf am alten Bahnhaf in Mühlburg im Oktaber 1915. Kinder stehen Schlange bei der Kriegsspeisung in der Mühlburger Turnhalle. Milchtranspart während des Ersten Weltkriegs. Die Milchkannen kamen mit Güterwagen auf den Straßenbahnschienen in die einzelnen Stadtteile. Im Hintergrund eine Straßenbahn der Linie 2 und die Rheinapatheke, Foto 1915. Der Kriegsspeisewagen bringt im dritten Kriegsjahr 1916 Lebensmittel zur Mühlburger Turnhalle. Kartoffelmieten an der Maxaubahn, im Hintergrund Häuser der heutigen Ludwig-Marum-Straße. Ausflug einer Mühlburger Schulklasse während des Ersten Weltkrieges, wahrscheinlich im Lutherisch Wälde/e. Alte Mühlburgerin mit ihrem Pferdefuhrwerk vor einem der Mühlburger Bauernhäuser. schossenes feindliches Flugzeug in der Nähe des Süd beckens des Rheinhafens nieder. Ob es von den zwei auf dem Rennbuckel stationierten oder den vier Grünwinkler Flakgeschützen abgeschossen wurde, ist nicht bekannt. Bei einem der letzten An- griffe am 20. September 1918 fielen acht Bomben beim Mittelbecken des Rheinhafens in der Werft- straße und drei im Bereich der Brahms- und Bach- straßeY Der Krieg hatte damit eine neue Dimensi- on erreicht. Nun war die Zivilbevölkerung feind- lichen Angriffen ausgesetzt, ohne daß das Kriegs- geschehen zu Lande bereits den eigenen Wohnort erreicht hatte. So waren die Mühlburger erleichtert, als der Er- ste Weltkrieg beendet war. Die Revolution von 1918/19 und die Weimarer Demokratie stieß sicher bei einer großen Mehrheit der Mühlburger auf Zu- stimmung, wie die Wahlergebnisse in der Weimarer Republik beweisen. Mühlburg war und blieb bis 1933 eine der SPD-Hochburgen in Karlsruhe, ob- woh l den Nationalsozialisten in der Weltwirt- schaftskrise seit 1929 auch hier starke Einbrüche gelangen. Im Ersten Weltkrieg war die Mühlburger Bevöl- kerungszahl erstmals zurückgegangen und blieb auch noch in den ersten Nachkriegsjahren unter dieser Höchstmarke. Erst seit 1925 war wieder ein leichtes Wachstum über diese Marke hinaus festzu- stellen. Mühlburg war im erweiterten Stadtkern der Stadtteil mit der geringsten Bevölkerungsdichte (18 Einwohner pro ha) und wurde nur von den am Stadtrand gelegenen Stadtteilen Daxlanden, Rint- heim und Rüppurr unterboten. 58 In den 20er Jahren, die von einer starken Woh- nungsnot geprägt waren, entstanden in Mühlburg auch etliche neue Häuser. So wurde die Moltkestra- ße zwischen der heutigen Stösserstraße und der Hardtstraße mit weiteren viergeschossigen Häusern bebaut. Mühlburg als ein Arbeiterstadtteil war natürlich auch von der Arbeitslosigkeit in der Weimarer Re- publik in besonderem Maße betroffen. Vor al lem die metallverarbeitende Industrie hatte in zuneh- menden Maße unter der wirtschaftlichen Krisensi- tuation zu leiden, die sich nach dem Höhepunkt im Inflationsjahr 1923 auch nur vorübergehend bes- serte. Sym ptomatisch ist das Ende der traditionsrei- chen Maschinenbaugesellschaft. Deren Beschäftig- tenzahl war von der Höchstmarke mit ca. 1.400 Be- schäftigten im Jahr 1917 in der Nachkriegszeit auf rund 300 gesunken. Schon das Geschäftsjahr 1924 war für die Firma außerordentlich schlecht verlau- fen, im Dezember 1923 und Januar 1924 hatte die Produktion völlig stillgestanden. Die Lage besserte sich auch in den folgenden Jahren nicht entschei- dend, da die Aufträge von der Reichsbahn weit- gehend ausblieben. 1927 bestellte die Reichsbahn zwar noch einmal elf Lokomotiven, doch im folgen- den Jahr geriet der deutsche Lokomotivenbau er- neut in eine Krise. 59 Die Maschinenbaugesellschaft nahm deshalb mit der Stadt wegen eines Kredits in Höhe von 500.000 RM Verhandlungen auf, den der Stadtrat am 25. Oktober 1929 ablehnte. Als sich auch Ka ufinteres- senten aus Berlin, die den Niedergang noch hätten aufha lten können, zurückzogen, mußte die Firma, die 1936 ihr 100jähriges Jubiläum hätte feiern kön- nen, am 11. Januar 1930 mitteilen, daß der Konkurs unabwendbar war. Die Versuche der Stadt, neue Industriebetriebe auch in Mühlburg auf dem noch nicht durch die Maschinenbaugesellschaft bebauten Oberfeld an- zusiedeln, waren wegen der grenznahen Lage Karls- ruhes mehrfach gescheitert. Nur im Falle der Firma Michelin gelang es im Jahr 1930 noch, den Zu- schlag zu erhalten. Die französische Firma erwarb einen Teil des Oberfeldes, das bereits 1921 als Indu- striege lände ausgewiesen worden war. Der Reifen- hersteller bekam das Gelände zu einem sehr niedri- gen Preis, verpflichtete sich aber, soweit möglich, seinen Personalbedarf aus der Stadt Karlsruhe und hier spezie ll aus dem Kreis der Fürsorgeempfänger Luftbild der Maschinenbaugesellschaft um 1930. zu decken. Die Ansiedlung war also ein Versuch der Stadt, auf diese Weise die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Man setzte sich hier u. a. gegen die Konkurrenz der Nachbarstadt Durlach durch. 60 Mit der Weltwirtschaftskrise stieg in Mühlburg die Bereitschaft, Parteien zu wählen, welche die Weimarer Demokratie bekämpften. Bei der Reichs- tagswahl am 31. Juli 1932, bei der die NSDAP in Karlsruhe ihr bestes Ergebnis bei regulären Wahlen erzielte, war diese Partei auch in Mühlburg der ein- deutige Wahlsieger. Bei einer Wahlbeteiligung von fast 80 % erhielt sie 34,4 % der Stimmen. Die SPD erzielte in ihrer alten Hochburg noch 22,2 0/0. Die Spaltung der Arbeiterbewegung, die im Ersten Weltkrieg begonnen und in der Weimarer Republik mit dem Auftreten der KPD abgeschlossen worden war, führte auch in Mühlburg dazu, daß mit der NSDAP eine antidemokratische Partei zur stärksten Partei wurde. Hätte die SPD die Stimmen der KPD bekommen, die 16,4 % erreichte, wäre dies noch verhindert worden. Das katholische Zentrum, das in dem eher protestantischen, von einer Arbeiterbe- völkerung dominierten, Mühlburg immer eine un- tergeordnete Rolle gespielt hatte, erreichte immer- hin noch 13,8% der Stimmen. 61 Bei der folgenden Reichstagswahl im November 1932 verlor die NSDAP wie im Reich wieder an Stimmen. Man kann deshalb davon ausgehen, daß sie ohne die Ernen- nung Adolf Hitlers zum Reichskanzler 1933 kaum an die Macht gekommen wäre. Mühlburg im Dritten Reich Das Jahr 1933 begann in Mühlburg, ohne daß et- was darauf hindeutete, daß in diesem Jahr die Wei- marer Demokratie durch die nationalsozialistische Terrorherrschaft abgelöst werden so llte. Die NSDAP hatte das Jahr 1933 zwar mit dem Motto "Der Gau Baden mit seinen 40.000 Mitgliedern greift an" be- gonnen, doch ohne die verheerende Entwicklung auf Reichsebene wären die Vorgänge, die sich auch in Karlsruhe im Zuge der "Machtergreifung" und "Gleichschaltung" abspielten, nicht denkbar gewe- sen. In Ansätzen begann sich bereits eine Besserung der wirtschaftlichen Situation abzuzeichnen, als konservative Kräfte um den ehemaligen Reichs- kanzler von Papen Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar erwirkten, die auch von den Karlsruher NSDAP-Anhängern mit einem Fackelzug durch die Innenstadt gefeiert wurde. Die Einschätzung dieser konservativen Kreise, daß man Hitler und die NSDAP in eine deutsch na- tional bestimmte Regierung einbinden und dome- stizieren könne, erwies sich bald als Trugschluß. Die Verfolgung der politischen Gegner der NSDAP und die Diskriminierung von Teilen der Bevölkerung aus rasseideologischen Gründen machte schon bald deutlich, wie sich das "Dritte Reich" entwickeln sollte. Nach der systematischen Ausschaltung der Gegner und der Gleichschaltung all er staatlichen und kommuna len Behörden und Parlamente sowie der Vereine und anderer wichtiger gesellschaftli - cher Gruppierungen begann der Aufbau der "Volks- gemeinschaft" unter Führung Adolf Hitlers. Zu den vermeintlichen Erfolgen Adolf Hitlers zählte auch der Abbau der Arbeitslosigkeit durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Übersehen wird dabei, daß derartige Maßnahmen bereits in der Weimarer Republik häufig angewandt wurden und die neuen Machthaber nur daran anzuknüpfen brauchten. In Mühlburg gehörte z. B. die Kanalisie- rung und der Umbau der Honsellstraße von 1936 Die alte Mühle am Lameyplatz mit Fahnenschmuck anlößlich einer der zahlreichen nationalsozialistischen Feiertage. bis 1938 mit dem Anschluß an den Lameyplatz dazu. Nach einer konsequent betriebenen- Kriegsvor- bereitung, die angesichts der ohne Zweifel einset- zenden wirtschaftlichen Besserung viele nicht er- kennen wollten und konnten, führten Adolf Hitl er und die ihn unterstützenden Personen und Grup- pierungen Deutschland schließlich in einen Krieg , der zur weitgehenden Zerstörung der deutschen Städte und zum Tode vieler Millionen Menschen führen sol lte. Massenmord und Vernichtung der europäischen Juden ließen den Krieg in bis dahin ungeahnte Dimensionen des Terrors und des Ver- brechens eskalieren. Am Ende des Zweiten Welt- kriegs hatte auch Deutschland, das am 1. Septem- ber 1939 mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg begonnen hatte, schwerste Verluste an Menschenleben und Bausubstanz zu beklagen. Noch vor den reichsweiten Deportationen in die Vernichtungslager im Osten wurden am 22. Okto- ber 1940 6.504 Juden aus Baden und der Pfalz, darunter 945 aus Karlsruhe, in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Von den Karls- ruher Juden wohnten zum Zeitpunkt der Deporta- tion 39 in Mühlburg. Das für 15.000 Menschen aus- gelegte Camp de Gurs, etwa 40 km nördlich der spanischen Grenze und 60 km von der Atlantikkü- ste entfernt, am Fuße der Pyrenäen in sumpfigem Gelände gelegen, war im Frühjahr 1939 zur Inter- nierung der aus Spanien geflohenen Soldaten der Republikanischen Armee errichtet worden und be- fand sich unter Verwaltung der Vichy-Regierung . Das Lager war ringsum von Stacheldraht einge- zä unt und wurde streng bewacht. Es bestand aus 300 primitiven rund 25 qm großen Baracken, in denen jeweils bis zu 60 Personen untergebracht Kanalbau beim Umbau der HanselIstraße 1936- 1938, 81ick auf den Lameyplatz von Süden, Fata vom 2. August 1936. Anschluß der neuen Hanse11- straße an den Lameyplatz, Blick auf den "Goldenen Anker", Fata vom 29. November 1937. HonselIstraße, Blick noch Westen mit dem neuen Bohnhofsgebäude, Foto vom 12. Moi 1938. HonselIstraße, Blick zum Lomeyplatz, links die alte Mühle, Foto vom 12. Mai 1938. Amerikanisches Senkrechtluftbild vam 14. März 1945. Das Bild zeigt den Zerstärungszustand Mühlburgs am Ende des Krieges. Am unteren Bildrand sind die Rheinstraße mit der zerstörten St.-Peter-und-Paul-Kirche. am linken Bildrand der Lameyplatz als Orientierungspunkt zu erkennen. waren. Das Essen war spärlich, es fehlte an sanitä- ren Anlagen.62 210 der Deportierten und Internierten starben an Entkräftung, Epidemien oder Mangel an Medi- kamenten in Frankreich, darunter all ein 136 in Gurs selbst. Nur wenigen gelang noch die Flucht. Etwa ein Drittel der nach Gurs deportierten Juden wurde zwischen 1942 und 1944 in die Vernichtungslager im Osten gebracht und dort ermordet, darunter nachweislich 15, die aus Mühlburg verschleppt worden waren. Mühlburg im Luftkrieg In dem vom nationalsozialistischen Deutschland durch den Überfall auf Polen am 1. September 1939 begonnenen Zweiten Weltkrieg wurde auch Mühlburg schon relativ früh das Ziel von Luftan- griffen. Seit 1941 griffen englische Flugzeuge ver- stärkt Karlsruhe aus der Luft an, so daß es in diesem Jahr schon eine größere Zahl von Toten gab. Da in Karlsruhe keine schweren Flakgeschütze stationiert waren, trafen die in der Nacht vom 5. auf den 6. August anfliegenden eng lischen Bomber auf eine relativ schwache Luftabwehr. 23 Menschen starben direkt, elf an den Folgen ihrer bei dem Angriff er- littenen Verletzungen . Betroffen waren vor allem die Stadtteile Daxlanden, Grünwinkel und Mühl - burg im Westen, Hagsfeld und Durlach im Osten sowie die Bahnhofsgegend. 63 Bereits bei diesem er- sten schweren Angriff auf Kar lsruhe wurde Mühl- burg in Mitleidenschaft gezogen, da ein Schwer- punkt dieses Angriffs dem Hafengebiet und den benachbarten Stadtteilen Daxlanden, Knielingen, Mühlburg sowie der Alb- und Nordsternsiedlung galt. An der Nordsternsiedlung hatte die Freiwillige Die Bachstraße während des Krieges. Die Häuser Nr. 13, 15 und 17 wurden schon bei Luftangriffen im August 1941 durch Bombeneinsch/äge in den Hintergärten der Hände/straße stark beschädigt und mußten geräumt werden. Feuerwehr Mühlburg 1938 anläßlich des Kreis- feuerwehrtages eine Übung veranstaltet, ohne zu ahnen, daß aus der Übung bald der Ernstfall wer- den so llte. Der Zeitzeuge Friedrich Rahäuser berich- tet über die Schäden nach den Luftangriffen in der Nacht vom 5./6. und 6./7. August 1941 : "Der Fliegerangriff auf Karlsruhe in der Nacht vom 5. auf den 6. August d. J. war der erste plan- mäßige feindliche Luftangriff ... Bereits um 0 Uhr 30 erschienen die ersten Flieger, die mit kurzen Pausen bis 3 Uhr über der Stadt kreisten und dabei eine Anzahl Bomben abwarfen; wir haben im Keller Zerstörte Höuser in der Sonnenstraße. Die Nordsternsiedlung wor einer der Schwerpunkte des Angriffes im August 1941. ungefähr 60 Bombeneinschläge gezählt, es waren wahrscheinlich mehr, weil die in größerer Entfer- nung einschlagenden Bomben infolge des Abwehr- feuers kaum hörbar waren. Das Abwehrfeuer war etwas schwach; die schwere Flak fehlte gänzlich . ... die von mir persönlich besichtigten getroffenen Objekte weisen zum Teil ganz erhebliche Beschädi- gungen auf ... " Zu den von Rahäuser aufgeführten Schäden ge- hörten: " ... 7) Händelstraße: 4 Häuser dieser Straße wur- den fast völlig demoliert und sind unbewohnbar; 1 Blindgänger bei der Klinik des Dr. Ihm krepierte erst gegen Morgen und verursachte weitere Beschädi- gungen, so daß die Patienten der Klinik z. T. um- quartiert werden mußten. 8) Häuser Bachstraße 13, 15 und 17: Durch Bombeneinschläge in den Hintergärten der Händel- straße wurden diese Häuser sehr stark beschädigt und mußten wegen Baufälligkeit ganz geräumt werden; sie dürften unbewohnbar sein. 9) Eckhaus Brahms- und Händelstraße: Dieses Haus wurde sehr stark beschädigt; der Straßenzu- gang war, wohl wegen Blindgängers, abgesperrt. 10) In der Maxaubahnstraße, östlich und west- lich der Tannhäuserstraße, waren sehr viele Fenster- scheiben zertrümmert durch die Wirkung eines Bombenvolltreffers in der 11) Tannhäuserstraße. Hier wurde ein 3-stöcki- ges Wohnhaus getroffen und bis in den Keller durchschlagen. Das Haus stürzte in sich zusammen, die Bewohner sollen dabei 4 Tote im Keller gehabt haben. Dieses Haus ist völlig zertrümmert und muß abgerissen werden . 12) Ecke Moltke- und Ludendorffstraße: Dieses Eckhaus, das zu den Kasernengebäuden gehört und ein Kasino enthielt, wurde durch rückwärtigen Bombeneinschlag stark zerstört und in Brand ge- setzt. Es ist unbewohnbar geworden. 13) Nordsternsiedlung: In der Steubenstraße schlug eine sehr schwere Bombe von rückwärts in die Häuser, riß die Rückfronten bis unters Dach her- ab und schlug die Vorderfront parterre und zweiten Stock ebenfalls hinaus. In einem Keller gab es 4 Tote, 4 Häuser sind unbewohnbar geworden. Hier dürfte der Sachschaden sehr bedeutend sein, zumal die Wohnungseinrichtungen von zwei Häusern völ- lig demoliert wurden. 14) Der Lameyplatz in Mühlburg war abgesperrt, da dort Blindgänger liegen; sonst ist dort kein we- sentlicher Schaden entstanden." 64 Im Jahr 1942 wurde Karlsruhe nach den Städten Lübeck, Rostock und Köln eines der ersten Ziele der Flächenangriffe, auf die die englische Luftflotte nach dem Scheitern der gezielten Einzelangriffe übergegangen war. In Karlsruhe markierten erst- mals Leuchtbomben, im Volksmund "Christbäume" genannt, die Ziele. Der Angriff in der Nacht vom 2. auf den 3. September 1942 traf die Stadt, darunter auch den Stadtteil Mühlburg, schwer. Eine Zeitzeu- gin berichtet: "Mühlburg: die Rheinstraße ist von der Philippstraße ab bis zu ihrem Ende stark be- schädigt. Besonders von den 3 Linden ab nehmen die Zerstörungen zu, sehr viele Häuser sind völlig zertrümmert, darunter die Wirtschaft Westendhal- le. Beim Lameyplatz sind sämtliche Häuser der Rheinstraße völlig ausgebrannt. Ebenso sind sehr viele Häuser stark beschädigt und zum Teil restlos ausgebrannt in den Seitenstraßen : Philippstraße, Bachstraße, Nuitsstraße und Gluckstraße. Am La- meyplatz ist die große Wirtschaft zum Anker ganz ausgebrannt, ebenso die Anlagen auf dem Sport- platz des VfB Mühlburg . Die Häuser der nördlichen Seite der Lameystraße sind größtenteils völlig zer- stört; die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite und in der Sternstraße meist beschädigt. Die Hardt- straße ist von Anfang bis Ende beschädigt; der nördliche Teil nicht besonders schwer, dort ist die Nahrungsmittelfabrik Brenner z. T. ausgebrannt. Südlich der Rheinstraße sind die Schäden in der Hardtstraße wesentlich größer; das Schulhaus bei der ehemaligen Maschinenbaugesellschaft und alle gegenüber liegenden Wohnhäuser sind völlig aus- gebrannt ... Weingärtensiedlung und Flugplatzgelände: Malzfabrik an der Hardtstraße ganz ausgebrannt. Die Nordsternsiedlung westlich der Hardtstraße brannte diesmal völlig aus, nachdem sie schon im vorigen Jahr beim ersten Angriff schwer gelitten hatte. Heimgartenweg: Schwere Dach- und Fen- sterschäden. Feierabendweg : Hinter Haus 34 schlug eine Sprengbombe ein, durch die 3 Häuser zum Einsturz gebracht wurden; durch die Fernwirkung erlitten alle Häuser des Feierabendwegs erhebliche Dach-, Fenster-, Rolläden- und Türschäden. (Das Gleiche gilt für Haus Nr. 7, Liesel Beer). Das Haus Beim Angriff am 3. September 1942 wurden sehr viele Häuser der Philipp-und der Bachstraße getraffen und brannten zum Teil restlos aus. Im Vordergrund der vom Luftdruck umgerissene Schorns tein der Bäckerei Müller. Das Nordsterngebäude in der Feldstraße nach dem Angriff am 3. September 1942. Die Nordsternsiedlung brannte vä llig aus. En tsetzt schauen die Menschen au f die noch brennenden Häuser der Lameystraße Nr. 28/30. Die Häuser der närd- lichen Seite wurden beim Fliegerangriff om 3. September 1942 gräßtenteils vällig zerstärt, die Häuser der gegen- überliegenden Seite meist beschädigt. Blick auf das schwer beschädigte Gasthaus "Zu den drei Linden ", in dessen Luftschutzkeller am 4. Dezember 1944 mindestens 100 Menschen umkamen. Nr. 2 ist vollständig abgebrannt infolge Übergrei- fens des Großfeuers von Markstahier & Barth, Möbelfabrik, die völlig abbrannte. Laubenweg: Ebenfalls schwere Dach- und Glasschäden als Ne- benwirkung der Bombe im Feierabendweg. Luden- dorffstraße: Auch hier Dach- und Glasschäden an mehreren Häusern." Im Jahr 1943 blieb Karlsruhe trotz zahlreicher Luftalarme weitgehend vor Luftangriffen ver- schont. Dafür so llten im Jahr 1944 aber die alliier- ten Luftangriffe die Stadt und in besonderem Maße auch den Stadtteil Mühlburg mit voller Wucht tref- fen. Ein erster, von 600 Bombern durchgeführter Angriff am 25. April, der eigentlich der Kernstadt galt, wurde durch einen aufkommenden Gewit- tersturm vor all em nach den Vororten Rintheim und Grötzingen abgedrängt, wo insgesamt 118 Menschen zu Tode kamen. 5 schwere Tagesangriffe, die dem Hauptbahnhof und den Eisenbahnanlagen ga lten, forderten bis Anfang September weitere 925 Todesopfer. Die Angriffe, die das Stadtbi ld weitaus nachhaltiger verändern sol lten, standen aber erst bevor. Neben dem Angriff am 27. Septem- ber, als 237 Bomber fast eine halbe Million Brand- bomben abwarfen, die die Stadt in ein Flammen- meer verwandelten, traf der Großangriff vom 4. Dezember die bereits stark zerstörte Stadt ein wei- teres Mal entscheidend. Die St. Peter-und-Paul-Kirche in Mühlburg brannte aus, im Pfarrhaus kamen alle Insassen des Luftschutzraumes um. Die Evangelische Gemeinde verlor ihren Gemeindesaal in den "Drei Linden"; die Karl-Friedrich-Gedächtniskirche ging in Flammen auf. Über den Angriff hält der Tagebucheintrag von Heinrich Eil fest: "Als ich durch die Nuitsstraße auf die Rheinstraße kam, sah ich, wie der große mehr- stöckige Bau der "Drei Linden" in hellen Flammen stand. Vor dem westlichen Eingang sah ich einen riesigen Bombentrichter, um den herum Verwunde- te und tote Menschen lagen. Mit meiner Taschen- lampe konnte ich in den Keller vordringen, der als öffent licher Luftschutzkeller für 200 Personen - wie man mir sagte - eingerichtet war, meist für Frauen und Kinder der Umgebung. Aber auch die zur Arbeit verpflichteten Ausländer, die im Saal der "Drei Linden" einquartiert waren, hatten in dem Keller Schutz gesucht. Der Keller war durch Zwi- schenmauern abgeteilt. Die Bombe hatte anschei- nend den Eingang getroffen und hatte durch den ungeheuren Luftdruck diese Mauern umgedrückt und ihre Teile auf die dahinter sitzenden Menschen geworfen. [ ... ] Als wir in den nächsten Kellerraum eindrangen, bot sich unter dem dürftigen Schein der Taschenlampe erhöhtes Grauen und Schrecken. Auch hier war eine Zwischenmauer eingedrückt und hatte dahinter die Menschen erschlagen und begraben. Diesem Anblick sich hinzugeben und ge- müthaft zu reagieren, dazu war jedoch keine Zeit. [ ... ] Nach stundenlanger Arbeit gingen unsere Kräf- te jedoch zu Ende; wir mußten auch an die eigene Sicherheit denken. Denn über uns brannte der mehrstöckige Bau der "Drei Linden" weiter herun- ter. Fenstergewänder und Mauerteile stürzten her- ab, auch vor dem Kellereingang. Ich ging also nach oben und die Rheinstraße vor bis zur Peter-und- Paul-Kirche, die mit ihren schönen Wandgemälden ebenfalls ausbrannte. Neben der Kirche war das Pfarrhaus durch eine schwere Bombe völlig zerstört worden und alle Menschen im Luftschutzkeller er- sch lagen worden . Wie ich von den weinend umher- stehenden Schwestern des nahen Schwesternhau- ses erfuhr, waren alle Geistlichen der Kirche und ei- nige Nachbarn, insgesamt neun Personen, ums Le- ben gekommen. In den folgenden Tagen wurden Trümmer des Pfarrhauses weggeräumt, um die To- ten im Keller zu bergen. [ ... ]" 65 Als französische Truppen am 4. April einrückten - Knielingen und Neureut waren bereits am Vortag besetzt worden - war Mühlburg zu einem großen Teil zerstört. Neben den Todesopfern unter der Zivilbevölkerung hatten 5.802 Soldaten aus Karlsruhe ihr Leben verloren, 3.554 weitere wurden vermißt. 66 Der von Deutsch- land provozierte und ausgelöste Krieg hatte also insgesamt mehr als 12.000 Menschen aus Karlsruhe das Leben gekostet, darunter auch viele Mühlbur- ger. Die Befreiung durch die französischen Truppen, die damals noch nicht alle als Befreiung sehen wollten oder konnten, erlebten nur noch rund 60.000 Menschen in der zerstörten Stadt. Anmerkungen 1. Vgl. Chronik der Haupt- und Residenzstadt Kar lsruhe für das Jahr 1886, Karlsruhe 1887, S. 5. 2. Vgl. Stadtarchiv Karlsruhe (StadtAK) 5/Müh lburg B 14. 3. Bürgerausschußvorlage vom 1. Mai 1885, StadtAK 3/B 21, S. 285-326. 4. Ebenda, S. 4 5. Vgl.: Aus der Karlsruher Stadtgeschichte. Vor 80 Jahren wur- de Mühlburg eingemeindet, in : Die Nordweststadt Nr. 1, 7. Jg., März 1966. 6. Vgl. StadtAK l/AEST 176. 7. Vgl. Chronik 1885, S. 18, Karlsruher Tagblatt vom 6. Februar 1886 und StadtAK 5/Mühlburg B 14. 8. Vgl. StadtAK 3/B 21, S. 357f .. 9. Vgl. Johann Daniel Schoepflin: Historia Zaringo-Badensis, 7 Bde, Karlsruhe 1764-1773, Bd. 5, S. 213. 10. Vgl. Heinz Schmitt: Karlsruher Stadttei le, Mühlburg, Karls- ruhe 1982, Begleitheft zur Ausstellung im Prinz-Max-Palais, S.10. 11 . Perz, Mon. Germ Hist. XV11.124, zitiert nach Karl Gustav Fecht: Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. Im Auftrag der Städtischen Archivkommission bearbeitet. Mit IlIu- strationen und einem Situationsplan der Gegend, Karlsruhe 1887 (Nachdruck Karlsruhe 1976), S. 64. Vgl. auch Hansmartin Schwarzmaier: Hand buch der baden-württembergischen Geschichte 2. Die Territorien im Alten Reich, Stuttgart 1995, S. 184. 12. Vgl. Schwarzmaier (wie Anm. 11), S. 185. 13. Vgl. Friedrich von Weech: Badische Geschichte, Karlsruhe 1890, S. 32. 14. Vgl. Weech, Badische Geschichte (wie Anm. 13), S. 39. 15. Vgl. Berthold Sütterlin: Geschichte Badens. Bd. I: Frühzeit und Mittelalter, Karlsruhe 1965, S. 283. 16. Vgl. Weech, Badische Geschichte (wie Anm. 13), S. 58. 17. Paul Waibel: Mühlburg vor 500 Jahren, in : Soweit der Turmberg grüßt 16, 1964, S. 41-72, S. 48. 18. Vgl. Ebenda, S. 52. Vgl. dort, S. 55 und S. 57, auch zum Folg enden. 19. Albrecht Thoma: Geschichte von MühlbLirg, Karlsruhe 1903, S. 9. Vgl. dort, S. 8, auch zum Folgenden. 20. Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) 229/6904. 21. Vgl. Schmitt (wie Anm. 10), S. 13. 22. Vgl. Weech, Badische Geschichte (wie Anm. 13), S. 127. 23. Vgl. Schmitt (wie Anm. 10), S. 5. 24. Vgl. Weech, Badische Geschichte (wie Anm. 13), S. 280. 25. Vgl. Emil Lacroix, Peter Hirschfe ld, Wilhelm Pauseier: Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Karlsruhe Land. Kreis Karls- ruhe, Karlsruhe 1937, S. 168 und Schmitt (wie Anm. 10), S. 7. 26. Bernhard Weiß: Schloß und Stadt Mühlburg. Date ihrer Geschichte, 1961, S. 4. 27. Vgl. Thoma (wie Anm. 21), S. 9. 28. Zitiert nach Bernhard Weiß (wie Anm. 29), S. 4. 29. Lacroix (wie Anm. 28), S. 168. 30. Vgl. Wolfgang Leiser: Das Karlsruher Stadtrecht 171 5- 1752. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 114 (1966), S. 207-239, S. 208. 31. Zitiert nach eben da, S. 226. 32. Vgl. GLA 229/69032. 33. Vgl. Thoma (wie Anm. 13), S. 15. 34. Zitiert nach Lacroix (wie Anm . 28), S. 168. 35. Zitiert nach Weiß (wie Anm. 29), S. 76. 36. Vgl. Herman Jakob : Einwohnerbuch der Markgrafschaft Baden-Durlach im Jahr 1709, Schopfheim 1935, S. 34. 37. Vgl. Schmitt (wie Anm. 10), S. 8, und Susanne Asche: Die Bürgerstadt, in : Dies./Olivia Hochstrasser. Durlach . Staufer- gründung, Fürstenresidenz, Bürgerstadt, Karlsruhe 1996, S. 147-444, S. 154 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadt- archivs Bd. 17). 38. Vgl. Jacob (wie Anm. 36), S. 34. 39. Vgl. Eugen Singer, Festschrift 110 Jahre Freiwillige Feuer- wehr Karlsruhe Abteilung Mühlburg, S. 51. 40. Theodor Hartleben: Statistisches Gemälde der Residenz- stadt Karlsruhe und ihrer Umgebungen, Karlsruhe 1815, S. 420. 41. Vgl. Rainer Beck/Winfried Flammann : Die Seldeneck'sche Brauerei in Mühlburg, in: Industriearchitektur in Karlsruhe, Karlsruhe 1987, S. 32-50 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 6). 42. Vgl. Johann Baptist Kolb: Historisch-sta tistisch-topogra- phisches Lexikon von dem Großherzogthum Baden, 2. Band, Karlsruhe 1814, S. 288. 43. Vgl. ebenda, S. 289. 44. Vgl. StadtAK 8/ZGS 93a. 45. Vgl. GLA 236/6626. 46. Eugen Huhn : Kar lsruhe und se ine Umgebung. Geschichte und Beschreibung. Mit einem Plan der Stadt und einer Karte der Umgegend, Karlsruhe 1843, S. 256. 47. Ebenda, S. 256. 48. Vgl. StadtAK 5/Mühlburg B 15. 49. Vgl. StadtAK 5/Müh lburg B 11 , S. 48 Rs. 50. Heinrich Raab : Revolutionäre in Baden 1848/49. Biographi- sches Inventar für die Quellen im Generallandesarchiv KarIs- ruhe und im Staatsarchiv Freiburg, bearbeitet von Alexander Mohr, Karlsruhe 1998, Eintrag Otto, Konrad Friedrich Emi l, Dr. Vgl. in der Raab-Datei auch zum Folgenden. 51. Vgl. hierzu und zum Folgenden Raab (wie Anm. 50) 52. Josef Bader: Die Residenzstadt Kar lsruhe, ihre Geschichte und Beschreibung. Festgabe der Stadt zur 34. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte, Karlsruhe 1858, S. 279. 53. Vgl. Badische Presse vom 25. Februar 1894. 54. Ergebnisse der Berufszä hlung vom 14. Juni 1895, Karlsruhe 1899, S. 66f. (= Beiträge zur Statistik der Stadt Karlsruhe Nr. 8). 55. Vgl. StadtAK 3/B 29, S. 213ff. 56. Vgl. Ehrenbuch der Stadt Karlsruhe 1914-1918, Karlsruhe 1930, S. XXX. 57. Vgl. StadtAK 8/PBS XVI 1219 BI. 5 und 12. 58. Vgl. Generalbebauungsplan der Landeshauptstadt Karls- ruhe, Karlsruhe 1926, S. 48 59. StadtAK l/H-Reg 2284, dort jeweils Geschäftsbericht der Maschinenbau-Gese llschaft, vgl. dort auch zum Folgenden. 60. Vgl. StadtAK 3/B 44, S. 241f, Verwaltungsbericht der Lan- deshauptstadt Karlsruhe für das Wirtschaftsjahr 1932 (1 . April 1932 - 31. März 1933), Karlsruhe 1933, S. 113 und Asche (wie Anm. 37), S. 366f. 61. Zu den Wahlergebnissen vgl. Karlsruher Tagblatt vom 1. August 1932. 62. Zu Gurs vgl. Gurs. Ein Internierungslager in Südfrankreich 1939-1943. Zeichnungen. Aquarelle. Fotografien. Samm lung Eisbeth Keser, Viborg 1990 und Michael Philipp (Hrsg .): Gurs - Ein In ternierungslager in Südfrankreich 1939-1943. Literari - sche Zeugnisse. Briefe. Berichte, Ham burg 1991. 63. Vgl. Erich Lacker: Zielort Karlsruhe. Die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg, Karlsruhe 1996, S. 30ff. und S. 168 (= Ver- öffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 18). 64. StadtAK ZGS 1/8.8 65. StadtAK 8/StS 17/107 66. Vgl. Josef Werner : Karlsruhe 1945. Unter Hakenkreuz, Tri- kolore und Sternenbanner, Karlsruhe 1985, S. 98. Entenfang um 1956 Plan van earl Pflästerer von 1942 mit großem Kreisverkehrsplatz. HARALD RINGLER Mühlburg in den 50er Jahren Ein Vergleich der Einwohnerzahlen von 1950 und 1996 zeigt für diesen Stadtteil eine ähn liche Grö- ßenordnung (16.200 und 15.700). Die Wohnver- hältnisse haben sich aber in dieser Zeit stark verän- dert. Die Sanierung der Rheinstraße und die Neu- bautätigkeiten an der Lameystraße, eine neue Wohnsiedlung auf dem Mühlburger Feld, die Be- bauung des Seldeneck'schen Feldes und die Schlie- ßung von Baulücken erhöhten das quantitative und qualitative Wohnungsangebot. Weniger Menschen wohnen jetzt in mehr Wohnungen. Die meisten dieser Projekte wurden in den 50er Jahren verwirk- licht. Damit ste llt der Stadtumbau und die Erweite- rung Mühlburgs, realisiert innerhalb von 10 Jahren, die größte städtebau li che Nachkriegsleistung in Karlsruhe dar. Verkehrsplanung als Sanierungsanlaß "Wer von der Innenstadt aus zum Rheinhafen oder in die Pfalz gelangen will, muß seinen Wagen am Entenfang nach rechts in einen Straßenschlauch hineinsteuern, der den Kraftfahrern ebenso wie den Straßenbahnführern und den Fußgängern täglich mehr Kummer bereitet. Wenn eine typische Klein- Die städtebauliche Neuordnung Mühlburgs in den 50er Jahren stadt plötzlich einem nie gekannten Großstadtver- kehr preisgegeben wäre, so könnten die Verhältnis- se nicht schlimmer sein als in dem manchmal fast unentwirrbaren Verkehrstumult, der sich auf die- sem Straßenstück bis zum Lameyplatz abspielt. Während Karlsruhe sowohl nach Norden und Osten als auch nach Süden halbwegs gute Ausfallstraßen besitzt, muß sich der Verkehr nach Westen, also zum Rheinhafen und in die Pfalz, durch diese schmale Gasse Alt-Mühlburgs zwängen. Was ist da zu tun? "fragte 1952 ein Karlsruher Journalist.1 Eine Antwort enthielt bereits der Entwurf zum Generalbebauungsplan 1926. Er enthielt eine Neu- ordnung des Verkehrs mit einer Fortsetzung der Rheinstraße im Zuge der heutigen Vogesenbrücke, der Weinbrennerstraße und Lameystraße als Haupt- verkehrsstraßen und des Ausbaues des Verkehrs- knotens Entenfang. Während des "Dritten Reichs" gab es Planungsüberlegungen zum Ausbau einer Ost-West-Achse nach dem Muster der für viele Städte geplanten Monumentalachsen als bauliche Manifestation der totalitären Ideo logie.2 Eine der zwischen 1938 und 1942 von earl Pflästerer ent- worfenen Varianten sah eine geradlinige Fort- setzung der Kaiserallee westlich der Drei-Linden- Apotheke bis zu einem riesigen Kreisverkehrsplatz im Bereich des Lameyplatzes vor (siehe Abbildung Mühlburg 1945. S. 56 unten).J Dort wäre auch ein gewaltiger bauli- cher Abschluß der vom Durlacher Tor beginnenden Ost-Westachse bzw. ein westlicher Stadteingang vorgesehen gewesen. Von diesem Verkehrsplatz in Form eines riesigen umbauten Rondells sollten die Straßen sternförmig nach allen Himmelsrichtungen angelegt werden. Eine südliche Umfahrung hätte die Ausfal lstraßen nochmals halbkreisförmig ver- bunden. Dafür wäre der Abbruch von 140, zum Teil bereits durch Bombenangriffe beschädigten oder zerstörten, Gebäuden notwendig gewesen. Erste Kalkulationen führten zu einem Entschädigungs- wert von 6,5 Mio Reichsmark. Bereits 1945 war der Traum von der Realisierung dieser Planungen end- gültig ausgeträumt (siehe Abbildung oben). 1952 legte das Stadtp lanungsamt einen Bericht "zur Neuordnung der Verkehrsführung in den west- lichen Stadttei len und zur Aufstel lung der neuen Bebauungspläne für Mühlburg" vor.4 Die damalige Einbindung Mühlburgs in das städtische Verkehrs- netz wurde kritisch beleuchtet: schlechter An- schluß der B 36 von Süden über die Durmersheimer Straße (Bahnübergang), schlechte Führung und un- genügende Breite der B 10 (Rheinstraßel. unklare VERKEHRSFÜHQUNG iM WESTEN BUND€S5T R.10 !CNltiL.!NCOIN . PfAl"l BUNDESS1"Q. .?b NliUREUTH -' M"NM1Ei M HEUTi~ER ZUSTAND z MJNOESS"R . ~6 DOA./'1ER3HEiM - RAST"H HAUPT VERI<EHR.SSTl2ASSf;N U8RiC.~ ST RASSENNEH STRMSENBAHH Verkehrs führung im Westen vor der Neuordnung. Verbindung der Kriegsstraße mit Mühlburg über die Bannwaldallee und die Hardtstraße, schwierige Kreuzungen Hardtstraße-Rheinstraße, Hardtstraße- Lameystraße, Honsellstraße-Rhein- und Hardtstra- ße, Rheinstraße-Entenfang und fehlende Umge- hungsstraßen (siehe Abbildung S. 59). Die Verbesse- rung dieser Verhältnisse stand als vordringliches Zie l an, vor allem die Verbindung nach Westen mit der Verbreiterung der Rheinstraße und die Entla- stung des Ortskerns von Mühlburg. Diese Möglich- keit bestand in der Neuanlage der Lameystraße, de- ren Ausbau zum Abbruch von Gebäuden auf der Südseite führte (siehe Abbildungen S. 60 und S. 61) . Die östliche Rheinstraße erhielt als Fortführung der Kaiserallee die Verlängerung nach Süden in die Vo- gesenstraße über eine zu bauende Straßen brücke. Für die Straßenbahn linie nach Daxlanden über den Entenfang (siehe Abbildung im Beitrag Ernst S. 162) bestand bereits seit 1928 eine Überführung über die Bahnanlagen. Die Straßenverbindung nach Daxlanden verlief in der Hardtstraße an der Voge- senschu le vorbei über einen Bahnübergang in die Vogesenstraße. Heute befindet sich dort eine Fuß- gängerunterführung unter der Südtangente und Hardtstraße und Lameystraße vor der Neuordnung. den Bahngleisen. Die Straßenbahnlinie nach Knie- lingen bzw. zum Rheinhafen wurde aus der engen westlichen Rheinstraße in die neue Lameystraße verlegt. Die Planung enthielt auch noch die seit den 20er Jahren geplante direkte Führung der Bundesstraße 36 aus Neureut nach Rastatt (Abbil- dung S. 63). Die Verlängerung der Weinbrennerstraße zum Entenfang und die Weiterführung in die Lameystra- ße war schon seit Anfang des Jahrhunderts als Ver- Bebauung an der Westseite der alten Lamevstraße. bindung der Kriegsstraße mit dem Westen der Stadt gedacht. Ihr kam nach der Planung von 1952 als "natür liche Ver längerung der Kriegsstraße" eine größere Bedeutung für den Autoverkehr zu als der Rheinstraße, was schon damals berechtigter- weise starke Kritik hervorrief.5 Vor dem Baubeginn auf dem Mühlburger Feld, worüber später noch zu berichten ist, wurde der Stadtverwaltung ver- deutlicht, daß diese neue Wohnsiedlung durch eine Hauptverkehrsstraße durchschnitten und der süd- Am Entenfang 1954. Iiche Teil damit zwischen dieser Straße und der ebenfa lls vorgesehenen Ebertstraße eingezwängt wäre. Die Gegner der städtischen Planung verwie- sen auf die Ebertstraße, die als südliche Umge- hungsstraße ausreichen würde. Dieser Planungs- fehler wurde erst Jahrzehnte später durch verkehrs- beruhigende Maßnahmen gemildert. Die anbau- freie Ebertstraße sollte die Verbindung in Richtung Bahnhof herstellen und hätte nach Westen die Fortsetzung mit der umzubauenden Lameystraße gefunden. Damit war der "Vorläufer" der späteren Südtangente im Westen konzipiert. Dem Enten- fang - die obige Abbildung zeigt den Zustand um 1954 - für den über Jahrzehnte hinweg auch die Anlage ei nes Kreisverkehrsplatzes überlegt worden war, kam dadurch eine ungeheure Bedeutung als Verkehrsknoten zu. Dies beeinträchtigt die städte- bauliche Eingangssituation und läßt trotz der vor- handenen Läden, der Post und der Straßenbahn- und Busstation wenig Atmosphäre für ein Stadt- teilzentrum aufkommen. Die Abbildung S. 63 ver- deutlicht die Gesamtplanung für die Neuordnung des Verkehrs im Westen Karlsruhes. Letztendlich beruhte diese auf dem Entwurf des Generalbebau- ) .J VERKEHRSFÜHRUN~ iM WESTEN .\lNoe"l ..... OUIt" •• 'H.l" ~ lt"lr ... n &Z == HAtlPTVERKEHRKr""""N = ,n::v-.,.SlH 1·0tt0HUNq = G81t!<.ca OT",,_n% - .- &TRAioSEHe... ... N 1952 geplante Verkehrsführung im Westen der Stadt. ungsplans 1926. Der Leiter des Stadtplanungsamtes nach dem Krieg, earl Pflästerer, war auch an diesem bedeutenden Planwerk aus der Zwischenkriegszeit maßgeblich beteiligt. Interessant sind die Ergebnisse der für die Unter- suchung angestellten Verkehrszählungen und Pro- gnosen der Verkehrsbelastung. Eine Querschnitts- zäh lung im Februar 1951 wies in der Rheinstraße vor dem Entenfang eine Belastung in beide Rich - tungen von 4.300 Kraftfahrzeugen innerhalb von 14 Stunden auf. Weitere Belastungswerte waren: Bannwaldallee und Honse llstraße je 2.600, Rhein- NEUPLANUNG brückenstraße über 3.100, Neureuter Straße 900 und westliche Kriegsstraße 3.800. In Karlsruhe gab es 1952 ein Motorisierungsverhältnis von 62 Kraft- fahrzeugen (Kfz) auf 1.000 Einwohner (EW). Der Prognose lag ein Wert von 125 Kfz auf 1.000 EW zugrunde. (Ende 1996: 585 Kfz je 1.000 EW). Für die Zukunft wurde das 3,5-fache der damaligen Belastungen angenommen. Für die Rheinstraße hätte das einen Wert von 14.800 Kfz in 14 Stunden bedeutet (Ende der 70er Jahre waren es dort über 20.000 Kraftfahrzeuge). Die tatsächliche Zunahme der Motorisierung und damit des Verkehrsge- Die ehemalige Ebertstraße. schehens war Anfang der 50er Jahre nicht ab- sehbar. Die meisten Maßnahmen waren Ende der 50er Jahre abgesch lossen. Der Entenfang mit der teil- weise ausgebauten Lameystraße konnte bereits ab 1954 in der alten Rheinstraße eine Einbahnführung ermöglichen und damit die Verkehrsproblematik entschärfen. Die Eröffnung der Vogesenbrücke folgte 1962. Die bedeutendste Wirkung für eine Verkehrsentlastung erfo lgte durch die 1963 begon- nene und 1988 fertiggestellte Südtangente. Die Ebertstraße zwischen Kühler Krug und Entenfang - . ' die Abbildungen S. 64 und 65 zeigen den früheren und den heutigen Zustand - wurde im Zuge der Fertigstellung der Südtangente rückgebaut und dem Albgrün "zurückgegeben". Die neue Rheinstraße Wer früher vom Mühlburger Tor in Richtung We- sten fuhr, erlebte auch die Abfolge unterschied- licher Straßenräume. Die Weite von 48 m zwischen den 1887 festgelegten Baufluchten der Kaiserallee6 endete bei der Händelstraße. Die damals bereits Der Grünzug auf der Trasse der ehemaligen Ebertstraße. teilweise bestehende Bebauung in Richtung Phil - ippstraße ließ im Anschluß daran nur noch eine Breite zwischen den Gebäuden von 38 m zu. Östlich der Philippstraße endet die Kaiserallee. Es beginnt die Rheinstraße, deren Verlauf heute ei- genartig erscheint. Die frühere Hauptverkehrslinie folgte der Rheinstraße, die vor dem heutigen En- tenfang einen leichten Knick nach Nordwesten macht. Ein Vergleich der Abbildungen S. 66 und 67 macht die Veränderungen an dieser Stelle deutlich. Die ersten drei Gebäude wurden abgerissen. An de- ren Stelle befinden sich heute Verkehrsfl äche und ein sechsgeschossiges Gebäude. Die nun so selbst- verständliche Hauptverkehrsrichtung über den erst seit den 50er Jahren bestehenden Verkehrsknoten Entenfang gab es früher nicht. Die Kreuzung Rheinstraße-Hardtstraße war der Hauptverkehrs- knoten Mühlburgs. Hier kreuzten sich die Landstra- ße Mannheim- Rastatt mit der Verbindung Karlsru- he-Rheinhafen- Pfalz. Nach der St.-Peter-und- Paulkirche verengte sich der Straßenraum weiter um einige Meter, bis er vor der Nuitsstraße auf ungefähr 17 m geschrumpft war. Die nördliche Häuserreihe verlief ab hier bis über die Gellert- Beginn der westlichen Rheinstraße vor der Neuordnung. straße an den heutigen Straßenbahngleisen (siehe Abbildung S. 68). Die Enge der weiteren Rheinstra- ße wurde oben bereits deutlich geschildert. Die Planung für Mühlburg enthielt auch die Ver- breiterung der östlichen Rheinstraße auf 38 m für Geh- und Radwege, Fahrbahnen und Straßenbahn- trasse. Die zah lreichen Kriegszerstörungen in der Rheinstraße, vor allem des Angriffs am 4. Dezember 1944 (siehe Abbildung S. 46), hinterließen Ruinen, deren Wiederaufbau an der sei ben Stelle nicht der geplanten Neuordnung entsprochen hätte. Schon einige Jahre vorher hatte die Stadt eine Bausperre an der Rheinstraße und Lameystraße erlassen, um unerwünschte bauliche Entwicklungen zu verhin- dern. Der 1954 verbindlich gewordene Bebauungs- plan Mühlburg- Ost regelte nicht nur die schon 1953 begonnene Bebauung des Mühlburger Feldes, sondern auch die Verbreiterung der Rheinstraße und den damit verbundenen Wiederaufbau bzw. Neubau in der Rheinstraße. Auf der Südseite er- Beginn der westlichen Rheinstraße nach der Neuordnung. (~ .... >" , ". ~~. • ~. g . der Rheinstraße. e Baufluchten In Alte und neu _______ ---==:-_ ß um 1955. Die östliche Rheinstra e ~ J .. :r l "., , c ! :: -: .. = !l , ... --... .. l' ..!i ... ....>,....: r- l00~ 100 I ? t---'~! --'--_ Zustand der Rheinstraße um 1955 mit teilweise bereits zurück versetzter Bauflucht. Blick nach Westen in die heutige Rheinstraße. Das alte Mühlburger Feld von der Alb aus gesehen. folgte zwischen der Kirche und der Nuitsstraße eine viergeschossige Bebauung an der zurückversetzten Bauflucht mit Ausnahme des dreigeschossigen Eck- hauses Rheinstraße 25, das noch als Bestand erhal- ten blieb (siehe Abbildung S. 68). Die anschließen- de Häuserzeile zwischen Nuitsstraße und Entenfang behielt die alte Bauflucht und läßt auch noch auf die Vorkriegsbebauung schließen. Vier Gebäude, drei davon nur zweigeschossig, stammen noch aus der Vorkriegszeit. Die Nordseite erhielt eine durch- gehende neue Bebauung mit fünfgeschossigen Wohn-und Geschäftsgebäuden an der zurückver- setzten Bauflucht. Der Architekturstil ist typisch für eine innerstädtische Bebauung der 50er Jahre. Die ersten neuen Gebäude westlich der Philippstraße standen schon, während im Anschluß daran die al- ten Häuser noch auf ihren Abbruch warteten (siehe Abbi ldung S. 69). Damit startete in Karlsruhe noch vor der Altstadtsanierung das erste Sanierungspro- jekt. Straßendurchbrüche oder -verbreiterungen waren bis dahin in vielen Städten schon immer die Auslöser von Sanierungsprojekten gewesen. Die notwendige Bodenordnung erfolgte unter freiwilli- ger Mitwirkung der privaten Eigentümer unter Ein- scha ltung der "Gemeinnützigen Wohnungsgesell - schaft Sozialwerk". 7 460 Wohnungen, über 20 La - dengeschäfte und einige Bankfilialen entstanden bis Anfang der 60er Jahre. Das Mühlburger Ein- kaufszentrum hat sich damit von Westen nach Osten entwickelt. Die "Atmosphäre" der neuen Rheinstraße leidet unter ihrer Breite, der Funktion als Durchgangsstraße und einem fehlenden attrak- tiven zentralen Bereich. Die potentiellen Örtlichkei- ten dafür, der Platz vor der St.-Peter-und-Paulkir- che im Osten und der Entenfang im Westen, liegen zwar am Rande der Geschäftszone, sollten aber dennoch weiterentwickelt werden. Das Mühlburger Feld Der zweite Teil der 1952 vorgelegten Planungsstu- die befaßte sich mit der Bebauung des Mühlburger Feldes. Das ca. 19 ha große Gelände zwischen der Alb im Süden und der heutigen Sophienstraße im Norden (Abbildung S. 70) befand sich zur Hälfte im Eigentum der Stadt und war als Kleingartengelän- de genutzt. Überlegungen zur baulichen Nutzung gab es schon seit Anfang dieses Jahrhunderts. Die Wohnungsnot Anfang der 50er Jahre führte zur verstärkteri Erschließung von neuem Baugelände. Den kleineren Siedlungsprojekten an der südlichen Erzbergerstraße und in der Nordweststadt wie die Siemens-, Binsenschlauch- und Rennbuckel-Sied- lung folgte ab 1953 die Bebauung des Mühlburger Feldes. In der 1952 vorgelegten Studie war ein Be- bauungskonzept des Stadtplanungsamtes entha l- ten (Abbildung rechts), das für den Wohnungsbau einen konsequenten Nord-Süd orientierten Zeilen- bau vorsah. Am Entenfang waren bereits in diesem Entwurf drei Punkthäuser vorgesehen. Die Hoch- hausgruppe war als "architektonischer Akzent" und "Auftakt für das neue Wohngebiet" gedacht. Hier entstand dann auch 1954 das erste Hochhaus in Karlsruhe (Entwurf Architektengemeinschaft Back- Vorschlag des Stadtplanungsamtes 1952 für die Bebauung des Mühlburger Feldes. haus und Brosinsky, Lauer, Schloms), die nächsten folgten 1955 und 1969. Die beiden ersten zeigen mit ihren Attikageschossen und den auskragenden Flachdächern einen typischen Abschluß, wie es der Architektursprache dieser Zeit entsprach. Im Ver- gleich dazu kann das Ende der 60er Jahre gebaute Hochhaus nur wenig Qualität nach außen zeigen. Architektur der 50er Jahre am Entenfang: Kiask, Pastamt und Hachhaus. Rheinstraße und Mühlburger Feld mit den beiden Hochhäusern om Entenfong um 1955. 4.000 bis 5.000 Menschen sollte diese Siedlung be- herbergen. Bemerkenswert ist der später nicht rea- lisierte Vorschlag, zwischen Weinbrenner- und So- phienstraße ein gemischtes Baugebiet für Kleinbe- triebe vorzusehen. Die wesentlichen Merkmale die- ser Gesamtplanung wurden, trotz Auslobung eines Wettbewerbes, in die Realität umgesetzt. Das Be- bauungsplankonzept enthielt bereits die wichtig- sten planerischen Vorgaben und Ziele, welche die heute so selbstverständlich wirkende Erscheinung dieser Nachkriegssiedlung prägen: die bereits er- wähnte offene drei- bis fünfgeschossige Zeilenbau- weise mit überwiegender Nord-Süd-Ausrichtung und die dazwischen liegenden 30 m tiefen Grünflä- chen. Ein öffentlicher Grünzug von der St.-Peter- und Paulkirche nach Süden zur neuen Grundschule bildet die Siedlungsmitte. Im Januar 1953 beschloß der Gemeinderat die Bebauung des "Mühlburger Feldes". Von den 32 Teilnehmern des im März desselben Jahres abge- "ÜAUUlllöl'LAN M HLBURG - OST AU' • AU' L ... " .111000 iilI~ =-cc __ !'~---- ~~ ~T'",,- -""" Der Bebauungsplan Mühlburg-Ost 1953/54. Luftbild mit Blick van Westen Ende der 50er Jahre. schlossenen Architektenwettbewerbs errang Alfred Gärtner den ersten Preis, Martin und Johanna Mef- fert, die späteren Architekten der Friedrich-Ebert- Schule erh ielten den zweiten Preis und Erich Ross- mann und von Norden die beiden dritten Preise. Nach dem Einspruch des Bundes Deutscher Archi- tekten mußten die eigentlichen ersten Preisträger Hans W. Jung und Ralph W. Becker als nichtteilnah- meberechtigt ausgeschlossen werden. Vor der endgültigen Rechtskraft des überar- beiteten Bebauungsplans Mühlburg-Ost (Abbil- dung S. 72) Ende 1954 waren die meisten Gebäude bereits errichtet. Innerhalb von zweieinhalb Mona- ten wurden 42 Wohnhäuser im Rohbau fertig ge- steilt. Die stadteigene "Volkswohnung" baute ins- gesamt über 1.300 Wohnungen, davon über 900 Wohnungen in fünfgeschossigen, bis zu 80 m lan- gen Zeilen. 97 % des Wohnungsbestandes sind Zwei- bzw. Drei-Zimmerwohnungen. Gegen Ende des Projekts regten sich auch kriti- sche Stimmen. So wurde wie bereits in der Pla - nungsphase 1952 die Lage eines Großteils der Sied- lung zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen beklagt. Der Volkswohnung wurde vorgeworfen, keinen der preisgekrönten Entwürfe übernommen, die Ge- schoßzahl durchwegs auf fünf erhöht und die be- auftragten Architekten nach der ersten Bauphase ausgeschaltet zu haben.8 So sei hier die Chance für eine Mustersiedlung nicht genutzt worden. Von allen neuen Siedlungen nach dem Krieg be- saß das Mühlburger Feld von Anfang an die gün- stigste Versorgungssitu ation durch die in die Sied- lung integrierten Grundschule und Kindergärten sowie die kurze Entfernung zur Rheinstraße mit ih- rem reichen Einzelhandels- und Dienstleistungsan- gebot und den Straßenbahnhaltestellen. War die Sied lung 1952 noch für 4.000 bis 5.000 Einwohner vorgesehen, so leben heute in den zwischen 1987 bis 1992 modernisierten Wohnungen und Altenein- richtungen etwa 2.700 Menschen. Die Situation des Wohnumfeldes hat sich nach dem Rückbau der Ebertstraße und nach verkehrsberuhigenden Maß- nahmen in der Weinbrennerstraße wesentlich ver- bessert. Anmerkungen 1. Badische Neueste Nachrichten (BNN) vom 20. September 1952. Großräumige Verkehrsplanung für Mühlburg. 2. Stadtarchiv Karlsruhe (StadtAK) 7/NL Pflästerer 176. 3. StadtAK 7/NL Pflästerer 90. 4. Karlsruhe-Mühlburg Planung und Aufbau, Oktober 1952. 5. BNN vom 21. März 1953, "Mühlburger Feld im Zwielicht". 6. Baufluchtenplan der Kaiserallee vom 25. Januar 1887. 7. Die Sanierung in Mühlburg. Karlsruher Wirtschaftsspiegel 1/1958. 8. BNN vom 13. Oktober 1956 und 3. November 1956. Anläßlich der legendären Bambi- Verleihungen kamen auch schan einmal die Filmgrößen der Zeit nach Mühlburg, hier Saphia Loren beim Verlassen einer Tank- stelle. Foto vom 31. August 1958 ANGELIKA SAUER Die folgenden Bilder wollen einen zwanglo-sen Spaziergang durch das Mühlburg der Nachkriegszeit unternehmen und einen Ein- druck vom Leben in dem wiedererwachenden Stadtteil nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem in der "Wir sind wieder wer"-Zeit in den 50er Jahren vermitteln. Die meisten Bilder stammen aus dem fotograph ischen Nachlaß des Karlsruher Fotojour- nalisten Horst Schlesiger, der von 1950 an für die Badischen Neuesten Nachrichten fotografierte. Badebetrieb im Plantschbecken des Kinderspielplatzes im Mühlburger Feld. Foto: Horst Schlesiger, 19. Juli 1955. Mühlburg in der Nachkriegszeit Weihe der neuen Glocken für die Kirche St. Peter und Paul. Foto: Harst Schlesiger vom 21. Oktober 1957. Das neue Pos t- gebäude am Entenfang fand nicht nur Zu- stimmung. Ein Zeitungsartikel vom 25. Septem- ber 1956 bemän- gelt, daß dem Gebäude die in ihm unterge- brachten tech- nischen Anlagen anzusehen seien. Zu dem Sgraffito- Bild an der Stirn- seite bemerkte der Journalist, daß "die Mühl- burger gern wüßten, was es bedeutet': Foto: Horst Schlesiger Die beim Luft- angriff vam 4. Dezember 1944 zerstörte Kirche St. Peter und Paul var Beginn der Wiederaufbau- arbeiten. Fata: Harst Schlesiger vam 25. Februar 7954. Abbruch eines der öltesten Mühl- burger Höuser im Zusammenhang mit baulichen und verkehrs- technischen Verönderungen zwischen Enten- fang und Lamey- platz. Foto: Horst Schlesiger vom 22. September 7954. ------- Großbaustelle "Mühlburger Feld" im Rahmen des Wohnungsbau- programms 7953. Foto: Harst Schlesiger vom 20. Juni 7953. Abbrucharbeiten in der Rheinstraße. Im Hintergrund das Kino "Gloria': Fata 7959. Blick in die Hardtstraße, Fata um 1950. Lameystraße Anfang der sechziger Jahre mit landwirt- schaftlichem Pferdewagen und Autoverkehr. Luftaufnahme vom Lomeyplatz mit dem Sportplotz der Turnerschoft Mühlburg. der bis zur Inbetriebnahme des Wildporkstodions im Jahr 1955 Sportstadion des KSC war. Foto 1955. Blick in die Rhein- straße vom Haus Nr. 21 aus in Richtung Entenfang. Die Straßen- einmündungen in der Bildmitte bilden die Nuitsstraße. Foto 1958. Abbrucharbeiten in der Rheinstraße im Zusammenhang mit der Verlegung der Bauflucht. Bis zur Kirche St. Peter und Paul ist die Straßen- verbreiterung bereits ab- geschlossen. Im Vordergrund die Nuitsstraße. "s'Leyerles Häus/e", Mühlburgs damals ältestes Haus in der Lameystraße 63, in der Mitte Wilhe/m Leyerle, der letzte Besitzer des Hauses, Fata: Horst Schlesiger vom 25. September 1954. Einer der ältesten Bauernhäfe Mühl- burgs in der Sternstraße 8, den der letzte Besitzer Friedrich Halstein im Sommer 1969 verließ und auf einen Aussiedlerhof zog. Foto: Horst Schle- siger vom 13. Juni 1969. Die Malzfabrik Wimpfheimer gehörte zu den traditions- reichen Mühlburger Industriebetrieben. Foto um 1960. Abriß der Gebäude der Malzfabrik Wimpfheimer an der Hardtstraße. Foto: Harst Schlesiger vom 5. Oktaber 1983. " Zu den traditionsreichen Mühlburger Gasthäusern gehärte der "Adler", Lameystraße 13, dessen Tage 1976 gezählt waren. Foto: Horst Schlesiger vom 21. Juli 1976 . .. ., Nach 36 Jahren schließt der "Tante-Emma-Laden" von Karl Scheerer in der Rheinstraße 85. Fata: Horst Schlesiger vom 13. September 1986. Die Karl-Friedrich- Gedächtniskirche um 1900, mit einem Stern ist Freiherr von Sel- deneck, mit zwei Sternen Dekan Ebert gekenn- zeichnet. DANIELA BLANCK Die Karl-Friedrich-Gedächtniskirche Die am Lindenplatz gelegene evangelische Pfarrkir- che hat eine lange Geschichte. Seit 1488 gab es im Mühlburger Schloß eine Kaplanei, 1556 wurde die Reformation eingeführt und bis zum Dreißigjähri- gen Krieg waren alle Einwohner Mühlburgs evan- gelisch-lutherischer Religion. Der Ort war zunächst eine Filiale von Knielingen, und alle 14 Tage hielt der dortige Pfarrer einen Gottesdienst im Mühlbur- ger Schloß. Nach der Zerstörung des Schlosses mußten die Mühlburger in die Mutterkirche nach Knielingen gehen. 1713 begann Pfarrer Wechsler mit einer Sammlung für den Bau einer Kirche, wei- che er bei der damals in der Nähe von Mühlburg liegenden Reichsarmee durchführte und an der sich etliche deutsche Fürsten beteiligten. Außerdem zo- gen zwei Abgesandte durch die protestantischen Gebiete und sammelten ebenfalls für ihre Kirche. 1719 konnte man ein Kirchenhaus errichten, in dem gleichzeitig auch das Schul -und das Rathaus untergebracht waren. Obwohl die Kosten von An- gehörigen aller Konfessionen getragen werden mußten, wurden bei der Versteigerung der Kirchen- stühle die Lutheraner gegenüber den Katholiken bevorzugt. Mit dem Kirchenhaus erhielt Mühlburg nun seine eigene Pfarrei. 1729 konnte dann auch Die Kirchen aus Spenden ein Pfarrhaus gebaut werden. Doch schon 1786 befand sich das Kirchenhaus in einem "elenden und baufälligen" Zustand, die Schwellen waren verrottet, und der Turm begann sich gefähr- lich zu neigen. Der damalige Regent, Markgraf Karl Friedrich, ließ sich von seinem Bruder, Prinz Wil - helm Ludwig - einem eifrigen Kirchgänger-, dazu bewegen, das alte Gebäude niederzureißen und eine neue Kirche in einfachem Barockstil nach Plä- nen Johann Friedrich Weyhings zu bauen. Zudem schenkte er der Gemeinde die Orgel aus der Karls- ruher Schloßkirche, die allerdings schon 1810 er- setzt werden mußte. 1903 wurde die Kirche renoviert, erweitert, und der Blick ins Innere der Karl-Friedrich-Gedächtniskirche vor der Umgestaltung im Jahr 1903. Blick auf Lindenplatz und Karl-Friedrich-Gedächtniskirche nach dem Umbau, Foto nach 1903. Jugendgottesdienst in der Karl-Friedrich-Gedöchtniskirche in den 20er Jahren. Turm bekam ein neu barockes Obergeschoß mit La - terne. Die Glocken goß man zu einem vo ll eren Klang um. In Erinnerung an ihren Gründer erhielt die Kirche den Namen Karl-Friedrich-Gedächtnis- Kirche. Beim Bombenangriff am 4. Dezember 1944 wurde sie fast vollständig zerstört, nur Reste des Turmes blieben stehen. In den Jahren 1945 bis 1951 mußte der Gottesdienst im Saal des Gemeindehau- ses abgehalten werden. 1949/50 dann ermöglich- ten Spenden den Wiederaufbau nach Plänen des Professors Gisbert von Teuffel, wobei Mauersteine aus der Ruine des völlig zerstörten Gasthofes "Zu den drei Linden" verwendetet wurden. 1951 konnte die wiederaufgebaute Kirche, allerdings mit verän- dertem Innenraum, feierlich eingeweiht werden. Da die Baumaterialien der Nachkriegszeit von sehr schlechter Qualität waren, mußte die Kirche 1978 erneut renoviert werden. Im Zweiten Welt- krieg wurde die Karl-Friedrich- Gedächtnis- kirche sch wer beschädig t. Fata noch 1945. Gottesdienst in der zerstörten Karl-Friedrich- Gedächtniskirche. Die Karl-Friedrich- Gedächtniskirche nach dem Wiederaufbau. Die St.-Peter-und Paul Kirche kurz nach der Ein- weihung 7886. Fato: Wilhe/m Kratt. rechts : Die St.-Peter-und Paul Kirche wurde im Zweiten Welt- krieg schwer beschädigt. St. Peter und Paul Die Katholiken waren lange eine Minderheit in Mühlburg. 1714 betrug ihr Bevölkerungsanteil im- merhin schon rund ein Viertel, doch der Bau einer eigenen Kirche blieb ihnen noch lange verwehrt. Alle Kinder mußten die evangelische Schule besu- chen, und Trauungen, Taufen und Begräbnisse wur- den von evangelischen Geistlichen vorgenommen. 1805 beauftragte das Großherzog liehe Geheime Ratskollegium den katholischen Stadtpfarrer Huber in Karlsruhe mit der seelsorgerischen Betreuung der Mühlburger Katholiken. 1814 wurde sie dem j ewe i- ligen Pfarrer von Daxlanden übertragen, allerdings immer noch mit der Auflage, daß katholische Tau- fen und Beerdigungen vom jeweiligen evangeli- schen Pfarrer in Mühlburg vorgenommen werden mußten. 1847 schließ lich erhielt Daxlanden die ge- samte katholische Pastoration, und die katholi- schen Kinder Mühlburgs besuchten die katholische Schule in Grünwinkel. 1867 richtete man einen ka- t holischen Kirchenbaufond ein. Der Kulturkampf der siebziger Jahre verzögerte aber den Bau einer katholischen Kirche in Mühl- burg, mit dem 1884 begonnen wurde. Baurat Adolf Williard leitete den Bau der neuen St.-Peter-und- Blick ins Innere der St.-Peter-und-Paul Kirche kurz nach der Ein weihung 1886. Foto: Wilh elm Kratt. Fronleichnamsaltar am Pfarrhaus Paulkirche. Im August 1885 richtete ein Wirbel- sturm erhebliche Schäden an dem noch unvollen- deten Bauwerk an und verzögerte seine Fertig- stellung um Monate. Mit Vollendung der Kirche 1886 kam es zur Gründung der Kuratie Mühlburg mit dem Filialort Grünwinkel und den Diaspora- orten Knielingen, Maxau, Welsch neu reut, Teutsch- neureut, Eggenstein und Leopoldshafen; sie umfaß- te 2545 Mitglieder. 1896 wurde Mühlburg eigene Pfarrei mit dem seit Fronleichnamsprazession 1897. 1893 in Mühlburg wirkenden Pfarrkurator Friedrich Isemann als erstem Pfarrer. I n den zwa nziger Ja h ren sch uf AI bert Ha ueisen eindrucksvolle Kreuzwegbilder, die aber leider nicht erhalten sind. Das Gemeindeleben entwickelte sich, und einige karitative und kulturelle Einrichtungen wurden geschaffen. Nach 1933 bekam man auch hier die Auswirkungen des Kirchenkampfes zu spüren, so wurde der Pfarrvikar Ferdinand Maurath 1941 wegen verschiedener Delikte angezeigt und ohne Gerichtsurteil bis Kriegsende in das Kon- zentrationslager Dachau gebracht. Beim Bomben- angriff wurde die Kirche bis auf die Doppelturm - fassade zerstört. Wegen der finanziellen Notsitu- ation nach dem Kriege konnte mit dem Wieder- aufbau erst zehn Jahre später begonnen werden. 1994 erhie lt die Kirche einen neuen Kreuzweg, ge- sta ltet von einem peruanisehen Künstler. Heute sind die 6327 in Mühlburg lebenden Katholiken eine Mehrheit. Zeugnisbüchlein der Volksschule Mühlburg 1883. DANIELA BLANCK Die ersten Informationen über eine Schule in Mühlburg stammen aus der Zeit nach des-sen Stadterhebung . Alle Kinder des Ortes wurden von einem evangelischen Schulmeister un- terrichtet, der aber auch noch einen handwerkli- chen Beruf ausübte. Ab 1719 waren die Schulräu- me sowie die Wohnung des Lehrers im neu einge- weihten Kirchenhaus untergebracht. Wo vorher der Unterricht stattgefunden hatte, ist nicht bekannt. 1786 wurde das baufällige Kirchenhaus abgerissen und an seinem Platz die Karl-Friedrich-Gedächtnis- kirche erbaut. Der Unterricht fand daraufhin in ei- ner Schulstube statt, die aber bald nicht mehr aus- reichte. Das Landamt Karlsruhe forderte die Ge- meinde Mühlburg auf, durch den Bau eines neuen Schulhauses für mehr Unterrichtsraum zu sorgen. Dies mußte der Gemeinderat jedoch am 1. August 1831 mit folgender Begründung ablehnen: "Wegen Unvermögenheit der hiesigen Stadtkasse ist die Er- bauung eines neuen Schulhauses nicht möglich. Die Schulstube seye bis zum künftigen Frühjahr zu ver- größern, sodeshalb in diesem Sinne Bericht ans Landamt zu erstatten." So kam es erst 1848 zum Bau eines Schul- und Rathauses. Die katholischen Kinder gingen seit 1847 in die Schule nach Grün- winkel, ab 1857 gab es dann auch in Mühlburg eine private katholische, die bis 1874 bestand. Die evan- Die Mühlburger Schulen gelische Gemeinde richtete 1867 eine Kleinkinder- schu le ein, die zunächst im früheren Spritzen- und Dielenhäuschen untergebracht war und später in das 1901 gebaute Gemeindehaus umzog. 1874 führte man hier die Simultanschule ein, und ein neues Schulhaus wurde gebaut, in dem die heutige Hardtschu le untergebracht ist. Nach der Eingemeindung 1886 erweiterte die Stadt das Ge- bäude. 1908/09 entstand in direkter Nachbarschaft die Mühlburger Schule, die spätere Hardtschule, welche auch eine eigene Turnhalle bekam. Die neue Schu le sollte etwa 1300 Kinder aufnehmen, das Ge- bäude war in Mädchen- und Knabenflügel unter- teilt. In der Zeit von 1935/36 bis 1945/46 hieß die Die Hardtschule, heute Vogesenschule, während des Baus 1908/09. Die Hardtschule, heute Vogesenschule, kurz nach ihrer Fertigstellung 1909. Gruppenbild einer Klasse der Evangelischen Kinderschule in der Geibeistraße. Die Schule wurde 1867 gegründet und war vor dem Bau des evange/isch~n Gemeindehauses 7907 im früheren Die/en- und Spritzenhäuschen untergebracht, Foto 1904. Wasserbrunnen in der Hardtschu /e, Fata 1909. Schule Herbert-Norkus-Schule nach ei nem Hitler- jungen, der bei Straßenkämpfen ums Leben gekom- men war. Als nach einem Bombenangriff am 9. Au- gust wegen Blindgängern ein ige Gebäude in Dax- landen zeitwei lig geräumt werden mußten, wurden die Bewohner in der Herbert-Norkus-Schu le unter- gebracht. Bei einem britischen Fliegerangriff am 3. September 1942 brannte die Schule völlig aus, der Unterricht blieb lange Zeit beeinträchtigt. Nach dem Wiederaufbau reichte der Platz in der Schule bald nicht mehr aus, und es kam 1952/53 Brunnen auf dem Schulhof der Draisschu/e. die Draisschule dazu. Di e Stadt hatte das Grund- stück bereits am 13. Oktober 1928 von Hans Frei- herrn von Seideneck erworben, da man schon zu diesem Zeitpunkt damit rechnete, daß über kurz oder lang ein weiteres Schulgebäude erforderlich werde. Die Hardtschu le mußte zu Beginn der neun- ziger Jahre der Erweiterung der Südtangente wei- chen, wurde aber nicht abgerissen, sondern nur teilweise abgetragen und versetzt wieder aufge- baut. Heute sind in dem Gebäude die Kimmel- mannschule und die Vogesenschule untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Herbert-Norkus-Schule stork beschädigt. Blick auf die Herbert-Norkus-Schule nach der Zerstörung. Blick auf d· le neue Draisschule. Luftbild der Draisschule kurz nach der Erbauung 1952/53. Die rristanstraße ist nach kaum bebaut. Die Seldeneck'sche Brauerei im Johr der Eingemeindung von Mühlburg, Lithographie von CH. Kiefer 1886. THOMAS MEYER Ä s die Mühlburger Brauerei im Jahre 1920 von der Sinner AG in Grünwinkel übernom- men wurde, bedeutete dies das Ende eines 150 Jahre alten Betriebes, der vor dem Ersten Welt- krieg zum Kreis der Karlsruher Großbrauereien ge- hörte. Sitz des Unternehmens, von dem wichtige Gebäude noch erha lten sind, war das ehemalige Seldeneck'sche Freigut an der Hardtstraße, das in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Prinz Wilhelm Ludwig von Baden, einem Bruder des Großherzogs Karl Friedrich, durch den Kauf zahlreicher Grund- stücke gegründet wurde. Im Jahre 1770 errichtete er dort eine Biersiederei, die zunächst für die eige- nen Bediensteten braute, schon bald aber auch die Mühlburger Kundschaft der um diese Zeit aufgege- benen Brauerei des Kammergutes Gottesau über- nommen haben dürfte. Während die Selden- eck'sche Brauerei die Zeit der· Koalitionskriege durch die geschickte Führung der Witwe Wilhelm Ludwigs gut überstand, kam der Betrieb an der Wende zum 19. Jahrhundert vorübergehend zum Erliegen. In den folgenden Jahrzehnten nahm die Brauerei jedoch einen stetigen Aufschwung, der sich in einer umfangreichen Bautätigkeit nieder- sch lug. Die Lithographie von C. H. Kiefer aus dem Jahre 1886 zeigt deutlich die schloßartige Anlage, deren Vorderfront von der Fabrikantenvilla domi- Die Brauerei Se Iden eck niert wird, während die eigentlichen Produktions- gebäude im Hintergrund bleiben. Als bedeutende Schritte auf dem Weg vom handwerklichen zum in- dustriellen Brauen ist die Aufstellung der ersten Dampfmaschine in einer badischen Brauerei 1864 und die Installation von Eis- und Kühlmaschinen des Systems Linde 1890 zu nennen. In dieser Zeit wurden die meisten der zahlreichen Neubauten im Stil des Historismus errichtet, die auch heute noch das Erscheinungsbild des ehemaligen Brauereikom- plexes prägen. Im Jahre 1900 wurde die Freiherr von Seldeneck 'sche Brauerei in die Mühlburger Brauerei AG umgewandelt, die mit 72 Beschäftig- ten 1912 an der fünften Stelle der Karlsruher Brauereien stand. Absatzverluste, Rohstoffmangel Werbekarte der Brauerei aus dem Jahr 1904. Postkarte mit dem Seldeneck'schen Schlößchen um 1900. Briefkopf der Brauerei Seideneck aus dem Jahr 1898. Rückansicht des Seldeneck'schen Schlößchens, Fata 1965. und die wirtschaftliche Krise nach dem Ende des Ersten Weltkrieges führten dazu, daß das Unter- nehmen 1920 von der Sinner AG übernommen und der Betrieb eingestellt wurde. Die Gebäude wurden fortan für verschiedene Zwecke genutzt. Da das Seldeneck'sche Sch lößchen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts im Jahre 1965 trotz seines an- geblich guten Zustands abgerissen wurde, sind heute nur noch Gebäude aus der Zeit zwischen 1863 und 1909 erha lten, von denen insbesondere die beiden Sudhäuser und der alte Eiskeller einen Eindruck vom Aussehen der Anlage um die Jahr- hundertwende vermitteln. Seit 1985 steht das Hauptgebäude der Seldeneck'schen Brauerei unter Denkmalschutz. Quellen: Rainer Beck, Winfried Flamman, Die Seldeneck'sche Brauerei in Mühlburg, in: Industriearchitektur in Karlsruhe. Beiträge zur Industrie- und Baugeschichte in der ehema ligen Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrie- ges, Karlsruhe 1987, S. 32-50 (= Veröffentlichungen des Karls- ruher Stadtarchivs Bd. 6) Barbara Guttmann, Hopfen und Malz. Karlsruher Braukunst seit 1715, Kapitel 2, Brauerei Seideneck, Karlsruhe 1998. Albrecht Thoma, Geschichte von Mühlburg, Karlsruhe 1903. Ehemaliger Bier- und Eiskeller, Nordfossade, Westteil, Foto 1986. Blick in den Gewölbekeller der Seldeneck'schen Brauerei, Foto 22. Juni 1995. Das alte Sudhaus I, Ostfassade zum Haf. Arbeiter der Firma Seneco. THOMAS MEYER Die Eisengießerei Seneca ging ursprünglich aus der 1856 gegründeten "Galvanop lasti-schen Anstalt G. L. von Kress & Co." hervor, die ihren Sitz im sogenannten Promenadenhaus vor der Stadt an der Kriegsstraße hatte. Da der erhoffte unternehmerische Erfolg ausblieb, wurde der Be- trieb bereits im Jahre 1859 an den Kaufmann Au- gust Nerlinger und den damals erst 22jährigen In- genieur Ferdinand Seneca verkauft. Diese wandel- ten den Betrieb in eine Eisengießerei um, da die aufstrebende Technik und Industrie einem eisen- verarbeitenden Unternehmen gute Entwicklungs- möglichkeiten versprachen. N1lchdem Nerlinger ausgeschieden war, wurde die Firma 1864 in "Eisen- und Metaligießerei F. Seneca" umbenannt. Zu den Erzeugnissen jener Zeit gehörten Kleingußprodukte wie Maschinenkleinteile, Grabkreuze oder Hänge- gewichte für die Schwarzwälder Uhrenindustrie ebenso wie Zier- und Bauguß, Nähmaschinenge- ste lle, gußeiserne Kandelaber, Zierbrunnen und Ge- länder. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ermöglichte die Errich- tung einer Werkstätte für Eisenbau die Beteiligung an größeren öffent li chen Projekten. Außerdem belieferte man die Badische Staatsbahn mit kleineren Brücken und Bahnsteigüberdachungen. Die Eisengießerei F. Seneca Auch die Fertigung von Kanalisations- und Han- deisguß wurde aufgenommen. Bereits in dieser Zeit wurde das Gelände an der Kriegsstraße zu klein, da die rasche Erweiterung der Stadt und die umliegende Bebauung keine Vergrö- ßerung eines derartigen Betriebes mehr zuließen. Entsprechend errichtete man 1886 bis 1888 weit außerha lb der Stadt, nahe des damaligen Bahnhofs Mühlburg an der heutigen Kärcherstraße 6/7, eine moderne Fabrik mit Gleisanschluß an die Maxau- bahn und weitete die Produktion aus. Einen Höhe- punkt ste llte die 1890/91 in mehreren Abschnitten erbaute Hirschbrücke in der Südweststadt dar, de- ren Konstruktionsgewicht 352 Tonnen betrug. 1908 starb Ferdinand Seneca im Alter von 71 Jahren, worauf sein ältester Sohn Ferdinand die Lei- tung übernahm. Dieser starb jedoch bereits 1915, weshalb sich die Familie auch angesichts der Krise nach dem Ersten Weltkrieg 1919 entsch loß, das Un- ternehmen zu verkaufen. Der nun folgende ständi- ge Wechsel in den Gesellschafterver- hältnissen führte zu einer Stagnation des Betriebes und einer immer schwie- Ferdinand Seneca (1837-1908). Seneca gehörte zu den Hanoratioren der Stadt, er war u. a. Mit- glied der Handelskammer und des Bürgeraus- schusses. o Büro- und Pförtnerhaus um 1895. rigeren finanziellen Lage, da auch die inzwischen veralteten technischen Anlagen die Konkurrenzfä- higkeit einschränkten. Anfang der 20er Jahre wurde der Dampfantrieb durch elektrische Antriebe ersetzt, der Eisenbau aufgegeben und die Produktion um Bremsklötze und Roststäbe für die Reichsbahn erweitert. Den- noch bewirkte erst die Errichtung einer Maschinen- bauabteilung im Jahre 1932 allmählich eine Stabi- lisierung der Verhältnisse, da nun die Spezia lisie- rung auf Fleischereimaschinen der Marke "SEMA" (Seneca Maschinenbau) Schwankungen im Bereich des Kundengusses ausgleichen konnte. 1936 über- nahm der betriebstechnische Leiter Franz Meese als geschäftsführender Gesellschafter die Führung des nun in eine Kommanditgesellschaft umgewandel - ten Unternehmens. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk stark be- schädigt und büßte durch Demontage die Maschi- nenbauabtei lung ein, konnte aber durch die Kon- Blick in die Gußputzerei um 1910. junktur der Aufbaujahre in der Nachkriegszeit er- neut expandieren und beschäftigte 1956, im Jahr des 100jährigen Bestehens 280 Mitarbeiter. Da nun abermals das Werksgelände von Wohngebieten umschlossen war, häuften sich seit Mitte der 50er Jahre Klagen wegen der unvermeidlichen Emissio- nen des Betriebes, die eine Verlegung notwendig erscheinen ließen. Aus Altersgründen kam dies jedoch für die damaligen Besitzer nicht mehr in Frage, weshalb der Gießereibetrieb 1967 eingestellt werden mußte. Der Maschinenbau wurde mit stark reduzierter Belegschaft noch bis zur Einstellung des Betriebes im Jahre 1975 fortgeführt. Danach wurde das Gelände an der Kärcherstraße verkauft, die Fabrikationsgebäude wichen moderner Wohnbe- bauung. Quelle: Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Eisengi eßerei F. Se- neca, Karl sruh e 1956. Blick auf die Firma Seneca in den 1960er Jahren. Arbeiter der Firma Seneca. Dieser Nutz- brunnen an der Ecke Amalien- und Hirschstraße wurde van der Firma Seneca angefertigt. Im Stadtgebiet standen über 50 weitere Brunnen dieses Typs. Fata um 1875. Luftbild des Rheinhafens vom 10. Mai 1926. ERNST ono BRÄUNCHE Ä s der Karlsruher Rheinhafen, der heute zum Stadtteil Mühlburg gehört, am 1. Mai 1901 in Betrieb ging, entstand er nicht auf Mühlburger, sondern auf Bulacher und Daxlander Gemarkung. Die feierliche Einweihung fand im fol- genden Jahr 1902 statt und zwar anläßlich des 50jährigen Regierungsjubiläums Großherzog Fried- richs I. Karlsruhe hatte auf einem langen Weg zum Rhein sein Ziel erreicht. Bereits im 18. Jahrhundert hatte man erste Überlegungen angestellt, wie man Karlsruhe mit einem Rheinhafen an die Schiffahrt ansch ließen könne. Doch erst im Zuge der beginnenden Indu- strialisierung, als das expandierende Mannheim, das seit 1828 einen Rheinhafen hatte, zum Vorbild wurde, fand man eine erste Lösung in dem kleinen Hafen des Dörfchen Schröck. Der 1833 an läßlich der Hafeneröffnung zu Ehren des regierenden Großherzogs in Leopoldshafen umbenannte Ort war aber nur unzureichend ausgestattet, die Waren mußten auch noch nach der Einführung des Eisen- bahnverkehrs mit Pferdefuhrwerken transportiert werden. 1862 versprach die Ausbaggerung des kleinen Hafens Maxau end lich Abhilfe, der immerhin schon mit einer Bahnlinie, der über Mühlburg verlaufen- den Maxaubahn, direkt mit Karlsruhe verbunden Der Rheinhafen war. Trotz unzureichender Infrastruktur stieg der Güterumschlag so rasch an, daß der Hafen 1899 mit über 200.000 Tonnen an seiner Kapazitäts- grenze ange langt war. Zu diesem Zeitpunkt waren die Würfel al lerdings schon gefallen. 1896 hatten die Stadt und der badische Staat beschlossen, "ei- nen mit der Eisenbahn und der Wasserstraße des Rheins in unmittelbarer Verbindung stehenden, der Großschiffahrt dienenden Hafen in der Niederung westlich von Mühlburg" zu bauen. Nach nur zwei- einha lbjähr iger Bauzeit unter der Leitung des Inge- nieurs Max Honsell, von dem auch die Idee stamm- te, wurde der Hafen am 1. Mai 1901 eröffnet. Im Rheinhafen entstanden schon im zeitlichen Umfeld der Hafeneröffnung einige der heute noch charakteristischen Bauten: die Werfthallen, das Getreidelagerhaus und das Wohnhaus des Hafen- vorstands prägen das Erscheinungsbild des Rhein - hafens. Sie gehören zu den herausragenden Bei- spie len Karlsruher Industriearchitektur. Ausgelegt war der Hafen auf zunächst 300.000 Tonnen jährlich, die bereits im dritten Betriebsjahr erreicht waren, 1913 war mit knapp 1,5 Millionen Tonnen die vorläufige Höchstmarke erreicht. Di e Zahl der angekommenen Schiffe verzehnfachte sich innerhalb von 10 Jahren nahezu, so daß Erwei- terungen bald erforderlich waren. 1916, mitten im Am 27. Mai 1902 eröffnete das Graßherzogspaar feierlich den Karlsruher Rheinhafen. Der Rheinhafen, der heute zum Stadtteil Mühlburg gehört, wurde auf Bulacher und Daxlander Gemarkung errichtet. Ersten Weltkrieg ging ein weiteres Becken, das Nordbecken, in Betrieb. Der Umschlag erreichte im Ersten Weltkrieg all erd ings nicht mehr den Vor- kriegshöchststand und sank nach der Ka- pitulation rapide ab. Im Jahr 1922 er- holte sich der Umsatz zwar wieder, um 1923 dann aber wegen der Ruhrkrise und der Besetzung des Karlsruher Rheinhafens durch französische Trup- pen erneut stark zurückzugehen. Am 3. März 1923 besetzten französische Truppen für rund 18 Monate den Hafen, der damit zu einem Politikum zwischen Frankreich und Deutschland wurde. Durch zahlreiche restrikti- ve Verordnungen ging der Umsatz wiederum deut- lich zurück. Erst 1924 setzte ein erneuter Aufschwung ei n, der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges abrupt unterbro- chen wurde. Selbst in den Weltwirt- schaftskrisenjahren 1929 bis 1932 blieb der Aufwärtstrend erha lten, was Das Wohnhaus des Hafenamtsvorstands wurde 1899-1901 gebaut. Die Werfthal/e I war 1901 fertiggestellt. nicht zuletzt an der 1930 abgeschlossenen Rheinregulierung der Strecke Mannheim-Sondern- heim lag. 1928 war Karlsruhe nach Duisburg, Mannheim, Ludwigshafen und Köln der fünftgröß- te deutsche Rheinhafen. Die Expansion war in er- ster Linie zu Lasten des Mannheimer Rheinhafens erfolgt, der 1904 noch fast drei Viertel des Schiff- verkehrs auf dem Oberrhein abwickelte. Der im Vergleich mit der Gesamtentwicklung des Rheinschiffahrtsverkehrs relativ stabile Um- schlag im Karlsruher Rheinhafen nahm dafür in den Jahren 1933 bis 1936 nur unwesentlich zu, während der Rheinschiffahrtsverkehr insgesamt wieder stärker anstieg. Die Eröffnung des Hafens in Heilbronn im Jahr 1935 und die Angliederung des Saarlandes, das nun verstärkt den südwestdeut- schen Raum mit Kohle versorgte, dämpfte den Auf- wä rtstrend zusätzl ich. In den 30er Jahren erhielt der Rheinhafen - sieht man einmal von dem Ölhafen ab - auch seine heu- tige Größe, 1934 konnte das Süd becken eingeweiht und die Verbreiterung des Stichkanals zum Rhein abgeschlossen werden, 1935 folgte die Erweiterung des Öl beckens. Obwohl das Rheinhafengebiet im Das Getreidelagerhaus stand 1903 zur Verfügung. Zweiten Weltkrieg immer wieder das Angriffsziel al liierter Bombenangriffe war und auch erhebliche Schäden davontrug, wurde bereits 1948 beim Güterumschlag wieder die Millionengrenze er- reicht. Zehn Jahre später waren die Vorkriegser- gebnisse mit mehr als drei Millionen Tonnen übertroffen. 1990 wurde gar ein neuer Rekord mit nahezu 12 Millionen Tonnen aufgestellt. Heute ge- hört der Rheinhafen trotz eines durch die Zusam- menlegung der beiden großen Raffinerien Esso und Oberrhei nische Mi nera lölwerke zu r Mi nera löl raffi - nerie Oberrhein (Miro) verursachten rückläufigen Umschlags nach wie vor zu den größten europäi - schen Binnenhäfen. Blick in den Hafen 1936. Im Hintergrund sind die Werfthalle I und das Getreidelagerhaus zu erkennen. Ecke Kaiserallee/Yarckstraße, "eafe Müller': Die Straße führte zur Militärschwimmschule und hieß deshalb Schwimmschul- straße. Heute befindet sich an dieser Stelle eine "Wien er- wald-Gaststätte': Rheinstraße mit der Gaststätte "Zum Rheinkanal': Mühlburg war bekannt für seine Lakale und schon vor der Eingemein- dung ein beliebtes Ausflugziel der benachbarten Residenz- städter. Um 1900. Noch bis in unser Jahrhundert verkehrten Pferdefuhrwerke auf der Rheinstraße. ULR IKE DEISTUNG M it den folgenden Bi ldern so ll ein kleiner Spaziergang durch das alte Müh lburg unternommen werden - ein Spaziergang durch die historischen Straßen hin zu historischen Das alte Mühlburg - Häuser und Straßen Gebäuden. Die Fotografien und Abbildungen wur- den dem Karlsruher Stadtarch iv zu einem großen Tei l von der Müh lburger Bevölkerung zur Verfü- gung gestel lt. Blick in die Rheinstraße. Die Mühle im Hintergrund wurde 1942 abgebrochen. Vermutlich das älteste Luftbild von Mühlburg vor dem Ersten Weltkrieg mit Blick auf die Rheinstraße und die St.-Peter-und Paul-Kirche. Die Gaststätte "Z R . Daneben ha um heInkanal" wurde bi Bild von tte Karl Scheuerpflug ein K I s . 1943 betrieben. 1916. 0 anwlwarengeschäft. So kennen sicher einige Mühlburger noch die Rheinstraße mit der Goststätte "Drei Linden", die im Krieg zerstärt wurde. Blick in die Rheinstraße. Foto um 1935. In den 20er und 30er Jahren gab es auch eine Autoreparaturwerkstatt in der Rh eins traße. Hermann Witze- mann hatte in der Rheinstraße 34a eine Fahrradhand- lung. Hier ist Frau Witzemann mit Enkelkind gerade auf der Treppe vor der Ladentür zu sehen. Das Gebäude nach der Bombardierung des Nebengebäudes im Zweiten Weltkrieg. 1958 wurde das Haus abgerissen. Bis 1921 befand sich die hier abgebildete Bäckerei und Konditorei "Karl Reinmuth" in der Rheinstraße 53, später die Bäckerei van Eugen Häberle. Blick in die Backstube der Bäckerei Reinmuth. Hier durfte der Meister auch It. Urkunde von 1900 Lehrlinge "anleiten': In der Nuitsstraße 2 betrieb Friedrich Kohler ein Baumaterialiengeschäft. Hardtstraße/Ecke Rheinstraße. Fuhr- werke beherrsch- ten um die Jahr- hundertewende nach das Straßenbild. Ein Blick in die Hardtstraße. als noch 1 PS genügte. Auf dieser Post- karte aus dem Jahr 1902 ist das Gasthaus "Zum Lamm" in der Hardtstraße abgebildet, das bis in die SOer Jahre existierte. Dieses Haus in der Hardtstraße wurde bereits Mitte der 30er Jahre abgerissen. ~ l- und cliankll"illscliafl zum goldenen J .;Jmm /JO II. F. JUilJlllw1'le. QJ)rnij lll15 211ü[11bllrg Hardtstrde GruB aus Karlsruhe-Mühlburg ~ Evang. Kirche Blick in die Hardtstraße bis zur Hardtschule und in die andere Richtung zur Evangelischen Kirche auf dem Lindenplatz. Im Hof des Fahrradgeschäfts Hottner bereiten die beiden Töchter das familien- eigene Automobil für ein Blumenkorso vor. Foto vor 1930. Vor dem Fahrradhaus von Xaver Hottner in der Hardtstraße Nr. 27 stand die erste Mühlburger Tankstelle. Hier läßt der Michelin-Mann grüßen. Die Firma Michelin baute 1930 auf Mühl- burger Gemar- kung im Gewann Oberfeld eine deutsche Zweig- niederlassung. Das Gasthaus "Goldener Hirsch" in der Hardtstraße 34. Außenansich t und Blick in den Gastraum. An der Mo/tkestraße zwischen der heutigen Stösserstraße und der Hardtstraße am nördlichen Gemarkungsrand von Müh/burg wurde das erste Haus mit der Nr. 137 von dem Blechnermeister Batschauer errichtet. Spöter war dart eine Böckerei. In der Lamevstraße standen die ältesten Häuser Mühlburgs, teilweise auf den Grundmauern des alten Wasserschlosses, das 1689 zerstärt wurde. Seit 7908 gab es den "Galdenen Anker" in der Lameystraße. Heute stehen in der Nachbarschaft des "Galdenen Anker" zahlreiche Wahnhäuser. Ansicht des Gasthauses "Zum Adler" in der Lameystraße. In der Mühlstraße 1 hatte das Zigarren- haus Eder ein Geschäft. Davor nahm eine Klasse der Hardtschule Aufstellung. Foto 1926. Auf dieser Postkarte aus der Zeit um 1900 sind beliebte Mühlburger Mative am Lindenplatz wiedergegeben: das Seldenecksche Schlößchen, das Kriegerdenkmal und die evangelische Karl- Friedrich-Gedächtniskirche. Fliederplatz, Ecke Glümer-/Geibeistraße um 1900. links: Das Haus Lindenplatz Nr. 10 mit seinen Bewohnern. Fliederplatz und Linden- platz um 1900. Marktstraße um 1900, Alt-Mühlburger Wohnhaus mit seinen Bewohnern. GD In der Murktstraße. Fa tu um 1900. Alt-Mühlburger Hinterhöfe Wohnhaus in der Sternstroße. Es gehörte zu dem öltesten Bauern- gehöft Mühl- burgs und mußte 1969 dem Bou der Carl-Benz- Halle weichen. Die im Volksmund so genannte "Villa Dörrfuß ", Sedonstraße 9, steht heute nicht mehr Auch auf diesem Bild um 1907 mit einem Haus in der Sternstraße wird deutlich, daß in Mühlburg zu dieser Zeit nach Stallungen und Hinterhöfe üblich waren. Um 1960 am Müh lburger Bahnhof Das von Maurermeister Pfeifer erbaute Haus im Uferweg um 1930. - -- So wie hier im Uferweg soh es vie lerorts in Mühlburg nach dem Krieg aus. GD Heuernte in Mühlburg. An der Alb. Im Hintergrund sieht man die Militärschwimm- schule beim Kühlen Krug, die 1944 zerstärt wurde. Die Mühlburger Bleiche an der Alb. Blick auf Mühlburg aus dem Flugzeug am 1. August 1930, im Vordergrund die Hardtschule und der Entenfang. rechts: Blick auf Mühlburg 1997, im Vardergrund Vogesenbrücke und Entenfang. Fotodoku mentation KURT ERNST Mühlburg gestern und heute Die folgenden Bilder sind eine kleine Auswahl Stadtteilbild, die vor al lem durch den Zweiten aus der in den Mühlburger Banken im Jubi- Weltkrieg hervorgerufen wuden. Sie zeigen aber läumsjahr zeitweise geze igten Fotodoku- auch Vertrautes, das den Krieg unbeschadet über- mentation. Sie belegen die Veränderungen im standen hat oder wiederaufgebaut wurde. Mühlburg nach dem Zweiten Weltkrieg, Blick von dem Hochhaus om Entenfong auf die Ecke RheinstraßejEntenfong. Blick auf die Ecke Rheinstraße/Entenfang April 7998. Das al te Mühlburger Rathaus wurde zeitweise als Polizeirevier genutzt. Foto 1959. Seit 1987 befindet sich in dem ehemaligen Rathaus das Feuerwehrgerätehaus. Blick vom Bohnübergang Hardtstraße auf den Mühlburger Bahnhof vor 1914. Heute wird der alte Bahnhof ols Kinder- und Jugendtreff genutzt. Blick auf den alten Bahnhof vom Fliederplatz aus, Fata vor 1914. Kinder- und Jugendtreff Mühlburg, Foto Oktober 1997. Die Firma K. H. Wimpfheimer, Malz- und Kaffeefabrik wenige Jahre var dem Abriß, Fato 7976. Heute stehen on der Stelle der Molzfobrik moderne Wohnhäuser. Blick auf die Maschinenfabrik Seneca, die van 1886/88 bis 1975 auf dem Seldeneck'schen Feld nahe beim Mühlburger Bahnhof produzierte. Heute befinden sich am Platz der Eisengießerei Seneca Wohnhäuser. Das erste Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges 1870/71 vor der Karl- Friedrich-Gedächtniskirche wurde bereits kurz nach Kriegs- ende errichtet. rechts davan eine Festdekoration mit temporärem Denkmal, Fato vor 1886. Heute steht auf dem Platz vor der Karl-Friedrich- Gedächtnis-Kirche das 1886/87 errichtete neue Kriegerdenkmal. Foto 1998. Blick über den Lindenplatz auf das Gasthaus "Zum Stern ': Lindenplatz mit Blick auf den "Sternen': Foto April 1998 Bis 1942 stand am Lameyplatz die alte Mühle, Foto kurz vor dem Abbruch. Heute steht om Lomeyplatz ein Hochhaus, Fato 1998. Ursprüngliche Bebauung der Lameystraße, die Häuser wurden in den 60er Jahren abgerissen. o Lamevstraße 1998. Blick auf das alte Gasthaus "Stadt Karlsruhe ': Heute steht dort das Kaufhaus Waolworth, Foto 1998. 50jähriges Stiftungsfest des Casina-Liederkranzes Mühlburg 1887. 75jähriges Stiftungsfest des Casino-Liederkranzes Mühlburg 1912. ERNST OITO BRÄUNCHE M üh lburg verfügte schon zum Zeitpunkt der Vereinigung mit der badischen Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe über etliche Vereine aus unterschiedlichen Bereichen, wie ein Blick in das Adreßbuch von 1888 zeigt: Evangelischer Kirchenchor, Gesangsverein Frohsinn, Casino Liederkranz, Katholischer Kirchenchor, Män- nerverein, Ortsversicherungsverein, Spar- und Vor- schußverein e.V. und Turnverein Mühlburg. Neben den konfessionellen Vereinen gab es also vor allem Gesangvereine und Sportvereine. Der äl- teste dieser Vereine war das Kasino Liederkranz, das 1844 aus dem Zusammenschluß des Gesangvereins Liederkranz und der im Jahr 1834 von einigen Mühlburger Honoratioren gegründeten Casinoge- sellschaft entstanden war. Diese erste Gründung reicht also bis in den Vormärz zurück, als auch an anderen Orten Gesangvereine entstanden. Eine Le- segesellschaft wie in Karlsruhe oder Durlach scheint es in Mühlburg dagegen nicht gegeben zu haben. Zweitältester Verein war der Turnverein, die heu- tige Turnerschaft 1861. Der Verein entstand in einer Zeit, in der sich wieder eine Liberalisierung des öf- fentlichen Lebens ankündigte. Nach der gescheiter- ten Revolution 1848/49 waren alle Sport- und Ge- sangvereine, die revolutionärer Umtriebe verdäch- tig waren, verboten worden. In dieser Zeit wurde Mühlburger Vereinsgeschichte: Ein Uberblick auch der Gesangverein Frohsinn im Jahr 1862 ge- gründet. Die Vereinslandschaft entwickelte sich im Karls- ruher Stadtteil Mühlburg wie in der ganzen Stadt kontinuierlich weiter. Gegen Ende der Weimarer Republik waren vor allem weitere Sportvereine und der Arbeiterbewegung angehörende Vereine ent- standen, wie ein Blick in das Adreßbuch von 1931 beweist: Angelsportverei n ig ung Ka rlsru he-Müh I bu rg e.v. 1921, Arbeitergesangsverein Maschinenbauer "Sängerkranz", Athleten-Club "Einigkeit" Karls- ruhe-Mühlburg, Bayernverein Weißblau Karlsruhe Bürgerverein Karlsruhe-Mühlburg, Cäcilien-Verein St. Peter und Paul, Casino Liederkranz Mühlburg, Evangelisch-kirchlicher Krankenpflegeverein, Evan- gelischer Mädchenbund Mühlburg, Evangelischer Männer- und Jünglingsverein, Evangelischer Kran- kenverein Mühlburg, Evangelischer Jungfrauenver- ein Mühlburg, Evangelischer Kirchenchor Mühl- burg, Frauen-Vinzentius-Verein, Freiwillige Sani - tätskolonne vom Roten Kreuz Mühlburg, Fußba ll- club "Viktoria" Mühlburg, Fußballclub Mühlburg eV, Gemischter Chor Bruderbund Karlsruhe-Mühl - burg, Gesangsverein "Frohsinn" Mühlburg, Ge- sangsverein "Eintracht" Karlsruhe-Mühlburg, Ju- gendbund Mühlburg, Kaninchen- und Geflügel - zuchtverein Karlsruhe-Mühlburg, Karlsruher Fuß- Ausflug des Sängervereins Mühlburg Mai 1897. Sängerverein Mühlburg um 1900. Vereinshaus des Fe Phoenix Mühlburg. Postkarte, um 1910. ballverein e. V., Katholischer Fürsorgeverein - Mäd- chen- und Zufluchtheim, Katholischer Jungmän- nerbund Mühlburg, Katholischer Jugendverein Mühlburg, Katholischer Männerverein Badenia, Kirchlich-positive Vereinigung Ortsgruppe Mühl- burg, Militärverein Mühlburg, Naturfreunde, Orts- verband der deutschen Gewerkvereine H. D. Mühl- burg, Radfahrerverein Sturm, Turngemeinde Mühl- burg 1927 e. V., Turnverein Mühlburg 1861, Volks- chor Karlsruhe West e. V. Mühlburg, Wanderverein Mühlburg eV, Zitherclub Mühlburg. In dieser Liste ist auch der 1895 gegründete Fußballclub Mühlburg eV vertreten, der 1933 in dem VfB Mühlburg aufging, der wiederum 1953 mit dem FC Phoenix zum Karlsruher Sportclub, dem KSC, fusionieren sollte. Dieser Vereinsvielfalt wurde durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten in vielen Fällen ein gewaltsames Ende gesetzt. Zu den ersten Zielen der nationalsozialistischen Gleichschaltung gehörten neben den Arbeiter- sportvereinen und den Naturfreundevereinen Karlsruhe und Mühlburg die Arbeitersängerbünde, die aufgelöst und deren Vermögen beschlagnahmt wurde. In Karlsruhe waren von den 1932 bestehen- den insgesamt 74 Gesang- und Kirchenchorver- einen einschließlich des Deutschen Arbeitersänger- bundes Gau Baden, der seine Geschäftsstelle in der Weltzienstraße hatte, 19 Vereine betroffen. Ein Blick ins Adreßbuch von 1934/35 belegt, daß auch Mühlburg in besonderem Maße betroffen war, da viele Vereinsnamen fehlen. Die verbliebenen waren im Sinne der NS-Ideolo- 9 ie 9 lei chgescha Itet wo rden: Angelsportverei n i- gung Mühlburg, Bürgerverein Karlsruhe-Mühlburg, Cäcilienverein St. Peter und Paul, Casino Lieder- kranz, Evangelischer Krankenverein, Evangelischer Kirchenchor, Gesangsverein "Frohsinn", Gesangs- verein "Eintracht", Hausgehilfinnenverein Mühl- burg, Katholischer Jungmännerverein Mühlburg, Kathol ischer Mä nnervere i n Baden ia, Mi I itä rverei n Mühlburg, Radfahrerverein Sturm, Sanitätskolonne Mühlburg, Turngemeinde Mühlburg, Turnverein Mühlburg, Verein für evangel ische Gemeindepfle- ge, Zither-Club Mühlburg. Das Vereinssterben war damit noch nicht zu Ende. 1943/44 werden gerade einmal noch die fol- genden 12 Vereine genannt: Cäcilienverein St. Pe- ter und Paul, Casino Liederkranz, Evangelischer Kir- chenchor, Gesangsverein "Frohsinn", Kleinkaliber- Schützenverein "St. Hubertus", Kriegerkamerad- schaft Mühlburg, Männer-Vinzentius-Verein, Peter und Paul-Konferenz, Radfahrerverein Sturm, Schachklub Mühlburg, VfB Mühlheim, Zither-Club Mühlburg, Turnerschaft Mühlburg. In der Nachkriegszeit wurden nach und nach ei- nige der aufgelösten Vereine wiedergegründet, an- dere entstanden neu, so daß die im letzten Kapitel dieses Buches dokumentierte heutige Vereinsviel- falt wieder erreicht werden konnte. Die folgenden Bilder können diese Vielfalt nicht in ihrer vollen Breite dokumentieren, da nur für ei- nige Vereine historische Aufnahmen vorhanden sind. 58jähriges Stiftungsfest des 1V Mühlburg im Jahr 1919. Sieger des 1V Mühlburg beim Gauturnfest in Durlach am 25. Juli 1920. A ., Gesangsverein Frohsinn im Jahr 1896. Ausflug des Gesangsvereins Frohsinn nach Mau/bronn im Jahr 1928. Athletenclub Einigkeit Mühlburg am 7. Mai 1922. Turnfest 1930. Turnfest 1930. Umzug durch die Rheinstraße. Turnfest 1930. Im Hintergrund die Malzfabrik Wimpfheimer. Die süddeutsche Meistermannschaft des FC Mühlburg im Jahr 1911. Mannschaftsfoto noch dem Spiel des FC Mühlburg gegen TSV 1860 München im Jahr 1919. Mannschaft des FC Mühlburg im Jahr 1926. Mannschaft des FC Mühlburg im Jahr 1929. .I\L"fN~I\Usq.j~E b[L VEiss ~ ~i\~i Lif:H-V[~fiH KI\KLSf\UHE:-f'\ÜHLßU~~ t\ f\ i 1903. Cöcilienverein Mai 1903. Der Zitherclub Mühlburg um 1900. Ausflug des Männervereins Badenia, 1910 links: Eine Festabordnung des Turnvereins Mühlburg, heute Turnerschaft. Theateraufführung mit Mitgliedern des Kirchenchars St. Peter und Paul "Versprechen hinter dem Herd", um 1900. .. ~t,"uttn . u:JHiblburgtr I tUtrtutbr. "on hm Ilh.~'oro(\t "'S.~.'o, ~.j SlS •• r.IUs' {>ilr, in Wot~ tUtl> tfil~r, )trontln. ~ti .erQnQ.f~afl1, flttt ~IIiSt !8ir9tT~~f~r i~, ~t ~~ in ,iengtr Wtmthl'tot QUf. b-n !titlt \'rr !8u'gtrr~ft tin $nrin QtbUtd I tDd~r ff~ Nt 3ldtuJtg N' 1:0111 ijcutr '&t~ro~ttn iji9tnt~umt UMI> &:bfnf aUf ~uf· g.b. ~.Ul. l>itf'l' tltuill ~Qt 'rtn ~Qmtn: mlO~I&lIrger 8'cutr- "'l' •• s •• omlll'., .... ~~ r't&~ foIS ..... e.~ .. 9 .. cel •• tuttn) gcse&trL, tDel~t tin ie~f' IDlit9lit~ tlllc6 $ftäfhn GUr- rod/I jll ,,~.It'" ~~ ",~~i~I.,. §. I. tlie ~tUtt"'t9r btptlt auf 4 ~&I9tUunBell, iUtb: .",~n: I~ Tli. e~ri~ •• m.nnr~.rt. i TlI, lIr&.il.m.nn~'fI. 3 !Di, Md ... S ...... f~.fI. 4 !Di. !lI3.~ .... nfdJ.fI. §. i. 1)ie o$'ti~tttlnQllllf~Qft leitd un'tl &d>!tllt bit e~ri~. .n" " ... n e<Vlö.~. u.'o &.rorSI .... ßul"sen .... nÖI\is.. !lI3.~"."r.I\.. ei, I><p.\1 "'\" ... 15 ~ 10 11 ". rü9Tun unb (h~ti9Un, 1)um~nn \lab euttuaha.. S ,,,. !I. 'Im e.it, ~'il 'on "p. .ri ..... rip ....... nömli4 epri\\tltlnl1nn f~Qft. 'tlltit'lllilnnf4Ilfl uno Shllung'" m.n'f~'~' • "Pi~ld, fog(,," I.b. %''',,'''* 111 "fo$~",n, ~i i{;o.JVUlQnltfdJllft ~esiM ~. O~lIt bOl'~t1'9t~t:nbt $nfg:ml\'" ta,n9 11lr ~Nn'c!lätt., \B1l am ~rf~tilltn btf_lnbnt Ip, tat i1tlln~fb U ®htUMIt ftint ilttfE9ulMguns \ll'ün e b,' {thnm Obmalu, 'fLI ub Ing,n. S. JO- el 1'11: f t Il nn~ in ~t\' WtllrfiOt~r trin' luhiflla, o.u§n :.-"' ..... 'C<tr ~hrllHif UII~ tott WUjr~lItpupg:. ~ut !8t1'\l'ti.ß rr~ .... -" .... I~t1rtn ro",o~r 't'tr ~Quph1Jqllnl Illf au~ ~it .obm,lnnn füt bit i~ntl. Ilnt('rgtbrntll. ':Dir Ithl ;.f~'ieGtln!l fllnll nur 1111<$9'- f~r!,)~tn ItItrbtn, 1\1(1111 ~"'ti 'DrHtt~eltt 't-rl' rotttsl1i'cn ~t 6t. flilfiepen, QU~ i~ t' rem ~u4Sef,~forrtntlt lIi~t mf~r se~alttt, 'l'ie "u,~ei4IluJl9 '(Itl' Seun"',.r 3u h'Ag,n. §. Jt. t6tr bei 't'm UebuPSCIt t''Dt1- ki Qu",,~tlbrl&l ..!8rllnbt o.nt srnügtnbt ntf~tl'i9111l9 \lu.hl(i~t, OHr ~ct, fOll:jtclI 1.l1t. lIungd'Q.Iil'rlg belrQllt, Nn triift 't'it elrllfe l:tt $tliMiftf. !Dit't'tf~olt ~dt ofltr 'c-il~ untnlr~ull:'lstt "ll.bfdben o'rn' 'N~ otronung,.,i'nigt $dtLlSfn ,intl$ mitSti~~tG, ot'tr trlaubt et ~~ riut oritnt m.Hbuft~(iWhit glgtll 'ttie tll)ratft,ttlt, fl) fann feine ~u"i~HcÖllng nfl1l1nt w"r'o(II, §. 12. ~r( 'tCII lhbulIgtll f~\nlo~t, 01. ~ci '6rollbfoU~n trl1gt 't'it !RQrtnfd:oft 'oie '!Iitll~flthung, btpe~ftlt- au. tintr Stau .. frintnt. 30dt, 9fti~tll oftn, tlntm ~"llrA unb 'Ol~ 8'· ""i"I(tI (»Drld unb rinn; rntf~r~tn'ttll O\)fot'otdUng. '!liefe .!t(ri'tlung fd<affl ~~ ein ich. 'Wg1ieb auf cistne !Rt~nuns fdb,l an, nur 'otn ürtft !IIit haI th1.lil nol918tl1 etil o'cer ~ei" unb ~eit n9&U er Oll' ~er tlmin"llfft. §. 13 . .!lebtf !lHt9rit~ nhl~t ~~ Aur !8fJll~ttlnt:l rint. lnonill. li~tn 'lkitrllg' bell f e~. Str t u ~ t l' n 'Ocr(iln'o1i4 I .,tfl\lt in rl~~19~:rb~~~~~~ ~~r" ~~b j:~t ~:!~ti!~:9 t~:tl!i\l;:t~~4:!: j_trl, ""(~,, ... '0 .. (jj.r.Urdj.~ S ... dj!t .. i~. ~,,~:~~" 'l!bl1!.f"i.it r~'n el.a.",,,, .. , ~" 1I1!~It, e~ri~"" §. 3. 'l;!ic "r&til.tlIIQ;nl\ f~llft {\cf~\r9t 'Cit truflltUung btr bwtrlriletu, 10 \l)Jt ra. lIöl~i.s IUtr"t'eIl"t'C ~illrrigtlt unt> ~&s br~en \)on Ansrgrilftltfn ob" hbro_ten ~4ufi~tfittn. §. 4 • Tli. M~llun~I".unr~.~1 i.1 ~i, uflt_", <I. bt. 'or(\~kn ~tnr~fnttb(n unb %1l9rt1Jlft auf 'ctl\ breuntut-trt ~'brr~ .• an~optn'DtI1 QJtbl1\1r.tn ~(fIlUG 311 Irll:sell , bitftlbt- Oll ~~rh. ~t\l)ll~rIUl8'Qrle au bu&til1gtll un'O 'Oft !ID1l~utllnnr.~aft AU\' ~~aum~ti9un9 a" übergfOtll, ' §. Ö. 1)tr ~Qu~tutl'lnn, fo U)ie feilt 6teO\!ntrtttr ItIn'o n !.Ion rJou.llfi"m !Hitg1it't'trlt> gnt,lJ~U, Nsrgtn 11.111911 lebt lflbl9ti, lURg i'rm OOIttIlIUI unb btlftll !!teU'nftntn für ~~ arfrin~ I8ti ttl! WQ'ltn mUfftn 116cr \l)tni~pen. Awtl 'Drillt9dle M 6ttnlftnbtn 1ltitglit~rr IlIIU'tfcn'o ftm. S. 6. 'Dtt t)llupl*altll, ober "'tffen eteUbtrtrtftr, fiH;l'Itid rtu Ueba:~:r :::elll°lt:I~!t~t~~It'otn $8fllllbt orblnl « im $mflle; nlit Nm ~iir9mllti~tr bi. Aur l'htfut:lO ~tt .o6n'bl.1mtm ober btlfell t,U'Ontrder '01'1' !Röt~iSt on un'o ptnt p~ f1.l'c-IlIUl 'olm lt~ttt'tt iur tlnfüsung. §. 14 . • ur",~b1'f.its in 'oi. il' ••• "",~r in . j.b" ~i'~8~ ~in. .o,nn. 'tot" roo. ~~Qnai8Itt ~t&tn.ja~r tnti~t 94t un'O rin'" ullber~ohnt" Biufte glnitit. 'I>lt JHurna9tn'SfrU~t ~nb 41t 'otn .oQu~hnonlt au pcUtn, ~tU tintnttnbt 9Rtts(it'ttr 1O"~rn bon be.nl ~Qu~hnl1n" un'O hn O&m~nn"1t AU 'Mrjtlligrn lb· ~~~1~tlnt ,ti~~~t.~t: ;: ~~f~: i:':O!~~~:f~~t~:b ~:(i~; 't'ltftr !6qthnnmng o~nt ~'htrf'ot ~u fÜsfJt. §. I~ . '!Irr ~Qu~hnQnlt mit fQ.tIItnt1i~en p&nlännnn un'D tiner \l)titcrn (S:ommif11I)n ~Qn ~e&tn '!ll1.itgtitb~nt, bie bl)n r(imml~ . ti~cn !llitSlitbt1'lt AU Ilht9hn ~n'D, bf!'otn mit 3U~'if~UIIg: bH i81ritistu !.8ih9uulei~U' rinr" lRl1tij CStUmllt9 , ~d~tr über 'oie l!(tf8dtgtn~titltf ttt f;ßtft:Uf~QP au buat In un'O iU l.r~lI'i'" ~.I. .' 16. ~Q;tI, 3:::ei ~~~; bi~in;::ti!~~~rf(~itn:~t~~~t~l1:ri~~ru::;~~~t~ 1Inb, ~on btm tRt~lIer itbc.r t.it .Qkmrll'Duug 'ttt G)d'ett Wod.)" ",dfullg Sfl4t~fn wirb, and> nöl~i8fnroUd ~ie IStatuten bn· anbrtl obn nsän~t 1l'nbtn rolltn. . §. 11. Tll! nit~<s" ß'f~S"'t9f"'fl .. , .11 il'!U"li>ri~t. e~{äu~t. 'filUf I ~ulttn, ~tittTn unb SeUtr~Qdflt wtt'l'rll .on Mr G)tmrin'et 9t~tlfl unb n~1telt. S. t8. 13« .... 1(1<11. W.91 .. ~n' •• f jlO" 3*' Siltis • !IJ!'~lburs, 3'"u" lBö !. ~, :tlofffo.1I IIfr rotüJ,16u'6tr \lflIe""J". r ..... ,.,.· Die ersten Statuten der Mühlburger Feuerwehr vom Jonuar 1851. HAGEN BLUCK . EUGEN SINGER . HORST WEBER Erst Anfang des vorigen Jahrhunderts setzte sich allmäh lich die Erkenntnis von der Bedeu-tung freiwi lliger Feuerwehren übera ll durch. Nun wurde ihre vornehme Pflicht anerkannt, in Not und Gefahr das Hab und Gut des einzelnen wie das der Gesamtheit zu erha lten, vor Schäden zu schüt- zen und vor Ver lust zu bewahren. Vom Feuerwehr- mann wird eine gewisse Entsagung, eine große Hin- gabe an seinen freiwi lligen Dienst, ja sogar Aufop- ferung verlangt, wenn Menschen leben zu retten sind. Daraus erg ibt sich auch die besondere Stei- lung der Freiwil ligen Feuerwehr Karlsruhe-Müh l- burg und ihr Recht, ja ihre Pflicht, das 150-jährige Bestehen zu feiern . Das Hundertste fiel in die Nach- kriegszeit, als die Menschen mit den Alltagsprob le- men, vor allem der Lebensmittelversorgung und dem Wiederaufbau der zerstörten Stadt, beschäf- tigt waren . Im Gründungsjahr der Residenzstadt Kar lsruhe wurde für Baden-Durlach eine "Al lgemeine Landes- feuerordnung" erlassen, die u. a. von den Städten die Anschaffung einer Feuerspritze ver langte. In Karlsruhe stieß dies zunächst auf wenig Gegenlie- be, da die Bürger der Meinung waren, daß eine solche Feuerspritze von der Landesherrschaft zu bezahlen sei . Der Stadtgründer Markgraf Karl-Wil- helm setzte sich aber ba ld durch und erließ 1727 Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe- Mühlburg 1 eine eigene Feuerordnung für die Stadt und den Vorort Klein-Karlsruhe. Die Müh lburger dagegen waren einsichtiger. Im Jahre 1754 bekam die Stadt Mühlburg ihre erste Feuerwehrleiter, die aus den Umlagen bezahlt wer- den konnte und 1806 die erste Feuerspritze, für de- ren Beschaffung die von Seldeneckschen Erben 400 Gulden und die Regierung 280 Gulden bewilligt hatten. Zur Bekämpfung größerer Stadt- und Waldbrände hatte schon im Jahre 1802 der Karlsru- her Stadtbaumeister Friedrich Weinbrenner die Bil- dung eines Feuerwehrkorps in Stärke von 400 bis 600 Mann empfohlen, das einem sachverständigen Kommando unterstellt werden sol lte. Obwohl diese Vorschläge in der Feuerlöschordnung von 1809 Aufnahme fanden, wurden sie doch lange nicht durchgeführt. Bei kleineren Bränden behalf man sich so gut es ging mit Feuereimern, gewöhnlichen Leitern, Wasserpumpen und Spritzen, die von der Nachbarschaft des Brandherdes und einigen frei- willigen Helfern bedient wurden . Die männliche Bürgerschaft hielt sich aber mit ihrem Einsatz durchaus zurück, obwohl bei jedem Brand Alarm zum Löschen geblasen und mit der Feuerg locke ge- läutet wurde. Nach wie vor bestand keine ausgebil - dete Feuerwehr. Eine Änderung dieser Zustände ging erst von dem schon seit ei niger Zeit an zwei Feuer- spritzen geübt hatte, sch loß sich so- Brand des großherzoglichen Hof- theaters am 28. Februar 1847 aus. Wenige Jahre zuvor hatte der Hei- delberger Spritzenfabrikant Karl "lIeHllin U"IU~' fort an. l{a\'lsruQt·mii~(bur9· Am 17. März 1847 war ein Korps - ....... -Metz 1843 eine Feuerlöschspritze '------...:..::....-------' auf den Markt gebracht, die von geübten, aufein- ander abgestimmt agierenden Männern bedient werden mußte. Ende Juli 1846 gründete in Durlach der Gewerbelehrer Christian Hengst ein Pompier- Korps, dem sich zahlreiche Mitglieder des ebenfalls gerade ins Leben gerufenen Durlacher Turnvereins anschlossen. Diese bedienten nun die moderne Stadtspritze der Firma Metz und gaben sich ein strenges Reglement. Als am 28. Februar 1847 durch eine unvorsichtig gezündete Gaslampe während einer Vorstellung eine Draperie im Großherzog lichen Hoftheater in Brand geriet und das Haus in Flammen setzte, fan- den 65 Menschen bei dieser Katastrophe den Tod. Zu dieser Zeit bestand in Karlsruhe schon eine Verpflichtung aller waffenfähigen Männer zum Feuerlöschen. Eingeteilt waren sie in acht Spritzenabteilurrgen, zu denen jeweils ein Vorste- her, zwei Ersatz- und 20 Obmänner, 46 Mann zum Pumpen, 24 zum Buttentragen und vier für die Handspritzen gehörten. Sie wa ren aber nicht so gut ausgebildet und geübt wie das Durlacher Pompier- korps. Dessen Eingreifen verhinderte das Übergrei- fen des Feuers auf die benachbarte Orangerie und führte den Karlsruhern vor Augen, wie notwendig auch in ihrer Stadt eine solche Einrichtung war. von 362 Männern entstanden. Die Mannschaft trug eine einfache gelbe Blechhaube, einen grünen Rock, in Schritt und Form wie die Bürgerwehr, mit grünen Epauletten, aber ohne Troddeln, und dunkelgraue Hosen mit grüner Biese. Gemahnt durch diese Brandkatastrophe, die hauptsächlich durch das Fehlen ausgebildeter Feu- erwehrleute und ausreichender Mittel zur Brandbe- kämpfung ein so ungeheures Ausmaß hatte errei- chen können, gründeten die Mühlburger ein Jahr später am 10. März 1848 die "Freiwillige Feuerwehr Mühlburg" unter der Leitung eines Ver- waltungsrates, in welchem der Kommandant die Führung hatte. Einberufer und Leiter der ersten Zu- sammenkunft und dann der Kommandant der zukünftigen freiwilligen Feuerwehr war der Mau- rermeister Si mon Pfeifer. Am 29. Dezember 1850 wandte sich eine aus zwölf Mitgliedern bestehende Kommission der "Feuerwehrgesellschaft in Mühlburg" an das groß- herzogliche Landamt mit der Bitte, die von ihnen ausgearbe iteten Statuten zu bewilligen. Die Gesell- schaft sei der Meinung, "obgleich sie aus lauter freiwilligen Mitgliedern besteht, ihre von der gan- zen Gesellschaft gemeinschaftlich berathene und entworfene Statuten, würden viel nachhaltiger Na- tur se in, wenn solche von einem großherzoglichen Freiwillige Feuerwehr Noch vor der Beerdigung der Brandopfer ergriffen mehrere Karls- ruher Bürger die Initiative, um ein freiwilliges Pompiers-Korps zu grün- den. Der Karlsruher Turnverein, der Karloruhe-MUhlburg Landamt sanktioniert wären, und bitten deshalb ein großherzogliches Landamt um hochgefällige Genehmi- gung der anliegenden Statuten." Das Landamt genehmigte die Statuten mit der Anmerkung, daß noch die Bestimmung aufgenommen werden müsse, daß in einem Brandfalle bis Freiwillige Feuerwehr ben, wenn sie Boules spielen: jetzt mach ich auch nicht mehr mit. Um diesem Übelstand aber vorzubeu - zum Eintreffen des großherzoglichen Oberbeamten der Feuerwehrhaupt- Karlsruha· MOhlburg. gen und abzuhelfen und um dieses mann gemeinsam mit dem Bürgermeister den Oberbefehl habe. Das Bürgermeisteramt Mühlburg erhielt die Genehmigung mit der Bemerkung zu- rück, "daß man aus dieser Vorlage mit Verg nügen die segensreiche Thätigkeit des Bürgermeisters Sut- ter ersehen habe und diese hiermit lobend anerken- ne." Im Januar 1851 wurde die Satzung als "Statu- ten der Mühlburger Feuerwehr" gedruckt und ver- öffentl icht. Wenig später wandte sich Bürgermeister Sutter an Markgraf Wilhelm mit der Bitte um finanzielle Unterstützung der Feuerwehr und betonte in seinem Schreiben den Einsatz seiner Leute : "Schon in den letzten 3 Jahren [bei] theils hier, theils in der Umgegend ausgebrochenen Feuersbrünsten hat unsere Feuerwehr ihren Muth und ihre unermüdli- che Thätigkeit bewiesen, daß ohne ihre Hilfe das Feuer viel weiter um sich gegriffen und einen viel größeren Schaden angerichtet hätte." Bitten dieser Art hatten durchaus Erfolg; Bürgermeister Sutter hatte wiederholt Gelegenheit, sich für Spenden zu bedanken. Knapp drei Jahre später, Ende Dezember 1853, schrieb Bürgermeister Sutter wieder an das Land- amt: "Schon seit einiger Zeit ist bei der hiesigen Feuerwehr eine gewisse Lauheit eingetreten und Wohlthätigkeitsinstitut nicht fal len lassen zu müssen, so hat der Gemeinderat und - ausschuß in seiner heutigen Sitzung zu der Verord- nung der hohen Kreisregierung vom 30. April 47 im Verordnungsblatt Nr. 10 seine Zuflucht genommen und darauf nachstehenden Beschluß gefaßt: 1. daß jeder hiesige Bürgersohn, welcher das Bürgerrecht anzutreten wünscht, oder ein Fremder, welcher hier als Bürger angenommen sein will, in- sofern er würdig und tauglich ist, ohne Entschuldi- gung nach obenerwähnter Verordnung in die Feu- erwehr einzutreten verpflichtet ist. 2. Will er solches nicht thun, oder er ist nicht tauglich oder nicht würdig unter dieses Corps auf- genommen zu werden, so hat derselbe 2 Kreuzer in die Feuerwehrkasse zu zah len und hat sich unter die Reservekorps einreihen zu lassen, welche nur im Ernstfall bei einem ausbrechenden Brande ver- wandt werden. 3. Um einen Fonds zu gründen, im Fall einer von der Feuerwehr bei einem ausgebrochenen Brand verunglücken sollte, eine Unterstützung verabrei- chen zu können, so soll jeder Bürger und Hausbe- sitzer angehalten werden, eine jährliche Leistung von 24 Kreuzer in die Feuerwehrkasse zu bezahlen. Zu diesem von uns gefaßten Entschluß bitten wir großherzogliches Landamt die Genehmigung ge- zwar darum, daß wenn das Bürger- meisteramt mit einem oder dem an- ,------------, fälligst erteilen zu wollen." Diese deren im Dienstwege nicht gerade nach seinem Willen verfügen kann, so machen es solche als wie die Bu- Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe-MDhlburg Genehmigung erteilte das Landamt am 20. Juli 1854, und die Mühl - burger Feuerwehr war weiterhin ge- '--_________ --' sichert. Mühlburger Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1855. Freiwillige Feuerwehr Mühlburg mit Uniformen aus dem Jahr 1855. In das Jahr 1860 fällt die Beschaffung und Ein- weihung der Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburg. Am 26. August fand die feierliche Fah- nenweihe mit einem Festprogramm statt. Der Tag begann um 5 Uhr mit einem "Tagwachsigna l von der Musik der Feuerwehr" und endete mit einem Spaziergang an den Rhein. Das Fahnentuch aus weißer Atlasseide trägt auf der Vorderseite das alte Mühlburger Stadtwappen mit dem Wahlspruch der Feuerwehr: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr". Die Fahne wurde von den Frauen und Jungfrauen Mühlburgs angefertigt und gestiftet. Zwei Jubiläums- und Freundschaftsbän- der und ein goldener Lorbeerkranz schmücken die Fahne. Nachdem Mühlburg im Januar 1886 mit der Stadt Karlsruhe vereinigt worden war, führte die Feuerwehr den Namen Freiwillige Feuerwehr Karls- ruhe Abteilung Mühlburg. Kommandant war zu dieser Zeit der Maurermei- ster Friedrich Pfeifer. Der Wille zur Hilfsbereitschaft auch für die Angehörigen der Feuerwehr und der Ausdruck des Dankes all en Mitgliedern gegenüber ist aus der Tätigkeit der am 14. Dezember 1861 er- richteten Begräbniskasse der Feuerwehr Mühlburg zu erkennen. Es war ein vom Staate anerkannter Verein auf Gegenseitigkeit mit allen Rechten und Pflichten. Dem damaligen Vorstand Friedrich Pfei- fer und Wilhelm Weiß, Kassier Georg Kugel und dem Schriftführer August Müller ist es zu verdan- ken, daß die Kasse sich über alle sch lechten Zeiten, auch über die Kriegszeit 1870/71, wieder in bessere Tage hinüberretten konnte. Im Jahr 1876 hatte die Feuerwehr Mühlburg 178 Mitglieder, die zwei Fahrspritzen und eine Hand- spritze bedienten. Die Eingemeindung nach Karls- MÜHLBURG Jlufna~m.s }Mtuni}, r" ~c):. \ d~~-\t:~\.~\'e\ . ~ .. td".fc,\,;. ' _l'..&.n .Ln • .& t:.. .. t.:, ... -ULoW,r .. .f> J~, "\' .... _rt .... *'~ .. I" ... 1. !u._rr.j • -",,"w.G, •• <W.~".'" _ . .). ~) H"l~f~u~ k,,::1 el1Hif- Ism, Aufnahmeurkunde für den Goldarbeiter Friedrich Kahler vom 29. April 1870. ruhe hatte für die Feuerwehr über die Namensän- derung hinaus kaum Auswirkungen. Das Bezirksamt Karlsruhe teilte am 12. Februar 1886 dem Stadtrat Karlsruhe in lakonischer Kürze mit, "daß die Mühl - burger Feuerwehr wohl der Organisation der Karls- ruher Feuerwehr in geeigneter Weise wird einzufü- gen se in". Der Eingemeindungsvertrag hatte unter § 12 festgeste llt, daß es zweckmäßig sei, daß die Feuerwehren miteinander in ein durch eine Satzung geregeltes Verhältnis treten würden, wie dies schon mit den Feuerwehren der Maschinenbaugesell- schaft und der Eisenbahn geschehen sei . "Schwie- rigkeiten werden einer solchen Vereinigung in kei- Spie/korps der Freiwilligen Feuerwehr, Foto um 1900. ner Weise entgegenstehen. Die Stadtgemeinde wird dann der Mühlburger Feuerwehr-Abteilung diesel- ben Vergünstigungen zukommen lassen wie der hiesigen Feuerwehr." Die neue Satzung der "Freiwi l- ligen Feuerwehr Karlsruhe (Stadtteil Mühlburg)", die zu diesem Zeitpunkt 176 Mitglieder hatte, wur- de im Januar 1886 verabschiedet und in Mühlburg von der Druckerei Dannheimer & Mech ler gedruckt. In der Präambel heißt es: pflicht ist, hat sich in Mühlburg schon im Jahre 1848 ein Verein von gleichgesinnten Männern ge- bildet, welcher sich die Rettung des vom Feuer be- drohten Lebens und Eigentums ihrer Mitmenschen zur Aufgabe stel lt. Dieser schöne Entsch luß möge nie erka lten und die späteren Nachkommen zum regen Eifer entflammen. Es möge jedem Feuer- wehrmann stets zur größten Ehre gereichen, die- Freiwillige Feuerwehr "Von den Gedanken durchdrun- gen, daß gegenseitige Hilfe in Not und Gefahr, insbesondere bei Brandfäll en, eine heilige Bürger- Karlsruhe-Mühlburg sem wohltätigen, schönen Verein anzugehören und jeder sei stets be- müht, dem Wahlspruch unserer Fahne: 'Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr', wo es auch immer sei, Geltung zu verschaffen. Dieser Wahlspruch möge jeden aufm untern, die übernommene Pflicht jeder- zeit treu und standhaft zu erfüllen und die sich selbst gegebenen Gesetze pünktlich zu befolgen und aufrecht zu erhalten, was jeder mit Namensun- terschrift gelobet." Kommandant in dieser für Mühlburg sehr bewegten Zeit war der am 28. Juli 1848, also im Gründungsjahr der Mühlburger Feu- erwehr, geborene Friedrich Pfeifer. Der Maurermei- ster Pfeifer wurde in der Stadtratssitzung am 19. April 1906 wegen seiner 25jährigen Tätigkeit als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburg beglückwünscht und ihm der Dank "für seine unei- gennützige Wirksamkeit" ausgesprochen. Zum Festbankett am 5. Mai in dem Gasthaus "Drei Lin- den" wurden die Stadträte Gabser, Roth und SchIe- bach gesch ickt. Pfeifer legte sein Amt Ende am 10. Januar 1913 aus gesundheitlichen Gründen nieder. Mit 31 Dienstjahren war er bis heute der Kommandant mit der längsten Dienstzeit. Er hatte seinen Einsatz für die Allgemeinheit gründlich unter Beweis gestellt. Der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr war ihm zur zweiten Natur geworden. Können, Geradheit und Mut, drei große Tugenden, wiesen ihm bei der Führung der Mühl- burger Feuerwehr stets den richtigen Weg. Von al- len Seiten brachte man ihm eine aufrichtige Zunei- gung und großes Vertrauen entgegen. Er wurde deshalb auch beim Ausscheiden zum Ehrenkom- mandanten ernan nt. Kameradschaft stand bei ihm in hohen Ehren. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Feuerwehr Mühl- burg ihr 50jähriges Bestehen bereits lange hinter sich. In den Tagen des 11. bis 13. Juni 1898 beging die Feuerwehr Mühlburg ihre 50-Jahrfeier. Beim Sebastian Rüssel als Tambour der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburg, Foto um 1900. 'OIJ~Jmm " . "uln der Freiwilli~<m Feuerwehr K~r1sruhe 5 t a d tt h eil M ü h I bur g. Sl\lUstng, den 11. Juni 1898: Abend. 1/,9 Uhr: Zapfenstreich. Sonntng, den 12. Juni 1898: Morgens 6 Uhr : W eckruf mit Böllerschiessen. '/,8- 1/,n Uhr: Empfang der auswärtigen Gäste. '/,9 Uhr : Antreten in der Marktstrasse zum Festgottesdienst in den beiden Stadtkirchen. 9 Uhr: Festgottesdienst. '/, 11 Uhr: Antreten dcr hiesigen Feuerwehr beim Commandanten ; Abholung der Fahne und Abmarsch auf deli Festplatz. BcgrUssung der Gliste durch den Commandanten dnseibst. Hierauf Uebergabe der von Sr. K. H. dem Grossherzog und der Stadtgemeinde gestifteten Ehren?eichen und Medaillen an die Jubilare und Ueberreichutl{l der von Frauen und Jungfl·auen ge.tifteten Fahnenschleife. Mittag. '/,12 Uhr : Probe der hiesigen Feuerwehr am Steighause. " 1 Uhr: Festessen in elen verschiedenen Gasthäusern. NaChmittag. ß Uhr: Aufstellung sämmtlicher Feuerwehren zum Festzug vor dem ehe- maligen Rathhaus nach alphabetischer Ordnung. Festzug durch die Lnmeystrasse, Rhei nstrasse, Hardtstrasse, Markt- strasse, Rheinstrasse, Kaiser·Allee ulld zu rUck durch die Rheinstra. .. e und Sedan.trasse auf den Festplatz. - Festrede daselbst. Hierauf gesell ige Unterhaltung. Abend. 9 Uhr: Festball im "Gasthaus zum Hirsch". Montng, (len 13. Juni 1898: Morgens 11 Uhr: FrUhschoppen·Concert in der" We.. tendhalle". NaChmittags ß Uhr: Gesellige Ullterhahung auf dem Festplatz. Festakt vertrat Oberbürgermeister Karl Schnetzler (1892-1906) die Stadt Karlsruhe, die zur Deckung der Ausgaben einen ansehnlichen Betrag zur Verfü- gung stellte. Gefeiert wurde auf dem Lindenplatz. Samstag abends 20.30 Uhr Zapfenstreich. Sonntag, 12. Juni, um 6 Uhr war Wecken mit Böllerschüssen. Von 7.30 bis 8.30 Uhr Empfang der auswärtigen Gäste, hernach Festgottesd ienst in den beiden Stadtkirchen, Abholung der Fahne und Abmarsch auf den Festplatz, Begrüßung der Gäste durch den Kommandanten und Übergabe der von der Regie- rung und der Stadtgemeinde gestifteten Ehrenzei- chen und Medaillen an die Jubilare, Überreichung der von den Frauen und Jungfrauen Mühlburgs ge- schenkten Fahnenschleife. Anschließend fand eine Feuerwehrübung am Steighaus statt. Um 13.00 Uhr begann das Festessen in den verschiedenen Wirt- schaften. Der Festzug zog um 15.00 Uhr vom alten Rathaus durch die Straßen Mühlburgs auf den Fest- platz. Im Gasthaus zum Hirsch fand abends der Festball statt. Auch das 60jährige Bestehen der Feuerwehr wurde am 16. Mai 1908 gefeiert, wiederum mit fi- nanzieller Hilfe der Stadt Karlsruhe. Das Festban- kett war im Saal der Drei Linden, verbunden mit ei- ner Theateraufführung "Eine gefährliche Feuer- wehranzeige", bei der Fräulein Maria Schwab, Luise Bitterwolf, Friedrich Doldt, Karl Scheuerpflug, Her- mann Doldt, Bernhard Müller und Friedrich Joos m itwi rkten. Kurz nachdem Friedrich Pfeifer in der ordentli- chen Generalversa mmlung vom 9. Oktober 1910 zum Kommandanten und Wilhelm Weiß zu seinem Stellvertreter gewählt worden waren, berieten die Stadträte von Karlsruhe wieder über die Freiwilli- gen Feuerwehren. Sie beschlossen am 23. Februar Jl<Elt dem fe\lervre~rTfI3nn 2,5 j_thri!\l' vicnl't[cil'lunn "'" frelwdhgen feuerwe~r Ehrenurkunde für 25jährige Dienstleistung als Feuerwehrmann. 1910, daß die freiwilligen Feuerwehren der Alt- stadt, der Stadtteile Beiertheim, Daxlanden, Grün- winkel, Rintheim, Rüppurr und Mühlburg sowie der Maschinenfab rik und des Hauptbahnhofs zur Erzie- lung eines einheitlichen Vorgehens in Brandfällen und hauptsächlich im Interesse einer planmäßigen, sach- und fachgemäßen Ausbildung unter Wah- rung ihrer bisherigen Selbständigkeit in Verwaltung und inneren Angelegenheiten sowie der Stellung ihrer Kommandanten dem Karlsruher Feuerwehr- korps gegenüber als weitere Kompagnien sich an- zuschließen hatten. Mühlburg erhielt die Bezeich- Das SOjährige Jubiläum der Mühlburger Feuerwehr 1898 nung 5. Kompagnie. Oberkommandant war der Kommandant der Altstadtkompagnie. Nachfolger von Pfeifer wurde der bisherige Stellvertretende Kommandant Zimmermeister Wil - helm Weiß. Maurermeister Ferdinand Doldt wurde neuer Zweiter Kommandant. Die Feuerwehrleute setzten sich aus allen Schichten der Einwohner- schaft zusammen. Das Übungshaus (Steighaus) stand in der Hardtstraße, gegenüber der Firma Wimpfheimer, auf der früheren "Kohlplatte" (Zin- ken). Es mußte bei der Erschließung neuen Bauge- ländes als Hindernis weichen. Die Feuerwehrübun- gen fanden jeweils samstags in den frühen Abend- stunden statt. Die Bevölkerung Mühlburgs nahm regen Anteil daran, denn die Übungen waren ein Ereignis für jung und alt. Es gab zwischendurch auch große Generalübungen, die recht volkstümlich waren. Besonders für die Jugend schienen sie eine nie versiegende Quelle von Vergnügen, wenn ihr zuliebe ein Wasserstrahl aus den Rohren daneben ging und die Zuschauer "getauft" wurden oder wenn die Mannschaft nach Verbringung der Geräte ins Spritzenhaus, sauber ausgerichtet und im Marschtempo in einem der Wirtshäuser ver- iireiwUUge iieuerwel)r j\atlsru~e=!Dlü~lbutg Übungslllan 3u ber nm Sal1l5tag, ben 16. !lIlal 1914, alienbs '/, 8 U~t am <BeMube bes <Baltgaules 3 .• 'llb[er" in ber i!ameqltraae !Jlr. 3 ltatt~nbenben I. ßauptübung. 'D" bi"la~rlg,n lfr1lbla~T5prob. 1I.gl bio :lb •• au 0TUnb., bob In bem binteren Wnbau b .. 0all~aul's lum • 'llbl,,' , in wol<l).m Im 2. Stodt .in, !!!ß~n. aufg.I<I)lag.n war, lf.u" an.g.brod).n Iit unb In !folg. b.. l)errf<l).nb.n lIark.n SUbw'ltwlnb .. 10 raf<l) Um lid) grln, baß bis lum IElnt"n.n ber 1f.u"w.~r, ber ~Int." :t.1I In !flamm.n flanb. IE. 111 oo~" mit all.n ""IUgOO"n Jlrö~.n babin IU roirk.n, bab bit "orberen 0.böub. lowobl, alo aud) bit In b'T IDlnbrld)tung Ii.g.nb.n 0.böuli<l)k.lt.n bot 'llad)barld)aft g.I<I)Ubt w"b.n. ('!ler Soal war t.llw.il' mit 0ölt.n b.l'bt.) 'Der 'lIngriff erfolgt luer\t lugw.II., rool<l).m .In 0'lamtangriff fid) anl<l)II,&1. '110<1) b.m Signal ,'Das 0ana' - Soll" finbe! .In 'llunbgang iur !!I'II<I)lIgung ber .Ingcnomm.n,n St.llung.n unb Ib" IDirkung.n \tatt, IU ro.I<I).m bio lEing.lab.n. n fid) b.m llommanbo anld)li'b,n rooll.n. - 3'" !!Ierfolgung b.s 'lIngrlffs bitt,n mir 2luflt.llung g.g,nßber b,m Qlall~aus ium . 'lIbler' !U n,~m,n . ~as .ftommanbo :I. ~. 3'erb. 'DO[bt - 'DIent a[s <fln[abung - 'lI. mUlIer. schwand, um dort nach ihrer Meinung weitere Lö- schübungen durchzufahren . Da li efen die Buben nebenher, und manches Scherzwort f iel dabei zwi- schen Vater und Sohn. In schönster Harmonie ver- liefen die Familienunterhaltungen, Weihnachtsfei- ern und die stets überfüllten Feuerwehrbä ll e. Die "go ldene Zeit" der Feuerwehr Karlsruhe-Mühlburg dauerte bis August 1914, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Manche Männer mußten Heim, Herd, Fa- milie und den Arbeitsplatz verlassen. Wo all es in Bewegung war, gab es auch in der Besetzung des Kommandos eine Änderung. Am 14. Januar 1915 rogramm ~ 60-Jdhrlgen Stlitungsieler ~ de. ~Tetwlfltgen ~euerwehr Karlsruhe·mOhlburg am I &. mal 1908. t. m".ÖI. t . [lied 1 .. mQltllRod\t" (e:GSIDo.Wec!erttMnz). s. Beart~Wl9 dllldl KomtnonÖGIlt Sen Fr ltdrldt Pfeiler • •. mldllt. S. Prolos. gelprodll:n POn Hem K CI n n 6. tdtel l .. moleutog" (~rQnguertln Froltllnn). 1. Tbea' ...... lHIkr ..... : "Etne ge!~hrltdie feuerwehr·Bnzelge" lIelh:r der auffllhrung : Kameraden Fronz ,GgeT und !louis mtluer. mllwlrlltnftl 'mltll! 111 111. S4l 1ll. " ,,-.. au .... D. I. 1. M Inlu Ill lluIII.IL .. llu.'lItl IIU Uu . II_ 'M trl",'d! O. UL _ fll t lhl<ll 'n .. s. muhll. 9. (1I1d I " tief 111 die milhle ptrli:tlnelt" (Gelangverein eintred\l). 10. Turll,rlkb, BunUbrulIg, eusge/ahrt lIon ßWglledern dH T\lrn\lerelns rnQhlburg. 11, muDII. I!. bllMl: .. Bergmanns Bulfohlt" (e:nslnOoWedetiretlz). IS. muDir, 14. bild I Q, .. Dos ptrloßeAe mOgdlflo". b. Die Ver[a[[ent" (li3eloll.Qocrein rrobAnn). IS. muDir. 16. laltd : .. Die Weil 111 10 fonn.la. lo wunderiMn" (3ektIl,jUClCIn elnh'adll). trat der bisherige Kommandant, Zimmermeister Wilhelm Weiß, zurück und Maurermeister Ferdi- nand Doldt wurde in der ordentli chen Generalver- sammlung vom 10. Januar 1915 zu seinem Nach- folger gewäh lt. In diesem Amt bl ieb er bis zum 2 April 1919. Die Generalversammlung vom 16. März 1919 bestimmte Architekt Friedrich Pfeifer zum Kommandanten und Bl echnermeister Friedrich Golling zum Stellvertretenden Kommandanten. Durch den Krieg 1914/18 und se ine Nachwir- kungen schien das In te resse für die Feuerwehr nachzulassen . Doch die Mühlburger Feuerwehr- KARLSRUHE.MüHLBURG, 25. April 1923. Unter höfl Bezugnahme auf das 8ngeschlossene Programm beehren wir uns. Sie tu unserer tim StlmstDg, den 2 und Sonntag. den 3. Juni stattfindenden Feier des 75 jl1hrigen Bestehens ergebenst emzuladen, Von grösseren festlichkeiten muss. dem Erost der Zelt entsprechend, Abstand genommen werden Wir werden aber dennoch bemUht sein. dem bedeutungsvollen Ereigniss In wllrdlger Weise Ausdruck tu verlelh6n Beiliegender Fragebogen wolle bis längstens 15. Mei en uns zurl.ick. gesandt werden Wir wUrden es uns zur Ehre rechnen, Sie bei unserem Jubelfeste begrOssen tu dOrfen und zeichnen mit kameredschaftllchem Grussl Das Kommando: Fr, Pfe ifer W Keul männer wollten lieber sein als scheinen. Der alte Geist der Mühlburger, zäh und ausdauernd, über- wand alle Hindernisse. Nach Besserung der wirt- schaftlichen Verhältnisse und der politischen Zu- stände wurde wieder unermüdlich und mit Erfolg in und an der Feuerwehr gearbeitet, so daß am 2./ 3. Juni 1923 das 75-jährige Bestehen gefeiert wer- den konnte. Im Festsaal der "Drei Linden " fand das große Bankett mit Ehrung verdienter Kameraden statt. Am Sonntagmorgen um 6 Uhr war großes Wecken, nach Empfang der auswärtigen Gäste um 8.30 Uhr Gottesdienst für beide Konfessionen und um 11 Uhr eine große Angriffsübung auf die "Alte Mühle". Nachmittags 15 Uhr begaben sich die Feu- erwehren und mit ihnen fast die ganze Mühlburger PROGRAMM SAMSTAG, DEN 2. JUNI Abends 8 Uhr: Banketi mit Ehrung verdienter Kameraden im Fest· saele "Zu den · 3 Linden", MUhlburg (Besonderes Programm). SO NNTAG, DE N 3. JUNI Morgens e Uhr: Weckruf. Von B Uhr ab: Empfang der auswärtigen Kameraden. Vorm, '~g Uhr: Gottesdienst beider Konfessionen. Vorm. 11 Uhr: AngriffsObung an der alten MOhle. Nachm. '~ 3 Uhr: Aufstellung vor den "Drei Linden". Abmarsch nach dem Friedhof zur Gedenkstein -EnthOltung for die gefallenen Kameraden. AnschlieBend Festzug durch MOhlburg. Endziel "Drei Linden". (6emot· liches Beisammenseinr- - -. Abends 8 Uhr: Fest·Ball im Festsaal der "Drei Linden", ·:::::E!iiiiiiii?1:::::· Einwohnerschaft auf den Mühlburger Friedhof zur Denkmalenthüllung für die gefallenen Kameraden . Anschließend bewegte sich unter einem wahren Blumenregen und unter herzlichen Zurufen und Winken ein stattlicher Festzug durch Mühlburg. Ihm schloß sich ein gemütliches Beisammensein der beteiligten Wehren an. Am Abend vereinigte alles ein glänzender Festball. Wie sich die Wehr in Not und Gefahr überall und stets uneigennützig ein- setzte und sich in jeder Hinsicht bewährte, so ver- stand sie sich durch gesellige Unterhaltung beliebt zu machen. Sie erfreute sich großen Ansehens und hatte viele Freunde unter der Bevölkerung. Die au- ßerordentliche Generalversammlung vom 12. Ju li 1924 bestimmte Schreinermeister Adolf Doldt zum Kommandanten, Mechanikermeister Karl Pfeifer zum Stellvertreter und als Gerätewart Fritz Gram- bacher. Daß die Mühlburger Feuerwehr zu feieren verstand, bewies sie auch 1928, als die Stadt Karls- ruhe zur Feier des 80jährigen Bestehens wieder ei - nen Beitrag zur Deckung der Unkosten stiftete. Abends fanden sich Wehr und Freunde im Saal der "Drei Linden" zu einem Bankett mit auserlesenem Programm zusammen. Im Jahr 1929 kam es zu einer gewissen Unruhe in der Mannschaft, als in der Presse darüber speku- liert wurde, daß die Altersgrenze für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren herabgesetzt und die Mannschaftsstärken auf 50 begrenzt werden soll - ten. Der zuständige Bürgermeister Hermann Schneider konnte diese Bedenken allerdings aus- räumen. Die Vertreter der Mühlburger Feuerwehr nutzten aber die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß ihre Wehr "noch Pferdebespannung habe, was heute etwas vorsintflutlich anmute." Auch hier ver- sprach Schneider Abhilfe und stellte die Beschaf- fung von zwei "Schnelllastwagen" in Aussicht. Tat- sächlich erhielt man auch einen solchen Lastwagen, den man aber ein Jahr später für nicht ausreichend hielt und um Beschaffung eines weiteren bat. An- laß waren Differenzen zwischen der inzwischen ge- gründeten Karlsruher Berufsfeuerwehr über den Einsatz von Geräten und der Art der Übungen, die aber rasch ausgeräumt werden konnten . "Einträch- tige Zusammenarbeit zwischen Freiwilliger Feuer- wehr und Berufsfeuerwehr soll vornehmste Aufga- be sein" lautete das Ergebnis. Als der Kommandant Adolf Doldt Ende 1931 starb, gab es am 31. Januar 1932 einen Führungs- wechsel. Nun wurden Karl Pfeifer zum Komman- danten und Malermeister Gustav Doldt zu seinem Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe - Mühlburg 1848' ._._ ••.. _ ..... l .B..Q .. I 1928 Fest-Programm z u d ~ m ttm SamS l tlv. dt n 18. AUa U&f 1928. a bt nd s B Uh r. Im Pu l &lI al e ZIJ den . Drel L i nd en" MUhlburg, sf flllfi nd t nd en fESTBANKETT zur Feier des 80 jl:ihrigen Bestehens M ITWIR KE ND E : T urnverein MlihlhUl'V (1861), OUlInllvenln Prohsinn MUhlburv : eint Ableilunll der KlIrlaruhtr PeutfWt.hrlu'ptlit 1. roulmorsd\ .,. ... ßdltr i. Quvtrlurr :r:urOpcr . Martka" , .. .... ..... rtolOw lI. M8nntrdlor: .. Weiht des OtNng.- . . . .. Mourl .... Bqrill)unll dllrm den I. KommalMionlcn &. Polpoun"l aus .PlmmlOua" . . , . • SImilI> 6. Prolog, Fr! UeN Ooldl 7. Ehrunv dtr Jllltl illre. 0) RtlJltruolf. b) S, ... d' a. I iandtlUbunrtn der ManlM!rri~ ; LeUun, 0. DoId 9. Sirentnuuber, Wal",r . . . Waldltukl 10. MUnotrdlor : . Waldmaonahel'" .... ß.IroulMn" 11. RtlVtn der Tumerlnncn: leITung PrlO e rb 11. huermeno .....•...• . . Slork I&. Dackrumtn dtr 'rLlmtr ; LtUunt H. Drdklufl , ... T.nll't~ .. Mr TurntrlnMn; LAhunw rrlt erb ,I. Schlu&mllrsdl . . . . . . . . . Rhode FESTBALL Pmvrllmme om Sanlelllg'anlJl PTowremm-Aendt:runwen vo, bthallen l Stellvertreter gewählt. Pfeifer hatte im Vorfeld an- gekündigt, daß er ein besonderes Augenmerk auf die Wartung der Geräte legen werde, zu denen auch eine Motorspritze gehörte. Die Freiwillige Feuerwehr Mühlburg verfügte als einzige freiwilli- ge Wehr über eine solche Motorspritze vor Ort. Der erste Kommandant, der am 25. Oktober 1934 auf- grund der veränderten Machtverhältnisse im "Drit- ten Reich" nun von Staatswegen, dem Ministerium des Innern, in sein verantwortliches Amt eingeführt wurde, war Wagnermeister Alfred Wenner (senior), der langjährige Korpssprecher, unter dessen rühri- ger und verdienstvoller Leitung die Wehr sich wie- der festigte und weiter ausgebaut wurde. Sein Ver- treter war der Gärtnermeister Hans Trede. Anläßlich crreiwillige CfeuefIDehr CJ(tJrlsruhe-CJ)ur/tJm e. CU. fM8 9/ht./lung CJ(DrI.,uh.- ']rlühlhurg f938 ~_.poo1!1.I~' t () • • ')~Jn NJI '.IV 9(.,"""'.J..'5. fj.N'o.:M 5tablD(lrlooliung 22.1U1.19l8 Rorlnuh. 9(ameradschajis- und 9(relslre/fon _ ~n!" J.4 gtJ-JlINt".. '&.sIrhMu 11M ~M"Iu", 9f1JT1MU/J.-'.JtWJ6." Dm 1J, und 14. ~ugtJJl f9Jd /11 CXn,IJTulN~9r1t1hlhUfg. 'lJf# rr,.,.,/I/I,. q;,u.~!Jr 9(4,tu.J»..Cb,,,ktJ, I. cu. t;I!' ''futlf '>h1H!11f1l HvbI 4IJr 1J. Im' 14. t;fllfuj/ J.8. all q"" J~ 90 jdhrl~ ~fhl-II. ~ .naIIM IUU. 9b,., l1~h cw,br", a.H_ CXttlMMflddftm.ff'" ""I/I/4dt., Hf nltb.m 1111. l"ofW ~11_1II' IItNPftb" .mJ. _11" .Ik 9(_"41,,, i'#'J 8nl.,.g, W", _M". ~/lf aN Cffjlfol,. wt./f .tr H.toIIlJ", brn /l1It! A/If'1f unJ th" MI/Hllftltkn rr,~ Ah .JPd1N1,M .3O.8ull J. 8 . .,,,_rifM. ~I .o,d, UM 1"-. mIII "n, 'J(_,MIm H"."jtm t# dir,",. WH 1:_~/khM Q"'jJl ?frflC)IIIJ,d 91/fr~ CZ1h'/ll~r !l(..:::::;::.. .. NB ..u,. .... ~~"H~a..-...-- .... --- .,..,. t}J.6r.. fttr ... ,-AtIIti. t:'*"-t .w ........... oa.... -....",. des 90jährigen Jubiläums wurden in Anbetracht ih- rer Verdienste um die Wehr, Kommandant Alfred Wenner, zum Ehrenkommandanten mit Beibehal- tung der Führung der Wehr und sein Stellvertreter Hans Trede auf allgemeinen Vorschlag zum Ehren- mitglied der Feuerwehr ernannt. Von ihrer Anlage her war die Wehr politisch neu- tral. Dennoch mußte sie nunmehr unter den gege- benen Verhältnissen und durch die ständigen Ein- griffe des Staates im Laufe der Zeit eine Wandlung in ihrer Organisationstruktur erfahren. Im Jahre 1937 wurde auf höhere Anordnung die noch ver- bliebene Selbständigkeit der einzelnen Wehren auf- 9(ameradschaf!s- und 9(relstreffen d,.., $itnJ# d" fXJ-j4/Jrl/IfM ~«-.J rJ., 5f!/IrlIrm, 9(tHl"'II"'~ 9If11h1/Ju" rkr rrrrllJlI/f,." Cf",,,,,,,,,,, 'XtrfMUN-ttJurlMD •• 'lJ. <,m 1J. und 14. 91ugllJI 19Jd In 9(afIMuh". g;"'hlhufg Cfesfordnung: 7"'14" d", 12. ~/I/{U4I 19Jd IIIHttrh I/.g ClJh, ,. ~nflfhnlM j.I"/1J,, 7/~ht&Wlli J..,u.". tiM 1.1 ~ 1;.1c7 Htnrh 'li g ClJIH "" 7H1&M/ rJ" .• J ~". 91bHrr,"./4 14 CfesfbtJnkeff C)t11/ID/rk.nrN , ÖJ/ffIJ~/I'PI'/" ~I/ ?lall", JI, 9rl1hI6u,.,., (}NrutplnI"", crllrn"Mhojl. _" a.., <ft'Ofllpt/vfkotp,t du t;if,HII'rf~ltIHnl, 35. ?ftHUrub. tim" 8«111116 _ CM-1I4Ik-"'tr 'X/f.JlJbdt 11M J,.. ~"""d/iR J" t;l},htlluIfI 9tliJb/iJM'i a.-t'f"rtIDIIl1fl"tq,." .. IN. ÖotflfllJg. IhM 14. ~/lgwJ 19.Jd '1.1 q}b" 9ro~ '7/),d,n, ~ _ ~IlfJr 7t~""'7 ___ -' V,.,mri~ ., SlrlIH.,.,.,..,.. !Irr. 3J. __ ...... ~ ",.q" .... ..,_~ClI. s.".J.. " ClJIH, fAll,""" _ am~ ~/I' r;t/tJlI-&,.. '1.9 CU"" ''''''Ift_bn''tf auf _ 'T'MJIIo/ '1,10 CU"" 9(m.Hotlllfi '" "*' qu..,,.,.JbtJ/I. 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Allmählich wurde die Wehr zu einer Poli- zeiexekutive besonderer Art. Alle diese Erscheinun- gen in der staatspolitischen Führung stellten auch den Wehrbetrieb zwangsweise um. So wurden z. B. die Wehrmänner zu Luftschutzübungen herangezo- gen und überhaupt dem Luftschutzdienst zugeteilt. Führung und Wehrmänner hielten aber fest an der Jubiläum 1938, Vorbeimarsch der Mühlburger Feuerwehrleute on dem Kreis feuerwehrführer. alten Tradition, so daß im Jahre 1938 in größerem Rahmen das 90jährige Jubiläum gefeiert werden konnte. Eine groß angelegte Übung am "Nord- stern"-Wohnblock vereinigte die Mühlburger Feu- erwehr mit denen von Grünwinkel, Daxlanden, In- nenstadt, Durlach, der Wehr der Sinner AG und der Berufsfeuerwehr. Eine Abteilung der Baden-Bade- ner Wehr führte die damals neu aufgekommenen Lanningerrohre vor, die auch auf die Zuschauer ei- nen großen Eindruck machten. Das Ganze aber bot nicht nur ein prächtiges Bild, sondern war zugleich eine Leistungsprobe jeder der beteiligten Wehren, die allerseits volle Anerkennung fanden und reiches Lob ernteten. Lange Zeit danach wurde noch davon gesprochen. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs leisteten die Männer der Feuerwehr ihren Dienst bei der Wehrmacht sowie beim Sicherheits- und Hilfs- dienst. Viele von ihnen sahen ihre Angehörigen und die Heimat nicht wieder. Der eigentliche Feuer- wehrbetrieb lag fast völlig darnieder. Durch den Tod des allgemein beliebten Kommandanten Alfred Wenner (senior) durch eine Rauch- und Phosphor- vergiftung bei den Löscharbeiten im Rheinhafen und infolge Ausscheidens des Stellvertretenden Kommandanten Hans Trede aus dem aktiven Dienst Löschübung am Nordstern, Fata aus "Der Führer" vom 15. August 1938. Aus der Übung wird der Ernstfall. Löscharbeiten noch einem Luftangriff in der Rheinstraße, vermutlich noch dem Angriff vom 4. Dezember 1944. wegen Überschreitung der Altersgrenze war Ende des Krieges die Wehr ohne Führung, da der damit beauftragte Alfred Wenner, der Sohn des verstorbe- nen Kommandanten, eingezogen war. Im Herbst 1945 beauftragte die Stadtverwaltung den kommissarischen Leiter der Berufsfeuerwehr, Hauptbrandmeister Julius Seiler, die Feuerwehren der Vororte wieder neu aufzubauen. Im Benehmen mit dem Leiter der Bezirksstelle Mühlburg wurde Georg Merz mit dieser Aufgabe betraut. In uner- müdlicher, gemeinsamer Arbeit mit Kamerad Seiler, der seit dem Jahre 1948 das arbeitsreiche Amt des Schriftführers versah, gelang das Werk trotz aller schwierigen Verhältnisse. Die alten Kameraden hat- ten, was verständlich ist, kein In teresse mehr daran, als aktive Feuerwehrmänner mitzumachen. Viele von ihnen hatten auch die Altersgrenze erreicht. So mußte in mühevoller Werbung und Kleinarbeit um jeden Mann gerungen werden, um ihn für die Feu- erwehr zu gewinnen. Kamerad Merz, der keine Mühe scheute, hatte es durch sein gefälliges Wesen verstanden, sich einen willigen Mitarbeiterstab her- anzubilden. Dazu gehörte viel Mut und volles Ver- trauen, um so mehr, da die elementaren politischen Ereignisse die Kulturarbeit der Freiwilligen Feuer- wehr zu ersticken drohten. Das seit 1848 verfolgte Ziel war jedoch nicht aus dem Auge verloren. Aller- dings hatte die rührige Stadtverwaltung das Ihrige getan, war den freiwilligen Wehren zur Seite ge- standen und hatte ihnen geholfen, soweit es in ih- rer Befugnis und auch in ihren Mitteln stand. Das soll hier nicht vergessen werden. Zu nennen wären als treue Mitarbeiter von damals die Kameraden AI- fred Wenner, Karl Eiseie, Marcel Friedmann und Fritz Grombacher senior (t 2. Januar 1958). Im Lau- fe von drei Jahren stand die Feuerwehr Mühlburg wieder auf festen Beinen, so daß im Jahre 1948 das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden konnte, al- lerdings sehr bescheiden, da die Folgen des letzten Krieges noch täglich zu spüren waren. In folge hohen Alters mußte in diesem Jahre Kommandant Georg Merz sein Amt einer jüngeren Kraft abgeben. In Würdigung seiner Verdienste wurde er in einer außerordentli chen Generalver- sammlung am 2. August 1948 zum Ehrenkomman- danten ernannt. Sein Nachfolger wurde der schon seit über 20 Jahren dem engeren Verwaltungsrat als Schriftführer angehörende Alfred Wenner, stellver- tretender Kommandant Emil Pertzborn, Schriftfüh- rer Julius Seiler und Rechner Marcel Friedmann. Die Zeit verging in rastloser Tätigkeit. Veranlaßt durch berufliche Inanspruchnahme schied der stellvertre- tende Kommandant Emil Pertzborn aus. Seinen Platz nahm Richard Rastetter ein. Das 105-jährige Bestehen wurde wiederum in ganz schlichtem Rah- men abgehalten. Als Übungsobjekt diente die alte Brauerei Seideneck. Es nahmen teil die Wehren Grünwinkel, Daxlanden, Knielingen und die Berufs- feuerwehr. Wieder bewiesen die Wehren ihr großes Können. Dank der Unterstützung der Stadtverwal- tung konnte der Geräte- und Fahrzeugpark weiter ausgebaut werden, so daß nach Abschluß des Be- richtsjahres die Wehr über folgende stadteigene Fahrzeuge verfügte : 1 LF 25, 1 fahrbare Lafetten- spritze (neueres Modell) TS 8, VW und 1 Drehleiter mit 20 m Steighöhe. Richard Rastetter trat im Laufe des Jahres 1956 von seinem Amt als Stellvertretender Kommandant zurück. An seine Stelle trat der bisherige Rechner, Marcel Friedmann. Das 110-jährige Jubiläum wurde in großem Rah- men gefeiert. Die reichliche Vorarbeit, die durch Feuerwehrübung anläßlich des 100jährigen Bestehens 1948 bei der Malzfabrik Wimpfheimer. Feuerwehrleute und Zuschauer in der Hardtstraße auf der Höhe des Gasthauses "Jägerhaus" Kommandant Wenner, Schriftführer Seiler und den stellvertretender Abteilungs-Kommandanten Fried- mann in Zusammenarbeit mit Herrn Eugen Singer geleistet wurde, ermöglichte es, eine Festschrift herauszubringen, die über die Grenzen von Karlsru- he hinaus Interesse und Anklang gefunden hat. Der erste Festtag (Freitagabend) galt der Ehrung unse- rer in den letzten Kriegen und in der Zwischenzeit verstorbenen Kameraden. Um 20.30 Uhr versammelten sich die Kameraden der Wehr und der eingeladenen Wehren, Gäste und Abordnungen der Mühlburger Vereine sowie zahl- reiche Zuschauer beim geschmückten Ehrenmal auf dem Mühlburger Friedhof. Als Vertreter der Stadt war Bürgermeister Dr. Franz Gurk erschienen. Die Feier wurde umrahmt von der Harmonie-Kapelle und der Sängervereinigung Mühlburg. Pfarrer Schuchmann hielt die Gedenkrede. Kommandant Wenner gab den toten Kameraden in einem Nachruf das Versprechen, ihr Wirken stets in ehrender Erinnerung zu halten. Unter den Klän- gen des "Guten Kameraden" wurde zum Abschluß ein Kranz am Ehrenmal niedergelegt. Dem Eggen- steiner Spielmannszug folgend, marschierten die Teilnehmer zum großen Zapfenstreich auf den Flie- derplatz. Dies sollte ein Ausdruck, ein Höhepunkt, der Ehrung der gefallenen Kameraden sein. Bürgermeister Dr. Hermann Otto Ball und Brand- direktor Farrenkopf, Stadträte und Major Spiel- mann, gaben durch ihre Anwesenheit der Feier eine besondere Note. Für den, der dabei war, wurde es zum unvergeßlichen Erlebnis, zumal es der erste große Zapfenstreich war, der hier in Karlsruhe nach dem Kriege durchgeführt wurde. Am 5. Juli trafen sich die Gäste und ein großer Teil der Bevölkerung auf dem Fabrikgelände der Firma Metz zu einer Ernstfall-Einsatzübung. Im Zu- sammenwirken mit der Berufsfeuerwehr Karlsruhe und den freiwilligen Feuerwehren von Grünwinkel und Daxlanden sowie dem Roten Kreuz Daxlanden wurde unter der Gesamtleitung von Branddirektor Farrenkopf diese Einsatzübung durchgeführt. Mit Sachkunde verfolgten Bürgermeister Dr. Ball, Re- gierungsrat Hein vom Regierungspräsidium und die Kreisbrandmeister von Karlsruhe-Land und Wein- heim diese Übung. Bei der anschließenden Kritik war man sich einig, daß die Übung durchaus gelun- gen war. Der Abend verlief angenehm bei einem harmonischen Beisammensein mit den Mühlburger Vereinen. So brach der Sonntag an. Um 8 Uhr war gemein- samer Kirchgang beider Konfessionen. Danach be- gann um 10.30 Uhr der große Festakt im Rhein- gold-Filmtheater, da ein anderer Saal nicht zur Ver- fügung stand. Der Raum war dem Charakter des Festes entsprechend mit Blumen und Lorbeerbäu- men ausgeschmückt worden. Nach Begrüßung der Gäste durch den Kommandanten Alfred Wenner war schnell der Kontakt mit allen Teilnehmern an der Feierstunde hergestellt. Die musikalische Um- rahmung wurde von der Harmonie-Kapelle unter Leitung ihres Dirigenten Pfortner und der Sänger- vereinigung Mühlburg unter der Leitung von Rek- tor Feil gestaltet. Altstadtrat Müller, der Vorsitzen- de des Badischen Sportbundes, hielt die Festrede. Er sprach darin den Dank an all diejenigen aus, die sich in uneigennütziger Weise als Idealisten zum Wohle ihrer Mitmenschen in die Reihen der Freiwil- ligen Feuerwehr gestellt haben. Bürgermeister Dr. Ball übermittelte als Dezer- nent der Feuerwehr die Grüße des Oberbürgermei- sters und der Stadtverwaltung sowie des Gemein- Alte Kameraden : von links Reitze (Abt. Kommandant), Wein eich, Böttcher (Stellvertr. Kommandont], Klausmann, Eder. Schötzle, Kaufmann derats mit dem Wunsche, daß das hohe Idea l des Dienstes am Nächsten auch in Zukunft Leitspruch für die Freiwillige Feuerwehr Mühlburg sein möge. Anschließend zeichnete Dr. Ball im Auftrag des Innenm inisters Renner die Kameraden Hermann Klausmann und Fritz Grombacher für 25jährige Ak- tivität mit dem si lbernen Feuerwehr- Ehrenzeichen aus. Für seine Verdienste wurde dem Kommandan- ten der Mühlburger Wehr, Alfred Wenner vom Prä- sidenten des Nordbadischen Feuerwehrverba ndes, Debatin, das Feuerwehr-Ehrenkreuz verliehen. Der leider zu früh verstorbene Kamerad, Haupt- brandmeister und Schriftführer Julius Seiler, und der ste llvertretende Abteilungs- Kommandant Mar- ce l Friedmann wurden mit der goldenen Ehrennadel der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburg geehrt. Mit der Überreichung von Ehrentellern und Ehrenpla- ketten wurden sodann al l jene ausgezeichnet, die sich um die Mühlburger Wehr verdient gemacht haben. Damit sollte der Festakt zum Beweis der Ka- meradschaft, gegenseitiger Achtung und dankbarer Anerkennung werden. Was gemeinsame Pl anung und Zusammenarbeit zuwege bringen, so llte sich bei dem am Sonntag- nachmittag durchgeführten Festzug zeigen, der zur Krönung der Festlichkeiten wurde. Erstmals wurde eine improvisierte Jugendfeuerwehr hinter der Fah- ne als Zukunftsgedanke mitgeführt, aus dem ja be- kanntlich inzwischen Wirklichkeit geworden ist. Unterstützt durch die Spielmannszüge der befreun- deten Wehren, der Harmonie-Kapelle, der Musikka- pelle von Daxlanden und der Schülerkapelle, be- wegte sich der Umzug durch Mühlburg. Der Abend wurde gesellig mit den Bürgern Mühlburgs ver- bracht. Für die musikalische Unterhaltung sorgte dabei der Musikverein Daxlanden. Am Montag klang das Fest mit Musik, Sport und Gesang aus. Denkwürdige Tage. Tage der Freude, der Kameradschaft und der Zusammengehörig keit, aber auch Tage der Besinnung. Der Ausbau der Wehr ab 1958 Die Wehr wurde unter der Leitung von Komman- dant Wenner weiter ausgebaut. Ab dem Jahre 1961 wurde Kamerad Moser zur Unterstützung des Ka- meraden Seiler als Zweiter Schriftführer eingesetzt, während Kamerad Dieter Schandeiwein die Feuer- wehrkasse als Rechner übernahm. Die folgenden Jahre waren ausgefü llt mit Diensten, Theaterwa- chen, den jährlichen Abschlußübungen und den traditionellen Feuerwehrbällen im "Küh len Krug". Im Jahre 1965 übernahm der bisherige Zweite Schriftführer Gerhard Moser das Amt des Ersten Schriftführers. Kamerad Julius Seiler, der der Wehr weiterhin beratend zur Verfügung stand, wurde in Anbetracht seiner großen Verdienste um die Wehr mit dem goldenen Ehrenring ausgezeichnet. Eine Ehrung, die dadurch an Bedeutung gewinnt, daß dieser Ring nur von jeweils einem einzigen Aktiven getragen werden kann und in seiner Gestaltung einmalig ist. Am 2. März 1968 wurde die Wehr von Alfred Wenner in die Hände des bisherigen Stellvertretenden Kommandanten Marcel Fried- mann übergeben und Schriftführer Moser das Amt des Stellvertretenden Abteilungs-Kommandanten übertragen. Damit schied Alfred Wenner aus dem aktiven Dienst, der schon über 40 Jahre - davon jeweils 20 Jahre als Schriftführer und Kommandant - der Wehr gedient hatte. Für die unzählbaren Verdien- ste, die Alfred Wenner sich in der Mühlburger Wehr erworben hat, erfolgte in der Generalversammlung einstimmig seine Ernennung zum Ehren- kommandanten. Doch bereits im April 1968 mußte unser allseits geschätzter Ehrenkommandant Alfred Wenner zu seiner letzten Ruhestätte getragen wer- den. Sein Wirken in der Wehr wird in dankbarer Er- innerung bleiben. Anfang September. 1968 begann der langer- sehnte und in vielen Besprechungen vorgeplante Um- und Erweiterungsbau unseres Feuerwehrhau- ses, das am 3. Mai 1969 in einer würdigen Einwei- hungsfeier seiner Bestimmung durch den Dezer- nenten Bürgermeister Jahn übergeben werden konnte. Die Verwirklichung dieses Vorhabens ist den Bemühungen von Stadtrat Ludwig Iig zu ver- danken, der sich mit Nachdruck für dieses Bauvor- haben eingesetzt hatte. Ein denkwürdiger Abschnitt der Mühlburger Wehr war die Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahre 1969, die mit Unterstützung der Schulleitun- gen von Drais- und Hardtschule zum vollen Erfolg wurde. So erhöhte sich im Laufe des Jahres 1970 die Zahl der Feuerwehrjugend auf 25 Jugendliche. Als Jugendgruppenwart wurde Kamerad Rainer Freiwillige Feuerwehr Mühlburg, Einsatz beim Brand des Städtischen Klinikums. Fata vom 5. Februar 1973. Musahl am 5. Januar 1970 eingesetzt. Begeisterung und die erstaunliche Auffassungsgabe der Jugend bilden das solide Fundament unserer Zukunft. Ab 14. Februar 1970 übergab der Stellvertreten- de Abteilungs-Kommandant Gerhard Moser, der zusätzlich noch das Amt des Schriftführers beklei- det hatte, das Amt des Ersten Schriftführers in die Hände von Kamerad Udo Kohm. Kamerad Dieter Schandeiwein gab sein Amt als Kassierer im Jahre 1971 aus beruflichen Gründen ab. Er hatte dieses Amt seit 1961 vorbildlich geführt. Kamerad Günter Louis übernahm das Rechneramt und hat sich gut eingearbeitet. Am 8. Januar 1972 fand der Feuerwehrball erst- mals in der neu erbauten Car l-Benz-Halle statt. Bei gut besuchtem Haus durften wir neben Branddirek- tor Farrenkopf die Stadträte Toni Menzinger (MdL), Günter Rüssel, Rudi Voigt, Gerhard Stein, Johann Volm und H. Schneider begrüßen. Ein ausgesuchtes Programm mit musikalischer Umrahmung ließen diesen Abend zu einem Erfolg werden. Nach längerer Vorbereitungszeit konnte das 125-jährige Jubiläumsfest vom 1. bis 3. Juni 1973 stattfinden. Es stand unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Otto Dullenkopf. Vorausge- gangen war am 26. Mai 1973 eine Katastrophen- einsatzübung im Zusammenwirken mit der Berufs- feuerwehr, den freiwilligen Feuerwehren des Stadt- kreises Karlsruhe sowie dem Roten Kreuz. Einsatz- ste il e war der Silospeicher und die Werfthalle 2 am Mittelbecken des Karlsruher Rheinhafens. Bei der Manöverkritik bezeichnete Oberbranddirekter Far- ren kopf die Übung als ein Lehrstück für die spätere Zusammenarbeit der einzelnen Mannschaften. Am Samstag, den 27. Mai 1973 fand ein gemeinsamer Kirchgang statt. Freitag, den 1. Juni folgte eine Totenehrung auf dem Mühlburger Friedhof mit anschließendem gro- ßen Zapfenstreich am Lindenplatz vor der evange- lischen Kirche. Zu den Mitwirkenden gehörten auch die Feuerwehrkapelle Malsch und der Spielmanns- zug der Freiwilligen Feuerwehr Durlach 1846 unter der Leitung von Brandmeister Willi Haug. Erfreulich war auch die zahlreiche Beteiligung der Mühlbur- ger Bürger und Bürgerinnen. Am Samstagabend fand ein großer, bunter Abend mit Tanz in der Carl- Benz-Halle mit bekannten Künstlern aus Funk und Fernsehen statt. Sonntag, den 3. Juni 1973 wurde der Festakt mit Ehrungen im geschmückten Jung-Stilling-Saal in der Sed anstraße abgehalten. Die Festrede hielt Oberbürgermeister Otto Dullenkopf. Als Beauftrag- ter des Deutschen Feuerwehrverbandes ehrte Kom- mandant Heinz Sattler Abteilungs-Kommandant Macel Friedmann mit dem "Deutschen Feuerwehr- Ehrenkreuz" in Silber für besondere Verdienste im Brandschutz. Der Dezernent für das Feuerlöschwesen der Stadt Karlsruhe, Bürgermeister Paul Hugo Jahn, verlieh für 40jährige Zugehörigkeit bei der Mühl- burger Wehr den Kameraden Hermann Klausmann und Fritz Grambacher das Feuerwehr- Ehrenkreuz in Gold des Landes Baden-Württemberg. Die musika- lische Umrahmung übernahm die Sängervereini- gung Mühlburg und die Kapelle Pfortner. Um 14 Uhr zog der Festzug mit 28 Wehren und sechs Mühlburger Vereinen von der Oberen Bach- straße durch die Straßen Mühlburgs zur bis auf den letzten Platz besetzten Carl-Benz-Halle. Spiel- manns- und Fanfarenzüge der Gastwehren sowie der Bläserchor St. Peter und Paul spielten zur Unterhaltung der Gäste auf. Zum Festausklang am Freiwillige Feuer- wehr Mühlburg, Einsatz beim Brand des Städtischen Klinikums. Fata vom 5. Februar 1973. Abend gab die Tanzkapelle "Minados" ihr Bestes. In den folgenden Jahren wurde an der Aus- und Weiterbildung der Floriansjünger gearbeitet. Den neuen Richtlini en entsprechend mußte jeder Aktive einen Erste-Hilfe-Kurs und einen Grundlehrgang abso lvieren. Nach entsprechender gesundheitlicher Untersuchung wurden geeignete Kameraden zu Atemschutzträgern ausgebildet. Ein neues Alarm- system alarmierte nun die Feuerwehrkameraden über Funk. Hierfür erhielt man die ersten FunkmeI- deempfänger. So konnte unsere Wehr bei den Großbränden im Städtischen Krankenhaus, bei der Firma Ritter in Durlach, beim Th eaterbrand, dem Brand bei Firma Heine und bei den Hochwassern in Rüppurr und zweima l im Hafengebiet ihre Schlag- kraft unter Beweis ste llen. Die Jahresha uptversamm lung im Jahre 1978 wählte ein neues Kommando, da seit geraumer Zeit der Gesundheitszustand des Kommandanten Fried- mann nicht zufriedenste ll end war. Aus diesem Grund übergab er nun die Führung in jüngere Hän- de. Die neue Leitung bestand nun aus dem Abtei- lungs-Kommandanten Gerhard Moser, dem Stell- vertretenden Abteilungs-Kommandanten Udo Kahm, dem Schriftführer Peter Schmerbeck sowie dem Rechner Günter Louis. Auf Antrag der Wehr wurde Kamerad Marcel Friedmann von der Stadt zum Ehren-Abteilungs- Kommandanten ernannt. Es war eine Verpflichtung für ihn nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst, in dem er für die Wehr lange Jahre tätig war, einen Ehrenabend zu gestalten. Als Geschenk überreichte Kommandant Moser eine Tischuhr. Kamerad Friedmann stand uns weiter mit Rat und Tat zur Seite, doch lange konnten wir dies nicht in Anspruch nehmen, denn er verstarb plötz- lich und unerwartet im April 1983. Er war uns stets ein treuer Kamerad und vielen ein väterlicher Freund. Nach vielen Jahren des Hoffens konnte im Früh- jahr mit dem Aus- und Umbau des Gerätehauses, des ehema li gen Mühlburger Rathauses, begonnen werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Mühlburger Wehr (d. h. seit 1848) konnten wir ei- nen richtigen Aufenthalts- und Unterrichtsraum nutzen. Nach Absprache mit der Branddirektion und dem Hochbauamt wurde die Wehr verpflichtet, in Eigenleistung se lbst am Umbau mitzuwirken. Dem haben wir in vielen hundert Stunden in nicht immer einfacher Arbeit entsprochen. Durch den de- solaten Bauzustand traten immer wieder Schwie- rigkeiten (auch finanzieller Art) auf. Die Einfahrt- store für die Fahrzeuge, die in den Schulhof der Vo- gesenschule/Hardtschule führten, mußten auf die Sternstraße verlegt werden. Nach einem kräftigen Endspurt fand die Einweihung am 26. Oktober 1987 statt. Für die Finanzierung, Beantragung und Unter- stützung bei dem gesamten Vorhaben, danken wir vor all em Ltd . Branddirektor Wiechmann, der Stadt Karlsruhe mit ihrem Dezernenten Herrn Bürgermei- ster Ulrich Eidenmüller, dem Hochbauamt der Stadt Karlsruhe, den Stadträten Rüssel, Buchenau, Vogel und König sowie dem Architekten Biro für die ge- lungene Harmon ie von alter Substanz und neuen Ideen. Die größte Anerkennung jedoch gebührt dem Kommandanten Gerhard Moser, der von Anfang an bis zum letzten Pinselstrich se lbst mit Hand ange- legt hat und uns all en in selbstloser, aufopfernder Weise ein Vorbild war. Doch leider wurde ihm dies nicht von all en Seiten gedankt. Freiwillige Feuerwehr Mühlburg, Feuerwehrjugend. Kommandowechsel 1988 Abteilungs-Kommandant: Udo Kohm, Stellvertre- tender Abteilungs-Kommandant: Jürgen Reitze, Schriftführer: Luigi Verdone, Rechner: Michael Kury. Das 140-jährige Jubiläum wurde im kleinen Rahmen, mit einer Totenehrung vor dem Ehrenmal der Wehr und einem 2-tägigen Sommerfest im Ge- rätehaus gestaltet. Feierlich eingeweiht wurde im Oktober 1990 auf dem Mühlburger Friedhof das neue Ehrenmal für die gefallenen Wehrleute. Eine Restaurierung des durch Umwelteinflüsse stark beschädigten ur- sprünglichen Ehrenmals war nicht mehr möglich gewesen. Die Feier wurde gestaltet von den Pfar- rern Hoffmann und Barth sowie Kurt Ernst vom Bürgerverein Mühlburg. Die musikalische Umrah- mung übernahm der Spielmannszug der FFW Dur- lach. Die Finanzierung erfolgte ausschließlich aus Spenden der Stadt Karlsruhe, des Bürgervereins Mühlburg, der beiden Kirchengemeinden, der Mühlburger und Kar lsruher Geschäftsleute und in eigener Sache der Alterskameraden sowie passiv unterstützender und aktiver Mitgliedern. 25 Jahre Jugendfeuerwehr Um den Nachwuchs der Feuerwehren zu sichern, überlegte man Mitte der sechziger Jahre, Jugend- feuerwehren zu schaffen. Unter Mitwirkung des damaligen Abteilungs-Kommandanten Marcel Friedmann, der Hardt- und der Draisschule, des Ju - gendwartes Rainer Musahl sowie der Ausbilder Udo Kohm und Günter Louis wurde im Spätjahr 1969 die Jugendfeuerwehr Mühlburg gegründet. Die Ju- gendarbeit ist sehr vielfältig. Neben der feuerwehr- technischen Ausbildung werden durch Sport, Spiel, Jugendfreizeiten, Zeltlager, Schwimmwettbewerbe, Pokalwettkämpfe, Jugendfeuerwehrspielen etc. die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsge- fühl gefördert. Anteil am Gelingen der nicht immer leichten Aufgaben, die viel Freizeit und Idealismus erfordern, hatten Rainer Musahl, Peter Schmerbeck, Jürgen Braun, Torsten Herrmann und Gerhard Lamm. So konnte man - auch mit etwas Stolz - im Oktober 1994 das 25-jährige Jubiläum feiern. Stell- vertretend für den Bürgermeister hielt Stadtrat Heinz Vogel die Festrede. Anschließend sprach der Stadtjugendfeuerwehrwart Michael Wiedemann in Anwesenheit fast aller ehema ligen Jugendfeuer- wehrmitglieder. Aus gesundheitlichen Gründen hatte Abtei- lungs-Kommandant Udo Kohm die Führung der Wehr an seinen Stellvertreter Jürgen Reitze über- geben. So war bei der nächsten Jahreshauptver- sammlung eine Neuwahl des Kommandos erforder- lich. Die neue Führung 1994 setzte sich fo lgendma- ßen zusammen: Abteilungs-Kommandant Jürgen Reitze, Stellvertretender Abteilungs-Kommandant Frank Kohm, Schriftführer Luigi Verdone, Rechner Dietrich Bergmann. Frank Kohm legte nach kurzer Zeit sein Amt nie- der. So war wiederum die Wahl des Stellvertreters notwendig. Bei der Generalversammlung wurde Rene Kaufmann 1995 zum Stellvertretenden Abtei- lungs-Kommandanten gewählt. Von einer schweren Krankheit heimgesucht ver- starb im März 1995 unser ehema liger Kommandant Gerhard Moser. Wir begleiteten ihn mit einem Eh- renzug auf seinem letzten Weg. Durch den wachsenden technischen Fortschritt wurden die Aufgaben der Feuerwehr immer kom- plexer. War man früher auf die Rettung von Mensch und Tier aus Feuer und Wassernot einge- ste llt, so kamen immer mehr technische Hilfelei- stungen hinzu, wie z. B. bei Unfällen, Gasunfällen, Wasserrohrbrüchen (man denke nur an den großen Wasserrohrbruch in der Lameystraße), Ölunfällen und diversen anderen kleinen oder größeren Kata- strophen. So mußte die Ausbildung in theoretischer und praktischer Hinsicht intensiviert werden. Ehrungen in den letzten 25 Jahren Für 40-jährige pflichttreue, aktive Dienstleistung wurden mit dem "Feuerwehrehrenzeichen in Gold" des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet: Heinz Reize t, Karl Daubmann t, Heinz Weineich, Gerhard Wenner, Alfred Eder, Horst Weber, Günter Louis und Rolf Schätzle. Für besondere Verdienste in der Feuerwehrsache wurde Günter Louis im Jahre 1989 das "Silberne Feuerwehr-Ehrenkreuz" des Bundes verliehen. Die goldene Ehrennadel der Mühlburger Wehr erh ielten: Gerhard Moser, Udo Kohm, Günter Louis, Horst Weber. Ein einmaliges Jubiläum in der Geschichte unserer Festausschuß, von links: Abt. Kommandant Reitze, Beier. Weber. Schwaninger. Bluck, Kaufmann, Bergmann, Weber H., Lauis. Wehr so llte hier an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Unser "Alters- und Ehrenkamerad" Her- mann Klausmann konnte am 1. Mai 1997 auf die 65-jährige Mitgliedschaft bei der Mühlburger Wehr zurückblicken. Weit über 40 Jahre hat er sich für die Mühlburger Wehr aktiv engagiert und ist uns noch heute in seinem hohen Alter in kamerad- schaftlicher Weise sehr verbunden . In der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburg muß aber auch der Kameraden gedacht werden, die als Schriftführer, Korpsrechner, Ob- männer, Zug- und Gruppenführer oder als Beisitzer im Verwaltungsrat mitgewirkt haben, und nicht nur in guten Tagen, sondern auch in den Zeiten der Not und Bedrängnis der Wehr die Treue hielten. Wir ge- denken in größter Dankbarkeit all jener Kameraden, die durch ihre uneigennützige Hingabe im Dienste der Feuerwehr die Idea le der Wehr zur Wirklichkeit werden ließen. Sie waren es, die ermöglichten, daß der Wahlspruch "Einer für Alle - Alle für Einen ; Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" Sinn hatte und hochgehalten werden konnte. Dank gebührt auch all denen, die es als passive und fördernde Mitglieder durch ihre Unterstützung möglich machten, daß auch das gesellschaftliche und kameradschaftl iche Zusam mengehörig keitsge- fühl gepflegt und gefördert werden konnte. Nicht zuletzt sei auch der Stadtverwaltung und dem Stadtrat herzlich gedankt für alle Mühe, Hilfe und Förderung der Freiwilligen Feuerwehr. Eine weit- und umsichtige Stadtverwaltung wie die Karlsruhes wird auf die gemeinnützige Einrichtung der Freiwilligen Feuerwehr niemals verzichten. Möge die Bevölkerung, aber auch - und insbeson- dere - unsere Jugend, sich zu den Id ea len der Grün- der der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburgs beken- nen und sich dieser Organisation der Nächstenhilfe zuwenden . Es wäre dies das schönste Jubiläumsge- schenk, das wir uns wünschten . Wir alle hoffen, daß es unserer Feuerwehr gelingen möge, auf dem bis- her begangenen Wege weiter zu schreiten, mit glücklichem Erfolg und mit neuem Wetteifer. Die Jubelfeier wolle aber auch dahin wirken, daß die Wehren, die sich in diesen Tagen in Mühlburgs gastlichen Mauern zusammenfinden, und all e an- deren in Einigkeit und Freundschaft eina nder näher treten und zusammenha lten. In diesem Geiste einer echten Kameradschaft wollen wir die uns gestellten Aufgaben erfüllen, aber auch gleichzeitig um das Vertrauen der Stadt Karlsruhe bitten, sowie um die Bereitwilligkeit aller Bevölkerungskreise, ihr Interesse an der Freiwilligen Feuerwehr durch Beitritt als aktive oder fördernde Mitglieder zu bestätigen. Die Kommandanten der Wehr seit ihrer Gründung 1. Pfeifer, Si mon vom 10.03.1848 bis 21.03 .1852 2. Sutter, Karl vom 21.03.1852 bis 11.01.1857 3. Ludwig, A. vom 11.01.1857 bis 09.01.1859 4. Kiefer, Christian vom 09.01.1859 bis 03.01.1869 5. Lattner, Franz vom 03.01 .1869 bis 26.03.1881 6. Pfeifer, Friedrich vom 01 .05.1881 bis 12.12.1912 7. Weiß, Wilhelm vom 05.01.1913 bis 15.05.1914 8. Doldt, Ferdinand vom 10.01 .1915 bis 16.03.1919 9. Pfeifer, Friedrich vom 16.03.1919 bis 03.03.1924 10. Doldt, Adolf vom 12.07.1924 bis 27.12.1931 11 . Pfeifer, Ka rl vom 31.01.1932 bis 01.02.1934 12. Wenner Alfred sr. vom 01.02.1934 bis 14.11 .1944 13. Wenner Alfred jr. vom 15.11.1944 bis 07.05.1945 (mit Führung beauftragt) 14. Merz, Georg vom 17.10.1945 bis 27.08.1948 15. Wenner, Alfred vom 27.08.1948 bis 02.03 .1968 16. Friedmann, Marcel vom 02.03 .1968 bis 23.01.1978 17. Moser, Gerhard vom 23 .01 .1978 bis 25.01.1988 18. Kohm, Udo vom 25.01.1988 bis 25.04.1994 19. Reitze, Jürgen se it 25.04.1994 Einteilung der Wehr 1997 Kommando: Jürgen Reitze, Abteilungs-Kommandant, Rene Kaufmann, Stellvertretender Abteilungs-Komman- dant, Luigi Verdone, Schriftführer, Dietrich Berg- mann, Rechner/Kassierer Festausschuß: Jürgen Reitze, Abteilungs-Kommandant, Rene Kaufmann, Stellvertretender Abteilungs-Komman- dant, Gerhard Weber, Feuerwehrmann, Gerhard Lamm, Jugendwart, Luigi Verdone, Schriftführer, Hagen Bluck, Stellvertretender Schriftführer, Heiko Beier, Gerätewart, Uwe Schwaninger, Oberfeuer- wehrmann, Günter Louis, Zugführer, Horst Weber, Vertreter der Alterskameraden, Dietrich Bergmann, Kassierer Ehrenkommandanten: Friedrich Wenner t; Alfred Wenner sen. t; Georg Merz t; Alfred Wenner jun. t Aktive Mitglieder: Beier, Heiko; Berg, Oliver; Bergmann, Dietrich; Bitterwolf, Horst; Bluck, Hagen; Böttger, Udo; Dannenmaier, Nicole; Dietrich, Albert; Doninger, Jürgen; Eder, Alfred; Enzinger, Pascale; Friton, Rainer; Herbig, Alexander; Hollingshaus, Robert; Johe, Thomas; Kaufmann, Rene; Kiefer, Udo; Kohm, Udo; Kümmerle, Markus; Lamm, Gerhard; Lamm, Thomas; Louis, Günter; Potschka, Manfred; Reitze, Jürgen; Reuss, Tobias; Ruder, Franz; Sattler, Joachim; Schätzle, Rainer; Schwaninger, Uwe; Stöhr, Uwe; Verdone, Luigi; Vitrano, Micheie; Weber, Gerhard; Weber, Horst; Weber, Marc; Wein- eich, Markus; Weinlein, Frank; Wenner, Gerhard; Winter, Ralf; Zizza, Cosimo; Zorn, Michael; Altersabteilung: Böttcher, Eberhard; Klausmann, Hermann; Roth, Roland; Schätzle, Rolf; Weineich, Heinz Die Jugendfeuerwehr im Jubiläumsjahr 1998: Contini, Dennis; Da Silva, Raphael; Eschbach, Pa- trick ; Essig, Mathias; Kaufmann, Andreas; Kauf- mann, Sven; Lazoo, Kai ; Nagel, Torben; Schlind- wein, Annette; Westphal, Julius; Williamson, Jür- gen; Winter, Sven Anmerkung: 1. Der Artikel basiert auf der "Geschichte der Freiwilligen Feu- erwehr Karlsruhe-Mühlburg" von Eugen Singer in der Fest- schrift 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe Abteilung Mühlburg, Karlsruhe 1958, der überarbeitet und bis in die Ge- genwart aktualisiert wurde. Obere Reihe von links: Lamm. N., Dietrich, Hollingshous, Beier, Lamm rh., Reuss, Eschboch, Weber M., Friton, Kahm, Bitterwolf. Mittlere Reihe von links: Lamm G., Vitrono, Zorn, Verdone, Schwaninger, Herrmann, Kaufmann A., Bluck, Weber G., Wenner, Kümmerle, Schätzle. Untere Reihe von links: Zizza, Klausmann, Weineich, Sattler, Kaufmann R., Reitze, Louis, Bergmann, Weber H., Eder, Bättcher. Zeitungsbericht über die Wiedergründung des Bürgervereins om 23. November 1925. KURT ERNST Einhundert Jahre zu begreifen, zu erfassen, in welcher Zeitspanne geschichtliche Ereignisse an uns Menschen vorübergehen, zwingt uns schon einmal nachzudenken, wenn man ein solches Jubiläum begeht. In unserer schnel len Hightechzeit die vergangenen hundert Jahre mit viel Akribie aufzuschreiben und sie dann auch noch zu lesen, wäre ein sinnloses, mühseliges Verlangen. In zehn Dekaden jedoch einige Impressionen zu setzen, bringt uns einen bescheidenen Überblick über zehn Eckpfeiler des Geschehens: 1898: Grossherzog Friedrich I. vollendet am 9. September sein siebzigstes Lebensjahr. Deutschland beginnt mit dem planmäßigen Ausbau seiner Flot- te, die im Sinne einer deutschen Weltmachtpolitik eingesetzt werden soll. 1908: Alfred Graf von Schlieffen erarbeitet den nach ihm benannten Schlieffenplan, die Grundlage zum deutschen Überfall auf Belgien und die Nie- derlande im Jahr 1914. 1918: Der Erste Weltkrieg endet mit der deut- schen Niederlage. Nach der Novemberrevolution wird das Deutsche Reich Republik. 1928 : Die Faschisten in Italien ergreifen die Macht unter ihrem Führer Mussolini. In Deutsch- land geht aus der Reichstagswahl eine große Koa- 100 Jahre Bürgerverein Mühlburg 1898 e. V. litionsregierung hervor, deren Scheitern 1930 den Niedergang der Weimarer Demokratie einleitet. 1938: Auf dem Wiener Heldenplatz verkündet Adolf Hitler am 14. März 1938 unter begeistertem Jubel der Bevö lkerung den "Eintritt seiner Heimat in das Deutsche Reich". 1948: Mit dem 20. Juni 1948 endete die erste Nachkriegszeit in Westdeutschland mit der Währungsreform! 1958: In der DDR wird die Rationierung von Fleisch, Zucker und Fett aufgehoben. Nach den So- wjets haben jetzt auch die Amerikaner einen Sateli- ten im All, den "Explorer". Die Arbeitsämter in Westdeutschland melden den niedrigsten Arbeits- losenstand, nämlich 300.000 Arbeitslose. 1968: In den USA wird der Bürgerrechtler Mar- tin Luther King durch Schüsse tödlich verletzt. In Deutschland bedeutet die Studentenrevolte den Beginn eines innenpolitischen Wandels, der 1969 zur sozialliberalen Koalition führt. 1978: Im Volkswagenwerk Emden wird der letz- te "Käfer" in der Bundesrepublik produziert. Insge- samt waren es 20,6 Millionen. Hans Filbinger, Mini- sterpräsident von Baden-Würtemberg tritt von sei- nem Amt zurück. Reinhold Messner bezwingt den höchsten Berg der Welt, den 8848m hohen Mount Everest, ohne Sauerstoffgerät. Prominenten-Draisinenrennen "Kerwe" mit dem späteren OB Seiler. Ökumenischer Gottesdienst auf der "Kerwe': 1988: Im Rhein-Main Gebiet und entlang der Donau kommt es zum folgenschwersten Hochwas- ser seit vielen Jahren. Dämme brechen, ganze Dör- fer müssen evakuiert werden. Im oberbayrischen Dorfen erschießt ein Waffennarr drei Polizeibe- amte. Auch der Mordschütze kommt ums Leben. 1998: Der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" ent- gleist nach dem Bruch eines Radreifens und zer- schellt an einer Brücke in der Nähe von Eschede. Bei dem schwersten Zugunglück in der Geschichte der Bundesrepublik sterben einhundert Zuginsas- sen. Eschede steht nicht nur für Schrecken und Tod, sondern auch für gelebte Menschlichkeit und spon- tane Solidarität. Nach dem Unglück sind viele Men- schen aus dem Ort über sich hinausgewachsen. Eindrücke aus 100 Jahren, gelebt, erlebt, pas- siert, geschehen, die den folgenden Beitrag über einhundert Jahre Bürgerverein relativieren und ein- ordnen so llen. Ein seltenes Jubiläum für einen Bürgerverein, ein sto lzes Jubiläum, wenn man bedenkt, daß vor 100 Jahren Männer die Idee und den Mut hatten, für ihre Mitbürger bei ihren Obrigen etwas zu errei- chen, Mittler zu sein und Dinge zu bewegen, die festgefahren sind, Unmögliches zu diskutieren um machbare Lösungen anzustreben, Finanzlösungen zu erarbeiten und auf den Weg zu bringen. Dazu mußte man die Mitbürger motivieren, als Mitglie- der dieses Vereins zu zeichnen, um ihn auf eine ge- sunde finanzielle Basis zu stellen. Das in einer Zeit, die, vergleicht man sie mit der Gegenwart, gewiß nicht als einfach bezeichnet werden kann. Sie hat- ten den Mut und heute, 1998, feiert dieser Verein mit einer Mitgliederstärke von 812 seinen hundert- sten Geburtstag! Was war vor 100 Jahren? Mühlburg war gerade mal zwölf Jahre mit Karlsru - he vereinigt. Zwei Jahre zuvor hatte der populäre und bei den Karlsruhern sehr beliebte Großherzog Friedrich I. am 9. September 1896 se in siebzigstes Lebensjahr vollendet. Ein kurzes Stimmungsbild der damaligen Zeit: Im Mittelpunkt der Geburtstagsfei- erlichkeiten stand ein Festzug, der über vierzig Prachtwagen zählte und an dem viertausend Men- schen beteiligt waren. Der Zug bestand aus den zwölf Abteilungen Schule, Erziehung, Wissenschaft, Kunst, Gewerbe, Handel und Industrie, Verkehr, Landwirtschaft, Feuerwehr, Turner und Schützen, das deutsche Lied, Huldigung für den Fürsten und das Haus der Zähringer und als Schluß das Volk in Waffen. Zwei Jahre später, 1898, wurde die Dragonerka- serne an der Kaiserallee fertiggestellt. Prof. Engelbert Arnold gründete das elektro- technische Institut an der TH Karlsruhe, und am Montag, den 21. November 1898, ein denkwürdiges Datum für Mühlburg, traf sich im Gasthaus zum Storchen in der Rheinstraße eine kleine Anzahl von Grundstücksbesitzern und beschloß einem zu grün- denden Bürgerverein für den Stadtteil Mühlburg als ordentliche Mitglieder beizutreten und die durch die Vorarbeiten anfallenden Kosten zu glei- chen Teilen zu tragen. Mit der Prüfung aller ein- schlägigen Fragen wurden Färbermeister Julius Zink und ihm zur Seite die Bürger Fritz Kohler, Wilhelm Hauk, August Wörner, Ernst Oberle und August Stückle beauftragt. Zu der von diesen Herren dann am 28. November einberufenen öffentlichen Ver- sammlung kamen etwa 100 Interessenten, von de- nen 80 sofort die Mitgliedschaft des neuen Vereins des Hafens. Eine Selbstverständlichkeit war es auch, daß der Vorstand zu Feiern der Geburtstage und Regierungsjubilä- en des allseits geliebten Landesfürsten eingeladen wurde. Allerdings machte sich nach der Erle- digung der Schadensersatzansprüche erwarben. An sich hatte seit den poli- tisch bewegten Jahren des Vormärz in Mühlburg das Vereinsleben immer recht erfreulich geblüht: Dem Casino-Lieder- kranz und dem Sängerkranz der Ma- schinenbauer von 1837, den Freiwilli- gen Feuerwehrmännern von 1848 wa- ren 1861 die Turner, 1862 der Frohsinn Ferdinand Daldt unverkennbar eine ziemliche Interesse- losigkeit bemerkbar. Nicht einmal die in jeder zwei-Mühlburg gefolgt, die selbst unter widrigen Zeit- verhältnissen ihr liberales Bewußtsein und Ihre frei- heitlichen Ideen behauptet hatten. Nun, im nicht weniger aufgeregten Jahre 1898, nach den alle politischen Leidenschaften aufwüh- lenden Reichstagswahlen, ging es in unserem Mühlburg um interne, lokale Angelegenheiten, um die Neufeststellung der Baufluchten, die Verbreite- rung der Fahrstraßen und Gehwege, vor allen Din- gen aber um die Wahrung zahlreicher Einsprüche angesichts der durch die Kanalisation in der Rhein- straße eingetretenen Nachteile und Schäden. Es hatte sich nämlich herausgestellt, daß die von Ein- zelpersonen vorgetragenen Beschwerden bedauer- licherweise nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt hatten. Der Vorstand des Bürgervereins nahm sich sogleich jedes einzelnen Falles an und scheute sich nicht, den damaligen Ober- bürgermeister Karl Schnetzler selbst zu Ortsbesich- tigungen zu bitten. Im übrigen zeigte ten oder dritten Vorstandssitzung vorgebrachte, an "Clochemerle" gemahnende Forderung, nun endlich in Mühlburg eine Bedürfnisanstalt zu bauen, konn- te die Gemüter ernsthaft bewegen. Danach trat eine relative Stille um den Bürgerverein ein; bis ins Jahr 1925 sind keinerlei Informationen vorhanden. Als der Schriftführer des im Jahre 1925 neu be- lebten Bürgervereins das Protokoll buch übernahm, mußte er feststellen, daß in diesem ein Teil fehlte. Wahrscheinlich muß aus einer Zeit jahrelanger Sta- gnation nicht viel Positives zu berichten gewesen sein . Es handelte sich um ganze sechzehn Seiten. Der Schriftführer war es auch, der sich im Proto- kollbuch diese fehlenden Seiten bescheinigen ließ. Mit der am 23. Dezember 1925 in der "Westend- halle" vollzogenen Wiedergründung kam frischer Wind in die Segel des Vereinsschiffchens. Maurer- meister Ferdinand Doldt, der neu gewählte Erste Vorsitzende, durfte in den folgenden man durchaus Verständnis für die Pläne und den großartigen Unternehmungs- geist der Stadtverwaltung. Als man je- doch bei der Rheinhafeneinweihung keine Möglichkeit sah, dem Großherzog bei dieser Gelegenheit zu huldigen, er- zwang der Bürgerverein eine Änderung des Anfahrtsweges zum Mittelbecken Albert Schneider Jahren ein stetiges Wachsen der Mitgliederzahlen registrieren. Viele der nach Honsells Rheinregulierung entlang der Hafenkais neu angesiedelten Industriefirmen traten dem Bürgerver- ein als Mitglieder bei und halfen bei der Durchsetzung so mancher Verbesse- rungsvorschläge wacker mit. Der 1927 In der Westendhalle, Rheinstraße 30, wurde am 23. Navember 7925 der Bürgerverein neugegründet. neu gewählte Vorsitzende Albert Schneider setzte die ausgezeichneten Beziehungen zu r Stadtverwal- tung fort, deren Generalbebauungsplan dem Stadt- teil Mühlburg direkte Verbindungen zum Haupt- bahnhof und zur Reichsstraße Hamburg - Basel in Aussicht stellte. Auf dem Seidenecksehen Feld wur- de mit der Bebauung begonnen; die Verbreiterung des Stichkanals sowie der Bau eines Öl beckens wa- ren in die Planung mit einbezogen. Dann kamen leider die Jahre, in denen man an der Ecke von Rhein- und Hardtstraße die Arbeitslo- sen in großen Rotten herumstehen sah. Die Welt- wirtschaftskrise mit all den Folgeerscheinungen für Politik und Staatsführung lähmten die Vereins- arbeit mehr und mehr. Der Bürgerverein konnte am 17. April 1933 noch zur Enthüllung der von ihm gestifteten Carl-Benz- Ehrentafel einladen. Im Jahre darauf, also 1934, mußte sich der Verein aus eigenem Entschluß "bis auf weiteres stillegen", was angesichts der damali- gen Zwangslage im "Dritten Reich" wohl die klüg- ste Lösung war. Bis hierher mag die romantische Stimmung einer Beschreibung von Eugen Singer über Mühlburg Tour de Fronce durch die Rheinstroße. Fliederfest ouf dem Fliederplotz. noch in etwa stimmen: Wer offenen Auges und freudigen Herzens die Alt- stadt von Mühlburg durchschreitet, be- sonders in einer schönen Nacht, wenn das Mondlicht auf den Straßen und Gassen liegt, findet so manches heime- lige und trauliche Bild, daß ihn an- spricht und von früheren Zeiten erzählt. 't '" ", '" " "" "&. ....• ~ .. ' .. ,TI . " . .' '1,. "'" _. :r~ sitzender Aug ust Erhard; Schriftführer Karl Gröber; Kassier Kurt Weisser; Bei- sitzer Albert Schneider, Otto Karcher, Eugen Häberle, Anton Klumpp, Arthur Henninger. Der damalige Oberbürgermeister Gün- ther Klotz übersandte zur Neugründung Carl Brehmer Glückwünsche mit den Worten "Auf zur Tat!". Der Wiederaufbau der Werfthallen, die Pla-Alte schöne Häuser mit abgeschrägtem Sattel- dach, spitzen Giebeln und runden Torbogen, Fach- werkbauten und altersgraue Häuschen, unter deren weißer Tünche die rissigen und verbogenen Balken- züge hervortreten, stehen still und verträumt am Wege. Heute regt in Mühlburg nicht mehr viel zum Träumen an. Die Romantik der Vorkriegszeit ist endgültig verschwunden. Von dem wenigen, was die schweren Bombenangriffe des Zweiten Welt- krieges an alten Bauten übriggelassen haben, ist manches noch der modernen Stadtplanung gewi- chen. Mühlburg ist heute ein durch und durch großstädtischer Bezirk im Westen von Karlsruhe. Albert Schneider war es vorbehalten, im Jahre 1953 den Bürgerverein wieder zu erneuter Aktivität aufzurufen und Carl Brehmer als seinen Nachfolger ins Amt des Ersten Vorsitzenden vorzuschlagen. Etwa 90 alte und neue Mitglieder waren Zeugen der am 9. März 1954 vor sich gegange- nen abermaligen Neugründung des Bürgervereins Mühlburg, die gerade im richtigen Zeitpunkt angesichts der für den Stadtteil Mühlburg bevorstehenden bedeutsamen Entfaltung erfolgte. Fol- gende Herrn wurden in den Vorstand gewählt: nungen für das Mühlburger Feld und für den im- mer stärker frequentierten Verkehrsknotenpunkt Entenfang, insbesondere aber die Rheinstraßensa- nierung, brachten Mühlburg ein ganz außerordent- liches Bevölkerungswachstum. Bei den unter der Leitung von OB Klotz häufig stattfindenden Bür- geraussprachen war unser Stadtteil mehr denn je Mittelpunkt der Erörterungen. Es gelang nun auch, die Grundlagen für eine po- sitive Zusammenarbeit der in ihrer Zahl ständig wachsenden Vereine herzustellen. Der damalige Er- ste Vorsitzende der Turnerschaft Mühlburg, Josef Allgayer, sowie der Vorstand der Mühlburger Sän- gervereinigung, Friedrich Kohler, heute Ehrenmit- glied des Bürgervereins, traten an die Spitze der nunmehr zu einer Arbeitsgemeinschaft zusam- mengeschlossenen Mühlburger Vereine, wobei Stadtrat Gustav Betz die Verbindung zu den städti- schen Ämtern aufrechterhielt. Er war es 1. Vorsitzender Carl Brehmer; 2. Vor- Dtto Kareher auch, der sich um die nun beginnende erste Planung einer Mehrzweckhalle beim Hochbauamt kümmerte. Die trau- rige Tatsache, daß gerade in Mühlburg die großen Gesellschaftsräume und Kul- turzentren während des Zweiten Welt- krieges durch verheerende Bombenein- wirkung weitgehend zerstört waren, galt es immer wieder der Stadtverwal- tung vor Augen zu führen, bis man sich dann beim Hochbauamt unter Leitung von Baudirektor Stefan entschloß, mit der Planung einer modernen Kultur- und Sporthalle zu beginnen. Andenken der in den Kampf gegen Frankreich in den Jahren 1870 - 11 ge- zogenen Mühfburger". Auf der unteren Sockelseite befanden sich etwa 75 Na- men, die man bei der Umfunktionierung zum Gefallenendenkmal des Ersten Der Volkstrauertag, der heute immer noch auf dem Mühlburger Friedhof be- Hermann Pfeifer Weltkrieges entfernte! Dafür fügte man auf Betreiben des Mühlburger Militär- vereins eine Inschrift im Jahr 1931 hinzu, die von gangen wird, hatte im Jahre 1961 eine besondere Bewandtnis. Die Gräber der Kriegsopfer waren inzwischen umgebettet worden und fanden einen besonders geeigneten, würdigen Platz am Fried- hofseingang. Für diese letzte Ruhestätte schuf der in unserem Stadtteil lebende bekannte Bildhauer Professor earl Egler ein wohlgelungenes Mahnmal "Die Flehende", das im Beisein vieler Vereine, die Kränze zum Gedenken niederlegten, enthüllt wurde. Am 2. Oktober 1962 wurde auch die neue Voge- sen brücke durch den damaligen Bundesverkehrsmi- nister Seebohm unter reger Beteiligung der Mühl- burger Bevölkerung dem allgemeinen Verkehr übergeben. Durch diese neue Ausfallstraße nach Süden wurde wieder ein großer Fortschritt für den Verkehr erzielt. Genau auf dem Platz der alten Mühle am Lameyplatz entstand wie zum Symbol des aufstrebenden Stadtteils das 19stöckige Wohn- haus der Volkswohnung, das bis heute einem ins Unmenschliche gesteigerten Nationalis- mus zeugt, wie ihn in dieser Krassheit kein anderes Kriegerdenkmal in Karlsruhe vertritt : "Das Totenmal spricht: Dienst an Deutschland ist Pflicht. Arbeit fürs Volk ist Gewinn. Braucht dein Volk dein Leben, so gib es hin." Als 1965 der Platz umgestaltet wurde, versetzte man das Kriegerdenkmal wenige Meter und fand dabei im Innern des Sockels eine Blechkassette, die neben mehreren Exemplaren der lokalen Tagespres- se vom August 1870 auch die Stiftungsurkunde des Komitees enthielt. Dekan Heinz Schuchmann, der mit Vorständen des Bürgervereins die Kassette öff- nete, gab in geordnetem Zustand die Urkunden und Zeitungsausschnitte in die Kassette zurück und ergänzte die Inhalte mit Schicksalszahlen des Zwei- ten Weltkrieges, von 5802 gefallenen Soldaten aus unserer Stadt, 1754 Zivilpersonen, welche bei Luftangriffen getötet wurden und das höchste Wohnhaus der Stadt ge- blieben ist. Vor der Gründung des ersten Bürger- vereins 1898, nämlich 1886, war in Mühlburg auf dem Lindenplatz ein Kriegerdenkmal für die gefallenen Mühlburger von 70/71 errichtet wor- den. Die erste Inschrift lautete: "Dem .~, .,:;;,' ,~.~ " , ~ .... . :-j 3554 Vermißte. Die Urkunde wurde mit den Unterschriften sämtlicher Vor- standsmitglieder und Pfarrer Schuch- manns Unterschrift wieder ins Denkmal versenkt. Else Dissinger Dem in der Generalversammlung am 8. Februar 1965 gewählten neuen Vor- sitzenden Otto Karcher, welcher unseren altverdienten Carl Brehmer ablöste, stellten sich zunehmend neue Aufga- ben. Am wichtigsten erschien dem un- ternehmungsfreudigen Weinkaufmann die seit Jahren erwogene und geplante, aber seitens der Stadtverwaltung immer wieder zurückgestel lte Sport- und Kul- es hingewiesen und bei jeder sich bie- tenden Gelegenheit die Initiative ergrif- fen. Schließlich erkannte auch das Schuldezernat, an der Spitze Schuldi- rektor Egon Funk, die Dringlichkeit die- ses Bauwerkes für den Turn- und Sport- betrieb der vielen Klassen der Hardt- turha ll e für den während des Zweiten Ludwig IIg und der Sonderschule. Auch die Klagen Weltkrieges zerbombten Stadtteil, der nunmehr der Elternbeiräte über den mangelhaften Schul- langsam in Großstadtverhältnisse hineinwuchs. sport wurden immer lauter. Folgende Mitglieder wurden in den Vorstand ge- Endlich im Frühjahr 1968 hieß es dann "Grünes wäh lt: 1. Vorsitzender Otto Karcher; 2. Vorsitzender Karl Becker; Schriftführer Ferdinand Ensberger; Kassier Hermann Pfeifer; Beisitzer Friedrich Kohler, Albert Doldt, Otto Fetzer, Irene Arker, Heinrich Engel, Ferdinand Ruf. Mit Unterstützung der Herren Friedrich Kohler, Josef Allgayer und ganz besonders des damaligen Stadtrats Ludwig Iig wurde in zah ll osen Bespre- chungen immer wieder auf die Dringlichkeit des Mühlburger Vorhabens hingewiesen. Ludwig Iig sorgte auch dafür, daß die Gelder im städtischen Etat hierfür vorgesehen wurden. Die Turner hatten zwischenzeitlich dank des großen Arbeitseinsatzes ihrer Mitglieder ihr neues Heim geschaffen, wäh- rend die Mehrzahl der übrigen Vereine auf die Lo- kale angewiesen war. Die neuen Pfarrzentren, z. B. der schöne Jung-Stilling-Saal, waren mehr oder weniger für eigene kirch li che Bedürfnisse vorgese- hen. Gleichwohl hatten die Pfarreien immer ein of- fenes Ohr für Veranstaltungswünsche mancher Mühlburger Vereine. Fünfzehn Jahre lang - wenn man so will - hat der Bürgerverein und die Arbeitsgemeinschaft der Mühlburger Vereine die Stadtverwa ltung bzw. das Hochbauamt auf die Notwendigkeit des Hallenbau- Licht für die Kulturhalle", zu welchem Zeitpunkt alsdann auch die Planung fortgesetzt wurde. Be- sichtigungen von Mehrzweckhallen, sowoh l in der benachbarten Umgebung als auch in Tauberbi- schofsheim und Essen, wurden durch die Ver- antwortlichen mit dem Ergebnis durchgeführt, daß die Baugesellschaft "Mero" beauftragt wurde, eine 42 x 27 Meter große teilbare Halle zu erste ll en . Stadtrat Rüssel war es dann auch, der die notwen- dige Teilunterkellerung im Bauausschuß durchset- zen konnte. Wir wissen, daß während der Bauzeit viele Ab- und Umänderungen nötig waren, die Baudirektor Stefan und seinem Mitarbeiterstab manches Kopfzerbrechen machten. Trotzdem ist es bedauerlich, daß man den Vorschlägen von Stadt- rat Ii g nicht folgen konnte, wonach die Tribüne et- was größer gestaltet werden so ll te, um wenigstens Tische und Stühle auf Saa lebene zu haben und so Zeit und Kosten zu sparen. Am 3. November konnte der erste Spatenstich stattfinden für die Halle, die nach einem Vorstandsbeschluß den Namen Carl- Benz-Halle bekommen sol lte, nach dem großen Sohn Mühlburgs, der mit seiner Erfindung, dem Automobil, die Welt verändert hat. So wurde der 10.7.1971 zu einem Freudentag für ganz Mühlburg. Fliederfest auf dem Fliederplatz. Die leitenden Persönlichkeiten der Stadt und der Schulen, sowie die Mehrzahl der Stadträte waren in der neuen Carl-Benz-Halle versammelt, als OB Dul- lenkopf die Festrede hielt. Auch er brachte seine Freude über das wohlgelungene Bauwerk, ein 2,5- Millionen-Projekt, zum Ausdruck. So gipfelte seine Festrede in der Feststellung: "Die neue Halle steht in Mührburg. Nach einem Mühlburger wurde sie benannt. Von einem Mühlburger wird sie einge- weiht." In seiner Dankesrede erwähnte dann der Vorsitzende des Bürgervereins alle diejenigen, weI- che durch ihren persönlichen Einsatz am Gelingen des großen Bauwerkes beteiligt waren. Besondere Dankesworte fand er für die Stadtverwaltung, daß nunmehr ein langgehegter Wunschtraum doch noch in Erfüllung ging. Die von Prof. Carl Egler - seit langem Mitglied unseres Vereins - geschaffene Büste im Foyer der Halle zeugt von dem Traditi- onsbewußtsein einer früheren, keineswegs homo- gen, mit der Zeit jedoch zusammengewachsenen Bevölkerung. Die letzte Hauptversammlung vor dem Jubilä- umsjahr wurde am 26. April 1972 im Gasthaus "Zum Lamm" abgehalten und dabei dem Ge- samtvorstand wie folgt, das Vertrauen ausgespro- chen : 1. Vorsitzender Otto Karcher; 2. Vorsitzender Gerhard Häberle; Schriftführer Wolfgang Kistner; Kassier Hermann Pfeifer; Beisitzer Friedrich Kohler, Ludwig Ilg, Albert Doldt, Heinrich Engel, Otto Fet- zer, Ferdinand Ruf. Hermann Pfeifer wurde auf- grund seiner Verdienste für den Bürgerverein in dieser Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt. Herr Schendzielorz führte in dankenswerter Weise das Amt des Kassiers weiter. Im Januar 1973 konnte der Erste Vorsitzende Otto Karcher eine vollbesetzte Carl-Benz-Halle zum 75jährigen Bestehen des Bürgervereins Mühlburg begrüßen. Ein reichhaltiges Programm Mühlburger Vereine mit anschließendem Tanz bis in die frühen Morgenstunden zu den Klängen der Kapelle "Ernst" gaben diesem Jubiläum das Gepränge. Am 18. April 1975 fand eine denkwürdige Jah- reshauptversammlung im Gasthaus zum Lamm statt. Im Geschäftsbericht konnte der Erste Vorsit- zende Otto Karcher den anwesenden Mitgliedern und Gästen mitteilen, daß für die Neugestaltung des Fliederplatzes von der Stadt Karlsruhe 200.000 DM bewilligt wurden. Die Anregung einer Weihnachtsbeleuchtung fand keine Gegenliebe bei der Mühlburger Ge- schäftswelt, und so mußte "Mühlburg auch zur kommenden Weihnachtszeit im Dunkeln bleiben." Der Erste Vorsitzende Otto Karcher hatte eine Wiederwahl aus Altersgründen abgelehnt, so daß eine Neuwahl des Ersten Vorsitzenden erfolgen mußte. Vorgeschlagen wurde der bisherige Zweite Vorsitzende Ludwig Ilg, der wie seine Stellvertreter Werner Jung und Heinz Vogel von den anwesenden Mitgliedern einstimmig per Akklamation gewählt wurde. Als Beisitzer wurden in geheimer Wahl Al - bert Doldt, Heinrich Engel, Otto Fetzer, Gerhard Moser, Ferdinand Ruf, Friedrich Kohler, Gerhard Hä- berle gewählt. Der neu gewählte Vorstand ernann- te den bisherigen Ersten Vorsitzenden, Herrn Otto Karcher, zum Ehrenvorsitzenden des Mühlburger Bürgervereins mit Sitz und Stimmrecht auf Lebens- zeit. Nach langem Bemühen der Vorstandschaft ist es schließlich in Zusammenarbeit mit der Stadtver- waltung und der Geschäftswelt gelungen, die erste Weihnachtsbeleuchtung in Mühlburg zu installie- ren. Wir schreiben Weihnachten 1976! Die Kosten, Der Vorstond des Bürgervereins 1973: Oben von links: Otto Fetzer, Ernst Schendzie/orz, Ferdinond Ruf. Ludwig IIg, Albert Doldt, Friedrich Kohler, Wolfgong Kistner sitzend: Heinrich Engel, Gerhord Häberle, Otto Korcher, Hermann Pfeifer. die zum größten Teil von der Mühlburger Ge- schäftswelt aufgebracht wurden, beliefen sich auf DM 46.000,-. Die beiden Vorsitzenden Ludwig Iig und Heinz Vogel lobten das gute Zusammenwirken der Stadt mit dem Bürgerverein. Am 31. März 1977 begann die Ära Heinz Vogel, die über 12 Jahre andauern sollte. In den Beginn seiner Vorstandschaft kam die Neuorganisation der Mühl- burger Kerwe "neuer Zeitrechnung". Die Zusam- menarbeit mit dem Marktamt der Stadt Karlsruhe, den Festwirten Horst Geppert und Horst Siebentritt, dem Schaustellerverband, den Kirchen st. Peter und Paul und Karl-Friedrich-Gedächtnis-Kirche, deren Pfarrer Lerchenmüller und P. G. Lassahn hat der Bürgerverein Mühlburg mit den Mühlburger Bür- gern gerne angenommen. Von Freitag bis Dienstag wurde den Besuchern ein reichhaltiges Programm geboten, das für wahrhaft jeden etwas zu bieten hatte. Daß dabei Besinnung in Form eines ökume- nischen Gottesdienstes im Zelt ihren Platz fand, war für das Atemholen inmitten der Mammut- veranstaltung ein neuer Aspekt, den die beiden Pfarrer mitgetragen haben, in dem sie den zahlrei- chen Gottesdienstbesuchern eine würdige Besin- nung schenkten. Wenn dann am Dienstagabend nach einem bis auf den letzten Platz besetzten Seniorennachmit- tag (500 bis 600 Besucher) die bunten Raketen in Mühlburgs Nachthimmel stiegen, hatten viele Bür- ger und Gäste Frohsinn, Gastlichkeit, Kommunika- tion im Rahmen der Mühlburger Kirchweih genos- sen und erlebt. Sie ist aus Mühlburg trotz gesell- schaftlicher Veränderung auch nach über 20 Jahren nicht mehr wegzudenken. Auch oder gerade im Ju- biläumsjahr hoffen wir wieder auf viele zufriedene Besucher. Lassen Sie den Chronisten bei den jährlichen Veranstaltungen bleiben. So wurde in jener Zeit 1977 aus der Veranstaltung "Ein Platz an der Son- ne" die Idee des Fliederfestes geboren. Ein mutiges Unterfangen, ist doch das Fest in der zweiten Mai- woche im Freien auf dem Fliederplatz angesiedelt. Diese Herausforderung an "Petrus" gingen die Mühlburger Vereine nicht aus dem Weg und veran- stalteten am 20./21. Mai auf dem im März neu fer- tiggestellten Fliederplatz ihr erstes Fest! Das Fliederfest so llte, so damals der Erste Vorsit- zende des Mühlburger Bürgervereins Heinz Vogel, als fester Bestandteil alljährlich abgehalten werden. Das Fliederfestgremium, allen voran Peter Klemm und Klaus Brenner sowie die Vereine, hat sich bis heute über zwanzig Jahre daran gehalten und vie- len Mühlburgern und Mühlburgerinnen sowie zahl- reichen Gästen die erste Frühlingsfestfreude bei meist gutem Frühlingswetter gebracht. Nur einma l in zwanzig Jahren mußte das Fliederfest am Sams- tag morgen wegen strömenden Regens kurzfristig abgesagt werden. Das heutige Fliederfestgremium wird von dem Präsidenten der Mühlburger Karne- valsgesellschaft Hans Wiedemann und Frau Cramer von der RsG geleitet. Chronisten pflicht. An Ideen war die Vorstandschaft des Mühlburger Bürgervereins noch nie arm, und 50 hatte das Vor- standsmitg li ed Jürgen Wiedemer eine brillante Idee, die er in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und deren Partnern hatte, ja Partnern und Ehefrau- en, dies sei hier auch einmal ausgesprochen. Ohne sie wäre so ein Ehrenamt nie und nimmer auszufül- len, dafür se i ein herzliches Dankeschön gesagt. 1983 setzte der Vorstand also die Id ee von Jü rgen Wiedemer in die Tat um. Man suchte Hobbyisten, die zu r Freude der Besucher ihr Hobby im Entste- hen vorführten. Eine akt ive Ausstellung also, die Ideen und Tips zur Freizeitgestaltung direkt an die Interessierten weitergibt. Die Carl-Benz-Halle wurde gemietet, in einer gemeinsamen Aktion umgestaltet und mit genü- gend Werktischflächen versehen, - ein herzliches Dankeschön an die Karl-Friedrich-Gemeinde für die zur Verfügung gestellten zusätzlichen Tische. Zwi- schenwände wurden angeschafft und montiert. Mit über 60 Ausstellern war die Halle bestückt, als am zweiten Novemberwochenende Punkt 14 Uhr der Vorsitzende Heinz Vogel die Ausstellung eröffnete, nicht ohne dem Ideengeber Jürgen Wiedemer und seinem Team aus dem Vorstand große Bewunde- rung und Dank auszusprechen! Mit großem Fleiß und Akribie demonstrierten zwei Tage lang ein- drucksvoll die Bastler ihren verwunderten Besu- chern, welche Betätigungen sie an den vor Ihnen liegenden Winterabenden faszinieren könnten. Bis zum heutigen Tag hat diese Ausstellung Akteuren und Besuchern - bis zu 2.000 an zwei Tagen - Freu- de gebracht. Freude über die Hobbys, aber auch Mei liewes Mühlburg Du hasch en runde Geburtsdag dies Jahr; wersch 750 Jahr alt! E bissie dusch ja mogle. Du wörsch aigent- lieh scho e paar Jährle älter. Ja doch, des kannsch net abstreite. Mer hat uff deim Bode Funde aus de Rämerzeit gmacht. Also, 0 scho zu sellere Zeit isch kain Weg an der vorbeigange. Awwer was soll's, seit 750 Jahr haisch Mühlburg - oder wenigschtens so ähnlich - un somit welle mer's debei lasse. Hasch de im Prinzip gut ghalte; siehsch immer noch ganz passabel aus. Es sin ja ainige Stürme iw- wer de weggange in derre lange Zeit. Da bleibt e manche Narb zrick un d'Falte komme wie von se/- wer. Awwer mach der nix draus. Des geht jedem so, wenn er in die Jahre kommt - guck mich 0, es geht mer 0 net annerscht. Kannsch de iwwerhaupt noch dra erinnere -mei liewes Mühlburg- an damals, vor 60 Jahr, wo ich uff d'Welt komme bin? Da warsch du grad 690 Jahr alt, des mischt'sch aigentlich noch wisse. Es hat näm- lich mit mir e hunnertprazentiges Mühlburgerle des Licht der Welt erblickt. Denn scho mei Vadder un mei Mudder sin echte Mühlburger Kinner gewese; hawwe in deiner Hardtschul d'Schulbank gedrickt; sin - gerecht vertailt - in deine zwai Kirche zur Kommunion un zur Konfirmation gange. Net jeder Mühlburger kann des so von sich behaupte un ich bin da scho e bissie stolz druff. A ich bin in dei Hardtschul gonge, hab sogar in deine Mauere mei Lehrzeit gmacht. Un dann hab e der halt doch de Rücke zugekehrt. Fir iwwer dreißig Jahr hob e de verlasse. Da derfsch mer awwer net bees sei. Waisch, wenn aim d'Liebe packt, da lasst mer alles ligge un stehe un geht mit seim Liebschte iwwer alle Berg. Un ganz stimmt's ja 0 net, des mit dem Rücke zukehre. So oft wie's gange isch bin e uff Bsuch haimkomme. Un kannsch mer's sicher glawe - VON KARIN REITZ mei liewes Mühlburg - wenn e gsagt hab "dehaim", dann warsch immer du demit gmaint, nie der Ort wo e grad gwohnt hab. Ja un wo e dann haimkomme bin fir immer, da hawwe mir zwai uns erseht widder anenanner gwehne misse. Dein Entefang hat mer gar net gfal- le. Da isch mer's viel zu laut un zu truwelich zugan- ge. Frieher - waisch des noch? - da hawwe glei beim Entefang scheene, lauschige Wegle agfange. Heit gibt's die alle nemmeh. Wo gehn denn heit die junge Pärle na, wenn se e bissie al/ai sei wel/e? Awwer des kann mer ja grad egal sei, ich brauch se nemmeh, die Wegle. E paar scheene Fleckle hasch der scho erhalte. Dei Lindeplätzle un dei Fliederplätzle, des muss e sage, sin fascht noch scheener worre. Ach - un waisch, wo e gar zu gern nageh? Derfsch me awwer net aus- lache. Ich geh so gern uff dein Friedhof. Ich hab mol nachgezählt, wieviel Leitle von meiner Familie in deiner Erd ihr letschte Ruh gfunne hawwe. Uff zwanzig bin e komme un sicher hab e noch e paar vergesse. Wenn e da bin, uff deim Friedhof, da waiß mei Mann, dass e so schnell net haimkomm. Net bloß weil e so lang Zwiesprach halt mit de Verstor- ~~~n~m~~~~~~~~h~ mit de quicklebendige Bekannte, die mer uff deim Friedhof bständich immer un immer widder iwwer de Weg laafe. Mei liewes Mühlburg, ich kennt der noch viel meh verzähle, awwer fir heit muss e zum Schluss komme. Fir die nächschte 750 Jahr wünsch e dir un alle dei- ne Mensche, die sich unner deine Fittiche geborge fühle, von ganzem Herze viel, viel Glück un Gottes Sege. Un dass 0 an deim 1500ste Geburtsdag, im- mer noch jemand zu der sage kann : MEI LlEWES MÜHLBURG! Freude über die Kommunikation mit den Mitmen- schen. Genau hier sieht der Bürgerverein auch sei- ne Aufgabe, Menschen im Gespräch zusammenzu- bringen. Nachdem J. Wiedemer krankheitshalber aufhö- ren mußte, übernahm Vorstandmitglied und Kassier Klaus Schippereit diese Aufgabe, bis sie vor nun vier Jahren von unserer Kassiererin Frau Barquet übernommen wurde. 1989 kam es zu einem Führungswechsel beim Bürgerverein Mühlburg, die "Ära Heinz Vogel " war zu Ende. "Nach zwölf Jahren Vorsitz an Horst Weis- ser übergeben." So kündeten die Badischen Neue- sten Nachrichten den Wechsel an der Spitze des Bürgervereins Mühlburg an. Wir schreiben den April 1989 und Dr. Karl Heinz Hugenschmidt als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine (AKB) betonte in seiner Würdigung: "Die Ära Vogel hat Mühlburg sehr viele neue Impul- se gegeben." Heinz Vogel hat trotz seiner Tätigkeit als CDU-Stadtrat stets und immer in seiner Aufga- be als Bürgervereinsvorsitzender eine absolute Bürgerball 1985 mit !reen Sheer. Neutralität gelebt. Oberstes Gebot war für ihn , die Mühlburger Bürgerin nen und Bürger, ganz gleich welcher Cou- leur, zu hören und ihnen mit Rat und Tat zu helfen. Heinz Vogel hat Zeichen gesetzt, und es ist gut, daß er den Bür- gern noch als Stadtrat erhalten blieb und bleibt. Der Vorstand des Bü rgerver- Heinz Vogel ris Lorenz, Sopran, Badisches Staats- theater; Sängervereinigung Mühlburg; Horst Ru ether, Bariton , Badisches Staatstheater; Tanzkapelle Webrados. Heute Nostalgie, damals vom Feinsten. In festlicher Robe, elegantem Cut, ließ sich Mühlburg im Kühlen Krug sehen, wie gesagt 1966! Machen wir einen eins hat Hei nz Vogel aufgru nd seiner Verdienste und Dankbarkeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt und zwar einstimmig. Horst Weisser, der neugewählte Erste Vorsitzen- de des Bürgervereins Mühlburg, machte in sei ner "Regierungserklärung" deutlich, daß der ansonsten komplett wiedergewählte Vorstand den gemeinsa- men mit Heinz Vogel eingeschlagenen Weg weiter- gehen werde. Eine Maxime von H. Weisser lautete : "Ich trage als Vorsitzender keine Entscheidung mit, die ich vorher nicht kenne." Seine Forderung war : "Die Bürgerveine müssen stärker in die Entschei- dungen der Stadt ei ngebunden werden." Horst Weisser setzt die Bürgervereinsarbeit mit dem be- währten Führungsteam fort. Ein gesellschaftlich hochrangiges Ereignis in Mühlburg war schon lange Jahre ein Ball, einst bis etwa 1966 "Winterball" genannt, später von Heinz Vogel in Bürgerball umgetauft. Ausschnitt aus dem Programm "Die Vorstandschaft des Bürgervereins Mühlburg freut sich, Sie zu ihrem einz igen Fest des Jahres, dem Winterball , welcher am Samstag, dem 15. Ja- nuar 1966 im Saa le des Kühlen Kruges stattfindet, höflichst einzuladen." Die Mitwirkenden waren: Werner Horn, Kapel lmeister des Staatstheaters; 00- Zeitsprung ins Jahr 1979, im mer noch Programm mit meist eigenen Kräften und doch siehe da , 1980 taucht schon ein Künstler vom Funk auf, Walter Schultheis vom SDR Stuttgart, ebenso die WeItmei- sterin auf dem Akkordeon Christa Behnke mit dem Tanzorchester Fred Rabbold. Ein weiterer Schritt nach vorne zeigt sich dann 1982 mit der Verpfli ch- tung des Medium Terzetts. Im Jahre 1985 folgte eine Sternstunde mit Ireen Sheer, einer Künstlerin der Sonderklasse. Unvergeßlich bleibt ihr Uniso lo mitten auf der Tanzfläche ohne Mikrophon, dem das vollbesetzte Haus stürmischen Applaus zo ll t. 1986 boten Jürg en Marcus und Wolfgang Sa uer ei- nen weiteren Leckerbissen, dem 1988 Cyndi und Bert folgten. Die Bemühungen der Organisatoren des Bürgervereins, dem Publikum etwas Besonders zu bieten, waren nicht nur die Verpflichtung von Gaststars, sondern auch aus der Carl-Benz-Hal le ein Ballhaus zu zaubern, das inklusive der Bühne ein to lles Flair ausstrahlte. Hier haben sich unter der Ideenvielfa lt von Jürgen Wiedemer die ganze Vor- standschaft mit ihren Freunden und Helfern un- endli che Mühe gegeben. Aber die Flut von Bäll en hat sich von Jahr zu Jahr auch bei uns auf di e Be- sucherzah l negativ ausgewirkt und das trotz her- vorragender Tanzorchester und Stars, die natürlich auf der Kostenseite zu Buche schlug en und schließ- lich nicht mehr zu verantworten waren. Der letzte Versuch war ein Gemeinschaftsball mit der K. G. Fidelio, die ihrerseits bei den Bällen ebenfalls unter einer deutlich nachlassenden Resonanz zu leiden hat- ten. Dennoch kamen wieder nur 228 Besucher, die alle ausnahmslos von die- sem Ballabend begeistert waren und teller bei Horst Weisser für die geleiste- te Arbeit als Stellvertretender Vorsit- zender und vier Jahre als Erster Vorsit- zender, ebenso bei Manfred Kudert für insgesamt zehn Jahre ehrenamtlicher Arbeit. unser gemeinsames Bemühen hono- Kurt Ernst Der momentane Gesamtvorstand des Bürgervereins Mühlburg 1898 e.v. re- rierten, gegen den stetig um sich greifenden Zeit- trend Ballmüdigkeit anzukämpfen. Der Bürgerball wurde laut Vorstandsbeschluß, bei einer Stimmenthaltung, bis auf weiteres ausge- sultiert aus der Wahl der Hauptversammlung am 17. April 1997. Erster Vorsitzender: Kurt Ernst, Stellvertreter: Peter Klemm und Klaus Brenner, Schriftführerin: Gertrud setzt, da auch hier wieder die Kosten bei weitem Schäfer, Kassiererin: Lintgard Barquet, Beisitzer: nicht gedeckt werden konnten. Daß diese Entschei- Marianne Ernst, Andreas Kumeth, Frank Heck, dung weh tat, ist selbstverständlich, war doch der Bernd Antonowitsch, Andreas Machauer, Ehrenvor- Bürgerball Dank des Organisators J. Wiedemer in sitzender: Heinz Vogel. den vielen Jahren auf ein hohes Niveau gekommen. Am 25. März 1993 zeichnete sich bei der Jahres- 100 Jahre Mühlburger Bürgerverein e.V. 1898. hauptversammlung wieder eine Wachablösung ab. Der Erste Vorsitzende Horst Weisser, ebenso sein Stellvertreter Manfred Kudert, kandidierten nicht mehr. Einziger Kandidat war Kurt Ernst, der ein- stimmig von der Versammlung gewählt wurde. Pe- ter Klemm und Jürgen Link wurden zu seinen Stell- vertretern gewählt. Schriftführer Jürgen Bickel und die Seniorenbeauftragte Marianne Ernst wurden im Amt bestätigt, Kirchen und Schulen: Ellen Fenrich, Mitgliederpflege: Andy Kumeth, Schatzmeister: Klaus Schippereit, Vereine: Klaus Brenner, z.bV. und Technik: Frank Heck. Der neu geWählte Erste Vorsitzende Kurt Ernst berichtete über sein hartes Ringen, ob er überhaupt für ein solch verantwortungsvolles Amt kandidieren sollte, nachdem so zwei bedeutende Leute, nämlich Heinz Vogel und Horst Weisser diese Position einge- nommen hatten. Er bedankte sich mit einem Ehren- Nicht nur das Thema Kultur, in ihm eingebunden die immer wiederkehrenden Veranstaltungen, be- stimmen die Aktivitäten des Bürgervereins unter dem Jahr, sondern unser Bestreben, Mittler zu sein zwischen dem Bürger und der Stadtverwaltung in den Bereichen Verkehrswesen, Polizei, Umweltthe- men, Wirtschaft, Jugend, Senioren, Schulen, Kir- chen und Vereine. Der Bürgerverein wird von der Stadtverwaltung informiert bei Bauvorhaben, z. B. über die Umge- staltung von Straßen oder öffentlichen Plätzen, öf- fentlichen Anlagen usw. Der Bürgerverein kann vor Ort Gespräche mit Vertretern der Stadt organisie- ren. Der Bürger kann sich über seinen Bürgerverein mit seinen Wünschen besser durchsetzen. Politisch ist der Bürgerverein neutral geführt, pflegt jedoch Kontakte zu allen Parteien. Eine lieb gewordene Einrichtung ist das Sprach- rohr des Bürgervereins und der Mühlburger Verei- ne, das "Mühlburger Leben". Über 35 Jahre infor- miert sechsmal im Jahr das Blatt über das Leben in unserem Stadtteil. Zusammengestellt von unserem Ehrenmitglied, Herrn Ferdinand Ruf, erreicht dieses "Mühlburger Leben" einen Großteil unserer Bürger mit den Inseraten der Mühlburger Geschäftswelt, ohne die eine kostenlose Verteilung nicht möglich wäre. Zu Pfingsten 1959 erschien das Mühlburger Le- ben als erstes Organ nur für den Bürgerverein. Erst nach und nach bedienten sich die Vereine, Schulen und Kirchen der Mitteilungsmöglichkeit. 100 Jahre Mühlburger Bürgerverein, dem Chro- nisten war es sicher nur möglich, Impressionen über die Aktivitäten unseres Vereins zu schildern, dessen Mitglieder zur Zeit über 800 Bürgerinnen und Bürger zählen und der von zehn Vorständen geleitet wird, Vorstände, Damen und Herren, die ihre Zeit, ihr Engagement ehrenamtlich zur Verfü- gung gestellt haben und weiterhin stellen für unse- re Bürgerinnen und Bürger. 100 Jahre si nd gefüllt mit Leben, Ereignissen, Krieg, Frieden, Freiheit, Lebensstufen eines jeden Einzelnen von uns. Daran soll das abschließende Gedicht von Hermann Hesse erinnern: Lebensstufen Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend. Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegensenden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! Aus: Hermann Hesse, Gesammelte Werke. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp Verlages. Ausflug mit dem Rad durch zwei Jahrhunderte. BARBARA HUBER, EMIL REITZ, AUGUST VOGEL f\f eine stolze Entwicklung kann die Rad-sportgemei nschaft Ka rlsru he zu rückb lieken, die aus dem Zusammenschluß der Rad- sportvereine "Sturm Mühlburg" und "Freiherr von Drais" hervorgegangen ist. Der neue Verein setzt die Tradition fort, die der Radsportverein "Sturm Müh l- burg", vor 100 Jahren einge leitet hat. Entsprechend umfangreich ist auch das Sportan- gebot. Rennsport, Kunstradfahren, Radball, BMX- Free/Style oder Rad-Tourenfahren sind vertreten . Auch eine historische Gruppe besteht, die vom Laufrad über Hoch- und Sessel räder bis zur zeitge- nössischen Kleidung komplett ausgerüstet ist. Die Gründung des Radfahrvereins Sturm 1898 Mühlburg und seine Entwicklung bis 1958 Im Dezember des Jahres 1 B97 faßten einige Stammgäste des Gasthauses zum Lamm in Mühl- burg den Entschluß, einen Radfahrerverein zu gründen, um sich an freien Tagen auf dem Fahrrad von der Arbeit Mühe zu erholen, für ein paar Stun- den die Sorgen zu vergessen, der Hetze im täg- lichen Leben zu entfliehen, Freundschaft und Ge- se ll igke it zu pflegen und vor all em die Jugend für den Radsport zu gewinnen. Die unverdrossene und unermüdliche Werbung von Radsportgemeinschaft Karlsruhe e.V. 1898 100jähriges Vereins-Jubiläum 1 Mitgliedern für diesen gesunden und schönen Sport ermög lichte es, daß am 13. Oktober 1898 eine Generalversammlung einberufen und die Gründung des Radfahrervereins Sturm in Mühlburg vollzogen werden konnte. Unter der Leitung des tüchtigen Vorstandes Heinrich Noll konnte der Ver- ein in der Einwohnerschaft Müh lburgs festen Fuß fassen. Von tatkräftigen Sportkameraden unter- stützt, war schon nach zwei Jahren seit Bestehen des Vereins die Mitgliederzahl derart angewachsen, daß an die Anschaffung eines Banners gedacht werden konnte. Am 14. Juni 1903 fand die Banner- weihe statt, verbunden mit einem Preiskorso. Dem jungen, aufstrebenden Vereine ging es also ernst- lich darum, se inem Bestehen auch nach außen hin Ge ltung zu verschaffen. In schönen wie in sturmbe- wegten Zeiten hielt das Banner die Mitglieder in Treue zusammen. Getreu auch seiner Parole : "In Sturmesbraus - zieh'n wir hinaus" setzte sich der Verein trotz aller inneren und äußeren Schwierig- keiten des Vereinslebens durch. Der Mitg liederstand bewegte sich damals zwischen 80 bis 100, manch- ma l darüber. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 warf unseren Sport zurück. Im Laufe des Jah- res 1919 aber fanden sich einige ehema lige Sport- kameraden zusammen, um den Verein wieder auf- zurichten und es gelang dem energischen Zweiten Radlerousflug vor der Gründung des Radfahrervereins Sturm Mühlburg im Jahr 1895. Vorsitzenden, unserm Kameraden Albert Dafferner, die Mitglieder des Vereins zusammenzuhalten, bis der Erste Vorsitzende, Franz Berg, aus der Kriegsge- fangenschaft zurückkehrte. Bei seiner Rückkehr in die Heimat im Jahre 1920 wurde ihm ein begeister- ter und würdiger Empfang bereitet. Neues Leben erwachte in den Reihen der Ver- einsmitglieder, und in kurzer Zeit war der alte Mit- gliederstand wieder erreicht. Bis zur Jahreswende 1921/1922 war die Mitgliederzahl auf über 100 an- gestiegen. Im Jahre 1924 wurde der Verein Mitglied im Bund Deutscher Radfahrer. Mit einer einheitli - chen Sportkleidung trat der Verein nun bei öffent- lichen Veranstaltungen erfolgreich auf. Durch Kunst- und Reigenfahren wurde ein weiteres Sportgebiet geschaffen und mit großem Erfolg be- trieben. Bei historischen Festzügen mit der Gruppe "Die Entst~hung und Entwicklung des Fahrrades", vom Draisrad bis zum vollendeten Kunstrad, konn- te der Verein viele erste Preise erringen. Auch im Vor dem Gasthaus "Zum Lamm " im Jahr 1957. Rennsport wurden schöne Erfolge erzielt, desglei- chen im Radwandern . Unsere historische Gruppe war im Bundesgebiet einma lig und wurde deshalb bei allen besonderen Anlässen angefordert. So be- teiligte sie sich unter anderm auch am Olympia- festzug in Hamburg im Jahre 1936 mit unseren Fahrern und erntete reichen Beifall. Schmerzlich traf uns deshalb der Verlust von 18 Rädern dieser Gruppe. Bei einem Fliegerangriff im Dezember 1944 wurden sie im Gasthaus zum Lamm, wo sie aufbewahrt waren , vernichtet. Nur ein Hochrad, das Draisrad und ein Kunstrad, die bei Mitgliedern untergebracht waren, blieben erhalten . Beim Ausbruch des Krieges im Jahre 1939 hatte der Verein seine beachtlichste Höhe erreicht. Auch während des Krieges wurde das Radwandern immer weiter gepflegt, und es wurden bis zum Jahre 1944 schöne Ausfahrten unternommen. Die in der Hei- mat verbliebenen Mitglieder kamen auch weiterhin zusammen und hielten steten Kontakt mit den zur Auf dem Hochrad durch die Stadt. Wehrmacht einberufenen und im Felde stehenden Kameraden. Beim Einmarsch der Franzosen in Karlsruhe, im April 1945, retteten die beherzten Vereinsmitglie- der H. Ortner, A. Bastian, Frau Bastian und Emil Bür- ger das noch vorhandene Inventar und die Vereins- preise vor Plünderung und Vernichtung, indem die- se Kameraden unter Lebensgefahr die für den Ver- ein sehr wertvollen Gegenstände bargen und bei Kamerad Ortner unterstellten. Darunter befand sich auch das Banner mit den Bannerschleifen. Nachdem die Besatzungsbehörden die Wiederbe- gründung und Fortführung von Sportvereinen zu- gelassen hatten, versammelten sich am 9. April 1948 im Gasthaus zum Lamm 22 frühere Mitglieder des alten Vereins und beschlossen seine Wieder- gründung bzw. seine Fortführung laut Satzung. Diese Versammlung wurde von August Bastian, H. Ortner, A. Vogel, Frau K. Bastian und E. Reitz einbe- rufen. Am 24. Oktober 1948 wurde dann in engem Rahmen das 50jährige Jubiläum des Vereins gefei- ert. Immerh in konnte wieder ein wohlgelungenes Vereinsrennen durchgeführt und ein Festbankett mit Ehrungen im "Lamm" abgehalten werden. Von nun an ging es unter der verdienstvollen Leitung von August Vogel als Ersten Vorsitzenden stetig aufwärts. Bereits im Jahre 1949 wurde vom Verein die Badische Straßenmeisterschaft über eine Strek- ke von 150 km durchgeführt. Es war ein voller Er- folg für den Verein. Im Jahre 1951 wurde im Garten des Gasthauses "Zum Engel" ein Gartenfest abge- halten und gleichzeitig der "Große Straßenpreis von Mühlburg" durchgeführt. Auch diese Veran- staltung verlief reibungslos und brachte uns wieder weitere Mitglieder. Gleichzeitig wurde das Kunst- und Reigenfahren, sowie das Radballspiel in die sportliche Tätigkeit aufgenommen, nachdem zuvor die erforderlichen Kunsträder beschafft worden waren. Im gleichen Jahre beteiligten wir uns mit der historischen Gruppe am Bundesfest in Mann- heim und erhielten im Preiskorso den I. Preis. Wie- derum im nächsten Jahr errangen wir beim Bun- desfest in Speyer mit derselben Gruppe den I. Preis. Im Jahre 1952 wurde erstmals die Gesamt-Badische Meisterschaft im Vierer-Vereinsmannschaftsfahren über 100 km durchgeführt. Zum Gedenken unseres verstorbenen Mitglieds und eifrigen Rennfahrers Emil Bürger wurde von nun an fast jedes Jahr das "Emil - Bürger-Gedächtnisrennen" in Mühlburg durchgeführt, das Tradition wurde und sich allge- meiner Beliebtheit erfreute. Am 31. Oktober 1953, an läßlich unseres 55. Stif- tungsfestes, nahmen wir nach Renovierung unseres Banners die zweite Bannerweihe vor, die gleichzei- tig das 50. Bannerjubiläum war. Die Weihe vollzog der Erste Vorsitzende des Badischen Sportbundes, Franz Müller, der in herzlichen Worten die Verdien- ste des Vereins würdigte. Unter der umsichtigen und stets bewährten Le itung aller Vorsitzenden machte der Verein große Fortschritte, so daß er in den 50er Jahren mit zu den rührigsten Bundesver- einen zäh lte. Unzählige erste Preise sowohl im Lan- desverband als auch im Kreis und Bund Deutscher Radfahrer wurden errungen, ebenso im Kunst- und Reigenfahren und im Radballspiel. Unsere Rennfah- rer waren nicht weniger erfolgreich, so daß das Ziel, die "Breitenarbeit", die im Vordergrund des Vereins steht, voll und ganz zum Ausdruck kommt und in vollem Ausmaß als erreicht gelten konnte. Aber auch in der Förderung der Jugendarbeit wurde nichts unversucht gelassen, um den nötigen Nach- wuchs zu erziehen und heranzubilden. In der Geschichte des Radsports in Mühlburg muß aber noch ein Ereignis besonders hervorgeho- ben werden. Eines der größten Verdienste des Mühlburger Vereins war, daß die Bundeshauptver- sammlung Deutscher Radfahrer in Karlsruhe abge- halten wurde. Der Anlaß war der 100. Todestag des Erfinders des Fahrrades. Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn, Badischer Forstmeister (geb. 1785, gest. 1851), dessen Denk- mal in der Kriegsstraße in Karlsruhe oft Anlaß zu Feierstunden mit Kranzniederlegungen und Ge- denkreden war. Bei al len Groß-Veranstaltungen im Radsport, die in Karlsruhe zur Durchführung kamen, beteiligten sich "Stürmler" bei den Vorbereitungen und Aus- richtungen. Olympia -Ausstellungen, Internationa le Radball-Turniere und Hallenradsport-Meisterschaf- ten des Bezirkes und des Verbandes waren immer Höhepunkte der Vereinsarbeit. Selbst die Groß- Veranstaltungen "Quer durch den Sport" des KSC, mit den Spitzenkönnern im Kunstradfahren und Radball, waren durch Vermittlung und Betreuung Der Vorstand im Jahr 1958. Oben von links: Kurt Zinsmeier, Heinz Vogel, Fritz Kiefer, Manfred Reitz, Werner Ortner, Korl Weiß, Kar! Armbruster. Unten von links: Emi/ Reitz, Frau Köppel, August Vogel, Karl Köppel, Hermann Ortner. Mino Printz, 1958 Ehrenmitglied, ers te und älteste deutsche Kunstradfahrerin. der mehrfachen Deutschen Meisterinnen und Mei- ster, ja, der doppelten Weltmeister, für unseren Ver- ein ehrenvolle und dankbare Aufgaben . Als zufriedenstellende Bilanz muß auch der Er- folg in der Schaffung von Radfahrwegen in der weiten Umgebung Karlsruhes bezeichnet werden, denn auch auf diesem Gebiete sind Stürmler maß- gebend aufgetreten. Neben all diesen aufgezeigten, gemeinsamen und großen Leistungen auf allen In- Der Vorstand im Jahr 1998. Oben von links: Beisitzer J. Huber, Fachwart Radlager M. Wagner, Jugendleiterin H. Lang, Fachwartin Halle M. Ortner, Fachwart RTF A. Kitt!, Beisitzer KI. Reitz. Unten von links: Ehrenvorsitzender H. Vogel, Zweiter Vorsitzender und Kassenführerin K. Lange, Geschäftsstelle B. Hub er, Erster Vorsitzender R. Ortner. teressengebieten des Radsportes, wurde aber auch innerhalb des Vereins alles getan, um zunächst den Aktiven all es das zu beschaffen, was sie zu sportli - chen Leistungen und Erfolgen führt und ihre Kräfte sichert, um Meisterschaften in allen Disziplinen für den Verein zu erringen. Daß aber auch die Gesellig- keit und Kameradschaft im Verein eine große Rolle spielten, ist wohl am besten daraus zu ersehen, daß man an Ostern und an Weihnachten die große Ver- Reinhard Degen, Gründungsmitglied des Vereins im 75. Jubiläums- jahr 1958. RSG , J. Huber und M. Wagner. RSG 11 M. Weber und R. Haug. RSG "' ehr. Ganz und T. Rauprich. einsfamilie ebenso reich versammelt sah, wie sie sich beim alljährlichen Familienausflug eingefun- den hat. An den Fastnachtsumzügen des Verkehrsvereins in Karlsruhe beteiligte sich der Verein mit wir- kungsvollen humoristischen Gruppen, die allgemein Anklang fanden . Anläßlich der "350-Jahrfeier der Stadt Mannheim" wurde dort ebenfalls ein großer Fastnachtsumzug durchgeführt. Der an den Verein ergangenen Einladung leisteten wir mit der histori- schen Gruppe gerne Folge und ernteten reichen Beifall und Anerkennung. An der Einweihung des Ersten Deutschen Zwei- rad-Museums in Neckarsulm 1956 in Verbindung mit einer "Großen Internationalen Veteranen- Rallye" beteiligten wir uns mit unserer gesamten "Historischen Gruppe" in Originalkostumen. Dabei konnten wir neben den 17 Einzelpreisen für unsere Teilnehmer jeweils die goldene Erinnerungs-Plaket- te für volle Erfüllung der gestellten Bedingungen und ferner im "Internationalen Mannschafts-Wett- bewerb" den ersten Preis erringen. Als im Jahre 1957 in Mühlburg die Arbeitsge- meinschaft der Mühlburger Vereine ins Leben geru- fen wurde, waren auch die Radsportier dabei. Der gemeinsam errungene Erfolg war der Ansporn, auch in Zukunft Veranstaltungen innerhalb dieser Arbeitsgemeinschaft durchzuführen. Im Jubiläumsjahr 1958 wurde dem Verein vom Bu nd Deutscher Radfahrer zu dem vorgesehenen "Großen Straßenpreis von Mühlburg" gleichzeitig als Würdigung seiner Pionierarbeiten das Auswahl- rennen zur Bildung der Deutschen National-Mann- schaft angetragen. Diese große Ehre wußte der Ver- ein zu schätzen, und es war diese Veranstaltung, die mit der 110. Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr Mühlburg und gemeinsam mit dem Volksfest der Mühlburger Vereine durchgeführt wurde, die der Feier zu einem vollen Erfolg verhalf. Die wichtigsten Ereignisse aus der Vereinsgeschichte 1958-1998 1958 1961 1963 1967 1971 1972 4.- 7. Juni, 60jähriges Jubiläum an der Honsellstraße gemeinsam mit der Frei- willigen Feuerwehr. Ausrichtung der Ba- dischen Straßen meisterschaft. Sieger: Kuntz, Linkenheim, früher Mühlburg. Treffen der Bundesehrengilde des BOR anläßlich des 110. Todestages der Frei- herrn von Drais (Ausrichter: RV Sturm Mühlburg). Großer Straßenpreis "Um den Gritzner- Preis" über 156 km Weltmeisterschafts- vorbereitungen. Zweiter der C-Klasse: Schön laub, Sturm Mühlburg. 30. Juni : Städtevergleichskampf Karls- ruhe-Nancy (Sieger Karlsruhe). Dieses Treffen wurde jährlich vom Sturm Mühl- burg durchgeführt mit entsprechendem Gegenbesuch in Nancy. Teilnahme an der Draisinen-Rallye Straßburg-Karlsruhe aus Anlaß der Bun- desgartenschau. Neugründung der Abteilung Kunstfahren. Gesa mtbadische Ha lien radsportmeister- schaften in der Carl-Benz-Halle erstmals um den August-Vogel-Gedächtnis-Wan- derpoka I. Erstma Is Sch ü lermeisterschaft für die Schuljugend. Pokalstifter: Günter Rüssel. RSG-Junioren B. Stolz und FI. Huber. 1974/75 Fusion der beiden Vereine "Sturm Mühl- burg" und "Freiherr von Drais" zur Rad- sportgemeinschaft Karlsruhe. Nach zweijähriger Verhandlung, damals noch mit Rot-Gold Karlsruhe, wird dieser Schritt von Heinz Vogel und Günter Schneider vollzogen. 1975 Annette Vogel und Daniela Ortner wer- den erstmals Badische Meisterinnen im 2er Kunstfahren. Diese Erfolge setzten sich bis 1982 fort. 1977/78 Wagner/Schäfer Badische Jugendmeister im Radball. Rodbollnachwuchs mit den Trainern T. Rauprich und KI. Reitz. 1978 1979 Vogel/Ortner erstmals Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften im 2er Kunstfahren. Günter Kobek gewinnt bei den Junioren- weltmeisterschaften im Radrennen in Buenos Aires/Argentinien die Bronze- medaille. 1982/83 Günter Kobek: Militärweltmeister im 4000m Einer Verfolgungsfahren. 1983 Günter Kobek: Deutscher Meister in 1985 100 km 2er Mannschaftsfahren, zweifa- cher Sechs-Tage-Sieger. Großveranstaltungen in Karlsruhe zum 1986 200. Geburtstag des Erfinders des lenk- baren Laufrades, Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn (Badischer Forstmeister): Draisfestival bei der Europahalle mit Rennen für Junioren, dabei sind auch Gäste aus Nottingham. Rad ba Iitu rn ier/B MX-Da rbietu ngen/ Hoch rad ren nen/ Veteranenra llye. Ausstellung im Prinz-Max-Pa lais. Bundeshauptversammlung des BOR in Karlsruhe, Ausrichter: Radsportgemein- schaft Ka rlsruhe. Rainer Schadowski wird Deutscher Mei- ster BMX Größenklasse und Vize welt- meister Helmke Ortner/Marita Jäkel erst- mals bei der Deutschen Meisterschaft im 2er Kunstfahren in Berlin. 1987 Juni : Tei lnahme der Histor ischen Gruppe bei den Weltmeisterschaften in Holland. Rüdiger Ortner Weltmeister im 800m Draisinenfahren. 1987 3. Juli : Start der 3. Etappe der Tour de France von Karlsruhe nach Stuttgart. 1988 Juli: Teilnahme der Historischen Gruppe als Abordnung des Landes Baden-Würt- temberg bei der 750-Jahrfeier in Berlin. 1988 Jubiläumsjahr Badische Meisterschaften Kunstfahren der Schüler. Volksradfahren durch den Hardtwald. Radrennen um den Binding-Preis. 1988 6. Radtouristikfahrt. Badische Meister- schaften Radball der Oberliga. Radkriterium um die Draisschule. Jubilä- umsveranstaltung im Gemeindezentrum Peter und Paul. Radballsuperturnier. Die sportliche Bilanz der Radballer der RSG Karlsru- he der vergangenen zehn Jahre dokumentiert das hohe Leistungsniveau unserer Mannschaften nicht nur auf Landesverbandsebene in Nordbaden, son- dern im gesamten badischen Raum. In den letzten neun Jahren sicherten sich die Mannschaften der RSG Karlsruhe in der höchsten Spielklasse des Lan- desverbandes Nordbaden den Meistertitel der Oberliga. Weiterhin gelang es in manchen Jahren sogar, noch eine weitere Mannschaft in die Medail- lenränge zu bringen. Der Gesamtbadische Meister- titel der Oberliga konnte seit 1989 dreimal errun- gen werden und viermal stellte die RSG den Vize- Meister. Ein ähnliches Bild zeichnete sich im Nachwuchsbe- reich ab, wobei hier die Kontinuität der Erfolge un- ter der rückläufigen Entwicklung im Bereich der Neuzugänge zu leiden hatte. Abteilung Kunstrad. Treffen der Draisinenfahrer vor dem Rathaus. Im überregionalen Vergleich waren die Mannschaf- ten der RSG immer für spannende Spiele gut, jedoch mußte immer wieder die leidvolle Erfahrung gemacht werden, daß die Hochburgen des deut- schen Radball in anderen Landesverbänden an- gesiedelt sind. So wurde bisher das gesteckte Ziel, eine Amateur-Mannschaft in die 2. Bundesliga zu bringen, noch nicht erreicht. Zwar wurden in den Jahren 1989, 1990, 1993 und 1996 mit dem Er- reichen des Finales der Aufstiegsrunde große Hoff- nungen geweckt, die aber aufgrund des vorhan- denen Leistungsunterschiedes zwischen den einzel- nen Landesverbänden nicht erfüllt werden konn- ten. Im Jahr 1995 machte eine Schü lermannschaft der RSG auf sich aufmerksam. Mit dem über- raschenden Einzug in das Viertelfinale der Deut- schen Meisterschaften wurden die Vereinsfarben bei einem überregionalen Großereignis würdig vertreten. Viele freundschaftliche Beziehungen zu anderen Vereinen wurden in der Vergangenheit gepflegt. Dies äußert sich auch durch regelmäßige und gegenseitige Einladungen zu Pokalturnieren. Hier sind es die Kontakte u. a. nach Öflingen!Wehr, Im Draisjahr 7985 stand das Fahrrad im Mittelpunkt, hier var dem Draisdenkmal an der Beiertheimer Allee. Sindelfingen, ReichenbachjFils, Robertsau (Frank- reich), IsmaningjMünchen, Leimen, Mainz-Hechts- heim und zum RMSC Karlsruhe, bei denen nicht nur das sportli che Kräftemessen, sondern auch der Erfahrungsaustausch und das Miteinander vor und nach den Wettkämpfen im Vordergrund stehen. Zwei BMX Karrieren in der RSG Die BMX Abteilung wurde 1982 gegründet. Bedingt durch viele US-amerikanische Boys, die schon ein BMX Bike hatten, kamen auch in Karlsruhe ver- stärkt 12-16jährige auf den Geschmack und trai- nierten mit Rainer Schadowski auf seinem eigenen Trainingsgelände am Maxauer Hafen. Sein Vater Dieter Schadowski organisierte als Fachwart al le Teilnahmen an Deutschen, Europa- und Weltmei- sterschaften. Di e BMX Rennfahrer im Verein wuch- sen auf über zehn Fahrer an, und es kam eine Renn- strecke in Grötzingen dazu. In 14 Jahren aktivem Leistungssport holte Rainer über 140 Siegerpokale nach Hause, dazu gehörte auch 1986 der Vize-WM- Titel in England, die Deutsche Meisterschaft 1984, Radakrobaten im Fest- zug beim 60jährigen Jubiläum des Rad- fahrervereins "Sturm" im Jahr 1958. Fata: Harst Schlesiger. 1986,1991 und 1993. Seiner Vorliebe für amerika- nische Sportarten ist er treu geblieben, 1995 stieg er auf Autos um. Albert Retey, geboren 1970 in der Schweiz, kam erstmals 1985 mit BMX in Kontakt. Er probierte mit seinem Bike auf Parkplätzen die schwier igsten Tricks, während sich auch diese Art BMX als "Flat- land Freestyle" in den USA und Europa zum Sport entwickelte. Erst 1987 nahm Albert erstmalig an ei- nem Wettbewerb in Köln t eil. Ab 1989 gab es in Deutschland keinen besseren Flatland Freestyler als Albert Retey. Den Titel des Deutschen Meisters errang Albert ohne Unterbrechung von 1989 bis 1995. Auch bei den Weltmeisterschaften, die ab 1990 ausgetragen wurden, konnte er sich behaup- ten und errang 1993 den WM -Titel in Limoges (F), in den folgenden Jahren landete er auf Platz 2 oder 3. Seine sportliche Laufbahn beendete Albert Retey 1996, im gleichen Jahr, in dem er auch sein Physik- Studium abschloß. Die Rad-Tourengruppe mit ihren vier aktiven Punktesammlern hat sich mit der AOK zusammen die Aufgabe gestel lt, Ausfahrten für mehr oder minder geübte Radfahrer zu organisieren. Jeden Mittwoch um 18 Uhr wird gestartet, das heißt, wenn der Wettergott gut will, denn wenn es in Strömen regnet, wird die Gesundheit nicht geför- dert. Zwischen 8 und 14 Personen sind auf dem Sattel. All e Altersklassen sind dabei, da auch mit der Geschwindigkeit nicht übertrieben wird. Mit Pausen in verschiedenen Garten- und Sportheimen werden pro Abend 30 bis 35 km gefahren, so daß jeder seine Freude zum Wiederkommen am näch- sten Mittwoch hat. Zu einem festen Bestandteil der Aktivitäten der historischen Gruppe sind die Umzüge zu den Jah- resfeiern geworden. 12 bis 16 historische Fahrräder sind in Maxstadt und in Wissembourg im Elsaß so- wie anläßlich 500 Jahre Neudorf und 750 Jahre Wiesental im Badischen unterwegs. Bei Landesgar- tenschauen, z.B. in Stuttgart oder Mosbach, aber auch in Nordrhein-Westfalen, in Grevenbroich, ist die Gruppe gefragt, um die Entwicklung des Fahr- rades vorzustellen. Zum 800jährigen Stadt jubiläum Durlachs starteten in Karlsruhe am Rathaus 17 Draisinenfahrer, darunter vier von der RSG. Zum 210. Geburtstag des Fahrraderfinders Frei- herr von Drais wurde in Karlsruhe die Bundes- hauptversammlung des Bundes Deutscher Radfah- rer abgeha lten. Bei der Kranzniederlegung am Drais-Denkmal zeigte die historische Gruppe ihre Räder. Zur Präsentation für die Stadt Karlsruhe und die KKA stellt die Gruppe ihre Räder vor. Für den Ver- kehrsverein werden in Zusammenarbeit mit dem Bogenschützenclub Seminare durchgeführt. Erfolge unserer Kunstradsportier 1993 Fidelitas Pokal 1er Schüler B 1995 Kreismeisterschaft 2er Schüler A Platz 1 Brigitte Pietruska Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1993 Fidelitas Pokal 1 er Schüler A 1995 Kreismeisterschaft 1er Schüler C Platz 1 Karin Pietruska Platz 2 Nina Bacarella 1993 Fidelitas Pokal 2er Schüler A 1995 Fidelitas Pokal 2er Schüler A Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1993 Deutsche Meisterschaft 1 er Schüler A 1995 Rhein-Neckar-Pokal (2) 2er Schüler A Platz 22 Karin Pietruska Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1994 Kreismeistersch aft 1 er Schüler B 1995 Rhein - Neckar-Pokal (2) 1 er Schüler C Platz 1 Brigitte Pietruska Platz 2 Nina Bacarella 1994 Kreismeisterschaft 1 er Schüler A 1995 Na chwuchswettbewerb 1 er Schüler C Platz 1 Karin Pietruska Platz 1 Julia Schlager 1994 Kreismeisterschaft 1 er Schüler B 1995 Badische Meisterschaft 2er Schüler A Platz 2 Denise Feix Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1994 Fidelitas Pokal 1 er Schüler B 1995 Deutsche Meisterschaft 2er Schüler A Platz 3 Denise Feix Platz 10 Karin und Brigitte Pietruska 1994 Fidelitas Pokal 1er Schüler B 1995 Mitglied im D-Kader Baden-Württemberg Platz 1 Brigitte Pietruska Karin und Brigitte Pietruska 1994 Fidelitas Pokal 1 er Schü ler A 1996 Kreismeiste rschaft 2erJugend Platz 1 Karin Pietruska Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1994 Rhein-Neckar- Pokal (2) 1 er Schüler B 1996 Kreismeiste rschaft 1 er Schüler C Platz 2 Brigitte Pietruska Platz 1 Nina Bacarella 1994 Rhein-Neckar-Pokal (2) 1 er Schü ler A 1996 Fidelitas Pokal 2erJugend Platz 1 Karin Pietruska Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1994 Badische Meisterschaft 1 er Schüler B 1996 Fidelitas Pokal 1 er Schüler C Platz 2 Brigitte Pietruska Platz 1 Nina Bacarella 1994 Badische Meisterschaft 1 er Schüler A 1996 Rhein-Neckar-Pokal (2) 2erJugend Pl atz 1 Karin Pietruska Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1994 Badische Meisterschaft 1er Schüler B 1996 Rhein-Neckar-Pokal (2) 1er Schüler C Platz 11 Denise Feix Platz 1 Nina Bacarella 1994 Deutsche Meisterschaft 1 er Schüler 1996 Badische Meisterschaft 2erJugend Platz 1 Karin Pietruska Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1995 Kreismeisterschaft 1er Schüler A 1996 LBS-Cup Bad.-Württemb. (3) 2erJugend Platz 1 Karin Pietruska Platz 3 Karin und Brigitte Pietruska CD 1996 Deutsche Meisterschaft 2er Jugend Platz 3 Karin und Brigitte Pietruska 1996 Mitglied im D-Kader Baden-Württemberg Karin und Brigitte Pietruska 1997 Kreismeisterschaft 2er Jugend Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1997 Kreismeisterschaft 1 er Sch üler B Platz 2 Nina Bacarella 1997 Kreismeistersch aft 1 er Schüler A Platz 4 Miriam Fritz 1997 Fidelitas Pokal 2er Jugend Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1997 Rhein-Neckar-Pokal (2) 2er Jugend Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1997 Rhein-Neckar-Pokal (2) 1er Schüler B Platz 3 1997 Rhein-Neckar-Pokal (2) Nina Bacarella 1 er Schüler A Platz 5 Miriam Fritz 1997 Badische Meisterschaft 2er Jugend Platz 1 Karin und Brigitte Pietruska 1997 Badische Meisterschaft 1 er Sch üler B Platz 6 Nina Bacarella 1997 LBS-Cup Bad.-Württemb. (3) 2er Jugend Platz 2 Karin und Brigitte Pietruska 1997 Deutsche Meisterschaft 2er Jugend Platz 4 Karin und Brigitte Pietruska 1997 C-Kader-Sichtungen 2er Jugend Platz Karin und Brigitte Pietruska und somit C-Kader-Mitglied ab 1998 1997 Mitglied im D-Kader Baden-Württemberg Karin und Brigitte Pietruska 1997 Rhein-Neckar-Nachwuchs 1 er Sch üler B Platz 3 Judith Botta 1997 Schnupperwettbewerb 1er Schüler C Platz 1 Gina Wintermantel Gesamtvorstand im Jubiläumsjahr 1998 Erster Vorsitzender Zweiter Vorsitzender Geschäftsführerin Kassiererin Jugend leiterin Fachwart Halle Radball BMX Tourenfahren Historische Gruppe Beisitzer Kassenprüfer Presse Rüdiger Ortner Karin Lange Barbara Huber Karin Lange He/mke Lang Maria Ortner Michael Wagner Dieter Schadowski Anton Kitt! Barbara Huber Jörg Huber Klaus Reitz Edeltraud Leyer Rainer Haug Jörg Huber 1. Der Artikel basiert auf "60 Jahre Radsport in Mühlburg" in der Festschrift "60 Jahre Radfahrerverein 'Sturm' 1898 Müh l- burg", Karlsruhe 1958, von Emil Reitz und August Vogel, der überarbeitet und bis in die Gegenwart aktualisiert wurde. Fahnenweihe 1929. FRANZ KLEINWÄCHTER UND RICHARD DOLDE Die Fächerstadt Kar lsruhe wurde 1715 ge-gründet und hat woh l dank ihrer schönen architektonischen Bauweise und herr lichen Lage zwischen Rhein und Schwarzwa ld seit jeher reichen Zuzug aus anderen deutschen Gauen. So hatte sich woh l be reits um die Jahrhundertwende eine statt liche Anza hl unserer bayerischen Lands- leute innerhalb der Tore der Stadt Kar lsruhe ange- siedelt (wir vermuten, daß wir Ihnen woh l zuschrei- ben können, daß heute in Karlsruhe ein so ausge- zeichnetes Bier zum Ausschank kommt). Doch noch mehr dürfen wir diesen Landsleuten dafür danken, daß sie sich bereits im Jahre 1898 zusammengefun- den haben, im Gasthaus zum Tiroler in der Hirsch- straße unter der Fahne Weiß-Blau, die gestiftet wurde vom Prinzregent Luipold von Bayern. Der Name des Vereins war "Bayernverein Weißblau Karlsruhe", und er erfreute sich großer Beliebtheit bei den hier ansässigen Bayern und Einwohnern unserer Stadt. Groß ist die Anzahl der stattgefun- denen Veranstaltungen in der damaligen Festhalle und im Stadtgarten, noch reicher waren die Besu- che und Gegenbesuche auswärtiger Vereine zu Trachtenfesten und Fahnenweihen. Nach dem Ersten We ltkrieg, der große Lücken in die Reihen unserer Vereinsmitg lieder riß, fand sich der Verein doch bald wieder zusammen und strebte Bayern- und Trachtenvereinigung Weißblau Almfrieden Karlsruhe e.V. mehr alsje zuvor danach, die Sitten und Gebräuche unserer Heimat zu pflegen und zu erhalten. Im Jah- re 1924 wurde in Karlsruhe ein weiterer Bayern- und Trachtenverein gegründet unter dem Namen "Almfrieden". In enger landsmännischer Zusammen- arbeit mit dem bereits bestehenden Verein Weiß- blau wurde manche Veransta ltung bestritten und zum vo ll en Erfolg geführt. Vom 8. bis 10. Juni 1929 war der Bayernverein Almfrieden dank seiner intensiven Vereinsarbeit und Opferbereitschaft aller Vereinsmitglieder und einiger Gönner des Vereins in der Lage, ebenfalls eine Fahnenweihe, verbunden mit einem großen Trachtenfest. in der Karlsruher Festha lle abzuhal- ten. Freudigen Herzens begleitete der Verein unter Teilnahme des Patenvereins Almrausch Pirmasens und vieler auswärtiger Trachtenvereine vom Rhein - Main-Gau und aus der bayerischen Heimat die Fah- ne zur kirchlichen Weihe in die Liebfrauenkirche. Stolz verließ die große Trachtenschar die Kirche, voran die neue Fahne, gefolgt von den Fahnen der Gastvereine, und sie alle zogen in einem einmaligen Festzug durch die Straßen unserer Stadt zur Fest- hal le. Groß waren die Opfer des Bayernvereins Alm- frieden, um in der schweren Zeit der beginnenden Weltwirtschaftskrise ein solches Fest abha lten zu Aktive Mitglieder 1932/33. können, und es gebührt heute noch besonderer Dank dem damaligen Vereinsvorstand und späteren Ehrenvorstand Josef Lehmeier und seinen engsten Mitarbeitern. Nun war den Anhängern des Bayern- vereins Almfrieden das Symbol gegeben, dessen ein Verein bedarf, der fern der Heimat se in Wirken entfaltet. Durch die politischen Wirren hindurch ging der Bayernverein seinen Weg, getreu seinem Wahlspruch "Sitt und Tracht der Alten wollen wir erha lten". Ein weiterer Bayernverein "Bavaria" wurde im Jahre 1931 gegründet. Dank der guten Zusammenarbeit wurde im Jah- re 1933 die Zusammenfassung der drei Karlsruher Bayernvereine Weißblau, Bavaria und Almfrieden beschlossen, und mit Fug und Recht wurde das Gründungsjahr 1898 anerkannt, da viele Mitglieder aus dem 1898 gegründeten Bayernverein Weißblau stammten. Der Name des so gebildeten Vereins lau - tete nun : "Bayern- und Trachtenvereinigung Weiß- blau Almfrieden Karlsruhe". Die kommenden Jahre galten vor all em dem Aufbau der Trachtensache, dem Einüben von Tänzen und Liedern. Der Erfolg zeigte sich auch bald bei der Teilnahme an Trach- Im Stadtgarten 1951. tenfesten und Trachtenschauen, von denen unser Verein immer wertvolle Preise mit nach Hause brachte. Doch da nn brach der Zweite Weltkrieg aus, und unsere Burschen mußten die Lederhose mit der feldgrauen Uniform und den Trachtenhut mit dem Stahlhelm tauschen . Unsere beiden Fahnen wurden oft mit dem Trauerflor verhangen, wenn wieder ei- ner unserer Besten von uns gegangen war, bis dann in jener unglücklichen Nacht vom 3. auf 4. Septem- ber 1942 im Klapphorn se lbst unsere beiden Fah- nen samt dem gesamten Vereinsinventar mit wert- vollen Preisen und Pokalen den Bomben zum Opfer fielen. Es schien so, als ob damit das Schicksal un- seres Vereins endgültig besiegelt sei . Doch das jah- relange Hoffen und Warten auf ein Wiedersehen in der Heimat führte die Menschen schnel ler als er- wartet zusammen. Bereits im August 1946 kramten die ersten Heimkehrer ihre treu gehüteten Trachten wieder aus den Kellern und veranstalteten von da ab wieder regelmäßig Vereinsabende im Philister. So wie der Wiederaufbau in unserer stark zerstör- ten Stadt nach der Währungsreform vorangetrie- ben wurde, so gestaltete sich auch der Aufbau in Ein Vereinsmitglied war der Zitherfranzl. Fahnenweihe am 10. Mai 1953. unserem Verein. Neue Mitglieder wurden aufge- nommen, Trachten angeschafft oder verlorenge- gangene Teile ergänzt. In der Silvesternacht 1951 auf 1952, genau um Mitternacht, wurde der "Grundstein" zu einer neu- en Fahne gelegt. Zwei Riesenbrezeln von Fritz und Friedl Ruland wurden aufgeteilt und zum Verkauf dargeboten. Der seit dem 3. Oktober 1951 a mtie- rende Erste Vorstand Franz Kleinwächter übergab mit den besten Wünschen die beiden Brezeln ihrer Bestimmung und gab der Hoffnung Ausdruck, in den kommenden Jahren wieder eine Fahne unser eigen nennen zu dürfen. Bereits in dieser Nacht spendeten unsere Mitglieder 41 DM. Das nun kommende Jahr stand vollständig im Zeichen unserer zukünftigen Fahne. In zahlreichen Veranstaltungen und mit den Spenden unserer Mit- glieder gab man sein Bestes, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Im September 1952 wurde dann un- sere Fahne in der Taubstummenanstalt Kloster Ho- henwart bei Ingolstadt bestellt und bis April 1953 fertiggestellt. Vereinsmitglieder beim Gruppenfoto. Eine Jugendgruppe. Ein e Jugendgruppe. Am 9. und 10. Mai 1953 wurde sch ließlich in der Ausstellungshalle die Fahnenweihe mit einem gro- ßen Trachtenfest gefeiert. Groß war die Anzahl der Vereine mit dem Patenverein Almrausch an der Spitze, die zum Gelingen des Festes beitrugen, und stark war das Interesse der Karlsruher Bevölkerung an der zweitägigen Veranstaltung in der Ausstel- lungshal le am Festplatz und dem schönen Festzug durch die Innenstadt. Besonders erwähnenswert bei der Fahnenweihe in der Liebfrauenkirche ist, daß damals wohl zum ersten Male in einer Karlsruher Kirche bayerische Schrammelmusik erklang, welche unsere Sängergruppe zur Bauernmesse von A. Th o- ma begleiteten. Ein weiterer Markstein in der Vereinsgeschichte ist auch das 60jährige Stiftungsfest, das am 21./22. Juni 1958 unter der Schirmherrschaft von Ober- bürgermeister Günter Klotz in der Schwarzwald hal- le veranstaltet wurde. Gebirgs- und Volkstrachten, Musikkapellen, Jodlerinnen aus der Schweiz, Tirol, Bayern und dem Rhein-Main-Gau sowie unser Ver- ein sorgten für schöne Programme an beiden Tagen und einen herrlichen Festzug durch die Stadt. 1966 wurden al le das Vereinslokal betreffenden Proble- Heimatabend. me auf längere Sicht aus der Welt geschafft. Zu- sammen mit dem Gartenverein Oberer See wurde ein Vereinsheim erstellt. Unsere Mitglieder haben hierzu weit über 2.000 Arbeitsstunden geleistet und Materialwerte von 1.400 DM beigesteuert. Heute sind wir froh, daß wir im "Oberen See" ein Vereinslokal haben, in dem wir regelmäßig unsere Vereinsabende abha lten können - wie wir immer wieder von anderen Vereinen hören, ist dies nicht selbstverstä nd I ich . Leider bleibt auch der Bayernverein von der Ver- einsmüdigkeit vieler Mitbürger und Mitbürgerin- nen, vor al lem auch der jungen, zunehmend nicht verschont. Während wir unser 85- und 90-jähriges Vereinsjubiläum noch aus eigener Kraft mit einem großen Heimatabend feiern konnten, so müssen wir in den letzten Jahren - auch aufgrund des enormen wirtschaftlichen Risikos - kleinere Brötchen bak- ken. Für größere Auftritte ist zur Zeit unser Stamm an Aktiven zu klein. Nichtsdestotrotz hat der Verein nach wie vor ein lebendiges Vereinsleben. Die nach wie vor über 60 Mitglieder freuen sich, 1998 das Hundertjährige feiern zu können . ANGE LI KA SAUER VEREIN GRÜN- GRÜNDUNGS- DUNG MITGLIEDER Berufsvereinigungen ......................... . . . ......... ........... . . ..... . ..... Interessengemeinschaft 1979 Erb, Rudi Attraktives Mühlburg e.v. Gemeinnützige Vereine .... . ..... . . ................ . . . . . . . . . . . ..... .. ..... . ......... Freiwillige Feuerwehr 1848 Nagel Mühlburg Arbeiterwoh Ifah rt ; 1947 Kistner, Albert; Stadtbezirk Karlsruhe- Reger, Frieda; Mühlburg Reichert, Karl VdK Ortsverband; 1947 Bernius; Daubmann; Ka rlsru he- M ühl bu rg Dupper; Kurz, Margarete; Mehl, Karl; Merz, Daniel; Metzger, Mar ia; Müh lebach, Werner; Prescher, Kurt; Wagner, Paul; Walz, Hi lde ard; 9 Die Mühlburger Vereine im Jahr 1998 1 ZIELE UND ZWECK BESONDERE EREIGNISSE UND PUBLIKATIONEN . ... . .... . ..... . ............... . ......... . ................... Gemeinschaftliche Seit 1996 Veranstaltung Werbung für den eines Weihnachtsmarktes Stadtteil Mühlburg in Mühlburg; Durchfüh- rung verkaufsoffener Sonntage . . . ......... .. .... .. ........... ...... .......... . . . . ....... . .. Brandschutz, Katastro- Siehe Beitrag phenschutz, technische "Die Geschichte der Hilfele istung Freiwilligen Feuerwehr Ka rlsru he-M ü hlbu rg" Unterstützung von Bedürftigen und sozial schwachen Familien während der Nachkriegs- jahre; Initiierung und Durchführung sozia ler Hilfe leistungen; Beratu ngstätig keit Einsatz für die sozialen Rechte der Kriegshinter- bliebenen und Kriegsbe- schädigten; Einsatz für Versorgungs- und Rentengesetze; Einsatz für die Interessen von Behinderten, chronisch Kranken und älteren Menschen Bürgerverein Bürgerverein Mühlburg 1898 e.v. Karnevalsvereine Karn eva Isgesellschaft Fidelio e.V. Karlsruhe Mühlburger Carnevalsgesel lschaft e.V. 1898 1955 Bamberger, Helmut; Bastian, Karl; Benna, Herbert; Kopia k, Günter; Laible, Ella; Leimenstoll, Dieter; Leppert, Kurt; Mayer, Günter; Meppiel, Edgar; Gustav, Heinz und Horst; Nufer, Irmgard; Ruf, Dieter; Steiner, Heinrich; Zöller, Rolf 1969 Gun ia, Anneliese und Marita; Ilg, Ludwig; Schilling, Else und Hans; Weidemann, Hans; Wolf, Gloria und Lothar F. Pflege eines guten Verhältnisses zwischen Behörden und Bürger- schaft; Vertretung von Belangen und Interessen der Bürgerschaft Mühlburgs gegenüber der Stadtverwaltung Karlsruhe Pflege des fastnacht- lichen Brauchtums Pflege des karnevalisti- schen Brauchtums siehe Beitrag "100 Jahre Bürgerverein Mühlburg 1898 e.v." 1 965: Gründung der "Residenzgarde" der KG Fidelio; Verei nsnachrichten "Eulenspiegel", Jährliche Begleitschrift zur Fastnachtssaison 1978 bis 1997: Verleihung von 24 Deutschen Meistertiteln an die Tanzgarden; Fernsehauftritte in ARD, ZDF und regiona len Fernsehsendern; Gewinn des ZDF-Fern- sehgartenpoka ls durch die "Grünschnäbel"; Vereinseigenes Mittei- lungsheft "die Narreschell" Kl eingarte nvereine .... .. ... ......... ..... ... .. ... ...... ... ..... .. ..... . . .. . .... ..... . ... ...... .. ... .. .... . ... . .. ..... . ..... .. . ... . .......... Kleingartenverein 191 9 Förderung des Kl ein- 1974: Eröffn ung des Ver- Exerzierplatz e.v. gartenwesens; der Verein einsheims "Gärtner Hütt" ; erstrebt den Zusammen- 1982: Stromverlegung im schluß der Siedler und gesamten Gelände; Fest- Kle ingärtner in Karlsruhe schrift "60 Jahre Kleingar- und Umgebung tenverein Exerzierplatz Karlsruhe e.v. 1919 - 1979"; Festschrift "75 Jahre Klein - gartenverein Exerzierplatz e.v. Karlsruhe 1919 - 1994" Kleingartenverein 1919 Förderung des Klein- Städtisches Sonnenbad gartenwesens; Verwirk- e'v. Karlsruhe-Mühlburg li chung von Erholungs- und Freizeitfunktion der Kleingärten Kleingartenverein "Hinter 1919 Büh ler, Hans; Förderung des Kleingar- 1981 : Err ingen der der Hansa" HeB, Anton; tenwesens; Förd erung und Goldmedaille im Bundes- Wi ehl, atto Schaffung von öffentl i- wettbewerb "Gärten im chem, der Allgemeinheit Städt~bau"; Festschrift zugäng lichem Grüngelän- "75 Jahre Kleingartenver- de im Interesse der Ge- ein 'Hinter der Hansa' sunderhaltung der 1919 - 1994" Bevö lkerung Kulturelle Vereine . . . .. . .. . . ... . . ..... . .... . . . ....... .. . . ... . . . .... . .. ......... . .... .. .... ... .. . . . . ..... .... . . .. . . .. .. . ... . . .... ....... . . ... Bayern - und Trachten- 1898 Pflege und Erhalt von siehe Beitrag "Bayern- und vereinigung Weißblau Sitten und Gebräuchen Trachtenvereinigung Weiß- Almfrieden Kar lsruhe e.V. der bayrischen Heimat blau Almfri eden Karls- ruhe e.v." ; Vereins-Ch ronik Kulturverein Tempel e.v. 1984 Erhaltung, Restaurierung Jährliche Durchfüh ru ng u. Pfl ege des Kulturdenk- des Tempelfestes mals ehema lige Selden- eck'sche Brauerei und Be- re itstellung von Räumen für Musiker, Künstler, Ju- gendgruppen u. Vereine zu günstigen Bedingun- gen; Förderung der Kom- munikation der Mieter untereinander und mit der Öffentlichkeit durch Veransta ltungen Musik- und Gesangvereine ........................... . .. .......... .......................... ....... .. ....... . .. . ............ Männerchor Karlsruhe- 1837 West 1837 e.v. Zither-Orchester 1894 Pflege der Volksmusik und zeitgenössischer Zithermusik Bläserchor St. Peter- und - 1947 Degler, Carl; Mitgestaltung von kirch- Paul Mühlburg e.v. Heidelberger, Th.; lichen und weltlichen Kraut, G.; Veranstaltungen und Krotil, V.; Festen; Ausbildung und Kuhn, A.; Schulung von Musik- Müller, E.; freunden, insbesondere Penz, R.; Jugendlichen Schach, H.; Scheerer, K.; Werling, K. Harmonika 1986 Pflege und Erhal- Seni oren-Orchester tung der Volksmusik; Ka rlsru he-M ü hlbu rg Musizieren in Alten- und Pflegeheimen ........ . ..... . .......... . ........ 1837: Fusion der Gesellschaft "Casino" und des Gesangver- eins "Liederkranz" zum Männerchor "Casino- Liederkranz" ; 1837 - 1924: In Mühlburg entstehen die Gesangvereine "Maschinen- bauer-Sängerkranz (1837)", "Gesangverein Frohsinn- Mühlburg (1862)", "Volkschor West (1919)" und "Eintracht Mühlburg 1924", von denen einige 1946 in der "Sängerve einigung Mühlburg" aufgehe 1946: Gründung der "Sänger r- n· vereinigung Mühlburg"; 1976 Fusion der "Sängervereinigun 9 Mühlburg" und des 1905 gegründeten "Silcherbunds Karlsruhe" zum "Männerchor Karlsruhe-West e.v." 1974: das Jugendquintett St. Ingbert belegt beim Ju- gendwettbewerb des Deut- schen Zitherbundes den ersten Platz 13.-20. Sept. 1989: Konzertreise nach Malta auf Einladung der maltesischen Regierung aus Anlaß der 25. Wiederkehr des Unabhängig- keitstages; Festschrift "25 Jahre Bläserchor Mühlburg 1947- 1972" ; Festschrift "50 Jahre Blasmusik 1947- 1997" Festschrift "10 Jahre Har- monika - Senioren Karlsruhe- Mühlburg 1986- 1996" Sportvereine .... . .......... . .... .. ... ........ . .. . . . ................... . ............... . .... . ......... . ... . ... . .. . . . .. .... .... . ...... . . Turnerschaft 1861 Bischoff, Ch.; Ausübung des Turnsports 1968: Einweihung des neuen Mühlburg 1861 eV Dobmann, H.; sowie der Sportarten Vereinsheims auf dem Ge- Morlock, H.; Handball, Ski, Leichtath- lände hinter dem Mühlburger Scheuerpflug, A.; letik, Tennis, Tischtennis, Bahnhof; 1986: Verleihung Schübelin, G.; Volleyball und Wandern der Sportplakette des Bun- Stemmermann, H. despräsidenten; Jubiläums- festschriften 1951, 1961, 1986 Karlsruher 1891 Bensemann, W.; Ausübung des Fußball- 1910: Deutscher Meister; Fu ßballverein e.V. Drach, R.; Just, G.; sports sowie der Sport- seit 1963 Kontakte der KFV- Helbing, H.; arten Tennis, Gymnastik Jugend zu Vereinen in USA Langer, E.; Roth, C.; und Bowling; Ausrich- und Kanada; 1990: Vier- Stutz, W.; tung von Turnieren und Städte-Turnier zwischen Wagner, R.; Gedächtn isspielen Karlsruhe und den Partner- Zimmer, A. städten Nancy, Halle und Nottingham; "90 Jahre Karls- ruher Fußballverein 1891 - 1981 "; "100 Jahre Karlsruher Fußballverein 1891 - 1991" Radsportgemei nschaft 1898 Ausübung der Sportarten siehe Beitrag "100 Jahre Karlsruhe e.v. 1898 Rennsport, Kunstradfah- Radsportgemei nschaft ren, Radball, BMX-Free/ Karlsruhe" Style und Rad-Touren- fahren DJK Blau-Weiß 1922 Büchel, Werner; Ausübung der Sportarten 1926: in den Meisterschafts- Mühlburg Fitz, Hans Albert; Fußball, Damengymna- spielen der DJK-Vereine wird Förderer, Anton; stik und Freizeitsport der DJK Blau -Weiß Mühlburg Groß, Bernd; (Fußball-AH, Volleyball, süddeutscher Meister; 1933: König, Alfons; Boccia) Vereinsverbot; 1965: Neu- König, Bernhard; gründung des Vereins; 1978: Maier, Joachim; Einweihung des Sportplatzes Maisch, Werner; am Mühlburger Bahnhof und Makschin, Joachim; des Vereinsheims; Festschrift Reinach, Heinrich; zur Einweihung; Festschrift Scheerer, Ka rl; "25 Jahre DJK Blau-Weiß Scherer, Walter; Mühlburg 1965 - 1990" Schneider, Karl; Wasner, Bruno; Weber, Ludwig; Werling, Kurt; Wild, Willi Sportverein Schwarz- 1952 Hartmann, Her- Förderung und Durch- 1976: Baufertigstellung Weiß Mühlburg 1952 e.v. mann; führung aller Sportarten, des Clubhauses in JODS, Günther; insbesondere des Eigenarbeit; 1994: Strack, Josef Fußballsports und der Wiedereinführung der Damengymnastik Jugendarbeit Schützen-Club 1957 Dammert, Herbert Pflege und Ausübung 1961: Inbetriebnahme des Mühlburg e.v. und Hildegard; des Schießsports; Schützenhauses in der Fränkel, Albert; Durchführung von Honselistraße; 1968: Häusser, Ruth; Schießsport- und Aufnahme des Schieß- Lorenz, Dieter; geselligen Veran- betriebs an der neuen Ruf, Horst; sta ltungen Schießsportanlage mit Schaber, Helmut Vereinsheim; 1973: Grün- und Heinz; dung einer Bogensport- Schneider, Herbert abteilung; 1982: Ein- und Sieglinde; weihung der Vereinsfahne; Schulte, Siegfried; Erfolgreiche Teilnahme an Stubenrauch, Kreis-, Landes- und Magda und deutschen Meisterschaften Wilhelm; Walch, Rolf; Weimar, Gerhard Tierzuchtvereine ........................ .... .. ... .... . ....................... . ..... . ...... . ... . ...... .... ... .... ... ..... ..... ... ...... ... . Brieftaubenverein Züchten von Brieftauben Mühlburg 1. Poli ze ihundesportver- Durchführung und ein Karlsruhe-Mühlburg Teilnahme an Zucht- schauen 1 Zusammengestellt aufg rund der Angaben der Vereine Vorstandschaft des Medizinalvereins von 1900. Der Verein besteht heute nicht mehr. literaturauswahl Susanne Asche: Die Bürgerstadt, in: Dies./Olivia Hochstrasser, Durlach : Staufergründung, Fürstenre- sidenz, Bürgerstadt, Karlsruhe 1996, S. 147-444. [Josef Bader]: Die Residenzstadt Karlsruhe, ihre Ge- schichte und Beschreibung. Festgabe der Stadt zur 34. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärz- te, Karlsruhe 1858. Adolf Bayer: Die neue Stadt Mühlburg nach der Planung von Georg Andreas Böckler ab 1688, Karls- ruhe 1981. Rainer Beck/Winfried Flammann: Die Selden- eck'sche Brauerei in Mühlburg, in : Industriearchi- tektur in Karlsruhe, Karlsruhe 1987, S. 32-50 (Ver- öffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 6). 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Ortsindex bearbeitet von Ernst atto Bräunehe A Adlerquerstraße 15 Alb 71 Albgrün 64 Albstraße 15 Altstadt, Karlsruhe 207 Arrestloka l 29 Ausste ll ungshalle, Karlsruhe 275 Autobuslinie Mühlburg-Daxlanden 36 Autoreparaturwerkstatt 131 B Bachstraße 13, 15, 17, 40, 47-50, 221 Baden-Baden 22, 199, 213 Baden-Württemberg 221 Bahnhof 30, 36-38, 45, 62, 155, 166-168, 172, 281, 282 Bahnhofstraße 15 Bannwaldallee 59 Base l 17, 22, 235 Bauernhof 40, 85, 152 Bayern 275 Beiertheim 17, 207 Beiertheimer Allee 33, 37 Berlin 261 Binsenschlauchsied lung 71 Brahmsstraße 40, 48 Brauereien 15, 23, 30, 108-113, 172, 215, 280 Brauerei Gottesau 23 Se ldeneck'sche Brauerei 108-113, 172,215 Union-Brauerei 15 Bulach 17, 121, 122 c Carl-Benz-Halle 33, 152, 221, 239, 241, 243, 247, 259, 282 D Dachau 99 Daxlanden 36, 37, 41, 47, 59, 97,103,121,122,207,213, 215,217,219 Dragonerkaserne 233 Drais-Denkmal 265 Duisburg 123 Durlach 17, 19,22,23,42,47, 185,188,199,200,212,213, 221, 223, 224, 265 Durmersheimer Straße 58 E Ebertstraße 62, 64, 65, 75 Eggenstein 217 Ehrenmal 217, 224 Eichstett 17 Eisenbahnstraße 15 Elsaß 28, 265 Emmendingen 17 Entenfang 57, 59, 61-65, 70-73, 78, 79, 83, 160, 162, 163, 237 Erzbergerstraße 71 Essen 239 F Fabrikstraße 30 Firmen und Geschäfte Badische Kartoffelmeh lfabr ik Wah l & Cie 30 Bäckerei Eugen Häberle 134 Bäckerei Müller 50 Bäckerei und Konditorei Karl Reinmuth 134 Ba u materia liengeschäft Friedrich Kohler 135 Brauereien siehe dort Drei-linden-Apotheke 57 Fabrik Dr. Schmittborn 15 Fahrradhaus Witzemann 132, 133 Fischbeinfabrik 26 Glacelederfabrik Mühlburg vorm. R. ElIstätter 30 Kartoffel meh Ifa bri k Wahl & Cie 30 Kaufhaus Woolworth 183 Ko lonia Iwarengeschäft Karl Scheuerpflug 129 Kondima 36 Krappfabrik 23, 26 Ma lzfabrik Leopold Eypper 30 Ma lzfabrik Wimpfheimer 12, 30, 49,86,87,171, 191,208,216 Masch i nen ba ugesellschaft, vorma ls Maschinenfabrik Keßler und Martiensen 37,41, 49, 203, 207 Maschinenfabrik Seneca 12, 30,114-119,172 Michelin 41 Möbelfabrik Markstahier & Barth 53 Nahrungsmittelfabrik Brenner 49 Rheinapotheke 38 Zigarrenhaus Eder 145 Fa Iterstraße 30 Feierabendweg 49, 53 Festhalle, Karlsruhe 269 Festplatz, Karlsruhe 207, 275 Feuerwehrgerätehaus 165, 224 Fliederplatz 30, 36, 147, 168, 217, 236, 240, 243 Flugplatz 49 Frankreich 47 Freiburg 17,30 Friedhof 210,217,221,224,238 Friedrichstraße 15 G Gasthäuser 13, 19, 21, 23, 25, 26, 30,49,52,88,137,141,144,176, 182, 205, 207, 208, 216, 233, 241, 248, 251, 253-255, 269 Adler 88 Anker 49 Blume 23 Cafe Müller 126 Goldener Anker 44, 144 Goldener Hirsch 141 Jägerha us 216 Kühler Krug 64,158,219 Löwen 23 Ochsen 23 Ritter 29 Schwanen 23 Stadt Karlsruhe 182 Sternen 176, 177 Strauß 21, 23 Westendhalle 49, 234, 235 Zu den drei Linden 20, 49, 52,53,93,130,207,210,211 Zum Adler 144 Zum Engel 255 Zum Hirschen 13, 23, 25, 207 Zum Lamm 137, 253 Zum Rheinkanal 126, 129 Zum Storchen 233 Zum Tiroler 269 Gaswerk, Karlsruhe 30 Geibeistraße 102, 147 GelIertstraße 65 Gemeindehaus, ev. 93, 102 Gemeindezentrum Peter und Paul 261 Getreidelagerhaus 121, 124, 125 Gluckstraße 49 Glümerstraße 147 Gottesa u 109 Grevenbroich 265 Großherzog lichen Hoftheater, Karlsruhe 200 Grötzingen 17, 31, 53, 263 Grünwinkel 40, 47, 97,98,101, 109,207,213,215,217 Gurs 43, 47 Gymnasium, Karlsruhe 31 H Hafen, Maxau Hagsfeld 17, 47 Hamburg 235 Händelstraße 47, 48, 64 Hardt 18 Hardtstraße 15, 30, 31, 37, 41, 49, 59,60,65,81,87, 109,136-139, 141,142,166,208,216,235 Hardtwald 261 Hauptbahnhof 207, 235 Hauptfriedhof, Leichenhalle 48 Heidelberg 30, 200 Heilbronn 123 Heimgartenweg 49 Hirschstraße 23, 269 Holland 261 Holzmühle 19 Honselistraße 42, 44, 45, 59, 63, 259, 283 Ismaning/München 263 J Jung-Stilling-Saal 221, 239 K Kaiserallee 15, 59, 65 Kaiserstraße 15 Kärcherstraße 11 5 Kasino 49 Kinder- und Jugendtreff Mühlburg 30, 36, 167,169 Kirchen 12, 23, 26, 46, 53, 66, 78, 79, 83, 91, 93, 96-99, 128, 138, 175, 221, 242, 244, 248, 249, 269, 275 Ka rl-Fried rich-Gedächtn iski rche 12,53,90-96,101,174 Liebfrauenkirche, Karlsruhe 275 St.-Peter-und-Paul-Kirche 12, 46, 53, 65, 71, 73, 78, 79, 83, 96- 99,128, 185, 242 Kleine Straße 15 Knielingen 17, 22, 27, 47, 54, 61, 91,98,215 Kohlplatte 208 Köln 49, 123, 265 Kriegerdenkmal 30, 145, 174, 175, 238 Kriegsstraße 33, 37, 59, 61, 63, 11 5, 255 L Lameyplatz 43-46, 49, 57, 79, 82, 178, 179, 238 Lameystraße 15, 19,49,51,57, 59-62, 64, 66, 81, 84, 143, 144, 180, 181,225 Laubenweg 53 Leimen 263 Leopoldshafen 98, 121 Leyerles Häusle 84 Limoges 265 Lindenplatz 15,30,91,138,145, 147, 176, 177. 207, 221, 238 Linkenheim 259 Lübeck 49 Ludendorffstraße 49, 53 Ludwig-Marum-Straße 39 Ludwigshafen 123 Luftsch utzra u m 53 Lutherisch Wäldele 39 M Mahnmal 238 Mainz-Hechtsheim 263 Malsch 221 Mannheim 22, 33, 65, 123, 259 Marktplatz 15 Marktstraße 15, 16, 148,149 Maulbronn 189 Maxau 98 Maxaubahn 13, 17, 30, 36, 37, 39, 115, 121 Maxaubahnstraße 49 Maxstadt 265 Militärschwimmschule 126, 158 Moltkestraße 41, 49, 142 Mosbach 265 Mühlburger Brücke 26 Mühlburger Feld 57, 61, 70, 71, 73, 75, 77, 80, 237 Mühlburger Landstraße 15 Mühle 17, 19, 21, 22, 26, 43, 45, 127, 178, 210, 238 Mühlstraße 145 N Neckarsulm 259 Neudorf 265 Neureut 17, 61 Neureuter Straße 63 Nordrhein-Westfalen 265 Nordsternsiedlung 47-50, 65, 70,213,114 Nordweststadt 71 Nottingham 261 Nuitsstraße 15, 49, 53, 65, 66, 70, 131 .. .. o Oberer See 276 Oberfeld 33, 37, 41 Öflingen/Wehr 262 p Pfaffenrot 31 Pfalz 43, 57 Pforzheim 22 Phillippstraße 50, 64 Pirmasens 269 Polen 43 Polytechnikum, Karlsruhe 31 Post 62, 72, 78 , Prinz-Max- Palais, Karlsruhe 261 Promenaden haus, Karlsruhe 115 Pyrenäen 43 R Rastatt 61, 65 Rathaus 28, 29, 33, 91, 101 , 164, 165,207, 223, 262, 265 Rathaus, Karlsruhe 262 Reichenbach/Fils 263 Reichsstraße 235 Rennbuckel 40 Rennbuckelsiedlung 71 Rhein 17,27,59,121,123,203, 235, 266, 267, 269, 275 Rheinbrücke 28 Rhein - Main - Gau 275 Rheinbrückenstraße 63 Rheingold-Filmtheater 217 Rheinhafen 40, 47, 57, 61 , 65, 120- 124,213,221 Rheinstraße 36, 46, 49, 53, 57-59,61,63-71,73,75,80,83, 89 , 126-128,130-134, 136, 162, 163,191,214,233- 236 Rintheim 17, 53, 207 Robertsau 263 Rostock 49 Rüppurr 207, 223 5 Schloß 19-22, 91, 200, 210 Schloßkirche, Karlsruhe 91 Schloßstraße 15 Schräck 121 Schu len 14, 23, 37, 49, 75, 97, 100,105, 233, 241, 248, 249 Draisschule 103, 106, 107, 219, 225, 261 Hardtschule 37, 101 - 103, 138,145,160,219,223 Herbert Norkus- Schule 103- 105 Vogesenschule 59,101-103,223 Schwarzwald 269 Schwarzwaldhalle, Karlsruh e 275 Schweiz 28, 275 Schwimmschulstraße 14, 126 Sedanstraße 15, 153, 221 Seldeneck'sches Feld 57, 235 Seldeneck'sches Freigut 109 Seldeneck'sches Sch läßchen 24, 26, 30, 11 0, 111, 145 Selz 17 Siemenssiedlung 71 Silospeicher 221 Sindelfingen 263 Sondern heim 123 Sonnenstraße 48 Sophienstraße 71, 73 Spanien 43 Speyer 19 Sportplatz der Turnerschaft Mühlburg 82 Sportplatz des VfB Mühlburg 49 Städtisches Klinikum 220, 223 Stadtgarten, Karlsruhe 37, 269, 271 Stefanienstraße, Karlsruhe 28 Steighaus 207, 208 Sternstraße 15, 49, 85, 152, 154, 223 Steubenstraße 49 Stösserstraße 30, 36, 41, 142 Straßburg 17, 23 Stuttgart 261, 265 Südtangente 59, 62, 64, 103 T Tabakmühle 26 Tankstelle 139 Tannhäuserstraße 49 Taubenturm 19, 20 Tauberbischofsheim 239 Teutschneureut 98 Technische Hochschule (TH), Karlsruhe 233 Telegraphenkaserne (Ludendorffstraße) 49 Tiral 275 Turnhalle 37, 38 u Uferweg 155 USA 265 v Vereinshaus des Fe Phoenix Müh lburg 187 Vogesenbrücke 160, 238 Vogesenstraße 59 w Waisenhaus 36 Wassersch loß 143 Weinbrennerstraße 57, 61, 73 Weingärtensied lung 49 Weinheim 217 Welschneu reut 98 Werfthallen 121, 123,221,237 Werftstraße 40 Wiesental 265 Wimpfen 21 Wissembourg 265 Wohnhaus des Hafenamtsvorstands 121, 122 y Yorckstraße 14 z Zinken 208 Personen index Bearbeitet von Kat ja Linder A Alexander, Kaiser von Rußland 26 Allgayer, Josef 237, 239 Ankhelen, Gottlieb 28 Antonowitsch, Bernd 248 Arker, Irene 239 Armbruster, Karl 256 Arnold, Prof. Engelbert 233 B Bacare ll a, Nina 266, 267 Backhaus 71 Baden, von Friedrich 1., Großherzog 121,233 Hermann, Markgraf 17 Karl Friedrich, Markgrafl Großherzog 91, 109 Luise, Großherzogin 36, 37 Philipp 1., Markgraf 19 Rudolf Hesso 17 Rudo lf IV., Markgraf 17 Rudo lf VI., Markgraf 17 Wi lhelm, Markgraf 201 Baden-Durlach, von Ernst Friedrich, Markgraf 19 Fried rich VI., Ma rkg raf 22 Friedrich Magnus, Markgraf 23 Karl, Markgraf 19 Karl Wilhelm, Markgraf 199 Wilhelm Ludwig, Prinz 23, 91, 109 Ba ll , Dr. Hermann Otto 217, 218 Bamberger, Helmut 278 Barquet, Lintgard 245, 248 Barth, Jürgen 224 Bastian, August 254 Bastian, K. (Frau) 254 Bastian, Ka rl 278 Batschauer 142 Bauer, Christian 28 Bayern, Luipold, Prinzregent 269 Becker, Karl 239 Becker, Ralph W. 75 Bee r, Li ese I 49 Behnke, Christa 247 Beier, Heiko 226, 228, 229 Benna, Herbert 278 Bensemann, Walter 281 Benz, Kar l Friedrich 31-33 Berg, Franz 252 Berg, Oliver 228 Bergmann, Dietrich 225, 226, 228, 229 Bernius 277 Betz, Gustav 237 Bickel, Jürgen 248 Biro, Laszlo 223 Bischoff, Ch. 281 Bischoff, Gemeinderechner 15 Bitterwolf, Horst 228, 229 Bitterwolf, Luise 207 Bluck, Hagen 226, 228, 229 Böckler, Georg Andreas 22 Botta, Judith 267 Böttcher, Eberhard 218, 228, 229 Böttger, Udo 228 Braun, Jürgen 225 Brehmer, Carl 237, 239 Brenner, Klaus 243, 248 Brosinsky 71 Büchel, Werner 282 Buchenau (Stadtrat) 223 Bühler, Hans 279 Bürger, Emi l 254, 255 c Contini, Dennis 228 Cramer, (Frau) 243 Cunzmann, Hans 17 D Da Silva, Raphael 228 Dafferner, Albert 252 Dammert, Herbert 283 Dammert, Hi ldegard 283 Dannenmaier, Nicole 228 Daubmann 277 Daubmann, Karl 225 Debatin 218 Deck 29 Degler, Carl 281 Deimling, August Friedrich 28 Dhollt, Hans Georg 23 Dietrich, Albert 228, 229 Dissinger, Else 238 Dobmann, H. 281 Doldt, Ado lf 210, 211, 227 Doldt, Albert 239, 241, 242 Do ldt, Ferdinand 208, 209, 227, 234 Doldt, Friedrich 207 Do ldt, Gustav 211 Doldt, Hermann 207 Doninger, Jürgen 228 Dörrfuß, Johann 29 Drach, R. 281 Drais von Sauerbronn, Karl Friedrich Freiherr 255, 259, 261, 265 Dullenkopf, Otto 221, 241 Dupper 277 E Ebert, Richard 90 Eder, Alfred 218, 225, 228, 229 Egler, Prof. Carl 33, 238, 241 Eidenmüller, Ulrich 223 Eiseie, Karl 215 Engel, Heinrich 239, 241, 242 Ensberger, Ferdinand 239 Enzinger, Pascale 228 Erb, Rudi 277 Erhard, August 237 Ermel, Hans Bernet 23 Ernst, Kurt 224, 248 Ernst, Marianne 248 Eschbach, Patrick 228, 229 Essig, Mathias 228 Eypper, Leopold 30 F Farrenkopf, Helmut 217, 221 Fecht, Johan n 22 Feil 217 Feix, Denis 266 Fenrich, Ellen 248 Fetzer, Otto 239, 241, 242 Fitz, Hans Albert 282 Förderer, Anton 282 Fränkel, Albert 283 Friedmann, Marcel 215, 217-219, 221,223,225,227 Friton, Rainer 228, 229 Fritz, Miriam 267 Funk, Egon 239 G Gabser, Stadtrat 205 Ganz, Chr. 258 Gärtner, Alfred 75 Geppert, Horst 242 Golling, Friedrich 209 Grashof, Franz 31 Griesbach, Wilhelm Christian 26 Gröber, Karl 237 Grombacher, Fritz 221, 215, 218, 221 GroB, Bernd 282 Gunia, Anneliese 278 Gunia, Marita 278 Gurk, Dr. Franz 217 Gymsel, Balthis 19 H Haas 22 Häberle, Eugen 134, 237 Häberle, Gerhard 241, 242 Habsburg, Rudolf von 17 Hartleben, Theodor 23 Hartmann, Hermann 283 Haueisen, Albert 99 Haug, Rainer 258, 267 Haug, Willi 221 Hauk, Wilhelm 233 Häusser, Ruth 283 Heck, Frank 248 Hefen-Eberstein, Zimbrecht von 19 Heidelberger, Th. 281 Helbing, H. 281 Hengst, Christian 200 Henninger, Arthur 237 Herbig, Alexander 228 Herrmann, Torsten 225, 229 HeB, Anton 279 Hesse, Herman n 249 Hetz, Philipp Ludwig 23 Hitler, Adolf 42 Hoffmann (Pfarrer) 224 Hollingshaus, Robert 228, 229 Holstein, Friedrich 85 Honsell, Max 121 Horn, Werner 247 Hottner, Xaver 139 Huber 97 Huber, Barbara 257, 267 Huber, FI. 260 Huber, Jörg 257, 258, 267 Hugenschmidt, Dr. Karl Heinz 245 Huhn, Eugen 26 Ih m, Dr. Eduard 48 IIg, Ludwig 219, 239, 241, 242, 278 Isemann, Friedrich 99 J Jahn, Paul Hugo 219, 221 Jäke l, Marita 261 Johe, Thomas 228 Joos, Friedrich 207 Joos, Günther 283 Jung, Hans W. 75 Jung, Werner 241 Just, G. 281 K Karcher, Otto 237-239, 241, 242 Kaufmann 218, 226 Kaufmann, Andreas 228, 229 Kaufmann, Rene 228, 229 Kaufmann, Sven 228 Kiefer, Christian 227 Kiefer, Fritz 256 Kiefer, Udo 228 Kistner, Albert 277 Kistner, Wolfgang 241, 242 Kittl, Anton 257, 267 Klausmann, Hermann 218, 221, 226, 228,229 Kleinwächter, Franz 273 Klemm, Peter 243, 248 Klotz, Günther 237, 275 Klump, Jost 19 Klu mpp, Anton 237 Kobek, Günter 260 Kohler, Friedrich 135, 203, 233, 237, 239, 241, 242 Kohler, Johann 28 Lorenz, Doris 247 Nerlinger, August 115 Kohm, Frank 225 Louis, Günter 221, 223, 225, 226, Nill, Stefan 23 Kohm, Udo 221, 223-225, 227-229 228, 229 NolI, Heinrich 251 König, Alfons 282 Ludwig, A. 227 Nufer, Irmgard 278 König, Bernhard 282 König, Siegfried 223 M 0 Konrad IV., Kaiser 17 Kopiak, Günter 278 Maag, Karl 28 Oberle, Ernst 233 Köppel, (Frau) 256 Köppel, Karl 256 Machauer, Andreas 248 Ortner, Daniela 260 Kraut, G. 281 Maier, Joachim 282 Ortner, Helmke 261 Krotil, V. 281 Maisch, Werner 282 Ortner, Hermann 254, 256 Kudert, Manfred 248 Makschin, Joachim 282 Ortner, Maria 257, 267 Kugel, Georg 203 Marcus, Jürgen 247 Ortner, Rüdiger 257, 261, 267 Kuhn, A. 281 Maurath, Ferdinand 99 Ortner, Werner 256 Kumeth, Andreas 248 Mayer, Günter 278 Otto, Dr. Konrad Friedrich Emil 26, Kümmerle, Markus 228, 229 Meese, Franz 116 28 Kuntz 259 Meffert, Johanna 75 Kury, Michael 224 Meffert, Martin 75 p Kurz, Margarete 277 Mehl, Karl 277 Menzinger, Toni 221 Papen, Franz von 42 L Meppiel, Edgar, 278 Meppiel, Gustav 278 Penz, R. 281 Meppiel, Heinz 278 Pertzborn, Emil 215 Lahr, Thomas 28 Meppiel, Horst 278 Pfeifer, Bernhard 155 Laible, Ella 278 Merz, Daniel 277 Pfeifer, Friedrich 203, 205, 207-209, Lamm, Gerhard 225, 228, 229 Merz, Georg 215, 227, 228 227 Lamm, N. 229 Metz, Karl 200 Pfeifer, Hermann 238, 239, 241, 242 Lamm, Thomas 228, 229 Metzger, Maria 277 Pfeifer, Karl 211, 227 Lang, Helmke 257, 267 Morlock, H. 281 Pfeifer, Simon 200, 227 Lange, Karin 257, 267 Moser, Gerhard 219, 221, 223, 225, Pflästerer, earl 57, 63 Langer, E. 281 227, 241 Pfortner 217, 221 Lassahn, P. G. 242 Mühlebach, Werner 277 Pietruska, Brigitte 266, 267 Lattner, Franz 227 Müller (Stadtrat) 217 Pietruska, Karin 266, 267 Lauer, Architekt 71 Müller, August 203 Potschka, Manfred 228 Lazoo, Kai 228 Müller, Bernhard 207 Prescher, Kurt 277 Leh meier, Josef 270 Müller, E. 281 Leimenstoll, Dieter 278 Müller, Franz 255 R Leppert, Kurt 278 Musahl, Rainer 221,225 Lerchenmüller, (Pfarrer) 242 Leyer, Edeltraud 267 N Raban, Erzbischof von Speyer 19 Leyerle, Wilhelm 84 Rabbold, Fred 247 Linde, Otto 20 Rahäuser, Friedrich 47 Link, Jürgen 248 Nagel 277 Rastetter, Richard 215 Loren, Sophia 76 Nagel, Hans Jakob 23 Rauprich, T. 258, 260 Lorenz, Diete r 283 Nagel, Torben 228 Redtenbacher, Ferdinand 31 Reger, Frieda 277 Reichert, Karl 277 Rei nach, Hei nrich 282 Reinmuth, Karl 134 Reitz, Emil 254, 256 Reitz, Klaus 257, 260, 267 Reitz, Manfred 256 Reitze, Jürgen 218, 224-228, 229 Reize, Heinz 225 Retey, Albert 265 Reuss, Tobias 228, 229 Ritter, August 33 Rossmann, Erich 75 Roth, C. 281 Roth, Roland 228 Roth, Kar l 205 Ruder, Franz 228 Ruether, Horst 247 Ruf, Dieter 278 Ruf, Ferdinand 239, 241, 242, 249 Ruf, Horst 283 Ruland, Friedl 273 Ruland, Fritz 273 Rüssel, Günter 221, 223, 239, 259 Rüssel, Sebastian 205 s Sattler, Joachim 228, 229 Sauer, Wolfgang 247 Schaber, Heinz 283 Schaber, Helmut 283 Schach, H. 281 Schadowski, Dieter 263, 267 Schadowski, Rai ner 261, 263 Schäfer 260 Schäfer, Gertrud 248 Schandeiwein, Dieter 219,221 Schätzle, Rainer 228 Schätzle, Rolf 218, 225, 228, 229 Scheerer, Karl 89, 281, 282 Schendzielorz, Ernst 241, 242 Scherer, Walter 282 Scheuerpflug, A. 281 Scheuerpflug, Karl 129, 207 Schilling, Else 278 Schilling, Hans 278 Schippereit, Klaus 248 Schlager, Julia 266 Schiebach, Wilhelm 205 Sch lesiger, Horst 77 Sch lindwein, Anette 228 Schloms 71 Schlotterbeck, Hans Jerg 23 Schmalkalder, Hans 20 Schmerbeck, Peter 223, 225 Schmidt, Daniel 29 Schmit 29 Schneider, Albert 234, 235, 237 Schneider, Günter 260 Schneider, Herbert 283 Schneider, Hermann 211, 221 Schneider, Karl 282 Schneider, Sieg linde 283 Schnetzler, Karl 207, 234 Schübelin, G. 281 Schuchmann, Heinz 217, 238 Schulte, Siegfried 283 Schultheis, Walter 247 Schwab, Maria 207 Schwaninger, Uwe 226, 228, 229 Seebohm, Hans-Christoph 238 Seiler, Prof. Dr. Gerhard 232 Seiler, Julius 215, 217-219 Se ideneck, Christine Freifrau von 23 Seideneck, Hans Freiherr von 26, 30, 90,103 Seneca, Ferdinand jr. 115 Seneca, Ferdinand sr. 115 Sheer, Ireen 246, 247 Siebentritt, Horst 242 Singer, Eugen 217 Spielmann, Major 217 Stein, Gerhard 221 Steiner, Heinrich 278 Stemmermann, H. 281 Stephan, Helmut 238, 239 Stöhr, Uwe 228 Stolz, B. 260 Sto lz, Christian 28 Strack, Josef 283 Strauß, Franz 21 Strieder, Wilhelm 37 Stubenrauch, Magda 283 Stubenrauch, Wilhelm 283 Stückle, August 233 Stutz, W. 281 Sutter, Karl 201, 227 Sutter, Ludwig 23 T Teuffel, Prof. Gisbert von 93 Thoma, A. 275 Tilly, Johann Graf von 21 Trede, Hans 211-213 u Üsenberg, Hesso von 17 v Verdone, Luigi 224, 225, 228, 229 Vitrano, Micheie 228, 229 Vogel, Annette 260 Vogel, August 254-256, 259 Vogel, Heinz 223, 225, 241-243, 245, 247, 248, 256, 257, 260 Voigt, Rudi 221 Volm, Johann 221 w Wagner, Dr. Theodor 28 Wagner, Michael 257, 258, 260, 267 Wagner, Paul 277 Wagner, R. 281 Wagner, Theodor 30, 31 Walch, Rolf 283 Walz, Hildegard 277 Wasner, Bruno 282 Weber 29 Wenner Alfred jr. 227, 228, 229 Wintermantel, Gina 267 Weber, Gerhard 226, 228, 229 Wenner, Friedrich 228 Witzema nn, Frau 132 Weber, Horst 225, 226, 228, 229 Wenner, Gerhard 225, 228 Wolf, Gloria 278 Weber, Ludwig 282 Werling, Kurt 281, 282 Wolf, Lothar F. 278 Weber, Marc 258, 228, 229 Werner, Johann 23 Wörner, August 233 Wechsler 91 Westphal, Julius 228 Wörner, Wilhelm 15 Weidemann, Hans 278 Weyhing, Johann Friedrich 91 Weimar, Gerhard 283 Wiechmann, Bernd 223 Z Weinbrenner, Friedrich 199 Weineich, Heinz 218, 225, 228, 229 Wiedemann, Hans 243 Weineich, Markus 228 Wiedemer, Jürgen 243, 245, 247, Zeiller, Martin 21 Weinlein, Frank 228 248 Zimmer, A. 281 Weiß, Karl 256 Wiehl, Otto 279 Zimmermann, Karl 28 Weiß, Wilhelm 203, 207-209, 227 Wild, Willi 282 Zink, Julius 233 Weisser, Horst 245, 247, 248 Williamson, Jürgen 228 Zinsmeier, Kurt 256 Weisser, Kurt 237 Williard, Adolf 97 Zizza , Cosimo 228, 229 Wenner, Alfred sr. 211-213, 215, Winter, Ralf 228 Zöller, Rolf 278 217-219,227,228 Winter, Sven 228 Zorn, Michae l 228, 229 Abbildungsnachweis 12 StadtAK 8/PBS Xilla 91 56. u. StadtAK 5/NI Pfästerer 90 94 u. StadtAK 8/Alben 174,42 13 StadtAK 3/B 21 58 StadtAK 8/Alben 174, 188 95 StadtAK 8/PBS oXIVc 49 14 StadtAK 8/Zeitungen 70 StadtAK 8/PBS oXllla, 181 96 StadtAK 7/NL Willi ard 88 15 StadtAK 8/Alben 174, 11 74 u. StadtAK 8/Alben 3 Bd. 4, 97 StadtAK 8/Alben 174,185 16 u. StadtAK 8/Alben 174, 80 XV,3 98 o. StadtAK 7/NL Williard 89 18, 19 StadtAK 8/PBS XVI 2 77 StadtAK 8/BA Schlesiger 98 u. StadtAK 8/Alben 174,47 20 StadtAK 8/PBS XVI 1040 A3 121/6/1 5 A 99 StadtAK 8/Alben 174,179 21 StadtAK 8/PBS XVI 1035 78 o. StadtAK 8/BA Schlesiger 100 StadtAK 8/PBS XIVd 59 22 Die Wappen in Karlsruhe, A4 22/7/32A 101 o. StadtAK 8/PBS XIVd 61 Karlsruhe 1986 78 u. StadtAK 8/BA Schlesiger 103 I. StadtAK 8/Alben 42,196 23 o. StadtAK 8/Alben 174/1 A4 5916/22 103 r. StadtAK 8/BA 23 u. StadtAK 8/Alben 174, 5 79 o. StadtAK 8/BA Schlesiger Verkehrsverein 3383 24 o. StadtAK 8/PBS XVI, 8 A313/1/23A 104 StadtAK 8/Alben 6, 22 25 u. StadtAK 8/PBS IV 152 79 u. StadtAK 8/BA Schlesiger 105 StadtAK 8/BA 27 StadtAK 8/PBS VI, 5 A3 34/5/26 A Verkeh rsverein 2025 28 StadtAK 8/PBS XIVa 629 80 o. StadtAK 8/BA Schlesiger 106 StadtAK 8/BA 30 StadtAK 8/PBS oXIVb 138 A2 70/3/1 Verkehrsverein 3584 31 u. StadtAK 8/PBS III 1263 80 u. StadtAK 8/BA 107 StadtAK 8/BA 32 StadtAK 8/Alben 174,8 Verkehrsverein 3570 Verkehrsverein 1854 33 StadtAK 8/Alben 174, 7 81 o. StadtAK 8/Alben 174, 59 109 StadtAK 8/PBS oXIVf 122. 36 o. I. StadtAK 8/PBS XIVa 517 81 u. StadtAK 8/Alben 174, 77 110 o. StadtAK 8/PBS oXIVe 818 36 o. r. StadtAK 8/Alben 174, 11 2 82 StadtAK 8/Alben 3 Bd. XV, 112 o. StadtAK 8/PBS oXIVf 219 36 u. StadtAK 8/PBS XI 111 10 112 u. StadtAK 8/BA Schlesiger 38 o. I. StadtAK 8/PBS oVI 206 83 o. StadtAK 8/Alben 174, 86 A49153/1/14 38 o. r. StadtAK 8/PBS oVI 258 83 u. StadtAK 8/Alben 174,88 114 StadtAK 8/Alben 174, 237 38 u. StadtAK 8/PBS oVI 346 84 StadtAK 8/BA Schlesiger 115-117 Festschrift zum 39 o. I. StadtAK 8/PBS VI 206 A3 36/5/38 100jährigen Bestehen 39 o. r. StadtAK 8/PBS oVI 185 85 StadtAK 8/BA Schlesiger der Eisengießerei F. Seneca, 39 u. StadtAK 8/PBS oVI 273 A17 143/5/22 Karlsruhe 1956. 41 StadtAK 8/Alben 3, Bd. 4, 87 StadtAK 8/BA Schlesiger 118 o. StadtAK 8/PBS XIVf 55 XVl A46119/2/14 118 u. StadtAK 8/Alben 174, 238 44, 45 StadtAK 8/Alben 2 88 StadtAK 8/BA Schlesiger 119 StadtAK 8/PBS oXIVb 32 46 StadtAK 8/PBS oVI 322-9 A32 17/7/17 120 StadtAK 8/PBS oXIVa 839 47 StadtAK 8/Alben 174, 53 89 StadtAK 8/BA Schlesiger 122 o. StadtAK 8/PBS oXIVa 836 48 StadtAK 8/Alben 6, 61 A52 13/2/36A 122 u. StadtAK 8/PBS oXIVa 837 50 o. StadtAK 8/Alben 6, 3 90 StadtAK 8/Alben 174,1 37 123 StadtAK 8/PBS oXIVa 888 50. u. StadtAK 8/Alben 174,93 91 StadtAK 8/Alben 174,143 124 StadtAK 8/PBS oXIVa 881 51 StadtAK 8/Alben 6, 39 93 StadtAK 8/Alben 174,41 125 StadtAK 8/PBS oXIVa 1889 52 StadtAK 8/Alben 174, 225 94 o. StadtAK 8/Alben 174,151 127 StadtAK 8/Alben 174, 271 128 StadtAK 8/Alben 3, Bd . 4, 198 StadtAK l/H-Reg 2260 Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe, XVl 200- 201 StadtAK l/H-Reg 2260 Abteilung Mühlburg : 136 o. StadtAK 8/Alben 174, 60 und 6/BZA 227 202, 208, 21~ 218, 22~ 136 u. StadtAK 8/Alben 174, 266 202 o. StadtAK 8/PBS Vllc 20 222, 224, 226, 229 143 StadtAK 8/Alben 174, 272 206 StadtAK l/H-Reg 2260 147 o. StadtAK 8/Alben 174, 56 207 StadtAK 8/PBS Vllc 19 Landesbildstelle Baden, Karlsruhe : 150 StadtAK 8/Alben 174,197 209- 212 StadtAK l/H-Reg 2260 170,214 u. 151 StadtAK 8/Alben 174, 198 213 StadtAK 8/Alben 174, 40 152 StadtAK 8/Alben 174, 275 214 o. StadtAK l/H- Reg 2260 Horst Pampel: 6 158 StadtAK 8/Alben 174, 104 230 StadtAK 8/Zeitungen 159 StadtAK 8/Alben 174, 101 234 Jubiläums-Chronik Privat 160 StadtAK 8/PBS Xilla 251 75 Jahre Bürgerverein (Repros im Stadtarchiv vorhanden): (Copyright Foto Strähle) Mühlburg 1898 e.v. 16 o. 1., 16 o. r., 24 u., 25. 0., 27, 31 162 StadtAK 8/Alben 174, 94 237-239 Jubiläums-Chronik 0.,33,40,43,76,86,92, 100, 101 164 StadtAK 8/PBS oXIVa 612 75 Jahre Bürgerverein u., 102 u., 108, 110 u., 111, 113, 126 166 StadtAK 8/PBS oXIVa 610 Mühlburg 1898 e.V. 0. 1.,126 o. r., 126 u., 128, 130-135, 168 StadtAK 8/PBS oXIV a 609 264 StadtAK 8/BA Schlesiger 137-142,144-146,147 u., 148, 172 StadtAK 8/Alben 174, 236 A5 91/4/47 149,153- 157, 176,184,188-191, 174 StadtAK 8/Alben 174, 123 178 StadtAK 8/PBS oXIVa 1597 Bayern- und Trachtenvereinigung 195, 204, 205, 235, 242, 247, 283 186 o. StadtAK 8/Alben 174, 35 Weißblau Almfrieden Karlsruhe e.V.: Radsportgemei nschaft 186 u. StadtAK 8/Alben 174, 19 268, 270-276 187 StadtAK 8/PBS olV 209 Karlsruhe e.v. 1898: 192 o. StadtAK 8/PBS olV 182 Bildste lle der Stadt Karlsruhe : 250, 252-254, 256-258, 260, 263 192 u. StadtAK 8/PBS olV 183 56 0., 62, 64, 66, 68 u., 69 0., 73 193 o. StadtAK 8/PBS oVI 184 Harald Ringler: 194 StadtAK 8/Alben 174, 29 Kurt Ernst: 65, 67, 68 0., 69 u., 72 196 StadtAK 8/Alben 174, 23 161 ,163, 165, 167,169,171,173, 197 o. StadtAK 8/Alben 174, 31 185,187,189,191,193,232,236, Stadtplanungsamt: 197 u. StadtAK 8/Alben 174, 28 240, 245, 246, 248, 59-61, 63, 71, 74 o. Geschichte· Volkskunde· Literatur· Kunst· Kultur Weitere Titel aus unserem vielseitigen Verlagsprogramm Revolution im Südwesten. Stätten der Demokratiebe- wegung 1848/49 in Baden-Württemberg. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städ- tetag Baden-Württemberg. 2. Auflage, 784 Seiten, ge- bunden, 33 1 s/w-Abbildung en. Gerhard Söllner . Für Badens Ehre· Die Geschichte der badischen Armee. Formation, Feldzüge, Uniformen, Waffen, Ausrüstung von 1604 bis 1832. Großformat, ge- bunden, vierfarbig, mit über 100 Farbtafeln, 304 Seiten, Kunstdruckpapier, mit Schutzumschlag. Hierzuland . Badisches und anderes von Rhein, Neckar und Main. Zeitschrift des Arbeitskreises Heimatpflege Nordbaden, Regierungsbezirk Karlsruhe. 100 Seiten, mit aktue llen Infos, Museumsberichten, Fachbeiträgen zu Land und Leuten, Kunst, Kultur und Geschichte. Friedrich Georg Hoepfner' Die Hochburg der Braukunst. 200 Jahre Brauerei Hoepfner. 120 Seiten, 219 Farb- und 73 s/w-Abbildungen, Großformat, gebunden. Titelbild von Tomi Ungerer. Hansjörg Frommer · Die Perle der Krone. Die Staufer und ihr Herzogtum Schwaben. 144 Seiten, 20 s/w- Fotos, Karten und Stammtafeln, Paperback. Hansjörg Frommer ' Spindel, Kreuz und Krone. Herr- seherinnen des Mittelalters: Adelheid, Th eophanu, Gise- la, Agnes, Richenza und Konstanze. 280 Seiten, illu- striert, Paperback. Eberhard Raetz . Kaspartheater. Eine Reise von Karlsru- he ins Frankenland. Ein Kaspar-Hauser-Roman. 240 Sei- ten, leinengebunden, mit Schutzumschlag. Gernot G. Lorsong . Ladenburg . Von den Steinzeitjä- gern bis heute. Streifzug durch die Geschichte einer al- ten Stadt. 260 Seiten, za hlreiche historische Fotos, Kar- ten, Zeittafeln, Paperback. Toni-Peter Kleinhans . Sylvia - das Tulpenmädchen. Ro- man aus der Gründerzeit der Residenzstadt Karlsruhe. 176 Seiten, Paperback. Gerhard Lanzenberger · Isaak und Ismael. Juden und Araber sind Brüder. Ein Beitrag zum Frieden in Nahost. Geleitwort von Prof. Dr. Schalom Ben-Chorin. 160 Sei- ten, bebildert, Paperback. Klaus E.R. Lindemann (Hrsg.) . Martin Rickelt . Vom Kur- fürstendamm zur Lindenstraße. 108 Seiten. 105 s/w- und 50 Farbfotos, gebunden. Mit einem Geleitwort von Hans W. Geißendörfer. Leopo ld ine Weizmann . Zum Bericht über eine Genera- tion . Jugenderinnerungen in Deutschland. Vorworte : Jürgen Habermas, Alain Touraine. 448 Seiten, gebunden. Ferd inand Kusterer . In den Händen der Zeit. Von Sta- lingrad nach Amerika. Erinnerungen und Gedanken im Spiegel der deutschen Geschichte. 350 Seiten, mit zahl- reichen Abbildungen, Paperback, 2. Auflage. Helmut Oeß . Dazwischen steht die Polizei. Polizeiten- sprünge auf Versfüßen. Alte Stiche, neu belichtet. 176 Seiten, über 100 Abbildungen, Großformat, 2. Auflage. Helmut Oeß . Das entbäffnete Pfäffchen. 146 Limericks aus der Pfarre. Mit Illustrationen von Prof. W. Weiß- brodt. 180 Seiten, Paperback, Großformat, 2. Auflage. Luise Gunter-Kornagel . Weltbild in Siegfried Wagners Opern. 640 Seiten, 130 Farbtafeln, über 20 s/w-Abbil - dungen, gebunden, mit Schutzumschlag. Picasso Live · Fotografien von Edward Quinn. Herausge- geben in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Karlsruhe. Mit einem Vorwort von Andreas Franzke. Kunstband, Großformat, 80 Fotos, 176 Seiten. Die Bauhaus-Künstlerin Margaret Leiteritz . Gemalte Diagramme. Textbeiträge: Klaus E.R. Lindemann, Hans Fischli, Dr. Peter Hahn, Toni Peter Kleinhans, Dr. H.P. Mühlmann. 120 Seiten, 40 Farbmotive, gebunden. Gert Boegner . Kraichgau . Streifzüge durch Land und Geschichte. Textbeiträge : Karl Banghard, Dieter Freiherr von Ravensburg, Ravan Freiherr Göler von Ravensburg, Hansjörg Maus, Prof. Dr. Otto Roller und Prof. Dr. Günter Stein. 144 Seiten, 80 Farbmotive, gebunden. 2. Auflage. Gert Boegner . Gardasee . Tor zum Süden. Fotobildband, 180 Seiten, 144 Farbmotive, Großformat, gebunden, mit kaschiertem Schutzumschlag. Gert Boegner . Der alte Rhein' Im Stromverlauf von Ba- den und Pfalz. 3., überarbeitete und aktualisierte Aufla- ge. 156 Seiten, "7 Farbmotive, Großformat, gebunden, mit Schutzumschlag. Und ewig ticken die Wälder ' Uhren aus Schwarzwald- stuben. Herausgegeben von Dr. Wolfram Metzger. Vor- wort von Prof. Dr. Hara ld Sieben morgen. 232 Seiten, 234 Farbtafeln, 32 s/w-Abbi ldungen, Paperback. Traumwelten der 50er Jahre' Puppenwelt und Wirk- lichkeit. Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstel- lung der Volkskundlichen Abteilung des Badischen Lan- desmuseums im Sch loß Bruchsa l. Herausgegeben von Dr. Wolfram Metzger und Dr. Jutta Tremmel - Endres. Vor- wort von Prof. Dr. Hara ld Sieben morgen. Textbeiträge von Dr. Wolfg ang Bickel, Wolfgang Knobloch, Gisela Bik- kel, Ingeborg Michno. 192 Seiten, 180 Farbtafe ln, 32 sw-Abbi ldungen. Paperback. Bäume leuchtend, Bäume blendend. Historischer Christbaumschmuck. Begleitpublikation zur gleichnami- gen Ausstellung der Volkskund lichen Abteilung des Ba- dischen Landesmuseums im Karlsruher Schloß. Heraus- gegeben von Dr. Wolfram Metzger und Dr. Jutta Trem- mel- Endres. Vorwort Prof. Dr. Hara ld Siebenmorgen. 208 Seiten, 178 Farbtafe ln, 76 s/w -Abbi ldungen, Paperback. Wenn bei Capri die rote Sonne · Die Ita liensehnsucht der Deutschen im 20. Jahrhundert. Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung des Badischen Landes- museums im Schloß Karlsruhe, in Kiel und Detmold. Herausgegeben von Prof. Dr. Hara ld Siebenmorgen. Be- arbeitet von Dr. Gabriele Kindler. Wissenschaftliche Mitarbeit Dr. Regine Lippka. 224 Seiten, 223 Farb- und 95 s/w-Abbi ldungen, Paperback. Neues Bauen der 20er Jahre· Gropius, Haesler, Schwit- ters und die Dammerstock-Sied lung in Karlsruhe. Be- gleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung des Ba - dischen Landesmuseums im Museum am Markt. Vorwort von Prof. Dr. Hara ld Siebenmorgen. 256 Seiten. 40 Farb- und 400 s/w-Abbildungen, Paperback. .t1~ INFO VERLAGSGESELLSCHAFT Postfach 33 67 . D - 76019 Karlsruhe Telefon (0721) 617888 . Fax (0721) 62 1238 info-verlag -ka rlsru he@t-online.de 75 Jahre Destillerie Kammer-Kirsch Ehemalige Lehr- und Versuchsbrennerei des Landes Baden I m Jahre t 923 wurde Kammer-Kirsch als AG gegründet und t 96 t in eine GmbH umgewandelt. Der Firmen- sitz war Oppenau mit dem heutigen Zweigbetrieb in Karlsruhe-Mühlburg. Experten überprüften und überwach- ten ständig die erzeugten Destillate, so daß bald der Qualitätsmarkenbegriff "Kammer-Kirsch " entstand und bis heute weiterentwickelt wurde. Die Zielsetzung des Unternehmens, nur "Wässer und Geiste" von allerhöchster Naturreinheit und Erlesenheit herzu- stellen , hat bis heute Bestand. Die außergewöhnliche Qualität der Kam- mer-Kirsch-Edelspirituosen wird durch die Verwendung ausgesuchter Früchte und durch schonendes zweimaliges Destillieren erreicht. Eine lange Lage- rung verleiht den Kammer-Kirsch-Pro- dulden ein mildfeines, einzigartiges Bouquet. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00- 12.00 Uhr und 14.00- 16.00 Uhr . Freitag 9.00- 12.00 Uhr Jeden letzten Samstag im Monat 10.00- 13.00 Uhr Kammer-Kirsch GmbH · Hardtstraße 35-37 . 76185 Karlsruhe Telefon (07 21) 9 55 51 -0 . Telefax (07 21) 55 06 88 Besuchen Sie uns im Internet: www.kammer-kirsch.de 1998 ist ein besonderes Jubiläumsjahr für Mühlburg mit gleich fünf Jubiläen. Der Burgflecken "Mulenberc" wurde vor 750 Jahren zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die Freiwillige Feuerwehr Mühlburg entstand im Revolutionsjahr 1848, und zwölf Jahre nach der Eingemeindung in die benachbarte badische Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe konnten 1898 gleich drei Vereine ihre Gründung bekanntgeben. Der vom Stadtarchiv Karlsruhe in Verbindung mit den Jubiläums- vereinen herausgegebene Bildband "Mühlburg. Streifzüge durch die Ortsgeschichte" verbindet aus diesem Anlaß anschaulich Orts- und Vereinsgeschichte mit zahlreichen, bislang nicht veröffent- lichten Bildern aus den Beständen des Stadtarchivs, aber auch aus Privatbesitz, die für diesen Band zur Verf~gung gestellt wurden. INFO VERLAG · ISBN 3-88190-227-9
https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/stadtarchiv/HF_sections/content/ZZmplbnO0zo9UD/M%C3%BChlburg_Streifz%C3%BCge.pdf